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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert Deutschland 2,50 E Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Sommer 2015 Freiexemplar Sommer 2015 2. Jahrgang Wichtige Ankündigung: Symposium Lunge COPD in Deutschland Patientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungen kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik Schlaf und Rhythmus COPD: Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität Im Fokus der Forschung COPD in Deutschland Mit Berichten vom 56. Pneumologie Kongress, Berlin und 22. Kongress der Schlafforschung und Schlafmedizin, Köln

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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Sommer 2015

FreiexemplarSommer 20152. Jahrgang

Wichtige Ankündigung:Symposium Lunge

COPD in DeutschlandPatientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungenkostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Sch la f und Rhy thmus

COPD: Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

Im Fokus der Forschung

COPD in DeutschlandMit Berichten vom 56. Pneumologie Kongress, Berlin und22. Kongress der Schlafforschung und Schlafmedizin, Köln

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Veranstalter:Am Samstag, 12. September 2015 9:00 bis 17:00 Uhr

Auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte - Gebläsehalle in Hattingen - Ruhr / NRW

Eintritt frei!

Ein Symposium für alle Atemwegs- und Lungenerkrankte, deren Angehörige, Ärzte und Fachpersonal

www.lungenemphysem-copd.de

Behandlung von chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen heute und in der Zukunft

COPD und Lungenemphysem

Mitveranstalter:

8. Symposium Lunge

2015

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2 I 2015 COPD in Deutschland 03

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

am Samstag, den 12. September 2015 findet zum 8. Mal das Symposium Lunge in Hattingenstatt, zu dem ich Sie ganz persönlich einladen möchte.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet: „Behandlung von chronisch obstruktiven Atemwegserkrankun-gen – heute und in der Zukunft“.

Das Symposium Lunge ist eine einzigartige und gleichzeitig die am meisten besuchte Veranstaltung dieser Art inDeutschland - und bereits zu einer Institution geworden.

Dank der Unterstützung national und international anerkannter Lungenfachärzte aus Universitätskliniken, Fach- undRehabilitationseinrichtungen, Fachverbänden und Forschungszentren können wir mit dem Symposium Lunge wert-volle Aufklärungsarbeit leisten.

Patienten und Angehörige finden hier auf vielfältige Weise Antworten auf Fragen rund um das Thema Lungener-krankungen. Durch die hochwertigen informativen Fachvorträge wird Ihnen wichtiges Basiswissen auf dem aktu-ellsten Stand der Wissenschaft vermittelt. Individuelle Fragen beantworten die Referenten am Ende derVeranstaltung.

Einen Überblick über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten und Hilfsmittel erhalten Sie auch durch die großeIndustrieausstellung. Hier werden Ihnen zudem kostenfreie Serviceleistungen angeboten - von der Messung der Sau-erstoffsättigung bis hin zur Lungenfunktionsprüfung.

Einen besonderen Stellenwert während der Veranstaltung nimmt immer der persönliche Erfahrungsaustausch mitanderen Betroffenen ein. Das Symposium Lunge ist ein Treffpunkt.

Nutzen Sie die Chance, sich umfassend zu informieren und auszutauschen!

Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie das Programm zur Veranstaltung mit allen wichtigen Hinweisen und In-formationen.

Hattingen ist eine Reise wert. Ich wünsche Ihnen schon heute eine unbeschwerte Anreise, einen angenehmen Auf-enthalt und viele nützliche Erkenntnisse.

Ihr

Jens Lingemann

Initiator und Organisator des Symposium LungeVorsitzender des COPD - Deutschland e.V.Gründer und Koordinator der Patientenorganisation Lungenemphysem–COPD Deutschland

Editorial

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COPD und Lungenemphysem

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8. Symposium Lunge

2015

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Editorial

Persönliche Einladung zum 8. Symposium Lunge 03

Inhaltsverzeichnis 04

Ankündigung: 8. Symposium Lunge

Programm 06

Kostenlose Gesundheitschecks 07

Das sollten Sie wissen 07

Pneumologie Kongress

Versorgungsrealität in Deutschland:Es ist noch „Luft nach oben“ 08

Kongress-Report: Was kommt nach Antibiotika –Viren gegen Bakterien? 12

Aktueller Status: COPD-Kohorte COSYCONET 12

Kongress-Report: Sodbrennen bei COPD 16

Sport mit einer Lungenerkrankung? Bewegung heißt (besser) leben 17

Franziska Liebhardt: Sport ist mein Leben 20

Positionspapier zur E-Zigarette - Sie ist wederharmlos noch gut zum „Abgewöhnen“ 20

Aktueller Status: Interventionelle Emphysemtherapie 22

Kongress-Report: Für jeden Patienten daspassende Gerät 26

Inhalativa: Doppelverordnungen oderVerwechslungen? 27

Neue Leitlinie: Spirometrie 28

Gut zu wissen: Diagnostik und Registerdes AT1-Mangels 28

Neue Therapieoption: IdiopathischeLungenfibrose (IPF) 30

In der Diskussion: Lungenfibrose und Emphysem 34

Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

Übersicht: Angst und Depression bei COPD 35

Kongress-Report: Leben mit Atemnot 38

Kongress-Report: Individuelle und partnerschaftlicheKrankheitsbewältigung 40

Neuer Ratgeber: COPD: Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität 42

Schlaf und Rhythmus

Basisinformationen: ObstruktivesSchlafapnoe-Syndrom 44

Gut zu wissen: Lungenerkrankung und Schlafstörungen 45

Aktueller Hinweis: Zentrale Atmungsstörungund Herzinsuffizienz 46

Buchtipp: Chronobiologie oder Wie wir ticken! 48

Bronchiektasen

Aktuelle Übersicht: Bronchiektasen 50

Kurz und wichtig

Aufruf VersorgungsstudieAußerklinische Versorgung beatmeter Patienten 53

Pilotprojekt: Telemedizinische Betreuung 54

Aufruf Klinische StudieAntibiotika und Exazerbationen 55

Veranstaltungstermine 56

Auf ein Wort 57

Bestell- und Lieferservice 58

Selbsthilfe

Patienten fragen – Experten antworten 59

Patienten schreiben für PatientenBereits 20 Ratgeber stehen zur Verfügung 61

Selbsthilfegruppen der PatientenorganisationLungenemphysem-COPD Deutschland 62

Impressum 63

Vorschau Ausgabe III/2015 63

Inhalt

04 COPD in Deutschland 2 I 2015

Hochrainer D et al. J Aerosol Med 2005;18:273–282.

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1 0 08:39

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Die feine Sprühwolke macht den Unterschied.1

• Strömt langsam aus2

• Einfach einzuatmen

• Kommt gut an3,4

Du willst es doch auch.

Einfach. Atmen.

08/151 Voshaar T. Pneumologie 2005;59:25–32. 2 Hochrainer D et al. J Aerosol Med 2005;18:273–282.

3 Gillissen A. Pneumologie 2014;68(11):727–736.4 Ciciliani AM et al. Pneumologie 2014;68–V494.

Unsere Unterstützung für Ihre Patienten: Kundenservice-Center 0800 77 90 90 0

www.respimat.de

08:39

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Sympo m Lung

2015

Thema: Behandlung von chronisch obstruktiven Atemwegser-krankungen - heute und in der Zukunft

Datum: Samstag, 12. September 2015 09:00 – 17:00 Uhr

Ort: LWL – IndustriemuseumWestfälisches Landesmuseum Henrichshütte – GebläsehalleWerksstraße 31 – 33, 45527 Hattingen – Ruhr/NRW

Organisationsbüro: Symposium LungeJens LingemannLindstockstraße 30, 45527 HattingenTelefon: 02324 – 999959E-Mail: [email protected]

Veranstalter: COPD – Deutschland e.V.www.copd-deutschland.de

Programm09:00 Einlass

09:00 – 10:30 Möglichkeit zum Ausstellungsbesuch

10:30 – 10:35 Eröffnung und BegrüßungHeike Lingemann, Hattingen

10:35 – 11:10 Begrüßung und EinführungDifferenzierung von Asthma, COPD, Lungenemphysemund LungenfibroseProf. Dr. Helmut Teschler, Essen

11:10 – 11:35 COPD: Erste Symptome? Was tun? Wann zum Pneumologen?Prof. Dr. Kurt Rasche, Wuppertal

11:35 – 12:00 Diagnostische Möglichkeiten: Lungenfunktionsmes-sung (LUFU), Blutgasanalyse (BGA) wichtig! mit und ohne Belastung, verschiedene bildgebende VerfahrenDr. Thomas Voshaar, Moers

12:00 – 12:25 Impfprophylaxe, P weitere ImpfungenProf. Dr. Gernot Ro

12:25 – 13:50 MittagspauseMöglichkeit zum A

13:20 – 13:50 Im PausenblockAtemtherapie mit Dr. rer. medic. Seb

13:50 – 14:15 Neue Erkenntnisse lumenreduktionProf. Dr. Felix Herth

14:15 – 14:40 COPD und möglich Prof. Dr. Heinrich W

14:40 – 15:05 Basiswissen: Wirks COPD und LungenProf. Dr. Adrian Gil

15:05 – 15:35 PauseMöglichkeit zum A

15:35 – 16:00 Viren, Bakterien o TherapieoptionenProf. Dr. Susanne L

16:00 – 16:25 Langzeit-Sauersto zeitziel, korrekte D (24 Std.), FlugreiseDr. Justus de Zeeuw

16:25 – 17.00 Beantwortung der formulierten PatieProf. Dr. Susanne LDr. Justus de ZeeuwModeration: Prof. D

Hinweis: Kurzfristige Änderu Veranstalter vor.

8. Symposium Lunge

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laxe, Pneumokokken, Grippeschutz und fungen

not Rohde, Maastricht

se zum Ausstellungsbesuch

ockie mit praktischen Übungen

ic. Sebastian Teschler, Essen

ntnisse zur Bronchoskopischen Lungenvo-ktion

x Herth, Heidelberg

mögliche Begleiterkrankungen nrich Worth, Fürth

: Wirkstoffgruppen zur Behandlung von Lungenemphysem ian Gillissen, Kassel

zum Ausstellungsbesuch

erien oder Pilze? Diagnostik und möglichetionen

anne Lang, Gera

uerstofftherapie: Voraussetzungen, Lang- rekte Durchführung durch den Betroffenen

ugreisen e Zeeuw, Köln

ng der vor Ort eingereichten, schriftlich n Patientenfragen

anne Lang e Zeeuw

Prof. Dr. Helmut Teschler

Änderungen des Programms behält sich der vor.

Kostenlose Gesundheitschecks • Messung der Sauerstoffsättigung mittels Pulsoximeter• Blutdruckmessung• Ermittlung der Lungenfunktionsparameter FEV1 und FEV6• Kleine Lungenfunktionsprüfung• Messung der Lebensqualität mittels Fragebogen: COPD Assessment-Test (CAT)• Messung der Leistungsfähigkeit mittels Hand-Dynamometer: Handkraftmessung• Lungenfunktionsmessung

Weitere Serviceleistungen• Überprüfung eventueller Keimbesiedlung der Everest-Nasenbrillen beziehungsweise der Hände mittels Schwarzlicht

• Testen der hochfrequenten Vibrations-Weste VibraVest• Kostenlose Befüllung der gängigen Flüssigsauerstoff-Mobilgeräte erfolgt im Zelt 1 gegenüber dem Kongressbüro.

Das sollten Sie wissenTeilnahme: Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Da es sich um eine öf-

fentliche Veranstaltung handelt, sind Anmeldungen und Reservierungen nicht möglich. Der gesamte Komplex ist behindertengerecht u barrierefrei.

Die kostenlose Nachfüllung der gängigen Flüssigsauerstoff-Mobilgeräteist für die Besucher des Symposiums ganztägig gewährleistet.

Workshop: Selbsthilfetechniken + Krankengymnastik + LungensportReferentin Frau Lorenz, Physiotherapeutin, WuppertalGebläsehalle, Tagungsraum I (Obergeschoss)Workshop I von 12:30 – 13:30 UhrWorkshop II von 15:00 – 16:00 UhrFür den Workshop ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 06133 – 3543 oder [email protected]

Programmheft: Das gedruckte Programm kann angefordert werden. Bitte nutzen Sie hierfür das Bestellformular, das Sie auf der Internetseite zum Sympo-sium Lunge unter dem Button „Informationen“ unter www.copd-deutschland.de oder www.lungenemphysem-copd.de finden. Die Versendung erfolgt innerhalb Deutschlands kostenfrei. Das Programmheft kann auch online gelesen werden.

Hotels: Wichtig! Es können keine Zimmerbuchungen durch den Veranstalterund die Organisatoren übernommen werden.

Eine Liste von möglichen Hotels im Umkreis von 20 km finden Sie auf der Internetseite des Symposium Lunge unter www.copd-deutschland.de oder www.lungenemphysem-copd.de.

Anreise: mit dem PKWA 43, Abfahrt Witten-Herbede, Richtung Hattingen; Wittener Straße, Blankensteiner Straße, Am Büchsenschütz, Werksstraße 31 – 33, LWL Industriemuseum

mit öffentlichen VerkehrsmittelnBus-Haltestelle „Industriemuseum“ bzw. „Heinrichshütte“der Linien SB 37 und CE 31 ab Bochum, Hauptbahnhof;ab Hattingen-Mitte Linien 335, 358, SB 37 oder CE 31

mit der S-Bahn aus Richtung Essen Hbfmit der S3 Richtung Hattingen, aussteigen Bahnhof Hattingen Ruhr,von dort sind es 1,8 km bis zum Veranstaltungsort

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Lungenklinik Ballenstedt – das moderne überregionale pneumologische Zentrum direkt am Harzrand

Ein freundliches und engagiertes Team aus erfahrenen Fachärzten, geschultem Pflegepersonal und Atemwegstherapeuten gewähr-leistet eine hochmoderne und komplexe Diagnostik und Therapie aller Formen von Erkrankungen der Atemwege und der Lunge.

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Radiologie (CT, Röntgen, Mammographie)MVZ Standort Ballenstedt 039483 70520Th. Krampitz

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ZertifiziertesLungenkrebszentrum

Pneumologie Kongress

Vom 18. – 21. März 2015 fand die 56. Jahrestagung derDeutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beat-mungsmedizin e.V. (DGP) in Berlin statt. Dieser Kongressist die bedeutendste wissenschaftliche Veranstaltung inDeutschland für Bronchial- und Lungenerkrankungenund reflektiert den aktuellen Stand der Wissenschaft.Das Motto der Tagung lautete „Gemeinsam für den Pa-tienten“ und sollte alle Kongressteilnehmer dazu anre-gen, gemeinsam zum Nutzen der Patienten zu handeln,formulierte Professor Dr. Torsten Bauer, der diesjährigeTagungspräsident.

Für die Patientenzeitschrift COPD in Deutschland habenElke Klug, Dipl.-Journalistin/Medizinjournalistin und Ul-rike Tietze, Medizin- und Wissenschaftsjournalistin amKongress teilgenommen, eine Vielzahl von Veranstaltun-gen wie Symposien und Pressekonferenzen besucht undmit Ärzten und Wissenschaftlern gesprochen.

Versorgungsrealität in Deutschland

Es ist noch „Luft nach oben"

Im Gespräch mit Professor Dr.med. Tobias Welte, Direktor derKlinik für Pneumologie, Medizi-nische Hochschule Hannover undPastpräsident der Deutschen Ge-sellschaft für Pneumologie e.V.

Auf dem diesjährigen Kongressder Deutschen Gesellschaft fürPneumologie und Beatmungsmedizin e.V. gab es über-raschende und zum Teil erschreckende Nachrichten:Neben den als große Volkskrankheiten bekannten Atem-wegserkrankungen wie Asthma und chronisch obstruk-tive Lungenerkrankung (COPD) ist ein dramatischerAnstieg an Bronchialkarzinomen zu verzeichnen. Leiderfindet eine fachgerechte lungenärztliche Untersuchung,

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2 I 2015 COPD in Deutschland 09

wenn überhaupt, oft viel zu spät statt. Um leidvolle Kon-sequenzen für die Patienten und enorme Kosten dieserErkrankungen zu vermeiden, ist eine deutlich stärkereWahrnehmung der Risiken, Gefahren und Folgen vonLungen- und Bronchialerkrankungen erforderlich, sagtProf. Dr. med. Tobias Welte, Hannover. Im Rahmen desDGP-Kongresses sprach Elke Klug in Berlin mit ihm dar-über, welche Probleme Lungenärzten aktuell unter denNägeln brennen...

... die wachsende Anzahl an Patienten, die unter Atem-wegs- und Lungenerkrankungen leiden. Woran liegt das?

Der wichtigste Grund ist der zunehmende Anteil ältererMenschen in der Bevölkerung. Es gibt schon heute ca.0,5 Mio. Menschen mit Lungenerkrankungen im Endsta-dium. Aufgrund der Geburtenentwicklung verdoppeltsich dieser Anteil alle 5 -10 Jahre.

Alle chronischen Lungenerkrankungen stehen in sehrengem Zusammenhang mit dem alternden Organ. Ei-nerseits ändert sich die Gerüststruktur der Lunge, dashat bindegewebige Erkrankungen zur Folge. Auf der an-deren Seite findet ein Abbau von Lungengewebe statt,wie das für die COPD und das Lungenemphysem typischist. Begleitende Schädigungsmechanismen sind in ersterLinie das Rauchen, aber auch Umweltfaktoren rückenimmer mehr in den Vordergrund. Je höher die Schad-stoffbelastungen sind, um so größer sind die entstehen-den Schäden. (Beachten Sie hierzu auch unsereausführliche Berichterstattung in der Ausgabe I/2015 derCOPD in Deutschland – unter www.Patienten-Biblio-thek.de.)

Kann man sich in irgendeiner Weise vor Lungener-krankungen schützen, wirkt z. B. körperliche Bewe-gung vorbeugend oder gibt es Impfungen?

Man kann sich natürlich nicht vor allem schützen, aberes gibt präventive Maßnahmen. Dazu gehört an vorder-ster Stelle eine aktive Antirauchpolitik. Da sind wir in

Deutschland, verglichen mit den skandinavischen Län-dern oder mit Großbritannien, nicht gut. Dort gibt es vielstrengere Regeln und nicht so viele Ausnahmen wie beiuns. Das betrifft vor allem das Rauchen im Gebäudebe-reich. Und es gibt sehr viel mehr Restriktionen für dieZigarettenindustrie, hier haben wir Nachholbedarf.

... der unregulierte Zugang und die Verharmlosung derE-Zigarette. Wie konnte es so weit kommen?

Wir haben in Deutschland eine eigenartige Form von Li-beralität. Auf unserer Pressekonferenz ist es ja nicht soexplizit gesagt worden, aber wenn man genauer hin-schaut, dann sind es die klassischen Zigarettenfirmen,die dahinter stehen. Sie verlagern einfach ihr Geschäft.Aus unserer Sicht ist der größte Fehler der Politik, dassman die E-Zigarette als Wellnessprodukt angesehen hatund sie völlig ungeprüft freigibt, statt sie einer kritischenNebenwirkungsprüfung wie bei einem Medikament zuunterziehen. Das ist leider wegen falsch verstandenerwirtschaftlicher Liberalität unterblieben. Man knickt vorder Lobby der Zigarettenindustrie ein.

Zweitens erwähnten Sie Impfungen als präventive Maß-nahme. Ein Auslöse- und vor allem ein Verschlechte-rungsfaktor für Atemwegserkrankungen sind Infek-tionen. Mit der Impfung gegen das Grippevirus Influ-enza und gegen den wichtigsten Lungenentzündungs-erreger, die Pneumokokken, haben wir zwei Möglich-keiten, Infektionen zu reduzieren und damit Verschlech-terungen vorzubeugen.

Der Renner schlechthin, um seltener krank und dabeiälter zu werden, ist Bewegung. Das gilt für alle chroni-schen Erkrankungen. Allerdings muss man es ein bisschenkritisch sehen. Gerade wir Deutschen haben immer dieNeigung zu übertreiben. Mäßig, aber regelmäßig ist hierdie Maxime. Auch hier haben wir einen großen Nachhol-bedarf, was strukturierte Trainingsprogramme für Lun-genkranke angeht. In den Städten funktioniert es ganzgut, aber in der Breite sind wir nicht gut aufgestellt.

Pneumologie Kongress 2015

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10 COPD in Deutschland 2 I 2015

Pneumologie Kongress 2015

... die unkritische Verordnung zu vieler Antibiotika.Haben bakterielle Infektionen zugenommen?

Prinzipiell kann man nicht sagen, dass bakterielle Infek-tionen zugenommen haben. Aber das Problem ist auchhier die höhere Anfälligkeit älterer Menschen. Als alterMensch wird man empfindlicher für bakterielle Infek-tionen – je mehr Ältere es gibt, desto mehr Infektionensehen wir.

Sorgen machen uns zunehmende Resistenzen von Bak-terien gegen wichtige Antibiotika. Dafür sind zwei Fak-toren verantwortlich:

1. Der Antibiotika-Verbrauch im Tierreich, in der Geflü-gel- aber auch in der Schweine- und Rinderzucht. Die-ser ist dramatisch und deutlich höher als im Human-bereich. Wir nehmen dann diese resistenten Bakterienmit der Nahrung auf.

2. Ein deutlicher Überverbrauch an Antibiotika in denniedergelassenen Praxen, vor allem bei den Allgemein-medizinern. Das ist aber nicht den Ärzten allein anzula-sten. Ich sehe hierfür vor allem einen gesellschaftlichenGrund: Wir sind einfach nicht mehr bereit, bei einer ba-nalen Erkältung in Kauf zu nehmen, dass es eben einegewisse Zeit dauert, bis man wieder auf dem Damm ist.Wir meinen, um schnell wieder fit zu sein, müssen wirunbedingt etwas tun, selbst wenn es gar nicht wirkt.Meist sind die Erreger Viren und dagegen wirken Anti-biotika nun mal nicht. Man will sie nehmen, weil manein besseres Gefühl hat. Hier brauchen wir mehr Auf-merksamkeit bei den Ärzten, aber vor allen Dingen müs-sen die Patienten sensibilisiert werden für dieseProblematik.

Auch hier werden politische Fehler gemacht. In Frank-reich z. B. sind mit staatlich finanzierten Medienkampa-gnen die Resistenzsdaten deutlich gesunken. Es istgelungen, im Fernsehen mit Werbespots die nötige Auf-merksamkeit bei den Menschen zu wecken. Hier müsstenauch wir mehr tun.

... wachsende Patientenzahlen. Wie können wir in Zu-kunft bei steigenden Kosten die Qualität der Versor-gung sichern?

Die Frage ist, welche Medizin in welchem Ausmaß und inwelchen Strukturen können wir den Patienten mit un-serem Solidarsystem anbieten?

Wir sind aus meiner Sicht leider nicht ehrlich. Nicht alles,was möglich ist in der Medizin, wird in der Zukunft nochmachbar sein. Es wird nicht jeder alles haben können

und wir werden uns sehr genau überlegen müssen, wasist eine Basisversorgung, was sind sinnvolle Zusatzlei-stungen und wie wollen wir das finanzieren. Ich denke,es wird Modulwahlleistungen geben, die von Versiche-rungen angeboten werden. Aber wir müssen uns auchviel kritischer der Frage stellen, was machen wir eigent-lich alles, was völlig sinnlos ist in der Medizin. Ich binviel in der Welt unterwegs. Es gibt kein einziges anderesLand, das eine solche Vollversorgungserwartungshaltunghat wie Deutschland. Auch die oft so hochgelobtenskandinavischen Länder haben Restriktionen und Ein-schränkungen in ihrem Leistungsspektrum. Bei uns istman leider nicht bereit, darüber zu diskutieren.

Meine Botschaft ist: Es ist besser, wir mischen uns ein indiese Debatte und bestimmen selbst, was wir haben wol-len, als es uns irgendwann aus einer Notsituation, unddiese finanzielle Notsituation wird kommen, von ande-ren diktieren zu lassen.

... notwendige Strukturveränderungen. Wie sehendiese konkret aus?

Wir brauchen vertikale und horizontale Strukturverän-derungen. Immer älter werdende Menschen werden an vielen Or-gansystemen krank, sie sind multimorbid. Deshalb brau-chen wir mehr vernetzte Betreuung zwischen deneinzelnen Disziplinen der Medizin. Ein pneumologischerPatient ist mit 85 mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einkardiologischer Patient und da wird zurzeit noch oft ne-beneinanderher diagnostiziert und therapiert. Hier brau-chen wir Strukturen, die mehr Gemeinsames, mehrAbsprache möglich machen.

Und es wird eine bessere vertikale Vernetzung nötig sein.Die Bereiche ambulante, stationäre und universitäre Me-dizin laufen zu getrennt nebeneinander her. Vieles, wasstationär gemacht wird, kann man ambulant behandeln.Dafür muss man allerdings die Grundbedingungenschaffen, also z. B. eine vernünftige Basisversorgung inder Fläche. Es wird Spezialisierung im stationären Be-reich nötig sein, denn es wird Krankheitsbilder geben,die man in Exzellenzzentren betreuen muss. Hier müs-sen wir neue Strukturen schaffen, die dann allerdingsauch ausfinanziert werden müssen.

... die Aktualisierung zum Teil schon älterer Leitlinien.Was ist zu erwarten?

Für die Leitlinie ambulant erworbene Lungenentzündung(CAP) gab es bereits eine Konsensuskonferenz. Dieseneue Leitlinie kommt also relativ zeitnah. Man muss al-lerdings sagen, seit 2009 hat sich im Bereich Pneumonie

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nicht gravierend viel getan, so dass die alte auch wiedernicht so veraltet ist. Es gibt ein bisschen mehr Erkennt-nis zur optimalen Therapie, es gibt neue Impfstoffe, dievorgestellt und empfohlen werden.

Für die COPD ist die Leitlinie überfällig, aber es wird lei-der noch ein bisschen dauern, bis sie kommt. Haupt-grund ist, dass in den letzten zwei Jahren eine große Zahlan Medikamenten in den Markt gekommen ist. Keinewirklich neuen Substanzgruppen, eigentlich nur neueMedikamentenkombinationen. Den Platz dieser neuenKombitherapien zu finden, war nicht so ganz einfach.Jetzt haben wir erste verlässliche Daten. Und wir habenzunehmend Erkenntnis über die positiven Effekte der Be-wegungstherapie.

Wir haben im Bereich der sehr weit fortgeschrittenenLungenerkrankungen neue Technologien, wie die endo-skopische Volumenreduktion, hier können wir das Spek-trum der Patienten, die profitieren, besser festlegen, sodass hier wirklich eine grunderneuerte Leitlinie zu er-warten ist.

... wachsende Einwanderungszahlen, kranke Migranten.Ist das deutsche Gesundheitssystem dem gewachsen?

Teilweise funktioniert das schon gut. Jeder Einwandererbekommt eine Basisgesundheitsuntersuchung, damitman z. B. Tuberkuloseerkrankungen frühzeitig erkennt -das ist eines der ganz großen Probleme. Allerdings beider Versorgung über diese Eingangsuntersuchungen hin-aus sind wir noch unorganisiert. Wir können z. B. dieSprachprobleme kaum lösen. Das ist ein babylonischesWirrwar, und wenn man nicht kommunizieren kann, ver-schärft das die Probleme.

Und wir sehen zunehmend Krankheitsbilder, die inDeutschland schon längst vergessen sind, wie das rheu-matische Fieber mit entsprechenden Herzklappenfehlern,die Tuberkulose, andere Infektionskrankheiten, die beiuns nie typisch waren. Der Gesundheitszustand vielerdieser Einwanderer ist dramatisch schlechter als in einemLand wie Deutschland.

Wir haben eine moralische Verpflichtung, uns umFlüchtlinge zu kümmern. Dafür brauchen wir aber einKonzept: Was gehört zur Basisversorgung und was tunwir, wenn diese Menschen chronisch krank sind und eineLangzeitversorgung benötigen. Darüber muss es eine ge-sellschaftlich offene Diskussion geben, die sicherlich zuKontroversen führen wird. Aber wenn man die Diskus-sion nicht führt, dann wird sie sich im Untergrund ab-spielen und das ist allemal schlechter.

per definitionem …

Medizinische Leitlinien sind systematisch entwickelteEmpfehlungen, die Arzt und Patient bei der Entschei-dungsfindung für eine angemessene Behandlung in spe-zifischen Krankheitssituationen unterstützen.

Ein Verzeichnis der deutschen Leitlinien findet sich imAWMF-Leitlinienregister unter www.awmf.org/leitlinien.

2 I 2015 COPD in Deutschland 11

Pneumologie Kongress 2015

… mehr WissenBundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sprachein Grußwort anlässlich der Eröffnung des Pneumolo-gie Kongresses am 18. März 2015 in Berlin.

Am 25. März 2015 legte BundesgesundheitsministerHermann Gröhe einen 10-Punkte-Plan zur Vermei-dung behandlungsassoziierter Infektionen und Anti-biotikaresistenzen vor.www.bundesgesundheitsministerium.de/ministe-rium/meldungen/2015/10-punkte-plan-zu-antibio-tika-resistenzen.html

Das Bundeskabinett beschloss am 13. Mai 2015 dieDeutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020). www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pres-semitteilungen/pressemitteilungen-2015-02/bundes-kabinett-beschliesst-dart-2020.html

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Das Problem der multiresistenten Erreger und Resisten-zen muss über viele verschiedene Wege angegangen wer-den. Das gehe über Hygiene, Mikrobiologie, Ausbildung,den rationalen Einsatz von Antibiotika, aber auch überFortschritte in der Forschung, die eventuell ganz neue Per-spektiven aufzeigen könnten, so Dr. Jan-Moritz Doehn,Charité Berlin.

Jan-Moritz Doehn prüft angesichts schwindender wirk-samer Antibiotikaressourcen mögliche Alternativen. Einedavon könnten Bakteriophagen sein. Bakteriophagensind Viren, die Keime abtöten, indem sie ausschließlichBakterien befallen und sich an ihren Wirt anpassen.

Die Entwicklung mit Bakteriophagen stehe jedoch nocham Anfang. Bei Mäusen mit einer Pneumokokkeninfek-tion der Lunge habe die Behandlung mit dem isolierten

Enzym der Phagen gute Erfolge gezeigt. Es funktioniereso gut wie Penicillin, ohne Nebenwirkungen. Erste Stu-dien am Menschen laufen.

Bakteriophagen könnten, so Doehn eine Alternative oderErgänzung für die antimikrobakterielle Therapie dar-stellen. Die Phagentherapie kam bereits in den 1920er und1930er Jahren weltweit bei der Behandlung von Typhus,Cholera, Pest zum Einsatz. In Europa hat sie jedoch mitder Entwicklung von Penicillin an Bedeutung verloren.Vielleicht wird sie ein Revival erleben.

Quelle: Vortrag, Was kommt nach Antibiotika?, 19. März 2015, Dr. Jan-Moritz Doehn, Berlin Text: Ulrike Tietze, Berlin

Kongress-Report

Was kommt nach Antibiotika - Viren gegen Bakterien?

Pneumologie Kongress 2015

Vernetzte Kompetenz gegen AtemwegserkrankungenAls das Bundesministerium für Bildung und Forschung imJahr 2008 beschloss, ein Kompetenznetz zu fördern, dassich mit den Atemwegserkrankungen Asthma und COPD(chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) beschäftigensollte, geschah dies auch vor dem Hintergrund, dass COPDals weltweite Herausforderung erkannt worden war.

Um Mittel und Wege zu finden, gegen eine Krankheit vor-zugehen, muss man sie näher untersuchen. Aus diesemGrund sind Kohortenstudien für die medizinische For-schung eine Art Schatzkästchen: Über einen langen Zeit-raum werden möglichst viele Daten zur Erkrankunggesammelt, die dann Forschern auf der ganzen Weltimmer wieder zur Verfügung stehen. Und da es bekannt-lich so ist, dass neue Erkenntnisse auch neue Fragen her-vorbringen, werden die Daten auch noch in 20 oder 30Jahren bedeutsam sein.

Planung und WirklichkeitDie COPD-Kohorte COSYCONET* ist einzigartig inDeutschland, und daran wird sich vermutlich auch für län-gere Zeit nichts ändern. Allen Beteiligten war dies bei derGründung des Kompetenznetzes klar. Umso sorgfältigerwurde geplant, wie vorzugehen ist. Dabei mussten zweiAspekte vorrangig geklärt werden: die wissenschaftlichen

Fragestellungen und die organisatorische Umsetzung. Zielwar es, bis zu 3500 Menschen, die an COPD erkranktwaren, innerhalb eines Jahres in die COSYCONET-Studieeinzuschließen.

Um Teilnehmer zu finden, sollten vornehmlich niederge-lassene Pneumologen ihre Patienten auf die Studie auf-merksam machen und zur Teilnahme in einem nahege-legenen Studienzentrum motivieren. Mehr als 30 Univer-sitätskliniken und Fachkrankenhäuser in Deutschland be-teiligten sich und wurden zu einem COSYCONET-Studienteam.

Ein neuer Weg wurde dabei beschritten, denn die Zusam-menarbeit zwischen niedergelassenen Fachärzten und kli-nischen Forschen ist nicht durchgängig etabliert.Hierdurch wurde der Austausch zwischen Forschung undPraxis gestärkt, nach einiger Zeit erwies sich dieses Kon-zept jedoch als nicht ausreichend. Woher sollte der hoch-frequentierte Facharzt die Zeit nehmen, den Patientenausführlich darüber aufzuklären, worum es geht und waser zu erwarten hat? Die Rekrutierungsphase begann imSeptember 2010, aber bereits nach wenigen Monatenwurde deutlich, dass die Unterstützung durch die nieder-gelassenen Ärzte nicht ausreichen würde, um die hoch-gesteckten Ziele zu erreichen.

Aktueller StatusCOPD-Kohorte COSYCONET

gefördert vom:

12 COPD in Deutschland 2 I 2015

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Ein erster Schritt zur Lösung des Problems bestand darin,den Zeitraum der Rekrutierung zu verlängern. Entschei-dend war aber die Mitarbeit der COPD-Selbsthilfeorgani-sationen in Deutschland und der Medien. Patientenkonnten gezielt informiert und angesprochen werden, ei-nige Ärzte und Mitarbeiter des Kompetenznetzes hieltenauch Vorträge bei den Treffen der Selbsthilfegruppen. Sokonnten letztendlich viele Patienten in COSYCONET auf-genommen werden. Im Dezember 2013 endete die Re-krutierungsphase: 2741 Personen nehmen teil.

Was wollen wir wissen?Es gab und gibt viele Fragen zur COPD, das Krankheitsbildist bis heute nicht ausreichend erforscht. Eines war jedochbereits vor Beginn der Studie bekannt: Menschen, die anCOPD erkrankt sind, leiden häufig auch an Begleiterkran-kungen. Sie betreffen das Herz-Kreislaufsystem, oft tretenSkeletterkrankungen auf, und auch das psychische Wohl-befinden ist in Mitleidenschaft gezogen. Eine Frage rücktedeshalb schnell ins Zentrum des Interesses: Ist es möglich,dass es sich bei dem, was wir heute als COPD bezeichnen,um eine sogenannte systemische Erkrankung handelt?Also eine Krankheit, die durch entzündliche Prozesse, dieirgendwo im Körper stattfinden, befördert wird? Nur um-fangreiche Untersuchungen können Antworten auf dieseFrage bringen. Deshalb wurde das wissenschaftliche Pro-gramm immer wieder neu diskutiert und teilweise auchmodifiziert, bis der komplette Ablauf umrissen war. DasZiel war und ist, über jeden einzelnen Teilnehmer so vielwie möglich medizinisch zu erfahren und ihn so lange wiemöglich zu begleiten. Im Rahmen unserer Kohorte wer-den deshalb alle Teilnehmer regelmäßig im Abstand von18 Monaten untersucht. Die Hoffnung ist, dass die erho-benen Daten den Weg zu neuen Therapieoptionen öffnen.

Der Untersuchungskanon, den die COSYCONET-Teilneh-mer bei jeder Visite durchlaufen, ist dementsprechend an-spruchsvoll. Vier Stunden verbringen sie durchschnittlichin einem unserer Studienzentren und absolvieren dabeieine Vielzahl von Messungen, Tests, Befragungen und Un-tersuchungen. Eine Besonderheit an COSYCONET ist, dassdie Lungenfunktionsmessungen ausführlicher als bei ver-gleichbaren internationalen Kohorten sind.

Auch die Untersuchungen des Herz-Kreislaufsystems sindgründlich und umfangreich. Sie umfassen unter anderemeine ausführliche Ultraschalluntersuchung des Herzens,mit der strukturelle und funktionelle Störungen beson-ders gut erkennbar werden.

Die Basisdaten sind erhobenNach dem Ende der Rekrutierung startete das Team un-serer Datenbank in Hannover mit der Bereinigung derDaten. Dieser Prozess ist notwendig, um Daten, die nicht

plausibel erscheinen, möglicherweise noch im Nachhineinzu korrigieren. So ist es beispielsweise unwahrscheinlich,dass ein Proband mit einem Body-Mass-Index von 40 kg/m2

einen Taillenumfang von 60 cm hat. Teilweise werden sol-che Ungereimtheiten von speziellen Programmen aufge-spürt, teilweise müssen die Daten aber auch von denMitarbeitern der Datenbank persönlich kontrolliert werden.Wird ein unstimmiger Wert entdeckt, stellt die Datenbankeine entsprechende Anfrage an das Studienzentrum, dortkontrollieren die Mitarbeiter die Eintragung. Oft stellt sichdann heraus, dass es sich um einen Eingabefehler handelt.Diese Arbeit war im Sommer 2014 beendet, die bereinigtenBasisdaten der Kohorte liegen vor und stehen den Forschernfür Auswertungen zur Verfügung.

Abbildung 1: Basisdaten der KohorteEs war zu erwarten, dass mehr Männer (59%) als Frauen(41%) an der Studie teilnehmen würden. In der COSYCO-NET-Kohorte beträgt das Mindestalter 40 Jahre, im Durch-schnitt sind die Patienten 65 Jahre alt. Diese Patientenwurden zu einer Zeit geboren, als es noch nicht selbstver-ständlich war, dass auch Frauen rauchen. Experten gehendavon aus, dass in Europa Rauchen die Hauptursache fürdie Entwicklung einer COPD ist. Der Schweregrad derCOPD wird derzeit noch nach den sogenannten GOLD-Stadien gemessen. Diese wurden von der „Global Initia-tive For Chronic Obstructive Lung Disease“ festgelegt undbeziehen sich auf Werte, die bei der Durchführung einesLungenfunktionstestes erhoben werden. Nur wenige Pa-tienten der COSYCONET-Kohorte befinden sich im GOLD-Stadium IV. Häufig sind diese Patienten bereits so ge-schwächt, dass ihnen die aufwendigen Untersuchungennicht mehr zuzumuten wären.

Abbildung 1: COPD-Kohorte: Einschlussdaten

* = Personen, denen seitens ihres Arztes die Diagnose COPD gestellt wurde, beidenen sich aber bei der Untersuchung im SZ eine normale Lungenfunktion zeigteund die keine Atemwegssymptome aufwiesen.

2 I 2015 COPD in Deutschland 13

Pneumologie Kongress 2015

* COSYCONET = German COPD and Systemic Conse-quences – Comorbidities Network

Eingeschlossene Patienten n=2741

Weiblich/männlich 41%/59%

Mittleres (±SD) Alter 65,0±8,6 JBereich 40-90 J

GOLD I (leicht) 10%GOLD II (mittel) 37%GOLD III (schwer) 29%GOLD IV (sehr schwer) 7%

GOLD 0 13%Keinem Stadium zugehörig* 3%

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Abbildung 2: Raucher-Status in der COSYCONET-Kohorte

Abbildung 3: Häufige Begleiterkrankungen in COSYCONETIn dieser Tabelle sehen Sie die Häufigkeit einiger der von uns erfragten Be-gleiterkrankungen. Viele der Werte kommen dabei denen in der Gesamtbevöl-kerung nahe. Im Jahr 2012 litten beispielsweise in Gesamtdeutschland 58,1%der Bevölkerung, die älter als 64 Jahre waren, unter Bluthochdruck. 39,8% der-selben Altersgruppe litten unter Arthrose. (Quelle: Gesundheitsberichterstattung desBundes, www.gbe-bund.de)

Abbildung 3: Begleiterkrankungen nach Angaben aus dem Anamnesebogen

Im Gespräch mit Prof. Dr. Claus VogelmeierClaus Vogelmeier leitet die Klinik für Innere Medizin mitdem Schwerpunkt Pneumologie an der Philipps-Uni-versität in Marburg. Er ist der Sprecher des Kompetenz-netzes Asthma und COPD.

1. Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung derCOPD in Europa und weltweit ein? Es ist zu erwar-ten, dass die Zahl der Patienten mit COPD weltweitweiter ansteigt. In den letzten Jahren sind dabei zweiPhänomene zunehmend in den Fokus geraten: - Es gibt immer mehr Frauen mit COPD. Es liegen in-zwischen Anhaltspunkte aus pathologischen Untersu-chungen vor, dass die Erkrankung der Frauen sich von der der Männerunterscheidet. Es wird zu klären sein, inwieweit sich das auf die Effektivität vonMedikamenten auswirkt. - COPD kann man nicht nur durch aktives Rauchen bekommen. Sehr viele Men-schen weltweit entwickeln die Erkrankung als Folge einer Exposition gegenüberder Verbrennung von Biomasse (Holz, Dung, Ernterückstände). Auch hier ist zuklären, was die genauen Unterschiede sind und was das für therapeutische Kon-sequenzen hat.

2. Gibt es neue therapeutische Optionen für die Behandlung der COPD? In letz-ter Zeit sind einige Kombinationspräparate bestehend aus langwirkenden Be-

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Total (n=2741)Asthma 18,6 % (= 510 Personen)Bluthochdruck 56,4 % (=1546 Personen)Herzrhythmusstörungen 16,9 % (=463 Personen)Gastritis 25,3 % (=693 Personen)Sodbrennen 28,3 % (=776 Personen)Magen-/Zwölffingerdarmgeschwür 11,9 % (=326 Personen)Erhöhte Cholesterinwerte 39,1 % (=1072 Personen)Gicht 17,0 % (= 466 Personen)Arthrose 40,1 % (=1099 Personen)Osteoporose 14,9 % (=408 Personen)Psychische Probleme (Depression, Angst …) 21,3 % (=584 Personen)Allergien 33,5 % (= 918 Personen)

Raucher Ex-Raucher Nie-Raucher25% 67% 8%

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taagonisten und langwirkenden Anticholinergika aufdem Markt gekommen, weitere sind in Entwicklung.Diese Präparate haben den Sinn, die Atemwege so weitals möglich zu öffnen und damit die Überblähung derLunge zu vermindern, was wiederum positive Auswir-kungen auf die Atemnot bei Anstrengung und das Be-finden haben kann. Weiter sind neue Medikamente inEntwicklung, die neben zwei Substanzen zur Erweite-rung der Bronchien auch Steroide enthalten, mit demZiel, die Atemwege soweit als möglich zu erweitern unddie Entzündung zu bekämpfen.

Im Gespräch mit PD Dr. Rudolf A. JörresRudolf A. Jörres arbeitet an der Ludwig-Maximilians-Uni-versität in München und dort am Institut und Poliklinik fürArbeits-, Sozial- und Umweltmedizin. Er hat die Methodikder COSYCONET-Kohorte entscheidend mit entwickelt.

1. Was macht die COSYCONET-Kohorte so besonders?Die Patienten in COSYCONET sind nicht nach engen Aus-wahlkriterien zusammengestellt, wie das oft in anderenKohorten der Fall ist. Dadurch sind wir in die Lage ver-setzt, die gesamte Spannbreite der Begleiterkrankungenzu erfassen und zu untersuchen, wie oft sie auftretenund ob sie in einer besonderen Beziehung zur Lungen-erkrankung stehen. Darüber hinaus führen wir – was ein-malig für eine so große Kohorte ist – Ultraschall-untersuchungen des Herzens und besonders ausführli-che Messungen der Lungenfunktion durch.

2. Warum ist es so wichtig, dass die Patienten über meh-rere Jahre hinweg immer wieder das gleiche Untersu-chungsprogramm im Studienzentrum bekommen?Die zentrale Frage von COSYCONET ist, wie die Erkran-kung in allen ihren Aspekten über die Zeit verläuft. Dazugehören die Fragen, ob die Begleiterkrankungen die Lun-generkrankung beeinflussen oder umgekehrt und warumbestimmte Patienten über die Zeit stabil sind, anderehingegen sich rapide verschlechtern. Das geht nur miteiner hinreichend langen Nachverfolgungszeit.

3. Was haben die Patienten von der Teilnahme?Zunächst einmal helfen die Patienten ganz allgemein derForschung über eine verbreitete und ernstzunehmendeErkrankung. Sie haben aber auch einen konkreten per-sönlichen Nutzen, von dem wir wünschten, er würdenoch öfter wahrgenommen als das derzeit der Fall ist.Die Daten, die wir erheben, stehen ja auch dem Patien-ten und seinem behandelnden Arzt zu Verfügung, es gibtdafür sogar einen speziellen Report. Diese Daten sind soumfangreich, wie kein niedergelassener Arzt sie in An-betracht der Zwänge, denen er unterliegt, erheben kann.Umso sinnvoller ist es, dass er von ihnen Gebrauchmacht, um den Gesundheitszustand des Patienten bes-

ser einschätzen zu können und dies gegebenenfalls indie Therapie einfließen zu lassen.

Beitrag in Anlehnung an das COSYCONET-Symposium während desPneumologie Kongresses. Text: Inge Kokokt, Projektkoordination/Öf-fentlichkeitsarbeit Kompetenznetz Asthma und COPD, Marburg

per definitionem …

Eine Kohortenstudie ist ein beobachtendes Studiendesignmit dem Ziel, einen Zusammenhang zwischen einer odermehreren Expositionen und dem Auftreten einer Krank-heit aufzudecken. Unter einer Kohorte versteht man eineGruppe von Personen, die gemeinsam ein bestimmtes län-gerfristig prägendes Ereignis erlebt haben. Quelle: Wikipedia.org

Pneumologie Kongress 2015

Broschüre für COSYCONET-StudienteilnehmerFür die Teilnehmer der COSYCONET-Studie wird derzeiteine Broschüre vorbereitet. Die Patienten sollen aus-führlich über die ersten Ergebnisse informiert werdenund natürlich auch darüber, wie es weitergeht.

Alle Partner des Kompetenznetzes werden über ihreTeilbereiche berichten, so zum Beispiel über gesund-heitsökonomische Fragen oder über die Biomaterial-bank von COSYCONET.

Die Broschüre soll Ende Juni 2015 verschickt werden.

… mehr Wissenwww.asconet.net.Kompetenznetz Asthma und COPD. Die COSYCONET- Kohortenstudie ist eine Studie im Kompetenznetz Asthma und COPD.

www.copd-deutschland.deRatgeber „COPD und mögliche Begleiterkrankungen“. Der 52-seitige Ratgeber kannbei der Patientenorga-nisation Lungenemphysem-COPD Deutschland (www.lungenemphysem-copd.de) online gelesen oder beim Verein COPD – Deutschland e.V. (www.copd-deutschland.de) bestellt wer-den. Beachten Sie die dort hinterlegten Ver-sandinformationen.

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen

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COPD und möglicheBegleiterkrankungen

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HHeerraauussggeeggeebbeenn vvoomm CCOOPPDD -- DDeeuuttsscchhllaanndd ee..VV.. uunndd ddeerr

PPaattiieenntteennoorrggaanniissaattiioonn LLuunnggeenneemmpphhyysseemm--CCOOPPDD DDeeuuttsscchhllaanndd

Informationen für Betroffene und Interessierte

2 I 2015 COPD in Deutschland 15

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16 COPD in Deutschland 2 I 2015

Sodbrennen zählt zu den sogenannten Refluxkrankhei-ten und wird abgekürzt auch als GERD bezeichnet – ausdem Englischen „gastrooesophageal reflux disease“.Durch den Rückfluss (Reflux) von Magensaft (Magen-säure) in die Speiseröhre kommt es zu Sodbrennen undsaurem Aufstoßen.

Begünstigt wird Sodbrennen meist durch falsche Ernäh-rung, Bewegungsmangel und Übergewicht. Faktoren,denen man durch eine Lebensstiländerung entgegen-wirken kann.

Zur Krankheit wird die gaströsophageale Refluxkrank-heit, wenn der Reflux störende Symptome verursacht.

Hat das trockene Räuspern mit dem Magenleiden zu tun?Zahlreiche Lungenerkrankungen werden mit dem Refluxals Begleiterkrankung in Verbindung gebracht: ChronischerHusten, Bronchitis, COPD, Asthma und Lungenfibrose.Wobei vor allem der mit den Erkrankungen einhergehendeHusten Sodbrennen auslösen kann.

Andererseits können jedoch auch Medikamente, die in derPneumologie eingesetzt werden, einen Reflux bewirken. Seies, dass diese auf den unteren Speiseröhrenschließmuskel(Ösophagussphinkter) wirken oder aber eine vermehrteSäuresekretion hervorrufen, die möglicherweise einen Re-flux auslöst. „Das würde bedeuten, dass nicht der RefluxUrsache für den Husten ist, sondern letztendlich der Hustenfür den Reflux“, formulierte PD Dr. Michael Kreutzer, Tho-raxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg.

COPD und RefluxStudien belegen, dass Patienten mit einem vorliegendenReflux eine höhere Rate an Exazerbationen (akute Ver-schlechterungen) aufweisen. Ebenfalls konnte nachgewie-sen werden, dass durch den Einsatz von Protonen-pumpenhemmern, den bei Reflux eingesetzten üblichenMedikamenten, die Anzahl der Exazerbationen gesenktwerden konnte. „Hieraus kann jedoch keinesfalls der Rück-schluss gezogen werden, dass alle COPD-Patienten mit Re-flux auf Protonenpumpenhemmer (PPI) eingestellt werdensollten. Die Zusammenhänge gilt es weiter und wesentlichsystematischer zu untersuchen“, so Kreutzer. Zu bedenkensind vor dem Einsatz einer Therapie auch mögliche Neben-wirkungen der PPI, wie z. B. eine Osteoporose.

FazitMomentan gilt es, vor allem den Reflux als möglichenKofaktor bei Lungenerkrankungen mit in die ärztlichenÜberlegungen einzubeziehen.

Welche therapeutischen Auswirkungen dies haben wird,ist derzeit aufgrund der niedrigen Studienzahlen nochunklar und gilt es weiter zu untersuchen.

Quelle: Symposium Pneumo meets Gastro, Vortrag Reflux bei Lun-generkrankungen, PD Dr. med. Michael Kreutzer, Heidelberg, Text: Ulrike Tietze, Berlin

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Pneumologie Kongress 2015

Kongress-Report

Sodbrennen bei Lungenerkrankungen

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2 I 2015 COPD in Deutschland 17

Luftnot bei der kleinsten körperlichen Bewegung, diehalbe Treppe zum Schwatz mit dem Nachbarn wird zurBelastung und beim Gang zum Supermarkt ist manschon auf halbem Weg erschöpft − Betroffene sind nurallzu vertraut mit diesen Beschwerden, die mit einerchronische Atemwegs- oder Lungenerkrankung verbun-den sind. Sie können zu massiven Einschränkungen imAlltag und im Berufsleben führen. Um dies auszuglei-chen, schonen sich die Patienten und es beginnt ein"Teufelskreis". Die Unsicherheit nimmt zu, der Patientgerät in soziale Isolation. Man mag das Gegenteil ver-muten, aber neben der individuell abgestimmten medi-kamentösen Therapie ist es gerade die körperlicheBewegung, die zur Besserung führen und sogar vorbeu-gend ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern kann.Im Rahmen des Deutschen Kongresses für Pneumologie2015 sprach Elke Klug mit Prof. Dr. Heinrich Worth,Fürth, über "Lungensport".

Professor Worth ist Vorsitzenderder AG Lungensport in Deutsch-land e.V. und war bis Ende De-zember 2014 Chefarzt derMedizinischen Klinik 1, Klinik fürHerz- und Lungenkrankheitendes Klinikums Fürth.

Welcher Zusammenhang be-steht zwischen Lungenfunktionund körperlicher Bewegung?

Wenn die Lunge weit weniger als beim Gesunden leistetund der Kranke bei Belastung schneller "aus der Puste"gerät, wird er sich daran anpassen und sich immer we-niger bewegen. Muskelmasse und Muskelkraft nehmenab, der Kreislauf reagiert weniger auf Belastungen unddas wiederum führt dazu, dass sich die Belastbarkeitimmer weiter einschränkt. Die Lungenfunktion wirdschlechter. Die Folge ist: Je inaktiver der Patient ist,desto schlimmer werden seine Beschwerden und derKrankheitsverlauf wird ungünstiger.

Inwiefern können Lungenkranke von körperlicher Be-wegung profitieren?

Beim Lungensport versuchen wir, die Abwärtsspiraleaufzuhalten. Wir fangen in den ca. 90-minütigenÜbungseinheiten an, durch sehr vorsichtig dosierte Be-

lastungen die Muskulatur, die Bänder und Gelenke wie-der an mehr Belastung anzupassen. Das führt dazu, dassdie kranke Lunge dem Körper mehr Sauerstoff anbietenkann und so die Belastbarkeit für Alltagsaktivitäten er-höht wird. Die Patienten gewinnen durch die krank-heitsadaptierte Bewegung Kraft, Ausdauer, Flexibilitätund Koordinationsvermögen.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen zudem, wiewichtig die Stärkung der Muskulatur für verschiedene Pro-zesse im Körper ist. Der Muskel kann neben seiner Funk-tion für die Beweglichkeit auch entzündungshemmendeWirkung entfalten. COPD beispielsweise beruht auf einerchronischen Entzündung. Wird Entzündung gehemmt, liegtder Nutzen für den COPD-Patienten auf der Hand.

Außerdem ist die Muskulatur beim Training stoffwech-selaktiv. So wird z. B. gesundheitsschädigendes weißesFettgewebe umgewandelt, was wiederum günstige Aus-wirkungen auf Erkrankungen wie Diabetes und metabo-lisches Syndrom hat. Das ist gerade für die älterenPatienten außerordentlich wichtig.

Insgesamt gibt es inzwischen sehr gute Untersuchungendazu, die zeigen, dass Patienten mit chronischen Lun-generkrankungen wie COPD, Asthma, Lungenfibrose undauch Lungenhochdruck mit körperlichem Training ihreSituation deutlich verbessern können.

Viele Patienten schrecken zurück, wenn sie nur dasWort "Sport" hören. Wie kann man sie motivieren?

Sport ist diesem Zusammenhang nicht als Hochlei-stungssport zu verstehen, den man im Fernsehen sieht.Der Begriff Lungensport ist analog zum "Herzsport" seitlangem etabliert. In unseren Lungensportgruppen gehtes um altersangepasste, speziell auf die Erkrankung aus-gerichtete Übungen im Kreise gleichermaßen Betroffe-ner. Der Teilnehmer wird dann, einmal dabei, raschpositive Auswirkungen spüren. Neben der Reduktion derAtemnot und Verbesserung der körperlichen Belastbar-keit werden Ängste abgebaut, das Selbstbewusstsein ge-

Pneumologie Kongress 2015

Sport mit einer Lungenerkrankung?

Bewegung heißt (besser) leben

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18 COPD in Deutschland 2 I 2015

stärkt und durch gemeinsame Aktivität in der Gruppeneue soziale Kontakte geknüpft.

Und wenn der Patient Befürchtungen hat, sich zu"überanstrengen"?

Jeder Patient, der in eine Lungensportgruppe im ambulan-ten Bereich geht, bekommt eine lungenärztliche Vorunter-suchung. Dabei wird z. B. auch geklärt, ob er seitens desHerzens überhaupt Sport treiben kann. Das heißt, es wirdein EKG gemacht und eine Belastungsuntersuchung durch-geführt. Es gibt fomulierte Kriterien für eine Mindestbelast-barkeit, die Voraussetzung ist für die Teilnahme. Derjeweilige Fach-Übungsleiter beobachtet und bestimmt dann,was möglich ist. Wichtig ist, bei jedem einzelnen Patientendas optimale Maß zu finden, damit er weder unter- nochüberfordert wird und sich tatsächlich besser fühlt.

Viele Lungenkranke sind ältere Patienten, z. T. mitzahlreichen Begleiterkrankungen. Werden in den Lun-gensportgruppen individuelle Differenzierungen vor-genommen?

Das wird teilweise berücksichtigt, indem man für die ein-zelnen Teilnehmer unterschiedliche Trainingsintensitätenwählt. Diejenigen, die stärker beeinträchtigt sind, machenweniger. Wir versuchen in großen Gruppen auch noch zudifferenzieren, ähnlich wie beim Herzsport, in leicht, mit-tel und schwer erkrankte Patienten. Sie trainieren dann indrei verschiedenen Gruppen, aber alle zusammen zu einemTermin. Meistens kann man das berücksichtigen.

Um Ärzte bei Entscheidungen für bestimmte Therapien zuunterstützen, gibt es sogenannte medizinische Leitlinien.Ist Lungensport auch in solchen Leitlinien verankert?

In den Leitlinien steht zwar nicht explizit der BegriffLungensport. Aber es steht eindeutig darin, dass Bewe-gungstherapie eine hohe Evidenz hat bzgl. der Effekteund Erfolge und dem Patienten körperliche Betätigungempfohlen werden soll. Da geht die Leitlinie der Wirk-lichkeit sogar schon ein wenig voran.

Ist in Deutschland ein flächendeckendes Angebot anLungensportgruppen vorhanden?

Wir haben in Deutschland ca. 850 Lungensportgruppen,im Vergleich zu etwa 10 000 Herszsportgruppen ist das lei-der sehr wenig. Es ist z. T. schwierig, interessierten Patien-ten überall eine konkrete Empfehlung geben zu können.

Das Ziel unserer AG Lungensport ist deshalb ein Ortsver-zeichnis zu erstellen, damit ein Patient, der aus der Reha-klinik kommt, weiß, wo in seiner Nähe die nächsteLungensportgruppe ist. In großen Städten ist das leichterals in Flächenländern. Wenn Patienten mehr als 20 km fah-ren müssen, funktioniert es nicht. Aber wir arbeiten daran.Informationen zum wohnortnahen Lungensport sollten diePatienten, die etwas für ihre Lungengesundheit tun möch-ten, bei ihrem Arzt oder der Krankenkasse erfragen oderunter www.atemwegsliga.de bzw. www.lungensport.orggezielt suchen.

Was könnte man tun, damit Lungensport bei Atem-wegspatienten immer in das Therapieprogramm ein-bezogen wird?

Wir müssen dafür sorgen, dass der Übergang von den sehrguten Bewegungsprogrammen in der stationären Rehabi-litation in die ambulante Betreuung besser funktioniert, umdie Trainingseffekte langfristig zu erhalten.

Eine gute Möglichkeit dafür sind unsere DMP*, die es zu-mindest für Asthma und COPD gibt. Darin wollen wir jetztimplementieren, dass beim Eintritt in das Programm immergefragt wird, ob der Patient in einer Lungensportgruppe istund ob er Bewegungstherapie macht. Das DMP-COPD wirdgerade von Ärzten, Krankenkassenvertretern und dem Bun-desgesundheitsministerium neu überarbeitet. Eines unse-rer Ziele ist, dass die Bewegungstherapie stärkerberücksichtigt wird vor allem bei der COPD. Die überarbei-tete Version wird noch in diesem Jahr erwartet. Allerdingswäre für die Umsetzung ein dichteres Netzwerk an Lun-gensportgruppen wünschenswert, um die wohnortnaheVersorgung zu gewährleisten.

Pneumologie Kongress 2015

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Ist Lungensport verordnungsfähig?

Sind die Voraussetzungen gegeben, kann der Arzt dieTeilnahme am Lungensport verordnen. Nach Einreichungbei der zuständigen Krankenkasse wird die Verordnungin der Regel auch genehmigt.

per definitionem …

*Disease Management Programm (DMP)ist ein zentral organisiertes Behandlungsprogramm fürchronisch kranke Menschen. Es stützt sich auf die Erkennt-nisse der evidenzbasierten Medizin. Im Bereich der gesetz-lichen Krankenversicherung (GKV) werden dieseProgramme auch als strukturierte Behandlungsprogrammeoder Chronikerprogramme bezeichnet. Disease-Manage-ment besteht aus einem System koordinierter Gesund-

heitsversorgungsmaßnahmen und Informationen für Pa-tientenpopulationen mit Krankheitsbildern, bei denen eineaktive Beteiligung der Patienten an der Behandlung zu sub-stanziellen Effekten führen kann.

Hinweis: Aktuelle Informationen zum Disease-Manage-ment-Programm finden Sie in der nächsten Ausgabe III/2015 der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland, die am01. September erscheinen wird. Es erwarten Sie Beiträgevon Dr. Regina Klakow-Franck, Vorsitzende des Unteraus-schusses Disease-Management-Programme im Gemeinsa-men Bundesausschuss (G-BA), Berlin und Dr. AndreasHellmann, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pneumo-logen, Augsburg.

… mehr Wissenwww.copd-deutschland.deDer 64 Seiten umfassende Ratgeber „Lungensport, Medizische Trainingsthe-rapie und Atemtherapie …bei COPD, Lungenemphysem und Lungenfibrose“ des COPD – Deutschland e.V. und der Patientenorganisation Lungenephysem-COPD Deutschland (www.lungenemphysem-copd.de) kann online gelesen oder bei Verein COPD – Deutschland e.V. bestellt werden. Beachten Sie die dort hinterlegten Versandinformationen.

www.lungensport.org/verlaengerung-reha-sport-verordnung.htmlWas bei einer Beantragung oder einer Verlängerung einer Reha-Sportverord-nung zu beachten ist, finden Sie auf den Seiten der AG Lungensport in Deutschland e.V. Ebenso finden Sie Hinweise, wie vorzugehen ist, wenn ein Verordnung bzw. Verlängerung abgelehnt wurde.

Beachten Sie auch die neuen Informationsflyer, die als Download oder zur Bestellung zur Verfügung stehen zu den Themen:• Verordnung von Lungensport• Aquatraining bei COPD• Ausdauertraining bei COPD• Krafttraining bei COPD

www.lungensport.org/lungensport-register.htmlDas Lungensportregister der AG Lungensport in Deutschland e.V. ist eine Adress-Datenbank, in der Sie gezielt Lungensportgruppen suchen können.

Pneumologie Kongress 2015

MACH MIT -WERD FIT!

Verordnung von LungensportEine Information für Ärztinnen und Ärzte in Reha-Einrichtungen

EINE INITIATIVE DER AG LUNGENSPORT IN DEUTSCHLAND E.V.

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20 COPD in Deutschland 2 I 2015

Franziska Liebhardt (33) war Leistungs-sportlerin, als sie beim Training immerhäufiger Beschwerden hatte undschließlich eine schwere Lungenfibrosediagnostiziert wurde. Nach schnell fort-schreitender Erkrankung war sie mit An-fang 20 "dem Tod näher als dem Leben".

Im Jahr 2009 wurde sie lungentransplantiert und jetztgeht es ihr besser als zuvor. Ihr Ziel ist heute die Teilnahmean den Paralympischen Spielen 2016 in Rio.

Das ist möglich, "weil die neue Lunge 100 % fit ist". Aber,so sagt die junge Frau, das allein reiche nicht. Um mit einerLungenerkrankung halbwegs gut zurecht zu kommen,braucht es körperliche Kondition, Durchhaltevermögenund nicht zuletzt ein gewisses Maß an Disziplin. Eigen-schaften, die im (Leistungs-)Sport unerlässlich sind, um er-folgreich zu sein, wie Ehrgeiz und Ausdauer haben ihrletztlich geholfen, ihre Krankheit zu "managen". Trotz derBeeinträchtigungen habe sie nie aufgehört Sport zu trei-ben, sich regelmäßig im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu

bewegen. Sogar mit invasiver Beatmungstherapie saß sieauf dem Fahrradergometer und absolvierte ihr Krafttrai-ning so gut es eben ging. Nur auf diese Weise, resümiertsie, habe sie es überhaupt geschafft, die Zeit bis zur er-sehnten Transplantation zu überstehen.

Sie ist, zugegebenermaßen, ein herausragendes Beispiel. Aber ihr gehe es keineswegs um Leistungssport oder dieLungentransplantation, das ist ihr wichtig. Ihr Leben mitder Krankheit zeige einfach nur, was geht, wenn man eswill. Sie möchte darauf aufmerksam machen, dass jederdie Möglichkeit hat, seine Situation auch mit Atemnot undeingeschränkter Belastbarkeit zu verbessern. Bewegungs-therapie habe dabei einen großen Anteil. Es gibt viele po-sitive physische und psychische Effekte.

Ihr Credo: Die Krankheit als Teil des Lebens akzeptieren, abersich nicht durch die Krankheit sein Leben diktieren lassen.

Quelle: Franziska Liebhardt nahm an einer Pressekonferenz im Rah-men des Pneumologen Kongress in Berlin teil. Ein Beitrag von Elke Klug, Berlin

Franziska Liebhardt

Sport ist mein Leben

Pneumologie Kongress 2015

Eigentlich weiß es jeder. Tabakrauchen ist gesundheits-schädlich. Es verursacht vor allem den so gefürchteten Lun-genkrebs sowie Herzinfarkt und Schlaganfall. InDeutschland sterben jährlich mehr als 100.000 Menschenfrühzeitig an Erkrankungen, die durch das Rauchen verur-sacht werden. Aber, einmal angefangen und den "Genuss"entdeckt, wird Tabakrauchen zur Sucht. Auch das ist be-kannt. Wer aber jetzt glaubt, mit der neuen Erfindung derE-Zigarette eine weniger gesundheitsschädliche Alterna-tive gefunden zu haben oder diese sogar geeignet sei, sichdas Rauchen abzugewöhnen, der irrt leider.

Vor etwas mehr als zehn Jahren in China erfunden, hat sichdie E-Zigarette inzwischen sehr weit verbreitet und sugge-riert, Rauchen ohne Gesundheitsgefahr ist möglich. Dennes "dampft" ja nur. Der mit Aromastoffen und meist auchNikotin versetzte Dampf wird erhitzt, aber ohne Verbren-nung erzeugt. Für den Raucher das überzeugendste Argu-

ment: Als "Dampfer" muss ich nicht auf das gewohnte undgeliebte Körpergefühl verzichten, wie ich es beim Raucheneiner Zigarette empfinde, aber ich muss mich um meine Ge-sundheit nicht sorgen. Das ist ein Irrtum, denn das Gefah-renpotenzial wird unterschätzt.

Selbst mit nikotinfreien sogenannten Inhalationsprodukten(E-Zigarette, E-Shisha) wird so allerlei inhaliert, was alles an-dere als gesund, sondern eher toxisch ist: Propylenglykol,bekannt auch als Theaterrauch, Glyzerin, außerdem poten-ziell allergisierende Aromen und neben Formaldehyd weiterekrebserregende Stoffe wie Acetaldehyd, Acrolein, Glyoxalund Methylglyoxal, Metalle u.s.w. Viel genauer will man esgar nicht wissen, was dem eigenen Körper für den kleinen"Kick" mit dem Chemikalienmix zugemutet wird. Und Lang-zeiteffekte sind noch gar nicht abzusehen. Sicher ist jeden-falls, dass auch die Umgebung betroffen ist, denn dieRaumluft wird ebenso mit diesen Substanzen belastet.

Positionspapier zur E-Zigarette

Sie ist weder harmlos noch gut zum "Abgewöhnen"

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Gemeinsames Positionspapier gegen E-ZigaretteÄrzte, die tagtäglich mit den Folgen des Rauchens in Formschwerer Atemwegs-, Lungen- oder Herz-Kreislauferkran-kungen konfrontiert sind, zeigen sich besorgt. Die DeutscheGesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, dieDeutsche Gesellschaft für Innere Medizin und zahlreicheweitere wissenschaftliche Fachgesellschaften sehen sich an-gesichts der mit Inhalationsprodukten verbundenen Gefah-ren deshalb jetzt gezwungen, Öffentlichkeit und Politikbesser aufzuklären.

Ein von Prof. Dr. med. RobertLoddenkemper, Internist undPneumologe, Berlin, vorgestelltesgemeinsames Positionspapierverdeutlicht, dass durch die bis-herige Verharmlosung der Risikensowie die freie und unregulierteVerkäuflichkeit von Verdamp-fungsprodukten insbesondereKinder und Jugendliche stark ge-fährdet sind. Durch jugendaffineAromastoffe (Gummibärchen,

Schokolade) sollen schon Minderjährige auf den Geschmackkommen und der Schritt zur konventionellen Zigarette istdann nicht mehr weit. Die Mediziner befürchten, dass überdie zunehmende Akzeptanz von E-Zigaretten in der Gesell-schaft das konventionelle Zigarettenrauchen wieder stärkertoleriert wird. Damit könnten alle bisherigen Erfolge bei derBekämpfung des Tabakkonsums zunichte gemacht werden.Außerdem belegen Daten aus den USA, dass mit dem Damp-fen auch der Einstieg in den Gebrauch anderer Drogen, wieMarihuana, befördert werden kann.

Auch wenn zahlreiche Fallberichte, eine Querschnittsstudieund bislang zwei randomisierte, placebokontrollierte Stu-dien vermuten lassen, dass E-Zigaretten eine Raucherent-wöhnung unterstützen könnten, sind diese Aussagenkeinesfalls geeignet, den eindeutigen Beweis zu führen. Viel-mehr weist das Deutsche Krebsforschungszentrum daraufhin, dass die Datenlage aus methodologisch zum Teil frag-

würdigen Studien sehr dürftig ist. Die Ergebnisse seien zu-mindest widersprüchlich.

Bedauerlich sei, so Prof. Dr. med. Helmut Karl Heinz Gohlke,Internist und Kardiologe, Bad Krozingen, dass all diese Zu-sammenhänge hinlänglich bekannt sind, aber "deutsche Be-hörden in bequemer Inaktivität auf Vorgaben aus Brüssel*warten und nicht schon 2015 selbst und präventiv zumSchutz der Jugend aktiv werden. „Wir erwarten eine dring-liche Initiative des Gesundheitsministeriums, falls dieses angesundheitlichen Aspekten in der Bevölkerung interessiertist", so der Spezialist für Herz-Kreislauferkrankungen für dieVerfasser des gemeinsamen Positionspapiers.

* Ab 2016 sollen E-Zigaretten über eine neue europäischeTabakprodukterichtlinie reguliert werden.

Quelle: Eröffnungspressekonferenz im Rahmen des 56. Kongresses derDeutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. am18.3.2015 in Berlin. Text: Elke Klug, Berlin

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Pneumologie Kongress 2015

… mehr Wissenwww.pneumologie.de/111.0.htmlHier finden Sie das Positionspapier der Deutschen Ge-sellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.(DGP) zur elektronischen Zigarette (E-Zigarette), das unter Mitwirkung von neun weiteren Fachgesell-schaften und Institutionen erstellt wurde.

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Die interventionelle, d. h. mittels eines gezielten Eingriffsam Gewebe vorgenommene, Lungenemphysemtherapieist ein noch junges Behandlungsverfahren. Die nicht-chirurgischen Eingriffe werden während einer Bron-choskopie (Spiegelung der Bronchien) vorgenommenund kommen für Patienten mit einem schweren Lun-genemphysem, das zu ausgeprägter Belastungsatemnotoder Ruheatemnot führt, in Frage. Sie haben das Ziel,die Lungenüberblähung zu reduzieren und die Lebens-qualität der Patienten zu verbessern.

Prof. Dr. med. Martin Hetzel,Ärztlicher Direktor der Klinik fürPneumologie und Leiter desKompetenzzentrums Interventio-nelle Lungenemphysemtherapieam Rot-Kreuz Krankenhaus inStuttgart-Bad Cannstatt im Ge-spräch mit Ulrike Tietze über dieneuesten Entwicklungen.

Welche Verfahren haben sichetabliert und sind evidenzbasiert, d. h. deren Effektemittels Studien belegt werden konnten?

Es haben sich zwei Verfahren bewährt: Die interventio-nelle Lungenemphysemtherapie mit Spiralen und ebensodie Therapie mit Ventilen. Für diese beiden Methodengibt es positive Ergebnisse aus wissenschaftlichen Un-tersuchungen, die sich bei der Anwendung in der ver-sorgungsmedizinischen Routine reproduzieren lassen.

Für Spiralen gibt es mehrere kontrollierte Studien, dieeine bedeutsame Verbesserung der Lebensqualität undder körperlichen Leistungsfähigkeit für Emphysempa-tienten gezeigt haben.Bei den Spiralen (Coils) sind zudem 2015 erstmals die Er-gebnisse einer Studie aus der Versorgungsmedizin, einersog. Registerstudie, mit Ergebnissen von 430 Patientenvorgestellt worden. Dabei konnte gezeigt werden, dassauch außerhalb der „Studienwelt“ in der Versorgungs-medizin ähnlich gute Ergebnisse wie in den prospekti-ven (überprüfenden) Studien erzielt wurden. Es wurdegezeigt, dass sich besonders die mittels Fragebögen ge-messene Lebensqualität durch die Emphysemtherapiemit Coils verbessern lässt.

Für die interventionelle Lungenemphysemtherapie mitVentilen gibt es ebenfalls Studien, die statistisch signifi-

kante (eindeutige) und klinisch hoch bedeutsame Wirk-samkeitsnachweise zeigen.

Für welche Patienten kommt welches Verfahren wannin Frage?

Die Behandlungen des Lungenemphysems sind Behand-lungsmethoden, die bei COPD-Patienten mit schwerstenLungenemphysemen in Betracht zu ziehen sind.

Mit Spiralen können Patienten mit homogenem und he-terogenem Lungenemphysem behandelt werden. Dasheißt, es spielt keine Rolle, ob die Emphysemausprägungin den verschiedenen Lungenlappen eines Lungenflügelsgroße Unterschiede aufweist oder nicht. Ausschlusskri-terien für die Spiraltherapie sind eine Indikation zurBlutverdünnungsbehandlung aus Gründen von Herz-oder Gefäßerkrankungen, die Situation, dass im Ziellap-pen für die Emphysembehandlung beinahe kein Gewebemehr vorhanden ist und ein deutlich erhöhter Blutdruckin der Lungenschlagader. Die Methode ist nach meinerErfahrung für etwa 70 % aller schwer kranken Lungen-emphysempatienten geeignet.

Die Behandlung mit Ventilen setzt nach aktuellem Kennt-nisstand das Vorliegen eines heterogenen Emphysems vor-aus. Das heißt, der Schwergrad des Emphysems in denLungenlappen eines Lungenflügels sollte deutliche Unter-schiede aufweisen. Zusätzlich müssen die Lungenlappeneines Lungenflügels anatomisch komplett voneinander ge-trennt sein. Mit den Ventilen soll bewirkt werden, dass einstark emphysematös veränderter Lungenlappen vollständigkollabiert und dadurch dem besser erhaltenen Lungenlappen„Platz macht“ und für das Zwerchfell wieder bessere Vor-aussetzungen für normale Atembewegungen geschaffenwerden. Der Verschluss aller zu dem Behandlungslappenführenden Bronchien mit Ventilen erreicht aber nur danneine vollständige Entlüftung des Behandlungslappens, wenndie Luft nicht über Gewebebrücken zum Nachbarlappenwieder in den behandelten Lappen eintritt. Eine kollateraleBelüftung des Behandlungslappens über die Bronchien undGewebebrücken verhindert die Wirksamkeit der Therapie mitVentilen und muss deshalb vor der Behandlung – am ein-fachsten durch ein gutes CT (Computertomografie) - aus-geschlossen werden. Diese Methode ist für ca. 20-25% allerschwer kranken Emphysempatienten eine Behandlungsop-tion.

Für eine kleine Schnittmenge von Emphysempatientensind beide Methoden – Ventile und Coils - geeignet.

22 COPD in Deutschland 2 I 2015

Aktueller Status

Interventionelle Emphysemtherapie

F 1 2 10:31

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Wenn der Atem kaum noch fl ießt

Neue Therapie für Lungenemphysem-Patienten

Bei einem gesunden Menschen gelangt die Luft via Lufröhre in die Lunge, wird durch die Bronchien in die Lungenbläschen gesogen, wo dann der Gasaustausch stattfi ndet. Der Sauer-stoff gelangt ins Blut, das Kohlendioxid wird ausgeatmet.

Bei Patienten mit einem sogenannten Lungenemphysem ist eine große Anzahl der Lungenbläschen zerstört. Aus funkti-onstüchtigen Lungenbläschen mit einer riesigen Oberfl äche werden funktionslose Blasen. Aus vielen kleinen Blasen kann sich dann eine große Blase bilden – ein Lungenemphysem. Die Luft ist bei einem Emphysem in der Lunge gefangen und behindert die gesunde Lunge bei der Ein- und Ausatmung. Damit strömt bei der Einatmung auch weniger neue, sauerstoffreiche Luft über die Lungen in den Blutkreislauf nach, was Atemnot und Leistungsschwäche leicht erklärt.

Zu Beginn eines Lungenemphysems leiden die Betroffenen unter Luftnot und Leistungsschwäche, außerdem steigt die Infektionsanfälligkeit. Im Verlaufe der Erkrankung werden die Symptome dramatischer: Der Husten wird chronisch, das Herz leidet nachweislich, Wassereinlagerungen in den Beinen sind ebenfalls häufi g zu beob-achten. Oft kommt es zu Verformungen des Brustkorbes. Insbesondere Raucher sollten bei verstärkten Zeichen von Atemnot, regelmäßigem, trockenem Husten mit Auswurf und auch bei familiärer Vorbelastung möglichst bald den Weg zum Lungenfacharzt (Pneumologe) zur Abklärung einschlagen. Der wird zuallererst einen Rauch-stopp empfehlen.

Eine Therapie, die zur Heilung eines Lungenemphysems führt, ist bisher noch nicht bekannt. Der Grund: Die Ver-änderungen des Lungengewebes lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Allerdings kann man eine weitere Verschlechterung des Krankheitsbildes eindämmen und die Lebensqualität der Patienten spürbar verbessern.

Lungenvolumenreduktion per High-Tech Ventil hilft nachweislich

Seit einiger Zeit steht dem Facharzt (Pneumologen) hierzu ein neues High-TechVerfahren zur Verfügung: das Lungenvolumenreduktionsverfahren. Mit dem Einsatz spezieller, kleiner Ventile aus Nitinol und Silikon lässt sich das Volumen funktionslo-ser, überblähter Lungenareale reduzieren. Die Ventile sind so konstruiert, dass währendder Einatmung der Luftstrom in die kranken Lungenareale blockiert ist. Beim Ausat-men öffnen sich die Ventile, damit die Luft aus dem Lungenlappen ausströmen kann.

Nach dem Einsatz der kleinen Ventile kann der gesunde Teil der Lunge sich wieder ausdehnen und wird insgesamt besser belüftet. Die Ventile werden im Rahmen einer Bronchoskopie durch den Mund oder die Nase eingesetzt. Der Eingriff erfolgt unter Anästhesie und dauert ca. 45 Minuten.

Diese Therapieform ist reversibel, da die Ventile relativ leicht wieder entfernt werden können. Das neue System wurde bereits bei 9.700 Patienten angewendet. Der Einsatz und der Erfolg des Verfahrenshängen von einer Reihe von individuellen Faktoren ab, die nur der Pneumologe im Gespräch klären kann.

Für weitere Informationen zur Therapie und Behandlungszentren fragen Sie Ihren Facharzt. Gerne schicken wir Ihnen gebührenfrei und unverbindlich eine Informationsmappe zu.Rufen Sie kostenlos an unter 0800 188 80 89 oder senden Sie eine E-Mail an [email protected]

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24 COPD in Deutschland 2 I 2015

Worauf muss vor der Entscheidung für eine Methodeoder die interventionelle Lungenemphysemtherapiegenerell geachtet werden?

Es ist wichtig, dass das Emphysem vor der Entscheidungfür eine interventionelle Emphysemtherapie ganz genauCT-radiologisch charakterisiert wird und so der Schwe-regrad des Emphysems gemessen wird. Die Lungenfunk-tion reicht dafür nicht aus, da mit der Lungenfunktionintegral die Folgen der Atemwegsentzündung und desLungengewebsverlustes gemessen werden und sie nichtspezifisch genug den Schwergrad des Emphysems an-gibt.

Weiterhin muss vor der Behandlung klar sein, dass die Le-bensqualitätseinschränkung eines Emphysempatienten ausder Emphysemerkrankung resultiert und Begleiterkran-kungen kardiovaskulärer (das Herz und den Kreislauf be-treffend) oder muskuloskelettaler (Muskulatur und Skelettbetreffend) Art keine wesentliche Rolle dafür spielen.

Weiterhin müssen die methodenspezifischen Kontrain-dikationen mit Sorgfalt bedacht werden.Immer wieder lese und höre ich, Voraussetzung für eineinterventionelle Emphysemtherapie sei eine maximale

medikamentöse Therapie. Das ist großer Unsinn. Dennein Lungenemphysem ist ein irreversibler Lungenge-websverlust. Es gibt keine medikamentöse Therapie, dieden Lungengewebsverlust rückgängig macht und diedavon ausgehenden funktionellen Veränderungen ver-bessert.

Es müsse vor einer interventionellen Emphysemtherapieimmer eine pneumologische Rehabilitation erfolgen, isthäufig zu lesen. Rehabilitationsbehandlungen bewirkenbei COPD–Patienten häufig erstaunliche Lebensquali-tätsverbesserungen. Es gibt aber nicht wenige schwerkranke Emphysempatienten, die wegen ihrer funktionel-len Einschränkung wenig rehabilitationsfähig sind. Einepneumologische Rehablitationsbehandlung nach der in-terventionellen Emphysemtherapie ist häufig sinnvoller.

Welche Risiken bestehen für den Patienten?

Bei der Therapie mit Spiralen sind COPD-Exazerbationen,d. h. Entzündungszustände von Lunge und Atemwegen,die mit bis zu 10 % auftreten, die häufigste Komplika-tion. Bei der Behandlung mit das Lungenvolumen re-duzierenden Ventilen ist das Hauptproblem derPneumothorax, also der Kollaps eines Lungenflügels,

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Pneumologie Kongress 2015

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der bei 25 % aller Behandlungen auftritt. Aber mankann beides behandeln. Da es für diese Patienten oftkeine vernünftigen Alternativen gibt, sollten sie sich da-durch nicht abschrecken lassen.

Was geben Sie den Patienten mit auf den Weg?

Der Patient muss wissen, dass er durch die interventio-nelle Lungenemphysembehandlung keine Heilung er-fährt. Es ist in erster Linie eine Behandlung, die seineLebensqualität verbessert. Wie lange diese Verbesserunganhält, ist noch nicht abschließend zu beurteilen. Wirgehen aber von Zeiträumen von Jahren aus.

Wo geht die Reise hin?

Die Zeit ist reif, die interventionelle Lungenemphysem-therapie in die versorgungsmedizinische Routine, d. h.außerhalb von Studien, zu integrieren. Die Ergebnisse,die wir aus Studien mit kleinen Fallzahlen haben, sind soüberzeugend, dass wir die zugelassenen Methoden denbetroffenen Patienten nicht vorenthalten können, ge-rade auch deshalb, weil es häufig keine Behandlungsal-ternativen – wie z. B. die Lungentransplantation gibt.

Wir brauchen in Deutschland für die Anwendung dieserMethoden eine flächendeckende Versorgung durch min-destens 30-40 pneumologische Fachkliniken. Diese Kli-niken gibt es bereits, jedoch haben die Methoden nochnicht in alle Kliniken Einzug gehalten. Die Behandlungsollte in klinischen Registern stattfinden, damit man dieBehandlungsergebnisse und die Behandlungssicherheitsehr sorgfältig überwachen kann.

Spielen aktuell noch weitere Methoden eine Rolle?

Nein, aktuell gibt es keine weiteren Methoden, die in derVersorgungsmedizin – d. h. in der täglichen Routine einerKlinik und somit außerhalb von Studien - anwendbar sind.

… mehr Wissenwww.copd-deutschland.deRatgeber „Bronchoskopische Lungenvolumenreduk-tion“. Der Ratgeber kann bei der Patientenorganisa-tion Lungenemphysem-COPD Deutschland (www.lungenemphysem-copd.de) online gelesen oderbeim Verein COPD – Deutschland e.V. (www.copd-deutschland.de) bestellt werden. Beachten Sie die dorthinterlegten Versandinformationen.

Pneumologie Kongress 2015

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Bei der Behandlung einer Atemwegserkrankung wiechronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oderAsthma entscheiden drei wichtige Faktoren über denTherapieerfolg: Welche Substanzen können die Bron-chien erweitern, um besser atmen zu können, wie kom-men diese Substanzen schnell hinein in die Lunge undist der Patient bereit und in der Lage, seine Krankheitselbst ein Stück weit zu managen.

Bei der medizinischen Entscheidung können sich die Pa-tienten darauf verlassen, dass der Arzt eine individuellangepasste Therapie nach aktuellem wissenschaftlichemKenntnisstand verordnet. So gibt es für die COPD-The-rapie zwei bewährte Substanzklassen, die die Bronchienerweitern. Das sind sogenannte Anticholinergika und Be-tamimetika. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zei-gen zudem, dass eine Kombination der Wirkstoffe nochbessere Wirkungen erzielen kann.

Eine frühe lungenfachärztliche Diagnostik sowie derrechtzeitige Therapiegewinn und die Aktivierung der Pa-tienten seien entscheidend, um optimale Behandlungs-erfolge zu erzielen, erläuterte der Pneumologe Prof. Dr.Michael Dreher, Aachen. Je später eine COPD erkanntwird, desto mehr haben sich die Patienten wegen Atem-not bereits „geschont“. Das wiederum hat eine Verstär-kung der Beschwerden zur Folge. Mit der Verringerungseiner Luftnot durch den rechtzeitigen Beginn einer ge-eigneten Dauertherapie kann der Patient lange aktivbleiben und die Lungenfunktion erhalten.

Direkt zum WirkortFür einen schnellen Wirkeintritt ist es vorteilhaft, dieMedikamente zu inhalieren. Der Arzneistoff gelangt aufdirektem Weg in die Lunge. Dafür ist eine geringere Dosis

erforderlich, als wenn z. B. der Wirkstoff einer Tabletteden Umweg über die Blutbahn nehmen muss. Dabei gehtviel vom Agens – vom eigentlichen Wirkstoff - "verlo-ren" und es braucht länger, ehe es in der Lunge an-kommt.

Auf den passenden Inhalator kommt es anBronchenerweiterer rein in den Inhalator und tief ein-geatmet, alles gut? So einfach ist es leider nicht. Dennneben dem Medikament spielt z. B. auch die Art des In-halators eine wichtige Rolle. Die Akzeptanz des Gerätessowie eine persönliche Schulung zu seiner Anwendungsind Voraussetzungen, damit der Patient im Alltag gutdamit zurechtkommt. Um vielen individuellen Bedürf-nissen so weit wie möglich entgegenzukommen, werdendie Inhalatoren immer weiter optimiert. Eine dieser Neu-entwicklungen zeichnet sich z. B. durch eine besondereEigenschaft aus. Eine feine Sprühwolke strömt, unab-hängig vom Atemzug, aus und ist auch für den COPD-Patienten einfach einzuatmen. Sie hält lange an undvereinfacht die Koordination zwischen Auslösen und Ein-atmen − oft eine Herausforderung für Patienten, an dersie nicht selten scheitern.

Und immer aktiv bleiben ...Privatdozentin Dr. med. Stephanie Korn, Mainz, betonte,wie wichtig gerade die Motivation und Bewegungs-Ak-tivierung des COPD-Patienten sei, damit er auch tat-sächlich von den technischen Entwicklungen durchgesundheitliches Wohlbefinden profitieren könne. Denndas beste und einfachste Gerät nützt nichts, wenn derPatient nicht motiviert ist und seinen eigenen Teil dazubeiträgt, die Beschwerden der chronischen Krankheit ineinem erträglichen Maß zu halten und gut damit zuleben. Das bedeutet, bei Symptomen wie Luftnot undAnstrengung beim Atmen, sich dem nicht anzupassenund inaktiv zu werden. Frühzeitig etwas dagegen zu tunhilft, für den Alltag fit und „mitten im Leben“ zu bleiben.Das kann z. B. der Eintritt in eine Lungensportgruppesein, am besten unterstützt durch eine adäquate medi-kamentöse Therapie, die das Atmen erleichtert. Stellt sichdann der Erfolg ein, gibt das wieder neue Motivation,

Kongress-Report

Für jeden Patienten das passende Gerät

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sich weiter regelmäßig zu bewegen. Ist der zu den Be-dürfnissen des Patienten passende Inhalator gefunden,wird es der Patient zu schätzen lernen, etwas mehr Luftzum Atmen immer in der Tasche zu haben und seine Me-dikation regelmäßig applizieren.

Quelle: "COPD-Speed-Dating" Fachpresseveranstaltung RespimatText: Elke Klug, Berlin

Hinweis: In der nächsten Ausgabe der Patientenzeit-schrift COPD in Deutschland, Ausgabe III/2015, die am01. September erscheinen wird, finden Sie eine aktuelleÜbersicht „Inhalationstherapie bei COPD“.

Pneumologie Kongress 2015

… mehr Wissen

www.youtube.com/user/AtemwegsligaEine hilfreiche Unterstützung zur richtigen Inhalationbietet die Deutsche Atemwegsliga e.V. mit Kurzfilmenzu den Anwendungen der verschiedenen gängigen In-halationssysteme.

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Die Zahl der zur Behandlung von ��Asthma� und �COPD�verfügbaren Medikamente hat in den vergangenen Jah-ren stetig zugenommen. Gerade in den letzten zwei Jah-ren sind neue Wirkstoffe hinzugekommen und neueMedikamente mit Wirkstoffkombinationen zugelassenworden. Die Medikamente werden in den meisten Fälleninhalativ (über die Lunge) verabreicht.

Durch die vielen neuen Medikamente und ebenso vielenneuen Inhalationssysteme, die nun auf dem Markt sind,kommt es unter Umständen zur gleichzeitigen Verord-nung von zwei langwirksamen Beta-2-Sympathikomi-metika und/oder langwirksamen Anticholinergika, auchin Kombinationspräparaten. Um Verwechselungen vorzubeugen, werden derzeit Be-strebungen unternommen, die möglicherweise europa-weit zu einer einheitlichen Farbmarkierung fürInhalatoren führen wird. Jeder Substanzklasse soll einefestzulegende Farbe zugeordnet werden.

FragebogenaktionUm herauszufinden, ob Doppelverordnungen von glei-chen oder ähnlichen Wirkstoffen im Alltag ein Problemsind, führt die Deutsche Atemwegsliga e.V. eine an-onyme Fragebogenaktion durch und bittet um rege Be-teiligung.

Den Fragebogen finden Sie unter:www.atemwegsliga.de/aktuell/items/inhalativa-bei-asthma-und-copd-kommt-es-doppelverordnungen-oder-verwechselungen.html

Es gilt, lediglich alle Medikamente, die Sie zurzeit ver-wenden, aufzuschreiben und anonym an die DeutscheAtemwegsliga e.V., Raiffeisenstraße 3, 33175 Bad Lipp-springe zu senden oder zu faxen: 05252 – 933616. Nut-zen Sie den im Internet stehenden Fragebogen.

Quelle: Workshop der Deutsche Atemwegsliga e.V. anlässlich desPneumologie Kongresses, Berlin

InhalativaDoppelverordnungen oder Verwechslungen?

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Die Spirometrie ist eine einfache Lungenfunktionsuntersuchung zur Diagnostik obstruk-tiver (verengender) Ventilationsstörungen und zur Bestimmung von Lungenvolumina.Dabei wird an einem Lungenfunktionsgerät nach einer tiefen Ausatmung bei maxima-ler Einatmung das maximale Lungenvolumen gemessen (Vitalkapazität) und anschlie-ßend bei einer schnellen und kräftigen Ausatmung das maximale in einer Sekundeabgeatmete Volumen bestimmt (Sekundenkapazität – FEV1). Durch die Spirometrie kannsomit ein vermindertes Lungenvolumen und eine Behinderung der Ausatmung fest-gestellt werden.

Eine Aktualisierung der Leitlinie wurde notwendig, da 2012 neue spirometrische Re-ferenzwerte veröffentlicht wurden. Bei einer groß angelegten Studie hatte sich ge-zeigt, dass sich die bisherigen Normalwerte gerade im höheren Alter verschobenhaben. Bisherige Werte, die als krankhaft diagnostiziert wurden, liegen nach denneuen Berechnungen nun im Normalbereich. Als Konsequenz der neuen Leitliniewird die Software der Lungenfunktionsmessgeräte auf die neuen Referenzwerte eingestellt.

Leitlinie zur Spirometrie:www.atemwegsliga.de/empfehlungen-positionspapiere.htmlQuelle: Deutsche Atemwegsliga e.V.

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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel oder abgekürzt AAT1- oderAAT-Mangel ist eine erbliche, genetische Störung, dievor allem die Lunge in Mitleidenschaft zieht. Bei Men-schen mit einem schweren AAT1-Mangel kann sich be-reits zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr einLungenemphysem entwickeln, also 10–15 Jahre früherals beim Emphysem, das durchandere Ursachen entsteht.

Während des Pneumologie Kon-gresses in Berlin wurden die ak-tuellen Entwicklungen zum AAT1präsentiert. Dr. Timm Greulich,Bereichsleiter des Alpha-1-Anti-trypsin-Zentrums, Klinik für In-nere Medizin Pneumologie,Universitätsklinikum Marburg imGespräch mit Sabine Habicht,Redaktionsleitung.

Die WHO plädiert dafür, alle Patienten mit COPD bzw.mit einer chronischen Lungenerkrankung wenigstenseinmal im Leben auf Alpha-1-Antitrypsinmangel zutesten – wie sieht die Realität aus?

Aufgrund einer kleineren Befragung von Ärzten inDeutschland und Italien vermuten wir, dass nach wie vorein relativ hohes Defizit im Hinblick auf die Durchfüh-

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2 I 2015 COPD i

rung von Testungen besteht. Werden Testungen durchgeführt,so geschieht dies in der Hauptsache bei jüngeren Patienten.Davon, dass alle COPD-Patienten einmal in ihrem Leben gete-stet werden, sind wir noch weit entfernt.

Empfehlen Sie, dass COPD-Patienten aktiv ihren Arztauf eine Testung ansprechen sollten?

Auch wenn es für Ärzte nach wie vor noch keine üblicheSituation ist, dass Patienten aktiv mögliche Ursachen oderMöglichkeiten der Diagnostik ansprechen, würde ich per-sönlich diese Entwicklung und Ansprache befürworten.

Was sollte jeder COPD-Patient über die Alpha-1-Dia-gnos-tik wissen?

Der Arzt kann die Konzentration von Alpha-1-Antitrypsinim Blutserum bestimmen und mit hoher Wahrscheinlichkeitdie klinische Relevanz einer Erkrankung ausschließen bzw.feststellen, ob ein klinisches Problem besteht oder nicht. Ab Mai gibt es wieder einen Schnelltest, so dass bereits nach15–20 Minuten ein erstes Ausschlussergebnis vorliegt.

Welche Bedeutung hat das Alpha-1-Register?

Seit einigen Jahren haben wir ein Alpha-1-Register inDeutschland mit Sitz in Bad Homburg unter Leitung vonHerrn Professor Dr. Robert Bals. Durch das Register werdenDaten gesammelt, die uns langfristig helfen, viele noch of-fene Fragen zur Ausprägung und zum Verlauf der Erkran-kung zu klären. Mittel- und langfristig soll durch dieErkenntnisse des Registers die Behandlung von Patientenmit Alpha-1-Antitrpysin-Mangel optimal angepasst werden.

Viele Patienten, bei denen AAT-Mangel diagnostiziertwurde, denken, dass sie automatisch in das Register auf-genommen würden. Dies ist jedoch nicht der Fall, dennPatienten sollen sich frei für das Register entscheidenkönnen. Patienten müssen also selbst aktiv werden, damitsie in das Register aufgenommen werden. Sprechen SieIhren Arzt auf das Register an. Nähere Informationen fin-den Sie auch unter www.alpha-1-register.de.

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30 COPD in Deutschland 2 I 2015

Hinter dem Begriff Lungenfibrose verbergen sich zahlreicheverschiedene Lungenerkrankungen, die als Gemeinsamkeiteinen Umbau des Lungenbindegewebes haben, was letzt-endlich zu einer Vermehrung des Bindegewebes führt.

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) bildet aufgrundder Erkrankungszahlen die größte Gruppe innerhalb derLungenfibrosen. Als idiopathisch werden Erkrankungenmit nicht bekannter Ursache bezeichnet.

Erstmals stehen unterschiedliche medikamentöse Be-handlungsansätze für Patienten mit idiopathischer Lun-genfibrose zur Verfügung.

Während des Pneumologie Kongres-ses in Berlin wurden die neuen The-rapieoptionen diskutiert. ProfessorDr. Jürgen Behr, Leiter der klinischenPneumologie am Forschungszen-trum des Helmholtz-ZentrumsMünchen und Chefarzt der Askle-pios Fachkliniken in Gauting beiMünchen, erläutert im Gespräch mitSabine Habicht, Redaktionsleiterin,die Möglichkeiten, die für die IPFnun zur Verfügung stehen.

Können Sie uns die verschiedenen Therapieoptionenund Wirkmechanismen etwas näher erklären?

Bei den beiden Medikamenten handelt es sich um das Pir-fenidon und das Nintedanib. Das Pirfenidon ist eine Sub-stanz, die im Bereich Lungenfibrose schon seit mindestens1999 untersucht wird. Durch verschiedene Studien konntegezeigt werden, dass Pirfenidon sowohl entzündliche alsauch fibrosierende – also bindegewebsbildende Prozesse -im Gewebe der Lunge unterbindet. Auch wenn der genaue

Wirkmechanismus bisher nicht bekannt ist, sind diese Ef-fekte eindeutig nachweisbar. Das Nintedanib ist eigentlicheine Substanz, die aus der Krebsforschung kommt und in-zwischen auch eine Zulassung beim Lungenkrebs erhaltenhat. Nintenanib hemmt ganz speziell sogenannte Tyrosinki-nasen. Diese Tyrosinkinasen sind verantwortlich für be-stimmte Signalwege innerhalb der Zelle, die vor allem dreiverschiedene Wachstumsfaktoren hemmen. Diese Eigen-schaft ist natürlich bei einem Tumorwachstum von beson-derem Interesse und eben auch bei einem Wachstum vonBindegewebe in fibrosierenden Prozessen - wie dies bei deridiopathischen Lungenfibrose der Fall ist.

Die beiden Substanzen sind also letztendlich in der Lage,auf unterschiedliche Art und Weise, Bindegewebsbildungin der Lunge einzudämmen. Was man bisher noch nichtweiß ist, wie weit sich die Effekte der beiden Substanzenmöglicherweise überschneiden - was theoretisch möglichwäre. Doch bei Pirfenidon kennt man bisher noch nicht diegenauen Wirkmechanismen.

Pirfenidon wird bei leichter bis mittelschwerer Lungen-fibrose eingesetzt. Wie verhält es sich bei Nintedanib?

Das Nintedanib wird breiter eingesetzt. Es ist praktisch ohneEinschränkung für einen Schweregrad zugelassen. Wobeiman das fairerweise aus historischer Sicht betrachten muss.In den USA z. B. sind beide Medikamente für alle Formender idiopathischen Lungenfibrose zugelassen - unabhängigvom Schweregrad. In Europa ist die Zulassung für das Pirfe-nodin bereits 2011 erteilt worden, allerdings auf einer damalsnoch etwas schwächeren Studienlage. Zum damaligen Zeit-punkt hat die Zulassungsbehörde FDA in den USA das Me-dikament noch gar nicht zugelassen. Das heißt, wir hattenin Europa das Pirfenidon schon zwei oder drei Jahre vor denUSA zur Verfügung - allerdings mit einer Beschränkung aufmilde bis moderate Schweregrade. Die Einschränkung wurde

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32 COPD in Deutschland 2 I 2015

also zu einem Zeitpunkt erteilt, als noch gar keine Studien-ergebnisse zu höheren Schweregraden vorlagen. Da sich in-zwischen die Studienlage etwas verbessert hat, ist 2014 inden USA praktisch eine uneingeschränkte Zulassung für Pir-fenidon erfolgt und auch Nintedanib wurde in den USA -und jetzt auch in Europa - uneingeschränkt zugelassen.

Mir ist bekannt, dass für Pirfenidon derzeit ebenfalls An-strengungen laufen, damit auch hier diese Einschränkun-gen aufgrund der neuen Studienlage evtl. aufgehobenwerden.

Es gibt seit 2013 für IPF spezielle Leitlinien. Werdendiese in ein paar Jahren möglicherweise entsprechendgeändert bzw. der aktuellen Situation angepasst?

Das wird gar nicht Jahre dauern. Wir sind derzeit dabei,ein internationales Update für die Therapie aufgrunddieser veränderten Studienlage zu erarbeiten. Und ichglaube, sagen zu dürfen, dass die aktualisierten Leitli-nien wahrscheinlich sogar noch im ersten Halbjahr oderspätestens im 3. Quartal 2015 publiziert werden. EineÜberarbeitung der deutschen Leitlinie wird sich eben-falls an dieser neuen Sachlage orientieren.

Wie sieht es denn mit den Nebenwirkungen beiderTherapieformen aus?

Hier unterscheiden sich die beiden Medikamente.

Pirfenidon hat in erster Linie Nebenwirkungen im Be-reich des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Traktes),wobei Übelkeit, Inappetenz (Appetitlosigkeit), Gewichts-verlust, manchmal auch eine gewisse Flauigkeit oder Ab-geschlagenheit im Vordergrund stehen. Und wir habeneinen zweiten Nebenwirkungsschwerpunkt im Bereichder Haut. Hier gibt es zwei verschiedene Manifestatio-nen. Zum einen eine Art Hautausschlag, der praktischdurch das Medikament ausgelöst wird und zusätzlicheine Photosensibilisierung. Das heißt, die Patienten, diePirfenidon einnehmen, müssen das Sonnenlicht meiden

bzw. auf alle belichteten Hautareale Sonnenschutzfaktor50 auftragen. Und zwar immer wenn sie ins Freie gehen,unabhängig ob es ein bedeckter Tag ist oder nicht. DerSonnenschutz ist immer erforderlich, da die Einlagerungdes Medikamentes in der Haut letztendlich zu einer so-genannten phototoxischen Reaktion führen kann. Beiempfindlichen Patienten reichen dann schon geringeExpositionen aus. Was ganz selten vorkommt sind Leberwerterhöhungendurch Pirfenidon. Zu Beginn der Therapie sollten daherdie Leberenzyme im Blut kontrolliert werden.

Das Nintedanib, die zweite Substanz, die zur Verfügungsteht, hat ein anders Nebenwirkungsprofil. Die Substanz ver-ursacht zwar keine Hauterscheinungen, jedoch ebenfallsÜbelkeit und Nebenwirkungen im gastrointestinalen Be-reich. Wobei vor allem Durchfälle die klassische Nebenwir-kung bei Nintedanib sind. In der Regel ist dieseNebenwirkung durch eine Dosisreduktion oder durch eineentsprechende Medikation gegen Durchfall zu beherrschen.

Werden die zur Verfügung stehenden Medikamenteauch als Kombination eingesetzt?

Es wird eine Studie geben, die den gemeinsamen Einsatzvon Nintedanib und Pirfenidon untersucht. Um hier Emp-fehlungen abzugeben, müssen wir auf die Ergebnisse die-ser Studie warten. Momentan sollte die Gabe einerKombination außerhalb von Studien nicht erfolgen.

Kann man heute schon sagen, für welchen Patienten,welches Medikament geeignet ist?

Gemäß der Studienlage ist der Umfang der Wirksamkeitim Hinblick auf die Verhinderung des Fortschreitens desLungenfunktionsverlustes bei beiden Medikamentenetwa gleich. Die Verminderung des Lungenvolumenswird durch die Therapie verlangsamt oder im Einzelfallauch aufgehalten. Bei etwa 20 % der Patienten verbes-sert sich die Lungenfunktion tendenziell leicht. Darüber hinaus bestehen gewisse Unterschiede hin-

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sichtlich der weiteren Wirksamkeit. Man muss jedochsagen, dass diese Unterschiede momentan auf unter-schiedlich ausgerichteten Studien mit den Substanzenberuhen. Ob die Wirksamkeit bei dem jeweils anderenWirkstoff ebenfalls besteht, kann also erst nach einervergleichenden Studienlage beurteilt werden.

Für das Pirfenidon konnte gezeigt werden, dass es dieLeistungsfähigkeit der Patienten gemessen an der 6-Mi-nuten-Gehstrecke besser erhält und die Patienten weni-ger schnell ihre Leistungsfähigkeit verlieren.

Bei Nintedanib ist vor allem zu erwähnen, dass das Medi-kament das akute Auftreten der Exazerbation verzögert.D. h. die Zeit bis zur ersten akuten Exazerbation wurde sig-nifikant (deutlich) verlängert mit Nintedanib. Dieses ist einwichtiger Aspekt, weil akute Exazerbationen bei der Lun-genfibrose eine sehr ungünstige Prognose haben.

Kriterien, welche Substanz, bei welchem Patienten einge-setzt werden sollte, orientieren sich momentan vor alleman den jeweiligen Nebenwirkungscharakteristika, die esmit dem Patienten zu besprechen gilt. Patienten, die z. B.darauf angewiesen sind, an die Sonne bzw. ins Freie zugehen, weil sie noch beruflich tätig sind, kommen viel-leicht mit Nintedanib besser zurecht. Patienten, die viel-leicht einen sehr empfindlichen Darm haben und bereitswissen, dass sie zu Störungen des Magen-Darm-Traktesneigen, sollten möglicherweise eher Perfinidon einneh-men. Ich würde immer den Patienten über die Nebenwir-kungen und die Medikamente und was darüber hinausnoch zu erwarten ist aufklären, um dann gemeinsam mitdem Patienten zu entscheiden, welches Medikament ein-gesetzt wird. Andere objektive Parameter zur Auswahl derSubstanz haben wir momentan nicht zur Verfügung.

Hinweis: In der Ausgabe IV/2015 der PatientenzeitschriftCOPD in Deutschland wird Professor Behr über die aktuel-len vielfältigen Forschungsaktivitäten zur idiopathischenLungenfibrose berichten. Desweiteren finden Sie in der Aus-gabe eine aktuelle Übersicht zu Lungenfibrosen insgesamt.

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In der Diskussion

Lungenfibrose und Lungenemphysem

Neue Erkenntnisse, die nicht nur die idiopathischeLungenfibrose betreffen, sondern insgesamt die Lun-genfibrosen, werden derzeit diskutiert. Hierbei han-delt es sich um eine Mischform bzw. eine Kombinationzwischen Lungenfibrose und Lungenemphysem, die alsCPFE (combined pulmonary fibrosis and emphysema)bezeichnet wird.

Was sich hinter diesem Erkrankungsbild verbirgt, er-läutert Professor Dr. Jürgen Behr, München.

Zu diesem Thema gibt es durchaus noch viel Diskussi-onsbedarf innerhalb der wissenschaftlichen Fachkreise.Die eine Gruppe von Wissenschaftlern vermutet, dass essich bei der Mischform der Erkrankungen um ein eigen-ständiges Krankheitsbild handelt. Die andere Gruppe ver-mutet jedoch, dass es sich um ein gemeinsameEndstrecke derselben Noxe handelt – d. h. es sich umzwei eigenständige Krankheitsbilder handelt, die sichaufgrund der gleichen Ursache, einen schädigen Stoff –also eine Noxe – entwickelt haben. Diese Vermutungliegt nahe, da Patienten, die diese beiden Krankheitsbil-der aufweisen, in aller Regel extrem stark gerauchthaben.

Das Tückische beim Vorliegen einer Lungenfibrose undeines Lungenemphysems ist, dass sich die Auswirkungender Erkrankungen – bei einer Fibrose „versteift“ sich dasLungengewebe und bei einem Emphysem „erhöht“ sichdie Dehnbarkeit des Lungengewebes – im Prinzip, wasdie Messwerte der Lungenfunktion anbelangt, „aufhe-ben“. Das Lungenvolumen liegt bei diesen Patienten oft-mals im Normbereich – trotz Lungenfibrose.

Es besteht somit die Gefahr, dass diese Patienten über-sehen werden. Das Lungenemphysem wird diagnostiziert,nicht jedoch die Lungenfibrose. Für die Prognose der Pa-

tienten ist jedoch insbesondere die Lungenfibrose ent-scheidend, die es entsprechend zu behandeln gilt. Wird ein Patient bei Vorliegen beider Erkrankungen nurgegen das Lungenemphysem, d. h. die COPD behandelt,so profitieren die Patienten in der Regel von dieser The-rapie nicht in ausreichendem Maße.

Entscheidend ist also, die Lungenfibrose rechtzeitig zuerkennen. Wichtig ist dabei, sich nicht von einer norma-len Spirometrie, also einer normalen Lungenfunktions-messung, täuschen zu lassen – da diese eine Lungen-fibrose nicht ausschließt. Zudem ist eine Lungenfibrose bei Patienten mit gleich-zeitigem Lungenemphysem oftmals im Röntgenbildnicht erkennbar - die Krankheitsbilder „überlagern“ sichgegenseitig. Eine eindeutige Diagnostik wird erst im CT,also in der Computertomografie, ersichtlich.

Ärzte sollten immer dann aufmerksam werden, wenn siebei der Auskultation, also beim Abhören der Lunge, einKnisterrasseln hören oder wenn der Patient eine starkeDiffusionseinschränkung (Einschränkung des Sauer-stoffaustauschs in der Lunge) aufweist. Diese Anzeichensind bei einer COPD so nicht zu erwarten und könnenentweder auf eine pulmonale Hypertonie oder mögli-cherweise auf eine Fibrose deuten. Um sicher zu gehen,sollte dann eine Schnittbilduntersuchung (Computerto-mografie) erfolgen.

Wird eine Fibrose festgestellt, kann dann eine entspre-chende antifibrotische Therapie eingeleitet werden. Ana-lysen von Untergruppen aus den Zulassungsstudien zuNintedanib haben ergeben, dass auch Patienten mit Lun-genfibrose und einer Emphysemkomponente von diesemMedikament profitieren.

34 COPD in Deutschland 2 I 2015

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Die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist eineder häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen. DieKrankheitshäufigkeit wird in Deutschland auf 12-13% ge-schätzt. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wieFrauen. Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor. Die Erkran-kung verläuft chronisch fortschreitend und betrifft nichtnur die Lungen, sondern auch andere Organsysteme.

Mehrere Studien zeigen, dass COPD, Depressionen undAngst häufig zusammen (komorbid) auftreten. So wer-den Symptome einer Depression oder von Angst in die-sen Studien bei 30 bis 70% der COPD-Patientenfestgestellt. Aufgrund der Überlappung der COPD-Sym-ptomatik mit Symptomen z. B. des depressiven Syn-droms, wird die Häufigkeit von Depressionen bei COPD inStudien jedoch überschätzt und klinisch relevante d. h.behandlungsbedürftige komorbide Depressionen liegenwahrscheinlich „nur“ in etwa 20 bis 30% der Fälle beiCOPD vor.

Vielfältige Ursachen und AuswirkungenAngst und Depression bei COPD können vielfältige Ursachenhaben. Einerseits sind sie Ausdruck einer psychischen Reak-tion auf die körperliche Grunderkrankung und den damiteinhergehenden Einschränkungen. Andererseits können aberz. B. auch Medikamente zur Behandlung der COPD (wie Kor-tikoide, Beta-Agonisten bzw. Beta-2-Symptomimetika,Theophyllin etc.) oder auch die Entwöhnung von Nikotin,Angst und Depressionen auslösen.

Neben Einflüssen auf die allgemeine Lebensqualität derBetroffenen haben Angst und Depressionen, selbst in ge-ringer Ausprägung, vielfältige weitere ungünstige Aus-wirkungen. Hier sind insbesondere zu nennen:

verlängerte Krankenhausaufenthalte, erhöhtes Risiko fürakute Verschlechterungen der COPD und Notwendigkeitvon Krankenhauseinweisungen, geringere Einhaltungdes Therapieplanes (Therapietreue) und erhöhte Sterb-lichkeit (Literatur beim Verfasser).

Angesichts der Häufigkeit und des ungünstigen Einflus-ses von Angst und Depressionen auf den Krankheitsver-lauf von COPD-Patienten soll im Folgenden näher aufSymptomatik und Diagnostik von Angst und Depressio-nen eingegangen werden. Danach werden die Möglich-keiten der Behandlung von Angst und Depressionen beiCOPD dargestellt.

Krankheitszeichen und Symptomatik von Angst undDepressionenZu den typischen Symptomen von Angst und depressivenStörungen zählen niedergedrückte oder ängstliche Stim-mung, verringerte Interessen und Freudlosigkeit, An-triebslosigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, zahlreicheweitere körperliche Beschwerden, Konzentrationspro-bleme, Unruhe, Selbstwertprobleme, Schuldgefühle undauch Gedanken an den eigenen Tod bis hin zu Suizidge-danken.

Treten solche Symptome bei COPD auf, stellen sich zwei-erlei Probleme: Erstens besteht eine Überlappung mitKrankheitszeichen der COPD und zweitens haben vieleBetroffene, die zum ersten Mal an einer Angststörungoder Depression erkranken, Schwierigkeiten psychischeSymptome als solche zu erkennen. So werden Angst-symptome häufig zunächst nur auf der körperlichenEbene wahrgenommen (flaues Gefühl in der Brust- oderMagengegend, Herzrasen, Zittern, Verspannungsgefühle

Auswirkungen auf Alltag,Psyche und Lebensqualität

Übersicht Angst und Depression bei COPD

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Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

etc.) und insofern auch eher als Ausdruck einer körper-lichen Erkrankung gesehen. Das gleiche gilt für depres-sive Symptome. Oft werden psychische Symptome auchals normale Reaktion auf eine schwerwiegende körper-liche Erkrankung betrachtet (von Patienten und auchÄrzten), weswegen eine spezifische Behandlung dannmeist ausbleibt. Nicht zu vergessen ist auch, dass psy-chische Erkrankungen nach wie vor mit einem Stigmabehaftet sind, was Betroffene daran hindert, offen überihre Probleme zu sprechen und sich Hilfe zu suchen.

Tatsächlich wird nur bei einem geringen Prozentsatz von Pa-tienten, die unter Angststörungen und Depressionen leiden,die richtige Diagnose gestellt und eine angemessene Thera-pie mit dem Patienten besprochen und eingeleitet.

Obwohl es etablierte Untersuchungsmethoden (Screening-instrumente) zur Diagnostik von Angst und Depression gibt(z. B. der Fragebogen PHQ-9, zu finden unter: www.wikipe-dia.org/wiki/PHQ-9), werden diese in der Versorgung z. B.von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungennicht routinemäßig eingesetzt. Dies führt zu einer Unter-diagnostik und Untertherapie psychischer Erkrankungen beider COPD mit den weiter oben beschriebenen negativenKonsequenzen für die Betroffenen.

Schon die folgenden beiden Fragen können helfen eineDepression zu erkennen:

• Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niederge-schlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?

• Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lustund Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?

Werden beide Fragen mit „Ja“ beantwortet, ist die klini-sche Erfassung der formalen Diagnosekriterien und ge-gebenenfalls eine weitere Diagnostik weiterer Ursachenfür Angst/Depressionen erforderlich.

Therapie von Angst und DepressionenObgleich die Studienlage für standardisierte Therapie-empfehlungen noch unzureichend ist, existieren empiri-sche Evidenzen (Studien), welche die Wirksamkeit vonAntidepressiva, verhaltenstherapeutischen Methodenund adhärenzfördernden Verfahren (Therapieeinhaltung)belegen.

Angst und Depression treten häufig gemeinsam auf undwerden ähnlich behandelt. Therapiebedürftigkeit im en-geren Sinne besteht erst ab einer gewissen Schwere undDauer der Symptome. Leichtere und nur kürzer oder sel-ten auftretende psychische Symptome, unter denen derBetroffene nicht leidet, haben zumeist keine Krank-heitswertigkeit und müssen in der Regel auch nicht spe-zifisch behandelt werden.

Allenfalls kann man an diesen Symptomen vielleicht einegewisse Bereitschaft/Anfälligkeit für die Entwicklungschwerwiegenderer psychischer Symptome erkennenund dann durch geeignete gesundheitsfördernde Maß-nahmen (z. B. Entspannungstechniken, Atemtechniken,Selbsthilfegruppen, Verbesserung des Umgangs mitStress, körperliche Aktivitäten etc.) die individuelle Wi-derstandskraft (Resilienz) und Bewältigungskapazitätenhelfen zu verbessern.

Medikamentöse und psychotherapeutische Behand-lungsmethoden.Wenn ein gewisser Schweregrad z. B. der Depression er-reicht ist und die Symptome länger als ein bis zwei Wo-chen nahezu durchgängig vorlagen, sollte unbedingt andie Einleitung einer medikamentösen Therapie der Angstoder Depression gedacht werden. Idealerweise erfolgtdie medikamentöse Therapie in Kombination mit einerPsychotherapie und anderen psychosozialen Interven-tionen. Einschränkend muss jedoch erwähnt werden,dass eine Psychotherapie meistens nicht zeitnah ange-boten werden kann und hier Wartezeiten von bis zueinem Jahr oder darüber nicht selten sind.

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Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

Was muss bei der medikamentösen Therapie beachtetwerden?Beim Einsatz von Antidepressiva sind Nebenwirkungenmit ungünstigem Einfluss auf die COPD (insbesondereanticholinerge Nebenwirkungen wie z. B. Mundtrocken-heit, Harnverhalt, Darmverstopfung, verminderteSchweißbildung, hoher Blutdruck, Tachykardie bzw.Herzrasen) und Wechselwirkungen mit anderen Medika-menten [Fluvoxamin z. B. inhibiert bestimmte Abbauen-zyme (CYP1A2), was zu erhöhten Theophyllinspiegelnführen kann] zu berücksichtigen.

Johanniskraut, welches von Patienten oft ohne Kenntnisdes Arztes eingenommen wird, kann wiederum denAbbau von Theophyllin verstärken und dadurch dessenWirksamkeit verringern.

Spezifische Empfehlungen für bestimmte Antidepressivakönnen nicht gegeben werden. Ältere trizyklische Anti-depressiva sind aber trotz Wirksamkeit wegen der häu-figen anticholinergen Nebenwirkungen bei COPD mitZurückhaltung zu empfehlen. Modernere Antidepressiva(z. B. Sertralin, Duloxetin, Venlafaxin oder Agomelatin)sind oft besser verträglich. Ein Abhängigkeitsrisiko be-steht bei Antidepressiva nicht!

Insgesamt sollte die Entscheidung für oder gegen ein be-stimmtes Medikament durch einen Facharzt für Psych-iatrie und Psychotherapie erfolgen und sich an denindividuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten des Be-troffenen orientieren.

Benzodiazepine, die häufig bei Angst verschrieben undeingenommen werden, sollten bei COPD eher gemiedenwerden. Neben dem Abhängigkeitsrisiko von Benzodia-zepinen legen Studien nahe, dass Benzodiazepine zueiner deutlichen Verschlechterung des Krankheitsver-laufs und Verkürzung der Lebenserwartung von COPD-Patienten führen können. Verschiedene Studien zeigen, dass die vielfältigen The-rapiebedürfnisse von COPD-Patienten im Rahmen inte-

grierter, multimodaler Versorgungsprogramme mit psy-chologischen/psychiatrischen Komponenten wirksamangegangen werden können und sich dadurch derKrankheitsverlauf verbessern und sogar Kosten durchweniger Notfallbehandlungen und Krankenhausbe-handlungen reduzieren lassen.

FazitAngst und Depressionen kommen bei COPD häufig vor undkönnen den Krankheitsverlauf erheblich verschlechtern. Pa-tienten sollten ihren Arzt bei Verdacht auf eine Depressionoder Angststörungen direkt ansprechen und gegebenenfallsdie Einbindung von Psychiatern und Psychotherapeuten indie Therapie aktiv einfordern!

Vor medikamentösen Eigentherapien, z. B. mit pflanzli-chen Präparaten, muss gewarnt werden, da diese dieWirksamkeit der COPD-Medikamente mitunter beein-trächtigen können.

Allgemein gesundheitsfördernde Maßnahmen (z. B. Erlernenvon Entspannungstechniken, Atemübungen, Stressabbau,körperliche Aktivierung) sind empfehlenswert und könnendie persönliche Widerstandskraft und psychische Gesundheitunterstützen. Der Besuch von Selbsthilfegruppen (Depres-sion, Angst und/oder COPD) dient unter anderem dem In-formationsaustausch und wird allgemein als hilfreich undentlastend empfunden. Eine integrierte, multiprofessionelleVersorgung, die sich an den individuellen Bedürfnissen desPatienten ausrichtet, ist zu fordern.

PD Dr. med. habil. R. Bottlender, Direktor der Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieMärkische Kliniken GmbH Klinikum Lüdenscheid

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Kongress-ReportLeben mit AtemnotHeftiger Ärger im Büro, bei der Autofahrt zu zweit oderam abendlichen Esstisch in der Familie – Reaktionen wie„ich brauch' jetzt frische Luft“ oder „da bleibt einem jadie Luft weg“, „nun halt mal die Luft an“ meinen in die-sen Momenten ganz etwas anderes als die Atmung. Dieseüber lange Zeit im Sprachgebrauch entstandenen Rede-wendungen zeigen jedoch, dass Atmung weit mehr istals die Versorgung des Blutes und des Gehirns mit Sau-erstoff. Sie illustrieren, wie eng Lunge und Psyche mit-einander verwoben sind. Das ist so beim Gesunden undin noch größerem Maße bei Menschen, deren Atmungauf irgendeine Weise zeitweise oder dauerhaft einge-schränkt ist, sei es im Rahmen einer Operation oder beieiner längerfristigen Behandlung auf der Intensivstation,wenn eine künstliche Beatmung erforderlich wird. Auchchronische Atemwegserkrankungen, die mit Atemnotsi-tuationen einhergehen, wie beispielsweise Asthma,COPD, Lungenemphysem oder Lungenfibrose habennachhaltigen Einfluss auf die Psyche und umgekehrt.

Psychische Belastungen nicht ignorierenPsychologen und Psychosomatiker beschäftigen sich aufwissenschaftlicher Ebene damit, in welchem Maße eineErkrankung wie COPD das Leben des Betroffenen undseiner Familie oder des Partners beeinflussen kann,wovon die Beeinflussung abhängt und vor allem, wasman tun kann, um die Situation für alle zu verbessern.Denn insbesondere die Betroffenen, aber auch ihre be-handelnden Ärzte, das Pflegepersonal und nicht zuletztdie Angehörigen des Patienten müssen lernen, mit denAtemwegsbeschwerden, der Atemnot umzugehen, dasonst die Gefahr einer zusätzlichen psychischen Erkran-

kung droht. Patient, Partner oder die ganze Familie kön-nen davon in Mitleidenschaft gezogen werden und brau-chen ggf. Unterstützung.

Daher ist es wichtig, psychische Belastungen nicht zuignorieren oder gar zu bagatellisieren. Der Patient solltevon Anfang an über mögliche psychische Auswirkungeninformiert sein, die Thematik und möglicherweise beste-hende Belastungen bzw. Auswirkungen auch von sichaus ansprechen und sowohl im stationären, wie auch imambulanten Bereich von Seiten der Ärzte die entspre-chende notwendige Unterstützung erfahren.

Umgang mit einer BeatmungstherapieBei chronischen Lungenerkrankungen können verschie-dene Formen einer Beatmungstherapie wie invasive Be-atmung, nicht-invasive Beatmung oder Sauerstoff-Langzeittherapie lebensrettend sein und langfristig dieAussichten auf ein weitgehend "normales Leben" mit derErkrankung ermöglichen.

Sauerstoff-LangzeittherapieLeiden Patienten unter einer Erkrankung, die zu schwe-rem chronischen Sauerstoffmangel (Hypoxämie) führt,z. B. durch Verengung oder Überblähung der Atemwegekann eine Sauerstoff-Langzeittherapie (Englisch long-term oxygen therapy, kurz LOT oder LTOT) die Überle-bensdauer und die Lebensqualität verbessern.

Nicht selten führen hierbei jedoch Schamgefühl, Stigmati-sierung und Selbstbeschuldigung zu Stresssituationen, diefachärztlich auch als „Psychostress“ bezeichnet werden.Sehr hilfreich an dieser Stelle ist es, sich mit anderen Be-troffenen auszutauschen, erläuterte Monika Tempel, Kon-siliar / Laiaison-Ärztin Psychosomatik und Psychoonkologieim Zentrum für Pneumologie, Psychosomatische Medizinund Psychotherapie Klinik Donaustauf, Regensburg.

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Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

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Wird die Sauerstoff-Langzeittherapie zudem regelmäßigangewendet, treten meistens bereits nach wenigenTagen sehr positive Effekte für den Patienten auf, so Mo-nika Tempel. Diese eigene Erfahrung sei das überzeu-gendste Argument und könne bei der Bewältigung undEinfindung in die neue Lebenssituation mit LOT helfen.

Dennoch gilt es, bei Bedarf auch das Gespräch mit demPsychotherapeuten nicht zu scheuen.

Nicht-invasive Beatmung (NIV) Auch die nicht-invasive Beatmung mit einer Maske(NIV), d. h. ohne Intubation, zur Entlastung der Atem-muskulatur führe bei nicht wenigen Patienten zur einersogenannten „Psychokrise“, so Tempel. Oftmals leide daseigene Selbstbild von Stärke und Unabhängigkeit auf-grund der Maske, der Patient „glaube nicht“ an eine Bes-serung und erachte die Beatmung als „nicht notwendig“.Erstickungsängste spielen ebenfalls eine Rolle bei einerpsychischen Belastung.

Hier sei es für den Patienten wichtig, sich auf das moti-vierende Gespräch mit dem Therapeuten einzulassen, dieArgumente zu hören, die deutlich machen, dass sich dieNIV wirklich lohnt. Entsprechende Studien dazu habeninzwischen beeindruckend gezeigt, dass eine NIV hilf-reich sein kann, um die Lebensqualität insgesamt zu ver-bessern und die Lebenszeit zu verlängern.

Invasive Beatmung in der KlinikIst eine invasive Beatmung und Intensivtherapie in derKlinik notwendig, bedeutet diese Situation für den Pa-tienten eine besondere psychische Belastung. Erfah-rungsgemäß können sogenannte posttraumatischeBelastungsstörungen, Ängste und Depressionen, aberauch körperliche Beschwerden oft noch lange bestehenbleiben, auch wenn der Krankenhausaufenthalt bereitslängere Zeit zurückliegt.

Ganz wesentlich zur Verhinderung der psychischenFolgeerkrankungen nach Intensivbeatmung sei, so Mo-

nika Tempels Fazit, das interdisziplinäre, fachübergrei-fende Vorgehen (Ärzte, Pflegepersonal, Physiotherapeu-ten und Psychotherapeuten) in der zum Teil auch längeranhaltenden Phase bis der Patient wieder selbständigatmen kann, die frühzeitige Einbeziehung der Angehö-rigen sowie eine strukturierte intensivmedizinischeNachsorge.

Hierfür gebe es verschiedene professionelle Behand-lungsansätze, wie regelmäßige Psychotherapie und desWeiteren Möglichkeiten, die Coping*-Fähigkeiten zu un-terstützen, den Schlaf und den Tag-Nacht-Rhythmus zuoptimieren sowie die Intensivnachsorge vorzubereiten.

FazitKommunikation hat für Patienten, die aus welchenGründen auch immer beatmet werden müssen, eine es-senzielle Bedeutung, verdeutlichte Monika Tempel inihrem Vortrag. Eine Kommunikation, die alle Beteiligten,Patienten, Angehörige, Ärzte, Pflegekräfte und Psycho-logen einschließt.

Quelle: Symposium „Lunge und Psyche“, 20. März 2015 Text: Elke Klug, Freigabe Monika Tempel

per definitionem …

*Coping (englisch: to cope with = "bewältigen", "über-winden") bezeichnet das Bewältigungsverhalten einer alsbedeutsam oder belastend empfundenen Situation odereiner Lebensphase. Mit Coping werden Prozesse be-schrieben, die dazu dienen, erwartete oder bereits ein-getretene Belastungen und Einschränkungen kognitiv,emotional und aktiv handelnd auszugleichen und zumeistern.

www.pflegewiki.de/wiki/Coping

Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

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Husten, vermehrter Auswurf und Atemnot bei Belastungkennzeichnen die chronisch obstruktive Lungenerkran-kung, abgekürzt COPD. Betroffene Patienten wissen nurzu gut, was es bedeutet, ihr Leben mit dieser Krankheit„managen“ zu müssen.

Es gibt sehr gut wirksame, nichtmedikamentöse und me-dikamentöse Behandlungsmöglichkeiten – und trotz-dem: Jeder empfindet die Beschwerden undEinschränkungen des Alltags anders und geht entspre-chend unterschiedlich damit um. Manch einer verkraftetes gut, ein anderer gar nicht. Es gibt viele innere (psy-chische) und äußere Faktoren, die die Krankheitsbewäl-tigung, fachsprachlich das „Coping“, beeinflussen. Sospielen sowohl individuelle, aber in hohem Maße auchsoziale Einflüsse, dabei in erster Linie Familie und Part-nerschaft, eine große Rolle.

„In guten wie in schlechten Zeiten“ So überschrieb die Leipziger Psychologin/PsychologischePsychotherapeutin Dr. Nikola Stenzel deshalb ihren Vor-trag, der auf eben dieses partnerschaftliche (dyadische)Coping** fokussierte. Denn was mit einem Versprechenbeginnt, endet nicht selten, sobald unerwartete schwer-wiegende Probleme auftreten, im Fiasko. Die neu aufge-tretene chronische Krankheit eines Partners kanndurchaus zu solch einem Problem werden, zeigte NikolaStenzel auf.

Wie mit einer chronischen Erkrankung umgegangenwird, einerseits vom Betroffenen selbst, andererseits vomPartner und der Familie, hat wesentlichen Einfluss aufdie Lebensqualität aller Beteiligten. Das hat etwas damitzu tun, wie der Patient seine Erkrankung selbst sieht –also Ursachen, Verlauf, Behandlungsmöglichkeiten undErfolgsaussichten, was wiederum Auswirkungen darauf

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Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

Kongress-Report

Individuelle und partnerschaftliche Krankheitsbewältigung bei COPD

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hat, wie ernst der Patient die Therapie und die Empfeh-lungen seines Arztes nimmt und sie auch einhält (Com-pliance).

Ist der Patient zuversichtlich und überzeugt vom Erfolgder verschiedenen Maßnahmen, verarbeitet er seineKrankheit also „positiv“, ist der Erhalt seiner Lebens-qualität und Belastbarkeit wahrscheinlicher und das Ri-siko für sozialen Rückzug oder eine Depressiongeringer. Davon gleichermaßen betroffen ist der Part-ner. Abhängig davon, wie er die Erkrankung des Pa-tienten sieht, bereit zur Unterstützung oder eher alsBelastung, wird er sich in das dyadische Coping ein-bringen. Wobei auch für den Partner, je nach psychi-scher Verfassung und Ausgeglichenheit, die Gefahrbesteht, selbst depressive Symptome oder andere psy-chische Störungen zu entwickeln, wenn er überfordertist und sich selbst überfordert. So erlebt er z. B. auchsozialen Rückzug, Einsamkeit, Sorgen um den Partnerund Schlafstörungen. Ist der Partner ängstlich, so hatdies wiederum negative Auswirkungen auf den Er-krankten.

Yes, we canWorum geht es also beim „dyadischen Coping“? Es gehtum Stresskommunikation und gegenseitige hilfreicheUnterstützung, wenn Stressoren auftreten, die beidePartner belasten, statt negativer Reaktionen wie Vor-würfe oder Überforderung des Partners.

Fehlendes gemeinsames Coping, so die Ergebnisse vonStudien zu dieser Thematik, ist ein starkes Signal für eineschlechte Partnerschaftsqualität, für Trennung bzw.Scheidung. Das gegenseitige Gefühl, die Probleme ge-meinsam bewältigen zu können, beeinflusst die Partner-schaftsqualität dagegen positiv − ein Aspekt, den es imZusammenhang mit chronischen Erkrankungen zu er-halten gelte, um die Lebensqualität beider zu erhalten. Esgehe um gemeinsame Lösungsversuche, betonte NikolaStenzel.

Auch Studien mit COPD-Patienten – unter anderemwurden 63 Paare über drei Jahre begleitet - haben be-stätigt, dass sich dyadisches Coping und Lebensqualitätlangfristig positiv oder negativ beeinflussen können.

FazitSowohl die individuelle als auch die partnerschaftlicheKrankheitsverarbeitung einer COPD spielen für das „Sys-tem Familie" eine wesentliche Rolle. Deshalb sei es wich-tig, dass der Patient seine Probleme, Wünsche undBedürfnisse, auch, was das Zusammenleben in seinemsozialen Umfeld betrifft, bei seinem Arzt anspricht − imIdealfall gemeinsam mit dem Partner - und dass dieserdie Einbettung seines Patienten in ein bestimmtes so-ziales Umfeld nicht unterschätzt. Nur so können even-tuelle psychische Auswirkungen der Erkrankung mit indie Therapie einbezogen, ggf. interdisziplinär, d. h. fach-übergreifend, behandelt werden.

Insgesamt seien Rücksichtnahme, Toleranz und Ver-ständnis entscheidend, ob und wie beide Partner miteiner Erkrankung zurechtkommen. "In guten wie inschlechten Tagen, die gegenseitige Unterstützung beigleichzeitiger Wahrung der eigenen Ressourcen" sei derSchlüssel für ein erfolgreiches Management der Erkran-kung" fasste Nikola Stenzel zusammen.

Quelle: Symposium „Lunge und Psyche“ im Rahmen des 56. Kon-gresses der DGP am 20.3.2015 in BerlinText: Elke Klug, Berlin

per definitionem …

**Dyadisches Coping: Art und Weise, wie Personen ineiner Partnerschaft gemeinsam mit Stress umgehen,indem sie sich wechselseitig unterstützen, Stress ge-meinsam bewältigen oder in Zeiten der Überlastung an-einander delegieren können (Bodenmann 2008)

Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität

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42 COPD in Deutschland 2 I 2015

Das Gefühl der Atemnot unter Belastung führt zu Unsicherheiten und Ängsten. Um dieAtemnot zu vermeiden, begeben sich viele COPD-Patienten in eine körperliche Schonhaltung.Doch diese Schonhaltung bewirkt genau das Gegenteil, denn sie fördert die COPD-bedingteAbnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Muskelkraft und belastet das Herz-Kreis-laufsystem zusätzlich.

Die Teilnahme am sozialen Leben, der Besuch von Familie, Freunden, gewohnte Aktivitäten,Einkaufsbummel etc. fallen durch die körperlichen Veränderungen schwerer und es kann zu

einer immer größeren Isolation und somit sinkender Lebensqualität kommen. Die soziale Isolation, Hilflosigkeitund Ängste begünstigen wiederum seelische Beeinträchtigungen und können verschiedene Formen von Depres-sion zur Folge haben.

Im Medizinischen Vokabular wird dies auch als ein Circulus vitiosus bezeichnet, aus dem Lateinischen „schädli-cher Kreis“ oder auch Teufelskreis. Damit ist eine Abwärtsspirale gemeint, die ein System bezeichnet, in demmehrere Faktoren sich gegenseitig verstärken und so einen Zustand immer weiter verschlechtern.

Bisher wurde von wissenschaftlicher Seite insbesondere der Einfluss der Depression auf die COPD untersucht.Doch inzwischen rücken zunehmend Angst- und Paniksymptome in den Fokus und ebenso die psychische Belas-tung im Hinblick auf die krankheitsspezifische Entwicklung der COPD wie auch die Endphase des Lebens.

Angst und Depression kann sich bereits in frühen Stadien der COPD einstellen und steht nicht in Zusammenhangmit deren zunehmendem Schweregrad.

Der Ratgeber „COPD: Auswirkungen auf den Alltag, Psyche und Le-bensqualität … nicht nur im fortgeschrittenen Stadium“ greift dieThematik auf.

Wir möchten Sie darüber informieren, dass der Ratgeber erstmaligzum 8. Symposium Lunge, am 12. September 2015 in Hattingenpräsentiert wird. Ein Grund mehr, das Symposium persönlich zubesuchen …

Nach dem Symposium Lunge kann der Ratgeber wie gewohntonline über die Patientenorganistaion Lungenemphysem-COPDDeutschland (www.lungenemphysem-copd.de) gelesen oderüber den COPD - Deutschland e.V. (www.copd-deutschland.de)bestellt werden. Beachten Sie die dort hinterlegten Versandin-formationen.

Jens Lingemann, HattingenVorsitzender COPD – Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

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Außerklinische Beatmung bei hyperkap-nischer COPD erhöht Lebenserwartung und Lebensqualität*

67% Überlebensrate ohne NIV

Kontrollgruppe (93 Patienten)

88% Überlebensrate mit NIVNIV-Therapiegruppe (102 Patienten)

12-Monats-Sterblichkeit

12-Monats-Überlebensrate

Außerklinische Beatmung bei hyperkap-

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*Thomas Köhnlein et al. Non-invasive positive pressure ventilation for the treatment of severe stable chronic obstructive pulmonary disease: a prospective, multicentre, randomised, controlled clinical trial. Lancet Respir Med 2014.

Originalstudie im Reprint kostenfrei herunterladen: www.resmed.de/akademie

Vertrieb durch: ResMed Medizintechnik GmbH, Gewerbepark 1 · 91350 Gremsdorf · Tel 09193 6331-0 · Fax 09193 6331-20 · E-Mail [email protected],ResMed GmbH & Co. KG, Fraunhoferstraße 16 · 82152 Martinsried · Tel 089 9901-00 · Fax 089 9901-1055 · E-Mail [email protected]

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Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom stellt eine schlaf-bezogene Atmungsstörung dar, die lebensbedrohlicheFolgeerkrankungen nach sich ziehen kann. Diagnostikund Therapie müssen daher mit besonderer Sorgfalt be-trieben werden.

Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt eswährend des Schlafs wiederholt zu einem Kollaps im Ra-chenraum, wodurch die oberen Atemwege teilweise odergänzlich blockiert werden. Die Symptome umfassenübermäßige Tagesschläfrigkeit, Leistungsabfall in Berufund Alltag sowie depressive Symptome.

Die Vorgänge, die zu Blockierung der oberen Atemwegeführen, sind äußerst komplex und die Folge genetischerUrsachen, anatomischer Besonderheiten im Rachenraum,Veränderungen im Atmungs- und Schlaf-Wach-Systemund Folge des Alters und des Gewichts.

Da sich während des Schlafs die Muskeln im Rachenraumentspannen, kann es im Gegensatz zum Wachzustandleichter zu einem Verschluss der Atemwege kommen. Dervon der Lunge aufgebaute Unterdruck kann zur Veren-gung der oberen Atemwege und somit zu deren Kolla-bieren beitragen. Man kann sich den Vorgang sehr gutverdeutlichen, wenn man sich vorstellt, wie ein Stroh-

halm in sich zusammenfällt, indem man ihn an einemEnde zerdrückt und gleichzeitig am anderen Ende saugt.

Zur Behandlung des obstruktiven Schlafapnoe-Syndromsstehen verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung,die in manchen Fällen nur zum Erfolg führen, wenn siekombiniert angewendet werden. Bei entsprechender Be-handlung lassen sich sowohl die Symptome als auch dieFolge- und Begleiterkrankungen der obstruktivenSchlafapnoe vermeiden bzw. beheben.

Quelle: Patientenratgeber „Obstruktive Schlafapnoe – Therapiemög-lichkeiten und individuelle Behandlungsstrategien“ der DeutschenGesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) AGApnoe, Redaktion Prof. Dr. Ingo Fietze, Berlin und Dr. Hans-GünterWeeß, Klingenmünster

… mehr Wissen

www.dgsm.deLesen Sie weiter im Patientenratgeber „ObstruktiveSchlafapnoe“ der Deutschen Gesellschaft für Schlaffor-schung und Schlafmedizin.Sie finden den Ratgeber untern Informationen für Pa-tienten �Ratgeber

Darüber hinaus stehen weitere Ratgeber zum Herunter-laden zur Verfügung wie z. B.:- Schlaf im Alter- Der spezifische Schlaf von Frauen- Ein- und Durchschlafstörungen- Die Untersuchung im Schlaflabor- Schnarchen

www.dgsm.de/schlaflabore.phpHier finden Sie eine Übersicht der in der Deutschen Ge-sellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin akkre-ditierten schlafmedizinischen Zentren mit Angabe vonTherapieschwerpunkten.

Schlaf und RhythmusBasisinformationenObstruktives Schlafapnoe-Syndrom

44 COPD in Deutschland 2 I 2015

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Patienten mit chronischenLungenerkrankungen leidenhäufig an Schlafstörungen.Professor Dr. Michael Dreher,Leiter der Sektion Pneumologieam Universitätsklinikum in Aa-chen erläutert im Gespräch mitSabine Habicht, Redaktionslei-tung, wichtige Fragen zur The-matik Schlafstörungen.

Die Ursachen für einen gestör-ten Schlaf können vielfältig sein. Bereits die Symptomeder chronisch obstruktiven Lungenerkrankung selbst, wiedie krankheitsbedingte Verengung der Atemwege oderHustenanfälle, können den Schlaf stören. Aber auch Me-dikamente können den Schlaf beeinträchtigen.

Welche Medikamente können den Schlaf beeinflussen?

Zunächst einmal muss man sagen, solange eine COPDvorliegt, diese jedoch nicht therapiert wird, kann die be-stehende Symptomatik einer COPD den Schlaf beein-trächtigten. In der Nacht auftretende Symptome, wieLuftnot oder Husten, beeinflussen den Schlaf.

Die inhalative Medikation der COPD reduziert derenSymptomatik und kann somit auch zu einer besserenSchlafqualität beitragen.

Dann muss man sagen, dass bei einem gewissen Pro-zentsatz der COPD-Patienten auch das Herz betreffende(kardiale) Nebenerkrankungen behandelt werden müs-sen. Dies erfolgt unter anderem mittels Diuretika, Medi-kamente, die eine Ausschwemmung von Wasser aus demKörper fördern. Die Diuretika können dazu führen, dassPatienten ein- bis zweimal in der Nacht aufstehen undzur Toilette gehen müssen.

Auch Schlafmittel sind ein häufiges Thema. Viele Patientensind bei Schlafstörungen sehr schnell bereit, Schlafmittelzu nehmen. Doch diese Medikamente lösen nicht das Pro-blem der Schlafstörung. Grundsätzlich sollten COPD-Pa-tienten mit Schlafmitteln sehr vorsichtig sein, da einigeSchlafmittel eine Atemdepression (Abflachung bzw. Her-absetzung der Atmung) auslösen können. Schlafmittel

haben kurzfristig durchaus einen positiven Effekt – lang-fristig tut man sich damit jedoch keinen Gefallen.

Welche wechselseitigen Einflüsse bestehen beimSchlaf und der COPD?

Hauptsymptome der COPD sind: Husten, mit und ohneAuswurf, sowie Luftnot - zunächst nur unter Belastung,im späteren Stadium auch in Ruhe. Ist der Patient medi-kamentös noch nicht gut eingestellt, können beimabendlichen Zubettgehen durch flaches Liegen, Sym-ptome wie Husten und Luftnot verstärkt auftreten, wasden Schlaf durchaus nachhaltig beeinträchtigen kann.

Ist eine COPD weit fortgeschritten und nicht nur dieLunge betroffen, sondern auch die Atemmuskulatur ge-schwächt, fällt es diesen Patienten häufig leichter im Sit-zen zu atmen als im Liegen.

Die aufrechte Körperposition ist dann deutlich ange-nehmer, so dass Patienten mit einer erschöpften Atem-muskulatur das flache Liegen häufig schlechtertolerieren und es zu einem negativen Einfluss auf denSchlaf kommt.

Gibt es neben dem Höherlagern, also mehr in der Sitz-position schlafen, noch andere Möglichkeiten für einebessere Schlafqualität – ohne Medikamente einzu-nehmen?

Man sollte auf Allgemeinmaßnahmen achten – oder an-ders ausgedrückt: eine Schlafhygiene betreiben. Dazu zäh-len z. B.: vor dem Schlafen kein üppiges Essen zu sichnehmen; Alkohol vor dem Schlafengehen ggf. vermeiden;regelmäßige Aufsteh- und Zubettgehzeiten einhalten.

Neben einer Schlafhygiene ist jedoch wichtig, auch nachmöglichen anderen Ursachen zu schauen, die die Schlaf-qualität beeinträchtigen können – z. B. nach möglicher-weise vorliegenden Nebenerkrankungen.

Hat der Patient z. B. eine Prostataerkrankung und muss

Gut zu wissenLungenerkrankungen und Schlafstörungen

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deswegen öfters zur Toilette, kann das auch den Schlafbeeinträchtigen. Das gleiche gilt für eine begleitendeHerzinsuffizienz, eine „Herzschwäche“, die oft dazuführt, dass man nachts zur Toilette gehen muss.

Und natürlich kann auch die Schlafapnoe (nächtlicheAtempausen) durchaus eine Rolle spielen. Wenn eineSchlafapnoe neben der COPD vorliegt und diese unerkanntbleibt, kann die Schlafqualität negativ beeinflusst werden.

Wie kann eine Schlafapnoe festgestellt bzw. von an-deren möglichen Ursachen abgegrenzt werden?

Für die Feststellung der Schlafapnoe gibt es sogenannteScreeninguntersuchungen. Es ist nicht notwendig, gleichin ein Schlaflabor zu gehen, sondern im ersten Schrittwird eine sogenannte Polygraphie vorgenommen. Dabeihandelt es sich um ein Gerät, das der Patient mit nachHause nehmen kann. Sowohl niedergelassene Ärzte wiez. B. Lungenfachärzte, Neurologen, HNO-Ärzte, aberauch Schlaflabore bieten eine Polygraphie ambulant an.

Mit einer Polygraphie kann festgestellt werden, ob der Ver-dacht auf eine Schlafapnoe vorhanden ist und ob weitereUntersuchungen notwendig werden oder nicht. Mittelseiner Polygraphie werden Angaben erfasst wie z. B. dieSauerstoffsättigung, der Atemfluss über Nase und Mundoder die Bewegungen des Brust- und Bauchraumes.

Wird eine obstruktive Schlafapnoe diagnostiziert, ist dieeffektivste Methode zur Behandlung die nasale Über-druckbehandlung – auch CPAP genannt – mit einerAtemmaske. CPAP steht für „continius positive airwaypressure“ – also kontinuierlicher positiver Druck auf dieAtemwege. Hierbei werden durch einen konstantenÜberdruck die oberen Atemwege geschient. Der Patientatmet gegen diesen Überdruck ein und aus.

Patienten mit einem höheren Schweregrad der COPDerhalten zum Teil eine nicht-invasive Beatmung (NIV),die in der Nacht die Atemmuskulatur entlasten soll.Kann man eine NIV und eine CPAP-Therapie mitein-ander kombinieren?

Eine NIV ist die Therapie der chronischen Hyperkapnie, alsoder chronischen CO2-Erhöhung als Ausmaß einer atemmus-kulären Erschöpfung. COPD-Patienten in einem weit fort-geschrittenen Stadium können ggf. eine atemmuskuläreErschöpfung bzw. eine sogenannte Atempumpeninsuffizienzhaben, die mittels einer NIV therapiert wird. Bei der NIV wird dem Patienten während der Einatmungein höherer Druck als bei der Ausatmug appliziert.

Liegt zusätzlich eine Schlafapnoe vor, so kann der Aus-atemdruck erhöht werden – entsprechend dem Druck-

niveau einer CPAP-Therapie.

Auf diese Weise kann die Behandlung der Atempumpen-insuffizienz und der Schlafapnoe mittels eines Beat-mungsgerätes problemlos miteinander kombiniert werden.

Wie sind die Schlaf- und Lebensqualität bei nicht-in-vasiver Beatmung und Schlafapnoe?

Durch eine aktuelle Studie zum Thema außerklinischeBeatmung wissen wir, dass sich die Lebensqualität beiCOPD-Patienten unter NIV eindeutig verbessert. Bei an-deren Erkrankungen, wie z. B. neuromuskulären und tho-rakal restriktiven Erkrankungen wissen wir dies schonseit längerer Zeit.

Nicht jeder Patient toleriert eine Maske und eineNIV/CPAP-Therapie benötigt eine gewisse Zeit der Ge-wöhnung. Daher ist es wichtig zur Einleitung einer ent-sprechenden Therapie in ein erfahrenes Zentrum zugehen, das sich speziell mit diesen Therapieformen aus-kennt, verschiedene Maskentypen zur Verfügung hatund vielleicht auch verschiedene Beatmungstechnikenbeherrscht. Ist die Maske gut angepasst und der Patient zudem ge-willt, diese Therapie durchzuführen, wird die Behand-lung insgesamt gut toleriert. Die in der Regel rascheintretenden positiven Effekte, wie z. B. weniger mor-gendliche Kopfschmerzen, geringere Müdigkeit, verbes-serte körperliche Aktivität oder eine verbessertenächtliche Atmung tragen sowohl zur Schlaf- wie auchzur Lebensqualität insgesamt bei.

Schlaf und Rhythmus

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Aktueller HinweisZentrale Atmungsstörung und HerzinsuffizienzSchlafbezogene Atmungsstörungen werden in obstruktive undzentrale Apnoen/Hypopnoen (Aponoe=Atemstillstände/Hy-popnoe=Verringerung der Atemtiefe) unterteilt.

Bei obstruktiven Atmungsstörungen kommt es zu einer Ein-engung oder zum Verschluss der oberen Atemwege währenddes Schlafes, was mit vermehrter Atmungsanstrengung,Schnarchen und Abfall der Sauerstoffsättigung verbunden istund zu einer Störung des Schlafprofils, Tagessymptomen wiez.B. der Tagesschläfrigkeit und erhöhter Unfallneigung führt.Die obstruktiven Atmungsstörungen sind ein relevanter Risi-kofaktor für die Entwicklung und hinsichtlich der Prognosekardiovaskulärer (das Herz und den Herzkreislauf betreffende)Erkrankungen. Die obstruktive Schlafapnoe ist zudem einehäufigere Begleiterkrankung der chronisch obstruktiven Lun-generkrankung (COPD). (Weitere Informationen hierzu fin-den Sie in den vorangegangenen Artikeln in dieser Ausgabe.)

Bei zentralen Atmungsstörungen handelt es sich um Störun-gen der Steuerung und Regulation der Atmung im Hirnstamm.Die zentralen Atmungsstörungen sind – im Gegensatz zu denobstruktiven Atmungsstörungen – nicht Ursache kardiovas-kulärer Erkrankungen, sondern treten in deren Folge auf.

Patienten mit Herzinsuffizienz (=Herzschwäche bzw. Herzlei-stungsschwäche) können sowohl an obstruktiven, als auch anzentralen schlafbezogenen Atmungsstörungen leiden

StudienergebnisseAktuelle Studienergebnisse (SERVE-HF Studie) zeigen, dass beiPatienten mit einer spezifischen chronischen Herzinsuffizienz(fachärztlich bezeichnet als eine chronische symptomatische sy-stolische Herzinsuffizienz NYHA II – IV) und einer moderaten bisschweren zentralen Schlafapnoe, ein erhöhtes Sicherheitsrisikobei Durchführung einer Behandlung mittels ASV (Adaptive Ser-

voventilation durch Atemtherapiegeräte) besteht.

Vor der Behandlung mit einer ASV-Therapie sollten Patientenauf eine Herzinsuffizienz untersucht werden. Patienten, diean einer Herzinsuffizienz mit den genannten Kriterien leidenund bereits eine ASV-Therapie durchlaufen, sollten von ihrenbehandelnden Ärzten dringend erneut untersucht und dieTherapie zeitnah beendet werden.

Quellen und weitere Informationen: www.dgsm.de und www.pneu-mologie.de

… mehr Wissen

www.lungeninformationsdienst.de/service/lungenfachkliniken/Liste der Lungenfachkliniken in Deutschland des Lungeninformationdienstes.

www.atemwegsliga.de/fachkliniken.htmlListe der Fachkliniken der Deutschen Atemwegsliga e.V.

www.dgsm.de/schlaflabore_liste.phpListe der Schlaflabore der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin

www.copd-deutschland.deRatgeber „Nicht-invasive Beatmung – BiPAP bei COPD und Lungenemphysem“. Der Ratgeber kann über die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland (www.lungenemphysem-copd.de) gelesen oder über den COPD-Deutschland e.V. (www.copd-deutschland.de) bestellt werden. Beachten Sie dort die Versandinformationen.

Schlaf und Rhythmus

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BuchtippChronobiologie oder Wie wir ticken

Schlaf und Rhythmus

Das Motto des letzten Jahreskon-gresses der Deutschen Gesellschaftfür Schlafforschung und Schlafme-dizin (DGSM) lautete „Schlaf undRhythmus“. Mit Rhythmus war vorallem unsere innere Uhr gemeint –auch als Chronobiologie bezeichnet,eine Wissenschaft, die sich mit un-serem Schlaf-Wach-Rhythmus undden Störungen, die dabei auftretenkönnen, befasst.

Zuständig für den Rhythmus der in-neren Uhr ist ein kleiner Nevenknoten namens Nucleussuprachiasmaticus, der über der Kreuzung der beidenSehnerven liegt. Dieser Knoten erhält von den Augen dieHell-Dunkel-Signale aus der Außenwelt und gibt diese

über Nervenbahnen an die Zirbeldrüse im Zwischenhirnweiter. Nachts schüttet die Zirbeldrüse das sogenannteSchlafhormon Melatonin aus, das uns müde macht, amMorgen reduziert sich die Produktion und unser innererRhythmus bleibt im Einklang mit dem Tag-Nacht-Wech-sel.

Leben im Jetlag „Die inneren Uhren der meisten Menschen in Industrie-ländern gehen nach, weil wir ihnen zu wenig Kontrastzwischen Tageslicht und Dunkelheit geben“, so ProfessorDr. Till Roenneberg, vom Institut für Medizinische Psy-chologie an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen und führender Chronobiologe. „Wir halten uns fastnur noch in Gebäuden auf, wo die Lichtintensität bis zutausendmal schwächer ist als tagsüber unter freiemHimmel. Nach Sonnenuntergang setzen wir uns dannimmer noch künstlichem Licht aus. Wir leben also ineiner Dauerdämmerung. Unter diesen Umständen hinktunsere innere Uhr hinterher, sodass wir zwar immer spä-ter einschlafen können, aber immer noch zu traditio-nell frühen Zeiten zur Arbeit gehen müssen.“ Als derMensch sich noch vorwiegend im Freien aufhielt undabends kein elektrisches Licht hatte, stand seine Innen-zeit mit der Außenzeit (den sozialen Zeitstrukturen) imEinklang.

Für diese Divergenz zwischen unserer inneren Uhr undunseren sozialen Alltagsstrukturen hat Professor Roen-neberg den Begriff „sozialer Jetlag“ geprägt.

Wie wir ticken - Bedeutung der ChronobiologieStimmung, körperliches Befinden, Arbeitsabläufe, Lern-fähigkeit: Unsere innere Uhr beeinflusst unser Lebenvielfältig. Professor Roenneberg zeigt in seinem Buch„Wie wir ticken – Die Bedeutung der Chronobiologie“,dass uns der persönliche Biorhythmus bereits in dieWiege gelegt ist und seine Missachtung weitreichendeFolgen hat. Anhand von 24 amüsanten und verständli-chen Fallbeispielen gibt Till Roenneberg Antworten aufalle Fragen rund um unsere innere Uhr – und plädiertfürs Umdenken!

Wie wir ticken – Die Bedeutung der Chronobiologie, TillRoennebergDuMont Buchverlag Köln, 2012ISBN 078-3-8321-6188-0

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Als Bronchiektasen bezeichnet man eine permanente Er-weiterung von mittelgroßen Bronchien und den klein-sten Atemwegen als Folge einer dauerhaften Schädigungder glatten Atemwegsmuskulatur und des umgebendenelastischen Bindegewebes.

Am häufigsten beginnt die Erkrankung mit einer Einen-gung des Bronchialbaums durch eine Infektion, die beieiner Chronifizierung zu einer Schädigung der Schleim-haut führen kann. Der damit einhergehende Verlust derSelbstreinigungsfunktion der Bronchien resultiert ineinem Sekretstau, der wiederum für weitere Infektionenprädestiniert ist, insbesondere wenn noch zusätzlich einImmundefekt vorliegt. Häufig entsteht hier ein fatalerTeufelskreis mit immer wiederkehrenden akuten Schü-ben (Exazerbationen) oder sogar eine chronisch schwe-lende und langsam voranschreitende Infektion.

Nicht durch eine Mukoviszidose (auch zystische Fibrose,„cystic fibrosis“, CF) bedingte Bronchiektasen (soge-nannte Non-CF-Bronchiektasen) sind aufgrund der viel-fältigen möglichen Ursachen eine Herausforderung fürdie Diagnostik und Therapie. (siehe Tabelle 1).

COPD häufig Ursache von BronchiektasenDie chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ge-hört mit ca. 15-20% zu den eher häufigeren bekanntenUrsachen von Bronchiektasen. Die Dunkelziffer ist hieraller Wahrscheinlichkeit nach jedoch deutlich höher,wenn man berücksichtigt, dass ca. 40% der in Deutsch-land zwischen 2005–2011 mit der Diagnose Bronchiek-tasen stationär aufgenommenen Patienten zugleich dieDiagnose einer COPD hatten.

Aktuelle ÜbersichtBronchiektasen

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Tabelle 1: Vielfalt möglicher zugrundeliegender Ursa-chen von Bronchiektasen (modifiziert nach Bilton undJones)

Strukturelle Lungenerkrankungen- Williams-Campbell Syndrom- Mounier-Kuhn Syndrom- Ehlers-Danlos Syndrom

Toxischer Schaden der Atemwege- Inhalative Noxen- Chronisch rezidivierende Aspiration- Gastroösophagealer Reflux

Bronchialobstruktion- Tumor- Fremdkörper

Obstruktive Atemwegserkrankungen- Asthma bronchiale- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)- Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Störungen der mukoziliären Clearance- Primäre ziliäre Dyskinesie (PCD), sekundäre Zilien-funktionsstörungen

- Funktionsstörungen im Chlorid- oder Natriumka-nal (Mukoviszidose, ENaC-Kanalstörungen)

Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA)

Angeborene oder erworbene Immundefekte- Common variable immunodeficiency (CVID), Agammaglobulinämie, etc.

- Sekundäre Immundefizienz (hämatolog. Erkran-kungen, Immunsuppression, etc.)

Stattgehabte Infektionen- Infektionen in der Kindheit (Tuberkulose, Pneu-monien, Masern, Keuchhusten)

- Nichttuberkulöse Mykobakterien (NTM)

Bronchiektasen bei Systemerkrankungen- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen- Yellow-nail-Syndrom - Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen)

Idiopathische Bronchiektasen (Ursache bleibt trotz in-tensiver Abklärungen unklar)

Bronchiektasen

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Ein spanisches Autorenteam hat kürzlich mit seinen Ar-beiten für reichlich Zündstoff gesorgt: bei mehr als derHälfte ihrer Patienten mit mittelschwerer bis schwererCOPD lagen Bronchiektasen vor, die dann wiederum miteiner deutlich erhöhten Sterblichkeit einhergingen. DieWechselwirkung zwischen COPD und Bronchiektasenwird daher intensiv beforscht, manche Experten spre-chen bereits von einem neuen „COPD-Bronchiektasen-Überlappungssyndrom“.

Mögliche Symptome und empfohlene DiagnostikPatienten mit Bronchiektasen klagen meist über chroni-schen Husten und Auswurf mit wiederholten Infektio-nen wie Bronchitis oder Lungenentzündungen. WeitereSymptome können dauernde Abgeschlagenheit, Bluthu-sten, Brustschmerzen, Gewichtsverlust, pfeifende Atem-geräusche, Luftnot und/oder Leistungsminderung sein.

Sollte sich aufgrund der genannten Symptome und vorallem aufgrund des Nichtansprechens auf eine stadien-gerechte COPD-Therapie der Verdacht auf das Vorliegenvon Bronchiektasen ergeben, wird die Durchführungeiner hochauflösenden Computertomografie (soge-nannte HRCT, als Methode der Wahl), die Untersuchungdes Auswurfs (Sputum) auf Bakterien, Mykobakterienund Pilze und die Durchführung einer Lungenfunktions-prüfung empfohlen.

Zudem sollte eine gründliche Abklärung der zugrunde-liegenden Ursache erfolgen. Diese aufwändige und häu-fig auch sehr kostenintensive Diagnostik kann dieUrsache in ca. 2/3 der Fälle klären, die dann wiederum inca. 1/3 von besonderer Bedeutung für die weitere Be-handlung der Patienten ist, z. B. wenn frühzeitig ein Im-mundefekt erkannt wird, der dann in Folge erfolgreichsubstituiert (ausgeglichen) werden kann.

Wissenschaftliche Datenlage derzeit noch geringAufgrund eines eklatanten Mangels an epidemiologi-schen (die Verbreitung, die Ursachen und die Folgen derErkrankung betreffende), grundlagenwissenschaftlichenund klinischen Studien zu Non-CF-Bronchiektasen ist dieDatenlage für die meisten angewandten Therapien dürf-tig, was vor allem darin zum Ausdruck kommt, dass auch2015 noch keine zugelassene pharmakologische Thera-pie für diesen Anwendungsbereich existiert und not-wendige Verordnungen ausschließlich abseits ihrereigentlichen Zulassung („off-label“) erfolgen müssen.

Der möglichst frühen Diagnose der zugrundeliegendenErkrankung kommt daher eine zentrale Bedeutung hin-sichtlich einer zielgerichteten Therapie zu. Die weiterenZiele der Behandlung von Bronchiektasen orientierensich am oben genannten, das Voranschreiten der Er-

krankung antreibenden Teufelskreis und sind die Er-leichterung des Abhustens von Sekret, die Therapie derchronischen Infektion, die stadiengerechte Therapie derAtemwegseinengung mit bronchienerweiternden Inha-lationen, die Therapie des vergesellschafteten chroni-schen Entzündungsprozesses sowie die Vermeidung unddas Beherrschen einer akuten Exazerbation.

Therapeutische Möglichkeiten

Die wenigen in den letzten Jahren zu Non-CF-Bron-chiektasen durchgeführten und veröffentlichten Studienkonnten häufig bislang leider keinen überzeugenden,einheitlichen therapeutischen Nutzen zeigen. Eine kürz-lich durchgeführte, große Untersuchung des inhalativenAntibiotikums Aztreonam konnte keine eindeutige Bes-serung im Vergleich zu Placebo (Scheinmedikament)nachweisen.

Diese Befunde stehen erstaunlicherweise im Gegensatzzu den Ergebnissen ähnlicher Untersuchungen bei Mu-

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Tabelle 2: Stufen der Behandlung von Bronchiektasen(modifiziert nach Rademacher und Ringshausen)

1. Spezifische Behandlung der Grunderkrankung, z. B.Substitution von Immunglobulinen bei einen an-geborenen Immundefekt

2. Erleichterung des Abhustens von häufig sehr -zähem Bronchialsekret, z. B. durch Inhalation 3- bis 7-%ige Kochsalzlösung in Kombination mit tägli-cher Atemphysiotherapie/autogener Drainage

3. Vermeidung und ggf. Therapie der häufig bereits chronischen Infektion, z. B. durch Impfungen gegenGrippe, Pneumokokken, Keuchhusten und Haemo-philus influenzae Typ b und ggf. durch Antibiotika, auch in inhalativer Form bei chronischer Infektion durch den Problemkeim Pseudomonas aeruginosa

4. Stadiengerechte Behandlung der Atemwegseinen-gung, z. B. durch Inhalation bronchienerweiternder Medikamente entsprechend dem Ausmaß der Lun-genfunktionseinschränkung

5. Behandlung der chronischen, zum Voranschreiten führenden Entzündung, z. B. durch einer entzün-dungshemmende, die Immunantwort modulierende Therapie mit dem Makrolid-Antibiotikum Azithromycin

6. (Vermeidung und) Behandlung des akuten Schubs (Exazerbation), z. B. durch Antibiotika in Tabletten-form oder als Infusionen

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koviszidose, wo dieses Antibiotikum aufgrund guter Stu-dienergebnisse zugelassen ist und bereits seit geraumerZeit eine bewährte und hilfreiche Therapie darstellt.

Auch das inhalative Antibiotikum Colistin verfehlte sei-nen primäres Ziel im Rahmen einer jüngst durchgeführ-ten Untersuchung mit chronischer Infektion durchPseudomonas aeruginosa. Am ehesten liegt diesen ne-gativen Befunden nicht eine mangelnde Wirksamkeit dergeprüften Substanzen, sondern Probleme hinsichtlichder Durchführung dieser Studien zugrunde, die zu vieleverschiedene Ursachen von Bronchiektasen und zu vieleunterschiedliche Keime beim Einschluss in diese Unter-suchungen zugelassen hatten.

Lediglich für die entzündungshemmenden und die Im-munantwort modulierenden Makrolid-Antibiotika (z. B.Azithromycin und Erythromycin) liegt eine vergleichs-weise günstige Studienlage vor. Allerdings sollte dieseTherapieform schwerer erkrankten Patienten mit ge-häuften Exazerbationen (akute Verschlechterungenmehr als zwei pro Jahr), chronischer Infektion durchPseudomonas aeruginosa und voranschreitendem Lun-genfunktionsverlust vorbehalten bleiben, da diese häu-fig mit erheblichen Nebenwirkungen vergesellschaftetsind und regelhaft mit einer Zunahme der Resistenz ur-sprünglich empfindlicher Keim einhergehen.

FazitZusammenfassend kann man sagen, dass weder die Thera-piekonzepte für CF noch die für COPD 1:1 auf Patientenmit Bronchiektasen übertragen werden können und dassimmer ein individueller Therapieansatz erforderlich ist.

Aktuell befindet sich das deutsche Bronchiektasen-Re-gister PROGNOSIS (The Pro-spective German Non-CFBronchiectasis Patient Registry,www.bronchiektasen-regi-ster.de im Aufbau und wird imzweiten Quartal 2015 mit derRekrutierung der ersten Pa-tienten beginnen können.

Dr. Jessica Rademacherund Dr. Felix C. Ringshausen

Institutszugehörigkeit1Medizinische Hochschule Hannover,Klinik für Pneumologie2Deutsches Bronchiektasen-RegisterPROGNOSIS3Mitglied des Deutschen Zentrums fürLungenforschung (DZL)

KontaktDr. med. Jessica RademacherMedizinische Hochschule HannoverKlinik für Pneumologie, [email protected]

Bronchiektasen-RegisterDie Ziele von PROGNOSIS sind unter anderem:

- Der Aufbau, Unterhalt und Ausbau eines deutschlandweiten, repräsentativen Patientenregisters, in dessen Datenbank innerhalb von 3 Jahren mindestens 750 Patienten rekrutiert werden.

- Die Beantwortung wichtiger epidemiologische Fragen, z. B. wie die Verteilung der Ursachenund die Erfassung der aktuellen Versorgungsrealität von Non-CF-Bronchiektasen

- Die Etablierung eines rationales Schemas für die Differenzialdiagnostik sowie prognostischer Marker für Non-CF-Bronchiektasen.

- Die Erstellung einer deutschsprachigen Leitlinie zu Diagnostik und Management von Non-CF-Bronchiektasen im Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie undBeatmungsmedizin (DGP) e.V.

- Die Unterstützung des Aufbaus eines Forschungsnetzwerks zu Non-CF-Bronchiektasen in Deutschland und Europa.

- Anlaufstelle für betroffene Patienten, Information und Unterstützung, um sich selbst zu or-ganisieren und so den Erkrankungsverlauf selbst günstig beeinflussen zu können.

Weiterführende Informationen zum deutschen Bronchiektasen-Register PROGNOSIS finden sie unter:CAPNETZ STIFTUNGMedizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1�30625 Hannover�Telefon: 0511 532 4447E-Mail: [email protected]

Bronchiektasen

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Kurz und wichtig

Aufruf Versorgungsstudie

Außerklinische Versorgung beatmeter PatientenBis Oktober 2015 läuft die Befragung für die DIGAB-Stu-die „Außerklinische Versorgung beatmeter Patienten inDeutschland. Die beiden DIGAB-Vorstandsmitglieder PDDr. Jan H. Storre und PD Dr. Dominic Dellweg, die dieStudie leiten, bitten um rege Teilnahme.

Unzureichende Versorgung wird vermutet Die ärztlichen Versorgungsstrukturen für beatmete Pa-tienten außerhalb des Krankenhauses sind aktuell nichtgenau bekannt. Im Rahmen des interdisziplinären undmultiprofessionellen Austauschs der an der außerklini-schen Versorgung beteiligten Berufsgruppen auf Fach-kongressen und in der persönlichen Kommunikation sindzudem erhebliche Defizite aufgefallen. Insbesonderemuss vermutet werden, dass aufgrund des Mangels anqualifizierten Beatmungszentren und niedergelassenenFachärzten viele Patienten unzureichend fachärztlichversorgt werden.

Weil es bislang schwierig ist, verlässliche Zahlen über diebeatmeten Menschen in Deutschland zu erhalten, hatdie Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerkli-nische Beatmung (DIGAB) e.V. im Oktober 2014 einedeutschlandweite Befragung initiiert. Die beiden leiten-den Studienärzte, PD Dr. Storre und PD Dr. Dellweg,haben verschiedene Erhebungsbögen entwickelt, dieüber die DIGAB-Homepage unter dem Link:

www.digab.de/informationen/studie-zur-ausserklini-schen-beatmung

abgerufen werden können. Die Studie hat das Ziel, einbesseres Verständnis für die aktuelle Situation der au-ßerklinischen Versorgung zu erhalten, welches langfri-stig die Versorgung dieser schwer erkrankten Patientenverbessern soll. Der Fokus der Erhebungsbögen richtetsich dabei auf die ärztliche Versorgung, es werden je-doch auch weitere Aspekte der Versorgung berücksich-tigt.

Teilnahme bis Oktober 2015 möglich„Es haben schon viele Pflegedienste und Patienten ander Befragung teilgenommen“, so PD Dr. Storre „dochdie Befragung soll noch bis zum Oktober 2015 fortge-führt werden. Denn je mehr Daten wir erhalten, destoaussagekräftiger wird nach der Auswertung das Ergeb-nis sein.“ Der DIGAB-Vorstand bittet daher um rege Teil-nahme.

Die ausgefüllten Fragebögen können entweder per Postoder per Fax gesandt werden an:

PD Dr. med. Jan H. StorreLungenklinik – Abt. Pneumologie Kliniken der Stadt Köln gGmbHOstmerheimer Straße 20051109 Kölnoder per Fax: 0221 – 8907-8305

PD Dr. Jan H. StorreAbt. Pneumologie Lungenklinik –Kliniken der Stadt Köln gGmbH,Weaningzentrum

PD Dr. med. Dominic DellwegFachkrankenhaus Kloster Graf-schaft GmbHKlinik für Pneumologie und In-tensivmedizin, Schlaf- und Beat-mungsmedizin und PneumologischeFrührehabilitation, Weaningzen-trum

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Kurz und wichtig

PilotprojektTelemedizinische BetreuungDen Arzt per Fernseher oder Tablet ins Wohnzimmerholen: Techniker Krankenkasse (TK), Philips und Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK), Stuttgart starten am 1. April2015 ein Pilotprojekt zur telemedizinischen Betreuungvon Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis(COPD). Das Programm „A.T.e.m.“ – Alltag mit Telemedi-zin erfolgreich meistern, hat das Ziel, COPD-Patientenbesser zu betreuen und somit Exazerbationen (akuteVerschlechterungen) abzuschwächen bzw. zu vermeiden.

Jeder Patient erhält wahlweise eine Set-Top-Box für denFernseher oder ein Tablet. Darüber werden täglich auto-matisiert interaktive Inhalte und gesundheitsbezogeneInformationen an die Patienten geschickt, die an ihrenGesundheitszustand und ihr Verhalten angepasst sind.Dafür übermitteln die Patienten jeden Tag wichtige Vi-talparameter wie z. B. die Sauerstoffsättigung und sen-den diese mittels einer sicheren Netzwerkverbindung andas Telemedizinische Zentrum am Robert-Bosch-Kran-kenhaus in Stuttgart.

Dort analysiert das medizinische Personal die Informa-tionen. Mitarbeiter beraten den Patienten telefonischoder informieren direkt den behandelnden Arzt vor Ort.So kann auf möglicherweise auftretende Verschlechte-rungen des Gesundheitszustandes sofort reagiert wer-den. Die Behandlungshoheit verbleibt weiterhin bei dembehandelnden Haus- bzw. Facharzt.Im ersten Schritt werden bundesweit mindestens 300Schwerkranke in das Programm aufgenommen, deren Ri-siko für eine Krankenhauseinweisung besonders hoch ist.

Mit dem von Philips entwickelten modularen telemedi-zinischen System Motiva werden vordefinierte Bausteine

anhand der Vitalfunktionen des Patienten individuell zu-sammengestellt. So wird eine persönliche Lösung ge-schaffen, anhand derer Patienten den Zusammenhangzwischen ihrem Verhalten und den gesundheitlichenAuswirkungen erkennen lernen. Langfristiges Ziel ist es,durch Verhaltensänderungen des Patienten zur Verbes-serung seiner Lebensqualität beizutragen.

„Das Telemedizinische Zentrum des Robert-Bosch-Kran-kenhauses stellt die Ressourcen für die Auswertung dervon den Patienten übermittelten Daten durch pneumo-logisch geschulte Mitarbeiter zur Verfügung“, erklärtProfessor Mark Dominik Alscher, Ärztlicher Direktor desRBK. „Telemedizin wird den behandelnden Arzt vor Ortnicht ersetzen, sondern wird von uns als hilfreiche undsinnvolle Unterstützung verstanden. Der persönlicheKontakt bleibt durch regelmäßige Untersuchungen inder Praxis erhalten und ist wichtigster Bestandteil vonDiagnostik und Therapiemanagement.“

Das Projekt ist nicht in seiner Laufzeit begrenzt, die Eva-luierung (Auswertung) wird zeigen in welchem Maßeeine Ausweitung des Versorgungsmodells auf weitere Pa-tientengruppen in Betracht kommt.

Quelle: Pressemitteilung Philips/Komm-Passion.de, 01. April 2015

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Kurz und wichtig

Aufruf klinische Studie Antibiotika und Exazerbationen

Häufig erleiden Patienten mit einer COPD akute Ver-schlechterungen ihres Zustandes, sogenannte „Exazer-bationen“. Diese werden oftmals mit Antibiotikabehandelt, obwohl bislang nicht ausreichend belegt ist,welche Patienten diese wirklich benötigen und welchenicht. So sind häufig Virusinfektionen als Auslöser ver-antwortlich, bei denen Antibiotika wirkungslos sind.Weiterhin scheint eine ausreichende entzündungshem-mende Therapie (Kortison) weit wichtiger zu sein als einAntibiotikum. Durch die Verabreichung unnötiger Anti-biotika kann sich eine mögliche Antibiotikaresistenz beiBakterien weiter ausbreiten.

Wir möchten Sie deshalb bitten, an einer klinischen Stu-die teilzunehmen, um die sehr wichtige Frage nach derNotwendigkeit der Antibiotikabehandlung bei einer mo-deraten Exazerbation der COPD beantworten zu können.Wir erhoffen uns von der Durchführung dieser klinischenStudie den Nachweis, dass bei der Behandlung Ihrer Er-krankung keine zusätzlichen Antibiotika verabreichtwerden müssen.

Als Studienpatient kämen Sie in Frage, wenn Sie bereitseine Verschlechterung Ihrer COPD durch eine Erkältungoder einen grippalen Infekt verspüren. Dies geht meistmit vermehrter - also über das für Sie „normale“ Maßan - Atemnot, Husten und Auswurf (hier kann auch dieVeränderung der Farbe wichtig sein) einher.

Die Studie wird durch das Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF) gefördert und im Auftragder CAPNETZ-STIFTUNG an mehreren Standorten inDeutschland durchgeführt. Sie hat den Namen ABA-COPD-Studie und ist eine randomisierte, doppelblinde,placebokontrollierte Studie um nachzuweisen, dass keineAntibiotika bei der moderaten akuten Exazerbationeneiner COPD benötigt werden.

Unsere Studienzentren befinden sich an folgendenOrten:Bad Arolsen, Ballenstedt, Berlin, Bochum, Borstel, Dort-mund, Dresden, Elgershausen, Freiburg, Greifswald, Hagen,Hamburg. Hannover, Heidelberg, Immenhausen, Jena, Lü-beck, Paderborn, Rotenburg, Solingen, Wuppertal

Unter der Telefonnummer 0511-532-4447 erreichen Siedie Patientenhotline der CAPNETZ STIFTUNG. Wir beantworten dort auch gerne Ihre Fragen zur Studie.

CAPNETZ-STIFTUNGMedizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 HannoverTelefon: 0511-532-4447, Telefax: 0511-532-8286E-Mail: [email protected], Internet: www.capnetz.de

Quelle: CAPNETZ STIFTUNG

Neuerscheinung

Patientenzeitschrift Allergie, Asthma und Immunologie

Obwohl die Anzahl der Betroffenen stetig zunimmt, werden Allergien inder Öffentlichkeit häufig als Bagatelleerkrankung wahrgenommen. Dabeiwird übersehen, dass allergische Erkrankungen, wie z. B. allergischesAsthma und Insektengiftallergien zu lebensbedrohlichen Zuständen füh-ren können. Bedenklich ist, dass immer weniger Arztpraxen allergologi-sche Diagnostik und Therapie anbieten.

Die Patientenzeitschrift Allergie, Asthma und Immunologie ist eine Neu-erscheinung der Patienten-Bibliothek. Aktuelle Übersichten, Interviewsmit Experten und Kongressberichte spiegeln den aktuellen Stand der Wis-senschaft wider.

Die Zeitschrift kann ab sofort online gelesen oder bestellt werden:www.Patienten-Bibliothek.de.

Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

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Bagatellisierung stoppen: erst Heuschnupfen, dann Asthma

Patientenzeitschrift Allergie, Asthma, Immunologiekostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Allergie, Asthma, ImmunologiePatientenzeitschrift zum Deutschen Allergie Kongress, Wiesbaden in Kooperation mit: Deutsche Gesellschaft für Allergologie und

Klinische Immunologie, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin und Ärzteverband Deutscher AllergologenWenn die Haut brennt ...

Nahrungsmittelallergien

2 I 2015 COPD in Deutschland 55

COPD2015 2 31_Layout 1 07.06.2015 19:47 Seite 55

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Veranstaltungstermine

Workshop und Hilfsmittel, die das Leben des Sauerstoffpatienten erleichternRound-Table-Diskussion

Veranstalter Deutsche SauerstoffLiga LOT e.V.

Veranstaltungsort Kolloquium Bad ReichenhallKönigliches Kurhaus, Kurstraße 6, Untergeschoss83435 Bad Reichenhall

Veranstaltungsdatum Samstag, 20. Juni, 10.00 – 12.30 UhrAnmeldung nicht erforderlichInformationen www.kolloquium-br.de

8. Symposium Lunge Behandlung von chronisch obstruk-tiven Atemwegserkrankungen – heute und in der Zukunft

Veranstalter COPD – Deutschland e.V.

Veranstaltungsort LWL-Industriemuseum Westfälisches Landesmuseum- Henrichshütte in Hattingen – Werksstraße 31 – 33, 5527 Hattingen

Veranstaltungsdatum Samstag, 12. September09.00 – 17.00 Uhr

Anmeldung nicht erforderlich

Informationen www.copd-deutschland.deDas Programmheft ist online verfügbar und kann auch als gedruckte Ver-sion bestellt werden! Siehe ab Seite 4 in dieser Ausgabe.

18. Deutscher Lungentag Gute Nachrichten für Allergiker?Mit diesem Motto möchte der Lungentag auf Allergien besonders der Atemwege aufmerksam machen – und damit auf eine Volkskrankheit.

Veranstaltungsdatum 19. September 2015

Auch in diesem Jahr werden wieder in zeitlicher Anbindung an das offizielle Datum des Deutschen Lungentages bundesweit Veranstaltungen für Patien-ten und Interessierte angeboten.

Informationen www.lungentag.deSchauen Sie immer mal wieder auf dieser Internetseite vorbei.

Dort finden Sie unter dem Button „Veranstaltungen“ eine jeweils aktuelle Auflistung der Termine mit Angabe des Veranstaltungsortes und weiterer Hinweise. Vielleicht ist auch ein Termin in Ihrer Nähe dabei

Kurz und wichtig

56 COPD in Deutschland 2 I 2015

COPD2015 2 31_Layout 1 07.06.2015 19:47 Seite 56

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Auf ein Wort …Bewegung und Ernährung… sind zwei wichtige Eckpfei-ler innerhalb des Behandlungs-konzeptes. Doch wie kann dieUmsetzung im Alltag, Tag fürTag am besten gelingen?

Ab der Ausgabe III/2015 derPatientenzeitschrift COPD inDeutschland werden zwei Ex-pertinnen in jeweils einer Ru-brik für Bewegung und einer

Rubrik für Ernährung aufzeigen, wie die ganz praktischeUmsetzung im Alltag gelingen kann und auch nochFreude bereitet.

Die neuen Rubriken sind ab der nächsten Ausgabe kon-tinuierlicher Bestandteil der Zeitschrift.

Pneumologie Kongress 2015Auf dem Pneumologie Kongress 2015 in Berlin für Sieunterwegs waren:

Ihre Meinung ist uns wichtig!Wir möchten Sie aktiv einbeziehen in die Gestaltung der„COPD in Deutschland“, der Patientenzeitschrift fürAtemwegs- und Lungenerkrankungen – denn Ihre Mei-nung ist uns wichtig! Sie haben ein Thema, über dasnoch nie oder zu wenig veröffentlicht wurde? Sie habeneine Idee für eine neue Rubrik, die auch viele andereLeser interessieren würde? Sie möchten selber einen Bei-trag formulieren und haben ein Anliegen, dass unbe-dingt in die Öffentlichkeit gehört?

Schreiben Sie uns!Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme oder IhrenLeserbrief.Bitte senden Sie Ihre Anregungen, Ihre Wünsche, IhreFragen an:

Crossmed … der Patientenverlag GmbHRedaktionsleitung Sabine HabichtUnterer Schrannenplatz 5, 88131 Lindau oder per E-Mail [email protected]

Kurz und wichtig

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Elke KlugDiplom-Journalistin Medizinjournalistin

Ulrike TietzeMedizin- und Wissenschaftsjournalistin

Sabine HabichtMedizinjournalistin, Redaktionsleitung

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2 I 2015 COPD in Deutschland 57

COPD2015 2 31_Layout 1 07.06.2015 19:47 Seite 57

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Neuer Bestell- und Lieferservice der Patienten-Bibliothek für die Patientenzeitschrift

COPD in Deutschland Natürlich, Sie können die Zeitschrift weiterhin kostenfrei über Ihren Arzt, in der Klinik, über die Apotheke oder dieSelbsthilfegruppen (siehe Hinweis im Impressum) beziehen. Die kostenfreien Sammelbestellungen erfolgen überdie www.Patienten-Bibliothek.de.

Sie möchten jedoch die nächste Ausgabe der Zeitschrift ganz bequem nach Hause geliefert bekommen? Dann nut-zen Sie ab sofort unseren Versandservice ohne Abonnementverpflichtung.

Bestellen Sie eine oder gleich mehrere Ausgaben. Wichtig: Der Bestellauftrag erhält Gültigkeit, sobald die entspre-chende Einzahlung auf das u.g. Konto erfolgt ist.

Bestellungen können formlos per E-Mail (Angabe der Bestellung und Lieferadresse nicht vergessen!) und gleich-zeitiger Zahlung an [email protected] oder per Einsendung des nachfolgenden Bestellcoupons erfol-gen (kein Abonnement). Bitte senden Sie den Bestellcoupon an:

Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbH, Unterer Schrannenplatz 5 – 7, 88131 Lindau--------------------------------------------------------------------------------------------------------------Hiermit bestelle ich folgende Ausgabe(n) der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland

Ausgaben 2015 - 2017 Sommer � Herbst � Winter � Frühjahr �Bestellung muss vorliegen bis zum 15.05.2015 15.08.2015 15.11.2015 15.02.2016

Sommer � Herbst � Winter � Frühjahr �Bestellung muss vorliegen bis zum 15.05.2016 15.08.2016 15.11.2016 15.02.2017

Der Bezugspreis für eine Ausgabe beträgt E 2,50 (inkl. Porto und Versandkosten – gültig in Deutschland und im eu-ropäischen Ausland).

Die Erscheinungstermine sind jeweils: der 01.03./der 01.06./der 01.09. und der 01.12. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------Vorname Name

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------Strasse, Hausnummer

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------PLZ, Ort

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------E-Mail für den Rechnungsversand angeben

Die Bestellung erhält Gültigkeit, wenn der Bestellpreis (pro gewünschter Ausgabe E 2,50) auf das folgende Konto über-wiesen wurde. Bitte beachten Sie, dass der Betrag spätestens zu den o.g. Bestellendterminen vorliegen sollte.

Empfänger: Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHGeldinstitut: Sparkasse LindauKontonummer: 1001 227 584Bankleitzahl: 731 500 000IBAN: DE16 7315 0000 1001 2275 84BIC: BYLADEM1MLM Verwendungszweck: Angabe der Ausgabe(n) und komplette Lieferanschrift

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Medizin auf höchstem Niveau

Klinik Löwenstein gGmbH, Geißhölzle 62, 74245 LöwensteinTelefon 07130 / 15-0, E-Mail [email protected]

Dieses Jahr wurden wir erneut als Lungenkrebszentrum der

Pneumologie

Beatmungsmedizin

Onkologie

Palliativmedizin

Thorax- und Gefäßchirurgie

Anästhesie

Intensivmedizin

Weaning

Schmerztherapie

Als eines der größten Fachzentren für Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie und pneumologische Onkologie in Baden-Württemberg bieten wir jährlich rund 8.000 Patienten eine bestmögliche Versorgung und Betreuung.

-tätsstandards bei der Diagnostik und Behandlung pneumologischer und onkologischer Erkrankungen und erzielen wegweisende Erfolge.

In dieser kontinuierlichen Rubrik werden Ihre Fragen vonExperten beantwortet. Sie haben eine Frage? Dann schreiben Sie uns:

Crossmed … der Patientenverlag, Stichwort „Patientenfrage“Unterer Schrannenplatz 5, 88131 LindauE-Mail: [email protected]

1. Lungenerkrankung als Berufskrankheit

Frage:Lungenerkrankungen können in Verbindung stehenmit beruflichen Expositionen. Wann kann eine arbeitsplatzassoziierte Erkrankungeine Berufskrankheit sein?

Antwort:Berufskrankheiten sind genau definierte Krankheitsbil-der, die durch genau definierte berufliche Expositionenverursacht worden sind, sie sind als abschließende Listein der Berufskrankheitenverordnung aufgeführt. Es musssowohl ein passendes Krankheitsbild diagnostiziert alsauch eine passende und hinreichende Exposition bestä-tigt worden sein. Darüber hinaus muss auch der Zusam-menhang zwischen Exposition am Arbeitsplatz und einerVerursachung oder wesentlichen Verschlechterung derdiagnostizierten Erkrankung gezeigt werden. Letzteresbleibt meist einer umfassenden arbeitsmedizinischen Zu-sammenhangsbegutachtung vorbehalten. Wenn der be-handelnde Arzt oder der Betriebsarzt aufgrund vonUntersuchungsbefunden und Arbeitsanamnese den be-gründeten Verdacht auf eine Berufskrankheit haben,sind sie verpflichtet, diesen Verdacht bei der zuständigen

Unfallversicherung anzuzeigen. Auch Betroffene könnenselbst ihren Verdacht auf eine Berufskrankheit melden.

Nur wenn alle Teilaspekte der notwendigen Voraussetzun-gen bestätigt werden können, wird von der Unfallversiche-rung eine Berufskrankheit anerkannt werden. EineAnerkennung einer berufsbedingten obstruktiven Atem-wegserkrankung ist darüber hinaus nur möglich, wenn dieberuflichen Tätigkeiten, die zu der verursachenden Exposi-tion geführt haben, aufgegeben worden sind.Krankheitsbilder, die in einem mittelbaren Zusammenhangmit dem Arbeitsplatz stehen können, aber bei denen dienotwendige Beweisführung nicht möglich ist oder die nichtin der Berufskrankheitenverordnung aufgeführt sind, wer-den dem großen Feld der arbeitsplatzbedingten Erkran-kungen zugeordnet. Bei diesen Erkrankungen ist an Stelleder Unfallversicherung der Arbeitgeber gefordert, für opti-mierte Arbeitsbedingungen zu sorgen, Behandlung und ggf.Rehabilitation werden, wie auch bei schicksalhaften Er-krankungen, von Krankenkassen und den Rentenversiche-rungsträgern finanziert.

Weitere Informationen und die aktuelle Liste der Berufskrankheiten vom 01. Januar 2015 finden Sie hier:

www.baua.de/de/Publikationen/Faltblaetter/F3.html

Dr. Uta OchmannInstitut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und UmweltmedizinKlinikum der Universität München

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Neue Rubrik

Patienten fragen – Experten antworten

COPD2015 2 31_Layout 1 07.06.2015 19:47 Seite 59

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2. Sicherheit von Flüssigsauerstoff bei Langzeit-Sau-erstofftherapie

Frage:Ich habe vor kurzem eine Langzeit-Sauerstofftherapiemit Flüssigsauerstoff verordnet bekommen. Man hatmir gesagt, ich solle aufgrund des Flüssigsauerstoffsvor allem vorsichtig sein mit offenem Feuer undebenso mit Fetten. Aber was bedeutet das konkret für mich im täglichenUmgang, ist z. B. eine Kerze auf dem Tisch nun tabu?Welche Tipps für den Alltag sind darüber hinaus gutzu wissen?

Antwort:Bei medizinischem Flüssigsauerstoff handelt es sich um100-%igen Sauerstoff. In dessen Anwesenheit könnenbrennbare Stoffe sehr leicht entzündet werden. Sogarschwer entflammbare Gegenstände können relativ leichtin Brand geraten.

Daher ist es unheimlich wichtig, jegliche Zündquellenzu vermeiden. Auf jeden Fall darf in der Nähe von100-%igem Sauerstoff nicht geraucht werden! Auch of-fenes Feuer wie Kohlegrills, Kerzen, Kachelofen usw. soll-ten sich nicht in der Nähe eines Sauerstoffbehälters(auch nicht in der Nähe der mobilen Einheit) befinden.

Wichtig ist weiterhin, dass Sie während der Sauerstoff-therapie keine Kerze oder offenes Feuer ausblasen – daskönnte zu Verbrennungen der Haut führen. Eine schöne Alternative für die Tischdekoration sind bei-spielsweise elektrische Kerzen.

Beim Aufstellen des Standbehälters ist zu beachten, dasser nicht in der Nähe von offenem Feuer oder einer Hei-zung steht. Bitte den Behälter auch nicht bedecken oderin einen Schrank stellen, da er aufgrund seiner Bauweisekontinuierlich Sauerstoff in den Raum abgibt. Die Sau-erstoffabgabe sollte aus Sicherheitsgründen ungehin-dert in den Raum erfolgen können, damit sich derSauerstoff dort verteilen und sich nicht in einem klei-nen Bereich anreichern kann.

Besondere Gefahr besteht bei kaltem Sauerstoff, wenndieser aus der flüssigen Phase verdampft ist. Der Sauer-stoff kann sich zum Beispiel in der Kleidung gefährlichanreichern. Es dauert dann ca. 15 Minuten, bis sich dieseAnreicherung wieder in die Umgebungsluft verflüchtigt.Daher immer nach dem Aufenthalt in mit Sauerstoff an-gereicherten Bereichen die Kleidung mindestens 15 Mi-nuten „ausdampfen“ lassen.

Auch Öle und Fette, einschließlich fettender Hautcremesund Vaseline sind leicht entzündlich und brennen in An-

wesenheit von konzentriertem Sauerstoff extremschnell. Vermeiden Sie deshalb mit frisch eingecremtenHänden den Umgang mit Sauerstoffgeräten. Und unter-nehmen Sie bitte nie den Versuch, technische Teile anIhren Sauerstoffversorgungsystemen bzw. Ihrem Sauer-stoffbehälter zu ölen!

Desweiteren muss das Umfüllen des Sauerstoffes vom Tankin den mobilen Behälter unbedingt mit hoher Aufmerk-samkeit erfolgen, um bei eventuell austretendem Sauer-stoff schmerzhafte Kalt-Verbrennungen zu vermeiden.Falls beim Umfüllvorgang Flüssigsauerstoff ausgetreten ist,bitte niemals den Behälter mit einem Föhn oder Ähnlichemtrocknen. Bei Austritt von größeren Mengen bitte Fensteröffnen und den Raum verlassen. Achten Sie darauf, nichtin ausgetretene Feuchtigkeit zu treten, da die Flüssigkeit zuKaltverbrennungen führen kann.

Um beim Umfüllen ein Anfrieren des mobilen Teils an denSauerstofftank zu vermeiden, sollte der Füllvorgang etwaalle 15 Sekunden kurz unterbrochen werden. Wenn ein-mal eine Vereisung auftritt, warten Sie, bis das Eis ge-schmolzen ist. Wichtig ist, keine Gewalt anzuwenden unddie mobile Einheit nur durch leichtes Wackeln zu lösen.

Wenn an Ihrem Gerät eine Störung – egal welcher Art –auftritt, wenden Sie sich bitte an den Kundenservice vonLinde Healthcare unter der Tel: 089/37000-0Wir helfen Ihnen schnell undunkompliziert weiter!

Sabine SchulteLinde Gas Therapeutics GmbH,München

60 COPD in Deutschland 2 I 2015

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Patienten fragen - Experten Antworten

Patienten fragen - Experten antworten

… mehr Wissen

www.copd-deutschland.deRatgeber „Langzeit-Sauerstofftherapie … fördert diekörperliche Belastbarkeit“Der Ratgeber kann bei der Patientenorganisation Lun-genemphysem-COPD Deutschland (www.lungenem-physem-copd.de) online gelesen oder beim VereinCOPD – Deutschland e.V. (www.copd-deutschand.de)bestellt werden. Beachten Sie die dort hinterlegtenVersandinformationen.

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Wird die Diagnose COPD, Lungenemphysem,Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, Fibrose odereiner anderen chronischen Lungenerkran-kung gestellt, haben sowohl Betroffene wieauch Angehörig viele Fragen.

Was ist zu beachten? Wie geht es weiter? Welche Thera-pieoptionen gibt es? Was bedeutet die Erkrankung fürmeinen Alltag? Welche Rolle spielt die Ernährung, wel-che die Bewegung? Was kann ich selbst tun? – Dies sindnur einige der häufigen Fragen, die beantwortet werdenwollen.

Ihr behandelnder Arzt wird sich im Rahmen seiner Mög-lichkeiten bemühen, auf alle Fragen einzugehen. Chro-nische Lungenerkrankungen sind jedoch sehr komplex,das therapeutische Behandlungskonzept sehr umfassendund nicht zuletzt sind die oft parallel auftretenden chro-nischen Begleiterkrankungen eine besondere Herausfor-derung.

Aufgrund der Komplexität sind auch Sie selbst gefordert,sich aktiv zu informieren, um Ihren Krankheitsverlaufoptimal zu unterstützen.

Hilfe bieten die Patientenorganisation Lungenemphy-sem-COPD Deutschland und der COPD – Deutschlande.V. durch die Informationsreihe „Patienten schreiben fürPatienten“. Insgesamt 20 Patientenratgeber zu jeweilseinem Schwerpunktthema konnten bisher veröffentlichtwerden und stehen Ihnen entweder online lesbar überwww.lungenemphysem-copd.de zur Verfügung oderkönnen als gedruckte Version über www.copd-deutsch-land.de bestellt werden. Hinweis: Beachten Sie dort diehinterlegten Bestellinformationen.

Nutzen Sie die vielfältigen Informationen!

Jens LingemannVorsitzender COPD – Deutsch-land e.V.Patientenorganisation Lungen-emphysem-COPD Deutschland

2 I 2015 COPD in Deutschland 61

Patienten schreiben für Patienten

Bereits 20 Patientenratgeber stehen zur Verfügung

Kurz und wichtig

Selbsthilfe

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62 COPD in Deutschland 2 I 2015

Regional aktive Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD DeutschlandAnsprechpartner in der Koordinationsstelle der Selbsthilfegruppen: Jens LingemannTelefon 0 23 24 - 99 90 00, Telefax 0 23 24 - 68 76 82,www.lungenemphysem-copd.de, [email protected]

Baden-Württemberg

Neckar-Franken/HeilbronnNordbaden/BruchsalNordbaden/KarlsruheNordschwarzwald/Bad TeinachNordschwarzwald/HorbNordschwarzwald/PforzheimSüdwestbaden/Freiburg

Bayern

Oberbayern/MünchenOberbayern/IngolstadtNiederbayern/StraubingOberpfalz/Regensburg

Berlin

Berlin-BuchBerlin-CharlottenburgBerlin-FriedrichshainBerlin-NeuköllnBerlin-ReinickendorfBerlin-Treptow-KöpenickBerlin-Zehlendorf

Brandenburg

Brandenburg/PotsdamBrandenburg/Cottbus

Land Bremen

Bremen

Hamburg

Nord/Hamburg-BarmbekNord/Hamburg-Bergedorf

Hessen

Nordhessen/Bad Sooden AllendorfNordhessen/KasselOsthessen/SchlüchternRhein-Main/DarmstadtRhein-Main/FrankfurtRhein-Main/LangenRhein-Main/Rüsselsheim

Niedersachsen

Emsland/HaselünneEmsland/LingenMittelweser/NienburgNordheide/BuchholzOsnabrücker Land/OsnabrückOstniedersachsen/WittlingenSüdniedersachsen/Göttingen

Nordrhein-Westfalen

Bergisches Land/EngelskirchenMünsterland/CoesfeldNiederrhein/KrefeldNiederrhein/MönchengladbachOstwestfalen-Lippe/HerfordRuhrgebiet/DuisburgRuhrgebiet/HattingenRuhrgebiet/RecklinghausenSauerland/Balve

Rheinland-Pfalz

Mittelrhein-Wied/NeuwiedSüdwestpfalz/PirmasensWesterwald/AltenkirchenWestpfalz/Kaiserslautern

Saarland

Saarland/Riegelsberg

Sachsen

Sachsen/Hohenstein-Ernstthal

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt/Halle

Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein/FehmarnSchleswig-Holstein/Rendsburg

Thüringen

Thüringen/Nordhausen

International

Thailand - Pattaya

Selbsthilfe

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Page 63: Im Fokus der Forschung COPD in Deutschland - vgsu.de · Die feine Sprühwolke macht den Unterschied.1 • Strömt langsam aus2 • Einfach einzuatmen • Kommt gut an3,4 Du willst

HerausgeberOffene Akademie und Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHUnterer Schrannenplatz 588131 [email protected]

Verlag, Anzeigenvertrieb, GestaltungCrossmed GmbH Unterer Schrannenplatz 5 – 788131 [email protected]

GeschäftsführungAnzeigenverwaltungIngo K.-H. TitscherTelefon 08382-409234Telefax [email protected]

RedaktionsleitungSabine HabichtTelefon 08382-409234Telefax [email protected]

RedakteureElke Klug, Berlin (frei)Ulrike Tietze, Berlin (frei)

LektoratCornelia Caroline Funke M.A.typoscriptum medicinae, Mainz

VersandleitungSigrid Witzemann, Lindau

Verteilte Auflage 30.000 Stück anca. 6.000 Sammelbesteller der Pa-tienten-Bibliothek, ca. 650 Sammel-besteller der PatientenorganisationLungenemphysem-COPD Deutsch-land und ca. 600 Lungensportgrup-pen in Deutschland.

Druck:Holzer Druck und Medien GmbH & Co. KGFriedolin-Holzer-Str. 2288171 Weiler im Allgäuwww.druckerei-holzer.de

AusgabeSommer 2015/2. Jahrgang

Erscheinungsweise4 x jährlichNächste Ausgabe Herbst/01. September 2015

ISSN 9783981558807

Schutzgebühr pro HeftDeutschland 2,50 Euro, Ausland 4,50 Euro

Bildnachweise:Deckblatt - © cutimage - Fotolia.com, S. 3 JensLingemann, S. 6 und 7 COPD – Deutschland e.V.,S. 9 und 11 Mike Auerbach, Berlin, S. 16 Lisa F.Young – Fotolia.com, S. 17 Mike Auerbach, Ber-lin, Robert Kneschke – Fotolia.com, S. 18 RobertKneschke, S. 20 Franziska Liebhardt, S. 19 OliverFroh, diego cervo – Fotolia.com, 24 Pulmonx,Minerva Studio – Fotolia.com, S. 25 PneumRX,Wavebreakmedia – Fotolia.com, S. 26 DeutscheAtemwegsliga e.V. – www.atemwegsliga.de, S.30 InterMune, Boehringer Ingelheim, S 32 In-terMune, JG Design – Fotolia.com, S. 34 JPC-PROD – Fotolia.com, shutterstock_Creations, S.35 Photographee.eu – Fotolia.com, S. 37 Half-point, BillionPhotos.com – Fotolia.com, S. 39ResMed, S. 41 air-be-c, S. 45 ResMed, S. 46 Res-Med, S. 50 DZL, Breath, S. 53 AK-DigiArt – Fo-tolia.com, S. 54 Philips,

HinweiseDie namentlich gekennzeichnetenBeiträge geben die Meinung des je-weiligen Autors wieder. Anzeigen müssen nicht die Meinungder Herausgeber wiedergeben.

Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos wird keine Haftungübernommen.

Eine Verwertung einschließlich desNachdrucks der in der Zeitschriftenthaltenen Beiträge und Abbildun-gen sowie deren Verwertungund/oder Vervielfältigung – z. B.durch Fotokopie, Übersetzung, Ein-speicherung und Verarbeitung inelektronische Systeme oder Daten-banken, Mailboxen sowie für Ver-vielfältigungen auf CD-ROM – ohneschriftliche Einwilligung des Verlages

ist unzulässig und strafbar.

Alle Rechte der vom Verlag Crossmedkonzipierten Anzeigen und Beiträgeliegen beim Verlag.

Die Informationen/Beiträge der Pa-tientenzeitschrift COPD in Deutsch-land können das Gespräch mit demArzt sowie entsprechende Untersu-chungen nicht ersetzen. Die Patien-tenzeitschrift COPD in Deutschland -dient der ergänzenden Information.

Impressum

2 I 2015 COPD in Deutschland 63

Vorschau Herbst-Ausgabe

DMP – Strukturierte Behandlungs-programme… Bedeutung strukturierter Versor-gung – heute und in Zukunft

… Strukturierte Versorgung in der praktischen Umsetzung

Die akute Verschlechterung … Übersichten und Berichte vom 47. Bad Reichenhaller Kolloquium

… Basisinformationen, Möglichkeitenzur Vorbeugung, Umgang mit Notfällen

DIGAB – Jahreskongress für Außerklinische Beatmung… Betreuung von Beatmungspatienten… All about Weaning – Leitlinie 2014… Sekretmanagement

Lungenemphysem… eine aktuelle Übersicht

Die Herbstausgabe der Patientenzeit-schrift COPD in Deutschlanderscheint am 01. September 2015

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www.Patienten-Bibliothek.de

Ratgeber, Informationsfolder und Patienten-Zeitschriften der Patienten-Bibliothek entstehen in engen Kooperationen und unter fach-lich kompetenter Beratung. Das Angebot umfasst derzeit 130 Medien, wird kontinuierlich erweitert, Neuauflagen stetig aktualisiert.

Über das Bestellsystem der www.Patienten-Bibliothek.de können Selbsthilfekontaktstellen, Ärzte, Kliniken, Therapeuten, Apotheken, Sa-nitätshäuser etc. die vorliegenden Ratgeber und Zeitschriften zur Weitergabe an Patienten kostenfrei und in erforderlicher Anzahl an-fordern. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker, Therapeuten,Kontaktstelle oder Ihrer Klinik nach, sicher bestellt man dort gerne für Sie.

Therapieverzichtdie Rolle der Patientenverfügung

Chirurgie zwischenFaszination, Mut und Demut

Arzt und Patient im Gespräch, die Patienten-Bibliothek informiert aktuell,

Deutschland 2,50 E Patientenzeitschrift CHIRURGIEkostenfrei bei Ihrem Hausarzt,der Apotheke und in der Klinik

Chirurgie 2014Der Digitale OP

Patientenzeitschrift zum Deutschen Chirurgie Kongress, Berlinin Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Ihr persönliches Exemplar zum mitnehmen Herbst 2014

FreiexemplarHerbst 20141. Jahrgang

Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

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Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Frühjahr 2015

FreiexemplarFrühjahr 2015

1. Jahrgang

Bagatellisierung stoppen: erst Heuschnupfen, dann Asthma

Patientenzeitschrift Allergie, Asthma, Immunologiekostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Allergie, Asthma, ImmunologiePatientenzeitschrift zum Deutschen Allergie Kongress, Wiesbaden in Kooperation mit: Deutsche Gesellschaft für Allergologie undKlinische Immunologie, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin und Ärzteverband Deutscher Allergologen

Wenn die Haut brennt ...

Nahrungsmittelallergien

Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Sommer 2015

FreiexemplarWinter 2014

1. Jahrgang

Zeitschrift Knochen-Muskeln-Sehnenkostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Rückenbeschwerden in den Industrieländern

schmerzhaften Knochenhautentzündungen

KnochenMuskelnSehnenDer natürliche Alterungsprozess

Patientenzeitschrift zum Thema Stütz- und Bewegungsapparatin Kooperation mit Patienten- und Ärzteorganisationen

_ 08.11.2014 18:24 Seite 1

Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Frühjahr 2015

FreiexemplarFrühjahr 20152. Jahrgang

COPD: AktuelleTherapieoptionen

COPD in DeutschlandPatientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungenkostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Reisen mit Sauerstoff

COPD in DeutschlandMit Berichten vom 7. Patientenforum Lunge des Lungeninfor-mationsdienstes und der European Lung Foundation, München

Leben mi t Lu f tno tLuftschadstoffe und Gesundheit

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LUCKY...mit einer gesunden Schilddrüse

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Informationen für Kinder und Jugendliche

Herausgegeben von der Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.

Slow ManTraky

LuckySweety

Running Man

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Rauchen: Hauptursache für COPD und Lungenemphysem- erfolgreiche Wege rauchfrei zu werden -

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Informationen für Patienten und Interessierte

Osteopathische Therapie / Osteopathische Verfahren- integrativer Bestandteil der Manuellen Medizin -

Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM)und dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V.

ÄMM

Die drei DGMM Seminare

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Informationen für Betroffene und Interessierte

.... Heimdialyse kann eine Alternative sein!

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VV II TT AA LL PP II LL ZZ EE... Kraft aus der Natur

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Informationen für Interessierte

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Informationen für Betroffene und Interessierte

mellitus – Typ II

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Informationen für Patienten und Interessierte

Die Mistel.... in der integrativen Tumortherapie

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Informationen für Betroffene und Interessierte

mellitus – Typ I

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_ 16.11.2012 14:55 Seite 1

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Wenn Magen und Darmverstimmt sind... Meteorismus und Flatulenz

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Zecken-Borreliosevermeiden - erkennen

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Informationen für Betroffene und Interessierte

EHLERS-DANLOS-Syndrom...Akrobaten wider Willen

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Nicht-invasive Beatmung

BiPAP bei COPD und LungenemphysemWas ist notwendig, was ist medizinisch sinnvoll?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Blasenkrebs…frühzeitig erkennen und behandeln

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Herausgegeben von der Patienten-Bibliothekgemeinnützige GmbH

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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel... eine Wikinger-Krankheit ?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

HHeerraauussggeeggeebbeenn vvoomm CCOOPPDD -- DDeeuuttsscchhllaanndd ee..VV.. uunndd ddeerrPPaattiieenntteennoorrggaanniissaattiioonn LLuunnggeenneemmpphhyysseemm--CCOOPPDD DDeeuuttsscchhllaanndd

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Freude erleben - trotz

Alzheimer

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Antibiotika - notwendig ja...aber wann ?

Viren oder Bakterien

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