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Vorsitzende des VdBK 1867 Grußwort Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Heinz und Heide Dürr Stiftung Grußwort Vorsitzende der Bühler-Bohlstorff-Stiftung Berlin Grußwort Anna Havemann Vorwort Anna Havemann Berlin – London – Paris: Künstlerinnenvereine und ihr Kampf um Chancengleich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Gespräch Wir brauchen Sichtbarkeit – Ein Gespräch zwischen Mitgliedern des VdBK 1867 Ulrike Seyboth über Käthe Kollwitz In die Ferne geschaut Silvia Klara Breitwieser über Marianne von Werefkin Die Blaue Reiterin? Susanne Schirdewahn über Marianne von Werefkin Meine Geschichte mit Marianne Paula Anke über Hannah Höch Erinnerung an eine Begegnung in einer anderen Welt Ina Bierstedt über Hannah Höch Das Selfie ist kein Selbstbildnis Alke Brinkmann über Paula Modersohn-Becker Malende Mütter Nadja Siegl über Charlotte Berend-Corinth Charlotte Berend-Corinth und das subtraktive Sehen Gaby Krawinkel über Alice Brasse-Forstmann Hommage für Ali Fo Emerita Pansowová über Jenny Wiegmann-Mucchi Eine wichtige Begegnung Sabine Herrmann über Lotte Laserstein und Charlotte E. Pauly Ein Briefwechsel Birgit Möckel Augen auf und weiter. Künstlerinnen machen Geschichte Katalog Die Künstlerinnen des VdBK und ihr Schaffen Anhang Literaturverzeichnis Impressum 6 8 9 10 14 26 38 40 42 44 46 48 51 54 56 58 62 69 218 IN HALT

IN HALT - imhof-verlag.de · Susanne Schirdewahn –Ja, aber ich finde Alkes Frage auch aus historischer Sicht interessant, weil ich mit 18 Jahren in der Schule etwas zu Marianne

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Vorsitzende des VdBK 1867 Grußwort

Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der

Heinz und Heide Dürr Stiftung Grußwort

Vorsitzende der Bühler-Bohlstorff-Stiftung Berlin Grußwort

Anna Havemann Vorwort

Anna Havemann Berlin – London – Paris: Künstlerinnenvereine und ihr Kampf um Chancengleich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Gespräch Wir brauchen Sichtbarkeit – Ein Gespräch zwischen Mitgliedern des VdBK 1867

Ulrike Seyboth über Käthe Kollwitz In die Ferne geschaut

Silvia Klara Breitwieser über Marianne von Werefkin Die Blaue Reiterin?

Susanne Schirdewahn über Marianne von Werefkin Meine Geschichte mit Marianne

Paula Anke über Hannah Höch Erinnerung an eine Begegnung in einer anderen Welt

Ina Bierstedt über Hannah Höch Das Selfie ist kein Selbstbildnis

Alke Brinkmann über Paula Modersohn-Becker Malende Mütter

Nadja Siegl über Charlotte Berend-Corinth Charlotte Berend-Corinth und das subtraktive Sehen

Gaby Krawinkel über Alice Brasse-Forstmann Hommage für Ali Fo

Emerita Pansowová über Jenny Wiegmann-Mucchi Eine wichtige Begegnung

Sabine Herrmann über Lotte Laserstein und Charlotte E. Pauly Ein Briefwechsel

Birgit Möckel Augen auf und weiter. Künstlerinnen machen Geschichte

Katalog Die Künstlerinnen des VdBK und ihr Schaffen

Anhang Literaturverzeichnis Impressum

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INHALT

nicht mehr so klar auf ein Geschlecht zu fixieren. Wennman sich jedoch die Entwicklungen in der Welt, in anderenKulturen, aber auch in Deutschland anschaut, dann ist eswichtig, sich weiter und nachdrücklich zu engagieren. Ichengagiere mich im Verein der Berliner Künstlerinnen, abereigentlich ganz grundsätzlich gegen Gewalt, formatierteDenkvorstellungen und daraus resultierende Diskriminie-rung in jeglicher Form und für eine offene, achtsame undrespektvolle Gesellschaft.

Alke Brinkmann – Ich glaube, es ist heute schwieriger zuargumentieren, warum man einen Künstlerinnenvereinbraucht, da es viele gut ausgebildete Künstlerinnen gibt.Aber es ist immer noch nicht erreicht, was erreicht werdenmuss: dass Künstlerinnen genauso selbstverständlich aufdem Kunstmarkt vertreten sind, dass sie die gleichen Chan-cen haben und ihre Werke zu den gleichen Preisen verkauftwerden wie die der Künstler.

Sabine Herrmann – Es ist leider immer noch ein Problem.Als ich anfing auszustellen wurden massenhaft Ausstellun-gen organisiert, in denen nur Künstler vertreten waren. Daswar vollkommen selbstverständlich, und wenn ich das an-gesprochen habe, dann wurde mir geantwortet: „Sag mirmal, welche Künstlerinnen es überhaupt gibt.“ Das hat sichzum Glück sehr geändert, das geht heute einfach nicht mehr.

Ute Gräfin von Hardenberg – Du hast recht, es hat sich vielgeändert. Aber nichtsdestotrotz, schauen wir uns doch an,wessen Werke die hohen Preise auf dem Kunstmarkt erzie-len oder hauptsächlich in den Museen hängen. Es sind im-mer noch überwiegend die Werke von Männern.

Murshida Arzu Alpana – Ich möchte über meine eigenen Erfahrungen sprechen. Ich habe mich ehrlich gesagt nie gefragt, wie es wäre, wenn ich als Mann arbeiten würde.Vielleicht kommt das von meiner Erziehung. Mein Vater hatuns nie auf das Frausein und Tochtersein reduziert. Er hatgesagt: Ihr könnt alles machen oder studieren. So ist esauch geschehen. Aber mir ist es oft passiert, dass man mirmeine großformatigen Ölbilder nicht zugetraut hat. Man istganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie voneinem Mann gemalt worden sind. Ich frage mich, könnennur Männer große Bilder malen? Trotzdem sage ich, manhat als Mann sowie als Frau Probleme. Ich denke, es ist eineEinstellungssache. Man muss einfach weitermachen – alsFrau stark sein, präsent sein, sich schützen und mutig sein.Das muss man als Frau erkennen.

Paula Anke – Das Bewusstsein der eigenen Stärke, was dasWerk betrifft, dass man sich nicht reinreden lässt, nicht klein-machen lässt, dafür ist der Verein wichtig. Hier findet manRückendeckung und Motivation bei schlechten Erfahrungen

Babys unterwegs war. Ich musste mich von meiner Galeristindafür kritisieren lassen, dass ich meine Energie „in einerfür die künstlerische Produktion wichtigen Lebensphase“ inKinder investiert habe. Manch ein Galerist hat mir klar ge-sagt, dass ich als Mutter ökonomisch nicht tragbar bin. ImPrinzip geht es mir genauer um die Stigmatisierung, die wirals Mütter oder auch als Nichtmütter erfahren. Bei Künst-lern spielt es in der Außenwahrnehmung eine viel geringereRolle, ob sie Väter sind.

Ulrike Seyboth – Das ist sehr missachtend und unethisch,sicher, aber ich denke es geht doch um die eigene Einstel-lung. Irgendwann ist es im Leben wichtig, dass man sich,wie Carl Gustav Jung sagt, „individuiert“.2 Das heißt fürmich, dass man selbst in seine menschliche Größe wachsenmuss. Als Künstlerin geht es um das eigene Werk, die eigeneHaltung, um das Machen. Man muss sich jeden Tag ge-danklich freimachen und motivieren, damit man in die Kraftkommt künstlerisch zu arbeiten. Genau diese Fähigkeit unddiesen Einsatz haben unsere Vorstreiterinnen in oftmalsunsäglich schweren Lebenssituationen immer wieder be-wiesen.

Susanne Schirdewahn – Ja, aber ich finde Alkes Frage auchaus historischer Sicht interessant, weil ich mit 18 Jahren inder Schule etwas zu Marianne von Werefkin schreiben wollte

und bei der Lektüre über ihr Leben feststellen musste, dasssie sich für viele Jahre für die Familie und gegen die Kunstentschieden hat. Das hat mich damals umgehauen alsemanzipierte Schülerin. Wie viele Vorbilder gibt es unterden Vereinsmitgliedern, die Kunst und Familie vereinenkonnten?

Paula Anke – Ob eine Frau Kinder hat oder nicht entscheidetnicht über ihre Kapazität Kunst zu machen. Das ist eine Frageder Organisation. Frauen haben vielleicht eine andere Art,eine mutigere Art, eine ausdauerndere Art ihren „Willen zumWerk“ über die Jahrzehnte zu halten. Die Frage ist, ob manselber an einem eigenen Werk arbeitet. Es gibt durchaus Behinderungen durch gesellschaftliche Umstände, aber weib-liche Qualitäten ermöglichen künstlerische Qualitäten.

Hanna Hennenkemper – Ich habe das Gefühl, dass es fürunseren Verein immer sehr wichtig war, sich gegen Stigma-tisierungen zu wenden. Ich selbst bin in meinem Denken oftnoch sehr in nicht hinterfragten Strukturen befangen – daist für uns alle ein ständiger Lernprozess notwendig, umaus überkommenen Strukturen herauszufinden. Für mich persönlich ist es vielleicht gar nicht so wichtig,Mitglied in einem reinen Künstlerinnenverein zu sein.Künstler haben heute oft ähnliche oder andere Probleme.Viele Lebensbereiche sind bei uns erfreulicherweise längst

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Silvia Klara Breitwieser, KarlaWoisnitza, Susanne Schirdewahn,Anna Havemann

Bettina Cohnen, Hanna Hennen-kemper, Alke Brinkmann

Bettina Cohnen – Ich behandle in meinen Arbeiten explizitweibliche Rollenzuweisungen. Und ja, ich sehe in dieser Arbeitsweise eine politische Haltung. Ich möchte noch einmaleine historische Position benennen: Virginia Woolf hat in ihremEssay A Room of One’s Own die unterschiedlichen Studien-bedingungen für Männer und Frauen an Universi täten derZwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts beschrieben.3 Siemacht die Beobachtung, dass die Männer fern von alltäglichenSorgen studieren durften, während die Frauen sich zusätzlichzu ihrem Studium auch um ihre Selbstversorgung kümmernmussten. Meiner Meinung nach stehen wir weiterhin in dieserTradition (die Befreiung von unseren Rollenzuweisungen be-inhaltet gleichzeitig, dass wir traditionelle Rollenbilder nichteinfach so hinschmeißen können). Darin sehe ich aber dieChance eines ganz selbstbewussten und selbstständigenHandelns. Wir müssen unsere Rollen, fern einer Opferhal-tung, stetig neu bewerten. Und das gilt nicht nur für Frauen,sondern für alle. In meinen Arbeiten versuche ich, diese Mög-

lichkeiten der Selbsterfindung für das Individuum darzustel-len. Vereinigungen wie der VdBK sollten die Möglichkeit nutzen, die Diskussion um Neudefini tionen von Rollenbildernauf gesamtgesellschaftlicher Ebene mit zu prägen.

Ulrike Seyboth – Es gibt nur gute oder schlechte Kunst.Aber ich finde es interessant, dass es weibliche, männliche,hybride und noch viel mehr Perspektiven darauf gibt. Fürmich als Frau spielt mein Erleben als Kind, als Mädchen,als junge und nun reife Frau eine Rolle für meine Sichtweiseauf künstlerisches Arbeiten. Mein Inderweltstehen ist in je-dem Lebensabschnitt anders. Das heißt für mich lebendigsein – eine Entwicklung, die ja jeder Mensch durchmacht,egal welchen Geschlechtes. Männliche Künstler sollten sichübrigens auch in jedem Alter neu fragen wo sie stehen.

Sabine Herrmann –Mir fällt es wirklich schwer, theoretischeoder feministische Fragen im Zusammenhang mit meinem

auf Ämtern und mit Gremien. Im Verein können wir als Künst-lerinnen zusammenrücken und uns gegenseitig stärken.

Murshida Arzu Alpana – Nicht immer kommen Frauen mit-einander aus. Oft reagieren Frauen aggressiv aufeinander.Man muss stark dastehen. Dann ist es egal, ob man alsMann oder als Frau arbeitet oder sich durchsetzen muss.

Paula Anke – Wenn man ein gemeinsames Ziel hat, kannman einander unterstützen. Man muss die Stärke bündelnund sich nicht gegenseitig ausstechen.

Sabine Herrmann – Für mich ist es spannend in diesemVerein zu sein, weil er professionell arbeitende Künstlerinnenmit unterschiedlichen Lebensläufen, Herkünften, Kunstauf-fassungen vereint. Wir sind alle starke und durchsetzungs -fähige Persönlichkeiten. Für mich ist es sehr wichtig, ein Teildavon zu sein.

Anna Havemann – Was sollten die nächsten Schritte desVereins sein? Wie kann er sich zeitgemäß weiterentwickeln?

Alke Brinkmann – Aus politischer Sicht fände ich eine Koope-ration mit dem Lobbyverein „Pro Quote Film“ aus der Film-branche interessant. Ich finde es nicht verkehrt, wenn wir mitKünstlerinnen aus anderen Sparten zusammenarbeiten.

Ute Gräfin von Hardenberg –Wir wollen einen Freundeskreisfür den Verein gründen. Der Freundeskreis soll uns finanziellunterstützen.

Karla Woisnitza – Im Vergleich zu den Zielen des Vereinsvor 150 oder 100 Jahren, haben sich die Aufgaben verän-dert. Die finanzielle Grundsicherung der Mitglieder ist nichtmehr Aufgabe des Vereins. Das leistet der Staat. Das mussman benennen. Es sollte mehr Gewicht darauf gelegt wer-den, dass ein Austausch stattfindet und wir im Gesprächbleiben.

Bettina Cohnen – Ich habe eine große Vision, die wir alle ha-ben sollten: Ein Ort, ein Haus, eine Heimstätte für den Vereinschaffen, um mehr Präsenz zu bekommen – vor allem inBerlin. Das ist die größte Aufgabe des Vereins: eine Öffent-lichkeit für Künstlerinnen schaffen. Ich werde oft belächelt,wenn ich erzähle, dass ich in einem Künstlerinnenverein or-ganisiert bin. Diese Art von Reaktion zeigt doch, dass wir beialler Bedeutung der Arbeit des VdBK vor allem eine profes-sionelle Außendarstellung benötigen. Dafür brauchen wireinen dauerhaften und repräsentativen Ort. So ein Ort könntedann für alles genutzt werden, was wir bisher angesprochenhaben: für Netzwerkbildung, für Diskussionen, für Ausstel-lungen, für Weiterbildung etc.

Sabine Herrmann – Wir wollen, dass unsere Arbeit alsKünstlerinnen wahrgenommen wird. Durch unseren beson-deren Verein haben wir eine einzigartige Möglichkeit dazu.Er sollte unbedingt mehr Präsenz haben. Dazu brauchenwir in Zukunft eine professionelle Struktur. Dafür brauchenwir einen Ort in Berlin, wo unsere Vergangenheit, Gegenwartund Zukunft Thema sind, wo wir mit unseren Ideen und unserer Kreativität arbeiten können.

Anna Havemann – Wenn ich mir Eure Werke anschaue, binich immer von der Vielfalt Eurer Themen und Arbeitsweisenfasziniert. Ist für Euch das Weiblichsein eine politische Haltung oder eine künstlerische Perspektive?

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Irmgard Merkens, Murshida Arzu Alpana

Anna Havemann, Irmgard Merkens, Murshida Arzu Alpana, Sabine Herrmann

| 7574 | Murshida Arzu Alpana wurde 1961 in Dhaka/Bangladesch geboren. Sie lebt seit 1993 in Berlin, Dhaka und Perth. DieKünstlerin ist seit 2015 Mitglied des VdBK 1867 e. V. und nahm an der Jubiläumsausstellung zum 150-jährigen Bestehendes Vereins teil.

1983 erhielt sie den Bachelor of Fine Art im Institut für Bildende Kunst der Universität Dhaka und wurde 1988 Master ofFine Art an der Visva-Bharati Universität Santiniketan, Indien. Von 1997 bis 1998 war sie Meisterschülerin bei Karl HorstHödicke an der Universität der Künste Berlin.

Murshida Arzu Alpana erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, unter anderem das ICCR Stipendium Indien,das DAAD-Stipendium Berlin (1993-1995) und ein Artist-in-Residence-Stipendium der MeetFactory in Prag. Seit 1979 wird sie mit internationalen und nationalen Preisen ausgezeichnet. Darunter den Best Overseas Artist Award inLondon, den 2. Preis für Miniaturkunst in Toronto sowie den Best Artist Award in Bangladesch. 2013 wurde ihre Arbeitunter 512 Künstlerinnen weltweit in dem Buch „Women in Art – Meisterwerke der Bildenden Kunst. Die großen Künstle-rinnen vom Mittelalter bis zur Neuzeit“ des Autors Reinhard Fuchs ausgezeichnet.

Von 1983 bis 1993 fertigte Murshida Arzu Alpana Auftragsarbeiten für die nationale und internationale Porträtgalerie desNationalmuseums von Bangladesch und das Ahsan Manjeel Museum in Dhaka an, Siebdrucke für Griffle Kunst in Hamburgund für die Expo 2001 in Hannover. Sie unterrichtete als Visiting Guest Teacher Masterstudent_innen an der Universitätfür Entwicklung und Alternative (UODA), Dhaka, und war Gastdozentin am Fashion Design Department bei S.M.U.C.T.,Dhaka sowie am Institut für Bildende Kunst der Universität Dhaka.Die Künstlerin nahm bisher an mehr als 120 Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen, Galerien und auf internationalenKunstmessen in Europa, USA, Afrika und Asien teil. Ihre Arbeiten sind in Museen (unter anderem in der Herbert Gallery &Museum, Coventry, UK) und öffentlichen wie auch privaten Sammlungen vertreten.

www.arzu-alpana.com

„Mein persönlicher Lebensweg zwischen verschiedenen Kulturen, die Gefühle wie Entwurzelung, Überdimen-sionalität der heutigen Welt, allgemeine Vernetzung und gleichzeitige Einsamkeit in einer überfüllten Weltsowie Paradoxe sind Motive, die mich beschäftigen und die ich in meinen Arbeiten vermittele – zugleichschwunghaft und präzise, malerisch, klassisch, avantgardistisch und naiv reduziert.“

MURSHIDAARZU ALPANA

3-D movement, 2017, Acryl, Grafit auf Leinwand, 76 x 91,5 cm, Privatsammlung Perth, Australien, Foto: Murshida Arzu Alpana

| 127126 | Margareta Hesse (geb. 1956) lebt und arbeitet in Berlin und Dortmund.Sie ist seit 2016 Mitglied im VdBK 1867 e. V. und nahm an der Jubiläums-ausstellung zum 150-jährigen Bestehen des Vereins teil.

Nach ihrem Studium Kunst/Romanistik (1975–82) war sie 1981 Stipen-diatin an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris.Sie wurde ausgezeichnet mit dem Kultur-Förderpreis Göttingen (1990),dem Förderpreis der Darmstädter Sezession (1995), dem Kunstpreisder Stadt Hamm (2004) und dem Kunstpreis für Malerei Berlin-Charlot-tenburg-Wilmersdorf (2015). 2017 wurde sie für den Gabriele Münter-Preis nominiert. Seit 1995 lehrt sie als Professorin in den BereichenGrundlagen, Illustration und Lichtprojekte an der FH Dortmund.

Margareta Hesse war in zahlreichen Ausstellungen im In- und Auslandvertreten (Auswahl seit 2015): „Lichtspuren“, Basel ART Center/GalerieLeonhard Rüthmüller; Kunstpreis Charlottenburg-Wilmersdorf, Kom-munale Galerie Berlin; „Interference“ Internationales Lichtkunst Pro-jekt, Tunis; Ausstellung zum Gabriele Münter Preis 2017, Akademieder Künste, Berlin; „Ilhas Luz“, Museu Nacional de História Natural eda Ciência und Reservatório da Patriarcal, Lissabon.

Die Werke der Künstlerin befinden sich in vielen Museen und Sammlun-gen: Kultusministerium Düsseldorf, Landtag Düsseldorf, Staatliche Ga-lerie Moritzburg in Halle, Kunstsammlung der Dresdner Bank in Frank-

MARGARETAHESSE

Transluzide / Fassaden Berlin II,2013, Fotografie auf transparenterFolie, Silikon und Farblack auf zweiPolyesterplatten, 160 x 250 x 8 cm,Besitz der Künstlerin, Foto: Margareta Hesse

Transluzide / Fassaden Havanna – El Gran Teatro, 2018, 9 Teile, Fotografie auf transparenter Folie, Schellack, Lackfarben auf 2 Polyesterplatten, unterschiedliche Größen, Anordnung variabel, Besitz der Künstlerin, Foto: Margareta Hesse

furt/M., Kunstsammlung der WGZ-Bank in Düsseldorf, Museum Siegburg, Kunstmuseum Ahlen, Kunstmuseum Celle, SammlungLowenstein-Moss in London, Douglas Holding AG in Hagen, Museum für Kommunikation in Frankfurt/M., Sammlung R. Schmidin Zürich.

www.margareta-hesse.de

„In unterschiedlichen Erscheinungsformen bestimmt das Thema Licht seit 20 Jahren meine künstlerischen Arbeiten.Seit 1999 ist es ein bildverändernder Faktor in meinen semitransparenten Polyesterbildern, den „Transluziden“. Diegebrochene Transparenz der Bildplatten ermöglicht eine Bearbeitung von Vorder- und Rückseite sowie eine Schich-tung der bearbeiteten und bemalten Flächen hintereinander, sodass ein Bildraum entsteht. Licht reflektiert teils infarbiger Aura auf die Wand und erweitert die Bildgrenzen über die Bildränder hinaus. Seit 2008 arbeite ich mit dem Licht selbst – mit rotem Laserlicht. Zum Teil bette ich meine minimalistischen Instal-lationen in Räume ein, die bereits eine architektonische oder historische Prägung haben, sodass sich die atmo-sphärische Struktur des Raumes mit der der Laserinstallation verknüpft.“

| 207206 | Lucy Teasdale wurde 1984 in Birmingham (UK) geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2018 ist sie Mitglied des VdBK1867 e. V. und nahm bereits als Gast an der Jubiläumsausstellung zum 150-jährigen Bestehen des Vereins teil.

Die Bildhauerin studierte von 2003 bis 2006 am Chelsea College of Art & Design, University of the Arts, London. Als Erasmus-studentin studierte sie von 2006 bis 2007 an der Universität der Künste, Berlin. Danach studierte sie von 2007 bis 2010Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, die sie als Meisterschülerin von Tony Cragg 2010 abschloss.

Die Künstlerin hat folgende Projekte und Auszeichnungen erhalten: Projekt „ArtSchool Palestine – Online Idea exchangebetween Artists in London/Ramalla“ (2008), Stipendium des Goldrausch Künstlerinnenprojekt (2013) und Nominierung fürdas Stipendium „Junge Kunst“ STAFF STIFTUNG, Lemgo (2014). 2015 wurde sie zum Entwurf einer Skulptur im Rahmendes Kunst-am-Bau-Projektes zum Gedenken an Franz Josef Strauß am Flughafen Franz Josef Strauß, München eingeladenund nominiert.

Die Bildhauerin hatte folgende Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Holland und Dänemark (Auswahl):2011: Gyre and Gimble (mit Sonja Gerdes), Galerie Gebr. Lehmann, Berlin; Sebastian Dacey and Lucy Teasdale, Galerie Mi-kael Andersen, Kopenhagen; 2012: New Positions, Stand Galerie Mikael Andersen, Art Cologne; 2015: Körnelia: Goldrausch2013, Galerie im Körnerpark, Berlin; One for the Birds (mit Fritz Bornstück), Galerie Mikael Andersen, Kopenhagen; Balancing Act, Galerie Born Berlin; 2016: Lucy Teasdale & Yannis Markantonakis, Galerie Born, Darss; Silent Empire,Funkhaus, Berlin; 2018: Serious Play (mit Michael Markwick), Galerie Born, Berlin.

www.lucyteasdale.com

LUCYTEASDALE

Grandly National, 2017, Acrystal, 36 x 66 x 22 cm, Besitz der Künstlerin, Foto: Eric Tschernow