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UNIVERSIT ¨ AT KASSEL FACHGEBIET BAUPHYSIK UNIV.-PROF. DR.-ING. GERD HAUSER In situ Quantifizierung von Leckagen bei Geb¨ auden in Holzbauart von Dipl.-Ing. M. Hall Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Hauser Abschlussbericht Mai 2003 AIF–Forschungsvorhaben Nr. 12611 N

In situ Quantifizierung von Leckagen bei Gebauden in ......großen nach DIN 4108-7:2001-8 sind in Tabelle 1 zusammengestellt.¨ 2.3.2 Energieeinsparverordnung Bei der Berechnung des

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UNIVERSITAT KASSELFACHGEBIET BAUPHYSIK

UNIV.-PROF. DR.-ING. GERD HAUSER

In situ Quantifizierung von Leckagen beiGebauden in Holzbauart

von

Dipl.-Ing. M. HallUniv.-Prof. Dr.-Ing. G. Hauser

Abschlussbericht

Mai 2003

AIF–Forschungsvorhaben Nr. 12611 N

Emden

Flensburg

Rostock

Berlin

Frankfurt/Oder

Berchtes-gaden

Lindau

Karlsruhe

Hamburg

Lübeck

Schwerin

Kiel

Leipzig

Chemnitz

Weimar

Göttingen

Kassel

Braunschweig

Oldenburg

Bremen

Dortmund

Düsseldorf

KölnAachen

Bonn

TrierMainz

Frankfurt/Main

Fulda

Bamberg

Nürnberg

Regensburg

München

Passau

Augsburg

Freiburg

Marburg

Mannheim

Stuttgart

Erfurt

Würzburg

Hannover

Aurich

Werlte

Felsberg

Hartenfels

Lauenstein

Fellbach

Langenpreising

Hünerberg

Stockum

UffenheimIpsheimNeusitz

Limburg

Ochsenhausen

Uttrichshausen

Schmallenberg

Dipperz

Peckelsheim

Heßheim

Lautersheim

RonshausenSiegen

KleinGiesen

Wenningsen

Witten

BorkenMorschen

Hünfeld

Klein Eichen

Wernigerode

Velpke

NethpenMittenaar

Albaching

Montabaur

Herleshausen

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 i

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Kenngr oßen und Anforderungen 2

2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

2.2 Kenngroßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.2.1 Luftwechselrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.2.2 Leckagestrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.2.3 Luftdurchlassigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.3 Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.3.1 DIN 4108 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.3.2 Energieeinsparverordnung . . . . . . . . . . . . . . . 4

3 Eingesetzte Messmethoden 6

3.1 Standardmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3.2 Reductive Sealing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3.3 Opening A Door . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

3.4 Guard Zone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

3.5 Deduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4 Eingesetzte Messtechnik undGrundlagen der Auswertung 9

4.1 Eingesetzte Messtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

4.2 Mathematische Grundlagen der Auswertung . . . . . . . . . 10

5 Untersuchte Objekte 12

6 Messergebnisse 15

6.1 Luftwechselrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

6.2 Bereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

6.3 Typische Leckagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

6.4 Mehrfachmessungen an drei Gebauden . . . . . . . . . . . . 19

6.5 Haufigkeitsverteilung der Kenngr oßen . . . . . . . . . . . . . 21

6.6 Kenngroßen im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

6.7 Betrachtung der Stromungsexponenten . . . . . . . . . . . . 22

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 ii

7 Einzelleckagen vor Ort 27

7.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

7.2 Fenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

7.3 Steckdosen und Lichtschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

7.4 WC-Spulkasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

7.5 Kante / Stoß / Riss / Fuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

7.6 Ecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

7.7 Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

7.8 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

8 Labormessungen 52

8.1 Folie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

8.1.1 Fehlendes Klebeband . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

8.1.2 Lochern in der Folie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

8.1.3 Schnitte in der Folie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

8.1.4 Folienverwerfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

8.1.5 Klammern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

8.1.6 Rohrdurchfuhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

8.1.7 Durchfuhrung von elektrischen Leitungen . . . . . . . 63

8.2 Gipskartonplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

8.2.1 Nicht verspachtelte Plattenst oße . . . . . . . . . . . . 65

8.2.2 Locher im Gipskarton . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

8.3 Fensterprofile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

8.4 Dachlatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

8.5 Offnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

9 Planungs- oder Ausf ¨ uhrungsfehler? 74

10 Zusammenfassung 75

11 Literatur 76

A Bild- und Tabellenverzeichnis 78

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 1

1 Einleitung

Im Zuge der Einfuhrung der Energieeinsparverordnung (EnEV) [1] hat dasThema Luftdichtheit eine verstarkte Bedeutung bekommen. Fur ein dich-tes Gebaude kann ein reduzierter Luftwechsel bei der Bestimmung derLuftungswarmeverluste angesetzt werden. Die Problematik hierbei ist, dassdie Annahme – ausreichend dichtes Gebaude – in der Planungsphase ge-troffen wird, aber diese erst nach Fertigstellung des Geb audes uberpruftwerden kann und dann auch uberpruft werden muss. Es ist davon auszu-gehen, dass die Nachweismessung bei Neubauten zum Standard werden.

Fur den Dichtheitsnachweis ist der ’n50-Wert’ zu bestimmen. Der n50-Wertgibt die Luftwechselrate an, die bei einer Druckdifferenz von 50 Pa uber dieGebaudehulle herrscht. Der Wert wird mit einer sogenannten Luftdichtheits-oder Blower Door-Messung ermittelt und stellt eine integrale Betrachtungder Leckagen des Gesamtgebaudes dar.

Bei Luftdichtheitsmessungen wird seitens der Bauherren bzw. Bauausfuh-renden immer wieder die Quantifizierung einzelner Leckagen gewunscht.Auf Grund bislang fehlender messtechnischer M oglichkeiten gab es prak-tisch keine detaillierten Daten daruber, wie sich die Gesamtleckage auf indi-viduelle, maßgebliche Leckagen verteilt. Inzwischen stehen zuverl assige,gut abgesicherte und flexibel einsetzbare Messm oglichkeiten fur die be-reichsweise Messung von Gebauden zur Verfugung. Ein System, welcheses erlaubt, mit einem relativ geringen Aufwand einzelne Leckagen – etwaden Fensteranschluss oder Anschluss Ecke Fußboden / Außenwand – mes-stechnisch in situ zu erfassen, ist ebenfalls vorhanden.

Im Rahmen der Arbeit sollen 50 Gebaude in Holzbauart untersucht und dieLuftdichtheit der gesamten Gebaude sowie einzelne Leckagen quantifiziertwerden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 2

2 Kenngr oßen und Anforderungen

2.1 Allgemeines

Luftdichtheitsmessungen beschreiben eine Momentaufnahme der Dichtheitvon Gebauden zum Zeitpunkt der Messung. Untersucht werden beheizte,gekuhlte oder mechanisch beluftete R aume [2]. Die untersuchten Gebaudewerden als eine Zone betrachtet, d.h. innenliegende Turen werden ge offnet,so dass ein Luftverbund entsteht. Es wird mit einem Ventilator ein Unter-druck im Gebaude von 50 Pa gegenuber der Umgebung erzeugt. Der Volu-menstrom, der zur Erhaltung der Druckdifferenz durch den Ventilator gef ordertwird, muss durch Leckagen in der Gebaudehulle nachstromen (Bild 1a). DieLeckageorte konnen z.B. durch Fuhlen mit der Hand, mit Hilfe eines Ane-mometers, mittels Rauch oder Nebel sowie mit Unterstutzung der Thermo-graphie lokalisiert werden.

����������������� ���������

�� �������

�������

�����

(a) Prinzip (b) Messystem

Bild 1: Prinzip der Luftdichtheitsmessung und Messsystem.

Auf der rechten Seite von Bild 1 ist ein Messsystem zur Bestimmung derLuftdichtheit abgebildet. Es besteht aus einem Ventilator, der mit einer luft-dichten Plane und einem flexiblen Rahmen in einen Turrahmen eingebautwird. Desweiteren sind Differenzdrucksensoren zur Aufnahmen der Diffe-renzdrucke notwendig.

Fur die eigentliche Datenaufnahmen werden verschiedene Druckdifferen-zen zwischen Gebaudeinnerem und Umgebung aufgenommen und der ent-sprechende Volumenstrom bestimmt. Ublicherweise wird eine Uber- und ei-ne Unterdruckmessung durchgefuhrt. Aus der Mittelwertbildung der beidenMessreihen kann die mittlere Dichtheit des Geb audes bestimmt werden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 3

Die Grundlage zur Bestimmung der Volumenstr ome uber die Gebaudehullebildet die ubliche Naherungsgleichung

�V � C ��pn [m3/h] (1)

mit C: Leckagekoeffizient in [m3/(h Pan)],�p: Druckdifferenz uber die Geb au-dehulle in [Pa] und dem Druckexponent n in [-].

Fur einen Vergleich von verschiedenen Objekten werden aus den ermittel-ten Volumenstrome bei 50 Pa Druckdifferenz zwischen Gebaude und Um-gebung und relevanten Gebaudegeometriedaten Kenngroßen gebildet. In[3] werden verschiedene Kenngr oßen vorgestellt und in [4] ein Uberblickund Aussagekraft von ublichen Kenngr oßen gegeben.

2.2 Kenngr oßen

2.2.1 Luftwechselrate

Diese Kenngroße beschreibt die Luftwechselrate, d.h. das pro Stunde aus-getauschte Luftvolumen bezogen auf das untersuchte Raum- oder Geb aude-volumen bei einer Druckdifferenz von 50 Pa zwischen Raum- oder Geb aude-innerem und der Umgebung.

n�� ��V��

V[1/h] (2)

Hierin ist�V��: Volumenstrom in m3/hV : Raum- oder Gebaudevolumen in m3.

Der Volumenbezug fuhrt bei großen Geb auden, die ein relativ großes Volu-men im Verhaltnis zur Gebaudehullflache aufweisen, wie z.B. Sporthallen,Schulen oder Produktionshallen, zu relativ niedrigen n 50-Werten.

2.2.2 Leckagestrom

Neben der volumenbezogenen Kenngr oße n50 kann der bei 50 Pa bestimm-te Volumenstrom auch auf die Nettogrundfl ache bezogen werden.

w�� �

�V��

AF

[m3/(h m2] (3)

Hierin ist�V��: Volumenstrom in m3/hAF : Nettogrundflache entsprechend DIN 277 in m2.

Die Nettogrundflache AF ist die Grundflache aller Boden, die zum untersuch-ten Gebaude gehoren. Da diese Kenngroße unabhangig von der Gebaude-geometrie ist, wird eine kompakte Bauweise nicht nur im Sinne der Luft-dichtheit sondern auch hinsichtlich des Energiesparens begunstigt.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 4

Tabelle 1: Kenngroßen und Anforderungen nach DIN 4108-7:2001-8.

Gebaude mit n50 w50 q50

[h-1] [m3/(h m2)] [m3/(h m2)]

naturlicher Luftung 3,0 7,8 3,0

raumlufttechnischer Anlage 1,5 3,9 3,0

2.2.3 Luftdurchl assigkeit

Die Luftdurchlassigkeit der Gebaudehulle wird durch das Verh altnis pro Stun-de ausgetauschte Luftvolumen bezogen auf die Geb audehullflache bestimmt.

q�� ��V��

AE[m3/(h m2] (4)

Hierin ist

�V��: Volumenstrom in m3/hAE: Gebaudehullflache in m2.

Die Gebaudehullflache AE beinhaltet die Gesamtflache aller Boden, Wandeund Decken, die das untersuchte Volumen umschließen. W ande und Deckenunter Erdniveau sowie Gebaudetrennwande sind eingeschlossen [2]. Diehullflachenbezogene Anforderung fuhrt bei großen Geb auden zu einer dich-teren Gebaudehulle als die volumenbezogene Anforderung.

2.3 Anforderungen

2.3.1 DIN 4108

In DIN 4108-7:2001-8 [5] sind die drei Kenngr oßen n50, w50, und q50 zurBerschreibung der Gebaudedichtheit genannt. Grunds atzlich ist nach DIN4108-7:2001-8 immer der n50-Wert zu bestimmen. Die Kenngroße w50 darfbei Gebauden mit einer mittleren lichten Raumhohe � 2,6 m alternativ be-nutzt werden. Zur Beurteilung der Geb audehulle kann zusatzlich der q50-Wert herangezogen werden. Die allgemeinen Anforderungen an die Kenn-großen nach DIN 4108-7:2001-8 sind in Tabelle 1 zusammengestellt.

2.3.2 Energieeinsparverordnung

Bei der Berechnung des Heizenergiebedarfs nach Energieeinsparverord-nung (EnEV) [1] kann in der Planung ein reduzierter Luftwechsel bei derBestimmung der Luftungswarmeverluste in Ansatz gebracht werden, wenn

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 5

an dem fertiggestellten Gebaude ein Dichtheitsnachweis durchgefuhrt wirdund dieser erfolgreich ist. Fur die EnEV-Nachweismessung darf nur der n 50-Wert herangezogen werden. Die Anforderungen entsprechen DIN 4108-7:2001-8.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 6

3 Eingesetzte Messmethoden

Im Rahmen einer Luftdichtheits-Messung ist es moglich ganze Gebaudeoder einzelne Gebaudebereiche auf ihre Luftdichtheit zu untersuchen. In [6]werden verschiedene Messmethoden in einer Kurzfassung und ausfuhrlichin [7] beschrieben. Vorgehensweisen bei einzelnen Methoden sind z.B. in[8], [9] oder [10] enthalten. Ein vergleichender Einsatz der Messmethodenan einem Gebaude wird in [11] beschrieben.

In diesem Projekt werden neben der Standardmessung die MessmethodenReductive Sealing, Opening A Door, Guard Zone (Schutzzone) und Deduk-tion angewendet. Die grundlegenden Prinzipien der Methoden werden hiernur kurz beschrieben.

Bezeichnung Bedeutung

�pHU Druckdifferenz zwischen Haus und Umgebung [Pa]

�pHZ Druckdifferenz zwischen Haus und Zone [Pa]

�pZU Druckdifferenz zwischen Zone und Umgebung [Pa]

Ges. Gesamter Volumenstrom

Zone Volumenstrom nur durch die Zone

3.1 Standardmessung

Der gesamte beheizte, gekuhlte oder klimatisierte Bereich eines Geb audeswird bei der Standardmessung untersucht. Dieser Bereich ist als eine Zonezu betrachten: alle Turen werden innerhalb dieses Bereiches ge offnet, sodass ein großer zusammenhangender Luftverbund entsteht (Bild 2a). DieStandardmessung liefert einen integralen Wert fur die Dichtheit des unter-suchten Bereiches.

3.2 Reductive Sealing

Die einfachste Moglichkeit, einzelne Leckagen zu quantifizieren ist anhandder Methode ”Reductive Sealing”. Hierbei werden mehrere ”Standardmes-sungen” durchgefuhrt und sukzessive die zu untersuchenden Leckagen ab-geklebt. Die Differenz der ermittelten Volumenstr ome aus den Messungenabgeklebt/nicht abgeklebt bildet jeweils den gesuchten Leckagevolumen-strom. Diese Methode kann jedoch nur dann angewendet werden, wenndie Differenz der Volumenstrome deutlich großer als die Gesamtunsicher-heit der einzelnen Volumenstrome ist, d.h. es konnen – bezogen auf dieGesamtleckage des Gebaudes – nur relativ große Leckagen quantifiziertwerden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 7

V.

Ges.,2

∆pHU

(a) Messung 1: ”Tur auf”

V.

Ges.,1

∆pHU

∆pHZ

(b) Messung 2: ”Tur zu”

Bild 2: Bezeichnungen fur die Methode ”Opening A Door”.

3.3 Opening A Door

Die Methode ”Opening A Door” beruht darauf, dass die Luft durch minde-stens zwei voneinander unabhangigen Schichten stromen muss [8]. Druck-differenzen und Volumenstrome und deren Anderungen infolge von zusatzlichgeschaffener Verbindungen zwischen den Schichten, erlauben es eine Aus-sage uber die Verbindung der Schichten und der Gr oße der Leckage zwi-schen den Schichten zu machen .

In einem Gebaude wird diese Methode i.d.R. auf zwei angrenzende Berei-che angewendet (Bild 2). Der untersuchte Bereich – hier der Spitzboden –wird durch Schließen bzw. Offnen der Spitzbodenluke in das Geb audevolumeneingeschlossen oder ausgegrenzt (”Tur auf” / ”Tur zu”). Bei einer Druck-differenz von z.B. 50 Pa zwischen Gebaude und Umgebung (�pHU = 50Pa) und der geschlossenen Luke baut sich eine Druckdifferenz zwischenGebaude und Spitzboden entsprechend der Undichtheiten in Kehlbalkenla-ge und Dach zwischen (0 Pa � �pHZ � 50 Pa) auf. Mit Hilfe dieser Druck-differenz und den Volumenstromen aus den Messungen – ”Tur auf” / ”Turzu” – lassen sich die Leckagevolumenstr ome durch die Kehlbalkenlage, dasDach und dem Restgebaude bestimmen.

3.4 Guard Zone

Bei der Guard Zone-Methode werden zwei Ventilatoren z.B. in angrenzen-den Gebaudebereiche eingesetzt (Bild 3a). Die Ventilatoren werden so ein-geregelt, dass die Druckdifferenz uber die Trennfl ache der angrenzendenGebaudebereiche immer zu ”Null” ausgeregelt wird (�pHZ = 0 Pa). Mit Hil-fe der Volumenstrome der einzelnen Ventilatoren konnen die Undichtheitenvon einzelnen Bereichen bestimmt werden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 8

V.

Ges.

V.

Zone

∆pHU

∆pHZZone

Haus

(a) Guard Zone

V.

Ges.V.

Zone∆pZU

∆pHUHaus

Zone

(b) Deduktion

Bild 3: Annahmen fur die Messmethoden (a) Guard Zone und (b)Deduktion anhand des einfachen Beispiels eines Raumes.

3.5 Deduktion

Die Methoden Deduktion und Guard Zone sind vom apperativen Aufbausehr ahnlich (Bild 3b). Bei der Deduktion wird jedoch ein Geb audebereichkonstant auf z.B. 50 Pa gehalten und mit dem zweiten Ventilator der Vo-lumenstrom des anderen Gebaudebereichs sukzessive so nachgeregelt,bis Druckgleichheit zwischen den beiden Bereichen herrscht. Aus den Vo-lumenstromen der beiden Ventilatoren und der Anderung der Druckdiffe-renz zwischen den Gebaudebereichen konnen Ruckschlusse auf die Un-dichtheiten der einzelnen Bereiche und der Trennfl ache der angrenzendenGebaudebereiche gezogen werden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 9

4 Eingesetzte Messtechnik undGrundlagen der Auswertung

4.1 Eingesetzte Messtechnik

Der durchzufuhrende Vergleich von Messwerten setzt eine hohe Genauig-keit der einzelnen Messungen voraus. Die im Rahmen dieses Forschungs-projektes eingesetzten handelsublichen Volumenstrommesssysteme wer-den zur Erreichung einer gr oßtmoglichen Genauigkeit und Reproduzierbar-keit mit einer rechnergesteuerten Regelung und Messwerterfassung sowiePrazisions-Differenzdrucksensoren erweitert. Die Regelung der Ventilato-ren und das Auslesen der Messger ate erfolgt uber einen handelsublichenLaptop mit PCMCIA-Datenerfassungs-Karte (DAQ, Data-Aquisition). Es kom-men fur alle Messungen dieselben Ventilatoren (dieselbe Volumenstrom-bestimmung) zum Einsatz. Die eingesetzte Mess- und Regelungssoftwa-re ist eine eigene Entwicklung des Fachgebietes Bauphysik der Universit atKassel und basiert auf dem Programm LabVIEW (National Instruments,Munchen). Fur die im Rahmen dieser Untersuchung eingesetzten Mess-gerate sind in Tabelle 2 die Herstellerangaben zur Genauigkeit zusammen-gefasst.

Tabelle 2: Herstellerangaben uber die Genauigkeit der einzelnenzum Einsatz gebrachten Messgerate.

Messgerat Messbereich rel. Fehler abs. Fehler

Differenzdrucksensor 0 ... 60 Pa � 0,25% v.M.E. 0,15 Pa

Differenzdrucksensor 0 ... 100 Pa � 0,25% v.M.E. 0,25 Pa

Differenzdrucksensor 0 ... 220 Pa � 0,25% v.M.E. 0,55 Pa

DAQ-Karte PCMCIA 0 ... 10 V 0,025% -

Volumenstrom1) 100 ... 8000 m�/h 3% d.A. -

Volumenstrom2) 0 ... 70 m�/h � 0,5% d.A. -1) Blower Door – Minneapolis Modell 3, 2) Laminar Flow Element (LFE)

Fur die Messungen der einzelnen Leckagen vor Ort werden, neben einerhandelsublichen Blower Door, verschiedene Formen an Ger aten verwendet(Bild 4). Das in Bild 4a dargestellte in situ-Ger at ist das selbstentwickelteund gebaute Gerat aus dem fruheren Forschungsprojekt AiF 11402 N [12].Die Formen uas PVC in den Bildern 4b-d sind Eigenanfertigungen, die sichim Laufe diesen Projektes als gunstig erwiesen haben. Das Messprinzipentspricht dem Guard Zone-Verfahren [13].

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 10

(a) große Flachen (b) kleine Flachen

(c) Ecke (d) Kante

Bild 4: Verschiedene in situ-Gerate.

4.2 Mathematische Grundlagen der Auswertung

Der Gesamtfehler einer Messung setzt sich allgemein aus vermeidbaren,systematischen und zufalligen Fehlern zusammen. Vermeidbare Fehlerwerden durch Fehlerrechnung nicht behandelt. Die Messunsicherheit fasstsystematische und zufallige Fehler zusammen. Der systematische Fehlerbeinhaltet unvollkommene Messgerate und Umwelteinflusse, zufallige Feh-ler werden z.B. durch nicht erkennbare und nicht beeinflussbare Anderun-gen von Messgeraten verursacht und schwanken bei wiederholten Messun-gen unter gleichen Bedingungen unregelm aßig in ihrer Große und im Vor-zeichen [14].

Der sich aus der Ungenauigkeit der Messger ate ergebende systematische

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 11

Fehler kann aus den Fehlern der einzelnen Messger ate ermittelt werden.Fur den Gesamtfehler einer Messung unter Berucksichtigung aller syste-matischen Fehler gilt allgemein:

Fur eine Große y, die von n unabhangigen Mess-großen x�� x�� ���� xn mit den systematischen Einzelfehlern�x���x�� �����xn gemaß y � f�x�� x�� ���� xn� abhangt, ergibtsich der maximale absolute systematische Fehler zu

�ymax �X���� �f�xi

�xi

����� (5)

Der so ermittelte Fehler ist der ungunstigste Fall [14].

Nach dem Gauß’schen Fehlerfortpflanzungsgesetz kann der absolute Feh-ler einer zusammengesetzten Große bei Kenntnis der absoluten Fehler �der einzelnen Messgroßen xi auch aus

�y �

sX��f

�xi�xi

��

(6)

bestimmt werden [14].

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 12

5 Untersuchte Objekte

Im Rahmen des Projektes werden 51 Einfamilienhauser in Leichtbauwei-se untersucht. Hiervon sind 41 Gebaude Neubauten (Alter � 1 Jahr), de-ren Ausbauzustand zum Zeitpunkt der Messung zwischen ’gerade montiert’und ’bezugsfertig’ variiert. Die restlichen zehn Geb aude sind Muster- undPrivathauser, die zwischen zwei und vierzehn Jahre alt sind (Bild 5). Insge-samt werden Gebaude von 26 Firmen untersucht, die zwischen ca. 10 bisca. 1000 Gebaude pro Jahr produzieren. Die teilnehmenden Firmen habengroßteils die Messugen zur Schulung ihrer Mitarbeiter genutzt.

Bei der gesamten Interpretation der Ergebnisse dieses Forschungsberich-tes muss beachtet werden, dass die Firmen, die Geb aude fur die mess-technischen Untersuchungen zur Verfugung stellen sich mit dem Thema’Luftdichtheit’ auseinandersetzen.

0 4 10 14

Anz

ahl d

er O

bjek

te

Alter

[-]

[a]

51 Objekte

2 6 8 120

10

20

30

40

50

80 %

Bild 5: Altersverteilung der betrachteten Objekte.

Um die untersuchten Gebaude annahrend vergleichen zu konnen wird derAusbauzustand in vier Kategorien eingeteilt:

Montage Das Gebaude ist montiert und die Luftdichtheitsschicht vari-iert zwischen weitgehend und komplett fertiggestellt. Es istnoch kein Estrich eingebracht, die Installationen sind entwe-der gar nicht oder nur z.T. verlegt. Evtl. vorhandener Kaminin Leichtbeton ist noch nicht verkleidet, verputzt oder ver-schlemmt.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 13

Ausbau Der Estrich ist eingebracht, die raumseitige Bekleidung istkomplett angebracht und z.T. schon verspachtelt, Installatio-nen sind verlegt, Fensterbanke sind z.T. eingebaut.

Ubergabe Die Wande sind verputzt bzw. z.T. tapeziert, Fliesen sindam Boden und an der Wand z.T. verlegt, Fensterb anke sindeingebaut.

Musterhaus Die Gebaude sind komplett fertig (Muster- oder Privath auser).

Die Haufigkeit der einzelnen Ausbaustufen sind Bild 6 zu entnehmen.

0

2

4

6

8

10

12

14

16

Häu

figke

it

Mon

tage

Aus

bau

Übe

rgab

e

Mus

terh

aus

22 %24 %

25 %

29 %[-]

Bild 6: Ausbau der betrachteten Objekte.

Die Konstruktion der untersuchten Geb aude wird in der folgenden Aufz ahlunggrob umrissen. Eine detailliertere Betrachtung der Konstruktion ist nichtmoglich, da zum Zeitpunkt der Messung oft die Luftdichtheitsschicht we-der sichtbar noch zuganglich ist. In Bild 7 ist die Haufigkeitsverteilung dereingesetzten Materialien, aus denen die Luftdichtheitsschicht bei den unter-suchten Gebaude – lt. Hersteller – gebildet wird, aufgetragen. Bei knapp2/3 der untersuchten Gebaude wird die Luftdichtheitsschicht von einer Foliegebildet, wobei die raumseitige Gipskartonverkleidung als ’Unterstutzung’herangezogen wird.

Eine Zusammenstellung von verschiedenen Konstruktionsmerkmalen derbetrachteten Gebaude ist in Bild 8 dargestellt:

– Bei 34 � der Gebaude ist eine Installationsebene geplant. Zum Zeit-punkt der Untersuchung ist diese nur bei 7 von 17 Geb auden fertigge-stellt.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 14

– Fur ca. 35 � der Gebaude ist eine Luftungsanlage vorgesehen. Dieseist zum Zeitpunkt der Messung nur bei 13 von 18 Geb auden fertiginstalliert.

– 18 � der untersuchten Gebaude verfugen uber eine eingeh angte Erd-geschossdecke (Quasi-Balloon-Framing [15]).

– 2/3 der Gebaude sind unterkellert.

– Rund 43 � der Gebaude haben keinen Spitzboden, sondern sind biszum First offen.

– Fast 75 � der betrachteten Gebaude werden schlusselfertig gebaut.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Häu

figke

it

Fol

ie +

Gip

skar

ton

OS

B-P

latte

n

Gip

skar

ton

Bau

papp

e

Vol

lhol

z

63% 29% 2% 4% 2%

[-]

Bild 7: Haufigkeitsverteilung von eingesetzten Materialien, ausdenen die Luftdichtheitsschicht gebildet wird.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Häu

figke

it

[-]

35%34% 18% 67% 43%

Lüftu

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eben

e

eing

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gte

Dec

ke

bis

Firs

t offe

n

Kel

ler

schl

üsse

lfert

ig

73%

Bild 8: Haufigkeitsverteilung von verschiedenen Konstruktions-merkmalen an den betrachteten Gebaude.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 15

6 Messergebnisse

6.1 Luftwechselrate

In Bild 9 sind die n50-Werte aller untersuchten Gebaude aufgefuhrt. Es wirdzwischen Gebauden mit Fensterluftung (schwarze Kreise) und Geb aude mitinstallierter Luftungsanlage (weiße Kreise) unterschieden. Die grauen Krei-se symbolisieren, dass eine Luftungsanlage zwar geplant, aber zum Zeit-punkt der Messung noch nicht montiert ist. Die grauen Felder heben dieAnforderungen nach DIN 4107-2001:8 an die Luftwechselrate fur Geb audemit / ohne luftungstechnische Anlage hervor.

Die ’Ausreißer (n50-Wert � 6,0 h-1)’ in Bild 10 weisen großere Bereiche, de-ren luftdichter Anschluss noch nicht fertiggestellt ist, auf. Die Hauptleckagendes Gebaudes 26 mit dem n50-Wert � 10 h-1 liegen im Keller. Der gemau-erte Keller befindet sich noch im Rohbauzustand. Aus diesem Grund wirddieser n50-Wert bei der weiteren Auswertung nicht berucksichtigt.

Es wird uber alle Objekte ein mittlerer n 50-Wert von 2,4 � 0,2 h-1 bestimmt.Bei einem fruheren Forschungsprojekt an der Universit at Kassel aus demJahr 1996 [16] wurde ein mittlerer n 50-Wert von 3,3 h-1 fur 87 Gebaude in derAlterskategorie ’bis 1 Jahr’ bestimmt. Ein Vergleich der beiden Werte zeigt,dass eine deutliche Steigerung des Luftdichtheitsstandards in den letztenJahren erfolgte. Eine Reduktion des mittleren n 50-Wertes um rund 27 �kann festgestellt werden.

n 50-

Wer

t

Objekt

[1/h]

0

2

4

6

8

10

0 10 20 30 40 50 60

ohne LAmit LAgepl. LA

Bild 9: Zusammenstellung der n50-Werte aller Objekte.

Die n50-Werte der untersuchten Geb aude in Abhangigkeit von dem Aus-bauzustand der Gebaude sind in Bild 10 getrennt aufgetragen. Es ist zu

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 16

erkennen, dass mit zunehmendem Ausbau die Geb aude dichter werden.In Bild 11 sind die mittleren n50-Werte der verschiedenen Ausbaustufen zu-sammengefasst dargestellt.

n 50-

Wer

t

Gebäude

[1/h]

0 10 20 30 40 50 600

2

4

6

8

10ohne LAmit LAgepl. LA

Montage

(a) Montage

n 50-

Wer

tGebäude

[1/h]

0 10 20 30 40 50 600

2

4

6

8

10ohne LAmit LAgepl. LA

Ausbau

(b) Ausbau

n 50-

Wer

t

Gebäude

[1/h]

0 10 20 30 40 50 600

2

4

6

8

10ohne LAmit LAgepl. LA

Übergabe

(c) Ubergabe

n 50-

Wer

t

Gebäude

[1/h]

0 10 20 30 40 50 600

2

4

6

8

10ohne LAmit LAgepl. LA

Musterhaus

(d) Musterhaus

Bild 10: n50-Werte der untersuchten Gebaude in Abhangigkeit vondem Ausbauzustand des Gebaudes.

6.2 Bereiche

In Bild 12 ist die prozentuale Leckageverteilung fur ein Einfamilienhaus inAbhangigkeit von dem Geschoss dargesetellt. Auf der linken Seite ist dieVerteilung fur Werte aus dem Jahre 1996 [16] und auf der rechten Seite

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 17

0

1

2

3

4

5

6

7

mitt

lere

n50

-Wer

te

Mon

tage

Aus

bau

Übe

rgab

e

Mus

terh

aus

3,2 ± 0,7

[1/h]

1,9 ± 0,22,2 ± 0,42,4 ± 0,3

Bild 11: Mittlere n50-Werte in Abhangigkeit von der Ausbaustufe.

die Werte aus dem Jahr 2002 aufgefuhrt. Es ist zu erkennen, dass derprozentuale Anteil des Kellers gleich geblieben ist, jedoch der prozentualeAnteil des Erdgeschosses an der Gesamtleckage abgenommen, der desDachgeschosse zugenommen hat. Der relativ hohe Anteil des Erdgeschos-ses an dem Gesamtleckagevolumenstrom lasst sich damit begrunden, dasszum Erdgeschoss in den meisten Fallen der Flurbereich, der sich vom Kel-ler bis ins Dach erstreckt, gehort. Undichte Spitzbodenluken und Turenzu unbeheizten Kellerraumen gehoren messtechnisch zum Erdgeschoss.Insgesamt zeigt sich, dass die Verteilung der Leckagen auf die einzelnenGeschosse gleichmaßiger wird.

6.3 Typische Leckagen

Typische Leckageorte sind in Bild 13 dargestellt. Aufgetragen ist die H aufig-keit der einzelnen Leckageorte, also das Vorkommen einer bestimmten Lecka-ge bezogen auf das Vorkommen eines genannten Details. Leckagen wiebeispielsweise Außenwand / Boden werden selbstverst andlich auf die Ge-samtzahl aller gemessenen Objekte bezogen. Es sind zum Vergleich dieHaufigkeiten aus dem Jahre 1996 [16] zus atzlich aufgetragen.

Deutlich ist ein Rckgang der Undichtheiten an linienf ormigen Anschlussen,wie z.B. Fensterlaibung, Außenwand / Boden oder Decke / Wand, zu ver-zeichnen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 18

35%

45%

24%

57%

20021996

KG 20%19%

EG

DG

KG

Bild 12: Leckageverteilung im Gebaude.

1996

2002

Fensterlaibung

AW / Boden

Fenster / Fensterbank

Rolladenantrieb

Rolladenkasten

Installationen

IW / AW / Fussbodenecke

Fensterbank / Wand

Balkendurchdringungen

Küchenabzug

Decke / Wand

Dachfenster

Spitzbodenluke

Tür zu unbeheizten Raum

0 20 40 60 80 100

prozentuales Vorkommen bestimmter Leckagen

[%]

Bild 13: Typische Leckagen im Gebaude. Vergleich aus den Jah-ren 1996 und 2002.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 19

6.4 Mehrfachmessungen an drei Geb auden

Drei Objekten werden im Laufe ihres Ausbaus mehrmals untersucht. InAbhangigkeit von dem fortschreitenden Ausbaus andert sich der n50-Wert.In Bild 14 sind die n50-Werte fur die drei Gebaude dargestellt.

0

1

2

3

4

5

n 50

- W

ert

[1/h]

1 2 3Gebäude

Bild 14: n50-Wert in Anhangigkeit vom dem Ausbauzustand.

Gebaude 1

Bei Gebaude 1 wird die Luftdichtheitsschicht durch OSB-Platten gebildet.Raumseitig ist eine Installationsebene geplant und eine Luftungsanlage mitWarmeruckgewinnung soll eingebaut werden. Zwei Kamine aus por osemLeichtbeton erstrecken sich uber das gesamte Geb aude vom Keller bis zumFirst. Das untersuchte Volumen umschließt das Erd- und Dachgeschoss,welches bis zum First offen ist. Der Kellerzugang ist unabh angig vom be-heizten Volumen.

– Die erste Messung erfolgt, als die Luftdichtheitsschicht – OSB-Platten– frei zuganglich sind. Die Stoße der Platten sind noch nicht verklebt,die Kamine sind noch nicht verputzt und die Installationen nicht ver-legt.

– Im Gegensatz zu der ersten Messung sind bei der zweiten Messungbeide Kamine verputzt. Es ergibt sich eine Leckagevolumenstromuber 1 m2 Kaminstein von ca. 45 m3/(h�m2).

– Zum Zeitpunkt der dritten Messung sind die St oße der OSB-Plattenmit Kleber verklebt, die Installationen verlegt, die Luftungsanlage an-geschlossen und die raumseitige Bekleidung der Installationsebeneangebracht und verspachtelt. Leider kann nicht differenziert werden,ob die Verklebung der Luftdichtheitsschicht oder die Verspachtelung

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 20

der raumseitigen Verkleidung maßgeblich an der Erh ohung der Dicht-heit beteiligt ist.

Gebaude 2

Die Luftdichtheitsschicht wird im Erd- und Dachgeschoss bei Geb aude 2durch eine Folie gebildet. Der Keller ist aus Fertigbetonteilen hergestellt.Der Kaminzug ist im Erd- und Dachgeschoss mit Gipsfaserplatten verklei-det. Es ist eine Luftungsanlage mit Warmeruckgewinnung und eine hausin-terne Soundanlage installiert. Die Installationen sind verlegt. Das unter-suchte Volumen setzt sich aus Erd- und Dachgeschoss, sowie einem klei-nen Flur im Bereich des Kellerabgangs zusammen.

– Die erste Messung erfolgt, als die raumseitige Verkleidung angebrachtaber noch nicht verspachtelt ist.

– Zum Zeitpunkt der zweiten Messung sind einige St oße der raumseiti-gen Bekleidung sowie Offnungen in der raumseitigen Bekleidung furLichtauslasse abgespritzt und einige Zu- und Abluftelemente neu ab-gedichtet.

– Bei der dritten Messung sind alle Zu- und Abluftelemete sowie diehausinterne Soundanlage in den einzelnen R aumen neu abgedichtet.Die sanitaren Anlagen sind montiert.

– Die letzte Messung erfolgt, nachdem im gesamten Geb aude die raum-seitige Bekleidung wieder entfernt wurde und s amtliche Folienuber-lappungen und Anschlusse neu verklebt wurden. Zus atzlich war dieraumseitige Bekleidung wieder angebracht und verspachtelt. Auch beidiesem Gebaude ist es leider nicht mehr nachvollziehbar, ob durchdie Verklebung oder die Verspachtelung die hohe Luftdichtheit erreichtwird.

Gebaude 3

Bei Gebaude 3 wird die Luftdichtheitsschicht in Erd- und Dachgeschossdurch Folie gebildet. Der Keller besteht aus Fertigbetonteilen. Es ist keinelutungstechnische Anlage vorgesehen. Auf Grund der baulichen Gegeben-heiten kann der Keller von den Messungen nicht ausgeschlossen werden.Das untersuchte Volumen umschließt Keller, Erd- und Dachgeschoss.

– Die erste Messung erfolgt direkt nach der Geb audemontage. Die Luft-dichtheitsschicht ist weitesgehend geschlossen. Installationen undEstrich sind noch nicht verlegt.

– Bei der zweiten Messung sind die Installationen verlegt.

– Der Estrich ist zum Zeitpunkt der dritten Messung eingebracht.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 21

– Die letzte Messung erfolgt kurz vor der Ubergabe des Gebaudes: dieraumseitige Verkleidung ist verspachtelt und alle sanit aren Einrich-tungsn sind montiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass tendenziell mit fortschreitendem Ausbauzu-stand die Dichtheit der Gebaudehulle zu nimmt. Die Gebaude erfullen diejeweilige Anforderung an den n50-Wert aus DIN 4108-7.

6.5 Haufigkeitsverteilung der Kenngr oßen

In Bild 15 ist die Haufigkeitsverteilung der Kenngr oßen n50, w50 und q50 furalle untersuchten Objekte dargestellt. Auf der linken Seite ist die absoluteund auf der rechten Seite die relative H aufigkeit aufgetragen. In den rechtenDiagrammen sind durch graue Bereiche die aktuellen Anforderungen an dieLuftdichtheit der Gebaudehulle, fur Gebaude mit und ohne Luftungstechnik,hervorgehoben. Bei der Betrachtung der Kenngr oßen n50 und w50 kannman feststellen, dass rund 70 � der im Rahmen dieses Forschungsprojek-tes untersuchten Gebaude fur eine Fensterluftung als hinreichend luftdichtzu erachten sind, jedoch nur ca. 30 � der Anforderung fur Geb aude mitLuftungsanlage genugen. Das q 50-Kriterium wird von rund 50 � der be-trachteten Gebaude eingehalten.

Vergleicht man die Ergebnisse fur den n 50-Wert mit den Werten aus einemForschungsprojekt aus dem Jahr 1996 [16] (87 Objekte), so ist eine deutli-che Steigerung des Luftdichtheitsstandards festzustellen. 1996 haben rund30 � der Objekte die Anforderung fur Geb aude mit Fensterluftung einge-halten und nur ca. 10 � die Anforderung fur Geb aude mit Luftungsanlage.Eine Studie aus Osterreich [17] mit Untersuchungen aus dem Jahre 2000an 60 Objekten in Leichtbauweise weist ahnliche Ergebnisse, wie in dieserArbeit ermittelt werden, auf. Knapp 70 � der Geb aude mit Fensterluftungund rund 40 � der Gebauden mit Luftungstechnik erfullen die Anforderungnach DIN 4108-7:2001-8.

6.6 Kenngr oßen im Vergleich

Die in DIN 4108-7:2001-8 genannten Kenngr oßen n50, w50 und q50 werdenfur alle untersuchten Gebaude gebildet und in Bild 16 sind die Gr oßen w50und q50 in Abhangigkeit von n50 aufgetragen. Die verschiedenen Anforde-rungen an die Kenngroßen inbezug auf die Luftung lt. DIN 4108-7-7:2001-8sind in Graustufen markiert. Anhand Bild 16 soll die Abh angigkeit von w50und q50 von n50 diskutiert werden.

w50 – n50 Die Anforderung von w50 = 7,8 m3/(h�m2) berechnet sich aus demn50-Wert von 3,0 h-1 multipliziert mit einer fiktiven mittleren Raumhohevon 2,6 m. Wird eine Gerade durch den Nullpunkt und den Punkt n 50

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 22

= 3,0 h-1 / w50 = 7,8 m3/(h�m2) gelegt, ist zu erkennen, dass die Wertein guter Naherung auf dieser Geraden liegen. Der lineare Zusammen-hang lasst sich mit

w���R � �� ���n�� �� � [m3/(h�m2)] r � �� ��� [-] (7)

beschreiben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Luftdichtheit von ublichenEinfamilienhauser bei einem n50 � 3,0 h-1 durch den w50-Wert gleich-wertig mit dem n50-Wert bestimmt werden konnen. Dies gilt auch furGebaude mit Luftungsanlage.

q50 – n50 Die Kenngroßen q50 und n50 sollten jeweils den Wert von 3,0 furGebaude mit Fensterluftung nicht uberschreiten (dunkelgrauer Bereich).Die q50-Werte zeigen wie die w50-Werte eine lineare Abhangigkeit vondem n50-Wert, jedoch liegen die Werte oberhalb der Geraden durchden Nullpunkt und den Punkt n50 = 3,0 h-1 / q50 = 3,0 m3/(h�m2). Diesfuhrt dazu, dass die Anforderung n 50 � 3,0 h-1 eingehalten werdenkann, wahrend der q50-Wert noch großer 3,0 m3/(h�m2) ist. Fur Gebaudemit Fensterluftung ist die hullflachenbezogene Anforderung strengerals die volumenbezogene. Bei Gebauden mit Luftungsanlage stellt je-doch der n50-Wert die deutlich strengere Anforderung dar.

In Bild 17 sind die Verhaltnisse Nettogrundflache / lichtes Gebaudevolumenbzw. Hullflache / lichtes Gebaudevolumen in Abhangigkeit vom n50-Wert furalle untersuchten Gebaude aufgetragen. Das Verhaltnis von AF/V betragtfur alle Gebaude durchschnittlich ca. 0,4, wahrend das Verhaltnis von AE/Vim Mittel 0,8 annimmt. Es lasst sich kein Zusammenhang zwischen demn50-Wert und den beiden Verhaltnissen ableiten. Eine große Hullfl ache fuhrtnicht unbedingt zu einem undichten Geb aude.

6.7 Betrachtung der Str omungsexponenten

Fur die Auswertung der einzelnen Messungen wird Gleichung 1 herange-zogen. Der Leckagekoeffizient C und der Str omungsexponent n werdenfrei angepasst. Der Exponent kann einen Wert in dem Bereich 0,5 (turbu-lente Stromung) und 1,0 (laminare Stromung) annehmen. In Bild 18 sinddie durch freie Anpassung ermittelten Str omungsexponenten fur die durch-gefuhrten Uber- und Unterdruckmessungen uber den n 50-Wert dargestellt.Im Mittel ergibt sich fur beide Varianten ein Wert von n = 0,67 � 0,06. Ten-denziell ist zu erkennen, dass je kleiner der n 50-Wert wird, um so großerwird der Stromungsexponent.

In dem Forschungsprojekt aus dem Jahre 1996 [16] wird ein mittlerer Str o-mungsexponent von n = 0,65 ermittelt. In der Studie aus Osterreich [18]wird fur Unterdruckmessungen ebenfalls ein mittlerer Str omungsexponentvon 0,67, fur die Uberdruckmessungen von 0,69, ermittelt. Die Erh ohung

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 23

des Exponentens kann aus der zunehmenden Dichtheit der Geb aude resul-tieren, da die Gebaude weniger und kleinere Leckagen aufweisen. Fur eineBestatigung des Trendes sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 24

0

5

10

15

0 1 2 3 4 5 6 7 8

Häu

figke

it

n50

[-]

[1/h]

(a) n50 Haufigkeit

,01

,1

1

51020305070809095

99

99,9

99,99

n50

rel.

Häu

figke

it

[%]

0 1 2 3 4 5 6 7 8[1/h]

(b) n50 rel. Haufigkeit

Häu

figke

it

w50

[-]

[m3/(h m2)]0 2 4 6 8 10 12 14 16

0

5

10

15

(c) w50 Haufigkeit

,01

,1

1

51020305070809095

99

99,9

99,99

w50

rel.

Häu

figke

it

[%]

[m3/(h m2)]

0 2 4 6 8 10 12 14 16

(d) w50 rel. Haufigkeit

0

5

10

15

Häu

figke

it

q50

[-]

[m3/(h m2)]

0 1 2 3 4 5 6 7 8

(e) q50 Haufigkeit

,01

,1

1

51020305070809095

99

99,9

99,99

q50

rel.

Häu

figke

it

[%]

[m3/(h m2)]

0 1 2 3 4 5 6 7 8

(f) q50 rel. Haufigkeit

Bild 15: Haufigkeit und rel. Haufigkeit der einzelnen Kenngroßenfur 50 Einfamilienhauser.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 25

0

2

4

6

8

10

12

16

0 1 2 3 4 5 6 8

w50

bzw

. q50

n50

[1/h]

[m3/(h m2)]

q50 = 3,0

.

w50q50

w50 = 7,8

Bild 16: Die Abhangigkeit der Kenngroßen w50 und q50 von n50.

n50

[1/h]

[m2/m3]

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,4

AF

/ V b

zw. A

E/ V

0 2 4 6 8 10

AF / VAE / V

Bild 17: Abhangigkeit der Verhaltnisse AF/V und AE/V von n50.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 26

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1

0 1 2 3 4 5 7

Str

ömun

gsex

pone

nt n

n50

[1/h]

[-]UnterdruckÜberdruck

0,67

Bild 18: Stromungsexponent in Abhangigkeit von dem n50-Wert.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 27

7 Einzelleckagen vor Ort

7.1 Allgemeines

Die vor Ort einzeln untersuchten Leckagen werden in folgende Gruppen

– Fenster,

– Steckdosen und Lichtschalter

– WC-Spulkasten,

– Kante, Stoß, Riss und Fuge sowie

– Ecken und

– sonstiges,

unterteilt bzw. zusammengefasst. Alle Untersuchungen werden bei 50 PaUnterdruck im Gebaude gegenuber der Umgebung durchgefuhrt. Die Quan-tifizierung der einzelnen Leckagen erfolgt mit der Guard Zone-Methode (s.Kapitel 3).

7.2 Fenster

Fenster werden i.d.R. in verschiedenen Ausfuhrungen in einem Geb audeeingebaut: ’Standard’-Fenster in den Außenw anden fur den Wohnbereich,Dachflachenfenster in der Dachflache und unterschiedliche Fenstertypenim Bereich des Kellers. In Tabelle 3 sind die Ergebnisse der untersuchtenFenster dargestellt.

Nr. 1 Bild 19 zeigt exemplarisch ein ’Standard’-Fenster mit den lichten Off-nungsmaßen von 1080 mm x 830 mm. Die Laibung und der Sturzsind mit Gipskartonwinkeln versehen. Der Ubergang Laibung / Sturzist noch nicht verspachtelt. Im Bereich der Brustung weist der Gips-kartonwinkel eine Aussparung fur die noch fehlende Fensterbank auf.Die dahinterliegende Folie ist stumpf abgeschnitten und nicht verklebt.Der Fensterblendrahmen wurde im Brustungsbereich eingesch aumt.Der Fenstereinbau im Eckbereich Laibung / Brustung / Fensterblen-drahmen weist Leckagen auf. Die Untersuchungen an Standard-Fenst-ern werden an drei verschiedenen Geb auden durchgefuhrt. Der Aus-bauzustand aller untersuchten Fenster ist ahnlich, wie es in Bild 19gezeigt ist.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 28

(a) Ansicht (b) Obere Ecke (c) Brustung

Bild 19: Punktuelle Leckage im Eckbereich Fensterlaibung / -brustung (Gesamtes Fenster: 4,0 � 0,8 m3/h).

Bild 20: Der Einbau des Dachflachenfensters weist Undichtheitenauf (45 � 5 m3/h).

Nr. 2 Die untersuchten Dachflachenfenster sind fertig eingebaut und raum-seitig mit Nut- und Federbrett versehen (Bild 20). Der Anschlussdes Fensterrahmens an Laibung, Brustung und Sturz weist Leckagenauf. Die Untersuchungen werden an zwei verschiedenen Geb audendurchgefuhrt.

Nr. 3 Zwei Kellerfenster mit den Maßen 810 x 450 mm befinden sich in einerBetonkellerwand. Die Fenster verfugen jeweils uber einen Kippflugel,der uber seitlich angeordnete Hebel bedient wird (Bild 21). Der Flugelder Fenster schließt nicht ganz dicht.

Funf Stahlkellerfenster mit Doppelflugel werden untersucht (Bild 22).Der Glasflugel kann geoffnet werden, wahrend der Flugel mit demGitter geschlossen bleiben kann. Durch den Druck eines Drehgrif-fes werden die Flugel an den Rahmen gepresst. Eine Dichtung ist

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 29

Bild 21: Kellerfenster mit Kippflugel (7,5 � 1,5 m3/h).

nicht vorhanden. Die Flugel haben jeweils die Maße 520 x 410 mm.Die Flugel des Metallgitters und der Glasrahmen schließen rundumschlecht. In einem anderen Gebaude werden weitere drei Stahlkeller-fenster untersucht.

(a) Skizze (b) Photo

Bild 22: Stahlkellerfenster mit zwei Glas- und zwei Gitterflugeln(93 � 10 m3/h).

Der in Tabelle 3 genannte Fugendurchlasskoeffizient von 0,2 m 3/(h�m�daPa2/3)ist lt. [19] ein Resumee aus Untersuchungen des Instituts fur Fenstertech-nik in Rosenheim. Dieser Wert wird als maximaler a-Wert fur Fenster, die ineinem Forschungsprojekt von 1988 untersucht wurden, bestimmt. Fur Fen-ster, die im Rahmen des RAL-Gutezeichens uberpruft werden, also ”neue-re” Serienfenster, kann ein maximaler Fugendurchlasskoeffizent von kleiner0,2 m3/(h�m�daPa2/3) zu grundegelegt werden. Sorgf altig hergestellte Mu-sterfenster weisen einen a-Wert von � 0,1 m 3/(h�m�daPa2/3) auf. 90 � derMusterfenster entsprechen der Klasse 4 gem aß der Klassifizierung nachDIN EN 12207 und dem Prufverfahren nach DIN EN 1026 [19].

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 30

Tabelle 3: Zusammenstellung der Volumenstrome bei 50 Pa Diffe-renzdruck zwischen Gebaunde und Umgebung. Bei denStandard- und Dachflachenfenstern wird der a-Wert desFensters mit 0,2 m3/(h�m�daPa2/3) berucksichtigt.

Nr. Fenster�V � � �V Falzlange Einbau Falz

[m3/h] [m] [�] [�]

Standard 1080 x 630 4,0 � 0,8 3,4 50 50

1 Standard 1080 x 630 13 � 3 3,4 85 15

Standard 1080 x 830 5,6 � 1,1 3,8 61 39

Standard 1080 x 1120 9,0 � 2,0 4,4 72 28

Dachflachenf. 1080 x 710 45 � 5 3,2 96 4

2 Dachflachenf. 900 x 470 30 � 3 1,3 96 4

Dachflachenf. 900 x 470 44 � 5 1,3 93 3

1-flugl. Kellerfenster 810 x 450 7,5 � 1,5 2,5 - 100

3 2-flugl. Stahlkellerf. 520 x 410 93 � 10 3,7 - 100

2-flugl. Stahlkellerf. 520 x 410 63 � 6 3,7 - 100

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 31

7.3 Steckdosen und Lichtschalter

Steckdosen und Lichtschalter werden i.d.R. in Absprache mit dem Bau-herren im gesamten Gebaude in Innen- und Außenwanden plaziert. DieVerwendung von Ein- und Mehrfachsteckdosen und -lichschalter ist ublich.In Bild 23 sind exemplarisch fur einige Geb aude die Anzahl der vorhan-denen Steckdosen und Lichtschalter zusammengefasst, jedoch fur Innen-und Außenwande getrennt, aufgefuhrt. Bei diesen 11 zuf allig ausgewahltenGebauden verfugt ein Gebaude im Mittel uber 37 Steckdosen/Lichtschalterin der Außenwand und 46 Steckdosen/Lichtschalter in der Innenwand. Ins-gesamt befinden sich in einem Gebaude durchschnittlich ca. 83 Steckdo-sen/Lichtschalter.

0

20

40

60

80

100

Anz

ahl d

er S

teck

dose

n/Li

chts

chal

ter

Gebäude

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

AußenwandInnenwand

Bild 23: Anzahl von Steckdosen und Lichtschalter in Innen- undAußenwanden an 11 zufallig ausgewahlten Gebauden.

(a) Offnung in der Wand (b) Hohlwandinstallationsdosen

Bild 24: Verschiedene Montagestadien von Steckdo-sen/Lichtschaltern.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 32

Bild 25: Ein- und Zweifachhohlwandinstallationsdose in einer Au-ßenwand.

In der Praxis lasst sich die Montage von Steckdosen/Lichtschalter in dreiPhasen unterteilen. In der ersten Phase wird das Loch fur die Hohlwandin-stallationsdose in die Wand und Folie geschnitten und die elektrischen Lei-tungen werden positioniert (Bild 24a). Die Luftdichtheitsschicht, sei es dieFolie oder die raumseitige Bekleidung ist durch diesen Vorgang gest ort. Istdie Hohlwandinstallationsdose eingesetzt, befindet sich der Ausbau in Pha-se 2 (Bild 24b). Probleme konnen hier auftreten, wenn die Offnungen fur dieLeitungen in der Installationsdose oder fur die gesamte Hohlwandinstallati-onsdose in der Wand zu groß sind. Bei Mehrfachinstallationsdosen brichti.d.R. der Steg der raumseitigen Bekleidung zwischen den einzelnen In-stallationsdosen und der Verbindungschieber zwischen den Dosen schließtnicht dicht (Bild 24b). Der Einsatz von vorgefertigten zweifach Hohlwandin-stallationsdosen hat sich bisher in der Praxis noch nicht durchgesetzt.

In Bild 25 ist die Phase 2 noch mal zur Verdeutlichung als Schnitt durch dieWand dargestellt. Deutlich ist die Storung der Folie und der raumseitigenVerkleidung sowie die Problematik der Mehrfachsteckdosen im Bereich derVerbindung der Dosen untereinander zu erkennen.

Phase 3 kennzeichnet die fertig eingebaute Steckdose oder den Lichtschal-ter. In Tabelle 4 sind die Ergebnisse von Untersuchungen an verschiedenenSteckdosen/Lichtschalter zusammengefasst.

Es wurden i.d.R. nur Steckdosen/Lichtschalter untersucht, die im fertigenZustand waren und an denen mit der Hand eine Leckage geortet werdenkann. Die Volumenstrome, die oberhalb von 3,0 m3/h liegen konnen nuran Steckdosen/Lichtschaltern an alteren Gebaude festgestellt werden (�4 Jahre). Steckdosen/Lichtschalter an modernen Geb auden weisen einenLeckagevolumenstrom bis maximal 3,0 m3/h auf. Der Vergleich von Ein- undMehrfacheinheiten zeigt, dass der Volumenstrom unabh angig von der An-zahl der Anschlusse ist. Hieraus l asst sich schließen, dass nur die Qualit atdes Einbaus fur den Leckagevolumenstrom entscheidend ist. Ob sich die

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 33

Einheit in einer Innen- oder Außenwand befinden hat auf den Leckagevolu-menstrom keinen Einfluss.

Werden fur die Bestimmung eines Mittelwerts fur Neubauten die Leckage-volumenstrome von � 3,0 m3/h herangezogen, dann ergibt sich ein mittler-er Volumenstrom uber eine Steckdosen-/Lichtschaltereinheit von 1,8 � 0,7m3/h. Bei einer durchschnittlichen Anzahl von 83 Steckdosen und Licht-schaltern in einem Gebaude, unter der Annahme, dass diese sich auf 43Einfach- und 20 Doppeleinheiten verteilen, kann ein Leckagevolumenstromvon ca. 110 m3/h als Folge einer unsachgemaßen Montage von Steckdo-sen/Lichtschalter abgeleitet werden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 34

Tabelle 4: Zusammenstellung der Leckagevolumenstrome vonfertig montierten Steckdosen/Lichtschalter bei einerDruckdifferenz von 50 Pa zwischen Gebaunde und Um-gebung.

Einheit Bauteil �V � � �V m3/h

1 er Kniestock 2,6 � 0,3

1 er Kniestock 2,2 � 0,2

1 er Außenwand 3,4 � 0,7

1 er Außenwand 2,6 � 0,5

1 er Außenwand 1,7 � 0,3

1 er Außenwand 0,8 � 0,2

1 er Innenwand 3,2 � 0,6

2 er Kniestock 1,4 � 0,3

2 er Kniestock 0,5 � 0,1

2 er Außenwand 1,4 � 0,3

2 er Innenwand 6,0 � 1,2

2 er Außenwand 3,0 � 0,6

2 er Außenwand 3,2 � 0,6

2 er Innenwand 2,4 � 0,3

2 er Innenwand 1,6 � 0,3

2 er Innenwand 2,0 � 0,4

2 er Außenwand 4,6 � 0,9

2 er Innenwand 2,0 � 0,4

2 er Außenwand 4,1 � 0,8

4 er Außenwand 2,3 � 0,5

4 er Außenwand 1,4 � 0,3

3 er (Bild 24a, ohne Leerrohr) Außenwand 32 � 6,4

3 er (Bild 24b) Kniestock 12 � 2,4

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 35

7.4 WC-Spulkasten

Einzelne Volumenstrome fur die Leckage ’WC-Spulkasten’ sind in Tabelle 5dargestellt. Die WC-Spulkasten werden mit bzw. ohne Verblendung unter-sucht (Bild 26).

Bild 26: WC-Spulkasten ohne/mit Verblendung.

Die Spulkasten bilden mit der Wasserver- und entsorgung des WCs ei-ne Einheit und stehen somit u.a. unmittelbar mit dem Rohrleitungssystemdes Abwassers in Verbindung. Je nachdem, wie die Rohrleitungen verlegtsind, entsteht hieruber entweder eine vertikale Verbindung direkt zu ande-ren Stockwerken, oder eine horizontale Verbindung zu Abseiten bzw. Fall-/Entluftungsrohre in Außen- bzw. Innenwanden, die ihrerseits vertikale Ver-bindungen zu anderen Geschossen aufweisen.

Es zeigt sich, dass dieses Datail eine große Bandbreite an Leckagevolu-menstromen umfasst. Bei den WC-Spulkasten ohne Verblendung kann ten-denziell ein etwas hoherer Volumenstrom, als bei den Spulk asten mit Ver-blendung, festgestellt werden. Ob sich die WC-Spulk asten im Erd- oderDachgeschoss, in einer Abseite, Innen- oder Außenwand befinden hat aufdas Ergebnis keinen Einfluss. Im Mittel ergibt sich der Leckagevolumen-strom uber einen WC-Spulkasten zu 19 � 4 m 3/h. I.d.R. befinden sich zweiSpulkasten in einem Gebaude, so dass sich die Gesamtleckage infolge Un-dichtheiten der WC-Spulkasten zu 38 � 6 m3/h addiert.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 36

Tabelle 5: Zusammenstellung der Leckagevolumenstrome uberWC-Spulkasten in m3/h bei 50 Pa Differenzdruck zwi-schen Gebaude und Umgebung.

WC-Spulkasten �V � � �V m3/h

mit Verblendung, AB, DG 12 � 2,4

mit Verblendung, AW, EG 2,0 � 0,4

mit Verblendung, IW, DG (Bild 26,re) 13 � 2,5

ohne Verblendung, IW, DG 19 � 4

ohne Verblendung, AB DG 23 � 0,5

ohne Verblendung, IW, EG (Bild 26, li) 14 � 3

ohne Verblendung mit Wasseranschluß, AB, DG 28 � 6

AB: Abseite, AW: Außenw., IW: Innenw., EG Erdgesch., DG: Dachgesch.

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Tabelle 6: Zusammenstellung der Volumenstrome in m3/h bei 50Pa Differenzdruck zwischen Gebaude und Umgebungfur verschiedene Kanten, Stoße, Risse und Fugen.

Nr. Kante / Stoß / Riss / Fuge Große [mm] �V � � �V m3/h

1 Gaubendach/AW (Bild 27) 1000 x 1 bis 2 3,1 � 0,6

2 Stoß von I-Trager/Wechsel (B. 28) 140 x ca. 5 4,7 � 0,9

3 Riss zw. AW / AW (Bild 29) 1000 x ca. 1 2,2 � 0,4

4 Stoß von OSB-Platten 10 x 395 1,2 � 0,2

5 Riss zw. FBR/Tapete (Bild 30) 800 x ca. 1 1,8 � 0,4

6 Pfette/Stander (Bild 31) 310 x 1 bis 8 13 � 3,0

7 Decken-/Sichtbalken (Bild 32) 295 x ca. 3 2,8 � 0,6

8 Riss in Pfette / AW (Bild 33) 0,8 � 0,1

9 Fuge zw. FBR/Pfette 190 x ca. 2 2,7 � 0,3

10 Riss zw. Silikon/FBR (Bild 34) 300 x 0 bis 2 6,0 � 0,6

11 Bohlenanschluss, AW/IW 12 Ecken 5,2 � 1,0

AW: Außenwand, FBR: Fensterblendrahmen

7.5 Kante / Stoß / Riss / Fuge

Der Anschlussbereich von z.B. Außenwand / Außenwand oder der Stoßbe-reich von zwei Bauteilen weist in manchen Fallen eine Undichtheit in derKante oder dem Stoß auf. Die Undichtheit erstreckt sich jedoch nur in selte-nen Fallen uber die gesamte Lange der Kante oder des Stoßes. In Tabelle6 sind einige Leckagevolumenstrome uber Kanten und Stoße sowie Risseund Fugen zusammengefasst und im folgendem beschrieben:

Nr. 1 Die Konstruktion im Dachgeschoss des Geb audes besteht aus I-Tragernund Hartschaumplatten (Bilder 27). Die Hartschaumplatten sind zwi-schen zwei I-Tragern eingeschoben und ubernehmen die Funktionender Warmedammung, der Luftdichtheitsschicht, der Windsperre undder Dampfbremse. Die Fugen zwischen I-Trager und Hartschaum-platten sind nicht weiter abgedichtet. Oberhalb der Hartschaumplat-ten befindet sich nur noch die Lattung auf der die Ziegel liegen.

Im Ubergangsbereich Anschluss Gaubendach/ -wand kann eine Lecka-ge uber die gesamte Lange festgestellt werden. In der Fuge zwischenden beiden Hartschaumplatten befindet sich Acryl, welches stellen-weise abgerissen ist. Die Risse haben eine Hohe von ca. 1-2 mm. Eswird 1 m Lange des Anschlusses untersucht.

Nr. 2 Im selben Gebaude, welches unter Nr. 1 beschrieben ist, wird einStoß zwischen Dachsparren (I-Trager) und Wechsel untersucht (Bild28). Der Spalt hat die Maße 140 x 5 mm.

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Bild 27: Anschlussbereich: Dach / Gaubenaußenwand.

Bild 28: Anschlussbereich: Dach / Gaube.

Nr. 3 Der Anschluss Außenwand / Außenwand ist in Bild 29 dargestellt.Die raumseitige Gipskartonplatten sind verspachtelt, jedoch weist dieKante Risse auf. Untersucht wird die Lange von 1 m, bei einer Ris-shohe von ca. 1 mm.

Nr. 4 Ein Spalt zwischen zwei OSB-Platten mit der Hohe von 1 mm wirdauf eine Lange von 395 mm untersucht. Insgesamt wird ein Volumen-strom durch diesen Spalt von 1,2 � 0,2 m3/h bestimmt. Bezieht mandies auf einen 1 m langen Spalt dann erh alt man einen Leckagevolu-menstrom von 3,0 � 0,3 m3/(h�m).

Nr. 5 Der Anschluss eines Fensterblendrahmens an die Außenwand weiststellenweise Undichtheiten auf. Die Tapete bzw. die Farbe ist direktin der Kante gerissen. Die Risshohe betragt maximal 1 mm (Bild 30).Auf einer Lange von 800 mm kann ein Leckagevolumenstrom von 1,8� 0,4 m3/h bestimmt werden und fur die Lange von 1 m erhalt man2,3 � 0,5 m3/(h�m).

Nr. 6 Bild 31 zeigt den Bereich Mittelpfette / Dachfl ache / Stander. An denStander schließt sich, auf der in diesem Bild nicht sichtbaren Seite,ein weiterer Kniestock an. Der gesamte Kniestock weist in diesemBereich einen 90

oWinkel auf und die beiden aufeinanderstoßenden

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 39

Bild 29: Die raumseitige Gipskartonplatten sind verspachtelt, je-doch weist die Kante Risse auf (1000 x 1 mm, 2,2 � 0,4m3/h).

Pfetten enden in dem Stander. Die Große des dargestellten Spaltesbetragt 310 x 1 bis 8 mm.

Nr. 7 Ein Eckanschluss von einem Decken- und einem Sichtbalken (Erdge-schoss) zeigt Bild 32. Der Spalt hat die Maße 295 x 3 mm.

Nr. 8 In Bild 33 ist der Anschlussbereich Mittelpfette / Außenwand darge-stellt. Die Pfette weist bereits vor Fertigstellung des Geb audes Risseauf. Die zwei Risse, die bis in die Außenwand reichen werden un-tersucht und ergeben einen Volumenstrom von 0,8 � 0,1 m 3/h. Derobere Riss hat eine Hohe von ca. 4 mm und eine Tiefe von ca. 25 mm.Der untere Riss weist eine Hohe von 2 mm auf. Die Pfette wurde imLaufe des Ausbaus verkleidet, da die Risse sich weiter ausgedehnthaben.

Nr. 9 Eine Fuge (190 x ca. 2 mm) zwischen Fensterblendrahmen und unte-re Fußpfette wird untersucht. Es wird ein Gesamtvolumenstrom von2,7� 0,3 m3/h bestimmt. Dies bedeutet fur eine Fuge mit einem MeterLange ein Leckagevolumenstrom von 14,2 � 1,4 m 3/(h�m).

Nr. 10 Der Anschluss Fußboden / Blendrahmen ist mit Silikon abgedichtet(Bild 34). Das Silikon ist links der senkrechten Blendleiste 130 mmund rechts der Leiste 170 mm abgerissen. Die Fugenh ohe variierendvon 0 - 2 mm. Der untersuchte Bereich beinhaltet die Fuge von 130mm und 170 mm Lange. Der Gesamtvolumentrom betr agt 6,0 � 0,6m3/h und fur ein Meter 20 � 2 m3/(h�m).

Nr. 11 In einem Blockhaus wird eine Innen-/Außenwandecke untersucht (Bild35). Der betrachtete Bereich beinhaltet 12 Bohlenanschlusse. Daruberwird ein Gesamtvolumenstrom von 5,2 � 0,5 m3/h bestimmt. Fureinen Bohlenanschluss ergibt sich daraus ein mittlerer Leckagevolu-menstrom von ca. 0,4 m3/h.

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Bild 30: Die Tapete bzw. die Farbe ist in der Kante des UbergangsFensterblendrahmen / Dachflache gerissen (800 x ca. 1mm, 1,8 � 0,2 m3/h).

Bild 31: Zwei Mittelpfetten enden mit einem 90o

Winkel zueinan-der in einem Stander (310 x 1 - 8 mm, 13 � 3 m3/h).

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Bild 32: Ein Eckanschluss von einem Decken- und einem Sicht-balken einer Erdgeschossdecke (295 x ca. 3 mm, 2,8 �0,6 m3/h).

Bild 33: Anschluss Mittelpfette/Außenwand. Die Risse in der Pfet-te weisen Undichtheiten auf.

Bild 34: Fußboden / Blendrahmen. Silikon ist links von der senk-rechten Blendleite 130 mm und rechts 170 mm vom Blen-drahmen abgerissen.

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Bild 35: Innenwand / Außenwandeckanschluss eines Blockhau-ses (n50 = 3,8 1/h).

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7.6 Ecken

Im Gegensatz zu Kanten und Stoßen treffen bei Ecken drei Bauteile aufein-ander, die teilweise aus verschiedenen Materialien bestehen. Aus diesenGrunden ist das Abdichten der Bereiche sehr schwierig und das Dichtsy-stem muss darauf abgestimmt sein.

Bei den Untersuchungen von Eckbereichen Außenwand/Außenwand/Fuß-boden oder Außenwand/Innenwand/Fußboden kann nicht immer eine Quer-stromung ausgeschlossen werden, insbesondere dann, wenn ein Rand-dammstreifen oder eine Innenwand Teil des Eckbereiches sind. Das sicht-bare Stuck des Randdammstreifens kann zwar zwischen Außenwand undFußboden abdichten, jedoch zwischen Ecke und dem Hohlraum unterhalbdes Estriches zwischen Außenwand, Außenwand-Bodenabdichtung und Fuß-bodendammung besteht eine Verbindung, die wiederum mit dem Innenraumin Verbindung steht. Auch wenn sich in der Ecke eine direkte Leckage nachaußen befindet, weil die Außenwand-Bodenabdichtung nicht luftdicht aus-gefuhrt ist, setzt sich der ermittelte Leckagestrom aus der direkten Lecka-ge und der internen Querstr omung zusammen. Der Leckagevolumenstromwird zu groß bestimmt. Gleiches gilt, wenn eine Innenwand Bestandteil desEckbereiches ist. Die Luft kann unter der Innenwand vom Nachbarzimmerin den Eckbereich stromen und somit das Ergebnis verfalschen. Bei den un-tersuchten Ecken wird darauf geachtet, dass keine interne Str omung auftritt.Ein vollkommender Ausschluss kann jedoch nicht gewahrleistet werden undes ist anhand der hohen Leckagevolumenstr ome (Tabelle 7, �V � 2 m3/h) zuvermuten, daß Querstromungen stattgefunden haben.

Nr. 1 In Bild 36 sind zwei typische Eckanschlusse von Fensterblendrah-men, Brustung und Laibung dargestellt. Bei dem Fenster, welchesim linken Bild gezeigt wird, erfolgt die Abdichtung des Einbaus durchOrtschaum. Im unteren Bereich der Laibung h angt die Folie aus derAußenwand frei in der Luft. Undichtheiten sind im Eckbereich zu lo-kalisieren (1,1 � 0,2 m3/h).

Nr. 2 Auf der rechten Seites des Bildes 36 erfolgt die Abdichtung des Fen-stereinbaus mittels Ortschaum und Klebeband im Bereich der Lai-bung und mit Acryl im Bereich der Brustung. Eine Leckage ist eben-falls genau in der Ecke zu lokalisieren (1,7 � 0,3 m 3/h).

Nr. 3 Ein weiterer Eckanschluss von Fensterblendrahmen, Brustung undLaibung weist einen Leckagevolumenstrom von 1,5 � 0,3 m 3/h auf.

Nr. 4 Ein vierter Eckanschluss von Fensterblendrahmen, Brustung und Lai-bung weist einen Leckagevolumenstrom von 1,0 � 0,2 m 3/h auf.

Nr. 5 Ein Anschluß von einer Innen- zur Außenwand ist in Bild 37 gezeigt.Der Deckenbalken durchdringt die Außenwand. Eine Undichtheit istim Bereich der Ecke zu lokalisieren 0,5 � 0,1 m3/h.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 44

Tabelle 7: Zusammenstellung von Leckagevolumenstrome ausEckbereichen bei 50 Pa Differenzdruck zwischenGebaude und Umgebung.

Nr. Ecke �V � � �V m3/h

1 Brustung/Laibung/FBR 1,5 � 0,3

2 Brustung/Laibung/FBR 1,1 � 0,2

3 Brustung/Laibung/FBR 1,7 � 0,3

4 Brustung/Laibung/FBR 1,0 � 0,2

5 Deckenbalken/IW/AW 0,5 � 0,1

6 AW/AW/FB 7,0 � 2,0

7 AW/Stander/FB 13 � 3,0

8 AW/AW/FB 1,7 � 0,3

9 Giebel/IW/FB 9,7 � 1,9

10 Giebel/Kniestock/FB 8,7 � 1,7

11 Kamin/IW/FB 6,5 � 1,3

12 Kamin/IW/FB 13 � 3,0

13 AW/IW/FB 5,2 � 1,0

14 AW/IW/FB 7,2 � 1,4

15 AW/IW/FB 1,9 � 0,4

AW: Außenwand, IW: Innenwand

FB: Fußboden, FBR: Fensterblendrahmen

Nr. 6 Auf der linken Seite von Bild 38 ist der Anschlussbereich St ander/Blend-rahmen/Fußboden zu sehen. Der Estrich ist nicht bis in die Eckenverfullt. An diesen Ecken konnen Undichtheiten festgestellt werden.Die vordere Ecke wird untersucht und ein Leckagevolumenstrom von13 � 3 m3/h bestimmt. Dieser Volumenstrom erscheint sehr hoch, sodass davon ausgegangen wird, dass trotz sorgf altiger Abdichtung desMesssystems hier Querstromungen das Ergebnis verfalschen und da-mit der Wert zu hoch liegt.

Nr. 7 Auf der rechten Seite von Bild 38 ist eine Ecke im Bereich Außen-wand/Außenwand/Fußboden dargestellt. Es wird ein Leckagevolu-menstrom von 7 � 2 m3/h bestimmt.

Nr. 8 - 15 Diverse Eckanschluse, wie einer auf der rechten Seite in Bild 38dargestellt ist.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 45

Bild 36: Ubliche Einbausituationen von Fensterblendrahmen.

Bild 37: Anschluß Innen-/ Außenwand. Der Deckenbalken durch-dringt die Außenwand.

Bild 38: Eckanschluss Stander/Blendrahmen/Fußboden bzw. Au-ßenwand/Außenwand/Fußboden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 46

7.7 Sonstiges

In der Gruppe ’Sonstiges’ werden Leckagen zusammengefasst, die einzelneBauteile in sich betreffen bzw. die nicht in die o.a. Gruppen passen. AusTabelle 8 konnen die einzelnen Messergebnisse entnommen werden.

Nr. 1 Ein handelsublicher Deckenstrahler, der sich in einer Erdgeschossdeckebefindet, wird untersucht. Der Stahler ist in die raumseitige Beklei-dung der Decke geklippst (Bild 39). Der Bohrdurchmesser betr agtca. 55 mm. Es wird ein Leckagevolumenstrom fur den eingebautenZustand von 1,0 � 0,2 m3/h bestimmt.

Bild 39: Deckenstrahler im ein- und ausgebauten Zustand.

Nr. 2 An einem Deckenstrahler, ebenfalls in der Erdgeschossdecke, jedochmit einem Durchmesser von 170 mm kann eine Leckagevolumen-strom von 21 � 4 m3/h bestimmt werden.

Nr. 3 Eine fertig montierte Kuchendunstabzugshaube schließt nicht dicht.Es wird ein Volumenstrom von 96 � 10 m3/h ermittelt.

Nr. 4 Zwischen einem Hausturflugel (2100 x 990 mm) und dem Rahmentreten stellenweise Undichtheiten auf. Dies ergeben einen Gesamt-volumenstrom von 102 � 10 m3/h.

Nr. 5 Undichtheiten zwischen einem Turflugel (2200 x 900 mm) und demRahmen einer Haustur summieren sich zu einer Gesamtunsicherheitvon 57 � 6 m3/h.

Nr. 6 Untersuchungen an unteren Gurtwicklern ergeben einen Volumen-strom von 5 � 0,5 m3/h pro Wickler (Bild 40 links). An dem untersuch-ten Gebaude sind 14 Gurtwickler vorhanden, so dass sich daraus eineGesamtleckage von 70 � 7 m3/h ergibt.

Nr. 7 In einem anderen Gebaude werden ebenfalls die unteren Gurtwickleruntersucht (Bild 40 rechts). Der Gesamtvolumenstrom uber 17 Gurt-wickler wird zu 120 � 12 m3/h bestimmt. Der Volumenstrom ubereinen Wickler betragt ca. 7 � 1 m3/h.

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Bild 40: Gurtwickler.

Nr. 8 Uber eine eingebaute Spitzbodenluke mit den Maßen 750 x 550 kannein Volumenstrom von 200 � 20 m3/h ermittelt werden.

Nr. 9 In einem Gebaude befinden sich zwei Kamine aus Leichtbetonsteine.Dieses Gebaude wird ohne und mit verputzten Kamine untersucht. Esergibt sich ein Volumenstrom pro Quadratmeter Kaminstein von 45 �5 m3/(h�m2).

Nr. 10 Bild 41 zeigt eine Revisionsklappe eines Kamins (300 x 230 mm).Es wird ein Volumenstrom von 47 � 5 m3/h inkl. dem Rahmen ausGipskarton.

Nr. 11 Untersuchungen an einer gleichgroßen Kaminklappe an einem ande-ren Gebaude ergeben eine Leckagevolumenstrom von 4,6� 0,5 m 3/h.

Bild 41: Revisionsklappe eines Kamins (300 x 230, 47 � 5 m3/h).

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Nr. 12 Der Sicherungskasten, der in Bild 42 dargestellt ist, befindet sich ineiner Innenwand (Erdgeschoss). Uber die elektrischen Leitungen istder Sicherungskasten mit dem unbeheizten Keller sowie dem unbe-heizten Spitzboden (direkt uber dem Erdgeschoss) verbunden.

Bild 42: Der Sicherungskasten weist Undichtheiten auf (300 x600, 6,5 � 1,2 m3/h).

Nr. 13 Der Anschluss eines Abwasserrohres fur ein Handwaschbecken andie Vorwandinstallation fur das Fall- und Entluftungrohr an der Außen-wand ist in Bild 43 dargestellt. Uber den Kanal der Vorwandinstallationdes Fall- und Entluftungsrohres besteht eine direkte Verbindung zumunbeheizten Keller und zum unbeheizten Spitzboden. Der AnschlussWand / Wasserrohr ist nicht abgedichtet. Der Leckagevolumenstrombetragt hieruber 3,2 � 0,6 m3/h.

Bild 43: Wasseranschluss (3,2 � 0,6 m3/h).

Nr. 14 Ein Lichtauslass in einer Innenwand eines Dachgeschosses mit ei-nem Durchmesser von ca. 20 mm und verlegter Leitung ergibt einenVolumenstrom von 0,8 � 0,2 m3/h.

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Tabelle 8: Zusammenstellung der Volumenstrome in m3/h bei 50Pa Differenzdruck zwischen Gebaude und Umgebung.

Nr. Sonstiges Große [mm] �V � � �V

1 Deckenstrahler, EG-Decke d � 55 1,0 � 0,2 m 3/h

2 Deckenstrahler, EG-Decke d � 170 21 � 4 m 3/h

3 Dunstabzugshaube 96 � 20 m3/h

4 Haustur 210 x 99 102 � 20 m3/h

5 Haustur 220 x 90 57 � 12 m3/h

6 Gurtwickler 5,0 � 1,0 m3/h

7 Gurtwickler 7,0 � 1,4 m3/h

8 Spitzbodenluke 900 x 500 200 � 20 m3/h

9 Kaminstein, Flache 45 � 0,2 m3/(h�m2)

10 Revisionsklappe, Kamin 300 x 230 47 � 9 m3/h

11 Kaminklappe 300 x 230 4,6 � 0,9 m3/h

12 Sicherungskasten 6,5 � 1,2 m3/h

13 Durchdringung/Wasserrohr 3,2 � 0,6 m 3/h

14 Lichtauslass, IW d � 20 mm 0,8 � 0,2 m3/h

15 Luftungsklappe am DFF 550 x 30 88 � 10 m3/h

16 Staubsaugeranschluss 2,5 � 0,5 m3/h

17 Abwasseranschluss fur WC 11 � 2 m3/h

AW: Außenwand, IW: Innenwand, DFF: Dachflachenfenster

Nr. 15 Untersuchungsgegenstand sind die ge offneten Luftungsklappen ansechs Dachflachenfenster. Die Offnungsflache je Luftungsklappe be-tragt 550 x 30 mm. In der Offnungsflache befindet sich ein dunnesFlies. Der Leckagevolumenstrom ergibt sich fur eine ge offnete Luftungs-klappe zu 88 � 10 m3/h.

Nr. 16 Ein Anschluss fur einen Hausstaubsauger in einer Innenwand weisteine Leckagevolumenstrom von 2,5 � 0,5 m3/h auf.

Nr. 17 Vor einem Kniestock ist eine Vorwandinstallation fur ein WC installiert.Die Undichtheit im Bereich des Abwasseranschlusses wird untersucht(11 � 2 m3/h).

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 50

7.8 Schlussfolgerung

An zwei Gebauden soll exemplarisch untersucht werden, wie sich der ge-samte Volumenstrom auf einzelne Leckagen verteilt. Geb aude 1 weist einenn50-Wert von 1,3 h-1, Gebaude 2 einen von 2,3 h-1, auf.

Gebaude 1Steckdosen/Lichtschalter 43 St. 77 m3/hWC-Spulkasten 2 St. 32 m3/hStahlkellerfenster 3 St. 270 m3/h

379 m3/h (58 �)Gesamt 650 m3/h

Gebaude 2Steckdosen/Lichtschalter 43 St. 77 m3/hWC-Spulkasten 2 St. 32 m3/hHaustur 1 St. 57 m3/hHeizungsverteilungskasten 1 St. 47 m3/hDeckenspot 15 St. 15 m3/hSpitzbodenluke 1 St. 200 m3/h

428 m3/h (45 �)Gesamt 1000 m3/h

Es zeigt sich, dass rund 50 � des Gesamtleckagevolumenstrom zu geord-net werden kann.

In Tabelle 9 sind einige ubliche Leckagen zusammengfasst.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 51

Tabelle 9: Zusammenstellung der Volumenstrome bei 50 Pa Dif-ferenzdruck zwischen Gebaude und Umgebung.

Leckage von ... bis Mittelwert Einheit

Haustur 57 - 102 80 m3/h

Rolladengurtwickler 5 - 7 6 m3/h

Kante / Stoß / Riss 2 - 20 11 m3/(h m)

Steckdosen 0,5 - 3,0 1,8 m3/h

WC-Spulkasten 14 - 23 19 m3/h

Stahlkellerfenster 63 - 93 78 m3/h

Standardfenster 4 - 13 8 m3/h

Eckbereich Fenster 1,0 - 1,7 1,4 m3/h

Kaminrevisionsklappe 5- 47 26 m3/h

Kaminstein 20 - 45 33 m3/(h m2)

Spitzbodenluke [16] 100 - 500 300 m 3/h

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8 Labormessungen

Da die Quantifizierung von einzelnen punktuellen Leckagen nicht immer vorOrt moglich ist, sollen zusatzlich Untersuchungen im Labor stattfinden. Hier-bei werden insbesondere verschiedene typische Fehlstellen in der Folie, inGipskartonplatten sowie an einzelnen ausgew ahlten typischen Leckagestel-len untersucht, um die Auswirkungen zu quantifizieren. Untersuchungeneinzelner Leckagen unter verschiedenen Randbedingungen geben Auskunftuber deren Einfluss auf den Leckagevolumenstrom.

In einem Laborprufstand (Bild 44) werden die einzelnen Anschlussdetailsuntersucht. Die Volumenstrome werden mit einem Laminar Flow Element(LFE) der Fa. SI-Special Instruments, Nordlingen (D) bestimmt.

Maske mit Blenden

Differenzdruckmeßvorrichtung

regelbare Luftzufuhrbzw. -abfuhr

Durchflußmessgerät(Blende nach DIN 1952bzw. LFE)

Dichtung

luftdichter Kasten

Bild 44: Prinzipskizze des Laborprufstands fur Luftdichtheit.

Fur die Laboruntersuchungen wird ein ’Wandmodell’ gebaut (Bild 45) undmit Druck beaufschlagt. Der Holzrahmen ist mit Schaumstoff gefullt. Aufder einen Seite wird dieser Rahmen mit dem zu untersuchenden Werk-stoff, z.B. Folie oder Gipskarton verschlossen. Eine Holzplatte schließtdie andere Seite ab. In dieser Holzplatte befinden sich in regelm aßigenAbstanden Locher, um ein gleichmaßiges Durchstromen der Dammung zugewahrleisten. Mit Hilfe der Lochgroße bzw. -anzahl kann die Druckdiffe-renz uber die untersuchte Fehlstelle reguliert werden, so dass verschiedeneDichtheitsgrade der Konstruktion berucksichtigt werden.

Das Wandmodell wird so in den Prufstand eingebaut, dass sich die Lecka-gen auf der dem Laborprufstand zugewandten Seite befindet. Bei einemUnterdruck wird die Folie von der Modellwand abgehoben und bei Uberdruckangepresst. Aus diesem Grund konnen je nach Leckageart Ventilwirkungenentstehen, wie sie in der Realit at auch vorhanden sind. Die Auswertung derVersuche erfolgt bei 50 Pa Druckdifferenz uber das gesamte Modell.

Die Abklebungen erfolgen fur die Versuche zum Großteil mit einem han-delsublichen Paketklebeband. Es wird daraufhingewiesen, dass es sich hierum kurzzeitige Laborversuche handelt und fur die gestellte Zielsetzung der

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 53

Einsatz des Klebebandes ausreichend ist. Das Paketklebeband ist fur dieBaupraxis nicht geeignet.

Leckage

Folie

Blendrahmen

Klebeband

Dämmung

AbdeckungLeckage

Gipskartonplatten

Blendrahmen

Abdeckung

Dämmung

Bild 45: Aufbau fur die Labormessungen, links fur Untersuchun-gen an einer Folie, rechts fur Gipskartonplatten.

8.1 Folie

In der Dachschrage wird i.d.R. die Luftdichtheitsschicht von einer Folie ge-bildet. Ist die Folie noch nicht mit einer raumseitigen Bekleidung verdeckt,konnen lokal Fehlstellen in der Folie oder in ihrem Uberlappungsbereichbzw. Fehlstellen in den Anschlussbereichen der Folie an z.B. Giebel, Pfettenoder Geschossdecke festgestellt werden. Typische Leckageursachen sindLocher und Schnitte in der Folienflache sowie Unstetigkeitsstellen in der Kle-bung von Folienuberlappungen aufgrund fehlendem oder abgel ostem Kle-beband. An diesen Stellen klebt das Klebeband i.d.R. auf einer Streckevon ca. 1 bis 5 cm nicht mehr oder es fehlt ganz auf einer Streckenl angezwischen ca. 10 cm bis 20 cm. Diese Leckagen konnen im Feld nicht ein-zeln quantifiziert werden. Aus diesem Grund werden Laborversuche durch-gefuhrt.

Untersucht werden

– Fehlendes Klebeband: 5 cm, 10 cm, 15 cm und 20 cm. Die Foli-enuberlappung betr agt 10 cm bzw. 20 cm.

– Locher in der Folie: d = 5 mm, 10 mm, 15 mm, 20 mm und 25 mm

– Schnitte in der Folie: 2 cm, 5 cm, 10 cm, 15 cm und 20 cm

– Tackerlocher in der Folie

– Anschluss eines 100er Rohr mit einer improvisierten Klebebandman-schette: gute, maßige, schlechte, ganz schlechte Klebung

– Durchfuhrung von elektr. Leitungen: 1 bis 5 Stuck

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 54

8.1.1 Fehlendes Klebeband

Ein uber die Strecke von 5 cm, 10 cm, 15 cm und 20 cm fehlendes Kle-beband wird untersucht (Bild 46). Der Uberlappungsbereich der Folien be-tragt 10 cm bzw. 20 cm. Es kann je nach Druckrichtung eine starke Ven-tilwirkung festgestellt werden. Bei Unterdruck hebt sich die Folie von derUnterkonstruktion ab und bei Uberdruck wird die Folie an die Unterkon-struktion gepresst. Aus diesem Grund sind die Messergebnisse fur dieverschiedenen Druckdifferenzen uber die Leckage in Bild 47 nur fur dieUberdruckmessungen dargestellt.

Fur die Varianten bei denen auf einer L ange von 15 cm und 20 cm das Kle-beband fehlt, sind die Verlaufe fur die unterschiedlichen Uberlappungsbereicheverschieden. Bei einer Uberlappung von 10 cm liegen die Volumenstrom-verlaufe deutlich auseinander, wahrend bei 20 cm Uberlappung sie sichkaum unterscheiden. Dieses Verhalten wird drauf zuruck gefuhrt, dass jenach Lage der Folie diese sich unterschiedlich bewegen kann.

Bild 46: Das Klebeband fehlt uber eine Strecke von 20 cm. DieFolienuberlappung betragt ebenfalls 20 cm.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 55

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

fehlendes KlebebandÜberlappung 10 cm∆pges = 50 Pa

5 cm

10 cm

15 cm

20 cm

(a) 10 cm Uberlappung

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

fehlendes KlebebandÜberlappung 20 cm∆pges = 50 Pa

20 cm

15 cm

10 cm

5 cm

(b) 20 cm Uberlappung

Bild 47: Fehlendes Klebeband an Uberlappungsstellen bei ver-schiedenen Druckdifferenzen uber die Leckage. DieDruckdifferenz uber das gesamte Modell betragt 50 Pa.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 56

8.1.2 Lochern in der Folie

Es werden runde Locher in der Folie mit den Druchmessern von 5 mm bis25 mm in 5 mm Schritten untersucht. Die Ergebnisse sind in Bild 48 dar-gestellt. Es kann keine Ventilwirkung festgestellt werden, d.h. fur Uber- undUnterdruck stellen sich dieselben Volumenstr ome ein.

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

0

ø 5 mm

0

2

4

6

8

10

ø 10 mm

ø 25 mm

ø 20 mm

ø 15 mm

Löcher in der Folie∆pges = 50 Pa

Bild 48: Leckagevolumenstrome uber verschiede große rundeLocher in der Folie in Abhangigkeit von der Druckdifferenzuber die Leckagen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 57

8.1.3 Schnitte in der Folie

Gerade Schnitte in der Folie mit verschiedenen L angen werden untersucht(Bild 49). Es werden nur Schnitte mit den Langen 10 cm, 15 cm und 20 cmausgewertet, da sich gezeigt hat, dass kurzere Schnitte unter den gew ahltenVersuchsbedingungen nicht messbare Leckagevolumenstr ome aufweisen.Die Auswertung der Messungen erfolgt nur fur Unterdruck, bei dem die Fo-lie in den Innenraum des Prufstandes gesaugt wird, d.h. sie kann sich freiaufblahen. Wird die Folie in Richtung der Modellwand gedruckt, st oßt siez.T. an die Unterkonstruktion und die Messwerte schwanken derart, dasssie nicht ausgewertet werden konnen.

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

20 cm

15 cm

10 cm

Schnitte in Folie∆pges = 50 Pa

(a) Messwerte (b) 20 cm Schnitt

Bild 49: Volumenstrome in Abhangigkeit von der Schnittlange undder Druckdifferenz uber die Leckage.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 58

8.1.4 Folienverwerfungen

Verwerfungen in der Folie entstehen, wenn die zwei Folien, die zusammen-geklebt werden sollen, unterschiedlich lang sind. Die untersuchten Verwer-fungen weisen eine Flache von 13,5 mm2, 25 mm2, 85 mm2 und 190 mm2

auf. Es werden beide Druckrichtungen untersucht, so dass die Verwerfun-gen aufgedruckt bzw. angepresst werden. Die Messwerte weisen eine leich-te Ventilwirkung (Bild 50).

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

0

1

2

3

4

5

6

190 mm2

85 mm2

25 mm2 13 mm2

Verwerfungen∆pges = 50 Pa

anpressenaufdrücken

(a) Messwerte (b) Verwerfung 13,5 mm2

Bild 50: Volumenstrome in Abhangigkeit von der Große der Foli-enverwerfungen und der Druckdifferenz uber die Leckage.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 59

8.1.5 Klammern

Mit 30 Klammern von 10 cm Breite wird die Folie auf zwei Dachlatten be-festigt (Bild 51a). In der ersten Messreihe werden die Klammern im Aus-gangszustand untersucht und fur die zweite Messreihe wird die Folie vonden Klammern abgerissen, so dass unregelmaßige Locher in der Folie ent-stehen (Bild 51b). Es werden nur die Unterdruckmessreihen ausgewertet,bei der die Folie von der Latte angehoben wird. Bei der umgekehrten Druck-richtung wird die Folie an die Latten gepresst und es kann kein messbarerVolumenstrom ermittelt werden. Fur den Fall der abgerissenen Folie wirdebenfalls nur eine Druckrichtung untersucht.

Die Messergebnisse werden auf 100 Klammern hochgerechnet und in Bild52 dargestellt. Deutlich ist zu erkennen, dass die Bereiche der Klammernan denen die Folie nicht ausgerissen ist, als dicht erachtet werden k onnen.Weist die Folie jedoch an den Klammerstellen Verletzungen auf, sollten die-se abgedichtet werden.

(a) Klammer (b) ausgerissene Klammern

Bild 51: Die Folie wird mit 30 Klammern auf zwei Dachlatten be-festigt.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 60

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0 10 20 30 40 50 60

100 Klammern

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

∆pges = 50 Pa

(a) unverletzte Folie

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

0

5

10

15

20

25

30

35100 ausgerissene Klammern∆pges = 50 Pa

(b) ausgerissene Folie

Bild 52: Auswertung der Leckagevolumenstrome uber 100 Klam-mern in Abhangigkeit von der Druckdifferenz uber dieLeckagen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 61

8.1.6 Rohrdurchf ¨uhrung

Als Beispiel einer Rohrdurchdringung wird ein Rohr mit 100 mm Durchmes-ser herangezogen, wobei die Qualit at der Abdichtung Rohr / Folie variiert.Es werden vier verschiedene Ausfuhrungsvarianten untersucht, die subjek-tiv als ’gut’, ’maßig’, ’schlecht’ und ’ganz schlecht’ bewertet werden (Bild 54).Fur die Varianten ’gut’ und ’maßig’ konnen nur Volumenstrome kleiner als0,2 m3/h bestimmt werden, so dass diese nicht weiter betrachtet werden.Eine Ventilwirkung durch Beaufschlagung mit Uber- und Unterdruck kannim Rahmen der Messgenauigkeit nicht festgestellt werden (Bild 53).

0

1

2

3

4

5

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

ganz schlecht

Rohrdurchführung∆pges = 50 Pa

schlecht

Bild 53: Auswertung der Leckagevolumenstrome uber verschie-dene Ausfuhrungsqualitaten von Rohrdurchdingungen inAbhangigkeit von der Druckdifferenz uber die Leckagen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 62

Bild 54: Die Qualitat der Rohrdurchfuhrungen wird variiert: vonoben nach unten nimmt die Ausfuhrungsqualitat ab.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 63

8.1.7 Durchf uhrung von elektrischen Leitungen

Die Verlegung von elektrischen Leitungen kann entweder durch ein Loch inder Folie bzw. durch den Uberlappungsbereich zweier Folien erfolgen (Bild55). Bei der Variante ’Loch’ werden Bundel bis zu funf Leitungen untersucht,wahrend bei der Variante ’Uberlappungsbereich’ nur Einzelleitungen bzw.zwei nebeneinanderliegende Leitungen betrachtet werden.

(a) Loch (b) Uberlappung

Bild 55: Durchfuhrung elektrischer Leitungen durch ein Loch inder Folie bzw. durch den Bereich der Folienuberlappung.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 64

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

∆pges = 50 Pa

Durchführung vonelektr. Leitungendurch ein Loch

5 Stück

4 Stück

3 Stück

2 Stück

1 Stück

(a) Loch

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

0 10 20 30 40 50 60

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

[Pa]

Durchführung vonelektr. Leitungenan einerÜberlappung

2 Stück

1 Stück

∆pges = 50 Pa

(b) Uberlappung

Bild 56: Auswertung der Leckagevolumenstrome uberDurchfuhrungen von elektr. Leitungen die Folie inAbhangigkeit von der Druckdifferenz uber die Leckagen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 65

8.2 Gipskartonplatten

Das Wandmodell wird mit Gipskartonplatten der St arke von 12,5 mm verse-hen. Folgende Variationen sollen untersucht werden

– Spalthohe zwischen zwei Platten: 0,5 mm, 1 mm, 1,5 mm und 2,5 mm

– Locher im Gipskarton: d = 5 mm, 10 mm, 38 mm und 50 mm

8.2.1 Nicht verspachtelte Plattenst oße

Es werden verschiedene Spalthohen an unverspachtelten Plattenst oßen un-tersucht, wobei die Lange des gemessenen Spaltes 0,5 m betr agt (Bild 57a).Die Ergebnisse werden auf 1 m Spaltl ange bezogen. Es kann keine Ventil-wirkung bestimmt werden.

(a) Plattenstoß

0

10

20

30

40

50

60

70

0 10 20 30 40 50 60[Pa]

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/(hm)]

∆pges = 50 Pa2,5 mm

1,0 mm

1,5 mm

0,5 mm

Spalthöhe zwischenzwei Gipskartonplatten

(b) Messwerte

Bild 57: Auswertung der Leckagevolumenstrome uber ver-schieden Spalthohen zwischen Gipskartonplatten inAbhangigkeit von der Druckdifferenz uber die Leckage.

Fur großere Bauteilfugen sowie Fugen mit Umlenkungen bietet [20] eineGrundlage zur Berechnung von Leckagevolumenstr omen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 66

8.2.2 Locher im Gipskarton

Es werden Locher mit verschiedenen Durchmessern in einer Gipskarton-platte untersucht (Bild 58). Es kann keine Ventilwirkung bestimmt werden.Die Messergebnisse sind in Bild 60 dargestellt. Es zeigt sich, dass schonuber ein Loch mit dem Druchmesser von 10 mm ein Leckagevolumenstromvon rund 1 m3/h anliegt. Ob diese Art von Leckage einen relevanten Beitragzum Gesamtleckagevolumenstrom leistet, hangt von der Anzahl der Locherab.

Bild 58: Runde Locher in einer Gipskartonplatte.

0,0

0,5

1,0

1,5

0 10 20 30 40 50 60[Pa]

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]

ø 10 mm

ø 5 mm

∆pges = 50 PaLöcher im Gipskarton

(a) kleine Locher

0

5

10

15

20

25

30

35

40

0 10 20 30 40 50 60[Pa]

Vol

umen

stro

m

Druckdifferenz über die Leckage

[m3/h]∆pges = 50 Pa

ø 38 mm

ø 50 mm

Löcher im Gipskarton

(b) große Locher

Bild 59: Auswertung der Leckagevolumenstrome uber verschie-den große Locher in der Gipskartonplatte in Abhangigkeitvon der Druckdifferenz uber die Leckage.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 67

8.3 Fensterprofile

Um die reine Leckage von Fensterdichtungsprofile bestimmen zu k onnen,wird ein reales Fenster in den Luftdichtheits-Laborprufstand eingebaut. DasFenster weist die lichten Offnungsmaße von 86 x 79 cm (H x B) auf. Diesentspricht einer Dichtungslange von 330 cm. Die verwendeten Dichtungs-profile sind in Bild 62 dargestellt. Nicht alle Dichtungen sind fur das unter-suchte Fenster geeignet. Die Dichtungen L2018 und L5018 sind zu breitund die Dichtungen L5019 und L5020 zu klein. Es werden jedoch alle Dich-tungen untersucht. Die Ergebnisse sind pro laufenden Meter umgerechnet.Das Fenster ohne Dichtung weist einen Leckagevolumenstrom bei Unter-druck von 12 m3/h, bei Uberdruck von 16 m3/h und im Mittel von 14 m3/hauf.

In Bild 61 sind die Ergebnisse fur eine Druckdifferenz von 50 Pa uber dasFenster dargestellt. Deutlich ist zu erkennen, dass die meisten Dichtungenim Mittel unter 1 m3/(h m) liegen. Dies entspricht bei diesem Fenster einema-Wert von kleiner als 0,1 m3/(h m daPa2/3). Die drei Dichtungen, die diegroßten mittleren Volumenstrome aufweisen, passen nicht zu dem Profil desFensters. Sie sind entweder zu breit oder zu klein. Es zeigt sich, dassverschiedene Dichtungen zu einem ahnlich dichten Fenster fuhren.

(a) Fenster im Laborprufstand (b) Beispiel einer Dichtung

Bild 60: Untersuchungen an einem realen Fenster im Labor mitverschiedenen Dichtungen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 68

0

2

4

6

8

10

12

orig

inal

L201

0

L201

8

L300

0

L501

5

L501

8

L501

9

L502

0

L515

0

UnterdruckÜberdruckMittelwert

Vol

umen

stro

m

Dichtung

[m3/(hm)]

∆pges = 50 Pa

Bild 61: Auswertung der verschiedenen Fensterdichtungen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 69

Bild 62: Verschiedene Fensterdichtungen.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 70

8.4 Dachlatten

Eine 10 cm breite Folienuberlappung wird zwischen zwei Dachlatten einge-klemmt und im Abstand von 20 cm bzw. von 50 cm festgeschraubt (Bild63). Die Dachlatten weisen eine Lange von 1 m auf. Insgesamt werden12 Proben hergestellt, die unter verschiedenen Bedingungen ein Jahr langgelagert werden. Vier Proben – jeweils zwei mit 20 cm und 50 cm Schrau-benabstand – werden in einem Kellerraum (K) bei relativ konstanten Bedin-gungen gelagert. Weitere vier Proben werden der naturlichen Bewitterungausgesetzt. Sie lagern auf dem Dach des Zentrums fur UmweltbewusstesBauen e.V. in Kassel (D). Die restliche vier Proben werden in einer Sorp-tionskammer (S) mit definierten Randbedingungen beaufschlagt. Hierbeiwird die Temperatur konstant auf 20

oC gehalten und die relative Luftfeuch-

tigkeit alternierend auf 20 � bzw. 80 � eingestellt. Untersuchungsziel ist,den Volumenstrom durch den Spalt zwischen den beiden Latten zu bestim-men und zu uberprufen, ob sich dieser unter den verschiedenen Randbe-dingungen andert.

Bild 63: Dachlatten mit einem Schraubenabstand von 20 cm bzw.50 cm.

In Bild 64 sind die gemittelten Volumenstrome aus den jeweils zwei gleichenProben in Abhangigkeit von dem Messdatum dargestellt. Die zeitlichen Mit-telwerte der einzelnen Varianten lauten

D 20: 1,1 � 0,7 m3/(h m) D 50: 2,1 � 1,4 m3/(h m)K 20: 1,1 � 0,5 m3/(h m) K 50: 2,2 � 1,3 m3/(h m)S 20: 1,7 � 0,8 m3/(h m) S 50: 1,9 � 0,6 m3/(h m)

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 71

Insgesamt kann man sagen, dass alle Proben im Mittel ahnliche Volumen-strome aufweisen. Die Volumenstrome der Proben mit den großeren Schrau-benabstanden sind tendenziell etwas gr oßer.

Eine Abhangigkeit des Volumenstroms von verschiedenen Randbedingun-gen kann nicht festgestellt werden. Selbst die Volumenstr ome der Probenaus dem Keller, die bei relativ gleichmaßigen Bedingungen gelagert wur-den, sind großeren Schwankungen unterworfen. Bei den Ergebnissen ist zuvermuten, dass diese mehr von der jeweilige Einbauqualit at der Proben inden Laborprufstand abhangen als von den aufgepr agten Klimadaten.

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

14.0

1.02

28.0

2.02

11.0

4.02

07.0

6.02

08.0

7.02

27.0

8.02

14.1

0.02

14.0

2.03

D 20K 20S 20

Vol

umen

stro

m

[m3/(hm)]

(a) 20 cm Abstand

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

14.0

1.02

28.0

2.02

11.0

4.02

07.0

6.02

08.0

7.02

27.0

8.02

14.1

0.02

14.0

2.03

D 50K 50S 50

Vol

umen

stro

m

[m3/(hm)]

(b) 50 cm Abstand

Bild 64: Untersuchungen an Dachlatten mit unterschiedlichenSchraubenabstanden.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 72

8.5 Offnungen

Uber blendenartige Offnungen, wie z.B. Turspalte, kann der Volumenstromuber den bekannten Zusammenhang

�V � ����uA [m3/h] (8)

bestimmt werden. Hierin ist u die Stromungsgeschwindigkeit der Luft durchdie Blende in [m/s] und A die Querschnittsflache der Blende in [m2]. DieStromungsgeschwindigkeit wird fur eine stati onare Stromung aus

u �

s��p

�Cd [m/s] (9)

ermittelt. Worin �p [Pa] die Druckdifferenz uber die Blende ist, � die Dichteder Luft in [kg/m3] und uber den Discharge-Koeffizient C d [-] die Reibungs-verluste berucksichtigt werden. Der Discharge-Koeffizient betr agt ublicherWeise 0,61. Mit Hilfe von Gl. 8 und Gl. 9 kann der Volumenstrom fur unter-schiedliche Offnungsflachen berechnet werden.

In Tabelle 10 sind exemplarisch fur verschiedene Leckagen Volumenstr omein Abhangigkeit von der anliegenden Druckdifferenz zusammengestellt.

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 73

Tabelle 10: Zusammenstellung der Volumenstrome in [m3/h] beiverschiedenen Druckdifferenzen und Offnungsflachen.

Druckdifferenz

10 Pa 20 Pa 30 Pa 40 Pa 50 Pa

Spalthohe Spaltlange 80 cm

0,5 cm 36 51 62 72 80

1,0 cm 72 101 124 144 160

1,5 cm 108 152 186 215 247

2,0 cm 144 203 248 287 320

2,5 cm 179 254 311 359 401

Spalthohe Spaltlange 100 cm

0,5 cm 45 63 78 90 100

1,0 cm 90 127 155 179 201

1,5 cm 135 190 233 269 301

2,0 cm 179 254 311 359 401

2,5 cm 224 318 388 449 501

Flache Schlusselloch

4,2 cm2 3,1 4,4 5,4 6,3 7,0

Durchmesser Rohr

1 cm 0,7 1,0 1,2 1,4 1,6

5 cm 18 25 31 35 40

10 cm 70 100 122 141 158

AiF 12611 N – In situ Quantifizierung – Mai 2003 74

9 Planungs- oder Ausf ¨ uhrungsfehler?

Die Frage ob die Ursache einer Leckage auf einen Planungs- oder Ausfuhr-ungsfehler zuruckzufuhren ist, ist nicht in allen F allen eindeutig zu beant-worten.

Ausfuhrungsfehler liegen zweifelsohne vor, wenn z.B. die Folie Risse undSchnitte aufweißt, die Klammerlocher ausgerissen sind, der Montageschaumnicht vollflachig verarbeitet ist, d.h, allgemein, wenn offensichtlich ’schluder-haft’ gearbeitet wird.

Planungsfehler treten z.B. bei der Monatge auf. Werden erst die Innenw andeund dann die Außenwande aufgestellt, muss darauf geachtet werden, dassder Bereich Innenwand / Außenwand wahrend der Montage dicht wird. DerEckbereich kann nachtraglich nicht mehr abgedichtet werden. Die Luft ver-teilt sich aus diesen Bereichen entlang der Kante Fußboden / Wand und trittan Steckdosen etc. in den Raum.

Ein weiterer Punkt sind Kaminsteine aus Leichtbeton. Wird in der Planungvorgesehen, dass diese Art von Kaminen mit einer raumseitigen Beklei-dung versehen wird, dann muss das restl. Luftdichtheitskonzept darauf ab-gestimmt sein. Decken und Wande mit denen der Kamin in Verbindungsteht werden durchstromt.

Wasserrohre, die uber Abseitenbereiche gefuhrt werden, liegen i.d.R. au-ßerhalb der Luftdichtheitsschicht. Die Abdichtung zum beheizten Raum undbei Durchdringungen der Decke bzw. dem Dach muss entsprechend geplantwerden.

Manche Firmen verfolgen ein Luftdichtheitskonzept, bei dem die Luftdicht-heitsschicht der Dachflachen an die Innenseite der Innenw ande angeschlos-sen wird, d.h. der Hohlraum der Innenw ande liegt außerhalb der Luftdicht-heitsschicht. Wird eine Steckdose oder ein Wasseranschluss in dieser In-nenwand verlegt, so mussen diese gesondert abgedichtet werden.

Bei Leckagen an Anschlussen und Durchdringungen aller Art beruhen dieUrsachen meist auf einer Kombination aus mangelnder Planung, Ausfuhrungund Uberwachung. Zum einen muss mit dem Handwerker konkret bespro-chen werden, wie er welche Details abdichten kann/sollte, es mussen dieentsprechenden Materialien zur Verfugung stehen und eine Kontrolle derArbeit muss erfolgen. Anschlusse, die ’unordentlich’ aussehen, sind i.d.R.auch nicht dicht.

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10 Zusammenfassung

Im Sinne des energiesparenden Bauens und unter bauphysikalischen Ge-sichtspunkten ist die Luftdichtheit von Geb auden ein wichtiger Aspekt. Zieldieses Forschungsprojektes ist es den akutellen Stand der Luftdichtheitvon Gebauden in Holzbauart aufzuzeigen und dabei nicht nur die integraleDichtheit des Gebaudes zu ermitteln, sondern auch einzelne Leckagen zuquantifizieren.

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes werden 51 uber ganz Deutschlandverteilte Einfamilienhauser in Holzbauart untersucht. Der Ausbauzustandder Gebaude variiert von ’garade montiert’ bis ’bewohnt’, d.h. von Neubau-ten bis altere Privat- oder Musterhauser, jedoch liegt der Schwerpunkt aufNeubauten. Das Alter von 80 � der untersuchten Geb aude betragt ma-ximal Jahr. Die Ergebnisse stellen daher einen Uberblick uber die Qua-litat der Dichtheit von Neubauten aus den Jahren 2001/2002 sowie uber dieGroßenordnungen von einzelnen Leckagen dar.

70 � der untersuchten Einfamilienhauser erfullen die Anforderung an denn50-Wert fur Gebaude mit Fensterluftung und nur 30 � erweisen sich furden Einbau einer Luftungsanlage als ausreichen dicht. Der mittlere n 50-Wert wird zu 2,4 h-1 bestimmt. Dies ist eine deutliche Steigerung zu einemfruheren Forschungsprojekt aus dem Jahren 1996, bei dem der mittlere n 50-Wert = 3,3 h-1 betragt. Die Qualitat von Gebauden in Holzbauart hat sichhinsichtlich der Luftdichtheit in den letzten sechs bis sieben Jahren erheblichverbessert. Es ist jedoch ein weiteres Verbesserungspotential vorhanden.

Bei der Verteilung der Leckagen auf Keller, Erd- und Dachgeschoss ist eineVerschiebung zu verzeichnen. Die Werte fur 1996/2002 lauten Keller: 19� / 20 �, Erdgeschoss 57 � / 45 � und Dachgeschoss 24 � / 35 �. DieVerteilung der Leckagen auf die einzelnen Geschosse wird gleichm aßiger.

Infolge der durchgefuhrten Untersuchungen k onnen rund 50 � des integra-len Leckagevolumenstroms uber ein Geb aude auf einzelne Leckagen zu-geordnet werden. Mit dieser Information ist eine wichtige Grundlage zurweiteren Verbesserung der Luftdichtheit von Geb auden geschaffen.

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Anhang 78

A Bild- und Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Prinzip der Luftdichtheitsmessung und Messsystem . . . . . 2

2 Bezeichnungen fur die Methode ”Opening A Door”. . . . . . . 7

3 Guard Zone und Deduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4 Luftwechselrate der Gebaude . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

5 Altersverteilung der betrachteten Objekte . . . . . . . . . . . 12

6 Ausbau der betrachteten Objekte . . . . . . . . . . . . . . . . 13

7 Luftdichtheitsschicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

8 Verschiedene Konstruktionsmerkmalen . . . . . . . . . . . . 14

9 n50-Werte aller betrachteten Objekte . . . . . . . . . . . . . . 15

10 Luftwechselrate der Gebaude . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

11 n50-Werte aller betrachteten Objekte . . . . . . . . . . . . . . 17

12 Leckageverteilung im Gebaude. . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

13 Typische Leckagen im Gebaude. . . . . . . . . . . . . . . . . 18

14 n50-Wert in Anhangigkeit vom dem Ausbauzustand . . . . . 19

15 Haufigkeit der einzelnen Kenngr oßen . . . . . . . . . . . . . . 24

16 Abhangigkeit der Kenngroßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

17 Abhangigkeit des A/V Verhaltnisses . . . . . . . . . . . . . . 25

18 Anzahl der untersuchten Objekte . . . . . . . . . . . . . . . . 26

19 Punktuelle Leckage im Eckbereich Fensterlaibung . . . . . . 28

20 Dachflachenfensters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

21 Kellerfenster mit Kippflugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

22 Stahlkellerfenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

23 Steckdosen und Lichtschalter in Innen- und Außenw anden . 31

24 Verschiedene Montagestadien von Steckdosen . . . . . . . . 31

25 Ein- und Zweifachhohlwandinstallationsdose . . . . . . . . . 32

26 WC-Spulkasten ohne/mit Verblendung . . . . . . . . . . . . . 35

27 Anschlussbereich: Dach / Gaubenaußenwand . . . . . . . . 38

28 Anschlussbereich: Dach / Gaube . . . . . . . . . . . . . . . . 38

29 Gipskartonplatten mit Rissen in der Kante . . . . . . . . . . . 39

Anhang 79

30 Tapete bzw. die Farbe ist in der Kante gerissen . . . . . . . . 40

31 Mittelpfetten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

32 Eckanschluss von einem Decken- und einem Sichtbalken . . 41

33 Anschluss Mittelpfette/Außenwand . . . . . . . . . . . . . . . 41

34 Fußboden / Blendrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

35 Innenwand / Außenwandeckanschluss eines Blockhauses . . 42

36 Ubliche Einbausituationen von Fensterblendrahmen . . . . . 45

37 Anschluß Innen-/ Außenwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

38 Eckanschluss Stander/Blendrahmen/Fußboden . . . . . . . . 45

39 Deckenstrahler im ein- und ausgebauten Zustand . . . . . . . 46

40 Gurtwickler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

41 Revisionsklappe eines Kamins . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

42 Der Sicherungskasten weist Undichtheiten auf . . . . . . . . 48

43 Wasseranschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

44 Prinzipskizze des Laborprufstands fur Luftdichtheit . . . . . . 52

45 Aufbau fur die Labormessungen . . . . . . . . . . . . . . . . 53

46 Photo eines fehlenden Klebebandes . . . . . . . . . . . . . . 54

47 Fehlendes Klebeband an Uberlappungsstellen . . . . . . . . 55

48 Locher in der Folie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

49 Volumenstrome in Abhangigkeit von der Schnittlange . . . . . 57

50 Folieverwerfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

51 Die Folie wird mit 30 Klammern auf zwei Dachlatten befestigt 59

52 Folieverwerfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

53 Auswertung der Messung von Rohrdurchfuhrungen . . . . . . 61

54 Ausfuhrungsqualitat von Rohrdurchfuhrungen . . . . . . . . . 62

55 Durchfuhrung von elektrischen Leitungen . . . . . . . . . . . 63

56 Ausfuhrungen von Rohrdurchfuhrungen . . . . . . . . . . . . 64

57 Nicht verspachtelte Plattenst oße . . . . . . . . . . . . . . . . 65

58 Locher in Gipskartonplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

59 Kleine und große Locher in der Gipskartonplatte . . . . . . . 66

60 Laborfenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

61 Auswertung der verschiedenen Fensterdichtungen . . . . . . 68

62 Verschiedene Fensterdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . 69

63 Dachlatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

64 Untersuchungen an Dachlatten. . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Anhang 80

Tabellenverzeichnis

1 Kenngroßen und Anforderungen nach DIN 4108-7:2001-8. . 4

2 Herstellerangaben Fehler von Messfuhlern . . . . . . . . . . 9

3 Leckagvolumenstrome der Fenster . . . . . . . . . . . . . . . 30

4 Leckagevolumenstrome von Steckdosen/Lichtschaltern . . . 34

5 Leckagevolumenstrome uber WC-Spulkasten . . . . . . . . . 36

6 Volumenstrome von Kanten, Stoße, Risse und Fugen . . . . 37

7 Leckagevolumenstrome von Eckbereichen . . . . . . . . . . . 44

8 Vers. Leckagevolumenstrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

9 Ubliche Leckagevolumenstrome . . . . . . . . . . . . . . . . 51

10 Volumenstrome uber einen Spalt . . . . . . . . . . . . . . . . 73