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Handbuch für Projektleiter in-Step ® in- Step

In-Step Für Projektleiter

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  • Handbuch

    fr Projektleiterin-Stepin-Step

  • Workflow-Management

    fr IT-Projekte

    in-Stepin-StepProjektleiterHan

    dbuch

  • in-Step Workflow-Management fr IT-Projekte, ProjektleiterHandbuch

    Die in diesem Handbuch enthaltenen Angaben und Daten knnen ohne vorherigeAnkndigung gendert werden. Die in den Beispielen verwendeten Firmen, sonstige Namenund Daten sind frei erfunden, soweit nicht anders vermerkt. Das vorliegende Handbuch isturheberrechtlich geschtzt. Ohne ausdrckliche schriftliche Genehmigung der microTOOLGmbH, Berlin, darf kein Teil dieses Handbuchs fr irgendwelche Zwecke vervielfltigt oderbertragen werden, unabhngig davon, auf welche Art und Weise oder mit welchen Mitteln,elektronisch oder mechanisch, dies geschieht.

    2002-2003 microTOOL GmbHSoftware Methoden TrainingBerlin

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    in-Step ist ein eingetragenes Warenzeichen der microTOOL GmbH.

    Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesemHandbuch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solcheNamen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachtenwren und daher von jedermann benutzt werden drfen.

    Copyright

  • iii

    Inhalt

    Inhalt

    Vorwort vii

    Die Idee von in-Step 1

    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Stepwissen mssen 5

    Die Grundelemente eines Prozessmodells 5

    Warum wir immer von ...typen sprechen 6

    Was Sie ber Aktivittstypen wissen mssen 8

    Wo die Rollen herkommen 15

    Was Sie ber Produkttypen wissen mssen 17

    Was Sie ber den Produktfluss wissen mssen 22

    Produktfluss vs. Kontrollfluss 24

    Was in-Step fr die Dynamik des Prozesses braucht 26

    Gute Vorbereitung ist alles 35

    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein 36

    Start-up 36

    Wie in-Step Projekte verwaltet 38

    Systeme unter in-Step 38

    Projekte unter in-Step 39

  • iv

    Inhalt

    Wie Sie mit in-Step ein Projekt anlegen und einrichten 40

    Ein bis vier Schritte zum Projekt 40

    Schritt 1: System anlegen/auswhlen 41

    Schritt 2: Projekt anlegen/beschreiben 42

    Schritt 3: Prozess anlegen/anpassen 48

    Schritt 4: Mitarbeiter anlegen/bearbeiten 54

    Rechte fr Systeme, Projekte und Produkte 61

    Die Rechte eines System- und Projektadministrators 61

    Rechte zur Bearbeitung von Produkten 63

    Noch einmal im Schnelldurchlauf 65

    So steuern Sie ein Projekt mit in-Step 67

    Wie Sie den Workflow in Ihrem Projekt planen 67

    Unser Beispiel 68

    In vier Schritten zum Workflow 73

    Schritt 1: Aktivitten anlegen 73

    Schritt 2: Bearbeiter zuordnen 74

    Schritt 3: Ein- und Ausgangsprodukte anlegen/zuordnen 75

    Schritt 4: Ausgangsprodukte den Folgeaktivitten als Eingabe zuordnen 79

    Warum es noch nicht losgeht 80

    Wie die Arbeit im Projekt zu flieen beginnt 84

    Der Schnellstart in die Workflow-Planung 88

    Workflow-Basics: Was Sie ber die Grundkonstrukte einesWorkflows wissen mssen 95

    Die einfache Sequenz 96

    Wenn der Workflow komplizierter wird 98

    Fall 1: Eine Aktivitt erwartet mehrere Eingangsprodukte von mehreren Vorgnger-aktivittenOder: Die Synchronisation von sequenziellen Ablufen 99

  • vInhalt

    Fall 2: Eine Aktivitt hat mehrere Ausgangsprodukte fr mehrereNachfolgeaktivitten 103

    Fall 3: Mehrere Aktivitten erwarten dasselbe EingangsproduktOder: Parallel und versionssicher arbeiten 107

    Runde fr Runde ein bisschen besser: die Iteration 111

    Fall 1: Eine bereits vollstndig durchgefhrte Folge von Aktivitten wirdwiederholt 113

    Fall 2: Eine Aktivitt geht in die zweite Runde, bevor die Folgeaktivitt durchgefhrt,also die erste Runde beendet ist 120

    Die Iterationsbremse 122

    So planen und kontrollieren Sie Kosten und Termine 124

    Das Prinzip der Kosten- und Terminkontrolle von in-Step 125

    Wie Sie mit Voreinstellungen und Vorgabewerten eine Menge Zeit sparen 127

    Vorgaben im Prozessmodell 127

    Wirkung der Vorgaben aus dem Prozessmodell 130

    Vorgaben beim Mitarbeiter 132

    Wirkung der Vorgaben beim Mitarbeiter 134

    Wenn die Voreinstellungen nicht passen: So planen Sie eine einzelneAktivitt 137

    Wie Sie bei der Kosten- und Terminplanung vorgehen 145

    Wenn das Projekt noch ganz am Anfang steht 145

    Schritt 1 der Projektinitialisierung: Phasen anlegen 146

    Schritt 2 der Projektinitialisierung: Vorgnger-/Nachfolgerbeziehungen

    zwischen den Phasen definieren. 147

    Schritt 3 der Projektinitialisierung: Kosten und Termine planen 149

    Wenn das Projekt erst einmal luft 150

    Schritt 1 der Phasenplanung: Erste Phase in Aktivitten gliedern 150

    Schritt 2 der Phasenplanung: Workflow, Kosten und Termine der Aktivittenplanen 151

  • vi

    Inhalt

    Schritt 3 der Phasenplanung: Meilensteine als Kostenbremse setzen 152

    Schritt 4 der Phasenplanung: Nchste Phase in Aktivitten gliedern 155

    Schritt 5 der Phasenplanung: Startaktivitt mit vorangegangenemMeilenstein durch Kontrollfluss verbinden 155

    So bringen Sie Ihre Planung zu Papier 156

    So erstellen und versionieren Sie den Projektplan 157

    Projektplan erstellen 157

    Projektplan in in-Step aufnehmen 159Projektplan bearbeiten oder aktualisieren 160

    Projektplan versionieren 162

    So erstellen Sie ein Projektdiagramm 166

    So werten Sie die Planungsinformationen aus 167

    Auswertung starten 168

    Neue Auswertung anlegen 169

    Nachwort 174

    Anhang 177

    So geben Sie ein eigenes Prozessmodell ein 179

    So verallgemeinern Sie das Vorgehen in einem Projekt zu einem Prozess 218

    So arbeiten Sie mit in-Step auch ohne spezifischen Prozess 234

    So erweitern Sie in-Step 253

    So kommunizieren Sie im Projekt 263

    So machen Sie eine Meilenstein-Trendanalyse fr IhrProjekt 272

    So arbeiten Sie mit eigenen Bildschirmformularen direkt in in-Step 290

    Index 304

  • vii

    Vorwort

    Vorwort

    Es gibt unendlich viele Mglichkeiten, einen Tag zu vertun ...

    aber keine einzige, ihn zurckzubekommen.

    Tom DeMarco, Der Termin

    Stecken Sie gerade mitten in einem Projekt? Gut. Und Sie wissen ganzgenau, wo Ihr Projekt heute steht, welche Ergebnisse fertig sind, was gerade getan wird, wasnoch zu tun ist, wo die Zeit geblieben ist, die eingeplant war, und was das Projekt bis heutegekostet hat? Wenn Sie nicht aus vollem Herzen mit Ja antworten knnen, dann sind Sie hierrichtig.

    Dieses Handbuch wendet sich an alle, die fr Projekte Verantwortung tragen und die Arbeit inProjektteams organisieren. Wir sprechen der Einfachheit halber von Projektleitern, obwohlwir natrlich wissen, dass Menschen in unterschiedlichen Positionen diese Aufgaben in derPraxis bernehmen, zum Beispiel Projektmanager, Teamleiter oder Teammitglieder in sich selbstorganisierenden Teams.

    In diesem Handbuch geht es um Projektkontrolle. Darunter fassen wir drei Ttigkeiten zusam-men:

    ! die Projektplanung; jedes Projekt braucht einen Plan, will man dem Chaos nicht das Feldberlassen,

    ! die Gewinnung von Statusinformationen; denn was ntzen Plandaten ohne Vergleichzum Istzustand,

    ! die Projektsteuerung; der Plan-/Istvergleich ist ja nicht Selbstzweck, sondern die Grundla-ge fr korrigierende Eingriffe.

    Sie werden im Folgenden in-Step kennen lernen, ein Werkzeug, das Sie bei diesen Ttigkeitenauf eine neuartige Weise untersttzt. Es kombiniert Workflow-, Projekt- und Konfigurations-management miteinander. in-Step ermglich Ihnen, die Arbeitsablufe zwischen Projekt-mitarbeitern festzulegen und zu steuern, Termine und Kosten zu planen und zu berwachensowie die entstehenden Produkte zu versionieren. in-Step macht den Stand eines Projekts

  • viii

    Vorwort

    sichtbar. Es liefert Ihnen zu jedem Zeitpunkt aktuelle Informationen ber die Zustnde allerProjektaktivitten und zu entwickelnden Produkte mit einem Blick in das laufende Projektoder Schwarz auf Wei in Projektplnen, Projektdiagrammen und aktuellen Auswertungen.

    Fr dieses Spektrum an Funktionen bentigt in-Step eine Basis: ein Prozessmodell, das dasprinzipielle Vorgehen in den Projekten Ihrer IT-Organisation regelt.

    Im ersten Kapitel dieses Handbuchs, das Die Idee von in-Step heit, erfahren Sie mehr berden Zusammenhang zwischen Prozessmodell, Workflow-, Projekt- und Konfigurations-management.

    Im zweiten Kapitel mit dem Titel Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen ms-sen, lernen Sie die Elemente kennen, die ein Prozessstandard unter in-Step aufweisen muss.Wir gehen in diesem Handbuch zwar davon aus, dass Prozessmodellierung nicht Ihr Themaist, Sie also zu den Anwendern eines Prozessstandards gehren, nicht zu seinen Erfindern.Dennoch bentigen Sie fr die Planung und Steuerung des Workflows in Ihren ProjektenGrundkenntnisse ber die Struktur eines Prozessmodells. Diese vermitteln wir Ihnen hier.

    In dritten Kapitel So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein zeigen wir Ihnen, wie man einProjekt mit in-Step vorbereitet. Sie erfahren, wie man ein neues Projekt anlegt, sich einenProzess besorgt, Mitarbeiter in das Projekt aufnimmt und gegebenenfalls sogar Aktivittenund Produkte aus einem frheren Projekt benutzt. In diesem Zusammenhang stellen sich zweiFragen: Wo lsst in-Step eigentlich seine Daten ber Prozess, Projekt und Mitarbeiter. Und wobleiben die Produkte, die im Projektverlauf entstehenden? Auch dazu erhalten Sie in diesemKapitel ausfhrliche Informationen.

    Gute Vorbereitung ist alles, aber dann soll es auch losgehen: Im vierten Kapitel, das wir Sosteuern Sie ein Projekt mit in-Step genannt haben, erleben Sie die ersten Schritte derWorkflow-Planung. Sie erfahren an einem Beispiel, wie Sie die anstehenden Aufgaben imProjekt mit in-Step verteilen, wie Sie die Zusammenarbeit im Team festlegen und dafr sorgen,dass jeder wei, welche Produkte er bearbeiten soll. Abschlieend wechseln wir den Blickund machen deutlich, wie die Projektmitarbeiter den Workflow mit in-Step wahrnehmen.

    Das fnfte Kapitel mit dem Titel Workflow-Basics: Was Sie ber die Grundkonstrukteeines Workflows wissen mssen rumt mit einem grundlegenden Missverstndnis auf: EinProzessstandard wird hufig als komplex, starr, unflexibel und einengend angesehen. Siewerden in diesem Kapitel die berraschende Erkenntnis gewinnen, dass ein Prozessmodell Siein Ihrem Vorgehen kaum reglementiert und eine sehr flexible Gestaltung der Arbeitsablufe

  • ix

    Vorwort

    zulsst. Denn ein Prozessmodell und der daraus hergeleitete lebendige Workflow sind zweiganz verschiedene Dinge. Auf der Basis eines Prozessmodells knnen Sie das zeigen wirIhnen an mehreren Beispielen ganz unterschiedliche Workflows gestalten. Einen Schwer-punkt der Betrachtung bildet das iterative Vorgehen, also das geplante und kontrollierte Wie-derholen von Aktivitten oder Aktivittsfolgen mit dem Ziel, Produkte zu berarbeiten. Wiebehlt man den Workflow im Projekt auch bei Iterationen im Griff? Das erfahren Sie in diesemKapitel.

    Sie kennen das Kernproblem der Kosten- und Terminkontrolle in jedem Projekt: Es ist diezeitnahe Erfassung der Istaufwnde. in-Step hat dafr eine einfache Lsung: Das Werkzeugregistriert jeden Wechsel der Zustnde von Aktivitten und Produkten. Es stellt automatischfest, wann eine Aktivitt beginnt und wann sie abgeschlossen wird. Es nimmt Ihnen also diezeitintensive Erfassung der Istwerte ab. Was Sie fr die Projektsteuerung jetzt noch bentigensind die Planwerte. Im letzten Kapitel So planen und kontrollieren Sie Kosten und Termi-ne erfahren Sie, wie Sie ein Projekt mit in-Step schrittweise planen, wie Ihnen das Werkzeugdurch Voreinstellung Planungsaufwand abnimmt und die Planung immer aktuell hlt. FrVorgesetzte und Auftraggeber bentigen Sie natrlich von Zeit zu Zeit reprsentative Unter-lagen ber den Stand des Projekts. Am Ende dieses Handbuchs erfahren Sie, welche vielflti-gen Mglichkeiten in-Step Ihnen bietet, Planung und Projektstand zu Papier zu bringen.

    Als Projektleiter finden Sie in der Regel den Vorgehensstandard Ihrer IT-Organisation in in-Stepvor. Oder Sie arbeiten mit einem der Modelle, die in-Step mitbringt. Aber was knnen Sie tun,wenn kein passendes Modell in in-Step vorhanden ist? Wie gehen Sie vor, wenn kein Prozess-verantwortlicher da ist, der den Unternehmensstandard in in-Step abbildet? Wie knnen Siein-Step nutzen, wenn Ihnen kein spezifisches Prozessmodell zur Verfgung steht? Im Anhangfinden Sie dazu und zu anderen Praxisaspekten konkrete Anleitungen.

    Wenn Sie das Handbuch schon einmal flchtig durchgeblttert haben, ist Ihnen sicher aufge-fallen, dass es zahlreiche farbige Textstellen enthlt. Die blau gekennzeichneten Teile leitenSie zum Mitklicken an. Sie beschreiben Bedienungsablufe, die Sie beim Lesen schnell einmalausprobieren knnen. Bei den roten Textstellen handelt es sich um Randbemerkungen oderAntworten auf vertiefende Fragen. Als eiliger Leser knnen Sie sowohl blaue als auch rotePassagen einfach berspringen.

    Erst einmal probieren und einen direkten Eindruck gewinnen so sollten Sie starten, wenn Siein-Step kennen lernen wollen. Legen Sie dieses Handbuch ruhig noch einmal zur Seite. HabenSie in-Step schon installiert? Beim Installieren und Konfigurieren des Werkzeugs im LAN oder

  • xVorwort

    im Internet hilft Ihnen das AdministratorHandbuch zu in-Step. Und so machen Sie sich amschnellsten mit in-Step vertraut: ffnen Sie an Ihrem PC die in-Step-Programmgruppe. Darinfinden Sie den Eintrag in-Step zum Kennenlernen. Wenn Sie darauf klicken, wird ein Online-Dokument geffnet, das Sie zu einer Quicktour durch ein Projekt mit in-Step einldt. KlickenSie die vorgeschlagenen Schritte doch einmal mit in-Step durch. Ein fr die Quicktour vorbe-reitetes Beispielsystem gehrt zum Installationsumfang von in-Step. So gewinnen Sie einenersten Eindruck von der Zielsetzung und den funktionalen Mglichkeiten, die in-Step Ihnenbietet. Fr alle Anwender des V-Modells, des Entwicklungsstandards fr IT-Vorhaben des Bun-des, haben wir eine eigene Quicktour erstellt. Sie finden Sie unter dem Titel in-Step und dasV-Modell ebenfalls in der Programmgruppe von in-Step. Und auch dazu bringt in-Step einBeispielsystem mit.

    Wenn Sie sich mit in-Step ein wenig vertraut gemacht haben, dann ist es Zeit fr dieses Hand-buch.

    Sollten bei Ihren ersten Schritten mit in-Step trotz AdministratorHandbuch, Quicktour,ProjektleiterHandbuch und Online-Hilfe Fragen offen bleiben, dann zgern Sie bitte nicht undwenden sich an unseren technischen Support. Wir helfen Ihnen gern weiter.

    brigens: Schauen Sie doch gelegentlich in der in-Step-Community im Internet vorbei. Dortknnen Sie sich mit anderen Anwendern austauschen. Zustzlich finden Sie dort aktuelleInformationen und Praxistipps. Die Adresse lautet:

    http://in-step.microTOOL.de/community.

    Wir wnschen Ihnen nun viel Freude beim Kennenlernen von in-Step.

  • 1Die Idee von in-Step

    Die Idee von in-Step

    Jedes IT-Projekt ist anders. Wirklich? Nein. Die meisten Projekte laufennach einem hnlichen Schema ab. Anforderungen definieren, bewerten und in Lsungenumsetzen, Codieren, Compilieren und Debuggen, Testflle definieren, Testen und Fehler be-heben diese Aktivittstypen kommen in fast allen IT-Projekten vor. Entsprechend entstehenin den meisten Projekten die gleichen Produkttypen wie Anforderungen, Architekturmodelle,Testflle, Quellcode und ausfhrbare Programme. Viele IT-Organisationen haben diese Er-kenntnis aufgegriffen und unternehmensspezifische Prozessmodelle entwickelt, die das Vor-gehen und die erwarteten Ergebnisse fr alle Projekte definieren. Das Bekannteste ist sicherdas V-Modell, der Entwicklungsstandard fr IT-Systeme des Bundes. Ziel der Einfhrung einesProzessmodells ist es, Orientierung fr alle Projektbeteiligten zu schaffen, die Zusammenar-beit im Team zu optimieren und schlielich auch die Qualitt der Arbeit und der Projekt-ergebnisse zu verbessern.

    Im Detail regelt ein Prozessmodell, welche Ausgangsprodukttypen durch einen Aktivittstyperzeugt werden und welche nachfolgenden Aktivittstypen diese Produkttypen dann weiterverarbeiten. Aus diesem inhaltlichen Produktfluss lsst sich eine grobe zeitliche Abfolge derAktivitten eines Projekts ableiten. Diese Eigenschaft eines Prozessmodells ist der Schlsselzur maschinellen Steuerung von IT-Projekten im Sinne eines Workflows. Und damit sind wirbei in-Step.

    in-Step ist ein Workflow-Management System, das auf den Einsatz in IT-Projekten spezialisiertist. Es arbeitet auf der Basis eines unternehmenseigenen Prozessmodells. Mit dem Prozess-wissen steuert es den Workflow im Projekt. Zuvor aber heit es fr den Projektleiter: Aktivit-ten planen, ihre Ergebnisse festlegen, Mitarbeiter zuordnen und Ablufe definieren; dennjedes Projekt ist im Detail eben doch anders. Dazu bietet in-Step dem Projektleiter dasunternehmenseigene Prozessmodell mit seinen Aktivittstypen, Produkttypen und Produkt-flssen als eine Art Muster an. Aus jedem Aktivittstyp des Prozessmodells sagen wir zumBeispiel Komponente testen knnen sich in einem realen Projekt ein oder auch mehrerekonkrete Aktivitten ergeben etwa Client-Komponente der Anwendung eShop testen undServer-Komponente der Anwendung eShop testen. Entsprechendes gilt fr die Produkttypen.Ob pro Aktivitts- bzw. Produkttyp genau eine Aktivitt bzw. ein Produkt oder auch mehrereentstehen knnen, wird in der Definition des Prozessmodells festgelegt: Jeder Aktivitts- undProdukttyp erhlt dort eine Kardinalitt. berall dort, wo das Prozessmodell genau ein Exem-plar von einem Aktivitts- oder Produkttyp vorsieht, kann das Werkzeug den Workflow im

  • 2Die Idee von in-Step

    Projekt automatisch planen. Wo das Prozessmodell allerdings mehrere Aktivitten oder Pro-dukte gleichen Typs zulsst, muss der Projektleiter entscheiden, welches Produkt von welcherAktivitt bearbeitet werden soll und in welche Folgeaktivitt es anschlieend einfliet. in-Stepmacht dazu Vorschlge. Und schlielich gehrt zur Workflow-Planung noch ein letzter Schritt.Es muss die Frage beantwortet werden: Wer macht was? Die Aktivitten bringen aus demProzessmodell das Wissen darber mit, welche Rollen fr ihre Durchfhrung bentigt wer-den. Diese Rollen mssen durch die Zuordnung von Projektmitarbeitern konkret besetzt wer-den. Ist die Besetzungsliste komplett, kann das Projekt mit in-Step beginnen.

    in-Step untersttzt nicht nur die Planung, sondern bernimmt auch die Kontrolle des Workflowsim Projekt. Es vergleicht dazu die Soll- und Istzustnde der Produkte und Aktivitten. Woherhat in-Step diese Informationen? Das Wissen ber die Sollzustnde stammt aus dem Prozess-modell: Es definiert sie sowohl fr Produkte an sich, als auch fr die Ein- und Ausgaben jederAktivitt. Das Wissen ber die Istzustnde der Produkte besitzt in-Step, weil es die entstehen-den Produkte verwaltet und automatisch versioniert. Denn in-Step ist auch ein Konfigurations-managementsystem. Im laufenden Projekt gibt der Bearbeiter die Istzustnde der Produktevor. Dies geschieht eher nebenbei, zum Beispiel indem er ein Produkt zur Bearbeitung ausleihtoder es als fertig erklrt. Durch Vergleich der Istzustnde der Produkte mit den Sollzustndender Ein- und Ausgaben der Aktivitten hat in-Step ein wachsames Auge darauf, ob Aktivittenbeginnen knnen oder noch warten mssen, weil die bentigten Eingangsprodukte nicht dabeziehungsweise nicht im richtigen Zustand sind. in-Step macht alle Aktivitten eines Projektsmit ihren Zustnden, ihrer Mitarbeiterzuordnung und ihren Ein- und Ausgabeprodukten sicht-bar. Es signalisiert dem Bearbeiter, dass eine Aktivitt zur Durchfhrung bereit ist, sobald alleerforderlichen Produkte den fr die Weiterbearbeitung notwendigen Zustand erreicht habenund alle brigen Bedingungen zum Start der Aktivitt erfllt sind. Und in-Step tut noch mehr:Wenn ein Bearbeiter mit einer Aktivitt beginnt, stellt ihm in-Step Anfangsversionen der ge-forderten Ausgangsprodukte zur Verfgung. Das Werkzeug benutzt dabei die Produktmuster,die im Prozessmodell definiert sind. Jedes Produkt wird wenn gewnscht gleich mit demrichtigen Werkzeug geffnet. Sobald ein Projektmitarbeiter mit der Bearbeitung eines Pro-dukts beginnt, garantiert in-Step, dass niemand mehr die Ergebnisse verndert, die er verwen-det. Wann immer der Bearbeiter will, kann er seine Ergebnisse ein- und auschecken. in-Steperzeugt dabei Revisionen der Produkte. Anders gesagt: in-Step nimmt allen ProjektbeteiligtenArbeit ab und sorgt durch die Integration anderer Tools fr kurze Wege und einfaches Hand-ling. Die Produktivitt und die Qualitt der Ergebnisse jedes einzelnen Projektmitarbeiterswerden positiv beeinflusst: in-Step schafft Orientierung im Projekt, macht den Workflow frjeden erkennbar und erleichtert die Kommunikation im Team. Wartezeiten werden verrin-

  • 3Die Idee von in-Step

    gert. Mitarbeiter, die gleichzeitig in mehreren Projekten ttig sind, knnen ihre Aufgabenbesser koordinieren. Bei all dem mischt in-Step sich nicht in die inhaltliche Arbeit, also dieDurchfhrung der Aktivitten und die Gestaltung der Produkte ein.

    Die grundlegenden Features von in-Step

    Jedes Projekt ist anders. Wirklich? Ja, im Detail schon. Zum einen sind nicht alle Produkt- undAktivittstypen eines Prozessmodells fr alle Projekte relevant. Zum anderen wirken auchuere Einflsse wie instabile Anforderungen, wechselnde Rahmenbedingungen, personelleVernderungen und Risiken auf ein Projekt ein. Sie zwingen hufig dazu, vom vorgesehenenFahrplan abzuweichen. Kurzfristig mssen Aktivitten eingeleitet oder bereits durchge-fhrte wiederholt werden. Vielleicht mssen sogar ganz neue, zunchst gar nicht vorgesehe-ne Typen von Produkten entwickelt werden. Im Ergebnis entsteht in einer solchen Situationein Ad-hoc-Workflow. Ein Workflow-Management System fr IT-Projekte muss, wenn es praxis-tauglich sein soll, mit Ad-hoc-Workflows umgehen knnen. Das bedeutet: Es muss dem Projekt-leiter die Mglichkeit geben, auch Aktivitten und Produkte zu planen und zu steuern, diesich nicht auf das Prozessmodell genauer auf Aktivitts- oder Produkttypen im Modell zurckfhren lassen. Wir sprechen hier von typfreien oder einfach von freien Aktivitten undProdukten. in-Step bietet diese Mglichkeit. Es erffnet Ihnen Spielrume, die notwendig sind,damit ein Vorgehensstandard gelebt werden kann.

    Wenn man schon die Aktivitten eines Projekts im Detail plant, um sie maschinell zu steuern,dann liegt es nahe, sie auch zur Termin- und Kostenplanung zu nutzen. Und damit sind wirbeim letzten Feature von in-Step: der Untersttzung des Projektmanagements. in-Step verfolgtdabei das Ziel, mit mglichst wenig planerischem Aufwand ein Maximum an quantitativenAussagen ber Projektdauer und Kosten zu gewinnen. Kennt in-Step den geplanten Auf-wand, den Mitarbeitereinsatz und Kostenstze, kann es Anfangs- und Endtermine pro Aktivi-

  • 4Die Idee von in-Step

    tt sowie die anfallenden Kosten berechnen. Um den Eingabeaufwand mglichst gering zuhalten, erlaubt es in-Step, auf unterschiedlichen Niveaus Vorgabewerte zum Beispiel fr dieKostenstze und den Umfang des Mitarbeitereinsatzes zu hinterlegen. Da das gesamte Wis-sen ber den Workflow maschinell verfgbar ist, kann der Projektleiter vorbereitete oder freidefinierte Auswertungen des Projektstands und des Projektverlaufs durchfhren. Darber hi-naus besteht die Mglichkeit, die in in-Step vorhandenen Daten nach Microsoft Project zubertragen und als Gantt-Chart zu visualisieren. nderungen der Planung knnen sowohl inin-Step als auch in Microsoft Project vorgenommen und unter dem jeweils anderen Tool perKnopfdruck aktualisiert werden.

    Fassen wir zusammen: in-Step das ist die Integration von Workflow-Management mit Konfi-gurations- und Projektmanagement auf der Basis eines Prozessmodells. in-Step verfolgt dasZiel, Projektteams schneller und sicher zum Projektziel zu fhren, den Projektablauf transpa-rent zu machen und jederzeit die Frage zu beantworten: Wo stehen wir eigentlich im Projekt?

    in-Step ist als Workflow-Managementsystem speziell fr IT-Projekte entstanden. Der Einsatzdes Werkzeugs ist darauf jedoch lngst nicht beschrnkt. in-Step bietet sich berall dort an,wo es darum geht, einen kollaborativen Workflow zu steuern, das heit, wo arbeitsteilig inTeamarbeit Produkte entstehen, die als Dateien maschinell verwaltet und versioniert werdenmssen. Ob Sie zum Beispiel das Projektmanagement eines groen Vorhabens ganz gleichwelcher Art bernommen haben, ob Sie Medienprojekte machen oder Websites entwi-ckeln, in-Step hilft Ihnen bei der Steuerung des Workflows, wenn Sie Ihr Vorgehen als einenProzess aus Aktivitten, Produkten und Produktflssen beschreiben knnen.

    Wie ein Prozessmodell beschaffen sein muss, damit man es unter in-Step zur Workflow-Steu-erung verwenden kann, das erfahren Sie im nchsten Kapitel.

  • 5Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Stepwissen mssen

    Im vorangegangenen Kapitel haben Sie die grundlegende Idee vonin-Step kennen gelernt: Die Software-Entwicklung wird als kollaborativer Workflow verstan-den. Entwerfen, Bauen, Prfen die inhaltliche, kreative Arbeit liegt dabei natrlich beimMenschen. in-Step mischt sich hier nicht ein. Damit ein IT-Projekt erfolgreich verluft, ist abernoch etwas notwendig: nmlich die reibungslose Zusammenarbeit im Team. Hier wird in-Stepaktiv. Es macht alle Aktivitten eines Projekts mit ihren Ein- und Ausgabeprodukten und ihrerMitarbeiterzuordnung sichtbar und steuert den Workflow im Projekt.

    Wir haben bereits erwhnt: Ein Workflow-Management System bentigt eine formale Be-schreibung des Projektablaufs, also des Prozesses, den es steuern soll. Damit Sie als Projekt-leiter den Prozess nicht fr jedes Projekt neu erfinden mssen, brauchen Sie ein Muster frden blichen Projektablauf. Dieses Muster liefert das Prozessmodell Ihrer IT-Organisation. FrSie als Projektleiter ist das Prozessmodell also der Stoff, aus dem Sie den Workflow in IhrenProjekten gestalten. Dabei bietet Ihnen in-Step groe Spielrume, wie Sie spter sehen wer-den. Um dieses Muster einsetzen und Ihre Spielrume nutzen zu knnen, sollten Sie die Ele-mente eines Prozessmodells kennen. In diesem Kapitel erfahren Sie, woraus ein Prozessmodellunter in-Step besteht. Sie lernen die Informationen kennen, die in-Step dem Prozessmodell zurSteuerung des Workflows entnimmt.

    Die Grundelemente eines Prozessmodells

    Ein Prozessmodell fr IT-Projekte reprsentiert all das, was eine IT-Or-ganisation im Verlauf der Software-Entwicklung und Wartung grundstzlich zu tun beabsich-tigt und was sich als Best Practice herausgestellt hat. Als Vorgehensstandard definiert es alleAktivittstypen, die durchzufhren sind, und alle Produkttypen, die dabei entstehen sollen.

    Alle Aktivitten und Produkte durchlaufen in einem Projekt mehrere Zustnde: Zu Beginn desProjekts sind sie lediglich geplant, spter befinden sie sich in Bearbeitung und sptestensbeim Projektabschluss sind sie schlielich durchgefhrt oder fertig. Welche Zustnde pro Ak-tivitts- und Produkttyp tatschlich unterschieden werden sollen, ist ebenfalls Gegenstanddes Prozessmodells.

    Mit Hilfe der Zustnde lsst sich auch der Zusammenhang zwischen Aktivitts- und Produkt-typen im Prozessmodell vorgeben. Wir sprechen dabei vom Produktfluss: Das Modell legtfest, welche Produkttypen in welchem Zustand vorhanden sein mssen, damit ein Aktivitts-

  • 6Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    typ durchgefhrt werden kann. Es definiert auerdem, welchen Zustand die Produkttypenaufweisen mssen, die einen Aktivittstyp als Ergebnis verlassen.

    Die verschiedenen Typen von Aktivitten in einem Projekt erfordern meist auch unterschiedli-che Fhigkeiten der Bearbeiter. Die Qualifikationsprofile, die eine IT-Organisation kennt, wer-den als Rollen abgebildet. Mit einer Rolle ist keine Person oder Stelle gemeint. Eine Rolle stehtvielmehr fr die Befhigungen, Kenntnisse und Erfahrungen, die fr spezielle Ttigkeitennotwendig sind. Beispiele fr Rollen sind Systemanalytiker, Software-Entwickler, Tester undProjektleiter. Welches Profil fr einen Aktivittstyp erforderlich ist, wird durch die Zuordnungvon einer oder mehreren Rollen festgelegt.

    Warum wir immer von ...typen sprechen

    Haben Sie etwas Mhe mit den letzten Abstzen gehabt? Ja, es stimmt:Das klingt alles ein bisschen sperrig. Immer ist dort von Aktivittstypen und Produkttypen undnicht einfach von Aktivitten und Produkten die Rede. Es war ganz gewiss nicht Absicht,Ihnen das Lesen hier besonders schwer zu machen. Doch die saubere Unterscheidung zwi-schen Aktivittstypen und Aktivitten sowie Produkttypen und Produkten ist notwenig. Dahintersteckt nmlich eine fr die Arbeit mit in-Step wichtige Aussage: Ein Prozessmodell ist immerein Typenmodell. Es listet auf, welche Typen von Aktivitten und Produkten charakteristischfr die Projekte Ihrer IT-Organisation sind. Wenn Sie als Projektleiter mit in-Step arbeiten, dannist es Ihre Aufgabe aus diesen Typen konkrete Aktivitten und Produkte fr Ihr Projekt abzu-leiten. Darauf gehen wir spter noch ausfhrlich ein. Hier dazu nur so viel: Nicht alle Aktivi-tts- und Produkttypen des Modells mssen in jedem Projekt vertreten sein. Es kann also imProzessmodell Aktivitts- und Produkttypen geben, von denen Sie in Ihrem Projekt keine Ak-tivitten und Produkte also keine Exemplare oder formal ausgedrckt, keine Instanzen bentigen. Umgekehrt knnen von manchen Aktivitts- und Produkttypen aber auch mehre-re Instanzen vorkommen. Machen wir uns das anhand eines Beispiels klar. Hier sind dreiAktivittstypen, die in jedem Prozessmodell vorkommen knnten: Komponente entwickeln,System integrieren und System testen. Da die meisten IT-Systeme heute aus mehreren Kom-ponenten bestehen, wird man in der Mehrzahl aller Projekte wohl mehrere Aktivitten desTyps Komponente entwickeln durchfhren. Sie knnten in einem konkreten Projekt zum Bei-spiel Server-Komponente der Anwendung eShop entwickeln, Client-Komponente der An-wendung eShop entwickeln und Mobile Komponente der Anwendung eShop entwickelnheien. Von System integrieren wird es wohl in einem Projekt genau ein Exemplar geben. Inunserem Beispiel wrde man diese Aktivitt sicher einfach eShop integrieren nennen. Wiesieht es mit System testen aus? Wie von System integrieren bentigt man in einem Projekt

  • 7Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    eigentlich nur eine Aktivitt dieses Typs. Nennen wir Sie in unserem Beispielprojekt eShoptesten. Werden Fehler entdeckt, wird man eShop testen nicht einfach abschlieen, sondernauf die Korrektur warten und iterativ solange weiter testen, bis das Ergebnis positiv ausfllt.Das heit: Man kommt mit einer Aktivitt dieses Typs im Projekt aus, die jedoch wiederholtdurchlaufen wird. Anders ist die Lage, wenn man das System eShop unter verschiedenenAspekten oder in Hinsicht auf spezielle Anforderungen arbeitsteilig testen will. Dann bentigtman mehrere Aktivitten des Typs System testen, zum Beispiel eShop in Hinsicht auf Einfach-heit testen und eShop auf Robustheit testen.

    Kann man am Prozessmodell erkennen, wie viele Aktivitten eines Typs vorkommen drfen?Man kann. Zu jedem Aktivittstyp, aber auch zu jedem Produkttyp sowie zu jedem eingehen-den und ausgehenden Produkttyp eines Aktivittstyps erwartet in-Step im Prozessmodell dieAngabe einer Kardinalitt. Aktivitts- und Produkttypen knnen ber mehrere Ebenen hierar-chisch strukturiert sein. Die Angabe der Kardinalitt wird immer bezogen auf den nchsthheren Aktivitts- oder Produkttyp gemacht. Zur Veranschaulichung schauen Sie bitte aufden nachfolgenden Ausschnitt aus einer Hierarchie von Produkttypen. Sie sagt aus: Ein IT-System muss aus mindestens einer, kann aber auch aus vielen Komponenten bestehen. JedeKomponente besteht ihrerseits aus hchstens einem Ordner, der das Modell aufnimmt, dasihr zu Grunde liegt. Auerdem gehren zur Komponente genau ein Ordner fr den Quell-code und ein weiterer Ordner mit der Bezeichnung Programm fr den Binrcode.

    Kardinalitt wird immer relativ zum Vater definiert

    Wenn Sie Datenmodellierungserfahrung haben oder mit der UML arbeiten, wird Ihnen dieNotation der Kardinalitt unter in-Step sofort vertraut sein:

    1 Zu einem Exemplar einer Vateraktivitt bzw. eines Vaterprodukts muss es genau einExemplar des betreffenden Typs geben.

    0..1 Zu einem Exemplar einer Vateraktivitt bzw. eines Vaterprodukts kann es ein Exemplardes betreffenden Typs geben. Es kann aber auch keines geben.

    1..* Zu einem Exemplar einer Vateraktivitt bzw. eines Vaterprodukts muss es mindestensein Exemplar des betreffenden Typs geben. Es kann auch viele geben.

  • 8Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    0..* Zu einem Exemplar einer Vateraktivitt bzw. eines Vaterprodukts kann es ein Exemplar,viele Exemplare oder auch gar kein Exemplar des betreffenden Typs geben.

    Nachgefragt

    Fr Aktivitts- und Produkttypen gibt es auch die Kardinalitt 0. Sie drckt dochaus, dass es zu einem Vaterexemplar nie ein Kindexemplar des betreffenden Typsgeben kann. Ist das nicht vorsichtig formuliert sinnfrei?

    Nein, Sinn steckt schon dahinter. Die Kardinalitt 0 wird zum Tailoring des Prozes-ses verwendet. Setzen Sie sie bei allen Aktivitts- und Produkttypen, die das Mo-dell zwar vorschreibt, die Sie in Ihrem Projekt aber nicht verwenden wollen. ImProjekt knnen dann keine Aktivitten bzw. Produkte dieser Typen erzeugt wer-den. Einige Prozessmodelle, wie das V-Modell, der Entwicklungsstandard fr IT-Systeme des Bundes, fordern eine Begrndung fr das Streichen von Aktivitts-und Produkttypen. Wir schlagen Ihnen vor, die Begrndung auf der RegisterkarteBeschreibung im Eigenschaften-Dialog des betreffenden Aktivitts- bzw. Produkt-typs zu hinterlegen. Die nchste Abbildung zeigt diesen Dialog.

    Was Sie ber Aktivittstypen wissen mssen

    Kein Prozessmodell kann Aktivitts- und Produkttypen fr alle Eventu-alitten der Projektpraxis vorsehen. Sie haben deshalb in jedem Projekt die Mglichkeit, freie,nicht an einen Aktivittstyp gebundene Aktivitten und auch entsprechende freie Produkteund zugehrige Produktflsse zu definieren ad hoc, aus der Situation heraus. Allerdings:Wre diese Mglichkeit uneingeschrnkt, dann mssten Sie sich nicht die Mhe machen, sichmit dem Prozessmodell Ihrer IT-Organisation auseinander zu setzen. Sie knnten ganz einfachdarauf verzichten, mit dem Modell zu arbeiten und stattdessen Ihren eigenen, individuellenWorkflow aus freien Aktivitten und Produkten gestalten. Das fhrt Sie und Ihr Teammglicherweise auch zum Erfolg. Gleichzeitig verhindern Sie damit aber, dass der Nutzeneines Unternehmensstandards und darum handelt es sich ja bei einem Prozessmodell wirksam wird: nmlich die Vereinheitlichung und Konsistenz der Ablufe als Grundlage fr

    ! eine bessere Orientierung des Einzelnen und schnellere Einarbeitung neuer Teammitglieder,! weniger Reibungsverluste und krzere Wartezeiten,! eine wirksamere Kontrolle und Steuerung,! die Vergleichbarkeit von Projekten, die Aufarbeitung von Erfahrungen und die Verbesse-

    rung des Prozesses.

    Deshalb bietet in-Step einen Kompromiss an: Freie Aktivitten und Produkte sind mglich,aber nicht berall, sondern nur dort, wo das Prozessmodell sie explizit zulsst. Wo findet sich

  • 9Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    diese Angabe im Prozessmodell? Schauen wir dazu einmal in in-Step hinein, und zwar in denEigenschaften-Dialog eines Aktivittstyps:

    Der Eigenschaften-Dialog von Aktivittstypen

    So wirds gemacht

    Mchten Sie sich den Eigenschaften-Dialog von Aktivittstypen an Ihrem Bild-schirm live ansehen? Dann ffnen Sie bitte ein in-Step System. Nehmen Sie docheinfach das Beispielsystem Sample.isf, das in-Step immer mitbringt. Es wirdstandardmig unter C:\Programme\microTOOL\in-Step\Systems\ installiert.

    Starten Sie in-Step und geben Sie im Anmeldedialog den eben genannten Pfadein. Damit Sie zu allen Informationen Zugang haben, die in-Step bietet, meldenSie sich am besten als Administrator an. Ein Kennwort bentigen Sie nicht. ImBeispielsystem befindet sich das Projekt HELLO, das Sie vielleicht schon von unse-rer Quicktour kennen. berzeugen Sie sich davon, dass Sie wirklich im Projekt

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    HELLO arbeiten. Dazu klicken Sie bitte auf den Hauptmenpunkt Projekt/Wech-seln. Ist das Projekt HELLO mit einem Haken markiert? Dann kann es losgehen.Andernfalls klicken Sie den Meneintrag HELLO einfach an.

    So ffnen Sie das Beispielprojekt HELLO

    Die in-Step-Leiste am linken Rand des Fensters muss blau sein. Ist sie gelb? Dannist die Projektsicht auf HELLO geffnet. Wechseln Sie zur Prozesssicht des ProjektsHELLO, indem Sie auf die Gruppe Prozess in der in-Step-Leiste klicken.

    Durch einen Mausklick auf das Symbol Aktivittstypen in der in-Step-Leiste ff-nen Sie das Fenster der Aktivittstypen.

    So ffnen Sie das Fenster der Aktivittstypen

    Gegebenenfalls mssen Sie die Hierarchie der Aktivittstypen durch einen Klickauf das Pluszeichen vor dem Eintrag IT-Projekt expandieren. Markieren Sie jetztzum Beispiel den Aktivittstyp Komponente entwickeln und klicken Sie in derSymbolleiste des Fensters auf Eigenschaften, um den Eigenschaften-Dialog desAktivittstyps zu ffnen. Werfen Sie doch einmal einem Blick auf die Register-karten des Eigenschaften-Dialogs. Htten Sie gern Hilfe-Informationen dazu? Danndrcken Sie einfach F1.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Unter den allgemeinen Angaben, also auf der Registerkarte Allgemein, finden Sie untenlinks eine Checkbox, mit der freie Aktivitten zugelassen bzw. ausgeschlossen werden kn-nen. Was heit das, wenn diese Checkbox markiert ist? Wenn Sie als Projektleiter bei derPlanung des Workflows in Ihrem Projekt eine Aktivitt des hier definierten Aktivittstyps anle-gen, knnen Sie sie nach Bedarf in beliebige freie Aktivitten unterteilen. Was bedeutet dasfr Sie? Machen wir uns das an einem Beispiel klar: Stellen Sie sich vor, Sie wollen gerade mitdem Entwurf der Architektur Ihrer neuen Anwendung eShop beginnen, als Sie mit einer neuenAnforderung konfrontiert werden: Die Anwendung soll eine Schnittstelle zu mobilen Gertenbereitstellen. Ihr Team hat diese Technologie noch nicht eingesetzt. Sie entschlieen sich des-halb einen einfachen Prototyp fr die Kommunikation mit einem mobilen Gerte zu bauen,um erste Erfahrungen zu sammeln. Das kostet Zeit, erfordert Ressourcen und beeinflusst denEndtermin des Projekts. Grund genug, diesen Schritt im Projekt sichtbar zu machen. Sie kn-nen das tun, indem Sie eine freie Aktivitt im Projekt eShop definieren, die Sie zum BeispielPrototyp fr Kommunikation mit mobilen Gerten nennen. Ist das mit dem Prozessmodell ausobiger Abbildung mglich? Ja. Schauen Sie selbst: Hier ist noch einmal das Fenster der Aktivitts-typen und darber der Blick in das laufende Projekt.

    Dieses Prozessmodell lsst freie Aktivitt als direkte Teilaktivitten des IT-Projekts zu

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Die Modellierer dieses Prozesses haben zugelassen, dass das IT-Projekt selbst neben einigender darunter definierten Aktivittstypen freie Aktivitten enthalten kann. Der grne Hakenin der Spalte mit der berschrift Freie Aktivitten mglich zeigt es. Allerdings bei Aktivit-ten des Typs Anforderung beschreiben und Architektur entwerfen rumen die Modelliererdieses Prozesses den Projektleitern keinen Spielraum ein.

    Zurck zum Eigenschaften-Dialog eines Aktivittstyps. Was knnen Sie ihm sonst noch ent-nehmen? Beschrnken wir uns auf die Aspekte, die fr die Projektsteuerung wichtig sind:

    Die Registerkarte Allgemein im Eigenschaften-Dialog eines Aktivittstyps

    Auf der Registerkarte Allgemein knnen Sie unter Typ zunchst ablesen, ob Sie es tatsch-lich mit einem Aktivittstyp zu tun haben, ob hier ein Gliederungspunkt definiert wirdoder ob es sich um einen Referenz-Aktivittstyp handelt. Gliederungspunkte sind nur dazuda, ein Prozessmodell besser lesbar zu machen. Dazu werden Aktivittstypen unter einemgemeinsamen Oberbegriff zusammengefasst. Bei der Workflow-Planung werden Sie spterdiesen Gliederungspunkten nicht mehr begegnen, denn aus ihnen knnen sich keine konkre-ten Aktivitten ableiten. Ist die Option Referenz-Aktivittstyp markiert, dann haben dieEntwickler des Prozessmodells einfach Arbeit gespart: Sie haben erkannt, dass sich ein Aktivitts-

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    typ auf niedriger Ebene wiederholt, den es auf hherem Niveau bereits gibt. Eine solcherekursive Struktur, kann man sehr einfach mit Hilfe eines Referenz-Aktivittstyps abbilden. EinBeispiel: Modelliert wurde ein Aktivittstyp System entwerfen. Er ist mit seinen Teilaktivitts-typen, Rollen und Produktflssen im Prozessmodell vollstndig definiert. Das Prozessmodellsoll auerdem einen Aktivittstyp Subsystem entwerfen enthalten. Er unterscheidet sich vonSystem entwerfen nur durch seine Hierarchieebene. Anstatt also Rollen, Teilaktivittstypenund Produktflsse fr Subsystem entwerfen erneut einzugeben, kann man beim Modellierendes Prozesses einfach eine Referenz auf System entwerfen setzen.

    Einen Referenz-Aktivittstyp definieren

    Was findet sich noch auf der Registerkarte Allgemein des Eigenschaften-Dialogs einesAktivittstyps? Ganz wichtig: Die Kardinalitt eines Aktivittstyps wird hier definiert. Auer-dem wird das dynamische Verhalten aller Aktivitten festgelegt, die sich aus dem Aktivitts-typ ableiten. Das geschieht durch die Zuordnung eines Zustandsautomaten. Das ist ein kom-

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    plexeres Thema, dem wir uns spter in diesem Kapitel im Abschnitt Was in-Step fr die Dyna-mik des Prozesses braucht ausfhrlich widmen. Jedem Aktivittstyp knnen Vorgaben zumgeplanten Aufwand mitgegeben werden Erfahrungswerte also, die Ihnen bei der Planungund Verfolgung von Kosten und Terminen Eingabeaufwand ersparen.

    Werfen wir jetzt noch einen Blick auf die Registerkarte Rollen. Die Eintrge hier sollen Ihnenbei der Ressourcenplanung helfen. An dieser Stelle finden Sie eine Liste aller blicherweise aneiner Aktivitt des betreffenden Typs beteiligten Rollen und dem typischen Einsatzumfang derRolle in Prozent.

    Da an einem Aktivittstyp meist mehrere Rollen beteiligt sind, wre es sicher sehr lstig, siefr jeden Aktivittstyp immer wieder einzutippen. in-Step bietet deshalb die Mglichkeit, dieRollen pro Aktivittstyp aus einer Liste auszuwhlen.

    Die Registerkarte Rollen im Eigenschaften-Dialog eines Aktivittstyps mit derMglichkeit Rollen per Mausklick auszuwhlen

    An die Stelle der Rolle tritt bei einer konkreten Aktivitt dieses Typs ein Mitarbeiter, der dieRolle im Projekt ausfllen kann. Je kleiner ein Projekt ist, umso mehr Rollen wird ein Projekt-mitarbeiter bernehmen. Das ist fr in-Step, wie Sie spter bei der Planung des Workflowssehen werden, kein Problem.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Wo die Rollen herkommen

    Aber einmal mssen die Rollen natrlich eingegeben werden. Diesgeschieht wie das Anlegen von Aktivitts- und Produkttypen im Rahmen der Prozess-beschreibung. Sehen wir uns nher an, was zur Definition einer Rolle gehrt.

    So wirds gemacht

    Mchten Sie wieder am Beispielprojekt HELLO mitklicken? Dann ffnen Sie dasRollenfenster durch Klick auf das Symbol Rollen in der Prozesssicht der in-Step-Leiste. Whlen Sie eine Rolle aus, zum Beispiel den Entwickler und klicken Sie inder Symbolleiste auf Eigenschaften. Es ffnet sich der Eigenschaften-Dialog derRolle Entwickler.

    Die Registerkarten Allgemein und Aktivittstypen einer Rolle

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Zur Definition einer Rolle gehren verschiedene Aspekte, die auf mehrere Registerkarten ver-teilt sind. Besonders interessant sind die Registerkarten Allgemein und Aktivittstypen.Denn hier werden pro Rolle Informationen fr die maschinelle Termin- und Kostenplanunghinterlegt. Die Grundidee von in-Step dabei ist, mglichst viele Planungsdaten mit mglichstgeringem Eingabeaufwand zu gewinnen. in-Step soll Ihnen bei der Planung Ihrer Projekteschlielich mehr Nutzen bringen, als Arbeit machen. Wo immer es mglich ist, werden des-halb Vorgaben hinterlegt, die dann zur Termin- und Kostenplanung im Projekt herangezogenwerden. Diese Vorgaben sollten sich an den typischen Projekten Ihrer IT-Organisation orientie-ren. Natrlich knnen Sie alle Vorgaben pro Projekt, fr spezielle Mitarbeiter oder konkreteAktivitten berschreiben.

    Bei jeder Rolle haben Sie zwei Vorgabemglichkeiten fr das quantitative Projektmanagementmit in-Step: Auf der Registerkarte Allgemein knnen Sie den Tagessatz angeben, der in IhremUnternehmen fr eine Rolle in der Regel angesetzt wird. Auf der Registerkarte Aktivitts-typen kann der geplante Einssatz einer Rolle pro Aktivittstyp eingegeben werden. Die An-gabe erfolgt in Prozent. 100 % bedeutet also, die Rolle ist fr Aktivitten des gewhlten Typsmit einem Mitarbeiter zu besetzen, der sie Vollzeit wahrnimmt. 500 % heit dann entspre-chend, man bentigt 5 Vollzeitmitarbeiter. in-Step bercksichtigt auch, dass nicht jede Rollefr einen Aktivittstyp die gleiche Bedeutung hat: Eine Rolle kann verantwortlich, mitwirkendoder beratend an den Aktivitten eines Typs beteiligt sein. Die Art der Beteiligung beeinflusstnatrlich den geplanten Einsatz. Er wird bei einer verantwortlichen Mitarbeit sicher hhersein als bei einer beratenden Ttigkeit. Die Art der Beteiligung lsst sich ebenfalls ber dieRegisterkarte Aktivittstypen im Eigenschaften-Dialog einer Rolle einstellen.

    Art der Beteiligung einer Rolle an einem Aktivittstyp festlegen

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Die drei Beteiligungsarten, die in-Step mitbringt, passen bei Ihnen nicht? Kein Problem: ff-nen Sie ber Projekt/Eigenschaften im Hauptmen von in-Step den Eigenschaften-DialogIhres Projekts. Auf der Registerkarte Einstellungen knnen Sie die Beteiligungsarten ndernoder erweitern und brigens auch den Standard-Tagessatz fr Ihr Projekt vorgeben.

    Projekteinstellungen zu Rollenbeteiligung und Standard-Tagessatz ndern

    Was Sie ber Produkttypen wissen mssen

    Werfen wir jetzt einen Blick auf den Eigenschaften-Dialog einesProdukttyps. Wir werden dabei viele Elemente finden, die Sie bereits von den Aktivittstypenher kennen. Denn in-Step behandelt Aktivitts- und Produkttypen gleichartig.

    So wirds gemacht

    Wollen Sie wieder live mitmachen? Klicken Sie auf das Symbol Produkttypen inder Prozesssicht der in-Step-Leiste. Es ffnet sich das Fenster der Produkttypen desProzesses im aktuellen Projekt. Expandieren Sie gegebenenfalls die Hierarchie derProdukttypen und whlen Sie einen Produkttyp aus. In der Symbolleiste finden Sie wie schon bei den Aktivittstypen und Rollen den Befehl Eigenschaften. Sieknnen den Eigenschaften-Dialog auch einfach per Doppelklick auf einem Produkt-typ ffnen.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Der Eigenschaften-Dialog von Produkttypen

    Gehen wir die Eintrge der Registerkarte Allgemein einmal durch: Produkttypen werdenunter in-Step weiter klassifiziert. Man hat dabei die Wahl zwischen

    ! einem ganz normalen Produkttyp, so wie er fr die Komponente in unserem Beispiel-prozess gewhlt wurde,

    ! einem, der eigentlich gar keiner ist, sondern als Gliederungspunkt dabei hilft, das Mo-dell besser zu strukturieren,

    ! einem externen Produkttyp, der nicht im Projekt entsteht, sondern von auen kommt,abgesehen davon aber wie ein normaler Produkttyp behandelt wird. Ein Beispiel dafrist der Produkttyp Entwicklungsauftrag, den Sie in obiger Abbildung finden,

    ! einem Referenz-Produkttyp in Analogie zu einem Referenz-Aktivittstyp.

    Auer beim Gliederungspunkt und Referenz-Produkttyp, wo diese Angabe keinen Sinn macht,

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    wird zustzlich festgelegt, ob die Exemplare eines Produkttyps Dateien oder Verzeichnissesind.

    Es lohnt sich, den Referenz-Produkttyp genauer anzuschauen. Warum verwendet man sie?Man spart mit ihnen wie mit den Referenz-Aktivittstypen zwar Eingabeaufwand. DerGrund ist primr aber struktureller Art: Mit Hilfe von Referenz-Produkttypen lassen sich belie-big tief geschachtelte Produktstrukturen erzeugen. Ein Beispiel: Die Komponenten eines IT-Systems sollen auer Modellen, Quellcode und ausfhrbaren Programmen auch Sub-komponenten enthalten. Diese sollen wiederum aus Modellen, Quellcode, Programmen undnoch feineren Komponenten bestehen, die ihrerseits wieder aus... Halt! Diese Produkthierarchiemuss natrlich nicht bis auf das gewnschte Niveau eingegeben werden. Mit einem Referenz-produkttyp Subkomponente, der auf den Produkttyp Komponente verweist, wird eine belie-big tiefe Produkthierarchie realisiert.

    Einen Referenz-Produkttyp definieren

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Zurck zur Registerkarte Allgemein des Eigenschaften-Dialogs von Produkttypen: Der nchsteEintrag auf der Registerkarte ist die Kardinalitt, deren Bedeutung Sie bereits kennen. Aberwas verbirgt sich hinter dem Zustandsautomaten? Der gewhlte Zustandsautomat legt fest,welche Zustnde die Produkte dieses Typs im Verlauf des Projekts annehmen knnen. Darberhinaus definiert er die Regeln, nach denen ein Produkt dieses Typs von einem Zustand ineinen anderen wechselt. Und schlielich beschreibt er, was bei einem Zustandswechsel nochso alles passieren kann. Mehr dazu im Abschnitt Was in-Step fr die Dynamik des Prozessesbraucht.

    Analog zur Checkbox Freie Aktivitten sind mglich im Eigenschaften-Dialog der Aktivitts-typen gibt es hier eine Checkbox Freie Produkte sind mglich. Ist sie markiert, dann kannjedes Produkt dieses Typs in frei definierbare Teilprodukte gegliedert werden.

    Diejenigen, die den Prozessstandard Ihrer IT-Organisation definieren, knnen Ihrem Team eineMenge Arbeit ersparen, und zwar ganz einfach mit dem Markieren der Checkbox Vorlage.Na ja, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die Checkbox lsst sich nur markieren, wenngleichzeitig eine Datei oder ein Ordner aus einem speziellen Vorlagenverzeichnis unter in-Stepausgewhlt wird. Dabei handelt es sich um eine Vorgabe fr Struktur, Inhalt und Layout allerProdukte des betreffenden Typs. Die Projektmitarbeiter mssen sich also nicht mehr in jedemProjekt darber Gedanken machen, wie zum Beispiel Anforderungen strukturiert oder nachwelchem Schema Testergebnisse beschrieben werden sollen. Voraussetzung ist allerdings,dass den Produkttypen Anforderung oder Testergebnis in ihren Eigenschaften-Dialogen jeweilseine Vorlage zugeordnet wurde. Diese Vorlagen werden in der Regel von den Spezialistenerstellt und gepflegt, die fr die Projektstandards in Ihrer IT-Organisation zustndig sind.

    So wirds gemacht

    Man muss allerdings kein Spezialist sein, um Vorlagen im Vorlagenverzeichnis unterin-Step bereitzustellen. Es geht ganz einfach per Drag & Drop: ffnen Sie dasVorlagenverzeichnis des Prozesses. Dazu gengt ein Klick auf das Symbol Vorla-gen in der Prozesssicht der in-Step-Leiste. Haben Sie irgendeine Datei parat, vielleichtmit einem kurzen Text, die Sie zum Probieren benutzen knnen? Wir haben innachfolgender Abbildung eine Word-Datei mit dem Namen Testprotokoll.docverwendet. Ziehen Sie Ihre Datei einfach mit der Maus in das Vorlagenverzeichnis genauer, auf den Ordner des Vorlagenverzeichnisses, in dem Sie das Dokumentablegen wollen. In unserem Beispiel ist es der Ordner Vorlagen, denn einen ande-ren gibt es nicht. in-Step ffnet dann einen Dialog. Darin knnen Sie unter ande-rem den Zustand der neuen Produktvorlage festlegen. Wenn Sie diesen Dialog mitOK schlieen, haben Sie die Datei in die Vorlagenverwaltung unter in-Step imgewhlten Zustand bernommen. Sie knnen sie jederzeit wieder ausleihen, pfle-gen, wieder zurckgeben und versionieren genau so, wie Sie es von einemKonfigurationsmanagementsystem gewohnt sind.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Der schnellste Weg, um Vorlagen unter in-Step bereitzustellen: Drag & Drop

    Damit haben Sie die fr den Anfang wichtigsten Eigenschaften der Produkttypen kennengelernt.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Was Sie ber den Produktfluss wissen mssen

    Der Zusammenhang zwischen Aktivitts- und Produkttypen wird durchden Produktfluss hergestellt. Er wird unter in-Step immer aus Sicht eines Aktivittstyps defi-niert.

    So wirds gemacht

    Das bedeutet: Wenn Sie selbst in einen Produktfluss hinein sehen mchten, ms-sen Sie zunchst das Fenster der Aktivittstypen aufmachen. Expandieren Siegegebenenfalls die Hierarchie der Aktivittstypen und markieren Sie den gewnsch-ten Aktivittstyps. Wir haben uns hier wieder fr den Aktivittstyp Komponenteentwickeln aus dem Prozess zu unserem Projekt HELLO entschieden.

    In der Symbolleiste finden Sie den Befehl Produktfluss, der Sie direkt ans Zielfhrt.

    Der Weg zum Produktfluss fhrt immer ber einen Aktivittstyp

    So wird der Produktfluss dargestellt: In der Mitte des Fensters finden Sie unter der berschriftProdukttyp eine Spalte, die alle ein- und ausgehenden Produkttypen des Aktivittstyps auf-listet. Fr alle Produkttypen, die zur Durchfhrung einer Aktivitt dieses Typs notwendig sind,wird links unter der berschrift Eingehend der Aktivittstyp angegeben, durch den derProdukttyp zuletzt bearbeitet wurde. Definiert wird darber hinaus der Zustand genauerder Zustandstyp , in dem Eingangsprodukte erwartet werden. Und noch eine Informationbekommen Sie hier: Sie erfahren, wie viele Eingangsprodukte eines Typs bentigt werden.Ausgedrckt wird diese Information durch die Kardinalitt des Eingangsprodukttyps.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Sehen Sie sich bitte nachfolgende Abbildung an. Die erste Zeile der Tabelle liest sich so: JedeAktivitt des Typs Komponente entwickeln setzt mindestens ein Produkt vom Typ Anforde-rung voraus. Die Anforderungen mssen von einer Vorgngeraktivitt des Typs Anforderungbeschreiben bereits vllig fertig gestellt sein. Die zweite Zeile heit: Es muss auerdem genauein Produkt vom Typ Architektur im Zustand fertig vorliegen. Ein Eingangsprodukt dieses Typsliefert eine Aktivitt des Typs Architektur entwerfen. Eine weitere mgliche Eingangsinformationknnen gefundene Fehler sein, die eine Wiederholung einer Aktivitt vom Typ Komponenteentwickeln anstoen.

    Der Produktfluss eines Aktivittstyps wird ber die ein- und ausgehendenProdukttypen definiert

    Unter der berschrift Ausgehend finden Sie analog fr die erstellten oder bearbeitetenProdukttypen einen Hinweis auf den Abnehmer, also den Folgeaktivittstyp. Auerdem wer-den wiederum Kardinalitt und Zustandstyp der ausgehenden Produkttypen angegeben.

    Die vierte Zeile der Tabelle bedeutet also: Jede Aktivitt des Typs Komponente entwickelnerzeugt ein neues Produkt vom Typ Komponente und zwar genau eines. Jede neu entwickelteKomponente wird im Zustand fertig von einer Aktivitt des Typs System integrieren erwartet.

    Noch einmal zur klaren Unterscheidung: Auch bei der Definition eines Produkttyps wird eineKardinalitt angegeben. Dort sagt sie aus, wie viele Produkte eines Typs in einem Projektgenerell vorkommen knnen: hchstens eines, genau eines, viele oder keines bis viele. Hierim Produktfluss steht die Kardinalitt fr die Anzahl der Produkte des entsprechenden Typs,die fr eine Aktivitt des betrachteten Typs bentigt bzw. von ihr erzeugt werden. DieKardinalitt kann sich hier im Produktfluss also durchaus von der Kardinalitt des Produkttypsunterscheiden.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Produktfluss vs. Kontrollfluss

    Machen wir uns noch einmal klar: Produktflsse sind auf Typen-Niveau definiert, nicht auf der Ebene der konkreten Aktivitten und Produkte eines Projekts.Das heit, aus den Produktflssen kann man zwar ableiten, welche Typen von Aktivitten ineinem Projekt grundstzlich aufeinander folgen und genau das tut in-Step auch, indem esauf Typen-Niveau zu jedem Produktfluss gleich den passenden Kontrollfluss generiert. Diedem markierten Aktivittstyp vorausgehenden Aktivittstypen erscheinen im Aktivittstypen-Fenster grau hinterlegt, Folge-Aktivittstypen werden grn markiert. Die Vorgnger-/Nach-folgerbeziehungen konkreter Aktivitten sind damit aber nicht automatisch gegeben. So sagtder obige Produktfluss zwar aus, dass mindestens eine Aktivitt vom Typ Anforderung be-schreiben einer Aktivitt vom Typ Komponente entwickeln vorangeht. Wenn Sie in einemkonkreten Projekt die Anforderungen im Rahmen von sagen wir drei Aktivitten beschrei-ben lassen und dabei drei verschiedene Dokumente vom Typ Anforderung herauskommen,und wenn Sie anschlieend fnf Aktivitten vom Typ Komponente entwickeln planen, weilIhr System aus fnf Komponenten bestehen soll, welches Anforderungsdokument fliet dannin welche dieser fnf Aktivitten ein? Welche der drei Aktivitten vom Typ Anforderung be-schreiben ist dann Vorgnger welcher der fnf Aktivitten vom Typ Komponente entwickeln?Automatisch lsst sich das aus dem Produktfluss nicht ableiten. Es ist Ihre Aufgabe als Projekt-leiter diese Arbeitsablufe im Projekt zu planen, also festzulegen, wer wem zuarbeitet. Oderdrcken wir es formaler aus: Sie sind dafr zustndig, den Kontrollfluss der Aktivitten imProjekt zu definieren.

    Sagen wir es anders: Dort, wo auf Typen-Niveau ein Produktfluss definiert ist, flieen aufExemplar-Niveau Produkte von einer Aktivitt zur anderen und stellen damit automatisch eineVorgnger-/Nachfolgerbeziehung also einen Kontrollfluss zwischen den Aktivitten her,den Sie im Projekt weiter verfeinern knnen.

    Natrlich untersttzt Sie in-Step tatkrftig dabei, dieKontrollflsse, die sich aus Produktflssenableiten, in Ihrem Projekt zu definieren. Denn zu jeder konkreten (nicht freien) Aktivitt kenntin-Step ja die gem Produktfluss erwarteten Typen von Ein- und Ausgangsprodukten.Auerdem verwaltet in-Step als Konfigurationsmanagementsystem alle entstehendenProdukte und kennt natrlich ihren Typ. Damit kann das Werkzeug Ihnen pro Aktivitt kon-krete Vorschlge fr die Produkte machen, die in die Aktivitt einflieen bzw. sie verlassen.Bei entsprechender Kardinalitt kann es einer Aktivitt die Ein- und Ausgangsprodukte sogarautomatisch zuordnen. So entstehen Schritt fr Schritt Vorgnger-/Nachfolgerbeziehungenzwischen den geplanten Aktivitten.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Umgekehrt allerdings setzt ein Kontrollfluss zwischen Aktivitten keineswegs voraus, dassauch Produkte zwischen den Aktivitten flieen. Als Projektleiter haben Sie das Steuer in derHand. Sie knnen mit in-Step auch unabhngig von Produktflssen Vorgnger-/Nachfolger-beziehungen zwischen den Aktivitten Ihres Projekts definieren und damit den Arbeitsablaufindividuell festlegen. Deshalb finden Sie in der Symbolleiste des Aktivittstypenfensters auchneben der Schaltflche Produktfluss die Schaltflche Kontrollfluss.

    Der Kontrollfluss einer konkreten Aktivitt: Hier leitet er sich aus demProduktfluss des Aktivittstyps Komponente entwickeln aus der vorangegan-genen Abbildung ab

    Produktflsse bentigen Sie, um den Workflow im Projekt zu steuern. Wozu aber sind dieKontrollflsse gut? Kontrollflsse brauchen Sie fr die Termin- und Kostenplanung mitin-Step, und zwar aus folgendem Grund: Zu Beginn eines Projekts, aber auch zu Beginn jeder

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    neuen Projektphase, kennen Sie lngst nicht alle Aktivitten, die im Projektverlauf tatschlichdurchgefhrt werden mssen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es auch noch keine oder zumindestnicht alle Produkte. Produktflsse und damit die Reihenfolge der Aktivitten knnen Sie alsonicht berall definieren. Eine Termin- und Kostenplanung wird man dennoch von Ihnen er-warten. Aber gerade dafr bentigen Sie definierte Vorgnger-/Nachfolgerbeziehungen derAktivitten. Mit den Kontrollflssen bietet in-Step Ihnen das Instrument, um unabhngig vonProduktflssen Vorgnger-/Nachfolger-Beziehungen zwischen den Aktivitten zu definieren.

    Was in-Step fr die Dynamik des Prozesses braucht

    Sie haben gesehen: Obwohl der Produktfluss auf Typen-Niveau defi-niert ist, stecken darin schon eine ganze Menge Informationen fr die Steuerung des Arbeits-ablaufs im Projekt. Aber stellen Sie sich bitte einmal Folgendes vor: Sie haben mit in-Stepbereits einige Aktivitten vom Typ Komponente entwickeln und System integrieren definiertund Mitarbeitern zur Durchfhrung zugeordnet. Nennen wir diese konkreten Aktivitten wiederServer-Komponente der Anwendung eShop entwickeln, Client-Komponente der AnwendungeShop entwickeln und eShop integrieren. Nehmen wir an, Sie haben den Kontrollfluss fr IhrProjekt auf der Grundlage der Produktflsse definiert. Dazu haben Sie festgelegt, dass eShopintegrieren als Eingangsprodukte die Server- und die Client-Komponente erwartet. Nehmenwir weiter an, dass die Entwicklung der beiden Komponenten auf Hochtouren luft. Kannin-Step mit seinem Wissen ber Produkt- und Kontrollfluss irgendwie feststellen, ob es an derZeit ist, dem Bearbeiter von eShop integrieren zu signalisieren, dass er mit seiner Aktivittbeginnen kann? Oder anders ausgedrckt: Kann in-Step mit den Informationen ber denProzess, die wir Ihnen bis jetzt vorgestellt haben, den Workflow im Projekt maschinell steu-ern?

    Die Antwort lautet: Nein, mit diesen Informationen noch nicht. Zunchst einmal muss dasWerkzeug auch Zugriff auf die Produkte haben, um ihren jeweils aktuellen Zustand ermittelnzu knnen. Aber auch das reicht noch nicht aus. Das Werkzeug bentigt auerdem Informa-tionen darber, nach welchen Regeln, genauer auf Grund welcher Ereignisse, die Produkteund Aktivitten ihren Zustand wechseln: Kann eShop integrieren starten, auch wenn erst eineder beiden Komponenten der Anwendung fertig ist? Sicher nicht. Und: Wann ist eine Kom-ponente eigentlich fertig? Nach dem Prozessmodell aus unserem Beispiel besteht eine Kom-ponente aus Modellen, Quellcode und Programmen. Mssen alle diese Teile fertig sein, damiteine Komponente vom Zustand sagen wir in Bearbeitung in den Zustand fertig wechselt?So ist es wohl. Aber woher bezieht in-Step dieses Wissen? Das erfahren Sie jetzt.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Um die Regeln fr den Ablauf eines Prozesses formal so zu beschreiben, dass sie maschinellinterpretiert werden knnen, haben wir eine bewhrte Technik herangezogen, nmlich dieder Zustandsautomaten. Sie sind Ihnen schon begegnet: Erinnern Sie sich an den Eigenschaf-ten-Dialog von Aktivitts- und Produkttypen? Dort gibt es jeweils die Mglichkeit, aus einerListe einen geeigneten Zustandsautomaten auszuwhlen. Wir waren auf diesen Aspekt nichtweiter eingegangen. Das wollen wir jetzt nachholen.

    Halten wir als Erstes fest: Zur Definition eines Aktivitts- und Produkttyps im Prozessmodellgehrt immer die Zuordnung eines Zustandsautomaten. Ein Zustandsautomat beschreibt,welche Ereignisse den Zustand einer Aktivitt bzw. eines Produkts beeinflussen und in wel-cher Weise das geschieht.

    Zur Definition von Aktivitts- und Produkttypen gehrt immer die Zuordnungeines Zustandsautomaten

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Zwischengefragt

    Halt. Was ist mit freien Aktivitten und Produkten? Sie sind das Mittel, um aufpltzlich eintretende Projektsituationen zu reagieren. Als spontan festgelegteManahmen bzw. Ergebnisse lassen sie sich nicht auf Aktivitts- oder Produkt-typen des Prozessmodells zurckfhren. Folglich kann man ihnen ber den Eigen-schaften-Dialog eines Aktivitts- oder Produkttyps auch keinen Automaten zu-weisen. in-Step bentigt aber Automaten, um die Dynamik eines Prozesses zusteuern. Werden die freien Aktivitten und Produkte also nicht mitgesteuert?

    Doch, auch die freien Aktivitten werden maschinell gesteuert. Fr alle freien Ak-tivitten bzw. Produkte gibt es jeweils einen Automaten. Hat man sich bei derEntwicklung des Prozessmodells entschieden, welcher Zustandsautomat fr freieAktivitten bzw. Produkte verwendet werden soll, so muss man nur eine entspre-chende Option im Eigenschaften-Dialog des gewhlten Automaten aktivieren. Unddas sieht so aus:

    Einen Zustandsautomaten zum Standardautomaten fr freie Produktemachen

    Zu den Eigenschaften von Zustandsautomaten kommen wir jetzt.

    Haben Sie nach dem Lesen der letzten Abschnitte Sorge, dass in-Step zustzlichen Aufwandim Projekt verursacht? Diese Sorge ist unbegrndet. In den Prozessen, die unter in-Step vorbe-reitet sind, und sogar in unserem Beispielprojekt HELLO, finden Sie Automaten, mit denen Sie

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    in-Step sofort einsetzen knnen. Sie decken das in Projekten bliche ereignisabhngige Ver-halten von Aktivitten und Produkten ab.

    Es handelt sich dabei um Automaten ...

    Zustandsautomaten fr jede Projektsituation

    brigens: in-Step ist in Hinsicht auf die Zustandsautomaten hchst anpassungsfhig: Die vor-definierten Automaten knnen gendert, durch neue Automaten ergnzt oder ersetzt wer-den, wenn es fr ein unternehmensspezifisches Prozessmodell tatschlich notwendig wird.

    Was drckt ein Zustandsautomat genau aus? Sehen wir uns dazu exemplarisch den Zustands-automaten fr Produkte nher an.

    So wirds gemacht

    Mchten Sie selbst durch die entsprechenden Dialoge blttern? Dann machen Siemit einem Klick auf das Symbol Zustandsautomaten in der in-Step-Leiste dasFenster der Zustandsautomaten auf. Markieren Sie hier den Automaten ...fr Pro-dukte. Wie gewohnt finden Sie in der Symbolleiste des Fensters die FunktionEigenschaften, die einen Dialog mit mehreren Registerkarten ffnet.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    So ffnen Sie den Eigenschaften-Dialog eines Zustandsautomaten

    Ein Zustandsautomat definiert im Wesentlichen drei Dinge:

    ! alle Zustnde, die die Aktivitten bzw. Produkte eines Typs im Verlauf ihrer Existenz an-nehmen,

    ! alle Ereignisse, die zu einem Zustandswechsel fhren knnen und! alle zulssigen Zustandsbergnge.

    Fr jeden dieser Aspekte gibt es im Eigenschaften-Dialog eines Zustandsautomaten eine eige-ne Registerkarte. Gehen wir die Inhalte der Registerkarten einmal durch:

    Fangen wir mit der Registerkarte der Zustnde an. Hier sind alle Zustnde aufgefhrt, die einProdukt, dem dieser Automat zugeordnet ist, im Verlauf seiner Existenz durchlaufen kann.Womit beginnt und womit endet die Entwicklung eines Produkts? Diese Frage wird durch dasMarkieren eines Startzustands und eines oder mehrerer Endzustnde beantwortet. Im Falledes Zustandsautomaten fr Produkte sind es die Zustnde geplant und fertig, die den Beginnbzw. das Ende der Entwicklung eines Produkts markieren. Das Eintreten, das Verweilen unddas Verlassen eines Zustands knnen mit Aktionen verbunden sein. Im Falle des Automatenfr Produkte ist allerdings keine Aktion definiert.

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    So wirds gemacht:

    Sie mchten gern wissen, wie eine Aktion, sagen wir, beim Eintreten in den Zu-stand fertig aussehen knnte? Probieren geht ber Studieren: Klicken Sie in derZeile fertig auf das leere Feld in der Spalte Eingangs-Aktionen. Es erscheint einemit drei Punkten gekennzeichnete Schaltflche. Wenn Sie darauf klicken, ffnetsich ein Dialog. in-Step macht Ihnen darin ein Angebot fr Aktionen, die in diesenKontext passen. Hier hat in-Step Vorschlge fr Sie. Einer lautet Programm aus-fhren. Sie mchten, dass immer, wenn ein Produkt fertig wird, eine spezielleAnwendung gestartet wird? Gut, dann whlen Sie Programm ausfhren an. Be-stimmen Sie anschlieend das automatisch zu startende Programm. Dazu mssenSie auf die drei Punkte in Es wird das Programm ... ausgefhrt klicken. Damitffnen Sie einen Windows-Dialog zur Auswahl der gewnschten EXE- oder BAT-Datei. So einfach knnen automatische Aktionen fr den Workflow schon bei derDefinition des Prozessmodells vorgegeben werden.

    Eine automatische Aktion fr den Eintritt in einen Zustand definieren

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Leider knnen wir an dieser Stelle die Wirkung der definierten Aktion noch nichtberprfen. Aber es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie vielelstige, aber notwendige Aktionen man im Verlauf eines Projekts mit dieser einfa-chen Technik automatisieren kann.

    Auf der zweiten Registerkarte werden die Ereignisse festgelegt, die den Zustand einer Akti-vitt bzw. eines Produkts verndern knnen. Der Zustandsautomat fr Produkte unterschei-det beispielsweise sechs Ereignisse: Das Ausleihen und Zurckgeben eines Produkts gehrendazu. Besteht das Produkt aus Teil- oder Kindprodukten, dann ist die Vernderung des Zu-stands eines der Kindprodukte ein weiteres relevantes Ereignis. Dasselbe gilt fr das Zurck-setzen eines Produkts in den Zustand in Bearbeitung. Auerdem kann der Bearbeiter einProdukt durch Auslsen einer Menfunktion explizit fertig stellen. Mit Baseline ziehen kannschnell und einfach eine Konfiguration zusammengestellt werden.

    Die Registerkarte Ereignisse des Zustandsautomaten fr Produkte

    In welchem Zustand muss sich ein Produkt oder eine Aktivitt befinden, damit eines dieserEreignisse Wirkung zeigt, und in welchen Folgezustand gehen Produkt oder Aktivitt dannber? Reicht ein Ereignis aus, um einen Zustandsbergang (man spricht auch von einer Tran-sition) auszulsen oder ist er zustzlich vielleicht noch von einer Bedingung abhngig? Sollenmit einem Zustandsbergang gleichzeitig auch maschinelle Aktionen durchgefhrt werdenwie beispielsweise das Versenden von e-Mails oder das Fixieren von Produkten? Alle dieseFragen werden durch die Festlegungen auf der dritten Registerkarte mit dem Titel Zustands-bergnge beantwortet.

    Machen wir uns die Bedeutung der Tabelle auf dieser Registerkarte wieder am Beispiel desAutomaten fr Produkte deutlich. Die in der nachfolgenden Abbildung markierte Zeile auf

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    dieser Registerkarte liest sich so: Vom Zustand in Bearbeitung gelangt ein Produkt in denZustand fertig, wenn das Ereignis Fertig stellen vom Benutzer ausgelst wird. Das allein reichtaber noch nicht aus. Zustzlich mssen noch diese drei Bedingungen erfllt sein: Es wirdgeprft, ob das Produkt noch ausgeliehen ist, ob alle Teilprodukte, von denen es laut Prozess-modell mindestens ein Exemplar geben muss, auch existieren und ob sich alle Teilprodukte ineinem Endzustand bei Produkten gibt es hier nur einen und zwar den Zustand fertig befinden. Der Zustandswechsel findet nur dann statt, wenn alle Bedingungen erfllt sind.

    Die Registerkarte Zustandsbergnge mit der Mglichkeit zur Definition vonBedingungen und Aktionen

    Zwischengefragt

    Wie steht es mit dem so genannten V-Modell, dem Entwicklungsstandard fr IT-Systeme des Bundes? Dieser weit verbreitete Standard besitzt alle bisher beschrie-benen Elemente eines Prozessmodells mit Ausnahme der Zustandsautomaten.Lsst es sich also nicht unter in-Step einsetzen?

    Sie knnen das V-Modell selbstverstndlich unter in-Step verwenden. Wir habendas V-Modell um Zustandsautomaten erweitert und liefern Ihnen diese maschinelleinsetzbare Variante zusammen mit in-Step.

    Zwei abschlieende Bemerkungen zu den Zustandsautomaten:

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Erstens: Die Zustandsautomaten sind Bestandteile des Prozessmodells und damit des Unter-nehmensstandards. Ihre Entwicklung fllt damit in die Zustndigkeit der Gruppe, die in IhremUnternehmen fr die Definition von IT-Standards verantwortlich ist. Ihre Aufgabe als Projekt-leiter ist es blicherweise nicht, Zustandsautomaten fr Produkte oder Aktivitten zu erfindenoder grundlegend zu ndern. Sie sollten in-Step einfach benutzen.

    Zweitens: Sie sollten allerdings die Regeln, nach denen der Workflow von in-Step gesteuertwird, kennen. Um sie zu verstehen, knnen Sie sich natrlich pro Automat durch den vorge-stellten Eigenschaften-Dialog kmpfen. Wir haben diesen Dialog jedoch an dem Bedrfnisder Prozessmodellierer ausgerichtet, komplexe Inhalte mglichst einfach zusammenzuklicken.Ziel war es nicht, einen kompakten Einblick in fertige Automaten zu geben. Deshalb ein Tipp:Am schnellsten verstehen Sie die Automaten anhand von Zustandsbergangsdiagrammen.berzeugen Sie sich selbst. Hier ist der Automat fr Prfergebnisse in Diagrammform. Siefinden darin die wichtigsten Aspekte auf einen Blick: die Zustnde als Kstchen mit abgerun-deten Ecken und die Zustandsbergange als gerichtete Pfeile. Jeder Zustandsbergang ist mitdem auslsenden Ereignis beschriftet. Darunter stehen, in eckige Klammern gesetzt, die zu-stzlichen Bedingungen.

    Zustandsautomat fr Produkte als Zustandsbergangsdiagramm

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    Was Sie ber Prozessmodelle unter in-Step wissen mssen

    Wo bekommen Sie entsprechende Zustandsbergangsdiagramme fr Ihre aktuellen Automa-ten her? Einfach ausdrucken. Sie knnen sie sich mit in-Step und Microsoft Visio leicht selbsterzeugen. Sofern Sie Visio installiert haben, klicken Sie doch einmal auf das Symbol Prozess-diagramm in der Prozesssicht auf der in-Step-Leiste.

    Gute Vorbereitung ist alles

    Sie kennen jetzt die Elemente eines Prozessmodells und ihre wesentli-chen Eigenschaften. Sie haben auerdem erfahren, dass es mit in-Step mglich ist, Vorlagenfr Produkttypen zu entwickeln. Soll ein Projektmitarbeiter ein Produkt eines entsprechendenTyps erstellen, wird ihm von in-Step die zugehrige Vorlage angeboten. Das spart Zeit undvereinheitlicht die Dokumentation. Damit rechnet sich der investierte Aufwand fr die Ent-wicklung der Vorlagen schon im zweiten Projekt.

    Und es gibt noch etwas, was sich einmal getan bei der Arbeit mit in-Step vielfach auszahlt:Das Erfassen aller Mitarbeiter, die fr Ihre Projekte zur Verfgung stehen. Mehr dazu erfahrenSie im nchsten Kapitel.

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    In diesem Kapitel erfahren Sie, wie man ein Projekt unter in-Step vor-bereitet. Wie legt man ein neues Projekt an? Kann man von vorangegangenen Projektenprofitieren und ihren Prozess, Mitarbeiterinformationen oder sogar Produkte bernehmen?Wie nimmt man Mitarbeiter in ein in-Step-Projekt auf? Kann man ein Projektteam unterin-Step strukturieren? Und wo lsst in-Step eigentlich seine Daten und die Produkte, die imProjektverlauf entstehen? Auf diese Fragen erhalten Sie bis zum Ende dieses Kapitels Antwor-ten.

    Start-up

    Sie kennen das sicher: Zu Beginn eines neuen Projekts herrscht immereine ganz besondere Stimmung. Am liebsten wrden alle gleich anfangen und in das neueThema einsteigen. Gleichzeitig fragen Sie sich als Projektleiter aber auch mit etwas Unbeha-gen, was da auf Sie zukommt. Denn vieles ist noch unklar: Was ist der Projektauftrag? Umwas geht es ganz genau? Wie gro wird das Projekt? Wie sieht der Terminrahmen aus? Wasist mit den Kosten? Ist die Finanzierung geklrt? Wer ist eigentlich der Auftraggeber undwelche Ziele verfolgt er mit dem Projekt? Was steht auf dem Spiel? Wo sind die Risiken? Wieist der Rckhalt im Management? Gibt es Gegner des Vorhabens oder zumindest Skeptiker?Welche Technologie soll eingesetzt werden? Wie wird das Team zusammengesetzt sein? Waswird vom Team erwartet und was erwartet es von Ihnen als Projektleiter?

    In der Start-up Phase eines Projekts sollten Sie deshalb zunchst alle Informationen sammeln,die Sie bentigen, um

    ! Ihr eigenes Handeln auf eine sichere Grundlage zu stellen,! Ihr Kernteam, mit dem Sie das Projekt beginnen, so einzustimmen, dass alle in dieselbe

    Richtung gehen,! spter hinzukommenden Mitarbeitern einen schnellen Einstieg in das Projekt zu ermgli-

    chen. in-Step hilft Ihnen, beim Anlegen eines neuen Projekts alle wichtigen Projektdatenfestzuhalten. Neue Mitarbeiter finden dann alle Basisinformationen ber das Projekt aufeinen Blick unter in-Step.

    Was gehrt zum Start-up eines Projekts? Hier ist ein Vorschlag zum Vorgehen.

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Start-up eines Projekts

    Identifizieren Sie alle Gruppen, die ein spezielles Interesse an Ihrem Projekt haben. Dazu ge-hren

    ! der oder die Auftraggeber, ganz gleich, ob unternehmensintern oder -extern, undgegebenenfalls eine Kontaktperson beim Auftraggeber, die Sie jederzeit im Verlauf desProjekts ansprechen knnen,

    ! die Endbenutzer des IT-Systems, das Sie entwickeln sollen. Wie ist ihr typisches Profil?Sind aus der Gruppe der Endbenutzer Ansprechpartner oder Personen benannt, die imProjekt mitwirken werden?

    ! Ihr nennen wir ihn oder sie einmal Sponsor. Gemeint ist damit die Person aus demManagement Ihres Unternehmens, die Sie mit dem Projekt betraut hat.

    Ermitteln Sie die Erwartungen des Auftraggebers. Welche Hauptanforderung liegt dem Pro-jekt zu Grunde? Welche unbefriedigende Situation soll abgestellt werden? Welcher Nutzensoll geschaffen werden?

    Ermitteln Sie die Rahmenbedingungen und Restriktionen Ihres Projekts in Hinsicht aufverfgbare Ressourcen, Rumlichkeiten, Ausstattung und Verteilung der Projektteams,

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Kommunikationsmglichkeiten, Technologie etc. Ein zentraler Punkt ist hier der zeitliche Rah-men, der durch den geplanten Beginn und das geplante Ende des Projekts vorgegeben ist.

    Formulieren Sie in Kenntnis der Erwartungen des Auftraggebers sowie der Rahmen-bedingungen und Restriktionen das Projektziel. Ein kurzes Statement von sagen wir 25bis 30 Wrtern ist optimal.

    Stellen Sie dann Ihr Kernteam zusammen. Darunter verstehen wir die Gruppe von Mitarbei-tern, die von Anfang an und meist auch bis zum Schluss dabei sein wird. Das Kernteam wird,wenn die Masse der Arbeit anfllt, nach und nach erweitert.

    Wenn Sie alle Informationen beisammen haben, steht dem Kick-off-Meeting des Projektsnichts mehr im Wege. Ziel des Meetings ist es, die gewonnenen Informationen an alle Mit-glieder des Kernteams weiterzugeben und das Team auf das Projekt einzustimmen.

    Alle im obigen Text hervorgehobenen Informationen gehren zu den Projektdaten, die in-Stepverwaltet. Die Zusammensetzung des Kernteams bentigen Sie ebenfalls, um unter in-Stepein Projekt anzulegen.

    Wie in-Step Projekte verwaltet

    Bevor Sie erfahren, wie man ein Projekt unter in-Step einrichtet, solltenSie wissen, wie in-Step Ihre Projekte verwaltet. Dazu mssen wir zwei Begriffe klren: in-Stepunterscheidet zwischen einem System und einem Projekt. Was verbirgt sich dahinter?

    Systeme unter in-Step

    Ein System unter in-Step ist ein Container fr Ihre Projekte. Das heit,ein System kann die Daten mehrerer Projekte aufnehmen. Praktisch bedeutet das unter ande-rem: Sie als Projektleiter und alle Projektmitarbeiter, die gleichzeitig in mehreren Projektenttigt sind, knnen sich ganz leicht einen berblick ber die anstehenden Aufgaben in denunterschiedlichen Projekten verschaffen: Es gengt ein Klick auf den HauptmenpunktProjekt/Wechseln von in-Step und es werden Ihnen alle Projekte des Systems, bei dem Siegerade angemeldet sind, zur Auswahl angeboten.

    Statt von einem System knnten wir auch von einem multi-user-fhigen Repository oder einerin-Step-Datenbank sprechen. Tatschlich steckt hinter der Datenverwaltung von in-Steprelationale Datenbanktechnologie. Physisch ist ein System eine Datei von Typ .isf, die Sieblicherweise auf einem Server anlegen. Sie nimmt alle Prozessinformationen und die Daten

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    der laufenden Projekte auf angefangen bei den Informationen ber Aktivitten, Produkteund ihre Zustnde, bis hin zu Mitarbeitern, Terminen und Kosten.

    Wenn Sie einige Zeit mit in-Step gearbeitet haben, werden Sie feststellen, dass zu der Datei.isf ein Ordner .data hinzugekommen ist. in-Step legt diesenOrdner automatisch an. Dies geschieht in dem Moment, in dem Sie das erste Produkt oder dieerste Produktvorlage mit in-Step versionieren. Der Ordner nimmt in gepackter Form alleProduktversionen auf, die bei der Arbeit mit in-Step und dem entsprechenden System entste-hen.

    Projekte unter in-Step

    Zu einem Projekt unter in-Step gehren drei Kategorien von Informati-onen, die Sie in der in-Step-Leiste nach Gruppen geordnet wieder finden:

    ! Alle Projekte auch die, die innerhalb desselben Systems liegen arbeiten mit einemeigenen Prozessmodell. Seine Aktivitts- und Produkttypen, Rollen, Zustandsautomatenund Produktvorlagen finden Sie in der Gruppe Prozess. Natrlich knnen Sie einenUnternehmensstandard, der einmal unter in-Step abgebildet wurde, oder auch einen Pro-zess, der sich in einem anderen Projekt bewhrt hat, maschinell in ein neues Projektbernehmen. Mehr dazu gleich.

    ! Ein Projekt unter in-Step, das ist in erster Linie der definierte Workflow aus konkretenAktivitten und Produkten mit ihren aktuellen Zustnden, ihrer Zuordnung zueinander,ihrer Historie etc. Und nicht zuletzt gehren die Mitglieder des Projektteams dazu. Zu-gang zu diesen Informationen haben Sie ber die Gruppe Projekt.

    ! Nicht alles, was in einem Projekt geschieht, ist fr jedes Teammitglied interessant. Des-halb erlaubt in-Step die Definition individueller Sichten auf ein Projekt. Sie werden frjeden Benutzer in der Gruppe Favoriten gefhrt.

    Nachgefragt

    Wird durch die Tatsache, dass jedes Projekt ein eigenes Prozessmodell verwendenkann, nicht der Gedanke eines Vorgehensstandards unterlaufen?

    Hier muss man Chancen und Risiken gegeneinander abwgen. Die Chancen ber-wiegen klar: Unternehmen mit eigener IT knnen auf diese Weise an Stelle einessehr komplexen universellen Prozesses, der einen hohen Anpassungsaufwand er-fordert, mehrere spezialisierte Prozesse fr die typischen Projektaufgaben vorge-ben. Zum Beispiel je einen fr die primre Entwicklung und das nderungs-

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    management oder fr spezielle Aufgaben wie die Entwicklung von Web-Anwen-dungen, Multimedia-Projekten etc. Weniger komplexe Prozessmodelle sind leich-ter zu verstehen und tragen zu einer hheren Akzeptanz eines Vorgehensstandardsbei.

    Beratungsunternehmen knnen nach Bedarf ihren eigenen Prozessstandard, denihrer Auftraggeber oder allgemeine Standards wie das V-Modell oder PRINCE ein-setzen.

    Wie Sie mit in-Step ein Projekt anlegen und einrichten

    Ausgestattet mit den beim Start-up gewonnenen Informationen unddem Wissen ber Systeme und Projekte unter in-Step kann es jetzt wirklich losgehen:

    Ein bis vier Schritte zum Projekt

    Um ein Projekt unter in-Step einzurichten, sind prinzipiell vier Schrittezu durchlaufen prinzipiell deshalb, weil in-Step Ihnen bei Verwendung entsprechenderVorlagen fast alle Schritte abnimmt. Fr die ersten beiden Schritte bentigen Sie die Rechteeines Systemadministrators. Die letzten beiden Schritte knnen Sie als System- oder Projekt-administrator durchfhren. Auf das Rechtekonzept von in-Step gehen wir am Ende diesesKapitels noch einmal ausfhrlich ein.

    Ein Projekt einrichten

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Schritt 1: System anlegen/auswhlen

    Als Erstes mssen Sie ein in-Step-System also einen Container fr dasProjekt zur Bearbeitung auswhlen bzw. ein neues erzeugen. Anlegen und Auswhlen ei-nes Systems erfolgen ber den Anmeldedialog von in-Step.

    Ein neues System anlegen

    Wenn Sie ein neues System anlegen wollen, klicken Sie im Anmeldedialog einfach auf Neuund legen im Folgedialog den Namen des Systems fest. Dann haben Sie die Wahl: Sie knnenentweder ein leeres System erzeugen oder ein System auf der Basis einer Vorlage erstellen.Ganz leer ist brigens ein leeres System nicht. Es enthlt ein Projekt mit dem Namen MeinProjekt. Einzige Prozessinformationen in diesem Projekt sind je ein Zustandsautomat fr Pro-dukte und Aktivitten. Auerdem ist bereits ein Mitarbeiter definiert: Der Administrator, deralle Rechte besitzt, die in-Step zu vergeben hat. Um das neue System einzurichten, melden Siesich bitte als Administrator an. Ein Kennwort bentigen Sie nicht.

    Eine Systemvorlage ist eine XML-Datei, in der die Daten eines oder mehrerer Projekte vorhan-den sind. Das bedeutet: Mit einer geeigneten Systemvorlage knnen Sie Systeme erzeugen,die bereits mehrere Projekte mit vollstndigen Prozess- und Mitarbeiterinformationen undsogar Produkte enthalten. Das erspart eine Menge Zeit und Aufwand. Mehr noch: Ihre Prozess-standards nehmen Sie auf diese Weise in jedes neue System und Projekt mit.

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Schritt 2: Projekt anlegen/beschreiben

    Nehmen wir an, Sie haben ein neues System angelegt oder sich beieinem vorhandenen System angemeldet. Wenn das System nicht auf eine Systemvorlagezurckgeht, die bereits ein Projekt enthlt, dann mssen Sie im nchsten Schritt ein Projektanlegen. Whlen Sie den Hauptmenpunkt Projekt/Anlegen. Mit ihm ffnen Sie den Pro-jekt-Assistenten von in-Step, einen Wizard, der Sie durch die nchsten Schritte fhrt. Er stelltSie zunchst vor folgende Alternativen: Sie knnen ein neues Projekt erzeugen, ein Folge-projekt zu einem bereits abgeschlossenen Projekt anlegen oder ein Wartungsprojekt einrich-ten, das auf einem definierten Entwicklungsstand eines anderen Projekts aufsetzt. Folge- undWartungsprojekte enthalten automatisch nicht nur den Prozess, sondern auch alle Produkteder Vorgngerprojekte.

    Lassen Sie uns ganz an den Anfang der Arbeit mit in-Step gehen und ein Neuprojekt starten.

    Der Projekt-Assistent von in-Step: Ein neues Projekt anlegen

    Und wieder haben Sie die Wahl: Sie knnen ein leeres Projekt anlegen. Es enthlt wederProzesswissen noch Aktivitten oder Produkte aus einem frheren Projekt. Sie knnen aucheinfach ein bestehendes Projekt kopieren.

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Wenn Sie die Option Ein bestehendes Projekt bzw. eine Projektvorlage kopieren whlen,bietet Ihnen in-Step alle Projekte des aktuellen Systems zur Auswahl an. Wenn Sie sich freines der angebotenen Projekte entscheiden, werden alle darin gerade vorhandenen Prozess-informationen, Aktivitten, Produkte und sogar Workflow-Informationen in Ihr neues Projektkopiert.

    Sie knnen in Ihrem neuen Projekt mit dem Workflow und den Produkten eines anderenProjekts kaum etwas anfangen, wohl aber mit seinem Prozess? in-Step sieht diese Mglichkeitvor und bietet Ihnen die Option an, den Prozess eines bestehenden Projekts zu kopieren.Auch hier knnen Sie zwischen allen Projekten des aktuellen Systems whlen, bei dem Sieangemeldet sind.

    Oder gibt es irgendwo ein Projekt mit in-Step, dessen Daten musterhaft sind? Ist der Haken ander Sache nur, dass das Projekt, auf das Sie gern zurckgreifen mchten, in einem anderenin-Step-System liegt? Kein Problem fr in-Step: Das Projekt muss lediglich aus seinem Systemexportiert werden. Beim Export eines Projekts erzeugt in-Step eine XML-Datei. Eine solcheDatei knnen Sie in Ihr System einlesen und auf diese Weise ein Projekt erzeugen, das bereitsbewhrtes Prozesswissen oder sogar Aktivitten, Produkte und Workflow-Informationen mit-bringt. Die entsprechende Option heit Ein Projekt aus einer XML-Datei importieren.

    Wenn Sie ein Projekt anlegen, das bereits Daten mitbringt, knnen Sie diese anschlieendnatrlich an die Gegebenheiten Ihres Projekts anpassen.

    Der Projekt-Assistent von in-Step: Das neue Projekt mit Daten fllen

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Sie sehen: Auch wenn Sie ein leeres System angelegt, also auf den Einsatz einer Systemvor-lage verzichtet haben, gibt es vielfltige Mittel und Wege, um von vorhandenen Projekt- undProzessinformationen zu profitieren.

    Sobald Sie sich fr eine Option entschieden haben, mssen Sie Ihrem neuen Projekt und demIT-System, welches das Ergebnis des Projekts sein wird, einen Namen geben. Der Projektnameist gleichzeitig auch der Name der hierarchisch hchsten Aktivitt des Projekts. Der Name desIT-Systems bildet den Kopf der entstehenden Produkthierarchie.

    Der Projekt-Assistent von in-Step: Projekt und IT-System benennen

    Auf welchem Weg Sie ein Projekt auch immer anlegen, Sie sollten nicht versumen, es durchdie Informationen zu beschreiben, die Sie in der Start-up-Phase des Projekts gewonnen ha-ben. So geben Sie spter hinzukommenden Mitarbeitern die Mglichkeit, sich schnell berdie wesentlichen Aspekte zu informieren. Dieser Schritt ist allerdings optional.

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    So richten Sie ein Projekt unter in-Step ein

    Der Projekt-Assistent von in-Step: Projektziel eingeben

    Der Projekt-Assistent von in-Step: Weitere Projekteigenschaften eingeben

    Wo bleiben diese Eingaben? Sie finden Sie spter unter dem Hauptmenpunkt Projekt/Ei-genschaften wieder. Im Eigenschaften-Dialog,