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Inhalt In Würde leben „Die Würde des Menschen ist antastbar“, so lautete der provokante Titel eines Vortrags von Günter Funke bei der 60. internationalen Pädagogischen Werktagung in Salzburg 2011. Diese Um- formulierung des Artikels 1 unseres Grundgesetzes rüttelt auf, stellt sie doch in Frage, wie viel uns dieser oft zitierte Grundsatz im alltäglichen Umgang mit unseren Mitmenschen, aber auch angesichts anhalten- der globaler Ungerechtig- keiten tatsächlich wert ist. Es ist eine historische Errun- genschaft, dass sich nahezu alle Länder der Welt auf den Schutz und die Achtung der Menschenwürde verpflichtet haben. Durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 hat sich ein normatives Bezugssys- tem herausgebildet, anhand dessen sich die vielseitigen Verletzungen der Menschen- würde identifizieren und bekämpfen lassen. Ausbeuteri- sche Kinderarbeit als Schicksal von Millionen Kindern weltweit oder menschenunwürdige Lebensbedingungen in den Slums des globalen Südens sind nur ausgewählte Beispiele für Verletzungen der Men- schenwürde, die hier in die- sem Heft behandelt werden. Sicher ist die Not von Men- schen, die in extremer Armut leben, keineswegs vergleichbar mit der von Menschen hier- zulande. Dennoch können wir uns auch in Deutschland keineswegs zurücklehnen mit der Begründung, bei uns sei die Menschenwürde schon hinreichend garantiert. Sie muss tagtäglich geschützt und Praxis 3 Leben in Würde 4 Verbot von Kinderarbeit Infos 5 „Menschenwürde“ 6 Würde im Schulalltag 7 Kinderarbeit 8 Leben im Slum 9 Menschenwürdige Hilfe Konkret 10 Indien Nachrichten 11 Veranstaltungen Berghof Foundation / Friedenspädagogik Tübingen Corrensstraße 12, 72076 Tübingen Telefon: 07071 92051 0 Fax: 07071 92051 11 [email protected] www.berghof-foundation.org www.friedenspaedagogik.de Die Zeitschrift GLOBAL LERNEN wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer der Sekundar- stufen. Sie erscheint drei mal pro Jahr und kann kostenlos bezogen werden. GLOBAL LERNEN wird von Brot für die Welt in Zusammenarbeit mit dem „Arbeitskreis Pädagogik“ und der Berghof Foundation erstellt. Sie können GLOBAL LERNEN abonnieren (s. Seite 12). ISSN 0948-7425 Service für Lehrerinnen und Lehrer Ausgabe 2012-3 Kontakte für Globales Lernen Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Caroline-Michaelis-Straße 1 10115 Berlin Telefon: 030 65211 0 Fax: 030 65211 3195 [email protected] www.brot-fuer-die-welt.de

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Inhalt

In Würde leben

„Die Würde des Menschen ist antastbar“, so lautete der provokante Titel eines Vortrags von Günter Funke bei der 60. internationalen Pädagogischen Werktagung in Salzburg 2011. Diese Um-formulierung des Artikels 1 unseres Grundgesetzes rüttelt auf, stellt sie doch in Frage, wie viel uns dieser oft zitierte Grundsatz im alltäglichen Umgang mit unseren Mitmenschen, aber auch angesichts anhalten-der globaler Ungerechtig-keiten tatsächlich wert ist.

Es ist eine historische Errun-genschaft, dass sich nahezu alle Länder der Welt auf den Schutz und die Achtung der Menschenwürde verpflichtet haben. Durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 hat sich ein normatives Bezugssys-tem herausgebildet, anhand dessen sich die vielseitigen Ver letzungen der Menschen-würde identifizieren und bekämpfen lassen. Ausbeuteri-sche Kinderarbeit als Schicksal von Millionen Kindern weltweit oder menschenunwürdige

Lebensbedingungen in den Slums des globalen Südens sind nur ausgewählte Beispiele für Verletzungen der Men-schenwürde, die hier in die-sem Heft behandelt werden. Sicher ist die Not von Men-schen, die in extremer Armut leben, keineswegs vergleichbar mit der von Menschen hier-zulande. Dennoch können wir uns auch in Deutschland keineswegs zurücklehnen mit der Begründung, bei uns sei die Menschenwürde schon hinreichend garantiert. Sie muss tagtäglich geschützt und

Praxis3 Leben in Würde4 Verbot von Kinderarbeit

Infos5 „Menschenwürde“6 Würde im Schulalltag7 Kinderarbeit8 Leben im Slum9 Menschenwürdige Hilfe

Konkret10 Indien

Nachrichten11 Veranstaltungen

Berghof Foundation / Friedenspädagogik TübingenCorrensstraße 12, 72076 TübingenTelefon: 07071 92051 0Fax: 07071 92051 11info-tuebingen@berghof-foundation.orgwww.berghof-foundation.org www.friedenspaedagogik.de

Die Zeitschrift GLOBAL LERNEN wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer der Sekundar-stufen. Sie erscheint drei mal pro Jahr und kann kostenlos bezogen werden.

GLOBAL LERNEN wird von Brot für die Welt in Zu sammenarbeit mit dem „Arbeitskreis Pädagogik“ und der Berghof Foundation erstellt.Sie können GLOBAL LERNEN abonnieren (s. Seite 12).

ISSN 0948-7425

Service für Lehrerinnen und Lehrer

Ausgabe 2012-3

Kontakte für Globales Lernen

Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Caroline-Michaelis-Straße 1 10115 BerlinTelefon: 030 65211 0Fax: 030 65211 [email protected]

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

22 DAS THEMA

Konzeption von Global Lernen

Die Zeitschrift „Global Lernen“ bietet Ihnen folgende Rubriken: 1. Praxis

Direkt im Unterricht und in der Bildungsarbeit einsetzbare Arbeitsblätter (Seite 3 und 4) 2. Info: Zur Diskussion

Hintergrundinformationen zum jeweiligen Thema aus unter-schiedlichen Blickwinkeln (Seite 5 bis 9)3. Brot für die Welt konkret

Stellungnahmen, Einschätzungen und Projekte von Brot für die Welt zum Thema (Seite 10)4. Nachrichten

Wissenswertes aus der Bildungsarbeit von Brot für die Welt, dem Arbeitskreis „Pädagogik“ und der Berghof Foundation. (Seite 11)

Praxis – zum Einsatz der Arbeitsblätter

Die Arbeitsblätter auf den Seiten 3 und 4 sind jeweils für den Einsatz im Unterricht konzipiert. Das entsprechende Arbeitsblatt wird für alle Schülerinnen und Schüler kopiert. Die Arbeitsblätter bieten Zugang und Möglichkeiten der Aus-einandersetzung zu folgenden Aspekten des Themas:

Arbeitsblatt 1:Die Schülerinnen und Schüler nähern sich über die Bilder und anhand der konkreten Beispiele aus dem Alltag an ihren eige-nen Würdebegriff und an Verletzungen der Würde an.

Arbeitsblatt 2:Hier steht die Auseinandersetzung mit konkreten Formen der Verletzung einzelner Menschenrechte im Vordergrund. Anhand der Bilder entwickeln die Schülerinnen und Schüler Kriterien für ein menschenwürdiges Wohnen. In einer De-batte um ein Verbot von Kinderarbeit lernen sie, politische Entscheidungen anhand des Wertes der Menschenwürde zu begründen.

Anregungen zur Arbeit mit den TextenS. 5: Die Schülerinnen und Schüler entwickeln einen Zeitstrahl mit wichtigen weltpolitischen Ereignissen und den jeweiligen Bedeutungen von Menschenwürde. Sie können ihr Verständ-nis von Menschenwürde (z. B. im Islam, im Buddhismus) er-weitern und den Zeitstrahl damit anreichern.S. 6: Sie lesen gemeinsam den Text zu Menschenwürde im Schulalltag und entwickeln davon ausgehend gemeinsam Regeln für ein menschenwürdiges Zusammenleben in Ihrer Schule. S. 9: Die Schülerinnen und Schüler lesen die Geschichte von Franziskus sowie die Auszüge zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Erhöhung der Geldleis-tungen für Asylsuchende in Deutschland. Sie verfassen eine „moderne“ Variante der Geschichte von Franziskus, die in Deutschland spielt.

geachtet werden, und dies ist auch eine zentrale Herausfor-derung für den tagtäglichen Umgang miteinander in Fami-lie, Schule und im Arbeitsum-feld.

Das Thema in der SchuleObwohl es sicher unverzicht-bar ist, die Ideengeschichte der Würde zu kennen, sollte das Thema „Würde“ in der Schule mehr umfassen. Denn es ist auch und vor allem eine tägliche Herausforderung in der Schule, diesen Wert der Menschenwürde gemeinsam zu konkretisieren und von ihm ausgehend Regeln für den Umgang miteinander abzu-leiten. Daraus kann sich eine menschenwürdige Kultur des Zusammenlebens in der Schule entwickeln. Damit aber nicht leichtfertig jede unfreund-

liche Bemerkung als Verlet-zung der Menschenwürde deklariert wird, sollte auch die Auseinandersetzung mit den unzumutbaren Lebens-bedingungen von Menschen in anderen Teilen der Welt ihren Platz finden. Am Bei-spiel der Kinderarbeit und der Lebensbedingungen im Slum können Mindeststandards für ein menschenwürdiges Leben herausgearbeitet werden. Doch auch in Deutschland gibt es an einigen Stellen Nachhol-bedarf bei der Garantie eines menschenwürdigen Lebens für alle, wie sich z. B. an der viel zu niedrigen staatlichen Un-terstützung für Asylsuchende zeigt. Die Geldleistungen hatte das Bundesverfassungsgericht erst kürzlich als unterhalb des Existenzminimums und damit als menschenunwürdig einge-stuft.

Brot für die Welt: Unsere GrundsätzeDer Name von Brot für die Welt ist Programm. Wir setzen uns für die Menschen ein, die in Not und Elend leben. Der Begriff „Brot“ steht dabei nicht nur für die Versorgung mit Nahrung. Martin Luther legt die Bitte nach dem „täglich Brot“ im Vater-unser so aus: Brot ist alles, „was Not tut für Leib und Leben – wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld und Gut.“ Das „täglich Brot“ steht für alles Lebensnot-wendige, über das alle Menschen in der Welt verfügen sollten.Wie der Reformator setzt sich Brot für die Welt für das ein, was Menschen brauchen, um in Würde zu leben: menschliche Arbeits- und Lebensbedingungen, ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Gesundheitsversorgung und Ausbil-dung – unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Den Benachteiligten und sozial Ausgegrenzten ein Leben in Würde zu ermöglichen, ist unser Grundanliegen.

Unterstützung der PartnerDabei geht es nicht um Almosen: Wir wollen den Menschen dabei helfen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb führen wir selbst keine Projekte in den Ländern des Südens durch, sondern unterstützen Partner vor Ort bei ih-rer Arbeit. Denn sie kennen ihr Land, die Menschen und die Probleme am besten. Sie sollen und können ihr Leben selbst bestimmen und gestalten. Wir verstehen uns als Anwalt und Sprachrohr unserer einheimischen Partner unter den Be-nachteiligten.

Brot für die Welt: Unsere Grundsätze, www.brot-fuer-die-welt.

de/ueber-uns/index_819_DEU_HTML.php, 01. 10. 2012.

Deutsche UNESCO-Kommission: Weißbuch „Kulturelle Vielfalt

gestalten“, Bonn, 2009, S. 2.

Menschenwürdige Hilfe weltweit

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PRAXIS. ZUM HERAUSNEHMEN UND KOPIEREN

1. Betrachten Sie zunächst die drei Abbildungen und ordnen Sie sie den folgenden Problemkreisen zu:„Menschenwürde in der Pflege!“„Menschenwürde am Arbeitsplatz!“„Menschenwürde und Bildung!“

2. Wählen Sie nun eine Abbildung aus und bilden Sie Gruppen, die sich für die gleichen Abbildungen ent schieden haben.

3. Prüfen Sie, inwieweit GG Artikel 1 hier auf die auf der Ab bildung dargestellten Situation zutrifft! Tauschen Sie sich in der Gruppe über Ihre Überlegungen aus.

4. Erstellen Sie dann (jeder für sich!) einen Katalog von grundlegenden Bedingungen, die Ihrer Meinung nach erfüllt sein müssen, dass man im Blick auf dem auf der Abbildung dargestellten Problemkreis von einem menschenwürdigen Umgang sprechen kann.

5. Diskutieren Sie Ihre Ergebnisse in der Gruppe und wählen Sie die Ihrer Meinung nach wichtigsten fünf Grundbedingungen aus.

Für unsere Gruppe lauten die fünf wichtigsten Bedingun-gen, die für ein menschenwürdiges Leben grundlegend erfüllt sein müssen:

1.

2.

3.

4.

5.

6. Vergleichen Sie nun Ihre Ergebnisse mit denen, die von den anderen Gruppen zu den jeweiligen Bildern er-arbeitet worden sind. Prüfen Sie, inwieweit sich Gemein-samkeiten erkennen lassen und formulieren Sie diese Gemeinsamkeiten!

Im Artikel 1 des Grundgesetzes heißt es:

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletz-lichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grund-lage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Menschenwürdiges Leben

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44 PRAXIS 2. ZUM HERAUSNEHMEN UND KOPIEREN

Anregungen zur Arbeit mit den BildernDiese Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Leben von Menschen in einem Slum in Bangladesch. • Entwickeln Sie in Kleingruppen Mindeststandards für ein

menschenwürdiges Wohnen. • Anschließend vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit den im

„Recht auf Wohnen“ formulierten Prinzipien der UN (vgl. S. 8).

• Sind menschenunwürdige Wohnbedingungen nur ein Prob-lem in Entwicklungsländern? Gibt es Bevölkerungsgruppen in Deutschland, die unter Bedingungen leben, die aus Ihrer Sicht menschenunwürdig sind?

Möglicher Ablauf einer Debatte• Bestimmen Sie eine/n DiskussionsleiterIn. Sie/er eröffnet

die Debatte und achtet auf die Einhaltung der Redebeiträge (1 Min. pro Beitrag).

• Die Gruppen sitzen sich gegenüber. Die erste Person vorne beginnt, dann antwortet eine Person der Gegenseite und nimmt Bezug zur vorherigen Aussage usw., bis alle einmal an der Reihe waren.

• Am Ende der Debatte findet eine zweite Abstimmung statt. • Werten Sie die Debatte und das Abstimmungsergebnis im

Plenum aus. Diskutieren Sie die Schwierigkeiten bei der Ent-scheidung über ein generelles Verbot.

Debatte für und gegen ein Verbot von Kinderarbeit

Vorbereitung der Debatte• Führen Sie in der Klasse oder Ihrem Kurs eine Abstimmung

durch zur Frage: Soll Kinderarbeit generell verboten werden?

• Bereiten Sie sich vor mit der Definition von „ausbeuterischer Kinderarbeit“ der ILO (siehe Seite 7). Trennen Sie zwischen „Mithilfe“ von Kindern und „ausbeuterischer Kinderarbeit“.

• Halten Sie das Abstimmungsergebnis sichtbar für alle fest.• Bilden Sie zwei Gruppen zur Vorbereitung einer Debatte zu

dieser Frage. Eine Gruppe vertritt die Perspektive der Befür-worter eines Verbots (Argumente liefert z. B. Global March against Child Labour, www.globalmarch.de), die andere Gruppe bereitet sich auf die Gegenposition (die z. B. bei Pro-Nats, www.pronats.de zu finden ist) vor. Allgemeine Infos zur Kinderarbeit finden Sie auf Seite 7.

• Formulieren Sie in ihrer Gruppe eigene Argumente für bzw. gegen ein Verbot von Kinderarbeit. Achten Sie dabei vor allem auf Begründungen mit Bezug zur Menschenwürde.

In Würde wohnen und arbeiten

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

5555INFO: ZUR DISKUSSION

Ursprünge des Begriffs „Menschenwürde“

Würde in der AntikeDen alten Athenern und Rö-mern war der Gedanke fremd, dass alle Wesen, die Men-schenantlitz tragen, von Ge-burt an Würde besitzen. (…)Im Altertum erwarb der Ein-zelne seine Würde einmal durch eigene Anstrengung, dann durch soziale Anerken-nung – oder aufgrund des be-sonderen Amtes, das er in der Gesellschaft innehatte. Diese Vorstellung blieb im europäi-schen Mittelalter erhalten, und genaugenommen hat sie bis heute fast nichts von ihrer Be-deutung eingebüßt.Wetz, Franz Josef: Die Würde

des Menschen – antastbar?

Hannover 2002, Niedersäch-

sische Landeszentrale für poli-

tische Bildung, S. 5 f.

Würde im ChristentumGott hat uns alle „als sein Ab-bild“ (Gen 1, 27) geschaffen und uns dadurch mit einer transzendenten Würde aus-gezeichnet. Vor Gott besitzen alle Menschen die gleiche Würde, unabhängig davon, welchem Volk, welcher Kultur oder Religion sie angehören. Aus diesem Grund spricht die Erklärung Nostra aetate auch mit großer Hochachtung von den Muslimen und den Ange-hörigen anderer Religionen. Aufgrund der allen gemeinsa-men Menschenwürde „verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um sei-ner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen“ als einen Akt, der im Widerspruch zu dem Willen Christi steht.

Die Menschenwürde ist heute ein fundamentaler Wert, welcher unser aller Zusammenleben bestimmt. Er wurde seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht nur in Deutschland, sondern auch international rechtlich unter besonderen Schutz gestellt. Wo kommt der Begriff der Menschenwürde her? Und welche Schutzpflichten ergeben sich daraus für den Staat?

Papst Benedikt XVI., Ansprache

in der Kölner Synagoge am

19. August 2005, in Radio Vati-

kan, http://storico.radiovati-

cana.org/ted/storico/2005-08/

46059_wjt_papst-rede_in_der_

kolner_synagoge.html

(19. 11. 2012)

Würde in der Zeit der AufklärungImmanuel Kant (gründete) im 18. Jahrhundert die Würde des Menschen ausschließlich auf dessen Selbstbewusstsein, Freiheit, Moralität und Ver-nunft – und gerade nicht auf dessen Gottebenbildlichkeit und Stellung in der Welt.Was dem Menschen von Ge-burt an diese absolute Würde verleiht, ist Kant zufolge seine Vernunft als die Fähigkeit zu moralischer Selbstbestim-mung. Diese äußere sich vor allem in der Möglichkeit des Einzelnen, sich von den eige-nen Begierden, Trieben und Instinkten zu befreien und sich zu sittlichem Handeln zu bestimmen.Wetz, Franz Josef: Die Würde

des Menschen – antastbar?

Hannover, 2002. Niedersäch-

sische Landeszentrale für poli-

tische Bildung, S. 5 f.

Menschenwürde im GrundgesetzInhaltlich bedeutet der Schutz der Menschenwürde, dass der Mensch selbst immer Zweck an sich bleiben muss und dass er nicht zum Zweck für etwas Anderes gemacht wer-den darf. Damit vollzieht das Grundgesetz eine deutliche Abkehr von der in der Zeit des National sozialismus vertrete-nen Maxime, dass der Einzelne

nichts sei und der Staat alles. Auf dem Boden des Grundge-setzes ist es umgekehrt: Der Staat ist für den Menschen da; zuerst kommt der Mensch, dann der Staat. (…)

Der Staat darf Menschen nicht erniedrigend behandeln, brandmarken und ächten. Ebenso sind Folter und grau-same Strafen verboten. Aus diesen Beispielen wird aber auch deutlich, dass wegen der fundamentalen Bedeutung der Menschenwürde diese nicht dazu herhalten kann, schon Beeinträchtigungen von gerin-ger Intensität abzuwehren. (…)

Der Schutz der Menschen-würde verbietet dem Staat aber nicht nur bestimmte Handlungen, sondern er ge-bietet ihm auch, aktiv tätig zu werden. Aus Art. 1 Abs. 1 GG folgt eine Schutzpflicht des Staates, seine Verpflichtung, Menschen vor Angriffen auf

die Menschenwürde durch andere zu schützen.

Metzner, Matthias: Grund-

rechte, in: Informationen zur

politischen Bildung (Heft 305),

Februar 2012, S. 24 f.

Eleanor Roosevelt (s. Bild) mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 auf Spanisch.

Artikel 1 Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Ver-nunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Menschenrechte international

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

66 INFO: ZUR DISKUSSION

Würde im Schulalltag

Der Würde verpflichtetDie überragende Stellung der Menschenwürde im Schul-alltag stellt Günter Funke in seinem Vortrag mit dem Titel „Die Würde der Person ist antastbar“ heraus: „Jede Lehrperson, jede erziehende Person als Frau oder Mann ist zuallererst der Würde des Menschen, der Schülerin, des Schüler, der Kollegin und des Kollegen – und der eigenen Würde verpflichtet. Nicht zuerst dem Unterrichtsstoff, nicht dem Lehrplan, nicht der Direktion oder dem Landes-schulrat.“ (122).

Ein würdevoller Umgang mit anderen kann allerdings nur authentisch sein, „wenn wir uns selbst mit Wertschät-zung und Selbstachtung begegnen“, so formulieren es Anna Maria Kalcher und

Menschenwürde ist weit mehr als nur Unterrichtsstoff. Die Würde von Lernenden und Lehrenden zu achten und zu schützen ist vielleicht die wichtigste Aufgabe im pädago-gischen Alltag, so der Tenor der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Praktikerinnen und Praktiker der 60. Inter-nationalen Pädagogische Werktagung 2011 in Salzburg mit dem Titel „In Würde werden“.

Karin Lauermann (2011, 4). Den Heranwachsenden im Schulalltag mit Würde zu be-gegnen, beinhalte daher eine Balance zwischen Fördern und Fordern und ein Annehmen der Individualität und Eigen-willigkeit jeder Person.

Würde durch AnerkennungDie Individualität der Person anzuerkennen, ist auch ein zentrales Thema bei Franz Küberl, wenn er sagt: „Unsere Aufgabe ist es, stets darauf zu achten, welche Talente, Cha-rismen, Fähigkeiten und Kom-petenzen Kinder und junge Menschen haben. Denn davon leben sie.“ (71) Allerdings spielen bei der Anerkennung der individuellen Fähigkeiten nicht nur Lehrkräfte eine Rolle, sondern es sind vor allem die Peergruppen, in denen sich Kinder und Jugendliche

begegnen, in denen sie sich „beweisen“ wollen.Selbstachtung kann sich letztlich am besten „aus der Erfahrung des Anerkannt- und Geachtet-Werdens durch an-dere entwickeln“, betont auch Günther Opp (111) mit Blick auf diese zentrale Bedeutung von Peergruppen.

Würde in BeziehungenDie Würde der Mitmenschen im Schulalltag zu achten und zu schützen, gelingt nach Joachim Bauer vor allem durch die Gestaltung von guten, zwi-schenmenschlichen Beziehun-gen. Diese Beziehungsgestal-tung ist eine Kernaufgabe von Pädagoginnen und Pädagogen und anderen professionellen Akteuren in so genannten „Humandienstleistungsberu-fen“, denn: „Bedeutung für einen anderen Menschen zu haben, ‚gesehen‘ und wertge-schätzt zu werden ist (…) die Voraussetzung für die biolo-gische Aktivierung der so ge-nannten ‚Motivationssysteme‘ des menschlichen Gehirns.“ (114). Ein unpersönlicher Um-gangsstil ohne Emotionalität

habe daher fatale Folgen bei Kindern und Jugendlichen. Nicht nur ihr Motivations-system werde dadurch lahm-gelegt, sondern habe zudem noch eine Aktivierung der Stress-Systeme zur Folge.

Die Bedeutung von Bezie-hungen und Gemeinschaft ist somit nicht nur für die Motiva-tion von Kindern und Jugend-lichen zentral, sondern auch für ihren Umgang mit Krisen-situationen, betont Franz Kü-berl: „Die Beziehung, die in der Schule und an vielen anderen Orten aufgebaut wird, prägt die Resilienz des Menschen. Widerstandskraft ist speziell in Momenten notwendig, in denen es schwierig wird, in denen man sich alleine, über-fordert oder verletzt fühlt. Tanten, Nachbarn, Lehrende, Mitschülerinnen und Mitschü-ler, der Bäcker nebenan – alle Menschen können dazu beitra-gen, dass Resilienz aufgebaut wird, dass ein Grundvertrauen in die eigenen Fähigkeiten be-steht, und dass das Vertrauen in die Zukunft tragfähig ist“ (76).

Zitate aus: Kalcher, Anna Maria /

Lauermann, Karin (Hrsg.): In

Würde werden. 60. Internatio-

nale Pädagogische Werktagung,

Salzburg, 2011.

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

77INFO: ZUR DISKUSSION

Ausbeuterische Kinderarbeit

Ausbeuterische Kinderarbeit weltweit

Welt

Asien und Pazifik

Lateinamerika und Karibik

Subsahara Afrika

Andere Regionen

1 586 288 000

853 895 000

141 043 000

257 108 000

334 242 000

115 314 000

48 164 000

9 436 000

38 736 000

18 978 000

Kinder, die gefährliche Arbeit verrichten

Region Kinder insgesamt

Anzahl der Kinder zwischen 5 und 17, die gefährliche Arbeit verrichten, nach Regionen,

ILO: Children in hazardous work – What we know, what we need to do, Genf, 2011, S. 8.

Was ist Kinderarbeit?Der Ausdruck „Kinderarbeit” beschreibt eine Arbeit, welche Kinder ihrer Kindheit, ihrer Potenziale und ihrer Würde beraubt, sowie sich schädlich auf ihre physische und men-tale Entwicklung auswirkt. Der Begriff bezieht sich auf Arbeit, die:• mental, physisch, sozial und moralisch gefährlich und schädlich für Kinder ist; und• ihre Schulausbildung da-durch behindert, dass sie ih-nen die Möglichkeit verwehrt die Schule zu besuchen, sie nötigt die Schule frühzeitig zu verlassen, oder sie ihre Anwesenheit in der Schule mit allzu langer und harter Arbeit verbinden müssen.ILO: What is child labour?

www.ilo.org/ipec/facts/lang-

-en/index.htm, (19. 11. 2012),

Übersetzung d. Red.

Ursachen und Schritte zur Über-windungUrsachenArmut ist zweifelsohne eine wesentliche Ursache für Kinder arbeit. Armut allein kann aber die Existenz von Kinderarbeit nicht erklären: Während sich einige sehr arme Familien gezwungen sehen, Kinder zur Arbeit zu schicken, um das Überleben zu sichern, ermöglichen an-dere ebenso arme Familien ihren Kindern den Schulbe-such. Kinderarbeit kommt nur dort vor, wo sie toleriert

Kernbedingungen menschenwürdiger ArbeitMit den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsor-ganisation (ILO) liegt seit 1998 ein internationaler Referenz-rahmen für Mindeststandards in der Arbeitswelt vor. (…)

Demnach machen vier Kernbe-dingungen menschenwürdige Arbeit aus:

Das Millennium-Entwicklungsziel zur Beseitigung der extremen Armut und des Hungers wurde 2008 um die Zielvorgabe „Produktive Vollbeschäftigung und menschen-würdige Arbeit für alle“ ergänzt. Dahinter steckt die Über-zeugung, dass menschenwürdige Arbeit Menschen befä-higt sich aus eigener Kraft langfristig aus der Armut zu be-freien. Ausbeuterische Kinderarbeit ist eine der schlimms-ten Formen menschenunwürdiger Arbeit. Was sind die Ursachen und Schritte zu ihrer Überwindung? Eines steht fest: Um Kinderarbeit wirksam bekämpfen zu können müs-sen die Arbeitsrechte für Erwachsene geklärt sein.

oder gar gutgeheißen wird. (…)Armut ist aber auch die Folge von Kinderarbeit. Weil Kinder arbeiten mussten und keine Schule besuchen konnten, können sie als Erwachsene nicht genug verdienen, um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern. Die Be-kämpfung der Kinderarbeit ist deshalb gleichzeitig Armuts-bekämpfung.

Schritte zur Überwin-dung von Kinderarbeit1. Armutsbekämpfung2. Förderung der nationalen Bildungspolitik3. Stärkung von Nicht-Regie-rungsorganisationen, Kirchen, Selbstorganisation arbeitender Kinder und Gewerkschaften4. Unterstützung internationa-ler AbkommenAuszüge: Brot für die Welt:

Positionspapier zu Kinderarbeit,

April 2002 / Mai 2003, S. 11–13.

1. Die Achtung der Rechte bei der Arbeit (Kernarbeits-normen), 2. eine Beschäftigung, die ausreichendes Einkommen schafft, 3. soziale Sicherung für alle, sowie 4. ein sozialer Dialog über die Gestaltung der Arbeitsbedin-gungen.VENRO: Menschenwürdige

Arbeit als Beitrag zur Armuts-

bekämpfung, Bonn/Berlin 2008,

S. 3.

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

88 INFO: ZUR DISKUSSION

Leben im Slum

Millionen Menschen weltweit verbringen ihr Leben in Slums, in denen sie oft auf engstem Raum, ohne Strom und Wasserversorgung und ungeschützt vor klimatischen Veränderungen leben. Diese Menschen kämpfen unter schwersten Bedingungen täglich um ein menschenwür-diges Leben.

Leben im Slum Dharavi (Mumbai, Indien):Links und rechts der engen, dunklen Gassen von Dharavi sind Tausende von Betrieben entstanden: Ein-Zimmer-Textil-betriebe, winzige Bäckereien, Töpfereien und Recyclinghöfe. Hier wird alles wiederverwer-tet, was sich findet: Zeitungen, Plastikflaschen, alte Ölfässer. Viele der Menschen in Dharavi arbeiten sieben Tage die Wo-che, zehn bis zwölf Stunden am Tag. Wie überall auf der Welt verdingen sich die Slum-bewohner als Müllsammler, Schuhputzer, Tagelöhner, Hausmädchen. Doch die Ein-

kommen der Armen sind zu gering, als dass sich ihre Le-bensbedingungen langfristig verbessern werden. (…)

Die Bewohner der Elendsvier-tel zahlen für ihre winzigen Räume teils hohe Mieten an so genannte Slumlords, die das Sagen haben. Die größte Unsicherheit bringen Zwangs-räumungen. Auch wenn sie auf Gerichtsurteilen beruhen, dürfen sie nicht zur Obdach-losigkeit führen. Doch oft genug werden Slumbewohner vertrieben, ohne Verfahren, ohne jeglichen Rechtsschutz. Familien müssen in Windeseile

ihre Habseligkeiten zusam-menpacken, bevor Bulldozer ihre Hütten niederwalzen.Auch Dharavi, die Filmkulisse von „Slumdog Millionär“, könnte bald verschwinden. Das Viertel liegt mitten in der Wirtschafts- und Finanzmet-ropole Mumbai: Es ist teures Bauland. Hier sollen bald mo-derne Bürotürme und Wohn-blocks in den Himmel ragen.Amnesty International: Planet

der Slums, AI Journal Oktober

2009, www.amnesty.de/jour-

nal/2009/oktober/planet-der-

slums (Auszüge).

Millenniumsziel 7Unterziel 11: „Bis 2020 eine erhebliche Verbesserung der Lebensbedingungen von mindestens 100 Millio-nen Slumbewohnern her-beizuführen.“Der Anteil der städtischen Slumbewohner sank in den Entwicklungsregionen zwi-schen 2000 und 2012 von 39 auf 33 Prozent. Mehr als 200 Millionen haben Zugang zu ei-ner verbesserten Wasser- und Sanitärversorgung oder einer festen oder weniger beengten Unterkunft erlangt, womit die Zielvorgaben übertroffen und deutlich vor Ablauf der Fristen erreicht wurde.

Zahlen zur Bevölkerung in Slums

Bevölkerung in Slums (in Mio.)

Anteil Slumbewohner an

Stadtbevölkerung

650

46,1

760

39,3

863

32,7

Region 1990 2000 2010

Quelle: UN: The Millennium Development Goals Report 2011,

S. 57, www.un.org/millenniumgoals/11_MDG%20Report_EN.pdf

(19. 11. 2012)

Laut UN gehören zum Recht auf Wohnen:• Sicherheit des Besitzes, z. B. durch Urkunden. Aber auch wenn Menschen keine Papiere über ihre Wohnung besitzen, dürfen sie nicht einfach vertrieben werden und müssen immer Rechts-sicherheit/Zugang zu Ge-richten haben. • Zugang zu sauberem Trinkwasser, Energieversor-gung, medizinische Versor-gung, sanitäre Anlagen u. a.• Bezahlbarkeit der Unter-kunft.• Bewohnbarkeit: Schutz vor Kälte, Hitze, Feuchtig-keit, Wind und Regen.• Erreichbarkeit: Schulen, Arbeit u. a. müssen in Reich-weite der Wohnung liegen.Amnesty International, Woh-

nen in Würde – Das Recht auf

Wohnen, www.amnesty.de/

mit-menschenrechten-ge-

gen-armut/wohnen-wuerde/

das-recht-auf-wohnen-

stoppt-rechtswidrige-

zwangsraeumu (19. 11. 2012).

Recht auf Wohnen

Verbreitung von SlumsTrotz des prozentualen Rück-gangs steigt die absolute Zahl der städtischen Slumbewohner infolge der immer rasanteren Verstädterung weiter an und beträgt nun etwas 863 Millio-nen; 1990 waren es 650 Millio-nenen und 2000 760 Millionen. Das Erreichen der Zielvorgaben ändert nichts an der Notwen-digkeit, die Lebensbedingun-gen derArmen in den Städten zu verbessern und die wach-sende Zahl der Slumbewohner einzudämmen.Vereinte Nationen: Millenni-

ums-Entwicklungsziele Bericht

2012, Bonn, 2012 S.56,

www.bmz.de/de/publikatio-

nen/reihen/sonderpublikatio-

nen/Millenniums_Entwicklungs-

ziele_Bericht_2012.pdf

(19. 11. 2012).

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

99INFO: ZUR DISKUSSION

Menschenwürdige Hilfe in Deutschland

Menschenwürdige Hilfe

Wie kann man Menschen in Deutschland und weltweit hel-fen, ein Leben in Würde zu führen? Wie müsste eine Hilfe aussehen, die die Würde der Menschen nicht noch weiter verletzt? Dabei geht es nicht nur um Hilfe für Menschen in anderen Ländern. Auch in Deutschland besteht Nachhol-bedarf. So hat das Bundesverfassungsgericht im Juli ent-schieden, dass die derzeitige staatliche Hilfe für Asylsu-chende hierzulande kein menschenwürdiges Leben zulässt.

Würde der ArmenGeschichte von der Rettung des LebensSo wird erzählt: Einmal war Franziskus am Sonntag Laetare in der Fastenzeit in Rom beim Kardinal Orsini an der Piazza Navona zu Essen eingeladen. Als er auf die Piazza kam,

stauten sich schon die Wagen der Fürsten und Bischöfe. Ein Diener führte ihn an seinen Platz an der Tafel, die sich bog bei der Menge der Speisen und des Weins. Franziskus sah dies, verließ die Tafel und ging mit seinem Bettelsack nach Trastevere, wo die Ar-

men wohnten. Er bettelte wie gewöhnlich, und von einem bekam er einen Kanten Brot, hart, wie das Brot der Armen ist. Von einem anderem be-kam er einen Knochen mit Fleischresten und von einem dritten einen Strunk alten Ge-müses. Mit den geringen Ga-ben der Armen ging er zurück zum Tisch des Kardinals. Eben war die Krebssuppe aufgeges-sen, da kam Franziskus und verteilte die Gaben der Armen unter die Prälaten und Fürs-ten. Und so konnten alle das Brot der Armen mit dem Brot der Prälaten vergleichen.

Kommentar zur GeschichteSchön nenne ich diese Ge-schichten, weil sie von der dem Menschen zugedachten Würde erzählen. Sie erzählen davon, dass jeder das Brot ha-ben soll, das er braucht. Es soll keiner beleidigt werden durch Hunger, es soll sich keiner sel-ber beleidigen, indem er den Armen das Brot wegfrisst. Es kommen in dieser Geschichte zwei Welten zusammen, und ihre Wichtigkeiten werden ver-glichen: Das Brot. Die Kargheit der einen entlarvt den Über-fluss der anderen.

Die sonst Unsichtbaren treten in dieser Geschichte ans Licht, und ihr Schicksal wird erkennt-lich an der kargen Nahrung. Sie stören, indem sie aus dem Schatten treten, und zwar nicht nur die Prälaten an der Piazza Navona, sondern alle, die diese Geschichten erzählen und hören.Auszüge aus: Steffensky, Ful-

bert: Das Haus, das die Träume

verwaltet, Würzburg, 9. Auflage

2006, S. 81–83.

• Das Bundesverfassungsgericht hat die bisherigen Leistun-gen für Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge für menschen-unwürdig erklärt. Sie lägen unterhalb des Existenzminimums und müssen ab sofort erheblich angehoben werden, ent-schieden die Richter.• Die gesetzlich festgelegten Sozialleistungen für Asylbewer-ber und Kriegsflüchtlinge sind seit 1993 nicht mehr erhöht worden. Sie liegen bei monatlich 224 Euro und damit um bis zu 47 Prozent unter den Hartz-IV-Regelsätzen, die zurzeit 374 Euro für Erwachsene betragen und eigentlich als Existenzmi-nimum gelten.• Nun muss der Gesetzgeber die Höhe der Zuwendungen un-verzüglich neu berechnen (…).

• Bis dahin gilt jedoch eine Übergangsregelung, nach der die meisten der rund 130.000 Asylbewerber und Flüchtlinge ab sofort und zum Teil rückwirkend Leistungen erhalten, die sich an den Sozialleistungen für Deutsche orientierten.• Demnach erhalten die Betroffenen von nun an Leistungen in Höhe von 336 Euro monatlich. Davon müssen 130 Euro „für die persönlichen Bedürfnisse des täglichen Lebens“ in bar aus-bezahlt werden. Bislang lag dieser Betrag bei 40 Euro.Auszüge aus: Spiegel Online vom 18.07.2012, Asylbewerber müs-

sen ab sofort mehr Geld bekommen, www.spiegel.de/politik/

deutschland/bundesverfassungsgericht-spricht-asylbewerbern-

mehr-geld-zu-a-845029.html (19. 11. 2012).

Asylbewerber müssen ab sofort mehr Geld bekommen

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

1010 BROT FÜR DIE WELT KONKRET

Indien: Befreiung aus der Ausbeutung

Sie ähneln sich, die Erzählungen der Kinder. Flüsternd, mit gesenkten Augen, erzählt Basu (14) von seinen Erlebnissen. Immer wieder stockt er und schaut ins Leere – ein schwer traumatisiertes Opfer verabscheuungswürdiger Kinderarbeit. „Ich komme aus Bihar und habe 2 Schwestern und 3 Brüder. Mein Vater ist Bauer, aber er hat kein eigenes Land. Er ist Lohnarbeiter und wir sind sehr arm. Meine Mutter starb als ich 4 Jahre alt war und mein Vater heiratete wieder. Ich wurde oft geschlagen und meine Stiefmutter mochte mich nicht.

Irgendwann besuchte uns mein ,Cousin‘ und nahm mich mit nach Delhi, ich kannte ihn nicht. Er versprach meinen Eltern Geld. Dann brachte er mich in eine Schuhfabrik. Zwei Jahre arbeite ich dort jeden Tag von frühmorgens bis spät abends und klebte Schuhsohlen. Nur am Sonntag hatten wir frei. Ich arbeitete zusammen mit 60 Jungens. Die Erwachsenen schlu-gen und beschimpften uns. Wir hatten ständig Hunger und

Besuch bei befreiten Kindern und Jugendlichen

schliefen zusammen in einem Keller. Das Gelände durften wir auch in unserer freien Zeit nie verlassen. Als ich nach ein paar Wochen meinen Lohn haben wollte, wurde mir gesagt, mein ,Cousin‘ habe das Geld für mich abgeholt und meinen Eltern gegeben. Ich sollte eigentlich 3.000 Rupies (ca 44,00 EURO) im Monat verdienen. Ich habe meinen ,Cousin‘ nie wieder ge-sehen und auch nie einen Lohn bekommen. Weggelaufen ist keiner von uns, denn man erzählte uns, dass die Polizei uns ins Gefängnis bringen würde.

Als die Polizei und die Mitarbeiter von BBA plötzlich bei uns auftauchten sind wir alle in Panik weggerannt. Sie haben mich eingefangen und ich glaubte sie würden mich töten.Ich weiß nicht wo ich hier bin, nach Hause will ich nicht mehr. Ich weiß einfach nicht …“ Basus Blick geht an uns vorbei ins Leere.Interview: Ursula Hildebrand, Brot für die Welt 2011.

Millionen von Kindern müs-sen in Indien arbeiten – oft unter menschenunwür-digen Bedingungen. Sie schuften in Steinbrüchen, rackern in Textilbetrieben und Fabriken oder wer-den als Haussklaven miss-braucht.Doch endlich scheint eine Trendwende in Sicht, auch dank der „Bewegung zur Rettung der Kindheit“ (BBA).

Befreiung aus ausbeuterischer KinderarbeitMehr als 75.000 Kinder hat die indische Partnerorganisation von Brot für die Welt, BBA, in den vergangenen 25 Jahren bei Razzien aus dem schlimms-ten Formen der Kinderarbeit befreit. Im BBA Aschram in De-lhi leben derzeit 30 Jungen im Alter zwischen 9–15 Jahren. Sie alle arbeiteten illegal als Kin-derarbeiter und wurden kurz zuvor durch Mitarbeiter von BBA aus ihren unmenschlichen Lebensumständen befreit und in diesen Aschram für eine Übergangszeit gebracht. Hier werden sie von Sozialarbei-tern betreut, bekommen seit langer Zeit endlich genügend zu essen, Kleidung und ein

Bett. Für viele beginnt hier zum ersten Mal ein Lese- und Schreibunterricht. Sie spüren Gemeinschaft und Sicherheit. Die Mitarbeiter von BBA ver-suchen die Eltern zu finden und die Kinder in ihre Familien zurückzuführen. Eine äußerst schwierige und langwierige Arbeit, weil gewährleistet sein muss, dass sich die Situation tatsächlich ändert und ein Schulbesuch möglich wird.

Internationale ErfolgeBBA setzt sich in Indien und international für die Ab-schaffung der Kinderarbeit

ein. Vielleicht der größte internationale Erfolg in der Geschichte von BBA war der „Global March Against Child Labour“, der weltweite Marsch gegen Kinderarbeit, an dem sich 1998 mehrere Millionen Menschen in über 100 Ländern beteiligten, darunter auch Pro-minente wie Papst Johannes Paul II., UN-Generalsekretär Kofi Annan oder US-Präsident Bill Clinton. Der von BBA initi-ierte Protestmarsch hatte zur Folge, dass sich 156 Staaten dazu verpflichteten, aktiv ge-gen Kinderarbeit vorzugehen. „Unser Ziel ist, dass eines Tages kein Kind mehr ausgebeutet

wird und jedes eine gute und kostenlose Schulbildung er-hält“, sagt Kailash Satyarthi, der BBA Vorsitzende. „Ich bin optimistisch, dass ich diesen Tag erleben werde.“ Die lang-jährige Arbeit von BBA hatte nach 25 Jahren Erfolg. Das in-dische Parlament stimmte im August 2012 der Gesetzesvor-lage zu, die jegliche Kinderar-beit unter 14 Jahren verbietet und unter Strafe stellt.Info: www.bba.org.in

Kontakt: Brot für die Welt,

Thorsten Lichtblau

E-Mail: t.lichtblau@brot-fuer-

die-welt.de

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1111NACHRICHTEN

Nachrichten

SPENDENKONTO:

Brot für die WeltEvang. Darlehnsgenossen-schaft Kiel, Konto-Nr.: 500 500BLZ: 210 602 37

Materialien

Arbeitsheft: Niemand is(s)t für sich alleinDas Arbeitsheft für die Ju-gendbildungsarbeit enthält einen Leitfaden für nachhal-tige Ernährung und sechs Kapitel zu den Themen Lebensmittelverschwendung, ausge wogene Ernährung, Landraub, Regio nalität und Jahreszeit, ökologische Land-wirtschaft und Genuss. Jedes Kapitel enthält Methoden- und Aktionsvorschläge. Au-ßerdem beinhaltet das Heft eine Andacht und Rezept-vorschläge. Das Themenheft informiert und zeigt auf, wie sich nachhaltige Ernährung mit Spaß umsetzen lässt – oft ohne großen Aufwand und zusätzliche Kosten.Broschüre, 48 Seiten, farbig,

Art. Nr.: 119 105 280, kostenlos

bestellbar über vertrieb@brot-

fuer-die-welt.de oder im

Onlineshop von Brot für die

Welt: www.brot-fuer-die-welt.

de/shop.

Schülerheft: Die Welt braucht dichDas klingt nach Überforde-rung, weil wir die Weltverhält-nisse nicht unmittelbar ändern können. Wir können aber einen kleinen Beitrag leisten. Wir können Politikern auf die Nerven gehen, wir können Menschen, die sich gegen Un-recht einsetzen, unterstützen, wir können Konzernen zeigen, dass wir uns dafür interes-sieren, unter welchen Arbeits-bedingungen sie in Asien, Afrika oder Lateinamerika, Waren produzieren lassen, wir können beim Einkaufen auf mehr als den Preis sehen. Das Heft zeigt ansprechend viele Beispiele, wie sich Ju-gendliche engagieren und aktiv werden können.Ein Heft für Schülerinnen und

Schüler ab Klasse 8, Broschüre,

Format DIN A 4, 24 Seiten,

mehrfarbig. Art.Nr.: 119105200.

1,00 EUR (inkl. 7 % MwSt. zzgl.

Versand), im Klassensatz bis 30

Stück 20,00 Euro (zzgl. Versand)

bestellbar im Online-Shop von

Brot für die Welt: www.brot-

fuer-die-welt.de/shop.

Das Evangelische Werk für Diakonie und EntwicklungKräfte bündeln – Zukunft gestaltenWer sich neuen Herausforde-rungen stellt, muss Neuland betreten. Mit der Gründung des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung reagieren die evangelischen Kirchen in Deutschland auf die Anforderungen einer globali-sierten Welt.

Das neue Werk mit Sitz in Berlin führt die Kompetenzen des Diakonischen Werks der EKD, mit seiner Aktion Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe, mit denen des Evangelischen Entwick-lungsdienstes zusammen. Die internationale Entwicklungs-arbeit und die nationale diako-nische Arbeit werden so enger miteinander verzahnt, bleiben aber in den Teilwerken Brot für die Welt – Evangelischer Ent-wicklungsdienst und Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband als eigene Geschäftsbereiche bestehen.Die Fusion schafft wertvolle Synergien und ermöglicht neue Impulse. Sie lässt die evangelischen Landes- und Freikirchen sowie die Landes und Fachverbände der Dia-konie mit einer Stimme für Menschen eintreten, die unter Armut und Ungerechtigkeit leiden – hierzulande und in aller Welt.

Brot für die Welt – Evangelischer EntwicklungsdienstDie Armen stärkenMit dem neuen Werk Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst bündeln die evangelischen Landes- und Freikirchen ihre Kräfte zum Wohle der Ärmsten dieser Welt. Die Arbeitsschwerpunkte sind dabei Ernährungssiche-rung, Bildung und Gesundheit, Frieden und Menschenrechte sowie die Bewahrung der

Schöpfung. Die Arbeit beruht auf dem Prinzip der Stärkung der Zivilgesellschaft, das in enger Zusammenarbeit mit oft kirchlichen oder kirchennahen Partnerorganisationen in über 80 Ländern erfolgreich um-gesetzt wird. Mit einer breit angelegten Öffentlichkeits und Lobbyarbeit macht die Organisation auch hierzulande auf die Lebenswirklichkeit von Menschen aufmerksam, die in Armut und Unterdrückung leben, und regt Veränderungs-prozesse an.

Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.Caroline-Michaelis-Straße 1 10115 BerlinTel.: 030 65 211 0 Fax: 030 65 211 3333

Diakonie Deutschland –Evangelischer [email protected]

Brot für die Welt – Evangelischer Entwick-lungsdienstkontakt@brot-fuer-die-welt.dewww.brot-fuer-die-welt.de

NACHHALTIG CO2-NEUTRALISIERTDURCH WIEDERAUFFORSTUNG INDEUTSCHLAND MIT KLIMAPRINT ®

IMPRESSUM:

GLOBAL LERNEN, Service für

Lehrerinnen und Lehrer

18. Jahrgang, Nr. 3, 2012

Herausgeber: Evangelisches Werk

für Diakonie und Entwicklung für

Brot für die Welt – Evangelischer

Entwicklungsdienst in Zusammen-

arbeit mit dem Arbeitskreis Pä-

dagogik und der Berghof Founda-

tion / Friedenspädagogik Tübingen

BILDNACHWEIS:

Christoph Krackhardt: S. 1; Nor-

bert Neetz / epd-bild: S. 3, 4, 8; UN

Photo: S. 5; Thomas Lohnes: S. 9,

12; Jörg Böthling: S. 4, 6, 7; Ursula

Hildebrand: S. 10; picture alliance/

Joker: S. 3.

© Brot für die Welt – Evan -

ge lischer Entwicklungsdienst

Erscheint 3-mal jährlich

Redaktion: Anne Romund /

Uli Jäger / Maren Steller

Gestaltung: Christoph Lang,

www.8421medien.de

Druck: PFITZER GmbH & Co. KG,

Stuttgart

ISSN 0948-7425

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Brot für die Welt • Global Lernen, 2012-3

1212

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Ich möchte die Zeitschrift GLOBAL LERNEN regel-mäßig und kostenlos beziehen.

Bestellungen bitte direkt an: Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst / Zentraler Vertrieb Postfach 10 11 42, 70010 Stuttgart, Telefon: 0711 2159-777, Fax: 0711 7977502, E-Mail: [email protected]

NACHRICHTEN

Peru: Tagsüber Kleinbauer – am

Abend Solist.

1/95 Frauen gestalten die Welt

2/95 Ächtung von Land-minen

3/95 Katastrophenhilfe1/96 Menschenrechte2/96 Umwelt und Entwick-

lung3/96 Globales Lernen1/97 Globalisierung2/97 Kinder im Krieg

3/97 Schulpartnerschaften1/98 Sport und Eine Welt2/98 Kinderarbeit3/98 ÖRK: Gewalt über-

winden1/99 Lokale Agenda an Schulen2/99 Erlassjahr 20003/99 Konfliktbearbeitung1/00 Globales Lernen und

Expo 2000

2/00 Ernährungssicherung3/00 Kampagne gegen

Kleinwaffen1/01 Arbeit und Ausbildung2/01 Internationaler

Terrorismus3/01 Fußball-WM in Asien1/02 Erdöl2/02 Wasser3/02 Grundbedürfnisse1/03 Neue Welt(un)ordnung2-3/03 Gerechtigkeit1/04 Universale Werte2-3/04 Zivilgesellschaft1/05 Gesichter des Hungers2/05 Fair Play for Fair Life3/05 Gewaltprävention1/06 Fairer Handel2/06 Versöhnung3/06 Müllexport1/07 Ernährungskrise2/07 Klimawandel3/07 Hum. Interventionen

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zusammenarbeit3/09 Südafrika1/10 Atomwaffen2/10 Gender und Frieden3/10 Katastrophenhilfe1/11 Landraub2/11 Migration1/12 Weltkonferenz Rio+202/12 Musik und Lebenswelt

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