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schwindigkeitsbestimmend sind. I n diesem Fall konnen die aus den Pyrolyse-Ergebnissen abgeschatzten reaktions- kinetischen Parameter, Aktivierungsenergie und Frequenz- faktor, fiir eine Extrapolation auf Inkohlungsbedingungen verwendet werden. Dabei zeigt sich, da13 bei der Inkohlung im wesentlichen nur die chemischen Reaktionen aufgetreten sind, &e das erste Entgasungsinaximum wiihrend der Pyro- lyse hervorrufen. Aus der Temperaturabhiinpgkeit der zu- gehorigen 613C-Werte wird das 13C/12C-\'erhiiltnis fur das bei der Inkohlung entstandene Methan abgeschatzt. Man kommt zu dem Ergebnis, da13 das bei der Inkohlung chemisch entstandene Methan einen 613C-Wert von - 70 bis - 50°/oo gehabt haben mii13. Dieser Bereich der zu erwartenden SlV-Werte lie@ mesentlich enger als der, welcher fiir aus Kohloproben desorbiertes Methan gefunden wird mit Werten von - 78 bis - 13,10/00. Es liegt daher nahe, diese grol3e Schwankungsbreite d ~ ~ r c h Fraktionisierungseffekte bei der Ausgasung und/oder Gaswanderung zu erklaren. Die Stabilitat von Erdol-Emulsionen Dr. H. J. Neumann ( Vortragender),Institut fur Erdolforschung, HaniLover, Dipl.-Cliem. H . J. Haardt, Institut fiir Cliemische Tecimologie der TU Braunschweig, und Dipl.-ChenL. H. J. Her- fjord, Rogaland Colloge, StavangerINorwegen Im Rahmen der Arbeiten uber Erdol-Emulsionen wurde in letzter Zeit der Schwerpunkt auf die Untersuchung der Stabilitiit der fiir Probleme des Umweltschutzes besonders wichtigen sC)l/V\'asser-Emulsionen gelegt sowie auf die Ab- trennung und die Charakterisierung der in den Erdolen ent- lialtenen Emulgatoren. Die Stabilitat von Erdol-in-Wasser- Emulsionen ist um so groRer, je asphalten-reicher das 01, je alkalischer die Wasser-Phase i n d je geringer die Ionen- konzentration der Wasser-Phase ist. Die Trennzeiten als MaB fiir die Stabilitat der Emulsionen lagen zwischen 4 mill fur extrem leichtes, asphalten-armes Rohol, schwach saure Wasser-Phase, Verhaltnis 01 : Wasser = 1 : 9 und > 2000 h (nach 3 Monaten wurden die Versuche abgebrochen) fur ex- trem schweres, asphalten-reiches Rohol, alkalische Wasser- Phase, Verhaltnis 01 : Wasser = 1 : 9 bis 3 : 7. AnlEmulgatoren konnten durcli eine ,,Extraktion" mit 0,2 n NaOH, bei der die sic11 an der OllWasser-Grenzflache an- reichernden (aber zum grol3ten Teil nicht loslichen) Stoffe gewonnen wurden, und diircli nachfolgende mehrstufige Sorptionschromatographie an Aluminiumoxid-Saulen folgen- de Gruppen abgetrennt werden : 1.) alkyl-substituierte Naph- thole und Kresole, 2.) Naphthensauren, 2 und 3 Sechsringe pro Molekel, Carboxyl-Gruppe an Seitenkette, 3.) langlrettig alkylsubstituierte ( > Cq) Aromaten, 4.) srture Porphyrine, 5.) Phthalsaureester, 6.) grol3ere naphtlienische Ringsysteme mit OH-Gruppen. Uber die Herkunft der Phthalsaureester konnte niclits ermittelt werden, so daR offenbleiben muB, ob sie im untersuchten Erdol urspriinglich entlialten waren. [VB 14781 Buch besprechungen Chemie und Technologie der Diingemittel-Herstellung. Von A. Schmidt. Dr. Alfred Hutliig Verlag GmbH, Heidelberg 1972. 1. Aufl., 368 S., 260 Abb., 20 Tab., Kunstst. DM 45, -. Der Verfasser gibt in seinem Buch eine Ubersiclit uber das gesamte Gebiet der Diingeinittel-Herstellung und bereichert damit die deutschsprachige Literatur auf einem sonst reich- lich stiefmutterlich behandelten Fachgebiet. Ausgeliend von der Verfahrenstechnik der Primirprodukte fLir die Dunge- mittel-Erzeugung, also des Ammoniaks, der Salpeter-, Schwefel- uiid Phospliorsaure, wird anhand von einfachen FlieBbildern der gegenwartige Stand in der Stickstoff-, Phosphat- und Kali-Industrie erortert, wobei auch die An- siitze fur die kunftige Entwicklung beruclrsichtigt werden. Erganzt wird das Werk dilrcli die Darstellung einiger Grund- operationen, wip Granulieren, Prillen, Konditionieren sowie des Lagerns und Verpackens. Der Rahmen des Dargestellten ist somit selir weit gespannt, so da13 sich das Werk den Vergleich mit den im englischen Sprachraum bekannt,en Buchern ahnlichen Anspruchs ge- fallen lassen mu13. Dieser fiihrt bei dem relativ geringen Umfang des Buches zwaiigsliiufig dazu, da13 der Fachmann weiterhin zu den Buchern von Sauchelli oder von Moldovan greifen wird, wenn es iun verfahrenstechnische Details, um Diingeniittel-Formulieiiuig, Kalkulation oder um Aspekte dor pruktischen Betriebsfuhruiig geht. Zugleich wird aber auch deiitlich, wie sehr in den letzten Jaliren bei dor ver- fahrenstcchiiischen Entwicklung das Gebiet der Phosphate im Vordergrund gestanden hat. Bei der Diskrepanz zwischen Stoff- nnd Buchumfang und der grundslitzlichen Schwierigkeit, ein derartig weites Ge- biet gleichmaBig kompetent zu durchdringen, waren wohl einige grobe Vereinfachungen (z. B. beiin Kalkstickstoff) nicht zu vermeiden. Sie sind durch Hinweise auf weiter- fuhrende Literatur meist auch wieder ausgeglichen. Proble- matisch wird es aber, wenn in der Kurze der Darstellung bei der Dungemittel-Anw en d u n g aiich Umweltprobleme ange- sprochen und mit einigen SBtzen uber Auswaschverluste im Boden Teile von Untersuchungsergebnissen als fertiges Gan- zes angeboten werderi. Ebenso 1aBt die luiappe Bemerkung zum Thema Intensivdkgung und Nahrungsmittelqualitat nicht ahnen, da13 die Erforschung dieser ZusammenliBnge bereits seit Jahren Vorrang geniefit. Was bleibt, ist ein Buch, das dem Fachmann einen schnellen und fast lucken- losen Uberblick uber die gegenwiirtigen Verfahren der Diinge- mittel-Herstellung gibt, das sich aber vor allem an die Interessenten aus anderen Fachgebieten wendet und hierbei dem Verstandnis durch seinen flussigen Stil sehr entgegen- kommt. [BB 17031 a. Hansen, Frankenthal Indikationen von Titrationen. Von G. Kraft und:F. Fischer. AL~S der Reihe : Arbeitsmethoden der modernen Naturwissen- schaften, herausgeg. von K. Fisclibeck. Verlng Walter do Gruyter & Co., Berlin 1972. 1. Aufl., XII, 304 S., 139 Abb., 17 Tab., Kunstst. DM 58, -. In den drei ersten Kapiteln des Buchea werden die nicht- elektrischen Methoden zur optischen, radiometrischen und thermometrischen Indikation behandelt. In f k f weiteren 226 Chemie-hg.-Techn. 45. lahrg. 1973 / Nr. 4

Indikationen von Titrationen. Von G. Kraft und F. Fischer. Aus der Reihe: Arbeitsmethoden der modernen Naturwissenschaften, herausgeg. von K. Fischbeck. Verlag Walter de Gruyter &

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schwindigkeitsbestimmend sind. In diesem Fall konnen die aus den Pyrolyse-Ergebnissen abgeschatzten reaktions- kinetischen Parameter, Aktivierungsenergie und Frequenz- faktor, fiir eine Extrapolation auf Inkohlungsbedingungen verwendet werden. Dabei zeigt sich, da13 bei der Inkohlung im wesentlichen nur die chemischen Reaktionen aufgetreten sind, &e das erste Entgasungsinaximum wiihrend der Pyro- lyse hervorrufen. Aus der Temperaturabhiinpgkeit der zu- gehorigen 613C-Werte wird das 13C/12C-\'erhiiltnis fur das bei der Inkohlung entstandene Methan abgeschatzt. Man kommt zu dem Ergebnis, da13 das bei der Inkohlung chemisch entstandene Methan einen 613C-Wert von - 70 bis - 50°/oo gehabt haben mii13. Dieser Bereich der zu erwartenden SlV-Werte lie@ mesentlich enger als der, welcher fiir aus Kohloproben desorbiertes Methan gefunden wird mit Werten von - 78 bis - 13,10/00. Es liegt daher nahe, diese grol3e Schwankungsbreite d ~ ~ r c h Fraktionisierungseffekte bei der Ausgasung und/oder Gaswanderung zu erklaren.

Die Stabilitat von Erdol-Emulsionen

Dr. H . J . Neumann ( Vortragender), Institut fur Erdolforschung, HaniLover, Dipl.-Cliem. H . J . Haardt, Institut fiir Cliemische Tecimologie der T U Braunschweig, und Dipl.-ChenL. H . J . Her- fjord, Rogaland Colloge, StavangerINorwegen

Im Rahmen der Arbeiten uber Erdol-Emulsionen wurde in letzter Zeit der Schwerpunkt auf die Untersuchung der

Stabilitiit der fiir Probleme des Umweltschutzes besonders wichtigen sC)l/V\'asser-Emulsionen gelegt sowie auf die Ab- trennung und die Charakterisierung der in den Erdolen ent- lialtenen Emulgatoren. Die Stabilitat von Erdol-in-Wasser- Emulsionen ist um so groRer, je asphalten-reicher das 01, je alkalischer die Wasser-Phase i n d je geringer die Ionen- konzentration der Wasser-Phase ist. Die Trennzeiten als MaB fiir die Stabilitat der Emulsionen lagen zwischen 4 mill fur extrem leichtes, asphalten-armes Rohol, schwach saure Wasser-Phase, Verhaltnis 0 1 : Wasser = 1 : 9 und > 2000 h (nach 3 Monaten wurden die Versuche abgebrochen) fur ex- trem schweres, asphalten-reiches Rohol, alkalische Wasser- Phase, Verhaltnis 0 1 : Wasser = 1 : 9 bis 3 : 7 .

AnlEmulgatoren konnten durcli eine ,,Extraktion" mit 0,2 n NaOH, bei der die sic11 an der OllWasser-Grenzflache an- reichernden (aber zum grol3ten Teil nicht loslichen) Stoffe gewonnen wurden, und diircli nachfolgende mehrstufige Sorptionschromatographie an Aluminiumoxid-Saulen folgen- de Gruppen abgetrennt werden : 1.) alkyl-substituierte Naph- thole und Kresole, 2.) Naphthensauren, 2 und 3 Sechsringe pro Molekel, Carboxyl-Gruppe an Seitenkette, 3.) langlrettig alkylsubstituierte ( > Cq) Aromaten, 4.) srture Porphyrine, 5.) Phthalsaureester, 6.) grol3ere naphtlienische Ringsysteme mit OH-Gruppen. Uber die Herkunft der Phthalsaureester konnte niclits ermittelt werden, so daR offenbleiben muB, ob sie im untersuchten Erdol urspriinglich entlialten waren.

[VB 14781

Buch besprechungen

Chemie und Technologie der Diingemittel-Herstellung. Von A . Schmidt. Dr. Alfred Hutliig Verlag GmbH, Heidelberg 1972. 1. Aufl., 368 S., 260 Abb., 20 Tab., Kunstst. DM 45, -. Der Verfasser gibt in seinem Buch eine Ubersiclit uber das gesamte Gebiet der Diingeinittel-Herstellung und bereichert damit die deutschsprachige Literatur auf einem sonst reich- lich stiefmutterlich behandelten Fachgebiet. Ausgeliend von der Verfahrenstechnik der Primirprodukte fLir die Dunge- mittel-Erzeugung, also des Ammoniaks, der Salpeter-, Schwefel- uiid Phospliorsaure, wird anhand von einfachen FlieBbildern der gegenwartige Stand in der Stickstoff-, Phosphat- und Kali-Industrie erortert, wobei auch die An- siitze fur die kunftige Entwicklung beruclrsichtigt werden. Erganzt wird das Werk dilrcli die Darstellung einiger Grund- operationen, wip Granulieren, Prillen, Konditionieren sowie des Lagerns und Verpackens.

Der Rahmen des Dargestellten ist somit selir weit gespannt, so da13 sich das Werk den Vergleich mit den im englischen Sprachraum bekannt,en Buchern ahnlichen Anspruchs ge- fallen lassen mu13. Dieser fiihrt bei dem relativ geringen Umfang des Buches zwaiigsliiufig dazu, da13 der Fachmann weiterhin zu den Buchern von Sauchelli oder von Moldovan greifen wird, wenn es iun verfahrenstechnische Details, um Diingeniittel-Formulieiiuig, Kalkulation oder um Aspekte dor pruktischen Betriebsfuhruiig geht. Zugleich wird aber auch deiitlich, wie sehr in den letzten Jaliren bei dor ver- fahrenstcchiiischen Entwicklung das Gebiet der Phosphate im Vordergrund gestanden hat.

Bei der Diskrepanz zwischen Stoff- nnd Buchumfang und der grundslitzlichen Schwierigkeit, ein derartig weites Ge- biet gleichmaBig kompetent zu durchdringen, waren wohl einige grobe Vereinfachungen (z. B. beiin Kalkstickstoff) nicht zu vermeiden. Sie sind durch Hinweise auf weiter- fuhrende Literatur meist auch wieder ausgeglichen. Proble- matisch wird es aber, wenn in der Kurze der Darstellung bei der Dungemittel-Anw en d u n g aiich Umweltprobleme ange- sprochen und mit einigen SBtzen uber Auswaschverluste im Boden Teile von Untersuchungsergebnissen als fertiges Gan- zes angeboten werderi. Ebenso 1aBt die luiappe Bemerkung zum Thema Intensivdkgung und Nahrungsmittelqualitat nicht ahnen, da13 die Erforschung dieser ZusammenliBnge bereits seit Jahren Vorrang geniefit. Was bleibt, ist ein Buch, das dem Fachmann einen schnellen und fast lucken- losen Uberblick uber die gegenwiirtigen Verfahren der Diinge- mittel-Herstellung gibt, das sich aber vor allem an die Interessenten aus anderen Fachgebieten wendet und hierbei dem Verstandnis durch seinen flussigen Stil sehr entgegen- kommt. [BB 17031 a. Hansen, Frankenthal

Indikationen von Titrationen. Von G. Kraft und:F. Fischer. AL~S der Reihe : Arbeitsmethoden der modernen Naturwissen- schaften, herausgeg. von K. Fisclibeck. Verlng Walter do Gruyter & Co., Berlin 1972. 1. Aufl., XII, 304 S., 139 Abb., 17 Tab., Kunstst. DM 58, -. In den drei ersten Kapiteln des Buchea werden die nicht- elektrischen Methoden zur optischen, radiometrischen und thermometrischen Indikation behandelt. In f k f weiteren

226 Chemie-hg.-Techn. 45. lahrg. 1973 / Nr. 4

Page 2: Indikationen von Titrationen. Von G. Kraft und F. Fischer. Aus der Reihe: Arbeitsmethoden der modernen Naturwissenschaften, herausgeg. von K. Fischbeck. Verlag Walter de Gruyter &

Kapiteln folgt die Beschreibung der elektrischen Methoden, zu denen die potentiometrische, voltametrische, amperometri- sche, konduktometrische und oszillometrische Indikation gehoren. In jedem Kapitel ist auf die instrumentelle Aus- rustung, die Arbeitsweise und die Auswerteverfahren des ant~lytischen Signals eingegangen. Weitere Abschnitte sind den theoretischen Grundlagen, dem Anwendungsbereich und den Grenzen der Indikationsmethoden gewidmet. Die po- tentiometrische Indikation ist ihrer Bedeutung gem6,R am ausfiihrlichsten erortert.

Schaltschemata, Titrationskurven und graphische Darstel- lungen, die zum Verstiindnis des Ablaufs von Elektroden- reaktionen beitragen, sind durch k lme und ubersichtliche Zeichnungen wiedergegeben, die nur das Wesentliche her- vorheben. Die mathematische Behandlung des Titrations- verlaufes und die theoretische Interpretation der Analysen- signale setzen keine Spezialkenntnisse voraus. Die Ableitungen gehen von den Grundlagen aus. Die mathematische Behand- lung ist dennoch konzentriert. In den theoretischen Teilen der einzelnen Kapitel werden gleichzeitig Anwendungsbei- spiele diskutiert, wobei die neueste Entwicklung beriick- sichtigt ist. Aus einigen dieser Beispiele geht klar hervor, daB selbst spurenanalytische Bestimmungen rnit einem mini- malen apparativen Aufwand durchgefiihrt werden konnen.

Die Hsrausgabe des Buches ist sehr zu begriil3en, da die ver- schiedenen Indikationsmethoden hier zum ersten Male zu- sammenfassend abgehandelt und diskutiert werden. Beide Verfasser sind durch zahlreiche Veroffentlichungen auf dem Gebiet der Indikationsmethoden bekannt. Die straffe Dar- stellung des Stoffes macht das Buch auch als Lehrbuch ge- eignet. Es ist deshalb nicht nur allen denjenigen, die sich im Rahmen ihrer Arbeit mit der MaRanalyse befassen, sondern auch dem Studenten zum Studium sehr zu empfehlen.

[BB 17001 H . Monien, Dortmund

Aufschluflmethoden der anorganischen und organischen Chemie. Von R. Bock. Verlag Chemie GmbH, Weinheim/ Bergstr. 1972. 1. Aufl., 232 S., 46 Abb., 75 Tab., Ln. DM 64, -

Hochschmelzende und schwerlosliche Stoffe miissen zur che- mischen Analyse in geeignete Verbindungen ubergefiihrt werden. Die Arbeitsvorschriften fiir derartige AufschluR- verfahren sind in der Literatur weit verstreut und meist hinter speziellen Analysen versteckt. Der Autor faBt die AufschluBmethoden fur anorganische und organische Stoffe systematisch und kritisch zusammen.

Zuniichst werden kurz allgemeine Grundlagen, GefiiBmateria- lien und Fehlerquellen behandelt (17 S.). AufschluRverfahren durch Energiezufuhr nehmen naturgemiiB n u wenig Raum ein (11 S.). Unter den chemisehen AufschluB ohne Wertig- keitsiinderung (49 S.) fallen z. B. Losevorgiinge mit Komplex- bildnern, saure Losungen, Salzschmelzen sowie auch die Pyrohydrolyse. Den umfangreichsten Platz nehmen die oxi- dierenden Verfahren ein (113 S.). Hier werden die gebriiuch- lichen Oxjdationsmittel der Analytik vorgestellt und ihre Anwendung besprochen. Den AbschluB bilden die reduzie- renden AufschluBmethoden (13 S.). Sie werden bis auf die Reduktion mit Wasserstoff, Kohlenstoff und Metallen kurz erwiihnt.

Das gelungene Werk gibt dem Ratsuchenden die erste Hilfe- stellung auf die Frage nach geeigneten AufschluBmoglich- keiten. Durch die umfangreichen Literaturangaben (uber 1600) findet man rasch Eingang in die Literatur. Dement- sprechend werden nur allgemeine Arbeitsvorschriften an- gegeben, dabei aber die Erfahrungen verschiedener Bearbei- ter kritisch zusammengestellt. Der Sohwerpunkt liegt immer

auf der Methode, ihrer chemischen Grundlage, der Anwen- dungsbreite und den Fehlerquellen. Analysen spezieller Stoffklassen werden nicht behandelt ; man kannLaber uber das Inhaltsverzeichnis zu entsprechenden Verfahren kommen.

Das Buch ist ein wertvoller Helfer fiir die Auswahl gang- barer AufschluBwege. Es ist uberraschend, wieviele An- regungen, Tricks und Hinweise in dem leicht lesbaren Buch zusaminengetragen sind. Es sollte in keinem analytischen Laboratorium fehlen.

[BB 16931 H . Bock, Ludwigshafen/Rh.

The Applications of Molecular Distillation. Von S. Holld, E . Kurucz u. A . Borddi. Akadhmiai Kiad6, Budapest 1971. 1. Aufl., 210 S., 36 Abb., 33 Tab., Ln. DM 15,40.

Das Anwendungsgebiet der Molekulardestillation liegt haupt- siichlich bei der destillativen Trennung von Stoffen oder Stoffgemischen, deren Destillation nach den ublichen Metho- den ohne thermische Zersetzung nicht moglich ist, wie z. B. von Vitaminen oder Glyceriden. Da die Notwendigkeit der Trennung solcher Stoffe rnit der fortschreitenden Entwick- lung der Chemie mehr und mehr zunimmt, ist eine zusam- menfassende Darstellung der Moglichkeiten der Molekular- destillation, wie sie rnit dem vorliegenden Band geschieht, sehr zu begriiBen.

Entsprechend dem Titel befafit sich das Buch nur kurz mit der Theorie, die ohnehin als abgeschlossen angesehen werden kann, dafiir um so eingehender rnit den Anwendungsmog- lichkeiten der Molekulardestillation sowohl im Laboratorium als auch in der Industrie. An zahlreichen Beispielen werden diese ausfuhrlich diskutiert, wobei auch auf die jeweils zweckmaRigste Apparatur und gunstigsten Betriebsbedin- gungen hingewiesen wird. So wird unter anderem die Rolle der Molekulardestillation in der Fett-Industrie, bei der indu- striellen Produktion von Monoglyceriden, bei der Gewin- nung von Tall61 sowie von Weichmachern behandelt. Ein breiter Abschnitt ist der Bedeutung der Molekulardestillation in der analytischen und der priiparativen Chemie gewidmet. Diese Beispiele werden ergiinzt durch eine in Tabellenform zusammengestellte Ubersicht von uber 400 in der Literatur beschriebenen Anwendungen der Molekulardestillation.

Das Buch ist jedem, der sich rnit den Anwendungsmoglich- keiten dieser Methode vertraut machen will, sei er in der Forschung oder im Betrieb tiitig, sehr zu empfehlen.

[BB 16431 A. Vogelpohl, Karlsruhe

Chemical Reactor Theory. Eine Einfiihrung. Von K.G. Denbigh und J . C. R. Turner. Cambridge University Press, London 1971. 2. A d . , 220 S., 61 Abb., Ln. E 3.00.

Die zweite Auflage des von K. G. Delzbigh erstmals 1955 konzipierten Buches wurde gemeinsam mit J . C. R. Turner verfaBt. Die Autoren wollen besonders Studenten, aber auch Praktiker der Fachrichtungen Chemie und Ingenieurwesen (gemeint ist wohl das Chemie-Ingenieurwesen) ansprechen. Dabei setzen sie ein griindliches mathematisches und physi- kalisch-chemisches Wissen sowie die zum Verstiindnis einzel- ner Abschnitte notwendigen Kenntnisse uber dimensionslose KenngroBen voraus.

Ausgehend von den wichtigsten Reaktortypen und der che- mischen Kinetik, wird das Gebiet der Reaktionstechnik knapp, aber gut dargestellt. Zu begriil3en ist, daR die erste Angabe durch zwei Abschnitte uber Verweilzeitverteilungen und Dispersion sowie uber die Abhiingigkeit der Reaktoraus- fiihrungen von Stofftransportvorgiingen ergiinzt und das MaBsystem dem neuen Stand angepaat wurde. Die Autoren sind leider nicht auf die Anwendung von Rechnern bei der Planung von Reaktoren eingegangen. Zum besseren Ver-

Chemie-/ng.-Techn. 45. fahrg. 1973 I Nr. 4 227