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K. HIERHOLZER: Indirekte calorimetrische Messungen an der Niere 255 Es zeigt sich n~mlich bei gleichzeitigen W~rmemessungen in der Nieren- rinde und im l~ierenmark, dab die Nierenrinde erheblich w~rmer wird, ohne daft diese W£rme in der Vene erseheint. Dies deutet darauf hin, da9 w£hrend des W~rmeanstiegs in der Nierenrinde diese nieht durchblutet wird. Da abet die Gesamtdurehblutung der Niere in diesem Zeitpunkt nur um etwa 30~/o eingesehr~nk~ ist, muB es in der Niere nicht cortical-ver- laufende Blutwege geben, die ein erhebliches Blutvolumen durchlassen. Dies bedeutet eine experimentelle Besthtigung des Trueta-Phi~nomens, ohne allerdings etwas fiber die Wege der Umleitung auszusagen. K. HIERHOLZER (Freiburg/Br.): Indirekte calorimetrische Messungen an der Niere Es war die Frage zu prfifen, ob die W/~rmebfldung der Niere (direkte Calorimetrie) und der zur selben Zeit gemessene Sauerstoffverbrauch (indirekte Calorimetrie) die gleiehe StoffweehselgrSl]e der Niere ergeben. Die vorgelegten Ergebnisse sind aus Versuchen gewonnen, die zusammen mit GR~PP und JA~ss~ durchgeffihrt wurden. W/irmebildung und Sauerstoffverbrauch der Niere sind im gleiehen Versuch an intakten Hundenieren in situ gleiehzeitig gemessen. Die A-V-Differenz der Blutproben aus Aorta und Vena Renalis wurde im v. Slykesehen Apparat bestimmt. Vergleichbare Untersuchungen am Nerven wurden bisher von GERAaD, HILL und ZOTT~MAN~ jedoch nur ffir isolierte Organe angegeben. Die Verff. mal]en den 02-Verbrauch und die W/irmetSnung jedoeh zu verschiedenen Zeiten in 2 getrermten Versuehsreihen. Die Ergebnisse unserer indirekten, calorimetrisehen Messungen sind summarisch den direkten Werten der W~rmebildung gegen/ibergestellt. Im Einzelnen ergab sieh in 18 yon 31 gleiehzeitigen Doppelbestim- mungen aus Wgrmemessung und Sauerstoffcalorimetrie innerhalb d= 25%. 10 Wertpaare untersehieden sieh um weniger als ± 10%. Bei 5 W'ertpaaren land sieh eine Mehranzeige der 02-Calorimetrie um mehr als q- 25%, bei einer maximalen Abweichung yon -k 171%; bei weiteren 8 Doppelbestimmungen eine geringere Anzeige der indirekten Calorimetrie um mehr als -- 25% (maximal -- 72%). In die Fehlerbreite von =k. 25°/0 gehen die Fehler der einze]nen an der Messung beteiligten Methoden ein: Fehler der arteriovenSsen Tem- peraturdifferenzmessung, der arteriovenSsen 02-Differenzmessung und der Durchblutungsmessung (mit BFM). Die Differenz der weiter als q- oder (--) 25% voneinander ab- weiehenden Ergebnisse gleichzeitiger Messungen muB als real angesehen werden. Uber deren Ursache kann noch niehts Endgfiltiges ausgesagt werden.

Indirekte calorimetrische Messungen an der Niere

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K. HIERHOLZER: Indirekte calorimetrische Messungen an der Niere 255

Es zeigt sich n~mlich bei gleichzeitigen W~rmemessungen in der Nieren- rinde und im l~ierenmark, dab die Nierenrinde erheblich w~rmer wird, ohne daft diese W£rme in der Vene erseheint. Dies deutet darauf hin, da9 w£hrend des W~rmeanstiegs in der Nierenrinde diese nieht durchblutet wird. Da abet die Gesamtdurehblutung der Niere in diesem Zeitpunkt nur um etwa 30~/o eingesehr~nk~ ist, muB es in der Niere nicht cortical-ver- laufende Blutwege geben, die ein erhebliches Blutvolumen durchlassen. Dies bedeutet eine experimentelle Besthtigung des Trueta-Phi~nomens, ohne allerdings etwas fiber die Wege der Umleitung auszusagen.

K. HIERHOLZER (Freiburg/Br.): Indirekte calorimetrische Messungen an der Niere

Es war die Frage zu prfifen, ob die W/~rmebfldung der Niere (direkte Calorimetrie) und der zur selben Zeit gemessene Sauerstoffverbrauch (indirekte Calorimetrie) die gleiehe StoffweehselgrSl]e der Niere ergeben. Die vorgelegten Ergebnisse sind aus Versuchen gewonnen, die zusammen mit GR~PP und J A ~ s s ~ durchgeffihrt wurden.

W/irmebildung und Sauerstoffverbrauch der Niere sind im gleiehen Versuch an intakten Hundenieren in situ gleiehzeitig gemessen. Die A-V-Differenz der Blutproben aus Aorta und Vena Renalis wurde im v. Slykesehen Appara t bestimmt. Vergleichbare Untersuchungen am Nerven wurden bisher von GERAaD, HILL und ZOTT~MAN~ jedoch nur ffir isolierte Organe angegeben. Die Verff. mal]en den 02-Verbrauch und die W/irmetSnung jedoeh zu verschiedenen Zeiten in 2 getrermten Versuehsreihen.

Die Ergebnisse unserer indirekten, calorimetrisehen Messungen sind summarisch den direkten Werten der W~rmebildung gegen/ibergestellt.

I m Einzelnen ergab sieh in 18 yon 31 gleiehzeitigen Doppelbestim- mungen aus Wgrmemessung und Sauerstoffcalorimetrie innerhalb d= 25%. 10 Wertpaare untersehieden sieh um weniger als ± 10%. Bei 5 W'ertpaaren land sieh eine Mehranzeige der 02-Calorimetrie um mehr als q- 25%, bei einer maximalen Abweichung yon -k 171%; bei weiteren 8 Doppelbestimmungen eine geringere Anzeige der indirekten Calorimetrie um mehr als - - 25% (maximal - - 72%).

In die Fehlerbreite von =k. 25°/0 gehen die Fehler der einze]nen an der Messung beteiligten Methoden ein: Fehler der arteriovenSsen Tem- peraturdifferenzmessung, der arteriovenSsen 02-Differenzmessung und der Durchblutungsmessung (mit BFM).

Die Differenz der weiter als q- oder (--) 25% voneinander ab- weiehenden Ergebnisse gleichzeitiger Messungen muB als real angesehen werden. Uber deren Ursache kann noch niehts Endgfiltiges ausgesagt werden.