10
1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel Bald nach Beginn des Schuljahrs 2013/14 versetzte der unerwartete Tod von Dr. S.K. Sharma die Schülerin- nen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer der drei Schulen, die Indian School Society als deren Träger sowie die Mitglieder des Indischen Schulvereins e.V. und der Sir Dietrich Brandis–Stiftung in tiefe Trauer und Besorgnis darüber, wie das Schulleben nun weitergehen würde. Sehr viel Zuversicht entstand aus der Erkenntnis, dass es Dr. Sharma in Indien sehr wohl gelungen war, die Schulleitung sowie die Lehrerinnen und Lehrer auf deren Weg zu selbstverantwortlichem und initiativem Handeln ein großes Stück weit zu führen. So funktionierte die Kommunikation über das Schulleben trotz des Wegfalls der entscheidenden „Schnittstelle Dr. Sharma“ sehr rasch recht gut. Die Einsicht, dass die vielen Aufgaben und Funktionen, die Dr. Sharma in seiner Person vereint hatte, nun auf mehrere Schultern zu ver- teilen waren, motivierte dazu, tatkräftig Funktionen in Deutschland wie in Indien zu übernehmen. In dieser Ausgabe der Nachrichten des Schulvereins sollen die Mitglieder über die personellen und struktu- rellen Veränderungen sowie über die überaus große Kontinuität der Schulprojekte in Indien informiert wer- den. Allen, die in dieser Zeit der Orientierung auf verschiedene Weise ihr Vertrauen in das gemeinsame Ziel bewiesen haben, sei herzlich gedankt. Personeller Wandel – personelle Kontinuität Indian School Society Die Schulleitung der Vivekananda-Schule, bestehend aus einem Dreiergremium, das Dr. Sharma installiert hatte, blieb unverändert, ebenso wie die Schulleitungen der Schulen in Bhur und in Nawada. Dadurch war ein größtmögliches Maß an Kontinuität im Schulalltag gewährleistet. Für die im Hinblick auf die Kommunikation mit dem Schulverein entscheidende Schnittstelle zur Indian School Society als Schulträger stellten sich Ursula Sharma als Präsidentin und Satya Pal Sharma als General- sekretär zur Verfügung. Damit war das Kernscharnier der Zusammenarbeit durch zwei Menschen hergestellt, die als Ehefrau bzw. langjähriger Freund Dr. Sharmas dessen Lebenswerk jahrzehntelang begleitet hatten. Satya Pal Sharma, der vor seinem Eintritt in den Ruhestand als Zensusbeamter in verantwortlicher Funktion bestens vertraut ist mit der indischen Verwaltung und über zahlreiche Auslandserfahrungen verfügt, wird der gemeinsamen Einladung des Schulvereins und der Brandis-Stiftung folgen und in der Zeit vom 5. bis zum 12. September dieses Jahres Bonn besuchen, um die Beteiligten in Deutschland auch persönlich kennenzuler- nen. Auf Wunsch von Herrn S.P. Sharma wurde der Zeitraum so gewählt, dass er zum diesjährigen Schulfest Das diesjährige Vereinsfest des Indischen Schulvereins wird stattfinden am Samstag, dem 6. September 2014, 12:00 -17:00 Uhr wie gewohnt im Gebäude der katholischen Kindertageseinrichtung Sankt Adelheid in Pützchen, Am Herz- Jesu- Kloster 10, 53229 Bonn. Wie gewohnt werden Sie dort Ihr „Mittagessen auf „Indische Art“ einnehmen können. Der neue Ge- schäftsführer der Indian School Society, Satya Pal Sharma, hat seinen Besuch in Bonn bewusst so geplant, dass er beim Vereinsfest dabei sein wird. Er will es sich nicht nehmen lassen, persönlich die Vorbereitungen und das Kochen selbst aktiv zu unterstützen, wie es sein Freund, Dr. S. K. Sharma, in langen Jahren tat. Wenn Sie selbst mit Kuchenspenden zur anschließenden „deutschen Kaffeetafel“ beitragen wollen, wenden Sie sich bitte bis zum 23. August an : [email protected]; Tel: 02241 - 338989

Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

1 / 10

Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V.

Nr. 34/1 BONN Juli 2014

Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

Bald nach Beginn des Schuljahrs 2013/14 versetzte der unerwartete Tod von Dr. S.K. Sharma die Schülerin-nen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer der drei Schulen, die Indian School Society als deren Träger sowie die Mitglieder des Indischen Schulvereins e.V. und der Sir Dietrich Brandis–Stiftung in tiefe Trauer und Besorgnis darüber, wie das Schulleben nun weitergehen würde.

Sehr viel Zuversicht entstand aus der Erkenntnis, dass es Dr. Sharma in Indien sehr wohl gelungen war, die Schulleitung sowie die Lehrerinnen und Lehrer auf deren Weg zu selbstverantwortlichem und initiativem Handeln ein großes Stück weit zu führen. So funktionierte die Kommunikation über das Schulleben trotz des Wegfalls der entscheidenden „Schnittstelle Dr. Sharma“ sehr rasch recht gut. Die Einsicht, dass die vielen Aufgaben und Funktionen, die Dr. Sharma in seiner Person vereint hatte, nun auf mehrere Schultern zu ver-teilen waren, motivierte dazu, tatkräftig Funktionen in Deutschland wie in Indien zu übernehmen.

In dieser Ausgabe der Nachrichten des Schulvereins sollen die Mitglieder über die personellen und struktu-rellen Veränderungen sowie über die überaus große Kontinuität der Schulprojekte in Indien informiert wer-den. Allen, die in dieser Zeit der Orientierung auf verschiedene Weise ihr Vertrauen in das gemeinsame Ziel bewiesen haben, sei herzlich gedankt.

Personeller Wandel – personelle Kontinuität

Indian School Society

Die Schulleitung der Vivekananda-Schule, bestehend aus einem Dreiergremium, das Dr. Sharma installiert hatte, blieb unverändert, ebenso wie die Schulleitungen der Schulen in Bhur und in Nawada. Dadurch war ein größtmögliches Maß an Kontinuität im Schulalltag gewährleistet.

Für die im Hinblick auf die Kommunikation mit dem Schulverein entscheidende Schnittstelle zur Indian School Society als Schulträger stellten sich Ursula Sharma als Präsidentin und Satya Pal Sharma als General-sekretär zur Verfügung. Damit war das Kernscharnier der Zusammenarbeit durch zwei Menschen hergestellt, die als Ehefrau bzw. langjähriger Freund Dr. Sharmas dessen Lebenswerk jahrzehntelang begleitet hatten. Satya Pal Sharma, der vor seinem Eintritt in den Ruhestand als Zensusbeamter in verantwortlicher Funktion bestens vertraut ist mit der indischen Verwaltung und über zahlreiche Auslandserfahrungen verfügt, wird der gemeinsamen Einladung des Schulvereins und der Brandis-Stiftung folgen und in der Zeit vom 5. bis zum 12. September dieses Jahres Bonn besuchen, um die Beteiligten in Deutschland auch persönlich kennenzuler-nen. Auf Wunsch von Herrn S.P. Sharma wurde der Zeitraum so gewählt, dass er zum diesjährigen Schulfest

Das diesjährige Vereinsfest des Indischen Schulvereins wird stattfinden am

Samstag, dem 6. September 2014, 12:00 -17:00 Uhr

wie gewohnt im Gebäude der katholischen Kindertageseinrichtung Sankt Adelheid in Pützchen, Am Herz- Jesu- Kloster 10, 53229 Bonn.

Wie gewohnt werden Sie dort Ihr „Mittagessen auf „Indische Art“ einnehmen können. Der neue Ge-schäftsführer der Indian School Society, Satya Pal Sharma, hat seinen Besuch in Bonn bewusst so geplant, dass er beim Vereinsfest dabei sein wird. Er will es sich nicht nehmen lassen, persönlich die Vorbereitungen und das Kochen selbst aktiv zu unterstützen, wie es sein Freund, Dr. S. K. Sharma, in langen Jahren tat.

Wenn Sie selbst mit Kuchenspenden zur anschließenden „deutschen Kaffeetafel“ beitragen wollen, wenden Sie sich bitte bis zum 23. August an :

[email protected]; Tel: 02241 - 338989

Page 2: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

2 / 10

am 6. September dabei sein wird, um sich auch persönlich möglichst vielen Mitgliedern des Schulvereins vorstellen zu können. Fühlen Sie sich alle herzlich eingeladen, diese Chance wahrzunehmen.

Indischer Schulverein e.V.

Die Funktion des Geschäftsführers im Vorstand des Indischen Schulvereins hat zu unser aller Freude und dankenswerterweise Rahul Sharma, Dr. S.K. Sharmas Sohn, übernommen. Alle übrigen Vorstandsmitglieder sind den Mitgliedern des Schulvereins, z. T. langjährig, bekannt:

Prof. Dr. Sibylle Kraheck-Brägelmann (Vorsitzende)

Rahul Sharma (Geschäftsführer)

Uwe Schmöe (Kassenwart)

Dr. Claus Kühne (Beisitzer)

Johanna Brägelmann (Beisitzerin)

Kontinuität des persönlichen Austauschs

Die Verlässlichkeit der deutschen Unterstützung demonstrierte Dr. Ernst Kürsten, ein langjähriges Vereins-mitglied, durch die Begleitung eines Projekts im Dezember 2013, das er gemeinsam mit Dr. Sharma eingelei-tet hatte. Gemeinsam mit zwei ASA-Praktikanten legte er den Grundstein für die Einrichtung einer Elektro- und einer Holzwerkstatt. Er wird auch in Zukunft zur Verfügung stehen, um zu prüfen, inwieweit sich daraus ein weiterer Zweig der berufsorientierenden Ausbildung an der Vivekananda-Schule wird entwickeln können (siehe Nachrichten des Indischen Schulvereins, November 2013).

Im März 2014 besuchten Dr. S. K. Sharmas Töchter Aruna und Sarita und der Schwiegersohn Jörn Gendner Dehra Dun, um die persönliche Präsenz, die wesentlich zum Verständnis der Beteiligten in Indien und Deutschland beiträgt, aufrecht zu erhalten. Ihre Eindrücke vom Schulleben haben sie in einem Bericht zu-sammengefasst (siehe unten).

Im Juni 2014 folgte ein Besuch von Dr. Andreas Sedlatschek in Indien.

Kontinuität der Unterstützung

aus Deutschland …

An dieser Stelle sei allen Spendern herzlich gedankt, die sich durch die offene Situation im September 2013 nicht beirren ließen, die Projekte in Indien weiterhin großzügig zu unterstützen.

Ebensolcher Dank gilt allen, die tatkräftig halfen, den Stand des Schulvereins auf dem Basar des Sankt-Adelheid-Gymnasiums im Dezember 2013 wie in der Vergangenheit zu ermöglichen. Ganz besonders danken wir der Schulleitung des Sankt-Adelheid-Gymnasiums, Herrn OStD Bachner und Herrn StD Campe, die wie seit langen Jahren auch diesmal einen großen Teil des Basarerlöses der Schule für die Projekte in Indien zur Verfügung stellten und darüber hinaus diese Unterstützung auch für die Zukunft zusagten.

… nach Indien

Die finanzielle Unterstützung der Arbeit der Schulen in Indien durch den Schulverein und die Sir Dietrich Bandis Stiftung orientierte und orientiert sich an den in einem Schuljahr durchgeführten Projekten der Schule sowie am Unterstützungsbedarf einzelner Schülerinnen und Schüler. Die Sir Dietrich Brandis Stiftung fördert darüber hinaus Schülerinnen und Schüler, die in einem Schuljahr besondere Leistungen, etwa im Rahmen von Wettbewerben erbrachten.

Unterstützung der Schülerinnen und Schüler

Um im Sinne der Gründungsidee, möglichst vielen Kindern, deren Eltern nicht über große Einkommen verfü-gen, den Besuch einer Schule mit einem qualitativ hochwertigen Bildungsangebot zu ermöglichen, sind die Schulgebühren, die die Indian School Society erhebt, insgesamt vergleichsweise gering. Sie betragen aktuell zwischen 375,-- INR im Kindergarten und 1400,-- INR (Klassen 11 und 12 des naturwissenschaftlichen Zwei-ges in Jogiwala), also etwa zwischen 4,70 € und 17,50 € pro Monat.

Die Höhe der Gebühren richtet sich nicht nur nach den Kosten, die ein Schulplatz verursacht (Der Besuch des naturwissenschaftlichen Zweigs ist teurer als der des literarisch-künstlerischen), sondern auch nach der so-zialen Situation der Kinder bzw. deren Eltern, so sind z.B. Kindergarten- und Schulgebühren im ländlich ge-prägten Bhur noch etwas geringer als in Jogiwala.

Page 3: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

3 / 10

Die finanzielle Unterstützung aus Deutschland kommt somit allen Kindern der drei Schulen zugute.

Darüber hinaus werden Kindern aus besonders armen finanziellen Verhältnissen die Hälfte der Schulgebüh-ren bzw. die kompletten Schulgebühren erlassen.

Für diese besondere Förderung brachte die Indian School Society im Schuljahr 2013/14 INR 1.536.665,--, also etwa 19.208,-- € auf. Davon entfiel der größte Teil auf die Internatsunterbringung.

Mit folgenden Beiträgen können Sie zur Förderung der besonders bedürftigen Kinder beitragen:

Schulgebühren/Jahr; Stand Schuljahr 2013/14

Kindergarten 57,-- €

Grundschule 82,50 €

Klassen 5 bis 8 127,50 €

Klassen 9 – 12 (Durchschnitt über alle Zweige) 200,-- €

Internat 1004,-- €

Um eine kontinuierliche und verlässliche Unterstützung der Kinder zu gewährleisten, werden die Kosten, die durch den Erlass von Schulgeld entstehen, von der Indian School Society getragen und – je nach eingegange-ner Spendenhöhe – durch den Indischen Schulverein refinanziert. Nicht nur wegen der mit diesem Verfahren gegebenen Planungssicherheit, sondern auch um den Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten sowie aus pädagogischen Gründen haben die Indian School Society und Herr Dr. S.K. Sharma diesem Verfahren ge-genüber der Übernahme von Patenschaften über bestimmte Kinder durch bestimmte Spender immer den Vorrang gegeben. So wäre es beispielsweise recht mühsam, jeden einzelnen Spender immer darüber auf dem Laufenden zu halten, wenn „sein“ Kind die nächst höhere Schulstufe erreicht oder aber auch die Fördervo-raussetzungen entfallen, wenn sich die finanzielle Situation der Eltern verbessert. Es sollte und soll darüber hinaus verhindert werden, dass sich unter den Schülerinnen und Schülern eine „Konkurrenzsituation um Spenden aus Deutschland“ entwickeln könnte.

Auf Wunsch einzelner Spender hat Herr Dr. Sharma bisher dennoch einzelne, namentlich verknüpfte Paten-schaften organisiert. Die Vorstandsmitglieder sehen sich organisatorisch außerstande, dies weiterhin zu ge-währleisten.

Die oben genannten Jahresschulgebühren mögen deswegen in Zukunft – wie für die meisten Spender auch in der Vergangenheit – als Richtgrößen für die eigene Spendenentscheidung dienen.

Unterstützung der Projekte

Die Spenden aus Deutschland unterstützen zudem Bau- und Instandhaltungsarbeiten an den Schulgebäuden sowie deren Ausstattung einschließlich der Lehr- und Lernmaterialien.

Im Schuljahr 2013/14 waren dies insbesondere:

- Der Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Kantine der Schule in Jogiwala;

- Die Errichtung eines sicheren Stromeinspeisungssystems, das notwendig geworden war, da zahlreiche Kurzschlüsse in der Vergangenheit die Stromversorgung in der Schule immer wieder unterbrachen und die vorhandenen Leitungen zu beschädigen drohten. Mit diesem System wurde auch die Voraussetzung für eine funktionierende Elektrowerkstatt geschaffen, die ggf. zukünftig die berufliche Ausbildung um den Zweig „Elektriker“ erweitern soll;

- Der Kauf einer Maschine zur Holzbearbeitung, die dem Schreiner nun zur Verfügung steht und auch dazu genutzt wird, interessierten Schülerinnen und Schülern einfache Holzbearbeitungstechniken zu vermit-teln;

- Die Erneuerung des Eingangsweges in Jogiwala; die im folgenden Schuljahr aufgrund periodischer Beein-trächtigung durch große Wassermengen während der Regenzeit dringend fortgesetzt und abgeschlossen werden muss.

Page 4: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

4 / 10

Für das Schuljahr 2014/15 stehen verschiedene größere Projekte an, wie z.B. Beispiel der Ausbau der Schule in Bhur um weitere Klassen, um den dortigen Kindern, die überwiegend aus einkom-mensschwachen Familien stammen, Schulbildung vor Ort auch über den Primarbereich hinaus zu ermöglichen. Die Indian School Society wird über eine Prioritätenfolge entscheiden und diese dem Schulverein mitteilen. Das Ergebnis wird in der Winterausgabe der Vereinsnachrichten dargestellt werden.

Kontinuität des Schullebens

Der Vorstand des Indischen Schulverein freut sich sehr, zur Kenntnis nehmen zu können, dass das Schulleben so weiterläuft, wie es im Gründungssinne angelegt und in den Folgejahren weiter ausgestaltet wurde.

So gestalteten auch im Schuljahr 2013/14 Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit den Schülerinnen und

Schülern aktiv die zahlreichen nationalen Feste, zu denen in Indien der reguläre Unterricht ausfällt. An ande-ren Schulen werden diese Tage überwiegend als „freie Tage“ genutzt.

Zahlreiche Exkursionen ermöglichten über den traditionellen Unterricht hinaus Lernen an lebensnahen Lernorten.

Ebenfalls nahmen die Schülerinnen und Schüler wieder an zahlreichen schulinternen sowie schulübergrei-fenden Wettbewerben teil.

Naturwissenschaftlicher Modellwettbewerb Goldmedaillengewinn in Kho-Kho (Mannschaftssport)

bei der Frauenmeisterschaft für Uttarakhand

Das erweiterte Kantinengebäude in Jogiwala

Diwali-Feier im Kindergarten Sharad Bal Mela (Fest zum Tag des Kindes)

Page 5: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

5 / 10

Von September 2013 bis zum Jahresende wurden 11 Wettbewerbe ausgetragen. Bei der Mathematikolympia-de, veranstaltet von der Silverzone Stiftung Neu Delhi, erreichten die Schülerinnen und Schüler der Vive-kananda-Schule 3 Gold-, 2 Silber- und 4 Bronzemedaillen. Bei der Naturwissenschaftsolympiade, ebenfalls von der Silverzone Stiftung ausgetragen, erreichten sie 6 x Gold und jeweils 4 x Silber und Bronze. Beim in-terschulischen Debattierwettbewerb in Englisch und Hindi erreichten sie den dritten Platz in Englisch und den zweiten in Hindi. Zwei Schülerinnen, Vidushi Singh Baghel und Sakshi Badoni (beide aus der Klasse XI B) erzielten bei einem weiteren Debattierwettbewerb Preise von jeweils 10.000,-- INR, ca. 125,-- €.

In der Disziplin „Tanz“ eines interschulischen Gesangs- und Tanzwettbewerbes konnten die Schülerinnen und Schüler der Vivekananda-Schule den ersten Platz belegen.

Beim von der Sir Dietrich Brandis Stiftung ausgeschriebenen Interschulwettbewerb „Essay writing“ belegten sie den dritten Platz in der Fortgeschrittenenklasse.

Und natürlich wurden zahlreiche Sportwettbewerbe und –feste ausgetragen, an denen sich Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer beteiligten.

(Sibylle Kraheck-Brägelmann)

Sports Day 2013 Sir-Dietrich-Brandis-Essay Writing Competition

Im folgenden Tätigkeitsbericht des Vorstands seien die Ausführungen noch einmal kurz zusammengefasst.

Tätigkeitsbericht für das Jahr 2013

1. Übernahme der verschiedenen Funktionen von Dr. S. K. Sharma:

Die Funktion des Geschäftsführers des Schulvereins wurde mit Beschluss des Vorstands in seiner Sit-zung vom 17. Januar 2014 mit Rahul Sharma besetzt.

Ursula Sharma als Vizepräsidentin rückte satzungsgemäß in die Funktion der Präsidentin der ISS auf.

Die Kommunikation zwischen den Schulen, vermittelt über den Träger ISS, in Person Satya Pal Shar-ma und Ursula Sharma, und dem Indischen Schulverein verläuft reibungslos. Der gute Kontakt zur Sir Dietrich Brandis Stiftung konnte fortgesetzt werden. Dort hat Dr. Andreas Sedlatschek das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen.

2. Kontakte nach Indien

Ende des Jahres 2013 war Herr Dr. Kürsten in Indien, um zwei ASA-Praktikanten einzuweisen. Sie legten dort den Grundstein für eine kleine Elektro- und eine Holzverarbeitungswerkstatt. Es handelt sich um ein Projekt, bei dessen Antragsstellung in 2012 Herr Dr. S. K. Sharma und Herr Dr. Kürsten zusammengearbeitet hatten.

Im März 2013 waren Dr. Aruna und Sarita Sharma sowie deren Mann in Dehra Dun.

Im Juni war Dr. Andreas Sedlatschek anlässlich eines beruflichen Auftrags in Indien ebenfalls in Dehra Dun.

Herr Satya Pal Sharma wird vom 5. bis zum 11. September 2014 nach Bonn kommen, um alle beteiligten Gremien (Brandis Stiftung und Kuratorium sowie Schulverein) persönlich kennenzulernen.

3. Prüfung der satzungsgemäßen Verwendung der Fördermittel

Page 6: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

6 / 10

Unterstützung von Schülerinnen und Schülern

Gemäß § 2 der Satzung des Indischen Schulvereins muss die Prüfung der satzungsgemäßen Verwendung der Mittel des Schulvereins sichergestellt werden. Das ist in erster Linie gemäß § 2 a der Satzung die Förderung der finanziellen (und pädagogischen) Unterstützung der von der Indian School Society und der Vivekananda Vidyapith gegründeten und zu gründenden Institutionen. Also die Förderung von

Projekten der Schulen (bauliche Maßnahmen, inklusive Instandhaltungsarbeiten, Ausstattung der Schule)

Refinanzierung der durch die ISS aufgebrachten Fördermittel für bedürftige Schülerinnen und Schü-ler.

Dazu hat der Vorstand über Herrn Satya Pal Sharma alle zu einer solchen Prüfung notwendigen Unterlagen erhalten.

Das sind im Einzelnen:

Der von einem Wirtschaftsprüfer in Indien geprüfte Haushaltsbericht (wie bisher auch schon)

Eine Liste der Projekte der vom Vorstand der ISS beschlossenen Projekte für ein Schuljahr.

Eine Übersicht über den Fortgang dieser Projekte am Ende eines Schuljahrs.

Dazu kamen Fotos zur Erläuterung und Veranschaulichung.

Eine Liste über die Ausgaben, die der ISS durch die Förderung der Schülerinnen und Schüler ent-standen.

Die ISS stellte dem Vorstand eine detaillierte Liste darüber zur Verfügung, wie viele Schülerinnen und Schüler auf welcher Schulstufe an welcher Schule welche Schulgebühren zahlen. Das hat den Vorstand veranlasst, die entsprechenden Gebühren, die als Grundlage für eine Spendenentscheidung dienen sollen, zu aktualisieren.

4. Projektunterstützung

Zunächst übernahm der Schulverein diejenigen Kosten, die zum Zeitpunkt des Todes von Dr. S. K. Sharma bereits entstanden und noch nicht beglichen worden waren. Dies waren in erster Linie Kosten für die Holz- und die Elektrowerkstatt sowie Kosten für den Bauunternehmer in Bhur.

In der Folge erhielten wir eine Aufstellung über weitere Projekte, die im Schuljahr 2013/14 durchgeführt wurden, insbesondere

Der Bau einer neuen Kantine in Jogiwala;

Der Abschluss der Renovierungsarbeiten an der ehemaligen Kantine der Schule in Jogiwala;

Die Errichtung eines sicheren Stromeinspeisungssystems, das notwendig geworden war, da zahlrei-che Kurzschlüsse in der Vergangenheit die Stromversorgung in der Schule immer wieder unterbro-chen hatten und die vorhandenen Leitungen zu beschädigen drohten.

Die Erneuerung des Eingangsweges in Jogiwala, die im folgenden Schuljahr aufgrund periodischer Beeinträchtigung durch große Wassermengen während der Regenzeit dringend fortgesetzt und ab-geschlossen werden muss.

Nachrichten der Sir-Dietrich-Brandis-Stiftung

Seit 1996 setzt sich die Sir-Dietrich-Brandis-Stiftung gemeinsam mit dem Indischen Schulverein e.V. erfolg-reich für die Schülerinnen und Schüler der Vivekananda-Schule in Dehradun ein. Ohne das unermüdliche ehrenamtliche Engagement von Dr. Shiva-Kumar Sharma, dessen plötzlicher Tod am 3. September 2013 für uns alle einen Verlust bedeutet, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Dr. Sharma war von Beginn an im Vorstand der Brandis-Stiftung tätig, übernahm im Jahr 2000 den Vorstandsvorsitz und begleitete persönlich die Durchführung der von uns unterstützten Projekte in Dehradun. Dr. Sharmas Vision von einer indischen Gesellschaft, in der Kinder und Jugendliche als Zukunft des Landes gesehen werden, war in seinem Wirken stets spürbar. Der Vorstand und das Kuratorium der Brandis-Stiftung werden Dr. Sharmas Engagement und seinen Rat vermissen. Das Andenken an ihn ist uns Verpflichtung und Ansporn zugleich, seine Vorstellungen werden in unserer Arbeit weiterleben.

Nach dem Tode von Herrn Dr. Sharma übernahm Frau Prof. Dr. Kraheck-Brägelmann kommissarisch den Vorsitz des Vorstands. Am 30. Oktober 2013 wurde Herr Dr. Andreas Sedlatschek zum neuen Vorsitzenden gewählt. Frau Prof. Dr. Kraheck-Brägelmann, Herr Dr. Klaus Kühne und Frau Inge Niemeyer schieden aus

Page 7: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

7 / 10

dem Vorstand aus. Für ihre Mitarbeit über viele Jahre sei ihnen herzlich gedankt. Willkommen heißen wir Frau Carmen Große und Frau Renate Zips, die gemeinsam mit Anett Behrens, die dem Vorstand seit längerem angehört, nun im Vorstand mitarbeiten.

Auch im zurückliegenden Schuljahr konnten wir in Zusammenarbeit mit der Indian School Society in Dehr-adun mehrere Projekte an der Schule in Jogiwala im Sinne der Stiftungszwecke unterstützen. So wurden mit finanzieller Unterstützung der Brandis-Stiftung mehrere regionale Schulwettbewerbe an der Vivekananda-Schule ausgerichtet, u.a. der Sir Dietrich Brandis Interschool Essay Writing Competition und der Lady Kathari-na Brandis Painting and Drawing Competition, die am 4. Oktober 2013 stattfanden und bei denen zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Vivekananda-Schule vordere Plätze erreichten. Sechs Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 und 12 erhielten Jahresstipendien für ihre hervorragenden Leistungen in den naturwissen-schaftlichen Fächern.

Die Sir-Dietrich-Brandis-Stiftung freut sich darauf, die Vivekananda-Schule auch im kommenden Schuljahr bei diesen Projekten weiter zu unterstützen. Dies habe ich während eines Aufenthaltes in Dehradun im Juni 2014 mit den Mitgliedern der Schulleitung und dem Stellvertretenden Vorsitzenden der Indian School Society, Herrn SP Sharma, verabredet. Besondere Aufmerksamkeit wollen wir dieses Jahr zudem dem Ausbau der Bestände der Brandis-Schulbibliothek schenken.

Für den Vorstand

Andreas Sedlatschek

Reise nach Jogiwala

Im März 2014 fuhren wir, die Töchter und der Schwiegersohn von Vereinsgründer Herr Dr. Shiva-Kumar Sharma, nach Jogiwala, um uns vor Ort über den Zustand der Schule nach dem Tod unseres Vaters ein Bild zu machen. Von Delhi aus traten wir die Reise nach Jogiwala zusammen mit Herrn Satya Pal Sharma an, einem langjährigen Freund von unserem Vater und Vorstandsmitglied der Indian School Society, der mittlerweile den Posten des Geschäftsführers der Indian School Society übernommen hat.

Wir fanden eine Situation vor, in der alle, vom Schulleiter bis zu den Schülern und Angestellten, im übertra-genen Sinne „den Atem anhielten“. Unser Vater war ständig, ob während seiner Aufenthalte in Indien oder aus der Ferne in Deutschland so involviert in jeden Bereich der Schule, dass nun erst einmal überall seine Meinung, seine Entscheidung oder seine Anwesenheit fehlte. Der sehr emotionale Empfang von allen Seiten machte uns bewusst, wie sehr unser Besuch herbeigewünscht worden war. Viele der langjährigen Angestell-ten wollten Ihre Erinnerungen an unseren Vater mit uns teilen. In den Tagen unseres Aufenthalts in Jogiwala wurden wir über alle wesentlichen Aspekte des derzeitigen Schulbetriebs informiert. Es war eine Erleichte-rung zu erfahren, dass der Schulbetrieb so gut organisiert ist, dass trotz des spürbaren Schocks, den unsere indischen Partner, Lehrer, Angestellte und Schüler erlitten haben, im Großen und Ganzen alles seinen ge-wohnten Gang geht.

Unser letzter Besuch in der Schule liegt über 20 Jahre zurück. Obwohl wir natürlich immer wieder Fotos von der Schule gesehen haben, waren wir doch sehr davon überrascht, unmittelbar zu erfahren, wie sich die Um-gebung der Schule von einer einfachen Landstraße hin zu einer mehrspurigen Straße mit durchgängiger Be-bauung entwickelt hat. Von der Straße kommend und das Schultor durchschreitend, war es beeindruckend und immer wieder wohltuend, die grüne Oase des Schulgeländes zu betreten. Während der fünf Tage, die wir in der Schule verbrachten, wohnten wir in den Gästezimmern des Internats. Da die meisten Schüler mit ihren Jahresabschlussprüfungen beschäftigt wa-ren, herrschten sowohl im Internat als auch in der Schule eine sehr ruhige und konzentrierte Stimmung.

Das Schulgebäude in Bhur

Page 8: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

8 / 10

Unser Programm war durch Satya Pal Sharma und die Schulleitung sehr engmaschig und gut geplant worden. Bei unseren Besuchen der Schwesterschulen der Vivekananda-Schule in Bhur und Nawada wurden wir neben Herrn S.P. Sharma von Frau Purnima Singh, einer Lehrerin der ersten Stunde, Frau Kunti Sisodia, ebenfalls einer langjährigen und mittlerweile pensionierten Lehrerin, sowie einem der drei Schulleiter, Herrn A.K. Singh begleitet.

Am ersten Tag unseres Aufenthaltes besichtigten wir die Zweigschule der Vivekananda-Schule in Bhur. Die Schulleiterin, eine ehemalige Schülerin der Vive-kananda-Schule, und ihr Mann, ebenfalls Lehrer an der Schule in Bhur, berichteten uns, dass der Betrieb der Schule gegenwärtig davon beeinträchtigt wird, dass die Schule nur bis zum 5. Schuljahr ausgebaut ist und mangels öffentlicher Anerkennung der Wech-sel auf eine weiterführende Schule in der Gegend erschwert wird. Ein weiterer Ausbau der Schule bis zur achten Klasse würde dieses Problem beheben, da von Seiten der Eltern ein großes Interesse an der Schule besteht. Sie möchten ihre Kinder in dieser armen Gegend weiterhin in diese Schule schicken, obwohl eine staatliche Schule völlig ohne finanziellen Eigenbeitrag besucht werden könnte, da sie sich darüber im Klaren sind, dass die Qualität dieser öf-fentlichen Schule mangelhaft ist und die Lehrer nicht regelmäßig zur Arbeit erscheinen.

Eindrucksvoll war auch unser Besuch in der Schule in Navada. Durch die Schule führte uns die Schulleiterin Frau Shah, die auch selbst jedes Jahr ein Stipendium für ein Kind aus einer benachteiligten Familie über-nimmt. Das Schulgebäude war in einem sehr guten Zustand und die Kinder beteiligten sich trotz unserer An-wesenheit ohne Scheu am Unterricht. In allen drei Schulen, sowie im Kindergarten in Jogiwala fiel uns beson-ders auf, wie schön die Klassenräume mit Unterrichtsmaterialien und Kinderarbeiten dekoriert waren. Was für ein Unterschied zu anderen Schulen, die mit großen Werbetafeln und Phantasienamen am Straßenrand werben, aber schon vom äußeren Anschein her nicht viel mit einer Erziehungsinstitution gemein haben.

Grundsätzlich scheint der Schulbetrieb in Nawada reibungslos zu funktionieren. Als problematisch wurde uns jedoch geschildert, dass die Kinder keinerlei Raum zum Spielen haben, da das Grundstück der Schule fast komplett bebaut ist. Gegenwärtig verbringen die Kinder ihre Pausen auf der Dachterrasse der Schule, aber für Sport und Spielaktivitäten und zum Herumtoben für die kleinen Kinder fehlt es an Platz. Seit einiger Zeit steht der Ankauf des Nachbargrundstücks zur Diskussion, für das aber derzeit nicht genügend Mittel bereitstehen.

Der Rest unserer Zeit in Jogiwala war mit der Teilnahme an Sitzungen der Gremien des Board of Directors (dem Entscheidungsorgan der Schule), der Indian School Society und der Vivekananda Vidyapit (der Schul-stiftung) ausgefüllt. Durch die Teilnahme an diesen Sitzungen wurde uns erst die Komplexität der Aufgaben, die der Betrieb der Schule mit sich bringt, bewusst. Es war sehr wohltuend zu erfahren, mit wieviel Engage-ment und Verständnis für die Situation Herr S.P. Sharma die auch für ihn neue Situation als Generalsekretär der Indian School Society bewältigte, die richtigen Fragen stellte und mit ordnender Hand die Sitzungen leite-te. Seine Erfahrung in der Behördenleitung der indischen Volkszählungsbehörde kommen ihm und damit der Schule bei der neuen Aufgabe sehr zugute.

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes organisierte die Schule eine Puja, eine Trauerzeremonie, zu Ehren un-sers Vaters. Es war eine würdevolle und berührende Zeremonie, bei der Vertreter der Lehrer und Schüler, die Schulleitung und alle Gremienmitglieder anwesend waren.

Die Reise hat uns trotz unserer Trauer mit Bewunderung für das Werk unseres Vaters in Zusammenarbeit mit allen Vereinsmitgliedern und –unterstützern sowie der Brandis-Stiftung erfüllt. In Jogiwala, Navada und Bhur wird jeden Tag für Bildung und Wissen, gegen Vorurteile und Diskriminierung, für eine freie selbstbe-stimmte Zukunft der indischen Kinder gleich welcher Religion oder welchen Geschlechts gekämpft. Wie weit Indien im Bereich Bildung und Wissensvermittlung von einer entwickelten Gesellschaft entfernt ist und wie notwendig die Arbeit der Vivekanda Schule nach wie vor ist, ist uns während der Reise oft an Kleinigkeiten bewusst geworden: etwa dass in Delhi in Lumpen gekleidete Kinder im Kindergartenalter ihrer „Arbeit“ nachgehen, indem sie ihre Altersgenossen, die in einem Minibus zur Schule gefahren werden, anbetteln. An-dere Kinder verbringen den Tag am Rockzipfel ihrer arbeitenden Mutter auf einer Verkehrsinsel im chaoti-schen Grosstadtverkehr.

Der Kindergarten in Jogiwala

Page 9: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

9 / 10

Bei unserem Aufenthalt in der Schule war überall spürbar, wie die Existenz der Schule das Leben so vieler Kinder und Erwachsener nachhaltig verändert hat. Etwa das Leben von Ram Shankar, ursprünglich völlig mittellos, der sich im fortgeschrittenen Alter nach wie vor standhaft weigert, seine Schulgärtnerstellung ge-gen den Ruhestand einzutauschen, und deswegen die Angabe seines Geburtsdatums verweigert. Oder das Leben einer Frau, die aus einer “niedrigen Kaste“ stammt, als Toilettenfrau in der Schule angefangen hat und deren Tochter nun in Bhur als Schulleiterin unterrichtet; bis zu dem kleinen Sohn des aus benachteiligten Verhältnissen stammenden Internatskoch-Ehepaares, der umsonst am Kindergartenleben teilnimmt und hoffentlich eines Tages, wie viele andere ehemalige Schüler der Vivekananda-Schule, erfolgreich im Berufsle-ben, andere Kinder aus benachteiligten Verhältnissen mit einem Stipendium unterstützt.

Die Aufgaben, die sich in der Zukunft stellen, werden weiterhin ein großes Maß an Engagement fordern. Es beeindruckt uns sehr, dass seit dem völlig unerwarteten Verlust unseres Vaters so viele Menschen in Deutschland sowie auch in Indien neue Aufgaben und Verantwortung übernehmen und sich weiterhin inten-siv für die Vivekananda-Schule einsetzen. Unser Besuch in Jogiwala hat uns gezeigt, wie sehr es sich lohnt, diese Arbeit weiterzuführen!

April 2014

Aruna Sharma, Sarita Sharma, Jörn Gendner

Klassenraum in Nawada, Schulleiterin Frau Shah (l) und Purnima Singh (m)

Vor der Schulkantine mit Satya Pal Sharma, R.P. Kukreti, Purnima Singh

Page 10: Indische Schule - Brandis Stiftung · 1 / 10 Indische Schule Nachrichten des Indischen Schulvereins Bonn e.V. Nr. 34/1 BONN Juli 2014 Das Schuljahr 2013/14 – Kontinuität und Wandel

10 / 10

Übernahme von Stipendien

Die Vivekananda-Schule ermöglicht bedürftigen Kindern aus der Umgebung durch den Erlass von Schul-geld den Schulbesuch. Da die Schule die Betriebskosten durch Schulgeld finanzieren muss, ersetzen die Stipendien die sonst fehlenden Einnahmen.

Zur Zeit betragen die Kosten für ein Kind im Jahr: Kindergarten 57 €, Grundschule 83 €, Mittelstu-fe (Klasse 5 bis 8) 128 €, Oberstufe (Klasse 9 bis 12) 200 € und Internat 1004 €. Die Kosten für das In-ternat beinhalten Schulgebühren, Schulmaterial und sämtliche Kosten der Unterbringung sowie Kleider und Taschengeld.

Die Übernahme eines Stipendiums gilt für ein Jahr; das Schuljahr beginnt am 1. April und endet am 31. März. Eine Überweisung des Betrages am Anfang des Schuljahres gibt dem Verein die Möglichkeit, der Vivekananda-Schule gegenüber klare Refinanzierungszusagen zu machen.

Möchten auch Sie durch die Übernahme der Schulgebühren einem bedürftigen Kind helfen?

Ich möchte einen Schüler/eine Schülerin der Vivekananda Schule mit dem folgenden Betrag pro Jahr unterstützen:

57,-- € 83,-- € 128,-- € 200,-- € 1004,-- €

Name

Anschrift

Email-Adresse

Ich überweise den Betrag auf das Konto des Indischen Schulvereins (siehe unten).

Datum, Unterschrift: _________________________________

Eine Mitgliedschaft im Indischen Schulverein erleichtert die Arbeit des Vereins und ermöglicht es dem Vorstand, mit Hilfe der festen Einnahmen für die Zukunft zu planen und den Aufbau des Projekts voran-zutreiben. Möchten auch Sie durch die jährliche Beitragsleistung von 30,-- € (die zudem noch steuerlich abzugsfähig ist) den Kindern helfen?

Ich trete dem Indischen Schulverein Bonn e.V. bei:

Name

Anschrift

Email-Adresse

Telefon

Ich überweise jährlich einen Betrag von 30,-- € auf das Konto des Indischen Schulvereins.

Datum, Unterschrift: _________________________________

Bankverbindung: IBAN: DE98 3705 0198 0145 0080 25 BIC: COLSDE33

Sparkasse KölnBonn (Konto 145 008 025 BLZ 370 501 98)

Die Angabe Ihrer Anschrift bei Spenden dient dazu, Sie über den Verbleib Ihres Geldes und über unsere Arbeit zu informieren.

Indischer Schulverein e.V. Klausgarten 61, 53229 Bonn www.indischer-schulverein.de Email: [email protected]