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Seite 1 Die unendlichen Formalitäten lassen uns mehrfach an unserem Vorhaben zweifeln. Als scheint es keinen förmlichen Weg zu geben, dieses Land zu verlassen, gleicht die Suche nach dem richtigen Weg Ein noch grösserer Freuden. 26 Ein rabenschwarzer Tag 26 Schon 4 Monate im Land 28 Erneuter Versuch nach Candidasa zu fahern 29 Neue Freunde 29 Reise nach Ambon 30 Erste Eindrücke von Ambon 30 Willkommen in Ambon 31 Ausflug nach Saparua 31 Rückreise nach Bali 32 Eliane goes to Switzerland 32 Eine Angenehme Reise 33 Coiffure, Shoppen und Freunde treffen 34 Ab nach Bern 35 Delegiertenversammlung Coiffure Suisse 35 Hairdays 36 Endlich wieder zu Hause 36 Reise mit der MV Pindito 36 Wellige Überfahrt 37 Vor der Insel Sangean 37 Flugzeug in Bali gelandet 37 Weiterreise zur Pindito 37 Freudentag 38 Docking in Surabaya 39 Reise nach Surabaya 39 Nachtschichten 40 Endlich ins Dock einfahren 40 Einkaufen in Surabaya 42 Die Tage vergehen 43 Geburtstag zu Hause in Bali 44 Decke auf dem Kopf 45 Kalt erwischt 46 Ein halbes Jahr 46 Jakarta Hauptstadt 46 Dunja Fantasia 47 Taman Safari 47 Eliane + Kurt Gross Indonesien http://www.dive-cube.ch Ausreise aus der Schweiz Schon als Eliane und ich uns ken- nenlernten war eines klar, noch ein- mal in unserem Leben etwas ganz Neues beginnen, war der Traum. Dies zu verwirklichen ist eine etwas langwierige und auch teure Ge- schichte. Angefangen bei den finan- ziellen Fragen über die soziale Si- cherheit zu den Gesundheitsfragen. Nichts ist mehr selbstverständlich, jeder Punkt muss betrachtet, und neu bewertet werden. Es ist keine Frage, wie kompliziert das Leben in Europa ist, erfährt man erst, wenn der Versuch unternommen wird, es aufzulösen. Angefangen damit, dass schon die Schilderung des Vorha- bens, bei Versicherungen, Behörden und im Arbeitsleben, nicht einmal dem Wortsinn nach verstanden wird. Wer einmal versucht hat, darü- ber mit einer Institution wie der AHV zu reden, zweifelt ganz grundsätz- lich daran, dass es ein Leben nach der Schweiz gibt. Gibt es ein Leben nach der Schweiz ? Inhaltsverzeichnis Ausreise aus der Schweiz 1 Gibt es ein Leben nach der Schweiz 1 Reisegepäck 2 By, by 2 Ankunft in Bali 2 Erster Ausflug 3 Fahrt nach Ubud 3 Reise nach Flores 3 Die erste schreckliche Nacht 4 Flores SAO Resort 5 1. Tauchgang 5 Expedition Egon, 6 Abenteuer Südflores 6 Ruhe und Entspannung 10 Südwestflores 10 Wracktauchen 10 Ein weiterer Tauchtag 11 Rückreise nach Bali 11 Wieder „Daheim“ in Bali 11 Im Hafen von Benoa 12 Erste Autofahrt 12 Abenteuer Manado 12 Endlich wieder Tauchen 13 Bootstrip mit Überraschung 13 Vulkanbesteigung 14 Ausflug mit dem Moped 15 Resume Manado 15 Rückreise nach Bali 16 Nyepi Day 16 Haus oder Hotel 16 Lombok 17 Morgenstund 18 Tauchen in Lombok 19 Erkunden von Lombok 20 2. Erkundung 21 Fazit Belongas Bay Resort 22 Zurück in Bali 22 Neues Hotel 22 Haussuche 22 Ein neues „Zuhause“ 23 Andere Länder andere Sitten 23 Heute ist saubermachen... 23 Motorradkauf 24 Glücklich eingerichtet 24 Bali lockt mit allen Mitteln 25 Ein Freudentag 25 Papierkrieg http://www.dive-cube.ch Tel. Hp. +62 812 386 14 97 Tel. +62 361 28 23 89 Nr. 1 Februar bis Juli 2005 Reisebericht Eliane und Kurt.indd 1 04.09.2005 09:17:21

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Die unendlichen Formalitäten lassen uns mehrfach an unserem Vorhaben zweifeln. Als scheint es keinen förmlichen Weg zu geben, dieses Land zu verlassen, gleicht die Suche nach dem richtigen Weg

Ein noch grösserer Freuden. 26Ein rabenschwarzer Tag 26Schon 4 Monate im Land 28Erneuter Versuch nach Candidasa zu fahern 29Neue Freunde 29Reise nach Ambon 30Erste Eindrücke von Ambon 30Willkommen in Ambon 31Ausflug nach Saparua 31Rückreise nach Bali 32Eliane goes to Switzerland 32Eine Angenehme Reise 33Coiffure, Shoppen und Freunde treffen 34Ab nach Bern 35Delegiertenversammlung Coiffure Suisse 35Hairdays 36Endlich wieder zu Hause 36Reise mit der MV Pindito 36Wellige Überfahrt 37Vor der Insel Sangean 37Flugzeug in Bali gelandet 37Weiterreise zur Pindito 37Freudentag 38Docking in Surabaya 39Reise nach Surabaya 39Nachtschichten 40Endlich ins Dock einfahren 40Einkaufen in Surabaya 42Die Tage vergehen 43Geburtstag zu Hause in Bali 44Decke auf dem Kopf 45Kalt erwischt 46Ein halbes Jahr 46Jakarta Hauptstadt 46Dunja Fantasia 47Taman Safari 47

Reisebericht Eliane + Kurt Gross

Indonesien

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Ausreise aus der Schweiz

Schon als Eliane und ich uns ken-nenlernten war eines klar, noch ein-mal in unserem Leben etwas ganz Neues beginnen, war der Traum. Dies zu verwirklichen ist eine etwas langwierige und auch teure Ge-schichte. Angefangen bei den finan-ziellen Fragen über die soziale Si-cherheit zu den Gesundheitsfragen. Nichts ist mehr selbstverständlich, jeder Punkt muss betrachtet, und neu bewertet werden. Es ist keine Frage, wie kompliziert das Leben in Europa ist, erfährt man erst, wenn der Versuch unternommen wird, es

aufzulösen. Angefangen damit, dass schon die Schilderung des Vorha-bens, bei Versicherungen, Behörden und im Arbeitsleben, nicht einmal dem Wortsinn nach verstanden wird. Wer einmal versucht hat, darü-ber mit einer Institution wie der AHV zu reden, zweifelt ganz grundsätz-lich daran, dass es ein Leben nach der Schweiz gibt.

Gibt es ein Leben nach der

Schweiz ?

Inhaltsverzeichnis

Ausreise aus der Schweiz 1Gibt es ein Leben nach der Schweiz 1Reisegepäck 2By, by 2Ankunft in Bali 2Erster Ausflug 3Fahrt nach Ubud 3Reise nach Flores 3Die erste schreckliche Nacht 4Flores SAO Resort 51. Tauchgang 5Expedition Egon, 6Abenteuer Südflores 6Ruhe und Entspannung 10Südwestflores 10Wracktauchen 10Ein weiterer Tauchtag 11Rückreise nach Bali 11Wieder „Daheim“ in Bali 11Im Hafen von Benoa 12Erste Autofahrt 12Abenteuer Manado 12Endlich wieder Tauchen 13Bootstrip mit Überraschung 13Vulkanbesteigung 14Ausflug mit dem Moped 15Resume Manado 15Rückreise nach Bali 16Nyepi Day 16Haus oder Hotel 16Lombok 17Morgenstund 18Tauchen in Lombok 19Erkunden von Lombok 202. Erkundung 21Fazit Belongas Bay Resort 22Zurück in Bali 22Neues Hotel 22Haussuche 22Ein neues „Zuhause“ 23Andere Länder andere Sitten 23Heute ist saubermachen... 23Motorradkauf 24Glücklich eingerichtet 24Bali lockt mit allen Mitteln 25Ein Freudentag 25

Papierkrieg

http://www.dive-cube.chTel. Hp. +62 812 386 14 97Tel. +62 361 28 23 89

Nr. 1Februar bis Juli 2005

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dazu einem Spiesrutenlauf. Typisch, dass es dann am Schluss aber doch

klappt. War das der erste Test für unsere Hartnäckigkeit? Wir werden es sehen. Nach den administrativen Hürden, rückt dann der Tag fast schon schneller näher als uns lieb ist. Schon steht die Abschlusspar-ty vor der Tür. Viele Freunde und Bekannte kommen zur Verabschie-dung. Es ist wirklich berührend. Wir sind total aufgelöst. Die Emotionen lauffen über. Ein tolles Abschieds-fest in der Villa Boveri.

Reisegepäck

Daheim leert sich langsam die Woh-nung und es wird recht ungemüt-lich, schon sind die gewohnten Ab-läufe nicht mehr einzuhalten. Es gilt alles so zu verpacken, dass es uns an möglichst nichts fehlt, wo immer wir auch gerade

sind und was immer wir gerade unternehmen wollen. Klar dass das nicht funkti-

onieren kann. Wir richten uns also so ein, dass wir die erste Zeit aus

dem Rucksack leben. Den ganzen

Rest, den wir nicht verschenkt oder verkauft haben, lassen wir erst dann nachkommen, wenn wir eine Niederlassung haben. Gesagt getan, alles in Schachteln verpackt. Das Transportunternehmen holt nun alles ab. Schon sitzen wir in einer völlig leeren Wohnung, fast wie in den Jugendjahren, als wir die erste Wohnung genommen haben und noch keinen Hausrat hatten. Zuerst ein ganz komisches, dann aber auch ein befreiendes Gefühl.

By by

So nun noch der Abschied am Flug-hafen, unsere Freunde sind gekom-men. Viele, mit jedem haben wir eine Geschichte, tränenüberströmt springen wir zum Flugzeug.

Eliane hat eine schlimme Nacht im Flugzeug. Ganz ohne Freunde und kein Zuhause. Das heulende Elend. Zum Glück werden wir von Edi begleitet, der wie immer freundlich und gut gelaunt ist. So keimt schon rasch etwas Vorfreude auf das, was kommen mag. Und siehe da, schon in Singapur ist alles besser und das Wetter sehr heiss, so heiss, dass es uns fast den Atem verschlägt, etwas unausgeschlafen, aber dennoch hell wach suchen wir unseren Anschluss-flug nach Bali.

Auf zu neuen Abenteuern.... so losgeht‘s

Indonesien ein riesiges wunderschönes Land

Hotel Mentari, Sanur

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Ankunft in Bali

31. Januar 2005In Bali werden wir von allerschöns-tem Wetter empfangen und die Zollformalitäten fallen ungewohnt rasch aus. Wir sind froh. Wir werden von sonniger Wärme empfangen, die Luft ist feucht, Gewitter stehen auf dem Plan, wir kommen mitten in die Regenzeit. Sonnenschein wechselt mit sehr heftigen Regengüssen. Es wird uns sehr bewusst, dass wir hier nicht in den Ferien sind, keine Rückreiseti-ckets in unseren Taschen liegen.Ella Fromenwiler hat uns für die ers-te Zeit eine schöne Unterkunft, mit allem Comfort gebucht. Das Hotel Mentari, „Sanur“.

Erster Ausflug

1. Februar 2005Heute haben wir ein Moped or-ganisiert, damit wir die Gegend erkunden können. Eine Fahrt nach „Denpasar“ haben wir genutzt um uns an den Verkehr auf Bali zuge-wöhnen und um Kartenmaterial von „Bali“ und „Flores“ zu beschaffen. Leider habe wir hier einen Fehlgriff gemacht und haben Karten der falschen Inseln gekauft. Heute haben wir mit dem Sprachunterricht begonnen Bahasa Indonesia. Wir haben mit den Zahlen begonnen und arbeiten uns zu den Wochenta-gen vor.Am Abend macht Eliane eine un-schöne Entdeckung, unser ganzes Zimmer ist mir fliegenden Ameisen voll. Die Hotelcrew fährt mit Gift ein und bereinigt die Situation innert Minuten. Wir fangen an Pläne zu schmieden. Die nächsten Tage wollen wir mit Ella Frommenwiler dazu verwenden, unsere Visaformalitäten zu klären, und uns ein Natel zu organisieren. Weiter wollen wir Flüge auf die Insel „Flores“ buchen und das erste Aben-teuer, die erste Reise organisieren. Ohne Niederlassungs ist alles gar nicht so einfach.

Fahrt nach Ubud

2. Februar 2005Nach den nun schon üblichen zwei Stunden Bahasa Indonesia, die auch heute noch nicht sehr viel gebracht haben, versuchen wir wo es nur geht, das nicht Vergessene anzu-wenden. Die Bevölkerung goutiert das belustigt. Wir stellen aber rasch fest, dass wir etwas ernster genom-men werden als andere „Normalos“. Heute entschliessen wir uns zu einer Fahrt in die Stadt „Ubud“. „Ubud“ wird die Künstlerstadt genannt. Auf dem ganzen Weg von „Sanur“ nach „Ubud“ gibt es kleine und grössere kunst- und handwerkliche Betriebe. Hier wird gross auf Vorrat produziert und es gibt eine riesige Auswahl an Statuen und Möbel aus Stein, Holz und Bambus. Immer wieder

kommen wir an Kunstgalerien vorbei, die in tolle

Parkanlagen stehen und wie die „Traumvilla“ pur aussehen. Da wir im Moment keinen Bedarf haben verzichten wir auf den Besuch.

Eliane + Kurt GrossJ.L. Kutat Lestari, G.g. Pindito Nr. 280228 Sanur-Denpasar, Bali, Indonesia www.dive-cube.ch

.

In „Ubud“ betreten wir ein sündhaft

teures Designerlokal. Einige Häpp-chen, Kaffee und Wasser kosten soviel wie eine Wochenration „Bami“. Nichts desto trotz sind wir von der Gestaltung der Bar und der Sani-tären Anlage begeistert. Die WC’s münden in einen kleinen Lichthof, der gleichzeitig ein kleiner Teich ist, in dem Seerosen blühen. Die Einrichtungen sind aus Glas und die WC-Schüsseln aus schlichter weisser Keramik.Wir entschliessen uns nach Westen und Richtung Meer zu fahren also Richtung „Gianyiar“. Hier fahren wir zum Meer, das wild tosend an den schwarzen Sandstrand brandet. Die meterhohen Wellen wieder spiegeln die ganze Pracht und auch Gewalt des Meeres und machen uns Ein-druck. Ein altes zerlegtes Gerippe aus Beton zeigt wie viel Bestand so

eine Konstruktion hat. Gegen Abend kommen wir wieder in unserem Hotel in „Sanur“ an, geniessen den Pool und üben noch eine Stunde Bahasa Indonesia. Das erste mal liegt der Laptop am Pool auf einem Liegestuhl und es wird klar weshalb so ein Gerät erfunden wurde.Um 22.00 Uhr liegen wir im Bett und kriegen gerade unser erstes Erdbe-ben mit, dass Bett wackelt. Nach Se-kunden ist der Spuk wieder vorbei.

Reise nach Flores

Sanurbeach

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7. Februar 2005Die Insel mit dem Namen Flores, was auf Portugiesisch „Blume“ heisst, hat bei etwa 700 km Länge etwa ein Drittel der Fläche der Schweiz (17000 km2). Wie schone der Name vermuten lässt ist die Insel ausser-ordentlich fruchtbar und bis zum letzten cm2 mit Kulturpflanzen bebaut, vor allem Mais. Der Mais er-staunte uns sehr, dies ist aber wohl der Einfluss eines deutschen Pries-ters, der sich hier sehr um das Wohl der einheimischen Bauern kümmert. Weiter gibt es auf der Insel 14 aktive Vulkane, die von Zeit zu Zeit dafür sorgen, das Rauchschwaden auf-steigen oder die Erde etwas bebt. Die Menschen hier (ca 1,5 Millionen) leben von der Landwirtschaft und der Fischerei. Etwa 85% der Bevöl-

kerung sind mit der christliche Religion verbun-den, der Rest mit der muslimischen. Den beiden religiösen Strömun-gen ist eine tiefe Verwurzelung im Animistischen eigen. Die Bevölke-rung an der Südküste von Flores stammen eher von Melanesiern ab die nördlichen und westlichen Bewohner sind eher malayischer Herkunft. Die Bevölkerung sieht hier sehr wenige Touristen, deshalb sind weisshäutige Menschen auch wenn sie Sonnengebräunt sind hier sehr auffällig.Die Reise nach Flores ist mit einem kurzen Flug, mit Zwischenlandung

auf der Insel Sumbawa verbunden. Dadurch, dass hier niemand auf Touristen eingestellt ist, gibt es kei-nerlei Hinweise in Englischer Spra-che oder gar in Deutsch. So haben wir weder beim buchen der Tickets noch beim Flug selber mitgekriegt, dass wir auf Sumbawa zwischen-landen. Also kaum gelandet steigen wir aus dem Flugzeug, was hier direkt vor die Ankunftshalle fährt. In der Ankunftshalle bemerken wir dann das fehlen unseres Gepäcks, leicht nervös wenden wir uns an jemanden, der so aussieht, als hätte er mit dem ganzen Betrieb hier auf dem Flughafen etwas zu tun. Sofort erkennt der Mann, dass wir auf dem falschen Flughafen ausgestiegen sind. Er reagiert schnell. Das Flug-zeug, eine ältere Fokker, ist schon

bei den Startvorbereitungen. Alle winken und schreien. Wir rennen über das Flugfeld. Der Flugkapitän kriegt das mit und lässt die Türe noch einmal öffnen. Wir steigen er-neut ins Flugzeug unter herzlichen Lachen der restlichen Passagiere. Kaum gestartet, befinden wir uns nun im Anflug auf den Flughafen von Maumere, der Inselhauptstadt von Flores. Am Flughafen werden wir von unserem Reiseagenten für einen ab-soluten Wucherpreis in unser Hotel gebracht. Dieses liegt etwas ausser-halb von Maumere im Ort Weiara.

Das „Flores SAO Resort“ ist auf den ersten Blick ein niederschmettern-der Anblick, als bestes Hotel auf der Insel gepriesen, kommt es uns vor, wie ein Barracken Lager einer Gross-baustelle im Herzen von Afrika. Die Tatsache, das die Menschen hier ausserordentlich freundlich und liebenswert sind, auch dass ausser uns noch eine sehr nette Familie von deutsch-italienischen Touristen (Deutsche die in Italien leben) hier sind, die in vollen Zügen schwärmen, von der Schönheit der Insel und des Meeres, verhindert, dass wir frustriert abreisen. Auf den zweiten Blick in der Folge werden wir aber unsere Meinung über das Resort änder. Heute haben wir kein indonesich gelernt, und es ist uns bewusst geworden, wie wenig wir die Sprache und die Bevölkerung verstehen.

Die erste schreckliche Nachts

8. Februar 2005.Nach der ersten schreckhaften Nacht, Eliane ist eine etwa 6 cm lange Kackerlake über das Gesicht gewandert, was sie prombt und mit einem spitzen Schrei erwachen liess, geniessen wir ein reichhaltiges Früh-stück in einem schattigen Pavillion direkt am Meer.Nun wollen wir die Tauchbasis be-sichtigen. Jeder halbwegs ausge-bil-dete Taucher würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn er den Bauer-Kompressor un-bestimmbaren Alters sehen würde, der da im Haus der Basis steht. Die Füllschläuche schon etwas älter entsprechend brüchig, die Füllma-nometer, das eine ist vollständig auseinander gefallen aber kunstvoll überbrückt, das zweite sonst irgendwie defekt, der gesamte Kom-pressor ist schon einige Zeit nicht mehr gelaufen, (4 Monate) macht keinen sehr Vertrauen erweckenden Eindruck. Etwa 20 Tauchflaschen stehen ebenfalls in der Basis (zT. unbestimmbares Prüfdatum). Der „Guide“ hat uns zwei Flaschen

Bungalow Flores Sao Resort

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gefüllt, die Luft stinkt wie im besten Lehrbuch. (Mischung zwischen abgestandenem Gemisch aus Oel und Kondenswasser). Nach langer Besprechung über die Ursachen des schlechten Geruchs der Luft in den Flaschen, bekommt der Kompres-sor einen nicht näher definierten Service. Der Filter wird gereinigt und der Inhalt des Kondensatab-scheiders wird abgelassen und nicht in die Tauchflasche geblasen. Und siehe da der Geruch der Luft verbessert sich doch tatsächlich. Nach einer ausgiebigen Inspektion der restlichen Tauchausrüstung, wir haben unser eigene in Bali gelassen, bemerken wir, dass das gesamte Equipment zwar relativ neu ist, aber wohl noch nie gewartet wurde. Die Sinterfilter der ersten Stufen sind alle vollständig zugesetzt, die Infla-toren an den Jackets defekt etc. Wir suchen uns das beste Material raus und machen kleine Kurzrevisionen mit den bescheiden Bordmittel die wir hier haben. Auch danach fällt der Druck auf dem Fini noch um 40 bar bei jedem Atemzug, aber der Atemwiederstand hält sich in Grenzen.

Flores SAO Resort

9. Februar 2005Das ganze Gebiet hier in der Bucht von Maumere ist 1992 von einem „Zunami“ zerstört worden, die grössten Teile des „Flores SAO Resort“ wurden dabei in’s Meer gespült. Dies erklärt so einiges, die neuen Bauten entstanden aus den Resten der Alten und an einer Lage, die beim Zunami 92 nicht verwüstet wurde. Für die Verhältnisse der Men-schen hier ist das Resort sehr gross-zügig angelegt und wohl auch sehr luxuriös. Für uns erscheint es nach dem ersten Eindruck sehr sauber, und alles funktioniert, es gibt Strom, Wasser und eine Klimaanlage, wel-che auch nötig ist, denn die Tempe-raturen liegen, trotz Regenzeit, doch so bei 32 – 35° Celsius. Sie sinken Nachts kaum ab. Der Resortmana-

ger «Harry» erweist sich als sehr netter und absolut interessanter Gesprächspartner. Er kann vieles über Land und Leute erzählen, und es bereitet Ihm sichtlich Spass, uns

zum einen oder anderen Ausflug zu ermuntern. So auf einen Vulkan in der Nähe namens Egon.

1. Tauchgang

10. Februar 2005Wir entscheiden uns am Morgen für den ersten Tauchgang, das Resultat eher bescheiden. Nach den Tauch-gängen vor zwei Jahren im Hafen von „Maumere“ und an der gegen über liegenden Insel „Pulau Pesar“ waren wohl die Erwar-tungen etwas hochgesteckt. Die Sicht war mässig, vielleicht 6-7m. Das Riff vom stän-digen Bomben zerstört und nicht zuletzt von den Wirkungen des letz-ten Zunami sehr in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt nur wenig Fische, pelagische fast gar keine. Trotzdem finden wir einige Seepferdchen und anderes Kleingetier im kleinen, bei Ebbe trocken fallenden, Naturhafen des Resort’s. Am Nachmittag dann geht es los mit einem Kleinbuss zum Vul-kan Egon.Wir fahren durch eine herrliche Kul-turlandschaft, durch Dörfer die noch recht urtümlich sind. Dabei entdecken wir das Bewäs-

serungssystem der Felder und die Wasserleitungen die die Dörfer versorgen. Wir staunen für was sich Bambus alles einsetzen lässt. Die Menschen hier sind nicht nur aus-serordentlich freundlich, sondern sie scheinen auch hand-werklich sehr geschickt zu sein. In einigen Dörfern sitzen Frauen am Boden in Ihren Webstühlen und produzieren „Ikat“ ein Tuch in was sich die Frau-en hier kleiden. Vorbei kommen wir an heissen Quellen, diese sind der Mittelpunkt der Dörfer, hier wäscht sich die Bevölkerung, es wird dabei gelacht und gespielt. Männlein und Weib-lein natürlich streng getrennt. Häufig kann mann von der Strasse aus direkt ins „Badezimmer“ sehen.Nach einigen Dörfern wird die Strasse immer schlechter, beinahe unfahrbar für unseren Kleinbuss. Plötzlich versperrt ein umgefallener Baum den Weg. Erst jetzt fällt uns auf, das fast alle Bäume Brand-

spuren zeigen. Die riesigen Euka-lyptusbäume sind in allen Stadien angesengt bis zu total verkohlt. Da die Vulkanspitze immer in Wolken gehüllt ist lässt sich nicht ermitteln wie weit wir noch von „Egon“ entfernt sind. Wir beschliessen Umzukehren. Bei einer der Ikatwe-berin im nächsten Dorf halten wir kurz an, um der Frau beim Weben

Ikatweberin

Dschungelpfad

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zuszusehen. Die Frau ist ein Teil des Webstuhles. Sie streckt das Gerät mit Ihren Füssen und dem Gesäss und webt mit geschickten Händen. Es wird uns erzählt, dass ca. 2 Wochen vergehen, bis ein „Ikat“ von ca. 2,2 Meter Länge und ca. 70 cm breite gewoben ist. Selbst-verständlich fragen wir nach dem Preis, diesen will die Frau aber nicht sagen, da wohl unser Guide das sich anbahnende Geschäft machen wollte. Wir haben uns keine Gedan-ken darüber gemacht und lassen so eine Situation entstehen, die eskaliert und wir uns entscheiden müssen, keinen „Ikat“ zu kaufen und auch nicht zu erfahren, wie hoch der Lohn für die Arbeit der Weberin sein soll. Nach diversen Gesprächen finden wir aber dann heraus, dass die Frau für ihre Arbeit wohl etwa 7.50 Franken verlangen kann. Bei der Heimfahrt beschliessen wir, das Nachtessen in einem Resort einzunehmen, von dem wir im Reiseführer gelesen haben, das dort eine Schweizerin lebt. Im breitesten Berndeutsch erklärt sie uns dann auch, dass es kein Es-sen gibt, da sie gerade keine Gäste haben und deshalb nicht eingekauft hätten. Wir trinken ein Bier und verabschieden uns rasch wieder, die Mücken fressen uns in der kurzen Zeit fast auf.

Expedition Egon

11. Februar 2005Nach dem eher enttäuschenden gestrigen Tauchgang entscheiden-wir uns für Schnorcheln, bei unver-änderten Sichtverhältnissen endet das in einigen Apnoever-suchen. Der Reiz ist ganz gross, die Bucht allerdings bei 18-19 m Tiefe fertig. Am Nachmittag entscheiden wir uns dafür, den Vulkan Egon noch einmal heimzusuchen. Dieses mal mit dem Moped, wir hoffen den umgestürz-ten Baum umgehen zu können und etwas höher den Vulkan hoch zu gelangen. Nach etwa einer Stunde stehen wir an der Kraterwand von Egon bei dem umgestürzten Baum, der uns den Weg versperrt. Flugs ist dieser umgangen, über die Wur-zeln und Felsen führt ein kürzlich angelegter Trampelpfad. Schweiss-nass folgen wir der Strasse. Diese verschlechtert sich zusehends und ist nun häufig ganz weg gespühlt, von den wohl sehr heftigen Regen-fällen der letzten Zeit. Das Moped gerät auf dem steilen, engen und sehr ausgewaschenen Pfad an seine Grenzen. Der Pfad ist nun so steil, dass das Moped auch im ersten Gang kaum mehr vorwärts kommt und wir geraten in die Gefahr un-freiwillig abzusteigen. Immer wieder quert ein Fluss die Strasse, der Weg ist hier voll mit Geröll. Der Fluss muss durchwatet werden. Ein Unter-

fangen was uns sehr zur Vorsicht mahnt, den das Wasser ist relativ trüb, man sieht also keine Löcher oder rutschige Steine. Die Flussüber-querun-gen sind deshalb

recht abenteuerlich. Plötzlich wird

der Weg wieder flach, ohne es zu merken sind wir seitlich am Krater von „Egon“ vorbeigefahren. Wir befinden uns jetzt auf einer sehr fruchtbaren und auch bepflanzten Hochebene die schon bereits auf die Südseite von „Flores“ abfällt. Wir entscheiden uns zur Umkehr, denn die Tankanzeige des Mopeds neigt gegen leer. Die Vorstellung das Ding über die Geröllstrecke ohne Benzin zurückzuschieben lässt uns keine andere Wahl. Also den selben Weg zurück, aber jetzt mehrheitlich bergab. Bei der Rückfahrt zeigt sich „Egon“ ausnahmsweise ohne Wol-ken aus Asche und Regen. Jetzt ist alles mit einer dünnen Ascheschicht überzogen. Wir staunen wie rasch das geht. Nun sehen wir auch, dass eine Besteigung des Kraterrandes ohne Bergsteigerausrüstung wohl nicht klappt. Kaum zurück stürzen wir uns wieder ins Wasser, das kühlt zwar nicht wirklich ab (Wasser-temperatur ca. 30°) erfrischt aber dennoch wunderbar.

Abenteuer Südflores

12. Februar 2005Vom gestrigen Ausflug auf „Egon“ ermutigt beschliessen wir heute den Süden der Insel zu erkunden. Wir werden gewarnt vor diesem Unter-fangen, die Berge die es zu überwin-den gilt sind hoch und unwegsam. Sofort nehmen wir die Herausforde-rung an, und fahren los. Bewaffnet mit Trinkflasche Fotoausrüstung etc. Durch die Felder die immer steiler werden fahren wir langsam in die Richtung der Gebirgskette die fast ganz Flores der länge nach durch-zieht. Immer wieder halten wir an und staunen mit wie viel Aufwand die Bevölkerung jeden cm2 der be-stellbaren Erde terassiert und dem Berg abringt. Kaum zu glauben wie personal und arbeits-intensiv hier das bestellen der Äcker sein muss. Die Strasse ist auch hier teilweise weggeschwemmt, und nur schwer befahrbar. Doch die Floresianer

Strassen einmal anders

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befahren auch diese Strassen unver-drossen mit ihren mittelschweren Lastwagen und Kleinbussen. Schon erstaunlich was führ ein Schwie-

rigkeitsgrad noch so befahrbar ist und das ganz ohne „Subaru“ oder Allradantrieb. Wieder folgen Fluss-durchquerungen heute haben wir aber meist einen Lastwagen oder Kleinbus vor uns, sodass sich die Tiefe etc. besser abschätzen lässt. Wichtig ist nur, genügend Abstand zum vorherfahrenden einzuhalten, denn die Indonesier haben eine überraschungsreiche Angewohn-heit, das Üble mit dem Nützlichen zu verbinden. Meist halten sie mit ihren Lastwagen mitten in der Fuhrt an, um sich oder den Lastwagen zu kühlen oder zu waschen. Nach dem wir den Aufstieg geschafft haben, müssen wir eine Pause einlegen. Der Sattel des Mopeds hat sich derart in unser Gesäss eingegraben, dass das Sitzen unerträglich wird. Also erst mal Pause. Sofort beginnen wir unsere nähere Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen. Wie die intensive Land-wirtschaft schon vermuten lies sind auch die Berge recht dicht besiedelt. Fast alle Häuser haben schöne Gärten und das Klima hier ist richtig erfrischend. Wir schauen uns Pflanzen und Tiere in der Umgebung etwas genauer an. Überall sind Geissen, Kühe,

Schweine und Pferde angebunden. Alle stehen gut im Futter und sehen ganz propper aus. Immer wieder queren auch Hühner,

Schweine und Hunde die Strasse. Tanken übrigens ist ganz witzig. Am Strassenrand Stehen Gestelle mit alten Trinkwasserflaschen, die mit Benzin gefüllt sind. Die unterschied-lichen Farben des Benzins, sagen wohl mehr über das Alter und die Streckung der „Sauce“ aus als mir lieb ist, unsere Honda schluckt aber alles komentar - und klaglos. Also ein Liter kostet 2000 Rupia, ca. 30 Rappen. Sattel weggeklappt und die ganze Flasche in den kleinen Tank gestürzt. Kein Kommentar, auch was nicht mehr Platz hat ist bezahlt und läuft aus.Frisch betankt, und die Sitzbeulen wieder etwas glatt gezogen fahren wir weiter Richtung Süden. Die Strasse fällt nun zeitweise sehr steil ab, immerhin sind wir etwa 1400 m über dem Meer. Zum Teil ist die Strasse so steil, dass schon das Bremsen schwierig wird. In der Ferne zeichnet sich das Meer ab. Die Fahrt scheint aber endlos. Serpentine für Serpentine fahren wir den steilen Hängen entlang und haben das Gefühl dem Meer keinen Meter näher zu kommen. Ein kleines Dorf durchqueren wir dann wieder etwas den Berg hoch und dann ganz steil hinunter, von

weitem lockt der Traumstrand. Weis-ser Sand, hohe Wellen, türkisgrünes, schäumendes Wasser. Vielleicht noch hundert Meter, plötzlich fühlt sich unsere Honda an, als wäre sie aus Gummi und nicht aus Eisen, das Hinterrad droht, uns zu überholen in der steilen Abfahrt, ein spitzer Fluch, der Hinterreifen ist platt. Eben unten am Strand ange-kommen. Etwas ratlos schauen wir schon drein.Fluchen hilft nichts, langsam schiebt sich die Realität ins Bewusstsein. Am Fusse eines sehr steilen Aufstiegs, ca. 35° im Schatten, wovon es aber fast nirgends gibt, eine leere Was-serflasche, kein Haus weit und breit, nur das rauschen und donnern der Brandung. Völlig niedergeschmet-tert beraten wir die Situation. Ein Mann erscheint auf der Strasse, wir versuchen mit ihm zu reden. Wir fluchen innerlich darüber, dass wir die Sprache immer noch zuwenig sprechen können. Der Mann ist sehr freundlich, hat aber mit Englisch und Bahasia Indonesia so seine Probleme, sprich versteht so oder

so kein Wort, begreift auch die Situation nicht. Wie soll er auch, dass es einen Platten gibt hier ist ja völlig normal. Alle Indonesier die mit dem Motorrad unterwegs sind haben auch nach späterer Auskunft

Der wilde Süden

Fischer in der Brandung

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von „Harry“ unserem Hotelmanager, ihr Flickzeug und Werkzeug immer dabei, nur wir natürlich nicht. Erst recht wenn sie in den einsamen und wilden Süden fahren. Einsam? Das richtige Stichwort. Natürlich kommt kein Indonesier vorbei, mit dem Mo-torrad, der sein Flickzeug dabei hat. Also nach kurzer Rast in der prallen Sonne die uns fast wegsengt, lassen wir den freundlichen aber nichtsver-stehenden Indonesier stehen und machen uns auf den Rückweg zum letzten Dorf. Eliane schleppt das Gepäck, ich das Motorrad. Eliane be-schwert sich kein einziges mal dar-über, dass sie zu Fuss gehen muss sondern stiefelt tapfer den wirklich sehr steilen Abhang hoch, dann wei-

ter, einige hundert Meter, die ersten Häuser des Dorfes werden sichtbar. Einige hundert Meter wei-ter, gerade als mir die Luft ausgeht, kommen wir an einer „Tankstelle“, einem Gestell vor einem Haus mit einigen Plastikflaschen Benzin an. Ganz aus dem hinteren Teil des Hauses kommt ein Mann mittleren Alters auf uns zu. Auch er versteht uns kaum, erkennt aber sofort unser Problem. Verschnaufen, hin- und herüberlegen, dann beschliessen wir zu einem weiteren Mann im Dorf zu gehen, der unseren Reifen in Ordnung bringen kann. Wieder einige hundert Meter nun

durch das Dorf, unser neuer Führer erzählt allen Menschen auf der Strasse vor allem Kindern und Jugendlichen unsere Story. So wird die Menschentraube die sich fröh-lich durch das Dorf treibt ständig grösser, angeführt durch unseren Führer und mich mit dem kaputten Motorrad, Eliane und der Rest der Menschentraube immer hinterher. Die Story scheint lustig, alle Lachen. So ganz scheu fangen Leute an Eli-ane und mich zu berühren, als woll-ten Sie wissen, ob die weisse Farbe unserer Haut abwischbar ist. Endlich gelangen wir zu einem Haus, die erwachsenen Menschen sind hier im Gegensatz zu den Kindern eher scheu. Unser Führer geniesst ganz

offensichtlich die Rolle des Entdeckers der zwei Weissen in der Klemme und erzählt die Story allen immer wieder. Plötzlich kommt ein Erwachse-ner mit Werkzeug und fängt an, unser Moped auseinan-der zu nehmen. In der Zwi-schenzeit werden Kokos-nüsse für uns,

von den Palmen geholt und für uns geöffnet, sofort werden uns Stühle gebracht, damit wir uns ausruhen können. Dicht umringt von vielleicht 50 Kindern und etwas weiter zurück einigen Erwachsenen. Nach einer angemessenen Verschnaufpause fangen die Menschen an mit uns zu reden, weiter belustigt, wir fassen das als Aufforderung auf auch selber etwas zur Unterhaltung beizutra-gen. Nach einer Weile komme ich auf die Idee mit der Digitalkamera einige Bilder zu machen. Das die Bilder so-fort begutachtet werden können ist der absolute Renner, bei jedem Bild geht ein Freudengeschrei durch die Menge Kinder, wenn diese sich oder eines ihrer «Kamerädli» erkennen. Nun hat der „Mechaniker“ mit geschickten Händen und wenig Werkzeug den Schlauch ausgebaut und in auf Löcher hin untersucht. Schnell wird klar, dass der Schlauch nicht mehr zu gebrauchen ist. zig-fach geflickt auf mehr oder weniger schlaue Art, lässt er mehr Luft über seine diversen Löcher entweichen als reingepumpt werden kann. Hier in der Gegend ist auch kein neuer Schlauch aufzutreiben, das übersteigt die Kaufkraft hier ganz sicherlich deutlich, sodass solche Teile nicht auf Reserve liegen. Also werden aus einem alten Schlauch Flicken ge-bastelt und über die ohnehin schon Furten sind Ereignisse

Neugierige Kinder

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dicken Stellen geklebt. Der „Mecha-niker“ macht das sehr geschickt, wir beschliessen, dass das funktioniert und sind optimistisch. In der Zwischenzeit lehrt und lernt Eliane mit der ganzen Kinderschar und dem Büchlein „Kauderwelsch“ Deutsch - Bahasa Indonesia. Die Kinder sind extrem wissbegierig und wollen sofort wissen, wie man alles möglich und vor allem Her-zensangelegenheiten in Deutsch ausdrückt. Nach mehreren Stunden ist das Moped nun repariert, wir ent-lohnen den „Mechaniker“ und bre-chen auf. An der Südküste entlang Richtung Westen und dann zurück nach Maumere wollen wir. Schreck und graus nach 7-8 km wieder das selbe gummiweiche Gefühl im Gesäss, die Reparatur hat nicht gehalten. Der Reifen ist wieder platt. Diesmal noch weiter von der nächsten Ansiedlung entfernt. Völlig frustriert über unser Pech stossen wir wieder, es ist jetzt ca. 14.00 Uhr, immer noch sehr heiss. Bald kom-men auf einem Moped zwei Indone-sier gefahren. Auch sie haben kein Reaparaturmaterial dabei, aber der Schlauch wäre ohnehin nicht mehr zu reparieren gewesen. Nach einer schwieriger Unterhaltung finden wir heraus, das der nächste Ort etwa 3 Km weiter sein soll. Eliane be-schliesst mit dem einen Indonesier in das nächste Dorf zu fahren und Hilfe zu holen, während ich mit dem anderen Richtung Dorf laufe. Eliane verspricht dem Mann Geld und der fährt los. Jedem dem sie begegnen erzählend, auf Indonesisch, das die Frau hintendrauf im 50`000 Rupia gibt für das Herbeiholen von Hilfe. Ich laufe mit dem zweiten Indone-sier und dem Moped über eine hohe Klippe steil bergan. Der Indonesier mag mein Marschtempo nicht mehr halten und fällt zurück. Ich sorge mich um Eliane, sie hat alles Gepäck, alles Geld und alles Wasser in der Tasche und ich ein kaputtes Moped. Die Situation sieht eine halbe Stun-de nach unserer Trennung recht beschissen aus. Nach der Klippe

kommen wir einen steilen Abhang hinunter und wieder eine Furt. Diesmal ein ziemlich breiter Fluss, mit trübem Wasser. Ein LKW kommt entgegen. Der Chauffeur erklärt mich für verrückt. Bis zum nächsten Dorf währen es ca. 10 Km, er komme am nächsten Tag zurück und nähme

mich mit wenn ich warte. Entschlossen überquere ich den Fluss und nehme den nächsten Anstieg in Angriff. Zwei, drei Kilometer weiter kommt mir ein leerer Kleinbus entgegen. Die jungen Indonesier darin bedeu-ten mir einzusteigen und helfen mir das Moped durch die kleine Seiten-türe einzuladen. Völlig erschöpft lasse ich mich auf die Rückbank fal-len und stelle fest das meine Kleider von Kopf bis Fuss durchgeschwitzt sind, das Gehen war eine absolute Tortur. Nach zwei, drei weiteren Kilometern kommen wir zum Meer hinunter, einige Häuser stehen hier. Meine Fahrer halten an, verschwin-den. Nach einer Weile kommen Sie wieder, sie waren ein paar Fische kaufen. Weiter geht die Fahrt, wenn ich mir vorstelle, das ich die Strecke auch noch schiebend hätte zurück-legen müssen, wird mir klar, dass ich das an diesem Tag nicht mehr ge-schafft hätte. Meine Sorge um Eliane vergrössert sich deutlich. Plötzlich kommen wir in ein Dorf. In der Mitte eine grosse Menschenversammlung, wieder hauptsächlich Kinder und Jugendliche, aber auch mit einigen

Erwachsenen durchmischt. In der Mitte der Traube zwei Stühle auf dem einen sitzt ein alter einbeiniger Mann, offensichtlich der Dorfältes-te, auf dem anderen Eliane beim indonesisch Unterricht. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Jetzt erfahre ich, dass Eliane den Bus geschickt hat,

drohend damit das sie keine Rupia bezahlen wird wenn nicht Moped und Schieber so rasch als möglich hier zur Werkstatt gebracht werden. Gegenüber der Beiden liegt eine Motorradwerkstatt, diesmal sogar richtig ausgestattet. Sofort wird das Motorrad ausgeladen. Die Re-paraturarbeiten können beginnen. Inzwischen werden wir wieder mit Kokosnüssen versorgt, der alte Mann scheucht einen Jungen auf die nächste Palme damit dies auch schön frisch sind. Ebenfalls sorgt der alte Mann sorgt ebenfalls dafür, das die Kinder und Jugendlichen nicht zu aufdringlich werden, denn alle waren sehr gespannt zu sehen wie die zwei Weissen sich nach der erfolgten Rettung begrüssen. Nun wird weiter Bahasa gelernt und weil die Photogeschichte schon das erste mal für Beifallsstürme gesorgt hat probieren wir es gerade noch ein-mal. Wieder rasender Beifall.Jetzt kommt aus, das unsere „Retter“ zuviel Geld für die ganze Aktion

Fremde sind sehr willkommen

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verlangt haben. Der alte Mann und seine Frau tadeln die „Retter“ scharf, worauf die sich mit einem ange-messenen Betrag zufrieden geben. Wieder sind wir berührt und auch sehr verwundert über die enorme Gastfreundschaft und die Freund-lichkeit dieser einfachen Menschen. Keine Frage, bei uns in der Schweiz geht man mit Ausländern in Schwie-rigkeiten sehr viel weniger zuvor-kommend um, obwohl wir uns das wesentlich besser leisten könnten. Rasch ist nun das Moped mit einem neuen Schlauch ausgestattet und repariert. Wir begleichen unsere Rechnungen, bedanken uns für

die erwiesene Freundlichkeit und fahren Heim. Froh darüber, nicht irgendwo im Dschungel übernach-ten zu müssen, froh darüber diese freundlichen Menschen kennege-lernt zu haben und froh darüber, das der Pneu nun bis in unser Resort gehalten hat.

Ruhe, Entspannung

13. Februar 2005Nach einem Ruhetag, mit Schnor-cheln und Seepferdchen ansehen, finden wir in Maumere ein inter-essantes Restaurant. Aus verschie-denen Töpfen beim Tresen, kann man sich die Speisen aussuchen. Von Beef über Porc zu Hund, von Grille bis Seetang, was das Herz begehrt. Die Besonderheit aber ist,

dass wenn man sich in den hinteren klimatisierten Teil des Restaurants setzt, alle Speisen des Restaurants in kleine Schalen aufgetischt werden, dazu Reis uns Wasser. Hat man nun ausgiebig gesgessen, müssen nur jene Schalen bezahlt werden, von denen man auch genommen hat. Witzig, rasch lernen wir viele Lecke-reien kennen, allerdings hält sich Eliane mit der breiten Auswahl doch etwas zurück, Leber, Froschschenkel, etc. lässt sie aus.

Südwestflores

14. Februar 2005

Wir beschliessen eine weiter Ausfahrt mit dem Moped. Ca. 100 km südwestlich soll sich ein legen-därer Vulkan mit drei Vulkanseen befinden. Die drei Seen haben auf-grund ihre im Wasser enthaltenen Bakterien unterschiedliche Farben. Schwarz, Türkis, und Dunkelblau. Wieder fahren wir durch die Berge im Hinterland von Maumere. Die Strasse ist viel besser als die Ge-birgsstrasse vom 12.02.05 Immer zwei Spuren breit und nur gelegent-lich von grösseren Löchern und Erde durchbrochen. Nach der Passhöhe fahren wir durch ein breites Tal Richtung Südküste. Auf dem Talbo-den wird Reis angebaut und immer wieder treffen wir grosse Wasser-büffel am Wegrand. Diese urigen

Tiere schützen sich mit einer dicken Lehmschicht gegen die sengende Sonne. Bald öffnet sich das breite Tal gegen das Meer hin. In der to-senden Brandung steht ein grosses Holzkreuz. Wir lassen uns erklären, das hier vor einigen hundert Jahren die Portugiesen an Land kamen. Die Felsen der steilen Südküste sind hier immer wieder von Traumstränden unterbrochen. Es gibt hier kein einziges Hotel oder ähnliches bis auf ein winziges Resort, was aber offen-sichtlich kaum frequentiert wird. Die Besucher scheinen wohl ausschliess-lich Ein-heimische zu sein.

Wracktauchen

15. Februar 2005Wir hören von einem Wrack, was ei-nige Kilometer weiter in Strandnähe liegen soll. Das Wrack stammt aus dem zweiten Weltkrieg und ist wohl ein Japanisches Transportschiff. Nach Erkundigungen bei „Harry“ lassen wir uns mit dem Bus bis zum entsprechenden Strand fahren. Ca 8 km oestlich von unserem Resort. Wir werden begleitet von einem einheimischen Tauchguide. Nach-dem wir alle Ausrüstungen zusam-mengabaut hatten, bemerkten wir, das einiges an dem Equipment wieder einmal nicht stimmte. Eine Tarierweste hat sich von selbst aufgeblasen. Der Guide erklärt sich bereit mit dieser Weste zu tauchen. Sein Pech, das sich einer der Lun-genautomaten dann auch noch so voll setzt, das keine Luft mehr kommt. Wir lassen ihn zurück. Nach einer kurzen Beschreibung finden wir das Wrack. Es beginnt etwa auf 10 m Tiefe, und erstreckt sich bis auf ca. 32 m. Es scheint nur die vordere Hälfte des Schiffes zu sein. Wir trauen uns nicht nach dem Rest zu suchen, da die Sicht schlecht ist, ca. 4-5 m und der Atemwiederstand unserer Lungenautomaten schon in 30 m Tiefe erheblich ansteigt. Bei jedem Atemzug schwankt der Druck auf den Finimetern um mehr als 50 bar. Also lassen wir es gut sein und

South-west-coast

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beschränken uns auf das was wir ge-rade gefunden haben. Der Bewuchs des Wracks ist nicht so wahnsinnig. Einige Drachenköpfe liegen faul herum. Einige wenige Nacktschne-cken. Plötzlich erscheinen einige Fledermausfische und ihnen folgt ein Schwarm Makrelen. Schon

ist die Show wieder vorbei. Wir beenden den

Tauchgang nach ca. 1 Stunde und beschliessen keinen zweiten Tauch-gang an der Stelle zu unternehmen. Am Nachmittag fahren wir dann mit dem Boot aus. Die Nussschale ist mit dem Equipment für drei Taucher reichlich gefüllt. An einer sehr schön bewachsenen Steilwand absolvieren wir den 2. Tauchgang. Das Riffdach ist völlig zerbombt, die Wand aller-dings sehr schön bewachsen. Einzig etwas wenig Fisch gibt es hier, sonst aber absolut paradiesisch. Wir steigen erst aus dem Wasser wie wir keine Luft mehr haben.

Weiterer Tauchtag

16. Februar 2005Ein weiterer Tauchtag, wir fahren mit dem Boot etwa 2 Std. durch die Inseln die „Flores“ vorgelagert sind an der „Pulau Pesar“ vorbei. Die lange Fahrt führt uns durch ein Gebiet in dem intensiv Algen für die Nahrungsmittelindustrie gezogen werden. So ist das Wasser mit vielen kleinen Arbeitsbooten übersäht. Überall sind Indonesische Arbeiter mit reparieren und ernten beschäf-

tigt. Im Norden von „Pulau Baby“ machen werfen wir wieder Anker. An einem wunderschönen Drop Off lassen wir uns von der leichten Strömung gemächlich entlang tragen. Es begegnen uns einige graue Riffhaie und auch ein schöner Silver-Tip. Dieser scheint sich für uns

zu interessieren immer wieder zieht er seine Kreise so, dass er an uns vorbeizieht. Er mustert uns aufmerk-sam. Langsam müssen wir wieder aufsteigen, auch die Strömung wird nun etwas stärker. Nach 75 Minuten lassen wir uns wieder vom Boot aufpicken. Unter einem Baum an einem absoluten Traumstrand mit schneeweissem Sand werden wir kulinarisch verwöhnt und wir geniessen jeden Augenblick an diesem schönen Ort. Eliane wir von Sandflöhen total verstochen, das ist wohl der Preis für Natur pur. Der zweite Tauchgang des Tages absolvie-ren wir an einer kleinen namen-losen Insel. Das Riff fällt ab bis auf ca. 30 m. Hier fällt vor allem auf, dass es riesige Tonnenschwäme gibt. Jede Menge Blaupunktrochen etc. Zu guter Letzt besucht uns eine Gruppe Thunfische. Einfach herrlich.

Rückreise nach Bali

21. Februar 2005Nach einigen Tagen Ruhe und

langen Gesprächen mit „Harry“ und unseren neuen deutsch-italieni-schen Freunden, ist es Zeit nach Bali zurückzukehren. Bei der Zwischen-landung in Sumbawa verzichten wir dieses mal auf das Aussteigen aus dem Flugzeug und kommen so ca. 2 Stunden später wohlbehalten wieder in Bali an.

wieder „Daheim“ in Bali

23. Februar 2005Nun wieder zurück im Hotel „Menta-ri“ in „Bali“, fängt wieder das normale Leben an. In „Flores“ sind viele Fälle von Malaria und einige von Denge-fieber ruchbar geworden. Jutta und Günter beides Aezte, unsere neuen italienisch-deutschen Freunde ha-ben uns auf das Risiko von Malaria aufmerksam gemacht. Tatsächlich sind auf „Flores“ viele Fälle von Malaria bekannt geworden, ganz im Osten, auch Dengefieber. Wir be-schliessen daher, vor unsere weiter-reise nach Ambon, Malariaprofilaxe zu nehmen. Wir verwenden Lariam. Allerdings ist das sehr schwer auf Bali zu bekommen. Wir haben aber dafür keinerlei Nebenwirkungen. Indonesisch lernen, die Sprache

bleibt einfach nicht im Kopf, Lariam suchen, ebenfalls müssen wir eine Tasche auftreiben, in der wir den Laptop und die Fotoausrüstung transportieren können. Ein Unter-fangen, was hier fast unmöglich ist. Ebenfalls stellen wir fest, dass wir die Tauchcomputer nicht mehr aus-lesen können, keine Ahnung woran

Bomberboat

Erstes Auto in Bali

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das liegen mag. Wir finden heute nur Probleme, keine Lösungen.

Der Hafen von Benoa

23. Februar 2005Besuch im Hafen von Benoa. Das rege Treiben des Hafens ist sehr faszinierend. Wir beobachten die Renovation von grossen „Pinissis“ die wohl für den Thunafang einge-setzt werden.Überall wird Eis in die Laderäume gefüllt, sieht verrückt aus, bei 35° im Schatten. Aber der ganze Fang muss rasch möglichst auf Eis gelegt wer-den. Auch beobachten wir wie aus einem Schiff grosse Thuna’s ausgela-den werden, gewaltige Brocken von steiff gefrorenen Tieren. Alle so ca. 1,2 – 1,6 Meter lang. Ein ganzer LKW voll. Die Tiere tun uns gewaltig leid, gerne würden wir solche Brocken auch mal beim Tauchen antreffen.

Erste Autofahrt

26. Februar 2005Erstes Mal Autofahren in Denpasar, ein Jeep, Daihatsu..... 260’000 km gelaufen, eine neuwertige Occasion nach der Version des Vermieter’s. Linksverkehr, Linkslenkung, und grad mal durch den Stossverkehr von Denpasar. Es ist katastrophal, immer wieder, verwechsle ich den

Blinker mit dem Scheibenwischer, auf allen Seiten wird gehupt, manchmal geht es mich was an, manchmal nicht. Schon kratzt das Getriebe wieder, habe den 5 Gang und den Retourgang verwechselt. Alles mit links zu machen ist eben gar nicht so einfach. Aber nach ei-nigem Gezerre und Gewürge geht’s dann doch. Es ist schon erstaunlich was sich hier durch die Strassen quetscht, schlängelt und drängelt. Alle wollen gleichzeitig durchs Nadelöhr und irgendwie klappt es auch, das einzige was nicht klappt ist zögern und zaudern. Wir fahren durch eine herrliche Landschaft von Reisfeldern, Bergen und Tälern. Die Schlaglöcher der Piste hauen uns manchmal bis zur Decke, wir werden manchmal von der Strasse gedrängelt, aber der Jeep verdaut alles klaglos.Wir beschliessen das Resort „Mata Hari“ in Nordbali zu besuchen und zu besichtigen. Nach der langen Fahrt empfängt uns der sehr freundlich Besitzer und Erbauer dieses Resort’s. Ein ausserordentlich gepflegtes und wunderschönes Anwesen. Die beeindruckende Empfangshalle wird geschmückt von den lachenden Gesichtern des Personals, die die ganze Gastlichkeit des Hauses

ausdrücken. Der Besitzer bietet uns einen Rundgang durch das Resort an. Die penibel gepflegte Gartenanlage der wunderschön und grosszügig angelegte Poolberreich beeindrucken uns sehr. Der SPA-Berreich ist wunderschön und ladet zum Verwöhnen ein. In der Tauchba-sis von Werner Lau werden wir sehr freundlich empfangen. Es gibt hier ein sehr ausführliches Programm für jeden Tauchgeschmack. Auch ein sehr reichhaltiges Ausbildungspro-gramm wird hier geboten. Zu guter Letzt, lassen wir uns am direkt am Strand gelegenen wunderschönen Beachrestaurant mit einem Drink und der späten Stunde angemessen mit einer köstlichen Süssigkeit ver-wöhnen. Die himmlische Speisekar-te lässt es uns sehr bedauern, dass wir wieder zurückfahren müssen, denn der Rückweg dauert ca. 3,5 Std.

Abenteuer Manado

03. März 2005Heute steht ein neues Abenteuer auf dem Programm. Wir beschlies-sen nach Manado in Nord Sulawesi zu fliegen. Der Flug geht dieses Mal mit der Ga-ruda Airline über Udjung Pandang nach Manado. In Udjung Pandang regnet es, so als wären alle Schleu-sen geöffnet worden. Na das kann ja heiter werden, dachten wir, dass also ist Regenzeit in Indonesien... Aber wie das Leben manchmal so spielt, in Manado begrüsste uns die Sonne wieder und wir werden von den Murex Leuten am Flughafen abgeholt.Das Murex Dive Resort liegt etwa eine ¾ Stunde Autofahrt entfernt vom Flughafen und war hier das Erste überhaupt auf der Insel, ge-gründet von Dr. H. Batuna.Gut, so bekommen wir schon die ersten Eindrücke dieses Landes.Manado scheint mir etwas kleiner als Denpasar. Die Namen der Ge-schäfte kamen mir bereits bekannt vor, wie zum Beispiel das Mata Hari

Reisterassen von Munduk

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ein grosses Einkaufs-Center, die vie-len kleinen Warung`s und Toko`s. An den mächtigen Kirchen an konnten wir erkennen dass hier vor allem Christen sind.Die Strassen haben auch hier zum Teil sehr grosse Löchern, aber unser Driver hat alles voll im Griff. Dann endlich die Murex Tafel an der rechten Seite. Über einen verlot-terten Weg geht’s Richtung Meer. Links und rechts kleine Häuser, dann auf der linken Seite ein Kompressor Haus mit Tauchflaschen, ja sogar mit Nitrox- Klebern darauf. Dann noch eine kleine Brücke und wir sind da.Von Danny und seiner Crew werden wir herzlich empfangen. mit Erfri-schungstüchlein und einem kalten Drink

Nachdem wir das leidige Formular betreffs der Taucherei ect. ausgefüllt haben, zeigt man uns unser Zimmer in einem zweistöckigen vierer Bun-galow aus Holz, schön gelegen über einem grossen Teich mit Barschlis drinnen, was Kurt natürlich sofort freut.Das Zimmer ist sehr einfach einge-richtet, hat eine Klimaanlage, dazu einen Deckenventilator mit einem separaten Bad. Na ja, so richtig wohl fühle ich mich zwar nicht, aber war-ten wir mal ab.Da unsere Tauchentzugserscheinun-gen ziemlich angestiegen waren, entschliessen wir uns am Hausriff

unseren Check-Dive zu machen. Bassra unser Dive-Guide hält ein kurzes Briefing dann endlich, abtau-chen! Es gab viel zu entdecken, angefan-gen bei den Steinfischen zu den Messerschnepfen, über verschiede-ne Schneckenarten zu den Rotfeuer-fischen usw. Faszinierend die schön bewachsenen Reefballs, welche vor ein paar Jahren angelegt wurden.Kurt fühlt sich schon fast wie im „TZT“.Das Abendessen findet ab 19.00 satt. Es gibt ein Buffet mit verschie-denen Töpfen, angefangen beim Reis zum Gemüse, über Hühnchen zu Fisch und am Schluss die Früchte.Das Essen ist eher einfach und fast nicht gewürzt. Und wie sich heraus-

stellt, gibt es auch in den nächs-ten Tagen keine Verän-derung.Es gibt aber Gäste, die fin-den das Essen

vorzüglich, wahrscheinlich sind Kurt und ich zu verwöhnt!

Endlich wieder Tauchen

2. März 2005Heute steht eine Tagestour mit dem Tauchschiff auf dem Programm.Wir fahren etwa zwei Stunden bis zu der Insel Bunaken. Das Schiff ist ein traditionelles Holzboot, ca. 8 m lang, mit drei 40 PS Yamaha Motoren, welche einen riesigen Krach veran-stalteten. Die Boote sind einfach und sehr zweck-mässig.Die Mann-schaft rou-tiniert. Die Tauch-plätze werden subito gefun-den, erstklassige Arbeit. Tauchplatz mässig Spitzenklasse,

Steilwände sehr stark bewachsen, viel Fisch und Super Sicht. Wir lassen uns von einer gemächlichen Strömung dem Riff entlang tragen. That’s Diving.Das Wetter war super und fast kein Wellengang.

Bootstripp mit Überraschung

3. März 2005Die heutige Tour geht mit einem indonesischen 200 PS starken Speed-Boot während zwei Stunden zur Insel Bangka. Auf dem Pro-gramm stehen drei Tauchgänge und dazwischen Mittagessen auf der Insel selber.Die Tauchgänge auch hier wieder vom Feinsten, mit Weisspitzenhaien, Schildkröten, verschiedene Arten von Weich -und Hartkorallen und sooo vielen verschiedene Schne-ckenarten.Nach dem zweiten Tauchgang geht’s auf die Insel. Ein weisser, Bacardi Strand erwartet uns dort. Es hat sechs Bungalows im typischen nordsulawesischen Stil. In der Mitte befindet sich ein Haus mit einem grossen Balkon, das wird das „Re-staurant“ sein. So war es dann auch. Essen, in der Sonne relaxen und zum dritten Tauchgang. Nun geht’s etwa 15 Minuten weiter mit dem Boot der Küste entlang zum nächsten wunderschönen Strand. Das Land wurde zum Ver-kauf angeboten. Auch dort hat es schon fünf Häuser drauf.Nach dem Mittagessen zieht das Wetter langsam zu und der Wind frischt auf. Deutlich ist zu bemerken, dass Speedboote nicht für schlech-tes Wetter gemacht sind. Der Kahn ächzt und stöhnt, der Motor kriegt wohl etwas Wasser und hustet und stellt zuletzt ab. In den kurzen, stei-len Wellen ist das sehr ungemütlich. Glücklicherweise kriegt der Kapitän sein Baby rasch wieder in die Gänge, allerdings denke ich mir auch dass die Wellen nicht mehr sehr viel grös-ser werden sollten, leicht könnte das Boot bei einer solchen Übung

Wasserbungalow Murex Dive-Resort

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sonst voll schlagen. Bei der Heim-fahrt hinterlässt der Wind schon Schaumkronen auf den Wellen und es beginnt zu regnen. Jetzt muss dass Innere des Bootes regelmässig gelenzt werden, denn es regnet nun so stark, dass sich die Sicht auf etwa zehn Meter reduziert. Plötzlich hält der Kapitän das Boot an, wenige Sekunden später fragt der Guide nach einem Kompass. Spätestens jetzt bemerken wir, dass wohl nicht alle notwendigen Gerätschaften an Bord sind. Jedenfalls der Kompass fehlt und die Richtung ist bei der schlechten Sicht nicht mehr zu be-stimmen. Glücklicherweise reissen die Wolken bald wieder auf, der Regen lässt wieder nach und nach einer halben Stunde können wir die Fahrt fortsetzten, weil die Berge von Sulawesi wieder zu sehen sind und uns die Orientierung wieder ermög-lichen. Resümierend stellen wir fest, dass zwei Stunden Fahrzeit mit dem Speedboot zulange sind für einen Tauchausflug. Bei so langen Aus-flügen ist auch die Frage nach der Seemannschaft sicherlich erlaubt und für mich stellt sich die Frage ob eine Einmotoranlage an einem Speed-boot vertret-bar ist, oder nicht besser zwei kleinere Motoren ver-wendet werden sollten um eine vernünfti-ge Redun-danz zu gewährleisten.

Vulkanbesteigung

4. März 2005Ausflug zum Gunung Api „Klabat“. Mit dem Kleinbuss und einem Deut-

schen Pärchen was wir gestern ken-nen Lernten, Ariane und Markus un-ternehmen wir einen Ausflug zum Vulkan „Klabat“. Zuerst allerdings wollen wir einen Markt besu-chen in der Ort-schaft „Tatelu“. Nun wie soll ich sagen, dies ist ein Wochen-markt, also einer der nicht täglich ist. Nun die Leute von Ma-nado sind dafür be-kannt, dass sie alles was kreucht und fleucht auf den Grill spannen. Aber dass sie das so wörtlich neh-men hätten wir nicht gedacht. Also der erste Stand noch etwas vor dem eigentlichen Markt. Auf der Theke liegen schwarze Dinger, bei genaue-rer Betrachtung stellen wir fest, Rat-ten gebraten. Etwas weiter scheint es noch etwas ernster zuzugehen, Wieder der selbe Haufen schwarzer

„Ratten“, daneben gleich ein weite-rer Haufen ebenfalls schwarz, aber es sieht aus wie Leder-stückchen. Völlig falsch, an diesem Stand gibt es keine Ratten, sondern geröstete Flughunde. Nach dem Grillen

entfernt ein junger Mann den Flug-hunden die Flügel und wirft diese auf einen Haufen. Mein Indonesisch ist leider noch zu schlecht um ihn nach dem Verwendungszweck der Flügel zu fragen, den Verwendungs-zweck des restlichen Tierchens wird

uns allerdings rasch klar, an einem Stöcken durch den After gehalten dienen diese als Zwischenverpfle-gung, so als Snack oder so, wir lehnen dankend den Versuch ab. Einige Meter weiter wer-den die Tier dann grösser (siehe Bild), immer noch schwarz, mit den selben Stöckchen im A..... Aber das schlägt uns dann doch etwas auf die Magennerven und wir sehen zu, dass wir eine andere Region des Marktes finden. Vorbei an einem Stand an dem es gekochte Hühnchen gibt. Auf der einen Seite des Standes werden den Hühnern von einigen Leuten die Köpfe abge-nommen, etwas weiter kommen sie ins heisse Wasser, um nach einigen Minuten von Hand gerupft zu wer-den. Nach wenigen Minute sind die Hünchen fertig zubereitet. Jetzt ist uns klar, was unter dem Ausdruck „Frisch“ zu verstehen ist. Geduldig erklärt unser Führer uns alles bis ins Detail, sein Witz führt uns galant über die für uns doch ungewöhnli-chen Eindrücke hinweg. Schweine Kühe, Schildk..... Fisch und alles, wirklich alles, ist hier zu bekommen, erst jetzt bemerken wir, das wir

Hund einmal anderse

Kulturlandschaft Manado

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im Blut gehen und auch unsere Kleidung schon Farbe angenommen hat und wohl eine Wäsche vertragen kann. Der Markt ist sehr rege besucht, das Angebot auch an Gemüse und Früchten ist riesig. Nun unser Appetit hält sich etwas in Grenzen und wir beschliessen die Weiterfahrt zum Gunung Api. Ein herrlich fri-sches Windchen geht, wir kommen in höhere Lagen, die letzten 2 Km legen wir zu Fuss zurück. Durch Fel-der und Wald geht es recht steil den Vulkanke-gel hoch. Auf den Felder wird

überall sehr emsig gearbeitet. Jede noch so kleine Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, terassiert und mit unendlich viel Handarbeit bepflanzt. Es ist schon gewaltig was die Menschen hier leisten.So langsam erreichen wir den Kra-terrand und können weit unten drei Seen erkennen. Leider ist es zu steil um hinab zu steigen so dass wir hier Oben die herr-liche Aus-sicht über „Manado“ geniessen. Der Schwefel-geruch erinnert uns daran, dass wir uns auf einem „Feuer“ befinden, un-ser Guide erklärt uns, dass wir später die Gelegenheit haben werden, ein geothermisches Kraftwerk zu besichtigen, dass diese gewaltigen Energien anzapft und wir den natür-lichen Wasserkocher „Klabat“ noch bei seiner Tätigkeit von nahem beo-bachten können. So kommt es dann auch, nach dem Abstieg vom Vulkan fahren wir wieder durch Reisfelder, umrunden einen grossen Süsswas-

sersee und landen schliesslich an einem Seitenausgang des Vulkan’s. Hier können wir kochende Quellen und das Farbenspiel der Mineralien, vor allem Gelb, bewundern und zu-sehen wie der kleine See unterhalb der Austrittsstelle des Vulkans durch heisses ausströmendes Gas von unten erhitzt wird.

Ausflug mit dem Moped

7. März 2005

Wir mieten heute wieder einmal ein Moped, obwohl uns alle abraten und uns empfehlen doch einen Fahrer zu nehmen. Uns gefällt der direkte Kontakt mit der Natur und der Bevölkerung mit dem Moped ausnehmend gut. Wir fahren der Nordküste von Sulawesi entlang. Etwas be-fremdet stellen wir fest, dass es einige Hotel-anlagen gibt, hier, die wohl nicht

mehr in Betrieb sind. Die Saison

beginnt Ende März, es ist also noch nicht alles geöffnet. Allerdings sind einige Anlagen darunter, die wir natürlich besichtigen, die nur mit sehr grossem Aufwand wieder-be-lebt werden kön-nen. Ei-gen-tlich denken wir, läuft hier etwas schief, hier sind riesige Summen in Land und Anlagen investiert worden, die nun vor sich hin rotten und auch noch hässlich aussehen. Gerade stehen wir in einer Anlage, hier gibt es einen 50 m langen Pool, das Wasser vollständig veralgt und verdreckt, der Pool gut zur Hälfte gefüllt, vermutlich vom Regen, also der Aufwand zur Instandstellung ist sicherlich nicht kleiner als der Aufwand für den Neubau. Eine Anlage besichtigen wir, sehr schön, direkt neben einer solchen riesigen Hotelleiche, dieser sieht man an, dass auch hier schon länger nie-mand mehr zu Gast war. Eigentlich würde uns interessieren, wem die Anlagen gehören, aber das steht natürlich nicht angeschrieben. Ger-ne hätten wir die Besitzer nach ihren Geschichten gefragt, aber leider ist es hier gar nicht so einfach, zu erfahren, wem was gehört.

Resume Manado

9. März 2005Die Reise nach Sulawesi hat einen für uns tiefen Eindruck hinterlassen. Die Insel ist riesig, 202’000 km2, hier leben ca. 16`000`000 Menschen der unterschiedlichsten Rassen. Es wer-den hier ca. 5 Hauptsprachen ge-sprochen und es sind alle grossen

Markt in Tatelu

Vulkan Sadan

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Weltreligionen vertreten inkl. der traditionell animistisch geprägten Stammesreligionen. Der höchste Berg, der Gunung Rantemario, er ist immerhin 3›440 Meter hoch. Im Nor-

den, in der Region Manado leben vorwiegend Menschen christlicher Religion. Die Menschen hier sind sehr freundlich und an allem neuen interessiert. Sie sind tief in der Familie verwurzelt. Der Norden, hier hat wunderbare Tauchgebiete zu bieten. Zu erwähnen ist hier besonder’s die Insel Bunaken mit ihren wunderbaren Steilwänden, strömungsreich und mit reichlich mit Fisch gesegnet. Aber auch für die Makrofan’s ist der Tisch fürstlich gedeckt. Ob Lembeh-Street oder diverse Plätze an der Nordküste, sel-tenes und kleines wie Seepferdchen, Rheinopia’s oder auch nur Froggi’s gibt es zu sehen. Über Wasser ist der Norden sehr abwechslungsreich ge-staltet, tropische Hügellandschaften vulkanischen Ursprungs laden zum entdecken ein. Die Fruchtbarkeit der Erde, die Regenwälder und das Klima machen eine schier unglaub-liche Flora und Fauna möglich. Uns gefällt es hier sehr.

Rückreise nach Bali

10. März 2005Heute fliegen wir zurück. Wieder geht es über U`Pandang nach Bali,

mit umsteigen. Unterdessen sind wir ja Profi`s im Fliegen und so kommen wir in Bali ohne Proble-me an.Am Flughafen werden wir bereits von unserem Hotel-driver erwartet. Er wirkt für mich etwas hektisch

und fährt gegen seine Gewohnheit ziemlich schnell. Komisch, auf den Strassen hat es fast keinen Verkehr, und dies um 18.30! Wo sind nur alle Leute?Ich erkundige mich beim Driver und er erklärt mir das gestern ein Feiertag war, der „Galugan“ heisst und dass morgen der „Nyepi“ Day ist. Dazu ist folgendes zu sagen.Wie wir ja schon festgestellt haben waren die Balineser die letzten Wochen beschäftigt mit riesigen Statuen zu bauen. Unterdessen erkennen wir, dass es sich um furcht erregende Monster handelt. Und wenn es heute Abend dunkel ist

werden die Monster in einem Um-zug Richtung Meer getragen.Dort werden sie dann angezündet und dadurch sollen alle bösen Geister Angst bekommen und ver-

schwinden.Am „Nyepi“ Day, also Morgen darf kein Mensch sich draussen aufhal-ten, also niemand darf das Haus verlassen. So können die Geister, welche vielleicht noch einmal rückwärts schauen niemanden entdecken und kehren so auch nicht zurück.Das gilt selbstverständlich auch für uns Touristen.

Nyepi Dai

11. März 2005Nyepi Day. Feiertag für die Balineser, aber nicht nur, sie dürfen auch nicht kochen oder waschen, das könnte ja bemerkt werden.Für uns heisst das den ganzen Tag faul am Pool rumhängen, Mails schreiben und unser Tagebuch auf den neusten Stand bringen.

Haus oder Hotel

12. März 2005Wieder ein ganz normaler Tag. Für heute nehmen wir uns vor einen „etwas“ kleineren Tauchrucksack für Kurt zu kaufen. Es ist leichter für uns zu tragen, wenn unser Tauchgepäck in zwei Taschen verstaut werden kann.Um 12.00 Uhr sind wir mit Edi und seiner Frau Ella zum Essen verabre-det. „Padong- Food“ steht auf dem Plan. SGP (schnell, gut, preiswert!)

Man darf sogar, typisch indone-sisch essen, mit den Fingern.

Serviert werden lauter feine Leckereien in kleinen

Schälchen und dazu Reis. Bezahlt wird nur, was

auch gegessen wird. Den Kaffee trinken

wir bei Edi zu Hause. Beim

„Bintang“ fangen dann die Männer an „Luftschlösser“ zu bauen, oder wie Kurt so schön sagt Zukunftsplä-ne zu schmieden. Was alles umge-setzt werden kann sehen wir dann...in naher Zukunft.Als erstes wollen wir auf Bali ein

Typisches Bauernhaus in der Region Manado

Geothermisches Kraftwerk

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eigenes Haus mieten, damit ich endlich wieder „ein zu Hause“ habe. Auf die Dauer

werden die Kosten im Hotel teurer, als wenn man eine Miete bezahlen würde.Da Ella bereits drei Häuser wusste, welche zu haben sind, konnte uns nichts mehr aufhalten, sie zu besich-tigen.Das erste ist das Nachbarhaus von Ihnen. Zweistöckig, mit drei Schlaf-zimmern, Wohnraum und Küche. Im Garten mit einem Pool.Das zweite, noch nicht ganz fertig renoviert, ist im typisch balinesischem Stil gebaut. Kurt`s Herz schlug sofort höher, als er anstelle eines Pools einen Teich mit „Barschli`s“ entdeckt. Das dritte, auch typisch balinesi-scher Baustil gefällt uns sehr, da es aber in der Nähe des Meeres ist, wird es wohl etwas teurer werden. Auch dieses Haus hat drei Schlaf-zimmer mit drei Badezimmern dazu und einen Pool, und Platz für einen Teich.Ella wird für uns noch den Preis abklären.

Lombok

16. März 2005Heute ist schon wieder Koffer packen angesagt. Diesmal wieder mit Tauch-gepäck und wenig Kleidern, da wir nur 3 bis 4 Tage bleiben wollen.Es geht mit der Fluggesellschaft Merpati auf die Insel Lombok.Eigentlich habe ich gar keine so grosse Lust dieses Mal, aber Kurt`s Tatendrang siegt.Was für ein kurzer Flug! Ganze 15 Mi-nuten sind wir in der

Luft, schon landen wir in Mata-ram, der Hauptstadt von Lombok.Auch dieses Mal ein kleiner Flugha-fen, umso schneller geht’s mit dem Gepäck.Beim Ausgang werden wir auch

schon erwartet. „Ari“ heisst unser Betreuer, ein sehr sympathischer Mann, geboren in Mataram.Beim Auto angelangt fragt er uns,

ob wir noch Hunger haben und et-was essen wollten, da die Fahrt etwa 2 Stunden dauert. 2 Stunden für 60 Kilometer, was kommt da auf uns zu.

Ich schaute Kurt nur an

und dachte j.......!Die Fahrt geht über eine gut ausge-baute Strasse durch Mataram.Keine Kirchen sind zu sehen, son-dern Moscheen. Die Frauen sind aber nicht verschleiert. Vorbei an den bekannten Warungs und Tokos. Unterdessen konnte ich die Tafeln auch lesen und verstehen. Schon ist die Stadt hinter uns und wir fahren durch terassierte, üppige, Reisfelder. Die Männer und Frauen sind fleissig am Arbeiten. Keine Maschinen, kei-ne Wasserbüffel sondern alles von Hand und das in einer Stellung, bei der mir beim Hinsehen schon der Rücken schmerzt.Auch hier ist der für uns schon gewohnte Linksverkehr angesagt. Mir fällt auf das hier keine Bemos fahren, sondern kleine Pferde kleine Kutschen ziehen, die so genannten „Becak“. Kurt ist total fasziniert und fleissig am fotografieren.Die Häuser sind hier eher klein und einfach, aber machen ein gepfleg-ten Eindruck.Der Weg wird steiler und kurviger. Rauf und runter, hin und her, Rock`n roll sagte „Ari“ und lacht herzhaft dabei. Eine Stunde Fahrt haben wir schon hinter uns, die Höchstge-schwindigkeit knapp über 40 km/h. Aber von jetzt an ging es nur noch im Schritt-Tempo und langsamer. Mein Gott was für eine Strasse. Löcher wo man hinsieht, halb so tief wie die Räder gross, ich bewundere unseren Fahrer.

Monster am Nyepi-Day

Monster am Nyepi-Day

Monster am Nyepi- Dayu

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Die „Strasse“ wird immer steiler, hoffentlich müssen wir nicht aus-steigen uns schieben. „Ari“ schaut zu uns und teilt uns mit, noch diesen Hügel, dann sind wir da.

Geschafft, das Auto bleibt stehen, wir steigen aus, an einem weissen Sandstrand direkt am Wasser. Sofort sind wir von freundlichen und neugierigen Menschen umringt. Die Kids interessieren sich vor allem für meine Haarfarbe.Fragend sehe ich Kurt an, wo kom-men wir nur hin?„Ari“ entgeht mein Blick nicht, wie-der lacht er und zeigt auf ein gelbes Boot, welches von der anderen Seite der Bucht herkommt und uns abholt. Also Schuhe ausziehen und rein ins Vergnügen, natürlich gibt es hier keinen Steg, braucht es auch nicht, die Männer bringen das Boot ganz nahe an den Strand.Das Meer in dieser Bucht ist ganz ruhig und die Überfahrt dauert etwa 10 Minuten.Beim Aussteigen fallen mir doch glatt die Schuhe ins Wasser, dass kann mich aber überhaupt nicht aus

der Ruhe bringen.Was ich jetzt sehe ist einfach „traum-haft“. Ein kleines Paradies, sofort habe ich mich in diesen Ort verliebt.Ari zeigt uns im Bungalow auf „Stel-

zen“ unser kleines Reich und wir fühlen uns sofort wie zu Hause.

Morgenstund

17. März 20055 Uhr morgens, wir werden von Lifegesang des Muha-zedin geweckt. Eigenartig, der Muhazedin wird von einem Kind abgelöst was Suren rezitiert. Leicht gewöhnungsbedürftig, aber hier geht nach dem Morgengebet der Tag los. Beim Blick zum Beach, bleibt uns der Mund offen stehen. Eine Herde Kühe zieht vorbei, und wie uns später Ari erklärt, treiben Kinder diese auf ihre

Weideplätze in den Hügeln der Umgebung. Heu-te ist Trekking „Tschienge“ angesagt. „Ari“ will uns einen Überblick verschaffen. Mit „Ari“ und „Brie“ einem ca. 10 jährigen Jungen als Begleiter, Führer und Beschützer, gehen wir über den Strand und durch das nahe gelegene Dorf. Vorbei an den Leuten des Dorfes, die nicht in den Felder arbeiten. Das Dorf scheint voll-ständig intakt zu sein, kein Strom, kein flies-sendes Wasser in den Häusern, aber funktionierende

ländliche Familienstrukturen. Wir werden wieder einmal ausgiebig bestaunt. „Ari“ unser Führer kennt hier alle, so gibt es hier und dort einen Schwatz. Leider verstehen wir nur wenig Worte. Weiter geht es nach dem Dorf, führt der Pfad steil den Berg hinauf. Hier werden vor allem Reis, Sojabohnen und Gemüse angebaut. Eine Kolonne von Frauen kommt uns entgegen, schwer beladen mit riesigen Säcken gefüllt mit Reis auf dem Kopf. Die Frauen tragen ihre Last mit bewunderns-werter Leichtigkeit über den steilen und steinigen Pfad. Wir haben schon ohne Last unsere Mühe, sie bewäl-tigen diesen aber sogar mit Grazie und einem freundlichen Lächeln. Wir erklimmen die erste Hügelkup-

pe und haben einen über-wältigenden Ausblick über die felsige Bucht und den Weg den wir mit dem Auto gekommen sind. Weiter gehen wir auf schma-len Pfaden durch Felder und kom-

men langsam auf die Wasserscheide der kleinen Halbinsel auf der wir uns befinden. Zum Glück haben unsere

Monster am Nyepi-Day

Flying BecakTatelu

Belongas Bay Resort

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Begleiter an Wasser gedacht und dieses mitgenommen, denn es ist ca. 35° Celsius warm, und nach dem

steilen Aufstieg sind wir völlig nass und durchgeschwitzt. Wir sind über-wältigt vom Anblick der Südküste von Lombok, sanft fällt der Hang gegen das Meer was von steilen Klippen durchsetzt ist ab, um in einem breiten Sandstrand zu enden. Tosend brandet das offene Meer an diesen Strand und schäumend spritzt es über die Felsen. Hier gibt es keine touristische Infrastruktur, aber eines ist klar, die Wellen sind so gross, der Beach so flach, jedem Surfer würde das Herz hier einige Takte höher schlagen. Hier ist die Brandung sehr stark. „Ari“ erklärt uns das es an den Felsen im Meer einige sehr interessante Tauchplätze gibt, die wir natürlich am nächsten Tag sehen wollen.

Tauchen in Lombok

18. März 20057 Uhr, wir haben super geschlafen, nicht vom Gesang sind wir heute

aufgewacht, sondern vom Vogelge-zwitscher und den Sonnen-strahlen. Nach einem ausgiebigen Frühstück

geht es

heute zum

Tauchen. „Ari“

erklärt uns, dass

eine externe Tauchbasis

ihre Tagestou-ren hier organi-

siert. Um 10 Uhr kommen sie dann

endlich an.Schon gestern

haben wir das Tauch-boot gesehen. Ein relativ kleines Boot, mit für die geringe Länge des Bootes, sehr hohen Bordwänden. Ebenfalls ist das Boot, jedenfalls für indonesische Verhältnisse kräftig motorisiert. 2 Aussenborder mit je 85 PS. Auffällig auch, in dem Boot gibt es nichts, was herumfliegen könnte, die Tanks sind fest einge-baut. Baumaterial ist Holz, in sehr massiver Ausfüh-rung. Wir fahren zum Tauch-platz „Mag-net“. Eine Fels-nadel im offenen Meer, rundherum tief und blau. Starke Strömung, starke Dünung und vor allem, alles durcheinander.„Afis“, unser Tauchguide hält ca. 30 Meter vor der Felsnadel ein kurzes Briefing. „Alle zusammen mit leeren Jacket’s ins Wasser.

Treffen auf 5 Meter im Blauen, dann mit dem Kompass zur Felsnadel. Abstieg entlang der Felsnadel im Strömungsschatten, Gruppe bleibt zusammen. Wenn der Erste 100 bar auf dem Fini hat, ist das der Grund für die Rückreise. Diese sieht folgendermassen aus, zwischen 10 und 15 Meter als Gruppe zusammen ins Blaue schwimmen, Boje setzten, Sicherheitsstopp auf 5 Meter.....“Also der Kapitän manövriert das Boot im Windschatten hinter die Felsnadel, wir lassen alle Luft aus un-seren Jackets. Wie Frösche hocken wir ausgerüstet auf der Bordkante,um auf das Signal von „Afis“, ins Wasser zu springen. Die Wellen sind kräftig, die Gischt spritzt über die Felsnadel. Auf das Signal von „Afis“, springen wir alle gleichzeitig ins Wasser, sofort fährt das Boot retour aus dem Gefahrenbereich. Abtauchen ist gar nicht so leicht, 2 Meter und null Sicht, so viele Luftblasen sind im Wasser. 3-4 Meter langsam bessert die Sicht. Vage kann ich Eliane sehen. 5 Meter, die Sicht vielleicht 6 oder 7 Meter, also schlecht. Es schaukelt wie verrückt, die Dünung hebt und senkt uns mehrere Meter. Ohne Verzug taucht die ganze Gruppe im Strömungs-schatten des Felsens ab. Aber oweh, manchmal geht es rauf manch-mal runter. Eigent-lich

denke ich, dass die Dünnung nun nachlassen sollte. Auf mehr als 15 Metern Tiefe, wird mir klar, dass das

Frauen bei der Arbeit

Belongas Bay

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nicht die Dünung ist, sondern die Strömungsverhältnisse an diesem Platz (Waschmaschinen), und die können schon ganz extreme For-men annehmen. An uns streicht ein grosser Schwarm Thunas vorbei, leider sind sie wegen der schlechten Sicht nur schemenhaft zu erken-nen. Wir kommen zu einer Grotte deren Grund sich auf ca. 32 Meter befindet, sie liegt genau im Strö-mungsschatten hier lässt sich’s das erste mal ausruhen. In der Grotte ein ausge-wachsener Blacktipp, ein ganz schöner Brocken. Den Ver-such links oder rechts an der Grotte heraus-zutauchen um die Felsnadel zu umrunden, brechen wir ab, die Strömung ist gnadenlos.Der Luftverbrauch ist erschrekkend, aber nach mehrfacher Kontrolle bin ich mir sicher, es ist an der Ausrüs-tung nichts kaputt. Das ist effektiver Luftverbrauch. Das Finimeter mahnt zum Aufstieg. So ab ca. 15 Metern verlassen wir die Felsnadel Richtung offenes Meer. „Afis“ setzt seine Boje. Im Blauen bessert die Strömung stark, das ewige rauf und runter der Strömung wird nun wieder nahtlos vom rauf und runter der Dünung übernommen. Unmöglich auf 3 Me-ter einen Sicherheits-stopp einzu-legen. Wir hängen also so zwischen 5 und 6 Metern und versuchen so einigermassen die Tiefe zu halten. Nach einigen Minuten tauchen wir auf und stellen fest, dass die Felsna-del schon fast nicht mehr zu sehen ist. Glücklicherweise ist das Boot un-

serer Boje gefolgt. Der Einstieg ins Boot glückt dann Dank der tatkräftigen Unterstüt-zung der Bootscrew, rasch und trotz der hohen Wel-len, ohne Komplika-

tionen. Etwas erschöpft von diesem exquisiten Erlebnis an diesem doch sehr anspruchsvollen Platz, und et-was enttäuscht, keine Hammerhaie gesehen zu haben, aber glücklich über das gut überstandene Aben-teuer „Tauchgang am Magnetpoint“ kehren wir ins Resort zurück. Jetzt ist uns allen klar, weshalb das Tauchboot so hohe Bordwände ..........hat.

Erkunden von Lombok

19. März 2005Heute stehen wir schon um 6 Uhr auf. Wir wollen den Tag nutzen und die Insel mit dem Auto erkunden. „Ari“ will uns so viele Sehenswürdigkeiten zeigen wie wir ertragen können, sagt er lachend.Also steigen wir erst ins Boot, wel-ches uns auf die andere Seite bringt. Dort wartet auch schon der Driver und los geht’s.Lombok hat eine Population von etwa 2,4 Millionen Menschen.90% davon sind „Sasaks“, 9% sind „Baline-sen“ und eine geringe Anzahl „Chi-nesen“ und „Javaner“. Die „Sasaks“ sind zum grössten Teil Muslims, le-ben in den Bergen, Zentral- und Ost Lombok und sind meist ärmer als die „Balinesen“. Die „Chinesen“ leben

in Ampenan oder Cakranegara.Wir fahren zuerst nach Lembar. Dort befindet sich der Hafen, wo wir auch die Fähre finden, welche von Bali nach Lombok und zurück fährt. Nun verstehe ich auch „Ella“, warum sie uns abgeraten hat, mit der Fähre zu reisen!Vorbei geht’s an Reisfeldern und ein paar Tempeln in den Osten der Insel nach Taman Narmada. Dies ist ein Park mit einer nach gebauten „Miniaturausgabe“ des Gipfels vom „Gunngung api“ (Vulkan) Rinjani und seinem Kratersee. Er wurde 1805 gebaut und trägt den Namen eines indischen Flusses. Der Tempel Puri Kalasa wird immer noch von den „Balinesen“ genützt und sie zelebrieren ihrem Gott Batara. Es hat dort zwei gleich grosse Swimming-pools und viel Platz auf grünen Wiesen zum relaxen.

Weiter geht’s nach Banyumulek. Dort befinden sich vor allem Töp-fereien, spezialisiert auf dekorierte Krüge und allerlei Keramikwaren. Neugierig schauen wir uns in der Werkstätte um. Da sitzt eine kleine Frau am Boden und knetet Ton. Schwups schon sitze ich neben ihr und sie lehrt mich das Formen eines Aschenbechers. Macht richtig Spass, ich darf ihn sogar behalten.Der nächste Halt im Dorf Pringga-sela, das Zentrum der traditioneller Weberei an einem einfachen Web-stuhl. Die hier pro-duzierten Stoffe haben sehr schöne Farben. Wir

Belongas Bay

Livingroom Belongas Bay Resort

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beobachten eine Weberin bei der Arbeit, es macht ihr sichtlich Freude im Mittelpunkt zu stehen. Nun müs-sen wir in den Verkaufsraum, wo wir sofort in Beschlag genommen werden. Schwups und schon stehen wir gekleidet in traditionellem Hochzeitsgewand da. Das muss auch sofort fotografiert werden.Weiter geht es von Senkol nach Kuta. Dieses Gebiet ist geprägt von der traditioneller „Sasak“ Kultur. In

Rembitan halten wir an und sehen uns ein typisches„Sasak“ Dorf an, welches umgeben ist von einer malerischen Landschaft, mit sehr schmalen Strassen und freundlichen Leuten. Wir sehen Schmiede, wel-che Messer schleifen, Hacken und andere Werkzeuge nach tra-ditioneller Technik bearbeiten. Silber-schmiede haben ursprünglich hier begonnen zu ar-beiten. Natürlich kann man hier alle Arten von Silberschmuck sehen und kaufen. Kuta ist geprägt von türkis-blauem Meer , Buchten mit weissenSandstrände, welche begrenzt sind durch hohe Felsen.Da es nun langsam dunkel wird

und wir auch nicht fähig sind noch mehr aufzunehmen, entscheiden wir uns zur Rückkehr.

2. Erkundung

20. März 2005Genau wie gestern stür-zen wir uns so gegen 7 Uhr in neue Abenteuer. Unser Weg führt

uns zuerst zu einem Markt. Oje, dachte ich, nicht schon wieder Hunde! Aber da hatte ich mich dieses Mal getäuscht. Ich habe nicht daran gedacht, das Muslime eine

wesentlich angenehmere Metzgerei Abteilung haben. „Ari“ kauft Erdnüs-se und einen ganzen Bund kleine Bannen ein. Was er wohl mit so vielen Bananen machen will? Unsere Fahrt führt uns heute in den Norden der Insel. Unterwegs beobachte ich wie die Leute emsig am arbeiten

sind, sei es in den verschiedenen Dörfern, oder an den Flüssen beim Kleider waschen, oder in den Reis-feldern. Wieder bestaune ich wie sie

hier alles von Hand erledigen, keine Maschinen.„Seht ihr die Affen“ jauchzt „Ari“, als wir durch einen Wald fahren. Tatsächlich, 20-30 Affen kamen von überall her zum angehaltenen Auto. Wir stiegen aus und gaben ihnen die Nüsse und Bananen zum fressen. Sie nahmen es uns ganz vorsichtig aus der Hand. Zuerst kam der Chef, dann ein paar neugierige Jungtiere und zum Schluss die Affenmütter mit ganz kleinen Affenbabys. Das mir das riesig gefällt ist wohl allen klar.Nun geht zu einem der spektaku-lärsten Wasserfällen auf dieser Insel, „Terjun Sindang Gila“. Wir müssen etwa 20 Minuten laufen. Der Weg führt uns

erst etwa 100 Treppen den Berg hinunter, ganz easy, denke ich mir. Das Geplätschere des Wasserfalls

Fähre Bali Lombok

Alpaufzug

Belongas Bay Harbur

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wird immer lauter und dann sehen wir ihn. Na ja, spektakulär ist wohl etwas übertrieben. Das Wasser fällt so ca. 80 Meter den Berg hinunter. Ein paar Touristen benutzen die Gelegenheit sich zu darunter zu stellen. “WolltIhr auch“ ist „Ari`s“ nächste Frage „oder gehen wir gleich weiter zum „Terjun Tiu Kelep“? Weiter, klar doch. Nun änderte sich der Weg schlagar-tig. Fertig mit den schön gebauten Treppen. Es geht durch den dicht bewachsenen Wald, über Wurzeln und umgefallenen Bäume. Nun

wie-der ent-lang des Felsens, es wird immer feuchter, man spürt es richtig beim Atmen, so muss sich der Regenwald anfühlen. Jetzt heisst es Schuhe ausziehen und durch den Fluss auf die andere Seite. Brr, ist das Wasser kalt. Nun führt der Weg über Felsen, durch Wasser, steil hinauf. Hände und Füsse sind im Einsatz. Dann als ich fast nicht mehr weiter will, der Wasserfall, atemberaubend schön. Das muss man einfach gesehen haben. Kurt und unsere Begleiter ziehen ihre Kleider aus, die sowieso schon nass sind und erkunden das Becken mit dem klaren Wasser. Unter den Wasserfall kann man sich nicht stellen, der ist zu wuchtig.Der Rückweg führte uns durch den Westen, wo wir die „Gili`s“ (verschiedene Inseln, besonders schön zum Tauchen) sehen. Vorbei am Ort „Senggigi“, wo die grossen Hotelanlagen stehen, in den Süden,

in unsere gemütliche Bucht.

Fazit Belongas Bay Resort

21. März 2005Abschliessend kann man sagen „Be-longas Bay Lodge“ hinterlässt einen tiefen Eindruck bei uns; ein Paradies! Eine Oase der Ruhe, vor den abenteuerlichen Tiefen des indischen Ozeans oder der

Erkundigung dieser interessanten Insel. Hier können wir uns unsere Zukunft vorstellen.

Zurück in Bali

22. März 2005Wieder zurück in Bali in unserem Hotel. Ostern steht vor der Tür, freue mich schon auf die feinen weissen „Schog-gi Osterhasen“. Aber leider muss ich feststellen, dass hier in Bali die Osterbräu-che der Schweiz

fremd sind. Dazu kommt noch, dass uns unser Hotelmanager mitteilt, dass wir am Sonntag für einen Tag in ein anderes Hotel ziehen müssen, da sie ausgebucht sind. Überhaupt fällt uns Dies und Das auf hier, was uns nicht so sehr zusagt. Also be-schliessen wir uns eine neue Bleibe zu suchen.

Neues Hotel

24. März 2005Wir haben eine neue Unterkunft gefunden, ein kleines Hotel unter familiärer Führung. Das Zimmer ist schnell eingerichtet. Im Pool erfri-schen wir uns dann erst einmal und schmieden weitere Zu-kunftspläne.Beim Abendessen lernen wir den Hotel-besitzer näher kennen. Beim Gespräch erfahren wir das der Umsatz mit Touristen seit der „Bali- Bombe“ sehr zurückgegangen ist und die Zahl der Touristen nur sehr zögerlich nach oben steigt.Das haben wir ja selber auch schon festgestellt, an den vielen leer stehenden Geschäft-sräumen in der Stadt und den wenigen Touristen auf der Strasse.

Haussuche

25. März 2005Gemeinsam mit Edi und Ella sehen wir uns ein wenig in der Gegend von Sanur nach einem geeignetem Haus zum mieten für uns um. Wir haben uns entschlossen in Bali ein

Eliane mit Dreck

Beschneidungszeremonie

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Andere Länder, andere Sitten

02. April 2005Wenn man hier ein Haus mietet (Wohnungen wie in der Schweiz kennen sie hier nicht), muss man die Küche selber einrichten, das heisst, es hat keine Kochgelegenheit, keinen Kühlschrank ect. Ich glaube auch das die Indonesier unter Reinigung ebenfalls etwas ande-

res verste-hen, als wir. Was soll’s, nachdem die Schlüsselübergabe stattgefunden hat besorgen wir uns als erstes Reinigungs-mittel und was es alles dazu braucht.Wie viel Arbeit da auf uns zu kommt wissen wir in diesem Moment Gott sei Dank noch nicht.

Heute ist saubermachen angesagt

3. April 2005Heute ist Saubermachen angesagt. Am besten wird sein wir fangen mit unserem Schlafzimmer an. Aber vor-her müssen wir klären, welches un-ser Schlafzimmer ist. Im Erdgeschoss

„zu Hause“ einzurichten für die nächste Zeit. Das Hotelleben ist ja gut und recht, aber auf die Dauer möchte wir auch wieder einmal selber kochen und unsere eigenen vier Wände haben.Fast in jeder Strasse hat es ein „House for rent“, dazu eine Telefon-nummer bei der man sich melden kann, wenn man etwas genauer ansehen möchte. Hier haben alle Häuser eine grosse Mauer um das Grundstück herum, so sieht man von aussen sehr wenig. Ella ruft bei einigen Eigentümern an, welche dann auch sofort kommen, um uns ihr Haus zu zeigen. Beim ersten Haus fällt uns auf, dass das Schlafzimmer kein Fenster hat und es daher sehr düster wirkt. Beim zweiten sind die Zimmer so klein, dass man keine Möbel stellen kann. Das dritte gefällt Kurt sehr gut, da es im typisch balinesischem Stiel gebaut ist, mit Strohdach und vielen „Schnörkel“ und Verzierungen. Auch hat es einen schönen Swimmingpool und viel Grünfläche um das Haus

welche natürlich herzlich bei uns willkommen sind.Beim Durchsehen stellen wir fest, dass es einige Mängel hat, welche erst noch zu beheben sind und natürlich sollte es noch gereinigt werden.Wir einigen uns mit dem Vermieter am 2. April einzuziehen. Total happy kehren wir in unser Hotel zurück.

Eliane›s Affen

herum. Leider über-steigt der Preis unsere Vorstellun-gen um ein vielfaches.Dann sehen wir drei wei-ter Häuser, welche uns alle ganz gut gefallen.Wir wol-len uns zwischen

diesen drei entscheiden. Dazu brau-chen wir aber ein bis zwei Tage Zeit, wir wollen ja nichts überstürzen.

Ein neues „Zuhause“

27. März 2005Die Entscheidung ist getroffen. Das Haus liegt in der Jl. Kutat Lestari, Gg. Pindito No.2 in 80228 San-ur- Denpasar. Es ist ein relativ grosses Haus, zweistöckig mit 3 Schlafzimmer und dazugehörigen Badezimmer und einer offenen Küche mit einem Livingroom. Im kleinen Garten hat es einen Swimmingpool und das Grundstück ist geschützt von einer grossen Mauer.

Es hat also Platz genug für Gäste,

Südküste von Lombok

Sasak Village

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hat es eines mit einem grossen Badezimmer und im ersten Stock zwei weitere. Kurt ist sofort dafür das Untere zu nehmen, wegen der Dusche und so. Ich dagegen habe meine Bedenken. Zuviel höre ich

von den kleinen grünen Schlangen, Spinnen ect. welche dann alle ganz ungeniert hineinkriechen könnten, wenn man in der Nacht den Balkon offen lässt. Dass dem nicht so ist, da es ja eine Klimaanlage hat, welche man am Abend einschaltet, kann mich zu diesem Zeitpunkt nicht beruhigen. Also beginnen wir mit dem im Ersten Stock. Da das Saubermachen nicht unbedingt das grosse Hobby von Kurt und mir

ist, beschliessen wir pro Tag nur ein Zimmer zu reinigen. Schliesslich müssen wir ja auch noch Ausschau nach weiteren Möbeln halten, und das gefällt mir wesentlich besser.

Motorradkauf

Kurt will sich heute nach einem geeigne-ten Motorrad umsehen. Allmählich wird das mieten teuer und die Überlegung eines zu kaufen stösst auch bei mir auf Wohlgefallen. Honda – und Suzuki Garagen haben wir ja schon viele gesehen, also machen wir uns auf den Weg.Unsere Überraschung war gross, als wir hö-

ren, das das grösste Motor-rad „nur“ eine 250 er Maschi-ne ist, stärkere gibt es nicht, man braucht sie hier auch nicht, da man keine Gele-genheit hat, schneller als max. 80 zu fahren. Wir beschlossen eine Suzuki 250

Wasserfall in Lombok

zu kaufen. Für indonesische Ver-hältnisse ein echt heisser „Ofen“. Ein Zylinder vier Arbeitstakte, 20 muntere „Pferde“ mit mässigem Appetit, die mit den knapp 130 Kg Eisen keine wirklich grosse Mühe haben, reichen aus, um an jeder Ampel bestaunt zu werden und an jeder Tankstelle Komplimente für das „nice Bike“ entgegen nehmen zu können.

Glücklich eingerichtet

9. April 2005Wir sind total happy. Unser Haus wird immer wohnlicher. Für den Livingroom haben wir schöne Möbel gefunden in einer Gallery, bei der wir sicher nicht das letzte Mal eingekauft habe. Für den Swim-mingpool und den Garten haben wir sogar einen Gärtner, welcher

sich gut darum kümmert. Schade nur, dass unsere persönlichen Sachen noch gut verpackt in der

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Schweiz ruhen und darauf warten verschifft zu werden. Dies können wir aber erst machen, wenn wir hier eine Niederlassung haben. Wir denken, dass es noch ein bisschen dauern wird. Spätestens bis wir eine eigene Firma hier gründen. Aber wir leben in Asien und da läuft alles viel langsamer als in der Schweiz. Kurt meint dazu nur lä-chelnd: „Gut Ding will Weile haben.“ So langsam schleicht sich das Heimweh bei mir ein. Und bei Kurt kommen länger je mehr, so genannte „Gelüste“ hoch, nach einem guten Rot-wein und einem Stück Käse dazu. Dem kann geholfen werden.

Bali lockt mit allen Mitteln

10. April 2005Heute machen wir uns auf den Weg um Wein zu kaufen und schöne dazupassende Glässer. Da Kurt sich unterdessen schon sehr gut in der Gegend auskennt und ich immer mehr Bahasa verstehe kommen wir auch schneller zum Ziel, als auch schon. An der „Jalan besar“ haben wir eine „Winnery“ gefunden. Halten an und werden freundlich aufgefor-dert den einheimischen Rosé und Weisswein zu degustieren. Das wir da nicht widerstehen können ist wohl allen klar. Gott sei Dank ist es schon Nachmittags um 16.00 Uhr. Der Wein schmeckt sehr köstlich und steigt bei dieser Hitze auch schnell zu Kopfe. Wir entscheiden

uns zu kaufen, gleich von beiden Sorten. Dazu bekommen wir noch eine Adresse bei der man schönes Geschirr und Glässer einkaufen kann.

Ein Freudentag

12. April 2005Heute ist so etwas wie ein kleiner

„Freudentag“ für mich. Wir bekom-men Besuch aus der Schweiz. Habe mich riesig gefreut als mir Monika Gruber per Mail mitteilte, dass sie mit ihrer Familie in die Ferien nach Bali kommen wird. Als sie mich frag-

te,

was ich

denn so

brau-chen

könnte aus der

Schweiz, wusste ich

natürlich sofort was.

Schon klingelt es

an der Türe. Monika und

Ali sind da mit unserer Post

aus der Schweiz und einem Sack

voll mit weisser „Schoggi“!Nachdem sie uns mit den News

aus der Schweiz eingedeckt hatten, mussten sie auch schon weiter. Wir beschlossen am Abend mit ihnen zusammen essen zu gehen, in

Villa «mimpi manise

Living Room

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einem typischen Fischrestaurant in Jimberan, wo sie wohnten. Kurt und ich sind nun doch schon eine Zeit hier in Bali, aber diese Spezialitäten kannten wir noch nicht.Am Abend fuhren wir dann zu ihrem Hotel und gingen mit der ganzen Familie zum Strand wo

diese Restaurants sind.Wir sind begeistert, kann ich jedem empfehlen. Wenn man hinein-kommt hat es verschiedene Behälter mit frischen, verschiedenen Fischen, Krebse, Scampis ect. Man sucht sich aus was man essen will und geht dann zu den Tischen am Strand.Wir sind gerade richtig, es wird bald die Sonne untergehen. So nach etwa einer halben Stunde kommt dann der Fisch mit verschiedenen Zutaten, es schmeckt hervorragend.

Auch Kurt hat ein wenig gegessen, aber wer Kurt kennt, weiss, dass er diese Tiere lieber Unterwasser sieht, als auf seinem Teller. Es ist ein schö-ner Abend und ich merke, wie Kurt und ich es geniessen mal wieder unter netten Leuten aus der

Schweiz zu sein.

Ein noch gröse-

rer Freudentag

15. April 2005Der heutige Tag steigert meine Freude noch mehr. Alle die mich kennen, können sich vorstellen wie meine Haare

gewachsen sind in diesen 3 Mona-ten. Monika hat richtig verbarmen mit mir gehabt und schneidet sie nun. Habe natür-lich alles hier, vom

Umhang zu Messer und Schere ect. Und schon wurde es viel leichter auf meinem Kopf. Monika sei Dank, füh-le ich mich nun wieder als richtiger Mensch :-))Alles ging so schnell, dass Kurt ganz vergessen hatte ein Foto zu machen!

Ein rabenschwarzer Tag

24. April 2005Schon längere Zeit, sind Reisevor-bereitungen angesagt. Es soll nach Sumbawa gehen. Keinerlei Infrast-struktur, keine Strassen und streng muslimisches Land. So die Infos, die ja bekanntlich meistens sowieso nicht stimmen. Ich will ganz von vorne beginnen. Eliane will mich nicht begleiten, sie hat momentan keine Lust auf einen Survivel - Trip.

Sumbawa liegt östlich

von Lombok und ist ca. 500 km lang und etwa 150 km breit, der höchste Berg, ein Vulkan natürlich, der auch noch aktiv ist, ist ca. 4200 m hoch. Soweit so gut, ich mache mich auf den Weg und will die Fährverbin-dungen auskundschaften. Mit der Fähre nach Lombok, dann Lombok von Westen nach Osten durchque-

Living Room

Office

Sleepingroom

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Suzuki GSX 250

ren und dann mit der nächsten Fähre von Lombok nach Sumbawa. Das ist an einem Tag nicht zu schaf-fen. Die Fähre fährt von Padang-Bay aus, das liegt etwa 60 km oder ca. 2 Fahrstunden von Sanur entfernt. Habe ich mich eigentlich schon einmal über den Verkehr in Bali ausgelassen? Nicht? Ok, dann ist das jetzt der richtige Zeitpunkt.Verkehrsregeln konnte ich bisher zwei mit einiger Sicherheit identifi-zieren: 1. Hier herrscht vorwiegend Linksverkehr und 2. Der Hintere ist für alles was vorne passiert verantwortlich. Gepaart mit einem unheimlichen Mobilitätsbedürfnis der einheimischen Bevölkerung gibt das ein schier unglaubliches Chaos. So also, überholt wird rechts, links, auf der Gegenfahrbahn, bei Gegen-verkehr, der ja sowieso bremst, etc. etc. Macht man einmal einen Fehler, und das ist fast alles was man hier im Verkehr tut, bleibt man dabei am Leben, regt sich dafür keiner auf. Alle lachen freundlich, bremsen, helfen und sind froh darüber, dass nichts passiert ist. Also eigentlich gar nicht so schlecht.Die Folgen, wenn „Mann“ (ich), mit den zwei Regeln aber etwas larger umgehe, können dann doch eher schmerzhaft sein, per Saldo eine ausgerenkte Schulter, hand-tellergrosse Abschürfungen und

ein zerschlagenes Motorrad, aber glücklicherweise keine wirklichen Personenschäden. Also was ist ei-gentlich passiert?Ich fahre in der Stadt „Semarapura“ hinter einem total stinkenden LKW her. Die Sicht ist schlecht, da eine dicke, schwarze Dieselwolke alles vernebelt. Vor dem LKW sehe ich ein Moped, welches an der linken Strassenseite fährt und links blinkt. Ich will erst links an dem LKW vorbei, Tempo etwa 60 km/h. Aber da ist ja das blinkende Moped, also entscheide ich den LKW rechts zu überholen. Zwischen Randstein und LKW ca. 2 Meter Platz. Also Vollgas! Dann, etwa in der mitte des LKW’s, sehe ich den Mopedfahrer von vorher. Gemächlich und weiter links blinkend, tuckert er nach rechts und, was soll ich sagen: Vor mir noch etwa 10 Meter Strasse, rechts der Randstein, so ca. 50 Zentimeter hoch, links der donnernde und stinkende LKW. Volle Bremsung, das reicht aber natürlich nicht. Also das Motorrad auf die Strasse, ich hinterher. Dummerweise bin ich ein schönes Stück schneller als mein Motorrad, das irgendwo hängen bleibt. Ich springe über das Hinterteil des Mopedfahrer’s, der mich ganz ungläubig anschaut und „like James Bond“ eine Rolle über die linke Schulter. Schon stehe ich

wieder auf den Füssen. Der LKW donnert weiter, ohne etwas von den Geschehnissen zu bemerken. Meine Schulter hängt komisch schlaff herunter und lässt sich kaum bewegen. Ich ziehe meinen Arm kurz in die Länge. Mit festem Ruck, auf dem Knie abgestützt, mit gru-seligem Knirschen ist die Schulter wieder eingekugelt. Schon sinke ich bewusstlos auf den Asphalt. Wenig später helfen mir einige sehr nette Balinesen auf. Geleiten mich zum Strassenrand, kratzen meine Habseligkeiten vom Teer und sammeln mein Moped auf. Die starken Schmerzen und die Wirkung des Schocks sorgen dafür, dass ich noch nicht sonderlich gesprächig bin. Aber die vorbildliche „erste Hilfe“ eines Balinesen hilft mir bei Bewusstsein zu bleiben. Jemand hat Desinfektionsmittel besorgt, und wäscht meine Schürfungen damit aus, die ich erst jetzt bemerke. „Sorry hot spicy“ sagt er immer wieder und meint wohl das höllische Brennen der Schürfungen. Nach kurzer Bilanz stelle ich fest, dass keine wesentli-chen Teile an mir beschädigt sind. Das Angebot ins Spital zu fahren nach Padang Bai lehne ich danken ab. Das Motorrad ist etwas verbo-gen, aber noch fahrbar. Also ändere ich meinen Plan ab und fahre so gut es geht wieder nach Hause. Nun deutlich langsamer, so halt wie es der 3. Verkehrsregel in Bali entspricht, „Pelan, pelan.

Spätfolgen einesr Motorradfahrt

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Ihr könnt euch ja vorstellen was Eli-ane für einen Schrecken bekommen hat, als ich vor der Türe angekom-men bin und sie bat, mir den Helm abzuziehen.Wir sind aber Beide der Meinung, dass ich alle Schutzengel, welche gerade zur Verfügung standen, bei mir hatte.

Schon 4 Monate im Land

1. - 7. Mai 2005Schon befinden wir uns im Mai, das heisst, wir sind nun bereits im 4.Mo-nat hier in Indonesien.Bei einem „Bintang“ (indonesisches Bier) und einem dieser schönen Sonnenuntergänge sitzen wir nun gemütlich vor unserem Pool und ziehen ein Résume, von unserer Zeit hier.Die überwältigende Schönheit Balis und seine dynamische Kultur haben uns in ihren Bann gezogen.Dank der Vulkane, die periodisch die Insel mit fruchtbarer Asche bede-cken, der Flüsse, die die Reisfelder bewässern, und den milden, tropi-

schen Klima sind die Balinesen in der Lage, eine phantastische Vielfalt landwirtschaftlicher Produkte zu erzeugen.Nahrung wird - wie so vieles auf bald von Gegensätzen dominiert. Man unterscheidet zwischen All-

tagsgerichten und festlichen Spei-sen für die Götter. Die Grundlage für ersteres ist der Reis, kombiniert mit einer Reihe von würzigen Beilagen und Gemüsen, etwas Fleisch oder

Fisch sowie einer Vielzahl von Ge-würzmischungen.

Besucher haben oft kaum Gelegen-heit, balinesische Gerichte kennen zu lernen, es sei denn, sie werden in ein balinesisches Heim eingeladen oder kosten populäre Festspeisen wie am Spiess gebratenes Schwein oder in Bananenblatt gebratenes

gefüllte Ente, die man in manchen Restaurants serviert. Und doch verlangen die Gewürze, Zutaten und kulinarischen Geheimnisse, die balinesischen Speisen zu etwas

Einzigartigem machen, nach Entde-ckung.Die Landschaft von Bali zeichnet sich durch Überfluss aus: tausenden, grüner Reisfelder, grazile Kokospal-men, tropische Obstbäume, Kaffee-plantagen und sogar Weinberge findet man in den landwirtschaftli-chen genutzten Gebieten. An den Berghängen verbindet ein üppiger Wirrwarr von Ranken und Lianen die riesigen Bäumen, von denen oft Orchideen und Farne herabhängen.Reisterrassen führen wie Himmels-treppen die Hänge des allerheiligs-ten Berges von Bali, des „Gungung Agung“ hinauf.Das Wetter entspricht ganz unseren Bedürfnissen, die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit.Wir haben ein tolles Haus in Bali und vor allem sind wir gesund.Fazit: Wir bleiben!Suchen weiter nach der geeigneten Insel, auf der wir unser Ferienressort aufbauen können, oder haben wir sie gar schon gefunden...?

Einer der kleinen Untermieter in der Villa „Mimpi Manise“

Fähre nach Lombok

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Erneuter Versuch nach Candidasa zu fahren

8. Mai 2005Heute beschliessen wir die Erkun-dungstour, welche Kurt am 24.04.05 machen wollte, nochmals in Angriff zu nehmen. Ganz klar, dass ich ihn heute begleite!Die Fahrt führt uns über den Bypass nach „Padang-Bay“ zum Hafen, wo die Fähre nach Lombok ist.Wahnsinn heute, dieser Verkehr! Kurt braucht seine volle Konzentration. Schön wieder mal aus „San-ur“ raus zu kommen.Das Meer tost auf die-ser Seite recht heftig, der Sand am Strand ist schwarz. Vorbei geht`s an „Lukung“, der Ort, wo Kurt sei-nen Unfall hatte. Ich glaube, er hat immer noch ein mulmiges Gefühl, als er mir sagt, hier ist es gewesen.Angekommen im Hafen fragen wir nach dem Preis der Fähre. Kurt ist wild entschlossen mit dem Motorrad via Fähre nach „Lombok“ zu fahren, ja sogar weiter auf die Insel „Sumba-wa“.Weiter geht’s an „Candidasa“ vorbei nach „Tulamben“. Dort befinden sich einige der begehrten Tauch-plätze von Bali. Unter anderem auch das Wrack „The Liberty“.Wir finden den Ort auf Anhieb. Hier ist alles gut angeschrie-ben. Überall sehe ich Wegweiser zu den verschiedenen Bungalows und Hotels. Meine Güte hier gibt es meiner Meinung nach einfach zuviel davon. Ob die wohl alle rentieren?

Nun stehen wir am Strand, wo die „Liberty“ sein soll. Es hat sogar 4 Taucher hier. Jrgendwie machen sie uns aber nicht so einen glücklichen Eindruck. Na ja was soll`s, wir haben keine grosse Lust sie zu fragen. Eher sehnen wir uns nach einem Re-staurant um uns mit einem kühlen Getränk zu erfrischen, und ehrlich gesagt tut mir der „Hintern“ vom langen Sitzen auf dem Motorrad schon ziemlich weh.

Wir verlassen die Hauptstrasse und fahren nahe der Küste entlang, bis wir etwas geeignetes finden. Nachdem wir uns wieder etwas er-holt haben, beschliessen wir weiter

in Richtung nach Hause zu fahren, immerhin haben wir schon 150 Km hinter uns.Die Landschaft ist traumhaft. Es geht rauf und runter. Hier fahren nicht viele Touristen vorbei. Ich be-merke das an den Gesten der Leute. Sie winken uns freundlich zu und wir hören mal wieder das gewohn-te“ hello Mister, hello Misses“.Zurück auf dem Bypass herrscht wieder reges Chaos und ich bin rich-

tig glücklich darü-ber heil zu Hause angekommen zu sein.

Neue Freunde

14. Mai 2005Wir werden mor-gens um 09.00 Uhr von unserem neuen Bekannten „Made“ mit seinem Auto abgeholt. Mit dabei ist ein befreundetes Ehe-paar aus „Jakarta“. Sehr interessante Leute. Sie machen uns ganz neugierig „Jakarta zu entde-cken.Made will uns in „Candidas“ sein Grundstück am Meer zeigen, welches er zum Verkauf anbietet.Wir sind natürlich interessiert etwas Neues zu erleben.Mit dem Auto reisst es sich doch ziemlich bequem. Kurt hat nun auch einmal Zeit die

Landschaft zu ge-niessen, da er nicht

selber fahren muss.Das Grundstück liegt direkt am Meer und sieht ganz interessant aus. Zur Zeit haben die „Local`s“ noch Reis angebaut. Finde es gut, dass

Bali von seiner schönsten Seite

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das Land so auch einen Nutzen hat, bevor es bebaut wird. Kurt ist fleissig am fotografieren. Ihm gefällt es gut hier. Die Leute, welche das Grundstück

bewirtschaften sind mal wieder ausserordentlich freundlich. Ich mag sie sehr!Ein junger, kräftiger Bursche wird auf eine der Kokospalmen geschickt um uns Kokosnuss zur Erfrischung anzubieten. Lecker!Nach der Besichtigung lädt uns Made ein zu einem Lunch in einer Residenz, wo sich früher Fürsten aufgehal-ten haben. Wir sehen eine gepflegte Parkanlage mit grossen Wasserbecken, na-türlich mit Fischen darin, und verschiedenen Wasserspie-len. Eine richtige Touristen Attraktion.Nach einem feinen„Nasi go-reng“ treten wir die Heimrei-se an. Am Abend haben wir noch ein interessantes Mee-ting, wobei es um wichtige Entscheidungen, betreffs unserer Zukunft geht.

Reise nach Ambon

16. Mai 2005Kurt und ich feiern heute unseren 2. Hochzeitstag. Wie doch die Zeit

vergeht. Wir haben aber noch mehr auf dem Programm:Wir stürzen uns in neue Abenteuer und fliegen zusammen mit „Edi und „Ella“, seiner Frau, auf die Insel

„Ambon“, wo die Beiden ein Haus besitzen und zu einem Meeting mit dem Gouverneur eingeladen sind.Die Reise geht über „Udjung Pandang“ nach „ Ambon“.„Ella“ und „Edi“ sind ganz erstaunt

als sie den neuen Flughafen in „Am-bon“ sehen.Ein Fahrer erwartet uns bereits und

bringt uns zum Haus. Wow! Das Haus ist sehr gross, zweistöckig mit einem grossen, gepflegten Garten rund herum. „Bendri“, der Hausange-stellte hält hier alles im Schuss.Er macht seine Arbeit sehr gut, dem Haus sieht man nicht an, dass es seit über 5 Jahren unbewohnt ist.„Ella“ hat ihre wahre Freude daran und auch Edi.

Erste Eindrücke von Ambon

17. Mai 200508.00 Uhr aufstehen und „Heraus Pützle“. Heute ist das Meeting vom Gouverneur angesagt. Schnell noch einen Kaffee und ab geht’s Richtung Stadt. Unterwegs sehen wir einige bereits von Pflanzen überwucherte „Ruinen“ von den damals bei den Unruhen (das war offensichtlich ein richtiger Bürgerkrieg), zwischen Moslems und Christen, abgefackel-ten Häusern. Vom ehemaligen Krieg ist nichts mehr zu spüren, die Menschen geben uns keinen Anlass, ihren Versicherungen, dass sie die selben

Fehler nicht noch einmal machen

Traumstrände Balis

natürliche Erfrischung

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wollen, zu zweifeln. Quer durch alle Lager der Bevölkerung herrscht die Einsicht, dass dieser Krieg das schlimmste war, was die Menschen je erlebt haben. Sie haben eine Regierung gewählt, die dies auch unter extremer gesinnten Rand-gruppen durchsetzt. Der Krieg hat den Menschen hier aber nichtsdes-totrotz ihren Wohlstand geraubt.Sonst sieht eigentlich alles ganz friedlich aus. Moslems und Christen scheinen wieder in Frieden zusam-men zu leben und das normale Alltagsleben hat Einzug gehalten.Die Bewohner machen auf uns ei-nen sehr entspannten Eindruck.

Willkommen in Ambon

18 + 19. Mai 2005Einladung zur Wiederaufbau Tagung im Gouvernement. 2 Tage intensive Gespräche auf Indonesisch und Eng-lish. Intensives Arbeiten mit zwei Dutzend Regierungsbeamten. Pro-motion der Provinz Molukken steht im Zentrum. Problemanalysen von innen und aussen. Die Behörden der Provinz Ambon hinterlassen bei uns einen ausserordentlich guten Eindruck. Es stehen überall offene Ohren und Türen zur Verfügung. Die Menschen hier sind in fast schon euphorischer Aufbruchstimmung und erfreuen sich daran, dass end-lich etwas vorwärts geht nach den ver-hee-ren-den

letzten Jahren. Die tiefe und wohl von ausserhalb der Molukken gesteuerte und iniziierte Krise der letzten Jahre scheint alle Menschen hier vorbereitet zu haben um an einem Strick zu ziehen. So sitzen wir also 2 Tage lang im besten Hotel von Ambon mit einer grossen Delegation der Provinzre-gierung zusammen und tauschen intensiv Anre-gungen und Analysen aus

Ausflug nach Saparua

20. Mai 2005Ausflug in die umliegende Inselwelt von Ambon. Klasse, das erste mal

scheint das

Wetter uns nicht

hold. Es regnet in

strömen. Wir, das heisst Ella, Edi,

Eliane und ich beschliessen trotz

starkem Regen unseren geplanten Ausflug zu den Inseln „Saparua, Mo-lena und ...... durchzuführen. Nach der Fahrt quer über die Insel erwartet uns

schon das

Speed-boot,

was uns nach Sapa-rua brin-gen soll. Schon der Blick an den Pfei-lern des Boots-steges

in die Tiefe, lässt uns das Wasser im Mund zusammen laufen. Glasklares Wasser, die Pfeiler sehr stark mit allen Arten von Korallen bewachsen, der/die Kennerin weiss ja was das bedeutet......Mit dem Speedboot setzten wir in einer Halsbrecherischen Fahrt auf die Insel Saparua über. Der Kapitän des Speedbootes fährt ohne Rück-sicht auf Verluste in halsbrecheri-schem Tempo über die Wellen, die Schläge sind so hart, dass wir be-fürchten, das Speedboot könnte die Tortur nicht heil überstehen. Plötz-lich begreifen wir auch weshalb:Also, das Speedboot hat vier Motoren, von denen nach einiger

Samstägliche Wäsche

Küstenlandschaft Nord-Westbalis

Ambon City

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Zeit auch alle 4 bei infernalischem Lärm arbeiten. Nun kann aber der Bootsführer die Motorleistung nicht dosieren. Geschwindigkeit verrin-gern funktioniert also nur indem der Bootsjunge einen Motor nach dem anderen abstellt. Da aber bei diesem Lärm der Bootsführer den Bootsjungen nicht rufen kann, resp. der Bootsjunge den aus voller Kehle

schreienden Bootsführer nicht hö-

ren

kann, wird

die Ge-schwin-

digkeit erst ge-

drosselt als einer von uns

nach hinten eilt, dabei x-mal durch die Kabine geschleudert wird und den

Bootsjungen verständigt. Trotz allen Schwierigkeiten erreichen wir die In-sel „Saparua“. Es ist eine sehr schöne total verschlafene Insel. Alles läuft hier ab wie vor 50 Jahren. Die Bevöl-kerung ist fröhlich und freundlich und es ist schön, an jeder Ecke ein kleines „Schwätzchen“ zu halten. Edi zeigt uns hier einige Plätze, die für einen Ressort-Bau in Frage kämen.

Und natürlich, der jenige Welche ist dabei. Sandstrand? Ja, aber natürlich weiss und von feinsten Sand. Ruhige Lage? Ja, aber natürlich, geschützt unter einer Klippe, einige hundert Meter vom nächsten Dorf entfernt. Das Meer? Ja, aber natürlich türkis-blau inmitten von etwa 50 Tauch-plätzen, nicht unter 28° und Glasklar. Hitze? Ja, aber natürlich immer leicht gekühlt von einer frischen Meeresbrise. Obwohl es den ganzen Tag mehr oder weniger strömend geregnet hat sind wir von der Umgebung und den Leuten hier begeistert.

Rückreise nach Bali

21. Mai 2005Nach einer kurzen und sehr in-tensiven Zeit auf Ambon fliegen wir wieder nach Bali zurück. Wir wollen die letzten Tage auswerten und an-fangen mit Zeichnungen für Bunga-lows, Tauchbasis und so weiter und so fort. Auch sind wieder die ganzen Visaformalitäten zu erledigen und Elianes Besuch in der Schweiz ist

vorzubereiten.

Eliane goe‘s to Switzerland

22. Mai 2005Ich fliege in die Schweiz. Am 29./30.05.05 finden die HairDays von Coiffeur Suisse statt, integriert mit der De-legiertenver-sammlung, an der ich offiziell als Mitglied des Zentralvorstan-des verabschie-det werden soll. Nun, da die Entdeckung von Ambon

hinter uns liegt

Sonnenuntergang über der Bucht von Ambon

Friedliches Miteinander in Ambon City

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und Kurt damit beschäftigt ist, Pläne zu zeichnen, entschliesse ich mich zu fliegen.Heute ist nun dieser Tag. Ich fliege um 22.00 Uhr von Denpasar nach Singapur. Neben mich setzen sich zwei nette Japaner. Der ältere von ihnen beginnt sofort ein Gespräch, klar seine erste Frage an mich: „whe-re are you from? From Switzerland. Wou „Matterhorn“ and „Schoggi“! Mehr weiss er nicht dazu zu sagen.Also klären wir uns gegenseitig darüber auf, welche Sehenswürdig-keiten es in beiden Ländern gibt. Die Zeit vergeht buchstäblich wie im Flug. Schon sind wir im Lande-anflug. Singapur lässt grüssen. Ein Blick auf meine Uhr und leichte Panik steigt auf. Mir bleiben 30

Minuten Zeit, bis

zum Start der Maschine nach Zürich. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich ein Flugzeug verpasse. Also nichts wie raus aus dem Flieger, Orien-tierung gewinnen; wo bin ich und wo muss ich hin? Super ich befinde mich schon auf dem Gate E 20 und muss nur nach Gate E 47 gelangen. Vom Lautsprecher eine freundliche, energische Stimme: „Last call to boarding, Singapur Airline Flight 142 to Zürich». Geschafft, durch die Gepäckskontrolle in das Flugzeug. Freundlich lächelnd führt mich eine

hübsche Stewardess zu meinem Sitzplatz. Eine dreier Reihe für mich alleine. Super! Und schon startet die

Maschine zum 11 stündi-gen

Flug nach Zürich, wo wir etwa gegen

06.30 Uhr am Morgen lan-

den werden.

Eine angenehme Reise

23. Mai 2005Ist ein wirklich sehr angenehmer Flug. Nach dem Essen lege ich mich hin und schlafe ca. 8 Stunden. Dann folgt das Frühstück und es nur noch 1 Stunde bis zur Landung. Der Son-nenaufgang ist wunderbar, meine Vorfreude steigt, dann aber rumpelt es ziemlich im Flugzeug. Der Pilot teilt uns mit, dass wir durch eine Schlechtwetterfront fliegen und uns anschallen müssen.Auch

Ella und Edi

Kriegsspuren

Entdeckerdrang

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teilt er uns mit, dass es in Zürich regnet, bei einer Temperatur von 12 Grad. Ihh! Habe doch nur Sommer-kleider dabei. Na das kann ja heiter werden. Die Landung ist perfekt, das Gepäck auch alles angekommen, mal sehen, ob mich Gianni wie angekündigt ab-holen kommt. Da ist er auch schon, auf ihn ist eben Verlass. Wir fahren zum „Glatt“ Center wo mir Sarah, meine Tochter, die Autoschlüssel für „meinen“ Honda geben will. Auch das klappt wie am Schnürchen. Gianni und Sarah müssen zur Arbeit, ich will ihnen auf keinem Fall im Wege stehen und fahre zu Daniela

und Michi. Bei ihnen darf ich für die Tage die ich in der Schweiz weile, wohnen. Das Fahren auf der rechten Seite ist nur ganz am Anfang wieder eine kleine Umstellung. Ich geniese es sehr, so in aller Ruhe Richtung Würen-lingen zu fahren, nur

der Regen, na ja der müsste nicht sein.45 Minuten später sitze ich schon mit Daniela am Tisch und wir trinken zusammen einen Kaffee, bevor auch sie zur Arbeit muss.Zum Auftakt habe ich viel auf dem Programm. Da wäre mal zuerst eine Fahrt nach Bern um die Visaformalitäten zu klären. Gesagt getan, ganz klar, dass ich danach im Coiffurehaus auf einen „Schwatz“ vorbei gehe. Die freuen sich alle mächtig mich schon zu sehen. Die Zeit vergeht mal wieder viel zu schnell. Ich bin mich diese Hektik einfach nicht

mehr gewohnt. Schwups, schon ist es Mitternacht, ich bin wieder bei Daniela und Michi und mir fallen regelrecht die Augen zu.

Coiffure, Shoppen, Freunde tref-fen

24. - 27. Mai 2005Ab Heute steigen die Temperaturen, bis zu 30 Grad zum Wochenende sollen es werden, Gott sei Dank!Zuerst muss ich zum Coiffeur. Car-men hat eine schwierige Kundin mit langen Haaren in der Agenda einge-schrieben und weiss von nichts. Sie staunt nicht schlecht, als ich in der Türe stehe. Dann noch zum Strassenverkehrs-amt, einen neu-

en Ausweis für Kurt abholen, und verschiedene Einkäufe tätigen. Dienstag ich verbringe den ganzen Tag mit Sarah, das ist eine super Zeit. Danke!Den Donnerstag verbringe ich unter anderem mit Steffi, ich liebe es, mit ihr zusammen shoppen zu gehen.Kurz danach folgt das Tartar Essen im Restaurant „Höhtal“ mit Loretta, Christian, Steffi, Gianni und Anjée, es ist sehr interessant. Sie erzählen mir die wichtigsten „News“, erfreuliche und weniger nette, einfach alles, was so gelaufen ist, in der Zeit, seit Kurt und ich in Asien sind.Heute darf ich noch zu Manu nach Balsthal, meine Nägel benötigen dringendst eine Auffrischung. Was man nicht alles so macht für ein

Whitesandy-Beach

Anchovisfischer

Traumstrand

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Meeting mit „Coiffeuren“. Klar auch, dass ich es sehr geniesse, verwöhnt zu werden. Das Wetter ist unterdessen so warm, dass wir draussen sitzen können und „grillieren“. Hätte nie gedacht, das ich soviel „gluscht“ auf „Serve-lats“ haben könnte, Hmm. Danke vielmals, Manu, Peter und Samira.Gott sei Dank habe ich nur ganz wenigen Personen erzählt, dass ich in die Schweiz komme. Ich hätte niemals die Zeit gehabt bei allen vorbei zu schauen. Ich entschuldige mich an dieser Stelle bei allen, die ich nicht besucht habe, das nächste Mal komme ich gewiss...!

Ab nach Bern

28. Mai 2005Heute

heisst es Koffer packen, ich verabschiede mich von Daniela und Michi mit Familie. Ich reise weiter nach Bern.Daniela und Michi bringen mich noch zum Bahnhof Brugg. Wieder einmal Zug fahren hat auch seine Reize. Dann in ein Taxi und weiter zum Hotel, indem ich die nächsten 3 Tage bleiben werde.

Um 15.00 Uhr ist die Zentralvor-stands – Sitzung von Coiffure Suisse. Ganz aufgeregt, alle wieder zu se-hen, begebe ich mich zum Sitzungs-

saal. Gross war dann auch die Wiedersehens Freude. Der Zeitplan drängt, Kuno Giger (Zentralpräsident von Coiffure Suisse) will vor-wärts machen. Verständlich auch. Ich sitze da, höre aufmerksam zu und freue mich alles noch einmal miterleben zu dürfen.Um 19.00 Uhr ist Apéro Time. Die Ehepartner meiner ZV Kolleginnen und Kollegen und Hans und Viktor gesellen sich zu uns.

Wir werden kulinarisch verwöhnt und trinken exzellenten Wein dazu, ich fühle mich wie Gott in

Frankreich, nur Kurt fehlt !

DV Coiffure Swisse

29. Mai 2005Früh aufstehen, heisst es heute. Rasch frühstücken, dann helfen wir alle gemeinsam mit, bei den letzten Vorbereitungen zur Delegierten-versammlung von Coiffure Swisse. Emsiges Treiben, Mikrophon Check, aber oh weh, wie tönt denn Kuno`s Stimme. Ganz heiser! Schnell Tee auftreiben und etwas für die Stimm-bänder. Schon kommen die ersten Delegierten. Der Saal wird komplett voll. Wir sind mitten in der Versamm-

Einfach freundlich diese Menschen aus den Molukken

Verschlafenes Dorf

Lachen trotz strömenden Regen

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lung, beim Geschäft, Ehrungen. Hab ich richtig gehört? Schlägt doch Kuno den Mitgliedern vor mich zum Ehrenmitglied zu wählen...! Es wur-de einstimmig angenommen. Ich durfte ans Mikrophon, um ein paar Worte zu sagen. Wieder vergeht die Zeit wie im Flug und gleich geht es zum Apéro mit anschliessendem Galadiner in einem grossen Raum, welcher wie eine Arena aussieht, mit einer Büh-ne, wie im Zirkus.Ich geniese es sehr bewusst, ein letztes Mal die schönen Abendro-ben der Damen zu bewundern, selber Komplimente zu bekommen und ein „Schwätzchen“ Da und Dort zu führen.Zwischen den einzelnen Speisen, die gereicht werden, gibt es immer wieder eine Darbietung auf der Bühne. Angepriesen von Margrit Mosimann (Leiterin Administration, Coiffure Suisse) und Kuno. Sie machen es sehr gut, Kuno spricht deutsch und Margrit auf französisch.Ein Künstler nimmt uns ganz in seinen Bann. Er wickelt Tücher um seine Modelle und „schwups die wupp“, stehen sie in wunderschö-nen Abendroben da.Nun muss ich auf die Bühne. Ich bin ganz geblendet vom grellen Schein-werferlicht, ich kann die Menschen vor mir nicht erkennen. Kuno hält eine Laudatio für mich und Margrit übersetzt diese ins französische. Wo ist nur das Loch im Boden, in welchen ich jetzt verschwinden möchte.... nein, nicht wirklich. Ich bin sehr berührt und gerührt über soviel Ehre. Danke, an dieser Stelle an alle, die mich die ganze Zeit über unterstüzt haben und dies ermög-lichten.Ich bekomme eine Ehrenurkunde überreicht und verlasse total „hap-py“ die Bühne.

Hair Days

30. Mai. 2005Heute Sonntag finden die verschie-denen Frisurenshows im Rahmen

der HairDays statt. Sehr interessant noch einmal über die neusten Trends informiert zu werden. Es kommen sehr viele Leute, darunter auch viele bekannte Gesichter.Auch dieser Tag ist ein voller Erfolg für Coiffure Suisse. Und auch dieser Tag geht vorbei wie im Flug

Endlich wieder nach Hause

31. Mai 2005Montag 14.00 Uhr, mein Flug geht von Zürich nach Singapur und von dort weiter nach Bali, endlich wieder nach Hause.Per Zug reise ich bequem zum Flug-hafen Kloten. Nach dem ich mein Gepäck aufgegeben und mich in die By, By Bar von einigen ganz lieben Leuten, welche extra noch einmal gekommen sind verabschiedet habe, geht es weiter zum Zoll und in den Terminal E, zum Flugzeug. Auch dieses Mal habe ich das Glück ganz auf meiner Seite wieder habe ich drei Plätze für mich alleine.

Reise mit der MV Pindito

30. Mai 05Während Eliane noch in der Schweiz weilt, ist es hier in Bali schon Mon-tag früh, es steht eine Reise auf der Pindito nach „Komodo“ und zurück an. Eliane wird am 01.01.06 nach Bali zurückkehren und am nächsten

Tag dann nach „Labuan Bagio“ auf „Flores“ fliegen, von wo aus sie dann ein Speedboot ebenfalls auf die „Pindito“ bringt. Es fällt mir schwer, nach den fast 2 Wochen, Eliane nicht vom Flughafen abholen zu können, aber die Verlockung etwas früher auf die Pindito zu gehen ist einfach zu gross.Es ist schon herrlich, das vierte mal auf die „Pindito“ gehen. Voller freu-diger Erwartung fahre ich mit Edi

aufs Schiff es ist Montag morgen, 7.00 Uhr. Im Gepäck lediglich mein Tauchgerödel und natürlich das von Eliane. Keine dicken Winterkleider oder ähnliches. So langsam ist alles auf dem Schiff sehr vertraut und ich kenne auch langsam alle Cre-wmitglieder, die immer wieder ein freudiges Lachen auf dem Gesicht haben und auch ein immer neugie-riges „apa khabar“ Wie geht’s auf der Zunge. Schön „Hausi“ und seine Freundin „Lisa“, die beiden Guides der Pindito, wieder zu treffen. Nun noch ein Kaffee und schon kommen die restlichen Gäste. Einige neue und auch einige bekannte Gesichter tauchen auf. Es gibt eine gute Gruppe, zusammengesetzt aus Amerikanischen und Deutschen Tauchern. Und schon fährt die Pin-dito los zu neuen Abenteuern.Die Kabinen werden verteilt und beim gemeinsame Mittagessen,

Zentralvorstand Coiffure Suisse

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lernt man sich dann bereits etwas besser kennen.

Wellige Überfahrt

31. Mai 2005Nach der etwas welligen Überfahrt von Bali nach Lombok beruhigt sich

das Meer und es ist spiegelglatt. Es folgen die ersten Tauchgänge. Herrliche Sicht, bei wenig Strömung, viel Fisch, es passt einfach alles. Essen, Schlafen, Tauchen, ein wenig darüber Reden, und schon beginnt das Spiel wieder von vorne, Tauchen Essen, Schlafen. Ich geniesse den Luxus der Pindito in vollen Zügen.

Vor der Insel Sangean

1. Juni 2005Wieder sind wir vor Sangean und tauchen in der berühmten Seegras-wiese, „......“ eigentlich wollte ich ger-ne den haarigen Frogfisch wieder

sehen, den Edi uns im letzten Okto-ber gezeigt hat. Die-ser war aber leider nicht zu Hause, dafür hat ein Wonder-Oc-topus zuerst mich, dann Edi aufs feinste Unterhalten. Der kleine hat sich von der besten Seite ge-zeigt. So sind leider die Seepferdchen fast etwas ins Abseits geraten, haben das natürlich grad beim nächsten Tauchgang wieder geändert. Einfach spektakulär

was in der simplen Seegraswiese alles zu finden ist.

Flugzeug ist in Bali gelandet

1. Juni 2005Das Flugzeug ist in Bali gelandet. Nachdem ich das Gepäck in Emp-fang genommen habe stehe ich nun vor dem Flughafen, fast schon etwas verlassen. Kurt ist ja leider nicht da. Sniff! Was soll’s, ich sehe

in ja Morgen auf der Pindito. Ich or-ganisiere mir ein Taxi, welches mich nach „Sanur“ bringt. Der freundliche Fahrer fängt natürlich sofort mit mir ein Gespräch an. Als ich ihm aber sage dass ich in Sanur wohne, run-zelt er gar überrascht die Stirne. Die Fahrt dauert etwas 30 Minuten und schon stehe ich vor der Haustüre. Ein wohliges Gefühl schleicht sich in mir hoch: Zu Hause. Nachdem ich meine Koffer ausgepackt habe und alle Süssigkeiten im Kühlschrank verstaut sind mach ich mich auf den Weg zu „Ella“. Sie gibt mir das Flugticket für den nächsten Tag und erklärt mir, wie es ablaufen wird.

Weiterreise zur Pindito

2. Juni 2005Mit ganz wenig Handgepäck beladen steige ich in das „kleine“ Propellerflugzeug und setze mich auf den Sitzplatz Nr.2A. Die Ma-schine wird ganz voll. Die Propeller machen einen riesigen Lärm, und schon rollen wir in die Startposition. Der Flug ist herrlich, keine Wolken, also eine super Aussicht. Wir fliegen über „Lombock“ nach „Flores“, wo wir eine Stunde später in „ Labuon Bagio“ landen. Wie verabredet

Essen mit alten Freunden

Typisch an „Zuhause“ ist wenn die Schiffe Augen haben

Nach der ersten Nachtn

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Pindito for Sangeane

Badefest

steht ein Mann beim Ausgang mit dem Schild, auf welchen mein Name steht. Via Motorrad geht`s Richtung Hafen, wo auch schon das Speedboat auf mich wartet. Da ich einziger Passagier bin, mache ich es mir gemüt-lich und geniesse die Fahrt, welche so ca. 2 Stun-den

dauern soll. Wir werden eine Zeitlang von ca. 15 – 20 Delphinen begleitet. Am liebsten würde ich rein springen...! Der Kapi-tän hat aber kein Verständnis dafür. Schläfrig fallen mir die Augen zu, ich lege mich ein wenig hin.Das Rufen des Bootsjungen hat mich wieder aufgeweckt. Er zeigt mit der Hand nach rechts und winkt ganz verrückt. Nun sehe ich sie auch, die „Pindito“ in ihrer ganzen Pracht, welche vor der Insel „Mojo“ ankert. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass die Taucher im Wasser sein müssten. Ich verabschiedete mich und be-grüsste die Crew. Nun musste ich nur noch warten, bis Kurt endlich aus dem Wasser kommt.

Freudentag

2.- 12. Juni 2005Heute ist ein freudiger Tag, wie ich nach dem 2. Tauchgang an Deck der „Pindito“ komme, empfängt mich Eliane mit offenen Armen, endlich....

Bald geht’s in meine Lieblingsge-gend, alles um die Insel „Rinca“. Davor allerdings präsentiert sich „Toko-Toko“ wieder

einmal

von seiner allerbesten Seite. Nicht allzu viel Strömung, klares Wasser und ziemlich viele Haie. Erst nur ein paar Blacktips, dann aber plötzlich,

dass Riffdach, ca. 35m, scheint vor Schreck zu erstarren, schiessen

zwei graue Riffhaie aus der Tiefe auf den schmalen Ausläufer, auf dem wir sitzen,

kommen so nahe, dass der per-sönliche Augen-kontakt sehr aufre-gend wird. Zwei re-spektable Burschen scheinen sich per-sönlich an-gesprochen zu fühlen. Einige Momente ist nicht klar was

als nächstes ansteht, bis unsere Computer nachdrücklich zum Aufstieg mahnen.Dann im Süden der Insel „Rinca“, dass Wasser ist nicht mal so kalt, so ca. 25°, wie ein kleines Kind freue ich mich auf den Tauchplatz „Torpedo“. Einfach Phänomenal, was es da zu

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sehen gibt. An einem Abend, finden’s sogar die Kühe etwas warm, sie kommen an den Strand, nachdem der letzte Waran abgezogen ist, um friedlich ein Bad im Meer zu nehmen. Un-glaublich wie diese Tiere können sogar tauchen.Wie letzten Herbst, versuchen wir das Paar „Rheinopia’s“ wieder zu finden. Leider erfolglos, so mussten wir „Armen“ doch neun Tauchgänge im „Torpedo“ machen. Nur unterbro-chen vom „Canibale Rock“ und der „Yellow Wall of Texas“.Bei der Rückreise finden wir, vor allem „Hausi“, vor „Komodo“ beim Tauchplatz: „Seegurken-City“ noch so rasch einen Felsbrocken, der für sich alleine schon recht spektakulär aussieht, über und über mit kleinen Glasfischen bedeckt, aber dass dann

darunter bei genauerem Hinsehen fünf grosse Frogfische die sich an den Glasfischen laben, zum Vor-schein kommen ist dann auch für hier, doch ein wenig üppig.Schon naht der letzte Tauchtag, „Blackforrest“ vor „Sumbawa“, mit Pigmäen - Seepferdchen verab-schiedet sich dass herrliche Meer von uns.Letztlich verbringen wir 12 Tage

auf der „MV Pindito“, herrliche Tage, die wie im Flug vorbeigehen und erfreuen uns an dem komfortablen Taucherleben, was uns auf der „Pin-dito“ geboten wird. Die hervorragende Kenntnis der Tauchplätze von „Hausi“ und „Edi“, der restliche Staff der immer da ist, wenn es was zu tun gibt, lässt uns unvergessliche Tage auf der „Pindi-to“ erleben. Schon stehen wir wieder in „Benoa“ dem Hafen von „Bali“ und gehen neuen Abenteu-ern entgegen. Das nächste wird sein, mit der „Pindito“ auf Trockendock nach „Surabaya“ zu fahren.

Docking in Surabaya

13. - 20. Juni 2005Die ganze Woche steht im Zeichen der Vorbereitungen für den Trip mit der „MV Pindito nach“ nach „Surabaya“ auf Java. Dies gibt mir die Möglichkeit die Hafenstadt zu erkunden und alle Mög-lichkeiten zum Einkaufen abzuchecken. In dieser Indonesischen Metropole soll es alles zu kaufen geben, was man für den Bau eines Resort so benötigt. Angefangen bei Sanitärartikeln bis zu Elektroinstallationsmaterial und von der Unterhaltungselektronik bis zur Bettwä-

sche, soll es hier alles geben. Ausserdem ist in „Surabaya“ auch noch einer der grössten Hafen von Indonesien. Weiter gilt es einen Trip nach „Singapu-re“

zur Visa Erneu-erung vorzuberei-

ten, denn dieser soll dem Aufenthalt in Surabaya sofort folgen.

Reise nach Surabaya

21. Juni 2005

Der Flug von Bali nach Surabaya ist bloss eine Stunde lang. Die „MV Pindi-to“ ist schon vor 2 Tagen losgefahren und befindet sich heute schon im Hafen von Surabaya. Kaum in Sura-baya angekommen, sitzen Edi und ich auch schon im Taxi, um die ca. 30 Km zum Hafen von Surabaya zurück-zulegen. Das Hafengebiet erstreckt

sich über ca. 60 – 80 Km an der Voyeure

herrliches Leben

Traumbilder

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nordöstlichen Küste der Insel Java. Ein absolut undurchschaubares Gebilde aus Schiffen, Entladeeinrichtungen, Tank-anlagen, Fabriken und Dockingeinrich-tungen. Fremde haben hier keine Chance an den ge-

wünschten Ort zu kommen. Sofort fällt hier auf, dass der Strassenverkehr sehr viel gesitteter abläuft als in „Bali“. Die Menschen hier scheinen schon einmal etwas über den Sinn von Verkehrsregeln gehört zu haben.In den Dock’s ange-kommen stellen wir fest, dass das Dock für die „MV Pindito“ noch nicht frei ist.Um Zeit zu sparen wird sofort mit den Revisionsarbeiten und dem Abschleifen der alten Farbe der „MV Pindito“ Über-wasser begonnen. Unglaublich was hier alles an Arbeiten notwendig ist, um ein grosses Schiff wie die „MV Pindito“, im Betrieb zu halten. Revisionsarbeiten an

allen technischen Einrichtungen, von denen gibt es unzählige. Z. B. Alle Was-serleitungen ausbauen und reinigen. Die Ankerwinschen müssen in die Werk-

statt. Kein leichtes Unterfan-gen, die schweren Geräte vom Vordeck, ohne Kran an Land zu bringen. Die Generatoren müssen aufgerüstet und über-holt werden, denn die „MV Pindito“ be-nötigt mehr Strom. Es gilt nicht nur das Restaurant zu klimatisieren , sonder auch die neue Nitroxanlage benötigt mehr Strom. Um die hohe Zuverlässigkeit

der „MV Pindito“ zu erhalten, muss wie jedes Jahr, die Antriebsmaschine überholt und gewar-tet werden. Ausserdem ist die gesamte Aus-sen-haut der „MV Pin-dito“ abzu-

schleifen. Sie soll dann einen komplett

neuen Anstrich bekommen, so hoch-gerechnet ca. 500 m2 Fläche, die min-destens mit fünf Anstrichen versehen werden. Dann muss das „stehende“ und das „laufende Gut“ erneuert werden. Dies sind alle Teile die die Masten stüt-zen und das Segeln ermöglichen. Ist das alles beendet, kommt eine Truppe von technischen Experten auf das Schiff, um alle technischen Einrichtungen der „MV Pindito“ zu prüfen. Zu guter Letzt wird dann das „BKI“ Prüfzertifikat erteilt. So ist die grösstmögliche Sicherheit für Schiff, Mannschaft und Gäste garantiert.

Nachtschichten inkl. Wochenende

22. - 26. Juni 2005Da sehr viele Arbeiten zu erledigen sind, wird beschlossen, von morgens um 08.00 bis abends 21.00 Uhr zu arbeiten, inklusive Samstage und Sonntage. Denn die „MV Pindito“ hat spätestens am 25. Juli 05 wieder in „Bali“ zu sein, bereit für neue Gäste.

Endlich ins Dock einfaren

27. Juni 2005

Endlich kommt das Schiff welches unse-ren Dockingplatz belegt aus dem Dock. Es konnte nicht rechtzeitig ausfahren, da es nach dem Fluten des Docks zuviel Wasser aufgenommen hat. So musste das Dock noch einmal geflutet werden und das Schiff besser abgedichtet wer-den. Aber nun ist es endlich soweit.

Ein riesiges Holzschiff belegt das Dock und verhindert rechtzei-tiges Einfahren der MV Pindito

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Das riesige Holzschiff (fast 50 Meter lang und 15 Meter breit) wird von Hand aus dem Dock gezogen. Langsam und vorsichtig wird das Schiff zwischen vielen andern hin-durch manövriert, an langen Leinen.Genau gleich kann nun die „MV Pindito“ ins Dock einfahren. Von Hand werden die 250 Tonnen Schiff sorgsam und millimetergenau ins Dock manövriert. Das Tor wird vor die Öffnung geschoben und abgesenkt. Sofort beginnt das Abpumpen des Wassers. Es ist klar die Pumpen werden fast einen Tag benötigen um die riesige Wassermenge aus der Grube zu pumpen. Alsdann gehen Männer mit Schwimmringen bewaffnet ins Wasser und beginnen den Rumpf der „MV Pindito“ von seinem Bewuchs zu befreien. Gleichzeitig wird die „MV Pindito“ auf Decksebene mit Baumstämmen abgestützt. Ein Taucher ist in dem völlig trüben Hafenwasser dabei, die „MV Pindito“ unter Wasser abzustützen. Sanft und weich setzt sie dann auch auf den vorbereiteten Baum-stämmen auf, welche überall unter dem Kiel aufgestellt wurden und schwimmt nicht mehr. Wenigstens für die

nächsten 11 Tage. Über der Wasserlinie ist die Pindito nun schon zu einem

drittel abgeschliffen. Bis das Wasser

ganz aus dem Dock gepumpt ist, arbei-ten die Docksangestellten schwimmend in einer unbeschreiblichen Sauce aus Schleifstaub, Abfällen, die das letzte Schiff hinterlassen hat und Schlick aus dem Hafen. Eine Arbeit, die „Mann“ sich im Westen nicht unbedingt vorstellen kann, und dies durchaus 10 Stunden hintereinander im Wasser. Über Wasser beginnt die Mannschaft an allen Enden am Schiff mit den Arbeiten. Die Mecha-niker bereiten ihre Installationen und Motorenteile an Deck aus, einige Män-ner lösen die Verstagungen der Masten, wieder andere schleifen mit ihren Win-kelschleifern den Rumpf ab, ein unbe-schreibliches Durcheinander von Teilen, Menschen, Materialien. Ich nehme mir

mit „Hausi“ die Reeling vor. Abschleifen, aus-spachteln, Bretter neu verschrauben und zum Teil ersetzten. Alle Ver-schraubungen müssen freigelegt und neu mit Epoxydharz vergossen werden. Nachdem jede einzelne Schraube auf ihren Zustand geprüft wurde, nachgezogen, oder gegebenenfalls ersetzt wurde, haben für uns Zwei, 6 Tage für die-se Arbeit veranschlagt. Genauso lange wie die 6 Mann brauchen werden

um den Rest des Rumpfes abzuschlei-fen. Und so lange wie die Zimmerleute

Hafen von Surabaya

Die schwere Ankerwinsch muss an Land, ohne Kran.

Das Tor zum Dock wird geöffnet

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benötigen werden um einige Planken zu ersetzen etc. Edi hastet von einer Arbeitsgruppe zur Anderen. Im Moment glaube ich, sind es etwa 10. Zwischen-durch fällt mal wieder der Strom aus, welchen er natürlich sofort wieder organisiert. Nicht zuletzt geht er immer wieder das Fehlende einkaufen in der Down Town. In den Pausen besprechen wir Vorgehensweisen und Verfahren und bestimmen, welche Materialien und Werkzeuge organisiert, gekauft, ge-mietet beschafft oder hergestellt wer-den müssen. Als Neuheit beschliessen wir, den Rumpf nicht mehr zu streichen sondern zu spritzen. Dadurch erhoffen wir uns eine qualitativ bessere Haftung der Farbe auf dem Rumpf. Gleichzeitig malen wir uns auch aus, wie das sein wird, wenn der feine Farbstaub über das ganze Schiff verteilt ist. Schon jetzt bereitet Edi die „BKI-Zer-tifizie-rung“ der „MV

Pindito“ vor. Besprechungen, wie das ablaufen muss, wenn das Inspekti-onsteam kommt und alle sicherheitsre-levanten Bauteile inspizieren will. Viel Arbeit wird es geben, da Teile wie An-triebswellen und Ruderachsen komplett ausgebaut werden müssen, damit diese geprüft werden können. Schon ist es 9 Uhr abends. Über und über mit Dreck bedeckt, verschwitzt und total erledigt, geniessen wir unser eiskaltes „Bintang“ auf dem notdürftig freigeschaufelten Deck. So noch den nächsten Tag be-sprechen, duschen und wie tot ins Bett fallen.

Einkaufen in Surabaya

27. - 30. Juni 2006

Ein Ausflug in die Stadt „Surabaya“ mit dem Taxi fahre wir in das Viertel, in dem es Alles gibt, was mit Installationen von Drucklei-tungen zusam-menhängt. Aber mal lang-sam,

Ein-kaufen funk-

tioniert hier ganz anders als in Europa. Edi sagt, dass man in „Surabaya“ alles kaufen kann, was man braucht. Aber wie funktioniert das? Es gibt keine Läden wie Baumärkte oder ähnliches. Es gibt auch keine grossen Fachgeschäfte, in denen man Werkzeuge oder Ersatzteile kaufen kann. Aber es gibt in Surabaya ein ganzes Quartier, mit hunderten von kleinen Läden. Alle haben ihre Wahren bis an die Strasse raus gestapelt. Nun gilt, es alle Läden abzuklopfen, bis das

gewünschte Teil irgend wo gefunden ist?

Sind wir fündig geworden, wir haben z. B. Spannschrauben für die Verstagung der Masten aus rostfreiem Stahl ge-sucht, geht das Feilschen um den Preis los. Haben mehrere Läden ein geeigne-tes Produkt ist das gut für den Käufer, hat es nur ein Laden, muss man sich überlegen, ob man das Produkt wirklich braucht. Edi braucht für die „MV Pindito“ viele dieser Schrauben, also geht ein

Dock vor der Einfahrt

Erste Abstützung an der Dockwand, damit die „MV Pin-dito“ nicht auf eine Seite fällt, wenn der Wasserspiegel sinkt.

Arbeiter kratzen den Bewuchs vom Rumpf der „MV Pindito“

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mehrere Tage dauernder Prozess los, um den Preis festzusetzen. Eine rostfrei Spannschraube kostet soviel, wie alle benötigten Schrauben kosten würden, wenn sie nicht aus rostfreiem Stahl wären. So gilt es abzuwägen, rostfreie Schrauben oder normale, und diese dann mit Farbe anstreichen? Edi muss sich später für die zweite Variante ent-scheiden, es sind auch nach dreitägiger Suche nicht genügend Spannschrauben aus rostfreiem Stahl in der gewünsch-ten Grösse aufzutreiben.

Fazit: Einkaufen in Asien ist eine etwas langatmige Ange-legenheit. Alle Produkte die aus Indonesischer oder Chi-nesischer Fertigung kommen, sind zwar für unsere Verhält-nisse sehr günstig, aber oft sind die benötigten Dinge nicht in der gewünschten Qualität zu haben. Stimmt die Qualität, ist der Preis genauso teuer wie in der Schweiz. Ein sehr nützliches Erlebnis für unsere Zukunft, einkaufen in „Surabaya“.

Am Abend nach der Arbeit entschliessen wir uns noch etwas Essen zu gehen. Gewa-schen und in sauberen Klei-der, übrigens ein absolut herr-liches Gefühl nach 12 Stunden harter körperlicher Arbeit bei ca. 35° Celsius, auf, mit dem

Taxi in die Stadt zu fah-ren. Edi führt „Hau-si“ und mich in einen riesi-gen

Konsumtempel. Ich habe noch nie ein so grosses Einkaufszentrum gesehen, obwohl ich schon in Berlin und London war. Eine unglaublicher Gebäudekomplex mit hunderten von kleinen und grösseren Läden. In diese Tempeln ist die oberste Etage jeweils die Fressmeile. Wir

haben alle grossen „Bock“ auf noch grössere Steaks, und die bekommen wir hier auch, zusammen mit einem kühlen, blonden „Bintang“. Absolut göttlich nach einem solchen Tag. Aber die Folgen davon sind schlicht katastrophal das Bier und die Fressnarkose lassen uns dann fast schon am Tisch tot umfallen...!

Die Tage vergehen

1. - 9. Juli 2005

Die Tage vergehen wie im Flug, die „MV Pindito“ steht nun „nackt, wie Edi sie schuf“, in der Grube. Der Propeller und die Antriebswelle sind ausgebaut, das gesamte Wasserleitungsnetz der „MV Pindito“ liegt auf dem Deck. Wir haben auf dem Vordeck den ersten Versuch gemacht, die Farbe zu spritzen. Geplant sind zwei Schichten Grundierung und drei Schichten weisse Farbe. Zuerst gilt

es herauszufinden, wie viel die Grundie-rung und die Farbe verdünnt werden müssen, denn bisher wurde immer ge-strichen und nie gespritzt. Dann gilt es, erstmal das Spritzen von so gewaltigen Flächen zu lernen. Nach einigen Pannen aber sieht dann das Resultat sehr an-sprechend aus. Wir sind guter Hoffnung ein besseres Resultat als mit streichen zu erzielen, bei etwas geringerem Zeitaufwand. Wir bemerken aber auch, dass wir für das gewünschte Resultat noch einen Kompressor kaufen müssen und zwei professionelle Spritzpistolen.

Das Tor des Dock ist geschlossen und der Wasserspegel fast bei -6m

Abfall Halden in den DockshallenAlle Sicherheitsaustattung muss jährlich revidiert werden

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Denn die erste Idee, mit Tauchflaschen als Luftlieferant zu spritzen, ist schief gelaufen. Die Spritzpistolen haben den hohen Mitteldruck, den eine erste Stufe

liefert, nicht vertragen. Die Farbgefässe haben sich so bedrohlich ausgebeult, dass wir diesen Versuch schnellstens beerdigt haben.Am Samstag Abend droht „hoher Be-such“ auf der „MV Pindito“. Ella, die Frau von Edi, und Eliane kommen, um den Arbeitsfortschritt zu begutachten, als

Überraschungsbesuch. Natürlich haben die Damen auch ein sehr gutes Nacht-essen und ein tolles Hotel gebucht. Die Überraschung ist perfekt gelungen, wir

freuen uns riesig. Der Kontrast zwischen dem schmutzigen, lauten und heissen Dock und dem feinen Hotel könnte nicht grösser sein.Am Montag und Dienstag beginnen wir endgültig mit der Lackierar-beit. Es können nur zwei Perso-nen gleichzei-tig Farbe sprit-

zen, aber 6 Per-so-nen wer-den benö-tigt um laufend die Gerüste rund um die „MV Pindito“ umzustellen. 1 Person ist beschäftigt mit Farbe auffüllen und dafür zu sorgen, das der Kompressor immer mit den 2 Leuten, wel-che die Farbe spritzen, mit-wandert. Weitere 2 Personen sind damit ausgelastet, immer da wo einer Farbe spritzt, eine mobile Abdeckung auf dem Deck zu platzieren, sodass die

Holzaufbauten der „MV Pindito“ nicht mit Sprühnebel überzogen werden. Toll sieht sie aus in ihrem neuen Kleid, ob-wohl noch längst nicht fertig, kann man erahnen, dass das Resultat sehr gut wird und sich der riesige Aufwand für die Schleifarbeiten lohnt. Die „MV Pindito“ wird bald wieder wie „neu“ aussehen.

Geburtstag zu Hause in Bali

10. - 13. Juli 2005

Die „MV Pindito“ soll voraussichtlich bis zum 17. Juli 05 im Dock sein. Eliane ist enttäuscht, dass ich meinen Geburtstag nicht mit Ihr feiern kann. Ich habe ihr natürlich nicht erzählt, dass ich das Dock vorzeitig verlassen werde, um am 13. Juli 05 nach Bali Heim zu kehren.Die Prüfungen der Zertifizierungskom-mission „BKI“ haben ergeben, das die Antriebswelle ausgetauscht werden muss. In kürzester Zeit muss Edi eine neue Antriebswelle auftreiben. Kein

leichtes Unterfangen. Diese Teile müs-sen ebenfalls zertifiziert sein für ihren Verwendungszweck. Es gibt zwei mögli-che Bauteile, eines liegt in Surabaya und ist von einem Deutschen Hersteller und eines in Jakarta, von einem Japanischen Hersteller. Nach vielen Abklärungen und Telefonaten, akzeptiert die BKI - Kommission das Teil aus Deutsch-land. Nun muss diese Antriebswelle, immerhin 6 m lang, noch angepasst werden. Es wird die Wasserung der

Abgestützter Rumpf

Die „MV Pindito“ ist ein impo-santes Schiff

Mobile Gerüste erleichtern die schwere Arbeit

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Pindito auf den 19. Juli herausschieben, da die Anpass- und Prüfarbeiten einfach mehr Zeit benötigen.Alle Mitarbeiter, die von der Pindito, die vom Dock und wir selbst sind völlig erschöpft von der harten und aufregen-den Arbeit. Ich bin froh, kann ich am 13. Juli gegen Mittag das Dock verlassen und den Heimflug antre-ten. „Hausi“ wird am 17. Juli den Rückflug nach Bali antreten, um noch einige Tage Ferien zu nehmen vor er wieder mit der „MV Pindito“ die nächste Reise antreten darf und Edi wird das Schiff am 19. Juli in den Hafen von „Benoa“ bringen. Dort sollen dann die letzten Arbeiten ausgeführt werden, sodass die „MV Pindi-to“ am 24 Juli wieder voll einsatzbereit ist und neue Gäste nach „Komodo“ führen kann.Am Mittwoch morgen, mache ich mich auf den Weg zum Flughafen, und nach Hause. Wie ich, also an meinem 45. Geburtstag, unangemeldet, so zusagen als Überraschung, nach Hause komme, finde ich das Haus lehr vor! Ich stehe vor dem Garagentor und will Eliane per Telefon vormachen, dass ein Paket für Sie da wäre. Wie ich also mein Telefon aus dem Rucksack klaube, tippt mir jemand auf die Schulter.... Es ist natürlich Eliane, die gerade vom Shoppen heimkommt. Da ich völlig erledigt bin, wird das Geburtstagsfest etwas kürzer als sonst. Wir gehen am Abend mit Ella und Edi’s Kindern zum Italiener und lassen uns mit Pizza ver-wöhnen. Das Essen ist fein, aber ich falle

fast um vor Müdigkeit, so dass ich froh bin endlich ins Bett zu kommen. Ich

scheine etwas krank zu werden, meine

Füsse schmerzen so, dass ich kaum mehr gehen kann. Vermutlich von dem sehr heissen Deck, verbrannt und ich habe Dünnpf...... vom Feinsten, dazu Fieber und Frösteln, ich glaube ich habe einen „veri-tablen“ Sonnenstich eingefahren, oder so...

Decke auf dem Kopf

9.-13.07.05 aus der Sicht von Eliane

Natürlich fällt mir nach 10 Tagen alleine sein „ein bisschen“ die Decke auf den Kopf. Ich bin zwar mal in die Massage gegangen, zur Akupunktur, ja sogar mit einem bekannten Pärchen, “Doris und Ingo“, welche zur Zeit im Norden von Bali ein eigenes Ferien Ressort bauen, Pizza essen, aber Kurt fehlt mir halt doch....Also beschliessen Ella und ich, wir fliegen am

Samstag, in aller Früh nach Surabaya. Gesagt getan

Völlig Nackt, „wie Edi sie Schuf“

Auswechseln einzelner Planken

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Die staunen nicht schlecht, als wir so um 10.00 Uhr, plötzlich auf dem Dock erscheinen. Ja, das hat es glaube ich 12 Jahre nicht gegeben, dass Ella einen Besuch auf dem Dock macht. Edi hat sich gefreut wie ein Pfau. Stolz zeigt er Ihr was schon alles gearbeitet wurde. Und Kurt erst, helle Freude! Er ist so richtig vertieft beim Abschleifen des alten Lackes des Schiffgeländers.. :-)) Ich denke schon auch, dass ihm das kör-perliche Arbeiten fehlt, so nach einem halben Jahr Ferien.Schon komisch, hmm ....wenn man arbeitet wünscht man sich immer Ferien zu machen, so lange es geht, ja und nun, seht mal wie es Kurt und mir geht....Die Männer arbeiteten natürlich noch den ganzen Tag und wir machen so gegen 18.00 Uhr Treffpunkt Hotel Hilton ab. :-), da logieren Ella und ich. Ella frage ob ich Lust zum shoppen hätte, klar doch. Gesagt, getan, wir gehen in ein riesiges Gebäude, dem so genannten „Pasar“. Emsiges Treiben, kann es gar nicht richtig erklären. Ein völliges Durch-einander, eng und stickig, da keine guten Abzugsmöglichkeiten bestehen. Menschen überall, beim Verkaufen oder beim Handeln.Es hat einfach alles! Verteilt auf 3 Etagen, so gross wie Shopping Center Spreitenbach.Vom Kleiderständen über Bäckereien (en Gross) zu Fressständen hinüber zu Schuhen, Taschen, Schmuck, alles was das Herz begehrt....Das Beste, man muss um die Preise feil-schen. Und ich kann sagen, so wie Ella das kann, kann es keiner. Ich lerne sehr viel und sehr schnell...:-).Wir verfallen richtig in den Kaufrausch, Jeans für 20.- Schuhe für 5.- ect. etc.Es macht total Spass...Am Abend dann, unsere Männer frisch rasiert und geduscht lassen wir uns kulinarisch verwöhnen, und dürfen zur gleichen Zeit aus der Ferne eine chinesi-sche Hochzeitveranstaltung miterleben. Wahnsinn...!Auch am nächsten Morgen ist für Ella und mich shoppen angesagt, da unsere „besseren Hälften“ ja arbeiten müssen.

Dieses Mal in einem etwas moderneren Komplex mit etwa 8 Etagen. Gegen 18.00 Uhr treffen wir uns im 6 Stock mit unseren Männern. Da gibt es ein Kino. Für uns endlich wieder einmal Kino Atmosphäre, Popkorn.... :-)) Himmlisch! Na, ja, dann die Frage an Kurt, ob er uns nun am Montag nach Hause begleiten wird???? Ratet Mal,... ja,... er ist der Meinung, wenn er einmal etwas ange-fangen hat, will er es auch beenden.......Na ja auf die eine Seite, ehrt in diese Einstellung, aber auf der anderen Seite, mega Enttäuschung meinerseits. Will doch am Mittwoch, 13. Juli, mit ihm seinen Geburi feiern...Also fliegen wir ohne Kurt zurück.Mittwoch,13. Juli, so gegen 15.00 Uhr, steht er dann als Überraschung an un-serer Haustüre und grinst übers ganze Gesicht. Nun steht nichts mehr im Weg, den Geburi Kuchen anzuschneiden und ein bisschen zu feiern. :-)Wie sagt man so schön: Ende gut, alles gut.

Kalt erwischt

14.-20.07.05

Kurt hat es so richtig er-wischt. Ange-fangen mit Fieber zu Durch-fall und was so alles dazu-gehört. Er schläft sehr viel und ich kann mich mal ganz ohne schlechtes Gewissen dem Beantworten von E- Mails widmen. Ab und zu bringe ich Kurt etwas Tee ans Bett, und versuche mir nicht all zu viel Sorgen zu machen.

Ein halbes Jahr

25.07.05

Nun sind wir schon ein halbes Jahr hier in Indonesien. Die Zeit vergeht wie im Flug! Das be-deutet aber auch, dass das Visum von Kurt abläuft. Er muss Indonesien verlas-sen und auf einer Botschaft ein Neues machen lassen. Ich benutzte ja in der CH die Gelegenheit dazu. Er entscheidet sich nach Singapur zu fliegen. Eigentlich würde ich ihn gerne begleiten, aber das ist so eine Sache, sobald ich Indonesien verlasse wird auch mein Visum wieder als ungültig gestempelt. Also ent-schliessen wir, Kurt geht alleine ...Ich fliege am gleichen Tag mit Edi, Ella und Family nach „Jakarta“. Möchten gerne einmal diese Stadt kennen ler-nen, mit ihnen als Begleiter, ist es sicher „leichter“, als alleine. Den Kindern zu liebe werden wir aber auch einen Ab-stecher in „Fantasya Dunia World“ und ins „Sea- World“ machen. Kurt fliegt uns dann am Dienstag Abend, wenn er alles erledigt hat nach.

Jakarta Hauptstad

26.07.05

Jakarta, Hauptstadt von Indonesien, auf der Insel Java.Man muss sich vorstellen, die Stadt hat über 12 Millionen Einwohner.

Jakarta der Moloch

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Einen immer dauernden Stau, welcher

in der „rush-hour“ völlig zusammen-bricht. Dann geht über Stunden gar nichts mehr, dementsprechend dann auch der Smog. Ich kann nur sagen: Grauenhaft!! Dass in dieser Stadt keine U- Bahn gebaut wird ist mir ein Rätsel.

Dunja Fantasia

27.07.05

Kurt und Edi gehen heute mit den Kindern, „Tea“ und „Ega“ ins „Dunja Fantasya“. Eine Art Vergnügungs-park, wie zum Beispiel in Rust. Ella und ich benützen die Gelegen-heit in dieser Stadt den

„Pasar“ zu begutachten.Er ist um das Doppelte grösser als in „Surabaya“. Auch ist die Luft viel besser, das haben sie hier im Griff. Sonst geht es aber zu und her, wie auch im letzten. Hier wird

auch um die Preise gefeilscht und wenn man Glück hat bekommt man es hier sogar um ein paar Rhupias billi-ger. Klar, dass wir viele „Schnäpp-chen“ finden und unsere Freude daran haben...

Taman Safari

28.07.05Heute geht es

ausserhalb von Jakarta, in einen riesi-

gen „Zoo“, den „Taman Safari“.Ein so genannter Safari Trek.Man fährt mit dem Auto, denn zu Fuss würde man es in einem Tag nicht schaf-fen und es ist verboten, da die Tiere in freier Wildbahn leben. Weiss gar nicht mehr, was mir am Besten gefallen hat, aber sicher mal die weissen Tiger und afrikanischen Löwen, die Elefanten und die vielen Nilpferde. Fast alle Tiere hat-ten Jungtiere und die waren ja so süss. Die Tiger Babys so klein wie Katzen und man konnte sie streicheln.Dann hatte ich noch ein Orang-Utan Baby auf dem Arm. Es war ganz faszi-niert von meinen Fingernägel, der Lack hat in der Sonne geglitzert....es fühlte sich ganz flauschig an und war doch ziemlich schwer.Kurt war ganz fasziniert von den Elefan-ten und streichelte sogar einen.

Zoo von Jakarta

Indonesien ein papageienland

Auch Afrikaner fühlen sich hier wohl

Gruppenbild mit Dame

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