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Wien. Mit einem Rekordergeb- nis hat Borealis das Geschäfts- jahr 2014 abgeschlossen. Der Nettogewinn konnte von 423 auf 571 Mio. Euro gesteigert werden, das ist ein Plus von fast 35%. Zu den Erwartungen für das neue Geschäftsjahr sagt Borealis-Vorstandsvorsitzen- der Mark Garrett (Bild): „Im ersten Halbjahr werden wir mit negativen Lagereffekten aufgrund der rasch fallenden Monomerpreise konfrontiert sein, und die Ertragskraft von Borouge wird aufgrund des niedrigen Ölpreises sinken. Wir rechnen mit soliden, aber niedrigeren Erträgen als 2014. Darüber hinaus ist Borealis für die Zukunft aber gut aufgestellt und wird die Früchte der Kon- solidierung ernten können.” www.borealis.at www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase SHORT © Borealis © CompAir industrial technology FRAUEN UND TECHNIK OMV sucht mit Industriepartnern auch heuer wieder die Technikqueens Seite 60 RESILIENCE360 DHL hat sein Risikomanagement-Tool um neue Funktionen erweitert Seite 62 BOXENSTOPP FLEXIBILITÄT MIT PALFINGER BM 214 © DHL medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 6. MÄRZ 2015 – 59 Hochkarätige Tagung 500 Experten diskutieren Fragen zur zunehmenden Automatisierung in Industrie und Alltag Robotics-Forum tagt nächste Woche in Wien Roboter übernehmen in Industrie und Privatbereich immer mehr Aufgaben. © TU Wien „Smart-Tech ist oft nur überzüchteter Unsinn“ Netzwerk Der Zukunftsforscher Matthias Horx vertrat in seinem gestrigen Vortrag provokante Thesen zu Industrie 4.0. Kritische Stimmen zur Smart Factory kommen aber auch aus der Industrie, etwa zu den noch fehlenden Standards. Seite 60 © Peter Berger © OMV/Zach-Kiesling Wien. Markus Vincze, Elektrotech- niker am Institut für Automati- sierungs- und Regelungstechnik der TU Wien, ist es gelungen, das European Robotics Forum, das größten Robotik-Event Europas, erstmals nach Österreich zu holen. Rund 500 internationale Teilneh- mer aus Wissenschaft, Forschung und Politik werden vom 11. bis 13. März in der Aula der Wissen- schaften zusammenkommen und in mehreren parallel abgehaltenen Sessions unterschiedliche Aspekte der Robotik diskutieren. Dabei werden neben der tech- nischen Seite auch ökonomische Themen behandelt. „Gerade durch die zunehmende Automatisierung können wir Produktionsbetriebe wieder nach Europa holen und damit Arbeitsplätze schaffen“, ist Vincze zuversichtlich. Auch die rechtlichen und sozi- alen Aspekte werden beleuchtet, etwa im Hinblick auf den wach- senden Sektor der Assistenz-, Pflege- und Haushaltsroboter, die nach Ansicht von Vincze eines der zukunftsträchtigsten Themen in der Robotik darstellen, oder die zu erwartenden Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte. http://erf2015.eu Simmern. Bestehende Druck- luftanlagen weisen Optimie- rungspotenziale von durch- schnittlich 38% auf. Wie diese genutzt werden können, zeigt die CompAir Drucklufttechnik heuer in einer Seminarreihe in der D-A-CH-Region (17.-18. Juni in Salzburg). Das Seminar wird hersteller- neutral von einem unabhängi- gen Ingenieurbüro geführt und behandelt technische Verbes- serungsmöglichkeiten. Reporte aus der Praxis und Rechenbei- spiele werden ebenfalls vor- gestellt. Interessenten melden sich bei Kirsten.Waldmann@ gardnerdenver.com. www.compair.de © Palfinger

industrial 0603

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Wien. Mit einem Rekordergeb-nis hat Borealis das Geschäfts-jahr 2014 abgeschlossen. Der Nettogewinn konnte von 423 auf 571 Mio. Euro gesteigert werden, das ist ein Plus von fast 35%. Zu den Erwartungen für das neue Geschäftsjahr sagt Borealis-Vorstandsvorsitzen-der Mark Garrett (Bild): „Im ersten Halbjahr werden wir mit negativen Lagereffekten aufgrund der rasch fallenden Monomerpreise konfrontiert sein, und die Ertragskraft von Borouge wird aufgrund des niedrigen Ölpreises sinken. Wir rechnen mit soliden, aber niedrigeren Erträgen als 2014. Darüber hinaus ist Borealis für die Zukunft aber gut aufgestellt und wird die Früchte der Kon-solidierung ernten können.” www.borealis.at

www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0

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OMV sucht mit Industriepartnern auch heuer wieder die Technikqueens Seite 60

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DHL hat sein Risikomanagement-Tool um neue Funktionen erweitert Seite 62

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Hochkarätige Tagung 500 experten diskutieren Fragen zur zunehmenden Automatisierung in industrie und Alltag

Robotics-Forum tagt nächste Woche in Wien

Roboter übernehmen in Industrie und Privatbereich immer mehr Aufgaben.

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„Smart-Tech ist oft nur überzüchteter Unsinn“

Netzwerk Der zukunftsforscher matthias Horx vertrat in seinem gestrigen Vortrag provokante thesen zu industrie 4.0. Kritische stimmen zur smart Factory kommen aber auch aus der industrie, etwa zu den noch fehlenden standards. Seite 60

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Wien. Markus Vincze, Elektrotech-niker am Institut für Automati-sierungs- und Regelungstechnik der TU Wien, ist es gelungen, das European Robotics Forum, das größten Robotik-Event Europas, erstmals nach Österreich zu holen. Rund 500 internationale Teilneh-mer aus Wissenschaft, Forschung und Politik werden vom 11. bis 13. März in der Aula der Wissen-schaften zusammenkommen und in mehreren parallel abgehaltenen Sessions unterschiedliche Aspekte der Robotik diskutieren.

Dabei werden neben der tech-nischen Seite auch ökonomische

Themen behandelt. „Gerade durch die zunehmende Automatisierung können wir Produktionsbetriebe wieder nach Europa holen und damit Arbeitsplätze schaffen“, ist Vincze zuversichtlich.

Auch die rechtlichen und sozi-alen Aspekte werden beleuchtet, etwa im Hinblick auf den wach-senden Sektor der Assistenz-, Pflege- und Haushaltsroboter, die nach Ansicht von Vincze eines der zukunftsträchtigsten Themen in der Robotik darstellen, oder die zu erwartenden Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte.

http://erf2015.eu

Simmern. Bestehende Druck-luftanlagen weisen Optimie-rungspotenziale von durch-schnittlich 38% auf. Wie diese genutzt werden können, zeigt die CompAir Drucklufttechnik heuer in einer Seminarreihe in der D-A-CH-Region (17.-18. Juni in Salzburg).

Das Seminar wird hersteller-neutral von einem unabhängi-gen Ingenieurbüro geführt und behandelt technische Verbes-serungsmöglichkeiten. Reporte aus der Praxis und Rechenbei-spiele werden ebenfalls vor-gestellt. Interessenten melden sich bei [email protected]. www.compair.de

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Wien. Nach wie vor liegt der Frau-enanteil in technischen Berufen in Österreich erst bei etwa 14%, und ein Blick in technische Schulen (Mädchenanteil rund 12%) und Uni-versitäten (nur etwa 20% der Ab-solventen sind Frauen) zeigt, dass mittelfristig mit keinen großen Än-derungen zu rechnen ist. Gleichzei-tig sieht die Industrie aber durch die Automatisierung immer neuer Bereiche einen stark wachsenden Bedarf an entsprechend ausgebil-deten Fachkräften.

Ambitionierte Projekte

Viele Unternehmen haben da-her in den letzten Jahren eigene Programme gestartet, mit denen einerseits Mädchen schon früh für Naturwissenschaften und Tech-nik begeistert und andererseits auch Studentinnen und Technike-rinnen besonders gefördert werden sollen.

So etwa die OMV mit ihrem Technik Queens-Programm, einer Initiative für 14- bis 16-jährige Mädchen, die 2013 gestartet wur-de. Die erste Phase des diesjäh-

rigen Bewerbs, in dem sich Inte-ressierte online registrieren kön-nen, läuft noch bis zum 12. März. In den folgenden Wochen müssen die Top 300 ein Portfolio zu einer Exkursion oder einem Experiment erstellen, aus denen Experten der Universität Graz die besten 50 für die nächste Runde wählen. Diese werden dann beim Finale vom 20. bis 22. ihre Projekte präsentieren,

und im Anschluss werden dann die 25 Gewinnerinnen bekannt ge-geben. Diese erhalten ein mehrmo-natiges Mentoringprogramm und haben die Möglichkeit, Technike-rinnen von OMV sowie Siemens und Borealis, die das Technik-queen-Programm aktiv unterstütz-ten, kennenzulernen.

Denn wie die von der OMV vor Start des Projekts bei SORA in Auf-

trag gegebene Metastudie zeigt, sind fehlende Rolemodels einer der Hauptgründe dafür, dass sich nur wenige Mädchen für eine tech-nisch-naturwissenschaftliche Aus-bildung entscheiden.

Technik-Stipendien

Als weitere Initiative zur Steige-rung der Frauenquote vergibt die OMV seit 2012 jährlich 15 Stipen-dien an Studentinnen technischer Studiengänge. Diese umfassen ei-ne monatliche Unterstützung von 350 Euro sowie die Möglichkeit, diverse Praktika zu absolvieren und Unterstützung bei der Aus-arbeitung der Diplomarbeiten.

OMV Senior Advisor E&P Capa-bility Development, Christopher Veit, dazu: „Wir leisten damit ei-nen Beitrag, damit sich die Stu-dentinnen zu 100% auf ihr Stu-dium konzentrieren können, und das Feedback der Stipendiatinnen hat uns gezeigt, dass wir mit dem Programm auf dem richtigen Weg sind.” www.omv.com www.siemens.at www.borealis.com

Wien. Große Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Smart Secu-rity und das Internet der Dinge beschäftigen klarerweise auch den bekannten Zukunftsforscher Matthias Horx. Allerdings ist er überzeugt, dass sich hinter den vielzitierten Schlagworten auch viel heiße Luft und weniger echtes Vordenken verbirgt.

„Wir müssen Smart Tech – im Sinne der Menschen – neu defi-nieren, weil vieles, was uns un-ter diesem Label angeboten wird, überzüchteter Unsinn ist, Spiel-

zeug, das man schon morgen in den Keller räumt”, stellte er an-lässlich seines gestrigen Vortrags „Die Macht der Megatrends und die Zukunft von Sicherheit und Qualität” im Palais Eschenbach, zu dem TÜV Austria und der Öster-reichische Gewerbeverein geladen hatten, provokant in den Raum. „Wir werden das Internet der Din-ge nicht einfach so entwickeln kön-nen, dass wir jedes Bügeleisen mit der Waschmaschine und dem Au-

to verbinden.” Es seien vor allem auch – wie bei Organismen – adap-tive Immunsysteme und eine hohe Flexibilität erforderlich.

Kritik kommt im Zusammenhang mit Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge aber auch vonseiten der Industrie selbst, wie der Vision Talk des Hasso-Plattner-Instituts Mitte Februar zeigte.

Wichtige Knackpunkte

So bemängelt etwa Franz Gru-ber, Chef des IT- und Beratungs-hauses Forcam, dass es nach wie vor keinen einheitlichen Stecker gibt, mit dem Maschinen ganz ein-fach kommunizieren können. Denn eines der Kernthemen von Indus-trie 4.0 sei die Interoperabilität

von Anlagen. Gruber: „Wir müs-sen es schaffen, heterogene Steue-rungen IT-technisch zu vernetzen”, forderte er. „Die Amerikaner haben bereits Führungsarbeit geleistet und mit der Schnittstelle MTCon-nect einen Standard entwickelt, um das babylonische Sprachgewirr von Steuerungen zu überbrücken.“

USA auf Überholspur

Nach Meinung von Heinrich Munz von Kuka Roboter sowie stellvertretender Vorsitzender der ARGE 2 bei der „Plattform Indus-trie 4.0“ sei allerdings nicht die technische Seite, sondern viel mehr die Bürokratie schuld, wenn Eu-ropa von den USA überholt wird: „Wir haben diesen Standard intern

definiert. Aber wir dürfen dazu nichts sagen. Das Verbandsrecht in Deutschland verbietet es, dass Empfehlungen abgegeben werden.“

Die Herausforderungen am Weg zur vernetzten Zukunft waren kürzlich auch Thema der Interna-tionale Branchenkonferenz Con-nectedWorld 2015, veranstaltet von Bosch, an der gut 800 Experten teilnahmen.

Mehr finanzielle Mittel

„Die deutsche Industrie ist nach wie vor technisch innovativ. Um im Internet der Dinge zu bestehen, muss sie aber auch neue, innova-tive Geschäftsmodelle schaffen“, so Bosch-Chef Volkmar Denner. Hilfreich wären dafür stärkere Ko-operation klassischer Industrieun-ternehmen mit Internet-Start-ups. Diese wiederum bräuchten, um ihre Idee zur Marktreife zu bringen und eine relevante Marktgröße zu erreichen, mehr finanzielle Unter-stützung.

„Europa braucht endlich eine funktionierende und an Finanzmit-teln reiche Venture Capital-Szene“, fordert Denner. Ohne gesicherte Investitionen könnten deutsche oder europäische Start-ups nie so erfolgreich und groß werden wie die US-amerikanische Konkur-renz”, so Denner.

Mit der arbeitet der deutsche Konzern aber indirekt zusammen: Bosch hatte Anfang Februar be-kannt gegeben, am ersten aus Euro-pa betriebenen Projekt des Interna-tional Industry Consortiums (IIC), einer von den US-Unternehmen Cisco und General Electric sowie ausländischen Partnern wie Hita-chi und Huawei initierten Industrie 4.0-Kooperation, mitzuarbeiten.

www.tuv.at www.bosch.de

60 – industrialtechnology cover Freitag, 6. März 2015

kommentar

MINT ist nicht nur eine Modefarbe

britta biron

K lischees sind hartnäckig. Allerdings glaube ich nicht, dass bei „MINT“

nur Frauen ausschließlich oder zumindest in erster Linie an die Farbe (die in diesem Frühling übrigens unter dem Namen Lucite Green zu den von Pantone propagierten Top-10-Trends zählt) denken.

Wie eine kurze und natürlich nicht repräsentative Umfrage in meinem privaten Umfeld gezeigt hat, ist auch den gern als besonders technikaffinen Herren nicht immer geläufig, dass es sich dabei um das Akronym von Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaften und Technik handelt.

Aber sei´s drum. Fakt ist, dass Jahrzehnte der Emanzi-pation und engagierte Förder-programme von Politik und Wirtschaft noch immer nix daran geändert haben, dass Frauen in technischen Beru-fen unterrepräsentiert sind. Es fehle neben der entspre-chenden Unterstützung aus der Familie vor allem an Role-models, heißt es oft als Begrün-dung. Solche Vorbilder funktio-nieren für andere Berufsbilder ja auch – das sieht man ja am Erfolg von TV-Formaten wie Austrias Next Top Model.

Auf eine zielgruppenadä-quate Fernseh-Challenge, in der die Kandidatinnen Hirn statt Haut zeigen müssen und etwas mehr Engagement des ORF für das Thema Frauen & Technik werde ich aber weiter vergeblich warten müssen.

britta biron

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Industrie 4.0 Der bekannte Zukunftsforscher Matthias Horx teilt die Begeisterung für das Trendthema nicht ganz

„vieles unter dem Label ist überzüchteter Unsinn“Kritik an Smart Factory und Internet der Dinge kommt aber auch aus den Reihen der Industrie.

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Zukunftsforscher Matthias Horx sparte bei seinem gestrigen Vortrag nicht mit Kritik.

Technikqueens OMV, Siemens und Borealis suchen auch heuer wieder technisch versierte und interessierte Mädchen

Interesse wecken und Ausbildung fördern

Seit Start der Aktion haben bereits 837 Mädchen die Technikworkshops absolviert.

WKo Smarte Produktion

Innovationstag

Linz. Neue Ideen für die Produk-tion von morgen stehen im Fo-kus des Innovationstags, der am 10. März in der WKO Oberöster-reich stattfinden wird.

Dabei diskutieren Helmut Kaufmann (Technikvorstand AMAG), Franz Höller (Vorstand Keba AG) und Christian Alt-mann, (OÖ Plattform Industrie 4.0) darüber, wo Oberösterreich am Weg zu Industrie 4.0 steht und welche Herausforderungen noch zu meistern sind. Exper-tenreferate halten Alois Ferscha (JKU) und Thomas Bauernhansl (Fraunhofer-Instituts für Pro-duktionstechnik und Automati-sierung). www.wko.at

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„Wir müssen schlaue

technische Systeme

bauen, die nicht so

empfindlich sind, dass

sie bei jeder Krise

versagen.“

matthias horx zukunftsforscher

Helmut Kaufmann (Technikvorstand der AMAG) ist einer der Redner.

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TechnologieundAnwendung

Das Fest für PrintWien, Marx Halle, 15. bis 17. April 2015

•Druck, digitale Produktion, Veredelung, Endstufe, Werbetechnik

•Technologie-Messe mit den führenden Branchen-Zulieferfirmen

•3 Tage Konferenz mit Top-Experten zu den aktuellen Zukunftsfragen

•Speakers Corner, Consulters Lounge, Technology Theatre

•Die Live-Anwendungs-Sonderschau 2D meets 3D-Druck

•Wer ist der Champion? Erstmals: Die CEE Car Wrap Masters

•Der große Themenabend Kooperation oder Konfrontation

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Die Print- und Crossmedia-Showfür Österreich und CEE-Länder

Stimmungsbild Europa freut sich über erste Zeichen eines sanften Aufschwungs sowie eine leichte Verbesserung bei den Arbeitslosenraten

Zaghaft in den KonjunkturfrühlingWachstumsraten in den USA nach unten korrigiert, in Österreich ist eine nachhaltige Festigung der Konjunktur noch nicht in Sicht.

industrialtechnology – 61KonjunKturbarometerFreitag, 6. März 2015

Europa �

In der Eurozone macht sich der Konjunkturfrühling bemerkbar, wenngleich der Aufschwung zag-haft und erratisch verläuft. Aber die Deflation entspannte sich zu-letzt, und auch bei den Arbeitslo-senraten gab es eine leichte Ver-besserung der Situation.

USA� ▲

Die US-Wirtschaft ist im 4. Quartal 2014 um revidierte 2,2% gewachsen. Die erste Schätzung war bei 2,6% gelegen. Damit hat sich die US-Konjunktur zum Jah-reswechsel abgekühlt, Ökonomen gehen aber davon aus, dass diese Phase nur temporär ist.

Japan� ▲

Japans Wirtschaft wächst wie-der. Im Schlussquartal 2014 wur-de ein Wachstum von annuali-sierten 2,2% erreicht. Nachdem in den beiden Quartalen zuvor die Wirtschaft noch geschrumpft war, ist Japan damit aus der Rezession herausgekommen.

China�

Obwohl in China weiterhin recht aggressive Mittel eingesetzt wer-den, um die Wirtschaftsleistung anzukurbeln, rechnet die Regie-rung mit einer weiteren Abschwä-chung der Konjunktur. Um dieser entgegenzuwirken, senkte die Zen-tralbank Ende Februar den Leit-zins zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten um 0,25%.

Indien� ▲

Obwohl der Reformwille in Indien weiterhin spürbar ist, gab es beim Budget erste Enttäuschungen. So kündigte der Finanzminister kei-ne Änderungen im Bereich Steuer-politik und bei Investitionen in die Infrastruktur an. Außerdem will

die Regierung das Haushaltsdefizit langsamer absenken als geplant.

Lateinamerika�

Lateinamerika leidet stark unter dem Preisverfall bei Rohstoffen, insbesondere auch bei Öl. Letzte-res trifft Mexiko und Venezuela be-sonders hart. In Brasilien sind die schwachen Wachstumsaussichten noch durch das Problem der Infla-tion verschärft. Den größten Ge-winn aus der starken US Konjunk-tur zieht wohl Mexiko.

Österreich spezial

Österreichs Konjunktur: ein zartes Früh-lingserwachenZu Beginn des Jahres 2015 hat sich das Konjunkturklima in Österreich etwas aufge-hellt. Allerdings war die Aufwärtsbewegung gerade einmal stark genug, um den negativen Bereich zu verlassen. Die wirtschaftlichen Aussichten für das erste Quartal 2015 sind trotz der leichten Stimmungsverbesserung weiterhin überschaubar. Eine nachhaltige Festigung der Konjunktur ist in den aktu-ellen Daten noch nicht erkennbar. Mit einer moderaten Belebung ist ab dem Frühjahr zu rechnen, vor allem dank Rückenwind aus dem Ausland. Auch die rückläufige Inflation sollte die Konsumentenstimmung heben, bis Jahresmitte ist mit einem Rückgang der Teu-erung auf 0,5% zu rechnen. Die Bank Austria Volkswirtschaft hat ihre Wachstumsprognose für Österreich zuletzt angehoben. Aufgrund der kürzlich erfolgten Revision der Vorquar-tale sowie der voraussichtlich noch stärker als bisher angenommenen Unterstützung durch den niedrigen Ölpreis und den schwä-cheren Euro haben wir unsere Wachstum-sprognose für 2015 von 0,7 auf 0,9% erhöht. Für 2016 erwarten wir weiterhin einen An-stieg des BIP um 1,5%. Politische Faktoren, wie die Ukraine-Krise und der Schuldenstreit mit Griechenland, sind erhebliche Prognose-risiken nach unten, die unerwartet gute Kon-junktur in Deutschland könnte jedoch für eine positive Überraschung sorgen.

In diesen Tagen startet der nächste Schritt zur Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone. Die EZB beginnt mit dem neuen Wertpapieran-kaufprogramm, dem sogenannten Quantitative Easing. Bis September 2016 will die EZB 60 Mrd. € an Staatsanleihen pro Monat aufkaufen. Gekauft wird proportional zur Größe der einzel-nen Länder, ihrer Bevölkerung und ihrem Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung der Eurozone. Große konjunkturelle Impulse sind durch das Programm wohl eher nicht zu erwarten. Die Ab-schwächung des Euros jedoch, die einen wich-tigen Wachstumsimpuls im Jahr 2015 dar-stellt, ist auch eine direkte Folge der Politik der EZB. Das niedrige Zinsniveau scheint hiermit

in Europa für längere Zeit als Konjunkturunter-stützung gesichert, während in den USA bereits in wenigen Monaten ein Zinsanhebungszyklus starten könnte, was tendenziell den schwachen Eurokurs und dessen exportstützende Wirkung längere Zeit erhalten sollte. Während die EZB durch die indirekte Beeinflussung des Wech-selkurses implizit ein weiteres Programm zur Unterstützung der Konjunktur gestartet hat, wä-ren zur Festigung der Erholung in Europa und zur nachhaltigen Belebung der österreichischen Wirtschaft zusätzliche fiskalische Impulse not-wendig, die dazu beitragen würden, die skep-tische Stimmung sowohl der Produzenten als auch der Konsumenten zu drehen.

Unter der lUpe: ezB Beginnt, anleihen zU kaUfenMonika rosen

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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Lösungen für die City-Logistik der Zukunft

Wien. Nächsten Donnerstag fin-det der 1. Wiener Logistik Tag + Smart Urban Logistics Day der BVL Österreich (Seestadt Meetingpoint.aspern IQ) statt. Die Fachtagung steht unter dem Motto „Güterverkehrs(r)- evolution in den Städten“ und bietet hochkarätige Exper-tenvorträge zu verschiedenen Aspekten der innerstädtischen Logistik.

So wird Andreas Breinbauer, Rektor der Fachhochschule des BFI Wien, über die Aus-wirkungen des eCommerce auf den urbanen Gütertransport referieren, Andreas Bayer, Geschäftsführer der Rewe In-ternational Lager- und Trans-port, in seinem Vortrag auf die Frage „Wie wird Wien in 2030 versorgt?” eingehen, und Julius Menge von der Senats-verwaltung Berlins über smarte Konzepte der deutschen Haupt-stadt berichten. www.bvl.at

Schneller und billiger von China nach Europa

Wien. Für das international tä-tige Vorarlberger Unternehmen Tridonic hat DB Schenker wö-chentliche Containertransporte über die eurasische Landbrü-cke von China nach Österreich eingerichtet. Diese Verbindung ist mit 17 Tagen (inklusive al-ler Zollformalitäten) doppelt so schnell wie der Seeweg und dazu noch halb so teuer wie die Luftfracht.

„Die Abwicklung verläuft her-vorragend, sodass wir bereits einen Ausbau planen”, so Ale-xander Kieslinger, Global Lo-gistics Manager bei Tridonic, der noch auf einen weiteren Vorteil hinweist: „Ganz neben-bei können wir im Vergleich zum Flugzeug pro Fahrt bis zu 95 Prozent an CO2-Emissionen mit DB Schenker einsparen.“ www.dbschennker.at

Bielefeld. Das Softwarehaus Trans-data hat eine strategische Neu-ausrichtung beschlossen, in deren Mittelpunkt verstärkte Vertriebs-aktivitäten für die Speditionssoft-ware Komalog sowie die Intensi-vierung des Geschäfts für die Soft-ware-as-a-Service Lösung stehen.

„Damit reagieren wir auf die veränderten Herausforderungen

im Markt und nicht zuletzt auf die Wünsche und Ansprüche unserer Kunden. Insbesondere unsere Ser-viceangebote wollen wir weiter optimieren“, erklärt Transdata-Geschäftsführer Helmut Müller.

Mit der Popularität von cloud-basierter Software steigt auch die Nachfrage nach der Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) von Koma-

log. Diese benötigt keine eigene IT-Infrastruktur, sondern kann vom Kunden direkt gemietet werden.

Darüber hinaus steht sie allen Nutzern auch auf mobilen Endge-räten zur Verfügung. „Der Bedarf nach der Software-as-a-Service-Lö-sung steigt. Gerade kleine und mit-telständische Unternehmen fragen bei uns vermehrt danach. Deshalb möchten wir in diesem Bereich wei-ter wachsen und intensivieren un-sere Vertriebsaktivitäten“, betont Müller, der dafür seine Vertriebs-mannschaft in diesem Bereich mit Peter Bergert um einen erfahrenen IT-Systemkaufmann vergrößert hat.

Laufende Weiterentwicklung

Zudem wird die Komalog-Soft-ware in enger Zusammenarbeit mit den Kunden laufend ergänzt. „Komalog ist untrennbar mit Transdata verbunden und steht für eine Erfolgsgeschichte. Diese wollen wir nun weiterschreiben und uns in diesem Bereich weiter ausbreiten“, sagt Müller.

So wurden zuletzt etwa mit ei-ner Schnittstelle zu papiNet, über

das der Austausch von Dokumente erfolgt, ein neues Feature für die Papierindustrie entwickelt. Neu ist auch ein Modul zur Lademittel-verwaltung für die SaaS-Lösung, das eine Übersicht zum Lademit-telbestand eines jeden Kunden, Transportdienstleisters oder Ge-schäftspartners bietet. In Planung ist zudem eine Lösung zur Lade-flächendokumentation.

www.transdata.de

62 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 6. März 2015

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Neue Konzepte für den inner­städtischen Verkehr sind gefragt.

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P. Meusburger, DB Schenker Röthis, und A. Kieslinger, Tridonic (v.l.).

probleme frühzeitig erkennen DHL hat sein Risikomanagement-Tool Resilience360 um neue Funktionen erweitert

Mehr transparenz in den globalen supply Chains

Bonn. DHL erweitert seine im Vor-jahr gestartete Risikomanagement-Lösung Resilience360 um neue Funktionen. Über die Plattform, die nahezu in Echtzeit über weltweite Störfälle und Gefahren für ihre globalen Lieferketten informiert, sind nun auch Routendarstellung, länderspezifische Risikoanalysen und globale Störberichte in das Transportmanagement-Systeme der Nutzer integrierbar.

Länderübergreifend

Tobias Larsson, Leiter des DHL Resilience-Teams bei DHL Cu-stomer Solutions & Innovation, erklärt: „Supply-Chain-Organisa-tionen in Unternehmen arbeiten oftmals isoliert und eher regional, sie sind daher selten länder- und

standortübergreifend vernetzt. Somit fehlt ihnen häufig der Über-blick, und ihre Kontrollfunktion endet meistens an den Grenzen des eigenen Einsatzbereichs. Das mag im Alltagsgeschäft funktionieren,

aber wenn der Krisenfall eintritt, kann dies zum Problem werden.“

Untermauert wird die Notwen-digkeit von mehr Transparenz in den Supply Chains durch die Er-gebnisse der Studie „Next-gen LLP: Driving new business value in an unpredictable world“ von DHL und Lisa Harrington, vom Supply Chain Management Center der Ro-bert H. Smith School of Business der University of Maryland..

„Ein scheinbar kleines Vor-kommnis oder ein Ausfall in einer Region kann und wird sich schnell zu einer ausgewachsenen Betriebs-störung über den halben Globus hinweg auswachsen. Der Kosten-aufwand, die Komplexität und das Fachwissen, die für Abwehrstrate-

gien erforderlich sind, können für Unternehmen mit begrenzten per-sonellen und finanziellen Mitteln große Herausforderungen mit sich bringen“, erläutert Harrington.

Überzeugte Kunden

Unternehmen, die Resilience360 bereits einsetzen, bestätigen die positiven Effekte.

Christian Weber, Technology and Innovation, Siemens Power and Gas, hierzu: “Ein Teil unserer Arbeit im Bereich Technologie und Inno-vation bei Siemens Power and Gas besteht darin, innovative Trends in der Logistikbranche zu untersu-chen. Wir glauben, dass ein IT-ge-stütztes Risikomanagement-System

für Lieferketten, wie Resilience360, großes Kosteneinsparpotenzial hat”

Auch Peter Schonefeld, Leiter Supply Chain Management bei Schmitz Cargobull, lobt den bes-seren Überblick über die kom-plette Lieferkette. Wir möchten diese nun auf unsere wichtigsten Zulieferer sowie unsere ausge-henden Lieferketten ausdehnen. Mit der Integration der Störfall-Monitoring-Funktion in unsere Liefer- und Zustellprozesse sind wir in der Lage, Ereignisse zu an-tizipieren und Störfälle zu vermei-den. Dadurch können wir noch vor der Konkurrenz auf alternative Ressourcen zurückgreifen, um die Bearbeitung der Kundenbestellung abzusichern.” www.dhl.de

britta biron

Neu sind Routendarstellung, länderspezifische Risikoanalysen und ein globaler Störbericht.

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HL

Das System informiert in Echtzeit über weltweite Störfälle und potenzielle Gefahren für ihre globalen Lieferketten.

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rans

data

Neues Komalog­Feature: Lademittelverwaltung jetzt auch für SaaS­Lösung verfügbar.

transdata Mehr Vertriebsaktivitäten für Speditionssoftware Komalog; Stärkung des Software-as-a-Service-Geschäfts

Fokus auf innovative softwarelösungen

„Auch ein scheinbar

kleines Vorkommnis

kann große Auswir-

kungen über den

halben Globus nach

sich ziehen.“

Lisa harrington, suppLy chain management center university of maryLand

„Der Bedarf nach der

Software-as-a-Service-

Lösung steigt, vor

allem vonseiten kleiner

und mittelständischer

Unternehmen.“

heLmut müLLer geschäftsführer transdata

Page 5: industrial 0603

Alzenau. Die Ende letzten Jahres gegründete Sparte für die syste-matisierte Abwicklung tempera-turgeführter Teil- und Komplettla-dungen hat mit Anfang des Jahres das operative Geschäft aufgenom-men. Der Fokus liegt zunächst auf dem Temperaturbereich „Frische” von zwei bis sieben Grad Celsius.

Sparte mit Potenzial

„Im Markt für temperaturge-führte Ware gibt es derzeit vor allem Anbieter, die sich auf den flächendeckenden Transport von Stückgut konzentriert haben. Bei Komplett- und Teilladungen exis-tiert jedoch eine große Lücke”, so Jochen Eschborn, Vorstand der ELVIS AG, zu den strategischen Gründen für die Einführung der neuen Sparte. „Viele Unternehmen sind an uns herangetreten und ha-ben sich hier ebenfalls systemati-sierte Lösungen gewünscht. Dank unserer Expertise bin ich über-zeugt, dass wir dem Markt sowohl auf Kunden- als auch auf Fracht-führerseite einen großen Mehrwert bieten können.“

Aktuell umfasst das ELVIS Cool

Load Network 23 Mitglieder mit 49 Standorten und rund 1.200 Lkw.

Ziel ist es, mindestens 30 Mit-glieder für die neue Sparte zu ge-winnen. Dies sei die Größe, ab der ein flächendeckendes Netzwerk in Deutschland realisiert werden kann, erklärt Andreas Maljak, Divi-sion Manager des ELVIS Cool Load Networks. „Wir führen bereits viel-versprechende Gespräche mit meh-reren Interessenten.”

www.elvis-ag.com

Salzburg. Gipskartonplatten sind ein praktisches Baumaterial, hand-lich und einfach in der Montage. Allerdings gibt es Herausforde-rungen bei der Anlieferung zu klei-nen Lagern und bei Direktbelie-ferung von Baustellen, da vor Ort oft keine Entladehilfen vorhanden sind. Das Logistikunternehmen Schobesberger & Fuchs GmbH hat dafür nach einer Lösung ge-sucht und sie im Mitnahmestapler Palfinger BM 214 gefunden

„Uns hat die Flexibilität des Staplers überzeugt”, begründet Adrian Fuchs, Geschäftsführer der Schobesberger & Fuchs GmbH, die Entscheidung für den Palfinger Mitnahmestapler. „Mit seiner gu-ten Geländegängigkeit und Wen-

digkeit erleichtert er die Direkt-zustellung auch auf schwierigem Baustellengelände.”

Stapler in der Box

Der Stapler ist in einer Box zwischen den Achsen des Träger-fahrzeugs montiert und nicht so wie sonst üblich am Heck des Sat-telaufliegers angebracht. Dadurch hat das Fahrzeug keine Überlänge und unterliegt keine Einschrän-kungen bei Fahrten ins Ausland, wie etwa in die Schweiz oder nach Italien. Weitere Vorteile dieser Montageart: Die Ladekapazität des Lkw wird nicht beeinträchtigt, und die Achslastverteilung ist in jedem Beladungszustand optimiert, was weniger Reifenverschleiß verur-sacht. � www.palfinger.com

transport & logistik industrialtechnology – 63Freitag, 6. März 2015

palfinger Spezielle Montageart hat viele Vorteile

praktische Verladehilfe

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Mitnahmestapler verbessert die Flexibilität.

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Andreas Maljak, Division Manager des neuen ELVIS Cool Load Network.

ElVis Cool Load Network erfolgreich gestartet

1.200 Lkw sind dafür im Einsatz

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Der Palfinger Mitnahmestapler BM 214 im Einsatz für SF Logistik.

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Freiburg. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energie- systeme ISE haben mit dem „Hybri-den Speicher” erfolgreich ein neues Konzept getestet, bei dem Tausen-de kleiner Batterien und Wärme-speicher zusammenfasst werden.

Das in Zusammenarbeit mit den Fraunhofer-Instituten „Umsicht“ und IOSB-AST entwickelte, intelli-gente, Agenten-basierte Leitsystem vernetzt ohne Beeinträchtigung der

Verbraucher deren lokales Spei-cherpotenzial und steht in einem virtuellen Kraftwerk gebündelt auf der Verteilnetzebene zur Ver-fügung.

Speichernetzwerk

„Die Agenten erledigen einen großen Teil der Regelaufgaben direkt mit ihren lokalen Nach-barn, sozusagen auf dem kleinen

Dienstweg, und reduzieren so den Aufwand für zentrale Strukturen”, beschreibt Christof Wittwer, Leiter der Abteilung Intelligente Energie-systeme am Fraunhofer ISE, die Funktionsweise des SmartEner-gyLabs.

Virtuelle & reale Welt

Das SmartEnergyLab kann be-liebige Komponenten zur Energie-wandlung und -speicherung testen und für die Einbindung in das Smart Grid optimieren. Es kann weiters verteilte Komponenten in einem realen Verteilnetz bewirt-schaften. Zum Beispiel steuern Agenten-basierte Controller im SmartEnergyLab ein Blockheiz-kraftwerk mit Wasserspeicher, ei-ne Wärmepumpe mit Phasenwech-selspeicher sowie ein Lithium-Ionen-Batteriesystem. Dabei sind alle Einheiten in einer Verteilnetz-simulation zusammengefasst und kommunizieren mit einer Vielzahl weiterer Einheiten.

Das Regenerative Energien Mo-dell – Deutschland (REMod-D) des Fraunhofer ISE errechnet für das

deutsche Energiesystem im Jahr 2050, dass allein für netzdienliche kleine Batterie- und Wärmespei-cher rund 340 Gigawattstunden bereitgestellt werden könnten.

Das ist mehr als das Fünffache der für den gleichen Zeitpunkt ange-nommenen Kapazität aller Pump-speicherwerke von 60 Gigawatt-stunden.

www.energie.fraunhofer.de

64 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 6. März 2015

EU ist weit entfernt von ihren UmweltzielenWien/Brüssel. Der vor wenigen Tagen von der Europäischen Energieagentur präsentierte Umweltbericht SOER (Europe-an State and Outlook Report, SOER 2015) zeigt, dass man noch weit von den ambitio-nierten Umweltzielen entfernt ist. So hat sich zwar die Abfall-bewirtschaftung inzwischen verbessert, von einer Kreislauf-wirtschaft könne aber noch lang keine Rede sein. Die Kom-mission will daher noch wei-tere Schwerpunkt maß nahmen setzen. http://ec.europa.eu

ABB liefert Kabel für dänischen Offshorepark

Zürich. ABB hat vom dänischen Übertragungsnetzbetreiber Energinet.dk einen Auftrag im Wert von über 100 Mio. US-Dol-lar für ein Drehstromkabelsys-tem erhalten, das die Integra-tion des Offshore-Windparks Kriegers Flak und die Übertra-gung des erzeugten Stroms zum Festlandnetz ermöglicht. Der Auftrag umfasst Konstruktion, Lieferung und Installation von drei dreiadrigen Drehstrom-seekabeln für 220 Kilovolt mit einer Gesamtlänge von rund 100 Kilometern.

Das Projekt soll 2018 in Be-trieb genommen werden und dann Strom für die Versorgung von mehr als 600.000 Haushal-ten liefern. www.abb.com

Frische Ideen für die Umwelttechnik

Graz. Vor Kurzem startete die diesjährige Green Tech Chal-lenge der Eco World Styria, bei der Studierende steirischer Universitäten und Hochschulen nach den Vorgaben steirischer Topunternehmen wie Binder & Co, Energie Steiermark, Engi-neering Coatings Kollmann, Fi-bag und Vogel&Noot Produkt-innovationen entwickeln.

„Sie bietet den Beteiligten eine Win-Win-Situation. Die Studierenden erleben aus erster Hand, wie innovativ und vielseitig die steirischen Umwelttechnik-Betriebe sind, und die Unternehmen können Kontakte zu potenziellen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern der Zukunft knüpfen“, erläutert Christian Buchmann, Wirt-schaftslandesrat der Steier-mark. www.eco.at

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Andreas Zottler (Vogel&Noot) mit Christian Buchmann (Wirtschafts-LR).

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100 km Kabel werden den Offshore-Windpark mit der Küste verbinden.

ideenlieferanten Zahlreiche Beispiele aus der industriellen Praxis vom Anlagenbau bis zur Werkzeugtechnik

Best-Practice-Datenbank für energieeffizienz

Duisburg. Im Fokus der Ende 2009 in Kraft getretenen Ökodesign-Richt-linie 2009/125/EG stand bisher die rein technische Verbesserung der Energieeffizienz von Produkten; die für heuer anstehende Reform soll einen Schritt weiter gehen und auch das Ökodesign beinhalten. Dieses betrifft nicht rein den Energie-verbrauch, sondern umfasst auch andere Faktoren wie etwa den ver-stärkten Einsatz erneuerbarer Roh-stoffe, längere Haltbarkeit und/oder

bessere Reparaturmöglichkeiten, mögliche Wiederverwendung und Aufbereitung sowie die Reduzie-rung der von den Produkten ver-ursachten Emissionen (z.B. Schad-stoffe, Strahlung und Lärm).

Dazu hat die EU-Kommission die Europäische Standardisierungs-organisation ESO beauftragt, ent-sprechende Anforderungen zu definieren – ein Verfahren, das al-lerdings einige Jahre in Anspruch nehmen kann. Doch auch mit den bereits vorhandenen Möglich-keiten können Unternehmen ihre

Ökobilanz deutlich verbessern und wirtschaftliche Vorteile erzielen.

Eine Fülle von Best Practice-Bei-spielen aus den unterschiedlichs-ten Industrie- und Gewerbespar-ten bietet hier die Datenbank der Effizienz-Agentur NRW.

20%ige Verbrauchssenkung

Eines davon ist die Duisburger Bäckerei Bolten, die im Zuge einer umfassenden Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten nicht nur in neue Öfen, Spülmaschinen und Kühltechnik, sondern auch in eine moderne Wärmerückgewinnungs-anlage investiert hat, mit der das Unternehmen seinen jährlichen Energieverbrauch um 166.846 kWh

pro Jahr (minus 20% gegenüber früher) reduzieren konnte.

„Wir können damit die direkt an den Backprozess gekoppelte Be-darfsmenge an Warmwasser für Spülmaschine, Teigwasserberei-tung und Sozialverbrauch decken”, berichtet der stellvertretende Ge-schäftsleiter Tim Schenkel-Bolten.

Dreistufiges Verfahren

Die Wärmerückgewinnung um-fasst drei Frischwassermodule. Da die Kältekompressoren die ge-ringste Rückgewinnungsrate er-reichen, wird die dadurch zurück-gewonnene Energie genutzt, um das Stadtwasser von etwa 12°C auf durchschnittlich 24°C aufzu-

wärmen. Im nächsten Frischwas-sermodul wird das vorgewärmte Wasser mithilfe der Backschwa-denenergie von 24 °C auf 53 °C aufgeheizt. Das dritte und letzte Frischwassermodul heizt das 53 °C warme Wasser auf die benötigten 65 °C auf; hierbei wird die gewon-nene Energie aus dem Backrauch-gas der Öfen lediglich zum Teil für die Resterwärmung genutzt.

„Die überschüssige Energie spei-sen wir in den Heizungskreislauf der Produktion sowie der Sozial- und Büroräume ein”, so Schenkel-Bolten weiter. Reicht die zurück-gewonnene Energie nicht aus, schaltet sich automatisch der vor-handene Heizkessel ein. � www.ressourceneffizienz.de�

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Duisburger Bäckerei reduziert jährlichen Energieverbrauch durch Wärmerückgewinnung um 20%.

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Die Abwärme der neuen Öfen wird zur Warmwassererzeugung für Spülmaschine, Teigbereitung und Sozialbereich genutzt.

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Die gelben Kästen im SmartEnergyLab beherbergen die dezentralen Agenten.

Hybride speicher Fraunhofer-Forscher fassen viele kleine Einheiten zu einem großen virtuellen Speicher zusammen

Digitale Agenten für stromnetz im einsatz

„Die neue Wärme-

rückgewinnungsanlage

deckt den gesamten

Warmwasserbedarf

für Produktion und

Sozialbereich.“

tim schenkel-bolten, bäcke-rei und konditorei bolten

„Die Agenten erledigen

die Regelaufgaben

großteils direkt mit

ihren lokalen Nach-

barn auf dem kleinen

Dienstweg.“

christof wittwer fraunhofer ise