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www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase industrial technology AUTOMATISIERUNGS-REZEPT Die Nahrungsmittelbranche setzt verstärkt auf den Einsatz von Robotern Seite 52 WACHSTUM IST AUF SCHIENE voestapine baut Bahnsystem-Angebot durch Akquisition in Australien aus Seite 54 FRONIUS VIRTUELLES SCHWEISSEN © voestalpine © Fronius medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 16. JÄNNER 2015 – 49 Graz/Peking. Die chinesische Re- gierung will in den kommenden Jahren ca. 360 Mrd. Euro für den Schutz von Luft und Wasser ausge- ben, seine Umweltgesetze verschär- fen und verstärkt auf Erneuerbare Energie setzen. Damit wird das Reich der Mitte für Unternehmen aus dem Umwelttechnikbereich ein sehr interessanter Markt und da- mit ein wichtiger Schwerpunkt für die Exportstrategie des steirischen Umweltclusters Ecoworld Styria. Bereits für Mitte März wird gemeinsam mit dem Bundesmi- nisterium für Land- und Forst- wirtschaft, Umwelt und Wasser- wirtschaft (BMLFUW) und der Aussenwirtschaft Austria eine Chinareise organisiert. Kontakt zu neuen Märkten Angeführt wird die Delegati- on von Umweltminister Andrä Rupprechter. Folgende Stationen sind zurzeit geplant: ein Austria Showcase in Shanghai sowie je ein Umwelttechnikseminar in den Industriestädten Hangzhou und Chongqing, bei denen österrei- chische Unternehmen die Mög- lichkeit haben, ihre Produkte und Dienstleistungen potenziellen chi- nesischen Kunden zu präsentieren und erste wichtige Geschäftskon- takte zu knüpfen. Auf der Reise- route liegt weiters Südkorea, das ebenfalls ein interessantes Ge- schäftspotenzial bietet, vor allem in den Bereichen Abfall- und Ab- wassermanagement oder bei Er- neuerbaren Energien, da die kore- anische Regierung derzeit massiv in den Ausbau seiner „green eco- nomy“ investiert. Interessierte Unternehmen kön- nen sich beim Bundesministerium und der Wirtschaftskammer zur Teilnahme anmelden. www.eco.at www.wko.at Öko-Exportoffensive Mitte März findet eine Wirtschaftsreise in zwei der wichtigsten Zukunftsmärkte statt China und Südkorea rücken in den Fokus China & Südkorea investieren verstärkt in Umweltschutz und saubere Energien. © APA/EPA/Wu Hong Ein neues Rekordjahr für das PET-Recycling Wertstoff 820 Mio. Kunststoff-Flaschen wurden im Vorjahr in der Anlage von PET to PET Recycling zur Wiederverwendung aufbereitet. Für GF Christian Strasser ein schöner Erfolg, Ausbaupotenzial sieht er aber dennoch. Seite 50 © Mark Fallander/Coca-Cola HBC SHORT Wien. Der Klima- und Energie- fonds und das Bundesmini- sterium für Verkehr, Innova- tion und Technologie (bmvit) hat Anfang der Woche die 3. Ausschreibungsrunde für länderübergreifende, indus- trierelevante Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Photovoltaik und konzentrierte Solarthermie (CSP). Der aktuelle Call ist in das Solar-Era.Net-Netzwerk integriert, an dem Projektträ- ger aus 17 Ländern beteiligt sind. Für österreichische Pro- jektbeteiligungen stehen ab sofort 0,5 Mio. Euro aus dem Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds bereit. www.klimafonds.gv.at © Christian Hofer © Deutsche Lichtmiete © CLK Oldenburg. Dass LED-Leuchten Energie und damit auch Geld sparen, ist vielen Betrieben klar, allerdings muss zuerst in die Umstellung investiert werden. Für all jene, die sich davon bisher haben abhalten lassen, bietet die Deutschle Lichtmiete die passende Lö- sung. Sie bietet Unternehmen maßgeschneiderte Lichtkon- zepte und übernimmt sowohl Installation als auch Finanzie- rung der LED-Anlagen. Zum Einsatz kommen ausschließ- lich von Deutsche Lichtmiete selbst in Deutschland produ- zierte LED-Produkte. Die Kun- den zahlen für die Nutzung nur eine monatliche Miete. „Bisher erreichten wir für al- le Kunden eine Reduktion der Gesamtbetriebskosten inklusi- ve Mietzahlungen von 15 und 35%”, so Marco Hahn, Direktor Marketing und Vertrieb. www.deutsche-lichtmiete.de

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www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0

Verpackung - Koffer - Flightcase

industrialtechnologyAutomAtisierungs-rezept

Die Nahrungsmittelbranche setzt verstärkt auf den Einsatz von Robotern Seite 52

wAchstum ist Auf schiene

voestapine baut Bahnsystem-Angebot durch Akquisition in Australien aus Seite 54

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medianet inside your business. today. Freitag, 16. Jänner 2015 – 49

Graz/Peking. Die chinesische Re-gierung will in den kommenden Jahren ca. 360 Mrd. Euro für den Schutz von Luft und Wasser ausge-ben, seine Umweltgesetze verschär-fen und verstärkt auf Erneuerbare Energie setzen. Damit wird das Reich der Mitte für Unternehmen aus dem Umwelttechnikbereich ein sehr interessanter Markt und da-mit ein wichtiger Schwerpunkt für die Exportstrategie des steirischen Umweltclusters Ecoworld Styria.

Bereits für Mitte März wird gemeinsam mit dem Bundesmi-nisterium für Land- und Forst-wirtschaft, Umwelt und Wasser-

wirtschaft (BMLFUW) und der Aussenwirtschaft Austria eine Chinareise organisiert.

Kontakt zu neuen Märkten

Angeführt wird die Delegati-on von Umweltminister Andrä Rupprechter. Folgende Stationen sind zurzeit geplant: ein Austria Showcase in Shanghai sowie je ein Umwelttechnikseminar in den Industriestädten Hangzhou und Chongqing, bei denen österrei-chische Unternehmen die Mög-lichkeit haben, ihre Produkte und Dienstleistungen potenziellen chi-

nesischen Kunden zu präsentieren und erste wichtige Geschäftskon-takte zu knüpfen. Auf der Reise-route liegt weiters Südkorea, das ebenfalls ein interessantes Ge-schäftspotenzial bietet, vor allem in den Bereichen Abfall- und Ab-wassermanagement oder bei Er-neuerbaren Energien, da die kore-anische Regierung derzeit massiv in den Ausbau seiner „green eco-nomy“ investiert.

Interessierte Unternehmen kön-nen sich beim Bundesministerium und der Wirtschaftskammer zur Teilnahme anmelden. www.eco.at www.wko.at

Öko-Exportoffensive Mitte März findet eine wirtschaftsreise in zwei der wichtigsten Zukunftsmärkte statt

China und Südkorea rücken in den Fokus

China & Südkorea investieren verstärkt in Umweltschutz und saubere Energien.

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Ein neues Rekordjahr für das PET-Recycling

Wertstoff 820 Mio. Kunststoff-Flaschen wurden im vorjahr in der anlage von Pet to Pet recycling zur wiederverwendung aufbereitet. Für gF christian strasser ein schöner erfolg, ausbaupotenzial sieht er aber dennoch. Seite 50

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Wien. Der Klima- und Energie-fonds und das Bundesmini-sterium für Verkehr, Innova-tion und Technologie (bmvit) hat Anfang der Woche die 3. Ausschreibungsrunde für länderübergreifende, indus-trierelevante Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Photovoltaik und konzentrierte Solarthermie (CSP). Der aktuelle Call ist in das Solar-Era.Net-Netzwerk integriert, an dem Projektträ-ger aus 17 Ländern beteiligt sind. Für österreichische Pro-jektbeteiligungen stehen ab sofort 0,5 Mio. Euro aus dem Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds bereit. www.klimafonds.gv.at

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Oldenburg. Dass LED-Leuchten Energie und damit auch Geld sparen, ist vielen Betrieben klar, allerdings muss zuerst in die Umstellung investiert werden. Für all jene, die sich davon bisher haben abhalten lassen, bietet die Deutschle Lichtmiete die passende Lö-sung. Sie bietet Unternehmen maßgeschneiderte Lichtkon-zepte und übernimmt sowohl Installation als auch Finanzie-rung der LED-Anlagen. Zum Einsatz kommen ausschließ-lich von Deutsche Lichtmiete selbst in Deutschland produ-zierte LED-Produkte. Die Kun-den zahlen für die Nutzung nur eine monatliche Miete.

„Bisher erreichten wir für al-le Kunden eine Reduktion der Gesamtbetriebskosten inklusi-ve Mietzahlungen von 15 und 35%”, so Marco Hahn, Direktor Marketing und Vertrieb. www.deutsche-lichtmiete.de

Page 2: industrial 1601

Würzburg. In Verpackungen wird Bio-Plastik bisher kaum eingesetzt. Der Grund: Es schützt die Ware nicht ausreichend vor Gerüchen, Sauerstoff und Wasserdampf. Im Projekt „DibbioPack” hat ein Kon-sortium aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine Lö-sung für dieses Problem gefunden.

Neuartige Beschichtung

Sie basiert auf einer vom Fraunhofer-Institut für Sili-catforschung ISC entwickelten bioORMOCERe-Funktionsschicht, die wie ein Lack auf die Folien auf-gebracht wird.

Den Forschern vom ISC half ein Blick in die Natur, um diese Lösung zu entwickeln: „Wir verwenden in unterschiedlichen Rezepturen Na-turstoffe, die biologisch abbaubar sind und von sich aus eine gute Barrierewirkung entfalten”, erklärt Sabine Amberg-Schwab, Leiterin des Fachbereichs Funktionelle Bar-riereschichten am ISC.

Für die neuartigen bioORMO-CER-Stoffe modifizierten die For-scher Biopolymere wie Cellulose

und Chitosan chemisch so, dass man sie verarbeiten kann. Gebun-den werden diese Stoffe durch ein anorganisches Gerüst aus Silici-umdioxid, das über gute Barrieree-igenschaften verfügt. Dieses Gerüst zerfällt zwar nicht im natürlichen Abbauprozess wie alle anderen ver-wendeten Naturstoffe, doch bleiben beim Abbau nur kleine Reste von Siliciumdioxid, also Sand, übrig.

Dass die mit der neuen Funkti-onsschicht ausgestatteten Folien – ein Prototyp wird im Rahmen der „Grünen Wochen”, die von heute bis 25. Jänner in Berlin stattfin-den, vorgestellt – tatsächlich ver-rotten, bewiesen erste Versuche im Testkompost des Würzburger Instituts: Bereits nach sechs Wo-chen war der Zerfall deutlich zu erkennen. Nun wird der Abbaupro-

zess im Rahmen des bis März 2016 laufenden Projektes nach internati-onalen Normen geprüft.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher den Lack aus bioORMO-CER im Pilotmaßstab per Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf bioabbaubare Folien aufbringen. Zudem müssen die neuen Bio-Kunststoffe in etli-chen Verpackungstests ihre All-tagstauglichkeit beweisen.

www.fraunhofer.de

50 – industrialtechnology cover Freitag, 16. Jänner 2015

kommentar

Trennen soll trendiger werden

britta biron

A ltstoffe sind wichtige Rohstoffe – das weiß heute schon jedes Kind.

Und so hat mich mein Sohn kürzlich ob einer Plastikflasche im Restmüll scharf gerügt. Ein sinnvolles Gegenargument ist mir natürlich nicht ein­gefallen, liegt doch der nächs­te Sammelcontainer – wie eine gemeinsame Internet­ Recherche ergab – nur ein paar Schritte von der Wohnung entfernt.

Mit meiner bisherigen Nach­lässigkeit stehe ich allerdings nicht allein da. Denn auch wenn Wien im Vergleich zu anderen europäischen Groß städten bei den Altstoff­sammelmengen (170 kg pro Einwohner und Jahr) und der Recyclingquote (40%) im Spitzenfeld liegt, landen im­mer noch zu viele verwertbare Stoffe, vor allem Kunststoffe, im Restmüll.

Aus diesem Grund verstärkt jetzt die Stadt Wien gemein­sam mit der ARA die Bewusst­seinsbildung in Sachen Müll­trennung und verschickt wie bereits vor rund fünf Jahren eine neue Sammeltasche.

Zusätzlich zum orangen Standardmodell gibt es heuer auch zwei Sondereditionen: Einerseits eine Tasche im Design eines Reisekoffers mit der Aufschrift „Der Tonne entgegen”, andererseits ein Modell im Design einer edlen Damenhandtasche mit der Aufschrift „Trendy kommt von Trennen”.

Gut verpackt Innovation von Fraunhofer macht Bio-Plastik fit für die hohen Anforderungen der Lebensmittelindustrie

Wichtige verbesserung für Bio-Kunststoffe

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Die innovative Funktionsschicht der Folien schützt den Inhalt und schont die Natur.

Windkraft Gute Bilanz

Mehr Energie

Wien. Zwischen 2012 und 2014 Jahren haben die heimischen Windkraftunternehmen 365 Windräder mit einer Gesamtleis- tung von 1.015 MW errichtet und dafür über 1,7 Mrd. Euro investiert. Insgesamt stammen bereits 4,5 Mrd. Kilowattstunden aus der Windkraft.

Für heuer sind zusätzliche Anlagen mit einer Leistung von knapp 400 MW geplant, mittel-fristig rechnet Stefan Moidl, GF der IG Windkraft, aber wegen steigender Ausgleichsenergie-kosten und niedriger Markt-preis mit einem Rückgang bei neuen Windkraftprojekten.

www.igwindkraft.at

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„Wir wollen kom­

postierbare Folien so

veredeln, dass nach­

haltige Verpackungen

genauso funktional wie

herkömmliche sind.“

Sabine amberg-Schwab FraunhoFer iSc

In Österreich erzeugen bereits 1.016 Windräder sauberen Strom.

Wiederverwertung 2014 stieg die Menge der recycelten PET Flaschen auf imposante 820 Millionen Stück

rohstoffkarussell dreht sich mit mehr Schwung

Müllendorf. Christian Strasser, GF der PET to PET Recycling Öster-reich GmbH, kann mit gutem Grund auf seine Arbeit und die seines Teams stolz sein. Denn 2014 war ein Rekordjahr für das Unternehmen. Insgesamt 820 Mil-lionen PET-Flaschen wurden in der hochmodernen Anlage, die im Vorjahr um 1,5 Mio. Euro erweitert wurde, recycelt und damit rund 20.500 Tonnen Material wieder für den Rohstoffkreislauf verfügbar gemacht.

„Jährlich werden in Öster- reich rund 40.000 Tonnen PET-Ge-tränkeflaschen in Verkehr gesetzt. Wir haben also rund die Hälfte zu lebensmitteltauglichem Ausgangs-material für die Herstellung neu-er PET-Flaschen verarbeitet. Das heißt aber nicht, dass nur PET-Fla-schen aus Österreich zur Verarbei-tung gekommen sind; wir beziehen unseren Rohstoff zu einem gewis-sen Teil auch auf dem internatio-nalen Markt”, erläutert Strasser. Damit entspricht die verarbeitete Menge ziemlich genau der maxima-len Kapazität von 22.000 Tonnen.

Ein weiterer Ausbau ist derzeit aber nicht geplant. „Die Anlage ist auf eine für Österreich sinnvolle Größe ausgelegt, unter Berücksich-tigung der Transportwege sowohl rohstoff- bzw. fertigproduktseitig als auch der optimalen Verarbei-tungskapazität. Kapazitätssteige-

rungen in kleinerem Umfang sind derzeit nur aus weiteren Anlagen-optimierungen vorgesehen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Kapazität der Anlage mit Opti-mierungsschritten anzuheben”, so Strasser weiter.

Trotz der in Österreich bereits stark ausgeprägten Sammel- leidenschaft der Konsumenten – laut einer aktuellen IMAS-Um-frage befürworten mehr als 90% die Mülltrennung – sieht Strasser aber noch Verbesserungspotenzial: „Vor allem in Ballungsgebieten, wo unter dem Deckmantel der Anony-mität die Bequemlichkeit nur allzu oft dazu verleitet, Verpackungen gemeinsam mit dem Restmüll zu entsorgen.“

Ständige Verbesserungen

Ein wesentlicher Faktor, um die Recyclingmengen zu steigern, liegt klarerweise in der Technik.

„Gerade am Beispiel von Wert-stoff-Kreisläufen sind Innova-tionen essenziell. Die Aufberei-tungsverfahren werden laufend weiterentwickelt, um die Qualität zu verbessern und den sich än-dernden Anforderungen aufgrund neuer Verpackungsmaterialen und -varianten gerecht zu werden. Oft wird die Qualität des Werkstoffs PET durch Zumischung von Ad-ditiven oder anderen Stoffen zur Erreichung von bestimmten Eigen-schaften als Packstoff empfindlich gestört. Hier gilt es, auch techno-logisch derartige Beeinflussungen mit geeigneten Maßnahmen zu beherrschen, um langfristig eine hochwertige Qualität der Recyclate sicherzustellen. Dafür arbeiten wir sehr eng mit universitären Einrich-tungen sowohl im Bereich Verfah-renstechnik als auch im Bereich der Analytik zusammen, um beste-hende Potenziale bestmöglich zu erschließen.“ www.pet2pet.at

britta biron

Trotz der hohen Recyclingquoten sieht PET to PET-GF Christian Strasser noch Potenzial nach oben.

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Rund die Hälfte aller PET-Flaschen in Österreich wird bereits in der Anlage in Müllendorf zu neuem Wertstoff verarbeitet.

„Nur durch das hohe

Recyclingsbewusstsein

der Konsumenten können

wir unserer internatio­

nalen Vorreiter rolle

gerecht werden.“

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Stimmungsbild Nach einem äußerst verhaltenen Jahr 2014 soll expansive Geldpolitik europäischer Wirtschaft 2015 auf die Sprünge helfen

Zarte Hoffnungen im neuen JahrDeflations-Sorgen im Euroraum, Japan erwartet Wachstum, Lateinamerika laboriert an fallenden Rohstoffpreisen, USA weiter top.

industrialtechnology – 51konJunkturbarometerFreitag, 16. Jänner 2015

Europa �

Die EZB hat zu Jahresbeginn nochmals verdeutlicht, bald mit dem Kauf von Staatsanleihen star-ten zu wollen. Der Euro hat darauf-hin deutlich an Boden verloren und erreichte gegenüber dem Dollar den niedrigsten Stand seit 2006. Vor allem Frankreich und Italien fordern seit geraumer Zeit eine Abwertung des Euro, um so ihre Wirtschaft anzukurbeln.

USA� ▲

Die US-Wirtschaft ist gegen En-de des Jahres schneller gewachsen als erwartet. So hat das Bruttoin-landsprodukt von Juli bis Septem-ber 2014 mit einer annualisierten Rate von 5 Prozent zugenommen. Motor der Entwicklung ist der tiefe Ölpreis und der dadurch entstan-dene Impuls für den Konsum.

Japan�

Nachdem die Anhebung der Mehrwertsteuer im vergangenen Frühjahr Japan im zweiten Halb-jahr zurück in die Rezession geführt hat, wird für das nächste Fiskaljahr 2015/16 ein Wirtschaftswachs tum von unter 1,5 Prozent erwartet.

China�

China hat im Vorjahr sein eige-nes Wachstumsziel von 7,5% wahr-scheinlich verfehlt und „nur“ 7,3% erreicht. Am 20. Jänner werden die Ziele für heuer bekannt gegeben, man wird mit Spannung darauf schauen, welcher Wert hier an-gepeilt wird.

Indien� ▲

In Indien scheinen die Reformen des im Mai gewählten Minister-präsidenten Modi erste Früchte zu tragen. So wurde im November

2014 der niedrigste Inflationsan-stieg seit über fünf Jahren ver-zeichnet. Heuer könnte das Wachs-tum wieder 7% erreichen.

Lateinamerika�

Der starke Rückgang der Roh-stoffpreise zieht weitreichende Folgen auf dem südamerikanischen Kontinent nach sich. In Kolumbien und Peru machen Rohstoffe zwei Drittel der Exporte aus, Leistungs-bilanzdefizite in Höhe von 5% des BIP werden heuer erwartet.

österreich spezial

Wir erwarten für heuer 0,7% Wachstum in ÖsterreichSeit April ist Österreichs Wirtschaft im Krebsgang unterwegs und hat 2014 prak-tisch stagniert (0,2% real). Sie leidet unter schwachem Konsumwachstum, rückläufigen Investitionen, aber vor allem einem nega-tiven Außenbeitrag, d.h. die Exporte laufen schlechter als die Importe. Zum einen liegen einige wichtige Exportländer im Konjunktur-zyklus noch weiter zurück, zum anderen wird Osteuropa dauerhaft nicht mehr so positiv zu einem Überschuss Österreichs beitra-gen können. Dennoch sollte die heimische Konjunktur bis Jahresende wieder deutlich an Fahrt aufgenommen haben; Impulsgeber sollten einerseits der weiterhin schwache Euro und der tiefe Ölpreis sein. Außerdem ist die Geldpolitik in der Eurozone weiter ultra-expansiv, könnte eventuell noch expansiver werden. Natürlich gibt es auch Risiken, allen voran der Russland/Ukraine-Konflikt, einige poli-tische Herausforderungen (Griechenland, UK, Spanien), die Unsicherheit rund um das Wachstum in China und den generell vorhandenen Pessimismus. Gerade die Stimmung könnte sich aber schon bald verbessern, darauf hat der jüngste Anstieg des Ifo Index in Deutschland schon einen ersten Hinweis geliefert. Österreichs Wirt-schaft könnte also nach einem noch verhal-tenen Start 2015 im Jahresdurchschnitt ein Wachstum von 0,7% bei einer Inflationsrate von 1,3% erreichen.

Trotz anziehender Konjunktur in einigen Krisenländern kommt die Wirtschaft in der Eurozone insgesamt vorerst nicht in Fahrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Währungs-union legte von Juli bis September 2014 nur um 0,2% gegenüber dem Vorquartal zu. Für das Schlussquartal wird gar nur ein Wert von 0,1% erwartet. Zum schwachen Wachstum gesellte sich zuletzt auch noch Deflation. Der starke Rück-gang im Ölpreis ließ die Verbraucherpreise in der Eurozone im Dezember um 0,2% fallen.Eine kurzzeitige Deflation im Zusammenspiel mit einem Rückgang des Ölpreises kann da-

bei auch durchaus positiv interpretiert werden; in Kombination wirkt dies als Steuersenkung und stärkt die Kaufkraft der Konsumenten, was in der derzeit schwachen Konjunkturphase der Euro-Zone für zumindest etwas Antrieb sorgen könnte. Was aber unter allen Umständen vermieden werden muss, wäre ein längerfristiges Kippen in die Deflationsspirale; das zeigt ja auch das Beispiel Japan ganz deutlich. Wenn man die volatilen Komponenten Ener-gie und Nahrungsmittel herausrechnet, ist die „Kerninflation“ im Dezember mit 0,8% gegenüber November sogar leicht ange-stiegen.

Unter der lUpe: deflation im eUroraUmmonika rosen

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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Page 4: industrial 1601

Lenze präsentiert neue Gestensteuerung

Asten. Die multitouch-Funktio-nalitäten und Gestensteuerung der neuen v800-Terminals ma-chen den Weg frei für ergono-mische Bedienkonzepte, die die Prozessinformationen deutlich übersichtlicher darstellen. Die Navigation ist für den Bedie-ner wesentlich einfacher als bei klassischen menübasierten Systemen – und ist deshalb in kurzer Zeit intuitiv erlernbar. Außerdem bietet sich die Mög-lichkeit der sicheren Zweihand-benutzung, um eine Fehlbedie-nung durch eine Hand auszu-schließen.

Die Hardware der v800-Bedienterminals wird als Panel PC in IP65 (v800 protec) wie auch als Einbaupanel (v800) angeboten. www.lenze.com

Neue Schulungen für das Internet der DingeLinz. Die Nachfrage nach quali-fizierten Fachkräften, die den Austausch zwischen Informa-tions- (IT) und Betriebstechno-logie (OT) verstehen, steigt mit der zunehmenden Vernetzung von Produktions- und Unter-nehmenssystemen. Um das da-für notwendige Know-now zu vermitteln, hat Rockwell Auto-mation gemeinsam mit seinem Strategic Alliance-Partner Cisco ein neues Schulungsprogramm entwickelt. www. rockwell-automation.com

Mehr Power für den Festo-Stoppzylinder

Wien. Der DFSP von Festo kann um bis zu 200% mehr Stoßkraft aufnehmen als sein Vorgänger. Er eignet sich besonders zum zuverlässigen Vereinzeln, Stop-pen oder Indexieren. Mit einem optionalen Innengewinde und einer Zentrierbohrung unter-stützt er optimal kundenspezi-fische Werkzeuge und Anbau-teile. Durch ein verlängertes Kolbenstangenlager ist zudem ein noch genaueres Positionie-ren möglich.

Die Konstruktion des DFSP basiert auf dem vielseitigen Kompaktzylinder ADN. Der 3K-Kolben und das spezielle Kolbenstangenlager sorgen für eine besonders hohe Lebens-dauer. Darüber hinaus gilt der DFSP unter den Basis-Stopper-zylindern als leistungsstärkster seiner Klasse und das bei einem überzeugenden Preis. www.festo.at

Wien. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss Unter-nehmen der Weg zu günstigen Fi-nanzierungsmöglichkeiten offen stehen. Das gilt für junge Entrepre-neure wie für etablierte Betriebe, denn mit Investitionen in Innovati-onen schaffen sie Arbeitsplätze und sorgen für die Wettbewerbsfähig-keit Österreichs”, so Wirtschaftsmi-nister Reinhold Mitterlehner.

Im Vorjahr hat die Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) in diesem Bereich unterschiedliche, sehr erfolgreiche Maßnahmen ge-setzt, die heuer noch weiter ausge-baut werden.

Anfang 2015 startete das neue Förderprogramm „proTrans – Industrie 4.0”, das heimische Klein- und Mittelbetriebe bei der Entwicklung innovativer Ge-

schäfts modelle sowie intelligenter Produkte und Prozesse unterstützt. „KMU, die den Ausbau eines Inno-vationsvorsprungs planen oder in der Wertschöpfungskette mit Industrie 4.0-Leitbetrieben ein-gebunden sind, erhalten im Rah-men der Förderungen bis zu 300.000 Euro”, erläutert Mitter-lehner.

Weniger Zugangsschranken

Bei neuen aws-Garantien für KMU wurde das Bearbeitungsent-gelt um die Hälfte auf 0,25 Prozent des beantragten Kreditbetrags halbiert; bei einer Garantieüber-nahme in der Höhe von beispiels-weise 500.000 Euro spart sich ein KMU dadurch rund 1.500 Euro. Zudem ist die Höhe des Bearbei-tungsentgelts mit maximal 30.000 Euro gedeckelt, was bei größeren Projekten ebenfalls Ersparnisse bringt.

Auch für Jungunternehmer wird der Zugang zu Förderungen leich-ter, denn die Alterbeschränkung wurde von drei auf fünf Jahre er-höht. Diese Ausweitung gilt sowohl

für den aws Start-up-Scheck (1.000 Euro für Investitionsprojekte von 5.000 bis 20.000 Euro) als auch für die Start-up-Prämie in der Höhe zwischen 20.000 bis 300.000 Eu-

ro. Ab einer Investitionshöhe von 300.000 Euro wird ein Zuschuss von zwölf Prozent angeboten, der bei einer erfolgreichen Entwick-lung wieder zurückzuzahlen ist. Damit können dann wieder neue Start-ups unterstützt werden.

www.awsg.at

52 – industrialtechnology InnovatIon & Unternehmen Freitag, 16. Jänner 2015

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enze

Lenze vereinfacht das Bedienen und Beobachten von Maschinen.

automatisierung Die Nahrungsmittelindustrie stellt an die Robotikhersteller viele spezielle Herausforderungen

Lebensmittelhersteller brauchen eigene rezepte

Köln. Die Automobilindustrie hat es vorgemacht, und immer mehr an-dere Branchen setzen auf verstärk-te Automatisierung. So auch die Lebensmittel- und Getränkeher-steller. Hauptgrund ist auch hier der wirtschaftliche Aspekt, also die Reduktion der Kosten und die Stei-gerung der Effizienz. Vergleichs-weise breit eingesetzt werden Roboter heute bereits im Lager, allerdings stellt das Segment der Tiefkühlware besondere Heraus-forderungen an die Technik.

Auch im Verpackungsbereich haben die Roboter schon Fuß ge-fasst. So setzen etwa Unilever oder Coppenrath & Wiese Flexpicker von ABB ein. Dabei ist von den Robotern beim Greifen mehr als nur „Fingerspitzengefühl“ gefor-dert: Hygieneaspekte stehen ganz oben auf der Agenda.

Die Roboter und ihre Werkzeuge dürfen keine Angriffspunkte für Schmutz und Bakterien bieten, müssen leicht zu reinigen und resistent gegenüber Desinfekti-

onsmitteln sein; beliebt sind im Lebensmittelbereich deshalb Roboter aus Edelstahl in der Schutzklasse IP67 oder höher.

Abseits von Standards

„Gebäck, Fleisch, Gemüse oder Süßwaren variieren in Qualität und Abmessung“, formuliert Knut Franke vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik die Pro-blematik, die herkömmliche, auf fixen Standarabmessungen ba-sierende Systeme nicht bewerk-stelligen können, mithilfe neuer technischer Möglichkeiten aber gelöst werden könnte. Er gibt da-zu ein Beispiel: „Die automatische Feinzerlegung von Schweinefleisch

erfordert eine sehr aufwendige Sensortechnik.“

Die Algorithmen, die Franke und sein Team für die Roboterbewe-gungen zurzeit erarbeiten, sollen die automatische Schnittführung bei Fleischstücken ermöglichen und damit künftig zu mehr Effizi-enz in der Produktion beitragen.

Thema der Fachmesse

Selbst das Thema Losgröße 1 und individualisierte Produkte soll künftig Realität werden. So hat die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Vorjahr das erste 3D-Druckverfahren für die Lebens-mittelindustrie vorgestellt und der italienische Teigwarenhersteller

Barilla forscht derzeit an Teig-patronen, mit denen Restaurants individuelle Pasta für ihre Gäste produzieren können.

Welche Automatisierungs- lösungen es bereits heute für die Lebensmittelbranche gibt und an welchen neuen gearbeitet wird, zeigt die Anuga FoodTec vom 24. bis 27. März in Köln. Auf der inter-nationalen Leitmesse für die Zu-lieferer für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie wird Industrie 4.0 an vielen Ständen das Schlag-wort sein. Fast 200 der insgesamt mehr als 1.400 Aussteller widmen sich diesem Thema. Darunter Sie-mens, Rockwell, B&R, Endress + Hauser, Festo, Mitsubishi oder CSB. www.anugafoodtec.de

britta biron

Fast 200 der insgesamt 1.400 Anuga-Aussteller widmen sich dem Thema Industrie 4.0.

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In der Fleischverarbeitung oder der Backwarenindustrie ist der Automatisierungsgrad noch vergleichsweise niedrig.

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PA/R

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chla

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Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner will innovative Unternehmen belohnen.

austria Wirtschafts Service Angebot für KMU und Jungunternehmen wurde für heuer ausgebaut

mehr Geldmittel und weniger Bürokratie

„Die Abmessungen

der einzelnen Stücke

variieren, daher erfor­

dert die Feinzerlegung

von Fleisch eine sehr

aufwendige Sensorik.“

knut franke, deutsches insti­tut für lebensmitteltechnik

„Investitionen in Inno­

vationen schaffen Ar­

beitsplätze und sorgen

für die Wettbewerbs­

fähigkeit Österreichs.“

reinhold mitterlehner Wirtschaftsminister

Höhere Stoß- festigkeit, genaueres Positionieren zum günstigen Preis.

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Page 5: industrial 1601

innovation & unternehmen

Effizienzsteigerung beim Schmieden

Hannover. Im Laufe der letzten beiden Jahren hat das Insti-tut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) im EU-Projekt REForCh gemeinsam mit Unter-nehmen aus Spanien, der Türkei ein neues Schmiedeverfahren entwickelt, mit der rund 30% Material und 20% Energie ein-gespart werden können.

Ermöglicht wird dies durch mehrdimensionales Schmieden, wo der erwärmte Stahl nicht nur von oben umgeformt, son-dern gleichzeitig auch durch Druck von den Seiten in die ge-wünschte Form gebracht wird.

Vor Kurzem hat der türkische Projektpartner, das Schmiede-unternehmen Omtax Otomotiv Transmisyon Aksami, mit dem mehrdirektionalen Werkzeug Prototypen von Zweizylinder-kurbelwellen für Quads und Schneemobile hergestellt und möchte das Verfahren jetzt auf die Herstellung weiterer Kur-belwellentypen übertragen.

„Von den Forschungsergeb-nissen profitieren alle Schmie-deunternehmen, die Material und Energie sparen wollen. Wir geben die Erkenntnisse aus dem Projekt gern weiter und beraten Unternehmen zum mehrdirektionalen Schmieden“, so Malte Stonis vom IPH. www.iph-hannover.de

EASA-Zulassung für FACC Operations

Ried im Innkreis. Die FACC Ope-rations GmbH, ein Tochterun-ternehmen der ACC AG, hat die EASA-Zulassung erfolgreich abgewickelt und erlangte vor Kurzem das EASA Part 21 – Subpart J – Design Organi-sation Approval (DOA). Damit ist FACC ein zugelassener Entwicklungsbetrieb der euro-päischen Luftfahrt und berech-tigt, Design-Leistungen für Modifikationen und Repara-turen eigenständig zu entwi-ckeln und zu zertifizieren.

„Das ermöglicht uns, ein er-weitertes Leistungsprogramm entlang des gesamten Flug-zeuglebenszyklus – von Design und Entwicklung über die Fertigung bis hin zu Wartung und technischen Publikationen – neben unseren langjährigen OEM-Kunden nun auch den Airlines direkt anbieten zu können“, so Hermann Filsegger, Leiter der FACC Operations. www.facc.com

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Für das Verfahren wurde ein mehr­dimensionales Werkzeug.entwicklt.

Leistungen können jetzt auch den Airlines direkt angeboten werden.

Freitag, 16. Jänner 2015 industrialtechnology – 53

aktuelle Studie Additive Fertigung gewinnt bei mittelständischen Fertigungsbetrieben immer mehr Befürworter

3D-Druck interessiert jetzt auch kleine unternehmen

Weinheim. Die mittelständische Fer-tigungsindustrie in Deutschland erkennt das große Potenzial des 3D-Drucks für die industrielle Produk-tion. Dies ist eines der Kernergeb-nisse des aktuellen „IT Innovation Readiness Index” des Münchner Marktforschungsinstituts Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auf-trag der Freudenberg IT.

Demnach stimmen 23% der be-fragten Fertigungsunternehmen der These zu, dass sich durch 3D-Druck in der Produktion Kosten- und Effizienzvorteile realisieren lassen. Werden noch die Befürwor-ter der Aussage „stimme eher zu” hinzugezählt, sind es sogar 45%.

„Die mittelständische Ferti-gungsindustrie hat die vielverspre-chenden Möglichkeiten der Produk-tion dreidimensionaler Werkstücke mittels Drucker erkannt. Vor dem Hintergrund, dass 3D-Druck ein reales Anwendungsszenario dafür ist, welche Vorteile eine dezentrale Produktion zukünftig bieten kann, sind diese Ergebnisse sehr interes-sant”, kommentiert Stefanie Nau-joks, Analystin Project Services and Manufacturing Markets bei PAC.

Dezentralisierung

Dass rund ein Drittel der Un-ternehmen das Thema Additive Fertigung als wenig bis gar nicht relevant einstuft, dürfe aber nicht als generelle Ablehnung gewertet werden, sondern liege wohl in ers-ter Linie darin begründet, dass die Technologie für manche Unterneh-men aufgrund der Produkte oder spezieller Gegebenheiten in der Fertigung nicht geeignet ist.

Die Hoffnungen des Mittel-stands im Zusammenhang mit den neuen Fertigungsmöglichkeiten

basieren vor allem darauf, dass sich die Wertschöpfung von den Großfabriken zunehmend in ein dezentrales Netzwerk aus Micro-factories verschiebt.

„Es ist längst kein futuristisches Szenario mehr, dass aktuell benö-

tigte Teile statt vom Lieferanten direkt am Montageband On-De-mand aus dem 3D-Drucker kom-men; dadurch lassen sich nicht nur Logistikkosten einsparen, sondern auch kleinste Losgrößen bis hin zum Einzelstück deutlich

preiswerter realisieren“, erläutert Manfred Stein, Director Marketing & Corporate Communications bei Freudenberg IT. „Zudem ist nicht zu übersehen, dass der 3D-Druck

einen direkten Bezug zu den IT-Megatrends Big Data und Cloud Computing hat, da auch alle digi-talen Konstruktionspläne für die 3D-Druck-Teile in Echtzeit zur Ver-fügung stehen.“

Fachveranstaltung

Die steigende Bedeutung des 3D-Drucks zeigt sich auch daran, dass „Inside 3D Printing“, die führen-de B2B-Konferenz zum Thema 3D Druck und additive Fertigung, die am 3. und 4. März in Berlin statt-findet, heuer über eine doppelt so große Ausstellungsfläche als im Vorjahr verfügt.

www.freudenberg-it.com http://inside3dprinting.de

britta biron

Produktion verschiebt sich immer weiter zu dezentralen Netzwerken aus Microfactories.

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Kurze Wege und die Möglichkeit der Produktindividualisierung werden als wichtige Vorteile des Verfahrens gesehen.

„3D-Druck ist ein

reales Anwendungs-

szenario für die Vor-

teile, die eine dezen-

trale Produktion zu-

künftig bieten kann.“

stefanie naujoks analystin bei PaC

Ried in Innkreis. Die Wintersteiger AG, Spezialmaschinenbauer für Skiservice, Holzdünnschnitt und Feldversuchstechnik, hat mit An-fang des Jahres die Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH in Eschel-bronn übernommen. Dies ist nach der Kohler Maschinenbau GmbH 2011 die zweite Akquisition in der Metallbearbeitung

Wintersteiger-Vorstand Harold Kostka zur Konzernerweiterung: „Die Paul Ernst Maschinenfabrik

ergänzt sehr gut unsere Angebote in der Metallbearbeitung: Nach dem Schneiden müssen die Bleche entgratet werden, bevor sie in die Richtmaschine kommen.”

Ernst wurde 1960 gegründet und erwirtschaftet einen Umsatz von knapp 7 Mio. €, derzeit vor allem mit Kunden innerhalb Euro-pas. Künftig soll das Unternehmen auch stärker international, etwa in China, positioniert werden.

www.wintersteiger.com

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Harold Kostka (CFO Wintersteiger AG), Markus Lindörfer und Martin Freudenberg (GF Paul Ernst) und Christian Rauscher (Vorstand und CEO Wintersteiger AG; v.l.n.r.).

akquisition Wintersteiger-Unternehmensgruppe wächst

Ein zweiter MetallbearbeiterPettenbach. Virtual Welding Robo-tics bietet für Aus- und Weiterbil-dungseinrichtungen eine effiziente Möglichkeit, angehenden Roboter-programmierern ein grundle-gendes Verständnis für die Anfor-derungen des robotergestützten Schweißens zu vermitteln.

Mit dem System ist es möglich, Schulungen in gewohnter Seminar- umgebung durchzuführen. Ein-zige Voraussetzung: ein funkti-onsfähiger Roboter. Die weiteren Bestandteile sind ein computer-basiertes Trainingsgerät mit in-tegriertem Touchscreen, ein reali-tätsnaher Schweißbrenner sowie Dummy-Werkstücke für die un-terschiedlichsten Nahtarten und Schweißpositionen.

In der Trainingssequenz ermit-telt der Schweißsimulator laufend die Position des Brenners am Ro-boterarm, während der Roboter die gelernte Bewegung ausführt. Der virtuelle Trainer „Ghost“ gibt ständig optische und akustische Hinweise zur Schweißgeschwin-digkeit, dem Abstand zum Werk-stück (Dummy) und dem einzuhal-tenden Anstellwinkel des Schweiß-brenners; Abweichungen von den

Idealwerten werden nach dem Ampel system in Gelb bzw. Rot dargestellt

Die komplette Schweißsequenz inklusive der Korrekturhinweise wird aufgezeichnet und als ab-spielbares Playback zur Verfü-gung gestellt, sodass Trainees den Schweißvorgang gemeinsam mit dem Ausbilder analysieren und Wege zur Optimierung der Ro-boterprogrammierung erarbeiten können. www.fronius.com

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Das System zeigt dem Anwender, ob der Roboter richtig programmiert wurde.

Fronius Trockentraining durch Virtual Welding Robotics

Schweißtrainer für Programmierer

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Wels. Die neue Logistikanlage des chinesischen eCommerce-Spezi-alisten CNSS, die vor Kurzem in Danyang in Betrieb gegangen ist, ist 7,5 Kilometer lang, umfasst fünf Stockwerke und hat eine Kapazi-tät von bis zu 7,500 Packstücken pro Stunde. Konzipiert wurde sie vom OÖ Intralogistik-Spezialisten TGW.

„CNSS ist kein Dienstleister im klassischen Sinn. Es gibt nicht nur einen fixen Kunden, der seine Wa-ren im Lager bevorratet, alle paar Wochen kann es ein anderen Kun-de sein. Deshalb wurde die Anlage auf die höchstmögliche Leistung während der Spitzenzeiten ausge-legt”, erklärt Albert Fischlmayr, Project Manager bei TGW.

Schnell & leistungsstark

Die Waren werden per Lkws an-geliefert und sofort auf die TGW-Fördertechnik übergeben, um sie automatisch mittels Funksystem einzulagern. „Wir haben alle Ebe-nen über unsere Fördertechnik verbunden”, erzählt Fischlmayr. „Der Kunde setzt sein eigenes

Funksystem ein; deshalb haben wir uns um die nötige kundenspe-zifische Schnittstelle gekümmert. Man könnte die TGW-Gateway-Software als eine Übersetzungs-software beschreiben, die alle Abläufe in der Anlage kennt.”

Vorsprung durch Technik

Für den Versand wird die Ware manuell auf die Förderstrecken

aufgesetzt – Scanner kontrollieren dabei das Fördergut und prüfen Herkunft sowie Inhalt der Behälter – und an das Pick-to-Wall-Kom-missioniersystem weiterbefördert. Dort befinden sich von beiden Sei-ten zugängliche Regale. Auf einer Seite stellt der Kommissionierer die Ware in das vom Pick-to-Light-System angezeigte Regal, auf der anderen Seite des Regals zeigt ein Lichtsignal dem Verpackungsmit-

arbeiter an, sobald ein Auftrag fer-tig zum Verpacken ist

„Mithilfe von Technik und In-novation wollen wir neue Maß-stäbe in der Branche setzen und

der führende Lager- und Distri-butionsdienstleister weltweit werden; deshalb setzen wir auf Hochleistungs-Sorter und Förder-technik von TGW“, so Jay Wang, CEO bei CNSS.

www.tgw-group.com

Aufruf zur Teilnahme an Logistik-Studie

Bremen. Das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH an der Univer-sität Bremen möchte weitere Erkenntnisse über den Einsatz von Robotern in der Logistik gewinnen und bittet daher Lo-gistikfachleute in Wirtschaft und Wissenschaft sowie Tech-nologieanbieter, sich an einer Online-Befragung zu beteiligen. Die Erhebung zu der Studie „RoboScan‘14“ läuft bis 31. Juli über das Internetportal www.robotik-logistik.de. www.biba.uni-bremen.de

TNT erleichtert Arbeit von Service-TechnikernAigen. TNT Innight hat in enger Zusammenarbeit mit Kunden-dienst-Organisationen eine neue App für Service-Techniker entwickelt.

Wichtigste Funktion ist die einfache Anmeldung der Retou-ren: Nach dem Scan oder der manuellen Eingabe des Paket-codes öffnet sich die Eingabe-maske; Standard-Angaben wie der Abholort sind bereits hin-terlegt und können bei Bedarf geändert werden. Zudem kann der aktuelle Status der Retoure via App verfolgt oder angemel-dete Retouren wieder storniert werden..

Aktuell steht die App für die Betriebssysteme Android und iOS zur Verfügung. www.tntinnight.de

Gebrüder Weiss baut Netzwerk weiter aus

Lauterach. Mit Beginn des heu-rigen Jahres hat Gebrüder Weiss einen eigenen Standort in Moskau eröffnet. Die Nieder-lassung umfasst drei Filialen, eine in der Innenstadt und jeweils eine an den Flughäfen Scheremetjewo und Domode-dowo.

„Für unsere Kunden ist Russland ein bedeutender Markt, der großes Entwick-lungspotenzial hat”, so Vojislav Jevtic, Regionalleitung Air & Sea Asien bei Gebrüder Weiss. Angeboten werden in Russland derzeit Dienstleistungen in den Bereichen Luft- und Seefracht, Landtransporte und multimo-dale Lösungen, Logistik und Projektgeschäft. Bis zum Jah-resende soll der Personalstand von derzeit neun auf 20 Mitar-beiter ausgebaut werden. www.gw-world.com

54 – industrialtechnology TransporT & LogisTik Freitag, 16. Jänner 2015

Forscher wollen Einsatz von Robo-tern in Logistik untersuchen.

knapp ag Vision Desk-Arbeitsplatz zur 100%-Kontrolle und zur Auftragssortierung wird auf der LogiMat vorgestellt

null Fehler sind das ZielHart bei Graz. Mit dem Zero Defect Warehouse setzt Knapp auf Quali-tätskontrolle und Richtigstellung direkt im Prozess.

Auf der diesjährigen Logimat zeigt man den innovativen Vi-sion Desk-Arbeitsplatz, der zur 100%-Kontrolle und zur Auftrags-sortierung eingesetzt wird. Visi-on Desk erfasst die 1D- und 2D-Codes auf den einzelnen Artikeln eines Auftrags; dadurch wird jeder Auftrag auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. So unterstützt Vision Desk die Qualitätssicherung und Verfolgbarkeit entlang der Supply Chain.

Vorreiter bei Zero Defect Ware-house-Lösungen ist die Pharma-Branche, ein schon bisher wich-tiger Kundenkreis von Knapp. Durch den Erwerb von 49% der Gesellschafteranteile an der KHT-Unternehmensgruppe, dem ältes-

ten Anbieter von Kommissionier-Robotern, wird jetzt auch das Lösungsportfolio für den Phar-magroßhandel erweitert. Über Apostore, eine 100%-Tochter von KHT, bietet der Intralogistiker nun ein komplettes Angebot bis zur Apotheke und ins Krankenhaus.

„Apostore hat nach unserer Auf-fassung die beste Robotertechno-logie auf dem Markt. Durch das Aufsetzen dieser Technologie auf die Knapp-Standards konnten wir den neuen Kommissionier-Roboter Knapp-Store in kürzester Zeit aus der Taufe heben und zur Markt-reife bringen“, zeigt sich Knapp-Vorstandsvorsitzender Gerald Hofer zufrieden.

Erste bereits umgesetzte Pro-jekte sind sehr erfolgreich und wei-tere Bestellungen in der Pipeline. Knapp unterstreicht mit diesem Schritt seine innovative Position in der Intralogistik.

www.knapp.com

herbert strasser

Der steirische Intralogistiker festigt sein Standing im Pharmabereich durch eine Beteiligung an KHT.

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napp

Vision Desk bietet Qualitätssicherung und Verfolgbarkeit entlang der Supply Chain.

akquisition voestalpine-Konzern baut Position in Australien sowie generell im Weichen- und Schienenbereich aus

Wichtiges segment soll weiter wachsenLinz. Die voestalpine VAE Railway Systems Pty Ltd., ein Tochterun-ternehmen der voestalpine VAE GmbH, dem Weltmarktführer in der Weichentechnologie, hat jetzt den australischen Bahnsystem-Spezialisten BRFC übernommen. Das Unternehmen produziert Wei-chen und Gleiskomponenten und erwirtschaftete zuletzt mit 60 Mit-arbeitern einen Umsatz von zuletzt rund 34 Mio. €.

Top in Down-Under

„BRFC gehört zu den fünf größ-ten Bahnsystemanbietern in Aus-tralien. Mit dem Erwerb erweitern wir unser Produkt- und Kunden-portfolio in Australien in Richtung Personen- und Nahverkehr und

bauen unsere bereits jetzt sehr gu-te Marktposition weiter aus. Durch das angegliederte Schweißwerk er-geben sich zusätzliche Geschäfts-möglichkeiten innerhalb des voestalpine-Konzerns“, so Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Metal Engineering Division.

„Wir erweitern damit auch un-ser Produktangebot auf den per-sonenbezogenen Bahnverkehr und erwarten uns im städtischen In-frastrukturbereich neue Partner-schaften“, so Kainersdorfer.

Schon jetzt erzielt der weltweit tätige Technologie- und Industrie-güterkonzern aus Oberösterreich rund 13% des Gruppenumsatzes im Segment Weichen- und Schienen-technologie. www.voestalpine.com

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voestalpine-Konzern festigt Stellung im siebtgrößten Bahnnetz der Welt.

TgW group Erstes hochautomatisiertes Lager und Distributionszentrum in China stammt aus Österreich

Fördertechnik in großem stil für Cnss

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Insgesamt 30 Versandrutschen sorgen für die exakte Verteilung der Sendungen.

Vojislav Jevtic, Regionalleiter für Air-Sea Asien bei Gebrüder Weiss.

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„Wir freuen uns über

die Zusammenarbeit

mit der TGW-Group,

die uns mit ihrer inter-

nationalen Technologie

unterstützt.“

Jay Wang, CeO bei Cnss

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