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industrial technology www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase SHORT Salzburg. Die Lagermax AG ist jetzt der europäischen Teilla- dungskooperation E.L.V.I.S. beigetreten und wird dabei in Österreich als Plattform für das gesamte Bundesgebiet und darüber hinaus als Hub für Südosteuropa in beide Rich- tungen fungieren. Die Auslandstochter, Lager- max Spedice a Logistika s.r.o. mit Hauptsitz in Prag agiert als Empfangspartner für gesamt Tschechien und die Slowakei und ist ebenfalls an das E.L.V.I.S.-Hub Knüllwald/ Remsfeld direkt angebunden. Das Lagermax-Management rechnet durch die E.L.V.I.S.- Mitgliedschaft mit steigenden Mengen sowohl bei Teilla- dungen als auch bei den Ver- teilmengen sowie einer Stär- kung des eigenen Netzwerks in Osteuropa. www.lagermax.at © Lagermax © Harting Espelkamp. Die Harting Tech- nologiegruppe (im Bild der Vorstand) ist erneut als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet worden und konnte sogar noch bessere Wertungen bei allen Kategorien erreichen. Das Ran- king basiert auf der Befragung von 80.000 Arbeitnehmern durch das Karrierenetzwerk Xing, das Jobportal kununu und das Wirtschaftsmagazin Focus Spezial. „Wir freuen uns über das überdurchschnittliche Ergeb- nis. Unsere Verbesserungs- maßnahmen haben an den richtigen Stellen gegriffen“, so Bettina Klaas-Heisener, Perso- nalreferentin bei Harting. www.harting.com AUF DEM HOLZWEG Hochregallager aus Holz von Kaufmann Bausysteme erhält Auszeichnung Seite 51 TECHNOLOGY VISIONS 2015 Accenture-Studie prognostiziert mehr Kooperationen durch Digitalisierung Seite 53 INDUSTRIE 4.0 STUDIE DER STAUFEN AG © Accenture © Staufen AG medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 20. FEBRUAR 2015 – 49 Graz. Andritz hat vor Kurzem mit Metsä Fibre eine Absichtserklä- rung zur Lieferung wichtiger Pro- duktionstechnologien für ein neues Zellstoffwerk im finnischen Ääne- koski unterzeichnet.Der Auftrag umfassst eine komplette Holzver- arbeitungsanlage, eine Faserlinie für Weich- und Hartholz mit Hack- schnitzelzufuhrsystem und eine hocheffiziente Eindampfanlage für Schwarzlauge. Der Auftragswert für den stei- rischen Technologiekonzern be- trägt mehr als 100 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme des Werks ist für August 2017 geplant. www.andritz.com Andritz Großauftrag für finnisches Zellstoffwerk Hightech für Holzverarbeitung Das neue Werk wird insgesamt drei Entrindungsanlagen erhalten. © Andritz Schwarz. Die zum Swarovski-Kon- zern gehörtende Tyrolit-Gruppe hat ein bewegtes, aber erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Mit rund 602 Mio. Euro wurde ein Rekord- umsatz in der knapp 100-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt. In den drei Geschäftsbereichen Metall und Präzision, Bau sowie Stein – Keramik – Glas lag das Plus bei jeweils durchschnittlich 7%. „Auch für das heurige Geschäfts- jahr sind wir zuversichtlich”, kom- mentiert Christoph Gerin Swarov- ski, Mitglied der Geschäftsführung der Tyrolit Gruppe. www.tyrolit.com Tyrolit 600 Mio. Euro-Marke beim Umsatz durchbrochen Plus in allen Geschäftsbereichen Beim Schleifmittel-Spezialisten Tyrolit zeigt die Umsatzkurve nach oben. EU-Staplermarkt: China mischt die Karten neu Mehr Konkurrenz Der chinesische Staplerhersteller Build Your Dreams will heuer gleich in sieben europäischen Märkten, darunter auch in Österreich und Deutschland, Fuß fassen. Händlerverträge sind bereits unterzeichnet. Seite 50 © BYD © Kaufmann © Tyrolit-Schleifmittelwerke Swarovski

industrial 2002

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industrialtechnology

www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0

Verpackung - Koffer - Flightcase

short

Salzburg. Die Lagermax AG ist jetzt der europäischen Teilla­dungskooperation E.L.V.I.S. beigetreten und wird dabei in Österreich als Plattform für das gesamte Bundesgebiet und darüber hinaus als Hub für Südosteuropa in beide Rich­tungen fungieren.

Die Auslandstochter, Lager­max Spedice a Logistika s.r.o. mit Hauptsitz in Prag agiert als Empfangspartner für gesamt Tschechien und die Slowakei und ist ebenfalls an das E.L.V.I.S.­Hub Knüllwald/Remsfeld direkt angebunden.

Das Lagermax­Management rechnet durch die E.L.V.I.S.­Mitgliedschaft mit steigenden Mengen sowohl bei Teilla­dungen als auch bei den Ver­teilmengen sowie einer Stär­kung des eigenen Netzwerks in Osteuropa. www.lagermax.at

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Espelkamp. Die Harting Tech­nologiegruppe (im Bild der Vorstand) ist erneut als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet worden und konnte sogar noch bessere Wertungen bei allen Kategorien erreichen. Das Ran­king basiert auf der Befragung von 80.000 Arbeitnehmern durch das Karrierenetzwerk Xing, das Jobportal kununu und das Wirtschaftsmagazin Focus Spezial.

„Wir freuen uns über das überdurchschnittliche Ergeb­nis. Unsere Verbesserungs­maßnahmen haben an den richtigen Stellen gegriffen“, so Bettina Klaas­Heisener, Perso­nalreferentin bei Harting.

www.harting.com

auf dem holzweg

Hochregallager aus Holz von Kaufmann Bausysteme erhält Auszeichnung Seite 51

technology visions 2015

Accenture-Studie prognostiziert mehr Kooperationen durch Digitalisierung Seite 53

industrie 4.0 studie der

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medianet inside your business. today. freitag, 20. februar 2015 – 49

Graz. Andritz hat vor Kurzem mit Metsä Fibre eine Absichtserklä­rung zur Lieferung wichtiger Pro­duktionstechnologien für ein neues Zellstoffwerk im finnischen Ääne­koski unterzeichnet.Der Auftrag umfassst eine komplette Holzver­arbeitungsanlage, eine Faserlinie für Weich­ und Hartholz mit Hack­schnitzelzufuhrsystem und eine hocheffiziente Eindampfanlage für Schwarzlauge.

Der Auftragswert für den stei­rischen Technologiekonzern be­trägt mehr als 100 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme des Werks ist für August 2017 geplant. www.andritz.com

Andritz großauftrag für finnisches Zellstoffwerk

Hightech für Holzverarbeitung

Das neue Werk wird insgesamt drei Entrindungsanlagen erhalten.

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Schwarz. Die zum Swarovski­Kon­zern gehörtende Tyrolit­Gruppe hat ein bewegtes, aber erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Mit rund 602 Mio. Euro wurde ein Rekord­umsatz in der knapp 100­jährigen Unternehmensgeschichte erzielt. In den drei Geschäftsbereichen Metall und Präzision, Bau sowie Stein – Keramik – Glas lag das Plus bei jeweils durchschnittlich 7%.

„Auch für das heurige Geschäfts­jahr sind wir zuversichtlich”, kom­mentiert Christoph Gerin Swarov­ski, Mitglied der Geschäftsführung der Tyrolit Gruppe.

www.tyrolit.com

Tyrolit 600 Mio. euro-Marke beim umsatz durchbrochen

Plus in allen Geschäftsbereichen

Beim Schleifmittel-Spezialisten Tyrolit zeigt die Umsatzkurve nach oben.

EU-Staplermarkt: China mischt die Karten neu

Mehr Konkurrenz der chinesische staplerhersteller build your dreams will heuer gleich in sieben europäischen Märkten, darunter auch in Österreich und deutschland, fuß fassen. Händlerverträge sind bereits unterzeichnet. Seite 50

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Hamburg. Gutes kann man noch ver-bessern – das ist auch das Motto bei Jungheinrich. Und so wundert es nicht, dass man ungeachtet der Tatsache, zu den weltweit füh-renden Intralogistik-Anbietern zu gehören (in 19 EU-Ländern, unter anderem in Österreich und Italien ist man zudem Marktführer) noch durchaus Wachstumspotenzial sieht und dieses auch heben will.

Lars Brzoska, seit rund einem Jahr Vertriebsvorstand von Jung-heinrich, hat kürzlich im Rah-men einer Fachpressekonferenz in Hamburg die wichtigsten Eck-punkte der Expansionsstrategie präsentiert.

Nr. 1 in Europa

Innerhalb der nächsten fünf Jah-re will man die klare Nummer 1 in Europa, dem nach wie vor wich-tigsten Absatzmarkt, sein. Dabei setzt man besonders auf den Aus-bau des Segments der Miet- und Gebrauchtstapler, ein Bereich, der vor allem in wirtschaftlich heraus-fordernden Zeiten viel Potenzial hat. Geplant ist hier etwa ein Aus-

bau der Kapazität des Gebraucht-gerätezentrums in Dresden.

Expansion in Asien

Zudem wird im Service-Geschäft, das immer stärker an Bedeutung gewinnt, sowohl das Netzwerk als auch das Leistungsportfolio aus-gebaut. Weiterer Schwerpunkt ist Asien und da besonders China, wo

2014 sowohl Auftragseingang als auch Mitarbeiterzahl um 13% ge-stiegen waren. Ebenfalls forcieren wird man die Aktivitäten in Indien.

Maßnahmen werden natürlich auch bei den Produkten gesetzt; ei-nen ersten Vorgeschmack lieferte man kürzlich auf der LogiMat.

„Mit den ersten von insgesamt zwei Dutzend Innovationen, die für dieses Jahr geplant sind, ha-

ben wir wieder eine Benchmark gesetzt”, so Brzoska.

Zu den aktuellen Neuheiten zäh-len Lithium-Ionen-Batterien mit Kapazitäten von 110, 240 bzw. 360 Amperestunden in Kombination

mit Serienfahrzeugen, ein Hori-zontal-Kommissionierer sowie die Schlepper-Baureihe 5 mit Zugkräf-ten von bis zu neun Tonnen.

www.jungheinrich.de

50 – industrialtechnology cover Freitag, 20. Februar 2015

kommentar

Elektro versus Diesel

britta biron

Früher galt die Regel „E-Stapler für den In-nen- und V-Stapler für

den Außeneinsatz“. Diese ist mittlerweile überholt, zudem zeigt sich auch ein deutlicher Trend zum E-Stapler, wie die Absatzzahlen in Europa unter-mauern. Seit etwa fünf Jahren werden in Westeuropa mehr Elektrostapler gekauft als sol-che mit Verbrennungsmotor.

Selbst in Osteuropa, wo ver-brennungsmotorische Stapler einst klar dominierten, ist ihr Vorsprung seit 2009 auf ein Minimum zusammen-geschrumpft.

Verantwortlich dafür sind im Wesentlichen drei Gründe: Erstens werden Elektrostapler immer leistungsstärker und dringen damit zunehmend auch in jene Einsatzgebiete vor, die bisher den V-Staplern vorbehalten waren.

Zweitens schonen sie Um-welt und Gesundheit der Mit-arbeiter, und drittens spielen auch die Kosten für Diesel eine Rolle.

Verschwinden werden die Fahrzeuge mit Verbrennungs-motor aber trotzdem nicht aus den Lagerhallen, da sie in manchen Bereichen weiterhin konkurrenzlos bleiben und zu-dem immer sauberer werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die RX 70-Stapler von Still, auf deren ökologische und öko-nomische Vorteile der renom-mierte Hersteller jetzt im Rah-men der Kampagne „Mission: Zero Emission” hinweist.

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Die Jungheinrich-Neuheiten stießen auf großes Interesse des Fachpublikums.

DHL Helikopter-Service

Abgehoben

Bonn/London. Neue Ideen für die City-Logistik sind aktuell ein wichtiges Thema. Getestet wer-den unter anderem eFahrzeuge oder Lastenfahrräder, die zwar ökologischer punkten, gegen das regelmäßige Stauproblem in den Städten aber auch keine Lösung sind. Anders der Heliko-pter-Service, den DHL nach New York und Los Angeles kürzlich auch in London gestartet hat. Der von Heli-Charter Ltd be-triebene Bell 206 Jet Ranger verkehrt täglich zwischen dem DHL Hub in Heathrow und der Londoner City und kann pro Flug 300 Kilogramm Briefe und Pakete transportieren. www.dhl.de

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HL

britta biron

Neuer Player Der chinesische Staplerhersteller BYD will sich heuer gleich in sieben EU-Märkten etablieren

europäischer Staplermarkt kommt nun in Bewegung

Shenzhen/Rotterdam. Am europä-ischen Markt für Flurförderfahr-zeuge dominieren ganz klar Pro-dukte „Made in Germany” und „Made in Japan”. Von Interesse war China für die europäischen Hersteller zwar schon bisher, aller-dings als attraktiver Absatzmarkt für die eigenen Produkte.

Den umgekehrten Weg – der in anderen Industriesektoren wie dem Maschinenbau, bei optischen

Geräten oder der Elektrotechnik bereits erfolgreich war (zwischen 2008 und 2012 stiegen die Absät-ze chinesischer Hersteller in Eu-ropa um 23%) – will jetzt der chi-nesische Staplerhersteller Build Your Dreams (BYD) gehen. Das verkündete der Europa-Chef Javier Contijoch anlässlich der LogiMat, auf der man auch sein Portfolio präsentierte, darunter verschie-dene Gegengewichtsstapler.

Und die Pläne sind ambitioniert: Immerhin gleich sieben Länder hat man ins Visier genommen. Allerdings ist Europa kein völ-

liges Neuland für die Chinesen, erstmals hat man vor zwei Jah-ren auf der LogiMat ausgestellt und im Vorjahr die CeMat ge-nutzt, um mit potenziellen Händ-lern und Kunden in Kontakt zu kommen.

In Deutschland, Belgien und den Niederlanden steht das Verkaufs- und Servicenetzwerk jetzt und man ist somit 100% startklar.

Breites Sortiment

„Wir bieten für das Material-handling Lösungen, die durch äußerst günstige Betriebskosten, langlebige Batterietechnik, starke Öko-Performance und ein auf die Anforderungen des europäischen Markts abgestimmtes Sortiment

überzeugen”, sieht Contijoch dem Start im März optimistisch ent-gegen.

Gleich zu Beginn wird das Sor-timent mindestens 40 Fahrzeuge umfassen, vom einfachen Paletten-hubwagen bis zu Gegengewichts-staplern mit hoher Tragkraft wie den Modellen ECB20, ECB25 and ECB35 für Lasten bis 2.000, 2.500 und 3.500 kg. Weiters im Angebot wird der Gabelhubwagen PTP20H mit einer Traglast von 2.000 kg sein.

Klappt die erste Welle der Eu-ropaoffensive, so will man noch heuer auch in weiteren Ländern, darunter auch in Österreich, aktiv werden.

Grundsätzlich scheint Europa kein schlechter Boden für chine-

sische Stapler zu sein. Laut Anne Li, Sprecherin von Longkin, habe das wachsende Europa-Geschäft nicht unwesentlich zum zweistelli-gen Umsatzplus im Stapler-Sektor 2014 beigetragen. Dass man bei Neuentwicklungen künftig ver-stärkt auf ökologische Aspekte setzen werde, könnte dahingehend interpretiert werden, dass man sei-ne Stellung in Europa künftig noch weiter ausbauen will.

Beim europäischen Branchen-Primus Jungheinrich (Details zu

den aktuellen Wachstumsplänen lesen Sie im unten stehenden Be-richt) sieht man ob der Entwick-lung derzeit noch keine Grund zur Sorge. „Konkurrenz belebt das Ge-schäft, und wir nehmen grundsätz-lich natürlich jeden Mitbewerber ernst“, so Unternehmenssprecher Jan Kaulfuhs-Berger. Allerdings gehe es längst nicht mehr „nur“ darum, Stapler zu verkaufen. „Das Servicegeschäftt gewinnt immer stärker an Bedeutung – wir ma-chen bereits rund 30 Prozent des Umsatzes in diesem Bereich“, sagt er. http://bydforklift.com

Mindestens 40 Modelle wird das auf die europäischen Kunden abgestimmte Sortiment umfassen.

Im März startet der Verkauf in Deutschland, den Niederlanden und Belgien.

Jungheinrich Plus in Europa und Asien, Ausbau des Servicegeschäfts und zahlreiche Produktneuheiten

Äußerst ambitionierter Fünfjahresplan

„Auf der LogiMat

haben wir die ersten

der insgesamt 24 für

heuer geplanten Pro-

duktneuheiten schon

vorgestellt.“

Lars brzoska, vertriebs­vorstand jungheinrich ag

„Nach Deutschland,

Belgien und den

Niederlanden ist für

heuer der Markteintritt

in weiteren Ländern

geplant.“

javier contijoch europachef von bYd

Eilige Sendungen können die Last Mile in London im Flug nehmen.

„Kundendienst wird

immer wichtiger, und

da haben etablierte

Marken einen klaren

Vorteil gegenüber

neuen Playern.“

jan kaufuhs­berger sprecher jungheinrich ag

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YD

Bearing Point Umfrage

Kooperationen auf Schiene

Frankfurt am Main. Eine aktuelle Umfrage der Management- und Technologieberatung Bearing-Point zeigt, dass sowohl Eisen-bahnunternehmen als auch Her-steller von Schienenfahrzeugen in Europa eine intensivere Zu-sammenarbeit und mehr Trans-parenz über alle Phasen des Produkt-Lebenszyklus hinweg wünschen.

Ralf Stenger, Director bei Be-aringPoint: „Das ist besonders für Hersteller eine Kehrtwen-de. Denn die Branchenakteure stehen in starker Konkurrenz zueinander und halten ihre Entwicklungsschwerpunkte bis dato streng unter Verschluss.“

Laut Umfrage arbeiten mehr als 95% der Eisenbahnunter-nehmen und Hersteller zurzeit mit klassischem Projektmanage-ment. Insgesamt plant die Hälf-te der Befragten aber für die Zukunft eine gemeinschaftliche Projektarbeit, vor allem um die Herausforderung zunehmend enger Zeit- und Budgetrahmen zu meistern.

Hersteller wünschen sich Ver-besserungen in der Zusammen-arbeit mit Eisenbahnunterneh-men v.a. in den Life-Cycle-Pha-sen bis zur Auslieferung. Mehr als 70% beklagen mangelnde Kommunikation in der Beschaf-fungsphase. Auch der geringe Grad an Standardisierung macht den Fahrzeugbauern zu schaf-fen. Mehr als drei Viertel der Eisenbahnunternehmen wiede-rum bemängeln Probleme bei der Verfügbarkeit von einzelnen Ersatzteilen und Komponenten. www.bearingpoint.com

TGW Zeitungs-Lager

Eine Hightech-Bibliothek

Boston Spa. Schon allein durch seine Größe ist das National Newspaper Building der British Library eines der bemerkens-wertesten Bibliotheksgebäude der Welt. In ihm lagern lokale, regionale sowie nationale Zei-tungen aus 300 Jahren mit einer Gesamtanzahl von geschätzten 750 Mio. Seiten.

Konzipiert und umgesetzt wurde die moderne Logistik- anlage, die kürzlich in Betrieb genommen wurde, von der OÖ TGW-Group, die in der Folge auch für den Support und die Wartung verantwortlich zeich-net. www.tgw-group.com

industrialtechnology – 51TransPorT & loGisTikFreitag, 20. Februar 2015

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Eisenbahnunternehmen und Bahn-hersteller rücken enger zusammen.

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Modernste Technik für die Lagerung historische Zeitungsschätze.

Stuttgart. Vor zwölf Jahren hat der Veranstalter der LogiMat den Preis „Bestes Produkt” gestartet, heute ist er eine der wichtigsten Aus-zeichnungen in der Intralogistik. Heuer wurden insgesamt 91 Pro-dukte zum Bewerb eingereicht und die Sieger im Rahmen der LogiMat bekannt gegeben.

In der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ holte sich

die Jungheinrich AG für ihre uni-verselle Datenschnittstelle „Jung-heinrich Logistik-Interface“ den Sieg, mit der die Produktivität eines Flurförderfahrzeugs durch den Wegfall von Suchfahrten, Re-duzierung der Scan-Vorgänge und Wegeoptimierung um bis zu 25% gesteigert wird.

Richard Brandstetter, Geschäfts-führer der Jungheinrich Logistik-

systeme GmbH: „Die Praxis bei unseren Kunden zeigt, dass das Logistik-Interface direkt zu einer wesentlichen Kostenersparnis und Produktivitätssteigerung beiträgt.“

Mehr Effizienz

In der Kategorie „Kommissio-nier-, Förder-, Hebe-, Lagertech-nik“ überzeugte die Kaufmann Bausysteme GmbH mit dem welt-weit ersten Hochregallager aus Holz. Neben kurzen Montagezeiten und qualitativen Vorteilen bei der Lagerung spezieller Produkte sind es vor allem die ökologischen Aspekte, die diese Variante inte-ressant machen. „Nachhaltigkeit spielt in den Überlegungen unserer Auftraggeber eine ganz entschei-dende Rolle“, weiß Anton Kauf-mann, Mehrheitseigentümer der Kaufmann Bausysteme.

Gewinner der Kategorie „Identi-fikation, Verpackungs- und Verla-detechnik, Ladungssicherung“ ist die Kathrein Sachsen GmbH mit der neuartigen „ARU-CSB-ELC“ Antenna-Reader-Unit mit Zirkular Switch Beam, die erstmalig eine

vollautomatische Erfassung von bewegten Gütern ermöglicht.

„Die ausgezeichneten Unterneh-men leisten einen Beitrag zu si-chereren Prozessen, zur leichteren

Anpassung an Veränderungen, na-türlich zur Effizienzverbesserung und somit letztlich zur Steigerung der Produktivität in der Logistik“, so Messeleiter Peter Kazander.

www.logimat-messe.de

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Kaufmann Bausysteme holte sich den Sieg mit seinen Hochregallagern aus Holz.

Beste Produkte Ein Hochregallager in Holz, eine Datenschnittstelle und ein Reader zur Warenverfolgung in Echtzeit

Das sind die intralogistik-oscars für 2015

„Mit vorgefertigten

Hochregal-Konstruk-

tionen haben wir eine

mehr als interessante

Alternative zu Stahl

entwickelt.“

anton kaufmann kaufmann bausysteme

iWl aG Berater für Logistikprozesse hat eine Trendstudie zum Thema „Innovationen“ durchgeführt

Deutsche intralogistik ist generell positiv gestimmt

Ulm. Die Logistikberatung IWL un-tersucht bereits seit 2009 jährlich die aktuellen Entwicklungen und Trends in der Intralogistik. Auf-

grund der positiven Tendenzen im Vorjahr wurde heuer erstmals eine Trendstudie zum Thema „Inno-vationen“ durchgeführt, die auch auf den Einfluss der wirtschaftli-

chen Rahmenbedingungen auf die Innovationsbereitschaft und auf die Bedeutung des „menschlichen Faktors” eingeht.

15% der befragten Unternehmen betrachten die aktuelle Stimmung als sehr positiv, 64% als tenden-ziell positiv und 19% als neutral. Lediglich eine kleine Minderheit von zwei Prozent schätzt die Lage negativ ein

Ralph Ehmann, Gründer und Vorstand der IWL AG: „Im Ver-gleich zu den Vorjahren konnte die positive Tendenz noch gesteigert werden.”

Grund dafür ist vor allem ein Anstieg an Kundenaufträgen (58%), gefolgt von internen Entschei-dungen (33%) und Innovationen (33%). Weniger Einfluss hatte eine veränderte Kostenstruktur (14%) oder die (außen-) politischen Rah-menbedingungen (5%).

Mehr Automatisierung

Auf die Frage nach den derzeit sinnvollsten Investitionen wurde am häufigsten Industrie 4.0 ge-nannt; für mittlere (68%) und große

(63%) Unternehmen scheint das Konzept besonders interessant. Tatsächlich umgesetzt wird der neue Ansatz allerdings erst von rund einem Drittel, wobei die Un-ternehmensgröße keine Rolle spielt.

Investitionen in IT-Ausstattung und Applikationen hält mehr als die Hälfte der Unternehmen für sehr wichtig, gefolgt von Kommis-sioniertechnik (45%).

Innovationen beim Fuhrpark werden als nicht ausschlaggebend bewertet. „Ein Grund könnten die Subventionen beim Neukauf eines Fahrzeug im Jahr 2013 sein, die sich auf das Kaufverhalten der Un-ternehmen letztes Jahr ausgewirkt haben”, so Ehmann.

Fachkräfte fehlen

Ebenfalls für sehr wichtig ge-halten wird die Automatisierung. Geringere Fehlerquote (45%), ho-

hes Kosteneinsparpotenzial (35%) sowie die Entlastung der Kommis-sionierer werden hier als Haupt-faktoren genannt. Auch in Bezug auf die Ergonomie der Arbeitsplät-ze, die vor allem im Zusammen-hang mit dem Fachkräftemangel (davon sehen sich immerhin 20% der Befragten bereits akut betrof-fen) spielt die Automatisierung ei-ne große Rolle.

Geteilter Meinung ist man hin-sichtlich der Cloud-Lösungen. Hersteller und Planer sehen im Outsourcing von Serverleistungen sehr hohes Potenzial, Logistik-dienstleister einen nur geringen Nutzen.

Kaum eine Rolle spielen Face-book, Twitter & Co.: 56% gaben an, Social Media zu Marketingzwecken noch nie genützt zu haben, rd. 38% verwenden den Kanal gelegentlich, und nur sechs Prozent häufig.

www.iwl.de

britta biron

Familienunternehmen stehen Konzernen generell in Bezug auf Innovationen in nichts nach.

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Automatisierungslösungen gewinnen in der Intralogistik immer mehr Bedeutung.

„Wie positiv Unter-

nehmen Innovationen

aufgeschlossen sind,

hängt von der Grö-

ße ab, nicht von der

Führungsart.“

ralph ehmann, gründer und vorstand der iwl ag

52 – industrialtechnology InnovatIon & Unternehmen Freitag, 20. Februar 2015

Neue Robotik-Module für die FAST-Toolbox

Asten. Pünktlich zur sps ipc drives in Nürnberg erweitert Lenze seine Application Soft-ware Toolbox FAST um kom-plette, vorgefertigte Module für die Robotik. Mit ihnen gelingt die Integration von Robotern in die Gesamtautomatisierung und deren Bewegungssteu-erung denkbar einfach. Das Sortiment umfasst Technolo-giemodule z.B. für Pick & Place-Applikationen sowie die ent-sprechende Koordinatentrans-formation für unterschiedliche Kinematiken. Darin bereits in-tegriert ist ein leistungsfähiger Robotik-Kern mit sechs Frei-heitsgraden. Er bietet höchste Freiheitsgrade bei der Bahn-planung durch PLCopen Part 4 und macht es zugleich möglich, Pick & Place-Bewegungen nur durch Parametrierung einfach und ohne Robotik-Kenntnisse auszuführen. www.lenze.com

Metall-Messe stellt 3D-Druck in den Fokus

Leipzig. Generative Fertigungs-technik und industrieller 3D-Druck gewinnen auch in der Metallverarbeitung immer mehr Bedeutung. Daher finden im Rahmen des Messedoppels Intec und Z, das nächste Woche stattfindet, zwei Veranstal-tungen im Rahmenprogramm statt.

Beim Intensiv-Programm am 25.2. werden Anwender, Anla-genhersteller und Fraunhofer-Wissenschafter in Form von Speed-Datings Interessierte über den aktuellen Stand der anwendungsorientierten Nut-zung von Generativer Fertigung informieren. Am 27.2. findet dann der Workshop „Generative Fertigungstechnik – industri-eller 3D-Druck eröffnet neue Chancen für innovative Pro-dukte und deren Herstellung“ statt. www.messe-intec.de

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Damit gelingt die Integration von Robotern in Maschinen einfach.

Metallverarbeiter setzen verstärkt auf die additive Fertigungstechnologie.

Industrie 4.0-Index Effiziente Entwicklungs- und Fertigungsprozesse sind eine wichtige Basis für intelligente Fabrik

technik alleine macht noch keine Smart Factory

Köngen. Industrie 4.0 löst quasi auf Knopfdruck die Komplexitätspro-bleme der Unternehmen und bringt automatisch mehr Produktivität, Konkurrenzfähgikeit und wirt-schaftlichen Erfolg – klingt eben-so einfach wie es auch falsch ist. „Es reicht ja auch nicht aus, in ein Mittelklasseauto einen Hochleis-tungsmotor einzusetzen, um da-raus einen Sportwagen zu machen“,

zieht Ulrich Frenzel, Business Unit-Leiter der Unternehmensberatung Staufen AG, einen bildhaften Ver-gleich, um die Problematik zu ver-deutlichen. Denn um die höhere Leistung dann auch tatsächlich auf die Straße zu bringen, müssen auch Getriebe, Fahrwerk und Bremsen entsprechend angepasst werden.

Umgemünzt auf Industrie 4.0, bedeutet das, dass neben der Ver-netzungstechnologie vor allem effiziente Entwicklungs- und Fer-tigungsprozesse notwendig sind, um das unbestrittene Potenzial der intelligenten Fabrik wirklich zu heben.

So lässt sich etwa die strate-gische Planung von Projekten und

Produkten nicht automatisieren. Und allein der Datenaustausch zwischen Maschinen und Werk-stücken führt nicht zwingend dazu, dass bisher weitgehend ge-trennt agierende Abteilungen enger zusammenarbeiten oder Manager einen kommunikativeren Füh-rungsstil pflegen.

Faktor Mensch

In der Umfrage zu dem von der Staufen AG heuer erstmals erstell-ten Deutschen Industrie 4.0-Index gaben zwar 80% der Unternehmen an, dass sie sich von der vernetzten Fabrik vor allem positive Effekte auf Flexibilität und Termintreue

erwarten, aber nur 27% haben sich konkret mit möglichen Smart-Factory-Projekten beschäftigt. Das lässt vermuten, dass man sich dem Thema offenbar noch nicht ausrei-chend gewachsen fühlt.

Nach Meinung von Wilhelm Goschy, Vorstand der Unterneh-mensberatung Staufen AG, ist das allerdings ein Trugschluss: „Viele Führungskräfte haben noch nicht realisiert, dass sie bereits entschei-dende Vorarbeiten in Richtung In-dustrie 4.0 erledigt haben. Denn das Fundament für die smarte Fabrik bilden effiziente Prozesse in Pro-duktion, Entwicklung und Verwal-tung. Lean Management und Digi-talisierung gehören zusammen.”

Wie diese Basis für den nächs-ten Entwicklungsschritt zur Smart Factory weiter gefestigt und aus-gebaut werden kann, damit be-schäftigt sich der Best Practice Day der Staufen AG vom 8. bis 10. Juni: Hochrangige Experten prä-sentieren Benchmark-Beispiele aus Produktion, Qualität, Ent-wicklung, Personal, Administra-tion und Management, zusätzlich gibt es Workshops und Fach- foren.

Weiter wird die Studie „Industrie 4.0 – wie Lean und I 4.0 gemeinsam Lösungen schaffen“ vorgestellt. Anmeldungen sind online unter www.best-practice-day.com mög-lich. www.staufen.at

britta biron

„Lean trifft Industrie 4.0“ ist das Thema der diesjährigen Best Practice Days Anfang Juni.

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Wilhelm Goschy: „Stärker denn je gilt es künftig, mehr und offener nach einheitlichen Regeln zu kommunizieren.“

„Das Fundament für

die smarte Fabrik bil-

den effiziente Prozesse

in Produktion, Entwick-

lung und Verwaltung.“

Wilhelm Goschy Vorstand der staufen aG

Wien. Im Zusammenhang mit dem steigenden Druck auf den Wirt-schaftsstandort Österreich gibt es jetzt auch Positives. Laut dem aktuellen „Bloomberg Innovation Index 2015“ zählt Österreich zu den besten Standorten für Pro-duktionsprozesse und Fertigungs-kapazitäten (Manufacturing) und liegt bei diesen beiden Faktoren im internationalen Ranking auf Platz 5. Rang – noch vor Südkorea oder den USA.

Österreich vor China

In der Gesamtwertung erreichte Österreich, wie schon im Vorjahr, den 17. Rang unter den 50 bewer-teten Staaten – vor Belgien, den Niederlanden und China. Die Be-wertung der einzelnen Staaten erfolgt anhand ihrer Performance in Bereichen wie Produktionspro-zesse bzw. Fertigungskapazitäten, Dichte von Hightech-Firmen, hö-here Bildung bzw. Effizienz des tertiären Sektors, Forscherdichte und Patentaktivität.

„Das ist ein großartiges Ergeb-nis, auf das wir weiter aufbauen werden. Als Industrie- und Zulie-

ferland wollen wir uns mit dem Schwerpunkt auf Industrie 4.0 nachhaltig in der internationalen Spitzengruppe platzieren“, betont Technologieminister Alois Stöger.

Das BMVIT investiert jährlich rund 500 Mio. Euro in die Förde-rung industrienaher Forschung. Allein für die Weiterentwicklung von Industrie 4.0 ist heuer ein Betrag von rund 120 Mio. Euro vorgesehen.

www.bmvit.gv.at

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Technologieminister Alois Stöger: „Wir müssen uns noch weiter verbessern.“

Standort Österreich schneidet international gut ab

Gutes Zeugnis von BloombergAnsfelden. Seit Jahresbeginn ge-hört ein weiteres Unternehmen zur Erema-Gruppe: Der neu gegrün-dete Schwesterbetrieb Pure Loop GesmbH ist ausschließlich auf das Recycling von Produktionsabfällen mittels Schredder-Extruder-Tech-nologie spezialisiert.

Wachstumspläne

Als Geschäftsführer von Pure Loop wurde Manfred Dobersber-ger bestellt, der auf eine jahrelange Erfahrung im Kunststoffrecycling (Mitbegründer und Miteigentümer der NGR GmbH bis 2005) zurück-greifen kann und sich mit seinem Team sowohl um die technische Weiterentwicklung als auch um die Vermarktung der neuen Pro-duktlinie ISEC (Integrated Shred-der Extruder Combination) küm-mern wird.

„Mit dem ISEC schaffen wir es, uns optimal an die Ausschuss-Logistik unserer Kunden anzupas-sen“, ist Dobersberger überzeugt von den neuen Anlagensystemen; „immer mit dem Ziel, die größt-mögliche Menge an Regranulat in die Produktion zurückzufüh-

ren. Der Schlüssel liegt darin, die Manipulation des Materials und somit die Kontaminationsmöglich-keiten so minimal wie möglich zu halten.“ Weiters hebt Dobersberger hervor: „Als Teil der Erema Gruppe profitieren unsere Kunden vo dem technischen Support und der jahr-zehntelangen Erfahrung im Kunst-stoffrecycling.“

Offiziell wird Pure Loop erst-mals auf der NPE in Orlando auf-treten. www.erema.at

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Manfred Dobersberger ist Geschäfts­führer der neuen Erema­Schwester.

erema-Group Neues Schwesterunternehmen startet

Spezialist für das Recycling

Wien. „Zuletzt konnten wir noch be-obachten, wie große Unternehmen durch Digitalisierung Prozesse und Transaktionen beschleunigten und enger an Geschäftspartner und Kunden herangerückt sind”, sagt Daniel Baur, Managing Director und Technologie-Experte von Ac-centure Österreich. „Nun aber gilt: Every business is a digital busi-ness. Mit digitaler DNA ausgestat-tet, geht es jetzt darum, sich in grö-ßere digitale Ökosysteme zu bewe-gen und die nächste Generation an Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen zu entwickeln.”

Blick nach außen

Eine aktuelle Accenture-Umfrage unter mehr als 2.000 IT- und Busi-ness-Entscheidern untermauert diese Entwicklung.

Demnach sind vier von fünf Be-fragten davon überzeugt, dass im Zuge der zu erwartenden fort-schreitenden Digitalisierung und Vernetzung die bisherigen Grenzen zwischen den verschiedenen Bran-chen zunehmend verschwimmen.

Während 60% mit neuen Part-nern der eigenen Branche zusam-menarbeiten wollen, suchen 40% digital kompetente Partner außer-halb ihrer Industrie. Knapp jeder zweite Befragte zählt bei digitalen Technologieplattformen künftig auf die Zusammenarbeit mit etab-lierten Kompetenzführern.

Ein Beispiel dafür ist Philips: Gemeinsam mit einem Techno-logiepartner entwickelt das Un-ternehmen eine cloudbasierte Plattform für eine vernetzte Ge-sundheitsversorgung, die die In-ter-operabilität von Geräten und

Daten unterstützt und eine enge Kooperation zwischen behandeln-den Ärzten, Gesundheitsdienstleis-tern und Patienten ermöglicht. Dadurch generiert Philips ein neues Umsatzpotenzial, das im Alleingang nicht möglich wäre.

„Erfolgreiche Entscheider kon-zentrieren sich künftig nicht mehr allein auf das interne Potenzial ihres Unternehmens; sie richten den Blick auch nach außen, um Teil eines digitalen Ökosystems mit den richtigen Partnern zu wer-den”, so Baur.

Neue Kooperationen

Es sind vor allem die Cloud und mobile IT, die nach Meinung der Befragten neue Möglichkeiten für industrieübergreifende Koopera-tionen ermöglichen. Kurz gesagt: plattformbasierte Systeme be-stimmen die Konkurrenzfähigkeit. Interessant ist auch, dass 75% der Befragten damit rechnen, dass die nächste Generation solcher Platt-formen nicht von den großen Tech-Unternehmen herausgebracht wird, sondern von Vorreitern aus der Industrie.

www.accenture.at

innovation & unternehmen industrialtechnology – 53Freitag, 20. Februar 2015

technology vision 2015 Neue Kooperationen

Die Grenzen öffnen sich

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Digitalisierung forciert neue Partnerschaften.

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Daniel Baur, Managing Partner und Tech-nologieexperte bei Accenture Österreich.

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Das Internet der Dinge eröffnet der Industrie ganz neue Bereiche.

„Die nächste Gene-

ration an Plattformen

kommt nicht aus der

Tech-Branche, sondern

von Vorreitern aus der

Industrie.“

Daniel baur, technologie-experte accenture Österr.

Gornau. Wasser ist als Reinigungs-mittel in vielen Industriebereichen ein wichtiger Rohstoff. Die Abwäs-ser, die dabei entstehen, stellen aufgrund diverser Belastungen – etwa in der metallbe- und -ver-arbeitenden Industrie – einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar. Denn das verschmutze Wasch-wasser muss bislang gesammelt und von speziellen Entsorgungs-unternehmen abtransportiert

werden. Eine Neuentwicklung der Kunststofftechnik Weißbach GmbH, die nächste Woche auf der inTec – Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Ferti-gungs- und Automatisierungstech-nik vorgestellt wird, bietet jetzt für solche Abwässer eine ökonomisch wie ökologisch interessante Alter-native an.

Das verschmutze Waschwasser wird dabei in einem Tank gesam-

melt und gröbere Schmutzpartikel per Sieb abgetrennt; die Emulsion wird anschließend in einen Um-wälztank gepumpt. Sobald darin ein vordefinierter Füllstand er-reicht ist, drückt eine Pumpe die Emulsion durch zwei Elektrolyse-zellen. Die im Elektrolyseprozess entstehenden OH-Radikale zerstö-ren die Kohlenwasserstoffgruppen der Bohremulsion sowie andere organische Bestandteile im Wasch-wasser. Einzig CO2 entsteht als Abfallprodukt.

Ressourcen schonen

Der Elektrolyseprozess läuft so lange, bis die gewünschte Wasser-qualität erreicht wird; das aufbe-reitete Wasser kann danach zurück in den Produktionskreislauf der Waschstraße gepumpt werden.

Zusätzlich entzieht ein Wärme-tauscher dem Schmutzwasser die während der Umwälzung im Elek-trolyseprozess entstehende Pro-zesswärme.

Diese kann entweder im weite-ren Prozessverlauf zum Beheizen der Waschstraße oder für andere

Anwendungen im Unternehmen genutzt werden.

Nach jedem Elektrolyseprozess wird automatisch eine Zitronen-säurespülung der Elektroden- stapel durchgeführt. Diese entfernt Kalkablagerungen und Ölreste auf den Elektroden und gewährleistet eine möglichst lange Laufzeit der Anlage.

Eine Pilotanlage einer solchen Wasseraufbereitung ist seit Herbst letzten Jahres bei Bei Schulte & Schmidt, einem Spezialisten für den Guss von Leichtmetall, in Betrieb.

54 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 20. Februar 2015

Wien Energie macht noch mehr Dampf

Wien. Im Rahmen einer seit et-lichen Jahren laufenden Inves-titionsoffensive der Wien En-ergie wurde das Fernheizwerk Leopoldau 2014 modernisiert und mit gasbefeuerte Heiß-wasser-Kesselanlage mit einer installierten Leistung von 60 Megawatt ausgestattet. Damit steigt der Wirkungsgrad der Anlage auf über 90%. Das senkt den Bedarf an Brennstoff und die Emissionen deutlich.

Abgeschlossen wird heuer auch die Generalsanierung der thermische Abfallbehand-lungsanlage in der Spittelau (Investitionsvolumen 130 Mio. Euro) sowie der Bau des neuen Fernheizwerks Arsenal. www.wienenergie.at

Hilfestellung für mehr EnergieeffizienzLinz. Das neue, seit Anfang des Jahres geltende Energieeffizi-enzgesetz verpflichtet bis Ende November entweder ein Ener-gie- bzw. Umweltmanagement-system ein- oder ein Energie-audit durchführen zu lassen.

Elin ist einerseits selbst da-von betroffen, hat andererseits aber auch mit dem Elin Quick-Check ein Analysetool entwi-ckelt. Dieser gibt in einer ersten Grobanalyse einen Überblick über den Status quo der Anla-gen samt Verbesserungsvor-schlägen und dient gleichzeitig auch als anrechenbare Ener-gieeffizienzmaßnahme. www.elin.com

Europa sucht den Energiesparmeister

Brüssel. Mitte März startet in Österreich und neun weiteren europäischen Ländern (da-runter Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien und Deutsch-land) der European Enterprises Climate Cup, bei dem rund 300 KMU um die Wette Energie sparen werden. Innerhalb eines Jahres sollen in den Bereichen Strom, Heizen und Kühlen vor allem durch geringinvestive Maßnahmen und Verhaltens-änderungen der Mitarbeiter möglichst große Reduktionen erzielt werden.

Die Landessieger nehmen danach am europäischen Finale teil, bei dem eine Fachjury im Jahr 2016 die drei erfolgreichs-ten Energiespar-Unternehmen Europas ermitteln wird. www. enterprises-climate-cup.at

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Das Fernheizwerk Leopolsdau erhielt eine neue Heißwasser-Kesselanlage.

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KMU aus 10 EU-Ländern treten beim Energiesparen gegeneinander an.

Facts & Figures

Das 1991 gegründete Unternehmen hat sich auf kundenspezifische Lösungen aus Kunststoff spezialisiert. Gefertigt werden un-ter anderem Behälter, Apparate, Labortechnik, Rohrleitungssysteme und Wasseraufberei-tunganlagen. Die Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Branchen, vor allem aber aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Medizin- und Umwelttechnik, der Halbleiter-industrie und der Photovoltaik. www.ktw-gornau.de

e-world 2015 640 Aussteller, rund 24.000 Fachbesucher und Delegationen aus über 30 Ländern

Branchentreff rund um die eu-energiezukunft

Essen. 640 Aussteller und rund 24.000 Fachbesucher – Europas Leitmesse der Energie- und Was-serwirtschaft erwies sich erneut als der zentrale Treffpunkt für Entscheider.

„Die E-world war auch heuer wieder der Place-to-be für die Ener-giebranche. Informationsaustausch

sowie die Pflege bestehender und das Knüpfen neuer Geschäftskon-takte waren die Hauptziele unserer Besucher“, zieht Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen, eine positive Bilanz.

Wichtige Impulse

Einig waren sich Aussteller, Be-sucher sowie die Politiker, dass die geplante Energiewende nur mit Innovationen und gemeinsamen Anstrengungen zu realisieren ist., Hinsichtlich der Innovationen ha-ben die Unternehmen ihre Haus-aufgaben auf jeden Fall gemacht, wie die vielen Neuheiten zur Pro-duktion und Speicherung erneuer-

barer Energien sowie Technologien für eine effizientere Erzeugung und Nutzung zeigten. Besonders stark war heuer der Bereich Smart Energy, in dem 120 Unternehmen (doppelt so viele wie bei der letz-ten Messe) ihre Neuheiten präsen-tierten. Zudem drehten sich auch viele Diskussionen um das Thema, zumal gleichzeitig die deutsche Bundesregierung die Eckpunkte für das Verordnungspaket „Intelli-gente Netze“ veröffentlicht hatte.. Und die stösst nicht auf ungeteilte Zustimmung.

Thomas Smolka vom Kompo-nentenhersteller Maschinenfabrik Reinhausen , kritisierte, dass trotz der technologischen Spitzenstel-

lung mangelnde Investitionsan-reize aus dem „Leitmarkt Deutsch-land” schnell einen „Leidmarkt” machen könnten.

Hürden für smarte Netze

Nicht viel besser sieht es nach Meinung von Rolf Apel von der Sie-mens AG beim Smart Metering aus. „Daten sind die Grundlage für alle neuen Geschäftsmodelle..Doch der Fahrplan des Bundes bremst den Rollout der Systeme eher, als dass er ihn beschleunigt. Die Eckpunkte werden dem Anspruch eines Leit-markts nicht gerecht”.

Sebastian Schnurre vom Bundes-verband Neue Energiewirtschaft

(BNE) fand es positiv, dass es über-haupt einen politischen Zeitplan zur Smart-Meter-Einführung gibt.

Der Erfolg intelligenter Netze hängt aber nicht nur von den tech-nischen, finanziellen und politi-schen Faktoren ab, sondern auch von der Akzeptanz der Endkun-den. Und dabei spielt die Online-Kommunikation eine immer grö-ßere Rolle. “Offline läuft da nichts mehr”, so Johannes Haas Ge-schäftsführer der Agentur Digitale Werbung und zuvor Leiter Internet & Online-Marketing der Stadtwer-ke München. Doch von den neuen Medien scheinen auch in der Ener-giewirtschaft noch nicht alle über-zeugt zu sein. „Es gibt noch immer Mitarbeiter, die die Hauspost der E-Mail vorziehen.”

Award für Apps

Hier soll jetzt der Wettbewerb „EnergyApp of the year” für mehr Motivation sorgen. Er prämiert Apps in drei Kategorien “Custo-mer Benefit” zeichnet Apps aus, die den Umgang mit Energie für den Kunden einfach und verständ-lich machen,“Innovation” bewertet wegweisende neue Möglichkeiten und „Concept of the Future” wid-met sich Konzepten, die zukunfts-weisende Funktionen und Design bieten.

“80 Prozent der Menschen be-vorzugen Apps gegenüber Inter-netlösungen. Den Trend nutzen wir bereits und wollen diese Ent-wicklung für die Energiewirtschaft weiter fördern”, erklärt Roman Dudenhausen. Vorstand der Con-energy , die gemeinsam mit RWE, Google und der Wirtschaftswoche den Wettbewerb veranstaltet. Ver-geben werden die Auszeichnungen dann erstmals auf der e-world 2016. www.e-world-essen.com

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Produkte und Dienstleistungen rund um Smart Energy standen heuer besonders im Fokus.

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Großer Andrang herrschte auf der Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft.

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Eine Pilotanlage wurde bereits im Herbst des Vorjahres in Betrieb genommen.

Kunststofftechnik Weißbach Innovative Anlage zur Aufbereitung von verunreinigtem Waschwasser

Wiederverwenden statt teuer entsorgen

„Die Aussteller zeigten

sich sehr zufrieden

mit der hohen Qualität

der Besucher und dem

Ergebnis ihrer Messe-

beteiligung.“

oliver P. Kuhrt, geschäFts-Führer der Messe essen