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medianet.at industrial technology Industrieoffensive Indien will mehr Unter- nehmen ins Land holen 75 Expansion Messer baut Produktion und Vertrieb weiter aus 76 Zukunftsprojekt Pilot- fabrik für Industrie 4.0 gestartet 77 ABB Weltweit leistungs- stärkste Offshore- Konverterplattform 80 Freitag, 28. August 2015 COVER 73 MSV 2015 14.–18. 9. 2015 Brünn – Tschechische Republik 57. Internationale Maschinenbaumesse ENVITECH Registrieren Sie sich vor dem Messebesuch und sparen Sie Zeit und Geld! www.bvv.cz/msv Hauptthema der MSV INDUSTRIE DIGITALE FABRIK 4.0 Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © Bilfinger/Ruppografie – Nadine Rupp © Panthermedia.net/Kheng Ho Toh Service wird für Industrie zum starken Umsatzbringer Der Dienstleistungsbereich wächst 40 Prozent schneller als das Neugeschäft und bringt bereits gut ein Viertel der Bruttogewinne. 74 Visual Analytics Der Bedarf nach hochentwickelten Supply Chain-Analysen steigt deutlich. 78 Susanne Altendorfer- Kaiser Führungsfunktion Die Assistenzprofessorin für Industrielogistik an der Montan- uni Leoben wurde zur Leiterin des BVL Competence Center Junge Logistik ernannt. © Freisinger © ABB

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Industrieoffensive Indien will mehr Unter­nehmen ins Land holen 75

Expansion Messer baut Produktion und Vertrieb weiter aus 76

Zukunftsprojekt Pilot­fabrik für Industrie 4.0 gestartet 77

ABB Weltweit leistungs­stärkste Offshore­ Konverterplattform 80

Freitag, 28. August 2015 covEr 73

MSV 2015

MSV 2015

14.–18. 9. 2015Brünn – Tschechische Republik

57. Internationale Maschinenbaumesse

ENVITECH

Registrieren Sie sich vor dem Messebesuchund sparen Sie Zeit und Geld! www.bvv.cz/msv

Hauptthema der MSV

INDUSTRIED I G I T A L E F A B R I K

4.0

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Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

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Service wird für Industrie zum starken Umsatzbringer Der Dienstleistungsbereich wächst 40 Prozent schneller als das Neugeschäft und bringt bereits gut ein Viertel der Bruttogewinne. 74

visual Analytics Der Bedarf nach hochentwickelten Supply Chain-Analysen steigt deutlich. 78

Susanne Altendorfer­

KaiserFührungsfunktion

Die Assistenzprofessorin für Industrielogistik an der Montan-uni Leoben wurde zur Leiterin des BVL Competence Center

Junge Logistik ernannt.

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Asset Guter Service stellt eine Brücke zum Kunden her, die von beiden Seiten beschritten werden kann, för­dert die Kommuni­kation und schafft Nähe – und damit die Möglichkeit, bessere Produkte zu entwickeln.

„Der Service hat einfach noch nicht die Bedeutung, die er ver-dient“, bemängelt Bain-Experte Roth. Der Grund dafür sind Vor-urteile, die sich hartnäckig in den Köpfen der Entscheider halten, die in der aktuellen Bain-Studie „Win-ning in Industrial Services“, für die 45 europäische Industrieunterneh-men einem detaillierten Benchmar-king unterzogen wurden, allerdings klar widerlegt werden konnten.

Neue WegeEiner der Trugschlüsse ist, dass das Service nur wächst, wenn auch das Neugeschäft mit Maschinen und Anlagen steigt. Tatsächlich aber entwickelt sich bei vielen Unternehmen das Servicegeschäft überproportional und abgekoppelt vom Neugeschäft. Ausschlagge-bend ist, dass sie ihre installierte Basis sukzessive ausschöpfen und neue Serviceprodukte entwickeln, die wiederum unabhängig von der installierten Basis sind.

Ein weiteres Vorurteil ist, dass ein schnell wachsendes Service-geschäft irgendwann eine Sätti-gung erreicht. Die Realität: Die fünf Unternehmen mit dem höchs-ten Anteil an Serviceleistungen im Bain-Benchmarking sind im Betrachtungszeitraum weiterhin überdurchschnittlich gewachsen; ursächlich dafür sind in erster Linie gewonnene Neukunden und Serviceangebote für Dritte.

Auch die Annahme, dass geringe Margen bei Instandhaltung und Reparaturen die Gesamtmarge im

••• Von Britta Biron

WIEN. In den vergangenen Jahren war es für Industrieunternehmen in Europa angesichts der wirt-schaftlichen Situation schwierig, ein Wachstum zu erzielen. Bis auf wenige Ausnahmen ist die Investi-tionsrate in Neuanlagen sehr nied-rig. Hinzu kommt der steigende Wettbewerb vor allem mit asiati-schen Unternehmen, auch im Hei-matmarkt.

Einige der erfolgreichsten Indus-triegüterproduzenten haben das Dilemma erkannt und ihr Dienst-leistungsangebot ausgebaut – mit Erfolg: Wie die Bain-Untersuchung zeigt, konnten sie dadurch ihr Ge-samtergebnis spürbar steigern. Der Umsatz im Servicegeschäft wuchs zwischen 2010 und 2013 um durch-schnittlich neun Prozent pro Jahr. Im Vergleich dazu entwickelte sich der Verkauf von Neuprodukten mit einem Umsatzplus von fünf Prozent deutlich langsamer. Firmen mit ho-hem Serviceanteil erreichen auch eine überdurchschnittliche Marge für das Gesamtunternehmen.

Vorurteile widerlegt„Für viele Industrieunternehmen ist der Service im aktuellen Markt-umfeld die einzige Chance, Umsatz

und Gewinn zu steigern“, erklärt Pascal Roth, Partner bei Bain & Company und Autor der Studie. „Außerdem stärken sie damit das Vertrauen und die Bindung ihrer Kunden.“

Gerade in einem Markt, in dem die Produkte zunehmend aus-tauschbar werden, können sich Unternehmen durch ein gutes Ser-viceangebot einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Davon aber sind die meisten Industrieunternehmen noch weit entfernt: Im Maschinen- und An-lagenbau etwa machen Dienstleis-tungen gegenwärtig nur 25% des Gesamtumsatzes aus, obwohl die Marge in diesem Bereich mit 42% sehr hoch ist.

Service reduzieren, stimmt nicht. Denn wie die Untersuchung zeigt, erzielen Unternehmen mit star-kem Service selbst bei Instandhal-tungs- und Reparaturarbeiten eine durchschnittliche Bruttomarge von 37% . Entscheidend ist die richtige Kombination aus Serviceangebot, Zielgruppenanalyse und effizien-ter, standardisierter Leistungs-erbringung.

ThemenvielfaltWeiters gibt es auch keinen nach-weisbaren Wachstumsunterschied zwischen eigenständigen Service-organisationen und Service, der im Neugeschäft integriert ist. Beide Varianten haben Vorteile. Durch die Einbindung in das Unternehmen werden unter anderem Cross-Sel-ling-Potenziale gestärkt. Das Betrei-ben als eigenständige Organisation wiederum erhöht die Geschäftsver-antwortung und fördert die gezielte Ausrichtung auf den Service.

Auch regionsspezifische Unter-schiede – etwa, dass der Aufbau des Servicegeschäfts in Asien be-sonders schwierig ist – konnten in der Untersuchung nicht festgestellt werden. „Service ist der letzte ver-bliebene Wachstumsmotor für In-dustrieunternehmen“, betont Roth. „Deshalb wird es Zeit, die beste-henden Vorurteile zu überwinden und dem Service die Aufmerksam-keit zu schenken, die er verdient.“ Tatsächlich wird die Bedeutung der Servicesparte für den Unter-nehmenserfolg weiter zunehmen. Bis zum Jahr 2020, so hat die Bain-Studie ermittelt, wird sich der Um-satz, den Industrieunternehmen mit Serviceleistungen erzielen, na-hezu verdoppeln.

Viele ErfolgsstrategienZwar gibt es keine allgemein an-wendbaren Rezepte, aber die Stu-die, die unter http://www.bain.de/publikationen/articles/service-benchmarking.aspx kostenfrei ab-rufbar ist, geht auch auf die ver-schienen Konzepte der im Service-geschäft besonders erfolgreichen Unternehmen ein.

So hat ein Anlagenbauer etwa in Deutschland, den USA, Japan und Hongkong eigene Lostikzentren eingerichtet, in denen der Großteil der Ersatzteile ständig lagernd ist und so die Lieferzeiten deutlich reduziert werden konnten. Ein an-derer bietet seinen Kunden ein um-fassendes Energiespar-Programm.

Ein Maschinenbauer bietet für die Reparatur von Schlüsselbau-teilen vier Optionen an: vom Stan-dardprogramm, bei dem die Repa-ratur innerhalb von sechs Wochen erfolgt, bis zum Premium-Pro-gramm, wo die Arbeiten innerhalb eines Tages erledigt werden. (red)

Service ist echter UmsatzturboDer Bereich wächst um 40% schneller als das Neugeschäft und weist eine im Schnitt zehn Prozent­punkte höhere Brutto gewinn­marge auf.

Cashcow Mit 39% liegt die Marge im Service deutlich über jener, die mit Produkten erzielt werden kann.

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Erst wenige Industrieunternehmen haben die steigende Bedeutung des Service für den Erfolg erkannt.

74 COVERSTORY Freitag, 28. August 2015

Erfolgsfaktoren Es spielt keine große Rolle, welche Märkte ein Unternehmen bedient. Auch die Organisations­struktur ist nicht entscheidend, wenn es darum geht, sich von den Mitbewerbern in puncto Service abzuheben. Statt­dessen zeichnen sich die besten Serviceanbieter durch ihre Servi­cementalität und ihren Manage­mentansatz aus.

Umsatztreiber Quer durch die verschiedenen Branchen kommt im Schnitt mehr als jeder fünfte Umsatzeuro aus dem Service­geschäft.

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Für viele Industrie­unternehmen ist das Service geschäft im aktuellen Marktumfeld die einzige Chance, Umsatz und Gewinn zu steigern.

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medianet.at Freitag, 28. August 2015 INNOVATION & UNTERNEHMEN 75

••• Von Britta Biron

WIEN, NEW DELHI. Einer der Schwerpunkte der neuen indischen Regierung unter Premierminister Narendra Modi ist es, Indien als Produktionsstandort für in- und ausländische Firmen attraktiver zu machen und bis 2022 den Anteil der Industrie am BIP von derzeit 16% auf 25% zu erhöhen.

Dafür wurde die „Make in India“-Initiative ins Leben gerufen, die unter anderem Vereinfachungen für Auslandsinvestitionen mit sich bringen soll.

Tor zu neuen MärktenSieht man sich die bisherigen Zah-len der Wirtschaftskammer an, so haben die heimischen Betriebe of-fenbar die Potenziale des Subkon-tinents bereits erkannt.

Denn immerhin gibt es bereits mehr als 130 österreichische Nie-derlassungen und Joint Ventures in Indien, die Hälfte davon mit eige-nen Produktionsstätten. Zudem ge-nießt Technologie made in Austria einen ausgezeichneten Ruf in Indi-en, vor allem in Sektoren wie dem Maschinenbau, der Umwelttechnik, Energie sowie Infrastruktur.

Und nach Meinung der Wirt-schaftskammer eröffnen sich durch die Ausbaupläne der neu-en Regierung künftig noch mehr Chancen, die es zu nutzen gilt.

Daher organisiert das Außen-wirtschaftsCenter New Delhi für 6. bis 8. Oktober einen einmaligen Austria Showcase zum Thema „Ma-schinen- und Anlagenbau & Indus-triezulieferungen“ in der Haupt-stadt New Delhi.

Im Rahmen dieser Veranstaltung will man österreichischen Betrie-ben die Möglichkeit bieten, ihre

Produkte und Dienstleistungen potenziellen Kunden und wichti-gen Persönlichkeiten der indischen Wirtschaft zu präsentieren und bei speziellen B2B-Meetings erste Kontakte zu möglichen Geschäfts-partnern, Kunden, Importeuren und Vertriebspartnern zu knüpfen.

Das detaillierte Programm ist un-ter www.wko.at abrufbar.

Die Teilnahmegebühr beträgt für Mitglieder 400 €, für Nicht-Mitglieder 800 €. Anmeldungen sind bis 11. September direkt beim Außen wirtschaftscenter New Delhi ( [email protected]) möglich. (red)

Indien bietet viele neue ChancenIndustrieoffensive will ausländische Betriebe ins Land holen. AußenwirtschaftsCenter in New Delhi organisiert dafür Anfang Oktober einen österreichischen Showcase.

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Produktionfläche wurde verdoppeltROITHAM. „Wir benötigen dringend Raum für weiteres Wachstum“, erklärt Hubert Pe-sendorfer, Geschäftsführer des Automatisierungsspezialisten im Bereich metallzerspanenden Werk-zeugmaschinen. die 8 Millionen Euro-Investition in den Werkser-weiterung. „Die Auftragslage ist gut, wir wollen kontinuierlich und gemeinsam mit dem Markt wach-sen. Mit dem Ausbau um weitere 9.000 m2 können wir unsere Ab-läufe optimieren, Durchlauf- und Montagezeiten verkürzen und die Anlagenqualität noch weiter ver-bessern.“

Zudem wird auch die Pro-duktentwicklung, in der derzeit 18 Mitarbeiter beschäftigt sind, um weitere acht Personen aufgestockt.

Durch die Expansion will Pro-mot neben der wichtigen Gruppe der Automobilhersteller künftig vermehrt auch Lösungen für mit-telständische Unternehmen an-bieten. (red)

Das Make in India-Programm soll mehr ausländische Unternehmen ins Land holen.

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medianet.at76 innovation & unternehmen Freitag, 28. August 2015

auszeichnung

Ein Gütesiegel für JentzschWIEN. Als erste Druckerei Wiens wurde Jentzsch kürzlich mit dem CRS-Gütesiegel aus-gezeichnet. Dabei wurden nicht nur bereits bestehende Zertifi-zierungen berücksichtigt, son-dern auch Dienstzettel, Bilan-zen, Einkauf und das gesamte Marktauftreten begutachtet sowie wirtschaftlicher Erfolg, unternehmerische und gesell-schaftliche Verantwortung, Umgang mit den Mitarbeitern, Nachhaltigkeit, Regionalität, Kommunikation nach außen überprüft und bewertet. (red)

schweighofer gruppe

Expansion nach DeutschlandWIEN. Die österreichische Schweighofer Gruppe über-nimmt von der Klausner Grup-pe das Sägewerk Kodersdorf in Sachsen und will damit ihre Kapazitäten in Deutschland, Polen und Tschechien erwei-tern. Weitere Gründe für die Übernahme waren der logis-tisch optimale Standort, die moderne Ausstattung und die Erweiterungsmöglichkeiten, die das Areal bietet.

„Mit unserem ersten Stand-ort in Deutschland erschließen wir einen wichtigen Markt und können von dort aus weiter ex-pandieren“, erläutert Firmen-chef Gerald Schweighofer. (red)

ausbau in schweden

Borealis baut Cracker ausSTENUNGSUND. Der interna-tional tätige Chemiekonzern wird insgesamt 160 Mio. Euro in den weiteren Ausbau seiner Produktionsstätte im schwedi-chen Stenungsund investieren.

Das Projekt umfasst die Modernisierung von vier der derzeit sechs Brennöfen sowie die Abschaltung der beiden anderen, mittlerweile veral-teten Öfen und ist von großer strategischer Bedeutung für den Konzern. Laut Mark Gar-rett, Vorstandsvorsitzender der Borealis, wird einerseits eine höhere Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit und andererseits die Anlagenkom-plexität sowie der Wartungs-aufwand reduziert. (red)

moulding innovation

Die Zukunft im SpritzgussLINZ. SimpaTec, Spezialist für die ganzheitlich Entwicklung und Optimierung von Spritz-gussbauteilen, organisiert am 17. September am Institute of Polymer Product Engineering der Johannes Kepler Universi-tät in Linz die „Molding Inno-vation Days”. Bei der für die Teilnehmer kostenfreien Ver-anstaltung werden innovative Verfahren wie MuCell, GAIM, WAIM, Prototypen-Technolo-gien, konturnahe Temperier-verfahren präsentiert sowie praktische Anwendungsbei-spiele beim Einsatz besonderer Materialien gezeigt. (red)

••• Von Britta Biron

BAD SODEN. Vor wenigen Wochen eröffnete die Messer Austria GmbH ihr mittlerweile 73. GaseCenter in Österreich. Betrieben wird der neue Standort in Fürstenfeld mit der Lagerhaus Thermenland eGen als Partner. Das Sortiment umfasst technische Gase, Gase für die Gas-tronomie, Kältemittel und Ballon-gas und deckt ein breites Anwen-dungsspektrum ab.

Auch international setzt die Mes-ser Gruppe auf Expansion.

ProduktionserweiterungDer größte privat geführte Indus-triegasespezialist hat zusammen mit dem zweiten Shareholder BLRT Grupp, eine der größten Industrie-holdings in den baltischen Staaten, im Rahmen des gemeinsamen Joint-Ventures Elme Messer Gaas rund fünf Mio. Euro in eine neue Sauer-stoffproduktionsanlage im estni-schen Järvakandi investiert.

Sauerstoff kommt in vielen In-dustriebranchen zum Einsatz, etwa zum Reinigen von Industrieabwas-ser, zur Aufbereitung von Trink-

wasser oder zur Effizienzsteige-rung von Verbrennungsprozessen in der Glas- oder Stahlherstellung.

Die neue Anlage steht auf dem Gelände des Kunden Owens-Illi-nois, Inc., dem weltweit führenden Hersteller von Behälterglas. Die Anlage produziert 2.650 Kubik-meter Sauerstoff pro Stunde, der den Bedarf der neuen Glaswanne vollständig deckt. Während der Bauphase wurde Owen-Illinois mit flüssigem Sauerstoff beliefert, um den bereits im Dezember 2014 in Betrieb gehenden Glasofen mit Sauerstoff zu versorgen.

„Die Inbetriebnahme der neuen Sauerstoffproduktionsanlage ist für uns, aber insbesondere auch für unser estnisches Joint-Venture, ein wichtiger Schritt. Mit dieser In-vestition reagieren wir außerdem flexibel auf veränderte Kunden-bedürfnisse“, sagt Stefan Messer, Eigentümer und CEO der Messer Gruppe.

Zahlreiche Vorteile „Das neue System reduziert unse-ren Erdgasverbrauch sowie unse-re Kohlendioxid- und Stickoxid-

Emissionen und trägt deutlich zu unseren Nachhaltigkeitszielen bei“, so Viivika Remmel, Owen-Illinois-Country Group Executive, North East Europe.

Messer verfügt sowohl in der Glas- als auch in der Eisenmetall- und Nichteisenmetall-Industrie über langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Verwendung von Oxy-Fuel-Brennern.

Diese Technologie verwendet Sauerstoff statt Verbrennungsluft für den Befeuerungsprozess in Öfen und bietet zahlreiche Vortei-le. Der fehlende Stickstoff aus der Verbrennungsluft verringert das Abgasvolumen des Prozesses um etwa 70 bis 80%. Zudem wird deut-lich weniger Energie benötigt und die CO

2-Emissionen um rund 70%

verringert Erweitert wurden auch die Kapa-

zitäten in China. Zusätzlich zu dem bereits seit 2012 bestehenden Werk in südchinesischen Xiangtan wur-de in diesem Sommer in Pan zhihua in Zentralchina eine weitere Pro-duktionsanlage für die Edelgase Krypton und Xenon eröffnet. Durch die zusätzlichen Mengen ist Mes-ser nun der größte Hersteller von hochreinem Krypton und Xenon in China.

Starke Marktposition„Dank dieser beiden hochmoder-nen Anlagen können wir unsere lo-kalen und internationalen Kunden jetzt zuverlässig und in höchster Qualität versorgen“, betont Werner Hickel, Geschäftsführer von Mes-ser in China.

Krypton und Xenon gehören zu den wertvollsten Produkten im Portfolio von Messer; sie werden unter anderem für die Herstellung von Leuchtmitteln und Gaslasern verwendet. Krypton wird zudem auch als dämmende Gasfüllung für Isolierfenster eingesetzt.

messer gibt weiter gasDer Industriegashersteller hat den Vertrieb in Österreich erweitert, zudem wurden mit neuen Werken die Produktionskapazitäten bei Sauerstoff und Edelgasen gesteigert.

neue anlagen In China wurden die Kapazitäten für die Edelgase Krypton und Xe­non erweitert und in Estland eine neue Produktions­anlage für Sau­erstoff in Betrieb genommen.

KundennäheDie Messer Aus­tria GmbH verfügt jetzt über bereits 73 GaseCenter. Der neue Standort in Fürstenfeld, der gemeinsam mit dem Lagerhaus Thermenland eGen betrieben wird, schließt eine weitere Lücke in der österreichi­schen Gas­versorgung.

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••• Von Britta Biron

WIEN. Insgesamt 4 Mio. Euro wer-den in die erste Pilotfabrik inves-tiert. Die Hälfte davon übernimmt das bmvit, den Rest teilen sich die Projektpartner TU Wien und 20 Un-ternehmen, darunter Siemens Ös-terreich, GGW Gruber und EMCO.

„Weltweit stellen die großen Pro-duktionskonzerne ihre Arbeit völlig um. Sie vernetzen ihre Zulieferbe-triebe mit den Fabriken genauso wie ihre Maschinen untereinander. Die Unternehmen können damit schneller und kostengünstiger pro-duzieren sowie individuelle Kun-denwünsche im industriellen Maß-stab erfüllen. Österreichs Produkti-onswirtschaft will bei Industrie 4.0 an vorderster Stelle dabei sein“, so Bundesminister Alois Stöger.

WeiterbildungSchwerpunkt der Testanlage ist die individualisierte Produktion, addi-tive Fertigungsmethoden sowie die Herstellung von 3D-Druckern..Die Pilotfabrik soll aber auch als Lern-labor für die Weiterbildung genutzt werden.

„Es geht um die Entwicklung von Prototypen und Produkttechnolo-gien, Verfahrenstechnologien und -prozessen bis zur Marktreife. An

realen Industriemaschinen und Lo-gistiksystemen können Studierende und Wissenschaftler neue Entwick-lungen testen und Forschungspro-jekte umsetzen, ohne eine laufende Produktion zu stören“, erläutert TU-Rektorin Sabine Seidler. Und Sie-mens-Vorstand Wolfgang Hesoun ergänzt:„Industrie 4.0 ist nicht nur ein Hebel zu Effizienzsteigerung, sondern auch eine Chance, neue Dienstleistungen und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Gerade für Hochlohnländer wie Ös-terreich sind intelligente Produkti-onsformen wichtig, um im interna-

tionalen Wettbewerb zu reüssieren und Standortnachteile auszuglei-chen. Dafür braucht es profunde Kenntnisse; diese können gemein-sam in dieser Pilotfabrik erforscht und weiterentwickelt werden.“

Weitere StandorteDie erste Phase der Pilotfabrik läuft bis 2017. Dann soll die neue Fabrikshalle neben dem derzeiti-gen Standort bezogen werden. Die Wirkung der Pilotfabrik soll lau-fend evaluiert werden, und die ge-wonnenen Erkenntnisse in die Pla-nung weiterer Anlagen einfließen.

„Die Pilotfabriken sind ein we-sentlicher Baustein, um im Wett-bewerb der Industriestandorte auf der Gewinnerseite zu sein. Darum geht es mir vor allem: Die indus-trielle Arbeit in Österreich langfris-tig zu halten; bis 2017 werden wir daher drei weitere Pilotfabriken errichten. Mit den vier Standorten werden wir es schaffen, dass sich unsere heimische Produktions-wirtschaft beispielsweise in den internationalen Zulieferketten der Automobilindustrie noch fester verankern wird“, ist Stöger über-zeugt. (red)

Freitag, 28. August 2015 innovation & unternehmen 77

testlauf für die zukunftAnfang dieser Woche wurde in der Seestadt Aspern die erste Industrie 4.0­Pilot­fabrik Österreichs eröffnet. Bis 2017 sollen noch drei weitere Anlagen folgen.

Die Biedermannsdorfer Kofferschmiede

Von der Idee bis zur fertigen Form: VSL, der Verpackungsspezialist für Ein- und Mehrwegverpackungs-systeme, fertigt in seinem Werk in Biedermannsdorf auf Wunsch mo-bile Aufbewahrungs- und Trans-portlösungen.

Ob Einzelstück oder Serienpro-dukte, die Biedermannsdorfer Kof-ferschmiede verpackt alles – präzi-se und mit Perfektion.

Dementsprechend entwi-ckelt und produziert VSL Verpa-ckungen, Form-, Fräs- und Stanz-teile, Sonderanfertigungen sowie projektbezogene Artikel in vielen möglichen Varianten, in allen er-denklichen Formen, Farben und Größen.

(Inter-)National gefragtMittlerweile ist der Spezialist so-wohl am Heimatmarkt als auch in-ternational ein gefragter Partner, sei es für Produktpräsentationen oder für mobile Einsätze.

Die individuellen Verpackungs-lösungen à la VSL werden im Werk Biedermannsdorf in zugekaufte Koffersysteme integriert. Bei der Auswahl der Lieferanten legt man besonderes Augenmerk auf Quali-tät.

„Koffer ist nicht gleich Koffer: Diese Erkenntnis haben wir aus den zahlreichen positiven Rück-meldungen unserer Kunden ge-wonnen“, erklärt Geschäftsführer Michael Lorenz.

Dank hauseigener Flightcase-produktion sowie zusätzlicher Speziallösungen – ob nun mit Hohlkammerplatten, Gittermatten, Netzschläuchen oder Kunststoff-behältern – erweitert VSL konti-nuierlich den inhaltlichen Aufbau der Palette und die Präsentations-möglichkeiten.

Neue 3D-SchneidetechnologieUm ihre Kunden auch in Zukunft mit den gewünschten Ideal-lösungen zu versorgen, investiert VSL regelmäßig in Technologie-Updates.

Das Unternehmen setzt dabei auf moderne Stanz- und Frästech-niken.

Aktuell wurde in ein zweites Wasserstrahl-Schneidesystem investiert, das auch 3D-Anwen-dungen ermöglicht. Durch den Einsatz der neuen Technologie können auch schwierige und schräge Schneidelösungen umge-setzt werden.

Der niederösterreichische Verpackungs-spezialist VSL entwickelt und produziert auf Wunsch Kofferlösungen und mobile Behältersysteme – für fast jeden Inhalt.

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VSL Mehrwegverpackungssysteme GmbHJosef-Madersperger-Straße 5A-2362 Biedermannsdorf

Tel: +43 (0)2236 615 72 0Fax: +43 (0)2236 615 72 31E-Mail: offi [email protected]: www.vsl.at

FormvollendetMaßgeschnei-dert und sicher verpackt, trans-portiert und präsentiert: Der Verpackungs-spezialist VSL lässt in Sachen Behälter- und Kofferlösungen keine Kunden-wünsche offen!

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interdisziplinär

Workshop für neue TechnologieBERLIN. McKinsey organisiert vom 16. bis 18. Oktober den Workshop „Forschergeist“, bei dem (Post)-Doktoranden aller Fachrichtungen mit McKinsey-Experten die neuesten Tech-niktrends – darunter Big Data und Industrie 4.0 – und deren wirtschaftliche Auswirkungen diskutieren werden. Bewer-bungen sind dabei online unter www.forschergeist.mckinsey.de möglich. (red)

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App für die virtuelle FabrikWIEN. Die cloudbasierte Webanwendung speichert 3D-Darstellungen von Produkti-onsstätten. Hersteller können so intelligente Karten ihrer weltweiten Niederlassungen erstellen, sich virtuell durch die Fabriken bewegen und einfach und intuitiv auf Infor-mationen aus jedem beliebigen IT-System zugreifen.

Intosite verfügt über Or-tungsfunktionen; Anwender erhalten so auch auf mobilen Endgeräten standortspezifi-sche Informationen. Darüber hinaus unterstützt die App das automatische Anlegen rele-vanter Ortsmarken und nimmt zeitgleich Informationen über den Standort auf. (red)

v.li.: Klaus Pseiner (FFG), Wolfgang Hesoun (Siemens), Renate Brauner, Alois Stöger, Michael Häupl, Sabine Seidle (TU Wien).

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DÜSSELDORF. „Auch Unternehmen, die ihre Supply Chain noch nicht auswerten, sehen großes Potenzial in der Verbesserung ihres Daten-managements und der Datenana-lysen. Es ist keine Überraschung, dass eine verbesserte Entschei-dungsfindung rund um die Supply Chain ganz oben auf der Wunsch-liste der Befragten steht. Unterneh-men möchten mit ihren Datenana-lysen mehr in die Zukunft blicken können“, so Dan Gilmore, Präsident von SCDigest, zum Ergebnis der Studie, die gemeinsam mit Qlik, einem Spezialisten für Visual Ana-lytics, durchgeführt wurde.

Mehr als 40% der Befragten ge-ben an, bislang nur historische Daten zu analysieren. Die Mehrheit

von ihnen ist jedoch der Meinung, dass Predictive Analytics einen großen Mehrwert bringen kann, da sie damit Daten am Punkt der Ent-scheidung nutzen könnten.

„Unsere Mitarbeiter benötigen kein weiteres Tool, das die immer gleichen alten Daten in neuem Ge-wand zeigt. Stattdessen brauchen sie intuitive Visualisierungen, mit

denen sie die darunterliegenden Daten uneingeschränkt untersu-chen können“, erklärt Bill Momsen, Senior Director of Supply Chain Operations bei DynCorp Interna-tional, einem globalen Service-An-bieter hochentwickelter Lösungen für Luftfahrt und Logistik

Das sieht die Mehrzahl der Be-fragten ähnlich. 88% sehen in

hochentwickelten Analysefunktio-nalitäten eine exzellente oder gute Möglichkeit für ihr Unternehmen.

Die Befragten gaben zudem an, dass die Verbesserung der Daten-analyse-Funktionalitäten im Unter-nehmen entweder eine hohe Priori-tät hat oder dies bereits umgesetzt wird.

Bei der Bewertung ihrer derzei-tigen Ressourcen sind allerdings weniger als 10% der Meinung, dass sie über einen hohen Grad an Sys-tem-Flexibilität oder umfassende Möglichkeiten zu Datenvisualisie-rung oder Supply Chain Risk Ma-nagement verfügen.

Infos am Punkt„Da Unternehmen umfassendere Analyselösungen für die Supply Chain implementieren möchten, ist es unabdingbar, dass Anwen-der die komplette Geschichte er-kennen, die sich in ihren Daten verbirgt“, sagt David Telford, Seni-or Director, Sector Group and In-dustry Partner Lead bei Qlik, und Christof Majer, Vice President of Global Partner Sales and Partner Network, ergänzt: „QlikView unter-stützt die Fähigkeiten der Supply Chain Software IBS, den Umsatz zu steigern und die Produktivität zu verbessern. Entscheidungsträger können Herausforderungen oder Veränderungen am Markt, die ihr Unternehmen betreffen, proaktiv statt reaktiv angehen.“

Eine Möglichkeit, sich aus ers-ter Hand über die Möglichkeiten zu informieren, die Teil der Qlik-Analyseplattform sind, bietet die Roadshow, die diesen Herbst durch die EMEA-Region tourt. Zu den ins-gesamt 98 Stopps zählt auch Wien, und zwar am 8. Oktober im Hotel Meliá Vienna. (red)

78 TRANSPORT & LOGISTIK Freitag, 28. August 2015

Mit Qlik gewin-nen Anwender neue Erkennt-nisse und kön-nen die Per-formance und Effizienz ihrer Supply Chain steigern.

Neue Analysen der Supply ChainJe volatiler die Märkte, desto stärker ist der Bedarf der Unternehmen an Tools, die statt wie bisher historische Daten zu nutzen, aktuell relevante Informationen liefern.

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WIEN. Kürzlich präsentierte die Schienen Control den Jahres-bericht 2014 und dieser fällt auch für die Sparte Güterverkehr durch-aus zufriedenstellend aus.

Dieser hat mit 22,5 Milliarden Nettotonnenkilometer und einem Zuwachs von rund sechs Pro-zent gegenüber 2013 einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt wurden 113 Millionen Tonnen Gü-ter transportiert, wobei auch das Transportvolumen der Wettbe-werbsbahnen mit plus acht Pro-zent deutlich gestiegen ist.

Bahn liegt im TrendNeben der Rail Cargo Austria (RCA) konnten auch fast alle anderen Schienengüterverkehrsunterneh-men eine Steigerung verzeichnen. Österreichs Schienenverkehrs-

markt folgt mit dieser Entwick-lung dem allgemeinen europäi-schen Trend, so Schienen-Control Geschäftsführerin Maria-Theresia Röhsler: „Der grenzüberschreiten-de Bahnverkehr in Europa wird immer attraktiver.“

Inklusive Tochter- und Schwes-tergesellschaften kooperieren be-reits 61 ausländische Eisenbahn-verkehrsunternehmen mit öster-reichischen Unternehmen.

Plus für PrivatbahnenGrößte Wettbewerbsbahn ist wei-terhin die Lokomotion mit einem Marktanteil von fünf Prozent (2013: vier Prozent), gefolgt von der Car-goServ mit knappen 3,5 Prozent, die 2014 auch den Güterverkehr der Logserv übernommen hat. Da-hinter folgen die LTE Logistik- und

Transport (LTE), die TX Logistik Austria (TXL) und die Wiener Lo-kalbahnen Cargo (WLC).

Auf der Donauachse liegt der An-teil der Wettbewerbsbahnen mit einem Plus von 3,6 Prozentpunkten bei 29 Prozent. Auf der Brenner-achse – mit einem Zuwachs von 1,8 Prozentpunkten – bei einem Anteil von 41 Prozent. Hier wie auch im gesamten österreichischen Güter-verkehr konnten die Wettbewerbs-bahnen ihren Anteil allerdings fast ausschließlich durch Ganzzugver-bindungen ausbauen.

Bei Ganzzügen bedienen die Wettbewerbsbahnen bereits ein Drittel des Markts in Österreich. Anders bei der Bedienung der Flä-che im Einzelwagenverkehr; dieser erfolgt zu rund 99 Prozent durch den Marktführer. (red)

Aufwind für die BahnDeutliches Plus bei der transportierten Tonnage – die Wett­bewerbsbahnen konnten ihre Marktposition weiter stärken.

Insgesamt wurden im Vorjahr 113 Mio. Tonnen Güter auf der Schiene transportiert

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Christof Majer, Vice President of Global Partner Sales and Partner Network bei Qlik.

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Gute Chancen in Russland nutzenHAMBURG. Im Rahmen seiner europäischen Expansionsstra-tegie hat Hermes die bislang von DPD gehaltenen 49% der Anteile am gemeinsam betrie-benen Joint Venture in Russ-land übernommen. Dadurch soll die Integration des Unter-nehmens in die Gruppe weiter beschleunigt werden.

In den kommenden Jahren will „Hermes Russia“ seine Pa-ketShop-Infrastruktur in Russ-land sukzessive ausweiten und damit dem steigenden Interes-se der russischen Konsumenten an online-Shopping Rechnung tragen. 2014 kauften rund über 75 Mio. Russen um mehr als 16,7 Mrd. Euro im Internet ein.

„Russland ist für uns auch eine wichtige Verbindung nach Asien, um dort unsere geschäftlichen Interessen noch besser wahrnehmen zu können; entsprechend ist un-ser Engagement langfristig angelegt“, nennt Europa-COO Marc Dessing einen weiteren strategischen Grund für das verstärkte Engagement in Russland. (red)

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Forum Logistics IntelligenceWIEN. Am 8. Oktober veran-stalten die Partner UnitCargo Speditionsges.m.b.H., Xing Vi-enna und die Marketing Com-munity Austria ein weiteres Meeting des Forum Logistics Intelligence.

Thema der Veranstaltung, die im TÜV Austria Forum stattfindet, sind diesmal die vielfältigen Aspekte der Si-cherheit, die vor allem im Zuge des Internets der Dinge auf die Branche zukommen und zahl-reiche Bereiche betreffen. Dazu zählen etwa Telekommunika-tion, Transport, Fahrzeugkon-struktion, Internetsicherheit oder Ausbildung. (red)

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••• Von Norbert Berger

HAMURG/MÜNCHEN. Der Jung­heinrich­Konzern ist im 2. Quartal des Geschäftsjahrs 2015 deutlich gewachsen. Der Konzernumsatz stieg um 13% auf 680 Millionen Euro, der wertmäßige Auftrags­eingang um 9% auf 703 Millionen Euro.

Auch für das weitere Geschäfts­jahr erwartet man eine Fortfüh­rung des positiven Trends. Um das stark wachsende Geschäft mit Lo­gistiksystemen weiter zu forcieren, wurde jetzt die MIAS Group über­nommen. Das international tätige Maschinenbauunternehmen ist auf Lager­ und Transporttechnik mit den Komponenten Regalbedienge­räte und Lastaufnahmemittel spe­zialisiert. Im Geschäftsjahr 2014 hat wurde ein Umsatz von rund 40 Millionen Euro erzielt. MIAS beschäftigt über 300 Mitarbeiter an fünf Standorten in Deutsch­

land, Ungarn, China, den USA und Italien.

„Mit der MIAS Group werden wir das Logistiksystemgeschäft weiter stark ausbauen“, erläutert Hans­Georg Frey, Vorsitzender des Vorstands der Jungheinrich AG, die strategischen Gründe für die Über­nahme.

Mehr WettbewerbsfähigkeitAuch Wolfgang Büttner, der ge­meinsam mit Johannes Fottner die MIAS­Gruppe weiter führen wird, unterstreicht die positiven Aspekte der Akquisition: „In einem sich stark wandelnden interna­tionalen Wettbewerbsumfeld ist diese Transaktion ein bedeutender Schritt für die kontinuierliche Wei­terentwicklung der MIAS Group.“

Die MIAS Group wird in die Sparte Logistiksysteme der Jung­heinrich AG integriert und bietet ihre Produkte weiterhin eigenstän­dig unter der Marke MIAS an. (red)

WIEN/SALZBURG. Eine aktuelle Studie des Industriewissenschaft­lichen Instituts (IWI) zur Bedeu­tung der Logistik für die heimische Volkswirtschaft widmet Salzburg einen besonderen Schwerpunkt. Bei all den positiven Aspekten, wie etwa der günstigen Lage, ortet die Untersuchung aber auch etliche Verbesserungsmöglichkeiten.

Wunschliste der IndustrieSo wünschen sich die befragten Unternehmen unter anderem den durchgehenden Ausbau der A8 München Salzburg auf mehrere Spuren, eine bessere Verkehrsan­bindung des Pinzgaus, mehr An­schlussbahnen oder eine Stärkung

der Flughafenanbindung an inter­nationale Flughäfen.

Der Zentralverband Spedition & Logistik (ZV) setzt vor allem auf Maßnahmen, die den gesamten Wirtschaftsstandort stärken.

„Dazu gehören der Ausbau der Multimodalität, die Entbürokra­tisierung bei Gefahrguttranspor­ten, einheitliche Kompetenzen bei Fahrverboten und Logistikflächen oder auch die Förderung innova­tiver Logistik. Mit einem Mix aus diesen Maßnahmen kann Salzburg als Logistikstandort an Attraktivi­tät gewinnen und neue Arbeitsplät­ze schaffen und halten“, so Friesz, Vizepräsident des ZV und Vorstand der Lagermax­Gruppe. (red)

Freitag, 28. August 2015 TRANSPORT & LOGISTIK 79

EtherCAT-Klemmen

(IP 20)

Busklemmen

(IP 20)

EtherCAT Box

(IP 67)

Servomotor

50 V, 4 A W

50 V, 4 A, OCT W

Schrittmotor

24 V, 1,5 A W W

50 V, 5 A W W W

DC-Motor

24 V, 1 A W W

50 V, 3,5 A W W

50 V, 5 A W

Jungheinrich expandiertDurch die Übernahme der MIAS- Gruppe wird das Geschäft mit Logistiksystemen weiter ausgebaut.

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Salzburg will die Logistik stärkenGute Anbindung an hochrangige Verkehrs-netze ein ist wichtiger Pluspunkt der Region.

Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstands der Jungheinrich AG.

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medianet.at

••• Von Herbert Strasser

ZÜRICH. Die vor Kurzem installier-te Offshore-Konverterstation ist Bestandteil des Projekts DolWin2, welches Offshore-Windparks im DolWin-Cluster in der Nordsee, dem derzeit größten der Welt, an das deutsche Stromnetz anbindet. Die Station wandelt den Wechsel-strom aus den Windparks für die effiziente und zuverlässige Hoch-spannungs-Gleichstrom-Übertra-gung zum Festland in Gleichstrom um.

„Nach der erfolgreichen Über-gabe des Netzanschlusses Dol-Win1 im Juli ist dies der nächste bedeutende Meilenstein in der Ausführung unserer Offshore-Windprojekte und unterstreicht die kontinuierlichen Fortschritte im Step Change-Programm der Divi-sion Energietechniksysteme“, sagt Ulrich Spiesshofer, CEO von ABB.

Energie-MeilensteinEine mindestens ebenso große Bedeutung hat das Projekt aber auch für die europäische Energie-wende, besonders in Deutschland, die bis zum Jahr 2020 einen Aus-bau der Stromerzeugung aus Off-shore-Wind auf 6,5 Gigawatt (GW) und bis 2030 auf 15 GW vorsieht.

Die auf einer Offshore-Plattform untergebrachte 320-Kilovolt-Kon-verterstation weist eine Übertra-gungskapazität von 916 Megawatt (MW) auf; das reicht aus, um über eine Mio. Haushalte mit sauberer Energie zu versorgen.

Die komplette Plattform ein-schließlich der Unterkonstruktion bringt rund 23.000 t auf die Waa-ge und ist etwa 100 m lang, 70 m breit und 100 m hoch. Sie wurde im letzten Jahr vom Herstellungs-ort Dubai zur Werft von Aibel in

Norwegen transportiert. Dort wur-de die Plattform ausgerüstet und startete vor einer Woche ihre vier-tägige Reise zum endgültigen Be-stimmungsort im DolWin-Cluster, 45 Kilometer vor der deutschen Küste gelegen. Bei DolWin beta kommt das innovative Konzept der selbstinstallierenden, schwerkraft-basierten Plattform (Gravity Based Structure, GBS) zur Anwendung. Dabei wird die Plattform durch Ballastierung der sechs Stahlbeine mit Wasser langsam auf den Mee-resboden abgesenkt. Das Wasser wird in den kommenden Wochen komplett durch Kies ersetzt, um die Plattform auch dauerhaft zu sichern.

Stolz auf Erfolg„Die Installation einer derart gi-gantischen Plattform zählt zu den schwierigsten Vorgängen bei der Lieferung einer Offshore-Netzan-bindung. Hier sind intensive Vorbe-reitungen und die enge Zusammen-arbeit aller Beteiligten gefordert. Wir freuen uns daher sehr, dass wir diesen wichtigen Projektmei-lenstein reibungslos erreicht ha-ben“, ist Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme von ABB, mit den Leistungen seiner Abteilung äußerst zufrieden. (red)

80 ENERGIE & RESSOURCEN Freitag, 28. August 2015

Mehr Ökostrom für EUMit einer Übertragungskapazität von 916 Megawatt (MW) ist die von ABB installierte Konverterstation auf DolWin2 die leistungsstärkste der Welt.

© A

BB

KlIMafORSChUNG

CLT für Holzbau in der ArktisNY-ALESUND. Das Observato-rium im norwegischen Ort Ny-Alesund ist Teil eines globalen Netzwerks zur Erforschung und Beobachtung klimatischer Veränderungen wie Meeres-spiegel, Erdbeben oder Glet-scherschmelze in der Arktis. Seit Ende letzten Jahres wird das Observatorium nun aufge-rüstet und umgebaut.

Es besteht aus soliden Be-tonfundamenten sowie vier Massivholz-Gebäuden, die über Gehwege miteinander verbunden sind. Bei dem Holz handelt es sich um Brettsperr-holz (Cross Laminated Timber oder CLT) von Stora Enso.

„Das beweist, wie vielfältig einsetzbar der Baustoff Holz ist – selbst unter extremen klimatischen Bedingungen“, sagt Herbert Jöbstl, Geschäfts-führer der Stora Enso Wood Products GmbH in Zentraleu-ropa. „CLT ist ein nachhaltiger Baustoff und durch die positi-ve CO

2-Bilanz von Holz und die

lange Lebensdauer geradezu prädestiniert für seinen Ein-satz bei Umweltprojekten.“

Insgesamt wurden 300 Ku-bikmeter Brettsperrholz und 50 Kubikmeter Brettschicht-holz für die Errichtung des Ob-servatoriums verwendet. (red)

DolWin2 wird über eine Million Haushalte mit umweltfreundlicher Energie versorgen.

SEP22

SEP23

DIE ÖSTERREICHISCHE FACHTAGUNG ZUM THEMA INDUSTRIE 4.0

www.industry-tech.at

Unter anderem erwarten Sie diese Experten:

Veranstaltungspartner Sponsoren

• Univ.Prof. DDr. Franz Josef Radermacher, Universität Ulm• Dr. Klaus Mittelbach, CEO ZVEI Zentralverband Elektroindustrie

• Lars Thomsen, Chief Futurist der future matters AG • Dr. Andreas Salcher, Bildungs- und Unternehmensberater u. v. m.