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RedaktionE. Märker-Hermann, Wiesbaden
Z Rheumatol 2008 · 67:295–304DOI 10.1007/s00393-008-0307-4Online publiziert: 6. Juni 2008© Springer Medizin Verlag 2008
J.U. Holle · S. Schinke · W.L. GrossPoliklinik für Rheumatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Infektionsrisiko durch Biologika
Leitthema
Die bisher für rheumatologische Systemerkrankungen (rheumatoide Arthritis/RA, ankylosierende Spondylitis und Psoriasisarthritis) zugelassenen Biologika umfassen die TumorNekroseFaktor (TNF)αAntagonisten Infliximab, Etanercept und Adalimumab, den monoklonalen CD20Antikörper Rituximab und Abatacept ein CTLA4IgFusionsprotein, welches die TZellKostimulation blockiert. Die unterschiedlichen Wirkprinzipien bedingen möglicherweise unterschiedlichen Nebenwirkungsprofile auch im Hinblick auf das Infektionsrisiko und die Art der Infektion, wie z. B. Reaktivierung einer Tuberkulose unter TNFαAntagonisten.
TNF-α-Antagonisten
Struktur und Wirkungsweise
Durch die EMEA („European Medicines Agency“) sind bisher 3 TNFAntagonisten zugelassen worden (. Tab. 1), darunter 2 monoklonale Antikörper (Infliximab, Adalimumab) und das Fusionsprotein aus dem löslichen Rezeptor und der FcRegion eines humanen ImmunglobulinG (IgG)1Antikörpers (Etanercept). Ferner ist für Certolizumab, ein monoklonales FabAntikörperfragment, das kovalent an Polyethylenglykol gebunden ist, die Zulassung zur Therapie des M. Crohn beantragt. Certolizumab war in einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie ebenfalls effektiv in der Therapie der RA, PhaseIIIStudien werden zurzeit durchgeführt.
Infliximab ist ein chimäres Produkt und besteht zu etwa 25% aus Aminosäuren der Maus, welche die VH und VLDomä
nen bilden. Etwa 75% der Aminosäuren sind human. Der humane Anteil von Infliximab besteht aus der CH1 und der FcRegion. Etanercept ist ein (humanes) gentechnisch hergestelltes Fusionsprotein aus dem extrazellulären Anteil des humanen TNFαRezeptor 2 (TNFR2) und dem FcAnteil von humanem IgG1, während Adalimumab ein humaner Antikörper ist. Certolizumab pegol entspricht einem humanisierten Protein, dessen CDR („complementarity determining regions“) aus der Maus in je eine humane VH und VLDomäne eingebettet sind (siehe [28] als Übersichtsarbeit).
Die Rationale für den Einsatz von TNFα Antagonisten ergibt sich aus der Tatsache, dass TNFα bei inflammatorischen (autoimmunen) Vorgängen ein Schlüsselzytokin darstellt und erhöhte Spiegel von TNFα in Blut und Geweben bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, wie z. B. bei der RA, der Psoriasisarthritis und bei M. Crohn [28] nachgewiesen werden konnten. Die antientzündliche Wirkung von TNFαAntagonisten ist wahrscheinlich vorwiegend auf folgende Mechanismen zurückzuführen:1. Die Neutralisation von löslichem
TNFα (sTNFα) und damit die Reduktion von verfügbarem TNFα für TNFαRezeptoren und
2. Interaktion mit und Induktion membranTNFα (mTNFα)vermittelter Effekte.
Die Interaktion von TNFαAntagonisten mit mTNFα induziert einerseits antagonistische Effekte, indem sie die Interaktion mit TNFαRezeptor 1 und 2 (TNFR1/2) inhibieren, andererseits üben sie über das
„reverse signaling“ agonistische Effekte aus, die z. B. Apoptose, Zellaktivierung oder Zytokinsuppression der Zielzelle zur Folge haben können [12]. Ferner induzieren TNFαAntagonisten möglicherweise über ihre FcAnteile eine komplementvermittelte Zytotoxizität und eine antikörpervermittelte Zytotoxizität.
Infektionsrisiko unter TNF-α-Antagonisten im Allgemeinen
Unter den verfügbaren Publikationen über Infektionen unter den TNFαAntagonisten Infliximab und Adalimumab bei Patienten mit RA gibt es eine Metaanalyse aus dem Jahr 2006 (5014 randomisierte Patienten), die 3,6% schwere Infektionen unter TNFαAntagonisten und 1,7% in der Kontrollgruppe feststellte [3]. Insgesamt wurden 126 schwere Infektionen in der Gruppe der TNFαAntagonisten im Vergleich zu 26 Fällen in der Kontrollgruppe festgestellt. Etanercept wurde in dieser Analyse nicht berücksichtigt. Ferner waren Krankheitsdauer, Krankheitsaktivität und begleitende Basistherapie in den verschiedenen Studien unterschiedlich.
> Unter TNF-α-Antagonisten wurden doppelt so viele schwere Infektionen beobachtet wie in der Kontrollgruppe
Später publizierte Daten liegen aus unterschiedlichen nationalen Registern vor. In Schweden wurden von 1999–2003 4167 Patienten mit RA, die eine AntiTNFαTherapie erhielten, registriert. Das Risiko einer
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Infektion betrug im ersten Jahr der Therapie 1,43% und nahm in den Folgejahren ab [1]. Das Deutsche BiologikaRegister stellte ebenfalls ein erhöhtes relatives Risiko für Infektion unter TNFαAntagonisten für RAPatienten fest (2,13–2,16; [22]). Ein große USamerikanische retrospektive Studie mit RAPatienten (n=2393, „median followup“: 17 Monate) zeigte insgesamt ein 2fach erhöhtes Risiko unter einem TNFαAntagonisten, eine bakterielle Infektion zu erleiden, sowie ein 4fach erhöhtes Risiko für eine bakterielle Infektion innerhalb der ersten 6 Monate [8].
Die „START Study Group“ untersuchte RAPatienten unter InfliximabTherapie und stellte hingegen fest, dass das Infektionsrisiko unter Infliximab in einer Dosis von 3 mg/kg plus Methotrexat (MTX) ähnlich dem unter MTXMonotherapie war. Ein erhöhtes Infektionsrisiko fand sich lediglich unter 10 mg/kg Infliximab plus MTX [32]. Auch Analysen aus dem „BritishSocietyforRheumatology BiologicsRegister“ zeigten keinen Unterschied in der Rate schwerer Infektion unter der Therapie mit Infliximab, Etanercept, Adalimumab und DMARDKontrollen [10]. Eine Übersicht der im Rahmen der in Registern erhobenen Daten zu Infektionsrisiken unter TNFAntagonisten im Vergleich zu konventionellen Basistherapien gibt . Tab. 2. Es muss dabei berücksichtigt werden, dass zusätz
lich zu den TNFαAntagonisten verabreichte konventionelle Basistherapeutika und/oder Prednisolon das Risiko für eine Infektion (zusätzlich) verstärken können (. Tab. 2).
Infektionsrisiko unter TNF-α-Antagonisten im Speziellen
Spezielle bakterielle Infektionen (außer Tuberkulose)Neben dem Risiko für eine Reaktivierung einer latenten Tuberkulose, scheint eine erhöhte Inzidenz für opportunistische Infektionen mit Legionellen, Listerien ssp. und Salmonellen zu bestehen. In Frankreich wird das Risiko einer Legionelleninfektion bei Patienten unter TNFαAntagonisten auf 20fach erhöht im Vergleich zur Normalbevölkerung geschätzt [30]. In Einzelfallberichten werden auch über Infektionen mit Brucellen, Nokardien, Aktinomyzeten und Mykobakterien des MOTTKomplexes berichtet. Ferner war in einigen Registern auch das Risiko für Weichteil und Hautinfektionen unter TNFαAntagonisten erhöht [10].
Spezielle virale Infektionen: Hepatitis- und HIV-InfektionEin vor kurzem erschienener Übersichtsartikel fasst bisher publizierte Fälle von 13 Patienten mit HepatitisBVirus (HBV)Infektion unter Therapie mit TNFα
Antagonisten zusammen, 11 davon traten unter Infliximab und 2 unter Etanercept auf [6]. Ferner kam es unter Infliximab – nicht jedoch unter Etanercept – zu einer Reaktivierung der HBVInfektion. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) empfiehlt in ihren Richtlinien den Einsatz von TNFαAntagonisten bei bestehender Hepatitis B nicht. Die Fachinformationen schreiben ein Screening auf HBV vor, sofern ein erhöhtes Risiko für eine Hepatitis B besteht sowie außerdem ein engmaschiges Monitoring für diejenigen Patienten unter TNFαAntagonisten, die HBVTräger sind. Bei Reaktivierung von HBV unter TNFαAntagonisten sollte die Therapie beendet werden.
> Unter Infliximab kann es zu einer Reaktivierung der HBV-Infektion kommen
Laut mehrerer Fallberichte, einer prospektiven sowie einer placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 50 Patienten ist die Anwendung von TNFαAntagonisten bei Patienten mit Hepatitis C sicher oder sogar von Vorteil [25]. Die DGRh empfiehlt den Einsatz von TNFαAntagonisten bei HepatitisCPatienten aufgrund der mangelnden Datenlage nur nach sorgfältiger RisikoNutzenAbwägung.
Die Datenlage zur Anwendung von TNFαAntagonisten bei HIVinfizierten Patienten ist ebenfalls äußerst begrenzt. Mehrere Fallberichte und Fallserien berichten über eine sichere Anwendung von TNFαAntagonisten, die zur Therapie entzündlichrheumatologischer Erkrankungen bei HIVPatienten mit stabiler CD4+TZellZahl (>200/mm3) und niedriger Viruslast (<60.000 Kopien/mm3) angewendet wurden [7]. Unter der Vorstellung, dass TNFα möglicherweise bei HIVPatienten eine Krankheitsprogression einer gleichzeitig bestehenden Tuberkulose (TBC) induziert, wurde eine einarmige offene Studie mit 16 Patienten mit HIV und aktiver Lungentuberkulose durchgeführt. Die Studie zeigte stabile CD4TZellZahlen und einen Trend zu einem verbesserten Ansprechen der TBC im Vergleich zur (historischen) Kontrollgruppe bei einer 4wöchigen Anwendung von Etanercept [31]. Über die Anwendung
Tab. 1 Übersicht über von der EMEA zugelassene Biologika
Substanz/ Handelsname
Substanzklasse Dosis Halbwerts-zeit
Wirkungs- beginn
Infliximab(Remicade®)
TNF-AntagonistMonoklonaler Antikörper(chimär Maus/human)
3 mg/kg i. v.Woche 0, 2, 6, dann alle 8 Wochen
9,8 Tage 7–14 Tage
Etanercept(Enbrel®)
TNF-AntagonistsTNFR2-Fc-Fusions-protein
2-mal 25 mg/Woche s. c. oder1-mal 50 mg/Woche s.c.
4,8 Tage 1–28 Tage
Adalimumab(Humira®)
TNF-AntagonistMonoklonaler Antikörper(human)
1-mal 40 mg alle 14 Tage s. c.
10–18 Tage 1–14 Tage
Rituximab(Mabthera®)
Anti-CD20 mono- klonaler Antikörper(chimär Maus/human)
1 g 2-mal im Abstand von 2 Wochen oder4-mal 375mg/m2 im Ab-stand von 1 Woche i. v.
3–4 Tage 21–288 Tage
Abatacept(Orencia®)
CTLA-4IgCTLA-4Ig-Fusions-protein(human)
500–1000 mg (nach Körpergewicht)Woche 0, 2, 4, dann alle 4 Wochen i. v.
8–25 Tage ≥15 Tage
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Leitthema
von TNFαAntagonisten bei Aids liegen keine Daten vor.
PilzinfektionenBis Januar 2007 wurden 281 Fälle von Pilzinfektionen unter TNFAntagonisten publiziert [29]. 80% davon traten unter Infliximab, 16% unter Etanercept und 4% unter Adalimumab auf. Zu den häufigsten Infektionen zählten Histoplasmose (30%), Candidose (23%) und Aspergillose (23%; [29]). Auch unter den verschiedenen Pilzinfektionen macht der Anteil der durch Infliximab induzierten Infektionen stets den größten Anteil aus, so z. B. bei den Candidosen: 54 Fälle traten unter Infliximab, 9 unter Etanercept und einer unter Adalimumab auf. Die Infektionen waren unter Infliximab deutlich früher zu verzeichnen (Median 55 Tage), wohingegen die Infektionen unter Etanercept erst nach 144 Tagen (Median) auftraten. Es ist zu berücksichtigen, dass alle diese Patienten mit einer Pilzinfektion neben einem TNFαAntagonisten auch mindestens ein weiteres Immunsuppressivum, vor allem ein Glukokortikoid, erhielten.
Tuberkulose
TBC-Inzidenz bei Patienten unter TNF-α-Antagonisten. Beobachtungsstudien an RAPatienten unter TNFαAntagonisten zeigen ein erhöhtes Risiko für eine Tuberkulose – insbesondere für eine Reaktivierung – unter Therapie mit allen TNFαAntagonisten im Vergleich zu Patienten ohne TNFαAntagonisten. Einige Studien zeigen auch erhöhte TBCRaten von RAPatienten unter einer Basistherapie ohne TNFαAntagonisten im Vergleich zu Gesunden, andere Studien bestätigen diese Ergebnisse nicht:Die Inzidenz der TBCFälle von Gesunden wird zwischen 6,4/100.000/Jahr bis 21/100.000/Jahr, von RAPatienten ohne TNFαAntagonisten zwischen 6,2/100.000/Jahr bis 95/100.000/Jahr und von RAPatienten unter TNFαAntagonisten zwischen 52/100.000 bis 1893/100.000 angegeben [24]. Die Mehrzahl dieser Daten wurde erhoben, bevor regelhafte ScreeningUntersuchungen auf TBC durchgeführt wurden. Dabei ist die Inzidenz der TBCFälle (vor Einführung
Zusammenfassung · Abstract
Z Rheumatol 2008 · 67:295–304 DOI 10.1007/s00393-008-0307-4© Springer Medizin Verlag 2008
J.U. Holle · S. Schinke · W.L. Gross
Infektionsrisiko durch Biologika
ZusammenfassungTumor-Nekrose-Faktor- (TNF-)α spielt eine essenzielle Rolle in der Vermittlung und Aufrechterhaltung entzündlicher Prozesse, sowohl bei Autoimmunerkrankungen als auch in der Infektabwehr einschließlich der Granulomformation. TNF-α-Antagonisten sind hocheffektiv in der Therapie der rheuma- toiden Arhritis (RA) und weiterer Autoimmun- erkrankungen. Sie kompromittieren jedoch die ohnehin durch eine Autoimmunerkran-kung reduzierte Infektabwehr, insbesondere bei der Kontrolle von Infektionen, die mit einer Granulombildung einhergehen, wie z. B. der Tuberkulose. Weitere Biologika mit anderen Wirkprinzipien wie Inhibition von Interleukin- (IL-)1 (Anakinra), B-Zell-Depletion (Rituximab) und Blockierung der T-Zell-Ko-stimulation (Abatacept) sind mittlerweile ent-wickelt und für die Therapie der RA zugelas-sen. Nach anfänglicher Skepsis, die insbeson-dere durch die erhöhte Inzidenz von Tuber-kulosereaktivierungen unter TNF-α-Antago-nisten geschürt wurde, haben Biologika heu-
te eine feste Rolle in der Anwendung als Im-munsuppressiva bei verschiedenen Auto-immunerkrankungen. Zur Reduktion uner-wünschter Nebenwirkungen – vor allem von Infektionen – gibt es heute Richtlinien für Screening-Untersuchungen und Verlaufs-kontrollen. Die Effizienz dieser Untersu-chungen und Kontrollen wurde eindrucksvoll anhand der drastischen Reduktion der Tuber-kulosefälle unter der Therapie mit TNF-α-Ant-agonisten belegt. Diese Übersicht fasst die aktuelle Datenlage hinsichtlich des Infektions-risikos der Biologika zusammen und gibt Auf-schluss über notwendige Screening-Untersu-chungen und Verlaufskontrollen vor und un-ter Therapie, um Nebenwirkungen wie Infek-tionen zu vermeiden oder frühzeitig zu er-kennen sowie Kontraindikationen und Ab-bruchgründe.
SchlüsselwörterBiologika · Opportunistische Infektionen · Tuberkulose
Risk of infection by biologics
AbstractTumor necrosis factor (TNF-α) plays an essen-tial role in the orchestration of inflammatory processes including autoimmune disorders, host defence and granuloma formation. TNF antagonists are highly effective in the therapy of rheumatoid arthritis, but they compromise host defence mechanisms, especially con-cerning bacterial infections inducing granu-loma formation, such as tuberculosis. Other biologics have been developed and approved for the therapy of rheumatoid arthritis, e.g. an interleukin (IL-1) blocking agent (anakinra), an antibody that depletes CD20 positive B-cells (rituximab) and an inhibitor of T-cell co- stimulation (abatacept). In spite of initial
skepticism regarding side effects, such as an increased risk of infections, biologics now play an essential role in the therapy of auto-immune diseases due to the implementation of efficient screening measures concerning side effects (such as reactivation of tuber- culosis). This review summarizes the current available data regarding risk of infection and gives and overview on recommended screening, contraindications and events that require withdrawal of therapy.
KeywordsBiologics · Opportunistic infections · Tuberculosis
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der ScreeningMaßnahmen) für Infliximab höher im Vergleich zu Etanercept und Adalimumab, und es war ein hoher Anteil (>50%) von sich extrapulmonal manifestierenden TBCReaktivierungen zu verzeichnen [24]. Die Latenz bis zur Reaktivierung einer TBC liegt unter Infliximab deutlich kürzer (eineinhalb Monate, also nach 3 Infusionen) als unter Etanercept (11,2 Monate). Die Tatsache, dass Infliximab eher eine Reaktivierung einer latenten TBC induziert als Etanercept, ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, dass die Kontrolle einer latenten TBC durch vor allem lösliches TNF (sTNFα) vermittelt wird und Infliximab sTNFα sowohl in einem größeren stöchiometrischen Verhältnis bindet als Etanercept als auch im Komplex mit TNFα eine höhere Stabilität aufweist als Etanercept, und somit sTNFα effektiver depletiert [28].
Die Ergebnisse der Beobachtungsstudien führten zur Einführung von ScreeningUntersuchungen auf das Vorliegen einer latenten TBC, welche vor Beginn der Therapie mit einem TNFαAntagonisten durchgeführt werden muss.
Screening-Untersuchungen vor Thera-piebeginn mit TNF-α-Antagonisten. Die
DGRh empfiehlt zur Diagnose und Prävention die Durchführung eines Tuberkulinhauttests (THT) und einer Röntgenuntersuchung des Thorax, letzterer innerhalb der letzen 3 Monate vor Beginn der geplanten AntiTNFαTherapie (TBCScreening, vgl. . Tab. 2, 3). Der THT ist als positiv zu bewerten, sofern eine Induration von >5 mm innerhalb von 72 Stunden auftritt. Bei schwacher Reaktion des THT sollte dieser am kontralateralen Arm wiederholt werden („two step testing“). Hier kann durch Boosterung ein verstärktes Testergebnis auftreten, was in diesem Fall als valide zu bewerten ist. Bei Verdacht auf eine Lungentuberkulose sollte eine invasive (bronchoskopische) mikrobiologische Diagnostik (Kultur, PCR) erfolgen, um eine aktive TBC auszuschließen.
E Eine aktive TBC stellt eine absolute Kontraindikation für eine Anti-TNF-α-Therapie dar.
Bei latenter TBC (THT >5 mm oder inaktive tuberkulöse Läsion in der Röntgenaufnahme des Thorax) sollte eine präventive Therapie mit Isoniazid (INH) über 9 Monate (INHProphylaxe) durchgeführt werden. Dabei kann mit der The
rapie des TNFαAntagonisten 4 Wochen nach Beginn der INHProphylaxe begonnen werden.
Der THT hat jedoch eine geringe Sensitivität und Spezifität in der Diagnose einer latenten TBC. „Single step testing“ mit einem „cutoff “ von 10 mm Hautinduration führte in einer Pilotstudie mit RAPatienten zur Detektion von latenter TBC in keinem der Fälle. Durch Festsetzen des „cutoff “ auf 5 mm Hautinduration und Durchführung eines „two step testing“ konnten die Detektionsraten einer latenten TBC deutlich erhöht werden [21]. Die Daten belegen die Bedeutung der korrekten Durchführung des THT gemäß den Empfehlungen.
Die Effektivität der ScreeningUntersuchungen und der INHProphylaxe konnte mittlerweile anhand mehrerer Studien belegt werden. Eine Sicherheitsanalyse von Adalimumab gibt eine TBCInzidenz von 1,3/100 Patientenjahre vor Einführung des Screening und von 0,3/100 nach Einführung des Screenings (Europa) an. Die spanischen Datenbankanalysen ergaben, dass sich nach Einführung des TBCScreenings und der INHProphylaxe (für Patienten mit latenter TBC) die Rate für eine aktive TBC
Tab. 2 Infektionsrisiko unter TNF-Antagonisten
Autor, Jahr Follow-up Therapie der Patientengruppe mit TNF-α-Antagonist
Therapie der Kontrollgruppe
Infektionsrisiko unter TNF-α-Antagonist/Endpunkt
Listing u. Strangfeld 2005 [22]
Maximal 12 Monate DMARD + TNF-α-Antagonist DMARD (kein Biologikum)
Erhöhtes relatives Risiko für Infektionen(2,13–2,16)Endpunkt: Infektion (keine weitere Definition)
Curtis u. Patkar 2007 [8]
Median 12 Monate TNF-α-Antagonist MTX 2-fach erhöhtes Risiko für InfektionenEndpunkt: Hospitalisation mit Infektion
Wolfe et al. 2006 [33]
Median 30 Monate TNF-α-Antagonist DMARD (kein Biologikum)
Kein erhöhtes Risiko für Pneumonienaber: erhöhtes Pneumonierisiko unter PrednisolonEndpunkt: Bericht des Patienten über Infektion
Dixon u. Watson 2006 [10]
Median 15 Monate mit TNF-α-Antagonist;median 12 Monate mit konventionellem DMRAD
TNF-α-Antagonist DMARD (kein Biologikum)
Kein erhöhtes Risiko für schwere InfektionenEndpunkt: Hospitalisation mit Infektion, i. v. Antibiotika, Tod
Dixon et al. 2007 [11]
Unterschiedlich MTX + TNF-α-Antagonist DMARD (kein Biologikum)
Kein erhöhtes Risiko für Infektionenaber: erhöhtes Infektionsrisiko innerhalb der ersten 90 Tage unter TNF-Antagonist („incidence rate ratio“ 4,9%)Endpunkt: Hospitalisation mit Infektion, i. v. Antibiotika, Tod
Schneeweiss et al. 2007 [27]
15 Monate mit TNF-α- Antagonist;7 Monate mit konven- tionellem DMARD
MTX + TNF-α-Antagonist MTX Kein erhöhtes Risiko für schwere InfektionenEndpunkt: Hospitalisation mit Infektion, i. v. Antibiotika, Tod
DMARD „disease modyfying antirheumatic drug“.
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Leitthema
um 83% unter RAPatienten mit einem TNFαAntagonisten reduzierte [5]. Ferner wurde eine 7fach erhöhte Wahrscheinlichkeit errechnet, eine aktive TBC zu entwickeln, wenn die ScreeningMaßnahmen oder eine INHProphylaxe trotz latenter TBC nicht durchgeführt wurden [21].
Neue Tests zur Diagnostik der latenten TBC: „T-Cell-Interferon γ Release Assay“ (TIGRA). Seit kurzem stehen Bluttests, sogenannte „TCellInterferonγRelease Assays“ (TIGRAs), zur Diagnostik der latenten TBC zur Verfügung. Prinzip des Tests ist, die Produktion von IFNγ durch aus dem Spenderblut stammende spezifische TZellen nach Stimulation mit bestimmten Antigenen (ESAT6, „early secretory antigenic target of 6 kDa“; CFP10, „culture filtrate protein of 10 kDa“) von Mycobacterium tuberculosis durch ELISPOT (TSPOTTB) oder ELISA (Quantiferon Gold) zu bestimmen. Dabei
misst der ELISPOT die Anzahl der spezifischen, IFNγ produzierenden TZellen, während der ELISA die Menge des produzierten IFNγ detektiert. Die zur Stimulation verwendeten Antigene kreuzreagieren dabei nicht mit Antigenen des BCGImpfstammes, Kreuzreaktivitäten mit einigen Umweltmykobakterien sind allerdings möglich.
Verschiedene prospektive Studien weisen auf eine höhere Spezifität der TIGRAs im Vergleich zum THT hin [17]. Problematisch ist die schlechte Korrelation der TIGRAs mit THTErgebnissen [23] sowie die hohe Rate unterschiedlicher Testergebnisse von TIGRAs untereinander (also von ELISPOT und ELISA; [17]) und eine hohe Rate uneindeutiger Ergebnisse bei der Anwendung von TIGRAs [16]. Nach einer kürzlich publizierten Studie beeinflussen weder Kortikosteroide noch DMARDs die IFNγProduktion, wohl aber eine Medikation mit einem TNFαAntagonisten [23]. Zusammenfassend
Tab. 3 Voraussetzungen, Verlaufskontrollen, Kontraindikationen und Abbruchgründe einer Therapie mit TNF-α-Antagonisten
Untersuchungen vor Therapiebeginn
- Allgemeinstatus, Gelenk- und Wirbelsäulenstatus- Laboruntersuchungen: BSG, CRP, großes Blutbild, SGOT, AP, Kreatinin- Röntgenbild des Thorax- Tuberkulinhauttest (THT)- Zeitnahe Röntgenaufnahmen relevanter Gelenke/Wirbelsäulenab schnitte innerhalb der letzten 3 Monate
Verlaufsparameter - Sicherheits- und Aktivitätsparameter nach 1, 2 und 3 Monaten, danach vierteljährlich- Klinisch-rheumatologische Dokumentation (mit validierten Aktivitäts- scores) nach 3, 6 und 12 Monaten, danach jährlich
Kontraindikationen/Abbruchgründe
- Ernste lokalisierte oder allgemeine akute oder chronisch-aktive Infektion- Aktive Tuberkulose- Panzytopenie- „Lupus-like-Syndrome“ Anmerkung: Das Auftreten von ANA, Anti-ds-DNS-Antikörpern und ACLA erhöht nicht das Risiko eines medikamenteninduzierten systemischen Lupus erythematodes- Einsatz bei Hepatitis B nicht empfohlen- Einsatz bei Hepatitis C nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung (Erhöhung der Viruslast)- Einsatz bei Herzinsuffizienz mit Vorsicht- Einsatz bei demyelinisierenden Erkrankungen in der Vorgeschichte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung- Einsatz zusammen mit Anakinra nicht empfohlen (Fachinformation Etanercept und Adalimumab)- Einsatz zusammen mit Abatacept nicht empfohlen (Fachinformation Etanercept)
Anmerkungen - Keine ausreichenden Daten zur Empfehlung der Fortsetzung einer Schwangerschaft- Pausieren eines TNF-α-Antagonisten 2 Halbwertszeiten vor einer Operation
Zusammengestellt nach Empfehlungen der DGRh, den entsprechenden Fachinformationen und [20]. Evidenzen wurden nach Kategorien angegeben, sofern möglich
kann zum jetzigen Zeitpunkt keine abschließende Empfehlung hinsichtlich der diagnostischen Wertigkeit der TIGRAs zur Diagnose einer latenten TBC im Vergleich zum THT gegeben werden.
INH-Prophylaxe und Therapie einer ak-tiven TBC. Wie bereits erwähnt, erfordert die Therapie mit einem TNFαAntagonisten bei latenter TBC eine INHProphylaxe über 9 Monate, wobei die Therapie mit einem TNFAntagonisten (in Deutschland) 4 Wochen nach Beginn der INHProphylaxe begonnen werden kann. Die DGRh hat bisher keine Richtlinien hinsichtlich Dosis und Überwachung der INHProphylaxe herausgeben. Die aktuellen Empfehlungen der „British Thoracic Society“ (BTS) sind in . Tab. 4 aufgeführt. Außerdem unterscheiden sich die englischen ScreeningEmpfehlungen auf eine latente TBC von den deutschen Empfehlungen, da hier ein THT bei Patienten unter Immunsuppression als grundsätzlich nicht verwertbar und damit als verzichtbar gilt, und somit das weitere Procedere im Wesentlichen in Abhängigkeit des Röntgenthoraxbefundes festgelegt wird (vgl. . Tab. 4). Diese Empfehlungen sind im Hinblick auf die sich häufig extrapulmonal manifestierende Reaktivierung einer TBC unter TNFαAntagonisten jedoch kritisch zu sehen. Die INHMonotherapie über 6 Monate weist eine geringere Lebertoxizität als die Kombinationstherapie mit Rifampicin auf, der Vorteil der Kombinationstherapie liegt in der kürzeren Dauer und der geringeren Rate an Resistenzentwicklungen [4]. Die Fortführung einer Basistherapie mit MTX unter einer INHProphylaxe scheint sicher im Hinblick auf die Hepatotoxizität.
> Die Therapie mit einem TNF-α-Antagonisten bei latenter TBC erfordert eine INH-Prophylaxe über 9 Monate
Eine aktive TBC erfordert eine Standardkombinationstherapie (2 Monate INH, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol, gefolgt von 4 Monaten INH und Rifampicin) und ist – wie bereits betont – eine Kontraindikation für den Beginn einer Therapie mit einem TNF Antagonisten [4].
Tab. 4 Empfehlungen zur Chemoprophylaxe bei latenter TBC vor Beginn eines TNF-α-Antagonisten nach der „British Thoracic Society“ (BTS)
Medikation Isoniazid (INH) 5mg/kg/Tag INH 5mg/kg/Tag plusRifampicin (RFP) 10mg/kg/Tag
Therapiedauer 6–9 Monate 3 Monate
Nebenwirkungen HepatitisHautreaktion„Lupus-like-Syndrome“Periphere NeuropathieZytopenie
Hepatitis„Influenza-like-Syndrome“ (RFP + INH)Nausea (RFP)
Verlaufsparameter GOT, GPT, Bilirubin monatlich GOT, GPT, Bilirubin monatlich
Anmerkungen Vitamin B6 (Pyridoxin) 50 mg/Tag(Prophylaxe einer INH-induzierten Neuropathie)
Beginn der Thera-pie mit einem TNF-α-Antago-nisten
Nach DGRh: 4 Wochen nach Beginn der ChemoprophylaxeNach BTS:bei radiologischen Veränderungen:– verdächtige Läsion im Röntgenthorax/positive Anamnese für extrapul- monale TBC plus adäquate antituberkulostatische Therapie in der Vergan genheit: Beginn sofort– verdächtige Läsion im Röntgenthorax/positive Anamnese für extrapul- monale TBC ohne adäquate tuberkulostatische Therapie in der Vergan genheit: Beginn nach Komplettierung der Chemoprophylaxebei pathologischem oder nicht verwertbaren THT:THT nur ohne Immunsuppression verwertbar!Verwertbarer, pathologischer THT plus unauffälliges Röntgenbild des Thorax oder nichtverwertbarer THT plus unauffälliges Röntgenbild des Thorax: Risiko-Nutzen-Abwägung einer Chemoprophylaxe
Tab. 5 Voraussetzungen, Verlaufsparameter, Kontraindikationen und Abbruchgründe für eine Therapie mit Rituximab
Untersuchungen vor Therapiebeginn
Anamnese, körperliche Untersuchung, Röntgenthorax (DGRh)Befragung hinsichtlich Grundimmunisierung (Tetanus, Diphterie, Poliomyelitis), ggf. AuffrischungGegebenenfalls Vakzinierung gegen Influenza und PneumokokkenImmunglobuline (Kategorie D)Hepatitis B und C (Kategorie D, Hepatitis C von DGRh nicht empfohlen)Periphere B-Zellen (optional, von der DGRh nicht routinemäßig empfohlen)
Verlaufsparameter Regelmäßige laborchemische und klinische Überwachung (DGRh)Regelmäßige Bestimmung der Aktivitätsscores (DGRh)Regelmäßige Bestimmung der peripheren B-Zell-Zahlen nicht routinemäßig empfohlen (DGRh)
Kontraindikation/Abbruchgründe
Allergie gegen Bestandteile des ArzneimittelsAktive, schwere Infektion (Kategorie D)Schwere Herzinsuffizienz (NYHA IV)Anwendung von Lebendimpfstoffen unter RituximabAnwendung in der Stillzeit und Stillen bis 12 Monate nach der letzten Anwendung von RituximabGleichzeitige Anwendung von Rituximab mit anderen Basistherapeutika außer MTX nicht empfohlen
Wiederholung Frühestens 16–24 Wochen nach dem ersten Zyklus
Anmerkungen Keine Notwendigkeit eines TBC-Screenings (Kategorie D)Anwendung in der Schwangerschaft nur, wenn der mögliche Nutzen das potenzielle Risiko überwiegtKeine Daten zur sequenziellen Anwendung mit anderen Basistherapeutika einschließlich TNF-α-Antagonisten vorliegend; nach Fachinformation: bei sequenzieller Anwendung engmaschige Kontrolle im Hinblick auf Infek-tionen; nach DGRh: sequenzielle Anwendung anderer Biologika innerhalb von 5 Monaten zu vermeiden
Zusammengestellt nach den Empfehlungen der DGRh, der Fachinformation und [20]
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Leitthema
Eine Beobachtungsstudie zeigte, dass bei 6 Patienten nach erfolgreicher Therapie einer TBCReaktivierung, die unter einem TNFαAntagonisten aufgetreten war, die erneute Anwendung von TNFαAntagonisten über ein Followup von 18–60 Monaten sicher war [9]. Nach unserer Auffassung ist die Datenlage zu gering, um Empfehlungen hinsichtlich einer erneuten AntiTNFαTherapie nach einer erfolgreich therapierten TBCReaktivierung abzugeben.
Rituximab
Struktur und Wirkungsweise
Rituximab ist ein gentechnisch hergestellter monoklonaler chimärer IgGAntikörper (Maus/Mensch). Die konstanten Regionen bestehen aus humanem IgG1, während die variablen Regionen aus murinen schweren und leichten Ketten bestehen [15].
Rituximab bindet spezifisch an das Transmembranantigen CD20, welches ein nichtglykosyliertes Protein ist, das auf PräB und reifen BZellen lokalisiert ist. Dieses Antigen wird normalen und malignen BLymphozyten exprimiert und ist auf 95% aller NonHodgkinLymphome (NHL) des BZellTyps zu finden. CD20 wird außerdem auf sogenannten kurzlebigen Plasmablasten („shortlived plasmablasts“) exprimiert, jedoch nicht auf hämatopoetischen Stammzellen, frühen BVorläuferzellen, normalen Plasmazellen und sogenannten langlebigen Plasmazellen („longlived plasma cells“). Rituximab bindet über sein FabFragment
an CD20, sein FcFragment kann durch eine komplementabhängige Zytotoxizität oder antikörperabhängige Zytotoxizität eine Zellyse verursachen. Die Bindung von humanem Komplement C1q an Rituximab sowie komplementabhängige Zytotoxizität und antikörperabhängige Zytotoxizität wurden in vitro nachgewiesen. Rituximab kann außerdem eine Apoptose in Zielzellen induzieren [15].
E Die durch Rituximab induzierte B-Zell-Depletion kann bereits nach Verabreichung der ersten Dosis festgestellt werden.
Bei Patienten, die aufgrund einer RA eine Therapie mit Rituximab erhielten, kam es nach initialer Depletion nach etwa 24 Wochen zu einer Normalisierung der peripheren BZellZahl [15].
Infektionsrisiko unter Rituximab
Bei Patienten, die wegen eines BNHL eine RituximabMonotherapie (375 mg/m2 pro Woche für 4 Wochen) erhalten hatten, trat in 70–80% eine BZellDepletion auf, während eine Abnahme der Immunglobuline nur in einer Minderzahl der Patienten zu verzeichnen war. Infektionen wurden in 30,3% der Patienten dokumentiert (davon 18,8% bakterielle Infektionen, 10,4% virale Infektionen und 1,4% Pilzinfektionen; [15]). Schwere Infektionen einschließlich Sepsis waren in 3,9% zu verzeichnen. Dieses Protokoll (375 mg/m2
pro Woche für 4 Wochen) wird auch bei Vaskulitiden und Kollagenosen angewendet. Leider sind unterschiedlichen
Tab. 6 Voraussetzung für die Therapie mit Abatacept bei der RA
Untersuchungen vor Therapiebeginn
Screening auf TBC (Kategorie D)
Kontraindikation Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile des ArzneimittelsSchwere, unkontrollierte Infektion, opportunistische InfektionenKombination mit TNF-α-Antagonisten nicht empfohlenLebendimpfstoffe innerhalb von 3 Monaten vor Therapiebeginn/nach TherapieendeAnwendung in der Stillzeit und Stillen bis 14 Wochen nach der letzten Anwendung von Abatacept
Anmerkungen Anwendung bei COPD-Patienten mit VorsichtKeine Anwendung in der Schwangerschaft, es sei denn, die Anwendung ist unbedingt erforderlichKeine Studien zur Auswirkungen auf die Fertilität vorliegendKeine Erfahrungen bei Leber- und Niereninsuffizienz
Zusammengestellt nach der Fachinformation und [20]
Krankheitsentitäten (NHL und Kollagenose/Vaskulitis) im Hinblick auf ihr Infektionsrisiko schlecht vergleichbar. Außerdem kann aufgrund eines fehlenden Kontrollarms nicht festgestellt werden, welcher Anteil am Infektionsrisiko durch Rituximab und welcher durch das BNHL selbst zurückzuführen ist.
In einer Kombinationschemotherapie, z. B. bei follikulärem Lymphom, konnte in einer PhaseIIIStudie nach einer erfolgreichen Induktion mit CHOP oder RCHOP eine Infektionsrate von 45% in der RituximabErhaltungsgruppe und von 25% in der Beobachtungsgruppe festgestellt werden. Im Rahmen einer primären Kombinationstherapie (RCHOP), die gegen CHOP in einer PhaseIIIStudie beim diffusen großzelligen BNHL getestet wurden, wurden Infektionsraten von 55,4% bzw. 51% beobachtet [15]. Die Infektionsraten liegen erwartungsgemäß in ei
ner Kombinationschemotherapie deutlich höher.
Eine Metaanalyse von randomisierten kontrollierten Doppelblindstudien mit Rituximab zur Therapie der RA (2mal 0,5 oder 1 g im Abstand von 14 Tagen) zeigte eine Infektionsrate von 17 schweren Infektionen unter 745 behandelten Patienten und von 6 schweren Infektionen bei 398 Placebobehandelten Patienten. Insgesamt bestand in dieser Metaanalyse kein signifikant erhöhtes Infektionsrisiko für die Rituximabgruppe [26].
Unter Rituximab sind 2 Fälle mit progressiver multifokaler Leukenzephalopathie (PML) bei SLEPatienten und mehrere bei NHLPatienten beschrieben [15], sie wurden aber auch spontan bei anderen Autoimmunerkrankungen beobachtet.
Screening-Untersuchungen vor Beginn einer Therapie mit Rituximab
Ein generelles Screening auf TBC wird aktuell in einem Update des „Consensus Statement“ [20] zur Therapie von rheumatologischen Systemerkrankungen mit Biologika und auch durch die DGRh nicht empfohlen (. Tab. 5). Von einer RituximabGabe bei opportunistischen Infektionen wird abgeraten, eine Röntgenuntersuchung des Thorax vor Therapiebeginn wird als Screening auf Infektionen durch die DGRh jedoch empfohlen.
> Von einer Rituximab-Gabe bei opportunistischen Infektionen wird abgeraten
Einzelfälle einer HepatitisBReaktivierung unter Rituximab bei onkologischen Patienten sind berichtet worden, weshalb ein Ausschluss einer HBVInfektion vor Beginn der Therapie empfohlen wird. Unterschiedliche Empfehlungen liegen hinsichtlich eines Ausschlusses einer Hepatitis C vor. Dieser wird im Rahmen des „Consensus Statement“ empfohlen. Aufgrund erster vorliegender Daten für eine günstige Beeinflussung der HepatitisCassoziierten kryoglobulinämischen Vaskulitis wird eine Testung auf Hepatitis C vor Rituximab durch die DGRh als verzichtbar erachtet. Eine ausführliche Übersicht über ScreeningMaßnahmen, Verlaufskontrollen sowie Kontraindikationen und Abbruchgründe findet sich in . Tab. 5.
Abatacept
Struktur und Wirkungsweise
Abatacept ist ein Fusionsprotein, das aus der extrazellulären Domäne des zytotoxischen TLymphozytenAntigens4 (CTLA4) und einem modifizierten FcAnteil des humanen IgG1 besteht [14].
Abatacept konkurriert mit CD28 um die Bindung und CD80 und CD86 auf antigenpräsentierenden Zellen und interferiert damit mit der TZellKostimulation.
Tab. 7 Voraussetzungen, Verlaufsparameter und Kontraindikationen für die Therapie mit Anakinra
Untersuchungen vor Therapiebeginn
Allgemeinstatus, Gelenkstatus (DGRh)Laboruntersuchungen: BSG, CRP, großes Blutbild, GOT, AP, KreatininZeitnahe Röntgenuntersuchung der betroffenen Gelenke innerhalb der letzten 3 Monate
Verlaufsparameter Laboruntersuchungen: Sicherheits- und Aktivitätsparameter nach 2 und 4 Wochen, dann nach 2 und 3 Monaten, dann vierteljährlichKlinisch-rheumatologische Dokumentation (mit validen Aktivitätsscores) nach 3, 6 und 12 Monaten, danach jährlichRöntgenaufnahmen relevanter Gelenke jährlich
Kontraindikation/Abbruchgründe
Schwere InfektionNeutropenie (<1,5×109/l)Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min)Vakzinisierung mit Lebendimpfstoffen
Anmerkungen Reevaluation der Medikation mit Anakinra, wenn nach 16 Wochen keine Besserung eingetreten istKombination mit TNF-α-Antagonisten außerhalb von Studien nicht empfohlenKeine Daten bezüglich Anwendung in Schwangerschaft und bei Lymphomen und anderen MalignomenSichere Kontrazeption erforderlichKeine Notwendigkeit eines TBC-Screenings (Kategorie D)
Zusammengestellt nach den Empfehlungen der DGRh, der Fachinformation und [20]
Tab. 8 Evidenzkategorien
Kategorie A Mindestens eine randomisierte, kontrollierte Studie vorliegend oder Metaanalysen von randomisierten, kontrollierten Studien
Kategorie B Mindestens eine kontrollierte Studie vorliegend ohne Randomisierung oder eine andere experimentelle Studie oder extrapolierte Empfehlungen aus randomisierten kontrollieren Studien oder Metaanalysen
Kategorie C Nichtexperimentelle deskriptive Studien wie Vergleichsstudien oder Fall-Kontroll-Studien
Kategorie D Expertenmeinungen/-empfehlungen
302 | Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2008
Leitthema
Infektionsrisiko unter Abatacept und Screening-Untersuchungen vor Therapiebeginn
In den placebokontrollierten Studien wurden nach der Fachinformation Infektionen bei 23,2% der Patienten mit Abatacept und bei 19,5% mit Placebo festgestellt. Schwerwiegende Infektionen traten zu 3,0% unter Abatacept vs. 1,9% unter Placebo auf [14]. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2008 zeigte jedoch kein signifikant erhöhtes Risiko für schwere Infektionen unter Abatacept [26].
Unter einer Kombinationstherapie mit TNFαAntagonisten oder Anakinra (ASSUREStudie) lag die Rate der schweren Infektionen allerdings deutlich höher (4,4% vs. 1,5% bei Kontrollen), weshalb eine Kombinationstherapie von Abatacept mit TNFαAntagonisten oder Anakinra daher nicht empfohlen wird. Daten zu einer Kombinationstherapie von Abatacept mit Rituximab liegen nicht vor. Außerdem wird empfohlen, Patienten bei Umstellung von einem TNFαAntagonisten auf Abatacept bezüglich des Auftretens von klinischen Infektionen zu überwachen.
> Bei COPD sollte Abatacept mit Vorsicht eingesetzt werden
COPDPatienten, die Abatacept erhielten, entwickelten mehr unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen (51,1%) im Vergleich zur Placebogruppe (47,1%). Ferner wurden Infektionen der Atemwege häufiger bei Patienten mit Abatacept (10,8%) im Vergleich zur Placebogruppe festgestellt (5,9%). Abatacept sollte daher bei Patienten mit COPD mit Vorsicht eingesetzt werden [19].
Eine erhöhte Rate an TBC bzw. TBCReaktivierungen wurden in den placebokontrollierten Zulassungsstudien nicht beobachtet. Im Mausmodell induzierte die Applikation von Abatacept bei chronischer TBC keine Exazerbationen [2]. Dennoch wird ein Screening auf eine latente TBC wie bei den TNFαAntagonisten empfohlen (. Tab. 6). Vor Beginn einer Therapie mit Abatacept sollte allerdings eine schwere opportunistische Infektion ausgeschlossen sein.
Anakinra
Struktur und Wirkungsweise
Anakinra ist ein humaner Interleukin (IL)1Rezeptorantagonist, der die biologische Aktivität von IL1α und IL1Rezeptorantagonisten hemmt, indem es kompetitiv die Bindung von IL1α und IL1Rezeptorantagonisten an den IL1Rezeptor I hemmt. Dadurch werden IL1vermittelte Effekte, wie z. B. die Synthese proinflammatorischer Enzyme, die Induktion von Stickstoffmonoxid und die Herstellung von Prostaglandin E2 und Kollagenasen, gehemmt, was wiederum die entzündliche Erosion von Knorpel und Knochen inhibiert bzw. vermindert [13].
Infektionsrisiko unter Anakinra
Die Anwendung von Anakinra ist mit einer signifikant erhöhten Anzahl an Neutropenien im Vergleich zu Placebo assoziiert (2,4% vs. 0,4%). Vor Beginn der Therapie sowie unter Therapie (. Tab. 7) sollten Kontrollen des Differenzialblutbildes erfolgen.
E Eine Neutropenie (<1,5×109/l) stellt eine absolute Kontraindikation für Anakinra dar.
Die unter Anakinra beobachteten Neutropenien scheinen jedoch nicht als alleiniger Faktor für ein mögliches erhöhtes Infektionsrisiko verantwortlich zu sein, da neutropene Patienten im Vergleich zu Patienten ohne Neutropenie unter Anakinra keine erhöhte Inzidenz schwerer Infektionen zeigten [13].
Mehrere randomisierte kontrollierte Studien zeigten eine erhöhte Inzidenz schwerer Infektionen unter Anakinra [18, 19], weshalb die Empfehlungen eine schwere Infektion als Kontraindikation bzw. Abbruchgrund aufführen. Die im Rahmen dieser Studien aufgetretenen Infektionen waren vor allem bakteriellen Ursprungs (Pneumonie, Knochen und Gelenkinfektionen). Opportunistische Pilz oder Virusinfektionen wurden seltener verzeichnet. In den Empfehlungen noch nicht berücksichtigt ist eine Metaanalyse aus dem Jahr 2008, die ein signifikant erhöhtes Risiko für schwere Infektionen nur
unter einer im Vergleich zur Standardtherapie (100 mg/Tag) höheren Dosis Anakinra (>100 mg/Tag) im Vergleich zu einer niedrigeren Dosis oder Placebo [25] nachweisen konnte.
Nach der aktuellen Datenlage besteht kein erhöhtes Risiko für die Reaktivierung von TBCInfektionen [20], weshalb ein Screening auf TBC zurzeit nicht zwingend empfohlen wird. Aufgrund einer erhöhten Rate schwerer Infektionen unter der Kombinationstherapie von Anakinra mit Etanercept, wird eine Kombination von Anakinra mit TNFαAntagonisten ebenfalls nicht empfohlen, zumal die Kombinationstherapie keinen therapeutischen Nutzen erbrachte [20]. Eine Übersicht über die notwendigen ScreeningUntersuchungen vor und unter Anakinra stellt . Tab. 7 dar. Die Evidenzkategorien können . Tab. 8 entnommen werden.
Fazit für die Praxis
Biologika sind unumstritten eine große Bereicherung in der Therapie entzünd-lich-rheumatischer Systemerkran-kungen. Ihr Einsatz sollte jedoch sorgfäl-tig abgewogen und die Screening-Maß-nahmen der rheumatologischen Fachge-sellschaften streng befolgt werden. Ins-besondere der Nutzen eines Screenings auf eine latente Tuberkulose vor Beginn einer Therapie mit TNF-α-Antagonisten ist mittlerweile gut belegt und dient ef-fizient der Reduktion von Infektkompli-kationen. Auch die Fortführung von Bio-logikaregistern, vor allem bei den erst kürzlich zugelassenen Biologika wie z. B. Abatacept, ist zur Aufdeckung und Do-kumentation von Infektionsrisiken es-senziell.
KorrespondenzadresseDr. J.U. HollePoliklinik für Rheumatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus LübeckRatzeburger Allee 160, 24576 Lü[email protected]
Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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304 | Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2008
Leitthema