1
INFLA-Berichte Folge 246 INFLA-Signierpraxis bei Belegen: Prüfgebiet Freie Stadt Danzig Dr. Irmin-RudoJf Jahn Im Rundschreiben (RS) Nr. 234 (2012), S. 2260 der Arbeitsgemeinschaft D~zig äußerte sich Prof. Dr. Udo E. Klein in seinem Aufsatz "Sind die Nachportomarken 1921-1923 auch Frei- marken?" zu Signaturen des früheren INFLA-Prüfers für Danzig, Karl Kniep. Dabei ging es um einen Beleg, den Danzig-Prüfer Rüdiger Soecknick (BPP) in RS Nr. 233 (2011), S. 2224, unter der Überschrift" Verwendung von Nachportomarken als Freimarken" vorgestellt hatte. Die Aussagen Prof. Dr. Kleins lassen die Prüfleistung Knieps wie auch das INFLA-Prüf- wesen insgesamt in einem sehr schrägen Licht erscheinen. Dies ist bewusst so gewollt. Prof. Dr. Klein wirkte bis 2007 im Bund Philatelistischer Prüfer e.V. (BPP), seine Prüf gebiete dort: Marienwerder, Memel sowie die Besetzungsausgaben von Estland und Litauen. Seit Ende 2010 ist er Vorsitzender des unter seiner Führung gegründeten "Verband philatelisti- scher Prüfer e.V. (VPP)", in dem er - auf Anfrage - auch Danzig prüfen will. Die hier vorgelegte Entgegnung berührt nicht die Fragestellung von Prof. Dr. Klein, sondern bezieht sich allein auf seine Interpretation der Kniepschen Prüfzeichensetzung. Zuerst werden die Äußerungen von Prof. Klein zitiert. Anband von Danzig-Belegen wird so- dann die große Kontinuität der auf der Prüfordnung (PO) von INFLA-Berlin e.V. basierenden Signierpraxis aufgezeigt. Der Leser wird so in die Lage versetzt, die Ausführungen von Prof. Klein selbst zu werten. Eine breite Darstellung des INFLA-Prüfwesens mit seiner Geschichte, allen Prüfern und Prüfzeichen hat der Autor in INFLA-Band 62 (2008) gegeben. Bei dem von Kniep geprüften Brief handelt es sich um die Mischfrankatur Danzig MiNr. P 16 Y mit MiNr. 123. Gezeigt werden in Vergrößerung auch die Prüfzeichen: das Namens- zeichen KNIEP BPP rechts unterhalb des Oberrand-Sechserstreifens und der INFLA- Zierstempel " Einwandfrei " / Injla Berlin auf der Belegrückseite. Prof. Dr. Kleins Textpassage in vollem Wortlaut und mit originalem Fettdruck: Dieser Brief wurde auch nicht von K. Kniep, Mitglied im BPP, geprüft, sondern von K. Kniep, Mitglied im INFLA-Berlin Verein der Deutschlandsammler, und zwar nur mit Hilfe des bekannten rückseitigen Zierzeichens für INFLA-Briefe - ohne das heute verpjlich- tende zusätzliche Prüfsignum mit ,,BPP"-Zusatz. Kniep nutzte den feinen Unterschied bei zweifelhaften Vorlagen, bis der BPP in den 90er Jahren ihm und Dr. Oechsner als Danzig- INFLA-Prüfer - und damit auch allen anderen weiteren Danzig-INFLA-Prüfern - dies Pro- Juni 2012 13

INFLA-Signierpraxis bei Belegen: Prüfgebiet Freie Stadt … · zu Signaturen des früheren INFLA-Prüfers für Danzig, Karl Kniep. Dabei ging es um einen Beleg, den Danzig-Prüfer

Embed Size (px)

Citation preview

INFLA-Berichte Folge 246

INFLA-Signierpraxis bei Belegen: Prüfgebiet Freie Stadt DanzigDr. Irmin-RudoJf Jahn

Im Rundschreiben (RS) Nr. 234 (2012), S. 2260 der Arbeitsgemeinschaft D~zig äußerte sichProf. Dr. Udo E. Klein in seinem Aufsatz "Sind die Nachportomarken 1921-1923 auch Frei-marken?" zu Signaturen des früheren INFLA-Prüfers für Danzig, Karl Kniep. Dabei ging esum einen Beleg, den Danzig-Prüfer Rüdiger Soecknick (BPP) in RS Nr. 233 (2011), S. 2224,unter der Überschrift" Verwendung von Nachportomarken als Freimarken" vorgestellt hatte.

Die Aussagen Prof. Dr. Kleins lassen die Prüfleistung Knieps wie auch das INFLA-Prüf-wesen insgesamt in einem sehr schrägen Licht erscheinen. Dies ist bewusst so gewollt.

Prof. Dr. Klein wirkte bis 2007 im Bund Philatelistischer Prüfer e.V. (BPP), seine Prüf gebietedort: Marienwerder, Memel sowie die Besetzungsausgaben von Estland und Litauen. SeitEnde 2010 ist er Vorsitzender des unter seiner Führung gegründeten "Verband philatelisti-scher Prüfer e.V. (VPP)", in dem er - auf Anfrage - auch Danzig prüfen will.

Die hier vorgelegte Entgegnung berührt nicht die Fragestellung von Prof. Dr. Klein,sondern bezieht sich allein auf seine Interpretation der Kniepschen Prüfzeichensetzung.Zuerst werden die Äußerungen von Prof. Klein zitiert. Anband von Danzig-Belegen wird so-dann die große Kontinuität der auf der Prüfordnung (PO) von INFLA-Berlin e.V. basierendenSignierpraxis aufgezeigt. Der Leser wird so in die Lage versetzt, die Ausführungen von Prof.Klein selbst zu werten. Eine breite Darstellung des INFLA-Prüfwesens mit seiner Geschichte,allen Prüfern und Prüf zeichen hat der Autor in INFLA-Band 62 (2008) gegeben.

Bei dem von Kniep geprüften Brief handelt es sich um die Mischfrankatur Danzig MiNr.P 16 Y mit MiNr. 123. Gezeigt werden in Vergrößerung auch die Prüfzeichen: das Namens-zeichen KNIEP BPP rechts unterhalb des Oberrand-Sechserstreifens und der INFLA-Zierstempel "Einwandfrei " / Injla Berlin auf der Belegrückseite.

Prof. Dr. Kleins Textpassage in vollem Wortlaut und mit originalem Fettdruck:

Dieser Brief wurde auch nicht von K. Kniep, Mitglied im BPP, geprüft, sondern vonK. Kniep, Mitglied im INFLA-Berlin Verein der Deutschlandsammler, und zwar nur mitHilfe des bekannten rückseitigen Zierzeichens für INFLA-Briefe - ohne das heute verpjlich-tende zusätzliche Prüfsignum mit ,,BPP"-Zusatz. Kniep nutzte den feinen Unterschied beizweifelhaften Vorlagen, bis der BPP in den 90er Jahren ihm und Dr. Oechsner als Danzig-INFLA-Prüfer - und damit auch allen anderen weiteren Danzig-INFLA-Prüfern - dies Pro-

Juni 2012 13