12
Die Zeitung des Bezirks- verbandes Lichtenberg der Partei DIE LINKE info links Juli 2015 02 03 04 07 Fiesta de Solidaridad: Die AG Cuba Sí lädt wieder ein zu ihrem traditionellen Solidaritätsfest. Drachenbootrennen: DIE LINKE sucht 20 teamfähige Enthusiast/-innen. Industriepolitik Ost: Ein Resümee der Industriepolitik in Ostdeutschland Aufgespielt: Interview mit Simone Münzner von der Schostakowitsch-Musikschule Sommer ohne Datsche „Ich bin eine Uganda-Giraffe und heiße Bine. Am 30. April 2014 bin ich im Tierpark zur Welt gekommen. Viele Leserinnen und Leser haben den Tierpark in NAW-Einsätzen auf- gebaut. Danke! Wir feiern in diesem Jahr den 60. Geburtstag des Tierparks! Kommen Sie vorbei und feiern Sie mit uns. Wir sehen uns im Tierpark!FOTO: ANTONIA WIESCHOLLEK Ich sag mal ... Der Bundesrat hatte beschlossen, das Schuldrechtsanpassungsgesetz ein wenig zu Gunsten der Datschennutzer zu ändern. Helmuth Markov (DIE LIN- KE, Justizminister in Brandenburg) hat- te die Forderungen im Bundestag vor- getragen. Erstens ging es um eine Ver- längerung des Kündigungsschutzes für die Grundstücksnutzer um drei Jah- re bis zum 3. Oktober 2018, zweitens um die Übertragung der Abbruchkos- ten auf die Grundstückseigentümer. Im „Datschen-Gesetz“ wurde 1994 geregelt, dass Nutzer, die ihr Grund- stück erst ab 2023 abgeben, ganz al- lein die Abbruchkosten für ihre Dat- sche tragen müssen. In der DDR gal- ten geschlossene Nutzungsverträge als unkündbar. Mit dieser Sicherheit investierten viele Ostdeutsche ihr Er- spartes in Wochenendhäuser. Heute gibt es immer noch eine hal- be Million Menschen, die von der 94- Regelung bedroht sind. Der CDU-Ab- geordnete Steineke aus Neuruppin be- schwerte sich in der Debatte darüber, dass die Bundesländer Sachsen, Bran- denburg und Thüringen mit dem Ge- setzesantrag Wahlkampf gemacht hät- ten. Das ist wirklich kurios, sind doch in den Ländern CDU, LINKE und SPD in den Landesregierungen vertreten. Der Abgeordnete kommt zu dem Schluss: „Die Übergangsregelungen waren richtig und notwendig, doch ist es weder sachgerecht noch zeitge- mäß, die Herstellung der Rechtsein- heit zu blockieren.“ Rechtseinheit? Da muss ich an das von der Kanzlerin gebrochene Versprechen der Anglei- chung der Ost- an die West-Renten denken. Die Koalition hat es sogar mit neuen Gesetzen, wie der Mütterrente, geschafft, Ost-Mütter schlechter zu behandeln als West-Mütter. Mit Stim- men von CDU/CSU und SPD wurde der Gesetzesantrag des Bundesrats im Bundestag abgelehnt. Für uns ist das Thema damit nicht beendet. Wir wollen den Sommer auf der Datsche sichern. GESINE LÖTZSCH Gesine Lötzsch finanziert ... auch in diesem Jahr Ferien- lagerplätze für Kinder aus Lichten- berg. Im letzten Jahr besuchte sie die Kinder in Prieros. FOTO: ANIKA TASCHKE

info links der Partei DIE LINKE · info links der Partei DIE LINKE Juli 2015 ... lein die Abbruchkosten für ihre Dat - sche tragen müssen. ... Die Koalition hat es sogar mit

Embed Size (px)

Citation preview

Die Zeitung des Bezirks-verbandes Lichtenberg

der Partei DIE LINKEinfo links Juli 2015

02 03 04 07

Fiesta de Solidaridad:Die AG Cuba Sí lädt wieder ein zu ihrem traditionellen Solidaritätsfest.

Drachenbootrennen:DIE LINKE sucht 20 teamfähige Enthusiast/-innen.

Industriepolitik Ost:Ein Resümee der Industriepolitik in ostdeutschland

Aufgespielt:Interview mit Simone Münzner vonder Schostakowitsch-Musikschule

Sommer ohne Datsche

„Ich bin eine Uganda-Giraffe und heiße Bine. Am 30. April 2014 bin ich im tierpark zur Welt gekommen.

Viele Leserinnen und Leser habenden tierpark in NAW-Einsätzen auf-gebaut. Danke!

Wir feiern in diesem Jahr den 60.Geburtstag des tierparks! KommenSie vorbei und feiern Sie mit uns. Wirsehen uns im Tierpark!“

Foto

: A

Nto

NIA

WIE

SC

Ho

LLEK

Ich sag mal...

Der Bundesrat hatte beschlossen, dasSchuldrechtsanpassungsgesetz einwenig zu Gunsten der Datschennutzerzu ändern. Helmuth Markov (DIE LIN-KE, Justizminister in Brandenburg) hat-te die Forderungen im Bundestag vor-getragen. Erstens ging es um eine Ver-längerung des Kündigungsschutzesfür die Grundstücksnutzer um drei Jah-re bis zum 3. oktober 2018, zweitensum die Übertragung der Abbruchkos-ten auf die Grundstückseigentümer.

Im „Datschen-Gesetz“ wurde 1994geregelt, dass Nutzer, die ihr Grund-stück erst ab 2023 abgeben, ganz al-lein die Abbruchkosten für ihre Dat-sche tragen müssen. In der DDR gal-

ten geschlossene Nutzungsverträgeals unkündbar. Mit dieser Sicherheitinvestierten viele ostdeutsche ihr Er-spartes in Wochenendhäuser.

Heute gibt es immer noch eine hal-be Million Menschen, die von der 94-Regelung bedroht sind. Der CDU-Ab-geordnete Steineke aus Neuruppin be-schwerte sich in der Debatte darüber,dass die Bundesländer Sachsen, Bran-denburg und thüringen mit dem Ge-setzesantrag Wahlkampf gemacht hät-ten. Das ist wirklich kurios, sind dochin den Ländern CDU, LINKE und SPDin den Landesregierungen vertreten.Der Abgeordnete kommt zu demSchluss: „Die Übergangsregelungen

waren richtig und notwendig, doch istes weder sachgerecht noch zeitge-mäß, die Herstellung der Rechtsein-heit zu blockieren.“ Rechtseinheit? Damuss ich an das von der Kanzlerin gebrochene Versprechen der Anglei-chung der ost- an die West-Rentendenken. Die Koalition hat es sogar mitneuen Gesetzen, wie der Mütterrente,geschafft, ost-Mütter schlechter zubehandeln als West-Mütter. Mit Stim-men von CDU/CSU und SPD wurdeder Gesetzesantrag des Bundesratsim Bundestag abgelehnt. Für uns istdas thema damit nicht beendet. Wirwollen den Sommer auf der Datschesichern. GESINE LÖtZSCH

Gesine Lötzsch finanziert... auch in diesem Jahr Ferien-lagerplätze für Kinder aus Lichten-berg. Im letzten Jahr besuchte siedie Kinder in Prieros.

Foto

: A

NIK

A t

AS

CH

KE

N E U E S A U S L I C H t E N B E R G02 I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

K U R Z G E M E L D E T

SENIORENRATGEBER Ein aktuelles Lichtenberger Lexikonfür die Interessen und Aktivitäten al-ler Menschen über 55 Jahre ist die38-seitige Broschüre „Journal 55plus“, die jetzt im 11. Jahrjang vomapercu-Verlag für 2015 heraus -gebracht worden ist. Der Untertitel„Mehr als man denkt“ trifft für allethemen durchgehend zu: von Woh-nen und Gesundheit über Kinoange-bote bis zu Lesungen, Konzerten undanderen kulturellen Events. Beson-ders zu empfehlen ist der Artikel „Un-ser Wissen und Können bleibt wich-tig“, eine Bilanz und Vorausschau derSeniorenvertretung.

TIER UND URLAUBWelche Voraussetzungen sind für dieReise im Flugzeug, auf dem Schiffoder in der Bahn zu beachten? Wiefinde ich für die Zeit meiner Abwe-senheit den richtigen tierbetreuer?

Gerade jetzt, kurz vor der Urlaubs-zeit, weisen Evamarie König und Beate Kaminski vom im Falkenbergertierheim beheimateten tierschutz -verein für Berlin und Umgebung e.V.ausdrücklich auf Beratungsmöglich-keiten hin.

So hat der Deutsche tierschutz-bund ein Beratungstelefon eingerich-tet, wo man sich vor seiner Urlaubs-reise informieren kann. Unter der telefonnummer 0228-6049627 kannman Fragen in einem persön lichenGespräch klären. oder im Internetunter www.tierschutz-berlin.de kannman nach einem tiersitter suchenoder sich als tiersitter in eine Daten-bank eintragen lassen. Der BerlinerDraht für weitere Informationen lautet: 76 888-114, -115.

WOHNCONTAINER FÜR FLÜCHTLINGE Im Dorf Falkenberg werden derzeitWohncontainer für die Unterbringungvon Flüchtlingen aufgestellt. 280Menschen, die vor dem Krieg in Syrien und dem terror des sogenann-ten Islamischen Staates geflüchtetsind, sollen in diesem Containerdorfuntergebracht werden.

Die Schlüsselübergabe für dieContainerunterkünfte soll am 17. Julierfolgen. Anfang August soll es einen„tag der offenen tür“ geben, zu demdie Anwohner von Falkenberg und der umliegenden Wohngebiete ein-geladen werden. Dabei sollen Vor -urteile abgebaut und eine Willkom-menskultur geschaffen werden.

Pünktlich zum 1. Juni, dem Internatio-nalen Kindertag, hat Alt-Lichtenbergeinen neuen Wohngebietspark erhal-ten. Auf der ehemaligen Brache zwi-schen Hagen- und Gotlindestraße trifftman jetzt von früh bis spät spielendeKinder und Jugendliche auf dem Bolz-platz, Eltern mit Kinderwagen auf derLiegewiese und zahlreiche Seniorin-nen und Senioren, die von Bänken ausdem fröhlichen treiben zusehen. Da-zwischen nutzen Bewohner des an-

grenzenden Nibelungenviertels denjetzt kürzeren Weg zwischen Wohnungund Kaufhalle oder zur nahen BVG-Haltestelle in der Siegfriedstraße.

Im Rahmen des vom Senat geför-derten Stadtumbauprojektes Alt-Lich-tenberg wurden 750000 Euro in denPark investiert. Das ist viel Geld, aber

es hat sich gelohnt, wie der Zuspruchzeigt. Und: Der Zeitplan wurde einge-halten, Zusatzkosten sind durch Bo-denkontaminierung entstanden.

Wenn im Nibelungenpark an solcheDetails gedacht worden ist, wie Be-wahrung des Baumbestandes, Sport-und Erholungsmöglichkeiten für Ju-gendliche und Erwachsene, Barriere-freiheit, Fahrradbügel, Laufbahn fürden Schulsport, Wasserspielplatz odereine kurze Wegeführung, dann ist dasauch wesentlich auf die sachkundigeMitarbeit engagierter Bürger bei derPlanung und Vorbereitung des Kon-zeptes zurückzuführen.

Vertreter der anliegenden Woh-nungsgenossenschaften, Schul- undKitaleiter, Senioren und Behinderten-vertreter, Schüler, Kitakinder und An-wohner hatten in zahlreichen öffentli-chen Veranstaltungen Gelegenheit, ih-re Wünsche und Vorstellungen einzu-bringen.

Als Mitstreiter in der Bürgerbeteili-gung finde ich unsere Vorschläge fastvollständig umgesetzt und sage: „Bür-gerbeteiligung kostet Zeit und Kraft,aber sie lohnt sich.“ Mein abschlie-ßender Wunsch: Mögen alle für langeZeit Freude und Entspannung an die-sem schönen ort der Erholung haben,möge er von Vandalismus und Sprühe-rei verschont bleiben.

PRoF. LotHAR WINtER

Bürgerpark in Alt-Lichtenberg

Fiesta de Solidaridad

BesichtigungUnser Autor Lothar Winter führteeine Gruppe interessierter Anwoh-ner über das Gelände.

Das Fiesta-Logo – das Zeichender „Bewegung (Movimiento) des26. Juli“ um Fidel Castro

Am 25. Juli verwandelt sich die Park -aue in Lichtenberg wieder in ein klei-nes Kuba – die AG Cuba Sí feiert ihrenun schon traditionelle Fiesta de Soli-daridad. Kubafreunde aus nah undfern erinnern an diesem tag an denSturm auf die Moncada-Kaserne inSantiago de Cuba am 26. Juli 1953.Dieser tag gilt in Kuba als der Beginnder Revolution und ist heute National-feiertag.

Die Gäste dieses großen Cuba Sí-Festes können sich an rund 35 Stän-

den mit aktuellen Infos über Kuba undLateinamerika eindecken und bei ei-nem leckeren Mojito talkrunden undMusik genießen. Und die kleinen Ku-ba-Fans freuen sich wie jedes Jahrschon auf ein buntes Kinderfest.

Auf der Bühne werden die kolum-bianische Rapperin Lucia Vargas Polit-HipHop und das trio Saoco traditionel-le kubanische Klänge präsentieren.Neugierig darf man auf Friedemannsein, den Sänger der Rügener Metal-band CoR, der mit einem Solopro-

gramm als Singer-Songwriter auftre-ten wird. Die Chupacabras aus Köln(Latin, Cumbia, Ska) und eine CubanAll Stars Band werden am Abend dieParkaue in eine riesige tanzfläche ver-wandeln.

Einen großen Ansturm wird es auchin diesem Jahr auf die Losverkäuferder Solidaritätstombola geben, dennhier gibt es als Hauptpreis wieder ei-nen Flug nach Kuba zu gewinnen.

Cuba Sí hat für seine Fiesta de So-lidaridad hochkarätige Gäste aus Kubaeingeladen: den bekannten Journalis-ten und Blogger Iroel Sánchez und denLiedermacher Eduardo Sosa. Sie wer-den Auskunft geben über den aktuel-len Stand der Verhandlungen mit denUSA sowie über die gegenwärtigen po-litischen und ökonomischen Entwick-lungen in Kuba.

Natürlich können sich die Fiesta-Gäste auch über die nachhaltigenLandwirtschaftsprojekte von Cuba Síinformieren sowie über den Stand deraktuellen Sonderspendenaktion zumKauf einer Mähmaschine und einesHäckslers für das Cuba Sí-Agrarpro-jekt in der Provinz Mayabeque.

Und das Beste zum Schluss: DerEintritt ist frei! JÖRG RÜCKMANN■ Wann und wo? 25. Juli 2015,

14– 22 Uhr, Parkaue Lichtenberg

Foto

: Jo

AC

HIM

PA

MP

EL

I M G E S P R Ä C H 03I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

Von sieben auf 45

Einen großen Auftritt hatte das Blasor-chester der Schostakowitsch-Musik-schule Lichtenberg im Deutschen Bun-destag. Die Fraktion DIE LINKE hat -te zur Gedenkveranstaltung zum 70.Jahrestag der Befreiung Deutschlandsvom Faschismus eingeladen. Die Mu-siker spielten russische, französische,amerikanische und englische Stücke.

■ Welches war Ihr schönstes mu-sikalisches Erlebnis mit Ihrem Or-chester?

Wenn der ort stimmt und unsereMusik die Menschen erfasst, dann ha-be ich nach dem Konzert ein gutes Ge-fühl. Das war so am 7. Mai im Bundes-tag. Es war für uns eine Freude, dasswir im Paul-Löbe-Haus vor 700 Men-schen spielen durften. Wir hatten jaschon zum 65. Jahrestag der Befrei-ung im theater an der Parkaue ge-spielt. offensichtlich hatte Frau Dr.Lötzsch gute Erinnerungen an das da-malige Konzert und hat uns wiedereingeladen. Das freut mich natürlich.

■ Auf dem Bild mit Manolis Glezosist ein junger Musiker zu sehen, deroffensichtlich mit Freude der aufGriechisch gehaltenen Rede folgt,obwohl er kein Wort verstandenhat. Wie erklären Sie sich das?

Das ist eine gute Frage. In unseremorchester haben wir Schüler, die 14Jahre alt sind, und Schuldirektoren,die über 60 sind. Alle haben einen vol-len Kalender. Doch wir schaffen es –nicht immer mit voller Besetzung –,einmal die Woche gemeinsam zu pro-ben. Bei den Generalproben sind dannaber wirklich fast alle da.

■ Wie kann man in Ihrem Orches-ter mitmachen?

Viele kommen über unsere Musik-schule. Die Musiker beginnen in einemVororchester, und wenn die musikali-sche Qualität stimmt, können sie inunserem orchester mitmachen. Dassind nicht nur Jugendliche. Wir habenauch Musiker, die mit 50 Jahren über-haupt erst angefangen haben, ein In-strument zu erlernen, und heute teilunseres orchesters sind.

■ Sie haben in Berlin und Düssel-dorf Musik studiert und sind frei-schaffende Musikerin. Kann man inDeutschland von Musik leben?

Leider ist es schwierig. Einen Min-destlohn gibt es in unserer Branchenicht. Die Gewerkschaft ver.di FG Mu-sik setzt sich zwar für freischaffendeMusiker ein, doch es gibt Veranstalter,die musikalische Leistungen zum Null-tarif haben wollen. Das geht natürlichnicht. Ich bin in der positiven Situa -tion, dass mir die Musikschule ein Ho-norar für meine Arbeit zahlt. Darüberhinaus werde ich als Musikerin in ver-schiedenen orchestern angefragt. Dawird eine hohe Flexibilität erwartet.

■ Wann können unsere Leserinnenund Leser Ihr Orchester hören?

Wir spielen am Samstag, dem 11.Juli, um 16 Uhr, im Humboldt-HausWBG, Warnitzer Straße 13a. Der Ein-tritt ist frei.

Musiker hören eine Rede anders alsandere Menschen. Die Melodie derStimme und das temperament spieleneine große Rolle. Da muss man garnicht die einzelnen Worte verstehen,um jemanden sympathisch zu finden.

■ Eine Zuhörerin sagte mir, dassihr die Musik sehr gut gefiel, abersie sich bekannte Lieder zum Mit-singen gewünscht hätte.

Für ein Blasorchester müssen Mu-sikstücke neu arrangiert werden. Da-für braucht man einen guten Kompo-nisten. Es erfordert viel Erfahrung,z. B. eine Violine musikalisch durch eine Klarinette zu ersetzen. Deshalbkönnen wir nicht immer ohne Weiteresalle Stücke spielen, die die Menschenkennen. Aber wir haben in unserer No-tenmappe 60 titel, da ist immer etwaszum Mitsingen dabei.

■ Seit wann leiten Sie das Orches-ter der Musikschule?

Die heutige Rhythm&Melody-Con-certband wurde 1996 als Bläseren-semble gegründet und gehört heute zuden bekanntesten sinfonischen Blas-orchestern in Berlin. Ich habe das orchester im Jahre 2000 als Leiterinübernommen. Zu diesem Zeitpunktgab es allerdings nur noch 7 Musiker.

Foto

: A

NIK

A t

AS

CH

KE

Jetzt sind wir 45 Musikerinnen undMusiker. ■ Glückwunsch! Wie hält man einOrchester zusammen?

Interview mit der Dirigentin und Leiterin des Blasorchesters der Schostakowitsch-Musikschule Lichtenberg, Simone Münzner | Von KLAUS SINGER

Großer Auftritt ...im Paul-Löbe-Haus am 7. Mai zurGedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Befreiung. Auf derLeinwand sieht man die DirigentinSimone Münzner.

Manolis Glezos bei seiner Rede. Als 16-Jähriger riss er die Naziflagge von der Akropolis.Das war das Signal zum Widerstand gegen die deutsche Besatzung.

Foto

: A

NIK

A t

AS

CH

KE

B U N D E S t A G04 I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

0,0019Eine der fundamentalen thesen unse-res gegenwärtigen Wirtschaftssys-tems lautet: „Privat ist besser als öf-fentlich!“. Im Geiste dieses Dogmaswurde in den vergangenen Jahrzehn-ten das Vermögen des Staates undseiner Bürger Stück für Stück privati-siert.

Gern gesehener Vertragspartnerder Privatwirtschaft bleibt der Staatallerdings dann, wenn er als ihr Auf-traggeber fungiert. In solchen Verträ-gen übernimmt er nämlich fast immerRisiken, die eigentlich der Auftragneh-mer zu schultern hätte. Es fehlt an Regelungen zu Zahlungseinbehaltenbei Schlecht- oder Nichtleistung, Ver-tragsstrafen bei Lieferverzögerungen,Ausstiegsrechten bei Nichterreichender Vertragsziele usw. In Form gegos-sen wurde diese einseitige Vertrags-struktur in sogenannte Öffentlich-Pri-vate-Partnerschaften (ÖPP).

Das größte ÖPP-Programm Euro -pas ist das It-Projekt HERKULES, dasdie Bundeswehr mit den Firmen IBMund Siemens betreibt. Nach erhebli-chen Problemen wird das milliarden-schwere Programm nun einer ständi-gen Erfolgskontrolle unterzogen. Jetztwurde bekannt, dass die beiden Unter-nehmen im Jahr 2014 78 Prozent dervereinbarten Leistungen erbracht ha-ben. Für die Nichterbringung der rest-lichen 22 Prozent wurden Vertrags-strafen in Höhe von 12028 Euro fest-geschrieben. Bei Zahlungen von 647,9Millionen Euro im Jahr 2014 bedeutetdas eine Vertragsstrafe von 0,0019Prozent.

Das ist, als würde man für das Rei-nigen von 500 Hosen 500 Euro verein-baren, 400 sauber zurückbekommenund für die 100 ungereinigten einenCent zurückverlangen.

tINKo HEMPEL

Die Lichtenberger Bundestags-abgeordnete Dr. Gesine Lötzsch ist erreichbar:

■ Bürgerbüro, Zingster Straße 12,13051 Berlin

■ telefon: 22 7717 87, E-Mail: [email protected]

■ Bürgersprechstunde mit Dr. Gesine Lötzsch: Dienstag, 20.8., 17 Uhr, (Wie immer Anmeldung über: telefon: 22 771787 oder über die o.g. Mail.)

Z A H L D E S M O N A T S

S P R E C H S T U N D E

Ein zentrales Ziel unserer ostdeutsch-landpolitik ist die Angleichung der Le-bensverhältnisse, zum Beispiel durcheine Angleichung von Renten und Löh-nen. Doch es geht um mehr als um ei-ne Angleichung. DIE LINKE will die Le-bensverhältnisse in unserem ganzenLand und in ganz Europa verändern.Wir wollen mehr soziale Gerechtigkeitund einen anderen Umgang mit un -serer Natur. Wir wollen vor allem na-tionale und internationale Problemefriedlich lösen.

25 Jahre falsche IndustriepolitikSchauen wir auf die vergangenen 25Jahre zurück, dann sehen wir, dasssich die Lebensverhältnisse von Millio-nen von Menschen dramatisch verän-dert haben. Jeder zweite ostdeutschemusste nach der Wende seinen Ar-beitsplatz wechseln oder wurde in dieArbeitslosigkeit geschickt. Wenige Jah-re später wurden die Menschen inostdeutschland besonders hart durchHartz IV getroffen.

Im vergangenen Jahr feierte dieBundesregierung mit großem Aufwandden 25. Jahrestag des Falls der Mauerund in diesem Jahr den 25. Jahrestagder Deutschen Einheit. Im Fernsehenkonnte man unzählige Reportagen und

Filme über den Mauerfall sehen. Men-schen hatten tränen in den Augen, alsdie Mauer fiel. Über die Zeit danachhatte man wenig im Fernsehen sehenkönnen. Ich kann mich an keine Fern-sehbilder erinnern, die Menschen mittränen in den Augen zeigten, weil ihreFabrik abgerissen wurde. Die treuhandstand für ein neues Konzept: RadikalePrivatisierung – koste es, was es wol-le. Dieses Konzept hat Millionen vonIndustriearbeitsplätzen gekostet. Dasist leider nicht nur Geschichte, das istauch Gegenwart. ostdeutschland wur-de in einer Geschwindigkeit deindus-trialisiert wie kein anderes Land aufder Welt. Davon hat sich der ostdeut-sche Arbeitsmarkt nie erholt. Auchwenn wir heute ein hohes Beschäfti-gungsniveau haben, wurden viele In-dustriearbeitsplätze durch Arbeitsplät-ze im Niedriglohnsektor ersetzt. Daswar ein schlechter tausch.

Mehr Privatisierung –weniger DemokratieDie Idee, die hinter der treuhandsteckte, lebt heute in der Politik weiterfort. Schauen wir nach Griechenland.Eine Forderung der EU-Finanzministerist, dass die griechische Regierungweiter gesellschaftliches Eigentumverkauft. Das ist die Fortsetzung der

treuhandpolitik. Die Bundesregierungdrängt nicht nur auf Privatisierung inden Krisenländern. Die Bundesregie-rung will auch in Deutschland weiterprivatisieren. Straßen sollen in Zu-kunft von Versicherungen, Banken undPensionskassen gebaut werden. Dasdeutsche Bauge werbe ist entsetzt.Sie, die Bauunternehmen, können beiLosgrößen von einer Milliarde Euronicht mitbieten. Sie werden in Zukunftzu Subunternehmen degradiert.

Ich frage mich, warum muss sichdie Bundesregierung um die Renditevon Versicherungen und Banken küm-mern? Selbst der Bundesrechnungs-hof hat vor neuen Public-Private-Part-nership-Projekten gewarnt. Er stelltefest: Im Verkehrsbereich „fehlt es antransparenz“ und „Die Kostenentwick-lung von Verkehrsinfrastrukturprojek-ten kann häufig nicht nachvollzogenwerden“ und kommt zum Schluss: „Sobleiben die Kontroll- und Steuerungs-möglichkeiten des Parlaments auf derStrecke.“

Das heißt nichts anderes, dass Pri-vatisierung von gesellschaftlichen Auf-gaben einen Abbau von Demokratiebedeutet. Wir aber wollen mehr Demo-kratie! Der Bundestag hat bereits beider Einführung der Maut erlebt, wiedemokratische Kontrolle durch Priva-tisierung verhindert wurde. Die Verträ-ge waren geheim. Die Parlamentariermussten ohne Kenntnis der Verträgeüber die Einführung der Maut ent-scheiden. Das ist ein unhaltbarer Zu-stand für eine Demokratie.

Allein die Geschichte der treuhand-anstalt lässt den Schluss zu, dass radikale Privatisierungen von gesell-schaftlichem Vermögen letztendlichder ganzen Gesellschaft mehr scha-den als nutzen. Es wird immer von denRegierenden von den Kosten der Wie-dervereinigung gesprochen. Sie spre-chen nicht von den Kosten, die durcheine falsche Politik der treuhand undder damaligen Bundesregierung verur-sacht wurden.

Kein Geld für IndustriepolitikDas Bruttoinlandsprodukt je Einwoh-ner beträgt heute in den ostdeutschenLändern nur zwei Drittel der westdeut-schen Länder. Die Steuerdeckungs-quote in den ostdeutschen Ländernliegt nur bei 58,4 Prozent. Der stellver-tretende Geschäftsführer der Nieder-lassung Dresden des  ifo-Instituts fürWirtschaftsforschung, Joachim Rag-nitz, kam 2014 in der „FAZ“ zu demSchluss, dass der Angleichungspro-zess zwischen ost und West vollstän-dig zum Erliegen gekommen sei. Keineguten Voraussetzungen für eine Indus-triepolitik ost. GESINE LÖtZSCH

Industriepolitik Ost?Die Bundestagsfraktion der LINKEN hatte am 15. Junizu einer Anhörung „Industriepolitik ost“ eingeladen.„Info links“ dokumentiert Auszüge aus dem Einleitungs-vortrag von Gesine Lötzsch.

Abriss Ost:Der Abriss des Palastes der Republik 2008 war vor allem ein symbolischerAkt, der medial große Aufmerksamkeit genoss. Die Abrisse von vielen Industriebetrieben haben es oft nicht bis in die Nachrichten geschafft.

Foto

: K

LAU

S S

ING

ER

FRAKTIONS-REPORTFraktion DIE LINKE in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg Juli 2015

Der Senat hat bei den „freiwilligensozialen“ Leistungen den sogenann-ten teilplafond um 4,9 Millionen Euroaufgestockt. Rund 409000 Euro sol-len für die Sicherstellung der allge-meinen Kinder- und Jugendförderungin die Bezirkskasse gespült werden.Unklar ist noch, ob die dringend be-nötigten Mittel vom Bezirksamt tat-sächlich dort eingestellt werden, wosie auch gebraucht werden. Notwen-dig wäre es allemal.

In den Beratungen zum Haushalt2016/2017 muss sich die Zuweisungim entsprechenden titel auch abbil-den. Allein rund 120000 Euro sindnötig, um Jugendfreizeit einrichtungenin freier trägerschaft auf eine Min-destfinanzierung von 70000 Euro proEinrichtung anzuheben. SteigendeBetriebskosten, aber auch tarifanpas-sungen, auf die man lange wartet,könnten damit finanziert werden.Auch die Arbeit der Sozialpädagogenerführe dadurch mehr Anerkennung,denn Gehalts steigerungen, so berich-ten träger seit Jahren, sind bislangnicht umsetzbar.

Bei den Angebotsstunden klafftzwischen Soll und Ist eine große Lücke. Wie im „Jugendfunkhaus“.Hier werden 1820 Stunden erbracht,aber nur 1053 Angebotsstunden kön-nen beglichen werden. Kinder- undJugendarbeit ist eine freiwillige, aberwichtige Leistung. Sie ersetzt freilichnicht die Arbeit der Eltern und Leh-rer, aber kann unterstützend wirksamwerden. Sie ist auch deshalb von Bedeutung, weil sie Sozialkompeten-zen stärkt und niemanden ausgrenzt.Eine wachsende Stadt braucht einestarke Jugendförderung.

NoRMAN WoLF

Unter dem titel „Reiches Land – arme Kinder“ fand am1. Juni im Rahmen der Kampagne gegen Kinderarmut einfruchtbares Fachgespräch im Nachbarschaftshaus des Ver-eins für ambulante Versorgung in der Ribnitzer Straße inHohenschönhausen statt. Es ging der veranstaltendenFraktion DIE LINKE in der BVV darum, kommunale Strate-gien zur Bekämpfung von Kinderarmut und ihrer Folgen mitFachleuten zusammenzutragen.

Nach einem Einstieg, der den Ansatz, Reaktionen, Maß-nahmen und erste Ergebnisse der aktuellen Kinderarmuts-kampagne der Lichtenberger LINKEN vorstellte, gab Dag-mar Pohle (Sozial- und Gesundheitsstadträtin, Marzahn-Hellersdorf) einen Überblick über Kinderarmut als Famili-enarmut und über das bislang wenig erfolgversprechendeHandeln des Berliner Senats, der sich für die laufende Le-gislatur unter der Überschrift „Kinderarmut und teilhabe“ein ressortübergreifendes Handeln gegen Kinderarmut aufdie Fahnen geschrieben hatte.

Im zweiten teil der Veranstaltung diskutierte Dr. Sandraobermeyer mit den familien- und gesundheitspolitischenExpertinnen Katrin Möller (Fraktion DIE LINKE im Abgeord-netenhaus), Andrea Möllmann-Bardak (Gesundheit Berlin-Brandenburg), Maria Lingens (Referentin für Kita und Ju-gend der AWo) sowie Eleonore Stückroth (KJHV) und denGästen darüber, was Armut in Familien bedeutet und wel-che Handlungsmöglichkeiten ein Bezirk hat.

Es wurde übereinstimmend festgestellt, dass es mittler-weile zahlreiche Untersuchungen, Berichte und Befunde

zum thema Armut in Familien und Kinderarmut gibt, ausdenen die Folgen für Kinder deutlich hervorgehen. Kinderaus einkommensschwachen Familien sind öfter krank, wer-den im Bereich Bildung benachteiligt und haben oftmals ei-nen schwereren Start ins Erwerbsleben. Alle Expertinnenstellten fest, dass es viele Ansatzpunkte des Gegensteu-erns gibt. Einer ist die Stärkung der Angebote für Familienund Kinder in den Bezirken. Das betrifft besonders den Kitaplatzausbau, damit alle Kinder an frühkindlicher Bil-dung teilhaben können.

Für die Gesundheitsförderung sind Angebote erforder-lich, die gut erreichbar sind und an Lebenswelten und Fä-higkeiten der Familien und Eltern anknüpfen. Das kann ge-lingen, indem Möglichkeiten des Erfahrungsaustauschesauf Augenhöhe und zur Selbsthilfe geschaffen werden. Da-für bedarf es u.a. einer höheren Armutssensibilität in Be-hörden, z.B. den Jobcentern und Sozialämtern.

Fazit aller Beteiligten war: Es gibt genügend Erkenntnis-se darüber, wie erheblich Kinder unter Folgen von Armutsozial und materiell leiden und welche Gegenmaßnahmenes gäbe. Es fehlt sowohl auf Bundesebene wie auch in Ber-lin der politische Wille, ausreichend Geld in Familien zu investieren und Maßnahmen umzusetzen, die Chancen-gleichheit für Kinder befördern. Die Lichtenberger LINKEwird hier Akzente setzen, auch für den Haushalt des Bezir-kes für die Jahre 2016/2017.

DR. SANDRA oBERMEYER, Stadträtin für Jugend und Gesundheit

KOMMENTAR ”Jugendarbeit ist unterfinanziert. EineNachsteuerung sollBesserung bringen.

Linkes Kinderfest auf dem Anton-Saefkow-Platz

Kinderarmut –es gibt viel zu tun!

Foto

: K

LAU

S S

ING

ER

A U S D E R B V V F R A K t I o N S - R E P o R tJ U L I 2 0 1 502

Kleingärtnersind Kleinbürger ...

Fraktionsklausur zumHaushalt 2016/2017Dieses Jahr stehen wieder Haushalts-beratungen an. Zur Vorbereitung trafsich am Wochenende die Fraktion zueiner Haushaltsklausur, um die erstenSchwerpunkte festzulegen.

Lichtenberg hat mit 23,3 MillionenEuro das höchste Guthaben aller Be-zirke. Allein 2014 kamen 6 MillionenEuro hinzu. Mittlerweile hält Lichten-berg knapp ein Drittel des Guthabensaller Bezirke von zusammen 70,3 Mil-lionen Euro.

Während andere Bezirke Geld in dieHand nehmen und wichtige bezirkli-che Aufgaben finanzieren, hortet Lich-tenberg unter politischer Führung derSPD ein Millionenvermögen – wofür,bleibt leider offen. Vor diesem Hinter-grund sieht DIE LINKE finanziellenSpielraum. Es ist nicht zielführend, inden Jahren 2016 und 2017 weitereMillionen Euro Überschüsse zu be-schließen. Deshalb streben wir einenausgeglichenen Haushalt an.

Beispielsweise müssen Kinderspiel-plätze saniert und die Arbeit von Fami-lienzentren ausgeweitet werden. Einattraktiver Bezirk braucht umfassendeöffentliche Dienstleistungen. Darauf

haben die Bürgerinnen und Bürger ei-nen Anspruch.

Unsere Fraktion verständigte sichdarauf, die Menschen in den Blick zunehmen, die von den aktuellen Ent-wicklungen wie Mietsteigerung, Ein-kommensarmut, Kinder- und Altersar-mut betroffen sind. Gute Nachrichtentäuschen nicht darüber hinweg, dassMenschen oft zurückgelassen werdenund Hilfe brauchen. Dazu gehören Beratungsangebote für Familien, Mie-ter/-innen und Alleinerziehende und eine funktionierende Verwaltung mitausreichend Personal sowie Kulturan -gebote, Gesundheitsversorgung undFreizeitangebote für Kinder und Ju-gendliche.

Voraussichtlich am 7. Juli wird dasBezirksamt den Haushaltsplanentwurfbeschließen, die sogenannte erste Le-sung in der BVV findet dann am 9. Julistatt.

Die Beschlussfassung über denHaushalt ist für die BVV-tagung am24. September vorgesehen. Bis dahinwerden die Fachausschüsse den Plan-entwurf und Änderungsanträge bera-ten. HENDRIKJE KLEIN

Wien hat es anlässlich des EurovisionSong Contest vorgemacht, Münchenist gefolgt: Neben klassischen Ampel-männchen weisen künftig auch gleich-geschlechtliche Pärchen in beidenStädten Fußgänger/-innen den Weg.Die Linksfraktion will auch in Lichten-berg ein deutliches Signal für Vielfalt,toleranz und ein buntes Miteinandersetzen. Deswegen haben wir einen An-trag in die BVV eingebracht, der mit ei-ner breiten Mehrheit beschlossen wur-de. Der Einsatz gegen Homophobiebraucht wahrnehmbare Symbole. Dasgilt vor allem dann, wenn es sowohlum den Abbau staatlicher Diskriminie-rungen als auch um den Abbau vonDiskriminierungen im Alltag geht. Dashat die beschämende Debatte der ver-gangenen Wochen über die Enthaltungund damit faktische Nein-Stimme Berlins im Bundesrat zur Frage der„Ehe-für-alle“ leider deutlich gezeigt.Der Entschließungsantrag des Bun-desrates war nur ein politisches Sig-nal. Aber an der Debatte in der Stadthat man gesehen, wie wichtig dieseSignale beim Kampf für gleiche Rechteund gesellschaftliche Akzeptanz sind.

JANNEH MAGDo

So lautet eine Erkenntnis aus der BVVvom 18. Juni. Mit diesen Worten be-gann ein Vertreter der CDU-Fraktionseinen Redebeitrag, in dem er be -gründete, warum er und seine Frak -tion unserem Antrag zum Erhalt derKleingartenanlagen in Lichtenberg sonicht folgen könnten. Schließlich müs-se sich das Einzelinteresse Kleingar-ten z.B. dem Gemeinwohl Wohnungs-bau unterordnen.

Aber das war nicht die einzigeÜberraschung an diesem Abend zudiesem thema. Nachdem die Grünen-Fraktion ihren Beitritt zum Antrag er-klärt hatte, folgte auch noch die SPD.

Dann geschah etwas, was ich im-mer noch nicht ganz verstehe, wasaber wohl nur mit Zählgemeinschafts-logik zu erklären ist. Nach einer wenigkontroversen Debatte (bis auf denCDU-Beitrag) wurde unser Wunschzur Erhaltung der Kleingärten nicht et-wa beschlossen, sondern mit Zählge-meinschaftsmehrheit in den Umwelt-ausschuss überwiesen. Das Ziel istentweder, die Urheberschaft der LIN-KEN zu verwischen, oder den Inhaltdes Antrages für die Grundstücks- undBaulobby der CDU passfähig zu ma-chen.

Der Schwanz hat wieder einmal mitdem Hund gewedelt. Dies soll undwird uns nicht von unseren Bemühun-gen um den Erhalt der Kleingärten ab-halten. Erst recht nicht seit den Infosaus der KGA „Frühauf II“ auf dem Ge-lände der DB AG – zumal wir aus derAntwort auf eine kleine Anfrage wis-sen, dass weitere 13 Anlagen in Lich-tenberg sich auf Flächen befinden, diedem Bahn-Imperium gehören. Auchdieses Beispiel zeigt, rechtzeitige In-formation ermöglicht angemesseneReaktion, und unser Kontakt zu denKleingärtnern ist noch verbesserungs-bedürftig. Hier bitte ich wieder um Hil-fe und Mitarbeit. PEtER FISCHER

Schwampel

Die Schwampel kommt: Nach Wien und München soll essie auch in Lichtenberg geben.

Foto

: JU

LIA

LLER

Foto

: K

LAU

S S

ING

ER

F R A K t I o N V o R o R tF R A K t I o N S - R E P o R tJ U L I 2 0 1 5 03

So wie wir uns gut verstehen

Fraktion auf KieztourRun for Help – laufen für eine gute Sache

... so wie wir gemeinsam Wege gehen,so wie wir die Erde sehen, so wie wir“lautet die Hymne der BürgerinitiativeAusländische Mitbürger/-innen e.V.(BI), die auch auf Lingala und Viet -namesisch gesungen wird. Die Bürger-initiative feierte am 29. Mai ihren 25.Geburtstag. Vor 25 Jahren, im März1990, haben sich in der Hauptstraße43 in Hohenschönhausen etwa 25Menschen zusammengefunden, umdiese Bürgerinitiative zu gründen. Daswar vier Monate nach dem Mauerfallund sieben Monate vor dem Ende derDDR.

Viele der Gründungsmitglieder ge-hören heute noch dem Verein an. VonAnfang an waren es vor allem Ver-tragsarbeiter aus Vietnam, Mosambikund Angola, die auf Basis von Regie-rungsabkommen zeitweilig in die DDRgekommen waren, denen die Bürger -

initiative mit Rat und tat zur Seite ste-hen wollte.

trotz aller Freude über die neuenFreiheiten spürten diese Menschenvor allem offenen Rassismus und Zu-kunftsangst. Sie wurden teilweise of-fen tätlich angegriffen, von Abschie-bung bedroht.

Um hier zunächst ganz praktischeHilfe zu leisten und auch politisch ge-gen Rassismus, für Integration vonAusländerinnen und Ausländern einzu-treten, gründete sich die Bürgerinitia-tive Ausländische Mitbürger/-innene.V. in Hohenschönhausen.

Auch wenn heute das Haar einigerProtagonistinnen und Protagonistenetwas grauer geworden ist, ihr und unser aller Elan ist nicht geringer ge-worden. In der Begegnungsstätte inder Neustrelitzer Straße 63 kann mankennenlernen, wie ein Leben miteinan-der und nicht nur nebeneinander mög-lich ist. Neben dem vietnamesischentanzkurs, dem Englischlernen oderder Singegruppe „Herbstzeitlose“ fin-den auch regelmäßig Integrationskur-

se, treffen vietnamesischer Frauen so-wie Rechtsberatungen statt. Die Inte-grationslotsinnen der BI arbeiten hierund beraten Flüchtlinge.

Die Geburtstagsfeier war nicht nurein Grund, herzlich zu gratulieren, was

selbstverständlich auch unsere Frak -tion getan hat, sondern weiterhin eingutes Zusammenleben von „Urein-wohnerinnen“ und Migrantinnen zuwünschen. BIRGIt StENZEL,

Mitglied der BI

Zusammen leben:In der Bürgerinitiative Ausländische Mitbürger/-innen klappt das seit 25 Jahren sehr gut.

Auf der zweiten Kieztour unserer Frak-tion besuchten wir eine Woche langverschieden Einrichtungen, die in Lich-tenberg-Mitte beheimatet sind.

Im Nachbarschaftstreff „Quatsch-trommel“ besichtigten wir einen ehe-maligen Waschsalon, der als treff-punkt im Kiez nicht mehr wegzuden-ken ist. Schön war es dabei wieder,mit Frau Sommerlatte eine ehemaligeStadtteilmanagerin wiederzutreffen.

Der Besuch vom Jugendklub „WilliSänger“ in Begleitung der Jugend-stadträtin Dr. Sandra obermeyer be-wies wieder, wie notwendig gut auf -gestellte Jugendeinrichtungen für denBezirk sind und somit die Stärkung derFinanzierung von Jugendklubs weiter-hin auf dem Zettel stehen muss.

Bei dem Besuch der Flüchtlingsun-terkunft in der Max-Brunnow-Straßelernten wir engagierte Betreiber undeine aktive Nachbarschaft kennen. Esgibt eine aktive Willkommenskultur.Es wird Deutsch gelernt, Flüchtlingewerden zu Behördengängen begleitet,und mit Gartenarbeit kommt etwasGlanz in den Alltag der Heimbewoh-ner. Auch informierten wir uns überdie konkreten Prob leme der Flüchtlin-ge wie unzureichende Gesundheitsver-sorgung und die Schwierigkeit bei derNutzung des ÖPNV.

Da Vietnamesinnen und Vietname-sen unseren Bezirk prägen, verschaff-ten wir uns bei dem Besuch der zwei-sprachigen deutsch-vietnamesischenKita „An der alten Kastanie“ einen

Überblick über ein Erfolgsmodell ge-lebter Integration. Mit dem Besuchdes Dong-Xuan-Centers tauchten wirin die asiatische Welt der Klein- undGroßhändler ein. Das Center hat sichunter aktiver Unterstützung der Kom-munalpolitik zu einem AushängeschildLichtenbergs gemausert. Jetzt hat derBetreiber des Centers große Pläne fürden Ausbau und die Modernisierungdes Geländes sowie der Reaktivierungdes ehemaligen Kulturhauses vomVEB Elektrokohle. Damit hätte Lich-tenberg-Mitte wieder ein Kulturzen-trum gewonnen.

Die Unterstützung der Linksfraktionfür diese Pläne ist gewiss.

DANIEL tIEtZE

Seit zehn Jahren findet auf dem Za-chert-Sportplatz der Spendenlauf fürdie Partnerstadt Maputo (Mosambik)und die dortigen Schulen statt. orga-nisiert wird Run for Help von der Ale-xander-Puschkin-Schule. Am 20. Junigingen mehr als 300 Läufer an denStart. In diesem Jahr kamen zehn ge-laufene Runden auf das Konto der LIN-KEN. Zehn Jahre lang versuchen altewie neue Läuferinnen und Läufer beimSpendenlauf ihr Bestes zu geben. Un-sere Verordneten sowie die Jugend-stadträtin Sandra obermeyer spende-

ten für den Lauf, auch wenn diesesMal keines unserer Fraktionsmitglie-der mitlief.

Erklärtes Ziel ist, die Rundenanzahlin den nächsten Jahren zu steigern.Die Spenden kommen der Partner-schule in Maputo zu Gute und werdenfür den Kauf von Schulmaterialien undfür Renovierungen verwendet.

NoRMAN WoLF

Foto

: S

EBA

StI

AN

SC

HLÜ

SS

ELB

UR

G

Vor Ort beim Run for Help:Gesine Lötzsch gemeinsam mitStadtrat Andreas Prüfer und Läufer tinko Hempel (v. l. n. r.)

In der Quatschtrommelorganisiert Frau Sommerlatte denFrauentreff Lichtenberg.

Foto

: M

ICH

AEL

NIE

DW

oR

oK

Foto

: B

ÜR

GER

INIt

IAtI

VE

Wasserspaß zu Ferienbeginn

Herausgeber:DIE LINKE in der BVV LichtenbergV. i.S.d.P. Hendrikje Klein, Daniel tietze(Fraktionsvorsitzende)Adresse der Redaktion: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin

E-Mail: [email protected]: www. linksfraktion-lichtenberg.deTelefon: (030) 90 296 31 20Fax: (030) 55 92 307

Redaktionsschluss: 26. Juni 2015

Gestaltung: Jörg RückmannDruck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH

V o R G E S t E L L t F R A K t I o N S - R E P o R tJ U L I 2 0 1 504

IMPRESSUM

Schlüssel zur GeschichteDaniela Fuchs im Porträt | Von RoMAN VERESSoV

WANN UND WO

■ Montag, 6.7., 19 UhrFraktionssitzung der LINKEN; Rathaus Lichtenberg, Raum 100

■ Donnerstag, 9.7., 17 Uhrtagung der Bezirksverordneten-versammlung; Max-taut-Aula, Fischerstraße 36

Für eine stabile Stellung benötigt je-der Mensch ein Standbein, das Haltbietet, und ein Spielbein, mit dem managieren kann. Um jedoch nicht nurstillzustehen, sondern auch vorwärts-zukommen, muss er zwischen Stand-und Spielbein wechseln.

Das polnische ExperimentDaniela Fuchs war zunächst mit bei-den Beinen in der Wissenschaft unter-wegs. Gleich nach ihrem Abitur 1973hat sie ein Studium der Geschichteund Archivwissenschaften begonnen,dies allerdings nicht in Berlin, son-

dern an der Universität Wrocław in Polen, wohin sie „als Experiment inSachen Kulturaustausch“ in der dama-ligen Phase überraschender Annähe-rung zwischen Polen und der DDR ge-schickt wurde. Das „Experiment“ istgeglückt, Daniela schloss ihr Studiumab. Doch politisch war sie bei ihrerRückkehr 1977 in die DDR keineswegs„auf Linie“, sondern derart vom libe -ralen Geist der polnischen Gesell-schaft durchdrungen, dass sie „echteProbleme hatte, sich einzufügen“. Seit-her ist das Land, dessen Sprache siein Wort und Schrift nahezu perfekt be-herrscht, für sie „eine zweite Heimatund das tor zur Welt“ geblieben.

Aus der Wissenschaft zur Politik ...Nach ihrer Rückkehr war DanielaFuchs von 1977 bis 1982 als wissen-schaftliche Assistentin und Aspiran-tin an der Humboldt-Universität tätig.Ebendort hat sie 1984 zum Dr. phil.promoviert und von 1983 bis 1986 alswissenschaftliche Sekretärin im Direk-torat für Internationale Beziehungengearbeitet. Anschließend war sie alswissenschaftliche Mitarbeiterin am In-stitut für Marxismus-Leninismus bzw.Institut für Geschichte der Arbeiterbe-wegung Berlin angestellt. Nach des-sen Auflösung 1990 hat Daniela ihr

Standbein in der Kommunalpolitik und-verwaltung gefunden, in der sie zehnJahre lang mit kurzen Unterbrechun-gen in den Bezirksämtern von Hohen-schönhausen und Marzahn und be-schäftigt war.

Besonders die Jahre von 1993 bis1995 sind prägend gewesen, da siein dieser Zeit als Referentin im Büroder Be zirks bürger meisterin von Ho-henschönhausen „fast alles über Kom-munalpolitik gelernt“ hat. Diese Erfah-rung und Kompetenz kommt seit nun-mehr 15 Jahren der Fraktion der PDS-und später der LINKE-Fraktion der Be-zirksverordnetenversammlung (BVV)von Hohenschönhausen bzw. Lichten-berg, für die Daniela als Mitarbeiterintätig ist, zugute, denn ihre Recherche-und Analysetätigkeit, Presse- und Öf-fentlichkeitsarbeit, ihr Büro- und Ver-anstaltungsmanagement bilden dieverlässliche Basis, von der aus dieFraktion geschickt und erfolgreich ar-beiten kann.

… und zur Politik durchWissenschaftPersönlich strebt Daniela Fuchs aller-dings nicht in die Parlamente, „dazufehlt mir das nötige Maß an rhetori-scher Polemik und Kampfeslust, mei-ne Stärken liegen im Analysieren undSchreiben“, erläutert sie souverän.

Politische Wirkung entfaltet sie lie-ber in der Wissenschaft, die nach wievor ihr Spielbein ist. Neben ihrer Frak-tionsmitarbeit berät Daniela nämlichals Mitglied des Sprecher/-innenratesder Historischen Kommission den Par-teivorstand in geschichtspolitischenFragen. Außerdem publiziert sie u. a.in Zeitschriften und Büchern oder im„neuen deutschland“ zur GeschichtePolens und der deutsch-polnischenBeziehungen, hält als Mitglied des Ge-sprächskreises „Geschichte für die Zu-kunft“ der Rosa-Luxemburg-Stiftungund der Deutsch-Polnischen-Gesell-schaft der BRD e.V. Vorträge und ver-anstaltet Diskussionen zu geschicht-lich-politischen themen. „Mein Ziel istes, Geschichte zu vermitteln und denLeuten die Scheu davor zu nehmen“,erklärt sie dazu.

„Der Schlüssel der Geschichte istnicht in der Geschichte, er ist im Men-schen“, meinte der Aphoristiker théo-dore Jouffroy. Der Schlüssel zur Le-bensgeschichte von Daniela Fuchsliegt wohl genau in diesem Wechsel-spiel von Wissenschaft und Politik.

Unsere Verordneten laden Kinder imGrundschulalter am ersten Ferientagzum Schwimmen ein. Am 16. Juli ab14 Uhr wird in der Anton-Saefkow-Schwimmhalle unter Anleitung einestrainers ein kostenloser Schwimm-kurs angeboten, denn immer wenigerLichtenberger Kinder können schwim-men. Das ist das Ergebnis der Ant-wort des Bezirksamtes Lichtenbergauf eine Kleine Anfrage der Linksfrak-tion. Mit der Einladung zum Schwim-men wollen wir ein Signal setzen. DerSenat muss sich verstärkt darum be-mühen, die Schwimmfähigkeiten derKinder zu verbessern. Hierzu bedarfes u.a. erweiterter Hallenzeiten fürVereine und das Schulschwimmensowie bezahlbarer Eintrittspreise. ■ Anmeldung zum Schwimmen:

telefon: 902 96 31 20 oder Mail:[email protected].

Gespräch mit Zeitzeugen:Daniela Fuchs mit dem antifa-schistischen WiderstandskämpferMartin Löwenberg, März 2014

Daniela Fuchsbeim Besuch der Gedenkstätte inMauthausen, zum 70. Jahrestagder Befreiung vom Faschismus.

Foto

: Jo

AC

HIM

PA

MP

EL

Foto

: S

ILK

E W

ENK

A K t U E L L E S 05I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

Aufgewachsen in Lichtenberg

Als ich zwei Jahre alt war, zogen meine Eltern mit mir nach Hohenschönhau-sen. Ich bin ca. 300 Meter entfernt vonmeinem zu Hause zur Kita Sonnenkä-fer gegangen sowie später dann aufdie nicht weit entfernte Grundschuleam Faulen See.

In der Grundschulzeit fand ich inmeinem Kiez viele orte, um mir außer-halb der Schule mit meinen Freunden

die Zeit zu vertreiben. Die Spielplätzezwischen den Wohnblöcken oder deram Faulen See wurden häufig be-sucht. Zwischendurch wurden vom ta-schengeld Schlümpfe oder Wunder-

bälle und Kaugummis im nächstenLotto-Laden gekauft. An warmen ta-gen ging es mit dem Fahrrad zumorankesee.

Sport war ein stetiger Wegbeglei-ter. In jungen Jahren spielte das Sport-forum schon eine große Rolle. Dortwar ich beim Schwimmen, gleichzeitighabe ich mit Sportakrobatik angefan-gen. Dazu kam, dass meine Eltern mitmir oft zum öffentlichen Eislaufen ge-gangen sind, was eine wundervolle Fa-milienaktivität ist. Sie besuchten mitmir zudem regelmäßig den tierpark,so wie wir auch jährlich an der oder-bruchkippe im Herbst Drachensteigenoder dann etwas später im WinterSchlittenfahren gegangen sind. All die-se orte sind mit vielen Erlebnissenverbunden, die meine Kindheit ge-prägt haben.

Nach der 4. Klasse zog es michaufs Johann-Gottfried-Herder-Gymna-sium. Durch neue Freunde, die ich mitdem Schulwechsel gewonnen habe,war ich dann nicht nur in meinem Kiezunterwegs, der vom Lindencenter biszum Softeisladen in der Konrad-Wolf-Straße reichte, sondern sah den An-ton-Saefkow-Platz und den Fennpfuhlals neue erlebnisreiche orte. So ist dieStrecke der M5 von der Rüdickenstra-ße und die Linie des 256er Bussesmeine Möglichkeit gewesen, auf eige-nem Fuß durch „mein“ Lichtenberg zu

gelangen. Wobei es bis nach Karls-horst und Rummelsburg nie gereichthat. Denn mit zunehmendem Alter binich dann mit meinen Freunden ausganz Berlin eher zentraler unterwegsgewesen in Clubs oder Bars in Fried-richshain. Meistens trifft man sich, umgemeinsam einen lauen Abend amSpreeufer oder im Volkspark Fried-richshain zu genießen.

Dennoch blieben das Sportforumzum Eislaufen und zum Shoppen dasLindencenter wichtige treffpunkte, da-zu kamen das Ringcenter und Allee-center als anziehende Shopping-Mög-lichkeiten. Selbst in die Bibliothekengehe ich bis heute regelmäßig. DasDong-Xuan-Center ist nicht wenigerinteressant, vor allem wenn es malwieder darum geht, eine „Spider-App“zu „deinstallieren“ – also einen kaput-ten Smartphonebildschirm reparierenzu lassen.

Rundum ist in Lichtenberg viel zuentdecken. Denn wie immer wieder inden Medien betont wird, ist es ein fa-milienfreundlicher Bezirk, dem ich nurzustimmen mag und rückblickend aufmeine Kindheit viele attraktive Entfal-tungsmöglichkeiten aufzählen kann.

ANtoNIA■ Anmerkung der Redaktion:

Antonia ist 18 Jahre alt und absol-viert ein Praktikum im MdB-Bürovon Gesine Lötzsch.

Antonia... ist als Sportakrobatin am Fenn-pfuhl unterwegs. Wer von unserenLeser/-innen diese Übungen be-herrscht, der schickt uns einfachein Beweisfoto. Wir sind gespannt!

Foto

: P

RIV

At

Auch zu den 9. Deutsch-RussischenFesttagen kamen wieder 150000 Gäs-te auf die trabrennbahn in Karlshorst.Viele nicht zum ersten Mal wegen destollen und vielseitigen Programms, an-dere auch, um ein Zeichen zu setzenangesichts der gegenwärtigen Ent-wicklungen zwischen Russland undder Europäischen Union.

Bei der of fiziellen Eröffnung am 12.Juni unterstrichen der Botschafter derRussischen Föderation, Wladimir Gri-nin, sowie die Bundestagsabgeordne-te Dr. Gesine Lötzsch die aktuelle Be-deutung der Festtage für den zivil -gesellschaftlichen Dialog zwischenDeutschland und Russland.

Das größte deutsch-russische Kul-turfest in der Bundesrepublik präsen-tierte sich drei tage lang – bei freiemEintritt – als familienfreundliche Ver-anstaltung unter freiem Himmel. Mansprach, sang, aß und trank russischund deutsch. Höhepunkte der Eröff-nungsshow am Freitag waren das vontino Eisbrenner und Pavel Gaida undder Songa-Band getragene Musikpro-jekt „Rustalgia“, die Band „Rockhaus“

und das traditionelle Feuerwerk. DieRussische Rocknacht am Samstagund die anschließende Party „RusskijVariant“, der Renntag mit dem Nikolai-Bersarin-Rennen, das Eddie-Rosner-Jazzfestival, die Jugendfestivals „Neu-er Wind“ und „Kultur-Brücke“, Lesun-gen und ein russischer Spitzenfilm imFreilichtkino gehören inzwischen zumStandardprogramm auf den Festtagenin Karlshorst.

Deutsche und russische Sportver-eine organisierten Mitmachaktionen,Vorführungen und Wettkämpfe in denSportarten Gorodki, Boxen, Karate,Volleyball, turnen und Fußball.

ohne die Hauptsponsoren GAZ-PRoM Germania und die WIEH wäredie Durchführung der Festtage übri-gens undenkbar. Ebenso seit Jahrenals Medienpartner dabei sind rbb undradioBERLIN 88,8 sowie die tageszei-tung neues deutschland.

Bedauerlich ist, dass sich die Berli-ner Politik für dieses Fest so wenig en-gagiert und auch der Bezirk Lichten-berg sowie die HoWoGE kaum nochzu spüren sind.

Leider fehlten diesmal auch dielangjährigen Partner Moskau und dieStiftung Russkij Mir. Die Sanktions -politik fordert auch hier ihren Preis.

Die 10. Deutsch-Russischen Fest-tage sollen vom 10. bis 12. Juni 2016stattfinden. Und gerade angesichts

der angespannten Beziehungen zwi-schen der Bundesrepublik Deutsch-land und Russland wäre es wichtig,wenn dieses Jubiläum unter Mitwir-kung aller bisherigen und neuen Part-ner zu einem Höhepunkt gestaltetwerden kann. ANDRÉ NoWAK

Deutsch-Russische Festtage:Für seine sehr persönlichen Worte und seine Forderungen für eine andereRusslandpolitik bekam tino Eisbrenner großen Beifall.

Foto

: A

ND

No

WA

K

150000 Besucher bei Deutsch-Russischem Fest

P A R t E I L E B E N06 I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

Danke Gregor!

Foto

: D

IE L

INK

E

„Für eine starke LINKE – für Solidaritätund Frieden – Wahlerfolge 2016 orga-nisieren“, so ist der beschlossene An-trag des Parteivorstandes an den Bie-lefelder Parteitag überschrieben. Dasthematische Spektrum reicht von derAußen- und Friedenspolitik bis hin zuWahlen und was ihnen folgen kann,das heißt auch zu Voraussetzungen fürein mögliches rot-rot-grünes Regie-rungsbündnis auf Bundesebene 2017.Zu diskutieren gab es deshalb viel. DieDebatten hierzu auf dem Parteitag wa-

ren lebhaft, sehr realpolitisch, aberauch zu kurz.

Im Ergebnis bleibt: Es ist unsereAufgabe, Kompetenz in unseren Kern-themen wie soziale Gerechtigkeit, gu-te Arbeit und soziale Rechte, Steuer-gerechtigkeit, Reichtum umverteilen,einzubringen. Die Menschen müssenwissen, woran sie mit uns sind. Dasheißt, Partei für den Alltag, nicht nurfür die Wahltage zu sein. Nachvollzieh-bare und machbare Konzepte zur Ver-besserung der Lebenssituation der

lesen sich wie das LichtenbergerWahlprogramm.

Der Höhepunkt des Parteitages wardie Ankündigung von Gregor Gysi,nicht mehr als Fraktionsvorsitzenderzu kandidieren. Er prägte die Parteiwie kein anderer, er war das Gesichtund das Zentrum. Immer wieder ver-langte er von ihr, sich den Herausfor-derungen der Gesellschaft zu stellenund sich zu einer an der Lebenswirk-lichkeit der Menschen orientierten lin-ken Partei zu entwickeln. Auch wenndie Partei oft nicht Schritt halten konn-te, sie folgte Gregor Gysi. In seiner Re-de wurde er noch mal deutlich:

„Es gibt bei uns viele, die eine Regierungsverantwortung anstreben,und es gibt solche, die sie nicht wol-len. Letztere können das aber nicht zu-geben und werden nur für sehr vielerote Haltelinien streiten, die man aufgar keinen Fall unterschreiten dürfe,in der Hoffnung, dass SPD und Grüneschon an der zweiten Haltelinie schei-tern … Ehrlicher wäre, sie sagten ein-fach, dass sie dagegen sind. Aber siewissen, dass sich 90 Prozent unsererWählerschaft wünschen, dass wir ineiner Regierung Verantwortung über-nehmen.“

Nach seiner Rede stehen die Dele-gierten und Gäste auf. Klatschen, wei-nen und klatschen – zehn Minutenlang. Er verbeugt sich immer wieder.Es war eine Rede mit vielen tränen,ein emotionaler Rückblick, es war einAppell, ein Vermächtnis, an einer star-ken und politikfähigen Linken in derBundesrepublik zu arbeiten. Danke.Wir freuen uns auf die weitere Zusam-menarbeit mit ihm als Bundestagsab-geordneten. MICHAEL GRUNSt

Menschen zu entwickeln und als LIN-KE diese Debatten präsent machen.Dabei können wir uns auf unsere Kern-kompetenz, eine bürgernahe Kommu-nalpolitik, berufen. Sie ist der Kern lin-ker Politik, Herzstück der Partei, fürdie Präsenz vor ort. Forderungen nachStärkung der lokalen Demokratie unddes bürgerschaftlichen Engagements,nach kommunalen Bürgerhaushaltenoder seniorengerechten Kommunen

Abschied:Minutenlanger Beifall für GregorGysi nach seinem Rücktritt.

Gut 15 Monate sind es bis zu denWahlen für das Abgeordnetenhausund die Bezirksverordnetenversamm-lung. Seit den Berlin-Wahlen 2011 ha-ben zwei Volksentscheide sowie die-Bundestags- und Europawahl stattge-funden. Die Lichtenberger LINKE hatsich nach den Wahlen 2011 in Lich-tenberg weiter stabilisiert und wird alsAlternative zu CDU und SPD wahrge-nommen. Bezahlbarer Wohnraum, gu-te Arbeit, eine funktionierende Infra-struktur, gute Schulen, Bürgerbeteili-gung, Angebote für Kinder, Jugendli-che, Senioren und Familien, das sindthemen, die den Lichtenbergerinnenund Lichtenbergern wichtig sind.

Die Lichtenberger LINKE wird aboktober mit Stadtteilkonferenzen hiergenauer nachfragen. Wir werden dieLichtenbergerinnen und Lichtenber-ger, von jung bis alt, in die Erarbeitung

Abschluss bildete ein aufregendesKasperletheater.

Ich wünsche den Kindern einen er-folgreichen Start in die Schule. Jetztaber genießt erst einmal den Sommer!

EVRIM SoMMER

des Wahlprogramms einbeziehen. Dassichert Nachvollziehbarkeit und Prak-tikabilität unseres Wahlprogramms.Wenn Bürger von Anfang an beteiligtwerden, ist sichergestellt, dass unsereAngebote mit ihrer Lebenswirklichkeitzu tun haben und es ihnen umsetzbarerscheint. Dazu braucht es starkeKandidatinnen und Kandidaten, dieder LINKEN ihr Gesicht geben.

Der Bezirksvorstand hat hierzu einePersonalgruppe gebildet, die dem Be-zirksvorstand und der Partei Vorschlä-ge für die Direktwahlkreise unterbrei-tet. Ende November wollen wir dieKandidatinnen und Kandidaten in ei-ner Hauptversammlung nominieren.

Die ersten Weichen für die nächsteBerliner Wahl 2016 werden jetzt ge-stellt. Die Koalition aus SPD und CDUspaltet Berlin, spaltet Lichtenberg. Esmuss unser gemeinsames Ziel sein,dass diese Politik spätestens 2016 einEnde findet. EVRIM SoMMER

MICHAEL GRUNSt

Vor der WahlAm 3. Juni fand nun schon zum viertenMal mein alljährliches Zuckertütenfeststatt. Gesponsert hatten die Veran-staltung die BundestagsabgeordneteDr. Gesine Lötzsch, die Stadträtin Dr.Sandra obermayer und der Bezirks-vorstand der LINKEN.

Mehr als 150 Kinder und Erziehe-rinnen waren in das Nachbarschafts-haus in der Ribnitzer Straße gekom-men und erlebten ein buntes und viel-fältiges Programm. Der Verein „Exis -tere e.V.“ brachte neben beliebtenund kreativen Spielen ein lustiges undnachdenkliches Schattentheater übereinen kleinen Schlossgeist mit. Es gabeinen Auto-Slalom, eine Hüpfburg undeinen Kinderschminktisch. Am Standder Lichtenberger Jugendkunstschulekonnten sich die Kinder Erinnerungs-Buttons an ihre Kita herstellen. Den

Zuckertütenfest in Hohenschönhausen

Clown Andibaute wahre Meisterwerke ausbunten Luftballons.

Foto

: D

IE L

INK

E

P A R t E I L E B E N 07I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

■ Marion Platta, MdA, WK 3, Fon: 97999643, 8. Juli, 16.30–19 Uhr, die erste Stunde gemein-sam mit Rechtsanwältin BirgitStenzel; Neustrelitzer Straße 63

■ Sebastian Schlüsselburg, WK 4,23. Juli, 17 Uhr, Bürgerbüro imPolikum, Franz-Jacob-Straße10

M I T R A T & T A T

S P R E C H S T U N D E N

T E R M I N E

Die Geschäftsstelle der LINKENin der Alfred-Kowalke-Straße 14 hat im Juli und August wie folgtgeöffnet:■ dienstags 13–17 Uhr, ■ donnerstags 13–19 Uhr

Außerhalb dieser Zeiten sind wir inder Regel nur nach telefonischerVereinbarung erreichbar.

Geschäftsstellenleiterin:Marina Richter-Kastschajewa, telefon: 512 20 47, Mail: [email protected]

■ Dienstag, 7.7., 18.30 Uhr DIE LINKE Ahrensfelde: Veranstal-tung anlässlich der Jahrestage derAtombombenabwürfe auf Hiroshi-ma und Naga saki; Rathaus Ahrens-felde, Lindenberger Straße 1

■ Donnerstag, 9.7., 15 Uhr Politik-Stammtisch des ortsver-bandes Fennpfuhl; Werksküche,Storkower Straße 207

■ Montag, 13.7./7.9., 19 UhrSitzung des BV der LichtenbergerLINKEN; Geschäftsstelle, Alfred-Kowalke-Straße 14

■ Donnerstag, 16.7.,18 UhrDiskussion: „Fragen rund umWohnen und Mieten“, mit Dr. LiloBertermann, Katrin Lompscher,dem Mieterverein und DagmarMüller (BVV); Margaretentreff,Marga retenstraße 11

■ Sonnabend, 29.8., 12–17 UhrInformationsstand der Lichten-berger LINKEN und teilnahme einer LINKEN-Mannschaft am Drachenbootrennen beim Wasser-fest; Rummelsburger Bucht, Paul-und-Paula-Ufer

■ 12./13.9., jeweils 14 Uhrtag des offenen Denkmals: Führungen auf dem Friedhof inFriedrichsfelde; Gudrunstraße 20, Unkostenbeitrag: 4/2€

DIE LINKE Lichtenberg bietet an je-dem 3. Montag im Monat von 14–16Uhr Rat und Hilfe für Mieter/-innenan. Nächster termin ist der 20. Juli,14 –16 Uhr, Geschäftsstelle, Alfred-Kowalke-Straße 14.

Bei der LINKEN Berlin können Mie-ter/-innen sich jeden 4. Mittwoch von14 –16 Uhr Rat bei Wohnungs- undMietfragen im Karl-Liebknecht-Haus,Kleine Alexanderstraße 28, holen.

W O H N E N & M I E T E N

Bootsklassenkampf

Der sportliche Wettbewerb (auf Ama-teurniveau, noch der Warenform ent-kleidet) hat gegenüber dem kapitalis-tischen Wettbewerb einen ganz ent-scheidenden Vorteil: Er bietet weitge-hend Chancengleichheit. Klare Regelnsorgen für nahezu gleiche Ausgangs-und Verlaufsbedingungen. Verstößesind sanktionsbewehrt.

Nehmen wir ein Drachenbootren-nen. Alle Boote sind baugleich – habendie gleiche Länge, das gleiche Ge-

wicht, die gleiche Anzahl an Paddlernfahren exakt die gleiche Strecke undstarten zum gleichen Zeitpunkt. Beimalljährlichen Drachenbootrennen aufdem Wasserfest in der Rummelsbur-ger Bucht steht sogar zu vermuten,dass die Mehrheit der teilnehmer/-in-nen über gleich wenig Erfahrung indieser Sportart verfügt. Was die Padd-ler/-innen aber wohl wissen, die mit

mir vor zwei Jahren die Rummelsbur-ger Bucht durchpflügten: Im Drachen-boot zählt Gleichklang mehr als bra-chialer Paddeleinsatz.

Den beiden Booten der konkurrie-renden Parteien in Lichtenberg warenwir dennoch nicht etwa deshalb unter-legen, weil wir diese Direktive miss-achteten. Unser Boot sollte Platz fürMenschen jeden Alters und vielen Ge-schlechts bieten. Die Boote der ande-ren gaben dagegen das Bild des kapi-talistischen Alltags: männerdominiertund kinderunwirtlich. Dass unsere Zu-sammensetzung damit dem Kriteriumder Effizienz widersprach und einemSieg eher abträglich war, nahmen wirgenügsam hin. Denn wir fanden Unter-stützung im Applaus unseres Gewis-sens. Und doch hätten wir uns imWettstreit der Systeme einem Siegauch nicht verstellt.

Diesen anzustreben, ohne unsereIdeale zu opfern, heißt es auch amSonnabend vor Beginn des neuenSchuljahres: Am 29. August wollen wiruns dem sportlichen Wettstreit imDrachenbootrennen stellen. Hierfürsuchen wir 20 teamfähige Enthusiast/-innen, die ein Paddel zu führen wis-sen und einen Ruhepuls von unter 85haben. tINKo HEMPEL■ Bewerbungen bitte an:

[email protected].

Drachenbootrennen:Im Drachenboot zählen Gleich-klang und teamgeist.

Foto

: FR

AN

K S

CH

WA

RZ

Reinhold Andert:Der Liedermacher war zu Gast inder Reihe „Ein Sommer-Abend“.

Wer kennt ihn nicht, den legendärenokoberklub Berlin? Generationen vonDDR-Bürgerinnen und -Bürgern wuch-sen mit den politischen Liedern dieserGruppe auf. Reinhold Andert gehörtezum oktoberklub und schrieb Liederwie „Wir sind überall“, „Kennst Du dasLand mit seinen alten Eichen“ oder„Der toilettenmann vom Antonplatz“.

Reinhold Andert war am 16. JuniGast bei meiner Veranstaltungsreihe„Ein Sommer-Abend“.

Viele Gäste wollten Andert hörenund sehen, so auch andere Mitgliederdes oktoberklubs. Der Liedermacherund Poet erzählte aus seinem Lebenund spielte bekannte neue und alteLieder.

Eigentlich wollte Reinhold Andertkatholischer Priester werden, dochdann kam es anders. Er wurde SED-Mitglied, studierte Philosophie undGeschichte an der Humboldt-Univer -sität und lehrte Philosophie an derHochschule für Musik „Hanns Eisler“.Als seine texte kritischer wurden, ver-schwand Andert von den Bühnen,Fernsehbildschirmen und aus dem Ra-dio. Seine Schallplatten wurden nichtmehr aufgelegt, neue nicht mehr pro-duziert und Andert aus der SED aus-geschlossen.

Andert ging nicht in den Westen,denn er glaubte an eine bessere DDR.Stattdessen schlug er einen neuenWeg ein, wurde Fachmann für Me -diävistik und erforschte das Mittelal-ter. Dann kam die Wende. Er wurde re-

habilitiert und tritt seitdem für bür -gerschaftliche Demokratie, den Abbausozialer Ungerechtigkeiten und dieFreiheit von Kunst und Kultur ein.

Die nächste Veranstaltung in mei-ner Reihe „Sommer-Abend“ findet im August statt; der genaue termin wirdnoch bekanntgegeben. Fest steht aberschon das thema: die aktuelle Situa -tion in Griechenland. Einladen werdeich unter anderem den griechischenBotschafter in Deutschland.

EVRIM SoMMER

Mundtot habe ich mich nie machen lassen

Foto

: JÖ

RG

CK

MA

NN

„info links“ wird herausgegeben von:DIE LINKE – Landesvorstand Berlin

Redaktionsadresse: Geschäftsstelle der Partei DIE LINKEAlfred-Kowalke-Straße 14, 10315 BerlinFon: (030) 512 20 47Fax: (030) 51 65 92 42Mail: [email protected]: www.die-linke-lichtenberg.de

V. i.S.d.P.: Daniel tietze

Redaktionsschluss:Ausgabe Juli 2015: 26. Juni 2015

Die nächste Ausgabe erscheint am3. September 2015.

Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbHGestaltung: Jörg Rückmann

G U t E S L E B E N08 I N F o L I N K S I J U L I 2 0 1 5

V O R T R A G

■ Mittwoch, 8.7., 15 Uhr Sommerfest bei UNDINE, mit Dagmar Frederic, Peter Wieland,Kindern der Musikschule „ton-kunst“, u.a.; Hagenstraße 57

■ Dienstag, 4.8., 14.30 UhrLiterarisch-musikalisches Pro-gramm: „Carmen“, oper von Bizet,Begegnungsstätte, Judith-Auer-Straße 8, Eintritt 3€, inkl. Kaffee-gedeck

■ Freitag,14.8,. 20 UhrDer Jazz-treff Karlshorst lädt zum tanz; Kulturhaus Karlshorst,Aufgang A, treskowallee 112, Eintritt 11€, Berlinpass 3 €

Monimbo-Wandbild retten

■ Montag, 6.7., 19 Uhr„Von der Luftschiffhalle zur Gar-tenstadt Karlshorst“, Gesprächund Buchvorstellung mit WolfgangSchneider; Kulturhaus Karlshorst,treskowallee 112

■ Montag, 20.7., 19 Uhr „Christliche Kirchen in Karlshorst,Baumeister und Bauten“, Bilder-Vortrag von Michael Laschke;Kulturhaus Karlshorst

M U S I K

Die „info links“ wird durch Spenden finanziert.

Spendenkonto: DIE LINKE. LV Berlin/LichtenbergIBAN: DE 5910 0708 4805 2560 7803BIC: DE Ut DE DB 110Bitte immer den Verwendungszweckangeben: 810-503, info links, Ihr Name, Vorname

In welcher Straße befand sich der VEBKunststoffwerk ACEtA?

Die fünf Gewinner, die aus den rich-tigen Einsendungen gezogen werden,können 2015 an einer tagesfahrt inden Bundestag teilnehmen (Führung,Gespräch mit Gesine Lötzsch und Be-such eines Bundesministeriums). Einsendeschluss ist der 28. Au-

gust 2015. Die Antwort per Mail [email protected] oderper Post an: Deutscher Bundestag, Dr.Gesine Lötzsch, MdB, Platz der Repu-blik 1, 11011 Berlin, schicken. Lösung des Mairätsels: Die Stör-

che haben in Malchow ihr Nest. Herz-lichen Dank für die vielen richtigen Lö-sungen. Die Gewinner werden ange-schrieben.

Foto: SILKE WENKFoto-RätselMonat für Monat bemüht sichdie Redaktion unserer Bezirks-zeitung „info links“ um eine an-spruchsvolle Ausgabe. Im ver-gangenen Jahr bekam die „infolinks“ ein neues Gesicht. Fleißi-ge Genoss/-innen und Sympa-thisant/-innen verteilen jetztmonatlich 20000 Zeitungen. An dieser Stelle herzli chen Dank an alle, die regelmäßig unserBlättchen unterstützen.

Aber auch auf unser Blatttrifft zu: Linker Journalismuskostet Geld. Vielleicht gefällt Ihnen unsere Zeitung und auchSie würden uns gerne unter -stützen. Als kleines Danke-schön gibt es für eine Spende ab 10 Euro einen Anteilschein.Werdet Anteilsinhaber an unse-rem linken Informationsblatt, am besten regelmäßig!■ Spendenkonto: DIE LINKE.

LV Berlin/Lichtenberg, IBAN: DE59 10 0708 48052560 7803, Verwendungs-zweck: 810-503, info links,Ihr Name, Anschrift

In eigener Sache

Kunstrettung:Dr. Sandra obermeyer kauft Anteilscheine für das Wandbild.

Foto

: Jo

AC

HIM

PA

MP

EL

Mit einem Anteilschein können auchSie dazu beitragen, das „Nicaraguani-sche Dorf – Monimbo 1978“ erneutvon der Wand des Hauses Skandinavi-sche Straße 26 ins Land leuchten zulassen. Gemeinsam mit ihrem trägerKulturring e.V. startete die „InitiativeGiebelwandgemälde Nicaragua“ eineSpendenaktion, um die noch rund

47 000 Euro für die originalgetreueWiederherstellung des Gemäldes Ma-nuel Garcia Moias einzuwerben. Aufdem dafür speziell eingerichteten Kon-to des Kulturring in Berlin e.V. sindu.a. bereits Spenden von täve Schur,

Christa Luft und Birgit Monteiro sowievon Bezirksstadträtin Dr. Sandra ober-meyer und vom Vorsitzenden der Frak -tion DIE LINKE in der LichtenbergerBVV, Daniel tietze, eingegangen.

Das 1985 entstandene Gemäldewurde 2005 bei der energetischen Sa-nierung des Hauses von Dämmplattenüberdeckt. Auf dem neuen Putz er-stellte der Künstler Gerd Wulff eineoriginalgetreue Reproduk tion. Die brö-ckelnde Wand musste aber 2013 wie-der abgetragen werden, weil 30 Pro-zent der Dämmplatten feucht waren.Die Wiederherstellung der Fassadesamt Kunstwerk würde rund 100000Euro kosten. Die Versicherungen derdamals beteiligten Bauunternehmenstellten 49000 Euro bereit.

Der ehemalige Bürgermeister An-dreas Geisel (SPD) wollte Bezirksmit-tel für das Bild locker machen. Anfangdes Jahres rief BVV-Vorsteher RainerBosse, der den Prozess über die Jahremoderierte, für den noch fehlendenBetrag von etwa 50000 Euro eine öf-fentliche Spendenkampagne ins Le-ben, die jetzt voll zum Zuge kommt.

JoACHIM PAMPEL■ Spendenkonto:

Berliner Bank NL DB, IBAN: DE411007 0848 0525 6219 01BIC: DEUtDEDB110, Verwendung: Nicaragua-Wandbild