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INFORMATIONEN DER GEMEINDEMUSIK GÖTZIS 1824 APRIL 1983

INFORMATIONEN DER GEMEINDEMUSIK GÖTZIS 1824 · einsame Hirte« (Flötensolo: Angelika Gassner), »Judex«, »Theme d'Orgue« und »Jesus Christ Superstar«. Mit ihren Solovorträgen

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INFORMATIONEN DER GEMEINDEMUSIK GÖTZIS 1824

APRIL 1983

Sehr verehrte Götzner! 25 Jahre Freundschaft mit dem Musik verein WannweilDie freundschaftliche Verbindung zum Musikverein Wannweil kam im Jahre 1958 durch Vermittlung der Familie Alfons Oberhäuser, M ilchspezialgeschäft, Montfortstraße 1, deren Tochter Margit in Wannweil verheiratet ist, zustande.

Musikverein Wannweil im Jahre 1983 mit 1. Vorstand Ernst Kümmerle und dem Dirigenten Helmut Hummel

Vor 25 Jahren sind zwischen der G em einde­musik Götzis 1824 und dem Musikverein Wannweil erste Kontakte geknüpft worden, die sich im Laufe der Jahre zu einer festen Freundschaft entwickelt haben. Wenn eine Verbindung über eine so lange Zeit anhält, dann ist dies gewiß keine Selbstverständlich­keit.

Das 25-jährige Freundschaftsjubiläum fällt mit dem 75-jährigen Bestandsjubiläum des Musikvereins Wannweil zusammen, das vom 1. bis 3. Juli 1983 begangen wird. Dies ist fürwahr ein Anlaß, gemeinsam zu feiern!Wir freuen uns deshalb sehr, wieder einmal die ganze Götzner Gemeindemusik in Wannweil begrüßen zu dürfen.

Nach einer so langen Freundschaft ist es viel­leicht auch angebracht, Ihnen die G em einde Wannweil etwas näher zu bringen:

Wannweil liegt in landschaftlich reizvoller Lage im Echaztal zwischen Reutlingen und Tübingen und in nächster Nähe sowohl zur Schwäbischen Alb, als auch zum Natur­schutzpark Schönbuch.

Der Wanderfreund findet in Wannweil an den Hängen links und rechts der Echaz, einem Nebenfluß des Neckars, ansprechende Wanderwege, die immer wieder einen herr­lichen Panoramablick auf die A lb bieten.Der Sportbegeisterte kann sich auf Tennis­plätzen, Reitplätzen, Sportplätzen und einer modernen Schießanlage entspannen und fithalten.

Die Spuren der Besiedlung lassen sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Zeugen dieser Vergangenheit sind Überreste eines römischen Gutshofes und die alte Dorfkirche. Auf G rund von Funden und Ausgrabungen läßt sich die Entstehung der Wannweiler Kirche auf das Jahr 920 zurück­datieren. Sie ist nach Ansicht von Fach­leuten der älteste über dem Erdboden stehende kirchliche Bau im württem- bergischen Raum.Über alle Zeiten hinweg war die' Landwirt­schaft der bestimmende Faktor in der Gemeinde. Sie verschloß sich aber auch nicht der in der zweiten Hälfte des 19. Jh. einsetzenden Industrialisierung. Als sich um

1870 zwei Fabriken (Spinnereien) in Wannweil ansiedelten, in denen schon bald 400 Menschen Arbeit fanden, begann sich all­mählich der landwirtschaftliche Charakter des Dorfes zu ändern.

Heute ist Wannweil eine Arbeiterwohn- und Industriegemeinde mit lebendigem Puls­schlag. Innerhalb von 20 Jahren ist die Einwohnerzahl um das Doppelte auf nicht ganz 5.000 Einwohner angewachsen.

Der größte Teil der Bevölkerung arbeitet in der nahen Stadt Reutlingen. A ber auch bei uns gibt es einige Unternehmen, hauptsächlich im Textilbereich (Strickereien), ferner die schon erwähnte Spinnerei, eine Glasweberei,

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eine kleine Werkzeugmaschinenfabrik sowie weitere kleinere und mittlere Handels- und Gewerbebetriebe.Als Folge der starken Bevölkerungs­entwicklung mußten zahlreiche kommunale Aufgaben bewältigt werden. Neben neuen W ohngebieten und den dazugehörigen Erschließungsanlagen mußten sämtliche öffentlichen Einrichtungen neu geschaffen bzw. erweitert werden. Im Jahre 1956 wurde die Uhlandschule mit Turnhalle und dem ersten Lehrschwimmbecken im Kreis Reutlingen eingeweiht. Später kamen weitere Einrichtungen hinzu, wie Kinder­garten, Kinderspielplätze, Schulturngärten, Sportplätze, Feuerwehrhaus, Friedhofs­erweiterung usw.Eine ganz besonders aufwendige kommunale Aufgabe der letzten Jahre war die H och­wasserfreilegung der Echaz und zweier weiterer Bäche. Bei länger anhaltendem Regen oder bei Unwetter trat die Echaz regelm äßig über die Ufer und richtete durch die Überschwemmungen große Schäden an.

Ihr Rüdiger Scherret, Bürgermeister

*

1. Kirchenkonzert der GemeindemusikIm vergangenen Herbst wagten wir uns erstmals in unserer Vereinsgeschichte an die Durchführung eines Kirchenkonzertes in unserer Pfarrkirche heran.Am Sonntag, 31. Oktober 1982, Vorabend von Allerheiligen, war es dann soweit. Eine erstaunlich große Zahl von Zuhörern füllte die beiden Mittelschiffe bis auf den letzten Platz.Die schwierige Akustik der Kirche mit ihrem bis zu 9 Sekunden dauernden Nachhall stellte unsere Gemeindemusik vor eine fast un­lösbare Aufgabe. Dies wirkte sich vor allem bei der modernen Komposition »Toccata in Swing« (— unserer jüngsten Rundfunkauf­

nahme — ) sehr nachteilig aus. Wirkungsvoll erklangen dagegen die Musikstücke »Der einsame Hirte« (Flötensolo: Angelika Gassner), »Judex«, »Theme d 'O rgue« und »Jesus Christ Superstar«.Mit ihren Solovorträgen bereicherten Reinhard Hug (Orgel) und Klaus Ellensohn (Trompete) unser Konzertprogramm auf sehr eindrucksvolle Weise. Zwischen den musikalischen Vorträgen sprach Rudi Kurzemann verbindende Worte.Das sehr aufmerksame Publikum drückte hinsichtlich Akustik beide Augen zu und bedankte sich zum Schluß des einstündigen Konzertes mit viel Applaus.

Erfolgreiche JugendarbeitDie intensive Jugendausbildung in unserem Verein trug auch im letzten Jahr reiche Früchte:— Im Berichtsjahr erwarben wiederum 5 Jung­

musikanten das bronzene Leistungs­abzeichen: Thomas March (Trompete), mit Auszeichnung, Michael Mittelberger (Flügelhorn), Susi Mittelberger (Klari­nette), Christoph Egle (Klarinette) und G uido Dobler (Trompete). Im Rahmen unserer Weihnachtsfeier im Pfarrsaal wurde den erfolgreichen Jungmusikanten das verdiente Abzeichen mit Urkunde überreicht.

— Beim Landeswettbewerb »Spiel in kleinen G ruppen« (25. 4. 1982 in Rankweil) schnitten unsere 4 teilnehmenden Gruppen durchwegs sehr gut ab. Eine Alters­begrenzung war nicht festgesetzt. Die gestrenge Jury vergab insgesamt nur zwei Auszeichnungen. Dennoch konnten sich die jugendlichen Vertreter der Gemeindemusik mit jeweils 1. Rängen im Spitzenfeld aller Teilnehmer behaupten.

Zu diesem Landes wettbewerb entsandte unser Verein folgende Gruppen:a) ein Flöten/Klarinettenduo: Angelika Gassner, Ulrike Wabnigb) ein Klarinettentrio: Harald March, Kathrin Bell, Walter Griesserc) ein Klarinettenguartett: Mario Baumhackl, Martin Gaiser, Dietmar Poppler und Kevin ' Moore (unser amerikanischer Gast)

d) ein Blech-Quartett: Klaus Ellensohn und Raniere Agostino (Trompete), Egon Heinzle und Klaus Egle (Posaune).Auch heuer wollen wir einen besonderen Akzent auf die Jugendarbeit legen. In der dritten Ferienwoche veranstalten wir vom 26. Juli (Dienstag) bis 30. Juli (Samstag) unser 3. musikalisches Sommerlager auf der Bieler Höhe.

Anm eldungen nimmt unser Obmann Dr. Fehle, der die Gesamtleitung des Ferienlagers innehat, gerne entgegen. Die musikalische Leitung des Sommerlagers liegt in meinen Händen. Dabei werde ich von vereinseigenen Lehrmeistern unterstützt.

Das tägliche Programm enthält neben Gesamtproben, Einzelüben und G ruppen­spiel auch Unterricht in Musiktheorie (Vorbereitungskurse für den Erwerb der Leistungsabzeichen). Heuer wollen wir wieder eine »Lager-Big-Band« zusammen­stellen.

Kameradschaft und Geselligkeit sollen auch diesmal nicht zu kurz kommen. Ausflüge, Spiele, Lagerfeuer etc. werden das musikalische Wochenprogramm ent­sprechend auf lockern. Ich kann jedenfalls allen Teilnehmern eine erlebnisreiche W oche versprechen!

Reinhard Ellensohn, Kapellmeister

Zur Neuuniformierung unserer KapelleDie letzte Neuuniformierung unserer Gemeindemusik erfolgte im Jahre 1971.In diesen 12 Jahren sind wir rund 300mal (in Worten: dreihundertmal) in Uniform aus­gerückt. Wer von uns trägt einen Anzug so oft und soviele Jahre?Wir wollen bei der bisherigen Uniform bleiben. Nach eingeholten Angeboten kostet der Rock S 3.027,10 inkl. MWSt,die Hose S 1.513,55 inkl. MWSt,und der Hut S 1.213,04 inkl. MWSt.Eine komplette Uniform kommt nach dieser Rechnung auf S 5.753,69 inkl. MWSt.Bei 60 Musikanten macht das den Betrag von S 345.220,80 inkl. MWSt. aus.Durch eine Neueinkleidung darf der normale Vereinsbetrieb nicht eingeschränkt werden. Das heißt, daß der Betrag von S 345.220,80 zusätzlich beschafft werden muß.Diesem Zwecke diente auch unser Flohmarkt.Noch immer sind wir von unseren Freunden und Gönnern unterstützt worden. So sind wir zuversichtlich, daß wir mit Ihrer G roß ­zügigkeit auch die Neuuniformierung meistern werden.»Gemeinsam« ist auch in der Musik alles! Sogar der Solist braucht das Orchester — als Hintergrund. Und die Gemeindemusik Götzis braucht Sie, Sie und auch Sie.G erade Sie!

Für Ihr Wohlwollen danken wir Ihnen herz­lich!

Die Militärmusik kommt!In der jüngsten Vergangenheit haben wir jedes zweite Jahr zu unserem traditionellen Frühjahrskonzert eine bekannte Kapelle eingeladen. Diesmal kommt die Militärmusik Vorarlberg zu uns. Unter Kapellmeister Hauptmann Erich Hendl werden die Musiker im grauen Rock den zweiten Teil des Konzertabends bestreiten.Bitte vormerken: Am Samstag, 7. Mai 1983, um 20.00 Uhr Frühjahrskonzert der Gemeindemusik Götzis 1824 unter Mit­wirkung der Militärmusik Vorarlberg.Bitte halten Sie diesen A bend für uns frei! Das Konzert verspricht ein musikalischer G enuß zu werden.

15. Vorarlberger Landesmusikfest in GötzisDie Vorbereitungen für das 15. Vorarlberger Landesmusikfest, das in der Zeit vom 15. bis 17. Juni 1984 in Götzis stattfindet, sind voll im Gange. Wir werden Sie zu gegebenem Zeit­punkt über das detaillierte Veranstaltungs­programm informieren.Um diese musikalische Großveranstaltung überhaupt durchführen zu können, rechnen wir mit der tatkräftigen Unterstützung der Götzner Bevölkerung.

Im RadioSeit 1962 wurden insgesamt 16 Musikstücke mit der Gemeindemusik Götzis im ORF- Landesstudio in Dornbirn auf Band auf­genommen.Die gewissenhafte Vorbereitung einer Rund­funkaufnahme bringt einer Musikkapelle musikalisch sehr viel. Die Musikanten sind immer froh, wenn eine Aufnahme gelungen ist, dann hat sich auch der Einsatz gelohnt.

Aufnahmen mit der Gemeindemusik waren schon wiederholt in den bekannten Blas­musiksendungen zu hören oder wurden in Wunschkonzerten oder Heimatsendungen gespielt.

Folgende Kompositionen sind im Tonarchiv ■ vorhanden:unter Kapellmeister Michael Fleisch: Graf-Zeppelin-Marsch von C. Teike Adlerflug, Marsch, von H. L. Blankenburg

unter Kapellmeister Arthur Fend:Tarantella von H. Ahninger Con eleganza, Intermezzo, von G . Lotterer Fanfarengrüße, Ouvertüre, von H. Schmid Frühling im Inntal, Walzer, von F. D. Hassel Lustige Polka für 4 Posaunen von H. Hartwig Silberstreifen, Marsch, von D. Herborg San Angelo, Marsch, von S. Rundei Saxo-Trip, Solostück für Saxophone, von H. KolditzMan of many parts, Ouvertüre, von P. Scheffer Little English Suite, von C. Grundman

unter Kapellmeister Reinhard Ellensohn: Slavonicka-Polka, von V. Fuka The Ambassador, Marsch, von T. Kotter Rhapsodie frangaise, von H. v. Lijnschoten Toccatta in Swing, von R. Zettler

Reinhard Ellensohn — 5 Jahre Kapellmeister1978 wurde Reinhard Ellensohn von der Generalversammlung einmütig zu unserem Kapellmeister gewählt. Seither gehört seine Freizeit größtenteils der Blasmusik und im speziellen seiner Gemeindemusik Götzis. Unter Reinhards Leitung bestritten wir drei Rundfunkaufnahmen, mehrere Life-Auftritte im ORF und konnten beim Landesmusikfest 1980 in Hard im Wertungsspiel einen hervorragenden 1. Rang mit Auszeichnung erringen. Auf diese Leistungen sind wir besonders stolz.

Eines seiner Hauptanliegen ist die Aus- und stete Weiterbildung der Jungmusikanten, sowie die vermehrte Abhaltung von Einzel- und Registerproben. So ist es denn auch nicht verwunderlich, daß wir trotz des überdurchschnittlich hohen Jungbläser­anteiles, unter Reinhard Ellensohn ein hohes musikalisches Niveau erreichen konnten.Wir wünschen Reinhard auch weiterhin viel Erfolg!

FlohmarktrückblickeDas Angebot eines Großkaufhauses hätte nicht vielfältiger sein können. Vom Gang- hofer-Roman bis zur Schnupfmaschine, vom Eislaufschuh bis zur Keksdose, vom Bügel­eisen bis zur Wärmeflasche, von der Boden­vase bis zum Minirock, alles was das Herz begehrt, war bei unserem Flohmarkt zu haben. Dementsprechend groß war auch der Andrang der Kauf- und Schaulustigen.Seit Herbst 1982 wurden die verschiedensten G egenstände gesammelt und zuletzt in tage­langer Arbeit sortiert, wenn erforderlich instandgesetzt und verkaufsgerecht auf­gebaut. 130 Musikanten und freiwillige Helfer waren am Verkaufstag im Einsatz.Das war beste Teamarbeit.Wir danken allen Spendern von Verkaufs­gegenständen und den vielen tüchtigen Helfern. O hne ihren vollen Einsatz wäre dieses große Vorhaben zum Scheitern ver­urteilt gewesen. Ein ganz besonderes Dankeschön gebührt aber auch der Familie Steurer, die selbstlos das Fabriksgebäude an der Bahnhofstraße zur Verfügung stellte.

H erausgeber: Gem eindem usik G ötzis 1824 Für den Inhalt verantwortlich:Dr. Walter Fehle, GötzisDruck: G erhard Thurnher KG, 6830 Rankweil