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Dokumentation Informationsphase: Berufsbegleitende Fortbildung für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterIn- nen aus sozial-kulturellen Einrichtungen gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen, Brandenburg der Senatsbehörde für Bildung, Wissenschaft, Kunst und Sport, Bremen des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit, Landesgruppe Berlin des Ministeriums für Soziales und Gesundheit, Thüringen Eva-Maria Antz Prof. Dieter Oelschlägel Ute Sander Birgit Weber VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT e.V.

Informationsphase

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Dokumentationen der Qualifizierungsmaßnahme Konzeptionsphase der Berufsbegleitenden Fortbildung für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus sozial-kulturellen Einrichtungen gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familien und Senioren, jetzt Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend

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DokumentationInformationsphase:Berufsbegleitende Fortbildung fürhaupt- und ehrenamtliche MitarbeiterIn-nen aus sozial-kulturellen Einrichtungen

gefördert aus Mitteln

des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

des Ministeriums für Arbeit, Soziales,Gesundheit und Frauen, Brandenburg

der Senatsbehörde für Bildung, Wissenschaft, Kunst und Sport, Bremen

des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit, Landesgruppe Berlin

des Ministeriums für Soziales und Gesundheit, Thüringen

Eva-Maria AntzProf. Dieter OelschlägelUte SanderBirgit Weber

VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE

ARBEIT e.V.

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IIIIIIIVV

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Inhalts-verzeichnis

Vorwort

I. Die Fachveranstaltungen S. 1Ein Überblick

Das Ei des Kolumbus S. 4Eine Spielanleitung

Haltungen S. 4Schaubild und Erläuterungen

Was bedeutet sozial-kulturelle Arbeit? S. 6Präsentation des Arbeitsansatzes im Rahmen der Fachveranstaltungen

Wir sind, was wir geworden sind. S. 9Darstellung der Geschichte des Verbandes und seines aktuellen Profils

“Der Mensch bleibt weise....” S.18Präsentation des Konzeptes für eine berufsbegleitende Fortbildung

II. Ergebnisse der TeilnehmerInnen-befragung S. 22

III. Und wie geht es jetzt weiter? S. 27Ein Ausblick

IV. Guten Tag ..... Kontakte S. 28

V. Anhang S. 30

Es ist uns ein besonderes Anliegen, diese Dokumentation denKindern Isabel Antz, Marie Jansen, Isabel Jansen und Nils Jansen zu widmen. Ohne ihre Bereitschaft, uns zahlreicheUtensilien ihrer Spielzeugsammlung großzügig zur Verfügungzu stellen, wäre ein wichtiger Teil unserer Arbeit in diesemUmfang nicht möglich gewesen.

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.Slabystr. 1150735 Köln

Tel.: 0221/7606959Fax: 0221/9762972

Unser Dank gilt allen, die an der Vorbereitung und Durchführung dieser Informationsphase mitgearbeitet haben,

insbesondere- allen in der Liste “Guten Tag” aufgeführten Gesprächs-partnerInnen und hier ausdrücklich Frau Dahl und Herrn

Hesse vom BMFSFJ- allen MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle in Köln und der

Außenstelle in Berlin- Monika Schneider, Angelika Klauth und Eva Becker

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Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Neun Veranstaltungen in neun verschiedenen Orten derRepublik innerhalb von acht Wochen - das bedeutete vielPlanung, viel vorbereitende Organisation und eine intensiveReisetätigkeit, kurzum: einen “heißen Herbst”.

Das bedeutete neben zunehmender Routine im Koffer-Packen auch und vor allem eine Vielzahl Eindrücke von denMenschen, die daran teilgenommen haben, und von ihrerArbeit.

Beeindruckt hat uns die Vielfalt und Offenheit, die unsbegegneten - keine Veranstaltung war wie eine andere,jeder Ort hatte und hat seine Einmaligkeit für uns. So habenwir Ausschnitte aus der jeweiligen Arbeitssituation der Teil-nehmerInnen vermittelt bekommen, die u.a. auch zeigten,wie engagiert viele MitarbeiterInnen unter teilweise extremschwierigen Bedingungen in dem Bereich arbeiten. Nebendem breiten Interesse an der Qualifizierungsmaßnahme, dieals ein Unterstützungsangebot auch in dieser Richtung ver-standen wird, haben wir von den TeilnehmerInnen detaillierteRückmeldungen zu ihrem weiteren Bedarf und zu den Inhal-ten erfahren.

Diese Rückmeldungen finden Sie differenziert beschriebenund kommentiert im Bericht von Dieter Oelschlägel anläßlichder wissenschaftlichen Begleitung.

Dem vorangestellt haben wir eine ausführliche Beschrei-bung der Fachveranstaltungen aus unserer Sicht, gedachtauch als Information für Interessierte, die an den Fachveran-staltungen selbst nicht teilnehmen konnten.

Neben der Zuversicht, mit dieser Dokumentation einenweiteren Schritt zur tatsächlichen Durchführung der Qualifizie-rungsmaßnahme zu tun, möchten wir an dieser Stelle einenherzlichen Dank äußern all denen gegenüber, die an dieserPhase in vielfältigster Form mitgewirkt und uns dadurch unter-stützt haben!

Vorwort…

…ein Wort an die Leserinnen und Leser!

Anders als das bekannte Phänomen bei Kinofilmen (ichdenke da an gewisse “Rocky”-Filme), unendlich viele Fortset-zungsgeschichten zu produzieren, sehen wir diese Dokumen-tation – steht sie auch in Folge der Dokumentation der Kon-zeptionsphase – nicht als unendlich fortsetzbar an.

Gleichzeitig bleiben wir uns und dem der letzten Doku-mentation vorangestellten Talmud-Motto treu: “Ein Menschbleibt weise, solange er die Weisheit sucht. Sobald er siegefunden zu haben wähnt, wird er ein Narr.”. Wir habenweiter gesucht und weitere “Weise” gefunden.

Das Ergebnis dieser Suche legen wir hier vor und doku-mentieren mit diesem Bericht die Informationsphase zurgeplanten berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahme fürhaupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in sozial-kulturellenEinrichtungen.

Dieser Informationsphase vorausgegangen war die Kon-zeptionsphase, in deren Verlauf unsere Überlegungen denEinrichtungen vorgestellt, ihre Meinungen dazu mit Hilfe einerFragebogenaktion ermittelt und dokumentiert wurden.

Erfreulicherweise führte das Resultat der Konzeptionspha-se zu einem Bewilligungsbescheid des Bundesministeriums fürFamilie, Senioren, Frauen und Jugend, allerdings mit der Auf-lage, die finanzielle Beteiligung der Länder sicherzustellen.Die nachfolgenden Verhandlungen mit den jeweiligen Länder-ministerien bescherten uns neben einem Einblick in die ver-wirrende Vielfalt von Zuständigkeiten eine variationsreicheBandbreite von Ablehnungs- und Zuwendungsbescheiden(letztere leider nicht so häufig wie gewünscht).

Letztendlich war es dank der Beteiligung der Länder Ber-lin, Brandenburg, Bremen und Thüringen zu der des Bundes-ministeriums möglich, im Herbst 1995 insgesamt neun Fach-veranstaltungen in verschiedenen Bundesländern durchzu-führen.

Diese Fachveranstaltungen hatten zum Ziel, über unserenArbeitsansatz im sozial-kulturellen Bereich sowie über dasKonzept der geplanten Qualifizierungsmaßnahme zu infor-mieren und die Einschätzungen der TeilnehmerInnen - mün-dend in die Frage der konkreten Teilnahmebereitschaft - mitihnen direkt zu diskutieren.

Eva-Maria Antz

Ute Sander

Birgit Weber

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I– 1 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Die Fach-veranstaltungen

Ute Sander

Insgesamt wurden 9 Fachveranstaltungen in ver-schiedenen Bundesländern durchgeführt:

- 17.10.95 in Erfurt (Thüringen)

- 12.11.95 in Berlin(Berlin)

- 20.11.95 in München (Bayern)

- 24.11.95 in Bremen(Bremen)

- 27.11.95 in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)

- 30.11.95 in Trier (Rheinland-Pfalz)

- 4.12.95 in Köln (Nordrhein-Westfalen)

- 7.12.95 in Jüterbog (Brandenburg)

- 9.12.95 in Chemnitz (Sachsen)

Die Fachveranstaltungen richteten sich an haupt- undehrenamtliche MitarbeiterInnen aus nachbarschaftsbezogenenDiensten, wie z.B. ambulante Dienste, hinausreichende Behin-derten-, Kinder-, Jugend- und Altenarbeit, Familienbildungs-stätten, GeschäftsführerInnen nachbarschaftsbezogener Ein-richtungen, VertreterInnen von kommunalen und landesweitenWohlfahrtsverbänden sowie an VertreterInnen kommunalerÄmter, die z.B. mit Planungsaufgaben nach dem KJHG beauf-tragt sind.

Ziel dieser Fachveranstaltungen war, einerseits die spezifi-schen Arbeitsansätze und Hintergründe sozial-kulturellerArbeit zu vermitteln und mit den TeilnehmerInnen in einenAustausch über den aktuellen Stand ihrer Praxis zu kommen.

Zum anderen wurde das geplante, dreijährige Fortbil-dungsangebot des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit e.V.für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in sozial-kultu-rellen Einrichtungen vorgestellt und auf den Bedarf der Teil-nehmerInnen hin diskutiert.

Der Ablauf der Fachveranstaltungen gestaltete sich - bisauf geringfügige Veränderungen - in der Zeit von 9.30 bis16 Uhr wie nachfolgend beschrieben.

1. Beginn der Fachveranstaltung Begrüßung, Einführung in das Tagesprogramm (ggf. Pro-

grammumstellungen), Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen

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2. Sozial-kulturelle Arbeit: “Das Ei desKolumbus?”

(Spielbeschreibung siehe Seite 4)Mit diesem spielerischen Einstieg wollten wir zunächst ein-

mal bewußt und deutlich machen, daß jedes Handeln in dersozialen Arbeit vor dem Hintergrund bestimmter - teilweiseunbewußter - Haltungen erfolgt, und daß es eine Vielzahlunterschiedlicher Lösungsansätze gibt.

Die Bereitschaft der TeilnehmerInnen, sich auf dieses Spieleinzulassen, war je nach räumlichen Möglichkeiten (teilweisemußte das Szenario -ohne Stuhl- am Tisch aufgebaut werden)und nach jeweiliger “Angewärmtheit” unterschiedlich.

Die Diskussionen zu den vorgestellten Lösungsmöglichkei-ten waren sehr lebhaft und von einigen “Aha-Erlebnissen”geprägt (wie bei Vorschlägen, z.B. den/die Freiwillige/n zufüttern, dem/r Freiwilligen die Binde abzunehmen oderden/die Freiwillige/n zu befragen, ob er/sie das Ei über-haupt essen möchte), auch wenn es häufig eine Scheu derTeilnehmerInnen gab, ihren Lösungsansatz praktisch vorzu-führen.

3. “Mit anderen Augen sehen” - Grundlagensozial-kultureller Arbeit

a) “Haltungen” Anknüpfend an die Erkenntnisse aus der vorangegange-

nen Diskussion wurde in Form von “mind-mapping” einSchaubild zentraler Bestandteile von Haltungen und Konzep-ten sozial-kultureller Arbeit aufge-malt.

Die von den Projektmitarbeiterin-nen skizzierten Überlegungen solltendie TeilnehmerInnen dazu einladen,die eigene Haltung sowie ihre All-tagsarbeit auf dem Hintergrundeiner solchen “Folie” zu reflektie-ren.

Von diesem Angebot wurde inunterschiedlicher Form Gebrauchgemacht; teilweise führte es eher zuAbwehr (nach dem Motto “kennenwir schon, ist das altbekannte huma-nistische Bildungsideal”); teilweisewurde es dankbar als Anregung auf-genommen, die gewohnten Wahr-nehmungsbahnen (“Scheuklappen-blick”) zu verlassen und andereSichtweisen auszuprobieren bzw. zudiskutieren.

Gleichzeitig konnte im weiteren Verlauf der Fachveranstal-tung stellenweise wieder darauf Bezug genommen werden,um z.B. bestimmte Phänomene sozial-kultureller Arbeit einer-seits als Schwierigkeiten, andererseits aber auch als Chancenzu betrachten.

b) Präsentation der zentralen Merkmalesozial-kultureller Arbeit

Als eine weitere, einladende Methode, um den Teilnehme-rInnen der Fachveranstaltungen einerseits unseren Arbeitsan-satz vorzustellen, andererseits aber auch in einen Austauschmit ihnen über ihre Erfahrungen zu kommen, hatten wir(zumeist am Vorabend) eine “Ausstellung” aufgebaut, die die6 Grundprinzipien sozial-kultureller Arbeit in Form von sym-bolischen Gegenständen aus unserer Sicht präsentierte.

In Form eines “Museumsrundgangs” wurden die Teilneh-merInnen von Tisch zu Tisch geführt, ihnen die Gegenständeerläutert und sie dann gebeten, Ergänzungen oder Kommen-tierungen vorzunehmen.

Das führte in fast allen Fällen zu lebhaften und angereg-ten Diskussionen, so wie die methodische Aufbereitung diesesThemenbereiches überhaupt immer wieder viel Anklang fandauf Grund ihrer Buntheit, Vielfalt und sprichwörtlichen“Begreifbarkeit” - wenn auch teilweise mit sehr unterschiedli-chen Interpretationsmöglichkeiten.

4. “Wann gelingt es?” - Gedanken zu Kon-zepten und Ideen

Die hierunter verstandene offeneGesprächsrunde zu Eindrücken,Fragen und zu Verknüpfungen mitden eigenen Praxiserfahrungen derTeilnehmerInnen wurde in den mei-sten Fällen - aufgrund von Zeit-knappheit - in den Rundgang inte-griert oder floß in den Tagesord-nungspunkt “Was ist hier möglich?”direkt nach der Mittagspause mitein.

5. Mittagessen und PauseEntgegen dem ausgedruckten Pro-gramm verkürzten wir die Mittags-pause in der Regel auf eine Stunde,da die meisten TeilnehmerInnengegen 16 Uhr abreisen mußten(Hektik vor dem Jahresende, Witte-rungsbedingungen etc.).Die flexible Gestaltung der Mittags-pause (keine Vorbestellungen)ermöglichte es den TeilnehmerIn-nen, die Pause individuell zu nut-

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile.

Zusammenarbeitund

Aktivierungvon Haupt- undEhrenamtlichenMitarbeitern

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– 3 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

zen. Es gab aber durchgängig ein starkes Bedürfnis, denMittagstisch auch zum informellen Austausch zu nutzen.

6. “Was ist hier möglich?”Zu den jeweiligen regionalen “Besonderheiten” hatten wir

jeweils “vor Ort” VertreterInnen der Wohlfahrtsverbände(Paritätischer, AWO), der Ministerien - soweit beteiligt - undggf. andere “ExpertInnen” (PBW, Uni) angesprochen, die ausihrer Sicht über das, was es dort an Projekten und Program-men sozial-kultureller Arbeit gibt, informierten.

Darüber entstanden - wie beab-sichtigt - Diskussion und Austauschzu der Frage, inwieweit das vonunserem Verband vorgestellte Profilsozial-kultureller Arbeit in die jeweili-ge Landschaft paßt.

Der allgemeine Tenor läßt sichinhaltlich positiv und wenig kontro-vers beschreiben; aus förderungs-technischer Sicht gab es aber häufigEinwände und Blockaden, die veran-schaulichten, in welchen existenziellbedrohlichen Situationen sich vieleEinrichtungen befinden. Dies machtes wiederum schwierig, Blick und Kapazitäten für inhaltlicheFragen frei zu bekommen.

7. “Der Mensch bleibt weise....” - Bedürf-nisse und Möglichkeiten für eine Qualifizie-rung in professsioneller sozial-kulturellerArbeit

a) Vorstellung des Verbandes, seinerGeschichte und seiner Angebote

Hier erfolgte - wenn auch häufig in stark gekürzter Form -anhand des “Leporello-Schaubildes” ein Überblick über dieEntstehung und Entwicklung des Verbandes nach dem Motto“wir sind, was wir geworden sind”, eingebettet in das jewei-lige, umgebende Zeitgeschehen, das die Verbandsentwick-lung und den vieldiskutierten Arbeitsansatz des Verbandesnatürlich nicht unerheblich beeinflußt hat.

Aus unserer Sicht bedauerlich war dabei die Tatsache,daß wir diesen kurzen Exkurs in die deutsche Geschichte undEntwicklung sozial-kultureller Arbeit eigentlich nur mit Blickauf die BRD-Geschichte machen konnten (bis auf z.B. knappeHinweise zur Existenz der “Volkssolidarität” in der ehemali-gen DDR).

Interessant bei der jüngsten Verbandsgeschichte war dasHospitationsprojekt Ost-West , unter anderem auch deshalb,weil die Auswertung dieses Projektes zur Feststellung einesgroßen und breiten Interesses bzw. Bedarfes an beruflicherQualifizierung in diesem Bereich und schließlich zur Idee undKonzipierung des Qualifizierungsprojektes geführt hatte.

b) Vorstellung des geplanten Qualifizierungs-projektes für haupt- und ehrenamtliche Mitar-beiterInnen in sozial-kulturellen Einrichtungen

Neben der Visualisierung derBestandteile des Qualifizierungs-projektes per Schautafel hatten dieTeilnehmerInnen in ihren Tagungs-unterlagen zur besseren Nachvoll-ziehbarkeit einen Auszug aus demRundbrief 1/95 sowie eine Kurz-fassung der wichtigsten Daten undStichworte.

Vorgestellt wurde anhand einerSchautafel kurz die Methodologie,die Struktur und die jeweiligen Ele-

mente (Bausteine, Kurswochen, Hos-pitationen und das Abschlußsymposi-

um) mit stichworthaften Beschreibungen.

Das Plenumsgespräch dazu wurde sehr unterschiedlichgenutzt; teilweise gab es sehr konkrete Nachfragen und Inter-essensmeldungen (“genau so was habe ich immer schongesucht”); teilweise wurden die äußeren Rahmenbedingun-gen (ABM, unsichere Situation in den neuen Bundesländernetc.) als maßgeblich dafür angeführt, daß es keine weitereninhaltlichen Nachfragen gab.

8. Zusammenfassung, Fragebogen ....Das Resümee der Veranstaltungen zeigte auf Seiten der

TeilnehmerInnen wie der Veranstalterinnen durchweg positiveResonanz ; Lerneffekte auf beiden Seiten wurden bestätigt.

Mehrfach nachgefragt wurden Informationen zum weite-ren Stand des Qualifizierungsprojektes und des Versands derDokumentation.

Aufgrund vorzeitiger Abreise einiger TeilnehmerInnen (teil-weise zur Mittagspause) konnten leider nicht alle Reaktionenper Fragebogen erfaßt werden.

Anmerkung: Einige Unterlagen aus der Tagungsmappe, diebei den Fachveranstaltungen überreicht wurde, sind imAnhang dokumentiert. Nachfolgend finden Sie die einzel-nen Elemente des Tagesablaufs ausführlicher beschrieben.

TeilnehmerInnen der Fachveranstaltung in Chemnitz

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Bei den Vorbereitungen zu den Fachveranstaltungenhaben wir immer wieder über das Menschenbild, bezie-hungsweise die Haltung der haupt- und ehrenamtlichen Mitar-beiterInnen gesprochen, die eigentlich für das Gelingen dessozial-kulturellen Arbeitsansatzes grundlegend ist.

Liest man/frau die Konzeptionen und Zielerklärungen dereinzelnen Einrichtungen und Projekte, so spiegeln diese dievon uns beschriebene Haltung wider.

Es war uns recht bald klar, daß unsere Auflistung nur einAusschnitt und ein unvollständiger Versuch ist, die Grundhal-

• Szenario: In der Mitte des Raumes liegt einumgedrehter Stuhl, darunter ein gekochtes Ei in einemEierbecher, ein Löffel und Salzstreuer. Ein/e Freiwilli-ge/r wird gesucht und ihm/ihr die Augen verbunden.

Die Aufgabe an die Gruppenmitglieder lautet:”Waswerden Sie tun, um der Person zu ermöglichen, das Eizu essen?”

Die TeilnehmerInnen werden gebeten, kurz einigeNotizen zu ihren Lösungsvorschlägen zu machen unddiese dann anschließend vorzustellen (das geschiehtteilweise durch praktisches Zeigen der Lösungen).

Bei dem anschließenden Auswertungsgespräch wer-den folgende Aspekte diskutiert:

• welche Strategien wurden praktiziert?• welche Rollen wurden in dem Spiel deutlich?• wie ging es dem/der Freiwilligen? Was waren

seine/ihre Wünsche, Erwartungen, Erfahrungen?• welche Haltung, welches Menschenbild wurde/n

sichtbar und waren leitend für die Lösungsvor-schläge?

– 4 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

DAS EI DES KOLUMBUS

Das Ei des Kolumbus in Erfurt.

tung der Menschen zu beschreiben, die in diesem Arbeitsfeldarbeiten.

Ebenso war die Wortwahl auf der einen Seite recht ein-fach, handelt es sich doch bei den Begriffen Geduld, Hoff-nung, Mut und Vertrauen um sehr geläufige Ausdrücke. Auf deranderen Seite haben alle von uns benutzten Begriffe auch denfaden Beigeschmack von abgenutzt, beliebig und moralisch.

Aber durch die Erläuterung, z.B. daß hinter der ÄußerungMut zu haben, laut zu sein auch die politische Einmi-schung, die Aufforderung zu Bürgerengagement steht, bekom-men diese scheinbar abgenutzten Begriffe eine Aktualität undBrisanz, die durchaus einen neuen Blick auf die alltäglicheArbeit ermöglicht.

HALTUNGENBirgit Weber

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– 5 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Das Wissen um die Eingebundenheit läßt den Blickauf die einzelne Persönlichkeit und somit die Hilfestellung beipersönlichen Problemen ebenso zu wie den Blick auf denStadtteil und in die Nachbarschaft, das Eingehen auf Belan-ge und Anforderungen des Gemeinwesens.

Der Blick auf die Welt erleichtert hin und wieder dieErkenntnis, daß manche Problemstellungen allein vor Ortnicht gelöst werden können. Also auch ein Schutz vor viel zuhohen Ansprüchen und damit auch vor unnötigem Energie-und Ressourcenverbrauch.

Die Hoffnung auf Veränderungen ohne die Hoff-nung auf Veränderbarkeit ist wenig nützlich, aber auch

diese Selbstverständlichkeit bedarf von Zeit zu Zeit einesBlickes, um wieder ins Bewußtsein zu rücken.

Interessanterweise gilt dieses Haltungsbild nicht nur fürdie Arbeit zwischen MitarbeiterInnen und NutzerInnen einerEinrichtung, sondern bezieht sich dann folgerichtig auch aufden Umgang der MitarbeiterInnen untereinander, die Zusam-menarbeit mit anderen Einrichtung im Rahmen der effektivenVernetzung, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, sowieauf das Verhalten gegenüber Geldgebern, Förderern undSkeptikern einer Einrichtung oder eines Projektes.

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Sozial-kulturelle Arbeit lebt in den Einrichtungen, denNachbarschaftsheimen und Bürgerzentren. Sie lebt durch undmit den vielen haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen,den BesucherInnen und NutzerInnen der Einrichtungen. Wieläßt sich diese lebendige, bunte, komplexe Arbeitsweise aufeiner eintägigen Veranstaltung und in einem Seminarraumdarstellen und vermitteln?

Wir haben uns für eine möglichst anschauliche Herange-hensweise entschieden und Gegenstände zusammengetra-gen, die aus der konkreten Arbeit kommen oder aber fürAspekte der Arbeit stehen können. Diese Gegenständemachen Alltagserfahrungen im wörtlichen Sinne “greifbar”.Für die TeilnehmerInnen war es zunächst ungewohnt, sichanhand solcher Gegenstände inhaltliche Themen zu verge-genwärtigen, aber es wurde immer wieder schnell deutlich,daß dieser methodische Zugang eine lebendige und anschau-liche Auseinandersetzung ermöglichte.

Zu jedem der 6 Grundprinizipien sozial-kultureller Arbeitgab es also einen Tisch, auf dem auf einem farbigen Tucheine Reihe von Gegenständen ausgestellt wurde. DieseGegenstände lösten Erinnerungen oder Fragen und z.T. sehrunterschiedliche Assoziationen aus.”Ach, das kenn ich gut,das spielt bei uns auch eine große Rolle” war eine Bemer-kung, die spontan fiel bei vertrauten Beispielen aus derArbeit der Einrichtungen: z.B. der dicke Schlüsselbund, dieZigarettenkippen, das Telefon, der Kochtopf usw. Aber auch

die spontane Frage“was soll das denn?”bot Anlässe zum Wei-terdenken, Erzählen,Erläutern.

So wurde die Präsenta-tion des Grundver-ständnisses von sozial-kultureller Arbeit etwasLebendiges im Dialogmit den TeilnehmerIn-nen selbst. Dieser Dia-log, die Gespräche umdie Gegenständeherum, hing auch vonder jeweiligen Zusam-mensetzung der Teil-nehmerInnen, ihreneigenen und bei man-

chen Veranstaltungen auch sehr unterschiedlichen Praxisfel-dern und von der Größe der Gruppe ab. Dokumentieren läßtsich hier also kein Referat, sondern nur die Gegenstände alsGesprächsanlässe. Hinzu kommen aber Aspekte und Fragen,die von den Gesprächsleiterinnen bzw. Moderatorinnen imBlick gehalten wurden bzw. auch je nach Gesprächsverlaufeingebracht wurden, um das jeweilige Grundprinzip sozial-kultureller Arbeit noch besser und konkreter zu verdeutlichen.Lassen Sie sich beim Lesen einladen zu eigenen Assoziatio-nen und Verbindungen zu Ihrer Praxis.

„Enthüllungen“ bei der Fachveranstaltung in Köln

– 6 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Was bedeutetsozial-kulturelle

Arbeit?Eva-Maria Antz

Präsentation des Arbeitsansatzes im Rahmen der Fachveranstaltungen

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– 7 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Orientierung an den Fragen, Interessen undKenntnissen der BesucherInnen und NutzerIn-nen eines Hauses

Gegenstände: Wohnungstürklingel,Fernglas, Mikrofon fürInterviews, Schild “Achtung” mit Hinweisen zu Zeitverschie-bungen und Raumnutzung durch verschiedene Gruppen bzw.Angebote, Fragebogen zur Wohnsituation im Stadtteil, Fotovon der Front eines Mietshauses, bei der sich verschiedeneBewohnerInnen aus dem Fenster lehnen, zwei Figuren einesKegelspiels, Ankündigung einer Modenschau von einer Näh-gruppe

- Gehen wir zu den Menschen oder kommen die Men-schen zu uns?

- Was bedeutet Lebensweltorientierung?- Lokale Orientierung: was liegt auf der Straße, wo mußhingeschaut werden?

- Orientierung an den Stärken- NutzerInnen bestimmen selbst und bestimmen mit- Raum für Kenntnisse und Fähigkeiten der BesucherInnen- ...

Multikulturelles und generationsübergreifen-des Begegnen und Zusammenwirken vonMenschen im Stadtteil bzw. einer Region

Gegenstände: tragbarer Radiorekorder, Kinderspielzeug,Kaffeetasse (die vom Seniorenkaffee stammen könnte), türki-sche Teetasse, asiatische Eßstäbchen, russische Babuschka-Figur, Memorykärtchen, Zigarettenkippen, Kopftuch, Besen,Broschüre zur Geschichte im Stadtteil, Foto von zwei Frauen(eine junge Frau von ca. 18 Jahren sitzt auf dem Schoß eineralten Frau)

- Was bedeutet “alles unter einem Dach”?- Wo liegen die Konfliktpunkte zwischen den Generatio-nen, zwischen Kulturen? Grundsätzliche Probleme und Probleme im Alltag einesHauses

- Was bedeutet die Unterschiedlichkeit von: Nebeneinan-der - Begegnen - Zusammenwirken?

- ...

Effektive Vernetzung mit anderen Einrichtun-gen im Stadtteil

Gegenstände: Stadtplan, Telefon, Fahrradsattel als Sym-bol für weite Wege, Stadtteilzeitung, Wollknäuel, Schere (umeinengende Schnüre zerschneiden zu können)

- Wie entsteht Vernetzung, wo/mit wem ist sie möglich,notwendig?

- Wer sorgt für Vernetzung?- Wie sieht die Zusammenarbeit mit Politik und Verwal-tung (Kommunalpolitik) aus?

- Wie bleibt Vernetzung lebendig? - Wann engt Vernetzung auch ein?- Wo gibt es Konkurrenz?- ...

Hilfe zur SelbsthilfeGegenstände: Maurerkelle, Kochtopf, Angel (dem, der

Hunger hat, nicht Fische schenken, sondern ihn das Fischenlehren), Broschüre zu Selbsthilfegruppen, Werkzeugkasten,Zollstock, Buch zu “Kommunikation in Gruppen”, Nähzeug

- Wie äußert sich Selbsthilfe in den Häusern? (Gruppen,Strukturen etc.)

- Was bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe: Unterstützung, Bera-tung, Freiräume?

- Wie lernen Betroffene, ihre Bedürfnisse und Interessenzu artikulieren?

- Wie gelingt die Kommunikation in den Gruppen und ausder Gruppe heraus?

- ...

Zusammenarbeit und Aktivierung von haupt-und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen

Gegenstände: Uhr, Schlüsselbund, Geldscheine, Pantof-feln (als Symbol für sich-Zuhause-fühlen), Vereinsrecht, Triller-pfeife, Arbeitsvertrag, Flöte (wer gibt den Ton an?)

- Chancen und Probleme der Trägerschaft und ehrenamtli-cher Vorstände

- Rollen und Funktionen von haupt- und ehrenamtlichenMitarbeiterInnen

- Das Wirrwarr von Identifikation, Macht, Engagementund Professionalität

- Strukuren und Kommunikation- Kooperation- ...

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– 8 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Verbindung von sozialer und kulturellerArbeit an einem Ort

Gegenstände: Seidenmalertuch, Graffitispraydose, Kölsch-akademie-Diplom (Teilnahme an einem Mundart-Sprachkur-sus), Sozialhilferatgeber, Prospekt vom “Theater der Erfahrun-gen”, Einladung zu einem Ehrungsempfang einer langjähri-gen Mitarbeiterin des Verbandes, Erste-Hilfe-Verbandszeug,Kohle, Wohngeldantrag, Mundharmonika, Liederbuch

- Wie wird kulturelle Arbeit verstanden?- Warum kulturelle und soziale Arbeit an einem Ort?- Welche Konflikte und Schwierigkeiten entstehen dabei?- Sozial-kulturelle Arbeit und Stadtteil- Lebens- und Arbeitsgeschichte (oral history)- ...

Wichtig ist darüberhinaus noch eine weiterführendeFrage: wie gehören diese Grundprinzipien zusammen?

Um deutlich zu machen, daß erst das Gesamte dieser ein-zelnen Grundprinzipien sozial-kulturelle Arbeit ausmachen,hatte jeder Ausstellungsbereich ein Schild in einer scheinbarseltsam geschnittenen Form in einer je eigenen Farbe. DieseSchilder wurden im Anschluß an den Rundgang durch dieAusstellungbereiche zusammengestellt und ergaben eingroßes Haus aus verschieden großen bunten Teilen.

Vielleicht wären andere Bilder noch treffender: das Par-füm, das sich aus den einzelnen Duftstoffen zusammensetzt.Duftstoffe, die auch einzeln gut duften, aber erst in derZusammenstellung als Parfüm faszinieren. Oder aber der Blu-menstrauß, der in seiner bunten Farbenpracht noch eineandere Wirkung hat als die einzelnen Blumensorten, die aberdennoch für sich schön sind. Welches Bild auch immer: DasGanze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: wie kaum einanderer Bereich der sozialen Arbeit spricht dieser Ansatz dersozial-kulturellen Arbeit den Menschen in seiner Ganzheit an:mit all seinen Bedürfnissen, Interessen, Problemen, in seinemLebensraum und in einer sozialen Gemeinschaft.

In diesem Sinne wollte diese Präsentation den Teilnehmer-Innen der Fachveranstaltungen die Komplexität und die “Far-benpracht”, das Faszinierende des Grundansatzes sozial-kul-

tureller Arbeit vermitteln. Sie wollte aber auch anknüpfen andie Praxis der TeilnehmerInnen und gleichzeitig die einzelnenBereiche, die unterschiedlichen Gewichtungen der Arbeitsfel-der, die in verschiedenen Einrichtungen variieren bzw. oftauch nur in Ansätzen vorhanden sind, wertschätzen. Sohaben viele Projekte und Einrichtungen sehr unterschiedlicheSchwerpunkte. Die Breite des sozial-kulturellen Arbeitsansat-zes impliziert, solche Schwerpunkte mit anderen Arbeitsbrei-chen zu verknüpfen und damit die eigene Angebotspaletteeines Projektes zu erweitern. Dies kann angesichts knapperfinanzieller Mittel nicht nur inhaltlich sinnvoll sein, sondernauch oftmals der Absicherung oder gar erst der Ermöglichungsolcher Arbeit dienen.

Gerade in den neuen Bundesländern, in denen eine Neu-orientierung im sozialen Bereich notwendig geworden ist,sind viele neue Kooperationen und Einrichtungen im Aufbauund in Veränderung. Und finanzielle Engpässe provozierenneue Umbrüche und Entwicklungen - auch in alteingesessenenEinrichtungen in den alten Bundesländern.. So ist sozial-kultu-relle Arbeit auch eine Arbeit in Entwicklung und in ständigerVeränderung. Trotz aller Schwierigkeiten zeigt die Existenzund mehr noch die Buntheit der verschiedenen Einrichtungen,daß dieser Ansatz wirkt und überzeugt.

Page 12: Informationsphase

– 9 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Wir sind, was wir

geworden sind.Eva-Maria Antz

Darstellung der Geschichte des Verbandesauf den Fachveranstaltungen

Geschichte ist ein Weg, eine Entwicklung.So wurde bei der Darstellung der Verbandsgeschichte ein

Leporello aus aneinandergeklebten Texttafeln Epoche für Epo-che aufgeblättert. Bei jeder Epoche standen Daten undNamen/Begriffe aus der Geschichte des Verbandes in derMitte der Tafel - umrandet von Stichworten zur Zeitgeschichte,die immer wieder Einfluß auf die sozial-kulturelle Arbeit undden Verband hatten oder aber sich darin widerspiegelten.

Vorab noch ein Hinweis: der Verband entstand in der“alten” Bundesrepublik Deutschland. Die Stichworte zur Zeit-geschichte sind demnach Stichworte zur bundesrepublikani-schen Zeitgeschichte.

Erst in den letzten Jahren gelang - und mißlang zum Teil -der weitere Blick auf die beiden deutschen Staaten, auf diegemeinsamen Seiten und die gemeinsame Geschichte. Das,was heute an sozial-kultureller Arbeit in den neuen Bundeslän-dern entsteht, hat auch eigene geschichtliche Wurzeln in derDDR oder aber in der neuen deutschen Situation. Diese an sicherforderliche differenzierte Sichtweise bleibt bei dem kurzenAbriß der Verbandsgeschichte weitgehend unberücksichtigt,bzw. findet nicht genügend Platz. Es lohnt sich, dafür Platz zuschaffen und zu nutzen. Zum Teil ist dies in den Diskussionenwährend der Fachveran-staltungen ansatzweise geschehen.Diese Diskussionen können in diesem Rahmen nicht dokumen-tiert werden. Vielleicht finden wir dafür eine andere Stelle.

Vieles ist verkürzt, vereinfacht und vielleicht manchmalauch unterlassen geblieben. Dennoch wird ein Zusammen-hang deutlich, der hier wiedergegeben werden soll.

1. Die WurzelnStichworte zur Zeitgeschichte:*19. Jahrhundert: industrielle Revolution*Verelendung*USA: Einwanderer in den Großstädten*proletarische Wohnviertel

Zur Verbandsgeschichte:Die Wurzeln der sozial-kulturellen Arbeit reichen weit

zurück: in London wurde 1884 Toynbee-Hall gegründet, 1889Hull House in Chicago, die beide als die bekanntesten, frühensettlements gelten. Grundgedanke der Settler bei der Einrich-tung dieser Organisationen war der Wunsch und der Gedankevon sozial bewußten AkademikerInnen, mitten unter den Armenzu leben, um letztendlich mit ihnen ihr Leben zu verbessern.

“ Der Settler kommt zu den Armen als Mensch zum Menschen...er kommt“to bridge the gulf”, um die Klassengegensätze zu überbrücken. Er hat dasVertrauen in gesetzgeberische und Verwaltungsmaßnahmen verloren, die dassoziale Problem vom grünen Tisch aus lösen wollen, und er verabscheut dieherkömmlichen Formeln einer Wohltätigkeit, die demütigt statt aufzurichten,demoralisiert statt zu bessern....

Leben statt Maschinerie, exakte Kenntnisse der zu bessernden Verhältnisse,in die man sich mitten hineinzustellen hat, statt eines unverlässigen Urteils ausder Vogelschau - das ist sein Motto...” (1)

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– 10 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

So gab es in den 80er Jahren des letzten Jahrhundertallein in London 26 Wohnheime in Armenvierteln. Zeichnetesich in den ersten Jahren diese Bewegung durch eine gewisse“Programmlosigkeit” aus, so entwickelten sich aus dem kon-kreten Zusammenleben mit den Armen zunehmend mehr“social settlements”, in denen auch andere ehrenamtliche Hel-ferInnen, die nicht unbedingt vor Ort lebten, miteinbezogenwurden. So wurden schließlich konkrete Bildungs- und Begeg-nungsangebote durchgeführt, es gab Sprachkurse für Einge-wanderte (v.a. in Chicago), Klubräume ermöglichten eingeselliges Zusammensein usw.

Der deutsche Professor Classen war von dieser englischenIdee begeistert und brachte sie nach Deutschland. Er gründe-te 1901 das Volksheim Hamburg. Nun lebten die Mitar-beiterInnen zwar nicht mehr zwischen den Nachbarn derArmenviertel (nur einzelne HelferInnen machten noch diesenSchritt), aber es gab zahlreiche Aktivitäten in 6 verschiede-nen Stadtteilen: Rechtsauskunftsstellen, Klubs, Debattieraben-de usw. Wichtig war ebenfalls die Jugendarbeit und der Ein-fluß der Jugendbewegungen.

Der Erste Weltkrieg hinterließ seine Spuren. Im VolksheimHamburg entwickelte sich ein immer stärkeres politischesSelbstverständnis, das schließlich auch als “Sozialismus” defi-niert wurde.

Das Volksheim will “eine Heimstätte für Gemeinschaften sein, will die Men-schen aller Volksschichten einigen in gegenseitigem Vertrauen zur Arbeit ander geistigen und sittlichen Vertiefung des Lebens und zur Stärkung des Gefühlsgegenseitiger Verpflichtung” .Sozialismus - nicht als Wirtschaftssystem oder -prinzip, nicht als Außenform, sondern als Innenzustand, als eine Gesinnung,eine neue Art der Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen - wurdeproklamiert. (2)

Konkret umgesetzt wurde dieses Selbstverständnis in derSchulungsarbeit, in der Erziehung zum politischen Denken, inAnsätzen der Volksbildung.

Die zweite wichtige Neugründung in Deutschland war1911 die Soziale Arbeitsgemeinschaft Ost (SAG) inBerlin. Der Pfarrer Friedrich Siegmund-Schulze gab sein Pfar-ramt auf, um in ein Arbeiterviertel in Berlin zu ziehen. Dievon ihm initiierte SAG führte sowohl Volksbildung wie auchfürsorgerische Arbeit durch, deren Ziel letztendlich die gesell-schaftliche Integration der Arbeiter war. So diente auch hierdie praktische Sozialarbeit der Überwindung von Klassen-gegensätzen, allerdings gab es im Vergleich zum HamburgerVolksheim eine stärkere Betonung der fürsorgerischen Aufga-ben.

Die Vorläuferin des heutigen Verbandes entstand 1925. Indiesem Jahr wurde die “Deutsche Vereinigung derNachbarschaftssiedlungen” gegründet.

All diese Ansätze verschwanden unter der Herrschaft derNationalsozialisten. Die junge Vereinigung wurde gleich1933 wieder aufgelöst, einzelne Einrichtungen konnten sichnoch halten, aber 1940 wurde dann endgültig auch die SAGin Berlin geschlossen.

2. Die ersten NachkriegsjahreStichworte zur Zeitgeschichte*Nachkriegszeit*soziale Not: Wohnraum, Arbeit, Hunger*Flüchtlinge*Heimkehrer*Heimatlosigkeit*wirtschaftliche Aufbauhilfe der Alliierten*Re-education-Programme der Alliierten

Zur Verbandsgeschichte:Nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus und

des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Neugründun-gen von Nachbarschaftsheimen.

Aber was bedeutet überhaupt Nachbarschaft? Es handeltsich dabei um eine Grundform sozialen Zusammenwohnens,die bestimmt ist von Wir-Empfinden, räumlicher Nähe, Übe-reinstimmung/Teilen von Sitten und Bräuchen etc. Spielregelnfür eine gute Nachbarschaft sind Partnerschaftlichkeit,

Wurzeln

19. Jahrhundert:industrielle Revolution

USA: Einwanderer inden Großstädten

Verelendung

proletarischeWohnviertel

1884 Toynbee-Hall, London

1889 Hull House, Chicago

settlements: AkademikerInnen lebenunter den Armen, um mitihnen ihr Leben zu verbessern

1901 Volksheim HamburgBildungs- und Kulturarbeit, Jugend-arbeit und Jugendbewegungen

1911 Soziale Arbeitsgemeinschaft Ost(SAG) Volksbildung, fürsorgerische Arbeit,gesellschaftliche Integration derArbeiter als Ziel(1940) geschlossen

1925 “Deutsche Vereingung derNachbarschaftssiedlungen”(1933 aufgelöst)

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– 11 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Namentlichkeit, Kompromiß und Toleranz. (3)Die Nachbarschaftsheime wurden gegründet von verschie-

denen, häufig aus den USA stammenden Bewegungen:wichtig waren die Quäker, aber auch andere Träger: in Ber-lin-Neukölln ging z.B. die Initiative von der YWCA (Christli-cher Verein junger Frauen) aus, und das NachbarschaftsheimUrbanstraße, Berlin, wurde mit Mitteln der Klassenlotteriegegründet. Grundanliegen der GründerInnen war ein Ver-ständnis der Nachbarschaftsheime als Beitrag zur Mitmensch-lichkeit (Hilfeleistungen für Bedürftige, Arbeitsbeschaffung,

Jugendarbeit), als Beitrag zur Umerzie-hung der

Deutschen(Mitbestimmung). Die Ideologie der Nach-

barschaftsheime bestand aus den Begriffen Toleranz, Neutra-lität, Überparteilichkeit.

Was der Aufbau dieser Einrichtungen in der Realität derNachkriegsjahre bedeutete, veranschaulicht das Beispiel ausNeukölln, Berlin:

“Prinzip der Arbeit war, daß die deutsche Jugend für sich selber etwasaufbauen konnte, nicht ihr etwas überzustülpen. Im April 1947 konnte in einemGebäude in Neukölln ein Zimmer genutzt werden. Die Armee gab Röntgen-

platten, die gereinigt und zu Fenstern verarbeitet werden konnten. das machtendie Jugendlichen, zunächst für alte Leute, dann für sich selber. Später brachtensie Mütter und Geschwister mit. (...)

YWCA-Gruppen sammelten Kleider, Schuhe, Schokolade...”und ich bekamhaufenweise die Sachen”. Wer eine Stunde Hilfe leistete, bekam einen Scheinund konnte ihn gegen Sachen einlösen. Frauen haben alte Armeesachen umge-arbeitet. Aus sieben Armeeschlipsen konnte man einen Mädchenrock nähen.

Die Jungen haben Tische und Stühle aus Armeebeständen wiederaufgearbeitet.Wichtig war, daß die Frauen aus der Isolation herauskamen, daß sie

etwas für sich tun konnten. Viele Männer waren gefallen oder noch in Gefan-genschaft. Im Nachbarschaftsheim konnten Frauen etwas für die Familie verdie-nen und sich gegenseitig helfen und stärken.

Die Jugendlichen sollten lernen, Spaß haben, volkstanzen, lesen,schreiben...” (4)

Die Quäker spielten in dieser Aufbauzeit eine wichtigeRolle. Ihr Grundprinzip ist die “Heiligung des Alltags” - jedekleine Tat ist wichtig, die Haltung ist wichtig, Hilfe zur Selbst-hilfe, Gewaltlosigkeit, Konsensentscheidungen.

Trotz dieser günstigen Anfangssituation in den erstenNachkriegsjahren geschah der Aufbau im Bewußtsein, daßdie finanzielle Unterstützung durch ausländische religiöseGruppen zurückgehen würde. Diese Aufbauzeit wurde späteroft als “emotionaler Höhenflug” beschrieben mit echter Begei-sterung für den Aufbruch und den Aufbau. Diese Zeit wurde

Leporello zurfrühen

Geschichte

Leporello zurfrühen

Geschichte

Die ersten Nach-kriegsjahre

Nachkriegszeit soziale Not: Wohnraum,Arbeit, Hunger

Flüchtlinge

Heimkehrer

Heimatlosigkeit

wirtschaftliche Auf-bauhilfe der Alliierten

Re-education-Program-me der Alliierten

Neugründungen von Nachbar-schaftsheimen(Quäker, YWCA, Klassenlotterie...)

Nachbarschaftsheime als Beitrag zurMitmenschlichkeit(Hilfeleistungen für Bedürftige,Arbeitsbeschaffung, Jugendarbeit)

Nachbarschaftsheime als Beitrag zurUmerziehung der Deutschen(Mitbestimmung)

Ideologie der NH: Toleranz, Neutra-lität, Überparteilichkeit

Die Fünfziger und frühen Sechziger

“Wirtschaftwunder-zeiten”

Demokratieaufbau

schaffe, schaffe,Häusle baue

1951 Gründung des “Verbandesdeutscher Nachbarschaftheime” inDarmstadt

Aufbau neuer Heime

1952 Internationale Einbindung desdeutschen neuen Verbandes:internationale Konferenz des IFS inAmsterdam

Von der Einzelfallhilfe zur sozialenGruppe:Gruppenpädagogik

Professionalisierung sozialer Arbeit

1961: „meals on wheels“ - Essen auf Rädern im NH Urbanstr.

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– 12 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

vor allem von denen, die dem Faschismus ablehnend gegenü-berstanden, als “Zeit der Befreiung” verstanden. Die Aufar-beitung des Faschismus war dabei aber kaum Thema, es gabauch kritische Einschätzungen der Ideologie der “Überpartei-lichkeit” . So zeigt K. Niestroy in seiner Diplomarbeit auf,daß FDJ-Gruppen in Westberliner Heimen keine Räume beka-men, und formuliert daraus den Vorwurf der Systemanpas-sung an die Amerikaner und d.h. auch des Antikommunis-mus. (5)

Die Grundstimmung der Aufbauzeit wird von IngeborgBlauert, die verschiedene Nachbarschaftsheime in Berlin leite-te, so beschrieben:

“Ich glaube einfach, eine Auseinandersetzung mit dem Faschismus warnoch gar nicht dran. Wir waren irgendwie zu dicht dran. Und ich muß sagen,wenn ich es aus meiner eigenen Sicht sehe, für mich war das ein Aufbruch! Ichwar zukunftsorientiert. Mich hat das wirklich von innen her getrieben wiedermitaufzubauen, so daß ich soviel an das Vergangene, an eine Aufarbeitungnicht dachte. Also das war eine außerordentlich mobile Zeit. Und wir waren jaauch ein bißchen wie die ausgetrockneten Schwämme, muß ich sagen. Wirwaren nicht nur lernbereit, wir waren willig, wir waren begeistert.” (6)

3. Die Fünfziger und frühen SechzigerStichworte zur Zeitgeschichte*“Wirtschaftwunderzeiten”*Demokratieaufbau*schaffe, schaffe, Häusle baue*der “Sozialstaat” Bundesrepublik Deutschland entsteht

Zur Verbandsgeschichte:1951 wurde der “Verband deutscher Nachbar-

schaftheime” in Darmstadt gegründet. Diesem Datum wareine intensive inhaltliche Diskussion vorausgegangen. Bedeu-tete diese juristische Form des Zusammenschlusses eine Hilfeoder eher das Ende der bisherigen Spontaneität und Unmittel-barkeit der Zusammenarbeit? Gleichzeitig wurde aber auchdie Notwendigkeit einer qualifizierten Öffentlichkeitsarbeitimmer dringender, und so war die erste Zielrichtung des Ver-bandes die Unabhängigkeit von ausländischer Hilfe. Aufgabeder ersten Verbandsgeschäftsführerin wurde die Unterstützungund Beratung der Heime in Finanzfragen und Öffentlichkeits-arbeit. Unterstützt wurde sie von Isi Stehr, einer Mitarbeiterindes AFSC (amerikanischer Quäkerverband), deren Aufgabe“fund raising” (Mittelbeschaffung) hieß.

Schon 1952 wurde der neue deutsche Verband auf derinternationalen Konferenz des IFS (internationale Vereinigungder Quäker) in Amsterdam auch international anerkannt, wasin der damaligen Zeit eine wichtige Wertschätzung undUnterstützung bedeutete.

Die meisten Nachbarschaftsheime entstanden bis dahin inBerlin, und so organisierte sich 1952 innerhalb des Verban-des die Landesgruppe Berlin.

Die Arbeit in den einzelnen Nachbarschaftseinrichtungenbekam einen neuen Akzent: von der Einzelfallhilfe zur sozia-len Gruppe. “Gruppenpädagogik” wurde zum zentralenBegriff und Grundverständnis der Arbeit, verknüpft mit einer

zunehmenden Professionalisierung der sozialen Arbeit über-haupt.

Prägend für die konkrete Arbeit und die fachliche Diskus-sion wurde die enge Kooperation mit Haus Schwalbach.Dr. Magda Kelber brachte aus ihrer USA-Emigration die Ideeder “social group work” mit und führte mit KollegInnenzusammen im Haus Schwalbach Fortbildungen für alle durch,die mit Menschen in Gruppen arbeiten. Sinnbilder für dieseneue Pädagogik waren das Flanelltuch zur unterstützendenVisualisierung von Diskussions- und Erkenntnisstrukturen, die“Methode 66”, als Form der Beteiligung aller TeilnehmerIn-nen bei akademischen Vorträgen und viele andere Entdeckun-gen nicht-akademischer Lehrformen.

“Haus Schwalbach verstand und lehrte Gruppenpädagogik als einepädagogische Form der bewußten Nutzung und Steuerung von Gruppenpro-zessen durch Pädagogen und unterschied auf diese Weise Gruppenpädagogikvon der naturwüchsig verlaufenden Gruppenarbeit, die des Pädagogen nichtbedarf. Magda Kelber kleidete den pädagogischen Anspruch, der Gruppen-pädagogik als Pädagogik legitimieren sollte, in acht pädagogische Grundsät-ze, die im großen und ganzen mit der amerikanischen Fachliteratur der 50erund 60er Jahre (etwa: Gisela Konopka) übereinstimmten. Die Prinzipien sind:mit der Stärke arbeiten; Anfangen, wo die Gruppe steht...und sich mit ihr -ihrem Tempo entsprechend - in Bewegung setzen; Raum für Entscheidungengeben...und notwendige Grenzen positiv nutzen; Zusammenarbeit mehr pfle-gen als Einzelwettbewerb; sich überflüssig machen; Weniger durch traditionel-le, persönliche Führungsmittel (Lohn und Strafe, Lob und Tadel) wirksam werdenals durch das Gruppenprogramm.” (7)

Aus heutiger Sicht klingt vieles dieser Prinzipien selbstver-ständlich - für die Zeit nach dem Faschismus waren es unge-wohnte und wichtige Schritte auch zum Demokratielernen.

Fürsorgerische Arbeit und Gruppenarbeit ergänzten sichund gehörten zusammen: wichtig war oft das Ziel, die Besu-cherInnen der Einrichtungen verantwortlich einzubinden, sodaß Ansätze der Selbsthilfe entstanden. Ein kurze Schilde-rung aus dem Jahre 1954 vom Nachbarschaftsheim Wupper-tal verdeutlicht dies:

“Diese Arbeit lief so selbstverständlich mit, daß wir bisher gar nicht aufden Gedanken kamen, darüber Aufzeichnungen zu machen. RegelmäßigeBesucher unserer Programme oder Eltern unserer Kinder, mit denen wir immerwieder Einzelgespräche haben, sind dabei inbegriffen. Es sind oft Menschenaus dem Bunker, und wir freuen uns darüber, daß der Kontakt dorthin imWachsen ist.

Ende letzten Jahres hat sich aus Bunkerbewohnern eine Arbeitsgemein-schaft als eine Art Selbsthilfe-organisation konstituiert. Die ersten zwei Sitzun-gen fanden im Nachbarschaftsheim statt. Aus ihnen hat sich das Anliegeneiner Weihnachtsfeier für die Bunkerkinder ergeben, die ebenfalls in unseremHause mit etwa 120 Teilnehmern stattfand.”(8)

Ein weiteres erwähnenswertes Beispiel, das wirklichGeschichte gemacht hat, ist das Projekt “meals on wheels”oder “Essen auf Rädern” aus dem Nachbarschaftsheim Urb-anstraße, Berlin. In den Stichworten zur Vereinschronologieheißt es:

1961Überlegungen zu “MEALS ON WHEELS” (Quelle: Protokoll der Vorstands-

sitzung am 7.Juni 1961):Der Verein will, ausgehend von ausländischen Erfahrungen, den sta-

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– 13 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

tionären Mittagstisch um “meals on wheels” (Essen auf Rädern) erweitern. Einentsprechender Antrag auf Finanzierung wird von der Klassenlotterie abge-lehnt. Aber das Sozialamt des Bezirksamtes Kreuzberg zeigt nach wie vor star-kes Interesse an der Ausführung des Planes und ließ durch Herrn Rams denVorschlag unterbreiten, von den jetzt ausgegebenen 150 Essen 50 Essen fürdie neue Speisung abzuzweigen.

17.8.1956: Feierstunde zu 5 Jahren “Rollende Speisung”: täglich werden325 Portionen erstellt.(9)

Die zunehmende Professionalisierung in den Einrich-tungen zeigte sich auch in der Entwicklung von Programmhef-ten, Jahresberichten und der Anstellung fester MitarbeiterIn-nen. Ein Beispiel für die Entwicklung von der Nachkriegsnotzu einer anderen Selbstverständlichkeit verdeutlicht der Wegvon der Nähstube zu Nähkursen im NachbarschaftsheimSchöneberg:

“Die zuvor offene Arbeit der Nähstube wird durch die Einführung von Kur-sen abgelöst. Diese sollen jedoch keine starren Formen annehmen, sondern derGruppenarbeit eines Nachbarschaftsheimes entsprechen....

In den frühen 60er Jahren sind noch viele Frauen zur Versorgung ihrerFamilien auf das Nähen angewiesen. Im Zuge der Verbesserung der wirtschaft-lichen Verhältnisse für breite Bevölkerunsgschichten ändert sich allerdings dieBedeutung der Nähstube für die Besucherinnen. Das “Nähen aus der Not her-aus” wird von einem Spaß am Nähen und Nähenlernen abgelöst. Ein Stolzauf das Gelernte und zugleich die Möglichkeit des Kontaktes zu anderen Frau-en treten in den Vordergrund.”(10)

4. Die 68er und die folgenden JahreStichworte zur Zeitgeschichte*Auseinandersetzung mit gesamtgesellschaftlichen undsystembedingten Ursachen sozialer Probleme

*Städtebau: die Unwirtlichkeit unserer Städte*Erziehung - antiautoritäre Erziehung - politisches Bewußt-sein

Zur Verbandsgeschichte:In diesen sogannten “68er Jahren” war und kam viel in

Bewegung. Eingefahrenes und Traditionen wurden in Fragegestellt, es wurde nach gesellschaftlichen und politischenUrsachen und Strukturen gefragt und manches mußte neu for-muliert werden. Diese gesellschaftliche Entwicklung fand invielen Bereichen ihren Niederschlag und Ausdruck im Ver-band.

Bedeutende Schritte waren für den Verband 1969 dieSatzungsänderung, bei der die Ziele des Verbandes um denAspekt der wissenschaftlichen Arbeit als Begleitung der Praxiserweitert wurden und 1971 die Umbenennung des Verban-des zu seinem noch heute gültigen Namen “Verband fürsozial-kulturelle Arbeit”.

Die gesellschaftspolitische Debatte schlug sich 1969 nie-der in der Resolution des Verbandes “gesellschaftspolitischeAspekte von Bildung und Bildungsarbeit”. Diese Resolutionwurde im Rahmen der großen Tagung, die Anfang Mai 1969unter dem Titel “Die Stadt als Raum des denkenden Aufstan-des” in Berlin stattfand, verabschiedet. Hier wurden die Fol-gen der Debatte für sozial-kulturelle Bildungsarbeit formuliert

und deutlich demokratischere Strukturen in den Einrichtungengefordert.

Stichworte aus der Resolution:alle in der sozialkulturellen Arbeit Tätigen sollten vorrangig beachten:

Junge Menschen sind auf die sich stetig verändernden Lebensverhältnisse vor-zubereiten,...Die Überbetonung, die Erfüllung im Berufsleben zu finden, mußzugunsten einer Bewußtmachung der Bedeutung der Freizeit abgebaut wer-den... Die Überbetonung des Leistungsdenken,..,sollte zugunsten der menschli-chen Geltung und Anerkennung Leistungsschwächerer,v.a. auch der älterenMenschen abgebaut werden...Es müssen methodische Wege zur Überwindungschichtenspezifischer Arbeit in den Bildungseinrichtungen gesucht werden....

Vorschläge zu neuen Organisationsstrukturen: Einführung der Drittelparität,Einführung des Rätesystems, Geschäftsführung im Rotationsprinzip (kein Heim-leiter mehr). (11)

Die Resolution endet mit dem Satz “Bei der Durchführungdieser Vorschläge können allerdings hierarchisch-autoritäreVerhaltensweisen der Vereinsmitglieder und der Mitarbeitersowie Auflagen der Geldgeber hinderlich sein.”(12) Dieserealistische Einschätzung hat oft zugetroffen, andererseitsgehen sicher manche Strukturen heute auf den Aufbruch unddie Suche der damaligen Zeit zurück.

Eine entscheidende Entwicklung stellte die zunehmendeDiskussion um “Gemeinwesenarbeit” dar.

Der Blick ging weg von der engen Hauszentriertheit undrichtete sich auf das soziale Gemeinwesen. Dieser Blickwech-sel hatte auch Folgen für das Rollenverständnis des Sozialar-beiters: weg vom helfenden, betreuenden zum beratendenGWAler.

Dazu kam eine deutliche Ausbreitung der Nachbarschaft-heime in Neubauvierteln der expandierenden Städte. Ein Bei-spiel für den radikalen Einstieg in die Gemeinwesenarbeit fin-det in Berlin statt: 1970/71 wird das NachbarschaftsheimCharlottenburg umgewandelt in den “GemeinwesenvereinHeerstraße Nord”, aus dem später (1978) auch ein großesGemeinwesenzentrum entsteht.

“Das Nachbarschaftsheim Charlottenburg e.V. hat 1970/71 seine Arbeitvon der Waitzstraße im Altbauviertel Charlottenburg ins Neubaugebiet Heer-str.Nord verlagert. Mit dem Umzug war auch eine Umorientierung der Arbeitverbunden:

Der Verein öffnet und bindet sich in besonderer Weise an die SiedlungHeerstr.Nord (...). Er ermöglicht allen sozial arbeitenden Gruppen und Perso-nen in der Siedlung die Mitgliedschaft und bietet sich an als organisatorischePlattform und juristischer Träger für in Aktion tretenden Bewohnergruppen.

In seiner sozialen Arbeit praktiziert der Verein neue Methoden dersozialen Arbeit (Gemeinwesenarbeit), wobei er langfristig Verbesserung derLebenssituation im Gemeinwesen anstrebt. Mit seiner Gemeinwesenarbeitmöchte er besonders solche Bewohnergruppen unterstützen, die ihre Interes-sen und Bedürfnisse nicht ausreichend artikulieren und durchsetzen können.Er regt die Bewohner zur Initiative in Gruppen an. Die Arbeitsprozesse derim Siedlungsbereich tätigen Initiativen organisiert er so, daß Lern- und Hand-lungsprozesse bei sozialen Gruppen (z.B. den im Neubaugebiet lebendenEltern) in Gang gesetzt werden, die den Betroffenen helfen, ihre Probleme ingesellschaftlichen Zusammenhängen zu erkennen, zu artikulieren und siemotiviert, an der Verbesserung ihrer Lebenssituation in der Siedlung mitzuwir-ken.”(13)

Die entstehende Fachdiskussion fand auch im Verbandeinen viel beachteten Ort: es entstand die Sektion “Gemein-

Page 17: Informationsphase

– 14 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

wesenarbeit”, die ab 1970 einen eigenen Publikationsteil imRUNDBRIEF als dem Organ des Verbandes erhielt (bis1988).

Der gesellschaftskritische Auf- und Umbruch jener Zeitzeigte auch Auswirkungen auf die verschiedenen Bereichedes Alltags sozial-kultureller Arbeit in den Einrichtungen: spür-bar wurde die Suche nach neuen Inhalten und Methoden vorallem in der Jugendarbeit, die ein deutlich politisierteres

Selbstverständnis widerspiegelte und in

einer verändertenKinderarbeit, bei der auch die Eltern deutlicher in den

Blick kamen. Die Kinderläden boomten, alle redeten von“antiautoritärer Erziehung”. Es wurde experimentiert, disku-tiert, reflektiert - in den “alten” Nachbarschaftsheimen sowieauch in den neueren Ansätzen der Gemeinwesenarbeit.

5. Die späten Siebziger und frühen AchtzigerStichworte zur Zeitgeschichte*soziale Bewegungen: Frieden, Frauen, Ökologie, Dritte Welt

*Bürgerinitiativen*Jugendarbeitslosigkeit

Mitte der Siebziger ist die gesamtgesellschaftliche Stim-mung geprägt von der Schwierigkeit, nach der radikalen Kri-tik am Bestehenden in der Praxis sich bewährende Alternati-ven zu entwickeln: oft geht die Luft raus, Ernüchterungenmachen sich breit, die Diskussionen um “Basisdemokratie”haben zu unklaren Rollen- und Kompetenzverteilungengeführt.

Konflikte entstehen auch zunehmend bzw. immer wiederbeim Thema Ehrenamtlichkeit - bezahlte

Arbeit - Professionalisierung. Problemeentstehen, wenn in Mitgliederversammlungen die Mitgliederz.B. von Bürgerinitiativen durch Stimmenmehrheiten gegendie MitarbeiterInnen arbeiten etc.

Vielleicht waren da die entstehenden Bewegungen klarereOrientierungen und Zusammenschlüsse nach den Zeiten derErnüchterungen? “Profilierungen” finden statt, zahlreicheBereiche bekommen eindeutig inhaltliche, politische und pro-fessionelle Konturen. Dazu zählen z.B. Frauenbewegung,AusländerInnenarbeit, Beratungsarbeit, Ökologiebewegung,Bürgerinitiativen etc.

Leporello zurjüngeren

Geschichte

Leporello zurjüngeren

Geschichte

der “Sozialstaat”BundesrepublikDeutschland ent-steht

Die 68er und die folgenden Jahre

1969 Satzungsänderung des Verbandes(Erweiterung von wissenschaftlicherArbeit)

1971 Umbenennung des Verbandes:“Verband für sozial-kulturrelle Arbeit”

Resolution “ gesellschaftpolitischeAspekte von Bildung undBildungsarbeit” 1969v.a.: Forderung nach demokratischeren

Strukturen in den Einrichtungen

Ausbreitung der Nachbarschaftheimein Neubauviertel der expandierendenStädte

Tagung 1969: “Die Stadt als Raum desdenkenden Aufstandes”

Diskussion um “Gemeinwesenarbeit”

Auseinandersetzungmit gesamtgesell-schaftlichen undsystembedingtenUrsachen sozialerProbleme

Städtebau: die Unwirt-lichkeit unserer Städte

Erziehung - antiauto-riäre Erziehung - poli-tisches Bewußtsein

Die späten Siebziger und frühen Achtziger

soziale Bewegungen:Frieden, Frauen, Ökologie, Dritte Welt

Bürgerinitiativen

Jugendarbeitslosigkeit

1979 Jahrestagung zu “Faschismus-Problematik in der Kinder-, Jugend-und Elternarbeit”

breite Diskussionen um den BegriffKultur bzw. den Zusammenhangvon Sozial- und Kulturarbeit

Profilierungen:- Selbsthilfearbeit- Beratungsarbeit- Beschäftigungsinitiativen- Ausländerarbeit- Frauenarbeit- Altenarbeit

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– 15 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Ein Beispiel für sich verändernde Profilierung ist die Alten-arbeit. Veränderungen von Altsein in der Gesellschaft führenzu Initiativen wie “offensives Altern”, Oma-Dienste (organi-sierte Kinderbetreuungsdienste) und auch zu deutlich genera-tionsübergreifenden Ansätzen.

“Es zeigte sich also, daß die bestehenden Altengruppen im Nachbar-schaftsheim Schöneberg nicht ausreichend für eine sinnvolle Hilfe zur Gestal-tung des Alters und auch nicht offen genug für neue Gruppenmitglieder sind.Dem gegenüber stand unsere Überlegung, daß den alten Menschen in unserer

Gesellschaft die Möglichkeit gegeben werdenmuß, “nütz-

lich” zu sein. Das glauben wir durch die Inte-gration von alten Menschen in den Lebensbereich anderer (vor allem auch jün-gerer) Gruppen der Gesellschaft (die zum Teil auch selbst von einer gewissenIsolation betroffen sind) z.B. in einem Treffpunkt-Cafe erreichen zu können.

In dieser Situation entstand die Idee, den Gelben Laden als zusätzlicheEinrichtung der Altenarbeit mit neuer Zielsetzung zu nutzen.”(14)

Selbsthilfegruppen werden immer zahlreicher undnehmen einen großen Raum auch in den sozial-kulturellenEinrichtungen ein. “Selbsthilfe” umfaßt dabei die Arbeit nachaußen (z.B. Lobbyarbeit) und nach innen (sich selbst helfen).Konflikte um Professionalität und Ehrenamtlichkeit finden auchhier statt!

In der Jugendarbeit wird die zunehmende Jugendar-beitslosigkeit ein unübersehbares Problem: als Antwortversu-che werden zunehmend Beschäftigungsinitiativen entwickeltund angeboten und prägen auch den Alltag in den Einrich-tungen des Verbandes.

Gleichzeitig wird nach neuen Wegen in der Jugendarbeitgesucht und die offene Jugendarbeit weiterentwickelt. Außer-dem findet eine zunehmend bewußte Arbeit mit Jugendlichenunterschiedlicher Nationen statt.

Neben diesen prägenden Entwicklungen in der sozialenArbeit verschärft sich die Diskussion um den Begriff “Kultur”und deren Bedeutung für die Arbeit in den Einrichtungen.Wer macht Kultur, was ist Kultur - Kultur von oben oder vonunten? Auf der Suche nach Antworten werden interessanteProjekte von Stadtteilgeschichte, oral history, etc. entwickelt.

Die Fragen sind drängend:

“Kultur- und Sozialarbeit als zwei Seiten einer Medaille. Gerade die Bür-ger- und Gemeinschaftshäuser haben die Chance, beide Seiten zum Vorscheinbringen zu lassen; auch und gerade im Verhältnis der Zielgruppen zueinander.“Unsere `randständigen` Kinder kämen gar nicht zum Zuge. Wir könnten garnicht mit ihnen arbeiten, wenn es nicht auch im Hause die Vereine und kulturel-len Aktivitäten gäbe” beschreibt ein Mitarbeiter. Aber besteht nicht auch dieGefahr der Veränderung, Verschiebung der Zielgruppenarbeit? Plötzlich arbei-ten wir mit denen, die schreiben können, die sich in Stadtteilgeschichte vertie-fen, als mit den Disco-Typen, den stets so schwer zu Motivierenden.

Heißt dann Kulturarbeit nicht Ausweichen vor den Problemen, die auchdie Sozialarbeit nicht bewältigen konnte? Im Haus entstehen Konflikte zwischenden alten, “traditionellen” Zielgruppen (Kinder, Jugendliche) und den neuen(z.B. Kulturverein). Das verunsichert die professionellen Mitarbeiter.

Das Problem des Verhältnisses Kulturarbeit zu bestimmten Zielgruppen istnoch zu wenig reflektiert. Oder: ist Kulturarbeit Integrationsarbeit gegenüberden unterschiedlichen Gruppen im Stadtteil (Alte-Junge, Einheimische-Auslän-der)? Kann sie neue Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen?”(15)

6. Die Endachtziger und NeunzigerStichworte zur Zeitgeschichte*Die “deutsche Einheit”*Individualisierung*Medienwelt*Ausländerfeindlichkeit*Finanzknappheit*Neue Armut*Freizeitgesellschaft

Zur Verbandsgeschichte:Zahlreiche Aktivitäten und Veränderungen prägen die Ent-

wicklung des Verbandes: 1988 findet in Berlin eine großeinternationale Tagung in Berlin statt. “Nachbarschaftheime alsBrücken zwischen Kulturen”. Im Jahre 1989 gründet sich derLandesverband NRW und die Geschäftsstelle zieht von Berlinnach Köln um.

Die Suche nach einer neuen Verbandsidentität führt zurerneuten Diskussion “was ist sozial-kulturelle Arbeit?” “Offenfür jeden - sonst nichts?”

1988 Internationale Tagung inBerlin: “Nachbarschaftheimeals Brücken zwischen Kultu-ren”

1989 Umzug der Geschäftsstel-le von Berlin nach Köln

1989 Landesverband NRW

1992 Jahrestagung “Was sinddas für Zeiten!”

1994 Hospitationsprojekt Ost-West

Suche nach Verbandsidentität

Multikulturelle Arbeit gewinntneue Bedeutung

“Lebensweltkonzept”

comunity organizing, empo-werment - neue Einflüsse undAnsätze

Die Endachtziger und Neunziger

Medienwelt

Individualisierung

Ausländer-feindlichkeit

Die “deutsche Einheit

Finanz-knappheit

Neue Armut,

Freizeitgesellschaft

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– 16 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Diese Suche bekommt durch die gesamtdeutsche Entwicklung,die mit der Wende oder Einheit - oder wie immer dieser Prozeßzu bezeichnen ist - noch eine viel grundsätzlichere Dimension.

Und was bedeutet sozial-kulturelle Arbeit in einer Gesell-schaft, die von Individualisierung, Medienkonsum und -kom-munikation geprägt ist und in der die finanziellen Rahmen-bedingungen immer enger werden?

“Was sind das für Zeiten” lautet dann auch der Titelder Jahrestagung des Verbandes 1992.

Die Annäherung zwischen Deutschland-Ost und Deutsch-land-West mit allen Schwierigkeiten, anfänglichen Distanziert-heiten und Vorurteilen findet im Verband einen konkreten Wegin der Praxis: 1994 findet ein Hospitationsprojekt Ost-West statt. MitarbeiterInnen aus westlichen und östlichen Ein-richtungen besuchen sich und lernen gegenseitig die Praxisund einen Ausschnitt des Arbeitsalltags kennen. Das Projektwird von vielen angefragt und genutzt und es kommt zu Ent-deckungen, Bereicherungen und anhaltenden Kontakten.

Vorbereitet und begleitet wurde diese Arbeit durch dasOst-West-Kontaktbüro in Berlin, das 1992 im Rahmen desBundesprogrammes “Aufbau freier Träger” eingerichtetwurde. Zentrale Aufgabe dieses Kontaktbüros ist es, den Auf-bau neuer Einrichtungen in den neuen Bundesländern bera-tend zu unterstützen.

Das endgültige Brüchigwerden von alten Errungenschaftenwie Vollbeschäftigung, Sozialpartnerschaft und sozialstaatli-chen Leistungen wird auch in den Einrichtungen des Verban-des immer spürbarer. Sozialstationen, Hauspflege, Schuldner-beratung sind längst selbstverständlich gewordene Initiativender sozialen Arbeit.

Die Diskussion um Lebensweltkonzepte zeigt einenneuen Weg auf, in der Verbindung von individueller, subjekt-hafter Handlungsweise und gesellschaftlichen Ursachen bzw.Strukturen nach anderen Formen der sozial-kulturellen Arbeitund der Gemeinwesenarbeit zu suchen.

“Die Lebenswelt stellt den Horizont dar, innerhalb dessen die Menschenhandeln; sie aber wird durch gesell-schaftliche Strukturen und deren Wandelbegrenzt und beeinflußt.....

Dies kann für ein GWA-Konzept in mehrfacher Weise fruchtbar werden:Erstens gewinnen wir eine Analyseebene für Gemeinwesenarbeiter. Stadt-

teilanalysen sind dann nicht mehr die Datenfriedhöfe statistischen Materials,sondern es kommt darauf an, die Lebenswelt daraufhin zu untersuchen, welcheMöglichkeiten sie für die Menschen bereithält - diese sind zu unterstützen, zuerweitern und gegebenenfalls neu zu schaffen -, und welche Behinderungen siebeinhaltet - diese sind zu beseitigen oder wenigstens zurückzudrängen. Jemehr Möglichkeiten politischen, kulturellen und sozialen Handelns die Lebens-welt bietet, um so mehr Handlungsalternativen im Sinne einer produktiven Aus-einandersetzung stellt sie für die Menschen zur Verfügung.”(16)

Die Frage nach Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung undnach der Zukunft des Gemeinwesens prägt die aktuelle Arbeitdes Verbandes. So wurde im November 1995 in Berlin eineviel beachtete Fachtagung unter dem Titel “Zentrale Verwal-tung oder bürgernahe Gestaltung? Soziale und kulturelleAngebote im Wohngebiet” durchgeführt.

Die ständig wiederkehrende Auseinandersetzung um dasBesondere der sozial-kulturelle Arbeit, besonders auch in derkonkreten Anfrage aus dem Hospitationsprojekt, haben zuder Idee einer Qualifizierungsmaßnahme für MitarbeiterInnenin sozial-kulturellen Einrichtungen geführt. Das Konzept dieservom Verband vorbereiteten Weiterbildung greift die Grundü-berzeugung auf, daß der Ansatz sozial-kultureller Arbeit mehrist als die Aneinanderreihung von einzelnen sozialen oderkulturellen Aktivitäten. Sie ermöglicht sowohl neu einsteigen-den wie auch langjährigen, haupt- wie ehrenamtlichen Mitar-beiterInnen eine fundierte Auseinandersetzung mit und Wei-terentwicklung von theoretischen Grundlagen und praktischenArbeitsformen sozial-kultureller Arbeit.

1 Gisela Oestreich: Nachbarschaftsheime gestern, heute - und morgen? Mün-chen/Basel 1965, S.40

2 Gisela Oestreich, a.a.O., S.49

3 vgl. Gisela Oestreich, a.a.O, S.19/20

4 Dieter Oelschlägel, Rückblick und Erinnerung - 40 Jahre Verband für sozial-kulturelle Arbeit, in RUNDBRIEF 2/91, S.5

5 vgl. Zusammenfassung von Anneliese Baschnagel, o.J., unveröffentlicht

6 Ingeborg Blauert in: Gundi Nietfeld, Sozial-kulturelle Arbeit im Wandel derZeit, Die Geschichte des Nachbarschaftsheims Schöneberg, Berlin 1995,S.35

7 C. Wolfgang Müller: Wie Helfen zum Beruf wurde, Band 2, Eine Methoden-geschichte der Sozialarbeit 1945-1985, Weinheim/Basel 1988, S.60

8 aus: Arbeitsbericht Nachbarschaftsheim Wuppertal, Februar 1954, S.3

9 25 Jahre Nachbarschaftsheim Urbanstraße e.V., Stichworte zur Vereinschro-nologie, 1980

10 Gundi Nietfeld, a.a.O., S. 77

11 Gesellschaftspolitische Aspekte von Bildung und Bildungsarbeit, 2.Mai1969

12 a.a.O.

13 Konzeptionen für das Gemeinwesenzentrum Heerstraße Nord in Berlin. In:RUNDBRIEF 1/78, S.38/39

14 Nachbarschaftsheim Schöneberg, Der Nachbar- Modell für eine integrierteAlten- und Gemeinwesenarbeit. In: RUNDBRIEF 3/78, S.19

15 Dieter Oelschlägel, Kulturarbeit und Sozialarbeit im Stadtteil - Fragen,Widersprüche, Probleme. In: RUNDBRIEF 3/80, S. 47/48

16 Dieter Oelschlägel, Die Probleme verstehen lernen - das Lebensweltkon-zept. In: Dieter Oelschlägel: Nachbarschaftsheime und SozialkulturelleArbeit, Texte 1981-1991, Duisburg 1991, S.79/80

Anregungen zum Lesen: Büchertisch bei den Fachveranstaltungen

Page 20: Informationsphase

Mitglieder unseres Verbandes sind: Nach-barschaftshaus Prinzenallee 58 e.V., Ber-lin; Nachbarschaftsheim Urbanstraße e.V.,Berlin; Nachbarschafts- und Gemeinwe-senverein am Kottbusser Tor Kotti e.V.,Berlin; Nachbarschaftsheim Steglitz e.V.,Berlin; Nachbarschaftsheim SiemensstadtDomino e.V., Berlin; NachbarschaftsheimNeukölln e.V., Berlin; GemeinwesenetageFabrik Osloer Straße e.V., Berlin; Kiez-oase Schöneberg NBH im Pestalozzi-Fröbel-Haus, Berlin; Elele Nachbar-schaftsverein e.V., Berlin; Gemeinwesen-verein Heerstraße Nord e.V., Berlin;Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.,Berlin; Nachbarschaftsheim Mittelhofe.V., Berlin; NUSZ-ufa Fabrik e.V.,Berlin; Förderverein Gaisental.Weißes Bild & Fünf Linden,Biberach; Hustadt Treffpunkt,Bochum; Bürgerhaus Oslebs-hausen e.V., Bremen; Nach-barschaftstreff Bruckhausene.V., Duisburg; Selbstver-waltetes Wohnprojekt Theo-dorstraße e.V., Düsseldorf;Nachbarschaftsheim Frank-furt-Bockenheim e.V., Frank-furt/Main; NachbarschaftshilfeBornheim e.V., Frankfurt/Main;Nachbarschaftszentrum Ostende.V., Frankfurt/Main; Nach-barschaftswerk e.V., Frei-burg; Bürgerladene.V. Beratungs-und Begegnungs-stätte,

Halle; Evangelische Fachhochschule Hannover, Hannover; Bürgerhaus Stoll-werck, Köln; Quäker Nachbarschaftsheime.V., Köln; Arbeitskreis Rheinsteinstraßee.V., Köln; Bürgerschaftshaus BocklemündMengenich e.V., Köln; BürgerzentrumVingst e.V., Köln; Bürgerverein Messe-magistrale, Leipzig; Fort- und Weiterbil-dung Zukunftswerkstatt e.V., Ober-hausen; Nachbarschaftshaus Drewitz e.V.,Potsdam; Wir in der Hasseldelle e.V.,Solingen; Nachbarschaftshaus Wiesbadene.V., Wiesbaden; NachbarschaftsheimWuppertal e.V., Wuppertal. Über die Landesgruppe Berlin angeschlossen sind:Gemeinwesenverein Haselhorst e.V.;

Verein Stadtteil-VHS Halk Köcesiund Pallas-Laden e.V.; Kreuzber-

ger Stadtteilzentrum e.V.; Nach-barschafts- und Selbsthilfezen-trum UFA-Fabrik e.V.; Nach-barschaftsladen e.V., Frei-Zeit-Haus in Weißensee e.V., Nach-barschaftshaus Schönhausere.V.; Rabenhaus e.V.; Nach-barschaftshaus Pfefferberg;Komm. Ortsverein Treptow 90

Paul Robbeson Club e.V.; Nach-barschaftszentrum Hellersdorf

e.V.; „Bürger für Bürger“; Nachbar-schaftshaus Donizetti; Bürgerhaus

Pankow Amtshaus Buchholze.V.; Kiez-Spinne FAS Nach-

barsch. Interessenver-band e.V.; Nach-

barschaftstreff BI15 e.V.

Vorstand des Verbandes: Dr. Herbert Scherer 1. Vorsitzender, MonikaSchneider 2. Vorsitzende, Josef Berners Schatzmeister, BeisitzerInnen Prof. Maya Heiner,Dietmar Freier und Peter Stawenow

Geschäftsführung: Birgit Weber, MitarbeiterInnendes Verbandes: Gudrun Israel (Berlin), Eva Becker, Peter Röger (Köln)

Sie erreichen uns in Köln: Slabystr. 11, 50735Köln Tel: 0221/ 760 69 59 Fax: 0221/ 9 76 29 72in Berlin: Lindenstr. 40/41 10969 Berlin Tel:030/ 253 99 722 Fax: 030/ 253 99 727

Aufgaben des Verbandes• die Förderung sozialer Zentren in Deutschland• die Entwicklung von Initiativen zur Gründung

neuer Vereinigungen und Einrichtungen• finanzielle und sonstige Unterstützung

gemeinnütziger Mitgliedsorganisationen• wissenschaftliche Untersuchungen über die

Grundlagen der Arbeit• die Förderung von Erfahrungsaustausch der

Mitglieder untereinander• MitarbeiterInnenfortbildung• Pflege der Verbindungen des Verbandes und

der Mitglieder mit verwandten Einrichtungendes In- und Auslandes

Laufende Projekte des Verbandes:Bestandsaufnahme der sozial-kulturellen Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland,Erarbeitung eines Modells der Vernetzung zurgegenseitigen Unterstützung.

Berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme fürhaupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen insozial-kulturellen Einrichtungen.

Maßnahme zur Unterstützung sozial-kulturellerArbeit in den neuen Bundesländern (Ost-West Kontaktbüro, Berlin)

– 17 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Das aktuelle Profil

Der Verband ist ein Zusammenschluß von Vereinigungen,die sozial-kulturelle Arbeit in überschaubaren Wohnbereichenbetreiben. Diese Arbeit geht in der Regel von einem sozialenZentrum (Nachbarschaftsheim, Bürgerzentrum, Stadtteiltreffu.a.) aus oder strebt die Einrichtung eines solchen Zentrumsan. Ihr Ziel ist die Entwicklung und Förderung eines Pro-gramms, das den Bedürfnissen einer Nachbarschaft imBereich der Bildung, der sozialen Dienste und der Freizeitgerecht wird, ungeachtet der Nationalität, Rasse oder Weltan-schauung des Einzelnen.

Page 21: Informationsphase

– 18 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

“Der Menschbleibt weise....”

Präsentation des Konzeptes für eine berufs-begleitende Fortbildung

-überarbeitete Fassung-

Mit der Fortbildung sprechen wir haupt- und ehrenamtli-che MitarbeiterInnen vor allem in sozial-kulturellen Einrichtun-gen an.

Obwohl - oder weil - es eine Reihe anderer Fortbildun-gen in diesem Bereich gibt, sehen wir einen Sinn darin, einentsprechendes Angebot zu machen; zum einen, um auf dieBesonderheiten vieler Einrichtungen (zunehmende Mittelver-knappung, ABM etc.) eingehen zu können; zum anderen, umdas Know-How, das sich im Laufe der Jahre in diesemArbeitsfeld entwickelt hat, zu bündeln und weiterzuent-wickeln.

Dabei nicht unerheblich ist der hohe Bedarf nach einerkontinuierlichen und berufsbegleitenden Fortbildung, der ausder Befragung zum Hospitationsprojekt erkennbar wurde.

Besonders hervorhebenswert war und ist uns daher derModellcharakter dieses Konzeptes.

Der liegt zum einen in der weit gefaßten Zielgruppe, dieauch und vor allem Ehrenamtliche aus diesem Bereich mit ein-beziehen will; zum anderen in der prozeß- und themenorien-tierten Verknüpfung der Elemente untereinander.

Struktur der Fortbildung

Im Mittelpunkt steht ein siebenwöchiger Fortbildungszyklus(Kurswochenreihe) für eine geschlossene Fortbildungs-gruppe von etwa 25 bis 30 TeilnehmerInnen (Haupt- undEhrenamtliche). Parallel hierzu wird für den Fortbildungszeit-raum eine sog. Bausteinreihe von offenen Seminarenangeboten. Zwei der Bausteine sind ausschließlich für ehren-amtliche MitarbeiterInnen vorgesehen, und zwei Bausteinewidmen sich besonders dem Thema haupt- und ehrenamtli-cher (Zusammen-) Arbeit. (Die Kurzbeschreibung der Seminar-bzw. Bausteininhalte erfolgt an späterer Stelle.)

Die Hospitation, an der haupt- und ehrenamtliche Mit-arbeiterInnen teilnehmen, findet wie vorgesehen in zwei Pha-sen im ersten und/oder letzten Drittel der Fortbildungsreihestatt. Die jeweilige Vorbereitung und Auswertung der Hospita-tionen wird an Seminarveranstaltungen angebunden.

Die Fortbildung wird abgeschlossen durch ein Symposi-um zu den Fortbildungsinhalten und dient u.a. dem erstenTransfer der Fortbildungsergebnisse in eine (Fach-) Öffentlich-keit. Die Erstellung von Arbeitshilfen und einer ausführlichenDokumentation der Fortbildung dient dem selben Ziel.

Curriculare Grundlagen Die sieben Seminare des Fortbildungszyklus basieren auf

vier curricularen Pfeilern: Methodologie (Theorie),Methodik (Praxis), Entwicklung beruflicher Fähigkei-ten (Rollenkompetenz) und Praxisentwicklung. Die Entfal-tung von Handlungsfähigkeit ist hierbei eine zentrale Katego-

Page 22: Informationsphase

– 19 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

rie: für die FortbildungsteilnehmerInnen und als Bezugsgrößefür sozial-kulturelle Arbeit vor Ort.

Methodologie (Theorie)Die thematischen Bestandteile werden - idealtypisch - in

ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen Einordnung entfal-tet, aufgefächert und in ihren Entwicklungslinien betrachtetsowie in die Konzeption sozial-kultureller Arbeit integriert.

Methodik (Praxis)In ausführlichen Praxisbeispielen werden Erfahrungen aus-

getauscht, konkrete methodisch-handwerkliche Kompetenzenvermittelt und insbesondere „klassische“ Schwachstellen bear-beitet.

Entwicklung beruflicher Fähigkeiten (Rollen-kompetenz)

Die Veränderung beruflichen Handelns und zugrundelie-gender Werthaltungen (Menschenbild etc.) verlangt dieBeschäftigung mit fachlichen und persönlichen „Mustern“. Inder Fortbildung werden Rollen (-bilder) überprüft und neueErfahrungen und Erkenntnisse in ein berufliches Selbstver-ständnis integriert.

PraxisentwicklungBestandteil der Fortbildung sind „Praxisaufgaben“, die

von den TeilnehmerInnen zwischen den einzelnen Seminarwo-chen in ihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarf auch inRegionalgruppen reflektiert werden. Die Erprobung neuerHandlungsmuster bzw. methodischer Herangehensweisendient ausdrücklich sowohl der Erweiterung der beruflichenKompetenz als auch - in der Aus-wertung - einer theoretischen Weiter-entwicklung sozial-kultureller Arbeit.

Im Verlauf der Kurswochen wer-den unterschiedliche methodischeHerangehensweisen praktiziert.Neben einer teilnehmer- und pro-zeßorientierten Bildungsarbeitfließen z.B. Ansätze der Gestaltar-beit und kulturellen Praxis (Theaterusw.) ein. Nicht nur im Sinne einerbiographischen Bildungsarbeit reflek-tieren wir unterschiedliche (sozial-)kulturelle und fachliche Zugänge derTeilnehmerInnen aus den alten undden neuen Bundesländern.

OrganisationIm Fortbildungszyklus sind sie-

ben Kurswochen geplant, die anjeweils fünf Werktagen in einergleichbleibenden Fortbildungsstättestattfinden.

Die Bausteinseminare sind zeitlich kürzer mit jeweils biszu drei Arbeitstagen vorgesehen. Wahlweise und insbesonde-re für ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Vorstandsmitgliederwerden einzelne Bausteine auch an Wochenenden stattfin-den.

Auch für die Bausteinreihe gilt das gleiche Prinzip wie fürden Fortbildungszyklus: neben der Vermittlung von Theoriestehen Praxisfragen und die Vermittlung von Handlungskom-petenz im Vordergrund. Die Bausteine, die sich originär andie ehrenamtlichen MitarbeiterInnen wenden, dienen vorallem dem Erfahrungsaustausch und der Erkenntnisvermitt-lung.

Die Kosten der Seminare und Bausteine werden vor allemfür ehrenamtliche MitarbeiterInnen gering gehalten, da dieMöglichkeiten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, Zeit undGeld für eine Fortbildung zu investieren, deutlich geringersind als bei hauptamtlichen MitarbeiterInnen.

Für die vollständige Teilnahme an den sieben Kurswochenund an einer Hospitationsphase werden die TeilnehmerInnenein qualifiziertes Zertifikat (in Zusammenarbeit mit einemanerkannten Bildungsträger) erhalten.

Die Teilnahme an einem Bausteinseminar oder an einerHospitation wird mit einer einfachen Teilnahmebestätigungbescheinigt.

Kurzbeschreibung der Kurswochen(Den TeilnehmerInnen der Fachveranstaltungen wurden

die möglichen Inhalte der einzelnenElemente anhand einer Schautafelstichworthaft mit den kursivgeschrieben Inhalten beschrieben.)

Kurswoche 1: Orientierung an den Fragen,Interessen und Kenntnissender NutzerInnen der Einrichtung und der Bewohne-rInnen des Stadtteilsmögliche Inhalte:Das Menschenbild in der sozial-kul-turellen ArbeitLebensweltorientierung - Lebens-weltanalyse - AktivierungLokale Orientierung - Orientierungan den StärkenHaltung - MethodeSelbstverständnis und Rolle haupt-amtlicher MitarbeiterInnen Mit- und Selbstbestimmung „Nützliche Dienstleistungen“ Öffentlichkeitsarbeit als Kommuni-kation(...)…alles auf einen Blick!

Page 23: Informationsphase

– 20 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Kurswoche 2: Hilfe zur Selbsthilfemögliche Inhalte:Definitionen und Geschichte von Selbsthilfe Selbsthilfe und BürgerbeteiligungSelbsthilfe und ÖffentlichkeitBeratungs- und UnterstützungsmodelleAnleitung zum Mächtig-SeinOrganisation und Struktur von SelbsthilfeProfessionalität und Selbsthilfe(...)

Kurswoche 3:Verbindung von sozialer und kultureller Arbeit aneinem Ortmögliche Inhalte:Soziale Kulturarbeit - Soziokultur - Sozial-kulturelle ArbeitKulturtheorieAlltagskulturelle Praxis Sozial-kulturelle Arbeit und Stadt(teil)entwicklungKulturelle Eigentätigkeit Kreativität und SinnlichkeitPräsentation und öffentliche Kommunikation

(...)

Kurswoche 4:Multikulturelles und generationsübergreifendesBegegnen und Zusammenwirken von Menschen imStadtteilmögliche Inhalte:Differenzierungskompetenz und AmbiguitätstoleranzRassismus und GewaltEigenständigkeit und IntegrationEinwirken auf ÖffentlichkeitLebensgeschichte und ZeitgeschichteErfahrung und Wissen im LebenslaufAutonomie und SolidaritätOrganisation von Begegnung(...)

Kurswoche 5:Vernetzungmögliche Inhalte:Kategorien, Methoden, Reichweite und Grenzen von Vernet-zungStrategisches ArbeitenKommunalpolitische GestaltungDialog und AutonomieBearbeiten generativer ThemenHerstellen von ÖffentlichkeitModerationstechniken(...)

Kurswoche 6:Zusammenarbeit und Aktivierung von haupt- undehrenamtlichen MitarbeiterInnen

mögliche Inhalte:Rolle und Funktion von ehren- und hautpamtlichen Mitarbeite-rInnenEhrenamtliche VorständeStruktur und MitbestimmungBetroffenheit und EngagementKontrakte - Wünsche und ErwartungenEhrenamt als preiswerte Professionalität?Neues Ehrenamt(...)

Kurswoche 7:Organisation und Gesamtkonzeption sozial-kultu-reller Arbeitmögliche Inhalte:Leitung und Führung in sozial-kulturellen EinrichtungenMitarbeiterInnengewinnung und -förderungFinanzierung, Organisation und StrukturentwicklungBeharren und Verändern Corporate Identity - Regeln und GestaltungSelbstdarstellung - LobbyarbeitÖffentlichkeit als GemeingutKollegiale BeratungPraxisevaluation und KonzeptentwicklungSozial-kulturelle Arbeit als kommunal- und sozialpolitischeInnovation(...)

Kurzbeschreibung der BausteineBaustein 1 (Nur für ehrenamtliche MitarbeiterInnen)

Geschichte und Konzepte sozial-kultureller, nach-barschaftlicher Arbeitmögliche Inhalte:SettlementbewegungSoziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-OstRe-Education und die ersten NachbarschaftsheimeGemeinwesenarbeit - Neue soziale BewegungSozial-kulturelle Arbeit heute - Prinzipien und EntwicklungKonzepte aus der Praxis(...)

Baustein 2(Nur für ehrenamtliche MitarbeiterInnen in Leitungs- bzw. Vorstandsfunktion)

Ehrenamtliche Vorstandsarbeitmögliche Inhalte:Arbeits- und VereinsrechtModelle für VorstandsarbeitSatzungsgestaltungArbeitgeberfunktionDialog und KommunikationUnterstützung und Beratung(...)

Page 24: Informationsphase

– 21 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Baustein 3Arbeit mit Gruppen: Aufgabe für ehren- undhauptamtliche MitarbeiterInnen mögliche Inhalte:Gruppenarbeit und GruppenprozesseFallstricke der GruppendynamikModeration und Gruppenleiten Authentisch leiten - autonom arbeitenEntwicklung und Verselbständigung von Gruppen(...)

Baustein 4Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-) Arbeit:

Erwartungen, Konflike, Modellemögliche Inhalte:Rolle und ErwartungKommunikation Unterstützung und BehinderungUmgang mit KonfliktenEntlohnung von ArbeitEhrenamtliche Arbeit als Ersatz für „teure“ Professionalität? Praxisbeispiele(...)

Baustein 5Kommunalpolitische Selbstverwaltung und Subsi-diarität - Einführungsseminarmögliche Inhalte:Aufbau und Struktur kommunaler Selbstverwaltung (Länderver-gleich)Kommunale PflichtaufgabenVerwaltung und PolitikKommunalreformen und EntwicklungsperspektivenEinfluß auf kommunalpolitische Entscheidungen - Dialog mitVerwaltung und PolitikSozial-kulturelle Arbeit in freier oder kommunaler Trägerschaft(...)

Baustein 6Fundraising und Öffentlichkeitsarbeitmögliche Inhalte:BegriffsklärungVoraussetzungen und Grenzen von FundraisingSpendenakquise und -betreuung Sponsoring Zusammenspiel von Öffentlichkeitsarbeit und FundraisingÖffentlichkeitsarbeit und öffentliche KommunikationMethoden und Techniken von Öffentlichkeitsarbeit(...)

Baustein 7Sozial-kulturelle Arbeit in den neuen Bundeslän-dern: Beispiele, Möglichkeiten und Perspektivenmögliche Inhalte:Alte Einrichtungen - neue KonzepteNeue Strukturen - alte BesucherInnen

ABM-ProblematikBiographische Zugänge und zeitgeschichtliche VeränderungenFesthalten und VerändernÜbergang in freie Trägerschaft - Grenzen und PerspektivenBeispiele(...)

Baustein 8Sozial-kulturelle Arbeit in anderen Ländernmögliche Inhalte:Beispielländer: Frankreich, Niederlande, Großbritannien,Ungarn, Finnland, USAÜbertragungsmöglichkeitenInternationale Dach- und FachverbändeInformation, Austausch und Besuche(...)

Baustein 9(Kommunal-) Politische Einmischung: Re-Politisie-rung sozial-kultureller Arbeitmögliche Inhalte:Einmischung - Aktivierung - Solidarisches HandelnFormen der Bürgerbeteiligung Mitgestaltung bei Planungs- und VeränderungsprozessenSystem und LebensweltBewegungspolitik(...)

Baustein 10Sozial-kulturelle Arbeit und Anregungen ausbenachbarten Konzepten mögliche Inhalte:Grundlagen der Freire-PädagogikGrundlagen der Kritischen Psychologie u. der Gemeindepsychologie Entwicklungen in der KulturtheorieKommunitarismusdiskussionCommunity OrganizationÜbertragungen und Abgrenzungen(...)

FazitDie vielen interessierten Rückmeldungen der TeilnehmerIn-

nen der Fachveranstaltungen (verbal vermittelt) bestätigen unsin unserem Vorhaben, eine Fortbildung für haupt- und ehren-amtliche MitarbeiterInnen in der sozial-kulturellen Arbeit wei-ter vorzubereiten und anzubieten.

Durch die Diskussionsbeiträge wurde auch deutlich, wiewichtig die Rahmenbedingungen (geringe Kosten, Zertifikat,Dauer) sind, so daß z.B. die Anrechenbarkeit der Fortbil-dungsteile auf (länderspezifische) Fort-und Weiterbildungsge-setze weiter geprüft wird.

Auf die einzelnen Inhalte hin gab es wenig Diskussion obihrer Sinnhaftigkeit oder Notwendigkeit hin. Eine differenzier-te Betrachtung der Resonanz bei den TeilnehmerInnen derFachveranstaltungen läßt sich allerdings anhand der Auswer-tung der Fragebögen vornehmen.

Page 25: Informationsphase

II– 22 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Ergebnisse derTeilnehmerInnen-

befragungDieter Oelschlägel

1. Die Befragung

Die TeilnehmerInnen der neun Fachveranstaltungen zurVorbereitung des Qualifizierungsprojektes sind schriftlichbefragt worden. Die Befragung sollte Aufschluß geben über

- die Akzeptanz des vorgestellten Qualifizierungsprogrammes

- die Bereitschaft der BesucherInnen der Fachveranstaltungen, daran teilzunehmen

- curriculare und didaktische Hinweise zur Gestaltung des Programmes.

Die Befragung wurde mit einem - bis auf zwei Fragen -standartisierten Fragebogen als class-room-Befragung durch-geführt. Bei einer Grundgesamtheit von 149 TeilnehmerInnenwar der Rücklauf von 133 Fragebögen (89,26%) auch füreine class-room-Befragung hoch, was für ein hohes Interessean den Fachveranstaltungen und dem vorgestellten Qualifzie-rungsprogramm spricht.

Ein Vergleich der Befragungsergebnisse zwischen den ein-zelnen Veranstaltungen ist wenig sinnvoll, da jede Veranstal-tung unter spezifischen Voraussetzungen und Bedingungenstattgefunden hat. Schon eher vergleichbar sind die Antwor-ten der TeilnehmerInnen aus den alten und den neuen Bun-desländern; hier liegen annähernd gleichviel beantworteteFragebögen vor (53/52). Die Verweigerungsquote (aus wel-chen Gründen auch immer) liegt mit 14,5% bei den Veran-staltungen in den neuen Ländern deutlich höher als die ent-sprechende Quote von 5,4% in den alten Ländern.

Die Berliner Befragung hat insofern einen Sonderstatus,als sie innerhalb einer Fachtagung zur Zukunft des Gemein-wesens des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit als eine sei-ner Veranstaltungen stattfand. TeilnehmerInnen des Kongres-ses aus ganz Deutschland waren auch TeilnehmerInnen dieserFachveranstaltung, so daß diese keinen regionalen Bezug(Berlin) hatte. Die TeilnehmerInnen waren auch nicht, wie beiden anderen Veranstaltungen, speziell zu dieser Fachveran-staltung nach Berlin gekommen.

Es werden also für die folgende Auswertung auch jeweilsdie Fragebögen aus den Fachveranstaltungen der alten Län-der, der neuen Länder und des Berliner Kongresses getrenntausgezählt.

Der Fragebogen selbst beinhaltete Angaben zur Person(Geschlecht, Alter, berufliche Position, Bekanntheit mit sozial-kultureller Arbeit/Gemeinwesenarbeit) und Fragen zur Rück-meldung über die Fachveranstaltung selbst, die im Sinneeiner Veranstaltungskritik für den Veranstalter, kaum aber füreine weitere Planung des Qualifizierungsvorhabens relevantsind, hier also auch nur in geringem Maße berücksichtigtwerden.

Page 26: Informationsphase

– 23 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Weiterhin wurde nach der Nützlichkeit des Programmesund nach wesentlichen inhaltlichen Programmelementengefragt. Die TeilnehmerInnen konnten in einer offenen Frageihre Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen an ein solchesProgramm äußern.

Schließlich wurde nach dem Stand der Entscheidunggefragt, an dem vorgestellten Qualifizierungsprogramm teil-zunehmen, und - falls diese negativ ausfallen sollte - nachden Gründen einer Nicht-Teilnahme.

Aufgrund besonderer Bedingungen wurden die Fragenzur Veranstaltungsrückmeldung in Bremen, Schwerin und Ber-lin nicht gestellt.

2. Zusammensetzung der TeilnehmerInnen derBefragung

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

weiblich 44 30 19 93männlich 8 23 9 40insgesamt 52 53 28 133

Es fällt auf, daß der Anteil der männlichen Teilnehmer inden neuen Ländern (15,4%) deutlich niedriger liegt als in denalten Ländern (43,4%), in Berlin (47,4%) und im Gesamt-schnitt (30,1%).

Auch im Altersdurchschnitt unterscheiden sich die Teilneh-merInnen aus den neuen Ländern von denen aus den altenLändern. Sie sind durchschnittlich älter und gehören eher derAltersgruppe der 40 bis 60jährigen an, während die West-deutschen eher der Altersgruppe der 30 bis 45jährigenangehören, wie die folgende Tabelle zeigt:

Alter neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

20 - 25 1 0 0 126 - 30 4 4 4 12 31 - 35 4 14 4 2236 - 40 7 8 4 1941 - 45 11 13 5 2946 - 50 13 5 1 1951 - 60 11 6 6 23über 60 1 2 4 7k.A. 1 1

Der überwiegende Teil der Befragten (85,7%) ist haupt-amtlich tätig, die wenigen - 17 - Ehrenamtlichen in der Befra-gung sind fast ausschließlich Vorstandsmitglieder in Trägerein-richtungen der sozial-kulturellen bzw. Gemeinwesen-Arbeit.

Die Tätigkeiten sind noch einmal differenziert worden:

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

Geschäfts-führung 5 4 3 12Vorstand 3 8 6 17leitendeTätigkeit 14 14 2 30päd./soz.arb.Tätigkeit 21 22 13 56Verwaltung 1 2 2 5Praktikum 1 1 1 3anderes 7 2 1 10

Es ist nicht ausdrücklich nach ABM-Tätigkeiten gefragtworden, deshalb sind Angaben dazu nicht besonders aus-sagekräftig. Dennoch scheint es mit erwähnenswert, daßABM-Nennungen (6) nur aus den neuen Ländern kamen;dort war auch der Anteil der Begründung der Nichtteilnah-me an der Qualifizierungsmaßnahme infolge beruflicherUnsicherheit oder Perspektivlosigkeit höher als bei denWestdeutschen.

85,7 % der Befragten haben in irgendeiner Weise schonBekanntschaft mit skA/GWA gemacht, lediglich 14,3% vonihnen haben noch nie etwas davon gehört. Die folgendeTabelle zeigt einige interessante Einzelheiten:

Zum einen scheint die Ausbildung nicht der zentrale Ortzu sein, wo man der skA/GWA begegnet. Die Abstinenz derFachhochschulen gegenüber skA/GWA wird ja auch anderen-orts beklagt. Lediglich ein knappes Viertel (24,56%) derjeni-gen, die schon mal was von skA/GWA gehört haben, tatendies in der Ausbildung, davon interessanterweise die meistenin den neuen Ländern. Der Anteil derer, die skA/GWA auseigener Praxis kennen, liegt im Westen deutlich höher als imOsten, insgesamt immerhin bei 58,8 %. Daraus kann mandurchaus den Schluß ziehen, daß ein großer Teil - und dashalte ich für das gesamte Feld der skA/GWA für zutreffend -seine Praxis nicht auf der Basis einer vorausgegangenen Aus-bildung absolvieren. Da es auch nur wenige waren, die beidieser Frage die Fortbildung erwähnten, wird schon hier diegroße Bedeutung deutlich, die einer theoriegeleiteten undpraxisbezogenen Qualifizierungsmaßnahme für skA/GWAzuzusprechen ist.

Page 27: Informationsphase

– 24 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Kenntnis von skA/GWA (Mehrfachnennungen warenmöglich):

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

ja, davongehört,gelesen 16 14 4 34ja, Ausbildung 15 5 8 28ja, eigene Praxis 13 31 23 67ja, anderes 4 3 2 9******************************************ja, insgesamt TN 44 44 26 114nein 8 9 2 19

3. Zur Akzeptanz des Qualifizierungs-programmes

Zur Beantwortung der Frage nach der Akzeptanz des vor-gestellten Qualifizierungsprogrammes können mehrere Fra-gen als Indikator herangezogen werden. Zum einen diedirekte Frage: Wie hat Ihnen das vorgestellte Programmgefallen? Zum anderen die Frage, für wie hilfreich das Pro-gramm für die jeweilige Praxis angesehen wird.

Schließlich kann man in gewisser Weise auch Schlüssehinsichtlich der Akzeptanz aus der Begründung für die Nicht-teilnahme am Programm schließen.

Die Frage: Wie hat Ihnen das vorgestellte Programmgefallen? sollte mit „Schulnoten“ von 1 bis 6 beantwortet wer-den. Immerhin vergaben mehr als 2/3, nämlich 68,42% fürdas vorgestellte Programm die Noten „sehr gut“ und „gut“und nur ein knappes Zehntel (9,77%) benotete das Programmmit „4“ und schlechter. Da ist es sicher nicht übertrieben, voneiner hohen Akzeptanz zu sprechen.

Die Tabelle schlüsselt das noch etwas auf. Das vorgestellteProgramm wurde wie folgt benotet:

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

sehr gut 9 13 5 27gut 29 22 13 64befriedigend 9 11 6 26ausreichend 3 5 2 10mangelhaft 1 1 0 2ungenügend 0 0 0 0k.A. 1 1 2 4

Entsprechend günstig für das vorgestellte Programm fälltauch die Antwort auf die Frage aus, für wie hilfreich die Teil-nehmerInnen das vorgestellte Programm halten:

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

sehr hilfreich 8 15 6 29hilfreich 22 22 14 58teils/teils 15 8 5 28weniger hilfreich 5 1 0 6sehr wenighilfreich 0 2 0 2k.A. 2 6 3 11

Auch hier kann man von einer hohen Akzeptanz spre-chen, wenn auch in Abstufungen. Die Qualifizierungsmaß-nahme wird für mindestens hilfreich angesehenin den alten Ländern von 30 von 52 TN (= 57,7%)in den neuen Ländern von 37 von 53 TN (= 69,8%)auf dem Berliner Kongreß von 20 von 28 TN (= 71,4%)insgesamt von 86 von 133 TN (= 64,7%)

Abgelehnt wurde sie lediglichin den neuen Ländern von 5 Personen,in den alten Ländern von 3 Personen,in Berlin von niemandem, d.h. insgesamt von nur 8 Personen(= 6%).

4. Zur Teilnahmebereitschaft der Befragten Es wurde gefragt, ob die TeilnehmerInnen erwägen, an

der vorgestellten Qualifizierungsmaßnahme teilzunehmen.Dabei haben sich 62 TeilnehmerInnen (46,6%) positivgeäußert: 15 Personen (11,3%) haben ihren Entschluß zurTeilnahme bekundet, 47 (35,3%) erwägen eine Teilnahme. 9Personen können so schnell keine Aussage machen. Insbeson-dere wenn man in Betracht zieht, daß auch die “Nein-Sager”durchaus als MultiplikatorInnen für das Konzept, das vielevon ihnen offenbar überzeugend fanden, fungieren könnten,machen diese Zahlen deutlich, daß ein erster Durchlauf, fürden an eine MindestteilnehmerInnenzahl von 20 Personengedacht war, gesichert sein dürfte. Ehe wir den Gründen füreine Nicht-Teilnahme noch kurz nachgehen wollen, möchteich auch die positiven Aussagen noch differenzieren:

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

ja, ich werde 2 7 6 15teilnehmen

ich erwäge eine 17 19 11 47Teilnahme

positive Aussagen 19/(36,5%) 26/(49,06%) 17/(60,7%) 62/(46,6%)

insgesamt

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– 25 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Was sind nun die angegebenen Gründe für die Nicht-Teilnahme?(Mehrfachnennungen waren möglich)

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

Inhalt 1 1 0 2

Programm gefälltnicht 1 0 0 1

Zeit 17 13 6 36

Geld 7 5 0 12

bereits inAus-u.Fortbildg. 2 3 0 5

andere berufl.Interessen 2 3 1 6

berufl. Perspektiven(ABM, Alter ...) 7 2 1 10

Diese Begründungen zeigen, daß die Kosten offenbarkeine so dominante Rolle spielen. Inwieweit das Zeitargumentreal zutrifft, muß Spekulationen überlassen werden; immerhinist es auch im Alltag das Argument, das man vorschiebt,wenn man andere Ablehnungsgründe nicht nennen will. Mög-licherweise liegt hier auch noch ein Potential, das für die Teil-nahme gewonnen werden könnte.

Die anderen Gründe - immerhin bei 21 Nennungen - sindnachvollziehbar; sei es, daß die Befragten schon an einerFortbildung teilnehmen, sei es, daß sie aus der ABM-Perspek-tive für sich keine Motivation entwickeln können.

5. Curriculare und didaktische HinweiseCurriculare und didaktische Hinweise können aus drei

Ebenen des Fragebogens gewonnen werden. Zum einen fragtdie Frage 15 sieben curriculare Bereiche hinsichtlich ihrerGewichtung für die TeilnehmerInnen ab:

- Orientierung an den Fragen, Interessen und Kenntnissender BesucherInnen und NutzerInnen der Einrichtung/desHauses (Orientierung)

- multikulturelles und generationsübergreifendes Arbeiten(Integration)

- effektive Vernetzung im Stadtteil (Vernetzung)- Hilfe zur Selbsthilfe (Selbsthilfe)- Aktivierung und Kooperation von haupt- und ehrenamtli-chen MitarbeiterInnen (Aktivierung)

- Verbindung von sozialer und kultureller Arbeit an einemOrt (Verbindung)

- Organisation und Gesamtkonzeption sozial-kulturellerund/oder Gemeinwesenarbeit (Organisation)

Die Antworten bestätigen weitgehend die Auswahl derLerninhalte im Programm. Wenn man aufgrund der Befra-gungsergebnisse eine Rangreihe für die erfragten curricularenBereiche aufstellt, ergibt sich folgendes Bild:

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt

Verbindung Organisation Aktivierung OrganisationVernetzung Orientierung Orientierung OrientierungOrganisation Verbindung Organisation VerbindungOrientierung Vernetzung Selbsthilfe VernetzungSelbsthilfe Aktivierung Verbindung AktivierungAktivierung Integration Integration SelbsthilfeIntegration Selbsthilfe Vernetzung Integration

Die insgesamt für am wesentlichsten gehaltenen Bereichesind danach: Organisation und Gesamtkonzeption sozial-kul-tureller und Gemeinwesenarbeit und die Frage der Besucher-Innen-Orientierung in den Einrichtungen. Für nicht besonderswichtig wird - übereinstimmend in allen Befragungen - dercurriculare Bereich “multikulturelles/ generationsübergreifen-des Arbeiten” gehalten.

Für die beiden am wenigsten genannten Bereiche (multi-kulturelles/generationsübergreifendes Arbeiten und Selbsthil-fe) wird zu überprüfen sein, ob sie zu einer curricularen Ein-heit (Kurswoche) zusammengezogen werden können odereher den Bausteinen zuzuordnen wären.

Aus den Fragen nach dem, was für die Fortbildung nochgewünscht wird, kommt man zu Hinweisen, was dann in denBereich der Kurswochen übernommen werden könnte.

Hier sind die Antworten gebündelt worden. Es werdennur die genannt, die mehr als drei Nennungen erhaltenhaben:

Gewünscht werden- Themen, die den politischen Kontext der skA/GWAArbeit berücksichtigen (Kommunalpolitik, Arbeitsmarktpo-litik etc.): 7 Nennungen, davon drei mal der Wunsch“Öffentlichkeitsarbeit”

- Finanzierungsfragen incl. “Fundraising”: 7 Nennungen- Fragen, die methodisches Arbeiten (incl. Sozialplanung,Aufbau von Nachbarschaftshilfe, Vernetzung) betreffen:7 Nennungen

- Berücksichtigung der Situation der TeilnehmerInnen: 6Nennungen. (Dies wird durch die Ergebnisse der “Semi-narkritik” verstärkt)

- Probleme der Professionalität und des Selbstverständnis-ses von sozial Tätigen: 5 Nennungen

- Erfahrungsaustausch: 5 Nennungen- Probleme der Ehrenamtlichkeit: 4 Nennungen

Page 29: Informationsphase

– 26 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Das Ergebnis legt nahe, die Bausteine 5 (KommunaleSelbstverwaltung) und 9 (Kommunalpolitische Einmischung)zusammenzufassen und zu einer Kurswoche zu machen.

Ansonsten bestätigt das Ergebnis durchaus die curricula-ren Entscheidungen des vorgestellten Programmes.

Allerdings muß an dieser Stelle auch gesagt werden, daßdurch die Befragung nicht erhoben wurde, ob die Teilnehme-rInnen bei ihren Antworten den Unterschied zwischen Semi-naren/ Kurswochen und Bausteinen und die unterschiedlichenOptionen von der Teilnahme am Gesamtzyklus bis zur Aus-wahl eines Bausteines mitbedacht (und überhaupt für sich rea-lisiert) haben.

Die Tagungskritik - insofern sie Hinweise auf die weitereKursarbeit geben kann - konzentriert sich auf zwei Punkte:zum einen wird sehr stark der Wunsch nach Erfahrungsaus-tausch und dem Vorstellen konkreter Projekte deutlich (7 Nen-nungen), zum anderen wurde kritisiert, daß zu wenig dieSituation „vor Ort“ bzw. die Vorkenntnisse, Befindlichkeitenund Bedürfnisse berücksichtigt worden seien.

6. ZusammenfassungDie Befragung hat insgesamt ergeben, daß das Pro-

gramm eine hohe Akzeptanz erfährt und mit der vorgese-henen Mindestteilnehmerzahl auch durchgeführt werdenkann. Berücksichtigt man, daß sofort nach der Programm-vorstellung die Befragung durchgeführt wurde, ohne daßdie TeilnehmerInnen Gelegenheit zur Abstimmung mit ihremberuflichen und privaten Umfeld hatten, ist eine Teilnahme-zusage von mehr als 10% der Befragten ein beachtlichesErgebnis.

Daß es gelungen ist, noch ein weiteres Drittel der Befrag-ten für eine mögliche Teilnahme zu motivieren, zeigt, daß dasProgramm durchaus ihren Interessen entspricht und für ihrePraxis als hilfreich angesehen wird. Insofern wird auch dasmethodisch-didaktische Vorgehen bestätigt, durch eine Vorun-tersuchung Interessen und Bedürfnisse in den Einrichtungenabzufragen und zur Grundlage der curricularen Planungenzu machen.

Die Begründungen für die Nichtteilnahme an der vorge-stellten Qualifizierungsmaßnahme stellen sehr deutlich keineAblehnung der Maßnahme selbst dar, sondern verweisen aufArbeitsbedingungen, die der Fortbildung im Wege stehen.Eine weitere Werbung für dieses Fortbildungsprogramm mußsich daher auch gezielt an die Arbeitgeber/Träger der poten-tiellen TeilnehmerInnen wenden, und auf der anderen Seiteauch den Wert eines Abschlußzertifikates auf dem Arbeits-markt klären und verdeutlichen.

Das Ergebnis unserer Befragung spricht keinesfalls für dasAngebot getrennter Kurse für TeilnehmerInnen aus den altenund den neuen Bundesländern. Es legt allerdings nahe, sichvor Beginn der Maßnahme des Umfeldes und der Arbeitsbe-dingungen der TeilnehmerInnen zu vergewissern und dieseInformationen in die didaktische Planung einzubeziehen.

Page 30: Informationsphase

III– 27 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Und wie geht es jetzt

weiter ...?Birgit Weber

Mit der Informationsphase zur berufbegleitenden Qualifi-zierungsmaßnahme für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterIn-nen in sozial-kulturellen Einrichtungen ging die zweite Vorlauf-und Überprüfungsmaßnahme zum angedachten Weiterbil-dungsangebot des Verbandes zu Ende. In den vergangenenMonaten wurde uns dabei deutlich, welche Vielfalt, welcherReichtum in der sozial-kulturellen Arbeit steckt, aber auch wel-che Tücken und Unsicherheiten die Finanzierung und langfristi-ge Planbarkeit für diesen Arbeitsansatz hat. Wir hoffen, daßdurch unser Engagement die Vorzüge, die Effektivität und Effi-zienz von Nachbarschaftshäusern, Bürgerzentren und stadt-teilorientierter Sozialarbeit verdeutlicht werden konnte.

Das nun vorliegende Ergebnis bestärkt uns in unseremVorhaben, die Qualifizierungsmaßnahme in ihrer Vielfalt(Kurswochen, Bausteine, Hospitation und Symposium) anzu-packen. Jedoch stehen noch einige Hindernisse im Wege, diees zu überwinden gilt.

Wir gehen davon aus, daß eine TeilnehmerInnengruppefür die Kurswochenreihe zustande kommen wird, jedoch nur,wenn die Rahmenbedingungen der Maßnahme festgeschrie-ben und verbindlich sein werden. Bezüglich der fachlichenAusstattung sehen wir dort keine Probleme, aber die finanzi-elle Absicherung ist im Moment noch nicht endgültig geklärt.

Die Beteiligung des Bundesministeriums für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend ist in Aussicht gestellt unter der Maß-gabe, daß sich weitere Bundesländer an der Finanzierungder Gesamtmaßnahme beteiligen. Die Aussagen der Länderüber eine Beteiligung sind jedoch noch sehr vage, und übereine Beteiligung kann erst entschieden werden, wenn der Lan-deshaushalt verabschiedet wird. Eine Aussage über die Höheder Beteiligung, gar über das Haushaltsjahr hinaus, scheintsehr schwierig zu sein.

Als Verband ist es für uns unseriös, verbindliche Abspra-chen mit den TeilnehmerInnen über 3 Jahre zu treffen, ohnedie Gesamtmaßnahme abgesichert zu wissen.

Von daher können wir heute noch keine verbindlichenAussagen zur Durchführung der Kurswochen machen. UnsereBemühungen gehen demzufolge in die Richtung, neueAbsprachen und Wege zu finden und Rahmenbedingungenzu schaffen, die trotz der beschriebenen Hindernissen ver-bindliche Absprachen mit allen Beteiligten ermöglicht.

Aber ermuntert durch die Konzeptions- und Informations-phase wollen wir auf alle Fälle unsere Kraft in die Umsetzungder Qualifizierungsmaßnahme setzen.

Dies bedeutet:1) Abklärung der finanziellen Rahmenbedingungen2) Endgültiges Erstellen des Curriculums3) Ausschreibung der Maßnahme4) Beginn des ersten SeminarsBezüglich der Bausteinseminare möchten wir gerne noch

vor Sommer 1996 mit dem ersten Baustein beginnen; dieerste Seminarwoche planen wir für Herbst 1996.

Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben gezeigt,daß der Weg von den Verhandlungen bis zur Genehmigungder finanziellen Mittel sehr zeitintensiv ist, die letzte Zusageaus einem Bundesland war z.B erst im Dezember möglich.Dies beeinflußt die Gestaltung der Maßnahme erheblich.

Unter diesem Aspekt werden wir natürlich weiter mit denBundesländern um deren Beteiligung in Verbindung und Ver-handlung treten, aber es ist unumgänglich, uns eine Frist zusetzen, in der die Länderbeteiligung ausgehandelt sein muß.Ansonsten wird es nicht möglich sein, die Maßnahme wiegeplant durchzuführen.

Sobald wir in der finanziellen Gestaltung einen Schritt wei-ter sein werden - angestrebt ist März 1996 - werden wir diepotentiellen TeilnehmerInnen und Einrichtungen informieren.

Page 31: Informationsphase

IV– 28 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Herr Dr. Scherer, Landes-gruppe Berlin

Frau Dr. Völker, Senatsver-waltung für Soziales, Berlin

Herr Penk, Senatsver-waltung für Soziales, Berlin

Herr Göbbel, Senat für Bildung, Wissenschaft, Kunstund Sport, Bremen

Herr Jonas, BürgerhausOslebshausen, Bremen

Herr Lindemeyer, Senat fürBildung, Wissenschaft, Kunstund Sport, Bremen

Frau Loers, Senat für Bildung,Wissenschaft, Kunst undSport, Bremen

Frau Packmar, Institut fürsoziale Weiterbildung, Bremen

Frau Fischer-Menzel, Behördefür Arbeit, Soziales undGesundheit, Hamburg

Herr Winkler, ParitätischerLandesverband Thüringen,Erfurt

Frau Dahl, Bundesministeriumfür Familie, Senioren, Frauenund Jugend, Bonn

Herr Hesse, Bundesministeri-um für Familie, Senioren,Frauen und Jugend, Bonn

Frau Kröbel, Kultusministeri-um, Sachsen-Anhalt

Frau Quaas, JugendamtChemnitz, Sachsen-Anhalt

Herr Stauch, LAG Soziokultur,Sachsen-Anhalt

Herr Dr. Klimant, Ministeriumfür Arbeit, Gesundheit, Sozia-les und Jugend, Schleswig-Holstein

Herr Brösamle, Ministeriumfür Arbeit, Gesundheit undSoziales, Baden-Württemberg Herr Uffrecht, Paritätisches

Bildungswerk Bayern

Frau Eberhard, Ministeriumfür Arbeit und Soziales, Brandenburg

Frau Kamp, BBJ ServiceGmbH Potsdam, Branden-burg

Frau Koch, Nachbarschafts-heim Jüterbog, Brandenburg

Frau Popp, Landesgesund-heitsamt, Brandenburg

Frau Segger, Ministerium fürArbeit und Soziales, Brandenburg

Herr Wendte, Ministerium fürArbeit und Soziales, Brandenburg

Herr Dr. Selbach, Ministeriumfür Arbeit, Gesundheit undSoziales, Baden-Württemberg

Herr Kippes, BayerischesStaatsministerium für Arbeitund Sozialordnung, Familie,Frauen und Gesundheit

Herr Nüssle, Selbsthilfe-zentrum München, Bayern

Frau Klein, Bildungsstätte St.Martin, Erfurt, Thüringen

Herr Dr. Kraus, ParitätischesBildungswerk, Thüringen

Frau Herzfeld, Ministerium fürSoziales und Gesundheit,Thüringen

Frau Holbein, CaritasverbandThüringen, Erfurt

Herr Sommer, Institut für Lan-des- und Stadtentwicklungsfor-schung, Dortmund, NRW

Frau Elsen, Universität Trier,Rheinland-Pfalz

Herr Heuter, Bürgerhaus Trier-Nord, Rheinland-Pfalz

Herr Jensen, Ministerium fürArbeit, Gesundheit undSoziales, Rheinland-Pfalz

Herr Wehrum, ParitätischerLandesverband Rheinland-Pfalz, Mainz

Herr Klein, Ministerium fürFrauen, Arbeit, Gesundheitund Soziales, Saarland

Herr Latz, Ministerium fürFrauen, Arbeit, Gesundheitund Soziales, Saarland

Frau Spiewock, Staatsministe-rium für Soziales, Gesundheitund Familie, Sachsen

Page 32: Informationsphase

– 29 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

GUTEN TAG!Anfragen, Absprachen,Verhandlungen,...

„Guten Tag, hier ist der Verband für sozial-kulturelle Arbeit. Wir planen

eine Weiterbildungsmaßnahme...“

Herr Dr. Wetzel, Behörde fürArbeit, Soziales und Gesund-heit, Hamburg

Frau Wulf, Kulturbehörde,Hamburg

Frau Hofmann-Salzer, Ministe-rium für Jugend, Familie undGesundheit, Hessen

Herr Algermissen, Sozialmini-sterium Niedersachsen

Herr Altena, Stadt Siegen, NRW

Herr Dr. Bürger, Ministeriumfür Arbeit, Gesundheit undSoziales, NRW

Frau Drewermann, Ministeri-um für Stadtentwicklung, Kultur und Sport, NRW

Herr Lieb, Paritätisches Bildungswerk Bundesverband,Frankfurt

Herr Schaub, Paritätisches Bildungswerk Bundesverband,Frankfurt

Herr Scherrer, Bundesministe-rium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend, Bonn

Herr Steiniger, Bundesministe-rium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend, Bonn

Frau von Appen, ParitätischerLandesverband Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin

Herr Bauer, ArbeiterwohlfahrtLandesverband Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin

Frau Gabsch, Haus der Kul-turen Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern

Frau Gnaas, Sozialministe-rium, Mecklenburg-Vorpom-mern

Herr Messmann, Sozialmini-sterium, Mecklenburg-Vorpom-mern

Frau Hege, Paritätisches Bildungswerk NRW, Wuppertal

Frau Kocot, Landesinstitut fürSchule und Weiterbildung,Soest, NRW

Herr Petry, Ministerium fürSchule und Weiterbildung,NRW

Herr Schäfer, Ministerium fürArbeit, Gesundheit undSoziales, NRW

Herr Schumacher, Ministeriumfür Arbeit, Gesundheit undSoziales, NRW

Wohlfahrtsverbände in allenBundesländern:

•Arbeiterwohlfahrt

•Diakonie

•Caritas

•Deutsches Rotes Kreuz

•Der Paritätische

Andreas Baumgärtner, Detmold

Josef Berners, Quäker-Nach-barschaftsheim, Köln

Susanne Besch, Nachbar-schaftshaus Pfefferberg, Berlin

Franz Erpenbeck, BürgerhausOslebshausen, Bremen

Bernd Giesecke, Bürgerzen-trum Bocklemünd-Mengenich,Köln

Wolfgang Hahn, Nachbar-schaftsheim Urbanstr., Berlin

Gudrun Israel, Ost-West-Kontaktbüro, Berlin

Angelika Klauth, Bürgerzen-trum Vingst, Köln

Monika Schneider, Bürger-zentrum Bocklemünd-Men-genich, Köln

Peter Stawenow, Bürger fürBürger, Berlin

Brigitte Stenner, Gemein-wesenverein Heerstr. Nord,Berlin

Page 33: Informationsphase

V– 30 – Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Anhang Materialien aus der Tagungsmappe:(Beispiel Erfurt)

Einladung zur Fachveranstaltung

Ein Anfang ist gemacht:Das Qualifizierungsprojekt

Kurzdarstellung der Qualifizierungsmaßnahme

Zeitplan

Bausteine … Kurswoche

Literaturempfehlungen

Fragebogen

Page 34: Informationsphase

An den Verband für sozial-kulturelleArbeit e.V.Slabystraße 11

50735 Köln

Bitte in einemBriefumschlag

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Page 36: Informationsphase

VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 195 9

Im Rundbrief 2/94 haben wir über dieKonzeptionsphase für eine dreijährigeberufsbegleitende Fortbildung für Mitarbei-terInnen in sozial-kulturellen Einrichtungenberichtet. In der Zwischenzeit liegt nun derAbschlußbericht vor und wir wollen an die-ser Stelle die wichtigsten Ergebnisse dar-stellen.

• Es gibt einen bundesweiten Bedarf füreine berufsbegleitende Fortbildung.

• Der Verband wird als spezifischerTräger für eine derartige Fortbildungwahrgenommen und angefragt.

• Die Befragung hat eine große Breitean inhaltlichen Wünschen und Anregun-gen gegeben, die wir als Zeichen einesgroßen und zugleich diffusen Bedarfsnach Austausch, Anregung und Aneig-nung neuer Konzepte verstehen.

• Viele Antworten und Anmerkungenzeigen auch, daß zur Zeit kein Bedarf

nach „großen“ Veränderungen bei Mit-arbeiterInnen in den meisten Einrichtun-gen vorhanden ist. Bestehendes willabgesichert und in Maßen ausgebautwerden. Es ist nicht die Zeit für großeEntwürfe und weitreichende Visionen.(Und dies bestätigt um so mehr denBedarf für eine ganzheitliche und kon-zeptionell entwickelte Fortbildung zusozial-kultureller Arbeit.)

Nachfolgend möchten wir noch einmalkurz das Untersuchungsverfahren darstel-len, auf den ersten Entwurf für das Curricu-lum und die Fortbildungsstruktur zu spre-chen kommen und den aktuellen Stand zurFinanzierung der Fortbildungsmaßnahmeerläutern.

Das UntersuchungsverfahrenDie bundesweite Untersuchung im Zeit-

raum September bis Dezember 1994 setztesich zusammen aus:

• einer schriftlichen Befragung vonhauptamtlichen MitarbeiterInnen in sozi-al-kulturellen Einrichtungen und Gemein-wesenprojekten

• einer schriftlichen Befragung vonehrenamtlichen MitarbeiterInnen dortund ergänzend

• Leitfadeninterviews, ebenfalls mithaupt- und ehrenamtlichen Mitarbeite-rInnen solcher Einrichtungen.

Die Studie ist explorativ, wobei wirbegründet annehmen können, daß siewesentliche Aufschlüsse über den aktuellenStand sozial-kultureller und gemeinweseno-rientierter Projekte und Einrichtungen sowiefür die Entwicklung des Fortbildungscurricu-lums gibt. Es wurden 300 Fragebögen ver-schickt, 88 verwertbare Bögen sind zurück-gekommen. Dies sind 29,3 % und ent-spricht dem durchschnittlichen Rücklauf beischriftlichen Befragungen. Der Fragebogenwar in fünf Bereiche gegliedert:

IST GEMACHT ...DAS QUALIFIZIERUNGS- PROJEKT DES VERBANDS FÜR SOZIAL-KULTURELLE

ARBEIT

EIN

AN

FAN

G

Andreas Baumgärtner / Birgit Weber

Page 37: Informationsphase

• Beschreibung der Einrichtung• Problembereiche der Arbeit• Problemlösungsinstrumente• Bedarf an „Handwerkszeug“• Ressourcen und Anreize für Fortbildungen.

Der Fragebogen ist mit SPSS ausgezähltworden. Es handelt sich dabei um eineRandauszählung, d.h. die Berechnung derHäufigkeitsverteilung für jede Variable imDatensatz und um eine unvariable, jeweilsauf eine Variable bezogene, deskriptiveDarstellung. Es wurden nur die unmittelbar„fortbildungsrelevanten“ Daten verwertet.Bivariable und multivariable Analysensowie weitere statistische Analysen müßtensich anschließen, müssen aber einer Wei-terführung dieser Untersuchung vorbehaltenwerden. (Das gesamte Material kann - aufDiskette - eingesehen werden bei Prof. Die-ter Oelschlägel, GHS Duisburg.)

Eine Wiedergabe der einzelnen Ant-wortbereiche und -streuungen ist an dieserStelle nicht möglich und sinnvoll. Bei Inter-esse stellen wir - über die Geschäftsstelledes Verbandes - gegen Kostenerstattungeine Kopie der gesamten Dokumentationzur Verfügung.

Curriculum und Fortbildungs-struktur

Die Fortbildung setzt sich aus vierBestandteilen zusammen:

• geschlossene Fortbildungsgruppe (7 Kurswochen für 25 TeilnehmerInnen)• offene Bausteinreihe (10 Seminarefür je 25 TeilnehmerInnen)• Hospitation• Symposium.

Sie erstreckt sich auf einen Zeitraumvon Mai 1995 bis Juni 1998, wobei dieersten Seminare für Januar und März1996 konzipiert sind, das abschließendeSymposium für April 1998.

Im Mittelpunkt steht ein siebenwöchigerFortbildungszyklus für eine feste Fortbil-dungsgruppe. Parallel hierzu wird für denFortbildungszeitraum eine sog. Bausteinrei-he von offenen Seminaren angeboten.Zwei der Bausteine sind ausschließlich fürehrenamtliche MitarbeiterInnen vorgesehenund zwei Bausteine widmen sich beson-ders dem Thema haupt- und ehrenamtlicher(Zusammen-) Arbeit.

Die Hospitation, an der haupt- und

ehrenamtliche MitarbeiterInnen teilnehmen,findet in zwei Phasen im ersten und letztenDrittel der Fortbildungsreihe statt. Die jewei-lige Vorbereitung und Auswertung der Hos-pitationen wird an Seminarveranstaltungenangebunden.

Die Fortbildung wird abgeschlossendurch ein Symposium zu den Fortbildungs-inhalten und dient u.a. dem ersten Transferder Fortbildungsergebnisse in eine (Fach-)Öffentlichkeit. Die Erstellung von Arbeitshil-fen und einer ausführlichen Dokumentationder Fortbildung dient demselben Ziel.

Die sieben Seminare des Fortbildungs-zyklus basieren auf vier curricularen Pfei-lern, wobei die Entfaltung von Handlungs-fähigkeit jeweils als zentrale Kategorie zubetrachten ist - sowohl für die Fortbildungs-teilnehmerInnen und als Bezugsgröße fürsozial-kulturelle Arbeit vor Ort:

• Methodologie (Theorie)• Methodik (Praxis) • Entwicklung beruflicher Fähigkeiten(Rollenkompetenz)• Praxisentwicklung.

Methodologie Die thematischen Bestandteile werden -

idealtypisch - in ihrer Herleitung und fach-wissenschaftlichen Einordnung entfaltet, auf-gefächert und in ihren Entwicklungslinienbetrachtet sowie in die Konzeption sozial-kultureller Arbeit integriert.

MethodikIn ausführlichen Praxisbeispielen wer-

den Erfahrungen ausgetauscht, konkretemethodisch-handwerkliche Kompetenzenvermittelt und insbesondere „klassische“Schwachstellen bearbeitet.

Entwicklung beruflicher Fähigkeiten

Die Veränderung beruflichen Handelnsund zugrundeliegender Werthaltungen(Menschenbild etc.) verlangt die Beschäfti-gung mit fachlichen und persönlichen „Mustern“. In der Fortbildung werden Rollen (-bilder) überprüft und neue Erfahrungenund Erkenntnisse in ein berufliches Selbst-verständnis integriert.

PraxisentwicklungBestandteil der Fortbildung sind „Praxis-

aufgaben“, die von den TeilnehmerInnenzwischen den einzelnen Seminarwochen inihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarfauch in Regionalgruppen reflektiert wer-

den. Die Erprobung neuer Handlungsmu-ster bzw. methodischer Herangehensweisendient ausdrücklich sowohl der Erweiterungder beruflichen Kompetenz als auch - inder Auswertung - einer theoretischen Wei-terentwicklung sozial-kultureller Arbeit.

Im Seminarprozeß werden unterschiedli-che methodische Herangehensweisen prak-tiziert. Neben einer teilnehmerorientiertenBildungsarbeit fließen z.B. Ansätze derGestaltarbeit und kulturellen Praxis (Theaterusw.) ein. Nicht nur im Sinne einer biogra-phischen Bildungsarbeit reflektieren wirunterschiedliche (sozial-) kulturelle und fach-liche Zugänge der TeilnehmerInnen aus denalten und den neuen Bundesländern.

Kurzbeschreibung der Seminarinhalte

Die in der Expertise entfalteten ThemenArmut - Arbeitslosigkeit - Individualisierung- Politisierung (Stadtpolitik/Stadtentwick-lung) fließen in die Kurseinheiten ein. Inder Fortbildung werden fachlich-professio-nelle und politische Positionen markiertund reflektiert. Vor dem Hintergrund derBefragungsergebnisse und dem Selbstver-ständnis des Verbands für sozial-kulturelleArbeit (e.V.) ergibt sich folgende themati-sche Struktur:

Kurswoche 1: Orientierung an denFragen, Interessen und Kenntnissen derNutzerInnen der Einrichtung und derBewohnerInnen des StadtteilsKurswoche 2: Hilfe zur SelbsthilfeKurswoche 3: Verbindung von sozia-ler und kultureller Arbeit an einem OrtKurswoche 4: Multikulturelles undgenerationsübergreifendes Begegnenund Zusammenwirken von Menschen imStadtteilKurswoche 5: VernetzungKurswoche 6: Zusammenarbeit undAktivierung von haupt- und ehrenamtli-chen MitarbeiterInnenKurswoche 7: Organisation undGesamtkonzeption sozial-kultureller Arbeit

Kurzbeschreibung der BausteineAuch für die Bausteinreihe gilt das glei-

che Prinzip wie für den Fortbildungszyklus:Neben der Vermittlung von Theorie stehenPraxisfragen und die Vermittlung von Hand-lungskompetenz im Vordergrund. Die Bau-steine, die sich originär an die ehrenamtli-chen MitarbeiterInnen wenden, dienen vorallem dem Erfahrungsaustausch und derErkenntnisvermittlung.

10 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 195

Page 38: Informationsphase

Baustein 1: Geschichte und Konzeptesozial-kultureller, nachbarschaftlicherArbeit (Nur für ehrenamtliche Mitarbei-terInnen)Baustein 2: Ehrenamtliche Vorstands-arbeit (Nur für ehrenamtliche Mitarbeite-rInnen in Leitungs- bzw. Vorstandsfunktion)Baustein 3: Arbeit mit Gruppen: Aufga-be für ehren- und hauptamtliche Mitar-beiterInnen Baustein 4: Haupt- und ehrenamtliche(Zusammen-) Arbeit: Erwartungen, Kon-flikte, ModelleBaustein 5: KommunalpolitischeSelbstverwaltung und Subsidiarität - Ein-führungsseminarBaustein 6: Fundraising und Öffent-lichkeitsarbeitBaustein 7: Sozial-kulturelle Arbeit inden neuen Bundesländern: Beispiele,Möglichkeiten und PerspektivenBaustein 8: Sozial-kulturelle Arbeit inanderen LändernBaustein 9: (Kommunal-) PolitischeEinmischung: Re-Politisierung sozial-kul-tureller ArbeitBaustein 10: Sozial-kulturelle Arbeit undAnregungen aus benachbarten Konzepten

ZielgruppenMit der Fortbildung sprechen wir haupt-

und ehrenamtliche MitarbeiterInnen vorallem aus sozial-kulturellen Einrichtungenan. Eine Unterscheidung ergibt sich für dieAnsprache zur siebenwöchigen Fortbil-dungsreihe (primär hauptamtliche Mitarbei-terInnen) bzw. für die Bausteinseminare(haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnenbzw. Vorstände). Die Hospitation richtetsich an alle FortbildungsteilnehmerInnen.

Für die siebenwöchige Fortbildungsreihesprechen wir vor allem „GeneralistInnen“aus Einrichtungen an, die sich an den Prin-zipien sozial-kultureller Arbeit orientieren,unabhängig von der Einrichtungsgröße. DerFortbildungszyklus wendet sich zudem aninteressierte MitarbeiterInnen aus Projekten,die sich noch im Aufbau befinden. Diesdürfte schwerpunktmäßig für Projekte ausden neuen Bundesländern zutreffen. ABM-MitarbeiterInnen sind zur Teilnahme eingela-den, auch wenn die Fortbildungsdauer dieAnstellungszeit überschreitet.

Eine weitere Zielgruppe für den Fortbil-dungszyklus sind hauptamtliche Mitarbeite-rInnen, die in einer Geschäftsführungs- bzw.Fachbereichsleitungsfunktion tätig sind. Einegeringe Zahl von Plätzen steht MitarbeiterIn-nen aus kommunaler und verbandlicher Trä-

gerschaft zur Verfügung, die mit Planungs-und Entwicklungsaufgaben in der sozialenund kulturellen Arbeit beauftragt sind.

Die Mitwirkung ehrenamtlicher Vorstän-de an der Fortbildung ist sehr erwünscht.

Die Bausteinreihe behandelt in sichabgeschlossene Themen und jeder Bausteinkann einzeln belegt werden. Wir sprechenzunächst den selben Personenkreis an, wiefür den Fortbildungszyklus, aber auchehrenamtliche MitarbeiterInnen und interes-sierte MitarbeiterInnen ohne besondere Vor-aussetzungen, z.B. PraktikantInnen, Beruf-sanfängerInnen etc. Zwei Bausteine wen-den sich ausschließlich an ehrenamtlicheMitarbeiterInnen bzw. FunktionsträgerInnen;etwa die Hälfte der Bausteinseminare rich-tet sich konzeptionell und inhaltlich beson-ders an ehrenamtliche MitarbeiterInnen.

OrganisationIn der Befragung während der Konzep-

tionsphase haben wir außer nach inhaltli-chen Wünschen und Erwartungen auchnach organisatorischen und formalenAspekten einer Fortbildungsreihe gefragt.Die Seminare des Fortbildungszyklus findetdemnach an jeweils fünf Werktagen ineiner gleichbleibenden Fortbildungsstättestatt. Die Bausteinseminare finden zeitlichkürzer mit jeweils bis zu drei Arbeitstagenstatt. Wahlweise und insbesondere fürehrenamtliche MitarbeiterInnen und Vor-standsmitglieder werden einzelne Bausteineauch an Wochenenden stattfinden.

Die Kosten der Seminare und Bausteinemüssen vor allem für ehrenamtliche Mitar-beiterInnen gering gehalten werden. DieMöglichkeiten von ehrenamtlichen Mitarbei-terInnen, Zeit und Geld für eine Fortbildungzu investieren sind deutlich geringer als beihauptamtlichen MitarbeiterInnen.

Die überwiegende Mehrzahl derbefragten hauptamtlichen MitarbeiterInnenhat die Erwartung, für die vollständige Teil-nahme am Fortbildungszyklus und an einerHospitationsphase ein qualifiziertes Zertifi-kat zu bekommen. Die Teilnahme an einemBausteinseminar wird mit einer einfachenTeilnahmebestätigung bescheinigt.

Finanzierung der FortbildungDie Kosten für die gesamte Fortbildungs-

maßnahme belaufen sich nach unsererBerechnung für den Zeitraum von Mai1995 bis Juni 1998 auf DM 891.980,—.Das Bundesministerium für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend hat nach Kenntnis-nahme der Dokumentation seine Bereitschaft

bestätigt, ca. 67 % der Kosten zu überneh-men. Mit einer verbindlichen Entscheidungrechnen wir zum April diesen Jahres.

Schwieriger gestaltet sich die Mitfinan-zierung durch die Bundesländer. Das Bun-desministerium knüpft seine Zusage an eineetwa 20-prozentige Beteiligung der Bundes-länder an der Fortbildungsmaßnahme. DieReaktion der Bundesländer war auf unsereersten Anfragen zum Jahresende 1994sehr unterschiedlich. Zum Teil wird großesInteresse bekundet, zum Teil mit dem Hin-weis auf die angespannte Finanzsituationdes Bundeslandes eine Finanzierung ausge-schlossen. Auch hier rechnen wir bis zumApril d.J. mit abschließenden Bescheiden.Insbesondere die neuen Bundesländersehen den Fortbildungsbedarf und prüfenintensiv ihre Beteiligungsmöglichkeiten.

Die verbleibenden zehn Prozent derKosten werden durch die Kurs-/Seminarge-bühren getragen.

Die Einrichtungen werden direkt ange-sprochen, sobald eine Anmeldung für dieFortbildungsmaßnahme möglich ist. DieMitgliedseinrichtungen des Verbandes wer-den spätestens auf der Mitgliederversamm-lung im Mai ausführlich informiert.

Als Einstieg in die Fortbildungsmaßnahmenfinden eintägige Informations-/Fachveranstal-tungen in den Bundesländern statt. Diese Ver-anstaltungen führen in die Gesamtthematiksozial-kultureller Arbeit ein. In der Veranstal-tung erhalten die TeilnehmerInnen zudem einenÜberblick über die gesamte Maßnahme.

Eine persönliche Anmerkung sei am Endeerlaubt. Die Arbeit an der Untersuchung, dieAuswertung der Ergebnisse und die Erarbei-tung der Fortbildungsstruktur und -finanzie-rung haben uns einerseits viel Zeit und Kräftegekostet, andererseits jedoch noch einmalsehr nachdrücklich belegt, daß es einenBedarf für eine von uns angedachte Fortbil-dungsreihe gibt. Der Verband für sozial-kultu-relle Arbeit ist als Träger geradezu prädesti-niert, eine solche Fortbildung zu konzipieren,durchzuführen und auszuwerten. Dielangjährigen Praxiserfahrungen, das Theorie-wissen und die gewachsene Infrastruktur zuEinrichtungen, VertreterInnen aus Politik, Ver-waltung und Lehre können sehr gut genutztwerden, eine tragfähige und sinnvolle Fortbil-dungsmaßnahme durchzuführen.

Die wachsende Bedeutung quartiersbe-zogener Arbeitsansätze in der sozialen undkulturellen Arbeit muß ihre Korrespondenzin einer langfristigen und grundständigenFortbildung zu den Grundlagen nachbar-schafts- und gemeinwesenbezogener Arbeitfinden. Wir hoffen, hiermit einen Beitragdazu leisten zu können.

VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 195 11

Page 39: Informationsphase

Kurzdarstellung der Qualifizierungsmaßnahme

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Mit der Fortbildung sprechen wir vor allem “UniversalistIn-nen” aus Einrichtungen an, die sich an den Prinzipien sozial-kultureller Arbeit orientieren, unabhängig von der Einrich-tungsgröße, und vor allem aus Projekten, die sich noch imAufbau befinden.

Die Fortbildung setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen:

• 7 Kurswochen (fünftägig in geschlossene Fortbildungs-gruppe für ca. 25 TeilnehmerInnen)

• offene Bausteinreihe (10 dreitägige Seminare für je 25TeilnehmerInnen)

• Hospitationen (jeweils 14-tägig im ersten oder letztenDrittel der Fortbildung)

• Abschlußsymposium

Sie erstreckt sich auf den Zeitraum von voraussichtlichSommer 1996 bis Ende 1998.

Im Mittelpunkt steht der siebenwöchige Fortbildungszyklusfür eine feste Fortbildungsgruppe. Parallel dazu wird für denFortbildungszeitraum die Bausteinreihe in offener Seminar-form angeboten. Zwei der Bausteine sind ausschließlich fürehrenamtliche MitarbeiterInnen vorgesehen; zwei weiterewidmen sich besonders dem Thema haupt- und ehrenamtli-cher (Zusammen-) Arbeit.

Die Entwicklung und Veränderung beruflichen Handelnsund zugrundeliegender Werthaltungen verlangt die Beschäfti-gung mit fachlichen und persönlichen “Mustern”. In der Fort-bildung werden Rollen(-bilder) überprüft und neue Erfahrun-gen und Erkenntnisse in das berufliche Selbstverständnis inte-griert.

Die thematischen Bestandteile werden - idealtypisch - inihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen Einordnung entfal-tet, in ihren Entwicklungslinien betrachtet und in die Konzepti-on sozial-kultureller Arbeit integriert. In ausführlichen Praxis-beispielen werden Erfahrungen ausgetauscht, konkrete metho-disch-handwerkliche Kompetenzen vermittelt und insbesonde-re klassische “Schwachstellen” bearbeitet.

Page 40: Informationsphase

Kurzbeschreibung Bausteine und

Kurswochen

Bausteine (3 Tage):

A. Geschichte und Konzepte sozial-kultureller, nachbarschaft-licher Arbeit (nur für Ehrenamtliche)

B. Ehrenamtliche Vorstandsarbeit (nur für Ehrenamtliche)C. Arbeit mit Gruppen: Aufgabe für ehren- und hauptamtli-

che MitarbeiterInnenD. Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-) Arbeit: Erwartun-

gen, Konflikte, ModelleE. Kommunalpolitische Selbstverwaltung und Subsidiarität -

EinführungsseminarF. Fundraising und ÖffentlichkeitsarbeitG. Sozial-kulturelle Arbeit in den neuen Bundesländern: Bei-

spiele, Möglichkeiten, PerspektivenH. Sozial-kulturelle Arbeit in anderen LändernI. (Kommunal-) Politische Einmischung: Re-Politisierung sozi-

al-kultureller ArbeitJ. Sozial-kulturelle Arbeit und Anregungen aus benachbar-

ten Konzepten

Kurswochen (5Tage):1. Orientierung an den

Fragen, Interessen undKenntnissen der Nutze-rInnen der Einrichtungund der BewohnerIn-nen des Stadtteils

2. Hilfe zur Selbsthilfe3. Verbindung von sozia-

ler und kulturellerArbeit an einem Ort

4. Multikulturelles undgenerationsübergreifen-des Begegnen undZusammenwirken vonMenschen im Stadtteil

5. Vernetzung6. Zusammenarbeit und

Aktivierung von haupt-und ehrenamtlichenMitarbeiterInnen

7. Organisation undGesamtkonzeptionsozial-kultureller Arbeit

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Page 41: Informationsphase

Literaturempfehlungen

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Saul D. Alinsky: Anleitung zum Mächtigsein. AusgewählteSchriften, herausgegeben und übersetzt von Karl-Klaus RabeBornheim-Merten 1984

Sabine Bachmair et al.: Beraten will gelernt sein. Ein prakti-sches Lehrbuch für Anfänger und FortgeschritteneWeinheim 1994 (5. Aufl.)

Maria Bitzan/Thilo Klöck (Hsg.): Jahrbuch Gemeinwesenar-beit 5, Politikstrategien - Wendungen und PerspektivenMünchen 1994 (AG Spak Bücher M 122)

Kirsten Ebbe/Peter Friese: Milieuarbeit. Gundlagen präventi-ver Sozialarbeit im lokalen GemeinwesenStuttgart 1989

Wolfgang Hinte/Fritz Karas: Studienbuch Gruppen- undGemeinwesenarbeit. Eine Einführung für Ausbildung und PraxisNeuwied/Frankfurt am Main 1989

Michael Lukas Moeller: Anders helfen. Selbsthilfegruppen undFachleute arbeiten zusammenFrankfurt 1992

Michael Lukas Moeller: SelbsthilfegruppenReinbek 1978

Marion Mohrlock/Michaela Neubauer/RainerNeubauer/Walter Schönfelder: Let´s organize! Gemeinwe-senarbeit und Community Organization im VergleichMünchen 1993 (AG SPAK Bücher M 113)

C.W. Müller: Wie Helfen zum Beruf wurde. Eine Methoden-geschichte der SozialarbeitWeinheim/Basel 1988

Dieter Oelschlägel: Zum aktuellen Stand der fachwissen-schaftlichen Diskussion in der sozial-kulturellen Arbeit und inder Gemeinwesenarbeitin: RUNDBRIEF 1/1995

Joachim Schulze: Soziokulturelle Zentren - Stadterneuerungvon untenEssen 1993 (Arbeitshilfen Soziokultur)

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. (Hsg.): Sozial-kulturel-le Arbeit. Bestandsaufnahme der Arbeit in den Nachbar-schaftsheimen, Bürgerzentren und GemeinwesenprojektenKöln 1991

Page 42: Informationsphase

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

Berufsbegleitende Fortbildung für haupt-

und ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus

sozial-kulturellen Einrichtungen

Fragebogenzu den Informationsveranstaltungen

1. ❒ weiblich❒ männlich

2. Alter:...........Jahre

3. ❒ hauptamtlich tätig❒ ehrenamtlich tätig

4. Funktion in der Einrichtung:

❒ GeschäftsführerIn❒ Vorstand❒ leitende Tätigkeit❒ pädagogische/sozialarbeiterische Tätigkeit❒ Verwaltung❒ Praktikum❒ andere Funktion,

welche?...........................................

5. Haben Sie schon einmal an einer Befragungdes Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit teilge-nommen?

❒ ja❒ nein

6. Haben Sie schon einmal Bekanntschaft mitsozial-kultureller/Gemeinwesen-Arbeit gemacht?

❒ ja, davon gehört/darüber gelesen❒ ja, durch die Ausbildung❒ ja, ich habe eigene Praxis in diesem Bereich❒ ja, ..............................................................❒ nein

Geben Sie bitte auf die Fragen 7 bis 12 eine Note von 1(sehr gut/sehr viel) bis 6 (sehr schlecht/sehr wenig)! Bitteankreuzen!

7. Wie hat Ihnen das Seminar gefallen?1 2 3 4 5 6

8. Haben Sie neue Informationen bekommen?1 2 3 4 5 6

9. Sind die Informationen verständlich vermitteltworden?

1 2 3 4 5 6

10. Sind diese Informationen hilfreich für IhrenBerufsalltag?

1 2 3 4 5 6

11. Hat Ihnen das vorgestellte Fortbildungspro-gramm gefallen?

1 2 3 4 5 6

Page 43: Informationsphase

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.

12. Wie empfanden Sie die Arbeitsatmosphäre die-ser Veranstaltung?

1 2 3 4 5 6

13. Was könnte an dieser Informationsveranstal-tung besser gemacht werden?

.......................................................................................

.......................................................................................

.......................................................................................

.......................................................................................

14. Halten Sie eine Qualifizierungsmaßnahme, wiehier vorgestellt, für hilfreich für Ihre Praxis?

❒ sehr hilfreich❒ hilfreich❒ teils/teils❒ weniger hilfreich❒ nicht hilfreich

15. Welche Bereiche sollen in der Fortbildungbesonderes Gewicht erhalten?

sehr viel viel teil/teils weniger sehr wenigOrientierung an den Fragen,Interessen und Kenntnissen der BesucherInnen und NutzerInnender Einrichtung/des Hauses

❒ ❒ ❒ ❒ ❒

multikulturelles und generationsübergreifendes Arbeiten- ❒ ❒ ❒ ❒ ❒

effektive Vernetzung im Stadtteil❒ ❒ ❒ ❒ ❒

Hilfe zur Selbsthilfe❒ ❒ ❒ ❒ ❒

Aktivierung und Kooperation vonhaupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen- ❒ ❒ ❒ ❒ ❒

Verbindung von sozialer undkultureller Arbeit an einem Ort

❒ ❒ ❒ ❒ ❒

Organisation und Gesamtkonzeptionsozial-kultureller/Gemeinwesen-Arbeit

❒ ❒ ❒ ❒ ❒

16. Welche Bereiche halten Sie darüberhinaus fürunbedingt erforderlich in einer solchen Fortbil-dung?

.......................................................................................

.......................................................................................

.......................................................................................

.......................................................................................

.......................................................................................

.......................................................................................

17. Erwägen Sie, an dem vorgestellten Qualifizie-rungsangebot teilzunehmen?

❒ ja, ich werde teilnehmen❒ ich erwäge eine Teilnahme❒ nein, aus inhaltlichen Gründen❒ nein, weil das Programm mich nicht überzeugt❒ nein, aus Zeitgründen❒ nein, aus Kostengründen❒ nein, weil

.......................................................................................

.......................................................................................

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

Page 44: Informationsphase

In eigener Sache:

Seit 30 Jahren erscheint zweimal jährlich die Verbandszeitschrift RUNDBRIEF zu aktuellen Themen und Fragestellungen sozial-kultureller Arbeit. (Redaktion: Eva Becker)Wir freuen uns über Beiträge und Bestellungen.

Verband fürsozial-kulturelle Arbeit e.V.Slabystraße 1150735 Köln

Tel. 0221 - 7 60 69 59Fax 0221 - 9 76 29 72