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Die neue Norm ISO 50003 legt – zusätzlich zu den Anforderungen von ISO 17021 – Anforderungen an die Kompetenz und Unparteilichkeit bei der Auditierung und Zertifizierung von Energiemanagementsystemen für Zertifizierungsstellen fest: Und zwar mit entsprechend veränderten Rahmenbedingungen für Zertifizierungen gemäß ISO 50001. Um die Effektivität künftiger Audits zu gewährleisten, befasst sich die neue Akkreditierungsnorm mit dem Auditprozess, den Anforderungen an ein Zertifizierungsverfahren, der Auditdauer sowie der Stichprobenauswahl an mehreren Standorten. Damit beeinflussen die Anforderungen von ISO 50003 indirekt auch Ihr Unternehmen, insbesondere bei der Ermittlung der Auditdauer und der Nachweisführung zur fortlaufenden Leistungsverbesserung. ISO 50003 – Grundlage zur Ermittlung der Auditzeiten bei der Zertifizierung Die relevanten Änderungen zum bisherigen Zertifizierungsverfahren im Überblick 1. Die Berechnung der Auditdauer eines Energie- managementsystems (EnMS) erfolgt künftig auf Grundlage folgender Faktoren: Anzahl von Energiequellen Anzahl wesentlicher Energieeinsätze Jährlicher Energieverbrauch Anzahl des EnMS-wirksamen Personals 2. Bei der Durchführung von Stichprobenverfahren gibt es Ergänzungen. 3. Für die Erteilung bzw. Aufrechterhaltung eines Zertifikats werden Nachweise über die fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung durch messbare Ergebnisse gefordert. DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen August-Schanz-Straße 21 60433 Frankfurt am Main Tel. +49 69 95427-0 [email protected] www.dqs.de

Infozettel ISO 50003 - DQS · 2018-07-31 · Die neue Norm ISO 50003 legt – zusätzlich zu den Anforderungen von ISO 17021 – Anforderungen an die Kompetenz und Unparteilichkeit

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Die neue Norm ISO 50003 legt – zusätzlich zu den Anforderungen von ISO 17021 – Anforderungen an die Kompetenz und Unparteilichkeit bei der Auditierung und Zertifizierung von Energiemanagementsystemen für Zertifizierungsstellen fest: Und zwar mit entsprechend veränderten Rahmenbedingungen für Zertifizierungen gemäß ISO 50001. Um die Effektivität künftiger Audits zu gewährleisten, befasst sich die neue Akkreditierungsnorm mit dem Auditprozess, den Anforderungen an ein Zertifizierungsverfahren, der Auditdauer sowie der Stichprobenauswahl an mehreren Standorten. Damit beeinflussen die Anforderungen von ISO 50003 indirekt auch Ihr Unternehmen, insbesondere bei der Ermittlung der Auditdauer und der Nachweisführung zur fortlaufenden Leistungsverbesserung.

ISO 50003 – Grundlage zur Ermittlung der Auditzeiten bei der Zertifizierung

Die relevanten Änderungen zum bisherigen Zertifizierungsverfahren im Überblick

1. Die Berechnung der Auditdauer eines Energie- managementsystems (EnMS) erfolgt künftig aufGrundlage folgender Faktoren: – Anzahl von Energiequellen – Anzahl wesentlicher Energieeinsätze – Jährlicher Energieverbrauch – Anzahl des EnMS-wirksamen Personals

2. Bei der Durchführung von Stichprobenverfahrengibt es Ergänzungen.

3. Für die Erteilung bzw. Aufrechterhaltung einesZertifikats werden Nachweise über die fortlaufendeVerbesserung der energiebezogenen Leistung durchmessbare Ergebnisse gefordert.

DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen

August-Schanz-Straße 21 60433 Frankfurt am Main

Tel. +49 69 [email protected]

www.dqs.de

Eine gute Hilfestellung zur Erfassung und Bewertung der energetischen Ausgangsbasis und der Energie-leistungskennzahlen bietet die ISO 50000-Serie:

Der Zweck von ISO 50001 ist es, Organisationen in die Lage zu versetzen, Systeme und Prozesse zur Verbesserung der energiebe-zogenen Leistung aufzubauen, einschließlich Energieeffizienz, Ener-gieeinsatz und Energieverbrauch. Somit stellt der erbrachte Nach-weis über eine fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung eine positive Entwicklung Ihres EnMS dar. Dies wird durch die Umstellung auf ISO 50003 künftig noch deutlicher gefordert.

Folgende Normen der ISO 50000-Serie geben weitere Hinweise und Hilfestellung zum Thema: ISO 50002: Leitfaden für Energieaudits ISO 50004: Anleitung zur Einführung, Aufrechterhaltung und

Verbesserung eines Energiemanagementsystems ISO 50006: Allgemeine Grundsätze und Leitlinien zur Messung der

energiebezogenen Leistung unter Nutzung von energetischen Aus-gangsbasen (EnB) und Energieleistungskennzahlen (EnPIs)

ISO 50015: Allgemeine Grundsätze und Anleitung zur Messung undVerifizierung der energiebezogenen Leistung von Organisationen

Vor allem die ISO 50006 und ISO 50015 können helfen, die ener-getische Ausgangsbasis und Energieleistungskennzahlen zu erfas-sen und zu bewerten. Unter anderem werden dort Ansatzpunkte zur Festlegung eines geeigneten Bezugszeitraums zur Definition der energetischen Ausgangsbasis, und Arten von Kennzahlen und de-ren Anwendung gegeben.

Umstellung auf ISO 50003

Die Umstellung Ihres Zertifizierungsverfahrens muss im Rahmen der nächst anstehenden Rezertifizierung erfolgen – spätestens bis zum Frühsommer 2020. Alle Zertifizierungen gemäß ISO 50001, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht auf Grundlage von ISO 50003 durchgeführt wurden, verlieren ihre Gültigkeit. Die DQS informiert in Webinaren und Workshops über maßgebliche Änderungen und wie sich ISO 50003 auf Ihr Zertifizierungsverfahren auswirken wird. Nähere Informationen unter www.dqs-veranstaltungen.de

Die Änderungen im Detail

1. Notwendige Informationen zur Berechnung der AuditdauerFür die Berechnung des Auditaufwands müssen die Anzahl der Energiequellen und die Höhe des Energieverbrauchs ermittelt werden. Darüber hin-aus wird die Anzahl jener Mitarbeiter benötigt, die einen wesentlichen Einfluss auf das EnMS und/oder die Verbesserung der energiebezogenen Leis-tung haben und die aktiv durch ihre Tätigkeit dazu beitragen, die Anforderungen an das EnMS umzu-setzen. Zudem muss der Energieeinsatz festgelegt werden, der einen wesentlichen Anteil am Energie-verbrauch hat und/oder erhebliches Potenzial für eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung bietet (Schlagwort SEUs, significant energy uses). Im Rahmen dessen müssen die Methode und die Kriterien für die Bestimmung der wesentlichen Ener-gieeinsätze bewertet werden. Hier kann es sinnvoll sein, Prozesse bzw. Systeme zusammenzufassen.

2. Anwendbarkeit von StichprobenverfahrenIm Annex B von ISO 50003 werden die Bedingun-gen und Vorgehensweisen für Stichprobenverfah-ren detailliert erläutert und beschrieben. Insbeson-dere sind bei Anwendung eines Stichprobenverfah-rens zur Auditierung eines Managementsystems nach ISO 50001 die spezifischen Anforderungen an das EnMS ebenso zu beachten, wie die Ansprü-che bezüglich der energiebezogenen Leistung, z. B. konsistente Kriterien zur Bestimmung und Anpas-sung der Ausgangsbasis, relevanter Variablen und Energieleistungskennzahlen (EnPIs, energy perfor-mance indicators).

3. Auditnachweise über die fortlaufende VerbesserungNachweise über die fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung müssen durch mess-bare Ergebnisse hinsichtlich der Energieeffizienz, des Energieeinsatzes oder des Energieverbrauchs im Vergleich zur energetischen Ausgangsbasis erbracht werden. Dabei geht es um Transparenz, Plausibilität und Prüfbarkeit.

© DQS GmbH 07/2018

Weitere Informationen zur neuen Akkreditierungsgrundlage und zur Ermittlung des Auditaufwandes finden Sie auf unserer Website www.dqs.de

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Produktmanagement EnergieTel. +49 69 95427-222 [email protected]