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INHALT · nisschriften der evangelisch-lutherischen Kir-che noch die frühreformatorischen Kirchen-ordnungen eine Bindung der Erstzulassung an ein bestimmtes Lebensalter erkennen

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I N H A L T

Einführung 4

Die neue Regelung der Teilnahme von Kindern am Abendmahl 6Rechtliche Regelung in der württembergischen Landeskirche 6Geschichtlicher Rückblick und derzeitige Situation 7Begründung der Neuregelung (theologisch, pädagogisch) 10Kritische Rückfragen 15Ausblick 19

Aspekte des Abendmahls 20Die Einsetzungsworte 21Geschichten aus der Bibel 26Kirchenjahr 29Die Lebenswirklichkeit jüngerer Kinder 30

Formen der Teilnahme von Kindern 33Voraussetzungen 33Abendmahl im Erwachsenengottesdienst 35Gemeinsames Abendmahl von Kinder- und Erwachsenengottesdienst 36Abendmahl im Gottesdienst für Jung und Alt (Familiengottesdienst) 36Abendmahl mit Jugendlichen und Konfirmanden 37Abendmahl im Kindergottesdienst 38Abendmahl in Kindergruppen 39

Werkstatt 41Kleines ABC der praktischen Fragen 41Erzähl- und Gestaltungsvorschläge (Texte, Lieder, Bilder, Symbole) 47Texte für die Abendmahlsfeier 52Lieder 63

Vorbereitung 65Erwachsene auf das Abendmahl mit Kindern einstimmen 65Kindern Zugänge zum Abendmahl eröffnen 72Vorbereitung von Kindern in der Thomaskirche Kirchheim/Teck 73Konfirmationsunterricht im 3. Schuljahr (KU 3) 95

Literatur 98Adressen 100

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A R B E I T S H I L F E

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E I N F Ü H R U N G

Kinder und Jugendliche gehören zur Gemeinde von heute und sind nicht erst „die Gemeindevon morgen“.

Daher hat die Landessynode auf Antrag des Oberkirchenrats beschlossen, Kinder und Ju-gendliche ohne die bisherigen Einschränkungen zur Teilnahme am Abendmahl einzuladen.

Die Gemeindeglieder, besonders Eltern, müssen über diese Neuregelung gründlich informiertwerden. Wir bitten Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchengemeinderäte und alle, die in Gottesdienst,Kindergottesdienst und Jugendgruppen mitarbeiten, die Initiative zu ergreifen.

Abendmahlsfeiern sollen auch für Kinder und Jugendliche einladend sein. Dies kommt erfah-rungsgemäß auch Erwachsenen zugute und gibt neue Anstöße für die Abendmahlsspiritualitätder ganzen Gemeinde.

Die Evangelische Kirche kennt keine „Erstkommunionfeier“ wie die Katholische Kirche. Den-noch ist es sinnvoll, gerade Kindern im Grundschulalter eine besondere Vorbereitung undBegleitung auf dem Weg zum Abendmahl anzubieten. Dies kann im Rahmen des Konfir-mandenunterrichts im 3. Schuljahr geschehen, aber auch bei Kinderbibelwochen, Abend-mahlskursen und ähnlichen Veranstaltungen für Kinder und Eltern.

In der Kinderkirche wie in Familiengottesdiensten können besonders ausgewählte biblischeGeschichten und Erzählreihen die Abendmahlsfeier vorbereiten. Selbstverständlich soll auch inZukunft im Konfirmandenunterricht des 8. Schuljahrs das Abendmahl behandelt werden.

Je nach Lebensalter muss es unterschiedliche Wege zum Abendmahl geben. Und in jedemAlter sollen neue Zugänge des Verstehens eröffnet werden.

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Kinder und Jugendlichegehören zur Gemeinde

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E I N F Ü H R U N G

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Wir wollen mit diesem Heft Anregungen und Hilfen für die Vorbereitung und gemeinsame Feierdes Abendmahls mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geben. Ansprechende Abend-mahlsfeiern stärken die Gemeinschaft im Glauben an Jesus Christus. Jesus Christus setzt sichmit seinem Leben für uns ein. Für Martin Luther war es ein „fröhlicher Wechsel“: Gott wirdMensch und nimmt in Jesus Christus auf sich, was uns von ihm trennt, was uns hindert, alsseine geliebten Geschöpfe zu leben: unsere Selbstgerechtigkeit und Lieblosigkeit. Stattdessengibt er uns Anteil an seinem neuen und ewigen Leben.

Pfingsten 2001

Heiner Küenzlen Dr. Karl Heinz SchlaudraffOberkirchenrat Kirchenrat

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Am 8. April 2000 wurde die vom Oberkir-chenrat eingebrachte Neufassung derAbendmahls- und Konfirmationsordnungvon der Landessynode einstimmig beschlos-sen. Damit sind auch Kinder und Jugend-liche zur Teilnahme am Abendmahl eingela-den. Sie sollen ihrem Alter gemäß auf denAbendmahlsempfang vorbereitet werden.

Abendmahlsordnung mitAusführungsbestimmungen

§ 3 Persönliche Voraussetzungen der Teil-nahme

(1) Weil Jesus Christus selbst zu seinemMahl einlädt, sollen Christen diese Einla-dung regelmäßig annehmen.

(Zu § 3 Abs. 1)

3. Die Einladung zum Abendmahl soll in Predigt

und Seelsorge regelmäßig weitergegeben werden.

(2) Auch Kinder sind eingeladen, am Abend-mahl teilzunehmen. Sie sollen ihrem Altergemäß darauf vorbereitet sein.

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(Zu § 3 Abs. 2)

4. Die Vorbereitung soll dazu beitragen, dass das

Kind erkennen kann, dass Christus im Abend-

mahl zu ihm kommt. Dies kann durch die Ver-

kündigung im Kindergottesdienst und im Fami-

liengottesdienst, durch besonderen Unterricht,

auf Familienfreizeiten und ähnlichen Veranstal-

tungen erfolgen, aber auch durch die Eltern oder

Paten selbst.

5. Die Pfarrämter sollen die Gemeindeglieder

gründlich über die Einladung von Kindern zum

Abendmahl informieren.

6. Es wird empfohlen, den Kindern beim Abend-

mahl Traubensaft zu reichen.

(3) Die Taufe geht dem Abendmahl voraus.Wer als Nichtgetaufter am Abendmahlteilnimmt, soll darauf hingewiesen wer-den, dass zum Abendmahl das Taufbe-kenntnis gehört.

(Zu § 3 Abs. 3)

7. Der Hinweis soll vor, andernfalls nach der

Abendmahlsfeier, nicht jedoch während dersel-

ben erfolgen. Er soll, wenn die Umstände es

rechtfertigen, mit der Einladung zur Taufe ver-

bunden sein.

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Rechtliche Regelung in der württembergischenLandeskirche

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D I E N E U E R E G E L U N G

„Es sind Kinder, aber sie empfangenseine Sakramente“

In der Alten Kirche stellte sich die Fragenach der Kommunion der Kinder dort, wodie Kindertaufe praktiziert wurde. InBerichten aus dem 4. und 5. Jahrhundertfinden sich nicht nur Hinweise auf dieTaufkommunion, d.h., dass die Kinder nachder Taufe das Abendmahl empfingen, son-dern auch auf eine weitere Teilnahme derKinder an der Eucharistie. Augustin stelltedie Kinderkommunion aufgrund seiner Erb-sündenlehre in ein neues Licht, und bejahtevon daher deren Heilsnotwendigkeit. „Essind Kinder, aber sie werden zu Gliedern

von ihm [Christus]. Es sind Kinder, aber sieempfangen seine Sakramente. Es sindKinder, aber sie werden zu seinen Tisch-genossen, damit sie das Leben haben.“2)

Offensichtlich war in den ersten Jahr-hunderten die Taufe das einzige Zulas-sungskriterium zur Teilnahme am Abend-mahl. Sie ist es in den orthodoxen Kirchenüber die Jahrhunderte geblieben.

Heiligkeit der Elemente undBildungsinteresse

Ab dem 11. Jahrhundert kam es einerseits imZuge der Hochschätzung der Bildung undandererseits im Zuge einer wachsendenScheu vor der Heiligkeit des Altarsakraments

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1) Dieser und die folgenden Abschnitte entsprechenden Ausführungen des Oberkirchenrats vor derLandesynode: KR Dr. Schlaudraff, Protokoll der 12. Evange-lischen Landessynode, Stuttgart 8. April 2000, 1703-1708.Teilweise wurde die Weiterarbeit desEvangelischen Oberkirchenrats Karlsruhe aufge-nommen.

2) Zitiert nach J. Hermans, Eucharistiefeier mitKindern, Brugge 1991, S. 53.

Geschichtlicher Rückblick1

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zu einer tief greifenden Wende. Die Kinder-taufe war etabliert, aber sie galt immer weni-ger als Zulassung zum Abendmahl. Seit demIV. Laterankonzil von 1215 musste ein getauf-ter Christ zu den „anni discretionis“, den „Jah-ren der Unterscheidung“ gelangt sein, bevorer die Eucharistie empfangen durfte. Dabeiwurde zunächst an das 7., später an das 13.oder 14. Lebensjahr gedacht. „Die grundle-gende Tatsache zur Beurteilung des Kindes inder Liturgie war ... sein Unvermögen und sei-ne Unzulänglichkeit.“3) Die Betonung der Not-wendigkeit einer intensiven Vorbereitung aufden Abendmahlsempfang fand zunehmendVerbreitung und wurde auch von dem erzie-herischen Impuls der Reformation aufgenom-men. Allerdings „lassen weder die Bekennt-nisschriften der evangelisch-lutherischen Kir-che noch die frühreformatorischen Kirchen-ordnungen eine Bindung der Erstzulassung anein bestimmtes Lebensalter erkennen“4).

Konfirmation als Zulassung

Die Entwicklung hin zur ersten Teilnahme amAbendmahl im Zuge der Konfirmation wurdeim Rahmen des Bildungsinteresses derAufklärung und des Interesses des Pietismusan katechetischer Unterweisung nicht mehrhinterfragt. „Die Ablehnung der Zulassungvon Kindern zum Abendmahl ist ... bis Anfangder 50er-Jahre unseres Jahrhunderts gestütztauf breitesten grundsätzlichen Konsens inner-halb der deutschen protestantischenTheologie.“5) Bei der Diskussion fehlte vor

allem eine Reflexion über das Verhältnis vonKindertaufe und Abendmahl. Taufe undAbendmahl wurden im Wesentlichen vonihren Unterschieden her erfasst, ohne dassein übergreifender Sakramentsbegriff für dieFrage der Zulassung zum Abendmahl als rele-vant angesehen wurde. Wurde die Gleichung„confirmatio est admissio“ (Konfirmation istZulassung zum Abendmahl) bis in die 50er-Jahre nur sehr vereinzelt in Frage gestellt, sohat seit den 60er-Jahren die Beobachtung,dass die Konfirmation für viele Jugendlichedie erste und für längere Zeit auch die letzteBegegnung mit dem Abendmahl ist, fürerheblichen Diskussionsstoff gesorgt. Auchdie Öffnung des Abendmahlsverständnissesin der theologischen Diskussion gab demThema eine neue Wendung: Neben demGesichtspunkt der Befreiung von der Sündedurch Vergebung und Umkehr wurden nunstärker auch die Aspekte Gemeinschaft, Lob,Dank, Gedächtnis und Hoffnung entdeckt undgefeiert. Der Gesichtspunkt der Einladungbekam größeres Gewicht gegenüber dem derZulassung. Damit ging einher, dass die bishersehr intellektuell verstandene Vorbereitungauf das Abendmahl im Rahmen desKonfirmandenunterrichts zunehmend ande-ren pädagogischen Konzepten weichen mus-ste, die auf ein Verstehen des Abendmahls imRahmen des Mitfeierns und Hinein-genommenwerdens setzen.

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3) Hermans, aaO., S. 116.4) Teilnahme von Kindern am Heiligen Abendmahl,

Texte aus der VELKD 1/1978, S. 4.5) E. Kenntner, Abendmahl mit Kindern, Gütersloh,

1980, S. 70f.

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Aufbruch in den 70er-Jahren

1977 erschien die Handreichung „Teil-nahme von Kindern am Heiligen Abend-mahl“ der Generalsynode der VereinigtenEvangelisch-Lutherischen Kirche inDeutschland (VELKD), Bad Gandersheim6),die einerseits die Kirchen und Gemeindenzu neuen Schritten bei der Zulassung vonKindern zum Abendmahl ermutigte, dieandererseits aber auch Behutsamkeit undRücksichtnahme auf die bisherigenTraditionen forderte. Diese Linie griffen diemeisten landeskirchlichen Verlautbarungenauf: Das Abendmahl mit Kindern wurdegrundsätzlich befürwortet und zur Erpro-bung in den Gemeinden freigegeben. Aberdie konkrete Entscheidung über die Zulas-sung von Kindern wurde dem Pfarrer undKirchengemeinderat einerseits und denEltern andererseits übertragen.

Auch die Handreichung „Zur Frage der Teil-nahme von Kindern am Heiligen Abend-mahl“ der württembergischen Landeskirchevom 29. November 1979 geht davon aus,„dass Kinder, die getauft sind, nicht grund-sätzlich von der Teilnahme am Abendmahlausgeschlossen werden können. ... Glaube,der die Gabe des Heiligen Abendmahlsempfängt und die Fähigkeit der Unter-scheidung einschließt, ist auch Kindernmöglich.“ Allerdings wurde aus dieserGrunderkenntnis keine generelle Zulassungvon nicht-konfirmierten Kindern und Ju-gendlichen zum Abendmahl gefolgert, son-

dern – vorbehaltlich „endgültiger Rege-lungen“ – nur die Teilnahme als Ausnahme. Die Handreichung von 1979 hat insbesonde-re in den ersten Jahren dazu geführt, dasszahlreiche Gemeinden eine für Kinder undJugendliche wie auch für Erwachsene trans-parente und nachvollziehbare Praxis derTeilnahme noch nicht konfirmierter Gemein-deglieder am Abendmahl ermöglicht haben.Ähnlich wie auch in der übrigen Evan-gelischen Kirche in Deutschland (EKD) rück-te das Thema aber nach einigen Jahren wie-der in den Hintergrund. Deshalb war es ander Zeit, mit einer neuen Regelung einen kla-ren Impuls zu geben.

Derzeitige Situation

Nach wie vor ist die traditionelle Regelungverbreitet, dass Kinder und Jugendliche erstmit der Konfirmation zum Abendmahl einge-laden wurden. Sie dürfen zwar vielerorts,wenn sie wollen, bereits vor der Konfirma-tion am Abendmahl teilnehmen. Solche ehervagen Regelungen führen aber bei Jugendli-chen erfahrungsgemäß zu Unsicherheiten.Zudem entsteht der (falsche) Eindruck, dassdie Teilnahme am Abendmahl prinzipiell indie Entscheidung des Kirchengemeinderatsgestellt ist oder der besonderen Groß-zügigkeit der Pfarrerin bzw. des Pfarrers ent-springt. Dass der zum Abendmahl Ein-

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6) Texte aus der VELKD 1/1978

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ladende Jesus Christus selbst ist, wird ver-dunkelt.

Von daher lag es nahe, von der vorläufigenAusnahmeregelung zu einer uneinge-schränkten Einladung aller Getauften zumAbendmahl zu kommen.

Bedeutung der Taufe

In der Taufe handelt Gott durch uns (Römer6, 3 ff.). Dem Menschen wird die in ChristiKreuzigung und Auferstehung begründeteRechtfertigung als auch und gerade für ihngültige Wirklichkeit zugesprochen; derTäufling wird Jesus Christus übereignet, ergehört fortan zu Christus wie ein Glied aneinem Leibe (1. Korinther 12, 13 ff.). All diesgeschieht von Gott her, ohne dass einMensch sich ein Anrecht darauf erwerbenoder sonst seinen Teil dazu beitragen könn-te.

Die zugeeignete Rechtfertigung aber will imGlauben empfangen werden. Die ZusageGottes, die dem Menschen in der Taufezuteil wird, ist auf Antwort angelegt. Vondaher gehören Taufe und Glaube, Be-wegung von Gott her und „antwortendesBewegtsein des Menschen“ grundsätzlichzusammen. Die Taufe ist ein Heilsge-schehen, „das sich nicht punktuell oder sta-

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Begründung der Neuregelung

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Theologisch

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tisch auf den Taufakt selbst beschränkt,sondern vielmehr von diesem ausgehendals dynamischer Prozess das ganze Lebendes Menschen umfasst“7). Die in der Taufezugesagte Rechtfertigung versetzt denMenschen dabei nicht in einen Zustand derVollkommenheit, sondern in eine Spannungzwischen „schon erfüllt“, aber „noch nichtvollendet“, sodass seine Existenz immer einZugleich von Gerechtfertigtsein und Sün-dersein ist – mit Luther: „simul iustus etpeccator“.

So gesehen aber ist die Differenz zwischenKinder- und Erwachsenentaufe relativ. „Dennin jedem Fall ist Gott in seinem Tun demMenschen grundsätzlich voraus; und injedem Fall, ob einer nun ein oder sechzigJahre alt ist, ist die Antwort des Menschen ...als bleibende Aufgabe lebenslang gefordert.Die Unterschiede, die sich festmachen las-sen, betreffen allein den Bereich, den wir alsAntwort des Menschen bezeichnen.“ Wasaber von Gott geschieht, die Eingliederungdes Täuflings in den Leib Christi (1. Korin-ther 12, 13; Galater 3, 27 f.), die Zugehö-rigkeit zum Gottesvolk des neuen Bundes, istin der Taufe ein durch Gott gesetztes Faktum,kein Resultat menschlichen Entschlusses.Im menschlichen Sein konstatierbare Unter-schiede bedeuten keine verschiedenenStufengrade in der Zugehörigkeit zum LeibChristi. Durch die Taufe wird ein Mensch indie ganze Christuswirklichkeit hineingenom-men, und zwar ungeachtet des Lebensaltersund ungeachtet vorhandener oder nichtvor-handener kognitiver Fähigkeiten.

Zusammengefasst gesagt: Es gibt verschie-dene Weisen und Grade menschlicher Ant-wort auf die Taufe, nicht aber Taufen unter-schiedlichen Grades, sondern nur einechristliche Taufe (Epheser 4, 5).8)

Taufe und Abendmahl

Wenn die Taufe von Kindern volle und gülti-ge Taufe ist und Kinder dadurch im vollenund gültigen Sinn zur Gemeinde Jesu Christigehören, haben sie auch in einem uneinge-schränkten Sinn Anteil an dem, was nachArtikel VII des Augsburger Bekenntnisses dieGemeinde konstituiert: Wort und Sakrament.Entsprechend gilt nach These 3 der BarmerTheologischen Erklärung (1934): „Die christ-liche Kirche ist die Gemeinde von Brüdern[und Schwestern], in der Jesus Christus inWort und Sakrament durch den HeiligenGeist als der Herr gegenwärtig handelt.“ DieKirche kann von daher nicht auf halbemWege stehen bleiben und die Anteilnahmeam Wort und Taufsakrament gewähren,aber das Sakrament der Mahlgemeinschaftverwehren. Gibt es nur eine Taufe, durch dieein Mensch Glied am Leib Christi wird, danngibt es auch nur einen Leib Christi und nichteinen Leib von Getauften und einen vonAbendmahlsberechtigten (vgl. 1. Korinther10, 17 mit 1. Korinther 12, 13) bzw. einen insolche und andere gespaltenen Leib.

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7) Kenntner, aaO., S. 160.8) Kenntner, aa0., S. 161.

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„Vielmehr ist die Gemeinde der Getauftenidentisch mit der Abendmahlsgemeinde.“9)

Nur wenn ein Mensch offensichtlich die Fol-gen seiner Taufe verneint, ist ein vorüberge-hender Ausschluss vom Abendmahl möglich.

Der einladende Christus

Im Abendmahl handelt Jesus Christus an sei-ner Gemeinde. Als der Gastgeber schenkt erim Empfang von Brot und Wein Anteil an derVersöhnung, die durch seine stellvertretendeLebenshingabe am Kreuz vollbracht ist. ImAbendmahl wird letztlich nichts anderesgeschenkt als in der Taufe und nichts andereszugesagt als das, was im Evangelium alsFrohe Botschaft verkündigt wird. DasProprium des Abendmahls gegenüber demverkündigten Wort liegt in der Art und Weiseder Mitteilung, nicht in deren Inhalt. DieReformatoren haben dementsprechend Wortund Sakrament, gehörtes und sichtbaresWort als gleichwertig einander zugeordnet.

Wer die Zulassung von Kindern zum Abend-mahl ablehnt, muss sich zwei grundsätzlicheFragen stellen: Erstens die Frage, ob dieserAblehnung eine grundsätzliche Höherbewer-tung des Abendmahls gegenüber dem ver-kündigten Wort zugrunde liegt. Dies mussaber nicht der Fall sein. Trotzdem stellt sicheine zweite Frage. Richten sich die gegeneinen Teilnahme von Kindern am Abendmahlgeltend gemachten Gründe nicht auchzwangsläufig gegen die Kindertaufe?

Nun kennen alle Religionen Beschränkungendes Zugangs zum „Heiligen“. Das Heiligewird nämlich als Macht erfahren. Der Um-gang mit ihm bedarf deswegen eingehenderInitiation. So sehr dieser Umstand religions-psychologisch bedacht werden muss, sosehr darf er nicht der Macht des einladendenChristus im Wege stehen, der gerade dieKinder zum Beispiel für den Empfang desGottes Reiches erklärt (Markus 10, 13ff.).

Der Leib Christi

Das Neue Testament beschreibt in denPaulusbriefen die Gemeinschaft der Christenmit dem Bild vom Leib Christi. Neben derBeziehung zu Christus beschreibt dieses Bilddie Beziehung der Glieder des Leibes unter-einander. Dabei wird deutlich: Unterschiedensind die Glieder nach der Art und Funktion,die sie im Gesamten des Leibes haben, nichtaber durch ihren Rang. Ziel ist, dass einer fürden anderen da ist bzw. einer dem anderendient (1. Korinther 12, 25).

Bezieht man diese ekklesiologische Einsichtauf die Frage der Teilnahme von Kindern amAbendmahl, so wird deutlich, dass es unterGetauften im Blick auf die Beziehung zuJesus Christus keine bevorzugten Gliedergeben kann (vgl. 1. Korinther 12, 22f.). Die-ser Grundsatz aber wird undeutlich, wennbei der Teilnahme am Abendmahl zwischen

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9) Kenntner, aa0., S. 162.

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Zugelassenen und Nicht–Zugelassenenunterschieden wird. Wenn von „Zulassung“gesprochen werden soll, kann dies im Blickauf einen Dienst in der Gemeinde geschehen:Hier ist nicht jede Pfarrerin oder Erzieherin,nicht jeder Diakon oder Mesner, denn esgibt unterschiedliche Gaben und Aufgaben.Solche Unterschiede müssen bei den irdi-schen Ordnungen der Gemeinde berücksich-tigt werden. Wenn es aber um die Zusagedes Evangeliums geht, wenn sich Christusselbst in Brot und Wein schenkt, dann istmenschliches Berechtigungswesen fehl amPlatz10), dann dürfen keine empirisch auf-weisbaren menschlichen Fähigkeiten wie z.B.das intellektuelle Fassungsvermögen derRatio als geistliche Kriterien verwendet wer-den, dann gilt: Hier ist nicht Jude noch Grie-che, nicht Sklave noch Freier, nicht Mannnoch Frau – und sinngemäß: nicht Erwach-sener noch Kind, nicht geistig Behinderteroder Befähigter – denn ihr seid allesamteiner in Christus Jesus (Galater 3, 28).

„Wer das Reich Gottes nicht empfängt wieein Kind...“

Wie die Aufklärung davon ausging: „DerMensch ist nur Mensch als denkenderMensch“, vertrat der Protestantismus seitdem 19. Jahrhundert praktisch weitgehenddie Auffassung: „Ein Christ ist ein Christ nurals denkender Christ“.11) Unter der Hand wur-den menschliche Fähigkeiten wie Verstehenund Begreifen zu Auszeichnungen vor Gott.

Demgegenüber führen die synoptischenEvangelien in den Erzählungen von der Kin-dersegnung (Markus 10, 13 ff. par.) und demRangstreit der Jünger (Matthäus 18, 1 ff. par.)vor Augen, dass der Mensch nur mit leerenHänden vor Gott treten kann. Zugleich wirddeutlich, dass der dem Erwachsensein zuer-kannte Vorrang vor Gott nicht zählt. Ebensowenig wie ethnische, soziale und geschlecht-liche Unterschiede unter den Gliedern desLeibes Christi trennende Mauern aufrichtendürfen (Galater 3, 28), dürfen Unterschiede inAlter, geistiger oder körperlicher Entwicklungzur Trennung der Gemeinde in Gruppen mitgeistlichen Vorrechten und solchen, die zeit-weise von bestimmten Bereichen ausge-schlossen werden, führen.12)

Zusammenfassend gesagt: Der geistige Ent-wicklungsstand eines Menschen ist zu be-rücksichtigen, wenn es um die Übertragungvon Diensten und Aufgaben in der Gemeindegeht. Wo es aber, wie im Abendmahl, um denEmpfang des heilvollen Geschenkes Gottesin Jesus Christus geht, macht es keinenSinn, gerade die auszuschließen, die nichtnur „wie die Kinder“, sondern wirklich Kindersind. Wo dies dennoch geschieht, kann aufDauer die Botschaft von der Rechtfertigungallein aus Gnade verdunkelt werden.

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10) Kenntner, aa0., S. 163.11) Kenntner, aa0., S. 164.12) Kenntner, aa0., S. 164.

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Kinder etwa im Alter von vier bis zehn Jahrenlassen sich aus eigenem Antrieb heraus offenund unbefangen mit allen Sinnen auf Neuesein. Das ist älteren Kindern in der Pubertät sonicht mehr möglich. Es ist daher nicht ver-wunderlich, dass Jugendliche im Konfirman-denalter, die sich von der bisherigen Welt mitihren Autoritäten, Sitten und Riten lösen unddie eigene Lebenswelt suchen, keinen Zugangzum Abendmahl finden, wenn trotz pädagogi-scher Bemühungen das erste Feiern in diesemAlter stattfindet. Die als besonderer Einstieggedachte Konfirmation mit Zulassung zumAbendmahl wird in der Praxis sehr häufig zumAbschied vom Abendmahl.13) Für die Einla-dung von Kindern zum Abendmahl spricht dieErfahrung, dass Kinder sich angemessen undvertiefter auf das Abendmahl vorbereiten las-sen als viele Jugendliche im Konfirmandenal-ter. Gerade die Bedeutung einer sinnvollenVorbereitung ist daher ein Grund für die Öff-nung des Abendmahls für Kinder.

Kinder werden gerade in den ersten Jahrenihres Lebens entscheidend geprägt underwerben hier wesentliche Teile späterer Ver-haltensmuster. Will man, dass die Teilnahmean der Feier des Abendmahls einmal festerBestandteil im Leben eines Menschen wird,dann ist es lernpsychologisch wichtig, damitmöglichst früh zu beginnen. Dies wider-spricht nicht dem anzustrebenden Ziel, dassder erwachsene Christ einmal als Ausdruckseines Glaubens und nicht nur aus

Gewohnheit zum Abendmahl geht; denn aufgrund der Teilnahme am Abendmahl ent-steht zumeist Interesse an Sinn undHintergrund dieser Praxis und nicht umge-kehrt entsteht aus einer Belehrung über einenoch nicht mitvollzogene Praxis derWunsch, daran teilzunehmen.14) Es heißt imBlick auf die Passahfeier „Wenn dich heuteoder morgen dein Sohn fragen wird: Was bedeutet das?, sollst du ihm sagen ...“ (2. Mose 13, 14).

Will man die Chancen nutzen, die in einermöglichst frühzeitigen religiösen Erziehungund Prägung im Kindesalter liegen, so darfdabei der Aspekt der kognitiven Vermittlungeinerseits nicht übergangen werden, ande-

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13) J. Blohm, Abendmahl feiern mit Kindern,München 1998, S. 37.

14) Kenntner, aa0., S. 173f.

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Pädagogisch

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rerseits aber auch nicht einseitig im Vorder-grund stehen. Die Verkündigung, die imAbendmahl – nicht nur beim Abendmahl! –geschieht, ist sichtbar und spricht denMenschen in der Ganzheit seiner Sinne an.Die Teilnahme an der Abendmahlsfeier er-weist sich so aufgrund der Verbindung vonverbaler und nonverbaler Verkündigung15) imBlick auf die Begegnung von Kindern mit derchristlichen Botschaft pädagogisch als bes-ser geeignet als die reine Wortverkündigung.Damit findet auch aus dieser Perspektive diezunächst theologische Einsicht in dieBerechtigung einer frühen Teilnahme vonKindern am Abendmahl ihre lernpsychologi-sche Bestätigung.16)

Sind Kinder in der Lage, das Abendmahlzu verstehen und angemessen, „würdig“zu empfangen?

Biblischer Bezug ist 1. Korinther 11, 17 ff.und 27 ff.. Paulus tadelt das Verhalten derGemeinde in Korinth: „Wer nun unwürdigvon dem Brot isst oder aus dem Kelch desHerrn trinkt, der wird schuldig sein am Leibund Blut des Herrn. ... Denn wer so isst undtrinkt, dass er den Leib des Herrn nicht ach-tet, der isst und trinkt sich selber zumGericht.“

Dieser Text wurde jahrhundertelang vor allemauf die Beichte als Voraussetzung des Abend-mahlsempfangs gedeutet. Demgegenüberbetonte Adolf Schlatter: „Paulus teilt nicht dieTeilnehmer am Mahl in Würdige und Unwür-dige ein, sondern er denkt daran, dass das Mahlin würdiger oder unwürdiger Weise begangenwerden kann. ... Dass Paulus von einer un-würdigen Weise redet, Jesu Mahl zu halten,hat seinen nächsten Anlass in den Vorgängenin Korinth. ... Wenn die Gemeinde beim MahlJesu ihre Spaltungen nicht zu überwindenvermag, so ist sie in der Gefahr, es in unwür-

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15) Johannes Brenz: „göttlich Wortzeichen“16) Kenntner, aa0., S. 175.

Kritische Rückfragen

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diger Weise zu vollziehen.“17) Geht es aber umgemeinschaftswidriges Verhalten innerhalbder Gemeinde, so kann auch mit der Forde-rung, den Leib des Herrn zu achten bzw. zu un-terscheiden (Vers 29), nicht nur die intellektu-elle Fähigkeit gemeint sein, zwischen profanerund sakramentaler Speise zu differenzieren.Die Bedeutung des „Achtens“ geht tiefer: Pau-lus geht es darum, dass alle, die am LeibChristi teilhaben, ein Leib (1. Korinther 10, 16 f.)und daher füreinander verantwortlich sindbzw. aufeinander Rücksicht zu nehmenhaben. Würdiges Feiern, Selbstprüfung undAchtung bzw. Unterscheidung des Leibes desHerrn sind daher keine Kriterien, die be-stimmte Gruppen der Gemeinde beim Abend-mahl aus- oder einschließen. Damit lässt sichLuthers Einsicht wiedergewinnen: „Paulus andie Korinther: Es prüfe aber ein Mensch sichselbst, da spricht er [Paulus] lediglich von denErwachsenen, denn er spricht von denen, dieuntereinander Streit hatten. Es steht abernichts im Wege, dass auch Kindern das Sa-krament des Altars gegeben werden kann.“18)

Häufig steht hinter der Frage, ob Kinder inder Lage sind, das Abendmahl angemessenzu empfangen, ein einseitig rationaler Zu-gang zum Abendmahl im Sinne von nach-prüfbarem Verstehen und der Wiedergabevon objektiven Lehrsätzen. Ein solcher Zu-gang führt würde letztlich zu der absurdenKonsequenz führen, dass geistig schwäche-re oder behinderte Menschen überhauptnicht am Abendmahl teilnehmen dürfen. – Bei Kindern ist die Erfahrung zu machen,dass sie sehr wohl zwischen normalem

Essen und Trinken und der Begegnung mitJesus Christus in Brot und Wein unter-scheiden können. Auch haben sie ein Ver-ständnis für die Vergebung von Schuld, wodiese konkret benannt wird. Es lässt sichfür Kinder gerade anhand zahlreicherJesus-Geschichten deutlich machen, dassGemeinschaft der Vergebung bedarf19).

Dass Kinder vieles tiefer erfassen können,als sie sprachlich wiedergeben können, giltauch vom gemeinsamen Abendmahl. DieGeneralsynode der VELKD hat 1977 dazufeststellt: „Man weiß heute, wie wichtig Er-fahrung für das Lernen ist, auch im religiö-sen Bereich.“ „Es ist ein Irrtum zu meinen,man könne nur bejahen und praktizieren,was man lehrmäßig verstanden hat. Viel-mehr gehen einübendes Verhalten und Erle-ben dem verstehenden Erfassen häufig vor-aus.“20)

Verliert die Konfirmation ihren Sinn?

Mit der Einladung von Kindern zum Abend-mahl geht die Sorge einher, die Konfirmationzu entwerten und damit – vielleicht unnöti-gerweise – eine bisher noch relativ unange-

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17) A. Schlatter, Erläuterungen zum NT II, 5. Aufl.,Stuttgart 1936, S. 141.

18) „Paulus in Corinthios: Probet autem se ipsumhomo, loquitur tantum de adultis, quia loquitur deeis, qui contendebant inter se. Non autem impe-dit, quin etiam pueris possit sacramentum altarisdari.“ WA TR I, Nr. 356, S. 157

20) Texte aus der VELKD, 1/1978, S. 2 und S. 4

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fochtene Institution der Volkskirche in derGesellschaft in Frage zu stellen. Demgegenü-ber bietet die Abkehr von der Regelzulassungzum Abendmahl mit der Konfirmation dieChance, Bedeutung und Wesen der Kon-firmation profilierter zu fassen.

Für den Straßburger Reformator MartinBucer, auf den die Konfirmation zurückgeht,war diese nicht auf das Abnedmahl hin, son-dern von der Taufe her begründet. In derAuseinandersetzung mit der Täuferbewe-gung wollte Bucer durch die Konfirmationdie Legitimität der Kindertaufe stärken. Dem-gegenüber wurde in vielen lutherischen Ge-bieten ein Katechismusunterricht eingeführt,der auf die Teilnahme am Abendmahl vorbe-reiten sollte. Erst unter Einfluss von Pietis-mus und Aufklärung hat sich die Konfirma-tion allgemein durchgesetzt. Sie hat im Laufeihrer Geschichte unterschiedliche Motive ansich gezogen. Dabei haben die auf das Alterder beginnenden Mündigkeit bezogenenMotive das Verständnis der Konfirmation alsZulassung zum Abendmahl verstärkt. Nachheutiger religionspädagogischer Erkenntniskann man allerdings davon ausgehen, dassdie erstmalige Teilnahme am Abendmahlzum Zeitpunkt der Konfirmation „zu spätkommt“. (Vergleiche Seite 14.)

Theologisch kann die Verbindung vonKonfirmation und Abnedmahlszulassung dasMissverständnis fördern, demzufolge dieKonfirmation die Taufe erst vollständigmacht. Im Gefolge werden getaufte Kindervor ihrer Konfirmation nicht als vollwertige

Mitglieder der Gemeinde Jesu Christi aner-kannt und es kommt zu gut gemeinten, aberfalschen Parolen wie „Kinder sind die Ge-meinde von morgen“ oder „Kinder sind dieZukunft der Kirche“. Kinder sind demge-genüber im vollgültigen Sinn Teil der Ge-meinde von heute und haben deshalb Anteilan Wort und Sakrament.

Ist die Konfirmation nicht mehr Zulassungzum Abendmahl, verliert sie keineswegs ihrenach wie vor hohe Bdeutung. Sie ist grund-sätzlich „Tauferinnerung“. Sie steht am Endeder grundlegenden christlichen Unter-weisung derer, die als Kinder getauft wurdenund ist als solche feierlicher Abschluss die-ses Katechumenats. Von daher haben dasGlaubensbekenntnis der Konfirmandensowie Fürbitte und Segen im Konfirmations-gottesdienst ihren Ort.

Im Übrigen bleibt die Konfirmation Voraus-setzung für die Übernahme des Patenamtes.Auch das Verständnis, das der Konfirmationin der Breite der Kirchenmitgliedschaft (vgl.Fremde Heimat Kirche, 1997) entgegenge-bracht wird, bleibt erhalten. Dort wird dieKonfirmation schon immer auch als Kasualieim Übergang von der Kindheit in das Ju-gendalter begriffen, das heißt als eine kom-plexe Feier, in der christlicher Glaube, Familieund Lebensgeschichte zusammenkommenund sich gegenseitig erschließen. DieserLeistung verdankt die Konfirmation letztlichihre hohe Akzeptanz auch im kirchlichdistanzierten Milieu. Als Segnung für denLebensweg verstanden, spricht sie jungen

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Menschen im Namen des dreieinigen Gottes„Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärkeund Hilfe zu allem Guten um Jesu Christi wil-len“ zu (Konfirmationsagende). In der Ge-meinschaft der Kirche ermutigt sie zu einemLeben in christlicher Verantwortung. Sie ver-gewissert damit gerade auch die Eltern, dassGottes Schutz und Schirm für ihre Kindernicht aufhören, wo die eigene Einwir-kungsmacht endet. 21)

Was geschieht, wenn ungetaufte Kinderan der Feier des Abendmahls teilnehmenwollen?

Diese Frage darf nicht leicht genommen wer-den, denn das Abendmahl ist die Speise deswandernden Gottesvolks (1. Korinther 10, 1 ff.)und nicht einfach allgemein der Menschheit.Es ist im Unterschied zu allen Formen vonAgape-Feiern das „Herrenmahl“, in dem derMensch in einer verbindlichen Gemeinschaftmit Christus als dem Herrn steht. Daherspricht Paulus die Korinther im Zusammen-hang der Abendmahlsermahnung auf ihrGetauftsein an, indem er ihnen das ihrerZugehörigkeit zum Leib Christi entsprechen-de Verhalten vor Augen stellt (1. Korinther 11, 17 ff.).

Mit dem Satz: „Wenn einer den Herrn nichtliebt, sei er verflucht.“ (1. Korinther 16, 22)zitiert Paulus vermutlich eine geprägteFormulierung aus dem Eingang der urchrist-lichen Herrenmahlsliturgie. Wer Christus im

Unglauben ablehnt, ist von Gott getrennt. DieLiebe zu Christus gehört zur Teilnahme amAbendmahl. Wer aber Christus lieb hat, – daskann man mit Paulus voraussetzen –, lässtsich auch taufen.

Wenn ungetaufte Kinder am Abendmahl teil-nehmen wollen, gelten keine anderen Rege-lungen als bei der Teilnahme von ungetauf-ten Erwachsenen (dazu § 3 Abs. 3 Abend-mahlsordnung, Seite 6). Wer der öffentlichausgesprochenen Einladung zum Mahl JesuChristi folgt und freiwillig kommt, kann mit-feiern. Wer noch nicht getauft ist, soll zurTaufe eingeladen werden. Es bietet sich an,im Kindergottesdienst oder in der Schuleeine Themenreihe zur Taufe mit anschließen-der Tauffeier zu veranstalten, wenn ungetauf-te Kinder am Abendmahl teilnehmen wollenoder teilgenommen haben. In der württem-bergischen Landeskirche eignet sich dafürbesonders der Konfirmandenunterricht imdritten Schuljahr.

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21) „Teilnahme von Kindern am Abendmahl“,Evangelischer Oberkirchenrat, Karlsruhe, 18. Juli 2001.

22) G. Bornkamm, Das Anathema in der urchristlichenAbendmahlsliturgie, in: Gesammelte Aufsätze I, 5. Aufl. 1966, S. 123 ff.

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„Mit der Teilnahme von Kindern am HeiligenAbendmahl verbindet sich die Hoffnung, dassdie Abendmahlsfrömmigkeit und die Abend-mahlspraxis unserer Gemeinden lebendigerund reicher werden.“ Diese von der Gene-ralsynode der Vereinigten Evangelisch-Luthe-rischen Kirche Deutschlands bereits 1977zum Ausdruck gebrachte Hoffnung wird ver-mutlich nur dann in Erfüllung gehen, wennvon Pfarramt und Kirchengemeinderat einklares und uneingeschränktes Ja zur Teil-nahme von Kindern am Abendmahl zum Aus-druck gebracht wird. Dann können auchWege gefunden werden, wie Abendmahlsgot-tesdienste zu gestalten sind, damit Kinder

und Jugendliche sich in ihnen zu Hausefühlen und mitfeiern können. Dieses Mit-einander-Feiern wird alte und neue Formenbekommen, die dieses Mahl „vor den Augenunserer Kinder niemals zu einer zwanglosenGemeindemahlzeit verkommen lassen, son-dern ihm eine liturgische Gestalt geben, dieseiner Bedeutung entspricht“.23)

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Ausblick

23) P. Stuhlmacher, Evangelium und Kirche,1979, Nr. 3, S. 10.

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A S P E K T E D E S A B E N D M A H L S

Viele Menschen verbinden mit der Feier desAbendmahls vor allem Gedanken von Schuldund Sündenvergebung. Diese Gedankenspielen beim Abendmahl eine wichtige Rolle.Das Abendmahl beinhaltet aber noch weitmehr Aspekte.

Das kann deutlich werden, wenn man genauauf die Geschichte hört, die beim Abendmahlimmer erzählt wird: Kurz vor seinem Tod sitztJesus mit seinen Jüngern beim Festessenzusammen und gibt Brot und Kelch eine ganzbesondere Bedeutung. Wir erzählen dieseGeschichte nicht, um daran zu erinnern, wiees vor langer Zeit einmal war, sondern wir er-zählen sie, um sie Gegenwart werden zu las-sen. Wir sind dann Jesu Jünger und Jün-gerinnen, die von Jesus an den Tisch geladenwerden, die mit ihm Abendmahl feiern. Chris-tus ist dann gegenwärtig, ist unter uns.

Diese Geschichte, in festgeprägten Wortenerzählt, in den so genannten „Einsetzungs-worten“, gibt uns den Rahmen, in dem wirdas Abendmahl verstehen sollen und kön-nen. Dabei wird deutlich, dass die Gemein-schaft mit Christus im Abendmahl vielfältigeAspekte hat.

Ich kann z.B. eine Kirche von Norden, Osten,Westen oder Süden betrachten. Jedes Malhabe ich die ganze Kirche im Blick, aber dieAnsicht ist immer eine andere. Jedes Malsteht eine andere Seite im Vordergrund –und trotzdem ist das Ganze da.

So ist es auch hier gemeint, wenn vonAspekten die Rede ist: Jedes Mal steht eine„Seite“ des Abendmahls besonders imVordergrund und trotzdem geht es um dasAbendmahl in seiner ganzen Bedeutung.

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A S P E K T E D E S A B E N D M A H L S

„Der Herr Jesus, in der Nacht, da

er verraten ward und mit seinen

Jüngern zu Tische saß...“

Die Einsetzungsworte stellen das Abendmahlin den Rahmen, in dem es nach der Er-zählung der Evangelisten Matthäus, Markusund Lukas stattgefunden hat: in den Rahmeneines Passahmahls. Dieser Rahmen ist nichtzufällig, sondern soll Licht auf das Abend-mahl werfen. Was bedeutet das Passah-mahl?

1. Aspekt: Gott befreit

Das Passahmahl (vgl. 2. Mose 12, 1-27)wird gefeiert zur Erinnerung an die Heraus-führung des Volkes Israel aus Ägypten durchGottes starke Hand (vgl. 5. Mose 6, 21-23).Es ist das Mahl der Befreiung.

Wenn wir in unserer Abendmahlsfeier dasletzte Essen Jesu vergegenwärtigen, dann istauch für uns das Abendmahl ein Mahl derBefreiung.

Hier wird Befreiung gefeiert, Befreiung, die Christus schenkt. Wenn das Neue Testa-ment von der Befreiung spricht, dann meintes zum einen die Befreiung von dem, wasuns gefangen hält und von Gott trennt: dieBefreiung aus dem Machtbereich der Sünde(vgl. Römer 6, 15-23). Zum anderen meintes die Befreiung von dem, was Menschenvoneinander unterscheidet und dadurchtrennt (vgl. 1. Korinther 11, 18ff. undGalater 3, 28).

2. Aspekt: Stärkung zum Aufbruch in das Reich Gottes

Das Passahmahl ist das Mahl derer, die imAufbruch begriffen sind (vgl. 2. Mose 12, 11):Im Aufbruch in das Land, in das Gott sieführen will, das er schon ihrem VaterAbraham versprochen hat.

Auch unser Abendmahl ist ein Mahl desAufbruchs: Aufbruch in das Reich Gottes,das jetzt schon zeichenhaft gegenwärtig ist und das Jesus Christus dereinst vollen-det.

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Die Einsetzungsworteund was in ihnen steckt

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3. Aspekt: Gemeinschaft, zu der Christus uns zusammenschließt

Das Passahmahl ist das Fest derer, die zusam-mengehören, einer Familie, eines „Hauses“(vgl. 2. Mose 12, 3f.). Wenn Jesus sich mitseinen Jüngern dieses Essen teilt, sindMenschen mit unterschiedlicher Herkunft undÜberzeugung (z.B. Zelot und Zöllner) in „ver-söhnter Verschiedenheit“ versammelt.

Auch unser Abendmahl ist ein Fest derer,die durch das gemeinsame Mahl zu einer Familie werden, zur Familie desGastgebers, zur Familie Gottes, zu Haus-genossen Gottes (vgl. Epheser 2, 19).

Das Bemerkenswerte daran ist:

Nicht wir müssen erst eine Gemeinschaft bil-den, um Abendmahl zu feiern, sondern derGastgeber und das Mahl binden uns zu einerGemeinschaft zusammen (vgl. 1. Korinther10, 17).

4. Aspekt: Vorwegnahme des Festes im Reich Gottes

Das Passahmahl ist ein Festmahl. DasFestmahl wiederum ist in der Bibel ein festesBild für die Gemeinschaft mit Gott in seinemReich (vgl. besonders Jesaja 25, 6ff. undLukas 14, 15ff.).

Auch unser Abendmahl ist zeichenhaft Feier des Reiches Gottes, wo Gott alle Tränenabwischen wird (vgl. Jesaja 25, 6ff. undOffenbarung 21, 3 und 4).

5. Aspekt: Freund und Feind, Opfer und Täter

Nach den Evangelien ist das Abendmahl ein Essen, bei dem Opfer und Täter versam-melt sind: der Verleugner Petrus und derVerräter Judas sitzen mit Jesus an einemTisch.

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Das Mahl Jesu ist ein Mahl, in demFeindschaft nicht verdrängt, sondern ange-sprochen wird.

„... nahm das Brot, sagte Dank

und brach‘s, gab‘s seinen

Jüngern und sprach:

Nehmet hin und esset.“

6. Aspekt: Schöpfung und Erhaltung

Es ist ein Essen, bei dem Gott für dasgedankt wird, was er uns Tag für Tag zuunserer Versorgung schenkt. Der Dank hebtauch Gott, den Schöpfer hervor (vgl. 1.Timotheus 4, 4). Es ist ein Mahl, das Gott,der Schöpfer bereitet hat.

Auch unser Abendmahl erinnert uns daran,dass das, was unseren Leib erhält, von Gottgeschenkt ist, dass die Schöpfung gut ist -obwohl wir in der Regel nur einen BrockenBrot und einen Schluck Wein oder Saftbekommen.

„Das ist mein Leib,

der für euch gegeben wird.

Das tut zu

meinem Gedächtnis.

Desgleichen nach dem Mahl

nahm er den Kelch,

sagte Dank,

gab ihnen den

und sprach:

Trinket alle daraus.

Das ist

mein Blut des Neuen Bundes,

das für euch

und für viele

vergossen wird

zur Vergebung der Sünden.“

7. Aspekt: Hingabe und Sündenvergebung

Leib, der gegeben wird, und Blut, das ver-gossen wird: Das Abendmahl erinnert daran,dass Jesus sich ganz für uns und für alleMenschen hingegeben hat.

Im Blut sitzt nach alter Vorstellung dasLeben. Wir würden sagen: Er hat Leib undLeben für uns gegeben. Nur bei Matthäuswird ausdrücklich hinzugefügt: „zur Verge-bung der Sünden“. Das ist in gewisser Weiseeine Engführung. Wenn es heißt: „für euchgegeben“, „für euch vergossen“, dann be-deutet das: Jesu Tod am Kreuz geschieht füruns als ganze Menschen, die wir uns ganzund gar von Gott getrennt haben. Bei derFormulierung „zur Vergebung der Sünden“stehen dagegen mehr unsere Untaten imVordergrund.

Das Abendmahl führt uns vor Augen, wasChristus an unserer Stelle auf sich genom-men hat, nämlich Tod und Gottesferne. Eswill uns an Christi Tod teilhaben lassen,damit wir mit Christus leben.

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„Das tut

zu meinem Gedächtnis.“

8. Aspekt: Die Gegenwart Christi

„Gedächtnis“ bedeutet im biblischen Zusam-menhang nicht nur Erinnerung daran, wasfrüher einmal war, sondern dass ein vergan-genes Geschehen Gegenwart wird: JesusChristus ist jetzt und hier mit am Tisch mit alldem, was er uns bedeutet, uns lehrt und füruns tut.

Unser Abendmahl ist die Feier, in der wir denAuftrag Jesu erfüllen: Wir brechen Brot undtrinken von der Frucht des Weinstocks.Indem wir das tun, sind wir gewiss, dassChristus in unserer Mitte ist und dass wirseine Jünger und Jüngerinnen, seine Brüderund Schwestern, Kinder Gottes sind.

9. Aspekt: Zusage des Bundes

„Blut des Neuen Bundes“ - Bund meint nichtBündnis, meint nicht Vereinbarung zwischenzwei Partnern, meint keine Blutsbrüder-schaft, sondern die unverbrüchliche TreueGottes. Das zeigen schon die „alten“ Bun-desschlüsse Gottes: Der Bund, der nach derSintflut geschlossen wurde (1. Mose 9,8.17), der Bund mit Abraham (1. Mose 17),und der Bundesschluss am Sinai (2. Mose24). Der Bund ist etwas für den MenschenHeilvolles. Er beinhaltet für die Erde, fürAbraham, für das Volk Israel, dass Gott fürsie da ist und sie nicht fallen lassen wird.

Das Abendmahl ist das Mahl der Bundes-zusage Gottes in Jesus Christus. Unsere Feier ist also die Vergegenwärtigung der Zu-sage Gottes, dass er diejenigen, die an diesemMahl teilnehmen, nicht fallen lassen wird.

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10. Aspekt: Erwartung und Warten

Wenn die Einsetzungsworte im Gottesdienstgesprochen werden, fehlt oft, was eigentlichfest zu der Geschichte gehört, nämlich dereschatologische Ausblick:

„Denn sooft ihr

von diesem Brot esst

und aus diesem Kelch trinkt,

verkündigt ihr den Tod des

Herrn, bis er kommt.“

(1. Korinther 11, 26)

„Wahrlich, ich sage euch,

dass ich nicht mehr trinken

werde vom Gewächs des

Weinstocks bis an den Tag,

an dem ich aufs Neue davon

trinke im Reich Gottes.“

(Markus 14, 25)

Damit wird deutlich, dass mit dem Abendmahldas Warten und Hoffen auf das Festmahl imReich Gottes und die Vollendung verbunden ist.

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Viele Geschichten des Neuen Testamentsspiegeln die Erfahrungen der Christinnenund Christen mit dem Abendmahl wider und machen seine verschiedenen Aspektedeutlich. Diese Aspekte können darüber hinaus durch weitere Geschichten veran-schaulicht werden. All diese Geschichtenkönnen im Zentrum von Abendmahlsgot-tesdiensten stehen und Kindern wie Er-wachsenen die Aspekte des Abendmahlsnahe bringen (Erzählvorschläge zu den Ge-schichten Seiten 47 ff.):

1. Aspekt: Gott befreit

• Auszug aus Ägypten (2. Mose 12-15)

• Die Heilung eines Gelähmten (Markus 2, 1-12)

• Zachäus (Lukas 19, 1-10 )

• Die Samariterin am Brunnen (Johannes 4)

2. Aspekt: Stärkung zum Aufbruch in das Reich Gottes

• Das Gleichnis vom großen Abendmahl(Lukas 14, 15-22)

• Elia in der Wüste (1. Könige 19)

3. Aspekt: Gemeinschaft, zu der Christusuns zusammenschließt

• Jesus beruft Levi (Markus 2, 13-17)

• Die Berufung des Matthäus und dasMahl mit den Zöllnern (Matthäus 9, 9-13)

• Zachäus (Lukas 19, 1-10)

• Jesus begegnet den Jüngern in Emmaus (Lukas 24, 13-34)

• Die Jüngerinnen und Jünger erlebennach Ostern, wie Christus sie neu beruft und sendet (Johannes 21)

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Geschichten aus der Bibel

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4. Aspekt: Vorwegnahme des Festes im Reich Gottes

• Jesus gibt 5000 Menschen zu essen(Markus 6, 30-44)

• Das Gleichnis vom großen Abendmahl(Lukas 14, 15-22)

• Jesus sorgt bei der Hochzeit von Kana dafür, dass der Wein und die Freude nicht ausgehen (Johannes 2, 1-12)

• Er schenkt mir voll ein (Psalm 23)

5. Aspekt: Freund und Feind, Opfer und Täter

• Jesus feiert das Abendmahl auch mit Judas, dem Verräter (Matthäus 26, 20-25)

• Die Verleugnung des Petrus (Matthäus 26, 31-35 und 69-75)

• Zachäus (Lukas 19, 1-10)

• Die Verleugnung des Petrus (Johannes 18, 15-27)

6. Aspekt: Schöpfung und Erhaltung

• Gott lässt sein Volk in der Wüste nicht verhungern und verdursten (2. Mose 15, 22 - 17, 7)

• Jesus gibt 5000 Menschen zu essen (Markus 6, 30-44)

• Elia am Bach Krit und bei der Witwe zuZarpat (1. Könige 17)

7. Aspekt: Hingabe und Sündenvergebung

Hier kommen auch Texte aus den Passions-geschichten der Evangelien in Betracht.

• Der Vater feiert mit dem heimgekehrtenSohn ein Fest (Lukas 15, 11- 32)

• Zachäus (Lukas 19, 1-10 )

• Das Lamm Gottes (Johannes 1, 29)

• Der gute Hirte (Johannes 10, 11-16)

• Das Weizenkorn (Johannes 12, 24)

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8. Aspekt: Die Gegenwart Christi

Die Gegenwart Christi gründet in seiner Auf-erweckung von den Toten. Daher kommendie meisten Auferstehungsgeschichten vor-rangig in Betracht.

• Jesu Auferstehung (Matthäus 28, 1-10)

• Jesu Auferstehung (Lukas 24, 1-12)

• Die Emmausjünger (Lukas 24, 13-35)

• Ich bin das Brot (Johannes 6, 22-50)

• Ich bin der Weinstock (Johannes 15, 1-11)

• Der Ostermorgen (Johannes 20, 1-10 und 11-18)

• Thomas (Johannes 20, 24-29)

• Der nachösterliche Fischfang (Johannes 21, 1-14 und 15-19)

• Ich stehe vor der Tür und klopfe an(Offenbarung 3, 20)

Wenn Christus beim Abendmahl mit uns amTisch sitzt, und wir auf ihn hören wollen, sindauch seine Worte und seine Lehre (z.B. Berg-predigt, Gleichnisse) an dieser Stelle anzufüh-ren.

9. Aspekt: Zusage des Bundes

• Vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32)

• Zachäus (Lukas 19, 1-10)

• Der Bund mit Noah (1. Mose 9)

• Der Bund am Sinai (2. Mose 24, 1-11)

10. Aspekt: Erwartung und Warten

• Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig (Matthäus 13, 31-33)

• Das Gleichnis vom großen Abendmahl(Lukas 14, 15-22)

• Das große Freudenmahl (Jesaja 25, 6-12)

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1. Aspekt: Gott befreit

Erscheinungsfest, Ostern, Reformationstag

2. Aspekt: Stärkung zum Aufbruch in das Reich Gottes

Erscheinungsfest, Konfirmation, Pfingsten

3. Aspekt: Gemeinschaft, zu der Christus uns zusammenschließt

Konfirmation, Pfingsten, Kirchweih

4. Aspekt: Vorwegnahme des Festes im Reich Gottes

Ende des Kirchenjahrs

5. Aspekt: Freund und Feind, Täter und Opfer

Buß- und Bettag, Volkstrauertag

6. Aspekt: Schöpfung und Erhaltung

Erntebittgottesdienst, Erntedank,Tag der Schöpfung, Trauung

7. Aspekt: Hingabe und Sündenvergebung

Passionszeit, Karfreitag, Trinitatiszeit,Reformationstag, Buß- und Bettag

8. Aspekt: Die Gegenwart Christi

Christfest, Erscheinungsfest, Ostern,Trinitatiszeit

9. Aspekt: Zusage des Bundes

Christfest, Silvester/Neujahr, Taufe,Konfirmation

10. Aspekt: Erwartung und Warten

Adventszeit, Ende des Kirchenjahrs

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Kirchenjahr

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Kinder bringen ihre Erfahrungen mit, wennsie dem Abendmahl und seinen Aussagenbegegnen. Die zehn Aspekte stoßen aufgrundlegende Lebenserfahrungen, die siein ihrer Entwicklung gemacht haben.

1. Aspekt: Gott befreit

Die Erfahrung von Hilfe gehört zu den früh-sten und grundlegendsten Erfahrungen imMenschenleben. Das hilflose Baby spürtHunger und Durst als tiefen Schmerz. Esschreit und erlebt die Zuwendung derBezugsperson als Rettung aus der Not. DieErfahrung wiederholt sich viele Male undbegründet das Vertrauen ins Leben: Ichschreie und ich bekomme Hilfe. Weil Hun-ger und Durst zu den grundlegenden Er-fahrungen von Not gehören, verstehen Kin-der ganz elementar, dass die ZuwendungGottes im Essen und Trinken erfahrbarwird.

Im späteren Alter erleben sich Kinder oft inSituationen der Hilflosigkeit. Sie erleben Er-wachsene, die sie aus solchen Situationen

befreien. Auch im Spiel werden solche Situa-tionen verarbeitet. Zum Versteckspiel gehörtdie Möglichkeit der Befreiung der„Gebannten“.

2. Aspekt: Stärkung zum Aufbruch in das Reich Gottes

Kinder erleben, dass sie immer wieder inneue Lebenswelten aufbrechen dürfen undmüssen. Sie lernen, sich an den Stäben desGitterbettes hochzuziehen und sehen jetztdie Welt als stehende Menschen. Sie fangenan zu krabbeln und zu laufen und können soneue Lebensräume erobern. Sie kommen inden Kindergarten, sie kommen in die Schuleund erleben dort neue Bezugspersonen.Kinder brauchen für ihre Aufbrüche Stär-kung.

Der Aufbruch ins Neuland ist immer auchbedrohlich, der Abschied aus einem ge-wohnten Bereich immer auch schmerzlich.Für die Kinder überwiegt aber das Ver-lockende. Jeder Anfang ist aufregend undschön.

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Die Lebenswirklichkeitjüngerer Kinder

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3. Aspekt: Gemeinschaft, zu der Christus uns zusammenschließt

Gemeinschaft erfahren Kinder in der Familieund mit weiteren Bezugspersonen, darüberhinaus in Kindergarten, Schule und mitFreundinnen und Freunden. Sie bringen trotzaller Konflikte mit anderen Menschen dieErfahrung mit, dass Gemeinschaft schön ist,und man allein nicht leben kann.

4. Aspekt: Vorwegnahme des Festes im Reich Gottes

Gutes Essen und Trinken gehören für Kinderebenso wie für Erwachsene zum Wohlfühlen.Zum Fest gehört heute mehr denn je, Zeit

füreinander zu haben. Kinder machen beiuns eher die Erfahrung, dass sie zwar genü-gend und gut zu essen haben, aber Erwach-sene oft wenig Zeit mit ihnen verbringen.

5. Aspekt: Freund und Feind, Opfer und Täter

Kinder erleben Situationen, in denen sie Un-frieden und Streit nicht aus dem Weg gehenkönnen. Sie müssen manchmal mit Men-schen am Tisch sitzen, die ihnen fremd odersogar unsympathisch sind oder mit denensie ungelöste Konflikte haben. Wenn dieBeziehungen gestört sind, fällt es schwer,miteinander zu essen. Andererseits kann diegemeinsame Mahlzeit auch zum Zeichenwerden, dass man sich wieder vertragen will.

6. Aspekt: Schöpfung und Erhaltung

Die Schönheit und Größe der Schöpfung erle-ben Kinder in der gesamten Natur: Sonne,Wasser, Berge, Wald, Früchte, Blumen ... Auchder Erntedankaltar ist für Kinder ein Zeichen fürdie Größe Gottes und sichtbares Gotteslob. EinGabengebet kann an diese Erfahrung anknüp-fen und den Schöpfungsaspekt mit demGemeinschaftsaspekt verbinden. Der Aspektder Erhaltung des Lebens hängt außerdem engmit der unter dem 1. Aspekt genannten Erfah-rung zusammen, dass Kinder bedürftig sindund sich auf andere verlassen müssen.

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7. Aspekt: Hingabe und Sündenvergebung

Es darf nicht darum gehen, Kindern Schuld-gefühle zu vermitteln oder ihnen ein schlech-tes Gewissen zu machen. Sie können für ihreHandlungen auch noch nicht voll verantwort-lich gemacht werden.

Andererseits bringen Kinder aus frühesterKindheit Schulderfahrungen mit. Ein Babyerlebt immer wieder, dass man ihm mitLächeln, freundlichen Worten, Streichelnund Zuwendung begegnet. Es macht aberauch die Erfahrung, dass ein Verhaltenandere verärgert und dazu bringt, ihm Zu-wendung zu entziehen. So lernt das Kindsehr früh, dass es Verhaltensweisen gibt,die Gemeinschaft fördern oder beeinträchti-gen.

Auf der anderen Seite sind Kinder auch Opfer.Andere tun ihnen etwas zu Leide. Wenn Kinderund Erwachsene gemeinsam am Abendmahlteilnehmen, dann können Kinder erleben, dassauch Erwachsene Fehler machen und sie zuge-ben und dass auch die Stärkeren die Schwä-cheren um Vergebung bitten können.

8. Aspekt: Die Gegenwart Christi

Für das kleine Kind ist die Mutter da, wennsie auch körperlich anwesend ist. Ein wichti-ger Lernschritt für das Kind ist es zu wissen,dass die Mutter, wenn sie weg geht, wieder-

kommt. Auch wenn sie nicht da ist, so gibtes sie trotzdem.

Das Geheimnis der Gegenwart Christi be-steht in seiner Anwesenheit als Abwesender.

9. Aspekt: Zusage des Bundes

Im Leben eines Kindes ist vieles unsicher,rätselhaft, überraschend und neu. Deshalbbraucht das Kind ein hohes Maß vonVerlässlichkeit. Kinder erfahren als Grund-lage ihres Lebens, dass der Tisch immer wie-der neu für sie gedeckt wird. Sie erfahrenauch, dass das Zusammensitzen an einemTisch verbindet. Sie sind empfänglich für dieBotschaft, dass sie sich auf den, der sie zuBrot und Traubensaft an seinen Tisch lädt,verlassen können.

10. Aspekt: Erwartung und Warten

Gerade weil so viel Neues auf Kinder zu-kommt, leben sie sehr stark in der Erwartungauf viele schöne Dinge, die auf sie zukom-men. Typisch ist das Warten auf Weih-nachten. Kleine Kinder können zwar die zeit-lichen Dimension noch nicht erfassen („Wieoft muss ich noch schlafen?“), aber siehaben erlebt, dass Warten sich lohnen kann.

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Kinder sind eingeladen

Bisher durften Kinder selbstverständlich amErwachsenengottesdienst teilnehmen undbei Predigt und Liturgie dabei sein. Nur amAbendmahl nahmen sie bis zur Konfirma-tion in der Regel nicht teil. Demgegenübersagt die neue Abendmahlsordnung: „AuchKinder sind zum Abendmahl eingeladen.“Damit ist jede Abendmahlsfeier auch fürKinder offen. Weil aber Abendmahlsfeiernbisher nicht für Kinder waren, brauchte dieGestaltung nicht kindgemäß zu sein. WennKinder teilnehmen, muss sich die Form un-serer Feiern ändern.

„Sie sollen ihrem Alter gemäß darauf vorbereitet sein.“

Kinder sollen erfahren, was bei der Feier desAbendmahls geschieht und welche Bedeu-tung diese Feier hat. Die Vorbereitung aufdas Abendmahl kann kein einmaliges Ge-schehen sein. Sie erfolgt in verschiedenenFormen, aus verschiedenen Anlässen, in

unterschiedlichen Alter und Gruppen (Seiten 72 ff.). Die Beschäftigung mit demAbendmahl kann vor der Feier, im Rahmendes Abendmahlsgottesdienstes und durchBesprechung des Erlebten geschehen. DieForm der Abendmahlsfeier muss dazu bei-tragen, den Sinn der Handlungen undZeichen (auch ohne große Erklärungen)deutlich zu machen.

Worte und Zeichen

Wenn Kinder zum Abendmahl erwartet wer-den, kann man folgende Gestaltungsmög-lichkeiten aufgreifen: z.B. darstellendes Spieleiner biblischen Geschichte, Singspiel, erzäh-lende Predigt, Bildbetrachtung, kreative Ak-tionen.

In der Mahlfeier selbst sollen bekannte For-men und liturgische Texte in gleich bleiben-den Formulierungen wiederkehren.

Kinder verstehen Zeichen und Zeichenhand-lungen besser als abstrakte Gedanken. DieZeichenhandlungen der Feier (z.B. Brotbre-

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Voraussetzungen

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chen, Friedensgruß) sollen die Botschaft aufder Erfahrungsebene zum Ausdruck bringen.

Um den Gedanken der Gemeinschaft auszu-drücken, können sich am Ende alle rund umden Altar die Hände reichen und so den Kreisschließen.

Das Abendmahl kann auch an Tischen statt-finden, wo man sich die Elemente gegensei-tig weitergibt. Darüberhinaus kann es miteiner Mahlzeit verbunden werden.

Leitung des Abendmahls

Die Evangelische Landeskirche ist sowohlaufgrund ihrer Bekenntnisse als auch durchAbsprache mit zahlreichen Kirchen der Öku-mene dazu verpflichtet, dass Abendmahls-feiern von Personen geleitet werden, die vonder Kirche dazu beauftragt sind. Dies sind inder Regel Pfarrerinnen und Pfarrer. WennKinder- und Jugendgruppen zum Abendmahlkommen, sollten die Feiern gemeinsam mit

den Gruppenleiterinnen und -leitern vorbe-reitet werden. Abendmahlsfeiern der Kinder-kirche sollten zusammen mit den Kinder-kirchmitarbeiterinnen und -mitarbeitern vor-bereitet und durchgeführt werden.

Vielfalt der Formen

Das Abendmahl will die Gemeinschaft allerGetauften darstellen und soll daher die ganzeGemeinde im Feiern zusammenführen.Trotzdem kann es Abendmahlsgottesdienstegeben, die sich an bestimmte Zielgruppenwenden. So ist denkbar, dass trotz der gene-rellen Einladung der Kinder zum Abendmahlmanche Feiern sich nur an Erwachsenen ori-entieren. Andererseits können Feiern auchspeziell auf die Kinder oder auf Familien aus-gerichtet sein.

Da die Feier des Abendmahl verschiedeneAspekte hat, dürfen auch die Formen unter-schiedlich sein. Die ernste Feier am Karfrei-tag hat genauso ihre Berechtigung wie einfröhliches Feierabendmahl.

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Wenn am Sonntagvormittag gleichzeitig oderim Anschluss ein Kindergottesdienst ange-boten wird, kann eine Abendmahlsfeier imErwachsenengottesdienst wie bisher damitrechnen, dass Kinder an dieser Feier nur inAusnahmefällen teilnehmen. Allerdings sindnun die Konfirmandinnen und Konfirmandenselbstverständlich dabei. Bei der Gestaltungder Abendmahlsfeiern ist also darauf zu ach-ten, dass Formen und Inhalte mit derErfahrungswelt der Jugendlichen zu tunhaben. Falls Kinder mitfeiern, sollte für sie (-und nicht nur für sie-) die Möglichkeitgeschaffen werden, Abendmahl mit Trauben-saft zu feiern.

Manche Erwachsene befürchten, dass mitder Einladung der Kinder der ruhige, medita-tive Charakter, den sie bei der Abendmahls-feier schätzen, verloren geht. Aber auch Kin-der haben Zugang zu meditativen Erfahrun-gen und Ritualen, wenn man dies entspre-chend mit ihnen einübt. Einzelne Kinder, diemit Eltern oder anderen Angehörigen zumAbendmahl kommen, werden eine ruhigeStimmung in der Regel nicht stören. Konfir-mandinnen und Konfirmanden mit gelegent-lich „pubertären Verhaltensweisen” im Got-

tesdienst, können im Unterricht auf dieSituation vorbereitet und um Rücksicht-nahme gebeten werden. Wenn man sie hinund wieder aktiv in die Abendmahlsvorberei-tungen oder zum Austeilen einbezieht, findensie eine ihrem Alter und ihren Fähigkeiten an-gemessene Aufgabe.

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Abendmahl imErwachsenengottesdienst

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Wie in manchen Gemeinden Kindergottes-dienst und Erwachsenengottesdienst ge-meinsam beginnen, kann bei Abendmahls-gottesdiensten ein gemeinsamer Abschlussmit der Mahlfeier angeboten werden.

Kindergottesdienst und Erwachsenengottes-dienst beginnen dann getrennt nach der übli-chen Form. Während des Liedes nach derPredigt kommen die Kinderkirchkinder zuden Erwachsenen. Die gemeinsame Abend-mahlsfeier nimmt in Gestaltung und Formauf die Kinder Rücksicht. Dies gilt auch fürdie Liedauswahl. Wie schon oben erwähntkann die Feier mit Kindern eine fröhlicheAtmosphäre haben, aber eine freundlicheruhige Gestaltung ist auch nicht ausge-schlossen.

Es gibt Gottesdienste, die versuchen, dieganze Gemeinde zu vereinigen. Kinder,Erwachsene, Jugend, Eltern, Singles, alteMenschen – alle sollen angesprochen wer-den. Solche Gottesdienste finden zumeist amErntedankfest, am Heiligen Abend, im Som-mer im Grünen oder bei Gemeindefestenstatt. Andererseits gibt es Gottesdienste, diesich besonders Familien mit (kleineren) Kin-dern zuwenden.

Wenn in solchen Gottesdiensten Abendmahlgefeiert wird, müssen Inhalte und Formenkindgemäß dargeboten werden. Dabei erle-ben oft auch die Erwachsenen, dass sieeinen neuen Zugang zum Abendmahl finden.Gottesdienste für Jung und Alt leisten einenwichtigen Beitrag zur altersgemäßenVorbereitung der Kinder zum Abendmahl.

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Abendmahl imGottesdienst für Jung und Alt

Gemeinsames Abendmahlvon Kinder- undErwachsenengottesdienst

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Jugendliche feiern auf Freizeiten oder alsKonfirmandengruppe als Ausdruck derGemeinschaft in der Regel gerne Abend-mahl. Eine handlungs- und erlebnisorien-tierte Gottesdienstform kommt ihnen undihren Bedürfnissen entgegen. Die 12- bis14-Jährigen haben allerdings ganz an-dere Interessen und Fragestellungen alsJüngere. Nicht selten fühlen sie sich in derPubertät uneins mit sich selbst, mit derWelt und mit Gott. Die Abendmahlsfeiergewinnt auf diesem Hintergrund ganz ande-re Horizonte. Außerdem bringen Ju-gendliche oft mehr kreative Möglichkeitenin die Gestaltung der Feier ein. Pfarrerinnenund Pfarrer sollten sich die Chance nichtentgehen lassen, mit ihnen Abend-mahlsfeiern vorzubereiten, durchzuführenund zu besprechen.

Es ist im Rahmen dieser Arbeitshilfe nichtmöglich, alle Aspekte auch für diese Al-tersstufe zu erschließen. Darum soll an die-ser Stelle auf die entsprechenden Entwürfefür die Konfirmandenarbeit hingewiesenwerden, besonders auf die Beilage zu „an-

knüpfen, heft 5/2001”, Bausteine „Abend-mahl”. (Bezugsadresse Seite 99.)

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Abendmahl mitJugendlichen undKonfirmanden

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Wenn der Kindergottesdienst der Gottes-dienst der Kinder ist und wenn Kinder zumAbendmahl eingeladen sind, gibt es keinenGrund, das Abendmahl nicht auch im Kin-dergottesdienst zu feiern. Der Kindergottes-dienst ist die vertraute Gruppe, in der sichdie Kinder treffen und wohlfühlen. Hier sol-len sie den biblischen Geschichten begeg-nen, die von der Bedeutung des Abendmahlserzählen.

Im Kindergottesdienst kann die Abendmahls-feier ohne Probleme kindgemäß gestaltet wer-den. Die kleinere Gruppe ermöglicht Gestal-tungsformen, die den Gemeinschaftscharak-ter gut zum Ausdruck bringen.

Die Leitung der Abendmahlsfeier gehört zuden Aufgaben der Pfarrerinnen und Pfarrer.Sie haben dadurch die Chance, den Kontaktzu den Kindern der Kinderkirche zu vertiefenund in ihrer Person die Verbindung zwischenKindergottesdienst und Erwachsenengottes-dienst herzustellen. Sie bereiten die Abend-mahlsfeier des Kindergottesdienstes mit denMitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor undführen sie gemeinsam durch.

Weil die Abendmahlsfeier Ausdruck derGemeinschaft der Kirche als Ganzer ist, sollendiese Gottesdienste auch in der Kinderkirchenicht der Beliebigkeit unterliegen, sondern ander landeskirchlichen Agende orientiert sein.

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Abendmahl imKindergottesdienst

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In Kindergruppen, auf Kinderfreizeiten und imKindergarten werden oft thematische oder bib-lische Einheiten behandelt, die das gemeinsa-me Essen zum Thema haben. Die Behandlungder Leidensgeschichte und des AbendmahlsJesu mit seinen Jüngern könnte Anlass sein, inder Kindergruppe Abendmahl zu feiern. In ei-ner solchen Gruppe können Kinder beson-ders gut auf das Abendmahl vorbereitet wer-den.

Wer die Feier leitet, muss von der Landes-kirche für die Leitung von Abendmahlsfeiernbeauftragt sein.

Auf jeden Fall muss besonders bedacht wer-den, dass in einer Gruppe möglicherweisenicht alle Kinder evangelisch oder überhauptgetauft sind. In Kindergartengruppen gibt esauch Muslime bzw. Kinder, die anderen Re-ligionen angehören. Zu einer christlichenAgapefeier (mit einer Mahlzeit) können alleeingeladen werden. Zuvor sollen allerdingsdie Eltern informiert und soll ihr Ein-verständnis eingeholt werden.

In gemischtkonfessionellen christlichenGruppen ist diese Frage und gegebenenfalls

die Frage einer gemeinsamen Abend-mahlsfeier mit Eltern und Geistlichen derbetroffenen Konfessionen zu klären. Es sollniemand in Gewissensnöte gebracht oderausgeschlossen werden.

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Abendmahl inKindergruppen

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Die Aufgabe, Gottesdienste kindgemäß zugestalten, stellt eine Herauforderung dar.Der Verstehenshorizont von Kindern ist jenach Alter unterschiedlich. Man wird keineForm und keine Texte finden, diegleichermaßen alle Kinder im Kindergarten-und Schulalter verstehen können. Es gehtfreilich nicht allein um intellektuellesVerstehen. Es kann auch nicht verlangt wer-den, dass alle Teile des Gottesdienstes ingleicher Weise für alle Altersgruppen geeig-net sind. Wichtig ist, dass für jeden etwasangeboten ist. Der Versuch, Gottesdiensteso zu gestalten, dass Kinder viel davon ver-stehen, darf auch nicht dazu führen, dassdie Aussagen oberflächlich und kindischwerden. Damit werden weder Kinder nochErwachsene ernst genommen.

Schritte auf dem Weg zu einem kindgemäßen Gottesdienst

• Die Kleinsten im Alter vor dem Kinder-gottesdienst werden auf kognitiverEbene im Gottesdienst wenig angespro-chen werden können. Für sie ist dieAtmosphäre wichtig. Sie erleben denbesonderen Raum und die besonderenLieder und Klänge. Für sie und ihreEltern ist es wichtig, dass sie willkom-men sind, auch wenn sie nicht immerstill sein können. Ab welchem Alter die

Kleinsten am Abendmahl teilnehmensollen, entscheiden die Eltern.

• Kinder wollen im Gottesdienst beachtetsein und vorkommen. Sie freuen sich,wenn sie begrüßt werden. Kinder wollennicht nur hören, sondern auch sehen,schmecken, fühlen und mitmachen. DieFeier das Abendmahls ist hier eine guteForm, weil das Mitmachen, Schmecken,Sehen und Fühlen eine wichtige Rollespielt.

• Kinder wollen mit dem, was sie können,ernst genommen werden. Besonders beider Liedauswahl bietet sich die Gele-genheit, auf die Kinder Rücksicht zunehmen. Kinder können auch eigeneBeiträge in den Gottesdienst einbringen:z.B. Liedvortrag, Anspiel, Bilder. Sie soll-ten aber nicht in jedem Gottesdienst als„Darbietende” auftreten (müssen).

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Was heißt „kindgemäß”?

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A Wenn Kinderkirche oderKonfirmanden, Kinder- oder Jugendgruppenmit Erwachsenen zusammen Abendmahl fei-ern, können sie bei der Austeilung derGaben vor der Austeilung an die Erwach-senen den ersten Kreis um den Altar bilden.

Wenn Fladenbrot gereicht wird, soll Kindernund Jugendlichen (wie auch den Erwach-senen) das Brot gebrochen und in die Handgegeben werden.

Schwieriger ist es, wenn man z.B. ein ganzesFladenbrot in den Kreis gibt und jeder sichselbst ein Stück abbricht.

Für Kinder (und Erwachsene) ist es kompli-ziert, wenn man ihnen per Regieanweisung ab-verlangt, erst ein Stück Brot vom Nachbarnzu empfangen, dieses dann zu verzehren unddann für die Nachbarin auf der anderen Seiteein Stück abzubrechen, es ihr zu reichen undzu warten, bis sie es gegessen hat.

Einzelne Kinder, Jugendliche und Erwach-sene können (nach Absprache und Anlei-tung) an der Austeilung beteiligt werden.

Ein Agapemahl, ein gemeinsames (Fest-)Essen, das von Gebet, Gesang, Besinnungbegleitet wird, kann man auch dann feiern,wenn in einer Gruppe aus Gründen ökumeni-scher Rücksichtnahme keine Abendmahls-feier stattfinden kann.

B Im Rahmen des Konfirmanden-unterrichts, einer Kinderbibelwoche odereiner Freizeit, kann man miteinander(Sauerteig- oder Fladen-) Brot backen, dasdann in einer gemeinsamen Abendmahls-feier ausgeteilt und verzehrt wird. (RezeptSeite 93.)

C „Nehmt und esst. Christus istmitten unter uns...“ (Seite 60). Diese Formdes Spendeworts spricht aus, dass Christusim Vollzug des Mahls gegenwärtig ist. Sieerscheint für Kinder und Jugendlichebesonders geeignet, da sie unmittelbar vordem Verzehr der Elemente nicht dieAssoziation des Kauens des Leibes und desTrinkens von Blut hervorruft.

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Kleines ABC der praktischen Fragen

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D Diakoninnen und Diakoneoder Jugendreferenten, die nach entspre-chender Ausbildung vom Oberkirchenratdazu beauftragt wurden, können in Kinder-und Jugendgruppen (z.B. auf Freizeiten)Abendmahlsfeiern leiten.

E Die Einsetzungsworte sollten inder geprägten Sprache der Lutherbibel oderin der Katechismusform (EG Seite 1248) ver-wendet werden. Dies geschieht aus Gründender Wiedererkennbarkeit und um der öku-menischen Verlässlichkeit willen.

Gemeinsame Formulierungen, die auch die Generationen verbinden, sind einervordergründigen Verständlichkeit vorzuzie-hen. Kinder lernen außerdem sehr schnelldie sprachlich rhythmische und melodischeForm der Katechismusfassung auswendig.Es wird daher bald möglich sein, die Worteauch gemeinsam zu sprechen.

Nicht zu empfehlen ist, dass Pfarrer bzw.Pfarrerinnen eine Zeile vorsprechen, die dieGemeinde dann nachzusprechen hat. DiesePraxis wirkt allzu schulmeisterlich. Außerdemliefert sie die Gottesdienstteilnehmerinnenund -teilnehmer unnötig an die „Kunst“ derTheologen aus, die möglicherweise eigeneÜbersetzungen und Übertragungen auf dieseWeise unter die Leute bringen wollen.

F Vor dem Empfang des Abend-mahls können sich die Teilnehmerinnen undTeilnehmer zum Zeichen des Friedens dieHand geben. Kinder, die z.B. die Abendmahls-gaben zum Altar gebracht haben und beimGebet dort geblieben sind, können nun in dieStuhl- bzw. Bankreihen gehen und dort denAnderen mit einem Friedensgruß die Handreichen. Dieser Gruß wird dann weitergegeben.

G Der Gemeinschaftskelch ist einSymbol für die Zusammengehörigkeit derChristinnen und Christen. Kinder und Ju-gendliche schätzen es aber oft nicht, mit an-deren aus einem Kelch oder Becher zu trin-ken. Es besteht die Möglichkeit, kleine Ein-zelkelche anzubieten. Diese können v.a. auchkleinere Kinder gut selbst in die Hand neh-men.

Über den Landesverband für Kindergottes-dienst kann man einen Gießkelch aus Kera-mik zusammen mit kleinen Bechern bezie-hen. Aus dem großen Gießkelch wird derSaft dann bei der Austeilung in die Bechergegossen, die jeder Teilnehmer in die Handbekommt.

Eine Alternative ist mit der Form derIntinktion (siehe unten) gegeben.

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H Zunehmend gehen Gemeindendazu über, beim Abendmahl Fladenbrot oderBrotstückchen auszuteilen. Insbesondere inökumenischen Zusammenhängen sollte abervorsichtig mit dem Brot umgegangen werden.Wenn Krümel auf den Boden fallen, ist das fürkatholische und orthodoxe Christen einAnstoß.

Hostien können für Kinder und Jugendlichewichtig sein, vor allem wenn sie eingepräg-te Bilder tragen, etwa Kreuze, den Kruzifixusoder das Lamm. Manche fragen nach dem,was zu sehen ist und was es bedeuten soll.Solche Hostien können den Sinn desAbendmahls auf eigene Weise veranschau-lichen.

I Mit dem Gemeinschaftskelchkann man auch die Intinktion verbinden.Dabei erhalten alle eine Brothostie (etwasdicker als die Hostien, die Bilder tragen), diesie dann in den Kelch eintauchen. DieseForm eignet sich auch für Kinder undJugendliche.Bislang wird bei der Intinktion meist Weingereicht. Für Kinder sollte man aber Saft ver-wenden. In diesem Fall kann ein Kreis umden Altar mit dem Saftkelch die Austeilungeröffnen. Danach kann sich ein Kreis mitdem Weinkelch anschließen.

Immer zwei Austeilende gehen paarweisemiteinander. Die erste Person reicht dieHostie, die zweite folgt direkt und hält denKelch zum Eintauchen der Hostie. Der Ab-stand zwischen beiden Austeilenden solltegering bleiben. So können die Kommunikan-ten sehen, wie Nachbar bzw. Nachbarin mitBrot und Kelch umgehen. Weniger Erfahrenetun es Erfahreneren gerne nach. Kinderbehalten auf diese Weise auch die Hostienicht zu lange in der Hand und können sieauch nicht versehentlich aufessen, bevor derKelch zum Eintauchen bei ihnen ist.

J Für das Abendmahl mit Jugend-lichen und Konfirmanden finden sich knappeHinweise und Literaturempfehlungen auf denSeiten 37 und 99.

K Statt vieler Halbkreise vor demAltar ist es in vielen Kirchen möglich, ganzeKreise um den Altar zu bilden. Diese Kreisekönnen auch – je nach baulichenVerhältnissen – in den Chor, ins Querschiffoder in den Mittelgang ausgedehnt werden,so dass fast eine Kreuzesform entsteht.Sollte man den Altar nicht ganz umrundenkönnen, weil er z.B. an der Wand steht, sokann man ihn doch in einen Dreiviertelkreiseinbeziehen, den man zum Entlasswortschließt, indem sich alle an den Händen fas-sen.

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L Kinder und Jugendliche können,während des Liedes „Kommt mit Gaben undLobgesang“ (EG 229) den Altartisch mit Brotund Saft und Wein decken.

M OP Kinder- und Jugendgruppen, dieAbendmahl feiern wollen, sollten ihrePfarrerin bzw. ihren Pfarrer bitten, die Feiergemeinsam mit ihnen vorzubereiten und zuleiten. Dies ist eine gute Möglichkeit, dieVerbindung zwischen Jugendgruppen undPfarrerinnen bzw. Pfarrern zu stärken.

Auch in der Kinderkirche findet dasAbendmahl unter der Leitung von Pfarre-rinnen und Pfarrern oder Vikarinnen undVikaren statt. (Vgl. auch „D“).

Q Quasimodogeniti – „wie dieneugeborenen Kinder“- heißt der Sonntagnach Ostern. An diesem Sonntag begehendie katholischen Christen traditionell den

„Weißen Sonntag“, den Tag der Erst-kommunion.

In der evangelischen Kirche war das ersteAbendmahl traditionell das Konfirmanden-abendmahl nach der Konfirmation. Nachdemdie Konfirmation nicht mehr Voraussetzungfür die Abendmahlsteilnahme ist, muss eseine solche gemeinsame erste Feier nichtmehr geben. Ein besonderer Abendmahls-gottesdienst für die Konfirmandinnen undKonfirmanden, ihre Angehörigen undFreunde sollte trotzdem stattfinden.

Das Projekt des KU 3 (Konfirmandenunter-richt in Klasse 3, Seiten 95f.) läuft meistauch auf eine gemeinsame Abendmahlsfeierhinaus. Ähnlich ist es mit anderen Zugängen,wie etwa dem Abendmahlskurs der Tho-masgemeinde in Kirchheim (Seiten 73ff.).

Kirchengemeinden sollten sich überlegen, obsie einmal im Jahr zu einem festgesetztenTermin und nach entsprechender Vorberei-tung der eingeladenen Kinder eine Abend-mahlsfeier für Neulinge und andere Neugie-rige anbieten möchten. Die Zulassung allerGetauften in unserer Kirche eröffnet dieChance einer Abendmahlskatechese nochvor dem Konfirmandenunterricht im 7./8.Schuljahr.

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S Saft oder Wein? Wenn Kinderund Jugendliche am Abendmahl teilnehmen,sollte unvergorener Traubensaft angebotenwerden. Alkohol ist für Kinder nicht geeignet,selbst wenn ihnen ein Schluck gesundheit-lich nicht schaden würde. Erwachsenen, dienicht von sich aus Saft vorziehen, sollte dastraditionelle Festgetränk Wein gereicht wer-den. Dies lässt sich in der Regel ohne allzuviel Aufwand und Regieanweisungen be-werkstelligen.

Beim Gemeinschaftskelch unterscheidetman Kreise mit Saft und Kreise mit Wein.(Am einfachsten ist es, immer gleich, z.B.mit Traubensaft, zu beginnen.)

Oder man reicht auf einem Tablett Ein-zelkelche sowohl mit Saft als auch mit Wein.Zur Unterscheidung kann man verschieden-farbige Servietten unterlegen. Neben Rot-wein kann man auch weißen Traubensaft rei-chen.

Kindern, die Brot und Traubensaft nicht emp-fangen wollen, kann man die Hand auflegenund ein Segenswort zusprechen.

T Gelegentlich findet man denVorschlag, statt des Getränks Trauben-beeren auszuteilen. Dieser Vorschlag magzwar praktisch erscheinen, er verkennt aber,

dass Brot und Wein auch das schöpferischeZusammenwirken von Gott und Menschsymbolisieren: Was die Natur hervorbringt,wird durch die menschliche Arbeit (Kultur)erst zu dem „Element“, das in derAbendmahlsfeier für Leib und Blut, bzw. fürden ganzen Christus steht. (Selbstver-ständlich gehört die Pflege der Saaten undder Weinberge zur Kulturarbeit; aber die Her-stellung von Brot und Wein aus Korn undTrauben verändert die Früchte nocheinmalqualitativ in einem weiteren schöpferischenProzess des Menschen.)

U Ungetaufte Kinder dürfen dasAbendmahl mitfeiern. Es bietet sich an, fürdiese Kinder und ihre Eltern in Kindergarten,Kindergottesdienst oder Schule eine The-menreihe zur Taufe mit anschließender Tauf-feier anzubieten (Seiten 72ff.).

V „Vasa sacra“ nennt man dieAbendmahlsgeräte Kelch und Patene(Hostienteller), dazu auch Kannen undHostienbehälter. In unseren Kirchen gibt esoft sehr alte Abendmahlsgeräte. Es ist gele-gentlich auch der Erwähnung wert, dass ausdiesen selben Kelchen schon mancheUrgroßmütter und -väter getrunken haben.Beim Abendmahl reiht man sich in die langeKette der Generationen von Glaubenden ein.Die Vasa sacra sind sinnfällige Verbindungs-stücke durch Raum und Zeit.

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Auch Schmuck und Inschriften haben ihreSymbolik und Bedeutung. Wo es sich anbie-tet, kann dies auch einmal ausgeführt wer-den.

WX Aktenzeichen xy –„Wo steht das mit der Einladung der Kinderzum Abendmahl?“

Maßgeblich für die Regelung ist die Abend-mahlsordnung, Rechtssammlung der Evan-gelischen Landeskirche in Württemberg130/131. In §3 mit den dazugehörigen Aus-

führungsbestimmungen finden sich dieneuen Bestimmungen vom 1. Juni 2000(Seite 6).

Z Jede Abendmahlsfeier – in derKirche oder als Hausabendmahl mit altenoder kranken Menschen – wird statistischerfasst. Es ist darum nötig, dem Pfarramtmitzuteilen, wann und wo eine solche Feierstattfand, wie viele Personen daran teilge-nommen haben, ob die Feier mit oder ohneAlkohol, als „selbständige Feier“ oder„angehängt“ an einen anderen Gottesdienst(– oder welche Kategorien die Zeiten nochhervorbringen –) gefeiert wurde. Mesnerund Pfarrerinnen tragen diese Zahlen für dielandeskirchliche Statistik in Listen zusam-men.

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Die vorgeschlagenen Geschichten sind in derKinderkirche nach dem „Plan für den Kinder-gottesdienst“ (PK) (Seiten 98f.) immer wiederbehandelt worden. Deshalb finden sich in denArbeitshilfen, die auf dem Plan basieren, ver-

schiedene Erzähl- und Gestaltungsvorschlä-ge. Hier wird z.T. auf den Plan selbst (PK) alsauch auf Bearbeitungen in der Zeitschrift„Evangelische Kinderkirche“ (EK) hingewie-sen.

Kindergottesdienstreihen zum Thema

• Komm wir feiern mit. Mit Kindern das Abendmahl neu entdecken EK 2000, S. 100-101.

• Vom Passa zum Abendmahl Jesu EK 1996, S. 55-72.• Unser tägliches Brot gib uns heute EK 1997, S. 261-277.• „Wer in mir bleibt, bringt viel Frucht“ – Das Bildwort vom

Weinstock, den Reben und den Früchten EK 2000, S. 211-242.• Symbol Brot PK 1998/2000, S. 297ff..

EK 2000, S. 265-277.• Von Jüngern, die gestärkt werden EK 2001, S. 76-80.• Abendmahl mit Kindern – Ein gemeindepädagogisches Projekt PK 2001-03, S. 142ff..• „Gott, tue meine Lippen auf“ – Schmecket und sehet PK 2001-03, S. 228ff..• Miteinander feiern, das kann schön sein PK 2001-03, S. 273ff..• „Jesu Geist in unserer Mitte“ – Erfahrungen mit dem

Heiligen Geist PK 2001-03, S. 295ff..

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Erzähl- undGestaltungsvorschläge

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1. Aspekt: Gott befreit

• Auszug aus Ägypten (2. Mose 12-15) EK 1996, S. 55-72.• Die Heilung eines Gelähmten (Markus 2, 1-12) • Zachäus (Lukas 19, 1-10) EK 1997, S. 141-144.

EK 1998, S. 32-35.• Die Samariterin am Brunnen (Johannes 4) EK 2000, S. 237-243.

2. Aspekt: Aufbruch in das Reich Gottes

• Das Gleichnis vom großen Abendmahl (Lukas 14, 15-22) EK 1995, S. 237-241.• Elia in der Wüste (1. Könige 19) EK 1997, S. 248-252.

3. Aspekt: Gemeinschaft, zu der Christus uns zusammenschließt

• Jesus beruft Levi (Markus 2, 13-17) PK 2001-03, 13, 13ff..EK 2001, S. 48-52.

• Die Berufung des Matthäus und das Mahl mit den Zöllnern (Matthäus 9, 9-13) PK 2001-03, S. 273ff..

• Zachäus (Lukas 19, 1-10) EK 1997, S. 141-144.EK 1998, S. 32-35.

• Jesus begegnet den Jüngern in Emmaus (Lukas 24, 13-34) EK 1998, S. 117-122.• Die Jüngerinnen und Jünger erleben nach Ostern, wie Christus

sie beim gemeinsamen Essen neu beruft und sendet (Johannes 21) EK 2000, S. 274-277.

4. Aspekt: Vorwegnahme des Festes im Reich Gottes

• Jesus versorgt die zu ihm kommen mit Brot und Fisch (Markus 6, 30-44) PK 2001-03, S. 71.

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• Das Gleichnis vom großen Abendmahl (Lukas 14, 15-22) • Jesus sorgt zeichenhaft bei der Hochzeit von Kana dafür, dass

der Wein und die Freude nicht ausgehen (Johannes 2, 1-129) EK 2000, S. 48-52.• Er schenket mir voll ein (Psalm 23) EK 1997, S. 253-259.

5. Aspekt: Frieden zwischen Opfer und Tätern

• Jesus feiert das Abendmahl auch mit Judas, dem Verräter (Matthäus 26, 20-25) EK 1996, S. 67-72.

• Zachäus (Lukas 19, 1-10) EK 1997, S. 141-144.EK 1998, S. 32-35.

6. Aspekt: Schöpfung und Erhaltung

• Gott lässt sein Volk in der Wüste nicht verhungern und verdursten (2. Mose 15, 22 - 17, 7) EK 1997, S. 267-269.

EK 2000, S. 268-271.• Jesus versorgt die zu ihm kommen mit Brot und Fisch

(Markus 6, 30-44) EK 1997, S. 351-355.• Elia am Bach Krit und bei der Witwe zu Zarpat (1. Könige 17) EK 1989, S. 274-277.

7. Aspekt: Hingabe und Sündenvergebung

• Der Vater feiert mit dem heimgekehrten Sohn ein Fest (Lukas 15, 11- 32) EK 1995, S. 356-369.

EK 1998, S. 27-31.• Zachäus (Lukas 19, 1-10) EK 1997, S. 141-144.

EK 1998, S. 32-35.• Das Lamm Gottes (Johannes 1, 29)• Der gute Hirte (Johannes 10, 11-16)• Das Weizenkorn (Johannes 12, 24) EK 1997, S. 117-120.

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8. Aspekt: Die Gegenwart Christi

• Jesu Auferstehung (Matthäus 28, 1-10) PK 1998/2000, S. 159ff..EK 1999, S.124-126.PK 2001-03, S. 285ff..

• Jesu Auferstehung (Lukas 24, 1-12) PK 1998/2000, S. 29ff..EK 1998, S. 111-116.PK 2001-03, S. 180ff..

• Die Emmausjünger (Lukas 24, 13-35) PK 1998/2000, S. 29ff..EK 1998, S. 117-122.

• Ich bin das Brot (Johannes 6, 22-50; bes. 35) PK 2001-03, S. 142ff..• Ich bin der Weinstock (Johannes 15, 1-11) EK 2000, S. 211-227.• Der Ostermorgen (Johannes 20, 1-10 11-18) PK 1998/2000, S. 258ff..

EK 2000, S. 132-136.• Thomas (Johannes 20, 24-29) PK 1998/2000, S. 258ff..

EK 2000, S. 137-140.• Der nachösterliche Fischfang (Johannes 21, 1-14 und 15-19) PK 1998/2000, S. 258ff..

EK 2000, S. 141-145.EK 2000, S. 274-277.

• Ich stehe vor der Tür und klopfe an (Offenbarung 3, 20) • Wenn Christus im Abendmahl mit uns am Tisch sitzt, und

wir auf ihn hören wollen, sind alle seine Worte und seine Lehre(z.B. Bergpredigt, Gleichnisse) an dieser Stelle anzuführen.

• Erzählreihe zu den Seligpreisungen EK 1999, S. 128-148.

9. Aspekt: Zusage des Bundes

• Vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32) EK 1995, S. 356-369.EK 1998, S. 27-31.

• Zachäus (Lukas 19, 1-10) EK 1997, S. 141-144.EK 1998, S. 32-35.

• Der Bund mit Noah (1. Mose 9) EK 1995, S. 268-279.EK 1998, S. 263-278.

• Der Bund am Sinai (2. Mose 24, 1-11) EK 1999, S. 176-179.

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10. Aspekt: Erwartung und Warten

• Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig (Matthäus 13, 31-33) EK 1994, S. 115-120.

EK 1999, S. 208-212.• Das Gleichnis vom großen Abendmahl (Lukas 14, 15-22) EK 1998, S. 35-39.• Das große Freudenmahl (Jesaja 25, 6-12) EK 1993, S. 348-352.

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Maßgeblich ist die landeskirchliche Agende.Die folgenden Texte sind als Anregung füreine kindgemäße Gestaltung gedacht.

Einleitung zum Abendmahl

In der Einleitung wird in kurzen Worten ge-sagt, welche Bedeutung die Feier des Abend-mahls hat.

1.Wenn Jesus uns zum Abendmahl einlädt,dürfen wir erfahren, dass er uns im Brotund im Saft der Trauben nahe ist, dass ermit uns feiert und uns seine Gemeinschaftschenkt. Jesus lädt uns alle ein mit unserenStärken aber auch mit unseren Schwächen.Unsere Schuld will er uns vergeben, weil eruns liebt.

2.Gott lässt uns nicht allein. Er schenkt uns,was wir zum Leben brauchen. Jesus lädt unsein an seinen Tisch. Er hat uns versprochen:

Wenn ihr in meinem Namen zusammen-kommt, dann will ich bei euch sein.

Wir essen und trinken jetzt nur wenig. Einkleines Stück Brot und einen kleinen SchluckTraubensaft. Aber das Brot und der Saft sindmehr. Sie zeigen, dass Jesus für uns da ist.Er hat sich mit seinem Leben für uns einge-setzt. Durch ihn gehören wir zu Gott, auchwenn wir Gott vergessen (haben). So will eruns froh machen und uns neue Kraft geben.

3.Jesus Christus lädt uns an seinen Tisch ein.Er nimmt uns an, wie wir sind. Wir wollenChristus anvertrauen, was zwischen ihm unduns steht und was uns voneinander trennt.

Lasst uns beten: ...

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Texte für dieAbendmahlsfeier

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Gebete

1.Jesus, du bist bei uns. Darüber freuen wir uns. Wenn du bei uns bist, tut es uns gut.Deshalb bitten wir dich: Nimm uns so an wie wir sind, mit unseren großen und kleinen Fehlern und Schwächen. Nimm alles weg, was zwischen uns steht: Ärger, Streit, Gedankenlosigkeit und Bosheit.Wir danken dir, dass du uns vergibst.Mach uns bereit, auch anderen zu vergeben.

(nach Mohr/Weidle)

2.Gott, unser Vater,du hast uns zusammengerufen.Wir sind hier und wollen dich loben.Wir wollen dich preisen und dir sagen:Groß bist du, und wunderbar hast du alles gemacht.

Sei gelobt für die Sonne und die Sterne, für das Licht, das die Welt erleuchtet.Sei gelobt für die Erde und die Menschen,für alles Leben, das du schenkst.Gott, unser Vater, groß bist du, herrlich hast du alles gemacht.

Gott, du denkst an uns Menschen und willst uns nahe sein.Darum hast du Jesus, deinen Sohn, zu uns gesandt. Er hat die Kinder gesegnet.Er hat die Kranken geheilt.Er hat den Sündern ihre Schuld vergeben.Er war ein Freund der Unglücklichen und Armen.Er hat sein Leben für die Menschen hingegeben. Dafür danken wir.

Gott, unser Vater, wir bitten dich:Vergib auch uns unsere Schuld und segne uns.Denn du bist groß und wunderbar ist alles, was du tust.Darum preisen wir dich und singen dein Lob:

Heilig, heilig, heilig ... (EG 185, 1.2.3.4.5, bes. 185.1)

(nach: Erstes Hochgebet für Messfeiernmit Kindern, S. 25ff.)

3.Guter Gott, wir danken dir für Jesus, der in deinem Namen gekommen ist als Freund der Armen und Kleinen.Er hat uns gezeigt, wie wir für dich und füreinander da sein können.Er ist gekommen, um die Macht des Bösen zu brechen und den Hass hinwegzunehmen,der jede Freundschaft zerstört.

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Er hat uns versprochen, dass der Heilige Geist immer bei uns ist und uns die Kraft gibt, als deine Kinder zu leben.

(aus: Zweites Hochgebet für Messfeiernmit Kindern, S. 36f.)

4.Guter Gott, danke, dass du uns alle liebst: Alle Menschen auf der ganzen Welt. Wie das Brot aus vielen Körnern gebackenist und ein Brot geworden, so führst du uns zusammen, so verschieden wir sind. So wie der Saft aus vielen Trauben gepresst ist, so bringst du uns zusammen an deinen Tisch. Danke, guter Gott.

(Mohr/Weidle)

5. TischgebetAlle gute(n) Gabe(n),alles, was wir haben,kommt, o Gott, von dir:Dank sei dir dafür.

5. GabengebetHerr, unser Gott, Schöpfer der Welt, wir loben dich.Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.Lass dieses Brot für uns zum Brot des Lebens werden.

Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, wir loben dich.Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks,das Zeichen des Festes.Lass diesen Kelch für uns zum Kelch des Heils werden.

Wie aus vielen Körnern das eine Brot,und wie aus den Trauben dieser Wein geworden ist, so lasse uns eine Gemeinde werden,ein Zeichen der Einheit und des Friedens für diese Welt.

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Abendmahlsgebete

1.Das folgende Gebet kann unter mehrerenKindern und Sprecherinnen/Sprechern (K)aufgeteilt werden. Die Gemeinde (G) singteine Hallelujastrophe, z.B. EG 181.5. DerLiturg/die Liturgin (L) spricht die Ein-setzungsworte.

K: Lieber Gott, du schenkst uns das Brot.Du gibst uns das, was wir zum Lebenbrauchen. Wir danken dir. Wir singen dir:

G: Halleluja K: Gütiger Gott,

du lädst uns ein an deinen Tisch:Kleine und Große, Fröhliche und Traurige,Kranke und Gesunde. Alle dürfen kommen.Wir loben dich. Wir singen dir:

G: HallelujaK: Du, Gott, hast uns geschaffen.

Du kennst uns mit Namen.Du hast uns lieb.Wir danken dir. Wir singen dir:

G: HallelujaK: Du hast Jesus zu uns gesandt,

deinen Sohn.Er wurde ein kleines Kind, von Maria geboren.Er hat Menschen froh und frei gemacht.Er versteht auch uns.Wir loben dich. Wir singen dir:

G: HallelujaK: Manchmal ist unser Leben dunkel. Aber

wir sind nicht allein.Jesus ist bei uns. Er setzt sein Leben für uns ein.Wir danken dir. Wir singen dir:

G: HallelujaL: Der Herr Jesus Christus,

in der Nacht, da er verraten wardund mit seinen Jüngern zu Tische saß,nahm das Brot, sagte Dank und brach’s,gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis.Desgleichen nach dem Mahlnahm er den Kelch,sagte Dank, gab ihnen den und sprach:Trinket alle daraus;das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.Das tut zu meinem Gedächtnis.Guter Gott, wir danken dir. Wir singen dir:

G: HallelujaK: Wir sind hier, lieber Gott,

als deine Gästeund bitten dich:Sei unter uns mit deinem Geist.Segne uns und was du uns bescheret hast.

(nach: EGb, S. 659f.)

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2.Als Zwischengesang können die einzelnenStrophen des Liedes „Komm, sag es allenweiter“ (EG 225) oder „Ich bin das Brot“ (EG587) oder ein passender Kanon gesungenwerden.

Jesus Christus, wir laden alles bei dir ab, was uns von dir trennen will, alles, was uns wichtiger schien als du, alles, was zu dir und deiner Liebe nicht passt.

Stille

Jesus nimmt auf sich, was uns von ihm trennt.Er setzt sein Leben für uns ein.Am Kreuz.Am letzten Abend war er mit seinen Jüngern zusammen.Er aß und trank mit ihnen.Von einem Brot aßen sie.Auch Judas durfte dabei sein,Judas, der Jesus verraten hat.

Kanon/Liedstrophe

Der Herr Jesus in der Nacht,da er verraten ward und mit seinen Jüngern zu Tische saß,nahm das Brot, sagte Dank und brach’s, gab’s seinen Jüngern

und sprach:Nehmet hin und esset; das ist mein Leib,der für euch gegeben wird.Das tut zu meinem Gedächtnis.

Brot muss man zerbrechen, damit alle satt werden.Jesus muss sterben, damit alle gerettet werden.

Kanon/Liedstrophe

Desgleichen nach dem Mahlnahm er den Kelch, sagte Dank,gab ihnen den und sprach:Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wirdzur Vergebung der Sünden.Das tut zu meinem Gedächtnis.

Dieser Kelch macht uns zu Gottes Freunden.Nun ist die Tür offen zum Fest des Lebens bei Gott.Auch du bist eingeladen.

Kanon/Liedstrophe

Gott, lieber Vater, wir danken dir für das tägliche Brot. Wir danken dir, dass du uns eingeladen hast. Wir danken dir, dass Jesus uns kennt und mit seinem Leben

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für uns eintritt.Wir möchten, dass du überall bekannt, geehrt und geliebt wirst. Wir möchten, dass niemand mehr Angst haben muss.Wir möchten, dass das Brot Jesu solange gebrochen wird, bis es alle erreicht und für alle reicht.

(nach einem Gebet von Klaus von Mering, in: Gottesdienst Praxis Serie B,Abendmahl, Gütersloh 1993, S. 79-81)

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Einsetzungsworte

Die Einsetzungsworte sollten auch beiAbendmahlsfeiern mit Kindern im Wortlautder Agende bzw. der Lutherbibel gesprochenwerden. Dann sind sie wiedererkennbar undverbinden Erwachsenengottesdienste, Got-tesdienste für Jung und Alt und Kinderkirchemiteinander. Um der ökumenischen Ver-lässlichkeit willen muss beim Wortlaut die-ses liturgischen Kernstücks Klarheit beste-hen.

Oberstes Kriterium ist nicht, dass Kinderalles verstandesgemäß nachvollziehen kön-nen. Das Geschehen des Abendmahls gehtnicht in dem auf, was Kinder und Erwach-sene jeweils erfassen können.

1.Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward und mit seinen Jüngern zu Tische saß, nahm das Brot, sagte Dank und brach's, gab's seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis.

Desgleichen nach dem Mahl nahm er den Kelch, sagte Dank, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Das tut zu meinem Gedächtnis.

(EG S. 1248)

2.Jesus kam mit seinen Jüngerinnen undJüngern nach Jerusalem. Er wollte mitihnen das Passahfest feiern, das große Festder Befreiung. Sie waren beisammen unddachten daran, wie Gott sein Volk aus derSklaverei in Ägypten gerettet und in dasversprochene Land geführt hatte. Es wurdeAbend und sie setzten sich zu Tisch.

„Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot,dankte und brach’s und gab’s den Jüngernund sprach: Nehmet, esset; das ist meinLeib.“

Es waren alle dabei, alle, die ihn später ver-lassen haben, auch Petrus, der ihn verleug-net und Judas, der ihn verraten hat.

„Und Jesus nahm den Kelch und dankte,gab ihnen den und sprach: Trinket alle dar-aus; das ist mein Blut des Bundes, das ver-

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gossen wird für viele zur Vergebung derSünden. Ich sage euch, ich werde von nunan nicht mehr von diesem Gewächs desWeinstocks trinken bis an den Tag, an demich von neuem davon trinken werde miteuch in meines Vaters Reich.“

(Matthäus 26, 26-29 mit frei erzählterEinleitung)

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Bei der Feier sollte man sich an derGemeindepraxis orientieren. Weitere Hin-weise Seiten 33ff. und 41 ff..

Spendeworte

Neben den Formulierungen der Agende kannauch folgendes Spendewort mit Variantenverwendet werden:

Nehmt und esst. Christus ist mitten unter uns.Nehmt und trinkt. Habt teil an Gottes Gerechtigkeit.

Oder

Nehmt und esst. Christus ist mitten unter uns.Nehmt und trinkt. Habt teil an Gottes Frieden.

Oder

Nehmt und esst. Christus ist mitten unter uns.Nehmt und trinkt. Habt teil an Gottes Vergebung.

Oder für Einzelne

Nimm und iss.Christus ist mit dir.Nimm und trink.Hab teil an Gottes Vergebung.

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Formen der Austeilung

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Dankgebete

1.Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade undBarmherzigkeit.

(Psalm 103,1-4)

Wir danken dir, Gott, für Brot und Wein. Wir danken dir, dass Jesus sich mit seinem Leben für uns eingesetzt hat.Wir bitten dich: Gib uns neue Kraft für unseren Weg.Lass uns weitergeben, was du uns geschenkt hast, an Kleine und Große, an die, die wir mögen, und die, die wir nicht leiden können. Lass uns spüren, dass du alle Tage bei uns bist.

2.Lieber Gott,an deinem Tisch haben wir erlebt, wie gut du zu uns bist.Hab Dank dafür!Bleibe alle Tage bei uns.Dir sei Ehre in Ewigkeit.

(EGb, S. 674)

3.Wir danken dir, gütiger Gott:Du hast uns eingeladen und wir sind an deinen Tisch gekommen.Wir haben Christus, unsern Herrn, in Brot und Wein empfangen.Nun sind wir mit dir und untereinander verbunden.Es tut gut zu wissen, dass wir nicht allein sind auf dem Wege.Du bist bei uns.Menschen, die uns nah sind und mit denen wir zusammenleben,sind mit uns unterwegs.Und in unserem Miteinanderbist du selbst uns nahe.Hilf uns, deine Freundlichkeit weiterzugeben,dein Lächeln zu verschenkenund deine Geduld im Herzen zu bewahren.

(EGb, S. 674)

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4.Wir danken dir, Herr, denn du bist freundlich und deine Güte währet ewiglich.

5.Du hast uns eingeladen, lieber Vater. Wir sind gekommen und haben geteilt, was du uns schenkst, den Großen und den Kleinen.Wir haben die Liebe Jesu gespürt und danken dir.Wir haben gehört und wollen weitererzählen.Du hast uns vergeben, wir wollen anderen verzeihen.Du schenkst uns Gemeinschaft mit dir, wir wollen die Gemeinschaft untereinander suchen und stärken.Hab Dank für all das Gute.

(Gerhard Engelsberger, in: GottesdienstPraxis Serie B, Abendmahl, Gütersloh 1993, S.109)

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Die Seitenzahlen beziehen sich auf das Lie-derbuch für die Jugend (Ausgabe für Baden-Württemberg), EG bedeutet EvangelischesGesangbuch, württembergische Ausgabe.

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Lieder

Alle guten Gaben 269 | EG 463Allein können wir nicht leben 358Bleibet hier und wachet mit mir 467 | EG 187.2Brich mit den Hungrigen dein Brot 232f. | EG 420Christus ist unser Friede 481Damit aus Fremden Freunde werden 482f. | EG 657Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen 140f. | EG 221Das wünsch ich sehr 488Dass Erde und Himmel dir blühen 361 | EG 569Der Himmel geht über allen auf 364Du bist Vater und Mutter 438Du hast uns unser Leben 504f.Du meine Seele, singe 166ff. | EG 302 v.a. Str. 5Du, Gott, stützt mich 501 | EG 630Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt 376ff.Einander brauchen mit Herz und Hand 371Einsam bist du klein 516Er ist das Brot, er ist der Wein 144 | EG 228Gebt einander ein Zeichen des Friedens 379Gott gibt ein Fest und alle sollen kommen 386f. | EG 568Gott, weil er groß ist 229 | EG 411Herr, gib uns unser täglich Brot 270 | EG 464

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Ich möcht, dass einer mit mir geht 137 | EG 209Ich singe dir mit Herz und Mund 186f. | EG 324Ich will bei euch wohnen 396Im Heute und im Morgen 568In Christus ist nicht Ost noch West 397 | EG 597Im Frieden dein 141f. | EG 222Jesus, der Herr, sagt 577Komm, Herr Jesu, sei du unser Gast 271 | EG 465Komm, sag es allen weiter 142f. | EG 225Korn, das in die Erde 74f. | EG 98Lieber Herr Jesu Christ 356Manchmal feiern wir mitten im Tag 337Meinem Gott gehört die Welt 226f. | EG 408Nun lasst uns Gott dem Herren 181 | EG 320O Herr, nimm unsre Schuld 146 | EG 235Ohren gabst du mir 147 | EG 236Reiche dem Leben die Hand 600Schaffe in mir, Gott 145 | EG 230Schalom für Dorf und Stadt 504f.Segne, Herr, was deine Hand 272 | EG 466Strahlen brechen viele 155f. | EG 268Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt 128ff. | EG 182 v.a. Str. 6Unser Leben sei ein Fest 616f. | EG 636Wer will schon wie Zachäus sein 466f.Wie schön leuchtet der Morgenstern 66f. | EG 70Wieder kommen wir zusammen 424f. | EG 567Wir sind eins in dem Herren 350f.

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Klären Sie zunächst einmal folgende Fragenab:

Das Abendmahl in Ihrer Gemeinde

Wo kommt das Abendmahl vor? Ist es, sowie es bisher gefeiert wird, als Abendmahlmit Kindern denkbar?

Wenn die Teilnahme von Kindern amAbendmahl bisher noch nicht üblich war,dann wird man die Erwachsenen grundle-gend informieren müssen. Für viele Ge-meinden wird der Schritt zum Abendmahlmit Kindern ein kleiner sein, für andere wird es ein Riesensprung. Deshalb wird die Vorbereitung unterschiedlich sein müs-sen.

Stellenwert des Abendmahls

Welche Bedeutung, welchen Stellenwert hatfür Sie bzw. für andere Gemeindegliederdas Abendmahl? Wenn es keinen hohenStellenwert hat, dann wird es wichtig sein, das Abendmahl neu zur Sprache zu

bringen – oder sich selbst bewusst zumachen, was das Abendmahl für Chris-tinnen und Christen eigentlich bedeutenkann.

Kinder in Ihrer Gemeinde

Welche Hinderungsgründe könnte es in IhrerGemeinde geben, Abendmahl mit Kindern zufeiern? Manche Gemeinden sind der Tradi-tion sehr verbunden, die die Würdigkeit zurTeilnahme am Abendmahl betont. In anderenGemeinden ist die erste Teilnahme amAbendmahl so fest mit der Konfirmation ver-bunden, dass man mit der Teilnahme vonKindern am Abendmahl der Konfirmationeinen wesentlichen Teil ihrer Bedeutungnimmt. Einwände müssen ernst genommenund besprochen werden.

Achtung: Stolpersteine!

Das Abendmahl spricht als „Wortzeichen“,als sinnfälliges Wort Gottes, Ebenen in unsan, die mehr oder weniger starke Emo-tionen hervorrufen. Daher ist es mit einer

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Erwachsene auf das Abendmahl mit Kindern einstimmen

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V O R B E R E I T U N G

Vorbereitung, die allein an den Verstandgerichtet ist, oftmals nicht getan. AuchEmotionen müssen einbezogen werden.Gute Erfahrungen können Emotionen auch verändern. Damit gute Erfahrungenmöglich werden, wird man darauf zu achtenhaben, dass das bisher Vertraute undLiebgewordene nicht schlecht gemachtwird.

Bitte gehen Sie die folgende Liste durch undprüfen Sie auf dem Hintergrund Ihrer Vor-überlegungen, welche Schritte für Ihre Ge-meinde nötig und sinnvoll sind.

Das Thema wird zunächst von Pfarrerin bzw.Pfarrer und Kirchengemeinderat aufgenom-men.

Kirchengemeinderat

1. Information über die Änderung derAbendmahlsordnung

2. Persönliche Erfahrungen der Kirchenge-meinderäte und Kirchengemeinderätin-nen ins Gespräch bringen

3. Die Aspekte des Abendmahls oder: Das Abendmahl hat viele Deu-tungsdimensionen, die auch Kindern auf ihre Weise zugänglich sind (Seiten 20ff. und 30ff.).

4. Gründe für das Abendmahl mit Kindernund Bedenken besprechen (Seiten 7ff. und 69). So werden die Mitglieder des Kirchen-gemeinderats zugleich auf Anfragen ausder Gemeinde vorbereitet und bekom-men Argumentationshilfen an die Hand.

5. Besprechen, wie man Kinder und Ge-meinde vorbereiten kann (Seiten 67ff. und 70ff.)

6. Besprechen, wann und wie Abendmahlmit Kindern (zum ersten Mal) gefeiertwerden soll (Seiten 70ff. und 95ff.)

Das Thema wird dann in einen größerenKreis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternhineingetragen.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Alle, die in der Kinder- und Jugendarbeitsowie auch in Erwachsenenkreisen enga-giert sind, sollen jetzt auf das Thema auf-merksam gemacht werden.

1. Information über die Änderung derAbendmahlsordnung

2. Persönliche Erfahrungen der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter ins Gesprächbringen

3. Die Aspekte des Abendmahls oder: DasAbendmahl hat viele Deutungsdimen-sionen, die auch Kindern auf ihre Weisezugänglich sind (Seiten 20ff. und 30ff.).

4. Gründe für das Abendmahl mit Kindernund Bedenken besprechen (Seiten 7ff.

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Vorbereitung der Erwachsenen

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und 69). So werden die Mitarbeiter undMitarbeiterinnen zugleich auf Anfragenaus der Gemeinde und von den Elternvorbereitet und bekommen Argumen-tationshilfen an die Hand.

5. Besprechen, wie man in den jeweiligenKreisen bzw. in der Kinderkirche Kinderauf die Teilnahme am Abendmahl vor-bereiten kann (Seiten 67ff. und 70ff.)

6. Gemeinsam überlegen, wie die Kinder-kirche oder andere Kreise diejenigenAbendmahlsgottesdienste, die sich be-sonders an Kinder richten, mitgestaltenkönnten. Auf diese Weise wird dasAbendmahl auch Sache der Kinder (und ihrer Eltern).

Die ganze Gemeinde

1. Durch einen oder mehrere Artikel imGemeindebrief

- Information über die Änderung derAbendmahlsordnung (Beispiel Seite 70)

- Die Aspekte des Abendmahls oder: Das Abendmahl ist mehr alsSchuldbekenntnis und Sündenverge-bung (Seiten 20ff.).

- Gründe für das Abendmahl mitKindern und Bedenken besprechen (Seiten 7ff. und 69)

- Ankündigen des ersten Abendmahls-gottesdienstes, der besonders dieKinder im Blick hat, und Informationdarüber, ob und welche Änderungen

es gegenüber einem altbekanntenAbendmahlsgottesdienst geben wird

2. Im Gottesdienst

- Information durch Bekanntgabe(Beispiel Seite 70)

- Bei einer Taufe die Zugehörigkeitzum Leib Christi und die Teilhabe amWort Gottes auch in Form desAbendmahls ansprechen

- Eine Predigtreihe über Texte, die As-pekte des Abendmahls und damit dieBedeutung des Abendmahls – auchfür Kinder – thematisieren (Seiten 20ff. und 30ff.)

3. Durch Erwachsenenbildungs-veranstaltungen

Diese können für einen ganzen Distriktangeboten werden oder auch imRahmen eines Frauenkreises oder einesMännervespers stattfinden.

- Titel: „Die Aspekte des Abendmahlsoder: Das Abendmahl ist mehr alsSchuldbekenntnis und Sündenverge-bung.“ Oder: „Auch Kinder verstehen etwasvom Abendmahl“ (Seiten 20ff. und 30ff.)

- Gründe für das Abendmahl mitKindern und Bedenken besprechen (Seiten 7ff. und 69)

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V O R B E R E I T U N G

Eltern und Paten und andere, die Kinderim christlichen Glauben erziehen

1. Eltern- und Patenbrief (Beispiel Seite 71)

- Information über die Änderung derAbendmahlsordnung

- Darstellen, was das Abendmahl fürKinder bedeuten könnte

- Gründe, die für die Teilnahme vonKindern am Abendmahl sprechen,vorstellen (Seiten 7ff und 69)

- Hinweis auf Materialien zur Vorberei-tung der Kinder wie z.B. Empfehlungvon Kinderbibeln oder Bilderbücherzum Thema (Seiten 98f.)

- Einladung zum ersten Abendmahls-gottesdienst, der besonders Kinderansprechen möchte

2. Elternabende für KU 3-Eltern (Seiten 95ff.)

KU 3 bedeutet Konfirmationsunterrichtim 3. Schuljahr.

3. Erwachsenenbildungsabend

- Verhältnis der Eltern, Paten und anderer Interessierter zum Abend-mahl klären und darauf eingehenbzw. positive Abendmahlserfahrun-gen abfragen oder anhand vonBildern oder Dias z.B. Richard Hüttel,

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Abendmahl 1982 (Künstlerbilder,Evangelische MedienzentraleStuttgart, DR 22.73) und Helmut Mayer, Abendmahl 1982(Kunstreproduktionen, EvangelischeMedienzentrale Stuttgart, DR 22.74)Vorstellungen und Wünsche konkre-tisieren

- Darstellen, was das Abendmahl fürKinder und die, die sie im christli-chen Glauben erziehen, bedeutenkönnte

- Gründe, die für die Teilnahme vonKindern am Abendmahl sprechen,vorstellen (Seiten 7ff. und 69)

- Materialtisch zur Vorbereitung derKinder (Bücher usw.)

- Einladung zum ersten Abendmahls-gottesdienst, der besonders Kinderansprechen möchte

Hinweise und Entwürfe für die VorbereitungErwachsener finden sich z.B. in:

Johannes Blohm, Abendmahl feiern mitKindern. Anregungen, Modelle, Bausteine,Claudius-Verlag, München 1998, S. 92-95 und S. 96-100.

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V O R B E R E I T U N G

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• Contra

- Kinder verstehen nicht, was imAbendmahl geschieht.

- Kinder sind keine kleinenErwachsenen. Das Abendmahl über-fordert sie.

- Kinder müssen auch warten können. - Im Einsetzungsbericht werden keine

Kinder erwähnt.- Kinder brauchen das Abendmahl

nicht, weil erst mit dem Wissen umGut und Böse und um Gottes WillenSünden begangen werden können,die der Vergebung bedürfen.

- Kinder haben noch keinen eigenenGlauben, den sie verantworten könn-ten. Daher ergreifen sie dasAbendmahl nicht im Glauben undessen es unwürdig.

- Der Bewegungsdrang und Unruhevon Kindern widerspricht der Würdedes Abendmahls.

- Abendmahl und Konfirmationgehören zusammen.

• Pro

- Kinder können durch Miterleben ver-stehen lernen. Das Verständnis ver-tieft sich im Laufe der Praxis.

- Jesus hat alle an seinen Tisch einge-laden.

- Kinder erfahren die persönlicheZuwendung Jesu (Markus 10, 13-16;Matthäus 18, 1-5)

- Kinder wissen um Schuld und dieNotwendigkeit der Vergebung. Siewerden schuldig und erfahrenSchuld anderer am eigenen Leib.

- Das Abendmahl ist mehr als Sünden-vergebung; auch andere Aspekte sindfür Kinder wichtig: Gott schenkt miretwas, Christus ist bei mir, ich gehörezur Gemeinschaft der Kirche etc..

- Christi Einladung zum Abendmahlgilt allen Getauften, egal welchenAlters.

- Glaube ist nicht nur ein intellektuel-les Wissen, sondern vielmehr einGrundvertrauen, dass von GottLiebe, Hilfe und Rettung herkommt.Dies Grundvertrauen können auchKinder haben.

- Abendmahl und Taufe gehörenzusammen. Die Konfirmation ist aufdie Taufe bezogen.

- Abendmahl mit Kindern wird in derÖkumene praktiziert, z.B. in derkatholischen und orthodoxen Kirche.

- Kinder gehören durch die Taufe zumLeib Christi, der sich in der Abend-mahlsgemeinschaft zeigt. (1. Korinther 10, 17)

- Kinder lassen sich unbefangener auf Zeichenhandlungen ein als Jugendliche. RationalistischeWeltsicht in der Pubertät tut sich mit dem Mysterium des Abendmahls schwer.

Abendmahl mit KindernPro und Contra

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„Auch Kinder sind eingeladen, am Abend-mahl teilzunehmen. Sie sollen ihrem Altergemäß darauf vorbereitet sein.“ So hat esunsere Landessynode beschlossen.

Wer getauft ist und zur christlichen Kirchegehört, darf auch an den Zeichen der Nähe Christi teilhaben. In Brot und Weinkommt uns Christus nahe. Indem er seinLeben für uns eingesetzt hat, schenkt er uns

seine Liebe. Das sollen auch Kinder erfahren. In unserer Gemeinde wird folgende Vorberei-tung für Kinder angeboten: ..................……(z.B. Kinderkirche, Kinderbibelwoche). WirErwachsenen können Kinder bei der Feierdes Abendmahls willkommen heißen, wieJesus sie willkommen heißt, wenn er sagt:„Lasst die Kinder zu mir kommen und weh-ret ihnen nicht, denn solchen gehört dasReich Gottes.“ (Markus 10, 14)

Ein Gemeindebriefartikel sollte – in einemvom Redaktionsteam selbst gestalteten

Rahmen folgende Informationen beinhal-ten:

Weil es sich aber beim Abend-

mahl um ein Sakrament handelt

und nicht um ein beliebiges

Essen, sollen auch Kinder er-

fahren, was Jesus Christus ih-

nen im Abendmahl schenkt. Da-

her bieten wir für Kinder eine

Vorbereitungsreihe im Rahmen

.......... (z.B. Kinderkirche,

Kinderbibelwoche) an.

Die Vorbereitung soll Kindern

helfen zu erkennen, dass

Christus im Abendmahl zu ihnen

kommt.

Abendmahl mit Kindern

„Auch Kinder sind eingeladen,

am Abendmahl teilzunehmen. Sie

sollen ihrem Alter gemäß dar-

auf vorbereitet sein.“ So hat

es unsere Landessynode be-

schlossen.

Konfirmandenunterricht und

Konfirmation sind nicht länger

Voraussetzung. Voraussetzung

ist die Taufe, durch die Kin-

der uneingeschränkt zur christ-

lichen Kirche gehören. Wer

aber zur Kirche gehört, darf

auch am Abendmahl teilnehmen.

Ein Gemeindebriefartikel zurersten Information

Information im Gottesdienst

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V O R B E R E I T U N G

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Ein solcher Brief kann durchaus „Lokal-kolorit“ tragen und auch persönlicher klin-

gen. Die folgenden Inhalte sollten aber be-rücksichtigt werden:

Liebe Familie ....................

liebe Patinnen und Paten,

auch Kinder gehören zur christlichen Gemeinde und

sind wie alle Getauften zur Teilnahme am Abendmahl

eingeladen. Die Einladung gilt nicht erst nach der

Konfirmation, sondern richtet sich an alle Christinnen

und Christen, gleichgültig wie alt sie sind.

Sie haben vor .... Jahren Ihr Kind ........... zur

Taufe gebracht. Sie wollten, dass es zu Gott gehört

und haben versprochen, es als Glied der Gemeinde Jesu

Christi zu erziehen. Darum schreiben wir Ihnen heute

und laden Sie mit Ihrem Kind ganz herzlich zu unserem

Familiengottesdienst mit Abendmahl am ..............

um .......... in ....................... ein.

In diesem Gottesdienst wollen wir gemeinsam erfahren,

dass Gott uns nahe ist und Geborgenheit schenkt.

Es grüßt Sie der Kirchengemeinderat der Gemeinde

.................. und Pfarrerin ...................

P.S.: ... (Evtl. Einladung zu besonderen

Vorbereitungsangeboten)

Evangelisches Pfarramt

Kirchgasse 10

71234 Musterstadt

Ein Eltern- und Patenbrief

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V O R B E R E I T U N G

Eine wichtige Aufgabe für Gemeinde und Familie

Die Gemeinde, die Kinder tauft, muss aucheinladend für Kinder sein. Wenn die Abend-mahlsordnung fordert, Kinder „sollen ihremAlter entsprechend vorbereitet sein“, dannkommt damit auf Gemeinde und Familie dieAufgabe zu, ihnen das Evangelium in anspre-chenden Formen weiterzugeben.

Da Kinder stark erfahrungsbezogen undhandlungsorientiert lernen, werden sie ei-gene Zugänge zum Abendmahl am leichte-sten dort finden, wo sie zur Teilnahme undzum Mitfeiern eingeladen werden. Die Feiervon Abendmahlsgottesdiensten kann vorallem im Verkündigungsteil so gestaltet wer-den, dass Kindern die Bedeutung desAbendmahls deutlich wird und sie dieBesonderheit dieses Essens wahrnehmen.Eine Hinführung zum Abendmahl vor derersten Teilnahme erklärt den Kindern, wasbei der Feier geschehen wird, und sollInteresse an der Feier wecken. Die Erfah-rungen bei Abendmahlsgottesdiensten kön-nen mit Kindern (und Erwachsenen) bespro-

chen werden und geben ihnen Gelegenheit,das Erlebte zu deuten und neue Erfahrungenim Glauben zu machen. So lassen sich bibli-sche Aspekte des Abendmahls vermitteln.

Im Raum der Familie geben Eltern, Patenund andere Familienangehörige den KindernAnteil an der eigenen Glaubenspraxis. Sie er-zählen oder lesen biblische Geschichten, be-ten mit den Kindern und helfen ihren Kindernso, Gott kennen zu lernen. Vom selbstver-ständlichen Vorbildcharakter der Bezugsper-sonen lernen die Kinder viel. Allerdings darfdie Rolle der Familie bei der Weitergabe desGlaubens nicht überschätzt werden. VieleEltern sind in Glaubensfragen unsicher,andere üben bei der Vermittlung vonGlaubensdingen bewusst Zurückhaltung.Viele Familien delegieren diese Aufgabe anKirche und Gemeinde.

Die Kirchengemeinde lädt Kinder zu Abend-mahlsfeiern ein. Sie finden statt in Erwachse-nengottesdiensten oder Gottesdiensten fürJung und Alt, im Kindergottesdienst, beiFreizeiten und Kinderbibelwochen, im Kreisvon Kindern, Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern (Seiten 35ff.). In diesen Abendmahls-

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Kindern Zugänge zumAbendmahl eröffnen

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V O R B E R E I T U N G

gottesdiensten können Kinder die Zuwen-dung Gottes erfahren und durch die bibli-schen Geschichten immer wieder neue As-pekte des Abendmahls entdecken.

Weil auch Erwachsene beim Thema Abend-mahl viele Fragen haben, und weil diese Fra-gen oft im Zusammenhang mit der religiösenErziehung der Kinder auftauchen, kann essinnvoll sein, Elternabende (Kindergarten-eltern, Konfirmandeneltern) anzubieten. Die-se Abende können im Zusammenhang mitAngeboten für Kinder veranstaltet werden,z.B. in Zusammenhang mit einer Kinder-bibelwoche oder dem Konfirmationsunter-richt im 3. Schuljahr (KU 3 ) (Seiten 95ff.).

In der Thomasgemeinde wird das Abend-mahl einmal im Monat im Gemeindegottes-dienst gefeiert. Die Liturgie geht von derAbendmahlsagende aus, verwendet jedochneuere liturgische Gesänge und wird durchStücke nach der ökumenischen Lima-Liturgie (z.B. Gabengebet, Friedensgruß) er-gänzt.

Wichtig sind Lieder, die Freude, Dank undLobpreis zum Ausdruck bringen. Meist trägteine der Musikgruppen der Gemeinde zurfestlichen Gestaltung des Abendmahls-gottesdienstes bei. Aufgabe der Konfirman-dinnen und Konfirmanden ist es, die Abend-mahlsgaben zum Altar zu bringen.

Dreimal im Jahr feiern wir das Abendmahlmit Kindern und Erwachsenen. Der liturgi-sche Ablauf bleibt derselbe. Anstelle vonSchriftlesung und Predigt steht jedoch einkindgemäßer Verkündigungsteil (z.B. Anspielder Kinder, Predigt veranschaulicht durch einSymbol oder einem Symbolgegenstand,Gespräch mit Kindern und Erwachsenen).

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Vorbereitung vonKindern in derThomasgemeindeKirchheim/Teck

Vorbemerkung

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V O R B E R E I T U N G

Bei den Abendmahlsgebeten werden kindge-mäße Texte verwendet, bei den Einsetzungs-worten und der Bitte um den Heiligen Geistjedoch bewusst die traditionellen Texte derwürttembergischen Abendmahlsagende.

In der Regel wird alle zwei Jahre interessier-ten Kindern ab der 2. Grundschulklasse anvier Sonntagen im Rahmen des Kinder-gottesdienstes eine Einführung zum Abend-mahl angeboten. Die Kinder werden über denGemeindebrief und im Religionsunterrichtzum Kurs eingeladen. Außerdem werden dieKinder der Kinderkirche dieses Alters per-sönlich angesprochen.

Für die Kinder, die sich anmelden, wird inner-halb des Kindergottesdienstes eine eigeneKursgruppe gebildet. An den Kurssonntagennehmen die Kinder der Vorbereitungsgruppemit den anderen Kindern der Kinderkirche ander Eingangsliturgie des Erwachsenengottes-dienstes teil, wie dies auch sonst üblich ist,bevor sie in ihre eigene Gruppe zur Einfüh-rung in das Abendmahl gehen.

Die vier Sonntage erlauben nur die Ver-mittlung fundamentaler Bedeutungsaspektedes Abendmahls. Andere Aspekte werden imLauf der Zeit in den Abendmahlsgottesdiens-ten mit Kindern und Erwachsenen themati-siert. Den Kindern soll deutlich werden, dasswir im Abendmahl dem gekreuzigten undauferstandenen Christus begegnen, und des-halb das Abendmahl mehr ist, als ein ge-meinsames Essen, mehr auch als die Erinne-rung an ein vergangenes Ereignis.

Den feierlichen Abschluss des Kurses bildeteiner der drei „Abendmahlsgottesdienste mitKindern und Erwachsenen“, die wir jährlichfeiern. Wir teilen dann frisch gebackenes Fla-denbrot und, wie in anderen Abendmahlsgot-tesdiensten auch, Wein und Traubensaft aus.

Zu „Abendmahlsgottesdiensten mit Kindernund Erwachsenen“ laden wir immer alleKinder persönlich ein, die schon an einemVorbereitungskurs zum Abendmahl teilge-nommen haben, bis sie mit Beginn der 7.Schulklasse in den Konfirmandenunterrichtkommen. So entsteht eine Brücke zwischender Abendmahlsvorbereitung im Grund-schulalter und dem Konfirmandenunterricht.

• Inhalt

Jede Mahlfeier beginnt damit, dass wir demSchöpfer für seine Gaben danken. Brot undWein stehen im Abendmahl auch stellvertre-tend für die Gaben der Schöpfung.

Den Dank bringen wir dadurch zum Aus-druck, dass Brot und Wein am Anfang derMahlfeier feierlich zum Altar gebracht wer-den, ähnlich wie die Kinder beim Erntedank-fest ihre Körbe mit Früchten zum Altar brin-gen. Daher ist jede Feier des Abendmahlsauch ein kleines Erntedankfest, Einladungzur Freude an Gottes Gaben.

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I. Einheit: Dank für die Gabender Schöpfung

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Jesus hatte seine Jünger in die Dörfer und Städte geschickt. Sie sollten denMenschen von Gott erzählen und die Kranken heilen. Nun kehren sie zu Jesuszurück. Sie sind ziemlich müde. Jesus merkt es und sagt zu ihnen: „Kommt, wirsuchen einen Platz, wo wir allein sind und uns ein wenig ausruhen können.“

Hier, wo sie gerade sind, ist es einfach zu unruhig. Ständig kommen Leute zuJesus, die etwas von ihm wollen. Jesus und die Jünger finden nicht einmalZeit zum Essen. So steigen sie nun alle zusammen in ein Boot und fahren überden See zu einer einsamen Stelle.

Zu diesem Aspekt des Abendmahls sollen dieKinder dadurch einen Zugang bekommen,dass sie beim ersten Kurstreffen ein kleinesFestmahl erleben, dessen Tischliturgie sich ander Sitte jüdischer Festmahlzeiten orientiert.

• Texte

- Einsetzungsworte: „... nahm das Brot, sagte Dank und brach's, gab's seinen Jüngern ...“

- „... desgleichen nach dem Mahl nahm er den Kelch, sagte Dank, gab ihnen den ...“

- Psalm 23; 103, 1+2 - Speisung der 5000

(Markus 6, 30-44)- Tischgebet:

„Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir, wir danken dir dafür.“ Dieses Gebet ist der Gemeinde vertraut;es wird bei den mehrmals jährlich statt-

findenden Gemeindemittagessengemeinsam gesprochen.

• Medien

Tisch mit festlicher Dekoration, Lebensmittelder Kinder, selbst gebackenes Fladenbrot(Rezept Seite 93), Krug mit Traubensaft undBecher

• Verlauf

Mit den Kindern wird eine Woche vor demersten Kurstreffen abgesprochen, wer wel-che Lebensmittel für das Festmahl am erstenKurssonntag mitbringt.

1.Am ersten Kurssonntag erzählt die Leiterinzunächst die Geschichte von der Speisungder 5000 (Markus 6, 30-44). Die Kinder sit-zen im Stuhlkreis. Die mitgebrachtenLebensmittel sind auf einem seitlich stehen-den Tisch abgestellt.

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Aber es bleibt nicht unbemerkt. Einige Leute sehen, in welche Richtung Jesusund die Jünger mit dem Boot fahren. Sie erzählen es weiter. Es geht um wieein Lauffeuer und bald wissen es sehr viele. Aus vielen Orten laufen dieMenschen los, so schnell sie können.

Als Jesus mit seinen Jüngern an der Anlegestelle ankommt, wartet schon einegroße Menschenmenge auf ihn. Von Ruhe keine Spur. Im Gegenteil, eingroßes Durcheinander und Stimmengewirr. „Lasst mich durch zu Jesus. Ichmuss unbedingt zu ihm,“ rufen die einen. „Jesus, hilf mir,“ rufen andere.

Eigentlich wollte sich Jesus mit seinen Jüngern ausruhen. Aber er hat Mitleidmit den Leuten. Sie sind wie eine Schafherde, die keinen Hirten mehr hat.Deshalb nimmt Jesus sich Zeit für die Menschen. Er redet mit ihnen über Gott,er macht Kranke gesund.

So wird es Abend. Da kommen die Jünger zu Jesus und sagen: „Es ist schonspät, und die Gegend hier ist einsam. Schick die Leute in die Dörfer, damit siesich etwas zu essen kaufen.“

Jesus aber ist ganz anderer Meinung: „Warum soll ich sie wegschicken? Gebtdoch ihr ihnen zu essen!“

Die Jünger denken, sie hören nicht recht. Das kann doch nicht wahr sein, wasJesus da gesagt hat. Nicht gerade freundlich sagen sie zu ihm: „Das ist dochnicht dein Ernst. Essen für so viele Leute? Da müssten wir ja für 200Silberstücke Brot einkaufen. Du weißt doch, wie wenig Geld wir haben. Wohersollen da 200 Silberstücke kommen?“

Aber Jesus lässt sich von der Mutlosigkeit seiner Jünger nicht anstecken. Erbefiehlt den Jüngern: „Schaut nach, wie viele Brote ihr dabeihabt.“

„Was soll denn das?“ denken die Jünger. Aber sie tun, was Jesus gesagt hat,und berichten ihm: „Fünf Brote sind da und zwei Fische. Unser Reiseproviant.Das ist alles.“ Und sie denken: „Was will Jesus mit den paar Broten undFischen bloß machen? Von dem bisschen Essen können doch unmöglich soviele Menschen satt werden! Das reicht doch gerade für uns. Wenn wir dasverteilen, bringt das den Leuten nichts und für uns bleibt auch nichts mehr.“

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Doch Jesus lässt sich von den Zweifeln seiner Jünger nicht aus der Ruhe brin-gen. Er fordert seine Jünger auf: „Sagt den Leuten, dass sie Gruppen bildenund sich ins Gras setzen sollen.“ Die Jünger verstehen nicht, was Jesus damitwill. Aber sie führen den Auftrag aus.

Die Leute setzen sich in Gruppen von hundert oder von fünfzig Personenzusammen. Genau wie die Jünger warten sie gespannt darauf, was geschehenwird. Alle schauen sie auf Jesus. Was wird er jetzt tun?

Jesus lässt sich die Brote und die Fische geben. Er macht gar nichtsBesonderes. Er tut das, was gläubige Juden vor dem Essen immer tun undwas er vor dem Essen auch sonst immer macht.

(Die Leiterin begleitet die Erzählung an dieser Stelle mit der entsprechenden Handgeste.)

Jesus nimmt die fünf Brote und die zwei Fische, sieht zum Himmel auf, undspricht das Tischgebet. Er jammert nicht, dass so wenig Essen doch nicht fürso viele Menschen reichen kann. Im Gegenteil. Jesus dankt Gott für dieseGaben, für das wenige Brot und das bisschen Fisch. Dann bricht Jesus dasBrot in Stücke, wie es auch sonst bei Mahlzeiten üblich ist. Er gibt dieBrotstücke seinen Jüngern. Die Jünger verteilen sie an die Menschen. Mit denFischen macht es Jesus genauso.

Und da passiert, was keiner erwartet hat und keiner sich vorstellen konnte:Diese fünf Brote und zwei Fische reichen aus, um alle satt zu machen. Esreicht für mehr als 5000 Menschen. Sie bekommen alle genug. Sie sind aus-reichend gestärkt, wenn sie wieder zu Fuß den weiten Weg nach Hausegehen.

Aber damit nicht genug! Zuerst hat es so ausgesehen, als ob das bisschenBrot nie reichen würde. Jetzt aber bleibt sogar noch Essen übrig. Die Jüngerfüllen zwölf Körbe mit dem, was übrig bleibt.

Jesus hat den Menschen gegeben, was sie zum Leben brauchen. Er hat ihnenan diesem Tag von Gott erzählt, er hat Kranke geheilt und jetzt auch noch ihrenHunger gestillt. Sie spüren: Durch das, was Jesus tut, wirkt Gott unter ihnen.

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2.Die Erzählung wird mit Lied, Fürbitten-Gebetund Vaterunser abgeschlossen. Daranschließt sich das festliche Mahl an. DieseReihenfolge entspricht der im Abendmahls-gottesdienst der Gemeinde üblichen.

3.Die Leiterin führt ein: „Unser festliches Mahlist wie ein kleines Erntedankfest, bei dem wirGott für seine guten Gaben danken. Wir brin-gen unsere Lebensmittel hier zum Tisch unddecken ihn festlich.“

Mit den Kindern decken die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter aus den von den Kindernmitgebrachten Lebensmitteln, mit Kerzenund Blumen einen festlichen „Brunch“-Tisch.Dazu gehört auch das frisch gebackeneFladenbrot, das die Kinderkirchmitarbeiterzubereitet haben (Rezept Seite 93).

4.Danach eröffnet die Leiterin das festlicheMahl: „Wie es Jesus gemacht hat, so begin-nen wir unser Festmahl jetzt auch feierlich mit

dem Dank für Gottes Gaben.“ Zum Gebetnimmt sie ein Fladenbrot in die Hand: „Wirbeten gemeinsam das Tischgebet: Alle gutenGaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott,von dir. Wir danken dir dafür. Amen.“

„Auch jetzt machen wir es wie Jesus.“ DieLeiterin bricht Fladenbrot in so viele Stückein den Korb, wie Teilnehmerinnen und Teil-nehmer um den Tisch versammelt sind: „Wirteilen das Brot untereinander. Lasst den Korbherumgehen, nehmt euch ein Stück Brot undesst.“ Der Brotkorb wird herumgereicht.„Nun teilen wir auch die anderen Dinge, diewir zum Essen mitgebracht haben.“

Am Ende des Essens sagt die Leiterin: „Wiees zur Zeit von Jesus üblich war, sobeschließen auch wir unser Festmahl feier-lich mit Lobpreis und Dank.“

Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterinschenkt den Kindern Traubensaft ein. „Wirbeten gemeinsam Psalm 23 (oder Psalm103, 1+2).“

Dann nimmt die Leiterin den Becher in dieHand und spricht ein kurzes Dankgebet.

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Selbst beim Essen spüren sie die Liebe und die Kraft, die Jesus von Gottbekommen hat und die er weitergibt.

Arm und bedürftig sind sie zu Jesus gekommen. Er hat sie reich beschenkt.Es ist ein Festtag, den sie bei Jesus erlebt haben. Dankbar und froh gehen dieLeute wieder heim.

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Beispiel: „Guter Gott, wir danken dir für dasEssen und Trinken, das wir miteinander geteilthaben. Wir danken dir, dass wir zusammensind und uns miteinander am Leben freuenkönnen. Wir loben und preisen dich, dass duso gut zu uns bist. Amen.“

„Gott will, dass uns das Leben „gutschmeckt“ und Freude macht. Zum Zeichendafür trinken wir zum Abschluss denTraubensaft.“

5.Das Festmahl schließt mit einem Segens-oder Danklied.

• Inhalt

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt:Wenn wir Gott und Mitmenschen den ge-schuldeten Respekt und die Liebe verwei-gern, geraten wir in eine selbstzerstörerischeFerne von Gott und den Menschen. Wir erlei-den die Folgen unserer Schuld.

Wie reagiert Gott, wenn wir die Liebe verwei-gern, ihn und unsere Mitmenschen verletzen?

Gott wehrt sich nicht gegen unsere Ab-lehnung. Es ist seine freie Entscheidung,dass er erleidet, was wir ihm und Mitmen-schen antun.

Dass dies nicht nur frommes Wunsch-denken ist, zeigt die Passion Jesu in letzterRadikalität. Der Sohn Gottes flieht nicht vordem Zugriff des Bösen. Freiwillig, in Über-einstimmung mit seinem himmlischenVater stellt sich der Sohn dem Bösen underleidet dessen Aggression, ohne sich zuwehren und zurückzuschlagen. Er nimmtdas Böse auf sich und nimmt es mit in sei-nen Tod.

Was Jesus erleidet, das trifft Gott. Gott lei-det, als sein Sohn Opfer unmenschlicher Ge-walt wird. Er übt keine Vergeltung. Auchdann nicht, als man seinen Sohn grausam zuTode foltert. Gerade dabei bleibt er den Men-schen zugewandt. Es ist das Geheimnis derLiebe, dass sie diesen Preis zu zahlen bereitist, „zur Vergebung der Sünden“. Die Liebenimmt das Böse auf sich und überwindet esmit Gutem. Auf die Hinrichtung des Gottes-sohnes antwortet Gott mit seiner Aufer-weckung von den Toten.

Das Geheimnis der Liebe ist das Geheimnisunserer Erlösung: Keine noch so großeSchuld kann uns den Weg zu Gott verbauen.Auch wenn wir uns weit von Gott entferntund ihn missachtet haben, auch wenn wiranderen und uns selber schweren Schadenzugefügt haben, können wir dennoch jeder-zeit zu Gott heimkehren. Er empfängt uns mitoffenen Armen und nimmt uns wieder inseine Gemeinschaft auf.

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II. Einheit: Die Bedeutung des Todes Jesu im Abendmahl

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• Texte

- Einsetzungsworte: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis.... Das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“

- Aus der Passionsgeschichte nachMatthäus:Judas vereinbart mit denHohenpriestern den Verrat Jesu(Matthäus 26, 14.16).Jesus spricht vom Verräter (Matthäus 26, 20-25).Jesus feiert mit den zwölf Jüngern dasAbendmahl (Matthäus 26, 26-30).

• Medien

1. Niedriger Tisch mit weißem Tuch, weißenKerzen und den Abendmahlsgeräten

2. Diaprojektor und Leinwand

3. Dia „Abendmahl“ von Leonardo daVinci. Ausleihmöglichkeit: Evangelische Medienzentrale Stuttgart,DR 22.73 Tel: 0711/2 22 76-67 bis -70, Fax: 0711/2 22 76-71

• Verlauf

1.In der Mitte des Raumes steht ein kleiner nied-riger Tisch, abgedeckt mit einem weißen Tuch.Auf ihm stehen die Abendmahlsgeräte derGemeinde, sowie weiße brennende Kerzen.

Diaprojektor und Leinwand sind aufgebaut.Der Raum ist etwas abgedunkelt. Die Kindersetzen sich im Halbkreis vor der Leinwandum den Tisch.

2.Die Leiterin beginnt mit einem kurzenRückblick auf den ersten Kurssonntag.

3.Sie führt in das heutige Thema ein: „Auch heu-te geht es um ein Festessen, allerdings um einganz besonderes. Bei diesem Festmahl ist esungewöhnlich zugegangen. Was vor demMahl passierte und wie es verlief, das soll unsheute beschäftigen.“

Sie erzählt die Geschichte vom Verrat desJudas (Matthäus 26, 14.16) und vom HinweisJesu auf den Verrat (Matthäus 26, 20-25).

4.Ein Dia vom Abendmahlsbild Leonardo daVincis wird projiziert und das Erzählte an-hand des Bildes im Gespräch vertieft: „Wassagen die Jünger auf dem Bild? Was kannman an ihren Gesichtern, an ihrerKörperhaltung ablesen? Wer entdeckt denVerräter? Woran erkennt man ihn?“

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Die Leiterin fährt fort: „Jesus weiß, wer ihnverraten wird und spricht dies offen an. Erhätte den anderen Jüngern befehlen können,den Verräter zu packen und bestrafen. Docher tut es nicht. Er schließt ihn auch nicht vomFestessen aus.“

5.Die Leiterin erzählt, wie Jesus das Abend-mahl eingesetzt hat. Grundlage dafür sindMatthäus 26, 26-30 und die Einsetzungs-worte der Abendmahlsagende:

„Der Herr Jesus in der Nacht, da er verratenward und mit seinen Jüngern zu Tische saß,nahm das Brot, sagte Dank und brach's,gab's seinen Jüngern und sprach: Nehmethin und esset; das ist mein Leib, der für euchgegeben wird. Das tut zu meinemGedächtnis. Desgleichen nach dem Mahlnahm er den Kelch, sagte Dank, gab ihnenden und sprach: Trinket alle daraus; das istmein Blut des Neuen Bundes, das für euchund für viele vergossen wird zur Vergebungder Sünden. Das tut zu meinem Gedächtnis.“

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(Die Leiterin begleitet die Erzählung mit der entsprechenden Handgestik.)

Wie es Jesus schon oft gemacht hat, so nimmt er auch jetzt Brot in die Handund dankt Gott für seine guten Gaben. Dann bricht er das Brot in Stücke.Doch dazu sagt Jesus etwas, was er noch nie gesagt hat: „Nehmt und esst:Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Ge-dächtnis.“

(Die Leiterin nimmt dabei die Patene bzw. den Brotkorb in die Hand.)

Damit will Jesus seinen Jüngern sagen: Dieses Brot – das bin ich. DiesesBrot – das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird. Dieses Brot – das istmein Leben, das ich für euch opfere. Und so wie ich es jetzt mit euch feiere,so feiert immer wieder und denkt dabei an mich. Denkt an das, was ich füreuch getan habe. Wenn ihr das tut, werde ich bei euch sein und euch seg-nen.

(Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin nimmt den (leeren) Abendmahls-kelch in die Hand.)

Zum Abschluss des Festessens nimmt Jesus, wie sonst auch, den Weinkelchin die Hand und dankt Gott für das Festmahl. Dann aber sagt er auch hier, waser so am Ende eines Festmahls noch nie gesagt hat:

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Die Leiterin gibt dem ersten Kind imHalbkreis den Abendmahlskelch: „Diesenschönen Kelch verwenden wir im Abend-mahlsgottesdienst. Nehmt ihn vorsichtig indie Hand, schaut ihn an und gebt ihn weiter.“

6.Abendmahlslied, Gebet, Vaterunser undSegen oder Segenslied bilden den Abschlussder Einheit.

7.Wenn noch Zeit ist, kann mit den Kindern einkurzer Rückblick auf die Einheit gehalten wer-den: „Was war für euch in der heutigenGeschichte am wichtigsten?“

• Inhalt

Christus ist auferstanden und unsichtbar inseiner Gemeinde gegenwärtig.

Im Abendmahl bitten wir ausdrücklich umdie Gegenwart des Auferstandenen: „Komm,Herr Jesu, sei du unser Gast ...“

Doch soll er nicht nur Gast sein. Wir bitten ihnum einen „Rollenwechsel“: Er soll die Initiati-ve ergreifen und vom Gast zum Gastgeberwerden. Wir bitten ihn, dass er die Gaben vonBrot und Wein, die wir als Ausdruck unseresDankes an den Schöpfer zum Altar gebrachthaben, segnet und dadurch zu seinen Gabenmacht, die er uns schenkt: „... und segnealles, was du uns gegeben hast.“

V O R B E R E I T U N G

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„Trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und fürviele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Das tut zu meinemGedächtnis.“

Damit will Jesus seinen Jüngern und uns sagen: Dieser Wein – das ist meinLeben. Für euch und alle Menschen gebe ich mein Leben: Was Menschen mirBöses antun – ich gebe es nicht zurück. Alle Schuld der Menschen nehme ichauf mich und nehme sie mit in den Tod. So kann euch nichts mehr von Gotttrennen. Auch wenn ihr von Gott weglauft und schuldig werdet, könnt ihr trotz-dem jederzeit zu ihm zurückkommen. Gott will mit euch Gemeinschaft habenund mit euch verbunden sein. Daran denkt, wenn ihr dieses Mahl wieder fei-ert. Dann werde ich unter euch sein und euch durch Brot und Wein meineLiebe schenken.

III. Einheit: Die Gegenwart desAuferstandenen im Abendmahl

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Wir bitten den auferstandenen Christus, dasser das von uns vorbereitete Mahl zu seinemMahl verwandelt, dass er uns als seine Gästebei seinem Mahl willkommen heißt und unsseine Gastfreundschaft erweist.

Brot und Wein sollen im Abendmahl nichtnur Zeichen unseres Dankes sein. Sie sollenzu Erkennungszeichen werden, die uns aufdie Gegenwart des Auferstandenen hinwei-sen und uns froh machen. Mehr noch: Wirbitten Christus darum, dass er Brot und Weinbenutze, um sich uns selbst durch dieseGaben mitzuteilen: sein für uns hingegebe-nes Leben, seine Liebe, sein Erbarmen, seinVerzeihen.

Diese Bitte gründet in seiner Aufforderung:„Das tut zu meinem Gedächtnis.“ Damit istnicht nur gemeint, dass wir uns im Abend-mahl durch eine Zeichenhandlung an einEreignis erinnern sollen, das für uns ineiner fernen Vergangenheit liegt. Beim„Gedächtnis“ geht es um mehr. Es geht umdie Vergegenwärtigung des Vergangenen.Darum geht es, dass Christus mit allem,was er damals durch sein Leiden und sei-nen Tod für die Menschen getan hat, jetzt inder Feier des Abendmahls gegenwärtig istund uns durch Brot und Wein Anteil darangibt.

• Texte

- Einsetzungsworte: „Das tut zu meinemGedächtnis.“

- Jesus und die Jünger von Emmaus(Lukas 24, 13-35)(Vgl. das Mahl am See Tiberias,Johannes 21, 1-13; Christus vor derTür, Offenbarung 3, 20)

• Medien

1.Niedriger Tisch mit weißem Tuch, drei Gläseroder Becher, Fladenbrot, Krug mit Trauben-saft

2.Altarbild „Die Jünger von Emmaus“ vonSieger Köder, Rosenberger Altar, Foto-kunstkarte (Schwabenverlag, 73479 Ellwan-gen) lässt sich auf Farbkopierer vergrößernauf Format DIN A3 und in einem Fotobilder-rahmen mit nicht spiegelndem Glas fixieren.

• Verlauf

Die Kinder sitzen im Halbkreis, vor derErzählerin steht der niedrige Tisch, zunächstnicht gedeckt. Das Altarbild von SiegerKöder ist abgedeckt.

1.Die Leiterin beginnt mit einem kurzenRückblick auf das zweite Kurstreffen.

2.Die Darbietung der Emmaus-Geschichtekann sich am Erzählvorschlag in Evange-

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lische Kinderkirche 1998, S. 117ff., orientie-ren. Jedoch sollte der Akzent nicht so starkauf dem Gespräch der Jünger mit demFremden auf dem Weg liegen, sondern mehrauf der Mahlsituation und ihrer Bedeutung

für die Feier des Abendmahls. Auch sollte dieGeschichte aus der Erlebnisperspektive derbeiden Jünger erzählt werden, die denFremden erst zum Beginn des Mahls beimBrotbrechen erkennen.

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... Die beiden Jünger laden den Fremden ein: „Bleib doch bei uns, es ist fastAbend und gleich wird es dunkel. Sei unser Gast und übernachte bei uns.Morgen kannst du dann in Ruhe weiterziehen. Stärke dich mit uns beimAbendessen. Wir möchten gern noch mehr von dir über den Messias erfah-ren.“ Tatsächlich, der Fremde nimmt die Einladung an und nimmt am Tischder beiden Jünger Platz. Sie decken den Tisch für das Abendessen.

(Die Erzählerin deckt den Tisch mit dem weißen Tischtuch, drei Gläsernoder Bechern, einem Krug mit Traubensaft, einem Teller mit Fladenbrot.)

Doch dann passiert etwas Überraschendes. Der Fremde wartet gar nicht,bis einer der Jünger das Essen mit dem Tischgebet beginnt. Er nimmt dasBrot und eröffnet das Abendessen feierlich mit dem Tischgebet, so alswäre er der Gastgeber und die beiden Jünger die Gäste, die er zum Esseneingeladen hat.

(Die Erzählerin nimmt dabei das Fladenbrot und bricht es in mehrereStücke auf den Teller.)

Zunächst schauen die Jünger einander verdutzt und fragend an. Sie wundernsich über das, was der Fremde tut. Aber dann, mit einem Mal wird ihnenganz heiß. Wie Schuppen fällt es ihnen von den Augen: Dieser Fremde – dasist doch Jesus. Das Brot – ja, so hat es Jesus doch früher auch gemacht,wenn wir mit ihm gegessen haben.

Die Jünger springen auf. Sie wollen Jesus an den Händen fassen. Aber dasehen sie ihn nicht mehr.

„Jesus lebt? Ja, Jesus lebt!“ rufen sie einander zu. „Wurde uns nicht ganzheiß ums Herz, als er unterwegs mit uns redete und uns die Heilige Schrift

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3.Nun wird das Altarbild von Sieger Köder auf-gedeckt und die Geschichte anhand desBildes wiederholend vertieft. Dabei sollte her-vorgehoben werden: „Die Jünger haben Jesusdaran erkannt, wie er das Brot brach und ansie austeilte. Jetzt wissen sie, dass er lebt undbei ihnen ist, auch wenn sie ihn nicht sehen.Und jetzt verstehen die Jünger auch, warumJesus beim Abendmahl vor seinem Tod zuseinen Jüngern sagte: Das tut zu meinemGedächtnis.

Jesus möchte, dass wir immer wieder dasMahl mit ihm, sein Abendmahl feiern, so wieer es vor seinem Leiden und Sterben mit sei-nen Jüngern gefeiert hat. Wenn wir das tun,dann ist er unsichtbar unter uns und segnetuns. Brot und Wein sind seine Erkennungs-zeichen. Sie zeigen uns, dass er bei uns ist.Durch Brot und Wein will er uns seine Nähe,seine ganze Liebe schenken.

Darum feiern wir, wie die Christen auf der ganzen Erde, auch in unserer Gemeinderegelmäßig das Abendmahl. Und darum

bereiten wir uns jetzt an den vier Sonntagenauf das Abendmahl vor.“

4.Abendmahlslied, Gebet, Vaterunser undSegen oder Segenslied schließen dieErzählung ab.

5.„Nun teilen wir das Essen, das die Jüngervon Emmaus in der Eile zurückgelassenhaben.“

Das Fladenbrot und der Traubensaft wirdunter den Kindern aufgeteilt.

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erklärte? Jetzt wissen wir warum. Wir müssen sofort zurück nach Jerusa-lem. Wir müssen den Jüngern sagen, dass Jesus lebt. Wir müssen ihnenerzählen, wie wir ihn beim Brotbrechen erkannt haben. Sie müssen unbe-dingt wissen, dass Jesus nicht tot ist, dass er lebt und bei uns ist, auchwenn wir ihn nicht sehen.“

Die Jünger nehmen sich nicht einmal Zeit, um in Ruhe zu essen. Sie lassenalles stehen und liegen. Sie zünden ein Licht an und gehen noch in der Nachtzurück nach Jerusalem, so schnell sie können.“

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• Inhalt

Christus gibt uns im Abendmahl durch Brotund Wein Anteil an seiner Liebe, die sichdem tödlichen Hass der Feinde aussetzte,ohne zurückzuschlagen. Er gibt uns imAbendmahl die Liebe des Vaters weiter, derniemanden zwingt, bei ihm zu bleiben, deraber mit brennendem Herzen auf die Umkehrund Heimkehr der „Verlorenen“ wartet.Wenn wir zu ihm heimkehren, empfängt eruns mit offenen Armen, ohne uns Vorwürfezu machen. Er heißt uns willkommen undnimmt uns voll Freude wieder in seineGemeinschaft auf.

Das Abendmahl ist das Fest der Versöhnungmit Gott. Es schenkt Kraft, Energie zurUmkehr und befähigt zur Nachfolge. Darumkönnen Sünder von ihrem Irrweg in dieGottesferne umkehren, zur ihrer Verfehlungstehen, sie in Ordnung bringen und mit Gottein neues Leben beginnen.

• Text

Zachäus (Lukas 19, 1-10)

• Medien

- Niedriger Tisch, weißes Tischtuch, Kerzen- Beutel mit Schokolade-Geldstücken,

mindestens viermal so viele wie die Zahlder Kinder.

• Verlauf

Die Kinder sitzen im Kreis, in der Mitte derniedrige Tisch, mit einem weißen Tuch ge-deckt, zwei brennende Kerzen.

1.Die Leiterin führt in das Gespräch ein: „Stellteuch vor: Ihr wollt Euren Geburtstag feiern.Es soll ein schönes großes Fest werden. Wenladet ihr dazu ein? Mit wem wollt ihr feiern?“

„Wen würdet ihr bestimmt nicht zu EuremFest einladen? Wen wollt ihr auf keinen Fallbei Eurem Fest dabei haben?“

Die Kinder äußern sich.

2.„In der Bibel wird die Geschichte von einemMann erzählt, den kaum jemand zu einemFest eingeladen hat. Die meisten Leuteschnitten ihn und machten einen großenBogen um ihn.

Das hatte seinen Grund. Der Mann betrog dieLeute laufend bei seiner Arbeit. Kein Wunder,

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IV. Einheit: Das Fest derVersöhnung

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Kollege:Hallo, Zachäus. Du scheinst es eilig zu haben?

Zachäus:Ja, ich muss heute noch viele Besuche machen. Ich hab' jetzt keine Zeit.

K: Na, für deinen alten Kollegen wirst du noch ein paar Minuten übrighaben. Warum rennst du mit so einem dicken Geldbeutel durch dieGegend? Überhaupt, was ist eigentlich los mit dir? Die ganze Stadt steht Kopf wegen dir. Alle reden von dir und dem Propheten aus Nazareth, der dich besucht haben soll. Ausgerechnet dich, den Oberzöllner von Jericho!

Z: Also gut, weil du's bist. Ich will versuchen, dir die Sache zu erklären.

(Er stellt seinen Beutel mit den Geldstücken auf den Tisch in der Mitte.)

Am Zoll höre ich ja, was die Leute so reden. Da habe ich schon öftersmitgekriegt, wie die Leute verwundert, manche auch begeistert von die-sem Rabbi oder Propheten Jesus aus Nazareth erzählen.

K: Die Leute laufen ihm nach wie einem Star.

dass niemand mit ihm zusammen sein woll-te. Und erst recht wollte niemand mit ihmzusammen an einem Tisch sitzen und mitihm feiern. Aber eines Tages passierteetwas Unglaubliches. Ein Fremder kam indie Stadt. Der verhielt sich ganz anders. Dersprach mit diesem Betrüger und setzte sichmit ihm sogar an einen Tisch. Wer dieserMann und dieser Fremde ist?“

Im Gruppengespräch wird die den Kindernbekannte Geschichte von Zachäus und

Jesus gemeinsam nacherzählt („Zachäus“ist Lernstoff in der 2. Grundschulklasse).

3.„Stellen wir uns vor: Am Tag nach diesemEreignis begegnet Zachäus auf der Straßeeinem seiner Kollegen, der auch Zöllner ist.Der Kollege spricht ihn an.“

Zwei Mitarbeiterinnen/Konfirmanden lesenoder spielen den folgenden Dialog vor:

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Z: Ja, aber kein Star von der üblichen Sorte. Die normalen Stars, die lassensich doch von ihren Fans nur anhimmeln, damit sie denen das Geld ausder Tasche ziehen können. Im Grunde machen's die wie wir Zöllnerauch. Aber von diesem Jesus erzählen sich die Leute ganz andere Dinge.Und das hat mich neugierig gemacht.

Gestern Morgen hörte ich, dass Jesus durch Jericho kommen soll. Dasagte ich mir: Mensch Zachäus, das ist die Gelegenheit. Nix wie hin. Aberso einfach war das gar nicht. Die Straße – voll von Leuten. Als die michgesehen haben, ... na du weißt ja, wie freundlich die Leute zu uns Zöllnernsind.

K: Ich kann's mir lebhaft vorstellen.

Z: Die Leute haben mich nicht durchgelassen. Ich hatte keine Chance. Aberda kam mir die geniale Idee. Ich lief der Menge voraus und stieg aufeinen der Maulbeerfeigenbäume, die am Straßenrand stehen. Ich sagtemir: Von da oben kannst du alles überblicken, aber wegen der Blätterwerden dich die Leute kaum sehen. Und so war es auch.

K: Aber wie kam's dann dazu, dass dich dieser Prophet aus Nazarethbesucht hat?

Z: Ja, dann passierte die große Überraschung. Keiner von den Leuten hattemich da oben im Baum bemerkt. Nur er, Jesus. Als er an meinem Baumvorbeikam, hielt er an und sah zur mir herauf. Ja, ausgerechnet er, erhatte mich entdeckt. Am liebsten hätte ich mich in einem Mauseloch ver-steckt. Mir wurde ganz heiß: Was hat der bloß mit dir vor? Will der dichjetzt vor allen Leuten fertig machen? Aber dann hörte ich, wie er zu mirheraufrief: „Zachäus, komm schnell herunter, ich muss heute dein Gastsein.“

K: Das hat er wirklich gesagt?

Z: Ja, genau das hat er gesagt. Ich wollte es zuerst selber nicht glauben.Ich dachte: Zachäus, du hörst nicht recht. Dieser Gottesmann will dichbesuchen? Das kann doch wohl nicht wahr sein. Dann aber kletterte ich

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so schnell ich konnte, vom Baum herunter. Und tatsächlich, ohne sonstnoch etwas zu sagen, ist Jesus mit mir zu meinem Haus gegangen. Ichsehe noch vor mir, wie die Leute vor uns zurückwichen und uns an-starrten, als könnten sie es nicht glauben. Und ich selber dachte auch,das muss doch wohl ein Traum sein. Aber es war kein Traum.

K: Und Jesus hat wirklich dein Haus betreten? Ein frommer Jude - derwürde doch nie ein Haus von uns Zöllnern betreten?

Z: Nicht nur das. Er hat nicht bloß kurz hereingeschaut. Ich habe gemerkt,dass er sich Zeit für mich nimmt und wirklich mein Gast sein will. Da habeich schnell die Diener gerufen und ein richtiges Festessen auftragen lassen.

K: Und dann?

Z: Ja, dann passierte, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Dieser Got-tesmann setzte sich tatsächlich mit seinen Jüngern an meinen Tisch, anden Tisch des Oberzöllners von Jericho! Mir ist es heiß und kalt denRücken hinunter gelaufen. Bis jetzt hatte der Prophet noch gar nicht ge-sagt, warum er mich eigentlich besucht. Ich dachte mir: Jetzt muss esdoch kommen, dass er dir die Meinung sagt. Jesus ist doch sicher nichteinfach so zu dir gekommen. Der will dir bestimmt sagen, was für einunmögliches Leben du führst, dass du dich bessern und wieder anGottes Gebot halten sollst, oder so ähnlich.

K: Mensch, das muss ganz schön aufregend gewesen sein. Und wann hater dir dann die Meinung gesagt?

Z: Ob du es glaubst oder nicht: Nichts, aber auch gar nichts in dieseRichtung hat er gesagt. Keine Kritik, keine Vorwürfe. Er hat überhauptnicht viel gesprochen. Wir haben gegessen und getrunken. Wenn er mirdie Speisen und die Getränke weiterreichte, spürte ich jedes Mal, wieeine große Wärme auf mich zukommt. Dabei schaute er mich an ... Ichweiß nicht, wann ich so was schon einmal erlebt habe. Es war so eineStimmung im Raum, als hätte nicht ich Jesus in mein Haus eingeladen,sondern als hätte er mich zu sich eingeladen. Es war so ein Gefühl, alswäre er der Gastgeber und ich sein Gast, den er bewirtet.

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K: Das ist ja kaum zu glauben. Aber erzähl‘ bitte weiter.

Z: Ich hab mich gefragt: Warum geht er so mit dir um? Womit hast du daseigentlich verdient? Und mir war gar nicht wohl dabei. Aber allmählichverschwand mein mulmiges Gefühl. Und so nach und nach dämmertemir: Zachäus, du träumst nicht. Es ist tatsächlich so. Dieser Gottesmannaus Nazareth will dir nicht deine Sünden um die Ohren hauen. Der gehtmit dir um, als wärest du von hinten bis vorne ein liebenswürdigerMensch. Es war, wie soll ich's sagen, es war ... ich weiß, es klingt ziem-lich stark ... es war ... Liebe, ja Liebe pur, was ich da gespürt habe. Ichhab so was noch nie erlebt. Kannst du dir vorstellen, was das für einFestessen war?

K: Langsam werd ich neidisch auf dich. Da wäre ich auch gern dabei gewesen.

Z: Und dann hat sie mich mit einem Mal gepackt, die Sehnsucht. Dieganz große Sehnsucht nach einem anderen, nach einem besserenLeben. Nicht immer bloß Geld, Geld, Geld und noch mehr Geld undsonst nichts. Raus wollte ich, endlich raus aus diesem verdammtenMist.

Und mit einem Mal, da habe ich einen Mut und eine Energie gekriegt.Du, ich hab mich selber nicht mehr gekannt. Ich stehe auf und sage zuJesus vor allen, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt:„Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes denArmen geben. Und wenn ich jemand betrogen habe, will ich ihm dasvierfach zurückgeben.“

K: Ich krieg mich nicht. Ausgerechnet du, der oberste Geldraffer vonJericho, du hast das versprochen? Und dein Gast, der Prophet aus Na-zareth, was hat der dazu gesagt?

Z: Stell dir vor, was er zu mir gesagt hat: „Heute hast du mit deinerganzen Familie die Rettung erlebt. Denn trotz allem bist auch du einNachkomme Abrahams. Ich bin gekommen, um die Verlorenen zusuchen und zu retten.“ – Mensch, war das ein Fest, das ich gesternmit Jesus gefeiert habe!

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4.Die Leiterin fasst zusammen:

„So ist das auch mit dem Abendmahl. Jesushat versprochen, dass er beim Abendmahlunter uns ist und mit uns feiert. Wenn wirdas Brot und den Wein teilen, will er uns seg-nen. Durch Brot und Wein will er uns seineKraft und seine Liebe schenken.

Mit allen will er feiern, mit denen, die glück-lich sind, und mit denen, die sich schlechtfühlen. Ja, er will auch dann mit uns feiern,wenn wir ein Unrecht begangen haben.Wenn wir jemandem wehgetan haben und anihm schuldig geworden sind. Dann wendeter uns sein Erbarmen ganz besonders zu.

Vielleicht geht es uns beim Abendmahl ähn-lich wie Zachäus. Wir spüren, wie unsChristus im Abendmahl seine Liebe schenkt.Wir spüren, wie uns das gut tut.

Und wenn wir jemandem wehgetan haben,kann es sein, dass dann auch in uns ein star-

ker Wunsch aufsteigt: Wir möchten das Un-recht wieder gutmachen. Wir möchten wie-der in Ordnung bringen, was wir verbockthaben.

Zachäus jedenfalls ist es so ergangen. Was er mit Jesus erlebt hat, das hat ihn so gepackt, dass er sich auf den Weg macht und vierfach zurückgibt, was er denLeuten am Zoll zu Unrecht abgenommenhat. Zur Erinnerung daran, bekommt ihrnun alle von Zachäus vier Schokoladen-geldstücke.“

Der Mitarbeiter, der vorhin die Worte desZachäus gesprochen hat, öffnet seinenBeutel und verteilt die Schokoladengeld-stücke.

„Was sich im Haus des Zachäus abgespielthat, war etwas ganz Besonderes. Durch denBesuch von Jesus ist Zachäus ein andererMensch geworden. Er fühlt sich wie neugebo-ren. Für ihn ist der Tag wie ein Geburts-tagsfest.“

K: Aha, so langsam kapiere ich, bei dir ist gestern echt ein Fest von derbesonderen Art über die Bühne gegangen. Und jetzt blick ich auch,warum du heute mit so einem dicken Geldbeutel unterwegs bist undwarum du es vorhin so eilig gehabt hast. Also, ich will dich nicht längeraufhalten. Mach's gut. Tschüs.

Z: Ja, ich hab heute noch viel vor. Bis bald. Tschüs.

(Er nimmt den Beutel mit den Geldstücken vom Tisch entschlossen inseine Hand.)

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5.Es folgt wie üblich die Schlussliturgie mitAbendmahlslied, Gebet, Vaterunser undSegen oder Segenslied.

• Inhalt

Am Samstag vor dem Abendmahls-gottesdienst treffen sich die Leiterin, die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Einfüh-rungsgruppe und die Kinder mit dem Pfarrer,der den Abendmahlsgottesdienst leitet.

Hauptanliegen ist, dass die Kinder im Blickauf den Gottesdienstablauf Sicherheit gewin-nen und so angstfrei und gesammelt amAbendmahl teilnehmen können.

• Medien

- Liturgieblatt des Gottesdienstes- Altar mit den Abendmahlsgeräten

• Verlauf

1.Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Um einenpersönlichen Kontakt zu den Kindern herzu-

stellen, fragt der Pfarrer nach dem Kursver-lauf und geht kurz wiederholend auf die be-sprochenen Geschichten ein. Dazu gehörenFragen wie: „Was habt ihr in besondersguter Erinnerung? Was ist an denGeschichten zum Abendmahl für euchwichtig?“

Danach erhält jedes Kind das Liturgieblatt fürden „Abendmahlsgottesdienst mit Kindernund Erwachsenen in der Thomaskirche“. DerPfarrer erläutert vor allem den Abschnitt mitder Abendmahlsliturgie.

2.Auf dem Altar stehen die leerenAbendmahlsgeräte. Alle versammeln sich imHalbkreis um den Altartisch, und zwar in derKreishälfte, wo in jedem Abendmahlsgot-tesdienst Einzelkelche mit Traubensaft ange-boten werden. (In der anderen Kreishälftewird immer Wein angeboten.)

Der Pfarrer erläutert und übt mit den Kindernden Ablauf in einer „Trockenübung“:

Er reicht dem ersten Kind im Halbkreis denBrotkorb mit dem Spendewort „Das Brot desLebens“. Das Kind antwortet mit „Amen“,deutet mit der Hand an, wie es das Brotnimmt, und gibt dann seinerseits denBrotkorb mit dem Spendewort an das näch-ste Kind im Halbkreis weiter, bis der weiter-gereichte Korb am Ende von einemMitarbeiter aufgenommen und auf den Altarzurückgestellt wird.

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V. Einheit: Einübung in den Ablauf desAbendmahlsgottesdienstes

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Nun nimmt der Pfarrer das Tablett und reicht jedem Kind einen Einzelkelch mit dem Spendewort „Der Kelch des Heils“. Die Kinder nehmen die Kelche mit „Amen“ in Empfang und stellen sie nach der Austeilrunde wieder auf das Tablettzurück.Die Mahlgemeinschaft schließt damit ab,dass sich alle zum Zeichen der Gemeinschaftdie Hände reichen und das zugesprochenebiblische Geleitwort mit „Amen“ bekräftigen.

Dadurch dass die Kinder, wie dieErwachsenen, den Brotkorb weiterreichen,dazu das Spendewort selbst sprechen, denEmpfang der Gaben und des Geleitwortes amSchluss mit „Amen“ bekräftigen, bleiben sienicht stumm Empfangende, sondern werdenaktiv Teilnehmende. Für Kinder ist diesbesonders wichtig. Das zeigt sich auch darin,dass die Kinder in der Regel deutlicher undvernehmbarer als die Erwachsenen spre-chen.

Diese liturgische Kommunikation trägt auchdazu bei, dass keine steife oder bedrückendeAtmosphäre entsteht.

Ergänzend zu den Ausführungen in der„Vorbemerkung“ sei noch auf folgende prak-tische Einzelheiten hingewiesen:

1.Das Fladenbrot wird morgens vor demGottesdienst gebacken, da es frisch ambesten schmeckt.

Das Rezept:

15 g Hefe in etwa 3/8 l lauwarmer Milchaufgehen lassen. Mit 500 g Mehl, 1Teelöffel Salz und 3 Esslöffel Öl zusam-menkneten. Den Teig 1 Stunde gehenlassen, Fladen formen, dann ausbacken.

Das Fladenbrot wird vor dem Gottesdienstgebrochen. Eine größere Scheibe wird fürdas Brotbrechen in der Abendmahlsliturgieaufbewahrt.

2.Die Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten ein freundlich gestalte-tes Liturgieblatt in der Farbe der jeweiligenKirchenjahreszeit. Es enthält den Ablauf mitden nötigen praktischen Hinweisen, so dasswährend des Gottesdienstes auf Ansagenund Erklärungen, die den Weg der Liturgie

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VI. Einheit: Feier desAbendmahlsgottesdienstes mitKindern und Erwachsenen

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nur unterbrechen und beeinträchtigen wür-den, verzichtet werden kann.

3.Zur festlichen Gestaltung gehört in derRegel, dass der Kinderchor mitwirkt undLieder nicht nur vorträgt, sondern auchzusammen mit der Gemeinde singt (z.B.Kanones, Kehrverslieder).

4.Für Kinder ist es besonders wichtig, dass derPfarrer beim Sprechen der Einsetzungsworteauch sichtbar tut, was die Einsetzungswortebeschreiben: dass er das Brot nimmt undbricht und auch den Kelch in die Handnimmt. Erfahrungsgemäß ist dieAufmerksamkeit der Kinder an dieser Stelleam größten.

5.Am Empfang der Abendmahlsgaben nehmendie Kinder in Begleitung der Mitarbeiter desVorbereitungskurses teil, so dass etwaigeUnsicherheiten der Kinder aufgefangen wer-den können.

6.Nach dem Gottesdienst erhalten die Kinderzur Erinnerung eine Urkunde und ein von denMitarbeitern gestaltetes Heft mit Bildern undkurzen Zusammenfassungen zu den vierKurstreffen.

7.Wenn möglich, schließt sich an denGottesdienst ein Gemeindemittagessen an,zu dem die Familien der Kursteil-nehmerinnen und -teilnehmer eingeladenwerden.

Lucia Kaposi-Krause und Wilfried Krause

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Nach Verabschiedung der neuen Rahmenord-nung für die Konfirmandenarbeit gibt es fürden Weg zur Konfirmation in Zukunft zwei Mög-lichkeiten: Neben dem herkömmlichen Modellin Klasse 7/8, gibt es die Möglichkeit, den Un-terricht in zwei Phasen zu gestalten, in Klasse3 und 8. Ziel ist, die häufig nur auf den Pfarrerbzw. die Pfarrerin begrenzte Veranstaltung vonKonfirmandenunterricht in ein „konfirmieren-des Handeln der Gemeinde“ zu verwandeln.

In diesem Sinne ist die Konfirmandenarbeitschon während der Grundschulzeit als einverstärktes Angebot von Kirche und Gemein-de für Kinder zu sehen. Ein Konfirmandenun-terricht, der in zwei unterschiedlichen Le-bensphasen angeboten wird, versucht Kin-der und Jugendliche entwicklungspsycholo-gisch ernst zu nehmen.

KU 3 ist allerdings zeitlich klar begrenzt undsoll nicht mehr als ein Drittel der gesamtenKonfirmandenzeit ausmachen. In einer Ar-beitshilfe werden drei bis vier Themenein-

heiten vorgeschlagen, die zwischen drei undvier Monate in Anspruch nehmen (Seite 98).

Der Unterricht wird in der Regel von denEltern der KU 3-Kinder gehalten. Er findet inkleinen Tischgruppen zu Hause oder inGemeinderäumen statt.

Positive Erfahrungen mit Kirche

Der inhaltliche Schwerpunkt von KU 3 liegtauf der Vermittlung von positiven Erfahrun-gen mit Kirche. Folglich liegen auch die The-menschwerpunkte bei Erkundungen in derGemeinde wie z.B. des Kirchengebäudes, beiFeiern des Kirchenjahrs (Advent, Weihnach-ten oder Ostern), bei der Taufe (Tauferinne-rung) und bei der Abendmahlsfeier mit derganzen Gemeinde. Gerade die beiden Sakra-mente Taufe und Abendmahl laden ein, zen-trale Lebensäußerungen der Kirche mit allenSinnen wahrzunehmen.

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Abendmahl mit Kindern im Konfirmationsunterricht des 3. Schuljahrs (KU 3)

„Mit Kindern und Jugendlichenauf dem Weg des Glaubens“

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Im Abendmahl feiern und erinnern wir uns,dass Gott in Jesus Christus einen neuenBund mit den Menschen geschlossen hat. Erist mitten unter uns, begleitet und stärkt uns.

Für die Kinder des KU 3 wird das deutlichund erfahrbar durch die Geschichten, mitdenen wir an Gottes Begleitung erinnern,und durch das Feiern und Teilen imAbendmahlsgottesdienst.

Die von der Projektgruppe erstellteArbeitshilfe dient der Unterstützung derGruppen. Darin werden u.a. vier Unter-richtsbausteine zum Thema Abendmahlvorgestellt. Im Zentrum stehen die bibli-schen Mahlgeschichten, die unter demAspekt der Gemeinschaft und des Teilensentfaltet werden. In einem Familiengottes-dienst, findet das Thema Abendmahl seinenAbschluss.

Neben den Unterrichtsbausteinen zumAbendmahl kommt der Gestaltung derAbendmahlsfeier eine besondere Bedeutungzu. Soll es ein „kindgemäßer“ Gottesdienstsein, so ist in Sprache und Ausdrucksformendes Gottesdienstes in besonderer Weise andie Kinder zu denken.

Im abschließenden Abendmahlsgottesdienstsollte ein enger Zusammenhang zur Unter-richtseinheit erkennbar sein. Kinder undGruppenbegleiterinnen könnten diesen Got-

tesdienst gemeinsam vorbereiten und so ge-stalten, dass er wichtige Stationen des Un-terrichts widerspiegelt. Auf diese Weise wirddas Erinnern von Gottes bleibender Gegen-wart eingeübt.

In der Rahmenordnung für die Konfirman-denarbeit bleibt offen, in welcher Form KU 3seinen Abschluss findet. Es kann nicht einevorweggenommene „kleine Konfirmation“sein, da das Ziel die Konfirmation in der ach-ten Klasse bleibt. Es wäre umgekehrt aberauch falsch, auf einen festlichen Abschluss-gottesdienst zu verzichten und die gemein-same Zeit im KU 3 nicht zu würdigen. KU 3ist eine Station auf dem Glaubensweg undder Zuspruch des Segens wird wie bei ande-ren Stationen (Taufe, Einschulung, etc.) einewichtige Rolle spielen.

Eine nahe liegende Form des Abschlussgot-tesdienstes ist der Abschluss mit dem ge-meinsamen Abendmahl. So wird der Gedan-ke der Stärkung auf dem Weg des Glaubensdeutlich: „Schmecket und sehet, wie freund-lich der Herr ist“.

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Thema Abendmahl

Abendmahl als Abschluss-gottesdienst von KU 3?

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Teilnahme am Abendmahl

KU 3 ist nicht eine neue Zulassungsbe-dingung, um am Abendmahl teilzunehmen!Kinder sind grundsätzlich zum Abendmahleingeladen, sollen aber „ihrem Alter gemäßdarauf vorbereitet werden“. Eine Mög-lichkeit dazu ist KU 3. Es gibt Kinder, diehier zum ersten Mal an einer Abend-mahlsfeier teilnehmen und solche, die vor-handene Erfahrungen aus Kindergot-tesdienst, Kinderbibelwochen etc. vertiefenkönnen. Zu beachten ist, dass zunehmendKinder dabei sein werden, die noch nichtgetauft sind. Wenn sie es wollen, könnensie am Abendmahl teilnehmen. Sie sollenzur Taufe eingeladen werden (Seite 6). DieErfahrung der Gemeinschaft in der KU 3-Gruppe kann in den Kindern den Wunschwachsen lassen, getauft zu werden.

Die Teilnahme am Abendmahl soll nicht aufdas einmalige Erlebnis eines Abendmahls-gottesdienstes im Rahmen von KU 3beschränkt sein, sondern lebt von seinerWiederholung in weiteren Familiengottes-diensten. Dies gilt es in Gemeinden zu be-rücksichtigen, die KU 3 einführen.

Lernort Gemeinde

Die Abendmahlsfeier des KU 3 findet nichtim kleineren Kreis der Kinder statt, sondernbewusst im öffentlichen (Familien-) Gottes-dienst. Zugleich wird mit Kindern hier eine„liturgische Dimension“ eingeübt, die vielennicht vertraut ist: Lieder und Gebete, Sym-bole und deutende Worte, Stille und Me-ditation.

Gerade beim Abendmahl wird deutlich, dassKU 3 eine enge Vernetzung und Absprachemit dem Kindergottesdienst braucht. Es istsinnvoll, das Abendmahl in Verbindung mitdem Kindergottesdienst vorzubereiten undgemeinsam im Familiengottesdienst zu fei-ern.

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Literatur Abendmahl mit Kindern

• Blohm, Johannes, Abendmahl feiern mit Kindern. Anregungen, Modelle, Bausteine,München 1998.

• Der Tisch des Herrn ist bunt gedeckt! Kinder und Erwachsene im Gottesdienst für die Feierdes Abendmahls vorbereiten. Eine Arbeitshilfe zur gottesdienstintegrierten, liturgischenund homiletischen Abendmahlsvorbereitung von Kindern und Erwachsenen. Hg. v. Verband für Kindergottesdienstarbeit der Evangelischen Landeskirche in Baden inZusammenarbeit mit dem Religionspädagogischen Institut der EvangelischenLandeskirche in Baden, Karlsruhe 2001.

Bezugsadresse: Geschäftsstelle Landesverband Kindergottesdienst, Blumenstr. 1-7, 76133 Karlsruhe

• Der Tisch ist schon gedeckt! Abendmahl mit Kindern entdecken und erleben. Senfkornspezial. Sondernummer 3, hg. im Auftrag des Westfälischen Verbandes fürKindergottesdienst von Kerstin Othmer-Haake, Villigst 2000.

Bezugsadresse: Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EkvW, Haus Villigst, Iserlohner Straße 25, 58239 Schwerte

• Konfi 3. Unterrichtshilfen für Gruppenbegleiterinnen und Gruppenbegleiter, hg.v. Pädagogisch-Theologischen Zentrum der Evang. Landeskirche in Württemberg,Claudius-Verlag, München 2001, 3 Hefte.

• Mit Kindern Abendmahl feiern, Heft 61, Materialhefte der Beratungsstelle für Gestaltungvon Gottesdiensten und andere Gemeindeveranstaltungen, Frankfurt 1991.

• Mohr, Gottfried, Weidle, Andreas, Komm, wir feiern .... Eine Hinführung zum Abendmahl –vor allem für Kinder, Verlag „Der Jugendfreund“, Leinfelden-Echterdingen 1999.

• Ottmar, Georg u.a. (Hg.), Mit Kindern Taufe und Abendmahl feiern, Gütersloh 1998.

Dieses Buch enthält neben Einführungen und Kinderbibeltagen zum Abendmahl aucherprobte Praxisentwürfe für Abendmahlsfeiern mit Kindern.

• Schindler, Regine, Schmid, E., Jesus teilt das Brot. Eine Geschichte zum Abendmahl,Religion für kleine Leute, Verlag Ernst Kaufmann, Lahr 1986.

• Walter, Ulrich, Kinder erleben Kirche, Gütersloh 1999.

Literatur zum Kindergottesdienst

• Plan für den Kindergottesdienst 1998/2000, hg. v. Gesamtverband für Kindergottesdienstin der Evangelischen Kirche in Deutschland, 1997.

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L I T E R A T U R

• Kirche mit Kindern. Plan für den Kindergottesdienst 2001-2003, hg. v. Gesamtverband fürKindergottesdienst in der Evangelischen Kirche in Deutschland, Schwerte 2000.

Bezugsadresse:Buch- und Offsetdruckerei Paul Schürrle GmbH & Co. KG, Filderhauptstr. 87-89, 70599 Stuttgart

• Evangelische Kinderkirche. Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter imKindergottesdienst, hg. v. Württ. Evang. Landesverband für Kindergottesdienst, Stuttgart.

Verlag und Vertrieb: Verlag Junge Gemeinde. E. Schwinghammer GmbH & Co. KG, Postfach 100355,70747 Leinfelden-Echterdingen

• Walter, Ulrich (Hg.), Kindergottesdienst plus – Die zusätzlichen Angebote nach dem Planfür den Kindergottesdienst 2001-2003, Gütersloh 2000, S. 76-92.

Literatur zum Gottesdienst mit Jugendlichen und Konfirmanden

• anknüpfen, heft 5, 2001, bausteine „Abendmahl“, Stuttgart 2001.Dort auch weitere Literaturhinweise.

• Feine, Gerlinde, Mit dem Fahrrad zum Abendmahl, in: anknüfen, heft 3, 1999, S. 46 ff..• Zeller, Ulrich, Erlebte Botschaft. Drei handlungsorientierte Entwürfe

zum Abendmahl, in: anknüpfen, heft 3, 1999, S. 29 ff..Bezugsadresse:Frau Kropp, Haus Birkach, Grüninger Str. 25, 70599 StuttgartE-Mail: [email protected]

Vergriffene Hefte der Reihe werden im Internet veröffentlicht unter:www.anknuepfen.de.

Video

• Hostien Der Beitrag aus der „Sendung mit der Maus“ des WDR zeigt und beschreibt den Prozessder Herstellung von Hostien und deren Verwendung in evangelischen und katholischenGottesdiensten.

Bestelladresse: Evangelische Medienzentrale Stuttgart, Augustenstr. 124, 70197 Stuttgart, Tel. 0711/2 22 76-67 bis -70

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A D R E S S E N

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• Württembergischer EvangelischerLandesverband für KindergottesdienstPfarrer Gottfried MohrAdolf-Kröner-Str. 1670184 StuttgartTel. (07 11) 24 59 93Fax (07 11) 2 36 83 80E-Mail: [email protected]

• Evangelischer OberkirchenratKirchenrat Dr. Karl-Heinz Schlaudraffoder Pfarrerin Brigitte MüllerGänsheidestr. 470184 StuttgartTel. (07 11) 21 49-523 bzw. -474Fax (07 11) 21 49-95 23 bzw. -94 74E-Mail: [email protected] [email protected]

• Frau Lucia Kaposi-Krause und Pfarrer Wilfried KrauseAichelbergstr. 58573230 Kirchheim/TeckTel. (0 70 21) 5 55 16Fax (0 70 21) 5 21 39

• Für KU 3 und Abendmahlsgottesdienstemit Jugendlichen und Konfirmanden:Pfarrer Martin HindererPTZ – Haus BirkachGrüninger Str. 2570599 StuttgartTel. (07 11) 4 58 04-52Fax (07 11) 4 58 04-22E-Mail: [email protected]

• Evangelische Medienzentrale Stuttgart,Augustenstr. 124, 70197 Stuttgart, Tel. (07 11) 2 22 76-67 bis -70Fax (07 11) 2 22 76-71E-Mail: [email protected]

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I M P R E S S U M

Herausgegeben vom Evangelischen Oberkirchenrat Stuttgart, Gänsheidestraße 4, 70184 Stuttgart.

Die Arbeitshilfe wurde durch eine vom Oberkirchenrat berufene Kommission erstellt.

Mitglieder der Kommission: Pfarrerin Hanna Bader, Engstingen

Pfarrerin Christina Jeremias-Hofius, Sulz

Pfarrer Wilfried Krause, Kirchheim/Teck

Pfarrer Gottfried Mohr, Stuttgart

Pfarrerin Brigitte Müller, Stuttgart

Leitung der Kommission: Kirchenrat Dr. Karl Heinz Schlaudraff

Mitarbeit: Pfarrer Martin Hinderer, Stuttgart

Frau Lucia Kaposi-Krause, Kirchheim/Teck

Redaktion: Pfarrerin Brigitte Müller, Stuttgart

Kirchenrat Dr. Karl Heinz Schlaudraff, Stuttgart

Gestaltung, Satz, Layout: Dietmar Hauber

Evangelisches Medienhaus GmbH, Augustenstraße 124, 70197 Stuttgart

Fotos: epd-Bild (Seite 1), epd-Bild/Arnold (Seite 22), epd-Bild/Bertold Fernkorn (Seite 1, 31),

epd-Bild/Klaus Herzog (Seite 1, 54), epd-Bild/Thomas Lohnes (Seite 34),

epd-Bild/Norbert Neetz (Seite 46, 59), epd-Bild/Falk Orth (Seite 7, 37),

epd-Bild/Schürrle (Seite 14), Rainer Fieselmann, Eningen (Randbilder links),

Falk Kästle, Obersulm (Seite19, 24, 36, 40),

Verlag der Jugendfreund (Seite 1, 102, Randbilder rechts)

Druck: Schwabenverlag Media GmbH, Ostfildern

Bestelladresse: Versand, Evang. Oberkirchenrat Stuttgart,

Tel. (0711) 21 49-269, Fax (0711) 21 49-236

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