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Innovation für die Gesundheit Roche Geschäftsbericht 2007 Jahresbericht Teil 1

Innovation für die Gesundheit

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Page 1: Innovation für die Gesundheit

Innovation für die Gesundheit

Roche Geschäftsbericht 2007

JahresberichtTeil 1

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Innovation für die Gesundheit

Roche, ein forschungsorientiertes Gesundheitsunternehmen, stellt die Entdeckungund Entwicklung neuartiger Diagnostika und Medikamente in den Mittelpunkt ihrerAktivitäten und schafft damit für Ärzte und Patienten einen bedeutenden Nutzenin Bezug auf die Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie und Überwachungvon Krankheiten. Langfristig ausgerichtet, strebt Roche eine nachhaltige Wert-schöpfung für alle Interessengruppen an.

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1Jahresbericht 2007

Jahresbericht 2007

Kennzahlen 2Das Jahr 2007 in Kürze 3Adresse des Präsidenten 5

Roche-Gruppe 8Ergebnisse der Roche-Gruppe 8Ausblick 8Konzernstrategie 9

Pharma 12Division Pharma in Kürze 12Ergebnisse 13Therapeutische Gebiete 14Forschung und Entwicklung 24F+E-Pipeline 25

Diagnostics 32Division Diagnostics in Kürze 32Ergebnisse 33Geschäftsbereiche 34Forschung und Entwicklung 40Wichtigste für 2008 geplante Produkteinführungen 41

Corporate Governance,Entschädigungsbericht 44Corporate Governance 44Entschädigungsbericht 52

Im Dialog mit unseren Anspruchsgruppen 62

Zugang zur Gesundheitsversorgung 65

Verantwortungsvolles Management 70

Unsere Mitarbeitenden 79

Unser Einsatz für die Gesellschaft 86

Sicherheit, Gesundheits-und Umweltschutz 89

Überprüfung 96GRI-Stellungnahme 97Roche – globale Marktpräsenz 98

Inhaltsverzeichnis

Page 4: Innovation für die Gesundheit

2 Jahresbericht 2007

Kennzahlen

2005 2006 2007

Kursentwicklung des Genussscheins in CHF

200

250

150 100

Roche-Genussschein Swiss Market Index (angeglichen)

Patienten, die an klinischen Versuchen teilnehmen3)

2007

2006

2005

201 752

166 070

151 272

Anzahl Mitarbeitende

2007

2006

2005

78 604

74 372

69 795

Betriebsgewinn vor Sonderpositionen

2007

2006

2005

Mio. CHF

14 468

11 730

9 189

Dividende

20072)

2006

2005

Mio. CHF

3 968

2 933

2 156

Forschung und Entwicklung

2007

2006

2005

Mio. CHF

8 385

7 365

5 672

Verkäufe

2007

2006

2005

Mio. CHF

46 133

42 041

35 511

Kerngewinn je Titel

2007

2006

2005

Index1)

CHF

11,85

9,86

7,84

120 140 160 180 20010080

Eco-Efficiency Rate4)

2007

2006

2005

Index1)

67,19

49,97

24,39

120 140 160 180 20010080

Eigenkapitalanteil

2007

2006

2005

%

68,2

62,9

58,0

Gewinn aus weitergeführten Geschäften

2007

2006

2005

Mio. CHF

11 437

9 151

6 878

Ertragssteuern

2007

2006

2005

Mio. CHF

3 867

3 436

2 284

Personalaufwand

2007

2006

2005

Mio. CHF

10 767

10 116

8 726

80 100 120 140 160 180 200

Roche-Gruppe Index 2005 = 100

1) Kennzahlen indexiert auf das Jahr 2005 = 100.2) Vorschlag des Verwaltungsrates.3) Entwicklungsphasen I bis IV.4) Für die Berechnung der Eco-Efficiency Rate vergleiche:

www.roche.com/de/sus-she_performance

Zahlen für das Jahr 2005 wie im Geschäftsbericht 2006.Für eine Übersicht über die verwendeten Global ReportingInitiative (GRI) Indikatoren: www.roche.com/de/sus-gri

Page 5: Innovation für die Gesundheit

3Jahresbericht 2007

Das Jahr 2007 in Kürze

Konzern• Roche-Gruppe steigert Verkäufe um 10% auf 46,1 Milliarden Schweizer Franken.• Betriebsgewinn erhöht sich um 22% auf 14,5 Milliarden Franken.• Konzerngewinn legt um 25% in Franken auf 11,4 Milliarden Franken zu.• Gewinnwachstum pro Titel1) plus 20% in Franken auf 11,85 Franken.• Erhöhung der Dividende um 35% von 3,40 auf 4,60 Franken beantragt,

was der 21. Dividendenerhöhung in Folge entspricht.

Pharma• Die Division verzeichnet mit 11% ein zweistelliges Verkaufswachstum

(13% exklusive Pandemieverkäufen von Tamiflu) auf 36,8 Milliarden Franken, das erneut erheblich über dem Wachstum des Weltmarktes liegt.

• Betriebsgewinn um 22% auf 13,0 Milliarden Franken gesteigert, Betriebs-gewinnmarge um 3,8 Prozentpunkte auf 35,5% erhöht.

• Weitere Zulassungen und Produkteinführungen stärken die Führungsposition in derOnkologie.

• Mircera in Europa zur Behandlung von renaler Anämie eingeführt.• Zulassung von Actemra zur Behandlung von rheumatoider Arthritis in den USA

und Europa beantragt.• Substanziell höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 7,6 Milliarden Franken

reflektieren die starke Pipeline und die hohe Anzahl weit fortgeschrittener klinischerProgramme.

• Neue Vereinbarungen mit Transgene (therapeutische Impfstoffe), Toyama (rheumatoide Arthritis) und Alnylam (RNAi).

Diagnostics• Die Division hält die globale Marktführerschaft mit einem Verkaufsanstieg von 6%

auf 9,3 Milliarden Franken.• Betriebsgewinn steigt auf 1,6 Milliarden Franken, Betriebsgewinnmarge nimmt

um 1,3 Prozentpunkte auf 17,6% zu.• Übernahmen von 454 Life Sciences, BioVeris Corporation und NimbleGen Systems, Inc.

abgeschlossen.• Übernahmevereinbarung mit Ventana Medical Systems, Inc. (USA) unterzeichnet.

Ausblick• Hohes einstelliges Verkaufswachstum für die Gruppe2).• Verkäufe beider Divisionen2) wachsen über dem Markt.• Gewinn pro Titel3) mindestens auf Rekordniveau von 2007 angestrebt,

trotz signifikanten Anstiegs der Ausgaben für Forschung und Entwicklung und deutlichtieferer Pandemieverkäufe von Tamiflu.

• Kontinuierliche Steigerung der Ausschüttungsquote über die nächsten drei Jahre.

Weitere Informationen zu Roche unter http://www.roche.com

Ausserordentliche Ereignisse vorbehaltenZuwachsraten in lokalen Währungen, soweit nicht anders angegeben.1) Core EPS (earnings per share); Kerngewinnwachstum pro Titel.2) Ohne Pandemieverkäufe von Tamiflu.3) Core EPS (earnings per share); Kerngewinn pro Titel zu konstanten Wechselkursen.

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4 Jahresbericht 2007

Page 7: Innovation für die Gesundheit

5Jahresbericht 2007

werden. Der Verwaltungsrat beantragt aufgrunddes sehr erfreulichen Geschäftsjahres 2007 dieAusschüttung einer um 35% erhöhten Dividendevon 4,60 Franken (2006: 3,40 Franken) je Aktieund Genussschein. Vorbehaltlich der Genehmi-gung durch die Generalversammlung ist dies die21. Erhöhung der Dividende in Folge.

Obwohl Roche die Ausgaben für Forschung undEntwicklung überproportional um 16% auf 8,4 Mil-liarden Franken erhöht hat, wuchsen die Kostenaufgrund einer Reihe von Programmen zur Stei-gerung der Produktivität insgesamt langsamer alsdie Verkäufe. Dies hat sich sehr positiv auf dieErtragslage ausgewirkt. Der Betriebsgewinn desKonzerns erhöhte sich um gut ein Fünftel auf14,5 Milliarden Franken. Die Betriebsgewinnmargeder Roche-Gruppe stieg im vergangenen Jahr um

Im Jahr 2007 hat Ihr Unternehmen die positiveGeschäftsentwicklung der vergangenen Jahre fort-gesetzt und erreichte in einem schwieriger gewor-denen Marktumfeld erneut ein ausserordentlichgutes Ergebnis. Die Verkäufe der Roche-Gruppenahmen um 10% auf 46 Milliarden SchweizerFranken zu und sind damit im siebten Jahr inFolge zweistellig gewachsen. Massgeblichen Anteilam Umsatzzuwachs von über 4 Milliarden Franken,den wir ausschliesslich aus eigener Kraft erreichthaben, hatte einmal mehr die Division Pharma,deren Verkäufe fast doppelt so schnell wie der Welt-markt zugenommen haben. Die Division Diagnos-tics behauptete ihre führende Stellung in der In-vitro-Diagnostik mit einem leicht über dem Marktliegenden Wachstum. Dank des unterproportio-nalen Kostenanstiegs konnte die operative Ertrags-kraft des Konzerns nochmals deutlich gesteigert

Adresse des Präsidenten

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

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6 Jahresbericht 2007

Adresse des Präsidenten

klinische Entwicklung bis hin zu Herstellung,Marketing und Vertrieb ist Roche nun in diesemzukunftsträchtigen Gesundheitsmarkt entlang dergesamten Wertschöpfungskette vertreten.

Erfreulich ist schliesslich auch die zügige Fertig-stellung unserer neuen biotechnologischen Pro-duktionszentren in Basel (Schweiz) und Penzberg(Deutschland), in die wir insgesamt 800 MillionenFranken investierten. Damit können wir der stetigsteigenden Nachfrage nach unseren Krebsmedi-kamenten Avastin und Herceptin sowie geplantenNeueinführungen auch mittel- und längerfristiggerecht werden.

2007 haben wir wiederum erheblich in neue Tech-nologien investiert. Dazu zählen Akquisitionenund Allianzen mit führenden Unternehmen inzukunftsweisenden Bereichen wie DNS Sequenzie-rung und Microarrays, therapeutische Antikörperund RNAi-Therapeutika. Solche Transaktioneneröffnen uns bessere Diagnosemethoden und neueBehandlungsansätze für komplexe Krankheiten.

Im Januar 2008 haben wir die Übernahmeverein-barung mit dem amerikanischen Diagnostika-Unternehmen Ventana Medical Systems, Inc.unterzeichnet. Durch die Akquisition werden wirin das rasch wachsende Segment der gewebebasier-ten Diagnostika einsteigen. Der Schulterschlussmit Ventana unterstützt vor allem auch unsereEntwicklung und Vermarktung von personali-sierten Gesundheitslösungen im Bereich Onkologie.

Unsere Strategie ist unverändert konsequent aufInnovation für die Gesundheit ausgerichtet. Unserglobales Forschungsnetzwerk, unsere Stärken inder Biotechnologie und unsere Führungspositionin der Entwicklung von Diagnostika stellen auf demsich rasch verändernden Gesundheitsmarkt sowohlkurz- wie auch langfristig wichtige Wettbewerbs-vorteile dar. Dabei ist uns wichtig, unternehme-rische Verantwortung und Innovation für dieGesundheit miteinander zu verbinden. Ein sicht-barer Erfolg dieser Anstrengungen ist, dass Roche2007 zum vierten Mal in Folge für die Aufnahme indie entsprechenden Dow Jones STOXX und WorldSustainability Indexes ausgewählt worden ist.Ausgezeichnet wurde Roche zudem für die Erfolgeim Umweltschutz, wo Roche ihre CO2-Emissionen

3,5 Prozentpunkte auf 31,4%. Dank der insgesamtsehr guten operativen Leistung sowie des tiefereneffektiven Steuersatzes konnte der Konzerngewinnum ein Viertel auf deutlich über 11 MilliardenFranken gesteigert werden. Dieser Rekordgewinnbeinhaltet keine ausserordentlichen Ergebnisse.Dank dieses sehr erfreulichen Ergebnisses habensich auch die Eigenkapitalquote und die Bilanz-struktur weiter verbessert.

Seit 2001 haben sich der Betriebsgewinn von Rochemehr als verdreifacht und die Betriebsgewinnmargefast verdoppelt. Diese eindrückliche Entwicklungspiegelt sich im Wachstum des Kerngewinns proAktie und Genussschein von durchschnittlich 22%über die letzten 5 Jahre wider, wobei im Berichtsjahrein Plus von 20% resultierte.

Mit Blick auf die Zukunft sehr positiv zu wertenist, dass unser Geschäftserfolg heute viel breiterabgestützt ist als noch vor wenigen Jahren. DieDivision Pharma hat derzeit neun Produkte mitVerkäufen von jährlich über einer Milliarde Fran-ken, wobei sechs über zwei Milliarden Frankenerzielen, und die Division Diagnostics verfügtüber drei Produktlinien mit über einer MilliardeFranken Jahresumsatz. Hinzu kommt, dass in dennächsten Jahren, mit Ausnahme von CellCept,für keines unserer grossen Produkte der Patent-schutz ablaufen wird, während neu zugelasseneMedikamente wie Mircera, zusätzliche Indika-tionen unserer führenden Krebsmedikamente undbevorstehende Neueinführungen wie Actemra dasPortfolio der Gruppe weiter verstärken werden.

Im Jahr 2007 haben wir die Voraussetzungenfür Innovation in den fünf Bereichen Onkologie,Virologie, Entzündungskrankheiten, Stoffwechsel-krankheiten und Erkrankungen des zentralen Ner-vensystems weiter verbessert. Jedes Therapiegebietumfasst nun alle Aktivitäten von der Forschungüber die klinische Entwicklung bis hin zum strate-gischen Marketing. Von dieser konsequenten Neu-ausrichtung versprechen wir uns kürzere Entschei-dungswege und damit eine effizientere Umsetzungunserer Forschungsaktivitäten in marktfähige Pro-dukte. Wir haben zudem in Shanghai das ersteZentrum für die klinische Entwicklung von Medi-kamenten eröffnet und damit unsere Präsenz inChina weiter verstärkt: Von der Forschung über die

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7Jahresbericht 2007

Adresse des Präsidenten

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Roche kann die kommenden, grossen Herausforde-rungen und Chancen des Gesundheitsmarktes auseiner Position der Stärke zuversichtlich in Angriffnehmen. So erwarten wir für 2008 auf Gruppen-ebene ein Umsatzwachstum im hohen einstelligenBereich und in beiden Divisionen wiederum einüber dem Markt liegendes Wachstum der Verkäufe– dies unter Ausschluss der Pandemielieferungenvon Tamiflu an Regierungen und Unternehmen,die wir nun zum grossen Teil in den letzten Jahrenabgewickelt haben. 2008 gehen wir darum vondeutlich tieferen Lieferungen aus. Um das Poten-zial unserer starken Pipeline voll auszuschöpfen,werden wir unsere Investitionen vor allem in diePhase-III-Entwicklung nochmals deutlich erhöhen.Dennoch haben wir uns für das laufende Jahr einenKerngewinn pro Titel mindestens im Rahmen deshohen Vorjahresniveaus zum Ziel gesetzt.

relativ zum Umsatz seit 1996 um mehr als 70%gesenkt hat. Dass Nachhaltigkeit und Umwelt-schutz ein integraler Bestandteil unserer Geschäfts-tätigkeit ist, zeigt sich auch daran, dass Rocheden Energieverbrauch pro Franken Umsatz in denletzten zehn Jahren halbieren konnte. Wir sindüberzeugt, dass nachhaltiges Handeln nicht nurMehrwert schafft, sondern auch Innovation fördertund Geschäftsrisiken minimiert.

Wie bereits mitgeteilt, hat der Verwaltungsratbeschlossen, die Position des Präsidenten und desCEO aufzuteilen. Ich werde mich nach zehn Jahrenals CEO von Roche ab der Generalversammlungvom 4. März 2008 auf die Aufgabe des Präsidentendes Verwaltungsrates konzentrieren. Mit SeverinSchwan hat Roche einen 40-jährigen CEO ernannt,der bereits über einen grossen Erfolgsausweis ver-fügt. Er hat nicht nur eine breite internationaleErfahrung auf Corporate- und Divisionsebene,er ist auch Garant für die kontinuierliche Weiter-entwicklung unserer Innovationsstrategie. Anfang2008 hat Jürgen Schwiezer die Nachfolge vonSeverin Schwan als CEO von Roche Diagnosticsübernommen. Er kennt das Diagnostika-Geschäftseit Jahrzehnten und hat die führende Stellungvon Roche im europäischen In-vitro-Diagnostika-Markt entscheidend ausgebaut. Ab März wirdzudem Silvia Ayyoubi oberste Personalchefin desKonzerns und damit die erste Frau in der Konzern-leitung von Roche. Ich freue mich, dass wir alle dreiSchlüsselpositionen intern besetzen konnten.

Seien Sie versichert, dass ich auch als Verwaltungs-ratspräsident zusammen mit dem Verwaltungsratund der Konzernleitung weiterhin alles daran-setzen werde, unsere hohen Ziele als weltweitführendes Healthcare-Unternehmen zu erreichen.

Ganz herzlich danken möchte ich nicht zuletztall unseren rund 79 000 Mitarbeitenden für ihrengrossen Einsatz und ihre hohe Professionalität.Es ist vor allem ihr Verdienst, dass Roche heuteweltweit zu den erfolgreichsten Gesundheitsunter-nehmen zählt.

Franz B. Humer

Page 10: Innovation für die Gesundheit

8 Jahresbericht 2007

Entwicklungsausgaben bei Pharma um 18% inlokalen Währungen auf 7,6 Milliarden Franken.In der Division Diagnostics stieg der Betriebs-gewinn um 14% in lokalen Währungen auf 1,6 Mil-liarden Franken; die Betriebsgewinnmarge verbes-serte sich um 1,3 Prozentpunkte auf 17,6%.

Der Nettofinanzertrag belief sich auf 834 MillionenFranken, verglichen mit 855 Millionen Franken imJahr 2006. Der effektive Steuersatz des Konzernssank von 27,3% auf 25,3%.

Der Konzerngewinn nahm um 25% auf 11,4 Mil-liarden Franken zu. Der Kerngewinn je Titel, derdie Abschreibungen und Wertminderungen aufimmateriellen Vermögenswerten ausschliesst, stiegum 20% auf 11,85 Franken.

Mit den betrieblichen Tätigkeiten erzielte derKonzern erneut einen starken Bargeldzufluss von18,5 Milliarden Franken, angetrieben von einerkontinuierlichen Zunahme des EBITDA. DasNettobarvermögen stieg um über 1 Milliarde auf17,3 Milliarden Franken.

Die Bilanz des Konzerns hat sich wiederum bedeu-tend verbessert. Der Eigenkapitalanteil am Gesamt-vermögen ist von 63% auf 68% gestiegen; über 80%des Vermögens sind langfristig finanziert.

Ausblick

Wir erwarten für 2008 auf Gruppenebene ein Um-satzwachstum in lokalen Währungen im hoheneinstelligen Bereich und in beiden Divisionen einVerkaufswachstum über dem Markt. Dies unterAusschluss der Pandemielieferungen von Tamifluan Regierungen und Unternehmen, die wir nunzum grossen Teil in den vergangenen Jahren ab-gewickelt haben, weshalb wir 2008 von deutlichtieferen Tamiflu Verkäufen ausgehen.

Besonders wichtig für unser künftiges Wachstumsind die Fortschritte unserer breit angelegten

Ergebnisse der Roche-Gruppe

Die Roche-Gruppe hat im Jahr 2007 ein Rekord-ergebnis erzielt. Die Konzernverkäufe stiegen auf46,1 Milliarden Franken, was einer deutlichenZunahme von 10% in lokalen Währungen (10%in Franken, 15% in US-Dollar) entspricht. DieSteigerung der Konzernverkäufe von 4,1 Milliar-den Franken erfolgte ausschliesslich durch orga-nisches Wachstum. Die Verkäufe der DivisionPharma nahmen in lokalen Währungen um 11%(10% in Franken, 15% in US-Dollar) auf 36,8 Mil-liarden Franken zu und wuchsen damit ungefährdoppelt so schnell wie der Weltmarkt. Die Krebs-medikamente Avastin, Herceptin, MabThera/Rituxan, Tarceva und Xeloda verzeichneten weiter-hin eine sehr starke Nachfrage: Die Verkäufe derOnkologieprodukte stiegen insgesamt um 20%,womit Roche die Marktführerschaft in diesemTherapiegebiet weiter auszubauen vermochte.Zusätzliche Wachstumsträger in der DivisionPharma waren Bonviva/Boniva gegen Osteo-porose, CellCept in der Transplantationsmedizin,Pegasys im Bereich Virologie und das ophthal-mologische Präparat Lucentis. Die Division Diag-nostics steigerte die Verkäufe auf 9,3 MilliardenFranken, legte 6% in lokalen Währungen zu(7% in Franken, 12% in US-Dollar) und bauteihre führende Marktstellung insbesondere in denBereichen Professional Diagnostics und AppliedScience aus.

Die Zunahme der Konzernverkäufe im vergange-nen Jahr wirkte sich sehr positiv auf die Ertragslageaus. Der Betriebsgewinn stieg in lokalen Wäh-rungen um 22% auf 14,5 Milliarden Franken. DieBetriebsgewinnmarge erhöhte sich um 3,5 Prozent-punkte auf 31,4%. Der Betriebsgewinn der Divi-sion Pharma betrug 13,0 Milliarden Franken, waseinem Wachstum von 22% in lokalen Währungenentspricht; die Marge nahm um 3,8 Prozentpunkteauf 35,5% zu. Dieses Margenwachstum wurdeerzielt, obwohl gleichzeitig deutlich höhere Inves-titionen in die starke Entwicklungs-Pipeline getä-tigt wurden. So erhöhten sich die Forschungs- und

Roche-Gruppe

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9Jahresbericht 2007

Roche-Gruppe

heitssysteme finanziell immer stärker. Ebenso sindheute viele Menschen besser über medizinischeFortschritte und verfügbare Behandlungen infor-miert. Mündige Patienten und ihre Organisationenbeeinflussen so therapeutische Entscheidungen underhöhen die Anforderungen an die verschiedenennationalen Gesundheitssysteme. In der Folge hatauch der politische Druck zugenommen, Gesund-heitskosten effizienter zu kontrollieren. Dies istzunehmend auch in den Entwicklungsländern einThema, wo Gesundheitssysteme bis heute massivunterdotiert sind und überdurchschnittlich vielePatienten ihre Therapien nicht selbst zu bezahlenvermögen.

Um in den immer kostenbewussteren Märktenwettbewerbsfähig zu bleiben, ist es unser Ziel alsforschungsorientiertes Healthcare-Unternehmen,Produkte zu entwickeln, die sowohl wirtschaftlicheals auch klinische Vorteile mit sich bringen. Medi-kamente, die das Leben der Patienten verlängernund kostspielige Komplikationen oder uner-wünschte Nebenwirkungen verringern, könnenbeides bieten. Ebenso wie diagnostische Tests, diedem Arzt helfen, Krankheiten früher zu erkennenund von Anfang an die geeignetsten Therapien fürihre Patienten zu wählen. Dies führt zu besserenund kostengünstigeren Ergebnissen sowohl für diePatienten als auch für unsere Partner im Gesund-heitsmarkt.

Konzentration auf diagnostische und therapeutische Innovation

Bei Roche konzentrieren wir unsere Ressourcenauf zwei forschungsintensive Geschäftsbereiche:Pharmazeutika und Diagnostika. Innerhalb dieserBereiche fokussieren wir auf Gebiete von be-deutendem medizinischem Bedarf; das heisst aufsolche, in denen wir dank unserer Expertise dieMöglichkeit haben, neue Wege zu gehen. Unser Zielist es also, neue und bessere Medikamente, diag-nostische Tests und Dienstleistungen zu entwickeln,die entscheidende Vorteile gegenüber bestehendenMöglichkeiten aufweisen. Aus diesem Grund in-vestieren wir beträchtliche Summen in Forschungund Entwicklung – 8,4 Milliarden Franken alleinim Jahr 2007 – und werden mit diesem Engagementfortfahren.

klinischen Studienprogramme. Wir werden dieF+E-Investitionen 2008 nochmals markant an-heben, um das Potenzial unserer starken Pipelinevoll auszuschöpfen. Im Vordergrund stehen dabeidie klinische Entwicklung in fortgeschrittenemStadium der Wirkstoffe Pertuzumab (Brustkrebs),Ocrelizumab (Autoimmunerkrankungen), GLP-1-Analogon (Diabetes) und der CETP-Inhibitor(HDL-Cholesterin) sowie die zahlreichen viel-versprechenden Studien zum erweiterten Einsatzunserer führenden Onkologiemedikamente.

Für die Jahre 2009/2010 rechnen wir dank derEinführungen von Actemra, Mircera, der zusätz-lichen Indikationserweiterungen für MabTherain rheumatoider Arthritis, Avastin und andererOnkologieprodukte mit einem anhaltend starkenWachstum. Insbesondere erwarten wir bis Ende2009 auch wichtige klinische Studienergebnisse fürdie Anwendung von Avastin bei Krebs im Früh-stadium (adjuvante Therapie).

Trotz deutlich niedrigerer Verkäufe von Tamifluund signifikant erhöhter Investitionen in F+Ehaben wir uns für 2008 zum Ziel gesetzt, erneuteinen Kerngewinn pro Aktie zu konstantenWechselkursen mindestens im Rahmen des rekord-hohen Vorjahresniveaus zu erreichen.

Wir beabsichtigen, die Ausschüttungsquote überdie nächsten drei Jahre weiterhin kontinuierlichzu steigern.

Konzernstrategie

Antworten auf die demographischen Herausforderungen

Trotz bedeutender medizinischer Fortschrittenimmt der Bedarf an neuartigen Produkten imBereich der Diagnose und der Therapie von Krank-heiten weiter zu. Einer der Gründe dafür ist demo-graphischer Natur – die Weltbevölkerung wächstund die Menschen werden zunehmend älter.Zusammen mit der höheren Lebenserwartungsehen wir uns mit einem Anstieg altersbedingterKrankheiten wie Krebs, Alzheimer, Diabetes undrheumatoider Arthritis konfrontiert. Diese undweitere Krankheiten belasten jedoch die Gesund-

Page 12: Innovation für die Gesundheit

10 Jahresbericht 2007

Roche-Gruppe

Mit der im Januar 2008 vereinbarten Übernahmevon Ventana Medical Systems, Inc. werden wir indas rasch wachsende Segment der gewebebasiertenDiagnostika einsteigen und unsere Kompetenz zurEntwicklung begleitender Diagnostika erweitern.Diese ermöglichen das individuelle Ansprechenauf eine bestimmte Therapie festzustellen, um denPatienten kosteneffiziente, differenzierte und ge-zielt wirkende Medikamente anbieten zu können.

Anfang 2007 hat die Division Pharma die globalenAktivitäten auf dem Gebiet der Forschung undEntwicklung neu ausgerichtet und fünf «krank-heitsbiologische» Bereiche geschaffen: Onkologie,Virologie, Entzündungskrankheiten, Stoffwechsel-störungen und Krankheiten des zentralen Nerven-systems. Jeder dieser Bereiche deckt alle Aktivi-täten in einem bestimmten therapeutischen Feldvon der Forschung und Entwicklung bis hin zumstrategischen Marketing ab. Indem wir den Infor-mationsfluss erhöhen und die Entscheidungspro-zesse straffen, wird diese Neuausrichtung unsereAnstrengungen unterstützen, Forschungstätigkei-ten effizient in klinisch differenzierte Medikamenteumzusetzen (siehe auch Seite 24).

Pionier auf dem Gebiet der personalisiertenMedizin

Zwei Patienten mit einer vermeintlich identischenKrankheit können auf die gleiche Medikation ganzunterschiedlich, ja gegensätzlich ansprechen: Wäh-rend beim einen die Behandlung anschlägt underfolgreich verläuft, können sich beim andern un-erwünschte Nebenwirkungen einstellen, ohne dassder gewünschte klinische Nutzen eintritt. Ein Teildieser Variabilität ist auf genetische und andereUnterschiede auf molekularer Ebene zwischenindividuellen Patienten zurückzuführen. Das Kon-zept der personalisierten Medizin verwendet Ein-sichten in diese Unterschiede, um Therapien undTests zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse spezifi-scher Patientengruppen zugeschnitten sind. DieserAnsatz hat ein ausserordentliches Potenzial, um dieGesundheitsversorgung auf längere Sicht besser,sicherer und kostengünstiger zu gestalten.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis dieses Poten-zial voll genutzt werden kann. Aber der Marktbewegt sich klar weg von Produkten, die nach dem

Die mit diesen Investitionen verbundenen kli-nischen Erfolge sind eindrücklich. Als weltweitführendes Unternehmen im Bereich der In-vitro-Diagnostik liefern wir eine reichhaltige Paletteschneller, zuverlässiger Instrumente und Tests fürdie Erfassung und die Diagnose von Krankheiten,und zwar sowohl für Laboratorien als auch fürArztpraxen, Kliniken und die Selbstversorgung derPatienten. Im Bereich der Therapeutika schliessenunsere Leistungen die Entwicklung von fünf Krebs-präparaten ein, die alle eine nachweisbare lebens-verlängernde Wirkung haben. Diese Medikamentestellen echte Fortschritte auf einem therapeu-tischen Gebiet dar, auf dem während Jahrzehntenwenig erreicht worden war.

Forschungsnetzwerk erhöht die Erfolgsaussichten

Unser Innovationsmodell beruht auf unserer thera-peutischen und diagnostischen Forschung in denDivisionen, die gleichzeitig eng mit einem globalenForschungs- und Entwicklungsnetzwerk von Part-nern zusammenarbeiten. Innerhalb des Konzernsoperieren die Unternehmen Genentech in den Ver-einigten Staaten und Chugai in Japan, an denen wirMehrheitsbeteiligungen halten, weitgehend unab-hängig. Dies begünstigt eine grössere Vielfalt vonAnsätzen und Gesichtspunkten, um die Erfolgs-aussichten für neue Produkte weiter zu erhöhen.

Um einen möglichst uneingeschränkten Zugangzu neuen Technologien und verheissungsvollenProdukten zu gewährleisten, unterhalten wirdes Weiteren eine Reihe wissenschaftlicher undkommerzieller Zusammenarbeiten mit externenBiotechnologie-Unternehmen, Universitäten undForschungsorganisationen in aller Welt. DieIdentifizierung neuartiger und zukunftsträchti-ger Technologien und die damit einhergehendenInvestitionen sind in Bezug auf die Sicherungunserer zukünftigen Produkte-Pipeline von ent-scheidender Bedeutung. Beispiele dafür sind diekürzlich abgeschlossene Vereinbarung mit demUnternehmen Alnylam im Bereich der so genann-ten RNAi-Technologie (siehe Seite 76) und die2007 erfolgten Akquisitionen von 454 LifeSciences, BioVeris Corporation und NimbleGenSystems, Inc.

Page 13: Innovation für die Gesundheit

11Jahresbericht 2007

Roche-Gruppe

Motto «eine Grösse passt allen» hergestellt werden.Roche sieht sich als treibende Kraft hinter diesemTrend und hat bereits mehrere auf das Individuumzugeschnittene Produkte im Markt. Ein wichtigesElement im Rahmen der Bemühungen, die Ge-sundheitsversorgung zu personalisieren, bestehtin der Entwicklung von Therapeutika und Diag-nostika, die ineinandergreifen und sich gegenseitigergänzen. Als führendes Unternehmen in beidenBereichen Pharma und Diagnostics besitzt Rocheeinen wesentlichen Wettbewerbsvorteil, wenn esdarum geht, den künftigen Herausforderungen derGesundheitsversorgung erfolgreich zu begegnen.

Nachhaltige Werte für alle Interessengruppenschaffen

Unsere Anstrengungen zielen auf langfristigenErfolg. Dies kann nur durch die Anwendung undBefolgung nachhaltiger Praktiken erreicht werden.Wir müssen alle Aspekte unseres Geschäfts verant-wortungsbewusst handhaben, seien sie ökonomi-scher, ethischer, sozialer oder umweltbezogenerNatur. Ein Faktor, der für die nachhaltige Pros-perität unseres Unternehmens ausserordentlichwichtig ist, besteht in unserer Fähigkeit, die bestenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnenund zu halten (siehe Seite 79).

Über das finanzielle Ergebnis hinaus bemühen wiruns, die für unsere Interessengruppen wichtigstensozialen und umweltbezogenen Management-Auf-gaben zu identifizieren und sie engagiert in Angriffzu nehmen. Nähere Informationen über unsereLeistungen in diesen Bereichen finden sich auf denSeiten 70 bis 77 dieses Berichts.

Unser wichtigster Beitrag zu einer nachhaltigenZukunft besteht jedoch darin, klinisch differen-zierte Gesundheitslösungen zu entwickeln, vondenen sowohl die Patienten als auch unsere Partnerim Gesundheitsmarkt, die Kostenträger und dieGesellschaft im Allgemeinen Nutzen ziehen.

Page 14: Innovation für die Gesundheit

12 Jahresbericht 2007

KennzahlenProzentuale

Prozentuale VeränderungVeränderung in lokalen In % der

In Millionen CHF in CHF Währungen Verkäufe

Verkäufe 36 783 10 11 100– Roche Pharma 22 970 11 9 63– Genentech 10 414 14 19 28– Chugai 3 399 –3 3 9EBITDA 14 706 21 20 40,0Betriebsgewinn 13 042 24 22 35,5Forschung und Entwicklung 7 598 15 18 20,7

Pharma Executive Committee 1. Januar 2008William M. Burns CEO Division Roche PharmaceuticalsGeorge B. Abercrombie NordamerikaJennifer M. Allerton InformatikLee E. Babiss Pharma-ForschungHenry-Vincent Charbonné Strategisches MarketingJean-Jacques Garaud EntwicklungPeter Hug WesteuropaDominic P. Moorhead Finanzen und ControllingPaul A. Newton-Syms PersonalPascal Soriot Commercial OperationsJan van Koeveringe Technical OperationsDaniel Zabrowski Pharma Partnering

Division Pharma in Kürze

Verkäufe in Millionen CHF

2007

2006

2005

36 783

33 294

27 268

Betriebsgewinn vor Sonderpositionen in Millionen CHF

2007

2006

2005

13 042

10 545

7 539

Anzahl Mitarbeitende

2007

2006

2005

55 091

53 241

49 027

Page 15: Innovation für die Gesundheit

13Jahresbericht 2007

13,0 Milliarden Franken, und die Betriebsgewinn-marge verbesserte sich um 3,8 Prozentpunkte auf35,5%. Gestiegene Verkäufe sowie höhere Lizenz-einnahmen und sonstige betriebliche Erträgeglichen insbesondere die beträchtlich höherenAufwendungen für Forschung und Entwicklungmehr als aus. Die erheblichen Investitionen inunsere reichhaltige Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline spiegeln das erweiterte Portfolio und diegrosse Anzahl weit fortgeschrittener klinischerProgramme wider. Der EBITDA3) lag bei 14,7 Mil-liarden Franken oder 40,0% der Verkäufe, gegen-über 36,5% im Vorjahr. Weitere Informationenzum Betriebsergebnis der Division finden sich imFinanzbericht (Finanzieller Überblick, Seite 5).

Detaillierte Informationen zur Division Pharma findensich im Internet unter www.roche.com/de/div_phar.

Die Division

Zur Division Pharma der Roche-Gruppe gehörendie in über 150 Ländern vertretene Roche Pharmasowie Mehrheitsbeteiligungen an Genentech in denVereinigten Staaten und Chugai in Japan. Rochearbeitet eng mit diesen beiden Unternehmen zu-sammen und hat darüber hinaus mit mehr als80 weiteren Firmen in der ganzen Welt Lizenz-und Partnerschaftsvereinbarungen geschlossen,die der Roche-Gruppe umfassenden Zugang zuvielversprechenden pharmazeutischen Wirkstoffenund modernsten Technologien eröffnen.

Ergebnisse

Die Division Pharma hat 2007 ihr starkes, über demMarktdurchschnitt liegendes Wachstum fortge-setzt. Die Verkäufe für das Gesamtjahr stiegen um11% in lokalen Währungen und 10% in Franken(15% in US-Dollar) auf 36,8 Milliarden Frankenund lagen damit um etwa das Doppelte über derWachstumsrate des globalen Marktes (6%)1). OhneBerücksichtigung der Vorratskäufe von Tamifludurch Regierungen und Unternehmen zur Pan-demievorsorge stiegen die Verkäufe der Divisionim Berichtsjahr um 13%2). Das regionale Umsatz-wachstum lag deutlich über dem jeweiligen Markt-durchschnitt: In Nordamerika nahmen die Ver-käufe um 15% zu (gegenüber 5% im Markt),in Europa um 10% (gegenüber 7%). In Japan ent-wickelten sich die Verkäufe mit 3% knapp unter-halb des Marktwachstums. Hauptwachstumsträgerwaren die Schlüsselprodukte in den therapeu-tischen Gebieten Onkologie, Transplantation,Stoffwechsel- und Knochenerkrankungen sowieVirologie, ferner das ophthalmologische PräparatLucentis von Genentech. Der Betriebsgewinn derDivision stieg um 22% in lokalen Währungen auf

Pharma

Verkäufe nach Regionen

Lateinamerika 6% (+6%)

Japan 9% (+3%)

Andere 9% (+17%)

Europa 34% (+10%)

Nordamerika 42% (+15%)

Kursiv = Zuwachsraten

1) Marktwachstumsdaten hier und an anderen Stellen lautIMS (bis Ende Oktober 2007).

2) Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich diegenannten Wachstumsraten auf lokale Währungen.

3) Die Kennzahl entspricht dem Betriebsgewinn vor Abschrei-bungen auf Sachanlagen und immateriellem Anlagevermö-gen sowie vor Wertminderungen des Anlagevermögens.

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14 Jahresbericht 2007

Pharma

50% des Pharma-Umsatzes aus. Ohne Berück-sichtigung des Segments «Unterstützende Behand-lung» wuchsen die kombinierten Verkäufe derKrebstherapeutika um 23%, wodurch sich derAnteil der Roche-Gruppe am weltweiten Marktfür Krebsmedikamente auf fast 30% erhöhte.

MabThera/Rituxan (Rituximab) zur Behandlungvon Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom (NHL)verzeichnete über das gesamte Jahr 2007 hinwegein starkes Verkaufswachstum. Erzielt wurde diesvor allem durch den zunehmenden Einsatz desPräparates zur Erhaltungstherapie von Patientenmit follikulärem NHL, der häufigsten Form desindolenten (weniger bösartigen) NHL, sowie zurErstlinienbehandlung indolenter Formen derErkrankung in allen Märkten, insbesondere inEuropa/übrigen Regionen5). Unterstützend wirktesich auch die sehr gute Aufnahme des Produktszur Erstbehandlung von aggressivem NHL inSchwellenmärkten aus. Im Januar 2008 geneh-migte die Europäische Kommission die von Rocheim Juli beantragte Erweiterung der bestehendenIndikation zur Erstbehandlung des indolentenLymphoms auf die Kombination von MabTheramit allen Formen der Chemotherapie. Diesmacht die Behandlung mit MabThera einembreiteren Spektrum von Patienten in ganz Europazugänglich.

Herceptin (Trastuzumab), ein Medikament zurBehandlung einer besonders aggressiven Formvon Brustkrebs (HER2-positiv), die 20–30% allerBrustkrebserkrankungen ausmacht, zeigte 2007weiterhin ein kräftiges Verkaufswachstum. Dengrössten Anteil daran hatte der zunehmende Ein-satz zur Behandlung von Brustkrebs im Früh-stadium in Deutschland, Frankreich, Italien,Spanien und Grossbritannien, den fünf wichtigstenMärkten in Europa. In den Vereinigten Staatenstabilisierte sich die Marktdurchdringung nach dervorangegangenen raschen und positiven Aufnahme

Therapeutische Gebiete

Onkologie

Die Roche-Gruppe einschliesslich Genentech undChugai ist die weltweit führende Anbieterin vonProdukten für die Krebsbehandlung, einschliesslichKrebstherapeutika, Präparaten zur unterstützendenBehandlung und Diagnostika. Die Tumormedika-mente von Roche können Leben retten und stelleneinen bedeutenden Fortschritt in der Behandlungbestimmter Krebsarten dar. Das Roche-Portfolioumfasst derzeit fünf innovative Medikamente,die das Leben von Patienten mit Brustkrebs, Dick-und Enddarmkrebs, Lungen-, Magen-, Nieren- undBauchspeicheldrüsenkrebs sowie Non-Hodgkin-Lymphom verlängern helfen: MabThera/Rituxan,Herceptin, Avastin, Xeloda und Tarceva unterstüt-zen die Neuausrichtung der Krebstherapie auf einegezieltere Behandlung und den Einsatz von Bio-markern. Roche investiert weiterhin in das umfas-sende Entwicklungsprogramm, um die Anwendungdieser Krebsmedikamente auf andere Indikationenund therapeutische Kombinationen auszudehnen.

Die Verkäufe des Onkologieportfolios4) der DivisionPharma stiegen 2007 um 20% und machen nun

Verkäufe nach therapeutischen Gebieten

Atemwegserkrankungen 3% (+11%)

Stoffwechselkrankheiten,Knochenerkrankungen 8% (+16%)

Zentralnervensystem 3% (0%)

Infektionskrankheiten 2% (–2%)

Herz-Kreislauf-Erkrankungen 4% (–3%)

Entzündungs- undAutoimmunkrankheiten,

Transplantation 8% (+11%)

Ophthalmologie (Augenleiden)3% (+117%)

Virologie 13% (–8%)

Andere 2% (–4%)

Renale Anämie 4% (–9%)

Onkologie 50% (+20%)

Kursiv = Zuwachsraten

4) Wichtigste Onkologiepräparate: MabThera/Rituxan, Her-ceptin, Avastin, Xeloda, Tarceva, NeoRecormon, Kytril,Neutrogin, Neupogen, Bondronat, Roferon-A, Furtulon,Vesanoid.

5) Roche definiert «Europa/übrige Regionen» als Europa plusalle anderen Länder ausser Japan und den USA.

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15Jahresbericht 2007

Pharma

Avastin behandelt werden. Avastin wurde im Aprilin Japan für die Behandlung von Patienten mitfortgeschrittenem oder rezidivierendem Dick- undEnddarmkrebs zugelassen sowie im August inEuropa für die Behandlung von fortgeschrittenemNSCLC in Kombination mit einer Chemotherapieauf Platinbasis. Avastin ist das erste Medikament,welches das Überleben von NSCLC-Patienten aufmehr als ein Jahr verlängert. Im Dezember liess dieEuropäische Agentur für die Beurteilung von Arz-neimitteln (EMEA) Avastin in Kombination mitInterferon zur Behandlung des fortgeschrittenenNierenzellkarzinoms zu, der häufigsten Form desNierenkrebses. Ebenfalls im Dezember befürwor-tete der Europäische Ausschuss für Humanarznei-mittel (CHMP) die Erweiterung der vorhandenenZulassung für die Indikation fortgeschrittenerDick- und Enddarmkrebs auf die Kombinationdes Medikaments mit allen Formen von Chemo-therapie in allen Behandlungsphasen. Die endgül-tige Zulassung durch die Europäische Kommissionvorausgesetzt, stehen mit dieser Indikations-erweiterung Patienten mit Dick- und Enddarm-krebs deutlich erweiterte Therapiemöglichkeitenzur Verfügung.

Im August reichte Genentech bei der US-Arznei-mittelbehörde FDA erneut den ergänzenden Zu-lassungsantrag für die Anwendung von Avastin inKombination mit Paclitaxel zur Erstbehandlungvon Patientinnen mit lokal rückfälligem odermetastasierendem Brustkrebs ein. Im Dezembervotierte der FDA-Beratungsausschuss «OncologicDrugs Advisory Committee» mit fünf gegen vierStimmen, dass die Daten für eine akzeptableRisiko-Nutzen-Analyse des Medikaments in dieserIndikation nicht ausreichen. Genentech arbeitetweiterhin mit der FDA zusammen, um Avastin fürBrustkrebspatientinnen in den Vereinigten Staatenzugänglich zu machen. Eine Entscheidung derBehörde über den Zulassungsantrag wird für den23. Februar 2008 erwartet.

Xeloda (Capecitabin), ein orales Krebsmedi-kament, das die Behandlung erheblich verein-facht, verzeichnete 2007 ein zweistelliges Umsatz-wachstum, hauptsächlich aufgrund der gutenVerkäufe in den Vereinigten Staaten (+19%) undEuropa/übrigen Regionen (+19%). Verkaufsför-dernd wirkten sich die EU-Zulassung von Xeloda

von Herceptin als Begleittherapie 2007 auf hohemNiveau. Beim metastatischen Brustkrebs erreich-ten Akzeptanz und Behandlungsdauer sowohlin den Vereinigten Staaten als auch auf den fünfgrössten europäischen Märkten ebenfalls ein hohesNiveau. Neue Daten der im Juni veröffentlichtenNeoAdjuvant-Herceptin-(NOAH-)Studie belegen,dass die Gabe von Herceptin zur Reduzierung derTumorgrösse vor der Brustkrebsoperation zurvollständigen Zerstörung HER2-positiver Tumoreund damit zu mehr Operationen, bei denen dieBrust erhalten wird, beitragen kann. Diese Ergeb-nisse sind ein weiterer Beleg dafür, dass Herceptinfür Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs in allenStadien der Erkrankung die geeignete therapeu-tische Basis darstellt. Im Mai erhielt Roche von derEU die Zulassung für den Einsatz von Herceptin inKombination mit einer Hormontherapie (Aroma-tasehemmer) zur Behandlung von fortgeschritte-nem (metastasierendem) Brustkrebs, der sowohlHormonrezeptor- als auch HER2-positiv ist.

Informationen zu den klinischen Studien von Rochefinden Sie im Register für klinische Prüfpläne unterwww.roche-trials.com (in Englisch). Siehe auch Regis-ter für klinische Prüfpläne und Datenbank mit Studien-ergebnissen auf Seite 74 dieses Berichts.

Avastin (Bevacizumab), das erste Medikament zurHemmung der Blutgefässbildung mit nachweislichverlängernder Wirkung auf die Gesamt- und/oderprogressionsfreie Überlebensdauer bei Dick- undEnddarm-, Lungen-, Brust- und Nierenkrebs,erzielte weiterhin in allen Regionen ein starkesVerkaufswachstum. Die zunehmenden Verkäufe inden Vereinigten Staaten waren hauptsächlich aufden vermehrten Einsatz des Medikaments beifortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungenkrebs(NSCLC) zurückzuführen. In Europa erhöhtensich die Verkäufe aufgrund der anhaltend positivenResonanz im Bereich der Behandlung von metas-tasierendem Dick- und Enddarmkrebs. Im Märzwurde Avastin in Kombination mit einer Paclitaxel-Chemotherapie von den europäischen Behördenfür die Behandlung von metastasierendem Brust-krebs zugelassen. Der Entscheid stützt sich aufStudienergebnisse, die gezeigt haben, dass sich dasÜberleben ohne Fortschreiten der Krebserkran-kung verdoppelt, wenn die Patientinnen nicht nurmit Paclitaxel allein, sondern mit Paclitaxel plus

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Pharma

Darüber hinaus ergaben im Dezember veröffent-lichte Daten einer umfassenden Brustkrebsstudie,dass Xeloda in Kombination mit Herceptin undDocetaxel das Überleben von HER2-positivenPatientinnen um weitere fünf Monate verlängerte.

Tarceva (Erlotinib), ein gezielt wirkendes, beifortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungen- undBauchspeicheldrüsenkrebs nachweislich lebens-verlängerndes Medikament, zeigte im abgelaufe-nen Jahr ein starkes Wachstum, hauptsächlichdank des vermehrten Einsatzes bei NSCLC undder Markteinführung in weiteren Ländern. InChina kam Tarceva Anfang 2007 auf den Markt.Im Dezember führte Chugai das Präparat in Japanzur Zweit- und Drittlinienbehandlung bei NSCLCein. Tarceva ist inzwischen in 87 Ländern zurZweit- und Drittlinienbehandlung von Patientenmit fortgeschrittenem NSCLC zugelassen. DieMarkteinführung in der EU für die IndikationBauchspeicheldrüsenkrebs trug ebenfalls zum sehrguten Ergebnis bei. Derzeit ist Tarceva in über60 Ländern für diese schwer zu behandelndeKrankheit zugelassen; weitere Zulassungen werdenfür 2008 erwartet.

zur Behandlung von fortgeschrittenem Magen-krebs sowie die positiven Daten zu seinem Einsatzbei Dick- und Enddarmkrebs aus. Im Dezemberempfahl der CHMP die Annahme eines von Rocheim April gestellten Antrags, die Zulassung fürXeloda in der EU auf alle therapeutischen Kom-binationen für alle Behandlungslinien bei metasta-sierendem (fortgeschrittenem) Dick- und Enddarm-krebs zu erweitern, einschliesslich der Kombinationmit Avastin. Die FDA prüft derzeit den Antragvon Roche auf Zulassung einer Kombination vonXeloda mit Oxaliplatin (mit oder ohne Avastin) zurErstlinienbehandlung sowie von Xeloda in Kombi-nation mit Oxaliplatin zur Zweitlinienbehandlungvon metastasierendem Dick- und Enddarmkrebs.Im Dezember erhielt Chugai in Japan die Zulassungfür das Medikament als postoperative Begleitthera-pie bei Dickdarmkrebs. Im September wurden aufder Europäischen Krebskonferenz ECCO neueFolgedaten der X-ACT-Studie aus fünf Jahren vor-gestellt; sie zeigen, dass Patienten mit fortgeschrit-tenem Dickdarmkrebs, bei denen sich die Krank-heit weiterentwickelt hat, dank oral verabreichtemXeloda länger leben als solche, die mit der derzei-tigen Standardtherapie – intravenös verabreichtem5-Fluoruracil plus Folinsäure – behandelt werden.

Umfassendes Engagement im Kampf gegen Krebs

Präparate in klinischer Entwicklung Phasen II und III (einschliesslich zusätzlicher Indikationen für

Krebsart Medikamente auf dem Markt eingeführte Produkte)

Magen-Darm-Trakt1) Avastin, Furtulon, Tarceva, Xeloda Avastin, Herceptin, Xeloda

Brust Avastin, Furtulon, Herceptin, Xeloda Avastin, Pertuzumab, Trastuzumab-DM1, Xeloda

Lunge Avastin, Tarceva Avastin, Apomab, Apo2L/TRAIL, Tarceva

Blut und Immunsystem2) MabThera/Rituxan, Vesanoid Avastin, MabThera/Rituxan, Anti-CD40, Apomab,

Apo2L/TRAIL

Urogenitaltrakt3) Avastin, Furtulon, Roferon-A Avastin, Pertuzumab, R3484

Haut und weiches Gewebe R1507, Apomab

Hirn Avastin

Krebs bei Kindern R1507, Xeloda

Unterstützende Behandlung Bondronat, Kytril, NeoRecormon, C.E.R.A., Epogin

Neulastim, Neupogen, Neutrogin

1) Einschliesslich Darm, Enddarm, Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber.2) Einschliesslich Non-Hodgkin-Lymphom. chronischer lymphozytischer Leukämie, akuter Promyelozytenleukämie.3) Einschliesslich Nieren, Prostata, Eierstock, Gebärmutterhals.Weitere Informationen zu Entwicklungsprojekten siehe F+E-Pipeline (Ausklapptafel) auf Seite 25 und Wichtige Entwicklungs-projekte auf Seite 26.

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Krebs. Eine Krankheit mit vielen Gesichtern, die zu den häufigsten Todesursachen zählt.Roche forscht in diesem Therapiebereich besonders intensiv und ist das einzige Pharmaunternehmen,das fünf Tumormedikamente anbietet, welche das Leben der betroffenen Patienten nachweislichverlängern helfen.

Behandlung eines Krebspatienten

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Pharma

Krebs hat viele Gesichter

Tumorkrankheiten stellen für die Medizin nach wie vor eine unge-heure Herausforderung dar. Jedes Jahr wird bei mehr als 11 Millio-nen Menschen in aller Welt die Diagnose «Krebs» gestellt. Bis zumJahr 2020 wird sich diese Zahl vermutlich auf 16 Millionen erhöhen,was einer Zunahme der Neuerkrankungen von fast 50% entspricht.Krebs gehört in den Industriestaaten zu den häufigsten Todes-ursachen. In Europa muss jeder Dritte damit rechnen, irgendwannan Krebs zu erkranken.

Der Bedarf an medizinischen Lösungen ist also gross. Dennochbedeuten eine frühere Krebserkennung und innovative Medikamentewie die des Roche-Portfolios Heilung für mehr Patienten und einlängeres Überleben für jene, deren Krebs nicht heilbar ist. Expertensind der Meinung, dass fast ein Drittel des Rückgangs der tumor-bedingten Todesfälle, wie er zwischen 1995 und 2003 in 20 Ländern– darunter auch den Vereinigten Staaten und Europa – zu verzeich-nen war, der Einführung neuer Krebsmedikamente zu verdanken ist.

Bei Krebs kommt es zu einem abnormalen Wachstumvon Zellen, die sich durch unkontrollierte Zellteilungvermehren. Im Lauf dieser Vermehrung können diesebösartigen Zellen in umliegendes Gewebe wandern,dieses zerstören und sich auf weiter entfernte Bereichedes Körpers ausbreiten (metastasieren). Der BegriffKrebs steht nicht für eine einheitliche Krankheit, son-dern für eine Gruppe von mehr als 100 unterscheid-baren Erkrankungen. Roche bietet Arzneimittel an, diePatienten mit einigen der häufigsten und schwerstendavon helfen können:Non-Hodgkin-Lymphome (NHL), eine Gruppe vonmehr als 30 Krebskrankheiten des Lymphsystems,treten heute 80% häufiger auf als zu Anfang der 70er-Jahre. Weltweit sind über 1,5 Millionen Menschenvon solchen Krankheiten betroffen. (y MabThera/Rituxan)Mit mehr als 1,2 Millionen Neuerkrankungen jedesJahr ist Lungenkrebs die weltweit am häufigsten auf-tretende Tumorkrankheit und die Hauptursache allerkrebsbedingten Todesfälle. Die nichtkleinzellige Form(NSCLC) ist die häufigste Art von Lungenkrebs; siemacht rund 80% aller Fälle aus. (y Tarceva, Avastin)Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkran-kung bei Frauen. Jedes Jahr werden mehr als eineMillion Neudiagnosen gestellt, und über 500000 Patien-tinnen erliegen der Krankheit. Es gibt verschiedeneTypen von Brustkrebs; die genaue Kenntnis der Tumor-

eigenschaften ist wichtig für die Wahl der geeignetstenBehandlung. (y Herceptin, Xeloda, Avastin)Jahr für Jahr werden weltweit mehr als eine Millionneuer Fälle von Dick- und Enddarmkrebs festge-stellt; das entspricht etwa 10% aller neu diagnosti-zierten Krebserkrankungen. Diese Krebsart ist diezweithäufigste krebsbedingte Todesursache in Europa.Die Behandlung erfolgt zumeist durch chirurgischeEntfernung des Tumors, auch kombiniert mit Strahlen-und Chemotherapie. (y Avastin, Xeloda)Jedes Jahr werden fast eine Million neuer Fälle vonMagenkrebs festgestellt; 700 000 Menschen sterbendaran. Damit ist diese Krebsart weltweit die zweit-häufigste krebsbedingte Todesursache. Mit Abstanddie meisten Fälle treten in Asien auf, wo Magenkrebszusammen mit Lungenkrebs die am weitesten verbrei-tete Krebsart ist. (y Xeloda)Jedes Jahr werden weltweit rund 200 000 neue Fällevon Nierenkrebs diagnostiziert, 100 000 Patientensterben daran; man geht davon aus, dass sich dieseRaten noch erhöhen werden. Nierenkrebs tritt eherbei Männern auf, und zwar verstärkt in höherem Alter.Auf das Nierenzellkarzinom entfallen 90% aller Nieren-krebserkrankungen. (y Avastin, Roferon-A)Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggres-sivsten Krebserkrankungen überhaupt; zudem ister ausserordentlich schwierig zu behandeln. EineStrahlen- oder Chemotherapie vermag häufig nichtsauszurichten, weil sich dieser Krebs üblicherweiseschnell auf andere Bereiche des Körpers ausbreitet.Bei keiner anderen Krebserkrankung stirbt ein sohoher Anteil der Patienten im ersten Jahr nach derDiagnose. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die fünft-häufigste krebsbedingte Todesursache in der ent-wickelten Welt und fordert jährlich fast 80000 Men-schenleben. (y Tarceva)

Die Forscher der Roche-Gruppe arbeiten überdies anneuartigen therapeutischen Ansätzen mit dem Ziel,die Behandlungsmöglichkeiten bei Krebsleiden weiterzu verbessern (siehe Forschung und Entwicklung,Seite 24; Ausklapptafel F+E-Pipeline, Seite 25, sowieTabelle Umfassendes Engagement im Kampf gegenKrebs, Seite 16).

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leiden; weltweit sind mehr als 500 Millionen Men-schen betroffen. Blutarmut tritt auch bei drei vonvier Krebspatienten auf, die sich einer Chemo-therapie unterziehen. Patienten mit unbehandelterAnämie benötigen unter Umständen Bluttrans-fusionen. Zu den möglichen langfristigen Folgeneiner Blutarmut bei Nierenpatienten zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen; bei Krebspatienten ver-schlechtern sich die Überlebensaussichten und dieLebensqualität.

Die kombinierten Verkäufe der Erythropoiese-stimulierenden Arzneimittel (ESA) NeoRecormonund Epogin (Epoetin beta) von Roche beziehungs-

Anämie

Erythropoietin, ein in der Niere gebildetes Hor-mon, regt das Knochenmark an, rote Blutkörper-chen zu produzieren. Zu einer Anämie (Blutarmut)kommt es, wenn die Zahl der roten Blutkörperchenbeziehungsweise die Konzentration des darin ent-haltenen Hämoglobins unter den Normalwertsinkt; in der Folge werden Organe und Gewebenicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.Häufige Symptome sind Müdigkeit, Schwäche,Herzrasen, Atemnot, Schwindel und Kältegefühl.Eine Anämie liegt bei mehr als 80% der Patientenvor, die an einer chronischen Nierenerkrankung

Meistverkaufte Medikamente der Roche-Gruppe

Prozentuale Veränderung

Verkäufe in lokalen Produkt Wirkstoff Indikation in Millionen CHF Währungen

MabThera/Rituxan Rituximab Non-Hodgkin-Lymphom, 5 516 15

rheumatoide Arthritis

Herceptin Trastuzumab HER2-positiver Brustkrebs 4 852 23

Avastin Bevacizumab Dick-/Enddarmkrebs, nichtkleinzelliger 4 106 41

Lungenkrebs, Brustkrebs, Nierenkrebs

NeoRecormon, Epogin Epoetin beta Anämie 2 094 –7

Tamiflu Oseltamivir Behandlung und Prävention 2 085 –19

von Influenza A und B

CellCept Mycophenolatmofetil Transplantationen 2 012 10

Pegasys Peginterferon alfa-2a Hepatitis B und C 1 637 11

Xeloda Capecitabin Dick-/Enddarmkrebs, Brustkrebs, 1 151 19

Magenkrebs

Tarceva Erlotinib Fortgeschrittener nichtkleinzelliger 1 062 31

Lungenkrebs, fortgeschrittener

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Lucentis1) Ranibizumab «Feuchte» altersbedingte Makuladegeneration 991 117

Bonviva/Boniva Ibandronsäure Osteoporose 887 85

Xenical Orlistat Gewichtsreduktion, Gewichtskontrolle 632 –10

Xolair1) Omalizumab Asthma 567 10

Valcyte, Cymevene Valganciclovir, Zytomegalievirus-Infektionen 542 12

Ganciclovir

Pulmozyme Dornase alfa/DNase Zystische Fibrose 483 12

Nutropin Somatropin Wachstumshormonmangel 470 –1

Kytril Granisetron Übelkeit und Erbrechen infolge von Chemo- 425 –12

oder Strahlentherapie sowie nach

chirurgischen Eingriffen

Neutrogin Lenograstim Chemothereapiebedingte Neutropenie 405 13

Rocephin Ceftriaxon Bakterielle Infektionen 399 –4

Activase, TNKase Alteplase, Tenecteplase Akuter Myokardinfarkt (Herzinfarkt) 382 9

1) Gemeinsame Vermarktung durch Genentech und Novartis.

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Pharma

von Infektionen nach Transplantationen. Rocheunterstützt die Grundlagenforschung auf diesemGebiet weiterhin über die Roche Organ Transplan-tation Research Foundation.

CellCept (Mycophenolatmofetil) ist das weltweitam häufigsten eingesetzte Immunsuppressivum.Das Umsatzwachstum 2007 war getragen von soli-den Verkäufen in den Vereinigten Staaten und inEuropa. Die verschreibenden Ärzte honoriertendamit die bessere langfristige Schutzwirkungvon CellCept im Vergleich zu anderen, toxischerwirkenden Mitteln.

Virologie

Grippe oder Influenza ist eine hoch ansteckende,in ihrer schwersten Verlaufsform auch zum Todführende Viruserkrankung, die in Ländern mitgemässigtem Klima vor allem in den Herbst- undWintermonaten und in tropischen Gebieten dasganze Jahr über auftritt. Besonders gefährdet sindSäuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen sowiechronisch Kranke. Jedes Jahr erkranken allein inEuropa, Japan und den Vereinigten Staaten 100 Mil-lionen Menschen an der Grippe. Zu Ausbrüchender Krankheit kommt es in jedem Jahr, wenngleichin sehr unterschiedlichem Umfang und Schwere-grad. Schätzungen zufolge sterben jährlich mehrals 500 000 Menschen an der Grippe oder grippe-bedingten Komplikationen. Weltweite Epidemien,auch Pandemien genannt, treten alle 10 bis 40 Jahreauf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO undmedizinische Experten glauben, dass die nächsteGrippepandemie unmittelbar bevorsteht.

Die Verkäufe des Grippemittels Tamiflu (Oseltami-vir) gingen in der zweiten Jahreshälfte 2007 deut-lich zurück, weil die meisten von Regierungen undUnternehmen zur Bevorratung erteilten Bestellun-gen inzwischen ausgeliefert sind. Richtlinien derWHO haben 2007 die Position von Tamiflu alsMittel der Wahl für die Behandlung der Vogelgrip-pe gefestigt. Die saisonalen Verkäufe von Tamifluin Japan fielen aufgrund behördlicher Einschrän-kungen der Anwendung bei Heranwachsendenniedriger aus. Allerdings wurde dies durch einewesentliche Erhöhung der Verkäufe an die japa-nische Regierung zur Pandemievorsorge ausgegli-chen. Das von Roche aufgebaute weltweite Produk-

weise Chugai sanken in einem anhaltend wettbe-werbsintensiven Markt aufgrund des hohen Preis-drucks seitens anderer Markenpräparate und derEinführung von Biosimilar-Versionen von Epoetinalfa in Europa. Der Rückgang bei NeoRecormonwar gering, während die Verkäufe von Epogin inJapan von Konkurrenzdruck sowie den sich nochim ersten Quartal auswirkenden regierungsseitigenPreiskürzungen und Änderungen bei der Kosten-erstattung betroffen waren.

Mircera (Methoxy-Polyethylenglycol-Epoetin beta),ein kontinuierlicher Aktivator der Rezeptoren fürdie Bildung roter Blutkörperchen, ist ein innova-tives Medikament von Roche zur Behandlung derAnämie bei Patienten mit chronischer Nieren-erkrankung. Nachdem im Juli die Marktzulassungin der EU erfolgte, ist Mircera nun in Deutschland,Grossbritannien, Irland, Schweden, Österreich,Slowenien und Ungarn sowie in Norwegen undder Schweiz auf dem Markt. Die anfänglichen Ver-käufe entsprechen den Erwartungen. Im Novembererteilte die FDA Mircera eine Zulassung für diegleiche Indikation. Weitere Entscheidungen vonZulassungsbehörden stehen in anderen Ländernin aller Welt an. Mircera ermöglicht stabile Hämo-globinspiegel mit nur einmal monatlicher Gabein der Erhaltungstherapie. Es erlaubt eine Anämie-korrektur bei zweimal monatlicher Verabreichungsowie eine direkte Umstellung von anderen ESAmit bis zu drei Gaben pro Woche auf eine einmalmonatliche Verabreichung bei allen Patienten mitchronischer Nierenerkrankung.

Im Oktober urteilte ein Gericht im US-BundesstaatMassachusetts in einem von Amgen angestrengtenVerfahren wegen einer angeblichen Patentverlet-zung von Mircera zugunsten von Amgen. Rocheprüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten ein-schliesslich einer Berufung.

Transplantation

Jährlich werden weltweit rund 70000 Organtrans-plantationen vorgenommen. Da die Lebenserwar-tung der Träger von Transplantaten dank medizi-nischer Fortschritte zunimmt, steigt auch ständigdie Nachfrage nach sicheren, wirksamen Immun-suppressiva zur Verhinderung von Organabstos-sungen und nach Arzneimitteln zur Bekämpfung

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Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren (HBV, HCV),die gewöhnlich durch Blutkontakt übertragenwerden, verursachen akute und chronische Leber-erkrankungen, die zu Leberversagen, Leberzirrhoseund Leberkrebs führen können. Weltweit sindschätzungsweise 350 Millionen Menschen chro-nisch mit HBV infiziert; rund eine Million jähr-lich sterben an dem hoch ansteckenden Erreger.Weltweit sind mehr als 170 Millionen Menschenmit HCV infiziert, wobei jedes Jahr drei bis vier

tionsnetzwerk ist derzeit in der Lage, bei Bedarfjährlich 400 Millionen Behandlungszyklen Tamifluherzustellen. Die Produktionsmengen wurdenmittlerweile an die derzeitige Nachfrage angepasst,können jedoch im Bedarfsfall wieder gesteigertwerden. Im Juli beziehungsweise September erhieltRoche in den Vereinigten Staaten und in Europadie Zulassung für Tamiflu in kleineren, niedrigerdosierten Kapseln als alternative Darreichungsform,hauptsächlich zur Behandlung von Kindern.

Jahresbericht 2007

Wichtige Zulassungsanträge 20071)

Produkt Wirkstoff Indikation bzw. Darreichungsform Land

Actemra Tocilizumab Symptomatische Therapie der rheumatoiden Arthritis EU, USA,

Schweiz

Avastin Bevacizumab Fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs) EU, Schweiz

Erstlinientherapie bei metastasierendem Dick- EU, Schweiz

und Enddarmkrebs in Kombination mit Oxaliplatin

Erstlinientherapie bei metastasierendem Brustkrebs2) USA

Tamiflu Oseltamivir Niedriger dosierte Kapseln zur Behandlung von Kindern EU, USA,

Schweiz

Xeloda Capecitabin Erst- und Zweitlinientherapie bei metastasierendem Dick- EU, USA,

und Enddarmkrebs, Kombinationsbehandlung Schweiz

Wichtige Produktzulassungen 20071)

Avastin Bevacizumab Erstlinientherapie bei metastasierendem Brustkrebs EU

Erstlinientherapie bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs EU, Schweiz

Metastasierender Dick- und Enddarmkrebs Japan

Fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs) EU

Herceptin Trastuzumab In Kombination mit einer Hormontherapie zur EU, Schweiz

Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs,

der sowohl Hormonrezeptor- als auch HER2-positiv ist

Mircera Methoxy- Anämie in Zusammenhang mit chronischer EU, USA,

Polyethylenglycol- Nierenerkrankung Schweiz

Epoetin beta

Pegasys + Copegus Peginterferon alfa-2a Chronische Hepatitis C Japan

+ Ribavirin

Sigmart Nicorandil Akutes Herzversagen Japan

Tamiflu Oseltamivir Niedriger dosierte Kapseln zur Behandlung von Kindern EU, USA

Tarceva Erlotinib Metastasierender Bauchspeicheldrüsenkrebs EU

in Kombination mit Gemcitabin

Nicht operativ entfernbarer, wiederkehrender Japan

und fortgeschrittener nichtkleinzelliger Lungenkrebs

Xeloda Capecitabin Begleittherapie bei Dickdarmkrebs Japan

Magenkrebs EU

1) Einschliesslich Indikationserweiterungen.2) Wiedereinreichung bei der FDA.

Page 24: Innovation für die Gesundheit

22 Jahresbericht 2007

Transplantation. Weltweit werden jedes Jahr rund 70 000 Organverpflanzungen vorgenommen.Die Lebenserwartung der Träger transplantierter Nieren, Lebern und Herzen ist dank medizinischerFortschritte deutlich gestiegen. Führende Medikamente von Roche leisten auf diesem Gebieteinen wesentlichen Beitrag, indem sie Abstossreaktionen verhindern und Infektionen im Zusam-menhang mit Transplantationen erfolgreich bekämpfen.

Behandlung mit CellCept nach einer Lebertransplantation

Page 25: Innovation für die Gesundheit

chemischen Verunreinigung entdeckt wordenwaren. Siehe auch Produktqualität und Patienten-sicherheit auf Seite 73.

Die kombinierten Verkäufe von Valcyte (Valganci-clovir) und Cymevene (Ganciclovir), der Standard-behandlung für Infektionen mit dem Zytomegalie-virus bei Transplantationspatienten und Menschenmit HIV/Aids, stiegen 2007 erneut kräftig an.

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten

Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine systemischeAutoimmunerkrankung, die Menschen aller Alters-gruppen treffen und deren Lebensqualität erheb-lich beeinträchtigen kann. Die Krankheit istgekennzeichnet durch chronische Entzündun-gen (hauptsächlich der Gelenke), Schmerzen undMüdigkeit. Die genaue Ursache ist unbekannt unddie Krankheit bislang unheilbar. Trotz Behandlungschreitet die Zerstörung der Gelenke mitunterbis zum völligen Verlust der Beweglichkeit fort.Bereits zwei Jahre nach dem Ausbruch der RA sindbei bis zu 70% der Patienten Gelenkschäden imRöntgenbild erkennbar. Nach zehn Jahren sindweniger als die Hälfte der Patienten in der Lage,einer Erwerbstätigkeit oder ihren Alltagsaktivi-täten nachzugehen. Man geht davon aus, dassweltweit mehr als 21 Millionen Menschen vonRA betroffen sind. Das wichtigste Behandlungszielist der Rückgang der Beschwerden. Behandelt wirdRA üblicherweise mit so genannten Basistherapeu-tika (krankheitsmodifizierenden Antirheumatika,kurz DMARD) sowie mit Biopharmazeutika, dieden Entzündungsfaktor TNF (Tumornekrosefak-tor) hemmen. Inzwischen steht RA-Patienten mitMabThera/Rituxan, einem Medikament, das aus-schliesslich entzündungsfördernde B-Zellen an-greift, eine neue und hoch wirksame Behandlungs-möglichkeit zur Verfügung, die von Roche undGenentech entwickelt wurde.

Die Bereitschaft der Ärzte, MabThera/Rituxanzur Behandlung der rheumatoiden Arthritis ein-zusetzen, nahm über das gesamte Jahr 2007 zu.Das Präparat – das erste und einzige selektivauf die B-Zellen wirkende Medikament für RA-Patienten, die ungenügend auf TNF-Hemmeransprechen oder diese nicht vertragen – istinzwischen in den wichtigsten europäischen

Millionen Neuinfektionen hinzukommen. Infek-tionen mit HCV sind die häufigste Ursache fürLebertransplantationen.

Trotz eines insgesamt geringeren Marktvolumensin den Vereinigten Staaten und in Westeuropanahmen die Verkäufe von Pegasys (Peginterferonalfa-2a) zur Behandlung von Hepatitis B und C imJahr 2007 weiter zu. Besonders kräftig war dasWachstum in Schwellenmärkten wie China undder Türkei. Die Verkäufe von Copegus (Ribavirin)verzeichneten im Vergleich zu 2006 ein Wachstumvon 6%, da die Einführung des Präparats in Japanden durch Generika bedingten Rückgang in denUSA sowie Europa/übrigen Regionen mehr alsaufwog. Der japanische Markt hat auf die Einfüh-rung der Kombinationstherapie Pegasys plusCopegus bei Hepatitis C positiv reagiert. Die imNovember auf der Jahrestagung der AmericanAssociation for the Study of Liver Diseases vorge-stellten Resultate einer richtungsweisenden Studiezeigen, dass die Kombinationsbehandlung Pegasysplus Copegus für Patienten, die auf die Behand-lung mit einem anderen Anti-HCV-Medikamentnicht angesprochen haben, eine viel versprechendeAlternative darstellt.

Mit bewährten Medikamenten und diagnostischenTests leistet Roche einen wichtigen Beitrag imKampf gegen HIV und Aids. Wir setzen unsauch weiterhin für die weltweite Verbesserung derStandards für die HIV-Behandlung ein, indem wirProjekte anstossen und unterstützen, die ihreWirkung direkt vor Ort entfalten. Informationenzu unseren Initiativen zur Verbesserung desZugangs zur Behandlung von HIV/Aids in Ent-wicklungsländern finden sich unter Zugang zuGesundheitsversorgung (Seite 65) sowie auf unsererWebseite www.roche.com/de/sustainability.

Die HIV-Medikamente Fuzeon (Enfuvirtid) undInvirase/Fortovase (Saquinavir) von Roche ver-zeichneten im gesamten Jahr 2007 ein stetigesWachstum. Im Oktober setzte die EuropäischeKommission die Marktzulassung des HIV-Medi-kaments Viracept (Nelfinavir) wieder in Kraft,nachdem sie diese vorübergehend aufgehobenhatte. Im Juni war Viracept auf allen von Rochebelieferten Märkten zurückgerufen worden, da ineinigen Chargen erhöhte Konzentrationen einer

23Jahresbericht 2007

Pharma

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Bonviva/Boniva (Ibandronsäure) ist das erste undeinzige Bisphosphonat-Präparat, das als monat-liche Tablette für die Behandlung der postmeno-pausalen Osteoporose zugelassen ist. In einemwettbewerbsintensiven Markt zeigten die Verkäufedes Medikaments weiterhin starkes Wachstum. Dergrösste Teil der Verkäufe entfiel auf die VereinigtenStaaten, wo der Marktanteil des Produkts (Gesamt-zahl der Verschreibungen) auf über 15% anstieg.Das anhaltende Wachstum wurde ausserdem unter-stützt durch die erfolgreiche Markteinführung dermonatlich einzunehmenden Bonviva Tabletten inFrankreich und Spanien, durch weitere Marktein-führungen von Bonviva Injektion sowie durch neueDaten zum Wirksamkeitsprofil, die zeigen, dass dasProdukt das Risiko nichtvertebraler (nicht die Wir-belsäule betreffender) Frakturen verringern kann.

Die Verkäufe von Xenical (Orlistat 120 mg),dem verschreibungspflichtigen Medikament vonRoche zur Gewichtsreduktion, gingen weltweitzurück, insbesondere in den Vereinigten Staaten,wo der Roche-Partner GlaxoSmithKline (GSK)im Juni Orlistat 60 mg erfolgreich unter demHandelsnamen alli als rezeptfreies Medikamentauf den Markt brachte. Als Lizenzgeberin fliessenRoche aus Verkäufen von alli in den VereinigtenStaaten Lizenzeinnahmen zu. GSK besitzt dieexklusiven Rechte an der Vermarktung rezept-freier Darreichungsformen von Orlistat weltweit,mit Ausnahme Japans.

Forschung und Entwicklung

Um die Innovationsfähigkeit der Roche-Gruppe zustärken und die Entwicklung der personalisiertenMedizin voranzutreiben, nahm Roche Pharma imJuli eine umfassende Reorganisation der Forschungs-und Entwicklungstätigkeit vor. Das neue operativeModell basiert auf fünf so genannten krankheits-biologischen Bereichen (Disease Biology Areas, kurzDBA) – Onkologie, Virologie, Entzündungskrank-heiten, Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungendes Zentralnervensystems. Mit der neuen Strukturwerden Schnittstellen optimiert, Prozesse zur Ent-scheidungsfindung vereinfacht. Gleichzeitig werdendie Verwaltung des stetig wachsenden Produkt-portfolios und die Erfüllung immer komplexererZulassungsanforderungen effizienter unterstützt.

Märkten und in Nord- und Lateinamerika sowieanderen Ländern weltweit eingeführt. Im Maiveröffentlichte Daten zeigen, dass bei Patienten,deren RA nicht ausreichend auf einen odermehrere TNF-Hemmer ansprach, MabTheradas Krankheitsgeschehen günstiger beeinflussteals der Einsatz eines weiteren TNF-Hemmers. ImFebruar wurde den Verschreibungsinformationenin Europa der Hinweis auf neue Studienergebnissehinzugefügt, die belegen, dass MabThera dasFortschreiten von Gelenkschäden bei Patienten,die ungenügend auf TNF-Hemmer ansprechenoder diese nicht vertragen, erheblich verlang-samen kann. Im August erhielt MabThera eineEmpfehlung des National Institute for ClinicalExcellence (NICE) in England und Wales; es istdamit das erste und einzige Therapeutikum, dasNICE denjenigen Patienten empfiehlt, die unzu-reichend auf eine oder mehrere Behandlungen mitTNF-Hemmern angesprochen haben.

Actemra (Tocilizumab), der erste Vertreter einerneuen Wirkstoffklasse, ist ein humanisiertermonoklonaler Antikörper zur Hemmung vonInterleukin-6 (IL-6), ein Schlüsselprotein, das anden Entzündungsprozessen bei RA massgeblichbeteiligt ist. 2007 ergaben vier Phase-III-Studieneinen signifikanten klinischen Vorteil bei einerbreiten Auswahl von RA-Patienten, die mit Actemrabehandelt worden waren. Gestützt auf dieseErgebnisse reichte Roche im November in denVereinigten Staaten und in der EU Anträge aufZulassung von Actemra zur Behandlung vonRA ein. Bereits 2006 hatte Chugai in Japan dieZulassung für das Medikament zur Behandlungvon RA bei Erwachsenen sowie von systemischerjuveniler idiopathischer Arthritis beantragt.

Stoffwechselkrankheiten

Osteoporose ist eine systemische Skeletterkran-kung, die mit einem Abbau der Knochenmasse ein-hergeht, die Knochen schwächt und bruchanfälligmacht. Oft treten Frakturen ohne jede Vorwarnungein, weshalb die Osteoporose auch als «die stilleKrankheit» bezeichnet wird. Millionen Menschenin aller Welt sind von Osteoporose betroffen – jededritte Frau nach den Wechseljahren und jederfünfte Mann über 50.

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Pharma

Bei Roche Pharma befinden sich derzeit 92 Pro-jekte aus fünf therapeutischen Gebieten in dervorklinischen Forschung sowie 85 Projekte aussechs Gebieten in der klinischen Entwicklung,darunter 9 in Phase 0 (Übergang Präklinik – klini-sche Entwicklung).

Im Jahr 2007 wurden zehn von Roche geführteProjekte eingestellt beziehungsweise werden fortanvon der jeweiligen Partnerorganisation weiter-verfolgt. Sechs davon befanden sich in Phase I undvier in Phase II. Keines der Phase-III-Projektewurde eingestellt.

Siehe Ausklapptafel (diese Seite) für Informationenzur F+E-Pipeline von Roche. Eine quartalsweise aktua-lisierte Übersicht findet sich unterwww.roche.com/de/inv_pipeline.

Aktuelles zu Pharma-Partnerschaften

Mit weiteren Lizenzvereinbarungen stärkteRoche Pharma 2007 erneut das Forschungs- undEntwicklungs-Portfolio und baute die technolo-gische Basis des Konzerns aus. Im Juli wurde einebedeutende Allianz mit dem amerikanischenBiopharma-Unternehmen Alnylam geschlossen, dieder Gruppe Zugang zur RNA-Interferenztechnolo-gie (RNAi) verschafft. RNAi bildet eine potenzielleGrundlage für eine komplett neue Klasse vonHumanarzneimitteln (siehe auch Neue Technolo-gien, Seite 76). Die europäische Forschungsnieder-lassung von Alnylam in Deutschland ist inzwischenzum Center of Excellence von Roche für die Erfor-schung von RNAi-Therapeutika geworden. ZurStärkung der Forschung auf dem Gebiet der thera-peutischen Antikörper übernahm Roche im Aprildas Biotechnologie-Unternehmen TherapeuticHuman Polyclonals (THP).

Weitere wichtige Transaktionen waren die mitTransgene vereinbarte Partnerschaft zur Entwick-lung therapeutischer Impfstoffe gegen Erkrankun-gen, die durch Humane Papillomaviren (HPV)bedingt sind, sowie eine mit Toyama Chemicalunterzeichnete Lizenzvereinbarung zur Entwick-lung von dessen neuartigem oralem Medikamentgegen rheumatoide Arthritis (T-5224/R7277). ImDezember beschloss Roche, sich an der Weiter-entwicklung des Krebsmittels Trastuzumab-DM1

Die DBA entscheiden über die Auswahl und dieweitere Entwicklung von Substanzen, von ihrerEntdeckung bis zum medizinischen Machbarkeits-nachweis (normalerweise in Phase II der klinischenEntwicklung). Ein neuer Bereich mit der Bezeich-nung Klinische Forschung und Frühe Entwicklungermöglicht eine frühere und engere Zusammen-arbeit zwischen Grundlagenforschung und klini-scher Entwicklung. Ausserdem soll eine spezielleSchnittstelle zur Division Diagnostics deren Beitragwährend des gesamten Prozesses der Arzneimittel-entwicklung sicherstellen. Jeder DBA wird voneinem Führungsteam geleitet, in dem Manager ausden Bereichen Entdeckung, Klinische Forschungund Frühe Entwicklung, Klinische Entwicklungund Strategisches Marketing vertreten sind, die alleam gleichen Standort arbeiten.

Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline

Im Berichtsjahr hat die Division Pharma 14 neuewichtige Zulassungsanträge eingereicht und 18 wich-tige Marktzulassungen erhalten. Anfang 2008 um-fasste die Forschungs- und Entwicklungs-Pipelineder Division 115 klinische Projekte, darunter57 neue pharmazeutische Wirkstoffe und 58 zusätz-liche Indikationen. 34 neue Wirkstoffe befindensich derzeit in Phase I, 19 in Phase II und 4 inPhase III oder wurden bereits zur Zulassung einge-reicht. Die Gesamtzahl von Pipeline-Projekten(neue Wirkstoffe und zusätzliche Indikationen)in weit fortgeschrittener Entwicklung erhöhtesich 2007 von 47 auf 50.

Klappseite: F + E-Pipeline �

Roche Pharma – 92 Forschungsprojekte in wichtigen therapeutischen Gebieten (Januar 2008)

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten 25

Herz-Kreislauf- und Stoff-wechsel-Erkrankungen 18

Virologie 7

Zentralnervensystem 19

Onkologie 23

Page 28: Innovation für die Gesundheit

Anfang 2008 umfasste die F+E-Pipeline der Division 115 klinische Projekte, darunter 57 neue pharmazeutische Wirkstoffe und 58 zusätzliche Indikationen. 34 neue Wirkstoffe befinden sich derzeit in Phase I, 19 in Phase II und 4 in Phase III oder wurden bereits zur Zulassung eingereicht.

Erste Indikation in Blau, weitere Indikationen in Schwarz Therapeutisches Protein AntikörperfragmentStand: Januar 2008 Kleinmolekül Therapeutischer Impfstoff

Polypeptid

Phase I: Erste Studien bei gesunden Freiwilligen und eventuell bei PatientenPhase II: Wirksamkeits-, Verträglichkeits- und Dosisfindungsstudien bei PatientenPhase III: Gross angelegte Studien mit Patienten zur statistischen Bestätigung der

Sicherheit und WirksamkeitZ: Zulassungsantrag eingereichtM: Marktzulassung erteilt

25

.1

F + E-Pipeline – Qualität und Fokus weiter verbessertTherapeutisches Gebiet Projekt-ID Projekt-, Handelsname (Wirkstoff) Pharmakologische Klasse Indikation Phase PartnerOnkologie R435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper metastasierender Brustkrebs (Erstlinientherapie) – Z US Genentech

Kombination mit PaclitaxelR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper metastasierender Dickdarmkrebs (Erstlinientherapie) – Z EU Genentech

Kombinationstherapie, ErweiterungR340 Xeloda (Capecitabin) Fluoropyrimidin metastasierender Dickdarmkrebs (Erstlinientherapie) – Z US/EU

KombinationsbehandlungR340 Xeloda (Capecitabin) Fluoropyrimidin metastasierender Dickdarmkrebs (Zweitlinientherapie) – Z US/EU

KombinationsbehandlungR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Nierenzellkarzinom III, M EU GenentechR435 + Avastin+Herceptin monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper + metastasierender Brustkrebs (Erstlinientherapie) III GenentechR597 (Bevacizumab+Trastuzumab) monoklonaler Anti-HER2-Antikörper – HER2-positivR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Bauchspeicheldrüsenkrebs III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Eierstockkrebs (Erstlinientherapie) III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Prostatakrebs, Hormon-refraktär III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper metastasierender Brustkrebs (Erstlinientherapie) – III Genentech

Kombination mit DocetaxelR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper metastasierender Brustkrebs (Erstlinientherapie) – III Genentech

Kombination mit Standard-ChemotherapienR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper metastasierender Magenkrebs III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Begleittherapie bei Darmkrebs im Frühstadium III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Begleittherapie bei Lungenkrebs im Frühstadium III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Begleittherapie bei Brustkrebs im Frühstadium III Genentech

(HER2-negativ)R435 + Avastin+MabThera/Rituxan monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper + aggressives Non-Hodgkin-Lymphom III GenentechR105 (Bevacizumab+Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-AntikörperR597 Herceptin (Trastuzumab) monoklonaler Anti-HER2-Antikörper Magenkrebs, HER2-positiv IIIR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper chronisch-lymphatische Leukämie, Erstlinientherapie IIIR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper chronisch-lymphatische Leukämie, Rezidivtherapie III Genentech und Biogen IdecR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper indolentes Non-Hodgkin-Lymphom (Erstlinientherapie) – III Genentech und Biogen Idec

ErhaltungstherapieR1415 Tarceva (Erlotinib) EGFR-Hemmer nichtkleinzelliger Lungenkrebs III Genentech und OSI Pharmaceuticals

(Erstlinientherapie) – ErhaltungstherapieR1415 Tarceva (Erlotinib) EGFR-Hemmer Begleittherapie bei Lungenkrebs im Frühstadium III Genentech und OSI PharmaceuticalsR1415 + Tarceva+Avastin EGFR-Hemmer + nichtkleinzelliger Lungenkrebs (Erstlinientherapie) – III Genentech und OSI PharmaceuticalsR435 (Erlotinib+Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper ErhaltungstherapieR1415 + Tarceva+Avastin EGFR-Hemmer + nichtkleinzelliger Lungenkrebs (Zweitlinientherapie) III Genentech und OSI PharmaceuticalsR435 (Erlotinib+Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-AntikörperR340 Xeloda (Capecitabin) Fluoropyrimidin Begleittherapie bei Brustkrebs IIIR340 Xeloda (Capecitabin) Fluoropyrimidin Begleittherapie bei Dickdarmkrebs, III

Kombination mit OxaliplatinR340 Xeloda (Capecitabin) Fluoropyrimidin Begleittherapie bei Dickdarmkrebs, Kombination mit Avastin IIIR1273 (Pertuzumab) HER2-Dimerisierungshemmer metastasierender Brustkrebs, HER2-positiv, II Genentech

ErstlinientherapieR1273 (Pertuzumab) HER2-Dimerisierungshemmer Eierstockkrebs II GenentechR1273 (Pertuzumab) HER2-Dimerisierungshemmer Begleittherapie bei Brustkrebs, HER2-positiv II GenentechR3502 Trastuzumab-DM1 monoklonaler Anti-HER2-Antikörper + Zytotoxin metastasierender Brustkrebs, HER2-positiv II GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Lungenkrebs, Plattenepithelkarzinom II GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper nichtkleinzelliger Lungenkrebs, II Genentech

nach Behandlung von ZNS-MetastasenR1415 + Tarceva+Avastin EGFR-Hemmer + metastasierender Lungenkrebs, Erstlinientherapie II GenentechR435 (Erlotinib+Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-AntikörperR1507 monoklonaler Anti-IGF1R-Antikörper Ewing-Knochensarkom II GenmabR7159 monoklonaler Anti-CD20 Antikörper Non-Hodgkin-Lymphom I GlycArt

dritter GenerationR1530 solide Tumoren IR547 solide Tumoren IR4733 solide Tumoren IR7204 B-raf Kinasehemmer malignes Melanom I PlexxikonR7112 Krebs I

Entzündungs- und R1569 Actemra (Tocilizumab) humanisierter monoklonaler rheumatoide Arthritis Z US, EU, ChugaiAutoimmunkrankheiten Anti-IL-6-Rezeptor-Antikörper Japan

R1569 Actemra (Tocilizumab) humanisierter monoklonaler systemische juvenile idiopathische Arthritis III, ChugaiAnti-IL-6-Rezeptor-Antikörper Z Japan

R105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper rheumatoide Arthritis bei ungenügendem III Genentech und Biogen IdecAnsprechen auf DMARDs

R1594 (Ocrelizumab) humanisierter monoklonaler Anti-CD20-Antikörper rheumatoide Arthritis III Genentech R1594 (Ocrelizumab) humanisierter monoklonaler Anti-CD20-Antikörper systemischer Lupus erythematodes, Lupusnephritis III Genentech R99 CellCept (Mycophenolatmofetil) IMPDH-Hemmer Pemphigus vulgaris III AsprevaR667 Zellkern-Rezeptor-Agonist Emphysem IIR3421 PNP-Hemmer Autoimmunerkrankungen, Transplantation II BioCrystR3477 S1P1-Rezeptor-Agonist Autoimmunerkrankungen I ActelionR7277 AP-1-Hemmer rheumatoide Arthritis I ToyamaR7103 chronisch obstruktive Lungenerkrankung IR1671 Asthma I

Kardiovaskuläre und R1439 (Aleglitazar) dualer PPAR-Agonist Typ-2-Diabetes IIStoffwechsel-Krankheiten R1579 DPP-IV-Hemmer Typ-2-Diabetes II

R1583 GLP-1-Analogon Typ-2-Diabetes II Ipsen (BIM51077)R1658 CETP-Hemmer Dyslipidämie II Japan Tobacco (JTT-705)R7201 Typ-2-Diabetes I ChugaiR1511 Glucokinase-Aktivator Typ-2-Diabetes IR4929 Typ-2-Diabetes IR7234 Typ-2-Diabetes IR1512 periphere Gefässerkrankungen I GenmabR7232 Dyslipidämie IR1663 Antikoagulans I

Hämatologie und R744 C.E.R.A. (Methoxy-Polyethylen- kontinuierlicher Erythropoietin-Rezeptor-Aktivator Anämie in Folge von Chemotherapie IINephrologie glycol-Epoetin beta)Virale und andere R127 Valcyte (Valganciclovir) Hemmer der CMV-Vermehrung CMV-Therapie, Verlängerung der Therapie IIIInfektions-Krankheiten R1626 Polymerasehemmer Hepatitis C II

R3484 HPV16-Impfstoff Vorstadium des Zervixkarzinoms II TransgeneR7128 Polymerasehemmer Hepatitis C I PharmassetR7227 Proteasehemmer Hepatitis C I InterMune

Zentrales R1594 (Ocrelizumab) humanisierter monoklonaler Anti-CD20-Antikörper Schubförmig remittierende multiple Sklerose II GenentechNervensystem R1450 Antikörper gegen amyloides β-Peptid Alzheimerkrankheit I Morphosys

R1646 Schmerzen IR4996 Alzheimerkrankheit IR1678 Schizophrenie IR1295 multiple Sklerose I

Option auf R435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper gastrointestinaler Stromatumor III GenentechProduktrechte R435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Begleittherapie bei Rektalkrebs III Genentech

R435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper metastasierender Brustkrebs (Zweitlinientherapie) III GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Eierstockkrebs (Zweitlinientherapie) III GenentechR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper primär progrediente multiple Sklerose III GenentechR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper Lupusnephritis III GenentechR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper ANCA-assoziierte Vaskulitis III GenentechR105 MabThera/Rituxan (Rituximab) monoklonaler Anti-CD20-Antikörper systemischer Lupus erythematodes III GenentechAnti-CD40 monoklonaler Anti-CD40-Antikörper diffus grosszelliges B-Zellen-Lymphom II GenentechR1524 Calcineurinhemmer Nierentransplantation II Isotechnika (ISA247)R1668 E2F-Modulator solide Tumoren II ArQule (ARQ501)R435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper Glioblastom II GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper multiples Myelom, Rezidiv oder refraktär II GenentechR435 Avastin (Bevacizumab) monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper kleinzelliges Lungenkarzinom, ausgebreitet II Genentech

APO2L/TRAIL Krebs II GenentechApomab Sarkome II GenentechApomab Krebs I Genentech

Anti-CD40 monoklonaler Anti-CD40-Antikörper Non-Hodgkin-Lymphom, multiples Myelom I GenentechMEK-Hemmer Krebs I GenentechIAP-Antagonist Krebs I GenentechAnti-CD20 monoklonaler Antikörper dritter hämatologische Krebserkrankungen I GenentechGenerationHedgehog-Antagonist Krebs I GenentechAnti-cMet Krebs I Genentech

TP300 Darmkrebs I ChugaiAnti-IFN alfa systemischer Lupus erythematodes I Genentech

VAP-1 Entzündungserkrankungen I BioTieNA808 Hepatitis C I ChugaiR1589 Alzheimerkrankheit, Schizophrenie II Memory Pharmaceuticals

Beteiligung durch AVS Antevas (Nicaraven) Hydroxyl-Radikalfänger Subarachnoidalblutung Z JapanChugai EPOCH Epogin (Epoetin beta) Anämie in Folge von Chemotherapie III

ED-71 aktiviertes Vitamin-D-Derivat Osteoporose IIIGM-611 (Mitemcinal-Fumarat) Motilinagonist Magenatonie, Reizdarm II

Beteiligung durch Lucentis (Ranibizumab) Anti-VEGF-Antikörperfragment Makuladegeneration bei Diabetes IIIGenentech Lucentis (Ranibizumab) Anti-VEGF-Antikörperfragment Okklusion der retinalen Vene III

TNKase (Tenecteplase) Thrombolytikum Katheterspülung IIIXolair (Omalizumab) Anti-IgE-Antikörper Asthma bei Kindern III NovartisRaptiva (Efalizumab) humanisierter monoklonaler Anti-CD11a-Antikörper Nierentransplantation II Merck SeronoABT-869 solide Tumoren II AbbottABT-263 solide und hämatologische Tumoren I Abbott

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26 Jahresbericht 2007

Pharma

dem Ziel, die Anwendung bei Brust- und Lungen-krebs zu erweitern, wird Avastin auch als möglicheBehandlung bei zusätzlichen Krebsarten unter-sucht, darunter Prostata-, Eierstock- und Magen-krebs sowie Hirntumore (Glioblastom) und dasaggressive Non-Hodgkin-Lymphom (in Kombina-tion mit MabThera/Rituxan). Ausserdem laufenderzeit Phase-III-Studien mit Avastin als Begleit-therapie bei Dickdarmkrebs, Lungenkrebs undHER2-negativem Brustkrebs. Der Beginn einerPhase-III-Studie mit dem Medikament als Begleit-therapie bei HER2-positivem Brustkrebs ist für2008 geplant.

Tarceva ist derzeit Gegenstand eines umfang-reichen, fast 20 klinische Studien umfassendenklinischen Entwicklungsprogramms einer globalenAllianz aus OSI Pharmaceuticals, Genentech,Chugai und Roche, das den Nutzen des Präparatsbei Patienten mit Lungenkrebs (einschliesslichNSCLC im Frühstadium) und anderen solidenTumoren untersucht.

Die Rekrutierung von Patienten für eine Phase-III-Studie zur Untersuchung von Herceptin bei fortge-schrittenem HER2-positivem Magenkrebs schreitetwie geplant voran. Bei dieser Tumorart bestehtnach wie vor erheblicher medizinischer Bedarf.Neuere Daten deuten darauf hin, dass die HER2-positive Quote bei fortgeschrittenem Magenkrebsmit derjenigen bei Brustkrebs vergleichbar ist.

Pertuzumab ist ein Antikörper, der die Paarbildung(Dimerisierung) von HER2-Rezeptoren hemmt.Anfang 2008 soll mit der Rekrutierung von Patien-tinnen für eine Phase-III-Studie zur Wirksam-keit von Pertuzumab bei metastasierendem HER2-positivem Brustkrebs begonnen werden. DiePhase-II-Ergebnisse zeigten in der kombiniertenAnwendung mit Herceptin eine bedeutende Wirk-samkeit des Medikaments gegen Krebszellen beiPatientinnen mit vorbehandeltem metastasieren-dem HER2-positivem Brustkrebs. Im Rahmen derPhase-III-Studie sollen Patientinnen mit nichtvorbehandeltem metastasierendem HER2-positi-vem Brustkrebs entweder Herceptin plus Docetaxeloder eine Kombinationsbehandlung mit Herceptin,Docetaxel und Pertuzumab erhalten. Die poten-zielle Rolle von Pertuzumab bei anderen Krebs-typen wird ebenfalls untersucht.

von Genentech (T-DM1, R3502) zu beteiligen, dassich derzeit in Phase II der klinischen Erprobungbefindet. T-DM1 ist ein Konjugat aus Trastuzumab,der Wirksubstanz von Herceptin, und dem zytoto-xischen Wirkstoff DM1. Das Konjugat hat dasPotenzial, gegen HER2-positiven Brustkrebs grös-sere Wirkung zu zeigen als Herceptin allein.

Insgesamt wurden 2007 44 neue Vereinbarungenunterzeichnet, darunter 5 produktbezogene und30 Forschungs- und Technologiepartnerschaften.

Weitere Informationen zu Pharma-Kooperationen beiRoche finden sich unter http://www.roche.com/de/div_collphar.

Wichtige Entwicklungsprojekte

OnkologieAls weltweit führende Anbieterin von Krebsmedi-kamenten engagiert sich die Roche-Gruppe in derBekämpfung von Tumorkrankheiten. Gemeinsammit zahlreichen Partnern arbeitet Roche an neuentherapeutischen Ansätzen, um das Leben vonKrebspatienten zu verbessern und zu verlängern.2007 wurden mit Hilfe von Programmen, die sichsowohl in frühen Phasen befanden als auch weitfortgeschritten waren, deutliche Fortschritte bei derEntwicklung neuer Krebstherapien beziehungs-weise neuer Indikationen für unsere vorhandenenProdukte erzielt.

MabThera/Rituxan wird derzeit in zwei Phase-III-Studien zur Erstlinien- beziehungsweise Rezi-divbehandlung bei Patienten mit chronischer lym-phozytischer Leukämie untersucht, der häufigstenForm von Leukämie bei Erwachsenen. Die Rekru-tierung von Patienten für beide Studien ist abge-schlossen; Zwischenanalysen sind für 2008 geplant.Weiterhin untersuchen Roche und Partnerunter-nehmen gegenwärtig in einer Phase-III-Studie denEinsatz von MabThera/Rituxan als Erhaltungs-therapie im Anschluss an eine Erstlinienbehand-lung mit dem Produkt beim indolenten Non-Hodgkin-Lymphom, einer Form der Krankheit,die langsam voranschreitet, jedoch unheilbar ist.

In das laufende klinische Entwicklungsprogrammfür Avastin sollen weltweit über 40000 Patienteneinbezogen werden. Nebst weiteren Studien mit

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27Jahresbericht 2007

Hepatitis. Akute oder chronische Entzündung der Leber, meistens verursacht durch Viren.Schätzungsweise sind weltweit über eine halbe Milliarde Menschen mit Hepatitis-B- oderHepatitis-C-Viren infiziert. Durch die erfolgreiche Weiterentwicklung der Interferone hat Roche die Prognose von Hepatitis-Patienten bedeutend verbessert. So wird das Ziel der Hepatitis-C-Therapie – eine anhaltende Eliminierung der Viren – heute bei einer überwiegenden Mehrheit der Patienten erreicht.

Hepatitis-C-Patientin injiziert sich Pegasys

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28 Jahresbericht 2007

Pharma

die auf eine Behandlung mit krankheitsmodifi-zierenden Antirheumatika nicht ausreichend ange-sprochen haben, verläuft nach Plan.

In einem der umfassendsten Phase-III-Programme,die Roche jemals durchgeführt hat, wird gegenwär-tig der Einsatz von Actemra bei der Behandlungvon RA untersucht. Das Programm umfasst zurzeitfünf klinische Studien mit mehr als 4000 Patientenin 41 Ländern, darunter in den Vereinigten Staatenund in Ländern der EU. Im Juli erreichte die viertedieser Studien erfolgreich ihren primären End-punkt und zeigte zum ersten Mal die Überlegenheiteiner Monotherapie mit einem biologischen Präpa-rat gegenüber der Standardgabe von Methotrexat,einem häufig zur Behandlung von RA eingesetztenMedikament. Eine fünfte internationale Studieverläuft ebenfalls nach Plan; mit Ergebnissen wirdim Laufe des Jahres 2008 gerechnet.

Ocrelizumab ist ein humanisierter monoklonalerAnti-CD20-Antikörper, der von Roche und Genen-tech für die Behandlung von Autoimmunkrank-heiten entwickelt wird. Wie MabThera/Rituxanrichtet sich auch Ocrelizumab gegen entzündungs-fördernde B-Zellen. Als humanisierter Antikörperhat das Medikament das Potenzial, weniger immu-nogen, besser verträglich und bequemer verab-reichbar zu sein. 2007 begann ein umfangreichesweltweites klinisches Entwicklungsprogramm mitdrei Phase-III-Studien zu rheumatoider Arthritisund je einer Phase-III-Studie zu systemischemLupus erythematodes und Lupusnephritis. Ausser-dem soll im ersten Halbjahr 2008 ein Phase-II-Programm zu rezidivierend-remittierender Multi-pler Sklerose beginnen.

Im Juni wurden vorläufige Ergebnisse einervon Aspreva durchgeführten laufenden Phase-III-Studie zu CellCept bei Lupusnephritis veröffent-licht. Aufgrund dieser Ergebnisse haben Roche undAspreva beschlossen, vorerst keinen Zulassungs-antrag für das Produkt als Induktionstherapie fürdiese Autoimmunkrankheit zu stellen. Die Erhal-tungsphase der Studie wird fortgesetzt.

R7277 (T-5224, einlizenziert von Toyama) istein Hemmstoff des Transkriptionsfaktors AP-1(Activator Protein-1), der einen neuartigen thera-peutischen Ansatz darstellt und das Potenzial hat,

In Phase I der klinischen Entwicklung befindet sichzurzeit R7159, ein optimierter humanisierter Anti-CD20-Antikörper der dritten Generation, derauf seine Wirksamkeit gegen das Non-Hodgkin-Lymphom geprüft wird. Es handelt sich dabei umden ersten mit der Glycoengineering-Technologievon GlycArt entwickelten Antikörper, der seitder Übernahme von GlycArt durch Roche in dieklinische Versuchsphase eintritt. R7159 vernichtetKrebszellen direkt und indem er das Immunsystemdes Patienten stimuliert. Die Substanz zeigte inpräklinischen Modellen des NHL eine ausser-gewöhnliche Aktivität, die sie deutlich von bis-herigen Anti-CD20-Antikörpern unterscheidetund auf ein Wirksamkeitspotenzial bei NHL undanderen B-Zellen-Malignomen deutet.

R1507 ist ein humaner monoklonaler Antikörperaus der Kooperation mit Genmab, der auf den in-sulinartigen Wachstumsfaktor-1-Rezeptor (IGF1-R)abzielt. IGF1 aktiviert Signalpfade, die dasWachstum von Tumoren beeinflussen. Eine Phase-I-Studie zur Behandlung von Patienten mit Ewing-Sarkom, einem aggressiven Knochenkrebs,erbrachte vielversprechende Ergebnisse. Ende 2007hat Roche eine Phase-II-Studie in Zusammenarbeitmit der Sarcoma Alliance for Research throughCollaboration begonnen, einer unabhängigenOrganisation, welche die Forschung auf demGebiet der Sarkome fördert und unterstützt.Weitere Studien zur Wirkung von R1507 bei ande-ren Tumorarten sind geplant.

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten2007 wurden neue klinische Ergebnisse zumEinsatz von MabThera/Rituxan bei Patienten mitrheumatoider Arthritis (RA) vorgestellt, die aufTherapien mit einem oder mehreren TNF-Hemmern nicht angesprochen hatten. Sie zeigen,dass die Wirksamkeit des Medikaments in Bezugauf die Linderung der quälenden Symptome vonRA bei weiteren Behandlungszyklen andauertoder weiter ansteigt, ebenso wie die Anzahl derPatienten, bei denen die Beschwerden abklingen.Die Daten zeigen auch, dass das Sicherheitsprofilvon MabThera/Rituxan selbst bei Patienten unver-ändert blieb, die in Abständen von 6 bis 12 Mona-ten bis zu sieben Behandlungszyklen durchlaufenhatten. Die Phase-III-Entwicklung von MabThera/Rituxan bei Patienten mit RA in früheren Stadien,

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29Jahresbericht 2007

Pharma

Hormons GLP-1 und soll die Einnahme wöchent-lich oder in noch grösseren Abständen ermög-lichen. Die Phase-II-Studien zu R1583 wurden2007 abgeschlossen, ihre ersten Ergebnisse sindsehr vielversprechend. Roche beabsichtigt, imersten Halbjahr 2008 über die Überführung indie Phase III der klinischen Erprobung zu ent-scheiden.

R1579 ist ein zur Behandlung von Typ-2-Diabetesentwickelter DPP-IV-Hemmer, der 2007 in diePhase II der klinischen Erprobung eintrat. AlsEnzym ist DPP-IV (Dipeptidylpeptidase-IV) fürden Abbau des an der Blutzuckerregulierung be-teiligten Hormons GLP-1 verantwortlich.

Darüber hinaus verfügt Roche über ein breitesPortfolio von Arzneimittelkandidaten, die gegenTyp-2-Diabetes entwickelt werden, darunter R1439(Aleglitazar), in Phase II sowie R7201 (gemeinsameEntwicklungen durch Roche and Chugai) undR1511, beide in Phase I. Diese Substanzen greifenan drei verschiedenen möglichen Zielstellen ein,die an der Blutzuckerregulierung beteiligt sind.

VirologieRoche hat eine Reihe möglicher neuer Behand-lungen für Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus(HCV) in der Entwicklung, die sich auf zweiWirkmechanismen konzentrieren: Polymerase-hemmung und Proteasehemmung. Substanzen ausbeiden Klassen werden in Kombination mit Pegasysund Copegus untersucht.

R1626, derzeit in Phase II, ist ein starker Hemmerder HCV-Polymerase, eines für die Vermehrung desVirus entscheidenden Enzyms. R7128, ein weitererHCV-Polymerasehemmer, wird von Roche undPharmasset entwickelt und befindet sich derzeit inPhase I der Erprobung bei Patienten, die mit demschwer zu behandelnden Genotyp 1 des Virusinfiziert sind. Ebenfalls in Phase I der Entwicklungbei Patienten mit dem HCV-Genotyp 1 ist R7227,ein von Roche und InterMune gemeinsam ent-wickelter Proteasehemmer.

R3484, ein von Transgene einlizenzierter neuartigertherapeutischer Impfstoff, befindet sich derzeit inPhase II der Entwicklung zur Therapie von HPV-bedingtem Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium,

die Behandlung der RA zu verbessern. Die Sub-stanz, zurzeit in Phase I der klinischen Prüfung,hemmt zahlreiche Signalpfade, die bei der Entzün-dung und der Zerstörung von Gelenken eine Rollespielen. Die Entwicklung von R1503 (einem p38-Kinasehemmer) zur Behandlung der RA wurde vonRoche 2007 eingestellt, da die vorher definierteWirksamkeitsschwelle in Phase-II-Studien nichterreicht wurde.

Die klinische Prüfung anderer aussichtsreicheroral einzunehmender Arzneimittelkandidaten zurBehandlung von Autoimmunkrankheiten, ein-schliesslich R3421 (PNP-Hemmer, in Phase II, mitBioCryst) und R3477 (S1P1-Rezeptoragonist, inPhase I, mit Actelion), verläuft nach Plan.

R667 ist eine oral zu verabreichende Substanz, diesich derzeit als mögliches Medikament zur Behand-lung von Emphysemen in Phase II der Entwicklungbefindet. Im Tiermodell fördert R667 struktu-relle Reparaturen am Lungengewebe, verbessert dieLungenfunktion und zeigt entzündungshemmendeWirkungen.

Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-ErkrankungenEin Mangel an HDL-Cholesterin, dem so genann-ten «guten» Cholesterin, erhöht das Risiko fürHerz-Kreislauf-Erkrankungen. Die von JapanTobacco einlizenzierte Substanz R1658 (JTT-705)zielt darauf ab, die HDL-Cholesterin-Konzentra-tion im Blut durch Hemmung des Cholesterylester-Transferproteins (CETP) anzuheben. Auf derGrundlage vielversprechender Phase-II-Daten hatRoche beschlossen, Phase-III-Studien mit R1658 zubeginnen.

Typ-2-Diabetes (Erwachsenendiabetes) wird vonder WHO als weltweite Epidemie eingestuft.Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2020rund 300 Millionen Menschen daran erkranken.Roche entwickelt derzeit potenzielle Medikamentegegen Typ-2-Diabetes, die auf fünf verschiedenenWirkmechanismen beruhen.

R1583 (BIM 51077, einlizenziert von Ipsen) ist einlangzeitwirksames Analogon zum glucagonartigenPeptid-1 (GLP-1), das derzeit zur Behandlung vonTyp-2-Diabetes entwickelt wird. Die Struktur desMoleküls ähnelt der des natürlichen humanen

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30 Jahresbericht 2007

Pharma

heim (Deutschland) in Betrieb. Diese Anla-ge kann unter sterilen Bedingungen bis zu24 000 Ampullenfläschchen pro Stunde befüllen,was einem Jahresausstoss von 5 Millionen Fläsch-chen entspricht. Das Projekt stellt eine Investi-tion von 42 Millionen Franken dar. Bereits imSeptember hatte Roche ein neues Produktions-gebäude in Toluca (Mexiko) in Betrieb genommen,eine 75-Millionen-Franken-Investition, das mit mo-dernster Technologie ausgerüstet ist.

Im Rahmen des fortlaufenden Programmszur Konsolidierung der Produktionskapazitätentrennte sich Roche Pharma 2007 von Fabrikenin Südkorea und der Türkei. Die Firma betreibtderzeit an 17 Standorten weltweit fünf chemische,zwei Biotech- und 14 galenische Produktions-anlagen.

einer Erkrankung, für die es bisher nur wenigeBehandlungsmöglichkeiten gibt.

Erkrankungen des zentralen NervensystemsErkrankungen des zentralen Nervensystems ge-hören zu den weltweit wichtigsten Gesundheits-problemen, für die noch keine befriedigendenLösungen gefunden worden sind. Gleichzeitig stelltdieses Therapiegebiet eines der grössten Segmentedes globalen Pharmamarktes dar. Bei Roche befin-den sich derzeit fünf Projekte auf diesem Gebietin der Frühphase der klinischen Entwicklung,darunter vielversprechende Phase-I-Präparate zurBehandlung der Alzheimerkrankheit, der Schizo-phrenie und der Depression. Dazu gehört bei-spielsweise R1678, ein neuartiger Wirkstoff, der beiPatienten mit Schizophrenie den erforderlichenPlasmaspiegel des Neurotransmitters Glutamatwiederherstellen soll. Der Eintritt von R1678 inPhase II der klinischen Erprobung ist für 2008geplant.

Produktionsinfrastruktur

2007 nahm die Roche-Gruppe erneut erheblicheInvestitionen vor, um die kontinuierliche Bereit-stellung ihrer innovativen Produkte in allen Welt-regionen zu gewährleisten.

In Basel (Schweiz) wurde eine Biotechnologie-Anlage zur Herstellung des Wirkstoffs von Avastineröffnet, in Penzberg (Deutschland) eine solche zurProduktion von Herceptin. Die neuen Anlagenstellen zusammen ein Investitionsvolumen von800 Millionen Franken dar und sollen 2008/2009zur Belieferung der Märkte zur Verfügung stehen.Im April genehmigte die FDA die Biotech-Anlagevon Genentech in Oceanside (Kalifornien) alsProduktionsanlage für Avastin.

Im April wurde in Kaiseraugst (Schweiz) derGrundstein für eine galenische Produktionsanlagegelegt. Sie verkörpert eine Investition von 190 Mil-lionen Franken und wird sterile Darreichungs-formen bestimmter Roche-Medikamente herstellen,darunter flüssige und lyophilisierte Infusions-präparate und Fertigspritzen.

Im Oktober nahm Roche eine weitere hochmoderne galenische Produktionsanlage in Mann-

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31Jahresbericht 2007

Notfall. Wenn es um Leben und Tod geht, kommt es auf Minuten und Sekunden an. Schnell-diagnostika von Roche helfen Ärzten, in Notfallsituationen überlegte Entscheidungen zu treffen:Symptome können schnell und aussagekräftig mit relevanten medizinischen Daten verknüpftund geeignete therapeutische Massnahmen unverzüglich eingeleitet werden.

Sofortmassnahmen bei einem Notfallpatienten mit Herzproblemen

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32 Jahresbericht 2007

KennzahlenProzentuale

Prozentuale VeränderungVeränderung in lokalen In % der

In Millionen CHF in CHF Währungen Verkäufe

Verkäufe 9 350 7 6 100davon – Professional Diagnostics 4 294 9 8 46

– Diabetes Care 3 216 6 5 34– Molecular Diagnostics 1 148 –2 –2 12– Applied Science 692 11 11 8

EBITDA 2 580 3 2 27,6Betriebsgewinn 1 648 16 14 17,6Forschung und Entwicklung 787 2 1 8,4

Diagnostics Executive Committee 1. Januar 2008Jürgen Schwiezer CEO Division Roche DiagnosticsPer-Olof Attinger Global Platforms and SupportManfred Baier Applied ScienceDirk Ehlers Professional DiagnosticsChristian Hebich Finanzen und DienstleistungenMichael Heuer EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika)

und LateinamerikaDaniel O’Day Molecular DiagnosticsTiffany Olson NordamerikaRobert Yates Geschäftsentwicklung

Division Diagnostics in Kürze

Verkäufe in Millionen CHF

2007

2006

2005

9 350

8 747

8 243

Betriebsgewinn vor Sonderpositionen in Millionen CHF

2007

2006

2005

1 648

1 422

1 771

Anzahl Mitarbeitende

2007

2006

2005

23 062

20 712

20 352

Page 36: Innovation für die Gesundheit

33Jahresbericht 2007

Die Geschäftsbereiche Professional Diagnosticsund Diabetes Care erzielten ein solides einstelligesVerkaufswachstum. Im Bereich Applied Sciencewar die Wachstumsrate zweistellig. Wie erwartetbelastete der Preisdruck auf industrielle Reagenzienweiterhin die Verkäufe von Roche MolecularDiagnostics, die gegenüber dem Vorjahr um 2%zurückgingen. Sieht man von den industriellenReagenzien ab, verzeichnete der Geschäftsbereicheinen Verkaufsanstieg von 3%.

Zum Wachstum der Division haben alle Regionenbeigetragen – Lateinamerika und Asien–Pazifikmit zweistelligen Zuwachsraten, Europa, Nord-amerika und Japan mit einstelligen. Die Verkäufeim asiatisch-pazifischen Raum entwickelten sichannähernd doppelt so schnell wie der Markt.

Die Übernahmen von 454 Life Sciences, BioVerisCorporation und NimbleGen Systems, Inc., wurdenim Mai, Juni und August abgeschlossen. Im Januar2008 haben wir eine endgültige Übernahmeverein-

Die Division

Die Division Diagnostics ist weltweit führend imBereich der In-vitro-Diagnostik: Dieser umfasstProdukte zur Untersuchung von Blut und anderenKörperflüssigkeiten sowie von Geweben mit demZweck, Informationen für die Diagnose, Verhü-tung und Behandlung von Krankheiten zu gewin-nen. Das Produktportfolio reicht von Blutzucker-messgeräten für Menschen mit Diabetes überSchnelldiagnostiksysteme für Arztpraxen bis hinzu Analysegeräten mit hohem Probendurchsatz fürKliniken und Labordienstleister. Ausserdem stelltdie Division hochmoderne Instrumente und Rea-genzien für die biowissenschaftliche Forschung her.

Roche Diagnostics verfügt über Forschungs- undEntwicklungseinrichtungen in Europa und denVereinigten Staaten und kann sich darüber hinausauf ein Netzwerk von Allianzen und Partner-schaften stützen, das umfassenden Zugang zuwichtigen neuen Technologien eröffnet. DieseKapazitäten nutzt die Division, um Produkte zuentwickeln, die für die Patienten von hohem medi-zinischem Wert sind und es diagnostischen Labo-ratorien sowie anderen Testzentren ermöglichen,effizienter und produktiver zu arbeiten. WeitereInformationen über die Division und ihre Produktefinden Sie auch unter www.roche.com/de/home/divisions/div_diag.htm.

Ergebnisse

Mit einem Marktanteil von rund 19% konnteRoche Diagnostics 2007 die weltweit führendePosition behaupten. Der Gesamtjahresumsatz derDivision belief sich auf 9,3 Milliarden Franken undstieg damit im Vergleich zu 2006 um 6% in lokalenWährungen (7% in Franken; 12% in US-Dollar).1)

Diagnostics

Verkäufe nach Regionen

Europa/Mittlerer Osten/Afrika 55% (+5%)

Japan 4% (+2%)

Asien–Pazifik 8% (+18%)

Andere 1% (–54%)

Lateinamerika 5% (+19%)

Nordamerika 27% (+5%)

Kursiv = Zuwachsraten

1) Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die genann-ten Wachstumsraten auf lokale Währungen.

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34 Jahresbericht 2007

Diagnostics

tests – über ein breiteres Kundenspektrum hinwegnutzen und besser auf die Bedürfnisse einer wach-senden Zahl von Kunden reagieren, die ein zen-trales Labor und mehrere Testfilialen betreiben.Professional Diagnostics verfügt über eine eigeneInformatikgruppe, die neben Laborinformations-,Workflow- und Datenmanagementsystemen auchLösungen für die Netzwerkeinbindung entwickelt,um die Effizienz von Labors zu maximieren.

Mit einem Verkaufswachstum von 8% konnteRoche Professional Diagnostics den Marktanteil imJahr 2007 ausbauen. Das Immunchemie-Geschäftwar auch in diesem Jahr der wichtigste Wachstums-träger. Mit einer Zuwachsrate von 13% entwickeltees sich zum siebten Mal in Folge schneller als derMarkt. Bei den Produkten der klinischen Chemiewuchsen die Verkäufe um 3% in einem durch Kon-kurrenz und Preisdruck geprägten Marktumfeld.Roche bleibt damit in allen Märkten mit Ausnahmeder Vereinigten Staaten der führende Anbieter vonAnalysegeräten für die klinische Chemie und dieImmunchemie.

Der Umsatzanstieg in der Immundiagnostik warhauptsächlich auf die anhaltend hohe Nachfragenach Tests für die kardialen Marker NT-proBNPund Troponin T sowie für TSH (Thyreoidea-stimu-lierendes Hormon) zur Prüfung der Schilddrüsen-funktion zurückzuführen. Ein Vitamin-D-Testfür die Diagnose der Osteoporose und ein Testzur Überwachung der MPA-(Mycophenolsäure-)Therapie nach Herz- und Nierentransplanta-tionen wurden im zweiten Halbjahr auf den Marktgebracht; von ihnen werden weitere Wachstums-impulse erwartet. Die Überwachung der Konzen-tration von MPA, der aktiven Form von CellCept,dem führenden Immunsuppressivum von Roche,erlaubt es dem Arzt, in kritischen Phasen dasoptimale Mass der Immunsuppression aufrecht-zuerhalten – beispielsweise bei Therapiebeginnoder bei der Reduktion anderer, unverträgliche-rer Medikamente zur Verhinderung von Abstoss-reaktionen.

barung mit Ventana Medical Systems, Inc., vonTucson (Arizona) unterzeichnet. Die Übernahmevon Ventana wird uns den Einstieg in die gewebe-basierte Diagnostik ermöglichen und ist ein wich-tiger Schritt in der Strategie der Roche-Gruppe,den Patienten personalisierte Gesundheitslösungenanzubieten.

Der Betriebsgewinn der Division stieg um 14% auf1,6 Milliarden Franken, während sich die Betriebs-gewinnmarge um 1,3 Prozentpunkte auf 17,6%erhöhte. Der Anstieg der Betriebsgewinnmarge isthauptsächlich der Verkaufszunahme zu verdanken.Ebenfalls positiv darauf ausgewirkt haben sich dieAuflösung von passiven Rechnungsabgrenzungs-posten im Zusammenhang mit BioVeris sowie dasAusbleiben beträchtlicher Wertminderungen vonimmateriellem Anlagevermögen, die im Jahr 2006ausgewiesen worden waren. Diese Faktoren kom-pensierten die fortgesetzten hohen Investitionenin Produkteinführungen sowie den beträchtlichenRückgang der Verkäufe industriell benötigterReagenzien im Berichtsjahr. Der EBITDA2) beliefsich auf 2,6 Milliarden Franken oder 27,6% derVerkäufe, verglichen mit 28,6% im Jahr 2006.Dieses Resultat liegt deutlich über dem Branchen-durchschnitt. Weitere Informationen zum Betriebs-ergebnis der Division finden sich im Finanzbericht(Finanzieller Überblick, Seite 13).

Geschäftsbereiche

Professional Diagnostics

Der Bereich Roche Professional Diagnostics (vor-mals Centralized Diagnostics und Near PatientTesting) versorgt den Markt mit Instrumenten-systemen, Tests, Software und Dienstleistungen,die es klinischen Labors gestatten, effizienter undkostengünstiger verlässliche Ergebnisse zu ermit-teln. Er nimmt auch eine führende Position aufdem wachsenden Markt für Schnelldiagnostik-produkte ein und unterstützt damit die patienten-nahe klinische Entscheidungsfindung in Arztpraxen,Notaufnahmen und anderen Einrichtungen derhaus- und fachärztlichen Versorgung. IndemRoche mit einem einzigen Geschäftsbereich beideerwähnten Märkte bedient, kann sie ihre Stärken –beispielsweise auf dem Gebiet der Herzmarker-

2) Die Kennzahl entspricht dem Betriebsgewinn vor Ab-schreibungen auf Sachanlagen und immateriellem Anlage-vermögen sowie vor Wertminderungen des Anlage-vermögens.

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35Jahresbericht 2007

Diagnostics

im Bereich Herzmarker beschleunigten sich seit derMarkteinführung des neuen Systems cobas h 232Anfang 2007 stetig: Das tragbare Herztestgerätliefert schon nach 15 Minuten äusserst zuverlässigeErgebnisse. Die Verkäufe von Accu-Chek InformBlutzuckermessgeräten und dazugehörigen Test-streifen für die Klinik stiegen signifikant, was mass-geblich darauf zurückzuführen ist, dass immermehr US-amerikanische Kliniken Protokolle zurstrengen Blutzuckereinstellung einführen.

Das Portfolio von Produkten für den ambulantenEinsatz wurde im November um den AccutrendPlus (cobas h 152) erweitert, ein Handgerät zurBestimmung des Cholesterin-, Triglyzerid- undZuckerspiegels (wichtige Indikatoren für das Risikoeiner Herzerkrankung) sowie der Laktatkonzentra-tion im Blut. Wir gehen davon aus, dass diesesbenutzerfreundliche Gerät 2008 zu weiteremWachstum beitragen wird.

Die Integration der im Juni übernommenen Bio-Veris Corporation schreitet wie geplant voran. Mitdieser Transaktion gelangte Roche in den Besitzsämtlicher Patente an der Elektrochemilumines-zenz-Technologie (ECL), auf der die Elecsys-Produkte basieren. Dadurch können wir mit unse-rem schnell wachsenden Immunchemiegeschäftin neue Felder wie zum Beispiel Life-Science-Forschung, klinische Studien und Arzneimittel-entwicklung vorstossen.

Im November schloss die Division mit der Ortho-Clinical Diagnostics, Inc., und Novartis Vaccines& Diagnostics eine Lizenzvereinbarung ab, dieRoche Zugang zum umfassenden Portfolio der vonden beiden Vertragspartnern gehaltenen Patente fürdie Immundiagnostik des Hepatitis-C-Virus (HCV)gewährt. Die Vereinbarung sieht ausserdem einegegenseitige Lizenzvergabe für Patente von RocheDiagnostics vor. Auf dem Gebiet der HCV-Nukleinsäuretests haben wir bereits heute eineführende Position inne; die Vereinbarung wird diePosition des Unternehmens als Anbieter von Im-munoassays zum Nachweis dieses Virus, das häufigzu Lebererkrankungen wie chronischer Hepatitis,Zirrhose und Leberkrebs führt, weiter stärken.

Die Nachfrage nach Analysegeräten der System-familie cobas 6000 für Labors mit mittlerem Pro-bendurchsatz (bis etwa 500 Tests pro Tag) bliebweiterhin hoch und trug zum Wachstum der Ver-käufe in den Bereichen Immunchemie und klini-sche Chemie bei. Der 2006 eingeführte cobas 6000war der erste Vertreter einer Reihe neuer modularerPlattformen, die darauf ausgelegt sind, Immun-chemie und klinische Chemie zu integrieren unddie Arbeit in unterschiedlich grossen diagnosti-schen Labors effizienter zu gestalten. Im Jahr 2007kamen zwei weitere Konfigurationen auf denMarkt, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Platt-form erhöhen; bis Ende 2008 werden alle siebenKonfigurationen des cobas 6000 verfügbar sein.

Die Einführung der Tischgeräte-Serie cobas 4000 fürkleine bis mittelgrosse Labors begann Anfang 2007mit dem Analysegerät cobas e 411 für die Immun-diagnostik. Bis Ende 2008 wird die vollständige Seriecobas 4000 auf dem Markt sein, einschliesslich desSystems cobas c 311 für die klinische Chemie.

Im Juni festigten Roche und die japanische SysmexCorporation ihre langjährige Partnerschaft durchdie Verlängerung eines Vertrags, der Roche exklu-sive Vertriebsrechte für Hämatologieinstrumentevon Sysmex in einigen Märkten Europas, Latein-amerikas, im südlichen Afrika und in Ozeanieneinräumt. Das Hämatologiegeschäft zeigt in allenRegionen, die der neue Zehnjahresvertrag abdeckt,hohe zweistellige Zuwachsraten. Ebenfalls verlän-gert wurde eine Partnerschaftsvereinbarung mitSysmex in Bezug auf Urinanalyse-Systeme; beidiesen Produkten lag das Verkaufswachstum 2007über dem Markt.

Bei den Schnelldiagnostikprodukten wurde einUmsatzwachstum von 7% erreicht, wozu der anhal-tende Trend zur Dezentralisierung bei der Durch-führung von Tests beitrug. Die Verkäufe von Blut-gerinnungsmessgeräten legten um 14% zu. Trägerdieser Entwicklung waren der CoaguChek XS fürdie Patientenselbstkontrolle und der CoaguChekXS Plus für den professionellen Anwender, diebeide seit 2006 in den ersten Märkten erhältlichsind. Nach der Einführung in den Vereinigten Staa-ten und in Japan im ersten Halbjahr 2007 sind dieseSysteme auch in diesen wichtigen neuen Märktensehr positiv aufgenommen worden. Die Verkäufe

Page 39: Innovation für die Gesundheit

und eine stärkere Marktdurchdringung deutlich an.Accu-Chek Active, ein kompaktes, robustes Mess-gerät, das überall unauffällig zur Blutzuckerselbst-kontrolle eingesetzt werden kann, verkaufte sichebenfalls gut, vor allem in mehreren Ländern derRegion Europa, Mittlerer Osten, Afrika sowie inSüdamerika.

Die Verkäufe von Systemen zur Insulinverabrei-chung wuchsen zweistellig, angetrieben durchVerkaufszuwächse in Europa und Nordamerika.Die Aufnahme der Accu-Chek Spirit Insulinpumpedurch die Anwender im ersten vollen Jahr auf demUS-Markt war positiv.

Drei neue Produkte erweiterten 2007 das Portfolioim Bereich Diabetes Care: Das Blutzuckermess-gerät Accu-Chek Performa, das im ersten Quartalauf den Markt kam, minimiert automatisch dieBeeinflussung der Testergebnisse durch Tempe-ratur und weitere Faktoren. Im vierten Quartalwurde in Deutschland, Grossbritannien und Nor-wegen ein neues Modell des Accu-Chek CompactMessgeräts eingeführt. Nebst anderen Merkmalenund Vorteilen zeichnet sich dieses All-in-one-System dadurch aus, dass es mit einer Teststreifen-Trommel ausgestattet ist und sich selbsttätigkodiert. Dies erhöht die Sicherheit und verringertdie Arbeitsschritte beim Testen auf die Hälfte.Accu-Chek 360°, die dritte Produktneuheit desvergangenen Jahres, ist ein Softwarepaket, mitdessen Hilfe Menschen mit Diabetes und die siebehandelnden Ärzte und medizinischen BetreuerBlutzuckerwerte, Insulindosen und anderegesundheitsbezogene Informationen schnell undbequem speichern, verfolgen und auswerten kön-nen. Die Einführung aller drei Produkte wird 2008fortgesetzt.

Molecular Diagnostics

Roche Molecular Diagnostics entwickelt und ver-marktet innovative, hochempfindliche Instrumen-tensysteme und Tests für den zuverlässigen Nach-weis von Viren und anderen Krankheitserregern inProben, die Patienten entnommen wurden, sowiein Blut-, Gewebe- und Organspenden. Da beidiesen Produkten Technologien eingesetzt werden,die unmittelbar das genetische Material (DNS oderRNS) von Krankheitserregern wie beispielsweise

Diabetes Care

Diabetes ist eine chronische, fortschreitendeKrankheit, die bei unzureichender Einstellungschwerwiegende und kostspielig zu behandelndeKomplikationen wie Herz- und Nierenerkran-kungen, Erblindung oder Beinamputationen nachsich ziehen kann. Weltweit leiden über 240 Millio-nen Menschen an Diabetes; die Krankheit gehört zuden führenden Ursachen für einen vorzeitigen Tod.Man geht davon aus, dass die Zahl der an Diabeteserkrankten Menschen bis 2025 auf 380 Millionensteigen wird.

Die Produkte von Roche Diabetes Care sind aufunterschiedliche individuelle Bedürfnisse und Prä-ferenzen zugeschnitten, doch dienen alle einemgemeinsamen Ziel: Menschen mit Diabetes zuhelfen, ein gesundes, produktives Leben zuführen und ihnen die Beherrschung der Krank-heit zu erleichtern. Dabei werden Lösungen, dieBlutzuckermessung, Lanzette und Teststreifenintegrieren, sowie Software zur Datenspeicherungund -analyse immer wichtigere Bestandteile desDiabetes-Produktportfolios von Roche, da sieneben grösserer Benutzerfreundlichkeit oft aucheine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegelsermöglichen. Die Anstrengungen zur Verbindungvon Blutzuckermessung, Insulinverabreichung undDatenmanagement werden weiter vorangetriebenund dürften schliesslich zur Entwicklung von Syste-men führen, welche die natürliche Regelung desBlutzuckerspiegels durch die Bauchspeicheldrüsenachbilden.

Roche Diabetes Care behauptete auch 2007 die glo-bale Marktführerschaft. In einem zunehmend wett-bewerbsintensiven Umfeld stieg der Gesamtjahres-umsatz um 5% und damit etwas langsamer alsder Marktdurchschnitt. Entwicklungen im Gesund-heitswesen, die sich auf Preisgestaltung undKostenübernahme auswirkten, belasteten das Ver-kaufswachstum in mehreren Schlüsselmärkten.

Mit den Blutzuckermesssystemen Accu-Chek Avivaund Accu-Chek Compact wurden Verkaufszu-wächse erzielt, die den rückläufigen Umsatz beimälteren Accu-Chek Advantage ausglichen. DieVerkäufe des Accu-Chek Aviva zogen gegenüber2006 durch die Einführung auf weiteren Märkten

36 Jahresbericht 2007

Diagnostics

Page 40: Innovation für die Gesundheit

37Jahresbericht 2007

Diabetes. Über fünf Prozent der Weltbevölkerung leiden an der Zuckerkrankheit. Tendenz steigend.Tragbare, benutzerfreundliche Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen und Datensysteme vonRoche erleichtern den Umgang mit der Krankheit und ermöglichen es Menschen mit Diabetes, einweitgehend unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen: Sie können ihre Blutzuckerwerteüberall diskret und beinahe schmerzfrei überwachen und sich das benötigte Insulin sicher undeinfach verabreichen.

Blutzuckerkontrolle mit dem Accu-Chek Compact PL eines Mannes mit Typ-1-Diabetes

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38 Jahresbericht 2007

Diagnostics

Im zweitgrössten Segment, dem Blut-Screening,ging der Jahresumsatz in einem kompetitivenUmfeld um 1% zurück. Im Oktober schloss Rocheeinen Fünfjahresvertrag ab, der 2008 in Kraft trittund die Lieferung des voll integrierten und auto-matisierten Testsystems cobas s 401 sowie des cobasTaqScreen MPX Multiplex-Tests für das Screeningsämtlicher Blutprodukte des Japanischen RotenKreuzes (rund 5 Millionen Blutspenden im Jahr)beinhaltet. Der MPX Test weist sowohl HIV-1(Gruppe M und O) und HIV-2 als auch Hepatitis-B- und -C-Viren in Blutspenden und Blutplasmanach. Bereits jetzt arbeiten in ganz Europa mehrals 50 Zentren mit diesem Test und setzen ihnauf dem vollautomatisierten modularen Systemcobas s 201 ein. Die Zulassung und Einführungin den Vereinigten Staaten wird für 2008 erwartet,wo er ebenfalls auf dem cobas s 201 eingesetztwerden soll. Das System cobas s 201 wurde in denVereinigten Staaten bereits im zweiten Halbjahr2007 mit einem Test zum Nachweis des West-Nil-Virus auf den Markt gebracht.

Auch die Amplicor- und Linear-Array-Tests zumNachweis und zur Identifizierung von Niedrig-risiko- und Hochrisiko-Typen des menschlichenPapillomavirus (HPV) haben zum Wachstumbeigetragen. Anhaltende Infektionen mit bestimm-ten HPV-Typen gehören zu den Hauptursachenfür Gebärmutterhalskrebs.

Applied Science

Das Feld der Biowissenschaften umfasst Diszi-plinen von der Biologie und Biotechnologie bis hinzur medizinischen Erforschung wichtiger Krank-heitsgebiete wie Onkologie und Virologie. RocheApplied Science bietet eine umfassende und ständiggrösser werdende Palette von Geräten und hoch-spezifischen Reagenzien und Testkits für For-schungsanwendungen auf diesem breit gefächer-ten Markt an. Zu den besonderen Stärken desGeschäftsbereichs gehören sein Produktportfoliound seine Kompetenzen in der Genomik undProteomik – zwei Wissenschaftszweigen, die unserVerständnis von Krankheiten und deren Behand-lung von Grund auf verändern.

Die Verkäufe von Roche Applied Science stie-gen 2007 um 11% und entwickelten sich damit

HIV oder Hepatitis-Viren bestimmen, können sieInfektionen schneller und genauer nachweisen undquantifizieren als Produkte, die bei der Immun-reaktion des Körpers auf eine Infektion ansetzen.Dadurch können die Patienten gezielter behandeltund überwacht werden, und das Risiko einer Über-tragung ihrer Infektion auf andere durch Blut-oder Organspenden sinkt. Ausserdem arbeitet derGeschäftsbereich an neuen genbasierten Tests zurVerbesserung der Diagnose und Therapie ver-schiedener nichtinfektiöser Krankheiten, wobei derSchwerpunkt auf Krebsleiden und Entzündungs-krankheiten liegt.

Mit einem Anteil von 36% an einem wachsenden,jedoch zunehmend wettbewerbsintensiven Marktkonnte der Bereich Molecular Diagnostics seineMarktführerschaft behaupten. Der Gesamtumsatzsank um 2%, da die Erträge aus dem Geschäft mitindustriellen Reagenzien weiter rückläufig waren.Sieht man von diesen Reagenzien ab, stiegen dieVerkäufe gegenüber dem Vorjahr um 3%.

Die Verkäufe von Virologieprodukten, dem umsatz-stärksten Segment des Geschäftsbereichs MolecularDiagnostics, stiegen um 4%. Die Platzierungender automatisierten Plattform Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan (CAP/CTM) in Europa und imasiatisch-pazifischen Raum verlaufen weiterhinerfolgreich. Im zweiten Halbjahr 2007 wurde diePlattform in den Vereinigten Staaten und in Japanerfolgreich eingeführt.

In Japan wurden automatisierte Tests auf HIV-1-sowie Hepatitis-B- und -C-Viren (HBV, HCV) fürdie CAP/CTM-Plattform auf den Markt gebracht;überdies wurde der HIV-1-Test in den VereinigtenStaaten eingeführt. In Europa, wo sie seit 2005 ver-fügbar sind, stossen alle drei Tests auf anhaltendgute Resonanz. Bis Ende des Jahres wurden mit122 US-Labors Lieferverträge für den HIV-1-Testunterzeichnet, darunter ein Dreijahresvertrag mitLabCorp of America. Für 2008 erwarten wir dieUS-Zulassung und -Markteinführung des HCV-Tests für die CAP/CTM-Plattform und eines HBV-Tests für das System Cobas TaqMan 48; damit wirdRoche als erstes Unternehmen in den VereinigtenStaaten ein komplettes Paket automatischer Echt-zeit-PCR-Tests für die wichtigsten Virus-Markeranbieten.

Page 42: Innovation für die Gesundheit

39Jahresbericht 2007

Diagnostics

Wichtigste Produkteinführungen 2007

Geschäftsbereich Produkt

Professional Diagnostics Modular Analytics EVOsoft: neuartige Software mit wesentlich verbesserten STAT-

und Workflow-Funktionalitäten

cobas e 411 System: Analysegerät für die Immundiagnostik («Stand-alone»-System).

Erstes Instrument der Tischgeräte-Serie cobas 4000 für kleine bis mittelgrosse Labore

MPA-Verknüpfung zur cobas 6000 Systemfamilie; Hard- und Softwareverbindung

der cobas 6000 Systemfamilie mit dem Modular Pre-Analytics System; bietet eine

vollautomatische Lösung für Labore inklusive Probenvorbereitung

Weitere Konfigurationen der cobas 6000 Systemfamilie, darunter der Analysegeräte

cobas c 501 und cobas e 601 für klinische Chemie und Immunchemie. Die neuen

Konfigurationen cobas <5012/601> und cobas <5012> ermöglichen eine noch bessere

Anpassung der Serie an das Arbeitsvolumen des jeweiligen Labors

Elecsys Vitamin D3 (25-OH): Test für die Osteoporosediagnostik

MPA-Test zur Überwachung der Mycophenolsäure-Therapie nach Herz- und Nieren-

transplantationen

cobas IT 3000 solution: Workflow- und Datenmanagement-Lösung für Zentrallabore

und Labornetze

cobas IT 1000 solution: Work Area Manager für die Schnelldiagnostik in der Klinik

cobas h 232 System: tragbares System für Herztests direkt am Krankenbett oder an einem

hierfür vorgesehenen Ort; Testmenü sind die Roche-Herztests

Accutrend Plus (cobas h 152): Handgerät zur Bestimmung des Zucker-, Cholesterin-

und Triglyzeridspiegels sowie der Laktatkonzentration im Blut, für Ärzte/Labore und für

Selbsttests

Diabetes Care Accu-Chek Performa: Blutzuckermesssystem, welches das Testergebnis in fünf Sekunden

liefert, umfassende Qualitätskontrollen durchführt und eine umfangreiche Daten-

auswertung ermöglicht

Accu-Chek Compact Plus: Nachfolger des derzeit auf dem Markt befindlichen Blutzucker-

messsystems Accu-Chek Compact Plus, mit verbessertem benutzerfreundlichem Design

und einer ergonomischen Nutzerschnittstelle

Accu-Chek 360°: leicht zu bedienende und anpassbare PC-basierte Datenmanagement-

Software, die individuelle Anforderungen erfüllt; dies kann vom einfachen Datentransfer

bis zur umfassenden Datenauswertung gehen und hilft Fachpersonal wie Menschen

mit Diabetes gleichermassen

Molecular Diagnostics Cobas TaqScreen WNV Test und cobas s 201 System für den automatisierten Echtzeit-

PCR-Nachweis des West-Nil-Virus in Blut- und Plasmaspenden (USA)

Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan HIV-, HBV- und HCV-Tests zur automatisierten Echtzeit-

PCR-Vervielfältigung und Quantifizierung des HIV-1- und Hepatitis-B- und -C-Virus

(HIV in den USA; HIV, HBV und HCV in Japan)

Applied Science Genome Sequencer FLX System: breite Markteinführung des Systems der nächsten

Generation, mit dem sich DNS sequenzieren lassen; noch schneller und kostengünstiger

als der ultraschnelle Genome Sequencer 20 von Roche

Page 43: Innovation für die Gesundheit

454 Life Sciences und NimbleGen stiegen auch imGeschäftsbereich Applied Science die Ausgaben fürForschung und Entwicklung im Berichtszeitraumbeträchtlich.

Professional Diagnostics

Der Geschäftsbereich Professional Diagnostics bautdie Testpalette für seine Analysesysteme weiter aus.Wichtige neue Labortests, deren Einführung für2008 vorgesehen ist, sind beispielsweise der ersteAnti-HCV-Assay für die cobas- und Elecsys-Platt-formen zum Nachweis des Hepatitis-C-Virus beiPatienten mit bekannter oder vermuteter Leber-erkrankung sowie ein Anti-CCP-Assay (Antikörpergegen zyklisches citrulliniertes Peptid) zur Diag-nose der rheumatoiden Arthritis. Neue Tests fürPLGF (Plazenta-Wachstumsfaktor) und sFlt1 (lös-liche fms-ähnliche Tyrosinkinase 1) stehen eben-falls vor der Einführung; sie werden zu den erstenverfügbaren spezifischen Labortests für Präeklamp-sie gehören, eine potenziell lebensbedrohlicheSchwangerschaftskomplikation. Mit Immuno-assays zum Nachweis der EntzündungsmarkerInterleukin-6 (IL-6) und Procalcitonin wird derGeschäftsbereich zur Verbesserung der Sepsis-diagnose bei Schwangeren beitragen. Der Test aufden Marker IL-6, der ein Frühindikator für eineakute Infektion ist, wird auch für die Überwachungintensivpflichtiger Patienten wertvoll sein. DieEntwicklung neuer und verbesserter Herztestswird weiterhin mit hoher Priorität vorangetrieben.Ein neuartiger Troponin-T-Assay, dessen Ein-führung für 2008 vorgesehen ist, soll mit seinerhohen Empfindlichkeit neue Massstäbe bei derDiagnose von Herzinfarkten setzen.

Als weiteres neues Laborsystem wird 2008 der cobasc 311 Analyzer für die klinische Chemie in kleinenund mittelgrossen Labors eingeführt. Das Menüdieses modularen Systems wird etwa 100 verschie-dene Tests umfassen. Im selben Jahr kommt auchcobas u 411 als erstes Urinanalyse-Instrument dercobas Systemfamilie auf den Markt. Eine wichtigeNeueinführung auf dem Feld der Schnelldiagnostikwird der Accu-Chek Inform II sein, das weltweit erstewireless-fähige Blutzuckermessgerät für die Klinik.Solche Geräte können zu einem besseren Qualitäts-management im Schnelldiagnostik-Bereich beitra-gen, indem sie dem dafür zuständigen Klinikpersonal

deutlich besser als der Life-Science-Markt insge-samt. Primär dazu beigetragen haben erneut derLightCycler 480, die Genome Sequencer Systemesowie die Forschungsreagenzien. Sämtliche Haupt-produkte des Geschäftsbereichs verkauften sichgut. Roche Applied Science verteidigte die Positionim Markt für Genomiksysteme und konnte denAnteil am schnell wachsenden Markt für DNS-Sequenzierungsprodukte sogar mehr als verdop-peln. Diese deutliche Steigerung ist vor allem aufdas vielseitige, ultraschnelle System GenomeSequencer FLX zurückzuführen, das in der erstenJahreshälfte 2007 herausgebracht wurde. Neue,ebenfalls 2007 eingeführte Genscan-Software undReagenzien haben die Vielseitigkeit des LightCycler480 noch gesteigert; mit seiner Hilfe können jetztDNS-Proben sowohl auf bisher unbekannte alsauch bekannte Genvarianten untersucht werden.

Die Integration der 2007 übernommenen 454 LifeSciences und NimbleGen Systems schreitet wiegeplant voran. Dank dieser Akquisitionen verfügtRoche nun über das branchenweit umfassendsteAngebot an Workflow-Lösungen mit hohemDurchsatz zur Ergründung der Geheimnisse desmenschlichen Genoms. Im November baute derGeschäftsbereich auch seine Kapazitäten im Be-reich der Zellanalyse aus, indem mit der ACEABiosciences Inc. ein Exklusivvertrag über dieEntwicklung, Bereitstellung und Distribution vonSystemen auf Basis der Echtzeit-Zellanalyse-technologie von ACEA abgeschlossen wurde.

Die industriell benötigten Reagenzien und Subs-trate machen einen grossen Teil des Umsatzes vonRoche Applied Science aus und trugen auch 2007wesentlich zum Wachstum bei.

Forschung und Entwicklung

2007 investierte Roche Diagnostics 787 MillionenFranken (8,4% des Umsatzes) in Forschung undEntwicklung – 1% mehr als im Vorjahr. Klammertman eine im Jahr 2006 erfasste Wertminderungvon immateriellem Anlagevermögen aus, erhöhtensich die Forschungs- und Entwicklungsausgabenfür 2007 um 10%. Die Schwerpunkte lagen inden Bereichen Molekulardiagnostik, Immunchemieund Diabetes Care. Nach den Übernahmen von

40 Jahresbericht 2007

Diagnostics

Page 44: Innovation für die Gesundheit

41Jahresbericht 2007

Diagnostics

Wichtigste für 2008 geplante Produkteinführungen

Geschäftsbereich Produkt

Professional Diagnostics Weitere Konfigurationen der cobas 6000 Systemfamilie (cobas <501|6012> und

cobas <6012>) zur Anpassung an das Arbeitsvolumen des jeweiligen Labors

cobas c 311: Analysegerät der cobas 4000 Systemfamilie für die klinische Chemie

cobas e-LabPerformance (vormals MyLab View): Portal für das Online-Benchmarking

der am Serumarbeitsplatz ermittelten Ergebnisse

Accu-Chek Inform II: erstes wireless-fähiges Blutzuckermessgerät für die Klinik

Breite Markteinführung des cobas u 411: Urin-Analysegerät für kleine bis mittelgrosse

Labore («Stand-alone-System»)

Elecsys Anti-HCV-Assay zum Nachweis des Hepatitis-C-Virus

Elecsys Anti-CCP-Assay (Antikörper gegen zyklisches citrulliniertes Peptid) zur Diagnose

der rheumatoiden Arthritis

Neuartige Immunoassays für PLGF (Plazenta-Wachstumsfaktor) und sFlt1

(lösliche fms-ähnliche Tyrosinkinase 1) zur Diagnose der Präeklampsie

Interleukin-6 (IL-6)-Assay zur Unterstützung der Überwachung intensivpflichtiger

Patienten

Procalcitonin-Assay zur Unterstützung der Sepsis-Früherkennung und Überwachung

Neuartiger Troponin-T-Assay für die Diagnose von Herzinfarkten

Elecsys Anti-CMV IgG- und Anti-CMV IgM-Assays für den Nachweis von Infektionen

mit dem Zytomegalievirus

Diabetes Care Accu-Chek Aviva Nano: neue Version des Accu-Chek Aviva mit einem kompakteren,

noch benutzerfreundlicheren Design

Accu-Chek Active: Ausstattung des bewährten Modells mit zusätzlichen Funktionen

und einem modernen neuen Design

Molecular Diagnostics Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan HCV-Test: automatisierter Echtzeit-PCR-Test zur

Kontrolle der Hepatitis-C-Viruslast (USA)

Cobas TaqMan 48 HBV-Test: automatisierter Echtzeit-PCR-Test zur Kontrolle der

Hepatitis-B-Viruslast (USA)

cobas TaqScreen MPX: Mehrfach-Nachweistest für HIV-1, HIV-2, HBV und HCV

in Blutspenden (USA und Japan), in den USA in Verbindung mit dem vollautomatischen

System cobas s 201; in Japan ab Juni mit dem voll integrierten und automatisierten

System cobas s 401

Cobas TaqMan 48 TB Test: automatisierter Echtzeit-PCR-Test auf Tuberkulose (EU)

Cobas TaqMan 48 CT Test: neue Version eines automatisierten Echtzeit-PCR-Tests auf

Chlamydia trachomatis (EU)

Applied Science Zweites Update des Genome Sequencer FLX: Software mit verbesserter Funktionalität

LightCycler 480 System II: Echtzeit-PCR-Plattform mit verbesserter Analyse-Software

SeqCap-Produkte zur Resequenzierung interessanter Regionen des Genoms,

z. B. möglicher Krebsgene

Mehrfach-Barcodes zur kostengünstigen Analyse von Teilen des menschlichen Genoms

unter Verwendung der Amplicon-Resequenzierung

Cell Analyzer System zur präzisen Online-Messung von Zellaktivitäten ohne Markierung

MagNA Pure LC 2.0: Update des MagNA Pure Systems zur Aufbereitung von Proben,

umfasst Hardware-Update und zusätzliche Möglichkeit zur Host-Anbindung (Netzwerk)

XLR-HD: DNS-Sequenzierungs-Kit für verbesserte Leseweite und höheren Durchsatz

pro Platte

Page 45: Innovation für die Gesundheit

42 Jahresbericht 2007

Diagnostics

einer Krebserkrankung eine Funktionsstörungdes Tumorsuppressorgens p53 vorliegt. Mutatio-nen dieses Gens gelten bei verschiedenen Krebs-arten als aussagekräftige Prognosefaktoren. Dasübergeordnete Ziel besteht darin, bessere Behand-lungsergebnisse zu erzielen, indem man jene Pa-tienten ermittelt, die mit hoher Wahrscheinlich-keit auf eine bestimmte Behandlung ansprechendürften. Ausserdem arbeitet der Geschäftsbereichin enger Kooperation mit der Division Pharmaund ihren Partnern an Begleittests für neue Thera-peutika, unter anderem an einem Echtzeit-PCR-Test für das Aufspüren einer häufig krebsverur-sachenden Mutation des BRAF-Kinase-Gens.Dieser Test könnte zur Entwicklung einer ge-zielten Krebstherapie beitragen, an der Roche undPlexxikon Inc. derzeit arbeiten; sie beruht auf derselektiven Hemmung dieser veränderten Form desBRAF-Gens.

Applied Science

Unter den Prioritäten des Geschäftsbereichs RocheApplied Science sind die Entwicklung neuer, nochleistungsfähigerer NimbleGen Microarrays und dieVerbesserung der Flexibilität und Effizienz derGenome Sequencer Technologie für die Forschungzu nennen. Neue Versionen des LightCycler 480und des MagNa Pure – eines Systems zur Aufberei-tung von Nukleinsäureproben für die PCR-Analyse– befinden sich derzeit in der Forschungs- undEntwicklungs-Pipeline. Mit der Einführung dieserGeräte, die den Kunden höhere Durchsätze undeine nahtlosere Integration ermöglichen werden,soll 2008 begonnen werden. Im Rahmen der stra-tegischen Ausrichtung der Roche-Gruppe auf einepersonalisierte Medizin arbeitet Applied Scienceauch mit Nachdruck an der Entwicklung wei-terer Tests und Assaysysteme mit möglichenAnwendungsgebieten in der Diagnostik sowiezur Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung,insbesondere in den Bereichen Onkologie undEntzündungskrankheiten.

helfen, die durchgeführten Tests zu überwachen undso zu gewährleisten, dass die richtigen Patientenzur richtigen Zeit mit den richtigen Tests versorgtwerden.

Diabetes Care

Roche Diabetes Care verfolgt beständig das Ziel,den Umgang mit Diabetes zu vereinfachen und zuverbessern. Insbesondere soll es Patienten erleich-tert werden, ihre Ernährungs- und Therapievor-schriften einzuhalten, da dies für die erfolgreicheBlutzuckereinstellung – und damit auch für dieVermeidung oder Hinauszögerung diabetischerFolgeerkrankungen – entscheidend sein kann. Des-halb investiert der Geschäftsbereich in Informa-tionsmanagement-Technologien, welche die Kom-munikation und die Zusammenarbeit zwischenMenschen mit Diabetes und ihren Ärzten undmedizinischen Betreuern verbessern helfen. Ausdemselben Grunde liegt der Fokus des Geschäfts-bereichs auf integrierten Systemen, welche dieAnzahl der erforderlichen Testgeräte und Test-schritte verringern, sowie auf der Entwicklungvon Stechhilfen und Lanzetten, mit denen dieEntnahme von Blutproben praktisch schmerzfreierfolgen kann.

Der Geschäftsbereich arbeitet weiterhin an derEntwicklung von Software zur Empfehlung vonInsulingaben sowie an Programmen, die Ärzte undPatienten dabei unterstützen, bessere Therapie-entscheidungen zu treffen. Zudem befindet sich einMessgerät zur kontinuierlichen Kontrolle der Blut-zuckerwerte in der Entwicklung. Dabei handelt essich um ein langfristig angelegtes Projekt, aus demein kompaktes und benutzerfreundliches Über-wachungssystem für unterschiedlichste Kunden-anforderungen hervorgehen soll.

Molecular Diagnostics

Die Krebsdiagnostik bildet im Bereich Forschungund Entwicklung von Roche Molecular Diagnos-tics weiterhin einen Schwerpunkt. Derzeit wirdan Tests zur Einstufung von Krankheiten anhandklinisch relevanter Faktoren gearbeitet, welchedie Prognose und Therapieentscheidung beein-flussen. So entwickelt Roche einen AmpliChipp53-Test, mit dem sich feststellen lässt, ob bei

Page 46: Innovation für die Gesundheit

43Jahresbericht 2007

Osteoporose. Jede vierte Frau und jeder fünfte Mann über 50 Jahre wird Opfer der Knochen-brüchigkeit. Rechtzeitig eingeleitete vorbeugende Massnahmen können Folgekrankheiten,Spitalaufenthalte und damit verbundene hohe Kosten verhindern. Ein von Roche entwickeltes inno-vatives Arzneimittel verringert das Risiko von Wirbel- und Nicht-Wirbelfrakturen. Das Medikamentmuss nur einmal pro Monat eingenommen oder nur einmal pro Quartal injiziert werden.Zudem ermöglichen diagnostische Tests von Roche eine zeitnahe Kontrolle der Therapie.

Das Medikament Bonviva ergänzt die Bewegungstherapie der Osteoporosepatientin

Page 47: Innovation für die Gesundheit

44 Jahresbericht 2007

Verwaltungsrat gewählt. Der Verwaltungsrat hat inseiner konstituierenden Sitzung im Anschluss andie Generalversammlung die Struktur seiner Ver-waltungsratsausschüsse den Bedürfnissen angepasstund die auf Seite 45 dargestellte Zusammensetzungder Mitglieder in den verschiedenen Ausschüssenbeschlossen.

Franz Humer wird anlässlich der Generalversamm-lung 2008 als CEO der Roche-Gruppe zurücktretenund sich auf das Verwaltungsratspräsidium kon-zentrieren. Aufgrund dessen werden die Funktionund Aufgaben des Independent Lead Director,welche durch Bruno Gehrig wahrgenommen wur-den, ab vorgenanntem Zeitpunkt in die Funktionund Aufgaben des Verwaltungsratspräsidenten inte-griert bzw. teilweise den Vizepräsidenten übertra-gen. Bruno Gehrig und André Hoffmann werdenweiterhin das Amt der Vizepräsidenten ausüben.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversamm-lung vom 4. März 2008 die Verkürzung der Amts-dauer neuer und wiederzuwählender Verwaltungs-räte von vier auf drei Jahre sowie die bisherigenVerwaltungsräte Bruno Gehrig, Lodewijk de Vink,Walter Frey und Andreas Oeri zur Wiederwahlvor.

Konzernleitung

Gleichzeitig mit dem Rücktritt von Franz Humerals CEO der Roche-Gruppe anlässlich der General-versammlung vom 4. März 2008 wird SeverinSchwan, zurzeit CEO der Division Roche Diagnos-tics, zu dessen Nachfolger ernannt.

Roche erfüllt sämtliche für die Corporate Gover-nance relevanten Bestimmungen, hält sich ins-besondere an bestehende Gesetze, die Richtlinien(bzw. deren Kommentare) der Schweizer BörseSWX sowie an den Swiss Code of Best Practicefor Corporate Governance des Verbandes derSchweizer Unternehmen «economiesuisse». Dievorhandenen internen Grundlagen unseres Unter-nehmens, insbesondere die Statuten und das Orga-nisationsreglement, berücksichtigen alle Grund-sätze, welche die Leitung und Überwachungunseres Unternehmens im Sinne einer guten Cor-porate Governance inklusive der dazu notwendigen«checks and balances» sicherstellen.1)

Wir kombinieren den gedruckten Geschäftsberichtmit gezielten Verweisen auf den Internet-Auftrittvon Roche (www.roche.com), um so den Leserinnenund Lesern sowohl eine Momentaufnahme zumStichtag des Geschäftsberichts, als auch einen jeder-zeit aktuellen Einblick in wichtige Informationenzur Corporate Governance unseres Unternehmenszu ermöglichen. Im Geschäftsbericht sind dieInformationen bis zum 31. Dezember eines jedenJahres festgehalten, während im Internet dauer-hafte Informationen oder kontinuierlich aktuali-sierte Informationen zu finden sind. Die Statuten,das Organisationsreglement, die Lebensläufe derVerwaltungsräte und Konzernleitungsmitgliederwerden aktualisiert und zeitgerecht für die ver-schiedenen Informationssuchenden im Internetbereitgehalten.

Verwaltungsrat

An der 89. ordentlichen Generalversammlungder Roche Holding AG vom 5. März 2007 wurdenPius Baschera und Wolfgang Ruttenstorfer neu fürdie statutarische Amtszeit von vier Jahren in den

Corporate Governance,Entschädigungsbericht

Corporate Governance

1) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov.htm

Page 48: Innovation für die Gesundheit

45Jahresbericht 2007

Corporate Governance

Name, (Geburtsjahr) Gewählt bis Erstwahl

Verwaltungsrat

Dr. Franz B. Humer (1946) D*, F Präsident 2009 1995

Prof. Dr. Bruno Gehrig (1946) C*, D, E Vizepräsident und Independent Lead Director 2008 2004

André Hoffmann (1958) C, D, E Vizepräsident 2009 1996

Prof. Dr. Pius Baschera (1950) A, E 2011 2007

Prof. Sir John Irving Bell (1952) C, E 2009 2001

Peter Brabeck-Letmathe (1944) E 2010 2000

Lodewijk J.R. de Vink (1945) C, E 2008 2004

Walter Frey (1943) A, B, E 2008 2001

Dr. DeAnne Julius (1949) B*, E 2010 2002

Dr. Andreas Oeri (1949) A*, E 2008 1996

Dr. Wolfgang Ruttenstorfer (1950) B, E 2011 2007

Prof. Dr. Horst Teltschik (1940) A, B, E 2010 2002

Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro (1965) A, B, E 2010 2006

Sekretär des Verwaltungsrates

Dr. Gottlieb A. Keller (1954)

Ehrenpräsident des Verwaltungsrates

Dr. h. c. Fritz Gerber (1929)

A Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss. D Präsidium/Nominationsausschuss.B Prüfungsausschuss. E Mitglied ohne Beteiligung an der Geschäftsführung.C Entschädigungsausschuss. F Mitglied mit Beteiligung an der Geschäftsführung.

* Vorsitz des jeweiligen Ausschusses. Stand: 1. Januar 2008.

Der Verwaltungsrat per 31. Dezember 2007 (von links): Pius Baschera, John I. Bell, Beatrice Weder di Mauro, Peter Brabeck-Letmathe, Bruno Gehrig, André Hoffmann, Franz B. Humer, Lodewijk J. R. de Vink, DeAnne Julius, Walter Frey,Andreas Oeri, Horst Teltschik, Wolfgang Ruttenstorfer.

Page 49: Innovation für die Gesundheit

46 Jahresbericht 2007

Corporate Governance

und in Anmerkung 4 im Anhang der Jahres-rechnung der Roche Holding AG («BedeutendeAktionäre», Seite 133) aufgeführt.

• André Hoffmann, Vizepräsident des Verwal-tungsrates, und Andreas Oeri, Vorsitzender desCorporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschusses, sind als Vertreter des bestehendenAktionärspools im Verwaltungsrat bzw. in des-sen Ausschüssen tätig und beziehen das imEntschädigungsbericht auf Seite 54 sowie imFinanzbericht in Anmerkung 33 «Beziehungenzu nahe stehenden Unternehmen und Personen»zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 116) und in Anmerkung 5 imAnhang der Jahresrechnung der Roche HoldingAG («Entschädigung der Exekutive», Seite 134)erwähnte Honorar. Weitere Beziehungen mitden im Aktionärspool vertretenen Aktionärenbestehen nicht.

• Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.

(2) Kapitalstruktur• Die Kapitalstruktur ist im Finanzbericht im

Anhang der Jahresrechnung der Roche HoldingAG (Seite 132) dargestellt. Angaben dazu findensich zudem in den Statuten der Roche HoldingAG.2)

• Veränderungen des Eigenkapitals werden imFinanzbericht im Anhang der Jahresrechnungder Roche Holding AG (Seite 132) im Detaildargestellt.

• Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt160 000 000 Franken, eingeteilt in 160 000 000voll liberierte Inhaberaktien im Nominalwertvon je 1 Franken. Für diese Inhaberaktien be-stehen keine Stimmrechtsbeschränkungen. DasStimmrecht kann nach Hinterlegung der Aktiefrei wahrgenommen werden.

• Es besteht kein bedingtes oder genehmigtesAktienkapital.

• Ausserdem bestehen 702 562 700 Genussscheine(GS), die auf den Inhaber lauten. Diese GS bildenkeinen Bestandteil des Aktienkapitals und habenkein Stimmrecht. Jeder GS hat den gleichenAnteil am Bilanzgewinn und an dem nach Rück-zahlung des Aktienkapitals verbleibenden Liqui-dationsergebnis wie eine Aktie. Die GS und die

Jürgen Schwiezer wurde per 1. Januar 2008 zumCEO der Division Roche Diagnostics und zum Mit-glied der Konzernleitung von Roche ernannt.

Gottlieb Keller wurde per 5. März 2008 zum Gene-ral Counsel von Roche ernannt. Er bleibt als Mit-glied der Konzernleitung für Corporate Servicesverantwortlich und wird als Sekretär des Verwal-tungsrates zusätzliche Aufgaben im Verantwor-tungsbereich des VR-Präsidenten übernehmen.Gottlieb Keller wird die Verantwortung für HumanResources nach der Generalversammlung 2008abgeben. Silvia Ayyoubi wurde per 5. März 2008zur Leiterin Human Resources und damit zurobersten Personalverantwortlichen des Konzernsernannt. Sie wird zum gleichen Zeitpunkt Einsitzin die Roche-Konzernleitung nehmen. Peter Hugund Eduard Holdener sind per 31. Mai bzw. per31. Dezember 2007 aus der Erweiterten Konzern-leitung von Roche ausgeschieden. Peter Hug hatneue Aufgaben als Leiter Roche Pharma West-europa übernommen, während Eduard Holdenernach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit für Rochein Pension gegangen ist.

Informationen zur CorporateGovernance

(1) Konzernstruktur und Aktionariat • Operativ ist Roche in zwei Divisionen unterteilt:

Pharma und Diagnostics.Die Division Pharma umfasst folgende dreiGeschäftssegmente: Roche Pharma, Genentechund Chugai. Die Division Diagnostics bestehtaus den vier Geschäftsbereichen Applied Science,Diabetes Care, Molecular Diagnostics sowie Pro-fessional Diagnostics. Die Geschäftstätigkeitenwerden über lokale Roche-Konzerngesellschaf-ten ausgeübt. Die wichtigsten Konzerngesell-schaften sind im Finanzbericht, Anmerkung 35«Konzern- und assoziierte Gesellschaften» zurkonsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 118) aufgeführt.

• Bedeutende Aktionäre sind im Finanzbericht inden Anmerkungen 28 und 33 «Den Inhabern vonRoche-Titeln zuzurechnende eigene Mittel» und«Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmenund Personen» zur konsolidierten Jahresrech-nung des Roche-Konzerns (Seite 102 und 116)

2) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov_intro/com_gov_arti.htm

Page 50: Innovation für die Gesundheit

47Jahresbericht 2007

Corporate Governance

Name, Geburtsjahr Funktion

Konzernleitung Dr. Franz B. Humer (1946) Präsident des Verwaltungsrates

und CEO der Roche-Gruppe

Dr. Erich Hunziker (1953) Chief Financial Officer

und stellvertretender Leiter der Konzernleitung

William M. Burns (1947) CEO Division Roche Pharma

Dr. Severin Schwan (1967) CEO Division Roche Diagnostics

Prof. Dr. Jonathan K.C. Knowles (1947) Leiter Group Research

Dr. Gottlieb A. Keller (1954) Leiter Corporate Services und Human Resources

Erweiterte Konzernleitung Burkhard G. Piper (1961) Leiter Geschäftsbereich Roche Diabetes Care

Pascal Soriot (1959) Leiter Commercial Operations Division Pharma

Rolf Schläpfer (1956) Leiter Corporate Communications

Osamu Nagayama (1947) Präsident und CEO Chugai

Sekretär der Konzernleitung René Kissling (1966)

Revisionsstelle Roche Holding AG KPMG Klynveld Peat Marwick Goerdeler SA (Mandat seit 2004)

und Konzernprüfer Leitender Revisor: John A. Morris (seit 2004)

Compliance Officer Dr. Andreas Greuter (1949)

Das Gremium per 31. Dezember 2007 (von links): René Kissling, Jonathan K.C. Knowles, Eduard Holdener,Severin Schwan, Burkhard G. Piper, Franz B. Humer, Pascal Soriot, William M. Burns, Rolf Schläpfer, Erich Hunziker,Osamu Nagayama, Gottlieb A. Keller.

Page 51: Innovation für die Gesundheit

48 Jahresbericht 2007

Corporate Governance

• Die Organisation des Verwaltungsrates vonRoche dient der Sicherstellung einer verantwor-tungsbewussten und auf langfristige Wertschöp-fung ausgerichteten Leitung des Konzerns. DerVerwaltungsrat der Roche Holding AG hat dazueinzelne Aufgaben an verschiedene Ausschüsse7)

delegiert, deren Stand, Zusammensetzung sowieVorsitz per 1. Januar 2008 auf Seite 45 dargestelltsind. Die Kompetenzen der einzelnen Ausschüssesind im Organisationsreglement8) detailliert fest-gehalten.

• Mit Ausnahme des Präsidiums werden alle Aus-schüsse von einem unabhängigen Verwaltungs-ratsmitglied geleitet.

• Gemäss dem Organisationsreglement des Ver-waltungsrates kann auf Verlangen eines jedenVerwaltungsratsmitglieds eine Sitzung in Abwe-senheit des Präsidenten einberufen werden. BeiRoche wird einmal pro Jahr ohne Anwesenheit desPräsidenten dessen Leistung durch den gesamtenVerwaltungsrat beurteilt. Diese Sitzung findetunter der Leitung eines Vizepräsidenten statt.

• Der Verwaltungsrat führte auch im Jahr 2007die regelmässig stattfindende Selbstevaluierungdurch, mittels welcher er anhand eines schrift-lichen Berichtes seine Zusammenarbeit undLeistungen sowohl innerhalb des Verwaltungs-rates als auch mit der Konzernleitung beurteiltund analysiert.

• Der Verwaltungsrat hat ein Kontrollsystem etab-liert, welches sowohl vom Prüfungs- als auchvom Corporate Governance- und Nachhaltig-keits-Ausschuss laufend überwacht wird undsich auf folgende Elemente abstützt:– Bericht über finanzielle und operationelle

Risiken (Risiko-Management-System)– Internes Kontrollsystem über die Finanzbe-

richterstattung (siehe Seite 123 des Finanz-berichts)

damit verbundenen Rechte (inkl. der Sicherungihrer Ansprüche) sind in §4 der Statuten derRoche Holding AG beschrieben.

• Angaben zu den ausgegebenen Kreditinstrumen-ten und Details zu den ausstehenden Anleihenfinden sich im Finanzbericht Anmerkung 27«Darlehen» zur konsolidierten Jahresrechnungdes Roche-Konzerns (Seite 98).

• Zusätzliche Angaben zu den Mitarbeiteroptio-nen finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 11«Mitarbeiterbeteiligungsprogramme» zur kon-solidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns(Seite 76).

• Ausser den Mitarbeiteroptionen bzw. S-SARsund den im Zusammenhang mit den Kredit-instrumenten ausgegebenen Optionen hat Rochekeine Optionen begeben.

• Das Aktienkapital wird weder von den Kredit-instrumenten noch von den Mitarbeiteroptionenbetroffen.

(3) Verwaltungsrat und Konzernleitung• Individuelle Angaben zu den Verwaltungsrats-

(inkl. Wahl und Amtszeit) und Konzernleitungs-mitgliedern finden sich auf den Seiten 44 bis47. Die Lebensläufe und weitere Informationen(inkl. Angaben zu Verwaltungsratsmandaten)sind im Internet3) verfügbar.

• Die Generalversammlung wählt die einzelnenMitglieder des Verwaltungsrates gestaffelt und inEinzelwahl (siehe dazu §18 der Statuten derRoche Holding AG4) sowie das Protokoll der89. ordentlichen Generalversammlung der RocheHolding AG vom 5. März 20075)).

• Es sind mit Ausnahme des Präsidenten, FranzB. Humer, weiterhin keine Verwaltungsrats-mitglieder operativ bei Roche tätig und derVerwaltungsrat setzt sich mehrheitlich aus un-abhängigen Verwaltungsräten zusammen.

• Keiner der nichtexekutiven Verwaltungsrätegehörte in den drei der Berichtsperiode vorange-gangenen Geschäftsjahren der Geschäftsleitungdes Konzerns oder einer Konzerngesellschaft an.

• Die interne Organisation des Verwaltungsrates,die Kompetenzregelung zwischen Verwaltungs-rat und Geschäftsleitung sowie die Aufgabender Verwaltungsratsausschüsse und die Infor-mations- und Kontrollinstrumente gegenüberder Geschäftsleitung sind im Organisations-reglement6) zusammengefasst.

3) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov.htm4) http://www.roche.com/de/home/company/

com_gov/com_gov_arti.htm5) http://www.roche.com/de/home/company/

com_gov/com_gov_gv.htm 6) http://www.roche.com/de/home/company/

com_gov/com_gov_bylaws.htm 7) http://www.roche.com/de/home/company/

com_gov/com_gov_com.htm8) http://www.roche.com/de/home/company/

com_gov/com_gov_bylaws.htm

Page 52: Innovation für die Gesundheit

49Jahresbericht 2007

Corporate Governance

schüsse ziehen den Verwaltungsratspräsidentenund weitere Mitglieder der Konzernleitung zurBerichterstattung bei. Die Verwaltungsratsaus-schüsse können unabhängige Gutachten beantra-gen oder Berater zuziehen. Das Risiko-Manage-ment-System wird laufend überprüft und demPrüfungsausschuss bzw. dem Verwaltungsratpräsentiert10). Die interne Revision rapportiertregelmässig dem Prüfungsausschuss unter Be-zugnahme auf laufende Revisionsberichte undnimmt wie die externe Revision an dessen Sitzun-gen teil. Zur externen Revision siehe Seite 50.

• Es bestehen keine Managementverträge im Sinnevon Ziffer 4.3 der SWX-Richtlinie betreffendInformationen zur Corporate Governance.

(4) Entschädigungen, Beteiligungen undDarlehen

Sämtliche Angaben zu Entschädigungen, Beteili-gungen und Darlehen sind im Entschädigungs-bericht auf den Seiten 52 bis 61 sowie im Finanz-bericht in den Anmerkungen 28 und 33 «DenInhabern von Roche-Titeln zuzurechnendeeigene Mittel» und «Beziehungen zu nahe ste-henden Unternehmen und Personen» zur kon-solidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns(Seite 102 und 116) bzw. in den Anmerkungen 5und 6 im Anhang der Jahresrechnung der RocheHolding AG («Entschädigung der Exekutive»und «Beteiligungen der Exekutive», Seite 134und 136) aufgeführt.

(5) Mitwirkungsrechte der Aktionäre• Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre sind in

den Statuten11) geregelt. Angesichts der Ausge-staltung der Aktien als Inhaberpapiere bestehenkeine Beschränkungen betreffend Zutritt zurGeneralversammlung ausser der rechtzeitigenHinterlegung und der Ausstellung der Zutritts-karte auf den Namen gemäss §12 der Statuten.Jeder Aktionär kann sich durch einen anderenAktionär vertreten lassen. Es bestehen keine

– Interne Revision– Compliance Officer– Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutz-

abteilung– Corporate Sustainability Committee – Science and Ethics Advisory Group (SEAG)

für das Gebiet der Gentechnologie (seit 1999)• Jährlich bestehen mehrere Sperrfristen für den

Handel mit eigenen Titeln für führende Mit-arbeitende. Für das Jahr 2008 bestehen folgendeSperrfristen:

1. Januar bis 30. Januar1. April bis 17. April1. Juli bis 24. Juli1. Oktober bis 21. Oktober

Diese Fristen können bei Bedarf durch denPräsidenten des Verwaltungsrates an veränderteVerhältnisse angepasst werden.

• Der Verwaltungsrat hat im Jahr 2007 fünf Sitzun-gen (von je 3 bis 6 Stunden*), eine ganztägigeSitzung* sowie eine Verwaltungsratsreise von3 Tagen* (inkl. einer Verwaltungsratssitzung)durchgeführt. Die Verwaltungsratsausschüssehaben 2007 wie folgt getagt:– das Präsidium des Verwaltungsrates bzw. der

Nominationsausschuss: fünf Sitzungen, (je ca.2 Stunden*)

– der Prüfungsausschuss (Audit Committee):vier Sitzungen (je ca. 3 bis 4 Stunden*)

– der Corporate Governance- und Nachhaltig-keits-Ausschuss (Corporate Governance andSustainability Committee): drei Sitzungen (jeca. 3 Stunden*)

– der Entschädigungsausschuss (RemunerationCommittee): zwei Sitzungen9) (je ca. 2 bis3 Stunden*)

• An den Verwaltungsratssitzungen sind der Präsi-dent und der Sekretär des Verwaltungsrates stän-dig anwesend, sofern der Verwaltungsrat nichtüber deren Leistungen/Entschädigungen disku-tiert. Die übrigen Konzernleitungsmitgliederwerden zu den sie betreffenden Traktanden derSitzungen des Verwaltungsrates eingeladen undberichten dem Verwaltungsrat persönlich. BeiBedarf werden Mitglieder der Erweiterten Kon-zernleitung beigezogen. Die Verwaltungsratsaus-

9) Mitglieder, welche von Beratungen/Entscheidungen desEntschädigungsausschusses betroffen sind, können ansolchen Sitzungen weder mitwirken noch teilnehmen.

10) Zusätzliche Angaben finden sich im Finanzbericht,Anmerkung 32 «Risikomanagement» zur konsolidiertenJahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 109).

11) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov_intro/com_gov_arti.htm

*Die Zeitangaben enthalten die eigentliche Sitzungsdauerohne Berücksichtigung der umfangreichen Vor- und Nach-bereitungszeiten/-arbeiten der einzelnen Verwaltungsräte.

Page 53: Innovation für die Gesundheit

50 Jahresbericht 2007

Corporate Governance

2007 2006(Millionen CHF)

Revision 21,5 14,9

Revisionsnahe Honorare 2,1 1,9

Steuerberatung 1,0 0,7

Total 24,6 17,5

Konzernprüfer und Revisionsstelle werden jähr-lich von der Generalversammlung neu gewählt.

Die Ernst & Young AG als Prüfer von Genentechund Chugai erhielt für ihre Tätigkeit folgendeEntschädigung:

2007 2006(Millionen CHF)

Revisionen Genentech und Chugai 5,0 4,8

Sonstige Beratungen Genentech

und Chugai 3,1 0,7

Total 8,1 5,5

(8) Informationspolitik• Bekanntmachungen erfolgen gemäss §33 der

Statuten13) im Schweizerischen Handelsamtsblattund in weiteren vom Verwaltungsrat bestimmtenTageszeitungen (Basler Zeitung, Finanz und Wirt-schaft, L’Agefi, Le Temps, Neue Zürcher Zeitung).

• Roche informiert über das Halbjahres- und dasJahresergebnis in Form von Halbjahres- undGeschäftsberichten in gedruckter und elektro-nischer Form sowie an Medienanlässen. Zudemwerden jeweils im April und Oktober die detail-lierten Umsatzzahlen zum ersten und drittenQuartal veröffentlicht. Die aktuellen Publika-tionsdaten sind im Internet14) auf Deutsch undEnglisch ersichtlich.

• Alle entsprechenden Informationen und Doku-mente, sämtliche Medienmitteilungen, Updatesfür Investoren15) sowie Präsentationen an Ana-lysten- und Investorenkonferenzen sind imInternet abrufbar. Weitere Publikationen können

Stimmrechtsbeschränkungen und nur die in §16der Statuten aufgeführten Quoren gemäss demSchweizerischen Obligationenrecht.

• Gemäss §10.2 der Statuten können Aktionäre, dieAktien im Nennwert von mindestens 1 MillionFranken vertreten, bis spätestens 60 Tage vorder Generalversammlung die Traktandierung vonVerhandlungsgegenständen verlangen.

(6) Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen• Bezüglich Angebotspflicht besteht keine statuta-

rische Regelung. Es gilt die gesetzliche Regelung.• Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln. Die

auf Genussscheinen beruhenden Elemente derEntschädigungen würden bei einer Übernahmebeendet und bestehende Sperrfristen aufgeho-ben, womit alle Optionen unmittelbar ausgeübtwerden könnten.

(7) Beziehung zu Konzernprüfer undRevisionsstelle

Anlässlich der Generalversammlung der RocheHolding AG vom 5. März 2007 wurde die KPMGKlynveld Peat Marwick Goerdeler SA (KPMG)sowohl zum Konzernprüfer als auch zur Revi-sionsstelle gewählt (Angaben zum Zeitpunkt derMandatsübernahme des Konzernprüfers bzw.des leitenden Revisors siehe Seite 47). Die Revi-soren des Konzernprüfers bzw. der Revisions-stelle nehmen an Sitzungen des Prüfungsaus-schusses teil. Die Revisoren erstatten mündlichenund schriftlichen Bericht über Resultate ihrerPrüfungen. Die Bewertung und Kontrolle derRevisoren erfolgt durch den Prüfungsausschuss,welcher Empfehlungen zuhanden des Verwal-tungsrates vornimmt (zu Kompetenzen des Prü-fungsausschusses siehe OrganisationsreglementArtikel 8.112)). Insgesamt haben die Konzern-rechnungsprüfer bzw. die externe Revisionsstelleim Jahr 2007 an vier Sitzungen des Prüfungs-ausschusses teilgenommen.Der Bericht des Konzernprüfers ist auf Seite 122,der Bericht der Revisionsstelle auf Seite 139im Finanzbericht dieses Geschäftsberichts ab-gedruckt.

Die KPMG als Konzernprüfer und als Revisions-stelle der Roche Holding AG und weiterer Roche-Gesellschaften erhielt für ihre Dienstleistungfolgende Entschädigungen:

12) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov_intro/com_gov_bylaws.htm

13) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov_intro/com_gov_arti.htm

14) http://www.roche.com/de/home/media/med_events.htm15) http://www.roche.com/de/home/investors/

inv_news_upd.htm

Page 54: Innovation für die Gesundheit

51Jahresbericht 2007

Corporate Governance

per E-Mail, Fax oder Telefon bestellt werden:[email protected];Tel. +41 (0)61 688 83 39, Fax +41 (0)61 688 43 43.

• Die Kontaktadresse von Investor Relations lautet:F. Hoffmann-La Roche AG, Investor Relations,Corporate Finance, CH-4070 Basel,Tel. +41(0)61 688 88 80, Fax +41(0)61 691 00 14.Weitere Informationen und Kontaktpersonensind im Internet16) aufgeführt.

(9) Compliance OfficerDer Compliance Officer setzt sich konzernweitfür die konsequente Umsetzung und Einhaltungder Konzerngrundsätze ein und dient in diesemZusammenhang auch als Ansprechpartner fürAktionäre, Mitarbeitende, Kunden, Lieferantenund die Öffentlichkeit. Mitarbeitende oderDrittpersonen können Verletzungen von Roche-Konzerngrundsätzen entweder Vorgesetztenoder dem Compliance Officer (Andreas Greuter,Tel. direkt: +41(0) 61 688 75 37, E-Mail:[email protected]) zur Kenntnis brin-gen. Solche Mitteilungen werden vertraulichbehandelt. Mitarbeitenden werden aufgrundsolcher Mitteilungen keine Nachteile entstehen.Es besteht allerdings keine Immunität für Ver-letzungen von gesetzlichen Bestimmungen. DerCompliance Officer erstattet dem CorporateGovernance- und Nachhaltigkeits-Ausschussregelmässig Bericht.

(10) Nichtanwendbarkeit/NegativerklärungEs wird ausdrücklich festgehalten, dass sämtlichenicht enthaltenen oder erwähnten Angabenentweder als nicht anwendbar oder als Negativ-erklärung (gemäss den Anforderungen derCorporate-Governance-Richtlinie der SchweizerBörse SWX bzw. deren Kommentars) gelten.

16) http://www.roche.com/de/home/investors/inv_contact.htm

Page 55: Innovation für die Gesundheit

52 Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Die Vergütungskomponenten Basissalär, Bonus,«Stock-settled Stock Appreciation Rights» (S-SARs)sowie Performance Share Plan (PSP)-Programmunterstützen diese Grundsätze. Die Vergütungensind mit der finanziellen Entwicklung und demErfolg des Unternehmens verbunden, womit eineInteressenübereinstimmung zwischen Aktionariatund Mitarbeitenden hergestellt ist.

Basissalär

Der Festlegung des Basislohns werden Marktdatenfür die in Frage stehende Position, individuelleFähigkeiten sowie anhaltende Leistung und Erfah-rung zu Grunde gelegt. Erhöhungen werden unterBerücksichtigung der vorherrschenden Marktbe-dingungen, der Finanzierbarkeit, der individuellenLeistung und der Situation des Unternehmens vor-genommen.

Bonus

Der Bonus honoriert den individuellen Beitrag andie Wertschöpfung, der über die normalen geschäft-lichen Aufgaben hinausgeht, und soll Antrieb sein,um neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen undzu stärken sowie ausserordentliche Resultate zuerzielen. Seine Höhe ist mit dem Geschäftsergebnis(Konzern- oder Divisionsergebnis) sowie mit indi-viduellen und nach Funktion definierten Leis-tungszielen verknüpft. Der Bonus wird basierendauf den Resultaten des jeweils dem Geschäfts-bericht vorausgehenden Jahres ausbezahlt.

Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)

Mit der Einführung der S-SARs am 1. Januar 2005wurde für Roche ein weltweit einheitliches Ver-gütungssystem geschaffen. Die S-SARs verkörperndas Recht, an der Wertsteigerung eines Genuss-scheins zwischen dem Zuteilungsdatum und demAusübungsdatum teilzuhaben. Detaillierte Anga-ben zu den S-SARs und deren Wertberechnungersehen Sie auf den Seiten 59 bis 61.

Entschädigungsbericht

Der Erfolg des Unternehmens hängt wesentlich vonder Qualität und dem Engagement unserer Mitar-beitenden ab. Diese Überzeugung bildet die Basisfür die (Richtlinien und das System der) Entschädi-gungspolitik von Roche. Mit dem vorliegendenEntschädigungsbericht informieren wir unsereAktionärinnen und Aktionäre sowie die interes-sierte Öffentlichkeit über die geleisteten Entschädi-gungen (siehe dazu auch im Finanzbericht, Anmer-kung 33 zur konsolidierten Jahresrechnung desRoche-Konzerns [«Beziehungen zu nahe stehendenUnternehmen und Personen» Seite 116] und An-merkungen 5 und 6 im Anhang der Jahresrechnungder Roche Holding AG [«Entschädigung der Exeku-tive» und «Beteiligungen der Exekutive», Seite 134und 136]). Dieser Bericht wird der Generalver-sammlung 2008 als integrierter Bestandteil desJahresberichts zur Genehmigung vorgelegt.

Entschädigungsrichtlinien

Im Jahr 2004 wurden die bestehenden Entschädi-gungsrichtlinien von Roche erneuert. Diese sindTeil unserer Mitarbeiterpolitik mit dem Ziel, unsereMitarbeitenden zu motivieren und zu halten bzw.talentierte neue Mitarbeitende zu gewinnen und siedabei zu unterstützen, Leistungen auf kontinuier-lich hohem Niveau zu erbringen. Die Entschädi-gungsrichtlinien sind so gestaltet, dass sie Wert-schöpfung fördern und eine Kultur von Leistungund Innovation verstärken. Sie werden sowohl beiMitarbeitenden als auch bei Vorgesetzten ange-wandt. Die wichtigsten Grundsätze sind:

• Fokus auf Wertschöpfung• Leistungsabhängige Vergütungen• Beteiligung am Erfolg• Fairness und Transparenz bei Vergütungs-

entscheidungen• Vergütungen zum Marktmittelwert als Ziel• Ausgewogenheit von lang- und kurzfristigen

Vergütungen• Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt

Page 56: Innovation für die Gesundheit

Performance Share Plan

Die Mitglieder der Konzernleitung und andereMitglieder des Topmanagements (zurzeit rund100 Personen weltweit) partizipieren am PSP-Programm. Der Personenkreis wurde im Vergleichzum Vorjahr erweitert und soll 2008 aufgrundstärkeren Einbezugs von Forschung und Entwick-lung zusätzlich ausgeweitet werden. Das 2002eingeführte PSP-Programm basiert auf dem Drei-Jahres-Vergleich des Total Shareholder Return(TSR) mit 19 Konkurrenzunternehmen1). Einerster Leistungszyklus endete im Jahr 2004, derzweite Zyklus per Ende 2007 (detaillierte Angabenzum PSP-Programm ersehen Sie auf den Seiten 56und 57).

Mit Beginn des Jahres 2006 wurde ein angepassterModus eingeführt, bei welchem die Zahl der zuge-teilten Genussscheine auf ein Drittel reduziertwurde und anstelle von sich ablösenden Zyklenjedes Jahr ein neuer Zyklus mit dreijähriger Laufzeitbeginnt. Im Jahr 2007 weist der Plan somit sich dreiüberschneidende Leistungszyklen (PSP 2005–2007,PSP 2006–2008 sowie PSP 2007–2009) auf.

Im Zeitraum vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember2007 haben sich Roche-Titel (Aktien und Genuss-scheine) einschliesslich der Dividendenrendite imVergleich zu den wichtigsten pharmazeutischenund diagnostischen Unternehmen1), wie die fol-gende Grafik zeigt, weit überdurchschnittlich ent-wickelt:

53Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Entschädigung des Verwaltungsrates und der Konzernleitung

Der Entschädigungsausschuss (RemunerationCommittee), der ausschliesslich aus unabhängigen,externen Vertretern des Verwaltungsrates besteht,legt die Entschädigungen des Verwaltungsrates undder Konzernleitungsmitglieder (Barauszahlungen,Boni, Optionen, S-SARs und Grundsätze der Pen-sionskassenleistungen) und der Verwaltungsrat aufAntrag des Entschädigungsausschusses das Beteili-gungsprogramm Performance Share Plan (PSP)jährlich fest. Der Entschädigungsausschuss verfolgtdie Entwicklung von Gehältern im Markt laufendund berichtet dem Gesamtverwaltungsrat darüber.Details bezüglich Zuständigkeiten und Festset-zungsverfahren sind in den entsprechenden Bestim-mungen des Organisationsreglements2) ersichtlich.

Nach sorgfältiger Prüfung und mit Hilfe vonMarktvergleichen unter den weltweit grösstenPharmafirmen kommt der Entschädigungsaus-schuss zum Schluss, dass die bestehenden Ent-schädigungsrichtlinien weiterhin angemessen undgeeignet sind, die damit verfolgten Ziele zu er-reichen.

220

200

180

160

140

120

100

80

60

2005 2006 2007

TSR-Entwicklung 2005–2007

* Aktienkurse in CHF zu konstanten Wechselkursen

Der Wert von CHF 100* investiert in der ersten Januarwoche 2005, für die Dauer bis 31. Dezember 2007

Jan

Apr Juli

Okt

Jan

Apr Juli

Okt

Jan

Apr Juli

Okt

Dez

Roche-GS 156

Preis = 195.60

Roche-Inhaberaktie 148

Preis = 213.00

Vergleichsgruppen 134

Index*

1) Vergleichsgruppe für 2007: Abbott Laboratories, Amgen,Astellas, AstraZeneca, Bayer, Beckton Dickinson, BiogenIdec, Bristol-Myers Squibb, Eli Lilly, Gilead, GlaxoSmith-Kline, Johnson & Johnson, Merck, Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Schering-Plough, Takeda, Wyeth.

2) http://www.roche.com/de/home/company/com_gov/com_gov_bylaws.htm.

Page 57: Innovation für die Gesundheit

54 Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

(1) Entschädigungen

(1.1) Entschädigungen der Verwaltungsrats-mitgliederDie Mitglieder des Verwaltungsrates3) haben fürihre Tätigkeit im Jahr 2007 die in der Tabelle «Ent-schädigung der Verwaltungsratsmitglieder» aufge-führten Entschädigungen erhalten.

Die Gesamtsumme der 2007 an Mitglieder des Ver-waltungsrates bezahlten Entschädigungen beträgt4 463 488 Franken (Vorjahr: 3 583 333 Franken),wovon 4 163 488 Franken (Vorjahr: 3 283 333 Fran-ken) an nichtexekutive Verwaltungsratsmitgliederbezahlt worden sind. Die Erhöhung der Gesamt-entschädigungen ist im Wesentlichen auf die Erwei-terung der Anzahl Verwaltungsratsmitglieder und

Neben dem Basissalär und der S-SARs-Zuteilungsind die Festsetzung des Bonus bzw. die Zuteilungder Anzahl Genussscheine unter dem PSP-Beteili-gungsprogramm an Umsatz-, Ertrags- und persön-liche Ziele bzw. an die Entwicklung des Roche-TSRund dessen Wertentwicklung im Vergleich zu einerdefinierten Vergleichsgruppe (siehe dazu Seite 57)leistungsbezogen gebunden. Die Anteile der einzel-nen Komponenten sind anhand der individuellenDarstellung der Entschädigungen der Konzern-leitung zu entnehmen.

Auf den folgenden Seiten ersehen Sie detaillierteInformationen über die individuellen Entschädi-gungen der Mitglieder des Verwaltungsrates undder Konzernleitung für das Jahr 2007 und im Ver-gleich zu den Vorjahren.

Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder

Aufwandentschädigung 2007Entschädigung der für Ausschussmitglieder/Verwaltungsrats- Entschädigung 2007 Vorsitzende4) Zusätzliche speziellemitglieder (in CHF) (in CHF) Entschädigung 2007

F. B. Humer [300 000]5) – (Entschädigung als CEO siehe «F. Höchste

Gesamtentschädigung», Seite 58

B. Gehrig 450 0006) –

A. Hoffmann 400 0007) –

P. Baschera 246 7448) 30 000

J. I. Bell 300 000 30 000 Entschädigung für «sabbatical leave»

siehe Seite 55

P. Brabeck-Letmathe 300 000 –

L. J. R. de Vink 300 000 30 000

W. Frey 300 000 60 000

D. A. Julius 300 000 60 000

A. Oeri 300 000 60 000

W. Ruttenstorfer 246 7448) 30 000

H. Teltschik 300 000 60 000 Entschädigung für Aufsichtsratshonorare

Tochtergesellschaften siehe Seite 55

B. Weder di Mauro 300 000 60 000

Total 4 043 488 420 000

Gesamtentschädigung 4 463 488

4) Pro Ausschussmitgliedschaft/Jahr mit Ausnahme der Mitglieder des Präsidiums bzw. der Vizepräsidenten: CHF 30 000 fürAusschussmitglieder, CHF 60 000 für Ausschussvorsitzende.

5) Entschädigung ist Bestandteil des vereinbarten Gehalts von F. B. Humer (einziges exekutives Mitglied des Verwaltungsrates);siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder», Seite 55 bis 59.

6) Entschädigung als Independent Lead Director und Vizepräsident des Verwaltungsrates.7) Entschädigung als Vizepräsident des Verwaltungsrates.8) Entschädigung pro rata für die Zeit von März bis Dezember 2007.

3) Zu Funktion, Ausschussvorsitz bzw. Ausschussmitglied-schaft der einzelnen Mitglieder siehe Seite 45.

Page 58: Innovation für die Gesundheit

Im Jahr 2007 betrugen die Kosten für diese Aufwen-dungen 87 858 Franken. Im Berichtsjahr wurden fürdie Altersvorsorge von John Bell 175 283 Franken indie Pensionsversicherung einbezahlt.

Für seine Aufsichtsratsmandate in Tochtergesell-schaften von Roche in Deutschland erhielt HorstTeltschik Aufsichtsratshonorare (inklusive Spesen)in der Höhe von 19 635 Euro (32 201 Franken).

Daneben wurden keine weiteren Entschädigungenan nichtexekutive Mitglieder des Verwaltungsratesgeleistet.

(1.2) Entschädigung der Konzernleitungs-mitgliederDie generelle Kompetenzregelung zur Festlegungder Entschädigungen der Konzernleitung durch denEntschädigungsausschuss (Remuneration Commit-

auf die höheren Aufwandentschädigungen fürAusschussmitglieder bzw. Ausschussvorsitzendezurückzuführen. Diese wurden basierend auf denResultaten einer Marktanalyse erstmals seit 2001und ohne die Mitwirkung und in Abwesenheitder Betroffenen angepasst. Die Entschädigungender Verwaltungsratsmitglieder sind mit Ausnahmeder Vergütungen für die beiden Vizepräsidentendes Verwaltungsrates bzw. des Independent LeadDirector seit 2001 unverändert.

Den nichtexekutiven Mitgliedern des Verwaltungs-rates wurden im Berichtsjahr weder Aktien nochGenussscheine noch Optionen bzw. Stock-settledStock Appreciation Rights (S-SARs)9) zugeteilt.

John Bell hat im Juli 2007 seinen einjährigen«sabbatical leave» von der Universität Oxford, den erbei Roche verbracht hat, beendet. Roche bezahlteJohn Bell alle für ihn und seine Familie entstehendenAufwendungen inklusive Versicherungen im Zu-sammenhang mit seinem Aufenthalt in der Schweiz.

55Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder

A. Barauszahlungen (in CHF)

Jahressalär Jahressalär Jahressalär Bonus für 2006 Bonus für 2005 Bonus für 20042007 2006 2005 Auszahlung 2007 Auszahlung 2006 Auszahlung 2005

F. B. Humer 6 030 000 6 030 000 6 030 000 3 000 000 1 500 000 1 000 000

W. M. Burns 2 000 000 1 875 000 1 425 000 2 000 000 1 000 000 900 000

E. Hunziker 2 000 000 1 900 000 1 567 500 2 000 000 1 000 000 900 000

G. A. Keller 900 000 850 000 662 500 500 000 400 000 350 000

J. K. C. Knowles 1 350 000 1 325 000 1 200 000 800 000 670 000 700 000

S. Schwan 1 100 000 762 500 – 1 000 000 95 000 –

Total 13 380 000 12 742 500 9 300 000 4 665 000

B. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)

S-SARs10) S-SARs10) S-SARs10)

2007 2006 2005(Wert in CHF11)) (Wert in CHF11)) (Wert in CHF11))

F. B. Humer 1 780 140 1 779 824 1 779 389

W. M. Burns 1 780 140 889 963 711 806

E. Hunziker 1 780 140 889 963 711 806

G. A. Keller 890 125 533 978 266 911

J. K. C. Knowles 890 125 533 978 533 823

S. Schwan 1 068 062 533 978 –

Total 8 188 732 5 161 684

10) Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 59.11) Berechnung gemäss Black-Scholes-Methode, siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)»,

Seite 59 bis 61.

9) Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock AppreciationRights (S-SARs)», Seite 59.

Page 59: Innovation für die Gesundheit

56 Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Wertpapieren gleich viel oder mehr Ertrag als 75%der Vergleichsgruppe bringt und der TSR vonRoche während der Laufzeit des Zyklus zudem ummindestens 10% ansteigt, kann der Verwaltungs-rat entscheiden, die Anzahl maximal zugeteilterGenussscheine bis auf das Doppelte zu erhöhen.Für den Fall, dass sich Roche-Titel weniger gutentwickeln als der durchschnittliche Ertrag ausPapieren der Vergleichsgruppe, werden wenigeroder keine Genussscheine zugeteilt.

Nach den Bestimmungen dieses Programms wur-den im Jahr 2007 für die Mitglieder der Konzern-leitung die in der auf Seite 57 stehenden Tabelleaufgeführten Genussscheine reserviert. Über dietatsächliche Zuteilung von Genussscheinen oderBarwerten gemäss Plan für die Zyklen PSP 2006–2008 bzw. 2007–2009 wird der Verwaltungsratnach Beendigung des Berichtsjahres 2008 bzw. 2009entscheiden. Ende des Jahres 2007 wären aus denProgrammen der Jahre 2006 und 2007 keine Zu-teilung von Genussscheinen erfolgt und die inder Tabelle auf Seite 57 enthaltenen Werte hättenum die entsprechenden Beträge reduziert werdenkönnen. Ziel dieser Programme ist es jedoch, einenAnreiz für die Teilnehmenden zu schaffen, um einekontinuierliche Wertsteigerung zu erzielen.

Am 31. Dezember 2007 endete der dreijährigeZyklus des PSP 2005–2007. Aufgrund der über diegesamte Periode erzielten Ergebnisse wurde denBeteiligten gemäss Plan die doppelte AnzahlGenussscheine zugesprochen (Details siehe TabelleSeite 57).

Im beendeten PSP-Programm 2005–2007 (basie-rend auf einem beweglichen Durchschnittswertvon drei Monaten mit konstanten Wechselkursen)belegte Roche am Ende im Vergleich zu den imgleichen Markt tätigen Unternehmen14) die 3. Posi-tion.

tee) bzw. durch den Verwaltungsrat ist auf Seite 53dieses Entschädigungsberichtes beschrieben.

Die Konzernleitungsmitglieder12) erhielten im Jahr2007 die in den auf den Seiten 55 bis 59 stehendenTabellen detailliert aufgeführten Gehaltszahlun-gen, Boni, S-SARs und Genussscheine. Zusätzlicherhielt jedes Konzernleitungsmitglied zu Beginndes Jahres 2007 je 2 Inhaberaktien im Wert von522 Franken.

Zusätzlich erhalten die Konzernleitungsmitglie-der je eine pauschale Spesenentschädigung, die30 000 Franken und für den Vorsitzenden derKonzernleitung 50 000 Franken pro Jahr beträgt.Die Konzernleitungsmitglieder haben 2007 insge-samt 200 000 Franken als pauschale Spesenentschä-digungen erhalten.

C. Beteiligungsprogramm Performance SharePlan (PSP)Die Mitglieder der Konzernleitung und andereMitglieder des Topmanagements (zurzeit rund100 Personen weltweit) partizipieren am PSP-Programm.

Seit 2006 weist der Plan sich überschneidendeLeistungszyklen von jeweils drei Jahren auf, wobeijedes Jahr ein neuer Zyklus beginnt. Im Jahr 2007bestanden daher drei separate Zyklen (PSP 2005–2007, PSP 2006–2008 und PSP 2007–2009), wobeider PSP 2005–2007 per 31. Dezember 2007 endete.

Nach den Bestimmungen des PSP-Programmswurde eine Anzahl Genussscheine für die Teilneh-menden für jeden Zyklus reserviert. Die tatsäch-liche Zuteilung der Wertpapiere ist abhängig davon,ob und in welchem Ausmass Roche-Titel (Aktienund Genussscheine) die durchschnittliche Kapital-rendite von Wertpapieren der Vergleichsgruppe13)

übertreffen. Der Vergleich wird auf der Basis vonMarktpreis und Dividendenrenditen durchgeführt,d.h. des Total Shareholder Return (TSR). Um denEffekt kurzfristiger Marktpreisschwankungen zureduzieren, basiert der TSR auf dem durchschnitt-lichen Marktwert der letzten drei Monate (Oktoberbis Dezember) vor dem Beginn des Leistungszyklusim Vergleich zum Durchschnitt der letzten dreiMonate (Oktober bis Dezember) des Leistungs-zyklus. Für den Fall, dass eine Anlage in Roche-

12) Zur Funktion der einzelnen Mitglieder siehe Seite 47.13) Siehe Fussnote 1, Seite 53.14) Siehe Fussnote 1, Seite 53.

Page 60: Innovation für die Gesundheit

57Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Wertentwicklung Roche 2005–2007

DurchschnittlicheTSR-WertentwicklungVergleichsgruppe1)

Roche-TSR

1) Aktienkurse in CHF zu konstanten Wechselkursen. TSR = Aktienkursveränderung plus Dividenden.

Roche-Marktkapitalisierung in Milliarden CHF

Kurs Roche-Titel in CHF Genussschein 130,90 195,60

171113

Aktie 150,00 213,00

31. Dez. 20071. Jan. 2005 31. Dez. 20071. Jan. 2005

Total Shareholder Return (TSR)

Der Wert von CHF 1001) investiert

am 1. Januar 2005 120

140

180

80

40

0

100

155

100

134

Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP)

Ausgabe von 2007 2006Nach Plan Nach Plan GS im Gesamtwert- Gesamtwert-reservierte reservierte Rahmen des Annahme aus Annahme aus

GS im GS im PSP 2005–2007 PSP (2005–200715), PSP (2005– 2005Rahmen des Rahmen des (Gesamtzahl 2006–200816) und 200718) und Wert aus PSP

PSP 2007–2009 PSP 2006–2008 für die Dauer 2007–200917)) 2006–200819)) (2005–200720))(Anzahl) (Anzahl) von 3 Jahren) (Wert in CHF) (Wert in CHF) (Wert in CHF)

F. B. Humer 9 185 10 365 96 056 7 537 511 6 938 649 6 262 851

W. M. Burns 3 046 2 578 19 114 1 612 918 1 414 318 1 246 233

E. Hunziker 3 046 2 750 23 416 1 904 622 1 706 023 1 526 723

G. A. Keller 1 370 1 203 8 760 738 912 649 587 571 152

J. K. C. Knowles 2 056 2 148 16 726 1 364 636 1 230 585 1 090 535

S. Schwan 1 218 1 117 6 212 557 264 477 851 405 022

Total 19 921 20 161 170 284 13 715 863 12 417 013 11 102 516

15) Wert für 2007: berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31.12. 2007 (von CHF 195,60/Genussschein [GS]) auf Anzahlgemäss Plan zugeteilter GS und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1⁄3 für 2007.

16) Wertannahme für 2007: berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31.12. 2007 (von CHF 195,60/Genussschein [GS]) aufAnzahl reservierter GS, vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31.12. 2008 gemässPlan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1⁄3 für 2007. Der Verwaltungsrat wird per 31.12. 2008 über die Zuteilung derreservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen.

17) Wertannahme für 2007: berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31.12. 2007 (von CHF 195,60/Genussschein [GS]) aufAnzahl reservierter GS, vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31.12. 2009 gemässPlan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d .h. 1⁄3 für 2007. Der Verwaltungsrat wird per 31.12. 2009 über die Zuteilung derreservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen.

18) Wert für 2006: berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31.12. 2007 (von CHF 195,60/Genussschein [GS]) auf Anzahlgemäss Plan zugeteilter GS und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1⁄3 für 2006.

19) Wertannahme für 2006: berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31.12. 2007 (von CHF 195,60/Genussschein [GS]) aufAnzahl reservierter GS, vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31.12. 2008 gemässPlan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1⁄3 für 2006. Der Verwaltungsrat wird per 31.12. 2008 über die Zuteilung derreservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen.

20) Wert für 2005: berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31.12. 2007 (von CHF 195,60/Genussschein [GS]) auf Anzahlgemäss Plan zugeteilter GS und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1⁄3 für 2005.

Page 61: Innovation für die Gesundheit

58 Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Bonus in der Höhe von 390 000 Franken für dasJahr 2006 ausbezahlt. Ferner wurden ihm zu Beginndes Jahres 2007 pro rata 12 212 Genussscheine ausPSP-Plänen zugeteilt.

Franz B. Humer, Erich Hunziker, William M. Burnsund Jonathan K.C. Knowles haben für ihre Verwal-tungsratsmandate von Chugai im Jahr 2007 zusam-men USD 207 500 (249 000 Franken) erhalten.

Daneben wurden keine weiteren Entschädigungenan Mitglieder der Konzernleitung oder ehemaligeMitglieder der Konzernleitung geleistet.

F. Höchste GesamtentschädigungVerwaltungsratspräsident und CEO Franz Humerhat 2007 die höchste Gesamtentschädigung unterden Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglie-dern erhalten (vgl. «Entschädigung der Konzernlei-tungsmitglieder», Seite 55 bis 59). Unter Vorbehaltvon Änderungen in der Zuteilung bzw. Berechnungder sich über drei Jahre erstreckenden PerformanceShare Plan 2007–2009 bzw. 2006–2008 entwickel-ten sich seine Bezüge gemäss Tabelle «HöchsteGesamtentschädigung», Seite 59.

Franz Humer wird nach Übergabe seiner exeku-tiven Funktion als CEO anlässlich der General-versammlung 2008 als Verwaltungsratspräsidentkeine neuen S-SARs bzw. Genussscheine aus neuenPSPs erhalten und scheidet somit aus den Optionenund PSP-Programmen per 2008 aus. Er bezieht dasBasisgehalt und den zugesprochenen Bonus.

Die Marktkapitalisierung von Roche erhöhte sichvon 113 Milliarden Franken am 1. Januar 2005um 58 Milliarden Franken oder 51,3 % auf 171 Mil-liarden Franken per 31. Dezember 2007 bei einerDividendenausschüttung von insgesamt 6,813 Mil-liarden Franken (2005: 1,725 Milliarden Franken,2006: 2,156 Milliarden Franken, 2007: 2,932 Mil-liarden Franken).

D. Indirekte LeistungenIm Rahmen der beruflichen Vorsorge und des welt-weiten Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (RocheConnect) wurden den Konzernleitungsmitgliedern2007 bei den verschiedenen Einrichtungen diein der Tabelle «Indirekte Leistungen 2007» aufge-führten Arbeitgeberbeiträge gutgeschrieben.

Mit Roche Connect wird den Mitarbeitenden dieMöglichkeit gegeben, um 20% ermässigte Roche-Genussscheine zu erwerben. Die Teilnahme ist frei-willig, wobei max. 10% des Jahresgehalts in RocheConnect investiert werden können. Die so erworbe-nen Genussscheine sind für eine gewisse Zeit gesperrt.In der Schweiz beträgt diese Sperrfrist vier Jahre.

E. Weitere Entschädigungen, Vergütungen oderOrgandarlehenZwei ehemalige Konzernleitungsmitglieder erhiel-ten im Jahr 2007 Rentenzahlungen in der Höhe von2 032 328 Franken.

Heino von Prondzynski, der per Ende 2006 aus demUnternehmen ausschied, erhielt im Jahr 2007 einen

Indirekte Leistungen 2007

Zahlungen fürPensionskassen/MGB21) AHV/IV/ALV22) Roche Connect Steuerberatung

(in CHF) (in CHF) (in CHF) (in CHF)

F. B. Humer 1 377 28423) 737 421 50 004 111 312

W. M. Burns 626 816 203 094 30 000 12 352

E. Hunziker 586 919 393 632 49 992 –

G. A. Keller 350 558 111 404 22 500 –

J. K. C. Knowles 914 854 305 890 22 500 19 981

S. Schwan 505 323 128 764 25 835 3 948

Total 4 361 754 1 880 205 200 831 147 593

21) MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.22) Alters- und Hinterlassenen-, Invaliden- und Arbeitslosenversicherung.23) Angesichts der neuen gesetzlichen Bestimmungen des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und

Invalidenvorsorge (BVG) wurde die Einzahlung zugunsten von Franz B. Humer auf 1 377 284 Franken limitiert. Bestehendevertragliche Vereinbarungen führen zu einer zusätzlichen Rückstellung von 1 530 884 Franken durch die Gesellschaft.

Page 62: Innovation für die Gesundheit

59Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

Daneben hielten Ende des Geschäftsjahres die Ver-waltungsratsmitglieder und ihnen nahe stehendePersonen bzw. die Konzernleitungsmitglieder undihnen nahe stehende Personen die in der Tabelle«Beteiligungen» individuell ausgewiesenen Aktienund Genussscheine.

(1.4) Optionen bzw. Stock-settled StockAppreciation Rights (S-SARs)Per 31. Dezember 2007 hielten die Konzernlei-tungsmitglieder die in der Tabelle «Optionen bzw.S-SARs» Seite 61 aufgeführten Optionen bzw. ab1.1.2005 S-SARs.

Die darin aufgeführten Optionen wurden vonRoche als Mitarbeiteroptionen begeben. Sie er-mächtigen im Verhältnis 1 :1 zum Bezug einesGenussscheins.

Der Ausübungspreis der aufgeführten Optionenentsprach dabei gemäss dem mehrjährigen Options-plan dem jeweiligen Schlusskurs des Genussscheinsam letzten Handelstag vor der jährlichen Bilanz-

G. Gesamtentschädigung an dieKonzernleitungDie Gesamtsumme der 2007 an Mitglieder desKonzernleitung bezahlten Entschädigungen beträgt51 277 789 Franken36).

(1.3) BeteiligungenDie Verwaltungsratsmitglieder André Hoffmannund Andreas Oeri sowie diesen nahe stehende Per-sonen aus den Gründerfamilien sind in einem Aktio-närspool verbunden, der per Ende 2007 80 020 000Aktien (50,01% der ausgegebenen Aktien) hielt.André Hoffmann nimmt die Aufgabe des Pool-Sprechers wahr. Detaillierte Angaben über den Poolfinden sich im Finanzbericht, Anmerkung 33 «Be-ziehungen zu nahe stehenden Unternehmen undPersonen» zur konsolidierten Jahresrechnung desRoche-Konzerns (Seite 116) und in Anmerkung 4 imAnhang der Jahresrechnung der Roche Holding AG(«Bedeutende Aktionäre», Seite 133).

Höchste Gesamtentschädigung (in CHF)

2007 2006 2005

Barauszahlung (Salär+Bonus) 9 030 00024) 7 530 000 7 030 000

Optionen bzw. ab 2005 S-SARs

(Ausgabewert gemäss Black-Scholes-Methode25) minus 11%) 1 780 140 1 779 824 1 779 389

Performance Share Plan (2005–2007), (2006–2008) bzw. (2007–2009)26) 7 537 51127) 6 938 64928) 6 262 85129)

Pensionskassen/MGB30) 2 908 16831/33) 2 858 44732/33) 2 723 26133)

Roche Connect 50 004 50 004 50 004

Total (Wert) 21 641 65734) 19 380 36135) 17 845 505

24) Einschliesslich 300 000 Franken Verwaltungsratshonorar (siehe Seite 54).25) Berechnung gemäss Black-Scholes-Methode, siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)»,

Seite 59 bis 61.26) Siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, C. Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP)», Seite 56.27) Wertannahme für das Jahr 2007 bestehend aus dem Wert der nach Plan zugeteilten GS für PSP 2005–2007 und der Wert-

annahmen für PSP 2006–2008 bzw. PSP 2007–2009.28) Wertannahme für das Jahr 2006 bestehend aus dem Wert der nach Plan zugeteilten GS für PSP 2005–2007 und der Wert-

annahme für PSP 2006–2008.29) Wert für das Jahr 2005 für nach Plan zugeteilte GS für PSP 2005–2007.30) MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.31) Inklusive Rückstellung, siehe Fussnote 23, Seite 58.32) Inklusive Rückstellung, siehe Geschäftsbericht 2006, Fussnote 16, Seite 59.33) Einzahlungen in Vorsorgeeinrichtungen.34) Inklusive pauschale Spesenentschädigung (CHF 50 000), Zahlungen für Steuerberatung (CHF 111 312) und Entschädigung

für Chugai-Verwaltungsratsmandat (USD 145 000 [CHF 174 000]) sowie CHF 522 (Wert von zwei erhaltenen Inhaberaktien).35) Inklusive pauschale Spesenentschädigung (CHF 50 000) und Entschädigung für Chugai-Verwaltungsratsmandat

(USD 138 750 [CHF 173 437]).

36) Siehe «Entschädigung der Konzerleitungsmitglieder»,(A-F) exklusive AHV/IV/ALV, Seite 55 bis 59.

Page 63: Innovation für die Gesundheit

60 Jahresbericht 2007

Die in der auf Seite 61 stehenden Tabelle «Optionenbzw. S-SARs» aufgeführten S-SARs wurden per1. Januar 2005 anstelle von Optionen eingeführt.Der S-SAR ist das Recht, an der Wertsteigerungeines Genussscheins zwischen Zuteilungsdatumund Ausübungsdatum teilzuhaben. Der Aus-übungspreis der aufgeführten S-SARs entsprichtdabei gemäss dem mehrjährigen Plan dem jewei-ligen Schlusskurs des Genussscheins am erstenHandelstag nach der jährlichen Bilanzmedien-konferenz. S-SARs werden innerhalb von dreiJahren ab Zuteilung zur Ausübung frei, d.h., einDrittel wird ein Jahr, ein Drittel zwei Jahre und einDrittel drei Jahre ab Zuteilung zur Ausübung frei.Nachdem die S-SARs zur Ausübung freigegeben

medienkonferenz. Sämtliche aufgeführten Optio-nen sind nicht handelbar. Ein Drittel der Optionenbleibt jeweils während eines Jahres, ein Drittelwährend zweier Jahre und ein Drittel währenddreier Jahre gesperrt. Bei einem freiwilligen Aus-scheiden (ausgenommen bei Pensionierung) ver-fallen gesperrte Optionen ohne Gegenleistung,während frei gewordene Optionen in einem be-schränkten Zeitraum auszuüben sind. Der Wertder Optionen wird bei Ausgabe nach der Black-Scholes-Methode und unter Annahme einerHandelbarkeit sowie unter Berücksichtigung einesAbzugs von 11% angesichts der Sperrfrist derOptionen von durchschnittlich zwei Jahren be-rechnet.

Entschädigungsbericht

Beteiligungen (per 31. Dezember 2007)

Beteiligungen naheAktien Genussscheine stehender Personen Andere

Verwaltungsratsmitglieder (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl/Art) (Anzahl)

F. B. Humer 3 58 886 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)

B. Gehrig 50 50 – –

A. Hoffmann –* 365 200 - 250 000 UBS Long/Short Certificate

on Roche Bearer Shares versus

Roche Non-Voting Equity securities

(ISIN: CH0026480100, Valor: 2 648010)

P. Baschera 1 – – –

J. I. Bell 300 1 647 – –

P. Brabeck-Letmathe 800 2 195 – –

L. J. R. de Vink – – – 1 000 American Depository Receipts

(ADR), RHHBY, US ISIN: US7711951043

W. Frey 72 500 – – –

D. A. Julius 350 1 250 – –

A. Oeri 90 000* 1 640 460 – 250 000 UBS Long/Short Certificate on

Roche Bearer Shares versus Roche Non-

Voting Equity securities (Valor: 2 648 010)

W. Ruttenstorfer 1 000 – – –

H. Teltschik 385 – – –

B. Weder di Mauro 200 – – –

Total 165 589 2 069 688 –

Konzernleitungsmitglieder

W. M. Burns 3 34 249 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)

E. Hunziker 3 19 928 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)

G. A. Keller 253 11 625 210 Genussscheine Optionen, S-SARs siehe (1.4)

J. K. C. Knowles 3 27 366 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)

S. Schwan 3 2 148 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)

Total 265 95 316 210 Genussscheine

(* = zusätzlich zu den im Aktionärspool gehaltenen Aktien.)

Page 64: Innovation für die Gesundheit

61Jahresbericht 2007

Entschädigungsbericht

worden sind, können diese bis sieben Jahre abZuteilung ausgeübt werden, d.h. der Gewinn inGenussscheine umgewandelt werden. Im vorge-nannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs ver-fallen ersatzlos. Der Wert der S-SARs wird beiAusgabe nach der Black-Scholes-Methode undunter Annahme einer Handelbarkeit sowie unterBerücksichtigung eines Abzugs von 11% angesichtsder Sperrfrist von durchschnittlich zwei Jahrenberechnet.

Der Ausübungspreis, die Ablauffrist und der Zu-teilungswert sowohl für Optionen als auch für S-SARs sind in der oben stehenden Tabelle«Optionen bzw. S-SARs» aufgeführt. In der Tabelle«Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, B.Stock-settled Stock Appreciation Rights (S- SARs)»,Seite 55, wurde die Anzahl Optionen und S-SARsnach der Berechnungsmethode zum Zeitpunkt derAusgabe als Wert eingesetzt.

Optionen bzw. S-SARs

Anzahl per 31. Dezember 2007 gehaltener Optionen (bzw. ab 2005 Anzahl S-SARs) der Konzernleitungsmitglieder

200737) 200637) 200537) 200438) 200338) Total

F. B. Humer 48 651 52 317 85 179 55 775 – 241 922

W. M. Burns 48 651 26 160 34 074 14 874 17 353 141 112

E. Hunziker 48 651 26 160 34 074 20 915 – 129 800

G. A. Keller 24 327 15 696 8 259 4 000 – 52 282

J. K. C. Knowles 24 327 15 696 25 554 – – 65 577

S. Schwan 29 190 15 696 4 98338) 1 864 1 635 53 368

Total Anzahl 223 797 151 725 192 123 97 428 18 988 684 061

Ausübungspreis (CHF) 229,60 195,00 123,00 129,50 77,80

Kurs je Genussschein

per 31. Dezember 2007 (CHF) 195,60

Ablauf 8. 2. 2014 2. 2. 2013 3. 2. 2012 3. 2. 2011 25. 2. 2010

Zuteilungswert pro Option

bzw. ab 2005 pro S-SAR in CHF

(Wert gemäss Black-Scholes-Methode minus 11%) 36,59 34,02 20,89 31,92 16,27

37) S-SARs.38) Optionen.

Page 65: Innovation für die Gesundheit

Der Aufbau und die Pflege von Beziehungen mitdiesen Gruppen helfen uns, deren Bedürfnissebesser zu verstehen und zu berücksichtigen. IhreMeinungen fliessen in unsere Geschäftsstrategieund unsere operativen Entscheidungen ein, umfür sie und für unser Unternehmen den grösstenNutzen zu erzielen. Die nachstehende Tabelle gibteinen Überblick über unsere Anspruchsgruppen,unsere gemeinsamen Interessen und die Formendes Dialogs mit ihnen.

Zu unseren Anspruchsgruppen gehören MillionenMenschen in der ganzen Welt, die unsere Produktenutzen oder die Risiken unserer Geschäftstätigkeitmit uns teilen:

Patientinnen und Patienten, Ärzte, Mitarbeitende,Anteilseigner, Regierungen und Aufsichtsbehör-den, Nichtregierungsorganisationen, Nachbarn anunseren Standorten sowie Zulieferer und Geschäfts-partner.

62 Jahresbericht 2007

Im Dialog mit unserenAnspruchsgruppen

Im Dialog mit unseren wichtigsten Anspruchsgruppen

Anspruchsgruppe Wichtigste gemeinsame Interessen Beispiele für Zusammenarbeit 2007

Patientinnen • Patientensicherheit und Produktqualität • Klinische Studien (www.roche-trials.com)

und Patienten • Zugang zur Gesundheitsversorgung • Zusammenarbeit mit Patientengruppen

• Klinische Studien und Ethik • Produktionsmaterial

• Klare und zuverlässige • Weltweite Informationskampagnen

• Produktinformation • Webseiten wie www.accu-chek.de

Ärzte und • Klare und zuverlässige • Klinische Studien (www.roche-trials.com)

medizinische • Produktinformation • Weltweite Informationskampagnen

Fachkräfte • Patientensicherheit und Produktqualität • Anlässe, Workshops und Kongresse

• Zugang zur Gesundheitsversorgung • Persönliche Treffen

• Klinische Studien und Ethik • Webseiten für einzelne Produkte und spezielle Webseiten

• Verantwortungsvolle Marketing-Praxis

Kostenträger im • Patientensicherheit und Produktqualität • Veröffentlichung von Daten aus unseren klinischen Studien

Gesundheitswesen • Zugang zur Gesundheitsversorgung • Persönliche Treffen

• Wert und Kosteneffektivität • Gemeinsame Unterstützung von lokalen Initiativen Dritter

• Medizinischer Nachweis/Ergebnisse • im Bereich Gesundheitserziehung

• klinischer Studien

Regierungen und • Öffentliche Gesundheitspolitik • Mitgestaltung der öffentlichen Gesundheitspolitik und der

Aufsichtsbehörden • und gesetzliche Vorgaben • den Sektor betreffenden Vorschriften durch Lobbyarbeit

(lokal, regional • Patientensicherheit und Produktqualität • Mitgliedschaft in Branchenverbänden

und national) • Gesundheitsökonomie und • Anlässe, Workshops und Kongresse

• Kosteneffektivität • Bereitstellung von Know-how durch Roche

• Medizinische Vorteile • Direktes Engagement, Webseite und Berichte

• (z.B. personalisierte Medizin)

• Verantwortungsvolle Marketing-Praxis

• und Compliance

• Transparente und zuverlässige

• Informationen

Page 66: Innovation für die Gesundheit

63

Im Dialog mit unseren Anspruchsgruppen

Jahresbericht 2007

Anspruchsgruppe Wichtigste gemeinsame Interessen Beispiele für Zusammenarbeit 2007

Unsere • Vergütungen und Zuwendungen • Interne Kommunikation und Intranet

Mitarbeitenden • Ausbildung und Entwicklung • Leistungsbewertungen

• Leistungsmanagement • Gewerkschaften und Betriebsräte

• Chancengleichheit • Freiwilliges Engagement der Mitarbeitenden

• Vereinbarkeit von Familie und Beruf • Mitarbeiterbefragungen und internes Vorschlagswesen

• Gesundheit und Sicherheit • Zusatzleistungen für die Mitarbeitenden und

• Freistellungsprogramme

Investoren • Ergebnis • Generalversammlung

• Shareholder Return • Vierteljährliche Berichterstattung über Umsatzentwicklung

• Corporate Governance • Zusammenkünfte, Anlässe und Roadshows

• Nachhaltige Geschäftsstrategie • Beantwortung von Investorfragebögen

• Risiko- und Chancenmanagement • Regelmässige Investor Updates

• Forschungs- und Entwicklungspipeline • Webseite: www.roche.com/de/investors

Zulieferer und • SGU-Politik, Infrastruktur und Leistung • Fragebögen

Geschäftspartner • Nachhaltiges Geschäftsmodell • Audits vor Ort

• Langfristige Partnerschaft • Unterstützung und Ausbildung für Zulieferer

Nichtregierungs- • Zugang zur Gesundheitsversorgung • Persönlicher Dialog

organisationen • Patientensicherheit und • Partnerschaftsprogramme

(NRO) und • Produktqualität • Weitergabe von Fachwissen und/oder Mitteln

Interessengruppen • Geschäftsethik • Anlässe und Kongresse

• Menschenrechte • Mitgliedschaft in Branchenverbänden

• Verantwortungsvolle Tierversuche

• Offener und transparenter Dialog

Nachbarn an • Karrierechancen • Programme zur Gesundheitserziehung

unseren Standorten • Beitrag zur Gesellschaft • Direkte Beteiligung an lokalen Ereignissen

• Vermeidung von Lärm • Unterstützung der naturwissenschaftlichen Bildung

• und Umweltverschmutzung • Finanzielle Förderung lokaler Aktivitäten

• Bildung in den Naturwissenschaften

Medien • Geschäftsergebnis • Pressemitteilungen

• Einführung neuer Produkte • Medienveranstaltungen und –briefings

• Zugang zur Gesundheitsversorgung • Interviews

• Produktqualität • Journalismus-Preise

• Veröffentlichung von Ergebnissen

• Webseite: www.roche.com/media

Wissenschaft und • Medizinische Innovationen durch • Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen

Akademie • Forschungszusammenarbeit • Stipendien und Arbeitsplätze für Promovierte

• Bildung und Ausbildung • Veröffentlichung von Forschungsergebnissen

• Ethik in Forschung und Entwicklung • Medizinische Kongresse

• Verantwortungsvolle Tierversuche • Bildungsmaterial und Unterstützung

• Weitergabe von Wissen

Page 67: Innovation für die Gesundheit

64 Jahresbericht 2007

Anämie. Anormal niedrige Konzentration roter Blutkörperchen; meist infolge einer chronischenNierenerkrankung oder einer Chemotherapie bei Krebspatienten. Weltweit sind mehr als 500 Millionen Menschen von diesem Leiden betroffen, das zu Erschöpfungszuständen führenund die Lebensqualität erheblich einschränken kann. Gentechnisch hergestellte Medikamentevon Roche korrigieren die Blutarmut, indem sie die Bildung roter Blutkörperchen anregen undso auch mögliche Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten oder die Verschlechterung derÜberlebensaussichten von Krebspatienten verhindern.

Dialyse-Verfahren mit Verabreichung von NeoRecormon nach einer Chemotherapie

Page 68: Innovation für die Gesundheit

65Jahresbericht 2007

regulär erhältlich sind. Wir führen klinischeStudien nur in Ländern durch, in denen ein Antragauf Zulassung des Arzneimittels vorgesehen ist.

2007 nahmen weltweit mehr als 17 000 Kranken-häuser und Kliniken an über 100 klinischen Stu-dien von Roche teil, wodurch 201 752 Patientenkostenlos Medikamente und Betreuung erhielten.

Zugang für die Bedürftigsten

Gerade in den ärmsten Ländern sind Krankheitenweit verbreitet, und der Zugang zur Gesundheits-versorgung ist eingeschränkt. Dafür gibt es vieleGründe – fehlende Infrastruktur, Mangel an Ärztenund Labors oder auch der Preis von Arzneimitteln.Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Zugang zuunseren Medikamenten in ressourcenschwachenLändern mit folgenden Mitteln dauerhaft zuverbessern:

• faire Patent- und Preispolitik,• partnerschaftliche Zusammenarbeit mit

Regierungen, NRO und weiteren Akteuren,• Ausbildung und Weitergabe von Wissen.

Wir brauchen Patente, damit gewährleistet ist, dasswir für unsere hohen Investitionen in Innovationentschädigt werden. So können wir weiterhin neueArzneimittel und diagnostische Tests entwickeln,die Leben retten und verlängern. Um jedochden Zugang für die Bedürftigsten zu verbessern,verzichten wir in den von den Vereinten Nationenals am wenigsten entwickelte Länder eingestuftenStaaten sowohl auf die Anmeldung von Patentenfür neue Produkte als auch auf die Durchsetzungbestehender Patentrechte.

In diesen Ländern vertreiben wir unsere Medika-mente Viracept und Invirase für die Zweitlinien-therapie bei HIV/Aids zu No-Profit-Preisen. AuchValcyte, unser Arzneimittel zur Behandlung derCMV-Retinitis – einer bei Menschen mit HIV/Aidshäufig auftretenden Augenerkrankung – stellen wirgemeinnützige HIV/Aids-Behandlungsprogramme

Unseren wichtigsten Beitrag für die Gesellschaftleisten wir mit unseren Produkten – sie helfenvielen Menschen, Krankheiten zu verhüten und zuheilen, die Genesung voranzutreiben und Symp-tome zu lindern und damit die Lebensqualität derPatienten zu erhöhen und Leben zu retten.

Unsere Produkte bieten auch wirtschaftliche Vor-teile, indem Behandlungszeiten verkürzt und Klinik-aufenthalte auf ein Minimum reduziert werden,so dass die Patienten schneller wieder ihrer Er-werbstätigkeit nachgehen können.

Jedoch sind die Bedürfnisse und Standards inBezug auf die Gesundheitsversorgung weltweit sehrunterschiedlich. Das Gleiche gilt für die öffentlicheWahrnehmung der Ursachen, die Prävention unddie Behandlung von Krankheiten. Alle Beteiligtenmüssen ihren Beitrag dazu leisten, den Zugangzur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Bei derErbringung von Gesundheitsleistungen ist dieHealthcare-Industrie einer von vielen Akteuren.Mit der Entdeckung und Entwicklung von Arz-neimitteln und diagnostischen Tests nehmen wirunsere Verantwortung ernst, für Patienten neueLösungen für noch nicht befriedigend therapier-bare Krankheiten zu suchen. Gemeinsam mitanderen wichtigen Akteuren wie regionalen undlokalen Verwaltungen, Nichtregierungsorganisa-tionen (NRO) und Ärzten entwickeln wir zudemProgramme für die jeweiligen Regionen, um denZugang für alle Menschen zu verbessern, die unsereProdukte benötigen.

Weltweiter Zugang zur Gesundheitsversorgung

Wir vertreiben unsere Produkte in rund 180 Län-dern, in denen die Patienten sie über Ärzte,Krankenhäuser und Apotheken erhalten können.

Patienten, die an klinischen Studien mit neuenTests und Medikamenten teilnehmen, erhaltendie betreffenden Produkte kostenlos. Bei Bedarfwerden sie ihnen auch nach Abschluss der Studieweiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt, bis sie

Zugang zurGesundheitsversorgung

Page 69: Innovation für die Gesundheit

66 Jahresbericht 2007

Zugang zur Gesundheitsversorgung

in Bangladesch, Kenia, Tansania und Simbabwebekannt gegeben. Seit der Einführung der TTI imJanuar 2006 sind damit neun Hersteller in dasProgramm aufgenommen worden. Diese könnenihr neu erworbenes Know-how auch bei derHerstellung anderer Produkte nutzen, wie Archi-bald Chimuka, Director of Regulatory Affairsder Firma Varichem Pharmaceuticals in Simbabweerläutert:

«Für uns gehen die Vorteile über die Herstellung vonSaquinavir hinaus, die TTI verbessert unsere techni-schen Abläufe und Qualitätssysteme insgesamt».

Pilot-Ausbildungsprogramm für NRO: Das RocheCentre for Applied Development bietet Dienst-leistungen in den Bereichen klinische Pharma-kologie, Probenhandling und Management vonArzneimittellieferungen. Es unterhält Partner-schaften mit NRO, um diese bei der Schaffung vonKapazitäten im Gesundheitswesen in den Entwick-lungsländern zu unterstützen. Wir bieten Apothe-kern und Ärzten aus den ärmsten Entwicklungs-ländern drei- bis sechsmonatige Aufenthalte in derklinischen Pharmakologie bei Roche an. Im Mittel-punkt der Ausbildung stehen die Anforderungenbezüglich der Registrierung von Arzneimitteln,gute klinische Praxis und die Medikamentenent-wicklung sowie die Durchführung von Phase-I-Studien. Nach der Schulung wenden die Teil-nehmer ihre neu erworbenen Kenntnisse bei derDurchführung klinischer Studien in ihren Heimat-ländern an.

Zusammenarbeit mit Gesundheitsorganisationen:Roche arbeitet mit internationalen Gesundheits-organisationen zusammen, um den Zugang zuLabordienstleistungen zu verbessern. Mit Einrich-tungen wie der Clinton-Stiftung stellen wir derHIV/Aids-Initiative nachhaltige diagnostischeLösungen für die Frühdiagnostik bei Kleinkindernin 35 ressourcenarmen Ländern zur Verfügung.Unsere innovative Dried-blood-spot-Technologiehat den Zugang zu Labortests und HIV-Betreuungfür Menschen in ländlichen Gebieten weiter ver-bessert. Andere Initiativen betreffen die HIV-Überwachung von Patienten im Rahmen staat-licher antiretroviraler Programme, die Entwicklungvon Methoden zur Untersuchung auf Tuberkuloseund resistente Stämme sowie die Stärkung von

in den am wenigsten entwickelten Ländern und inAfrika südlich der Sahara zu einem erheblich redu-zierten Preis zur Verfügung.

Medikamentenspenden sind kein wesentlichesElement unserer Strategie, da sie die medizinischeBehandlung nicht nachhaltig unterstützen. ImGegensatz zur Hilfe bei Katastrophen mit Lebens-mitteln, Schmerzmitteln und Impfstoffen erfor-dern chronische Erkrankungen wie HIV/Aidseine lebenslange Überwachung und Behandlung.Wir halten es für unmoralisch, Medikamente zuspenden, wenn eine dauerhafte Versorgung bezie-hungsweise die klinische Überwachung ihrer Ein-nahme nicht gewährleistet ist.

Stattdessen beteiligen wir uns an zahlreichen Pro-grammen zum langfristigen Ausbau der vorhan-denen Ressourcen, des Wissens und Know-howsin Entwicklungsländern. Auf den aktuellen Standeiniger unserer wichtigsten Zugangsprogrammesoll im Folgenden eingegangen werden:

Cambodia Treatment Access Programme (CTAP):Diese öffentlich-private Partnerschaft unterstütztden Kampf gegen HIV/Aids. 2007 übernahmRoche die gesamten Betriebskosten des CTAP-Behandlungszentrums in Phnom Penh für einweiteres Jahr. Das kambodschanische Gesundheits-ministerium ist bemüht, weitere nationale undinternationale Geber zu finden, um die Klinikdabei zu unterstützen, von der Finanzierungdurch Roche gänzlich unabhängig zu werden. SeitSeptember 2006 wurden mehr als 1700 Patientenam neuen Standort behandelt.

Technologietransfer-Initiative (TTI): Mit Hilfe derTTI geben Mitarbeitende von Roche das technischeKnow-how in Bezug auf die Herstellung unseresPräparats Saquinavir zur Zweitlinientherapie beiHIV kostenlos an lokale Hersteller in den amwenigsten entwickelten Ländern und in Afrikasüdlich der Sahara weiter. Das Medikament kannvon den Partnern dann für den Einsatz in diesenLändern gebührenfrei produziert werden, da wirgemäss unserer Politik dort auf die Durchsetzungunserer Patentrechte verzichten. Im Jahr 2007 wur-den mit zwei weiteren Herstellern in Äthiopien undSimbabwe Verträge unterzeichnet, und Anfang2008 wurden vier weitere Verträge mit Partnern

Page 70: Innovation für die Gesundheit

67Jahresbericht 2007

Zugang zur Gesundheitsversorgung

Avastin ins Leben. Hierbei erhalten Krebspatienten,denen Avastin in einer von der US-Arzneimittel-behörde FDA genehmigten Indikation verschriebenwurde, das Mittel für den Rest des Jahres kostenfrei,sobald ihre Dosis innerhalb von zwölf Monaten10 000 mg Avastin übersteigt. Das Programm stehtallen Patienten offen, die mit Avastin behandeltwerden, und ist nicht an einen Krankenversiche-rungsschutz gebunden.

Roche unterstützt in den USA auch das Programm«Home Away from Home» der National Founda-tion for Transplants. Dieses Programm stelltTransplantationspatienten und deren Familien-

Handlungskompetenz, zum Beispiel mit Hilfeunserer Bildungsakademien.

Transfer der Rochagan-Technologie: 2003 gabenwir die Technologie zur Herstellung von Rochagan– dem einzigen im Handel erhältlichen Mittelgegen die Chagas-Krankheit – an die brasilianischeRegierung weiter. Es ist vorgesehen, dass siedas Medikament weltweit vertreibt, nachdemRoche nunmehr die Produktion eingestellt hat.Im November 2007 übergab der staatliche Her-steller dem Gesundheitsministerium die für denVertrieb in Brasilien vorgesehene erste Chargevon 200 000 Behandlungseinheiten. Der Wert derSchenkung dieser Technologie wird auf mehr alseine Million Franken geschätzt.

Eine vollständige Liste unserer Programme zurVerbesserung des Zugangs zu Arzneimitteln undzum Transfer von Know-how finden Sie im Internetunter www.roche.com/de/sus-access_summary.

Zugang in Ländern mit niedrigem mittleremEinkommen

Wir sind uns bewusst, dass einige entwickelteLänder ebenfalls Unterstützung benötigen, um Ge-sundheitsversorgung allen zugänglich zu machen,die sie benötigen. In Ländern mit geringem oderniedrigem mittlerem Einkommen – laut Definitionder Weltbank insgesamt 56 Staaten – bieten wirunsere Präparate zur HIV-Zweitlinientherapieweiterhin zu reduzierten Preisen an.

Zugang in entwickelten Ländern

Auch in wohlhabenderen Ländern haben Personenmit niedrigem Einkommen mitunter Schwierig-keiten, die Kosten für ihre Gesundheitsversorgungaufzubringen beziehungsweise die Übernahmedurch die Versicherer zu erwirken. In den Vereinig-ten Staaten unterstützen wir mehrere Patienten-hilfsprogramme, die kostenfrei Medikamente fürPatienten bereitstellen, welche nur über unzurei-chenden bzw. gar keinen Krankenversicherungs-schutz verfügen. 2007 kamen über 34 000 Patientenin den Genuss derartiger Programme.

Im Februar 2007 rief Genentech ihr Hilfs-programm für die Behandlung von Patienten mit

Roche eröffnet in Schanghai Zentrum fürdie Entwicklung von Medikamenten

Im Oktober 2007 nahm unser erstes voll funktionsfähiges Entwick-lungszentrum für Medikamente in Asien seinen Betrieb auf. DieserSchritt wird unsere Wettbewerbsfähigkeit in der Region entschei-dend stärken.

Mit über 90 Mitarbeitenden verfügt das Pharma Development Centre inSchanghai über alle nötigen Voraussetzungen für klinische Entwicklungen.Der Schwerpunkt wird zunächst auf der Entwicklung innovativer Krebs-,Arthritis- und Anämiebehandlungen liegen, die neue Medikamente von Rochegegen diese Krankheiten einsetzen.

Bislang wurden Arzneimittel in Europa und Nordamerika entwickelt. Patientenin China müssen bis zu fünf Jahre auf in den USA bereits zugelassene Medi-kamente warten. In Anbetracht des raschen Wirtschaftswachstums Chinasund seines gestiegenen wissenschaftlichen Potenzials verlagern Pharma-unternehmen jedoch Teile ihrer Forschung und Entwicklung dorthin, um dieneuen Marktchancen zu nutzen.

Mit diesem Entwicklungszentrum und seinem 2004 in China eröffneten For-schungszentrum hat Roche als erstes Unternehmen alle Stufen der vollständi-gen Entwicklung eines Produkts in der klinischen Phase nach Asien verlagert.

Wir hoffen, dass die Entwicklung von Arzneimitteln in China und eine höhereBeteiligung chinesischer Patienten an klinischen Studien eine schnellereRegistrierung und Verfügbarkeit von Medikamenten für Patienten in Chinaermöglichen. Insbesondere die Zulassung innovativer Behandlungen fürKrebs, der häufigsten Todesursache in China, muss beschleunigt werden.

Page 71: Innovation für die Gesundheit

68 Jahresbericht 2007

Zugang zur Gesundheitsversorgung

angehörigen für die Zeit des Eingriffs und danachunentgeltlich Hotelübernachtungen in der Nähedes Krankenhauses zur Verfügung. 2007 konnteRoche auf diese Weise mehr als 100 Patientenhelfen.

Zugangsprogramme der Roche-Gruppe 2007

im Überblick

Weltweite Anzahl Patienten,

die an Studien der Phasen I–IV teilnahmen 201752

Anteil der HIV/Aids-Patienten in Ländern,

in denen Roche ihre Medikamente

zu No-Profit-Preisen vertreibt 63%

Anteil der HIV/Aids-Patienten in Ländern,

in denen Roche ihre Medikamente

zu reduzierten Preisen anbietet 86%

Anzahl der in Patientenhilfsprogramme

aufgenommenen Patienten (USA) 34 482

Zielsetzung: Fortführung der Entwicklung inno-vativer Medikamente und Methoden zur Ver-besserung des weltweiten Zugangs zu unserenProdukten.

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• Zugang zu Medikamenten:www.roche.com/de/sus_csoc-med-acc

• Patent- und Preispolitik zu HIV/Aids: www.roche-hiv.com

• Roche Patient Assistance Foundation:www.rocheusa.com/programs/patientassist.asp

• Genentech Patient Access Programs:www.gene.com/gene/products/access

• Chugai Pharmaceutical Corporate SocialResponsibility Report: www.chugai-pharm.co.jp/english/corporate/csr

Page 72: Innovation für die Gesundheit

69Jahresbericht 2007

Zentralnervensystem. Neurologische Krankheiten gehören weltweit zu den wichtigstenGesundheitsproblemen, für die noch keine befriedigenden Lösungen vorliegen. Roche setzt in diesem Bereich einen Forschungsschwerpunkt: Verschiedene Präparate zur Behandlung der Alzheimerkrankheit, der Schizophrenie und der Depression befinden sich in frühen Phasen der klinischen Entwicklung.

Depressive Patientin

Page 73: Innovation für die Gesundheit

70 Jahresbericht 2007

Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltfragen fin-den hier keine Erwähnung, da spezielle Programmehierzu bereits fest im Unternehmen verankert sind.

Laut der dritten Jahreserhebung von CorporateKnights und Innovest gehörte Roche 2007 zuden 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt,wie auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ver-kündet. Darüber hinaus sind wir erneut in denDow Jones STOXX und World SustainabilityIndexes sowie im FTSE4Good Index aufgeführt.

Der Business Case für Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsgebiet Teilbereich

Innovationsfähigkeit F+E-Investitionen in neue oder

spezielle medizinische Bereiche

Effizienz von F+E

Investitionen in neu entstehende

Technologien

Wert der Produkte Differenzierung des

und Dienstleistungen vorhandenen Produktportfolios

von Roche Personalisierte Medizin

Vorteile für Patienten

Vorteile für das Gesundheits-

wesen

Preise und Preisgestaltung bei

Erstattungsbedingungen medizinischen Produkten

Erstattungsbedingungen

Zugang zu Produkten Anzahl Patienten mit Zugang

und Dienstleistungen zu unseren Produkten

von Roche Marktanteil unserer Produkte

Beziehungen Mitarbeitende

zu Anspruchsgruppen Patienten

Investoren

Ärzte

Kostenträger im Gesundheits-

wesen

Regierungen und Aufsichts-

behörden

Zulieferer und Geschäftspartner

Attraktiver und Attraktiver Arbeitgeber

verantwortungsvoller Förderung von Talenten

Arbeitgeber Leistungsmanagement und

-entwicklung

Vielfalt und Nichtdiskriminierung

Viele Aspekte unseres Wirkens als globales,forschungsorientiertes Healthcare-Unternehmenbergen für uns und unsere wichtigsten Anspruchs-gruppen sowohl Risiken als auch Chancen.

Wir müssen mit jedem dieser Aspekte verantwor-tungsbewusst und effektiv umgehen – egal, ob diepotenziellen Auswirkungen ethischer, wirtschaft-licher oder sozialer Art sind oder die Umweltbetreffen. Für Nachhaltigkeit ist bei uns keinegesonderte Abteilung zuständig, vielmehr be-trachten alle Einheiten des Konzerns ihre Tätigkeitund ihre Entscheidungen unter dem Aspekt derNachhaltigkeit. Koordiniert wird dieses Vorgehenvon unserem Corporate Sustainability Committee.

Der Business Case für Nachhaltigkeit

Die Entwicklung neuer Medikamente und Diag-nostika nimmt Jahre in Anspruch, weshalb unserunternehmerisches Handeln auf lange Sicht nach-haltig sein muss. 2006 berichteten wir von unserenBemühungen, ein besseres Verständnis für denBusiness Case für Nachhaltigkeit zu entwickeln.

2007 haben wir weitere Schritte zur umfassendenEinbindung von Nachhaltigkeitsthemen in unsereGeschäftstätigkeit unternommen. Unser CorporateSustainability Committee führte einen Workshopmit 60 Vertretern aller zuständigen Unternehmens-und Divisionsbereiche durch, welcher bestätigte,dass die von uns in der Vergangenheit erkanntenNachhaltigkeitsfragen, mit denen wir uns gegen-wärtig befassen, für unser Unternehmen weiterhinvon grösster Bedeutung sind. Die Ergebnissewurden mit der Konzernleitung und dem Corpo-rate Governance- und Nachhaltigkeitsausschussdes Verwaltungsrates erörtert. Im Ergebnis kamenwir darin überein, unsere Nachhaltigkeitsanstren-gungen und -investitionen auf sechs Gebiete zukonzentrieren (siehe Tabelle). Die Datenerhebungbeginnt Anfang 2008.

VerantwortungsvollesManagement

Page 74: Innovation für die Gesundheit

71Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

entsprechend in den Risikomanagementprozessdes Konzerns aufgenommen werden.

Um diesen Prozess bei den Mitarbeitenden kon-zernweit stärker ins Bewusstsein zu rücken, habenwir für 2008 die Einrichtung eines Bereichs Risiko-management im Intranet vorgesehen.

Weitere Informationen dazu unter:

• Risikomanagement und Compliance:www.roche.com/de/sus-risk_man_compliance

Compliance

Unsere Konzerngrundsätze beschreiben, worum esuns geht: Wir wollen ein Unternehmen sein, auf dasunsere Mitarbeitenden stolz sind und dem unserePartner vertrauen. Zusammen mit unseren Richt-linien, Verfahrensregeln und Policies auf speziellenGebieten bilden diese Grundsätze unseren Verhal-tenskodex, dessen konsequente Einhaltung wir vonunseren Mitarbeitenden stets erwarten.

2007 wurden 43 vermutete Compliance-Verstössegemeldet. Davon waren in 29 Fällen Abhilfe-massnahmen erforderlich, wobei in 17 Fällen dasArbeitsverhältnis gekündigt wurde.

Im Mai 2007 haben wir die weltweite Einführungunseres computergestützten Lernprogramms zumVerhaltenskodex abgeschlossen – mit Ausnahmeder Konzerngesellschaften in den VereinigtenStaaten, die über eigene Compliance-Programmeverfügen. Inzwischen haben bereits mehr als 90%der Belegschaft daran teilgenommen. Wir beab-sichtigen, diese hohe Beteiligungsquote durch diesystematische Einbeziehung aller neueingestelltenMitarbeitenden in das Programm auch künftigaufrechterhalten.

Für die Mitarbeitenden der Finanzabteilungenunserer Unternehmenszentralen und Gesellschaf-ten wurde dieser Grundlehrgang durch den Kurs«Behaviour in Business» ergänzt. Im Pharma-Marketingbereich wurde das Personal darüberhinaus zu unseren überarbeiteten Betriebs-anweisungen für gute Marketingpraxis geschult.

Zielsetzung: Sicherstellen, dass der Beitrag zu nach-haltiger Entwicklung Bestandteil unserer täglichenArbeit ist und zum Erfolg unseres Unternehmensbeiträgt

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• Leistungsindikatoren (KPI) des Konzerns:www.roche.com/de/sus-kpi.pdf

• Business Case für Nachhaltigkeit:www.roche.com/de/sus_eco-bus

• Nachhaltigkeits-Management:http://www.roche.com/de/sus_princ-mana.htm

Umgang mit Risiken

Alle Unternehmen sind vielfältigen Risiken ausge-setzt, die ihren Zielen entgegenstehen können. BeiRoche bestimmt die Risikomanagement-Chartaden Rahmen für die Risikosteuerung. Auf unsererWebseite sind die typischen Risiken für unserGeschäft aufgeführt.

Ein konzernweiter Risikomanagement-Bereichkoordiniert die diesbezüglichen Prozesse undstimmt sie aufeinander ab. Jede Geschäftseinheitund jeder globale Bereich bewertet seine Risikenund erarbeitet für den Umgang mit den wichtigstendavon Pläne, die regelmässig kontrolliert und über-arbeitet werden.

Alle Geschäftseinheiten und Mitarbeitenden sindfür den Umgang mit den bei ihrer Arbeit bekanntenRisiken direkt verantwortlich. Wird ein Risikoerkannt, ergreifen die Mitarbeitenden zusammenmit ihrem Fachgebietsleiter die im Risikoplanfestgelegten Massnahmen.

Das Corporate Sustainability Committee bewertetRisiken für die Nachhaltigkeit und stellt sicher,dass Pläne zu ihrer Steuerung erarbeitet werden.Diese Risiken werden in regelmässig stattfindendenWorkshops identifiziert und anhand des aktuellenWissens und der Erfahrung der Teilnehmendensowie im Dialog mit unseren Anspruchsgruppenbewertet. Die erkannten Nachhaltigkeitsrisikenwerden dem Management präsentiert, damit sie

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72 Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

nehmen zur Verfügung, die an der Herstellunggenerischer Versionen davon interessiert sind.Wird das Fachwissen innovativer Unternehmenauf diese Weise genutzt, steigt die Verfügbarkeitdes Produkts, und die Kosten sinken. So werdeninnerhalb des Gesundheitssystems Mittel fürandere Medikamente frei.

Inzwischen ist dies auch bei Biopharmazeutika –also mit Hilfe der Biotechnologie hergestelltenArzneimitteln – zu beobachten. Im Gegensatz zusynthetisch hergestellten Wirkstoffen, können beidiesen Medikamenten jedoch selbst kleinste Unter-schiede die klinische Sicherheit und Wirksamkeitmassiv verändern. Die Herstellung sowohl desWirkstoffs als auch des Endprodukts stellt äussersthohe Anforderungen an die Qualitätskontrolle,um die klinische Sicherheit zu gewährleisten,denn selbst bei geringen Veränderungen des Medi-kaments ist das Risiko für die Patienten sehr schwervorhersagbar.

Es kann nicht davon ausgegangen werden, dasssogenannte Biosimilar-Produkte mit dem Originalidentisch sind. Ehe solche Arzneimittel auf denMarkt gelangen, sind umfassende präklinische undklinische Studien sowie eine zuverlässige Arznei-mittelüberwachung – also die Erhebung, Verarbei-tung und Einschätzung von Informationen durchAnbieter im Gesundheitswesen und Patientenüber unerwünschte Ereignisse – unabdingbar.Fachleute und Behörden stimmen darin über-ein, dass für die Genehmigung von Biosimilar-Produkten gesonderte Richtlinien erforderlichsind. Wir unterstützen dies und beteiligen uns anderen Entwicklung. Im Juni 2007 luden wir inJakarta lokale Spezialisten, internationale Expertenund Vertreter von Zulassungsbehörden aus benach-barten Staaten, darunter China, Malaysia, diePhilippinen, Taiwan und Thailand, zu einer inter-nationalen Konferenz ein, um über Biosimilar-Produkte zu diskutieren.

Zwangslizenzierung

Zur Erhöhung der Mengen und zur Verbesserungder Verfügbarkeit von Arzneimitteln gewährenRegierungen mitunter Ausnahmen vom Patent-schutz, die als Zwangslizenzierungen bezeichnet

2007 wurde von uns ein Team eingesetzt, das sichexplizit mit Ausbildung und Compliance beschäf-tigt. Es ist bei der globalen Abteilung MedicalAffairs der Division Pharma angesiedelt. Das Teamleitet die Entwicklung von Schulungen zu Betriebs-anweisungen, Richtlinien und Policies bei Rochesowie zu internationalen Richtlinien und Vor-schriften. Dadurch kann die Einhaltung allereinschlägigen Vorschriften besser gewährleistetwerden. Wir reagieren damit auf die zunehmendeBedeutung von Compliance sowie die steigendenAnforderungen der Zulassungsbehörden.

Zielsetzung: Stärkung der Einhaltung von Regelnund Ethikbewusstsein bei allen Aktivitäten vonRoche

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• Konzerngrundsätze und Verhaltenskodex:www.roche.com/de/com_gov_cond.htm

• Compliance Officer:www.roche.com/de/com_gov_comof

Sicherheit

Angesichts des zunehmend globalen Charaktersvon Straftaten, Gewalt und Terrorismus müssen wirunsere Bemühungen im Bereich Sicherheit weltweitkoordinieren.

Gestützt auf einen konzernweiten Audit unsererSicherheitspraktiken wurde 2007 innerhalb desSGU-Teams die neue Position eines CorporateSecurity Officer geschaffen. Dieser wird weltweitein Sicherheitsnetz bei Roche aufbauen. Zu seinenAufgaben gehören die Koordinierung aller Akti-vitäten in Bezug auf die Sicherheit von Menschen,Standorten und Gebäuden, aber auch Aspekte desDatenschutzes und der Produktfälschung.

Biosimilar-Produkte und Generika

Sobald der Patentschutz kleinmolekularer Arznei-mittel abläuft, stehen das entsprechende Wissenund die Verfahren grundsätzlich allen Unter-

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73Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

immer wichtiger werden, und die Richtlinien habendas Ziel, auf Respekt, Unabhängigkeit und Trans-parenz beruhende Partnerschaften zum gegen-seitigen Nutzen aufzubauen und Patienten in Ent-scheidungen einzubinden, die ihre Gesundheit undihr Wohlergehen betreffen. Seit 2007 werden dieseRichtlinien auch auf unser Diagnostik- undPharmageschäft angewendet. Ebenfalls seit 2007werden auf unserer Webseite alle Patientengruppenaufgelistet, die jährlich von unserer Unternehmens-zentrale mit mehr als 30 000 Franken (oder demÄquivalent in ihrer Landeswährung) unterstütztwerden. Ferner überarbeiten wir gegenwärtigunsere Richtlinien für das Auftreten gegenüberRegierungsbeamten in Fragen der Politik, derBereitstellung von Mitteln und des Zugangs fürPatienten. Sobald diese Überarbeitung abgeschlos-sen ist, werden die Richtlinien Anfang 2008 allenRoche-Gesellschaften zugeleitet.

Weitere Informationen dazu unter:

• Vermarktungsrichtlinien:http://www.roche.com/de/sus_eth_mark.htm

• Zusammenarbeit mit Patientengruppen:http://www.roche.com/de/sus_eth_pgr.htm

Produktqualität und Patientensicherheit

Fast alle Arzneimittel rufen auch unerwünschteWirkungen hervor. Unser wichtigstes Anliegenist es, dafür zu sorgen, dass für die Patientendie Vorteile der Einnahme unserer Produktegrösser sind als die Risiken, und wir unterneh-men grösste Anstrengungen, um die Wahrschein-lichkeit des Auftretens unerwünschter Ereignissezu verringern.

Um zu gewährleisten, dass die Vorteile unsererProdukte bei allen Gruppen von Patienten jederzeitdie Risiken übertreffen, führen wir sowohl vor alsauch nach deren Einführung strenge Tests, Kon-trollen und Analysen durch. Wir untersuchen allegemeldeten unerwünschten Ereignisse, um festzu-stellen, inwiefern diese auf die Anwendung unsererProdukte zurückzuführen sein könnten. Alle uner-wünschten Ereignisse werden dahingehend beur-teilt, ob die Vorteile des Medikaments die Risikendennoch überwiegen. Ebenso strenge Verfahren

werden. In einem solchen Fall benötigen Produ-zenten zur Herstellung eines Generikums dieGenehmigung des Patentinhabers nicht, müssenjedoch eine Lizenzgebühr entrichten.

Muss die Produktion eines unserer Präparate erhöhtwerden, z.B. zur Pandemievorsorge, ermitteln wirUnternehmen mit geeigneten Fähigkeiten undQualitätsstandards und erteilen ihnen freiwilligeLizenzen. So können wir gewährleisten, dass inLizenz hergestellte Arzneimittel für die Patientensicher sind. Wir arbeiten eng mit Regierungenzusammen, damit Zwangslizenzierungen sich er-übrigen. So sind wir auch vorgegangen, als wirin Absprache mit Regierungen und der Welt-gesundheitsorganisation die Produktionskapazi-täten für unser Grippemittel Tamiflu erhöhten.

Weitere Informationen dazu unter:

• Biosimilar-Produkte:www.roche.com/de/sus_eth_bios.htm

• Globaler Patentschutz:www.roche.com/de/sus_csoc-acc-patpri.htm

Verantwortungsvolles Marketing

Die Vermarktung und der Vertrieb von Arznei-mitteln und Diagnostika unterliegen einer strengenRegulierung, damit Patienten, medizinische Fach-kräfte und Gesundheitsbehörden das von ihnen fürTherapieentscheidungen benötigte Faktenwissenerlangen können.

Wir halten uns strikt an externe Richtlinien undVerhaltensregeln für die Vermarktung unserer Pro-dukte, darunter die Ethical Criteria for MedicinalDrug Promotion der Weltgesundheitsorganisation,den Marketingkodex für Medikamente der EFPIAund den IFPMA-Marketingkodex. Als aktives Mit-glied mehrerer grosser Branchenverbände sindwir an der regelmässigen Überarbeitung dieserVerhaltensregeln beteiligt.

Darüber hinaus hat Roche interne Richtlinien zurGestaltung und zum Einsatz von Werbemitteln undWerbeaktivitäten, unter anderem für die Arbeit mitPatientengruppen, entwickelt. Wir tragen der Tat-sache Rechnung, dass Patientengruppen als Partner

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74 Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

Als Reaktion auf den Rückruf leitete Roche Pharmaeine umfassende Prüfung in Bezug auf Qualität undPatientensicherheit ein, die sich auf alle Herstel-lungs-, Qualitätskontroll- und Wartungsprozesseunserer weltweiten Lieferkette für sämtliche Pro-dukte erstreckt. In die Überprüfung, in welcheHunderte Mitarbeitende, Zulieferer und Vertrags-firmen eingebunden sind, wurden bisher mehr als35 000 Arbeitsstunden investiert. Auf diese Weisewerden weitere globale und lokale Massnahmenzum Schutz vor eventuellen künftigen Risiken fürdie Patientensicherheit identifiziert und beste-hende verbessert. Dieses systematische Vorgehenist jetzt in allen Produktionsstätten Standard.

Zielsetzung: Angebot hochwirksamer Medika-mente mit minimalem Risiko bzw. minimalenunerwünschten Wirkungen

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• Patientensicherheit:www.roche.com/de/sus_eth_pat.htm

• Information über den Rückruf von Viracept:www.roche-hiv.com

Register für klinische Prüfpläne undDatenbank mit Studienergebnissen

Informationen über neue klinische Prüfungensowie die Ergebnisse abgeschlossener Studienfindet man auf unserer speziellen Webseite,www.roche-trials.com. So erfahren mehr Patientenvon Studien, an denen sie teilnehmen können,und mehr Menschen können von den Ergeb-nissen profitieren. Sowohl das Register als auchdie Datenbank mit den Studienergebnissen wer-den von einem unabhängigen Unternehmen ge-führt.

Von der Errichtung der Webseite im April 2005 bisEnde 2007 sind dort Informationen über 480Pharma-Protokolle, 23 Diagnostics-Protokolle und162 Studienergebnisse veröffentlicht worden. DieDatenbank umfasst Studien zu mehr als 70 Krank-heiten, darunter Alzheimer, Asthma, rund 25 ver-schiedene Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankun-

sorgen dafür, dass Patienten, Gesundheitseinrich-tungen und zuständige Behörden sofort informiertwerden, wenn sich neue Informationen bezüglichder Sicherheit bestätigen.

2007 haben wir unsere Internetpräsentation umeine Seite zum Thema Patientensicherheit ergänzt:www.roche.com/de/sus_eth_pat.htm

Im Juni 2007 riefen wir unser HIV-MedikamentViracept von allen Märkten zurück, mit Ausnahmeder USA, Kanadas und Japans, wo es von Pfizer inLizenz hergestellt und vertrieben wird. NachdemBerichte über einen eigenartigen Geruch derTabletten eingegangen waren, hatten wir festge-stellt, dass einige Chargen eine erhöhte Konzen-tration der chemischen Substanz Ethylmethan-sulphonat (EMS) aufwiesen. Eine Untersuchungergab, dass die betroffenen Chargen bei der Reini-gung der Produktionsanlage von Viracept konta-miniert worden waren.

Über die Auswirkungen einer zu hohen Belastungmit EMS liegen nur sehr wenige Daten vor, wenn-gleich seine erbgutverändernde Wirkung und diemögliche DNA-Schädigung bekannt sind. EinigeMutagene werden mit Krebs in Verbindunggebracht und können während der Schwanger-schaft gefährlich sein. Wir entschlossen uns,alle Chargen von Viracept zurückzurufen, um dasRisiko der Einnahme weiterer verunreinigterTabletten auszuschliessen. Gegenwärtig sind wirdabei, in allen Ländern Register zur Erfassung derPatienten einzurichten, die das Arzneimittel zwi-schen März und Juni 2007 eingenommen haben,um mögliche Betroffene zu beobachten.

Um unsere Anspruchsgruppen – insbesondere inLändern mit geringem Einkommen – umfassendzu informieren, stellten wir Käufern wichtige Hin-weise für Ärzte über alternative Behandlungsmög-lichkeiten zur Verfügung, informierten Patienten-vertreter anlässlich der Konferenz der InternationalAIDS Society im Juli 2007 und führten im August2007 in Genf ein Beiratstreffen für NRO durch.Im Oktober 2007 erteilte die Europäische Kom-mission die Wiederzulassung für die Vermarktungvon Viracept, und inzwischen ist die Versorgungin den meisten betroffenen Ländern wieder ge-währleistet.

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75Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

heit, kann eine unabhängige externe Körper-schaft, der Ethikausschuss für die Klinische For-schung (CREAG), angerufen werden.

2007 wurden dem Global Ethics Liaison Office30 Anfragen vorgelegt. Sie konnten alle abschlies-send beantwortet werden, so dass sich der Verweisan eine höhere Instanz erübrigte.

Während seiner jährlich stattfindenden Treffenprüft der CREAG die dem Global Ethics LiaisonOffice vorgelegten ethischen Fragen und erörtertweitere ethische Aspekte, die für unsere Tätigkeitrelevant sind. Zu den wichtigsten Themen bei derZusammenkunft des CREAG 2007 gehörten unserePolitik hinsichtlich der Transparenz bei klinischenStudien sowie das neue weltweite E-Learning-Programm zu ethischen Fragestellungen.

Ein weiteres unabhängiges Gremium, die Scienceand Ethics Advisory Group (SEAG), berät uns zuallen Fragen der Genetik, der Genforschung undder Proteomik. 2007 war unsere überarbeitetePolicy zur Aufbewahrung medizinischer Probenein wichtiges Thema, wobei die Diskussionen vonZustimmung in Kenntnis der Sachlage über dasFür und Wider anonymer Patientenproben bis hinzur Möglichkeit für die Beteiligten reichte, sich auskünftigen Forschungen zurückzuziehen.

Weitere Informationen dazu unter:

• Verantwortungsvolle F+E: www.roche.com/de/sus-research_and_development

• Grundsätze, Richtlinien, Positionen:www.roche.com/de/sus_info-pol.htm

• Genetik und Genforschung:www.roche.com/de/sci_gengen

Verantwortungsvolle Tierversuche

Als forschungsorientiertes Pharmaunternehmenhaben wir die Aufgabe, wirksamere Therapienund Diagnostika zu entwickeln, die Patienten mitschweren Erkrankungen zu einem längeren Lebenund einer höheren Lebensqualität verhelfen. Bevorein Medikament beim Menschen getestet werdenkann, muss es gründlich auf seine Unbedenklich-keit geprüft werden. Wir führen Tierversuche

gen, Depression, Diabetes, Hepatitis, HIV/Aids,Grippe und Fettleibigkeit. 2007 wurde diese Seitemehr als 110 000 Mal aufgerufen.

Darüber hinaus veröffentlichen wir alle unsereklinischen Studien im weltweiten Register der USNational Institutes of Health (www.clinicaltrials.gov).

Ethik in Forschung und Entwicklung

Aus der modernen Wissenschaft, die vielen bahn-brechenden medizinischen Entwicklungen zu-grunde liegt, können sich nebst Vorteilen oft auchethische Fragestellungen ergeben. Um neue Arz-neimittel und Diagnostika zu entdecken, müssenwird Grenzen ausloten und mit allen bei unsererForschung und Entwicklung entstehenden Risikenund Chancen verantwortungsbewusst und effektivumgehen.

Unser weltweit gültiges Positionspapier zur klini-schen Forschung verdeutlicht unser Bekenntnis zuhohen ethischen Standards und unsere Positionzu konkreten ethischen Fragen, die unsere Arbeitbetreffen, darunter Einsatz der Genetik und Durch-führung klinischer Studien in entwickelten und inEntwicklungsländern.

Im Dezember 2007 führten wir weltweit ein Online-Schulungsprogramm zu ethischen Fragestellungenfür alle Mitarbeitenden ein. Es zeigt Beschäftigtenin der pharmazeutischen Entwicklung, wie vor-zugehen ist, wenn bei ihrer Tätigkeit ethischeProbleme aufgeworfen werden. Im Rahmen desProgramms werden auch das Roche-System zurDiskussion und Lösung ethischer Fragen in derklinischen Forschung behandelt sowie die zuergreifenden Schritte, wenn ein Mitarbeitendereine Beratung wünscht.

Lassen sich etwaige Bedenken nicht innerhalb desTeams oder durch den Leiter klären, hat jeder Mit-arbeitende die Möglichkeit, sich an unser GlobalEthics Liaison Office zu wenden. Um eine Lösungzu finden, stimmt sich dieses mit Kollegen und aus-gewiesenen Experten innerhalb des Unternehmensab. Bestehen weiterhin Bedenken, können diese aneinen internen Expertenausschuss verwiesenwerden. Herrscht danach immer noch Unsicher-

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76 Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

Neue Technologien

Damit unsere Produktentwicklung gesichert istund verbessert werden kann, müssen wir neueTechnologien frühzeitig erkennen und in dieseinvestieren. Diese Strategie hat sich für Rochebereits als ausserordentlich erfolgreich erwiesen.In den 80er-Jahren haben wir uns als eines derersten Pharmaunternehmen durch unsere Bezie-hung zu Genentech mit Biotechnologie beschäftigt.Heute erzielt Roche mit Biopharmazeutika 55%der Pharmaumsätze des Konzerns. Wir habenauch Fortschritte in der Molekularbiologie genutzt,um mit unserer PCR-Technologie (Polymerase-Ketten-Reaktion) neue Standards in der Diagnostikzu setzen.

Wir verfolgen die Entwicklung neuer Technologienwie Nanotechnologie und Stammzellforschunggenau, um zu erkennen, welche davon Chancen fürden medizinischen Fortschritt bieten. Solche neuenTechnologien können sich als wichtige Bausteinefür innovative Therapien der nächsten Generationerweisen, wie RNAi (Ribonucleic Acid Interference,siehe unten), verbesserte Biopharmazeutika, Insilicio Vorhersage und orale Peptidgabe sowietherapeutische Impfstoffe und/oder Biomarker.Die langfristigen Folgen neuer Technologien fürGesellschaft und Umwelt lassen sich nicht verläss-lich vorhersagen, weshalb die Untersuchung mög-licher Effekte fester Bestandteil der Erforschungihrer Anwendung sein muss.

2007 schlossen wir mit dem Unternehmen AlnylamPharmaceuticals in den Vereinigten Staaten einewichtige Allianz, die uns Zugang zu der mitdem Nobelpreis ausgezeichneten RNAi-Techno-logie eröffnet. Durch die damit einhergehendeÜbernahme der Forschungseinrichtung von Alny-lam in Kulmbach (Deutschland) – einschliesslicheines hochkarätigen Teams von mehr als 40 Wis-senschaftlern – verfügt Roche über ein eigenesKompetenzzentrum für RNAi-Therapeutika.

RNAi ist ein natürlicher Mechanismus, mit dessenHilfe der Körper die Herstellung krankheitsver-ursachender Proteine verhindert. Dies eröffnetMöglichkeiten, mit einer neuen Klasse von per-sonalisierten Arzneimitteln, therapeutisch einzug-reifen, ehe potenziell krankmachende Proteine

durch, wenn diese zur Gewährleistung der Patien-tensicherheit unverzichtbar sind; rund 70% derschweren Nebenwirkungen neuer Arzneimittelsind nur im Tierversuch feststellbar. In vielenFällen sind Tierversuche vom Gesetzgeber vorge-schrieben.

Wir nehmen die Bedenken der Öffentlichkeit zumTierschutz ernst und wenden Tierversuche nur an,wenn keine wissenschaftlich fundierte Alternativedazu vorhanden ist. Wir setzen so wenig Versuchs-tiere ein wie möglich und nur so viele, wie fürzuverlässige Ergebnisse notwendig sind; ausserdembevorzugen wir stets Verfahren, welche das Tiermöglichst wenig belasten.

Unser für 2007 gesetztes Ziel wurde erreicht: AllePharma-Forschungszentren von Roche sind vonder Association for the Assessment and Accredi-tation of Laboratory Animal Care (AAALAC)akkreditiert worden.

2008 werden wir unter allen Mitarbeitenden vonRoche einen Preis für alternative Methoden zuTierversuchen ausschreiben. Dieser wird vomCorporate Sustainability Committee weltweitkoordiniert und soll in unserem Forschungs- undEntwicklungsbereich der Innovation und demWissensaustausch neue Impulse verleihen sowieunser Engagement für den Tierschutz stärken.

Die Auszeichnung basiert auf dem bewährten 3R-Konzept, wonach Tierversuche durch alterna-tive Methoden ersetzt werden (Replace), die Anzahlbenötigter Tiere verringert wird (Reduce) undbestehende Methoden zum Schutz der Tiere, unteranderem deren Unterbringung und Pflege, ver-feinert werden (Refine). Es wird zwei Kategoriengeben: «Wissenschaftlicher Fortschritt» für Wissen-schaftler, die mit Tieren forschen, sowie «Unter-bringung und Pflege» für Mitarbeitende in derTierpflege. Die Sieger in jeder Kategorie erhaltenGeldpreise. Geplant ist, den Preis für alternativeMethoden zu Tierversuchen erstmals im drittenQuartal 2008 zu vergeben.

Weitere Informationen dazu unter:

• Tierschutz: www.roche.com/de/sus_csoc-res-anim-2.htm

Page 80: Innovation für die Gesundheit

77Jahresbericht 2007

Verantwortungsvolles Management

aktiv werden. Mit der RNAi-Technologie entwickelteMedikamente könnten daher krankheitsverur-sachende Prozesse auf eine Art und Weise ins Visiernehmen, die mit den gegenwärtigen Ansätzen nichtmöglich ist.

Weitere Informationen dazu unter:

• Neue Technologien: www.roche.com/de/sus-new_tech

• Biosicherheit: www.roche.com/de/sus-biosafety

• Kooperationen: www.roche.com/de/divisions.htm

Page 81: Innovation für die Gesundheit

78 Jahresbericht 2007

Roche-Forscher bei der Gensequenzierung

Gensequenzierung. Bei der Erforschung schwer behandelbarer Krankheiten suchen die Biowissen-schaftler nach neuen Lösungsansätzen. Dabei sind sie auf innovative Geräte und hochspezifischeTests angewiesen. Roche unterstützt die globale Spitzenforschung mit entsprechenden Innovationen.Zum Beispiel mit einer Plattform zur Sequenzierung von Genen, die bei der Analyse von DNS-Abschnitten neue Massstäbe setzt und zur Klärung der molekularbiologischen Ursachen von Krank-heiten beiträgt.

Page 82: Innovation für die Gesundheit

79Jahresbericht 2007

Gespräche mit Bewerbern und Mitarbeitendenfinden, und uns helfen, die Talentiertesten für unszu gewinnen, zu rekrutieren und an unser Unter-nehmen zu binden.

Diese Kernelemente spiegeln die Werte wider, die inunseren Konzerngrundsätzen und unserer Beschäf-tigungspolitik zum Ausdruck kommen. Sie umreis-sen, was Mitarbeitende von einer Tätigkeit beiRoche erwarten können, und welche ErwartungenRoche an sie stellt. Wir engagieren uns für einArbeitsumfeld, in dem Mitarbeitende fair behan-delt werden und gegenseitiger Respekt, Vertrauenund Integrität herrschen. Wir bieten attraktiveZusatzleistungen und ermutigen unsere Mitarbei-tenden, ihr Potenzial durch Leistungsmanagementund Entwicklungsprogramme voll auszuschöpfen.Wir fördern Vielfalt und tolerieren keinerlei Formvon Diskriminierung. Drei Viertel unserer Gesell-

In Kürze

• 3800 neue Arbeitsplätze geschaffen• 10 767 Millionen Franken an Vergütungen

gezahlt• 2% nicht durch Roche initiierte Kündigungen• 15 300 Mitarbeitende besitzen via Roche

Connect Anteile am Unternehmen• 34,5 Stunden Fortbildung pro Mitarbeitenden

Unser Geschäftsmodell basiert auf Innovation. Umunser hohes Innovationsniveau und ein starkesUnternehmenswachstum auch künftig beizubehal-ten, muss es uns gelingen, die talentiertesten Mit-arbeitenden zu gewinnen und dauerhaft zu halten.Talentmanagement ist eine unserer vordringlichenAufgaben, um die anspruchsvollen Ziele unsererGeschäftsstrategie bis 2015 zu erreichen.

Wir haben durch Übernahmen etwa 400 Beschäf-tigte hinzugewonnen und rund 3 800 zusätzlicheStellen geschaffen, so dass sich die Anzahl derMitarbeitenden auf 78 604 erhöhte; mit 2,6% desPersonals bestehen Zeitverträge.

Im Mittelpunkt stehen für uns die Suche nach unddie Entwicklung von Mitarbeitenden für und inSchlüsselpositionen. Darüber hinaus entwickelnwir aber das Potenzial aller Beschäftigten, umunsere strategischen Zielsetzungen zu erreichen.Durch ständige Verbesserung unseres Talent-managements sichern wir eine bessere, strate-gischere Unterstützung unseres Geschäfts. NeueInitiativen hierzu sind die Einführung eines globa-len Leistungsmanagementsystems und einer neuenManagementsoftware zur Verbesserung der Wirk-samkeit des Personalwesens in der gesamtenRoche-Gruppe.

2007 haben wir in diesem Zusammenhang ein spe-zielles Projekt initiiert. Es definiert, was es heisst,für Roche zu arbeiten, und vermittelt wichtigeAussagen über Roche als Arbeitgeber. Die Kern-elemente Leistung, Alternativen, Entwicklung undRespekt werden ab 2008 Eingang in unsere

Unsere Mitarbeitenden

Personalbestand (VZÄ) Verteilung im Konzern 2007

Roche Pharma 37 566

Chugai 6 465

Genentech 11 060

Andere 451

Diagnostics 23 062

Personalbestand (VZÄ) nach Regionen 2007

Europa 34 510

Lateinamerika 5 007

Nordamerika 24 765

Andere 1 571

Asien 12 751

Page 83: Innovation für die Gesundheit

schaften weltweit wenden konkrete Massnahmenzur Verhinderung von Diskriminierung an, und2007 wurden keine Verstösse festgestellt.

Personalbestand insgesamt (Vollzeitäquivalent – VZÄ)

2007 2006 2005

Anzahl Mitarbeitende 78 604 74 372 69 795

Gewinnung und Rekrutierung von Talenten

Talente sind in der globalen Wirtschaft starkumworben. Deshalb ist es unser Ziel, als attrak-tiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. 2007wurde Roche zum fünften Mal in Folge vom Maga-zin Science in die Liste der 20 beliebtesten Arbeit-geber der biotechnischen und pharmazeutischenIndustrie aufgenommen. Weltweit wurden mehrereunserer Gesellschaften in verschiedenen regiona-len Umfragen ebenfalls als attraktive Arbeitgeberbewertet.

Unser Karriereportal bietet potenziellen Mitarbei-tenden alles, was sie brauchen, um online nachStellen zu suchen und sich zu bewerben. Die meis-ten weltweit freien Positionen im Unternehmenwerden dort angezeigt. Darüber hinaus informie-ren wir darüber, welche Leistungen wir unserenMitarbeitenden bieten. Das Rekrutierungssystemim Internet unterstützt unsere Unternehmen inihrem Bemühen, passende Mitarbeitende für dieBesetzung offener Stellen zu finden.

Mehr als 85 000 interessierte Kandidatinnenund Kandidaten haben sich bisher bei unsereminternetgestützten Rekrutierungssystem registriert.48 Gesellschaften der Roche-Gruppe in 37 Ländernnutzen es, um geeignete Bewerber für offeneStellen zu finden.

Über das Internet können wir viel mehr Menschenerreichen als über jedes andere Medium. Allein2007 wurde das Roche-Karriereportal von 4,8 Mil-lionen Menschen besucht.

Interessierte Kandidatinnen und Kandidaten stel-len hier ihr Bewerberprofil ein und wissen, dass siebenachrichtigt werden, sobald sich eine geeigneteStelle bietet. Ungefähr 800 Stellen warten darauf,

80 Jahresbericht 2007

Unsere Mitarbeitenden

besetzt zu werden. Registrierte Bewerberinnen undBewerber werden per E-mail über neue Stelleninformiert, die für sie interessant sein könnten.Seit Einführung unseres E-Rekrutierungssystemsim Jahr 2005 sind bereits 4 100 talentierte Mit-arbeitende auf diesem Wege angeworben und ein-gestellt worden, davon mehr als 2100 im Jahr 2007.

Das System kann auch von unseren Mitarbeitendenüber die Karriereseite in unserem Intranet genutztwerden. Wir bestärken Mitarbeitende darin, ihreberufliche Entwicklung innerhalb des Unterneh-mens voranzutreiben und sich nicht anderweitigumzusehen. Die meisten freien Stellen sind imIntranet aufgeführt, um Transparenz bei unsererinternen Rekrutierung zu gewährleisten undunsere Mitarbeitenden über Entwicklungsmög-lichkeiten zu informieren. Bisher konnten mehrals 4 000 Stellen intern mit Hilfe des weltweiten E-Rekrutierungssystems besetzt werden, mehr als2 100 davon allein im Jahr 2007.

Weitere Informationen dazu finden Sie unterhttp://careers.roche.com.

Leistung und Entwicklung

Es ist unser Anliegen, dass alle Mitarbeitendenihr gesamtes Potenzial ausschöpfen, sich beruflichweiterentwickeln und unser Unternehmen stär-ken. Unsere Mitarbeitenden erhalten regelmässigLeistungsrückmeldungen und führen mit ihrenVorgesetzten Gespräche über Entwicklungsmög-lichkeiten und Karriereziele. 2007 waren 81% derMitarbeitenden in unsere Leistungsmanagement-programme eingebunden, und 56% vereinbar-ten Entwicklungspläne. Im Berichtsjahr wurden138 Millionen Franken in externe Aus- undWeiterbildungsleistungen sowie interne Fachkräfteinvestiert, das entspricht etwa 2,7 MillionenStunden oder auf den Mitarbeiter gerechnet rund34,5 Stunden.

Wir sind von der Notwendigkeit lebenslangenLernens überzeugt. Um unsere besten Talentedauerhaft an uns zu binden, bieten wir Schulungs-programme weltweit an allen Standorten an, dar-unter Coaching, Sprachkurse und Programme zumThema Veränderungsmanagement, um sicherzu-

Page 84: Innovation für die Gesundheit

81Jahresbericht 2007

Unsere Mitarbeitenden

jahr). Wir betrachten dies zusammen mit unseremerneut hohen Abschneiden bei externen Umfragenzu den besten Arbeitgebern als Zeichen für dieZufriedenheit unserer Mitarbeitenden.

Fluktuation

2007

Insgesamt 8,7%

Europa 8,4%

Lateinamerika 9,5%

Nordamerika 8,5%

Asien 7,5%

Andere* 22,5%

* Restrukturierungen im Verkauf und Marketing in Australienund Südafrika.

stellen, dass die Mitarbeitenden über das in unse-rem Geschäft erforderliche Rüstzeug verfügen.2007 wurde ein neuer Kurs eingeführt: «Behaviourin Business». Die meisten unserer Schulungs-programme werden von unseren Divisionen undden einzelnen Standorten durchgeführt und orien-tieren sich an den Bedürfnissen vor Ort.

2007 nahmen 145 Topmanager des Unternehmensan Roche Engage teil, unserem Entwicklungs-programm für Führungskräfte, das dem Ausbauvon Führungskompetenzen zur Erreichung unsererUnternehmensziele dient. In diesem Jahr führteRoche Molecular Diagnostics in den VereinigtenStaaten ausserdem ein zweitägiges Schulungs-programm für 270 Führungskräfte durch, um siebei der Nutzung ihrer Kompetenzen zu unter-stützen. Bereits seit fünf Jahren gibt es das «Centrefor Leadership Effectiveness» von Roche Pharma.Und unser Programm APAC Discovery wurde2007 in unserer Division Diagnostics fortgesetzt,25 Führungskräfte des mittleren und oberen Mana-gements besuchten ein zweiwöchiges Seminar ander Nanyang Business School in Singapur.

Wir ermutigen unsere Mitarbeitenden, im Rahmeneiner Tätigkeit in anderen Unternehmensbereichenund im Ausland neue Erfahrungen zu sammeln.Gegenwärtig nehmen fast 376 Beschäftige aus35 Ländern Auslandeinsätze in 55 Ländern wahr.2007 wurde ein konzernweites Programm einge-führt, das Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt,sich für 3 bis 18 Monate von ihrer üblichen Tätig-keit freistellen zu lassen, um an Projekten auf demGebiet des Gesundheitswesens in Entwicklungs-ländern mitzuwirken. 2007 haben die ersten dreiTeilnehmer ihre Tätigkeit aufgenommen – beimGlobal Fund in Niger, in einer ambulanten Stationin Togo und in Äthiopien.

Mitarbeiterbindung

Die hohe Bindung der besten Mitarbeitenden anRoche zeigt, dass unsere Personalführung erfolg-reich ist. 2007 betrug die Gesamtfluktuation 8,7%gegenüber 6,6% im Vorjahr. Der geschätzte Anteilder nicht durch Roche initiierten und von derFirma als bedauerlich eingestuften Kündigungenbetrug lediglich 2,0% (gegenüber 2,1% im Vor-

Einsatz in der Dritten Welt – Fachwissen einbringen und persönlicheEntfaltungsmöglichkeiten wahrnehmen

Bart Vanhauwere, LifeCycle Team Leader bei Roche.

Ich bin am Schweizerischen Tropeninstitut (STI) in Niger tätig und leitedort Programme, die vom Global Fund unterstützt werden. Der Global Fundzum Kampf gegen HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose finanziert Gesund-heitsprogramme in den ärmsten Ländern der Welt und beauftragt«Local Fund Agents» mit der damit verbundenen Kontrolle und Beratung(www.theglobalfund.org). In Niger wird diese Aufgabe vom STI wahrge-nommen.

Ich nehme an Besprechungen teil, schreibe Berichte, überprüfe die finanziellePlanung und besuche Krankenhäuser und Apotheken im ganzen Land. Aus-serdem bereite ich meine Kolleginnen und Kollegen darauf vor, diese Arbeitnach meiner Abreise fortzusetzen. Darüber hinaus bin ich an einem Tag derWoche in einer Ambulanz tätig. Ich bin überzeugt, dass die Vermittlung vonFührungsqualitäten ebenso wichtig ist wie die Durchführung ganzer Projektedurch uns – wenn nicht gar wichtiger.

Jede Finanzierung hängt von den Ergebnissen der vierteljährlichen Bewertun-gen ab. Wir messen den Fortschritt an Indikatoren wie Anzahl der Malaria-schutzimpfungen für schwangere Frauen oder der antiretroviralen Therapienfür Patienten mit HIV/Aids. Am meisten beeindruckt mich, dass die Menschenhier trotz der Armut und ihrer vielen Probleme voller Optimismus und geradezugrenzenlos kreativ sind. Am häufigsten hört man: «Kein Problem!».

Dieser Unterstützungseinsatz ermöglicht mir, mein Wissen und Können fürandere einzusetzen und gleichzeitig neue persönliche Erfahrungen zu sammeln.

Page 85: Innovation für die Gesundheit

2007 wurden einige Abteilungen der Division Diag-nostics von Graz in Österreich sowie Mannheimund Penzberg in Deutschland nach Rotkreuz inder Schweiz verlegt. Die betroffenen Mitarbeiten-den wurden zu einem mehrtägigen Besuch nachRotkreuz eingeladen. Sie hatten Gelegenheit, sichgemeinsam mit ihren Familien den Ort und dieUmgebung anzuschauen, um anschliessend ihreEntscheidung über einen Umzug zu treffen.

Zielsetzung: Einführung von Programmen zum Er-halt und zur Gewinnung der besten Kräfte für diejeweilige Tätigkeit; Förderung der Leistungskultur.

Kommunikation mit denMitarbeitenden

Wir sind überzeugt, dass gut informierte Mit-arbeitende, die sich mit ihrer Arbeit identifizieren,wesentlich zur Stärkung des Unternehmens bei-tragen. Mit Hilfe regelmässiger Lunch-Meetings,Internetkonferenzen und unseres Intranets so-wie von Mitarbeiterzeitschriften in verschiedenenSprachen, internen Newsletters und Schreiben derKonzernleitung halten wir unsere Mitarbeitendenüber unsere Geschäftsstrategie und andere wichtigeVorgänge auf dem Laufenden.

Bei wesentlichen Veränderungen unserer Geschäfts-tätigkeit und anderen für sie wichtigen Fragenhören wir unsere Mitarbeitenden über Arbeitneh-mervertretungen an. Gegenwärtig werden mehr als50% der Beschäftigten durch einen Betriebsrat odereine ähnliche Organisation vertreten, darunter dasRoche Europa Forum in Europa (das 34 500 Mit-arbeitende repräsentiert). Wir erkennen das Rechtjedes Mitarbeitenden an, sich zu organisieren, undstehen in den Ländern, in denen wir tätig sind,mit den rechtmässigen Gewerkschaften in einemoffenen Dialog.

Im Berichtsjahr haben wir unsere Politik zumDatenschutz der Mitarbeitenden überarbeitet undaktualisiert. Unser Ziel ist es, Informationen überunsere Mitarbeitenden weitestgehend zu schüt-zen und entsprechende Vorschriften einzuhalten.In einigen Fällen wurden Datenschutzvereinbarun-gen zwischen den Unternehmensvertretungen undBetriebsräten getroffen.

82 Jahresbericht 2007

Unsere Mitarbeitenden

Vergütungen und Zusatzleistungen

Roche bietet den Mitarbeitenden eine wettbe-werbsfähige Vergütung, die ihren Beitrag zumErfolg des Unternehmens anerkennt. Ausserdemofferieren wir ausgezeichnete Zusatzleistungen,langfristig sichere Arbeitsplätze, Entwicklungs-chancen und ein gutes Arbeitsumfeld, die wirfür genauso wichtig erachten wie angemesseneVergütungen.

Im Berichtsjahr haben wir die Vergütungen undZusatzleistungen in unseren Landesgesellschaftenweiter an die 2006 eingeführten Vergütungsricht-linien der Roche-Gruppe angepasst. Für 29%unserer Mitarbeitenden bestehen Tarifabschlüsse.2007 beliefen sich unsere Kosten für Vergütungenund Zusatzleistungen auf insgesamt 10 767 Mil-lionen Franken.

In den meisten Ländern bietet Roche ihren Mit-arbeitenden Pensionsprogramme zur Altervorsorgean. Im Rahmen der weiteren Umsetzung unsererkonzernweiten Strategie wurden 2007 in achtLändern neue Beitragspläne eingeführt, darunterin Kanada, Deutschland und den VereinigtenStaaten.

Mit dem Programm Roche Connect wird denmeisten Mitarbeitenden (mit Ausnahme der Be-schäftigten in den Vereinigten Staaten) die Mög-lichkeit gegeben, jeden Monat Genussscheine zumVorzugspreis zu erwerben. Diese werden von Rocheum 20% aufgestockt. 2007 machten 15 300 Beschäf-tigte in 41 Ländern – 36% der Berechtigten –von diesem Programm Gebrauch, gegenüber13 800 Nutzern im Vorjahr. Im Rahmen des Pro-gramms Roche Long-Term werden die Leistungenvon Führungskräften durch Optionen auf RocheGenussscheine am Unternehmen gewürdigt. SeitEinführung des Programms im Jahre 2005 par-tizipieren insgesamt 2 700 Führungskräfte andiesem Programm, allein 2007 gab es 700 Neu-aufnahmen.

Page 86: Innovation für die Gesundheit

Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen

Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen unse-rer Mitarbeitenden sind für den Erfolg unseresUnternehmens von entscheidender Bedeutung.Alle Mitarbeitenden von Roche sind zur Einhal-tung hoher Gesundheits- und Arbeitsschutzstan-dards verpflichtet. Verantwortlich hierfür ist unserTeam Sicherheit, Gesundheits- und Umwelt-schutz (SGU). Weitere Informationen zum SGU-Management finden Sie auf Seite 89 dieses Berichtssowie auf unserer Webseite.

Zielsetzung: Bis 2010 Senkung der Unfallrate (RAR)um 20% gegenüber 2005 (verlorene Arbeitstage/Beschäftigten).

Gesundheitsschutz und Sicherheit

2007 2006 2005

Roche Accident Rate

(einschl. des Unfalls

mit Todesfolge) 0,162 0,083 0,099

Roche Accident Rate

(den Unfall mit Todes-

folge herausgerechnet) 0,076 0,083 0,099

Arbeitsunfälle 482 473 563

Berufskrankheiten 311 302 333

Arbeitsunfälle

mit Todesfolge 1 0 0

Arbeitsunfälle pro

1 Million Arbeitsstunden 3,46 3,67 4,66

Wir messen den erreichten Stand in Bezug aufSicherheit und Gesundheitsschutz mit Hilfe derUnfallrate RAR, welche die Zahl der durch Arbeits-unfälle verursachten Ausfalltage pro Beschäftigtenund Jahr wiedergibt.

Wir bedauern sehr, dass einer unserer Ärzte-besucher im Rahmen seiner Tätigkeit für Rochebei einem Autounfall ums Leben kam. Dabei handeltes sich um den ersten tödlichen Unfall bei Rocheseit 7 Jahren. Da ein Unfall mit Todesfolge in derRAR mit 6 600 Ausfalltagen zu Buche schlägt, stiegdie Unfallrate für 2007 hierdurch erheblich an.

Den Unfall mit Todesfolge nicht mitgerechnet,betrug die Unfallrate RAR im Berichtszeitraum0,076 eine Verringerung um 7,7% im Vergleich zum

83Jahresbericht 2007

Unsere Mitarbeitenden

Förderung der Vielfalt

Die Vielfalt unseres Personals ist für die Anregun-gen und Innovationen, von denen der Erfolg unse-res Unternehmens abhängt, von grossem Wert.Roche beschäftigt Mitarbeitende unterschiedlichs-ter Herkunft, Kultur, Religion und Nationalität.Wir dulden keinerlei Diskriminierung.

Insgesamt sind über 140 Nationalitäten in derRoche-Gruppe vertreten – davon 71 allein anunserem Hauptsitz in Basel. Von den 7 800 Mit-arbeitenden in Basel sind 58% nicht in derSchweiz geboren. Unsere Ländergesellschaftenbeschäftigen vor allem Einheimische, und auchin den Top-Managementteams liegt der Anteillokaler Mitarbeitender bei 75%.

2007 betrug der Anteil der Mitarbeiterinnen ander Gesamtbelegschaft 45%. In diesem Jahr sindim mittleren und oberen Management 32% bzw.7% der Positionen (ca. 120 auf dieser Ebene) vonFrauen besetzt, im Vergleich zu 31% bzw. 5% in2006.

Zwei der elf Mitglieder des Verwaltungsrates sindweiblich, und drei weitere Frauen sind in derKonzernleitung bzw. den Executive Committeesder Divisionen vertreten. Wir streben weiterhindanach, mehr Frauen für unser Unternehmen zugewinnen, insbesondere im Führungskräftebereich.Mit zahlreichen Programmen unterstützen wir dieMitarbeitenden dabei, ihre familiären und beruf-lichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen.

Frauenanteil bei Roche

2007 2006 2005

Anteil Frauen an der

Gesamtbelegschaft 45% 45% 43%

Anteil Frauen in

Managementpositionen 32% 31%* 32%

Anzahl (%) Frauen in

Top-120-Positionen 8 4 7

(Top-80 in 2005/2006) (7%) (5%) (8%)

Anteil Frauen an Nach-

folgekandidatinnen

und -kandidaten für

das Top-Management 20% 22% 16%

*Geändert wegen eines Berichtsfehlers im Geschäftsbericht2006.

Page 87: Innovation für die Gesundheit

84 Jahresbericht 2007

Unsere Mitarbeitenden

• Menschenrechte: www.roche.com/de/sus-human_rights

• Auszeichnungen: www.roche.com/de/sus-emp_of_choice undhttp://careers.roche.com

• Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz:www.roche.com/de/sus-she

Vorjahr. Insgesamt kam es 2007 zu 482 Unfällenvon Mitarbeitenden. Das bedeutet eine Zunahmevon 1,9% gegenüber 2006. Trotz gestiegenerGesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden ver-ringerten sich die Unfälle in Vertragsfirmen imBerichtsjahr um 20%.

2007 stiegen sowohl die Anzahl anerkannter Fällevon Berufskrankheit als auch die daraus resul-tierenden Ausfalltage leicht an. Insgesamt wurden311 anerkannte Fälle (ein Anstieg von 3,7%) und1303 daraus resultierende Ausfalltage (eine Zu-nahme von 27%) gemeldet.

Jeder Arbeitsunfall wird untersucht, und wo dieszweckdienlich ist, wird ein Bericht mit Angabenzum Unfallhergang in unserem Intranet veröffent-licht, damit andere Standorte präventiv tätig wer-den können. 2007 wurde unser Hauptsitz in Baselmit dem Sozialpreis der Stadt Basel für die Unter-stützung von Mitarbeitenden bei der Rehabilitationim Krankheitsfalle und nach Unfällen geehrt.

Unsere Programme zur Förderung des Wohler-gehens der Mitarbeitenden umfassen kostenloseärztliche Untersuchungen, Überprüfungen derergonomischen Bedingungen am Arbeitsplatzund Beratungsangebote. Ausserdem bieten wirzur Unterstützung einer gesunden LebensweiseFitness-Zentren und Personalrestaurants mitgesunden Mahlzeiten an. Wir offerieren Teilzeit-und Gleitzeitbeschäftigung sowie Telearbeit, woes die Arbeitsaufgabe erlaubt, und unterstützenunsere Mitarbeitenden dabei, ihre beruflichenund familiären Verpflichtungen in Einklang zubringen. Derzeit üben rund 5,6% unserer Mitar-beitenden eine Teilzeitbeschäftigung aus. Erzie-hungsurlaub und Freistellungen können ebenfallsgewährt werden.

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• Online-Rekrutierung: http://careers.roche.com

• Konzerngrundsätze:www.roche.com/de/com_gov_cond.htm

• Personalpolitik: www.roche.com/de/sus-employment_policy

Page 88: Innovation für die Gesundheit

85Jahresbericht 2007

Rheumatoide Arthritis. Eine der verbreitetsten Autoimmunkrankheiten. Sie geht mit Entzündungender Gelenke und chronischen Schmerzen einher. Gezielt eingreifende Biopharmazeutika vonRoche lindern die Auswirkungen des Leidens und erhöhen die Lebensqualität der Betroffenen.

Untersuchung einer Patientin mit rheumatoider Arthritis

Page 89: Innovation für die Gesundheit

86 Jahresbericht 2007

Unterstützung lokaler Akteure nach Bereichen (%)

Humanitäre und soziale Projekte 85,5%

Wissenschaft und Bildung 11,2%

Kunst und Kultur 1,8%

Nachbarschaft und Umwelt 1,5%

Förderung des wissenschaftlichenFortschritts

Wissenschaftliche Innovationen sind für unserGeschäft von zentraler Bedeutung. Roche unddie unternehmenseigenen Stiftungen unterstützenForschung und Bildung weltweit, um Fortschrittein den Naturwissenschaften und in der Medizinsowie junge Wissenschaftler zu fördern.

So stellt die Roche Organ Transplantation Re-search Foundation Mittel für die Forschung zurVerbesserung des Erfolgs von Organtransplan-tationen zur Verfügung. Im Jahr 2007 bewilligtedie Roche Foundation for Anemia Research(RoFAR) 4,2 Millionen Franken für 15 Projektezur Untersuchung der Anämie, ihrer Ursachenund Behandlungen. Seit 2004 vergab die RoFAR39 reguläre Stipendien sowie ein Sonderstipen-dium im Wert von insgesamt mehr als 8,3 Millio-nen Franken.

Junge Wissenschaftler werden von der RocheResearch Foundation unterstützt. 2007 stellte sie72 an biologischen, chemischen und medizini-schen Forschungsprojekten beteiligten Studentenfast 3 Millionen Franken zur Verfügung.

Begabte junge Wissenschaftler, die zusätzlicheinen betriebswirtschaftlichen Abschluss anstre-ben, können sich beim MBA-Fellowship-Programm von Roche um ein Stipendiumbewerben. Dieses Programm dient der Förderungvon Führungskräften im Gesundheitswesen.2007 wurde erneut ein Stipendium an einenjungen Wissenschaftler vergeben, der damit aneiner von elf führenden Business Schools inEuropa und den Vereinigten Staaten – darunter

Die Roche-Gruppe unterstützt lokale Akteuredurch Zuwendungen, nichtkommerzielles Spon-soring sowie die ehrenamtliche Tätigkeit vonMitarbeitenden. Wir tun dies nicht nur aus phi-lanthropischen Gründen; solche Aktivitäten moti-vieren unsere Mitarbeitenden auch, den Ruf vonRoche als erfolgreich und nachhaltig wirtschaf-tendes Unternehmen zu festigen.

Gemäss unserer Geschäftsstrategie steht Innova-tion im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Enga-gements von Roche. Wir fördern Innovationen inWissenschaft, Kultur und Kunst mit einer Reihevon Projekten. Wir unterstützen Gemeinwesenauch in erheblichem Umfang durch die Verbesse-rung des Zugangs von Bedürftigsten zu Medika-menten und diagnostischen Tests. Medikamenten-spenden werden von uns nur als Katastrophenhilfeund im Falle von Pandemien zur Verfügung gestellt.

Wir konzentrieren unsere Unterstützung aufProjekte, bei denen unser Wissen und unsereFachkenntnisse eine möglichst grosse und nach-haltige Wirkung entfalten. Sofern Projekte zusätz-liche Fachkenntnisse erfordern, arbeiten wir mitgeeigneten lokalen Partnern zusammen.

Wir messen den Erfolg unseres gesellschaftlichenEngagements am Ergebnis, nicht am aufgewende-ten Betrag. So interessiert uns beispielsweise dieZahl der mit Programmen vor Ort erreichtenPatienten oder Bürger; die Anzahl der Lehrer, dieZugang zu unseren wissenschaftlichen Ressourcenhaben, und der durch sie erreichten Schüler oderdie Besucherzahlen einer Aufführung. Deshalbveröffentlichen wir keine detaillierten Zahlen überunsere Beiträge. Im Mittelpunkt steht für uns derNutzen einiger unserer wichtigsten Projekte fürdie Gesellschaft und die dadurch entstehendenWerte.

Unser Einsatz für die Gesellschaft

Page 90: Innovation für die Gesundheit

87Jahresbericht 2007

Unser Einsatz für die Gesellschaft

Alle zwei Jahre erteilt Roche Commissions einemherausragenden zeitgenössischen Komponisteneinen Kompositionsauftrag. Die Uraufführung desWerkes erfolgt durch das Cleveland Orchestra.Seit Einführung des Programms im Jahre 2003werden die Werke stets an zwei bedeutenden Ortenaufgeführt – beim Lucerne Festival im Sommerund in der Carnegie Hall in New York.

1996 stiftete Roche das Museum Tinguely in Basel,das neben den Werken des berühmten SchweizerEisenplastikers innovative zeitgenössische Kunstausstellt. Die monatlich dort stattfindenden Jazz-konzerte der Reihe «Roche ’n’ Jazz» erfreuen sichebenfalls grosser Beliebtheit.

Unser Engagement für das Gemeinwesen

Unsere Mitarbeitenden unterstützen uns dabei,lokale Projekte aufzuspüren, in deren RahmenRoche viel bewirken kann. Wir regen unsereBeschäftigten an, sich durch ehrenamtliche Tätig-keit und das Sammeln von Spenden in ihrenGemeinden einzubringen. 2006 wurde von unsdie unabhängige Stiftung Roche Employee Actionand Charity Trust (Re&Act) ins Leben gerufen,um die Spenden von Mitarbeitenden in geeigneteProjekte zu lenken. Re&Act fördert auch lang-fristige Projekte und koordiniert die Spenden vonMitarbeitenden für Katastrophenhilfe und huma-nitäre Projekte in Entwicklungsländern.

2007 beteiligten sich mehr als 12 000 Mitarbeitendeaus 90 Ländern an unserem alljährlich in Zusam-menarbeit mit UNICEF und der European Coa-lition of Positive People stattfindenden GlobalRoche Employee AIDS Walk. Roche verdoppeltedie von den Teilnehmenden gesammelten Mittel,so dass insgesamt 750 000 Franken für Aids-Waisenim südostafrikanischen Malawi gespendet werdenkonnten.

Mitarbeitende von Roche unterstützten Gemein-den in Peru, nachdem im August 2007 ein verhee-rendes Erdbeben die Region Pisco verwüstet hatte.Sie sammelten Nothilfe in Form von Lebensmit-teln, Wasser, Decken und Kleidung und verteiltendiese an mehr als 100 Familien. Roche spendete

Harvard, INSEAD und die London BusinessSchool – am MBA-Programm teilnehmen kann.

Über unsere US-Pharma-Niederlassung in NewJersey fördern wir drei Projekte, um jungeMenschen für eine Laufbahn in einem naturwis-senschaftlichen Beruf zu interessieren. Seit derEinführung unseres Renal Transplant SurgicalClassroom im Jahr 2004 haben sich mehr als1 500 Schüler der Highschool mit dem Themen-kreis Transplantationsmedizin und Organspendebeschäftigt. Seit dem Jahr 2000 erreichte dasScience Bilingual Project mehr als 200 Schüler undmachte sie ausserschulisch mit naturwissenschaft-lichen Inhalten in englischer und spanischerSprache vertraut. Darüber hinaus ermöglichtenwir im Berichtsjahr 850 Schülern der Highschooldie Teilnahme an Lehrveranstaltungen des ScienceConsortium der New Jersey City University.90 Prozent von ihnen wollen ihre Ausbildung inden Naturwissenschaften an einem College fort-setzen.

Fokussierung auf Innovation im Bereich der Künste

Künstlerische Kreativität und die für unserGeschäft so wichtige wissenschaftliche Innovationhaben vieles gemeinsam. Forscher, die neue Arz-neimittel entwickeln, und Künstler oder Musiker,die neue Werke schaffen, wollen im Menschen eine– physische oder emotionale – Reaktion hervor-rufen, indem sie Traditionen fortführen, sich aufunbekanntes Gelände wagen und zu neuen Hori-zonten vorstossen. Roche hat zeitgenössische Kunstund Musik von jeher gefördert.

Die Projektreihe Roche Continents unterstützt inZusammenarbeit mit den Salzburger Festspielenin Österreich eine Reihe von Konzerten mit Wer-ken zeitgenössischer Komponisten. Jungen Studie-renden werden der Besuch von Konzerten unddie Teilnahme an kreativen Workshops zu Musik,Kunst und Wissenschaft ermöglicht. Die jährlich100 beteiligten Studierenden bleiben über ein on-line eingerichtetes Diskussionsforum miteinanderin Kontakt.

Page 91: Innovation für die Gesundheit

auch Arzneimittel und diagnostische Ausrüstungenim Wert von über 30 000 Franken. Die Mitarbei-tenden werden die Betroffenen weiterhin beimWiederaufbau der Häuser, medizinischen Einrich-tungen und der Schule unterstützen, die bei demErdbeben zerstört wurden.

Roche Diagnostics Japan veranstaltet jährlich inTokio einen Buchbasar, dessen Erlös der AIDSPrevention Society zugute kommt.

Zielsetzung: Einrichtung von Programmen, dieauf der Tradition des nachhaltigen Einsatzes fürdie Gesellschaft von Roche aufbauen.

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• Konzernpolitik zu Zuwendungen:www.roche.com/de/sus-giving

• Medikamentenspenden: www.roche.com/de/sus-access

• Roche-Stiftungen: www.roche.com/de/sus-foundations

• Roche ’n’ Jazz: www.roche-n-jazz.net

• Gesellschaftliche Verantwortung:www.roche.com/de/sus_csoc-resp.htm

Unser Einsatz für die Gesellschaft

Jahresbericht 200788

Page 92: Innovation für die Gesundheit

89Jahresbericht 2007

SGU-Management

2007 haben wir unsere SGU-Richtlinien aktua-lisiert. Dabei haben wir sie im Hinblick auf einebessere Verständlichkeit präzisiert und mit neuenHinweisen zu ihrer Umsetzung in der täglichenArbeit versehen. Die neuen Richtlinien könnensowohl in unserem Intranet als auch auf unserenöffentlichen Webseiten eingesehen werden. Wirappellieren an alle Mitarbeitenden, die Richtlinienzu befolgen und SGU zu einem festen Bestandteilunserer Geschäftstätigkeit werden zu lassen.

Konzernweit sind 630 Vollzeitbeschäftigte imBereich SGU tätig, darunter ein Team von 16 Mit-arbeitenden an unserem Hauptsitz in Basel. Für dieUmsetzung der SGU-Politik und der betreffendenRichtlinien vor Ort sind die Leiter der einzelnenStandorte sowie der Sicherheits- und Umwelt-beauftragte (SEO) verantwortlich. In jeder Divisiongibt es einen Ökodelegierten, der sich neben seinenregulären Aufgaben für eine stärkere Sensibilisie-rung der Belegschaft im Bereich SGU einsetzt.

Um die ordnungsgemässe Umsetzung der Politik undRichtlinien im Bereich SGU zu überwachen, führenwir konzernweit SGU-Audits durch. Im Berichtsjahrfanden an 27 Standorten Audits statt, wobei gene-rell ein hohes Niveau der Arbeit im Bereich SGUbescheinigt werden konnte und es zu keinen grösse-ren Beanstandungen bezüglich der Einhaltung derVorschriften kam. Den Standorten wurden Empfeh-lungen zur Verbesserung ihres Risikomanagementsim Bereich SGU unterbreitet, deren Umsetzung dasAudit-Team nunmehr überwacht.

Wir führen regelmässig Tagungen durch, auf denenwir unsere Umwelt- und Sicherheitsbeauftragtenaus der ganzen Welt schulen und ihnen unsereZiele im Bereich SGU nahebringen. Das erworbeneWissen wird dann bei der Schulung der Mitarbei-tenden an ihren Standorten angewendet. Stand-ortspezifische Schulungen umfassen neben theo-retischen Vorträgen auch praktische Übungen.Für interessierte Mitarbeitende werden Weiter-

In Kürze

• Umweltpreis der Financial Times/Citi PrivateBank als «Grossunternehmen mit der stärkstenVerbesserung der CO2-Effizienz»

• Energieverbrauch pro Mitarbeitenden um 1,1%leicht gestiegen

• Minderung des ökologischen Fussabdrucksum 5%

• 15% Senkung der freigesetzten flüchtigenorganischen Verbindungen (VOC)

In unserem Engagement für Sicherheit, Gesund-heits- und Umweltschutz (SGU) kommt der Be-rücksichtigung der Umweltschutzbelange in allunseren Aktivitäten hoher Stellenwert zu. DiesesEngagement ist in unseren Konzerngrundsätzenund in unserer SGU-Politik festgeschrieben (siehewww.roche.com/sus-she).

2007 wurden von uns im Bereich Sicherheit,Gesundheits- und Umweltschutz 215 MillionenFranken in Infrastrukturmassnahmen und weitere306 Millionen Franken in den Betrieb der entspre-chenden Anlagen einschliesslich Dienstleistungenund Personal investiert.

Pharmazeutika können auf verschiedene Weise indie Umwelt gelangen: beim Herstellungsprozess,bei der unsachgemässen Entsorgung nicht ge-nutzter Arzneimittel sowie über die Patienten, dieMedikamente einnehmen, welche der Körper zumTeil wieder ausscheidet. Wir haben ein globalesPositionspapier zu Pharmazeutika und Umweltvorbereitet, das wir 2008 nach seiner Annahmedurch das Corporate Sustainability Committeeveröffentlichen werden. Endokrine Wirkungenunserer Arzneimittel auf die Umwelt sind vernach-lässigbar, obwohl immer wieder Bedenken geäus-sert werden. In diesem Bericht beschäftigen wiruns mit den direkten Folgen unserer Tätigkeit fürSicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz.

Sicherheit, Gesundheits-und Umweltschutz

Page 93: Innovation für die Gesundheit

90 Jahresbericht 2007

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

die sofortige Einleitung von Massnahmen. Dauertdie Verletzung der Standards an, kündigt Rocheden Vertrag. 2007 haben wir 20 neue Zuliefererauditiert. Bei zwei weiteren Zulieferern wurdenAudits zur Erfolgskontrolle durchgeführt, um zuüberprüfen, ob die erforderlichen Massnahmengetroffen wurden. Die Ergebnisse waren im all-gemeinen gut.

Ökologischer Fussabdruck

Wir setzen uns für den Umweltschutz während desgesamten Lebenszyklus all unserer Produkte ein,von Forschung und Produktion über Verpackung,Transport und Vertrieb bis hin zur Nutzung undEntsorgung, wenn die Produkte schon nicht mehrin unseren Händen sind.

Zielsetzung: Bis 2015 Verbesserung der Gesamt-ökobilanz um 10% gegenüber 2005 (Punkte/Beschäftigten)

Erreichter Stand: Nach einer Methode desSchweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU)berechnen wir die ökologischen Folgen unsererAktivitäten insgesamt anhand der Ökobilanz-methode. Die Ökobilanz beruht auf einem Ver-gleich des Einsatzes (Rohstoffe und Energie) undder an die Umwelt abgegebenen Stoffe (Emissionenund Abfall). 2007 lag unsere Ökobilanz bei 5,15und war damit 5% geringer als der Vorjahreswertvon 5,42. Geringere Emissionen in die Luft undweniger Abfälle trugen zu diesem Rückgang bei.

Die erwähnte globale Zielsetzung fördert das Errei-chen von Umweltschutzverbesserungen an deneinzelnen Standorten. Beispielsweise konnte durchdie Modernisierung des Beleuchtungssystems undder sanitären Einrichtungen in der amerikanischenDiagnostics-Niederlassung in Indianapolis derVerbrauch von Energie und Wasser gesenkt werden.Gegenwärtig wird am Standort eine neue Kälte-anlage zur Verminderung der Emissionen ozon-abbauender Stoffe errichtet. 2007 hat die NationalWildlife Federation den auf dem Gelände gelege-nen Park als Wildlife Habitat ausgewiesen.

Unser Werk in Boulder, Colorado, wurde aufgefor-dert, sich am Programm «National Environmental

bildungsprogramme zu SGU-Themen angeboten.Im Berichtsjahr waren dies 125 000 Stunden, dievon 51 500 Mitarbeitenden besucht wurden. Wirschulen unsere Mitarbeitenden auch im sicherenUmgang mit Chemikalien, wobei wir zu besonde-ren Gefahrenstoffen Informationsblätter heraus-geben, um Gefährdungen unserer Mitarbeitenden,Kunden sowie der Umwelt zu vermeiden. Im Laufeder letzten zehn Jahre haben wir über 1 000 solcherInformationsblätter erarbeitet, und für Stoffe, dievermarktet werden, sowohl konzernintern als auchauf unserer Webseite veröffentlicht.

Wir arbeiten intensiv an der Verringerung der Risi-ken im Bereich SGU und an der Vermeidung vonZwischenfällen. Zu diesem Zweck haben wir eininternetbasiertes Tool eingerichtet, das den Leiternder einzelnen Standorte die Erfassung und Bewer-tung der bei ihnen bestehenden Risiken erleichtert.Auf Konzernebene werden diese Informationen vomSGU-Team ausgewertet und in ein globales Risiko-profil eingestellt, das damit gleichzeitig die Risiko-bewertung der einzelnen Standortleiter überprüft.Ferner hatten wir im Jahr 2005 eine Reihe lang-fristiger Zielvorgaben im Bereich SGU formuliert.Im Anschluss daran entwickelten die einzelnenStandorte eigene Ziele und Aktionspläne zur Er-reichung der konzernweiten Zielvorgaben, diewiederum auf Konzernebene vom SGU-Teamüberprüft und ausgewertet werden.

SGU in unserer Lieferkette

Wir erwarten von unseren Zulieferern und derenUnteraufragnehmern, dass sie unsere Standardsim SGU-Bereich, unseren Verhaltenskodex undalle geltenden Gesetze einhalten. Vor Beginneiner Zusammenarbeit werden potenzielle neueGeschäftspartner einer Bewertung unterzogen,die gegebenenfalls auch einen Besuch vor Orteinschliesst. Wir führen regelmässig Kontrollenund Audits bei unseren Hauptzulieferern durch,um sicherzustellen, dass sie unseren Standardsim SGU-Bereich auch weiterhin gerecht werden,und verlangen von ihnen, etwaige Zwischenfälleumgehend zu melden.

Stellt sich heraus, dass ein Zulieferer unsere SGU-Standards nicht erfüllt, erwarten wir von ihm

Page 94: Innovation für die Gesundheit

91Jahresbericht 2007

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

Zielsetzungen:• Bis 2010 Senkung des Gesamtenergieverbrauchs

um 10% gegenüber 2005 (GJ/Beschäftigten) • Bis 2008 Minderung der Treibhausgasemissio-

nen um 10% gegenüber 2003 (CO2-Äquivalent/Umsatz)

Erreichter Stand: 2007 belief sich der Energiever-brauch von Roche auf 13664 Terajoule, was einerZunahme von 9,6% gegenüber 2006 entspricht.Dieser Anstieg ist geringer als das Wachstum unse-res Geschäftsvolumens: So sind in diesem Jahr erst-mals zwei neue Biotech-Standorte in dem ermittel-

Performance Track» der amerikanischen Umwelt-behörde EPA zu beteiligen, das sich an Standortemit guten Ergebnissen im Umweltschutz wendetund sie ermutigt, die gesetzlichen Anforderungenzu übertreffen.

Wir ermitteln die Effektivität unseres Aufwandesfür die Umwelt im Verhältnis zu den Verkäufen undder durch unsere Aktivitäten verursachten Schad-schöpfung mit Hilfe der Eco-Efficiency Rate (EER).Auf der Grundlage von Daten zu Energieverbrauch,Emissionen, Luft- und Wasserqualität – wie auch zuKosten und Umsätzen – ermittelt die EER unserenökologischen Fussabdruck. Diese Daten helfenuns auch, Produkte zu entwickeln, die einen höhe-ren Wert und geringere Umweltauswirkungen auf-weisen. Auf unserer Webseite finden Sie eine genaueErläuterung der EER-Kennziffer. 2007 lag diese bei67,19 und erhöhte damit gegenüber dem Vorjahrum mehr als 30%. Dieser bedeutende Anstieg ist aufwachsende Umsätze und sinkende Ausgaben fürUmweltbelange bei gleichzeitig geringerer Schad-schöpfung zurückzuführen.

Eco-Efficiency Rate

2007 2006 2005

Konzern-Umsatz

(in Millionen CHF) 46 133 42 041 35 511

Aufwand für Umwelt

(in Millionen CHF) 232 255 242

Schadschöpfung

(in Mio. Schadschöpfungs-

einheiten) 2,96 3,30 6,02

EER 67,19 49,97 24,39

2007 fand der Wettbewerb «ECOmpetition» zumvierten Mal statt. Im Rahmen dieses alle drei Jahredurchgeführten Wettbewerbs sind unsere Mitar-beitenden aufgerufen, sich über die Verbesserung desUmweltschutzes an ihren Standorten Gedanken zumachen. Zudem wurden im Berichtsjahr Standortemit herausragenden Energieeinsparinitiativen mitdem Roche Responsible Care Network Award geehrt.

Energie und Klimawandel

Wir unterstützen internationale Ziele zur Sen-kung globaler Treibhausgasemissionen wie Kohlen-dioxid.

Gewinn für die Umwelt

Im Rahmen des alle drei Jahre von den Ökodelegierten unserer DivisionenPharma und Diagnostics veranstalteten Wettbewerbs «ECOmpetition» ist dieBelegschaft von Roche aufgefordert, Vorschläge zur Verbesserung desUmweltschutzes bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen an ihren Standortenzu unterbreiten. In diesem Jahr wurden 22 der 130 eingereichten Vorschlägeausgezeichnet. Die Gewinner – 44 Mitarbeitende aus 9 Ländern – wurden imSeptember für ein Wochenende in die Schweiz eingeladen, um ihren Erfolgzu feiern.

Bei vielen der prämierten Vorschläge standen Fragen der Energieeinsparungund der Senkung des Rohstoffverbrauchs im Mittelpunkt. In Basel haben dreiMitarbeitende einen Vorschlag zur Senkung des jährlichen Energieverbrauchsum 4 000 MWh – das entspricht 300 000 Franken – vorgelegt: Durch Verbin-dung der Klimaanlagen und der Wärmerückgewinnungssysteme zweierGebäude kann die Abwärme des Kühlwassers genutzt werden.

Mitarbeitende von Roche Diagnostics in Penzberg (Deutschland) schlugeneine Änderung bei der Reinigung von Produktionsanlagen vor, mit der sichRohstoffe und Energie in einer Grössenordnung von 1,3 Millionen Frankeneinsparen lassen.

Andere Vorschläge betrafen die Reduzierung der Abfallmenge. Zwei Mitarbei-tende unserer Niederlassung in Toluca in Mexiko fanden heraus, dass sich dasVolumen organischer Abfälle durch Schaffung eines Kompostierungssystemsfür Bio-Abfälle um 40% verringern lässt, wobei gleichzeitig Kompost entsteht,der vor Ort zur Verbesserung des Bodens eingesetzt werden kann. Mit demProjekt könnten ebenfalls 3.600 Franken jährlich eingespart werden.

Alle prämierten Vorschläge werden mit Unterstützung der Standortmanagerund unseres konzernweiten SGU-Teams umgesetzt.

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92 Jahresbericht 2007

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

für unseren Fuhrpark erworben. Nunmehr habensich unsere operativen Bereiche in den VereinigtenStaaten ein neues, weiter reichendes Ziel gesetzt,nämlich die Senkung der Gesamtemissionen bis2010 um 15% gegenüber 2001.

Mehrere unserer Standorte nutzen Solarenergie,um ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgernzu verringern. So wurden auf den Dächern vonRoche-Gebäuden in Leganes (Spanien), Branch-burg (New Jersey) und Pleasanton (Kalifornien)Photovoltaikzellen installiert. Durch den Einsatzdieser Solarzellen werden jährlich CO2-Emissionenin Höhe von über 900 Tonnen vermieden. Auf demGelände unseres Forschungs- und Entwicklungs-standorts im kalifornischen Palo Alto wurde mitdem Bau eines Solarkraftwerks begonnen. Darüberhinaus nutzt der Standort Windenergie.

Unser Schweizer Standort in Rotkreuz setzt in denHeiz- und Klimaanlagen eines neu errichtetenGebäudes Erdwärme ein und konnte damit denEnergiebedarf um ein Drittel senken sowie jähr-liche Kosteneinsparungen von rund 25 000 Frankenerzielen. Unser Werk in Graz (Österreich) hat einKühlsystem installiert, bei dem im Winter die kalteAussenluft genutzt wird. Durch diese Massnahmekonnte der Energieverbrauch im Winter 2006/2007um 4% gesenkt werden. Gleichzeitig wird dadurchder Bedarf an Kühlwasser reduziert.

ten Wert enthalten. Trotz des Anstiegs in absolutenZahlen blieb der Energieverbrauch pro Mitarbei-tenden gegenüber dem Vorjahr relativ konstant.Zusammen mit unseren anderen Treibhausgas-emissionen entstanden durch diesen Energie-verbrauch Emissionen in Höhe von 1 052 MillionenTonnen CO2-Äquivalenten. Das entspricht einerErhöhung unserer Gesamtemissionen von 7,4%gegenüber 2006, was mit dem gestiegenen Ener-gieverbrauch übereinstimmt. Die Emissionenvon Treibhausgasen pro Million Franken Umsatzsanken hingegen um 2,1%.

Energieverbrauch (Terajoule)

2007 2006 2005

Energieverbrauch

insgesamt 13 664 12 467 12 515

Energieverbrauch

insgesamt pro

Millionen CHF

der Verkäufe 0,296 0,297 0,352

Energieverbrauch

insgesamt

pro Mitarbeiter 0,179 0,177 0,190

Treibhausgasemissionen (in Tonnen CO2-Äquivalente)

2007 2006 2005

Emissionen insgesamt 1 052 407 980 008 1 078 445

Emissionen insgesamt

pro Millionen CHF

der Verkäufe 22,81 23,31 30,37

Initiativen einzelner Standorte und Bereiche desKonzerns helfen uns, bei der Erreichung unseresglobalen Ziels voranzukommen: So beteiligen sichunsere Gesellschaften in den Vereinigten Staatenam Programm Climate Leaders der amerikani-schen Umweltbehörde EPA. Im Rahmen diesesProgramms hat Roche sich das Ziel gesetzt, dieTreibhausgasemissionen an den USA-Standortenbis Ende 2008 gegenüber 2001 um 10% zu senken.Dieses Ziel haben wir durch verschiedene landes-weit in die Wege geleitete Initiativen schon zweiJahre früher als vorgesehen erreicht, so dass wirbereits Ende 2006 ein Senkung unserer Emissionenum 10,8% vermelden konnten. Im Rahmen dieserInitiativen haben wir zum Beispiel effizientereAnlagen an unseren Produktionsstandorten instal-liert, den Energieverbrauch von Gebäuden gesenktund zusätzliche Hybrid- und Elektrofahrzeuge

Energieverbrauch nach Energieträgern (%)

Erdgas 40,1

Erdöl 2,2

Abfall 0,9

Erneuerbare Energien 0,4

Fernwärme 4,1

Kraftstoffverbrauch derfirmeneigenen Fahrzeuge 10,0

Kraftstoffverbrauchdurch Geschäftsreisen per Flugzeug 12,5

Elektrischer Strom 29,8

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93Jahresbericht 2007

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

Erreichter Stand: 2007 ist unser Bestand an haloge-nierten Kohlenwasserstoffen gegenüber 2006 um 5%auf 148,2 Tonnen gestiegen. Gleichzeitig konnte dieMenge der freigesetzten halogenierten Kohlenwas-serstoffe trotz des Anstiegs der Bestände um 39% auf4,7 Tonnen reduziert werden. In diesem Jahr wurdenweitere Investitionen in Kühlsysteme vorgenom-men, die frei von halogenierten Kohlenwasserstoffensind. Mit der Fertigstellung der neuen Kälteanlageam Standort von Roche Diagnostics in Indiana-polis (Vereinigte Staaten) im Jahr 2010 werden ozon-abbauende Kühlmittel fast vollständig abgelöst.

Ozonabbauende Chemikalien

2007 2006 2005

Bestand an halogenierten

Kohlenwasserstoffen

(in Tonnen) 148,2 141,2 148,9

Emissionen von

halogenierten

Kohlenwasserstoffen

(in Tonnen) 4,7 7,7 7,2

Emissionen in die Luft

Einige der von unseren Produktions- und Verbren-nungsanlagen ausgehenden Emissionen könnenUmweltschäden hervorrufen. So tragen flüchtigeorganische Verbindungen (VOC) und Partikel zuLuftverschmutzung und Smogbildung bei. Bei derVerbrennung fossiler Brennstoffe entstehen Stick-stoffoxide (NOx) und Schwefeldioxid (SO2), die zusaurem Regen beitragen können. Roche hat sichverpflichtet, den Anteil an der Luftverschmutzungzu verringern.

Zielsetzung: Bis 2008 Senkung der VOC-Emis-sionen um 10% gegenüber 2003 (Tonnen VOC/Umsatz).

Erreichter Stand: 2007 haben unsere Produktions-und Verbrennungsanlagen 240 Tonnen an flüchti-gen organischen Verbindungen freigesetzt, das sind14,6% weniger als 2006. Zudem wurden 25 TonnenPartikel emittiert, d.h. 7% weniger als im Vorjahr.Mit 169 Tonnen NOx und 12 Tonnen SO2 konntenwir die Vorjahreswerte um 22% bzw. 20% senken.

Der Betrieb der Firmenwagenflotte und Geschäfts-reisen zeichnen für 10% bzw. 12,5% unseresEnergieverbrauchs und unserer Kohlendioxid-emissionen verantwortlich. Dieser Tatsache trägtdie 2007 verabschiedete Konzernrichtlinie zurEnergieeinsparung Rechnung. Verschiedene Ge-schäftsbereiche haben eine Reihe von Massnahmenergriffen, um eine Senkung dieser Emissionen zuerreichen. So umfasst unsere Vertriebsfahrzeug-flotte in den Vereinigten Staaten beispielsweiserund 500 emissionsarme Hybridfahrzeuge, dassind 25% des gesamten Fuhrparks. Auch Chugaiverfügt über mehr als 150 derartige Fahrzeuge.In Australien haben sich über ein Dutzend Mit-arbeitende für ein Hybridfahrzeug als Firmen-wagen entschieden

Durch die Verbindung mehrerer Treffen oderZielorte zu einer einzigen Reise verringern wirdie Geschäftsreisetätigkeit unserer Mitarbeitenden.In einigen Regionen fördern wir die Benutzungvon Hochgeschwindigkeitszügen, wo sich dies ein-richten lässt. Möglichst oft setzen wir Konferenz-schaltungen und Videokonferenzen ein, damit ganzauf Reisen verzichtet werden kann.

2007 wurden wir mit dem Umweltpreis der FinancialTimes/Citi Private Bank als «Grossunternehmen mitder stärksten Verbesserung der CO2-Effizienz» inEuropa und der Welt geehrt. Seit 1996 haben wirunsere CO2-Emissionen im Verhältnis zum Gesamt-umsatz um mehr als 70% vermindert. Im Berichts-jahr sanken unsere Emissionen pro Millionen Fran-ken Umsatz gegenüber 2006 um 0,6%.

Ozonabbau

Halogenierte Kohlenwasserstoffe sind Substanzen,die die Ozonschicht schädigen und/oder Auswir-kungen auf das Klima haben oder in der Atmo-sphäre schwer abbaubar sind. Sie werden an einigenunserer Standorte in Kühlsystemen und Feuer-löschern verwendet. Wenngleich es sich dabei umgeschlossene Systeme handelt, kommt es doch hinund wieder zu Leckagen.

Zielsetzung: Schrittweise Ablösung aller haloge-nierten Kohlenwasserstoffe in unseren Kühl- undFeuerlöschsystemen bis 2015.

Page 97: Innovation für die Gesundheit

94 Jahresbericht 2007

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

In Brasilien konnte durch die Wiederverwendungvon Pappe der Einsatz neuer Noppenfolie beiVerpackungen überflüssig gemacht werden,wodurch sich die Abfallmenge reduziert undjährliche Kosteneinsparungen in Höhe von rund32 000 Franken erzielt werden können.

Abfälle

2007 2006 2005

Allgemeines Abfall-

aufkommen (in Tonnen) 17 480 20 719 17 604

Allgemeines Abfall-

aufkommen pro

Millionen CHF Umsatz

(in Tonnen) 0,38 0,58 0,59

Chemisches Abfall-

aufkommen (in Tonnen) 38 167 51 155 38 380

Chemisches Abfall-

aufkommen pro

Millionen CHF Umsatz

(in Tonnen) 0,83 1,21 1,08

Wasser

Für die Herstellung unserer Medikamente undDiagnostika benötigen wir sauberes Wasser. 2007entnahmen wir 21,0 Millionen Kubikmeter ausunterschiedlichen Quellen, was einem Rückgangvon 5,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht.Der tatsächliche Verbrauch gemäss der Definitionder Global Reporting Initiative (d.h. in Produkteeingehend, in Kühl- und Klimatisierungssystemenoder zur Bewässerung eingesetzt) sank um 45%auf 2,3 Millionen Kubikmeter. Ein Grossteil desWassers wird für Reinigungszwecke eingesetzt,da unsere Produktionsprozesse strengen Rein-lichkeitsanforderungen unterliegen. Wir arbeitendaran, unseren Wasserverbrauch zu senken. Sohat ein Team an unserem Standort in Penzberg(Deutschland) einen neuen Reinigungsprozessentwickelt, mit dem der Wasserverbrauch um etwa1 600 Kubikmeter pro Jahr gesenkt werden kann.Mit diesem Vorschlag gehörte das Team 2006 zuden Gewinnern des Wettbewerbs ECOmpetition.

Emissionen in die Luft

2007 2006 2005

VOC 240 281 604

Partikel 25 27 50

Stickstoffoxide 169 219 363

Schwefeldioxid 12 15 151

Abfälle

Die sichere Entsorgung chemischer Abfälle ist fürdie Vermeidung von Umweltschäden und Gesund-heitsrisiken von entscheidender Bedeutung. 2007sind im Ergebnis der Geschäftsaktivitäten vonRoche 38 167 Tonnen solcher Abfälle angefallen,das sind 25,4% weniger als im Vorjahr. Diese Sen-kung ist auf ein verringertes Produktionsvolumenim Berichtsjahr zurückzuführen. Der Grossteildieser Abfälle – nämlich 97,5% – wurde verbrannt,während der Rest, in der Hauptsache inerte Mate-rialien aus Verbrennungsprozessen wie Asche undSchlacke, auf Deponien verbracht wurde.

Wir setzen uns für eine Reduzierung der in unserenProduktionsprozessen entstehenden chemischenAbfälle ein. So weit wie möglich führen wir sie einerWiederverwertung zu und schauen uns zu diesemZweck nach Unternehmen um, die Abfallproduktevon Roche als Rohstoffe für neue eigene Produkteeinsetzen können. Auf diese Weise konnten imBerichtsjahr 3 584 Tonnen Abfälle als Rohstoffean Unternehmen veräussert werden.

2007 fielen bei uns 17 480 Tonnen allgemeineAbfälle an, was einer Senkung von 15,6% gegenüberdem Vorjahr entspricht. Davon wurden 28% inVerbrennungsanlagen entsorgt und 72% auf Depo-nien verbracht. Weitere 31 697 Tonnen wurden derWiederverwertung zugeführt, was einem Anstiegvon 25% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Wir überwachen unsere Deponien, die chemischeAbfälle enthalten, um sicherzustellen, dass vonihnen keine Gefahren für Mensch und Umweltausgehen, und leiten gegebenenfalls vorsorglicheMassnahmen ein. In diesem Jahr haben wir inZusammenarbeit mit einer NRO mit der Sanie-rung einer grossen Deponie in Süddeutschlandbegonnen, die vor mehr als 40 Jahren zur Ent-sorgung von Chemie- und Haushaltsabfällen ge-nutzt worden war.

Page 98: Innovation für die Gesundheit

95Jahresbericht 2007

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

herausgefunden, dass diese in erster Linie aufden Einsatz und die Entsorgung unserer Produkteseitens der Verbraucher und nicht auf Umwelt-belastungen durch unsere Produktionsstandortezurückzuführen sind.

Gesetzeskonformität und Zwischenfälle

Wir halten alle einschlägigen Gesetze und Vorschrif-ten der Länder ein, in denen wir tätig sind. Oft sindunsere eigenen globalen Standards im SGU-Bereichstrenger als die nationalen Vorschriften.

Zielsetzung: Keine relevanten Geldbussen im Zu-sammenhang mit SGU.

Erreichter Stand: 2007 wurden keine signifikantenGeldbussen im Bereich Sicherheit, Gesundheits- undUmweltschutz gegen uns verhängt. Ein schwererZwischenfall wurde gemeldet. Bei der Deaktivierungeiner Bleichlösung kam es zu einer heftigen Explo-sion. Neun Arbeiter wurden verletzt, einer davonschwer. Auch an Gebäuden und Ausrüstungen ent-stand erheblicher Sachschaden. Leider kam einerunserer Mitarbeitenden im Rahmen seiner Tätigkeitbei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Wir sind uns bewusst, dass einige der bei derHerstellung von Medikamenten eingesetzten Che-mikalien potenziell zur Produktion von beispiels-weise Narkotika, Toxinen oder chemischen Waffenmissbraucht werden können. Derartige regu-lierte Chemikalien werden bei uns nur in kleinenMengen, unter strenger Aufsicht und entsprechendden geltenden gesetzlichen Vorschriften verwendet.

Weitere Informationen dazu unter:

• Zielsetzungen und erreichter Stand:www.roche.com/sus-progress_goals

• SGU-Polik, Richtlinien und Organisationsstruktur:www.roche.com/de/sus_env.htm

• Positionspapiere:www.roche.com/de/sus_env_pol.htm

• Regulierte Chemikalien:www.roche.com/de/sus_env_rep.htm

• Responsible Care:www.roche.com/de/sus_env_rep.htm

• Ergebniszahlen und langfristige Tendenzen:www.roche.com/de/sus_env_she.htm

Wasser

2007 2006 2005

Wasserentnahme

(in Millionen Kubikmetern) 21,0 22,1 20,9

Wasserverbrauch

(in Millionen Kubikmetern) 2,3 4,3 3,9

In öffentliche Kläranlagen

eingeleitete Abwässer

(in Millionen Kubikmeter) 7,1 5,1 7,1

Nach Behandlung

in Gewässer eingeleitete

organische Stoffe (in Tonnen) 641 313 1 830

Nach Behandlung

in Gewässer eingeleitete

Schwermetalle (in Kilogramm) 605 1 086 1 463

Bei unseren Produktionsprozessen fallen häufigverunreinigte Abwässer an. Wir tun alles, damitsolche Abwässer gefahrlos in öffentliche Klär-anlagen und Gewässer eingeleitet werden können,wobei wir falls erforderlich eine Abwasservorbe-handlung am Standort durchführen. So haben wirbei der Planung unseres neuen Werkes in Toluca(Mexiko), wo hoch wirksame Substanzen herge-stellt werden sollen, von Anfang an ein Systemzur Abwasservorbehandlung vorgesehen, das mitOzonolyse arbeitet. Dieser Mechanismus brichtstabile Moleküle auf und macht sie biologischabbaubar. In diesem Jahr haben wir nach ent-sprechender Aufbereitung 641 Tonnen organischerStoffe in Gewässer eingeleitet. Die Verdoppelungder Menge gegenüber dem Vorjahr ist auf den Ein-bezug von zwei neuen Biotech-Werken sowie aufeine erhöhte Biotech-Produktion zurückzuführen.

Wir reduzieren die Mengen an Schwermetallen wieChrom, Kupfer und Zink, die durch säurehaltigeAbwässer aus den Leitungssystemen ausgewaschenwerden und Umweltschäden verursachen können,auf ein Minimum. In diesem Jahr beliefen sichunsere Schwermetallemissionen auf 605 Kilo-gramm, das sind 40% weniger als im Vorjahr. Diesebedeutende Verringerung ist darauf zurückzu-führen, dass an einem unserer Standorte in derVergangenheit zu hohe Werte berichtet wurden undneu die Emissionen von Eisen von der Erfassungausgenommen wurden.

Im Rahmen unserer Forschung haben wir Spurenvon Chemikalien in Gewässern untersucht und

Page 99: Innovation für die Gesundheit

Die Genauigkeit und Vollständigkeit von Daten imBereich Nachhaltigkeit unterliegen inhärent vor-handenen Grenzen, welche aus der Art und Weiseder Datenerhebung, -berechnung und -schätzungresultieren. Unser Assurance-Bericht sollte deshalbim Zusammenhang mit Roche-internen Richt-linien und Verfahren sowie den Definitionen zurinternen Nachhaltigkeitsberichterstattung gelesenwerden.

Für den Untersuchungsgegenstand und die Beur-teilungskriterien ist das Corporate SustainabilityCommittee von Roche verantwortlich.

Unsere Aufgabe besteht darin, aufgrund unseresVerfahrens zur Erhebung von Nachweisen Schluss-folgerungen zum Untersuchungsgegenstand inÜbereinstimmung mit dem International Standardon Assurance Engagements (ISAE) 3000 «Assu-rance Engagements other than Audits or Reviews ofHistorical Information», genehmigt im Dezember2003 durch das International Auditing and Assu-rance Standards Board (IAASB), zu ziehen.

Wir haben unser Verfahren zur Erhebung vonNachweisen so geplant und durchgeführt, damitSchlussfolgerungen mit eingeschränkter («limitedAssurance») und angemessener («reasonable Assu-rance») Sicherheit, in Übereinstimmung mit ISAE3000 gezogen werden können. Wir haben keinePrüfung in Übereinstimmung mit den Internatio-nal Standards on Auditing durchgeführt und gebenaus diesem Grund kein Prüfungsurteil ab.

Unser Verfahren zur Erhebung von Nachweisenbeinhaltete folgende Arbeitsschritte:

• Beurteilung, inwieweit die Mitarbeitenden derRoche die Roche-Konzernrichtlinien zur inter-nen Nachhaltigsberichterstattung anwenden;

• Besuch ausgewählter Standorte aus den Divisio-nen Pharma und Diagnostics der Roche in derSchweiz, den USA, Japan, Thailand, Deutsch-land, Frankreich und Irland;

Bericht («Independent Assurance Report»)zur Nachhaltigkeitsberichterstattung 2007 derF. Hoffmann-La Roche AG

An das Corporate Sustainability Committee derF. Hoffmann-La Roche AG, Basel («Roche»).

Wir haben ein Verfahren zur Erhebung von Nach-weisen bezüglich der folgenden Aspekte der fürdas am 31. Dezember 2007 abgeschlossene Ge-schäftsjahr erstellten Nachhaltigkeitsberichterstat-tung (nachstehend bezeichnet als Untersuchungs-gegenstand) der Roche und ihren konsolidiertenTochterunternehmen, ohne Chugai PharmaceuticalCo. Ltd. und Genentech, Inc., durchgeführt:

• Die Führungs- und Berichterstattungsprozesseim Zusammenhang mit der Nachhaltigkeits-berichterstattung und der Erhebung von SGU-Kennzahlen und Informationen der sozialenDimension («gesellschaftliche Daten»);

• die SGU-Kennzahlen in den Tabellen auf denSeiten 89 bis 95 des Geschäftsberichts 2007 derRoche;

• Einige ausgewählte gesellschaftliche Daten,publiziert auf den Seiten 79 bis 84 des Roche-Geschäftsberichts 2007.

Wir haben den Untersuchungsgegenstand anhandfolgender Kriterien beurteilt:

• Die Roche-Konzernrichtlinien zur internenNachhaltigkeitsberichterstattung mit Bezug aufdie Responsible Care Health, Safety and Envi-ronmental Reporting Guidelines des EuropeanChemical Industry Council CEFIC und derLeitfaden zur NachhaltigkeitsberichterstattungG3, veröffentlicht durch die Global ReportingInitiative (GRI) im Oktober 2006;

• Die Verfahren, mit welchen die SGU-Kennzahlenund gesellschaftlichen Daten intern erhoben,verarbeitet und aggregiert werden.

Überprüfung

Überprüfung

Jahresbericht 200796

Page 100: Innovation für die Gesundheit

Gemäss unserer Beurteilung

• werden die Konzern-Richtlinien in den ausge-wählten Stichproben richtig angewandt;

• funktioniert das interne Berichterstattungs-system zur Einholung und Konsolidierung vonSGU-Kennzahlen und gesellschaftlichen Datenbestimmungsgemäss und

• bildet das Berichterstattungssystem, in allenwesentlichen Belangen, unter Berücksichtigungder genannten Beurteilungskriterien, eine ange-messene Grundlage für die Veröffentlichung vonSGU-Kennzahlen und gesellschaftlichen Daten.

Gestützt auf unsere in diesem Assurance-Berichtbeschriebenen Arbeitsschritte sind wir nicht aufSachverhalte gestossen, aus denen wir schliessenmüssten, dass die veröffentlichten SGU-Kenn-zahlen und gesellschaftlichen Daten kein angemes-senes Bild der Leistungen von Roche geben unddass die Verfahren, mittels welchen die SGU-Kennzahlen und die gesellschaftlichen Daten er-hoben, verarbeitet und aggregiert wurden, nichtin allen wesentlichen Belangen – gestützt auf denBeurteilungskriterien – auf anerkannten Mess- undBerechnungsmethoden basieren.

PricewaterhouseCoopers AGZürich, 18. Januar 2008

Dr. Thomas Scheiwiller Jürg Hutter

• Befragung der Personen, welche an den besuch-ten Standorten sowie auf Gruppenebene für dieinterne Nachhaltigkeitsberichterstattung und dieErfassung der SGU-Kennzahlen und gesell-schaftlichen Daten verantwortlich sind;

• Stichprobenweise Überprüfung von Nachweisenfür eine Auswahl von SGU-Kennzahlen undgesellschaftlichen Daten (Roche Accident Rate,Energieverbrauch, CO2-Emissionen aus demEnergieverbrauch, VOC, Chemische Abfälle,Vertrieb: Tonnage und Zwischenfälle, «Labourand Workforce», «Talent Pipeline») mit Blickauf die von den ausgewählten Datenlieferantengemeldete Datenaggregation von den Standortenzum Konzern;

• Einsichtnahme und Überprüfung der relevantenDokumentation auf Stichprobenbasis, ein-schliesslich der Konzerngrundsätze, der Mana-gement- und Berichterstattungsstrukturen sowieder vorhandenen Dokumente zur Nachhaltigkeitund Systeme zur Erhebung, Analyse und Aggre-gation der gemeldeten SGU-Kennzahlen undgesellschaftlichen Daten; und

• Aufnahme und Beurteilung des Konsoli-dierungsverfahrens von SGU-Kennzahlen undgesellschaftlichen Daten auf Konzernebene.

Die Standorte der Tochterunternehmen ChugaiPharmaceutical Co. Ltd. und Genentech, Inc. habenwir nicht besucht.

Einzelheiten zu unseren Ergebnissen für jeden Indi-kator finden Sie unter www.roche.com/sus_gri

Franz B. Humer

Die «Sustainability Reporting Guidelines»der Global Reporting Initiative

Auch in diesem Jahr haben wir unsere Nachhal-tigkeitsberichterstattung an den Richtlinien derGlobal Reporting Initiative (GRI) ausgerichtet.

Roche ist der Meinung, dass der Geschäftsbericht2007 dem Level A+ der «GRI G3 Guidelines»entspricht. Dies wurde von GRI überprüft undbestätigt.

Überprüfung

Jahresbericht 2007 97

Page 101: Innovation für die Gesundheit

98 Jahresbericht 2007

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Verkauf Fabrikation

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NiederlandeNorwegenÖsterreichPakistanPanamaPeruPhilippinenPolenPortugalRumänienRusslandSchwedenSerbien

SingapurSlowakeiSlowenienSpanienSüdafrikaSüdkoreaTaiwanThailandTschechische RepublikTürkeiUngarnUruguayUSAVenezuela

Forschung und Entwicklung Dienstleistung, Finanzierung Lohnfabrikation durch Dritte

Roche – globale Marktpräsenz

Roche – globale Marktpräsenz

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100 Jahresbericht 2007

HerausgeberF. Hoffmann-La Roche AG 4070 Basel, SchweizTel. +41 (0)61 688 11 11Fax +41 (0)61 691 93 91

MedienstelleCorporate Communications 4070 Basel, SchweizTel. +41 (0)61 688 88 88Fax +41 (0)61 688 27 75

Investor Relations4070 Basel, SchweizTel. +41 (0)61 688 88 80Fax +41 (0)61 691 00 14

World Wide Webhttp://www.roche.com

Corporate Sustainability CommitteeTel. +41 (0)61 688 40 18E-Mail: [email protected]

Bestellung von PublikationenTel. +41 (0)61 688 83 39Fax +41 (0)61 688 43 43E-Mail: [email protected]

Hinweis betreffend zukunftsgerichteter AussagenDieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunfts-gerichtete Aussagen. Diese können unter anderemerkennbar sein an Ausdrücken wie «sollen»,«annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsich-tigen», «anstreben», «zukünftig», «Ausblick» oderähnlichen Ausdrücken sowie der Diskussion vonStrategien, Zielen, Plänen oder Absichten usw.Die künftigen tatsächlichen Resultate könnenwesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagenin diesem Bericht abweichen, dies aufgrundverschiedener Faktoren wie zum Beispiel: (1) Preis-strategien und andere Produkteinitiativen vonKonkurrenten; (2) legislative und regulatorischeEntwicklungen sowie Veränderungen des allge-meinen wirtschaftlichen Umfelds; (3) Verzögerungoder Nichteinführung neuer Produkte infolgeNichterteilung behördlicher Zulassungen oderanderer Gründe; (4) Währungsschwankungenund allgemeine Entwicklung der Finanzmärkte;(5) Risiken in der Forschung, Entwicklung undVermarktung neuer Produkte oder neuer Anwen-dungen bestehender Produkte, einschliesslich (nichtabschliessend) negativer Resultate von klinischenStudien oder Forschungsprojekten, unerwarteterNebenwirkungen von vermarkteten oder Pipeline-Produkten; (6) erhöhter behördlicher Preisdruck;(7) Produktionsunterbrechungen; (8) Verlust oderNichtgewährung von Schutz durch Immaterial-güterrechte; (9) rechtliche Auseinandersetzungenund behördliche Verfahren; (10) Abgang wichtigerManager oder anderer Mitarbeitender sowie(11) negative Publizität und Medienberichte.

Die Aussage betreffend das Wachstum des Gewinnspro Titel ist keine Gewinnprognose und darf nichtdahingehend interpretiert werden, dass der Gewinnvon Roche oder der Gewinn pro Titel für 2008oder eine spätere Periode die in der Vergangenheitveröffentlichten Zahlen für den Gewinn oder denGewinn pro Titel erreichen oder übertreffen wird.

Nächste Generalversammlung: 4. März 2008

Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.

Der Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischerSprache.

Der Geschäftsbericht ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.

Herausgeber: F. Hoffmann-La Roche AG, Basel, Corporate Communications

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