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1 am Beispiel der ETH-Bibliothek, Zürich Dr. Rudolf Mumenthaler Bereichsleiter Innovation und Marketing INNOVATIONSMANAGEMENT AN HOCHSCHULBIBLIOTHEKEN

Innovationsmanagement an Hochschulbibliotheken

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Vortrag gehalten am Deutschen Bibliothekartag 09 in Erfurt.

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am Beispiel der ETH-Bibliothek, ZürichDr. Rudolf MumenthalerBereichsleiter Innovation und Marketing

INNOVATIONSMANAGEMENT AN HOCHSCHULBIBLIOTHEKEN

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• Nicht nur Bibliotheken haben Mühe, dem aktuellen Tempo der Entwicklung zu folgen

• Aber: technische Entwicklung hat Konsequenzen für die Bibliotheken• Veränderte Nutzererwartungen• Verändertes Nutzerverhalten• Konkurrenzsituation zu anderen

Informationsanbietern

• Bibliothek muss ihre Daseinsberechtigung rechtfertigen

TEMPO DER TECHNISCHEN ENTWICKLUNG

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• ETH-Bibliothek hat den Ruf einer innovativen Bibliothek

• Bietet guten Service, kreiert immer wieder neue Angebote

• ABER:• Neue Entwicklungen wurden nicht systematisch

verfolgt• Neue Ideen entstanden eher zufällig• Immer öfter stellte man Lücken fest• Keine eindeutige Zuständigkeit innerhalb der

Bibliothek

AUSGANGSLAGE AN DER ETH-BIBLIOTHEK

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• Erster Schritt: Einrichtung einer für die Innovation verantwortlichen Stelle• Inhaltlicher Aufbau und Organisation des

Innovationsmanagements als Aufgabe dieser Stelle

• Keine Stabstelle, sondern relativ hoch in der Hierarchie angesiedelt (neuer Bereich)

• Innovationsmanager = Produktmanager

ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN

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•Strategie als Grundlage• Gibt den Rahmen• Setzt die Schwerpunkte

•Innovationsmanagement als Mittel zur Umsetzung der strategischen Ziele

INNOVATIONSSTRATEGIE

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„[Die ETH-Bibliothek] setzt den Fokus auf nutzer-freundliche, innovative Dienstleistungen im Kontext der elektronischen Bibliothek. Dies bedingt zum einen die Kenntnis der Nutzerbedürfnisse, die regelmässig erhoben werden.

Zum anderen verfolgt die ETH-Bibliothek systema-tisch die Entwicklung des Bibliothekswesens und der Informationstechnologie und prüft einschlägige Produkte, Dienstleistungen und Strategien im Hinblick auf eine Umsetzung an der ETH Zürich.“

STRATEGIE DER ETH-BIBLIOTHEK

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• Innovativ ist ein Produkt oder eine Dienstleistung, die bisher• in dieser Form• in der Schweiz• oder im Bibliothekswesen allgemein• noch nicht eingesetzt wird

• ETH-Bibliothek als „early adaptor“, nicht als „Erfinder“

DEFINITION VON INNOVATION (@ETH-BIBLIOTHEK)

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• Es ist somit denkbar, dass• Technologien aus anderen Bereichen/Branchen

für Dienstleistungen der Bibliothek eingesetzt werden

• Geschäftsmodelle aus anderen Branchen übernommen werden

• Dienstleistungen adaptiert werden, die in anderen Ländern bereits im Einsatz sind

• oder auch• Eine bestehende Dienstleistung verbessert wird

DEFINITION VON INNOVATION (2)

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Grundsätze:

• Einbettung in Gesamtprozesse der ETH-Bibliothek• Ausrichtung am Projektmanagement• Integration in Produktentwicklung

INNOVATIONSPROZESS

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Grundsätze (2):

• Einbezug der Mitarbeitenden

• Einbezug der Kundenbedürfnisse

• Klare Verantwortlichkeiten

• Entscheidungskompetenz bei Geschäftsleitung

• Controlling der Massnahmen durch Innovationsmanager

INNOVATIONSPROZESS

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INNOVATIONSPROZESS

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INNOVATIONSPROZESS (2)

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INNOVATIONSPROZESS (3)

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• Unterstützung der Strategie der ETH-Bibliothek• Attraktivität für Kunden, Kundennutzen• Vorteil für die ETH-Bibliothek, auch Prestige/Image• Ressourcen: haben wir das Know-how und die

Ressourcen, um die Idee mittelfristig umzusetzen?• Die Ressourcenfrage wird nicht stark gewichtet, da

sonst unter Umständen radikale Innovationen verhindert werden.

• Realisierbarkeit: kann die ETH-Bibliothek die Innovation realisieren – oder ist es eine unerreichbare Vision?

ENTSCHEIDUNGSKRITERIEN

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BLOG IDEENPOOL

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LISTE PRODUKTIDEEN

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Kriterien

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• Anzahl eingereichter Ideen

• Anzahl involvierter Mitarbeiter

• Anzahl durchgeführter Machbarkeitsstudien

• Anzahl begonnener Projekte

• Anzahl erfolgreich abgeschlossener Projekte

Aber: Qualität geht vor Quantität!

MESSGRÖSSEN

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• Innovationskultur kann nicht verordnet werden

• Sie muss von der Bibliotheksleitung vorgelebt werden

• Wie kann Innovationskultur gefördert werden?

INNOVATIONSKULTUR

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• Ideenwettbewerb• Teamprämien, nicht-monetäre Anreize• Fehlerkultur• Offene Kommunikation von Erfolgen und

Misserfolgen, z.B. in internen Medien• Integration von Innovationszielen in

Jahresziele der Mitarbeitenden• Unbedingt Feedback auf Ideenvorschläge

geben

FÖRDERUNG VON INNOVATIONSKULTUR

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• Ausgangslage: Ideen von Mitarbeitenden und Vorschläge von Kunden sind in der Regel eher zufällig

• Problem: wie kann man die Ideensuche systematisieren?

• Wie kann man Innovationspotential systematisch erfassen?

SYSTEMATISCHE IDEENSUCHE

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• Eigene Strategie definiert Schwerpunkte (Beispiel ETH-Bibliothek):• Integration des Informationsangebotes

(Portale);• Information Literacy, E-Learning• Wissenschaftliches Publizieren, Open Access• Elektronische Archivierung

DEFINITION VON SUCHFELDERN

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• Horizon-Report: Megatrends für 2009-2013 im Bildungsbereich:• Mobiles• Cloud Computing• Geo-Everything• The Personal Web• Semantic-Aware Applications• Smart Objects

• Gelten alle auch für Bibliotheken

AUSWERTUNG VON EXTERNEN ANALYSEN

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SUCHSPEKTRUM FÜR IDEENGENERIERUNG

Innovationen bzgl. des Kernprodukts

Geschäftsmodell-innovation

Innovation im Umfeld des Kernprodukts

Neue Anwendungsfelder für Technologien

Neue

Verwen

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Neue Anwendungsfelder

Variation einzelner Elemente der Wertkette

Völlig neues Geschäftsmodell

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• Methode Technologieradar:• Zentrale Suchfelder werden definiert

• Segmente im „Radar“

• Was ist heute wichtig, was wird morgen von Bedeutung sein?• Innerer und äusserer Ring

• Verantwortlichkeiten zuweisen• „Gate-Keeper“ für die einzelnen Themen• Verpflichtung zur regelmässigen Berichterstattung

TECHNOLOGIERADAR

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Internet

OPACPortale

Mobile Technologien

Soziale Netzwerke

eBooksPublikation

Archivierung

E-Learning

Portal Primo

URM

Micro-blogging

Social networks

Social Tagging

Blogs

E-Doz

Archiv-systeme

eBook Reader

recommender

Smart-phones

GEVER

Such-maschinen

Elektr. Publizieren

3D-Internet

GIS

Open Access

DOI

Mobiler Katalog

Second Life

Technologieradar ETH-Bibliothek

Zukunft

Aktuell

Bildsuche

Netzwerke

Semantic Web

IT allgemein

Cloud Computing

Smart Objects

Betriebs-system

Primärdaten

BibliothekenInformation Commons

Onleihe

Lizenzen

RFID

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• Vernetzung und Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen ist von zentraler Bedeutung

• Einsatz virtueller Tools und sozialer Netzwerke• Blog• Facebook• Twitter

NETZWERK

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• Einbezug der Mitarbeitenden läuft gut• Vorschusslorbeeren?

• Prozess als solcher funktioniert• „muss/kann diese Idee auch in den Ideenpool

eingegeben werden?“• Prozess soll exklusiv sein: Kommunikation und

Ressourcenverteilung findet statt• Informelle Kanäle sind wichtig

• Innovation bedeutet aber auch, gewisse Dinge nicht mehr zu tun…

ERSTE ERFAHRUNGEN UND AUSBLICK

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• Ausbau der systematischen Ideenfindung• Technologieradar umsetzen• Workshops zur Definition von Suchfeldern

durchführen• Kundenworkshops durchführen

• Bisher für einzelne Produkte gemacht

• Vertiefte Kooperation mit Stellen innerhalb der Hochschule und ausserhalb

WEITERE SCHRITTE

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• Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit

• Fragen?

Dr. Rudolf [email protected]/mrudolfhttp://blogs.ethz.ch/innovethbib

FRAGEN?