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1 Laboratorium Institut für aktuelle Kunst im Saarland Kunstlexikon Saar Kunstort Der Sparda-Bank-Kunst-Raum in Saarbrücken

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Laboratorium

Institut für aktuelle Kunst im Saarland

Kunstlexikon Saar

KunstortDer Sparda-Bank-Kunst-Raumin Saarbrücken

Laboratorium

Institut für aktuelle Kunst im Saarland

Kunstlexikon Saar

KunstortDer Sparda-Bank-Kunst-Raumin Saarbrücken

5

einem anspruchsvollen Niveau zu

erleichtern.“ Diese Worte haben

nichts von ihrer Dringlichkeit ver-

loren. Die vorliegende Schrift soll

auf ihre Weise diesem Ziele dienen.

Schichtel fügt an: „Eine, wie sich

gezeigt hat, glückliche Ent-

scheidung dabei war, sich durch

Hinzuziehung eines Künstlerischen

Beraters der nötigen Sachkenntnis

zu versichern.“

Dieser Berater ist Jo Enzweiler.

So soll meine Betrachtung mit

Enzweilers Werk beginnen.

Der Sparda-Bank-Kunst-Raum

in Saarbrücken

Lorenz Dittmann

Ilmar Schichtel schrieb 2004, als

Vorstandsvorsitzender der Sparda-

Bank Südwest eG, zur „Idee des

Sparda-Bank-Kunst-Raumes“:

„Mit der Eröffnung des Sparda-

Bank-Kunst-Raumes im Bank-

gebäude in Saarbrücken gelingt

es der Sparda-Bank Südwest eG,

auf dem Weg zu einem möglichst

wirksamen und ausgeglichenen

Sponsoringkonzept einen bedeu-

tenden Schritt nach vorne zu tun.“

Nach Erwähnung der Unterstüt-

zung des Breitensports und des

Projekts „Herzenssache“, einer

gemeinsamen Kinderhilfsaktion

von SWR, SR und der Sparda-Bank,

fährt er fort: „Im kulturellen Be-

reich erfolgte eine Festlegung auf

die Unterstützung von Projekten

der Bildenden Kunst. Das seither

verfolgte Konzept, eher langfristig

angelegt, basiert auf dem Grund-

gedanken, einen Beitrag dazu zu

leisten, die schwierige Vermittlung

von aktueller Bildender Kunst auf

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Jo Enzweiler

Brunnen, 1996

Edelstahl,

Aluminium weiß lackiert

205 x 370 x 95 cm

Jo Enzweiler (* 1934, Büdingen,

Saar) gestaltet 1996 den Brunnen

in Edelstahl und weiß lackiertem

Aluminium, eine vielteilige Kom-

position aus neun Vierkantpfeilern,

die sich jeweils über quadratischem

Grundriss erheben, gegliedert

in ein Einzelelement als Anfang,

einem Mittelteil aus fünf Elemen-

ten, einer Zwischenphase aus zwei

einzeln stehenden Elementen und

einem Schluss-Element. Dabei sind

sowohl die Vierkantglieder aus

grau-schimmerndem Edelstahl wie

die Halbsäulen in mildem Weiß

von unterschiedlichen Höhen.

Rechteckiges ist gegen Halbrundes

gesetzt, nach oben Strebendes

gegen nach den Seiten sich Wen-

dendes. Die Anzahl der weißen

Halbsäulen wechselt, zuerst sind

es drei, dann nochmals drei, dann

eins, eins, zwei, drei, im dritten

„Satz“ zwei, dann eins, und vier im

Schluss- Element. Dementsprechend

ver teilen sich dann die „grauen“

Seiten. Von unterschiedlichen

Standorten zeigen sich verschiede-

ne Ansichten. In seiner „Vielstim-

migkeit“ gewinnt der „Brunnen“

etwas der Musik Analoges, erhält

den Charakter einer Orgel, den

auch das leise Plätschern von rin-

nendem Wasser noch akzentuiert

hätte.

Dass Enzweiler künstlerischer

Berater wurde, bedeutet eine

Bevorzugung „konkreter“ Kunst.

Was ist „konkrete Kunst“? Eine

Kunst, die sich ausschließlich

derjenigen Mittel bedient, die der

Kunst selbst zugehören, und zwar

„exakt“. So definiert es Theo van

Doesburg, zwar nicht in seinem

Text von 1924, der den Begriff

„Konkrete Malerei“ einführt,

sondern in seiner Schrift „Grund-

begriffe der neuen gestaltenden

Kunst“, erschienen 1925 als Band 6

der „Bauhausbücher“. Hier heißt

es unter Ziffer XIX: „Eine unmittel-

bare Verwirklichung, eine exakte

Ausdrucksform kann der Künstler

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10

nur durch sein Gestaltungsmittel

und aus diesem heraus zustande

bringen.“ Etwas später schreibt

van Doesburg: „Wir können selbst-

verständlich die Gestaltungsidee

(das ästhetische Moment) nicht

genau umschreiben. Zur Erklärung

hatten wir die Worte gebraucht:

Gleichgewichtsverhältnis durch

Stellung und Gegenstellung

(z.B. vertikal gegen horizontal),

Wechsel und Aufhebung von Maß

(z.B. groß durch klein) und Pro-

portion (z.B. breit durch schmal).

Es ist Aufgabe des Künstlers, alle

Akzente der ästhetischen Idee zu

gestalten. Es gehört zum Wesen

des Kunstwerks, dass diese Akzente

sichtbar, hörbar und tastbar, also

konkret vor uns erscheinen. Das

Kunstwerk, in dem die ästhetische

Idee unmittelbar zum Ausdruck

kommt, (d.h. durch das jeweilige

Ausdrucksmittel der Kunstart:

z.B. durch Klänge, Farben, Flächen,

Massen) nennen wir exakt und

real. Wir nennen es exakt im Ge-

gensatz zum Kunstwerk, das diese

Idee mit Hilfsmitteln auszudrücken

versucht. Hilfsmittel sind z.B. irgend

ein Symbol, oder Vorstellungen,

Stimmungen, Tendenzen, die mit

Gefühls- und Gedankenassoziatio-

nen verbunden sind. Wir nennen es

real, im Gegensatz zum Kunstwerk,

in dem die Gestaltungsmittel nicht

nur Träger der organischen Einheit

des Werkes sind, sondern zugleich

eine illusionistisch darstellende

Funktion haben (z.B. eine Ver-

wendung der Farbe derart, dass

die Illusion von Stein, Holz, Seide

[Stofflichkeit] entsteht, eine Vor-

täuschung scheinbarer Tiefe, oder

die Vortäuschung der Illusion einer

Skulptur oder Architektur durch

Mittel der Malerei usw.). Nicht der-

lei Hilfsmittel sollen die ästhetische

Erfahrung realisieren, sondern das

Gestaltungsmaterial selbst: Farbe,

Marmor, Stein usw. sollen unmit-

telbar Träger des Ausdrucks sein.“

Nur indirekt spricht van Doesburg

an, dass es sich bei dieser „konkre-

ten Kunst“, den „De Stijl -Werken“,

um eine Kunst in geometrischer

Formensprache handelt.

Edmund Husserl (1859, Proßnitz,

Mähren – 1938, Freiburg i. Br.), der

große Begründer der phänomeno-

logischen Philosophie, hatte sich

11

1887 „Über den Begriff der Zahl“

habilitiert und 1891 eine „Philo-

sophie der Arithmetik“ veröffent-

licht. Er hat das Entscheidende

der Geometrie in klaren Worten

formuliert. In seinen „Ideen zu

einer reinen Phänomenologie und

phänomenologischen Philoso-

phie“, Erstes Buch, schreibt er:

„Die Geometrie fixiert [...] einige

wenige Arten von Grundgebilden,

die Ideen Körper, Fläche, Punkt,

Winkel u. dgl., dieselben, die in den

‚Axiomen’ die bestimmende Rolle

spielen. Mit Hilfe der Axiome, d.i.

der primitiven Wesensgesetze, ist

sie nun in der Lage, alle im Raume

‚existierenden’, d.i. ideal möglichen

Raumgestalten und alle zu ihnen

gehörigen Wesensverhältnisse rein

deduktiv abzuleiten, in Form exakt

bestimmender Begriffe, welche die

unserer Intuition im allgemeinen

fremd bleibenden Wesen vertreten.

So geartet ist das gattungsmäßige

Wesen des geometrischen Gebie-

tes, bzw. so das reine Wesen des

Raumes, dass Geometrie dessen

völlig gewiss sein kann, nach ihrer

Methode wirklich alle Möglichkei-

ten und exakt zu beherrschen.“

Die Mannigfaltigkeit der Grund-

gebilde „ist dadurch charakteri-

siert, dass eine endliche Anzahl,

gegebenenfalls aus dem Wesen des

jeweiligen Gebietes zu schöpfender

Begriffe und Sätze die Gesamtheit

aller möglichen Gestaltungen des

Gebietes in der Weise rein analy-

tischer Notwendigkeit vollständig

und eindeutig bestimmt, so dass

also in ihm prinzipiell nichts mehr

offen bleibt.“

Da andererseits Geometrie immer

auf Anschauung angewiesen ist,

liegt gerade in solcher „analyti-

scher Notwendigkeit“ die Heraus-

forderung und Faszination einer

geometrischen Formensprache,

immer neue Gestaltungsmöglich-

keiten innerhalb eines streng einge-

grenzten und bestimmten Gebietes

zu erfinden. Gerade Grenzen

fordern die künstlerische Phantasie

heraus! In gewisser Hinsicht ist

diese Situation vergleichbar mit den

„Vorgaben“, den ikonographischen

Typen der christlichen Kunst, die

gerade in ihrer Strenge die Phanta-

sie der Künstler beflügelten und zu

immer neuen Werken führten.

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Leo Kornbrust

Polyeder, 1980

Granit, 22 x 22 x 22 cm

Leo Kornbrusts (* 1929, St. Wendel)

„Polyeder“ von 1980 ist rein

stereometrisch bestimmt. Zugleich

ist er auf Ansicht und auf Ansich-

ten hin komponiert, und es sich

zeigt sich, dass jedes Quadrat

und jedes Dreieck seiner Ober-

fläche anders erscheint, anders im

Grauton, anders im Licht, anders

im „Ausdruck“ der Proportionen.

Für Kornbrust „sprechen“ die

geometrisch- stereometrischen

Formen als solche. (Werke wie

„Ungemein schlankes Achteck“

von 1976 sind nur ein auffälligstes

Beispiel hierfür.) Die Sorgfalt der

Behandlung des Steins bringt das

Stereometrische zum Klingen. Sei-

ne perspek tivischen Verkürzungen

erfüllen den Stein mit Spannungen.

Sie erinnern daran, dass es in Korn-

brusts Werk Reihen von kleinen

Blöcken in verschiedenen Materi-

alien gibt, die „Vom Kubus bis zur

Kugel“ übergehen.

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Der Polyeder wirkt mit seinem in

sich bewegten Schwarz kostbar wie

ein Edelstein, schwerelos mit seinen

verschwindenden und wieder

auftauchenden Kanten, und den

übereinanderliegenden Schatten-

flächen, die er wirft.

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Hans Steinbrenner

Figur, 1967

Bronze, 34 x 18 x 10 cm

Hans Steinbrenner (1928, Frank-

furt a.M. – 2008, Frankfurt a.M.)

schuf 1967 mit seiner „Figur“ eine

Bronzekomposition aus acht je zu

zweit übereinandergeschichteten

Würfeln, die leicht gegeneinander

versetzt sind. Dadurch und durch

ihre raue Bearbeitung wendet sich

der Künstler gegen geometrische

Exaktheit. Als Bildhauer in Holz und

Stein arbeitet er in unmittelbarem

Kontakt mit seinem Material, um

die Besonderheit des Holzes und

des Steines so weit als möglich

unangetastet zu lassen. Das soll

auch noch in der Bronze nachklin-

gen, dem Material, das zu Anfang

vornehmlich der Klein plastik

vorbehalten war, zu Abgüssen

nach Modellen oder zu autonomen

Werken. Hier können dann im

Licht die Kanten aufglänzen: „Was

ist Bildnerei anderes als Licht, das

das Material zum Strahlen bringt“,

diese Aussage des Künstlers von

1965 erhält vor diesem Werk be-

sondere Bedeutung.

Auf eng ineinander geschichtete,

verklammerte Blöcke folgt ein hier

verwirklichter „Elementarismus“

des Gestaltens, ein Komponieren

mit klar voneinander abgesetzten

stereometrischen Elementen, die

dennoch eine untrennbare Einheit

bilden, ist doch das Spannungs-

verhältnis des „Ganzen und seiner

Teile“ das Grundproblem der Kunst

Hans Steinbrenners. Ein Bild, eine

Skulptur entstehen nur „durch

Konfiguration einzelner Teile, durch

Satz und Gegensatz im Komposi-

tionsgefüge. Die Versöhnung der

einzelnen Teile zum Bildganzen

hin verdeckt nicht die Brüche und

Konflikte, sie sind immer wieder

der Anlass zu neuen Versuchen,

Studien und Gestaltungen“, lautet

eine seiner Grund-Aussagen.

14

heraus, dass es sich um die Kom-

position von schmalen vertikalen

Vierkantelementen handelt, die

nach außen einen Kreis bilden,

innen aber von einem quadrati-

schen Kern ausstrahlen. Schon

diese Kurvatur des Quadrats ist

eine frappierende Lösung.

Heerich, der auch als Architekt

tätig war und von 1980 bis 1993

für die Planung und (in Zusam-

menarbeit mit dem Düsseldorfer

Architekten Hermann H. Müller)

der Ausführung von Gebäuden

für die Museumsinsel Hombroich

(dem „Turm“ und dem „Graubner-

Pavillon“ u. a.) verantwortlich

zeichnete, erinnert mit seinem

Werk an die konstitutive Rolle von

Geometrie und Stereometrie im

architektonischen Schaffen. Aber

Schwere, Tragen, Stützen, alles

Praktisch-Nützliche, Zweckgebun-

dene, werden hier verwandelt in

reine Form, reine Erscheinung:

ein Kartonobjekt steht vor uns

und wirkt mit seiner Leichtigkeit

als gleichsam immaterielles Gebil-

de mit feinsten Licht- und Schat-

tenabstufungen von weichem

Weiß zu hellem Grau.

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Erwin Heerich

Kartonobjekt, 1983

Karton, 20 x 30 x 30 cm

Das „Kartonobjekt“ von Erwin

Heerich (1922, Kassel – 2004,

Meerbusch-Osterath bei Düssel-

dorf), gleicht, von ferne gesehen,

der Trommel einer griechischen

Säule mit ihren Kanneluren,

den vertikal gereihten konkaven

Gliederungen ihres Schaftes. Bei

genauerem Zusehen stellt sich

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Gehalt erfüllt. Eine wieder andere

Verwandlung der streng geregel-

ten Mannigfaltigkeit des Geo-

metrischen ist eingetreten. Der

Stein trägt den Titel „Sue ta ke tu

(Das bist Du selbst)“. In gewisser

Hinsicht gilt dieser Titel für jedes

konkrete, abstrakte Kunstwerk von

Rang: Immer offenbart es etwas

vom „Inneren“ des Künstlers,

seiner Sehnsucht nach Ordnung

und Freiheit, – und spricht damit

auch den Betrachter in seinem

„Inneren“, seinem Denken und

Empfinden, an.

5

Paul Schneider

Sue ta ke tu (Das bist Du selbst),

1996

Amazonit-Granit, 31 x 31 x 31 cm

Der Stein von Paul Schneider

(* 1927, Saarbrücken), ein grün-

licher, schwarzgesprenkelter

Amazonit-Granit aus Kasachstan,

ist ein linear auf jeder Seite in

neun Quadrate geteilter Würfel,

ohne dass, anders als bei der

Bronzeplastik von Steinbrenner,

ein Aufbau aus selbständigen Ein-

zelelementen erfolgte. Der Würfel

bleibt vielmehr als ein gesamter

erhalten. Dennoch dreht sich das

mittlere obere Teilquadrat einer

Seite, die so zur Vorder seite wird,

leicht nach innen und nach oben,

so dass der Stein an dieser Stelle

beweglich zu werden scheint.

Diese Bewegung lässt die Punkte

und Flecken der Stein materie

zu Anzeichen der „inneren“

Bewegung eines Unabzählbaren

werden. Das Stereometrische

der Würfelform wird damit mit

einem nicht-stereometrischen

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und so zum Berühren auffordernd –

unzerstörbare Dauer, Festigkeit und

Schönheit des Gesteins mit Leben,

organischer Fülle auf ganz besonde-

re Weise miteinander verbindend.

Eine Kette aus dem Stein geformter

Kugeln, „Perlen“, schmückt ihn,

poliert, im Licht aufglänzend, an

der rückwärtigen oberen Kante.

Auch an der Vorderseite tauchen

links kugeligen Elemente auf.

So stellt das Werk sich ein in die

Reihe großer und kleinformatiger

Steine Prantls, die mit ihren Perlen-

ketten an den Rosenkranz erinnern,

an die im Katholizismus, aber auch

im Hinduismus und Buddhismus

oder im Islam streng geregelte

6

Karl Prantl

ohne Titel, 2004

schwarzer Granit ,

ca. 42 x 22 x 12 -19 cm

Am weitesten von einer strikt

stereometrischen Form entfernt

sich unter den Bildhauern, die auch

Initiatoren und Teilnehmer von

Bildhauersymposien waren,

Karl Prantl (1923, Pöttsching/

Burgenland – 2010, Pöttsching)

in seinem hier ausgestellten Stein,

einem liegenden Block aus schwar-

zem Granit. Er ist, wie so oft, die

Steine Prantls, weich konturiert,

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nach, aber die oberen Ecken sind zu

weich fließenden Bögen geworden,

die Seitenkanten und -flächen zart

konkav gekurvt, auch die unteren

Ecken leicht abgerundet. Es gibt

keine Geraden und Ebenen mehr,

sondern allein frei kurvig geführte,

gleichsam „atmende“ Konturen

und Oberflächen. So zeigt sich ein

Gebilde, das mit seiner vorderen

Kante ein Profil assoziieren lässt,

analog seinen Bronze-„Figuren“,

bei deren einfachen Formen immer

die Vorstellung menschlicher Ge-

stalten mitschwingt. Ein Werk mit

einer Konzentration nach „innen“,

in einer ganz eigentümlichen Aus-

druckskraft, steht vor uns.

Gebetsform aus kurzen, vielmals

wiederholten und in genau gefasste

Absätze eingeteilten Anrufungen

und Bitten. Dieser Stein ist ein Stein

zur Meditation, und zugleich ein

Stein zur Versenkung in ein anderes

Leben, ein Leben des Steins. Alle

Seitenflächen sind glatt poliert,

die linke schwingt kurvig ein. Die

Oberseite bildet eine sanfte Mulde

der schwarzgrauen „Rinde“ des

Steins. Sie zieht sich auch zur Mitte

der Vorderseite herab. Eine Unzahl

winziger „Sterne“ strahlt in ihr auf.

Der Stein ist zugleich Kosmos. Nähe

und Ferne werden eins.

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Michel Croissant

Kopf, 1999

Bronze, 27 x 27 x 20 cm

Zur Meditation auffordern mag auch

der „Kopf“ von Michael Croissant

(1928, Landau/Pfalz – 2002,

München), in dem nun das Gebiet

der reinen Stereometrie gänzlich

verlassen ist. In seinem Werk aus

Bronze klingt zwar die Dreiecks-

und Tetraeder-Form noch deutlich

20

erscheint an seiner Oberseite

(und seinem Sockel) in herrlicher

Marmorierung mit graublauen

Linien und Flecken auf grauem

Grund, stellenweise ins Hell-

bräunliche wechselnd. An den

Seiten flächen aber ist er in hellem

Grau gehalten und ist geteilt

in horizontal um eine innere

Mittelachse schwingende zarte

Schichten. Die dem Stein zugehöri-

ge immanente Dynamik wird durch

die Bearbeitung gegenständlich

ge deutet und erhöht.

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Kubach-Wilmsen-Team

Steinzeitung, 1998

blauer brasilianischer Quarz

16 x 60 x 42,5 cm

Die „Steinzeitung“ vom Kubach-

Wilmsen-Team (Wolfgang Kubach,

1936, Bad Münster am Stein/Pfalz

– 2007, Anna Kubach-Wilmsen,

* 1937, Appeldoorn/Niederrhein)

erinnert nun vollends an Gegen-

ständliches. Der 1998 bearbei-

tete blaue brasilianische Quarz

21

Holzstruktur durchbricht. Stereo-

metrisches wird als Kraftverhältnis

gedeutet, das umklammerte Holz

durch die Vergoldung zu besonde-

rem Wert erhoben, zugleich durch

sein „Abblättern“ als vergänglich

erklärt. An der linken Seite klafft in

der „Klammerform“ eine sichel-

förmige, schwarzgraue „Wunde“,

auch sie ein Zeichen schicksalhaf-

ten Erleidens.

Das Gegenständliche steigert zu-

dem die Kostbarkeit des Gesteins,

denn die Vorstellung, es auf-

blättern und „lesen“ zu können,

erweckt ein Bild einer sonst

verschlossenen Geschichte und

Gedankenfülle. In der Sparsamkeit

der Mittel zur Verwandlung prä-

sentiert sich gleichzeitig die Imagi-

nationskraft des Künstlerpaars.

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Thomas Wojciechowicz

Holzskulptur, 1992

60 x 43 x 51 cm

Vielleicht am ungewöhnlichsten

erscheint „Konkretes“, Stereo-

metrisches in der 1992 geschaffe-

nen „Holzskulptur“ von Thomas

Wojciechowicz (* 1953, Kirchheim-

bolanden), rau, ungefüg: In eine

kantig-schwere U-Form schräg ein-

geklemmt ein die Umklammerung

gerade ausfüllendes Vierkantholz,

beides in Birnbaum, die U-form

braunrot, das innere Holz mit Blatt-

gold belegt, jedoch so, dass die

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23

die beim Umschreiten stets anders

sich zeigt, solche Logik: Damit

erscheint ein wichtiges Phäno-

men des Bezugs von „Konkreter

Kunst“ und Licht: Licht lässt sich

geometrisch im Anschaulichen

nicht „kontrollieren“, ist es doch

Ermöglichung der Sichtbarkeit alles

Seienden schlechthin, wovon das

Exakte, Geometrische nur einen

relativ kleinen Ausschnitt bildet.

Staudt arbeitet mit und gestaltet

diesen Widerspruch von „Logik“

und „Unvorhersehbarem“.

10

Klaus Staudt

Lichtstele, 1990

Plexiglas und weißes Polystyrol

80 x 25 x 25 cm

Die „Lichtstele“ von Klaus Staudt

(* 1932, Otterndorf) ist ein Gebilde

aus vielen kleinen unterschiedlich

orientierten kantigen Würfeln, die

einfallendes Licht in verschiedene

Richtungen brechen und streuen.

Dabei stellt die Anordnung der

identischen Elemente in Grup-

peneinheiten von jeweils drei mal

drei Elementen in sechs senkrecht

angeordneten Formationen einen

streng logischen Aufbau dar (vgl.

Sandra Kraemer), doch durch-

kreuzt die Streuung des Lichts,

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11

Sigurd Rompza

spitziges gelb, 1986/2000-27, 2/2

Acrylfarbe und Lack auf Aluminium

140 x 16 x 14 cm

Licht verändert und bereichert

auch „Konkrete Kunst“. „spitziges

gelb“ von Sigurd Rompza (* 1945,

Bildstock/Saar) macht dies auf seine

Weise sichtbar: Eine zugleich einfache

und komplexe Form, ein Vertikal-

stab dreht sich unmerklich aus einer

schräg zur Wand stehenden Richtung

in einen zur Wand offenen weiten

Winkel. Zugleich wandert ein helles

kühles Gelb, beidseitig begleitet

von Weiß, von der rechten Seite zur

Mitte, wird zur Mittelachse des Win-

kels, und ist doch schon von Anfang

an optische Mitte des Stabs. Licht

und Schatten spielen eine entschei-

dende Rolle, gliedern den Stab in eine

beleuchtete und eine verschattete

Seite. Auch rückwärts ist der Stab

gelb bemalt, jedenfalls zeigt sich, von

der Seite gegen das Beleuchtungs-

licht gesehen, eine gelbliche Lichtkan-

te zur Wand. Diese Situation würde

sich vollkommen ändern, wenn das

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Licht von links käme, anstatt von

rechts, und sie verändert sich schon

mit der Intensität des Lichteinfalls.

Mit anderen Worten: „spitziges

gelb“ ist auf die gegebene Situation

hin geschaffen, in der Komplexität

der Vertikalbewegung „verkörpert“

sich die Bewegung zum Licht.

12

Robert Schad

Golum, 2002

Vierkantstahl, 157 x 18 x 19 cm

Einen dunklen Gegenpol bildet

„Golum“ von Robert Schad (* 1953

Ravensburg). Aus einem gemeinsa-

men „Stamm“ wachsen acht hohe

Stäbe auf, auf jeder der vier Seiten

eine Dreiheit bildend. In der Höhe

sind sie leicht unterschieden, oben

abgeschrägt, einige auch zu ihrer

Vertikaltendenz erst in einem ganz

weiten Winkel von unten geführt.

So können sie wie Zweige eines

Baumes wirken, eng nebeneinander,

so dass sie bald zu einer optischen

Einheit verwachsen, bald mit schma-

len Zwischenräumen sich voneinan-

der trennen. Geometrisch-Linienhaftes

26

Aber wie sind diese lokalisiert? Wie

das Format eben das Quadrat auf ein

Hochrechteck hin überschreitet, so ist

der große weiße Kreis leicht aus dem

Bildzentrum nach rechts verschoben

und entschieden nach unten gerückt.

In der linken oberen Bildecke berührt

ein etwas kleinerer violetter Kreisring

fast den oberen und den linken

Bildrand. Das Zentrum des violetten

Kreisrings besetzt ein schwarzgrüner,

in kühles helleres Grün übergehen-

der Punkt. Der weiße große Kreis

aber bleibt ohne Festlegung seines

Zentrums. Vielmehr schweben in ihm

links, etwa in Höhe der horizontalen

Mittellinie, zwei kleinere Kreise, ein

rosagrauer, purpurrot umrandeter

und ein grüner – sowie rechts, ein

wenig unterhalb der horizontalen

Mittellinie, ein noch etwas kleinerer

orangefarbener, zudem über dem

leeren Zentrum des großen, ein viel

kleinerer gelber, – und weiterhin

horizontale und vertikale Dreierfolgen

kleinerer Kreispunkte, in Weiß und

Rot schräg geteilt, in Rot, in Grün;

dazu ein sehr langes, spitzes, etwas

rechts von der Mitte senkrecht nach

unten weisendes grünschwarzes

Dreieck, das zu balancieren scheint.

erfüllt sich hier mit organischer

Wachstumskraft. Es ist die Kraft des

eigenen Körpers. Für den Tänzercho-

reographen Gerhard Bohner schuf

Robert Schad, so berichtet Johannes

Odenthal, „sechs Grundformen, die

sich aus gemeinsamen Formideen

in einem intensiven Dialog entwi-

ckelt haben: Die gerichtete Linie als

rhythmischer Weg, der Punkt als

konzentrierter Block, die spiralförmig

gedrehte Form, den geschlossenen

Kreis, die aufstrebende Vertikale und

die tragbare Stange.“ Auch „Golum“

mag als eine Tanzform betrachtet

werden, als Tanzform einer Gruppe.

13

Boris Kleint

Phönix, 1990

Öl auf Leinwand, 168 x 153 cm

Phönix wurde von Boris Kleint (1903,

Masmünster/Elsass [Massevaux,

Département Haut-Rhin] – 1996,

Völklingen) 1990 gemalt nach einem

Entwurf von 1939/40, da das Bild in

seiner ersten Fassung in Luxemburg

verbrannte. Es ist erfüllt von großen

und kleinen geometrischen Formen.

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Hinzu kommen Motive als viergeteilte

Rechteckfläche mit vier Kreisen – als

gelb-blaues Quadrat mit grünem

Kreispunkt – als streifenartige Fläche

in Weiß, Rot und Dunkelgrün. Der

weiße Kreis wird stellenweise hinter-

legt von einem graublauen Dreieck

und einer stufenartig aufsteigen-

den hellblauen Fläche, sowie einer

kühlgrünen Streifenfläche, welche

die nach rechts aufwärts führende

Diagonale akzentuiert. Und diese

Farbformen werden wiederum be-

gleitet von vielen kleinen geometri-

schen Formen, deren Aufzählung nur

ermüden würde, die dem Blick zu

registrieren aber Überraschung und

Freude bereitet. Die einzelnen Farben,

aus allen Partien des Farbkreises ge-

nommen, sind, bis auf den zinnober-

roten Kreis in der Ecke rechts unten,

gedämpft und zart. Der Grund des

ganzen Bildes ist helles, lichtes Grau.

Mit seinen frühlingshaften Farben

kann das Werk den Eindruck heiteren

Lebens erzeugen. Der Betrachter be-

merkt ständig zentrierende Formen,

Kreise, Kreisbögen, deren Zentren

aber unbesetzt bleiben, und die sich

damit öffnen – und er bemerkt eine

Fülle kleiner Elemente, die ihr eigenes

Leben führen, ihre eigene Ausstrah-

lung entfalten können. Lässt sich der

Betrachter auf eine Wanderung im

Bilde ein, so wird er erfahren, wie die

großen Formen den kleinen Raum

gewähren und welche Vielzahl der

Zuordnungen dem erfassenden Blick

möglich ist. Die Farben scheinen sich

kaum merklich zu verändern. Biswei-

len ist das Weiß des großen Kreises

undurchsichtig, bisweilen erscheint es

transparent. Der gelbliche Kreisab-

schnitt unten links zeigt dort, wo

er den weißen Kreis überschneidet,

andere Gelbtöne, u.s.f. Die gerad-

linig begrenzten Formen stehen und

schweben zugleich. Alles Dogmati-

sche, das der Geometrie eigen sein

kann, bleibt hier fern.

28

usw. – Mittels Prothese, wie: Nagel,

Nadel, Feder, Schraube, Löffel,

Hammer usw. gelten Tätigkeiten,

wie Durchstoßen, Rillen, Ritzen,

Graben, Punzen, Reißen, Scheren,

Klopfen, Hämmern usw.

Über die Art des Papiers hinaus ist

mir die Lage und der Zustand des

Materials wichtig zu beachten.

Es ist nicht einerlei, ob das Papier

sich in horizontaler, diagonaler

oder vertikaler Lage befindet und

unter- oder oberseits von mir

beeinflusst wird.

Es kann nicht gleichgültig sein, ob

Papier bei der Bearbeitung auf ei-

ner harten, mittelharten, weichen,

elastischen, spröden, ebenen oder

unebenen Unterlage liegt, oder frei

in einem Rahmen wie eine Memb-

rane gespannt ist.

Es bleibt auch zu beachten, ob sich

das Material während meiner Ar-

beit in ruhendem oder bewegtem

Zustand befindet.

Die Tätigkeit, die ich ausführe,

geschieht meist unter strenger

Beibehaltung metrischer Bewe-

gungsabläufe in Form von Zeilen,

Reihen und Rastern, gelegentlich

auch ohne die Auswirkung optisch,

14

Oskar Holweck

7.VIII.74/1, 1974

gerissenes Papier

100 x 70 cm

Den Schluss bilde eine Betrachtung

des Blattes „7.VIII. 74/1“ von Oskar

Holweck (1924, St. Ingbert – 2007,

St. Ingbert): Zart rhythmisierte

Horizontalen liegen untereinander,

mit kurzen Schrägen von links oben

nach rechts unten hell aufleuch-

tend, raumhaft bewegt, je nach

Standort nach rechts Schatten

werfend: gleichsam ein „Nichts“

an Motiv und „Gestaltung“, und

doch, welche Sensibilität und zu-

gleich Energie! Vielleicht lässt sich

„konkrete“ künstlerische Arbeit

am ehesten an Papier-Arbeiten

darlegen. Dem Künstler selbst sei

das Wort gegeben:

Holweck schreibt: „Formen meiner

‚Ansprache’ an das Material Papier

sind Tätigkeiten: Berühren, Anfas-

sen, Drücken, Biegen, Rollen, Pres-

sen, Schlagen, Stoßen, Befeuch-

ten, Trocknen, Erhitzen, Sengen,

Ziehen, Zerren, Leimen, Kleben

29

sondern nur akustisch zu verfolgen.

Auf meine behutsame, oft karge

‚Anrede’ an das Material reagiert

es mit einer für mich immer wieder

überraschenden, kaum vorherseh-

baren, reichen Farben- und For-

men-‚Sprache’. Dehnen, Stauchen,

Wellen, Winden, Wölben, Schälen,

Krümmen, Rollen usw. aber auch

Färben, Verdunkeln und Aufhellen

sind Äußerungen des Materials. [...]

Selbst bei gleichbleibender Tätig-

keit unter strenger Beibehaltung

metrischer Bewegungsabläufe

entstehen ebensoviele Formvaria-

tionen wie man diese Tätigkeiten

wiederholt; d.h., keine Wieder-

holung im scheinbar Gleichen.

Bedenkt man, dass sich Tätigkeiten

miteinander gleichzeitig und/oder

nacheinander kombinieren und in

der Reihenfolge der Anwendung

permutieren lassen, dann steigt die

Zahl der Möglichkeiten an Form-

variationen in der Materialäuße-

rung immens. [...]“

Etwa die Hälfte der ausgestellten

Werke konnte hier beschrieben

werden. Der Besucher ist auf-

gefordert, alle auf seine Weise zu

erkunden – wird im Kunst-Raum

der Sparda-Bank doch eine einzig-

artige Gelegenheit des Verglei-

chens und der bildnerischen Erfah-

rungen geboten. Um zu Theo van

Doesburg zurückzukehren: „Der

Beschauer muss beim Anschauen

das Kunstwerk in seinem Bewusst-

sein neu hervorbringen können.“

„Diese, die schöpferische, ist die

einzige und wahre Weise, bildende

Kunst anzuschauen.“ Der Kunst-

Raum der Sparda-Bank ermöglicht

die dazu nötige Konzentration!

30

31

32

Alexander Archipenko

Sich kämmende Frau

1915

Werner Bauer

Lichtobjekt L 235/92

1992

Michel Croissant

Kopf

1999

Jo Enzweiler

Brunnen

1996

1996

Christoph Freimann

Maestro

1996

Ausgestellte Werke

Otto Herbert Hajek

P 413

1972

Erich Hauser

Kleine Wand

1981

Erich Hauser

Würfel

1981

Erwin Heerich

Kartonobjekt

1983

Ewerdt Hilgemann

imploded cube

2001

Oskar Holweck

7.VIII.74/1

1974

Boris Kleint

Phönix

1990

Leo Kornbrust

Polyeder

1980

Kubach-Wilmsen-Team

Steinzeitung

1998

Thomas Lenk

Schichtblock

1984

33

Friedhelm Tschentscher

Plastik 3

1993

Klaus Staudt

Lichtstele

1990

Günther Uecker

ohne Titel

1996

Erwin Wortelkamp

Wandstück

2000

Thomas Wojciechowicz

Holzskulptur

1992

Horst Rave

Treppenaufgang

1995

Sigurd Rompza

spitziges gelb

1986/2000

Robert Schad

Golum

2002

Paul Schneider

Sue Take Tu

1996

Hans Steinbrenner

Figur

1986

Friedhelm Tschentscher

Plastik 2

1989

Ben Muthofer

Lichtstele

2001

Heinz Oliberius

Architektonische Vision

1993

Georg Karl Pfahler

Orlando

X/69/71

Karl Prantl

ohne Titel

2004

34

Lorenz Dittmann:

Hans Steinbrenner. Bronze-

Plastiken 1961-1970.

Münsterschwarzach 1999

Lorenz Dittmann:

Hans Steinbrenner.

Herausgeber Neuer Berliner

Kunstverein. Berlin 1988

Lorenz Dittmann:

Paul Schneider.

Lebach 1985

Paul Schneider. Werke

1949-1998. Aufsätze und

Werkverzeichnis.

Herausgegeben von

Jo Enzweiler, bearbeitet von

Claudia Maas.

Saarbrücken 1998

Paul Schneider. Werke

1998-2001. Aufsätze und

Werkverzeichnis.

Herausgegeben von

Jo Enzweiler, bearbeitet

von Claudia Maas.

Saarbrücken 2001

Sparda-Bank-Kunst-Raum.

Dokumentation 1.

Herausgeber Stiftung für

Kunst, Kultur und Soziales

der Sparda-Bank Südwest eG.

Saarbrücken 2004

Sandra Kraemer: Der Sparda-

Bank-Kunst-Raum. In: Galerie

St. Johann 1969 -2009.

Saarbrücken 2009, S. 66-73

Theo van Doesburg:

Grundbegriffe der neuen

gestaltenden Kunst. Neue

Bauhausbücher. Neue Folge

der von Walter Gropius und

Laszlo Moholy-Nagy begrün-

deten ‚Bauhausbücher’.

Herausgegeben von Hans M.

Wingler, Florian Kupferberg.

Mainz und Berlin 1966,

Faksimile-Nachdruck nach

der Ausgabe von 1925, S. 27,

28, 38, 39

Edmund Husserl: Ideen zu

einer reinen Phänomenologie

und phänomenologischen

Philosophie. Erstes Buch:

Allgemeine Einführung in die

reine Phänomenologie. Neue,

auf Grund der handschrift-

lichen Zusätze des Verfassers

erweiterte Auflage.

Herausgegeben von Walter

Biemel. Den Haag 1950,

S. 166, 167

Jo Enzweiler. Projekte im

öffentlichen Raum 1962-

2004. Herausgegeben von

Claudia Maas, bearbeitet von

Sandra Kraemer. Saarbrücken

2005, S. 97

Leo Kornbrust. Werkver-

zeichnis der Skulpturen

1952-1999. Bearbeitet von

Katja Hanus, Cornelieke

Lagerwaard. St. Wendel

1999, Nr. 197, Nr. 165

Künstlerblatt Leo Kornbrust.

Künstlerlexikon Saar.

Herausgegeben von Jo

Enzweiler

Text: Katja Hanus

Saarbrücken 2008

Literatur

35

Marlen und Lorenz Dittmann:

Karl Prantl. Große Steine und

Bildhauersymposien.

Herausgegeben von

Jo Enzweiler.

Saarbrücken 2007

Lorenz Dittmann: Stein und

Leben. Karl Prantls Werk.

In: museale. Die Sparda-

Bank Südwest eG zu Gast im

Landsmuseum Mainz.

Saarbrücken 2008, S. 18-35

Toni Stadler und seine Schule.

Michael Croissant,

Leo Kornbrust, Herbert

Peters, Christa von Schnitzler,

Hans Seinbrenner.

Galerie Appel und Fertsch.

Frankfurt am Main 1996

Klaus Staudt. In: Exemp-

lifizieren wird Kunst. Zum

Fundament konkreten

Gestaltens. Herausgegeben

und eingeleitet von Dietfried

Gerhardus. Saarbrücken

2007, S. 34

Sigurd Rompza: zu meinem

künstlerischen standort.

In: Exemplifizieren wird

Kunst, S. 32

Johannes Odenthal. In:

Robert Schad. Museum für

Neue Kunst. Freiburg im

Breisgau 2001

Lorenz Dittmann:

Boris Kleint.

Recklinghausen 1984

Boris Kleint. Malerei, Glas-

bilder, Plastische Bilder,

Stelen, Kunst im öffentlichen

Raum 1933-1992.

Herausgegeben von

Jo Enzweiler, bearbeitet

von Helga Kleint und

Claudia Maas.

Saarbrücken 2009

Relief-Konkret in Deutschland

heute. Herausgegeber Gale-

rie St. Johann, Saarbrücken.

Herausgeberische Leitung:

Jo Enzweiler, Sigurd Rompza,

Ed Sommer, Klaus Staudt.

Saarbrücken 1981, S. 71

[Holweck]

Oskar Holweck, Werkver-

zeichnis der Zeichnungen

1956-1980. Herausgegeben

von Jo Enzweiler, Sigurd

Rompza. Saarbrücken 1986

Prof. Dr. Lorenz Dittmann

geboren 1928 in München

Studium der Kunstgeschichte,

Klassischen Archäologie und

Philosophie an der Universität

München, 1955 Promotion

1967 Habilitation an der RWTH

Aachen, Wissenschaftlicher Rat

und Professor ebenda.

1977-96 ord. Professor für

Kunstgeschichte an der

Universität des Saarlandes.

Publikationen (Auswahl):

– Boris Kleint.

Recklinghausen 1984

– Farbgestaltung und Farb theorie

in der abendländischen Malerei.

Eine Einführung. Darmstadt 1987

– Die Wiederkehr der antiken

Götter im Bilde. Versuch einer

neuen Deutung. Paderborn,

München etc. 2001

– Die Kunst Cézannes.

Farbe, Rhythmus, Symbolik.

Köln, Weimar, Wien 2005

– Matisse begegnet Bergson.

Reflexionen zu Kunst und

Philosophie.

Köln, Weimar, Wien 2008

– Farbgestaltung in der europäischen

Malerei. Ein Handbuch. UTB Nr.

8429. Köln, Weimar, Wien 2010

– Mehr als 250 fachwissenschaftliche

Aufsätze

Autor

ist ein Forschungsprojekt des

Instituts für aktuelle Kunst im

Saarland an der Hochschule

der Bildenden Künste Saar,

das im November 2006

online geschaltet wurde. Die

Stichwort-Artikel fassen auf

aktuellem Stand Ergebnisse

wissenschaftlicher Forschung

zu den verschiedenen Berei-

chen der Bildenden Kunst

im Saarland zusammen. Sie

verstehen sich als Bausteine,

mit deren wachsender Anzahl

das Bild der Kunstgeschichte

des Saarlandes schärfer und

präziser werden wird.

In der Anfangsphase wird der

Schwerpunkt auf dem The-

menbereich liegen, den die

Arbeit des 1993 gegründeten

Instituts für aktuelle Kunst

abdeckt. Es werden sowohl

Arbeitsresultate, die bereits

in gedruckter Form vorliegen,

für das Medium des Internet-

Lexikons aufbereitet, als auch

bisher unveröffentlichte oder

neue Ergebnisse hinzuge-

fügt. Neben der Kunst der

Gegenwart soll zunehmend

auch die Kunst vor 1945 zum

Gegenstand der Forschung,

die größeren Kulturräume in

die Betrachtung miteinbezo-

gen und die Wechselwirkun-

gen zu den benachbarten

Regionen berücksichtigt

werden.

Das Kunstlexikon Saar

trägt der Besonderheit der

kulturellen Entwicklung des

Saarlandes Rechnung. Die

Herausbildung des Saarlandes

als eigenständige politische

und kulturelle Einheit begann

nach dem Ersten Weltkrieg,

als die Wirtschaftsregion

um den Mittellauf des

Saarflusses aus dem Verbund

des Deutschen Reiches

herausgelöst und durch den

Völkerbund verwaltet wurde.

Im Spannungsfeld zwischen

Frankreich und Deutschland

entwickelte sich in den engen

Grenzen des Saargebietes

(1920-1935) eine selbststän-

dige Kunst- und Kulturpflege,

deren Fortführung durch

die erneute Abtrennung

nach dem Zweiten Weltkrieg

(1945/47-1957/59) beför-

dert wurde. Im heutigen

Bundesland Saarland bleibt

diese Entwicklung spürbar

und gehört zu den wesent-

lichen Merkmalen, die das

Land ebenso innerhalb der

Bundesrepublik Deutschland

kennzeichnen wie innerhalb

der europäischen Großregion

Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz-

Wallonie-Französische und

Deutschsprachige Gemein-

schaft Belgiens.

Die Reihe „Kunstort“ gene-

riert sich aus der Internetseite

www.kunstlexikon-saar.de.

In loser Reihenfolge werden

unterschiedliche Orte

vorgestellt, denen eines

gemeinsam ist: sie bieten

Raum für Bildende Kunst.

www.kunstlexikon-saar.de

Herausgeber

Institut für aktuelle Kunst,

Saarlouis und

Sparda-Bank Südwest eG,

Saarbrücken

Redaktion

Oranna Dimmig, Claudia Maas

Gestaltung

Nina Jäger

Abbildungen

Frank Hasenstein,

Ebersold GmbH, Sulzbach

© Institut für aktuelle Kunst

im Saarland, Autor, Künstler

Verlag St. Johann GmbH,

Saarbrücken

ISBN 3-938070-52-8

Druck und Lithografie

Krüger Druck+Verlag GmbH,

Dillingen

Auflage: 3000

Saarbrücken 2010

Kontakt

Sparda-Bank Südwest eG

Babette Kuhn

Beethovenstraße 21-23

66111 Saarbrücken

Tel.: 0681/3094-2102

Fax: 0681/3094-2109

[email protected]

www.kunstraum-saarbruecken.de

Öffnungszeiten

Mo 8.30 – 17.15 Uhr

Di, Mi 8.30 – 16.00 Uhr

Do 8.30 – 18.00 Uhr

Fr 8.30 – 12.30 Uhr

Laboratorium

Institut für aktuelle Kunst im

Saarland an der Hochschule

der Bildenden Künste Saar

Choisyring 10

66740 Saarlouis

Tel.: 06831/460530

[email protected]

www.institut-aktuelle-kunst.de

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