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Integration von PPS- und CAQ-Systemen Möglichkeiten, Prozessmodellierung, Integrationsmodell, Umsetzung Bearbeitet von Dominik Höppner 1. Auflage 2002. Buch. 240 S. Hardcover ISBN 978 3 446 22118 5 Format (B x L): 19 x 23 cm Gewicht: 515 g Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Integration von PPS- und CAQ-Systemen

Möglichkeiten, Prozessmodellierung, Integrationsmodell, Umsetzung

Bearbeitet vonDominik Höppner

1. Auflage 2002. Buch. 240 S. HardcoverISBN 978 3 446 22118 5

Format (B x L): 19 x 23 cmGewicht: 515 g

Zu Inhaltsverzeichnis

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

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CARL HANSER VERLAG

Dominik Höppner

Integration von PPS- und CAQ-Systemen Möglichkeiten, Prozessmodellierung, Integrationsmodell, Umsetzung

3-446-22118-2

www.hanser.de

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1.5 Realisierte PPS/CAQ-Kopplungen und -Integrationen in der Praxis

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Wie die Programm-zu-Programm-Integration [LÜB 94] softwaretechnisch gestaltetwird (COM etc.), soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden, es geht vielmehr umdie Ausgestaltung des Daten- und Funktionsmodells.

Die Einschätzung von CORSTEN, der die Kopplung per Filetransfer als „Stand derTechnik“, die Kopplung über die gemeinsame Datenbank als „Forschungsthema“ unddie Systemintegration als „Idealziel“ benennt [COR 00, S. 578], bezeichnet denHandlungsbedarf sehr plastisch.

Im folgenden Abschnitt soll die Anwendung der dargestellten Möglichkeiten in derPraxis untersucht werden.

1.5 Realisierte PPS/CAQ-Kopplungen und -Integrationen in der Praxis

1.5.1 Kopplung von „FOSS“ der Fa. Ordat und „CASQ-it“ der Fa. Böhme & Weihs

Umsetzung des Filetransfers

Ein Beispiel der unter Abschnitt 1.4.4 beschriebenen Kopplung per Filetransfer istdie Kopplung des PPS-Systems „FOSS“2 der Fa. Ordat Gesellschaft für Organisationund Datenverarbeitung mbH & Co. KG Giessen und dem CAQ-System „CASQ-it“ derFa. Böhme & Weihs Systemtechnik GmbH & Co. KG Sprockhövel. Diese Kopplungwurde speziell zur Realisierung der Wareneingangsprüfung hergestellt [ALB 00].Dabei werden sequenzielle Dateien im ASCII-Format per ftp in ein spezielles Home-verzeichnis transferiert. Die Zeitabstände des Transfers sind konfigurierbar nach[ALB 00]

• Startzeit,• Endezeit,• Zeitintervall in Minuten oder• Einmalübertragung.

Der Transfer betrifft dabei die Stammdaten

• Artikel und• Lieferant.

Als Bewegungsdaten werden vom PPS-System die Wareneingangsnummern an dasCAQ-System übertragen, das diese als Prüfauftragsnummern interpretiert.

Die hierfür benötigten Mindestangaben zur Generierung eines Prüfauftrages sind[ALB 00]

2 FOSS – Factory and Office System Software.

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1 Einführung

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• Wareneingangsnummer,• Artikelnummer,• Lieferantennummer,• Liefermenge und• Wareneingangsdatum.

Dabei gelten bestimmte Namenskonventionen [ALB 00]:

• Artikelstammdaten: TEILnnnn (Präfix und vierstellige laufende Nr.)• Lieferantenstammdaten: LIEFnnnn (Präfix und vierstellige laufende Nr.)• Wareneingänge: WERUnnnn (Präfix und vierstellige laufende Nr.)

Als Stati wurden zwischen beiden Systemen folgende vereinbart [ALB 00]:

• Status 01: alle Teile in Ordnung, Umbuchung gesamte Menge auf Hauptlager• Status 55: Lieferung unter Vorbehalt, Restmenge verbleibt auf QS-Lager• Status 99: Lieferung komplett Schrott, bleibt auf QS-Lager

Lösung bringt für An-wender bereits Vorteile, jedoch Integrations-stufe noch gering

Die Ausgestaltung dieser Kopplung zeigt deutlich das in Abschnitt 1.4.4 beschrie-bene Charakteristikum der Einzelfalllösung. Wie die Namenskonventionen etc. zei-gen, funktioniert diese Kopplung nur zwischen genau dem PPS-System „FOSS“ unddem CAQ-System „CASQ-it“ und nur für den Bereich der Wareneingangsprüfung.

Der Transfer dieser relativ wenigen Daten erlaubt weiterhin keine Abfragen über dengesamten Datenbestand. Soll während der Wareneingangsprüfung im CAQ-Systembeispielsweise nach der Priorität sortiert werden, sind Daten über die geplante Ver-wendung des eingegangenen Materials erforderlich. Diese befinden sich aber in denProduktionsaufträgen des PPS-Systems.

Es zeigt sich, dass diese Schnittstelle aufgrund ihrer niedrigen Integrationsstufe nurfür relativ einfache Aufgabenstellungen geeignet ist.

1.5.2 Add-On „Qualitätsmanagement“ auf Basis Navision Attain der ASTON Group Deutschland GmbH

Aston Group Deutschland GmbH ist der deutsche Standort der international agieren-den Aston Group A/S, Dänemark, Kopenhagen mit weltweit über 1100 Mitarbeiternin den Feldern IT-Strategie, IT-Lösungen und e-solutions. Mit mehr als 550 Mitar-beitern positioniert sich die Aston Group heute als weltweit größter Navision Solu-tion Partner [AST 02].

Weltweit etablierte Standardsoftware

Navision Software ist eine speziell für betriebliche Anwendungen entwickelte rela-tionale Datenbank. Ihre besonderen Vorzüge liegen insbesondere in einer hohen Per-formance bei einfachen Berechnungen (Summenbildung etc.), die in betrieblichenAnwendungssystemen häufig vorkommen. Der Nutzen für das Unternehmen liegt ineiner hohen Integrationsfähigkeit der Navision Software, einer einfachen System-handhabung und in der Partizipation der Fortentwicklung einer weltweit etabliertenStandardsoftware. Die Produkte von Navision Software sind in über 130000 Unter-

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1.5 Realisierte PPS/CAQ-Kopplungen und -Integrationen in der Praxis

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nehmen weltweit im Einsatz. In Deutschland zählen über 8500 Unternehmen zu denAnwendern von Navision Software.

Basissystem AttainDas Modul „Qualitätsmanagement und Lieferantenbewertung“ der ASTON GroupDeutschland GmbH, Würzburg-Rimpar basiert auf dem, in über 100 Ländern verfüg-barem Basissystem Attain von Navision Software [NAV 02] (Abbildung 1-14).

Abbildung 1-14: Screen „Hauptmenü Aston Modul ,Qualitätsmanage-ment & Lieferantenbewer-tung’“ ASTON Group Deutschland GmbH

Aspekt „Qualitäts-management“

Unter dem Aspekt „Qualitätsmanagement“ sind integriert:

• PrüfmittelEin Prüfmittel kann Prüfzeiträumen unterliegen, nach denen ein Prüfauftrag fürPrüfmittel (Prüfmittelprüfung) angelegt wird.

• PrüfmerkmaleIn Navision werden die Prüfmerkmale zunächst in einem „großen Topf“ als arti-kelneutrale Stammdaten angelegt. Ein Prüfmerkmal ist die kleinste Einheit, in derFestlegungen für Prüfungen erfolgen können.

• PrüfartenPrüfarten dienen dazu, mehrere Merkmale zusammenzufassen.

• PrüfplanDer Prüfplan stellt den Bezug zum Artikel oder zu einem Prüfmittel her. Innerhalbdes Prüfplanes werden die Prüfarten mit den Prüfmerkmalen und Prüfmitteln zueiner Vorlage für Prüfaufträge kombiniert.

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• PrüfauftragPrüfaufträge sind die Aufforderungen zur Ausführung der aus den neutralenStammdaten Prüfmittel, Prüfmerkmal und Prüfart zusammengestellten Prüfpläne(Abbildung 1-15, Abbildung 1-16). In den Prüfaufträgen werden die ermitteltenWerte einer Prüfung erfasst und, sofern vorhanden, mit den vorgegebenen Soll-werten verglichen.

Abbildung 1-15:Screen „Prüfauftrag“ ASTON Group Deutschland GmbH

Weiterhin stehen folgende Funktionen zur Verfügung:

• Prüfschärfenregelung, • Skip-Lot-Funktion,• chargen- und seriennummernspezifische Artikelverfolgung sowie• kundenspezifische Erweiterungen.

Berichtsgenerator Neben den genannten Funktionen verfügt das Basis-System über einen sehr perfor-manten Berichtsgenerator, der beliebige Auswertungen, auch in Zusammenhang mitden Informationen des ERP-Systems auf einfache Weise liefert.

Aspekt „Lieferanten-bewertung“

Unter dem Aspekt „Lieferantenbewertung“ sind weitere Funktionen des Qualitätsma-nagements umgesetzt. So können Einschätzungen der Qualität und von Abweichun-gen hinsichtlich des Termins und der Menge zu einer gewichteten Punktevergabeführen. Mit einbezogen werden können u.a. auch Audits und Besuchsberichte.

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1.5 Realisierte PPS/CAQ-Kopplungen und -Integrationen in der Praxis

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Abbildung 1-16:Screen „Prüfarten/Merk-male“ ASTON Group Deutschland GmbH

Erfolge durch Integration in die Prozesse

Ganz wesentlich für die vorliegende Lösung ist die volle Integration in die Wert-schöpfungskette eine Unternehmens sowie über die Wertschöpfungskette hinaus(SCM). Qualitätsmanagement wird ein Bestandteil der Prozesse (Disposition, Reser-vierung, Verfügbarkeitsberechnung etc.). Durch die Integration in die Prozesse las-sen sich sehr schnell messbare Erfolge in der Steigerung der Prozess- und Produkt-qualität eines Unternehmens erzielen.

Das System ist somit ein positives Beispiel der Erweiterung eines ERP-Systems umAspekte des Qualitätsmanagements.

1.5.3 Das System „R/3“ der Fa. SAP

Marktführer SAP Das ERP-System „R/3“ der Fa. SAP AG Walldorf ist die zur Zeit komplexeste amMarkt erhältliche Softwarelösung und zugleich Marktführer dieses Sektors. Im März2001 waren in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 10000 R/3-Systemeinstalliert [Mar 02].

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Mit dem Qualitätsmanagement im R/3 möchte die SAP AG der Querschnittsfunktiondes Qualitätsmanagements gerecht werden. Das heißt, es gibt sowohl ein eigenes R/3-Modul QM (Quality Management), als auch informationelle und funktionale Ver-knüpfungen mit einzelnen Modulen für Beschaffung, Produktion, Vertrieb und Con-trolling [MÖH 98].

Innere Funktionen (CAQ) und über-greifende Funktionen (CIQ)

Allgemeine Qualitätsfunktionen zur Unterstützung der Qualitätsplanung, -lenkungund -prüfung sind strukturell im Modul QM zusammengefasst und werden als „in-nere Funktionen“ (CAQ-Funktionen) bezeichnet, da sie nach SAP keinen aktivenEinfluss auf die Daten und Abläufe der anwendungsspezifischen Module haben.Weiterhin gibt es direkte funktionale Verknüpfungen zwischen dem QM-Modul undden spezifischen Qualitätsfunktionen in den Modulen Materialwirtschaft (MM), Pro-duktionsplanung und -steuerung (PP), Prozessindustrie (PP-PI), Instandhaltung(PM), Vertrieb (SD) und Controlling (CO). Diese werden im R/3-System „übergrei-fende Funktionen“ genannt. Die SAP verwendet für diese Funktionen den BegriffComputer Integrated Quality Management (CIQ). [BÜC 97]

Innere Funktionen Die realisierten inneren Funktionen (CAQ-Funktionen) sind [SAP 97]:

• Qualitätsplanung– Grunddatenverwaltung für die Qualitätsplanung und Prüfplanung,– Materialspezifikationen und– Prüfplanung.

• Qualitätsprüfung– Prüfungen anstoßen,– Prüfabwicklung mit Prüfplanauswahl und Stichprobenberechnung,– Druck der Arbeitspapiere für Probennahme und Prüfung,– Ergebniserfassung und Fehlererfassung sowie– Verwendungsentscheid und Folgeaktionen.

• Qualitätslenkung– dynamische Stichprobenbestimmung entsprechend der Qualitätslage,– statistische Prozesslenkung, Qualitätsregelkarten,– Qualitätskennzahlen zu Prüflosen,– Qualitätsmeldungen bezüglich interner und externer Probleme, Korrekturmaß-

nahmen,– Anschluss von Prüflosabwicklung und Problembearbeitung an die Workflow-

Komponente,– QM-Informationssystem für Prüfungen und Prüfergebnisse und– QM-Informationssystem für Qualitätsmeldungen.

Übergreifende Funktionen

Die realisierten übergreifenden Funktionen (CIQ-Funktionen) sind [SAP 97]:

• Allgemeine Funktionen– Integration der Qualitätsdaten im Materialstamm,– Verwaltung der materialbezogenen Qualitätsinformationen zu Lieferanten und

Kunden bzw. Vertriebsbereichen,– Verknüpfung von Prüfmerkmalen und Qualitätsmerkmalen in den Materialspe-

zifikationen,

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– Verwaltung von qualitätsbezogenen Dokumenten in der zentralen Dokumen-tenverwaltung und

– Anschluss der Qualitätsprüfung und Problembearbeitung an den SAP BusinessWorkflow.

• Materialwirtschaft– Zulassung von Lieferanten,– Verwaltung des Freigabestatus von Lieferbeziehungen, z.B. für Erstmuster-

oder sonstige Lieferungen,– Lieferantenbewertung aus Qualitätssicht,– Verwaltung und Übermittlung von technischen Lieferbedingungen und Quali-

tätsmanagementvereinbarungen mit Lieferanten,– Anstoß von Abnahmeprüfungen,– Anforderung und Überwachung des Eingangs von Qualitätszeugnissen,– Prüfanstoß bei Warenbewegungen, z.B. beim Wareneingang,– Bestandsverwaltung der in Prüfung befindlichen Lose,– Berücksichtigung der in Prüfung befindlichen Lose in der Disposition,– Überführung von Prüfergebnissen in Chargenmerkmalswerte und– Problemmanagement in der Beschaffung.

• Fertigung– Integration von Prüfplanung und Arbeitsplanung,– Prüfanstoß in der Fertigung,– Verknüpfung von Prüfung und Fertigung,– integrierte Rückmeldung von Betriebs- und Qualitätsdaten,– Überwachung der Fertigungsqualität mit Hilfe von Regelkarten,– Verwaltung qualitativ unterschiedlicher Teilmengen in der Fertigung und– Problemmanagement in der Fertigung.

• Vertrieb– Prüfanstoß bei der Erstellung des Lieferungsdatensatzes,– automatische Erstellung von Qualitätszeugnissen zur Lieferung und– Problemmanagement im Vertrieb.

• Controlling– Abrechnung von Prüf- und Fehlerkosten.

Mit den im Produktionsplanungs- und -steuerungsprozess realisierten CAQ-Funktio-nalitäten stellt das R/3-System das zur Zeit führende integrierte System dar.

Verwaltung von Prüf-mitteln im R/3-System

Als Beispiel soll die Realisierung der Prüfmittelverwaltung dargestellt werden.

Prüfmittel werden je nach Kontext durch mehrere Arten von Stammsätzen verwaltet[HÖL 00, S. 381ff.]:

• Verwaltung als FertigungshilfsmittelstammsatzPrüfmittel werden in diesem Falle nicht individuell, sondern als Gruppe erfasst(z.B. Messschieber 1 bis 150 mm). Es stehen nur sehr einfache Funktionen zurVerfügung.

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• Verwaltung als MaterialstammsatzFür die Beschaffung, Lagerung und Eingangsprüfung muss das Prüfmittel als„Material“ angelegt werden. Das bedeutet, das Prüfmittel muss eine dem Num-mernsystem entsprechende Materialnummer zugewiesen bekommen etc.

• Verwaltung als DokumentstammsatzDiese Abbildung ist zusätzlich notwendig, wenn beispielsweise Zeichnungen vonPrüfmitteln verwaltet werden sollen.

• Verwaltung als EquipmentstammsatzSoll das Prüfmittel der Prüfmittelüberwachung unterliegen (eine Festforderungeines jeden QM-Systems) muss es als Equipment angelegt werden.

Trotz guter Funktionalität und Integrität des R/3-QM-Moduls ist es gängige Praxis,weiterhin parallel CAQ-Systeme einzusetzen.

Zusammenfassend wird festgestellt, dass das QM-Modul des R/3-Systems eine sehrfortschrittliche Realisierung des Integrationsgedankens ist, wenngleich die Integra-tion im Bereich der Produktions- und Qualitätssteuerung noch Verbesserungspoten-ziale in Details aufweist.

Wichtig ist jedoch die Realisierung des Integrations- resp. Vernetzungsgedankens,der entsprechend dem Zitat von CROSTACK auf Seite 16 wichtiger ist als technischeRaffinessen.

Ziel bestätigt Die Ausgestaltung des R/3-Systems bestätigt sowohl die Richtigkeit des Ziels der Er-reichung einer möglichst hohen Integrationsstufe zwischen PPS und CAQ, als auchden vorhandenen Handlungsbedarf zur Entwicklung eines allgemeinen Integrations-modells.

1.6 Zielsetzung und Methodik zur Problemlösung

1.6.1 Zielsetzung

Die Ausführungen zum Stand der Technik leiten das Ziel der Erarbeitung eines Mo-dells für die Integration der Qualitätsplanung und -steuerung in die Produktionspla-nung und -steuerung ab. Dieses ist weiterhin durch praktischen Einsatz in Industrie-unternehmen zu validieren.

Referenz für Integrationsprojekte

Das Modell kann damit als Referenz für CAQ/PPS-Integrationsprojekte dienen. Sol-che Integrationsprojekte können beispielsweise sein

• systematische Neuentwicklung integrierter Systeme,• Anpassung/Erweiterung bestehender Systeme,

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