INTERDISZIPLINÄRES FORSCHUNGSPROJEKT … · Datentransformation BSP: Interpolation und Normierung Bewegungsmerkmale des Basketball-Positionswurfes bei externalem und internalem Aufmerksamkeitsfokus

Bewegungsmerkmale des Basketball-Positionswurfes

bei externalem und internalem Aufmerksamkeitsfokus

INTERDISZIPLINÄRES FORSCHUNGSPROJEKT

Leitung: Prof. Dr. Arne Güllich

16.11.2017 Beppler, F., Gröbert, G. & Louis, M.

Vorführender

Präsentationsnotizen

Inhalt: Theoretischer Hintergrund Ableiten der Hypothesen Methodik Ergebnisse Diskussion

Bewegungsmerkmale des Basketball-Positionswurfes bei externalem und internalem Aufmerksamkeitsfokus (Beppler, F., Gröbert, G. & Louis, M.)

Internaler Aufmerksamkeitsfokus (iAF): = körperbewegungsbezogener Aufmerksamkeitsfokus (z.B. Bewegung in Gelenken) Externaler Aufmerksamkeitsfokus (eAF): = bewegungseffektbezogener Aufmerksamkeitsfokus (z.B. Flugbahn des Balles oder Korb) Individueller Aufmerksamkeitsfokus (indAF): = vom Proband gewohnter Aufmerksamkeitsfokus

Theoretischer Hintergrund

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• Reinvestment-Theorie (Masters, 1992; Masters, Polman & Hammond, 1993):

Relativ automatisierte motorische Prozesse können gestört werden, falls sie mit bewusst aufgerufenem, aufgabenrelevantem deklarativem Wissen zur Steuerung der mechanischen Bewegungen parallel ablaufen. • Constrained-Action-Hypothese (Wulf, McNevin & Shea, 2001):

Bei der Lenkung des Aufmerksamkeitsfokus auf Effekte der Bewegung außerhalb des Körpers (eAF) können automatisierte motorische Kontrollprozesse wirksam werden. Dagegen sollen diese bei einer Lenkung des Aufmerksamkeitsfokus auf die Bewegungsausführung (iAF) gestört werden.

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Theoretischer Hintergrund

Vorführender


Die beiden Theorien besagen das AF auf external lenken = Prozess läuft flüssiger ab. / internal = Störung


• Bezüglich Lern- und Ausführungsleistungen von Bewegungsfertigkeiten wurde oftmals ein Vorteil von einem externalen Aufmerksamkeitsfokus gegenüber einem internalen Aufmerksamkeitsfokus impliziert

• vom Leistungsniveau der Sportler abhängiges Ergebnis

• gegenteilige Ergebnisse oder gar keine signifikanten Unterschiede

Bisheriger Forschungsstand - Ergebnisse

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• Unterscheiden sich Leistungen (im Speziellen die Wurfquote beim Basketball-Positionswurf) bei externalem und internalem Aufmerksamkeitsfokus signifikant voneinander?

• Unterscheiden sich bestimmte Bewegungsmerkmale

(Bewegungspräzision, -fluss, -umfang, -konstanz) bei externalem und internalem Aufmerksamkeitsfokus signifikant voneinander?

Fragestellungen

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Vorführender


Daraus leiten sich folgende Fragestellungen ab: Forschungspotential leitet sich aus der bisherigen Literatur ab Bewegungsmerkmale


1. Die Trefferquote unterscheidet sich zwischen Würfen mit externalem und internalem Aufmerksamkeitsfokus.

2. Die Trefferquote ist bei externalem Aufmerksamkeitsfokus höher.

3. Würfe mit externalem vs. Internalem Aufmerksamkeitsfokus unterscheiden sich in ausgewählten Bewegungsmerkmalen (Bewegungspräzision, -fluss, -umfang und -konstanz).

Hypothesen

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Alles sind Unterschiedshypothesen


Untersuchungsmethodik

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• 40 Sportstudierende, mindestens BB-Grundkurs

• Gewöhnungsphase: 5 Würfe • Messung: 10 Würfe

60 Würfe je Proband (40 werden erhoben)

• Datenerhebung: manuelle quantitative Videoanalyse

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Cross-Over-Design um Übungseffekte auszuschließen.



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Vorführender


Standardisierter Aufbau



16.11.17 9 Abb.: Position der Marker



16.11.17 10

Videoaufnahme Erhebung von Messdaten

Transformation der Messdaten

Statistische Analyse &

Auswertung

Vorführender


Charakteristische Punkte der Studie waren also.. Videoaufnahme Erhebung Messdaten via quantitativer Videoanalyse Transformation d. Messdaten: den Variablen Messwerten zuordnen Statistik & Auswertung


Operationalisierung

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Tab.: Bewegungsmerkmale und manifeste Variablen

Bewegungsmerkmal Variable

Bewegungspräzision • Trefferquote

Bewegungsfluss • Δt1/Δt_gesamt; t1:=hinterste Position des Handgelenks relativ zum Ellenbogen

• Δt2/Δt_gesamt; t2:=Min(Ellenbogenwinkel)

Bewegungsumfang • Weg der Hüfte von der tiefsten Beugeposition zum Abwurf [m]

• Gesamtzeit eines Wurfes [Zeit]

• Amplitude Winkel A (Schulter) [°]

• Amplitude Winkel B (Ellenbogen) [°]

• Minimaler Winkel A (Schulter) [°]

• Minimaler Winkel B (Ellenbogen) [°]

• Maximaler Winkel A (Schulter) [°]

• Maximaler Winkel B (Ellenbogen) [°]

Bewegungskonstanz (Interindividuelle Vergleiche der intraindividuellen Streuung)

• Range Winkel A (Schulter)

• Range Winkel B (Ellenbogen)

• Varianz Winkel A (Schulter)

• Varianz Winkel B (Ellenbogen)

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Bewegungsmerkmale links = nach Meinel & Schnabel (latente) Rechts = Variablen (manifeste) Variablen sollen Bewegungsmerkmale möglichst optimal im Sinne der Konstruktvalidität repräsentieren Alle Variablen wurden auf Unterschiede hin getestet


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Abb.: Winkel-Zeitverläufe für Schulter- (oben) und Ellenbogengelenk (unten). Dargestellt sind jeweils die normierten mittleren Winkel im Zeitverlauf bei externalem (gestrichelt) und internalem (gepunktet) Aufmerksamkeitsfokus über alle Würfe (Anzahl der Würfe = 460).

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Datentransformation BSP: Interpolation und Normierung


• Deskriptive Statistik • Interferenzstatistik: Zweifaktorielle Varianzanalyse (Faktoren Gruppen und Bedingungen) Ausschluss Reihenfolgeeffekte Zusammenfassung aller Würfe der Probanden unter einer Bedingung Testung auf Differenz der MW von externaler vs. internaler Bedingung: t-Test für abhängige Stichproben

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Untersuchungsmethodik Statistische Verfahren


Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen Bewegungspräzision /Trefferquote

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0,41 0,43 0,5 0,47 0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

Trefferquote Baseline Trefferquote external Trefferquote internal Trefferquote individuell

Abb.: Mittelwerte und Standardabweichungen der Trefferquote bei den verschiedenen Aufmerksamkeitsbedingungen (Anzahl Probanden = 23; Anzahl Würfe = 920).

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Dargestellt sind die Mittelwerte der Trefferquoten bei Baseline (M = 0,41; SD = 0,22), externaler (M = 0,43; SD = 0,17), internaler (M = 0,5; SD = 0,19) und individueller (M = 0,47; SD = 0,21) Aufmerksamkeitsbedingung als Säule sowie die Standardabweichung als Fehlerbalken.


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• t-test: Paired two sample for Means

M (ext) SD (ext)

M (int)

SD (int)

df P(T<=t) Two-tail

Trefferquote 0,435 0,175 0,500 0,188 22 n.s. (p = .083)

Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen Bewegungspräzision /Trefferquote

Tab.: Übersicht der Ergebnisse der Datenauswertung (ext – int) für Bewegungspräzision

Vorführender


Nach statistischer Analyse ergaben sich für die Trefferquote folgende Ergebnisse


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Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen Bewegungsfluss


Variablen für Bew.fluss

M (ext) SD (ext)

M (int)

SD (int)

df P(T<=t) Two-tail

0,460 0,268 0,496 0,253 22 n.s.

0,220 0,175 0,219 0,172 22 n.s.

Tab.: Übersicht der Ergebnisse der Datenauswertung (ext – int) für Bewegungsfluss

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Für das Bewegungsmerkmal Bewegungsfluss konnten für die jeweiligen Variablen kein signifikanter Unterschied gezeigt werden.


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Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen Bewegungsumfang

0,295 0,316 0

0,05

0,1

0,15

0,2

0,25

0,3

0,35

0,4

0,45

ext int

ZEIT [S]

Abb.: Mittlere Gesamtzeiten der Würfe Abb.: Weg der Hüfte von der tiefsten Beugeposition bis zum Abwurf

0,211 0,247 0,000

0,050

0,100

0,150

0,200

0,250

0,300

0,350

ext int

STRECKE [M]


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Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen Bewegungsumfang


Variablen für Bewegungsumfang M (ext)

SD (ext)

M (int)

SD (int)

df P(T<=t) Two-tail

Weg der Hüfte von der tiefsten Beugeposition bis zum Abwurf

0,211 0,064 0,247 0,059 22 .00078

Gesamtzeit der Wurfbewegung 0,295 0,076 0,318 0,075 22 .049

Amplitude Winkel (Schulter) 41,359 29,366 47,310 33,579 22 n.s.

Amplitude Winkel (Ellenbogen) 68,871 13,666 71,882 14,051 22 .023

Minimaler Winkel (Schulter) 91,385 40,074 85,746 45,622 22 n.s.

Minimaler Winkel (Ellenbogen)

75,563 11,868 73,309 13,162 22 n.s.

Maximaler Winkel (Schulter) 132,744 14,227 133,056 14,161 22 n.s.

Maximaler Winkel (Ellenbogen 144,433 11,398 145,191 10,840 22 n.s.

Tab.: Übersicht der Ergebnisse der Datenauswertung (ext – int) für Bewegungsumfang

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Nach statistischer Analyse ergaben sich für das Bewegungsmerkmal Bewegungsumfang folgende Ergebnisse


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Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen Bewegungskonstanz

Variablen für Bew.konstanz M (ext)

SD (ext)

M (int)

SD (int)

df P(T<=t) Two-tail

Range über 10 Würfe: Schulter [°] 12,741 8,036 11,857 6,119 22 n.s.

Range über 10 Würfe: Ellenbogen [°]

11,684 4,313 11,546 4,395 22 n.s.

Streuung über 10 Würfe: Schulter [°] 4,021 2,460 3,709 1,856 22 n.s.

Streuung über 10 Würfe: Ellenbogen [°] 3,713 1,325 3,723 1,418 22 n.s.

• t-test: Paired two sample for Means Tab.: Übersicht der Ergebnisse der Datenauswertung (ext – int) für Bewegungskonstanz

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(Vergleiche der intraindividuellen Streuung) Keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen


• Hypothesen 1, 2 falsifiziert (keine signifikanten Unterschiede bei Trefferquote)

• Signifikante Unterschiede bzgl. Bewegungsumfang bei Distanz des Weges der Hüfte von der tiefsten Beugeposition bis zum Abwurf sowie Gesamtzeit der Wurfbewegung und Winkelamplitude im Ellenbogengelenk

• Obwohl eine manuelle Videoanalyse angewandt wurde, erscheinen die Ergebnisse sehr ungenau (Reliabilität)

Ausgewählte Ergebnisse & Implikationen

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• Erhebungsmethode?

• Aussagekraft?

• Operationalisierung?

• Gütekriterien?

• Forschungspotential?

Diskussion

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Erhebungsmethode: sehr umfangreich /zeitintensiv (Ökonomie) Automatisierung bevorzugt (Versuchsaufbau anpassen) 3D Analyse (Labor) Aussagekraft: geringe Aussagekraft = sehr große Leistungsunterschiede / wenig Probanden / große Fehleranfälligkeit (Reliabilität) / Operationalisierung: repräsentieren die manifesten Variablen, die Bewegungsmerkmale optimal? Konstruktvalidität gegeben Gütekriterien: Objektivität = Durchführung Ja / Erheben Nein // Reliabilität = Klicks // Forschungspotential: Baseline & Individuell vergleichen // Nach Leistungsstand trennen // Längsschnittstudie zum motorischen lernen Konzentriere dich auf den Basketballkorb. Konzentriere dich darauf, dass du die Bewegung in deinen Gelenken flussig ausfuhrst. Nutze deinen eigenen Fokus, wie du es bisher gewohnt warst. (Aufgabenstellung genau so formulieren, wie es der Proband zu Beginn nach der Baseline geschildert hat) Individuell gewohnter Fokus�Instruktion wird individuell an Proband angepasst

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