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report. Der aktuelle Informationsdienst für die Sozialwissenschaften 3/16 1 Personalia 14-18 Veranstaltungen 11-14 Publikationen 9-11 Neues von GESIS 1-7 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, in der aktuellen Ausgabe werfen wir einen Blick auf die ICWSM 16, die in Köln stattfand und zahlrei- che Gäste aus Wissenschaft und Forschung aus allen Teilen der Erde in die Domstadt lockte. Wir befassen uns mit weiteren gut besuchten Veranstaltungen, von der DFG-Nachwuchsakademie bis hin zum Barcamp Science 2.0. Wie immer weisen wir auch auf eigene Events und Workshops hin, geben Publikationshinweise und stellen einige neue Gesichter bei GESIS vor. Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihre Redaktion Zwischen Social Media und Netzwerkanalysen - International Conference on Web and Social Media in Köln Vom 17. bis zum 20. Mai fand die zehnte internationale AAAI Conference on Web and Social Media (ICWSM-16) statt. Ausrichter war die GESIS-Abteilung CSS am Standort Köln, unter der Leitung von Markus Strohmaier in Kooperation mit Krishna Gummadi (Max Planck Institute for Software Systems). Rund 270 Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftler aus 29 Ländern waren zu diesem Anlass zu Gast, um sich über das breite Feld der Social-Media-Forschung, Web Science und Computational Social Science auszutauschen. Geboten wurden den Teilnehmenden u.a. drei eingeladene Keynote- Vorträge, 52 Paper-Präsentationen (bei einer Acceptance Rate von 16,6 Prozent), rund 70 Poster und vier Live-Demonstrationen für Analyse- tools. Der Haupt-Konferenz waren zuvor insgesamt 15 Workshops und Tutorials vorgeschaltet, bei denen Themen wie „Social Media & Demo- graphic Research“ oder „News and Public Opinion“ vertiefend behandelt wurden. Zudem endete dieser Tag mit einem besonderen Programmpunkt: im Kölner Lokal „Die Wohngemeinschaft“ hatten David Garcia, Ingmar Weber, Aniko Hannak einen Science Slam organisiert. Dabei traten Teilnehmer- innen und Teilnehmer der Konferenz mit unterhaltsamen und originellen Kurzvorträgen vor einem gemischten Publikum aus Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Kölner Kneipen- gästen gegeneinander an . Als ein besonders aktuelles Thema in der Social-Media-Forschung und im Bereich Computational Social Science gilt der Umgang mit Algorithmen und deren Auswirkungen auf unseren All- tag. Dem wurde mit der Keynote von Suresh Venkatasubramanian (University of Utah) Rechnung getragen, der sich dem Thema „Algorithmic Fairness: From social good to mathematical framework“ annahm. Eine weitere Session der Konferenz widmete sich weitergehend der Frage nach „Biases Co-Chair Markus Strohmaier bei der Eröffnung der Veranstaltung Erhebungen 8

International Conference on Web and Social Media in Köln

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Page 1: International Conference on Web and Social Media in Köln

report. Der aktuelle Informationsdienst für die Sozialwissenschaften

3/16

1 Personalia 14-18 Veranstaltungen 11-14 Publikationen 9-11 Neues von GESIS 1-7

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

in der aktuellen Ausgabe werfen

wir einen Blick auf die ICWSM 16,

die in Köln stattfand und zahlrei-

che Gäste aus Wissenschaft und

Forschung aus allen Teilen der Erde

in die Domstadt lockte.

Wir befassen uns mit weiteren gut

besuchten Veranstaltungen, von

der DFG-Nachwuchsakademie

bis hin zum Barcamp Science 2.0.

Wie immer weisen wir auch auf

eigene Events und Workshops hin,

geben Publikationshinweise und

stellen einige neue Gesichter bei

GESIS vor.

Viel Vergnügen bei der Lektüre

Ihre Redaktion

Zwischen Social Media und Netzwerkanalysen - International Conference on Web and Social Media in Köln

Vom 17. bis zum 20. Mai fand die zehnte

internationale AAAI Conference on Web

and Social Media (ICWSM-16) statt.

Ausrichter war die GESIS-Abteilung

CSS am Standort Köln, unter der

Leitung von Markus Strohmaier in

Kooperation mit Krishna Gummadi

(Max Planck Institute for Software

Systems). Rund 270 Wissenschaft-

lerinnen und Wissenschaftler aus 29

Ländern waren zu diesem Anlass zu

Gast, um sich über das breite Feld der

Social-Media-Forschung, Web Science

und Computational Social Science

auszutauschen.

Geboten wurden den Teilnehmenden

u.a. drei eingeladene Keynote-

Vorträge, 52 Paper-Präsentationen

(bei einer Acceptance Rate von 16,6

Prozent), rund 70 Poster und vier

Live-Demonstrationen für Analyse-

tools. Der Haupt-Konferenz waren

zuvor insgesamt 15 Workshops und

Tutorials vorgeschaltet, bei denen

Themen wie „Social Media & Demo-

graphic Research“ oder „News and

Public Opinion“ vertiefend behandelt

wurden. Zudem endete dieser Tag mit

einem besonderen Programmpunkt: im

Kölner Lokal „Die Wohngemeinschaft“

hatten David Garcia, Ingmar Weber,

Aniko Hannak einen Science Slam

organisiert. Dabei traten Teilnehmer-

innen und Teilnehmer der Konferenz

mit unterhaltsamen und originellen

Kurzvorträgen vor einem gemischten

Publikum aus Wissenschaftlerinnen,

Wissenschaftlern und Kölner Kneipen-

gästen gegeneinander an .

Als ein besonders aktuelles Thema in

der Social-Media-Forschung und im

Bereich Computational Social Science

gilt der Umgang mit Algorithmen und

deren Auswirkungen auf unseren All-

tag. Dem wurde mit der Keynote von

Suresh Venkatasubramanian (University

of Utah) Rechnung getragen, der sich

dem Thema „Algorithmic Fairness:

From social good to mathematical

framework“ annahm. Eine weitere

Session der Konferenz widmete sich

weitergehend der Frage nach „Biases

Co-Chair Markus Strohmaier bei der Eröffnung der Veranstaltung

Erhebungen 8

Page 2: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

2gesis report 3/16

Neues von GESIS

und Inequalities“ im Social Web. Die-

sem Themenbereich ist auch der

Beitrag verbunden, der am Ende die

Auszeichnung als bestes Paper der

Konferenz gewinnen konnte: Munmun

De Choudhury, Shagun Jhaver, Ben-

jamin Sugar, Ingmar Weber befassen

sich im ihrem Beitrag „Social media

participation in an activist movement

for racial equality“ mit der Protestbe-

wegung für Gleichberechtigung, die in

verschiedenen Social-Media-Kanälen

unter dem Begriff „Black lives matter“

stattfindet.

Social Media gehört auf einer Konfe-

renz wie der ICWSM klassischerweise

auf die Agenda; so wurde die Rolle von

Social Media als neuer Nachrichtenka-

nal sowie als Plattform für politische

Kommunikation intensiv diskutiert.

Auch Methoden zu Netzwerkanalysen

haben stets einen festen Platz in der

ICWSM-Community. Hierzu durften

sich die Teilnehmenden in diesem Jahr

über einen Vortrag von Lise Getoor

von der Universität California zum

Thema „Scalable Collective Reasoning

Der wissenschaftliche Nachwuchs zu Gast bei GESIS

Angeregt durch den Forschungsver-

bund Bildungspotenziale (LERN) der

Leibniz-Gemeinschaft, konnte unter

der Leitung von Beatrice Rammstedt

die DFG-Nachwuchsakademie zum

Thema „Sekundäranalysen multidis-

ziplinär nutzbarer Datensätze der

Bildungsforschung“ vom 4.-7. April

2016 in Köln durchgeführt werden.

Das Projekt ermöglichte es alle Teil-

nehmerinnen und Teilnehmern, gezielt

bei der Ausarbeitung eines eigenen

Forschungsvorhabens zu einem DFG-

Erstantrag zu unterstützen. Adressiert

wurden dabei Personen, die zwar

prinzipiell bei der DFG antragsbe-

rechtigt sind, jedoch bisher noch

keine Antragsstellenden waren. Im

thematischen Fokus der Nachwuchs-

akademie standen Forschungsfragen,

die sich mit Sekundäranalysen bereits

vorhandener, wissenschaftsöffent-

lich zugänglicher Datensätze aus

der empirischen Bildungsforschung

beantworten lassen.

Aus dem Pool von 34 Bewerbungen

wurden 13 Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler ausgewählt

und eingeladen. Betreut wurden die

Teilnehmenden durch Expertinnen

und Experten aus den verschiedenen

relevanten Disziplinen. So konnten die

Professoren C. Kleinert (Soziologie),

U. Trautwein (Erziehungswissen-

schaften/Psychologie), G. Schwerdt

(Ökonomie), D. Leutner (Psycholo-

gie), M. Braun (Soziologie), D. Rich-

ter (Erziehungswissenschaften) und

K. Möller (Psychologie) gewonnen

werden. Ergänzt wurde die Diskus-

sion der einzelnen Anträge durch

Keynote-Vorträge, Informationen zur

DFG-Antragstellung und Überblicke

über verschiedene nachnutzbare

Datensätze der Bildungsforschung.

Das Feedback der Teilnehmenden

sowohl zur Nachwuchsakademie

selbst als auch zu den Inhalten fiel

durchweg positiv aus. Die Teilneh-

menden haben nun die Gelegen-

heit, bis Juli 2016 ihren DFG-Antrag

einzureichen.

DFG-Nachwuchsakademie in Köln for Richly Structured Socio-Behavioral

Data“ freuen. Als weiteres aktuelles

Thema etabliert sich aktuell die Rolle

von Social-Media-Aktivitäten zur

Messung von Gesundheit und Wohl-

befinden. Hierzu zählen beispielsweise

Analysen, wie Social-Media-Nutzende

mit Daten zu ihrer persönlichen

Gesundheit umgehen oder Studien

zum Ernährungsverhalten. Über die

Frage, inwiefern Sprache als Ausdruck

von kulturellen Unterschieden dient

und im Web messbar wird, sprach Amir

Goldberg von der Stanford Graduate

School of Business

in seinem Keynote-

Vortrag „Decoding

Culture from Digital

Traces“.

Im weiteren Rahmen-

programm stand ein

Empfang im Kölner

Schokoladenmuseum

auf der Agenda. Zum

Konferenzende durf-

ten Teilnehmende

bei einem Townhall Meeting dem

Organisationsteam Fragen rund um

die Hintergründe und die Zukunft der

Konferenz stellen und Verbesserungs-

vorschläge, etwa zum Peer Review Pro-

zess, einbringen. Die nächste ICWSM

findet 2017 in Montréal, Kanada, statt.

Weitere Informationen:

� Video des Science Slams

� Website der ICWSM 16

Keynote Speaker Lise Getoor

Page 3: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

3gesis report 3/16

Neues von GESIS

„The Internet“ oder „electronic com-

munication devices“ – welcher Aus-

druck erhöht die Präzision der Frage?

Forschende aus 38 Ländern sind an den

Tischen versammelt und diskutieren

gemeinsam die Details des zukünftigen

Fragebogens. Obwohl die Besprechung

schon mehrere Stunden dauert und die

Luft im Konferenzsaal langsam stickig

wird, ist die Diskussion konzentriert

und aufs Detail gerichtet.

Vom 2. bis 4. Mai 2016 fand die General

Assembly des ISSP im litauischen Kaunas

statt. Hier arbeiten die Mitglieder

intensiv an Themen und Fragebögen

der kommenden Module. Dazu gehört

das Feilen an Formulierungen des

Source Questionnaire unter Feder-

führung der zuständigen „Drafting

Group“, der auch GESIS-Präsident

Christof Wolf angehört. Das Modul

für 2017 hat „Social Networks“ als

thematischen Schwerpunkt. Bei der

Diskussion wird offensichtlich, wie

vielfältig soziale Beziehungen in den

verschiedenen ISSP-Mitgliedsnationen

definiert werden.

Für GESIS ist die ISSP-Hauptversamm-

lung 2016 ein Novum: GESIS stellt erst-

mals das Sekretariat des ISSP (Christof

Wolf und Evi Scholz), für das Sandra

Ludwig als Assistenz – unterstützt von

Katharina Schmidt - zuständig ist. Das

ISSP-Sekretariat steht der General

Assembly vor und ist für den Ablauf

der Tagung verantwortlich. Markus

Quandt, Insa Bechert und Petra Brien

repräsentieren die GESIS-Abteilung

DAS. GESIS-Mitarbeiter Roberto

Briceno-Rosas, tätig für ESS und

CAMCES, ist als Delegierter Venezuelas

anwesend.

Algis Krupavicius und Egle Butkeviciene,

die die litauischen ISSP-Mitglieds-

institute Vytautas Magnus University

und Kaunas Technological University

vertreten, fungieren als engagierte

Gastgeber, die mit spürbarem Stolz die

anderen ISSP-Forschenden in Litauen

willkommen heißen und mit einem

abwechslungsreichen Rahmenpro-

gramm zu glänzen wissen.

General Assembly des ISSP im Mai 2016 in Litauen – erstmals unter der Leitung von GESIS als Sekretariat

Am Vortag der General Assembly tref-

fen sich die Komitees und Arbeitsgrup-

pen des Projekts. Mitgliedschaften,

Themen zukünftiger Umfragemodule

sowie Fragen der Verbesserung und

Anpassung von Methoden werden

für die Versammlung vorbereitet und

besprochen. Bei der sich anschließen-

den Research Session stellen acht For-

schende ihre Ergebnisse aus der Arbeit

mit ISSP-Daten vor.

Ab 2. Mai tagen die ISSP-Mitglieder

unter Vorsitz von Christof Wolf. Als

wieder aufgenommenes Mitglied kann

das ISSP Ungarn und seinen Deligierten

Endre Sik begrüßen. Außerdem stimmt

die Versammlung für die Aufnahme

der University Auckland, Neuseeland,

in den ISSP.

Markus Quandt stellt in einem Bericht

der Arbeitsgruppe für Demographie

die Ergebnisse einer Analyse der

Background Variablen vor. Einzelne

Variablen wie ethnische Zugehörigkeit

und Bildungsabschluss verursachen

Schwierigkeiten bei Erhebung und

Harmonisierung und müssen überdacht

werden.

Zusätzlich zur Arbeit am Fragebogen

des „Social Networks“-Moduls werden

mögliche Themen des für 2018 ange-

setzten Moduls „Religion“ präsentiert

und per Wahl von der Versammlung

bestimmt. Als Modul für 2019 ent-

scheiden sich die ISSP-Mitglieder für

„Social Inequality“, ein Thema, das

1987 das erste Mal abgefragt wurde

und nun zum fünften Mal repliziert

wird.

Bei der Vergabe der freien Plätze im

Methodenkomitee wird GESIS erneut

für vier Jahre gewählt. Dies bedeutet

eine ununterbrochene Mitgliedschaft

im ISSP-Methodenkomitee seit

seiner Gründung in den 1990er Jahren.

Somit kann GESIS seine methodische

Kompetenz an zentraler Stelle des Pro-

jekts auch in den kommenden Jahren

nutzbringend einsetzen.

Page 4: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

4gesis report 3/16

Neues von GESIS

GESIS beim CNI Spring 2016 Membership Meeting in San Antonio TexasZweimal pro Jahr trifft sich die Coalition

for Networked Information (CNI) zu

einem Membership Meeting.

Die Membership Meetings der CNI

finden im Herbst in Washington D.C.

und im Frühjahr an wechselnden Orten

statt. Beim diesjährigen CNI Spring

Meeting (#cni16s) vom 4. bis 5. April in

San Antonio, Texas (USA) wurde GESIS

durch Karoline Harzenetter und Kerrin

Borschewski aus dem Datenarchiv

vertreten. Sie hielten als Mitarbeiter-

innen in einem DFG-geförderten

Projekt den Vortrag „da|ra: Solutions

to the Challenges of Data Registration,

Access & Exchange“.

Der Vortrag bezog sich u.a. auf das

Thema Open Data. Dabei wurden die

Ansprüche der großen Förderer wie

EU2020 sowie der DFG an öffentlich

geförderten wissenschaftlichen Daten

und Metadaten in den Blick genom-

men. Zudem wurde die Funktion von

Metadaten, des Metadatenstandards

DDI sowie von Digital Object Identifiern

(DOI) für die Sozialwissenschaften

näher beleuchtet.

Hauptthema der Präsentation war

indes die von GESIS betriebene

Registrierungsagentur für Sozial- und

Wirtschaftsdaten da|ra sowie das

Folgeprojekt „da|raSearchNet“. Beide

können als Lösung für Herausforderun-

gen wie Datenzitation, Auffindbarkeit

und Datenzugang in den Sozialwissen-

schaften gesehen werden.

Besonders hervorzuheben ist auch die

Teilnahme von Patricia Cruse, Vertreterin

des GESIS-Kooperationspartners Data-

Cite, die mit Laura Haak von ORCID

sowie Geoffrey Bilder von Crossref

eine Präsentation über „The Future

of Organization Identifier“ vorbe-

reitet hatte. Dieser Vortrag widmete

sich dem vorherrschenden Mangel

an offenen, globalen und konsistent

verwendeten Persistent Identifiern für

Organisationen.

Die CNI wurde 1990 gegründet und

besteht aus ca. 220 Mitgliedsinstituti-

onen. Sie ist eine Initiative der „Asso-

ciation of Research Libraries (ARL)“ und

von EDUCASE.

Ihr Ziel ist es, die Nutzung digitaler

Informationstechnologien zu fördern,

um Wissenschaft und Bildung voran-

zutreiben. Die Initiative widmet sich

einem breiten Band an Themen zur

Entwicklung und Nutzung digitaler

Informationen in den Bereichen For-

schung und Hochschulbildung. Sie

erkennt dabei die Notwendigkeit,

über grundlegende technische Über-

legungen wie Netzwerkverbindungen

und Breitband hinauszugehen. Neue

institutionelle Rollen, Partnerschaften

sowie neue Technologien und verbes-

serte Infrastrukturen müssen geschaf-

fen und gefördert werden, um den

Nutzen des Internets für Forschung

und Bildung weiter zu optimieren

und die Entwicklung und Anwendung

der technologischen Grundlage zu

beschleunigen.

Aus diesen Gründen unterstützt CNI

Kollaborationen und Beziehungen

zwischen Bibliothekswesen und

Informationstechnologien. Die Arbeit

von CNI konzentriert sich in ihrem

aktuellen Programm 2015-2016 auf

drei zentrale Themen: „Developing

and Managing Networked Informa-

tion Content“, „Transforming Organi-

zations, Professions, and Individuals“

und „Building Technology, Standards

and Infrastructure“.

Insgesamt bot die Veranstaltung in

Texas spannende und interessante

Eindrücke in die vielseitigen Themen-

bereiche der CNI, besonders bezogen

auf den angloamerikanischen Raum.

Besonderer Dank gilt der DFG für die

Förderung der Reise.

Weitere Informationen:

� Website CNI Spring Meeting 2016

� Präsentation

Blick auf San Antonio, Texas

Vortrag beim CNI Membership Meeting

Page 5: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

5gesis report 3/16

Neues von GESIS

Barcamp Science 2.0: Open Science in der Praxis? Einfach anfangen!

Offen, innovativ und wissbegierig – so

könnten die Teilnehmenden und auch

die Sessions des zweiten Barcamp

Science 2.0 anlässlich der dritten

Science 2.0 Conference in Köln zusam-

mengefasst werden. Nach dem Motto

“Putting Science 2.0 and Open Science

into Practice” wurde sich ausgetauscht

und gleichzeitig viel Gesprächsstoff für

weitere Diskussionen gesammelt.

Am 2. Mai 2016 trafen sich verschiedene

Akteure und an den Themen Science

2.0/ Open Science Interessierte zum

Barcamp Science 2.0 bei GESIS in Köln.

Begleitet und dokumentiert wurde das

Barcamp von Open Science Radio.

Zur Einstimmung hielt Dr. Felix Schön-

brodt einen so genannten “Ignition

Talk” mit dem Titel “Simple but powerful

steps to put open science into practice”.

Dabei zeigte er, welche Schritte

von Forschenden, Universitäten,

aber auch von Journals vorgenommen

werden sollten, um Open Science nach-

haltiger zu gestalten und zunehmend

salonfähig zu machen. Denn noch

immer dominiert die Skepsis gegen-

über Open Science in Wissenschaft und

Forschung. Als Beispiel eines Vorreiter-

projekts beschreibt Schönbrodt das

Open Science Committee an der LMU

München.

Sein Appell an Forschende: Bei jeder

Publikation sollte darüber nachge-

dacht werden, diese Open Access zur

Verfügung zu stellen. Zur Würdigung

und für mehr Sichtbarkeit von Open

Science-Praktiken könnten zudem

Publikationen mit “Badges” (wie “Open

Data”, “Open Materials”, “Preregiste-

red”) versehen werden.

Die 30 Teilnehmenden einigten sich

sehr schnell auf 15 Sessions zu unter-

schiedlichen Themen – von Anwen-

dungs- und Praxisbeispielen im Bereich

Open Science, über Möglichkeiten der

Nutzung und Umsetzung, bis hin zu der

großen Frage “Warum überhaupt Open

Science?”. Jede Session wurde auf dem

Pad dokumentiert.

Endgültige Antworten wurden aller-

dings kaum gefunden, sondern zumeist

warfen die Diskussionen weitere Fragen

auf. Konsens war, dass Open Science ein

wichtiger Faktor für den Fortbestand

der digital agierenden Wissenschaft ist.

Open Science sollte als natürlicher Teil

des Wissenschaftssystems verstanden

werden. Zwar sind bereits viele Schritte

getan, dennoch ist Open Science noch

nicht in allen Bereichen angelangt und

muss oft verteidigt werden.

Auch im kommenden Jahr wird es

wieder ein Barcamp Science 2.0 vorab

zur Science 2.0 Conference geben –

diesmal am 20. März in Berlin.

Weitere Informationen:

� ausführlicher Bericht mit Links zu

sämtlichen Podcasts

� Forschungsverbund Science 2.0

Die Mikrodaten zu den EU Neigh-

bourhood Barometern der Euro-

päischen Kommission sind jetzt

vollständig im Datenarchiv verfügbar.

Sie decken 16 Nachbarländer und

-territorien der Europäischen Union

ab, von Aserbeidschan bis Weißruss-

land im Osten, ergänzt um die Russi-

sche Föderation, sowie von Marokko

bis zum Libanon im Süden, mit

Ausnahme von Syrien. Die in halb-

jährlichem Abstand wiederholten

Querschnittsbefragungen liefern

neben den Fragen zur Wahrnehmung

der Europäischen Union auch Einstel-

lungsdaten zu Lebensbedingungen

und politischen Verhältnissen in den

beiden (Krisen-)Regionen.

Zusätzlich wurden wechselnde Spezial-

themen erhoben: Globalisierung

und Wirtschaftskrise, Umwelt und

Energie, Zivilgesellschaft, Beschäfti-

gungslage, Mobilität und Migration

sowie Kultur und kulturelle Aktivi-

täten. Die Nutzung sowohl der klas-

sischen als auch der neuen Medien,

einschließlich Facebook und Twitter,

wurde in der ersten und in der fünf-

ten Welle zum Thema gemacht.

Mehr Informationen:

� EU Neighbourhood Barometer

� Zugang zu den Analysedaten-

sätzen und Fragebögen

EU Neighbourhood Barometer 12-14

Organisator Dr. Guido Scherp spricht zum interessierten Auditorium

Page 6: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

6gesis report 3/16

Neues von GESIS

Eröffnung des Internetportals genderportal.eu in Brüssel Der Rahmen für die feierliche

Eröffnung des Internetportals

genderportal.eu am 21. April 2016 war

passend gewählt: im Europäischen

Parlament in Brüssel stellte das inter-

nationale Konsortium des GenPORT-

Projekts das Portal offiziell vor. Im

Anschluss wurden gleichstellungs-

politische Themen und gender-rele-

vante Aspekte aus der Wissenschaft im

Rahmen eines Stakeholder-Forums mit

Fachleuten aus Wissenschaft, Politik

und Medien diskutiert.

Nach seiner offiziellen Eröffnung

ist genderportal.eu nun der ersten

Testphase entsprungen und steht

interessierten Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftlern sowie poli-

tischen Akteurinnen und Akteuren

uneingeschränkt zur Verfügung. Nut-

zende können sich auf genderportal.

eu anmelden, Ressourcen hochladen

und sich regional und weltweit ver-

netzen. Damit ist mit dem Portal ein

innovativer nutzerbasierter Service

geschaffen worden, der sich über nati-

onale Grenzen hinweg erstreckt. Eine

Registrierung ist auf genderportal.eu

ab sofort möglich.

In dem von der Europäischen Kom-

mission im 7. Forschungsrahmenpro-

gramm geförderten Projekt „GenPORT

– An internet portal for sharing

knowledge and inspiring collaborative

action on gender and science“ arbeitet

das Center of Excellence Women and

Science (CEWS) seit Mai 2013 an

genderportal.eu. CEWS, Kompetenz-

zentrum bei GESIS, kooperiert in

dem Projekt noch bis April 2017 mit

unterschiedlichen Projektpartnerein-

richtungen in Europa. Dazu gehören

die Universitat Oberta de Catalunya in

Spanien, das Beratungsunternehmen

Portia in Großbritannien, die Stiftung

Giacomo Brodolini in Italien, die Matej

Bel University in der Slowakei und die

Örebro University in Schweden.

Genderportal.eu beinhaltet wissen-

schaftliche Artikel, praxisorientiertes

Material zur Gleichstellungsarbeit,

Datenbankzugänge, Blogeinträge

sowie Links zu gender- und gleich-

stellungsrelevanten Internetseiten

und Veranstaltungen – ein Angebot,

das Nutzende von nun an interaktiv

ergänzen und mitgestalten können.

Weitere Informationen zu

genderportal.eu

Full Paper für die KDD2016 akzeptiertEine aktuelle Publikation von GESIS,

die in einer Forschungskooperation

mit der Universität Koblenz-Landau

und der Universität Würzburg sowie

der TU Graz entstand, wurde auf der

22nd ACM SIGKDD International

Conference on Knowledge Discovery

and Data Mining als „Full Paper“

akzeptiert.

Die Konferenz ist die international

führende Konferenz im Bereich Data-

Science, und mit einer Akzeptanzrate

von ca. 8,9% (70 von 784 Einreichungen

wurden für einen Vortrag ausgewählt)

extrem kompetitiv.

Im Paper wird ein neuer Ansatz zur Ana-

lyse sequentieller Daten entwickelt, der

sich in verschiedenen Anwendungsdo-

mänen - z.B. zur Mobilitätsanalyse oder

zur Analyse von Benutzernavigation

im Internet - einsetzen lässt. Die

Methode zielt darauf ab, interpre-

tierbare Subgruppen (z.B. männliche

Nutzer unter 25 Jahre) innerhalb eines

Datensatzes zu entdecken, bei denen

sich das Übergangsverhalten zwischen

Zuständen (z.B. Webseiten) signifikant

vom Verhalten der Gesamtpopulation

unterscheiden. Um dies zu erreichen,

wurden zwei unterschiedliche Kon-

zepte miteinander verknüpft: Markov-

Ketten, ein Ansatz zur Modellierung

sequentieller Daten, und „Exceptional

Model Mining“, ein Framework zur

Musterentdeckung in großen Daten-

sätzen. Der Nutzen des neuen Ansatzes

wurde anhand von synthetischen

Datensätze aber auch anhand von

Social-Media-Daten der Plattformen

„flickr“ und „Last.fm“ demonstriert.

Publikation: Florian Lemmerich, Martin Becker, Philipp Singer, Denis Helic, Andreas Hotho and Markus Strohmaier, Mining Subgroups with Exceptional Transition Behavior, 22nd ACM SIGKDD Conference on Know-ledge Discovery and Data Mining, San Francisco, USA, 2016

Weitere Informationen:

� KDD2016

� Download des Papers (PDF)

Page 7: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

7gesis report 3/16

Neues von GESIS

Internationale Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler zu Besuch am GESIS-Standort KölnIm April 2016 war Dr. Andrea Filetti von

der Scuola Normale Superiore (Italien)

zu Gast im EUROLAB. In dieser Zeit

untersuchte er den Einfluss makro-

ökonomischer Determinanten auf die

Einstellung gegenüber Zuwanderung.

Hiermit versuchte er zu ermitteln,

inwiefern Kontextfaktoren die europa-

weite Polarisierung zu diesem Thema

beeinflussen. Die Ergebnisse zu diesem

Projekt präsentierte und diskutierte

Filetti im GESIS-Forschungskolloquium.

Das Thema Zuwanderung beschäftigte

auch Valasia Savvidou, Doktorandin an

der University of Leicester, die im Mai

2016 im EUROLAB an ihrem Projekt

„The importance of the immigration

issue on voting for the European Parli-

ament elections. A comparative study”

forschte. Unter Verwendung von Daten

aus den European Election Studies

(EES) untersuchte sie die Bedeutung

des Themas Zuwanderung im Kontext

von Europawahlen und inwiefern die

Wahrnehmung dieses Themas das Wahl-

verhalten zu Europawahlen beeinflusst.

Im Zeitraum vom 8. Mai bis 8. Juni

2016 arbeitete Dr. Roberto Stefan

Foa, Harvard University zum Thema

„From Religious Extremism to Socie-

tal Secularisation” im EUROLAB. In

diesem Projekt, das er in Kooperation

mit dem Direktor des World Values

Surveys Ronald Inglehart (Universität

Michigan) und Ijaz Gilani (Gallup Paki-

stan) bearbeitet, untersucht er, ob die

Präsenz religiöser Konflikte in einem

Land säkularisatorische Tendenzen in

diesem fördert, und ob der zuneh-

mende religiöse Extremismus zur all-

gemeinen Entfremdung von Religion

führt.

Im Zuge der GESIS Vortragsreihe

präsentierte Foa das Thema “The Return

of Secularization: New Data and

Evidence”. Die vorgestellten Befunde

boten dabei hochaktuelle Evidenz für

die in den 1960er Jahren aufgestellte,

aber auf Grund der weltweit zuneh-

menden Präsenz religiöser Konflikte in

den Hintergrund geratene Säkularisie-

rungstheorie: Religiosität sinkt auch

weiterhin in den meisten Regionen der

Welt. Innerhalb von nur 30 Jahren hat

sich die Zahl der Atheisten weltweit

verdoppelt und wird möglicherweise

bald den Islam als bisher zweitgrößtes

religiöses Glaubenssystem nach dem

Christentum ablösen. Die Implikationen

dieser Entwicklung sowie die defini-

torischen Schwierigkeiten dieser For-

schung wurden im Anschluss an den

Vortrag umfangreich diskutiert.

Dr. Foa hat kürzlich seine Promotion

zum Thema “Ancient Polities, Modern

States” an der Harvard University

abgeschlossen. Zudem ist und war

er in vielen international bekannten

Organisationen aktiv; unter anderem

arbeitete er für die Weltbank an der

Weiterentwicklung der Indices of

Social Development und unterstützt

regelmäßig die Durchführung der

World Values Surveys als Principal

Investigator.

Dr. Nataliya Reshetova ist Stipendiatin

des Leibniz-DAAD Fellowship Programs

und seit dem 19. Mai 2016 bei GESIS.

Hier wird sie ein Jahr lang zum Thema

“The Support for the Democratic Values

in Ukraine since its Independence till

nowadays” forschen. Bereits 2013 war

sie zu Gast in Köln im Rahmen eines

einmonatigen Aufenthaltes als Gast-

forscherin im EUROLAB.

Am 18. Mai 2016 begrüßte das EUROLAB

den japanischen Professor Hiroshi

Kojima, Direktor des Instituts für

asiatische Muslimstudien an der

Universität Waseda und derzeit Gast-

forscher an der Universität Ghent in

Belgien. Im Zuge seines Besuchs wur-

den ihm GESIS und unterschiedliche

Möglichkeiten für einen künftigen

Forschungsaufenthalt vorgestellt.

Weitere Informationen zum EUROLAB

Dr. Andrea Filetti

Dr. Roberto Stefan Foa

Valasia Savvidou Dr. Nataliya Reshetova

Page 8: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

8gesis report 3/16

Mit dem GESIS Panel kostenfrei Daten erheben - ausgewählte Studienhighlights und GESIS Panel Kernmodul

Erhebungen

Das GESIS Panel bietet Sozialwissen-

schaftlerinnen und Sozialwissenschaft-

lern die Gelegenheit, im Rahmen eines

probabilistischen Mixed-Mode Access

Panels kostenfrei Daten zu erheben.

Diese Daten sind repräsentativ für

die deutschsprachige Bevölkerung

mit Wohnsitz in Deutschland und

werden Forscherinnen und Forschern

kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Die seit Anfang 2014 im GESIS

Panel erhobenen Merkmalsbereiche

umfassen soziologische, politik-

wissenschaftliche, psychologische

und ökonomische Themen.

Alle erhobenen Daten werden der

Wissenschaft zeitnah, vier Monate

nach Feldstart, zugänglich gemacht

und können mithilfe der GESIS Panel

Data Access Anleitung (PDF) zu

Forschungszwecken beantragt werden.

NeuigkeitenKurzfristig aktuelle Daten erheben im GESIS Panel Fast Track

� G E S I S P a n e l R o a d s h o w

2016/2017: Ab September 2016

sind europaweite Präsentationen

über das GESIS Panel und

dessen Nutzungsmög-

lichkeiten für Primär-

und Sekundärforscher

geplant. Interessierte

Gastgeber können sich ab

sofort für die Teilnahme

bewerben

� Neuer Datensatz verfügbar: Die

Veröffentlichung einer neuen

Version des Datensatzes ist für

den 21. Juni 2016 geplant

StudienhighlightsPsychologieIm Rahmen der Studie „Ethnic and

German identity of individuals with

and without migration background”

untersucht Débora B. Maehler (GESIS)

die Entwicklung von Identität von

Erwachsenen mit und ohne Migrations-

hintergrund. Dabei werden der Selbst-

findungsprozess und die Frage, ob

dieser für Migranten hauptsächlich

in Deutschland oder im Herkunfts-

land stattgefunden hat, dahingehend

untersucht, ob dieser das Zugehö-

rigkeitsgefühl zur deutschen- bzw.

Herkunftskultur erklären kann. Weiter

wird untersucht, ob Indikatoren wie

Bildungsniveau, individuelle Wertvor-

stellungen oder Wohlbefinden einen

Effekt auf diesen Selbstfindungspro-

zess ausüben. Zusätzlich soll die For-

schungsfrage beantwortet werden, ob

der Selbstfindungsprozess als Erklärung

für eine schwache Identifikation von

Deutschen mit der eigenen Kultur die-

nen kann.

Die Studie ist über das Studienkürzel „bb“ im Datensatz und der Dokumen-tation identifizierbar.

PolitikwissenschaftDie Studie „Threat perception and

political trust“ von Prof. Dr. Bernd

Schlipphak untersucht den kausalen

Zusammenhang von Persönlichkeits-

eigenschaften, durch Framing erzeugte

Gefahrenstimuli und Gefahrenwahr-

nehmung sowie deren Auswirkung auf

die Einstellung zu politischen Akteuren

und Institutionen. Hierbei soll beant-

wortet werden, ob Gefahrenstimuli wie

die europäische Finanz- oder Flücht-

lingskrise zu einer höheren allgemeinen

Gefahrenwahrnehmung führen und

welchen Einfluss Persönlichkeitseigen-

schaften wie Aufgeschlossenheit oder

Neurotizismus hierauf haben. Weiter

wird untersucht, ob diese Gefahren-

wahrnehmung auch in Interaktion

mit Persönlichkeitseigenschaften zu

konservativeren und autoritäreren

Positionen in der Selbsteinschätzung

sowie zu einem niedrigeren Level von

Vertrauen in nationale Akteure und

internationale Institutionen führen.

Die Studie ist über das Studienkürzel „ar“ im Datensatz und der Dokumen-tation identifizierbar.

GESIS Panel KernmodulMedia Usage (Oktober)

Hintergrund dieses Kernmoduls ist es,

Daten für längsschnittliche Analysen

von Mediennutzung und Geräteaus-

stattung der Befragten sowie zu

deren Internetnutzung und Social-

Media-Verhalten zur Verfügung zu

stellen.

Das Kernmodul verfolgt dabei das Ziel,

zwischen der Nutzung von Geräten

und der Nutzung von Medien zu

unterscheiden, um auch die ver-

schiedenen Zugangsmöglichkeiten

zu bestimmten Medien zu erfassen.

Darüber hinaus wird erfasst, wie sich

die Nutzungshäufigkeit dabei gestal-

tet und verändert. Außerdem wird im

Kernmodul Media Usage erhoben,

ob die Befragten Mitglieder einer

Social-Media-Plattform sind und ob

sie dort aktiv tätig sind, indem sie

zum Beispiel selbst Beiträge posten

oder vielmehr passiv tätig sind.

Weitere Informationen zum GESIS Panel

Folgen Sie dem GESIS Panel!

Page 9: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

9gesis report 3/16

Publikationen

Schriftenreihe Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute

C. König, M. Stahl, E. Wiegand (Hrsg.): Human Resources. Qualitätsaspekte der Ausbildung in der empirischen Forschung

Ausgehend von der Methodenaus-

bildung bei Bachelor und Master an

den Universitäten und den Anfor-

derungen an Hochschulabsolventen

werden in der vorliegenden Publikation

unter anderem das Studium zum

Marktforscher an Hochschulen, die

Berufsausbildung im dualen System,

die Fortbildung in der amtlichen

Statistik und die sozialwissenschaft-

liche Methodenausbildung für Post-

graduierte im deutschen und inter-

nationalen Kontext von namhaften

Fachvertretern der akademischen

Sozial- wie der kommerziellen Markt-

forschung und der amtlichen Statistik

vorgestellt.

Weitere Informationen zur Publikation

Software

Malte Kaukal (2016): SCANDATA: Stata module to scan a dataset for specified characteristics (Version 1.0.0)

Das Stata-Ado SCANDATA steht ab

sofort im Statistical Software Compo-

nents (SSC) Archiv zur Verfügung und

kann von interessierten Nutzerinnen

und Nutzern heruntergeladen werden.

Hierzu muss lediglich in die Befehls-

zeile in Stata „ssc install scanadata“

eingegeben werden.

Das Programm trägt dazu bei, die

Sichtung und Aufbereitung von Daten

zu vereinfachen. Anhand des Ados

können auf einfache Weise Variablen

identifiziert werden, die bestimmten

Kriterien entsprechen.

Diese sind:

� Bestimmte Längen von Vari-

ab lennamen, - labe l s und

Wertelabels,

� Umlaute in Variablen und

Wertelabels,

� Verwendung von Großbuchsta-

ben in Variablennamen und

� vorhandene ungelabelte Werte.

Wiesbaden: Springer

Sven Stadtmüller (2016): Demografischer Wandel und unpopuläre Reformen. Der Einfluss von Informationen auf die Bewertung der Rente mit 67.

Der Autor zeigt anhand von Labor-

und Online-Experimenten, dass durch

die Vermittlung von Informationen

zum demografischen Wandel und zur

Umlagefinanzierung der Rente eine

positivere Einstellung zur Rente mit

67 hervorgerufen werden kann. Er

führt aus, bei welchen Personengrup-

pen Informationen besonders wirksam

sind und wie diese dargeboten werden

müssen, um eine günstigere öffentliche

Meinung zu der Reform zu erzeugen.

Grundlegend für seine Untersuchung

ist die Beobachtung, dass die demo-

grafischen Trends, die Funktionsweise

des Rentensystems und die Zusam-

menhänge von Demografie und Alters-

sicherung in der Bevölkerung nicht,

wie gemeinhin angenommen, jedem

geläufig sind.

Weitere Informationen zur Publikation

Die Kontrolle bestimmter Längen der

Labels ist vor allem in Hinblick auf die

Kompatibilität zwischen Statistikpro-

grammen (z.B. Stata und SPSS) sehr

sinnvoll, um potenziell abgeschnittene

Labels zu identifizieren. Darüber hin-

aus verfügt das Programm über die

Möglichkeit, anhand von drei vor-

gegebenen Kriterien (deren Schwel-

lenwerte verändert werden können)

Variablen mit auffälligen Randver-

teilungen zu erkennen.

Alle identifizierten Variablen wer-

den komfortabel aufgelistet und zur

weiteren Verwendung zwischengespei-

chert. Schließlich lassen sich Umlaute

und Großbuchstaben in Variablen-

namen automatisch umwandeln.

Zur Verwendung wird Stata 12 oder

höher benötigt.

Weitere Informationen zur Software

Page 10: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

10gesis report 3/16

Publikationen

A. Bruns & K. Weller (2016). Twitter as a First Draft of the Present – and the Challenges of Preserving It for the Future

Der Beitrag soll dazu beitragen,

Twitter als historische Quelle zu begrei-

fen. Zentral ist dabei die Annahme,

dass das Prinzip der Quellenkritik

von klassischen Quellen auf neue

Medien-formate wie die Social-Media-

Plattform Twitter übertragbar ist. Aus

diesem Grund setzen sich die Autoren

für die Konservierung von Tweets ein,

die heute eine zentrale Rolle in der

öffentlichen (Echtzeit-)Konversation

spielen.

Im Zuge des Artikels wird deutlich,

dass ungeachtet einer Archivie-

rung der Tweets durch die Library of

Congress viel des zugehörigen Kontexts

verloren geht.

Weitere Informationen zur Publikation

Historical Social Research 41 (2016) 2

Special Issue - Rainer Diaz-Bone & Emmanuel Didier (Eds.): Conventions and Quantification – Transdisciplinary Perspectives on Statistics and Classifications

In den letzten Jahrzehnten hat sich

das Feld der „Quantifizierung“– die

„Soziologie der Quantifizierung“ – for-

miert und dabei eine beeindruckende

Entwicklung vorgelegt. Verschiedene

Wissenschaftsströmungen haben

zur Forschung über Prozesse der

Quantifizierung sowie zur Wirkung

von Quantifizierungen in sozialen

Kontexten beigetragen. Das Konzept

der Quantifizierung ist an der Schnitt-

stelle von Ansätzen wie Accounting

Theor ie , Konvent ionentheor ie

(economics of convention), Soziologie

und Geschichte der Statistik, Analyse

der „commensuration“, Soziologie der

Standards und der Standardisierung,

Analyse des Benchmarkings und

weitere angesiedelt

Alain Desrosières war ein internati-

onal renommierter Wissenschaftler

im Feld der Soziologie der Quan-

tifizierung und der Geschichte der

Statistik. Seine Arbeiten können als

die wichtigsten Beiträge zu diesem

Feld angesehen werden. Desrosières

war auch ein Weggefährte der

französischen, sogenannten „écono-

mie des conventions”, die von der

konventionenbasierten (und daher

sozialen) Eigenschaft von Qualitäten,

Kategorien und Quantitäten ausgeht.

Insofern ist es folgerichtig, dass die

Forschung von Desrosières eine der

wichtigsten Inspirationsquellen für

dieses Heft war. Diese HSR Special

Issue präsentiert neuere und transdis-

ziplinäre Forschungen zur Geschichte

und Soziologie der Quantifizierung.

Insgesamt entwickeln die 13 Beiträge

sowohl die „politische Ökonomie“

als auch die „politische Soziologie“

der Statistik, Kategorisierung und

Quantifizierung.

HSR 41 (2016) 2 enthält außerdem

den Beitrag „Societal Malaise and

Ethnocentrism in the European

Union: Monitoring Societal Change

by Focusing on EU Citizens’ Percep-

tions of Crisis” – eine empirische

Analyse auf Basis von European Social

Survey-Daten.

Weitere Informationen zur HSR 41,2

K . Weller & K.E. Kinder-Kurlanda (2016). A Manifesto for Data Sharing in Social Media Research

Immer mehr Forschende wollen ihre

gesammelten Forschungsdaten, die aus

Social-Media-Quellen stammen, aus

Gründen der Reproduzierbarkeit und

Vergleichbarkeit mit der Community

teilen. Dafür steht ihnen eine Vielzahl

an Möglichkeiten zur Verfügung.

Basierend auf ethischen, rechtlichen

und methodischen Überlegungen

haben die Autoren einige Richtlinien

entwickelt, die den Forscherinnen und

Forschern dabei helfen sollen, praxis-

nahe Entscheidungen für ihre Projekte

zu treffen.

So sollen sie langfristig zum Teilen

erhobener Daten ermutigt und die

hierbei gängigen Praktiken verbessert

werden.

Weitere Informationen zur Publikation

Proceedings of ACM Web Science Conference 2016

Page 11: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

11gesis report 3/16

Publikationen/Veranstaltungen

P .Mayr, I. Frommholz & G. Cabanac (2016). Report on the 3rd International Workshop on Bibliometric-enhanced Information Retrieval (BIR 2016)

Um die Kollaboration und den

Wissenstransfer zwischen Bibliometrie/

Szientonomie/ Infometrie auf der

einen und Information Retrieval auf

der anderen Seite zu pflegen, haben die

Autoren erfolgreich eine Workshop-

Reihe durchgeführt, die beide Ansätze

miteinander kombiniert.

Im Zentrum des vorliegenden Berichts

steht der BIR-Workshop 2016, der in

diesem Jahr zum dritten Mal zeitgleich

mit der European Conference on Infor-

mation Retrieval (ECIR) stattfand. Der

Aufsatz skizziert die dort vorgestellten

Arbeiten und gibt einen Ausblick in die

Zukunft.

Download der Publikation (PDF-Datei)

B. Ghavimi, P. Mayr, S. Vahdati & C. Lange (2016). Identifying and Improving Dataset References in Social Sciences Full Texts

Wissenschaftliche Arbeiten werden

meist getrennt von den Forschungs-

daten (Datasets) gespeichert, auf

denen sie aufbauen. In vielen Fällen

verweisen Autoren lediglich auf ihre

Daten, indem sie Titel oder Erhebungs-

jahr nennen; explizite Links, durch die

die Leser direkten Zugang zu den Daten

erhalten, fehlen oftmals. Die manuelle

Suche nach den Forschungsdaten ist

zeitaufwändig und ohne themen-

abhängige Fachkompetenz nicht

realisierbar.

Um die Verweise sichtbar zu machen,

haben die Autoren für Arbeiten aus

dem Bereich der Sozialwissenschaften

einen halbautomatisierten Ansatz ent-

wickelt, der bereits erfolgreich getestet

wurde.

Weitere Informationen zur Publikation

SIGIR Forum, 50(1), 28–34 F. Loizides & B. Schmidt (Eds.), Pro-ceedings of the 20th International Conference on Electronic Publishing (pp. 105–114). Göttingen: IOS Press

GESIS Sommer Seminare

11.-29. Juli 2016 in Köln

36. Methodenseminar: Interessiert an Faktoren- und Clusteranalysen sowie Regressionsanalysen?

Noch freie Plätze in den Aufbaumodulen!

Weitere Informationen und Registrierung zu allen Kursen

04.-26.08.2016 in Köln

5. Summer School in Survey Methodology: Sex, drugs, and other sensitive questions!

Die Summer School rückt immer näher...in einigen Kursen sind noch Plätze frei.

Weitere Informationen und Registrierung zu allen Kursen

Besuchen Sie uns auch auf der Summer School-Facebook-Seite!

Page 12: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

12gesis report 3/16

Veranstaltungen

Der Mikrozensus als Datenquelle für die empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung: Einführung in haushalts- und familienspezifische Analysen und das Arbeiten mit den Daten

Der Mikrozensus als größte laufende

Haushaltsstichprobe in Deutsch-

land steht der Wissenschaft u. a. als

70 %-Substichprobe (Scientific Use

File) für Forschungsvorhaben zur

Verfügung. Der Schwerpunkt des

Fragenprogramms liegt auf sozio-

demographischen, sozioökonomischen

und erwerbsstatistischen Merkmalen.

Ziel der Veranstaltung ist es, grund-

legende Kenntnisse in Bezug auf das

Arbeiten mit den Daten sowie einen

Überblick über die Besonderhei-

ten und Analysemöglichkeiten des

Mikrozensus zu vermitteln. Im Zent-

rum stehen Analysen auf der Ebene

von Haushalten, Familien und Lebens-

formen zu Fragen der Sozialstruktur.

Ziel dieses Workshops ist es, einen

Einblick in dieses Potenzial zu vermit-

teln, aber auch vorhandene Grenzen

zu zeigen. Hierfür werden am ersten

Tag Fachvorträge über die Konzeption,

das Erhebungsdesign und Themen-

schwerpunkte des Mikrozensus

angeboten sowie die Konzepte der

amtlichen Statistik erläutert.

Darauf aufbauend werden diese The-

men am zweiten Tag in praktischen

Übungen vertiefend behandelt. Dabei

werden die Statistik-Programme SPSS

und Stata verwendet.

Nähere Informationen

zur Veranstaltung

3.-4. November 2016 in Mannheim 28. - 29.07.2016 in Mannheim

Grounded-Theory-Methodologie

Der Workshop hat zum Ziel, die Grund-

ideen und Strategien der Grounded-

Theory-Methodologie (GTM) – eine der

am weitesten verbreiteten qualitativen

Forschungsmethodologien – zu vermit-

teln und hierbei auch unterschiedliche

Positionen zur GTM vorzustellen und

zu diskutieren.

Orientiert an den Fragen und dem

Bedarf der Teilnehmenden werden die

wesentlichen Konzepte und Schritte

behandelt und in Übungen erprobt:

� u.a. Theoretische Sensibilität

� Offenes, Axiales und Selektives

Kodieren

� Theoretisches Sampling

� Theoretische Sättigung

Weitere Informationen zum Workshop

01. - 02.08.2016 in Mannheim

Qualitative Interviews – Theorie und Praxis

Im Rahmen des Workshops soll in The-

orie und Praxis qualitativer Interviews

als wesentliche sozialwissenschaftli-

che Erhebungsinstrumente eingeführt

werden.

Im Zentrum des Workshops stehen zum

einen der Überblick über gängige Inter-

view-Verfahren und deren Einbettung

in Konzepte der Gesprächsführung und

in Narrationstheorien; zudem werden

Fragen des Datenschutzes, angemes-

sener Transkription/Datenaufbereitung

und Archivierung diskutiert.

Den zweiten Schwerpunkt des Work-

shops bilden Übungen zur Leitfaden-

entwicklung und Interviewführung

(mit Videofeedback).

Materialien (Interviewleitfäden etc.)

der Teilnehmenden werden gerne

berücksichtigt und besprochen.

Weitere Informationen zum Workshop

Page 13: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

13gesis report 3/16

Veranstaltungen

19. - 20.09.2016 in Köln

Topic Modeling in den Sozialwissenschaften

Topic Models bieten die Möglichkeit,

datengetrieben thematische Zusam-

menhänge in Dokument-Kollektionen

automatisch zu erkennen. Auf Basis

der Beobachtung des gemeinsamen

Vorkommens von Worten innerhalb

von Dokumenten werden mit Hilfe

komplexer statistischer Inferenzver-

fahren latente semantische Cluster

identifiziert, mit denen sich Inhalte in

großen Textmengen beschreiben und

analysieren lassen.

Der Workshop geht auf Anwendungs-

möglichkeiten und Best Practices von

Topic Modellen für sozialwissenschaft-

liche Forschungszwecke ein. Behandelt

werden die Themen Modell-Selektion

und -Evaluation, insbesondere im Hin-

blick auf Validität, Interpretierbarkeit

und Reliabilität. Zusätzlich werden

Möglichkeiten des Einflusses von

bestimmten Vorverarbeitungsschrit-

ten, z.B. Vokabularfilterung mittels

PoS-Tagging, und Möglichkeiten zur

Visualisierung von Topic Modellen

behandelt.

Für den Kurs werden Übungsskripte in

R bereit gestellt, mit denen die vorge-

stellten Verfahren praktisch nachvoll-

zogen werden können.

Weitere Informationen zum Workshop

19.- 23.09.2016 in Köln

Mathematical Tools for Social Scientists

Dieser Workshop (in engl. Sprache) soll

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

mit gängigen mathematischen Ver-

fahren vertraut machen. All jene, die

ihr Verständnis von der Analysepraxis

in der Datenwelt vertiefen möchten,

erhalten die Möglichkeit, etwas über

Zusammenhänge von Mathematik und

Statistik zu erfahren.

Mit Hilfe des Programms ‚R‘ werden

Theorie und Praxis miteinander verwo-

ben. Es soll einiges einfacher gemacht,

aber nichts simplifiziert werden. Bessere

Mathematikkenntnisse verhelfen nicht

nur zu mehr und tieferem Verständ-

nis der Verfahren, sondern verbessern

auch das Urteilsvermögen in der

Anwendung.

Weitere Informationen zum Workshop

28. – 23.09.2016 in Mannheim

Mixed Methods in den Sozialwissenschaften

Der Kurs lehrt, welche Fragestellungen,

Designs, Samplingtechniken, Auswer-

tungsstrategien und Validierungs-

techn iken in Mixed Methods

Forschungsstrategien eingesetzt

werden. Hierbei wird ein spezielles

Augenmerk auf die unterschiedliche

Anwendung von Mixed Methods in

deskriptiven und erklärenden Studien

gelegt.

D ie Anwendung wi rd anhand

praktischer Beispiele und Übungen

verdeutlicht. In einem umfangreichen

Praxisteil werden Mixed Methods

Datensätze mit Hilfe von SPSS und

MAXQDA ausgewertet. Es ist möglich,

eigene Forschungsprojekte und Bei-

spiele in den Workshop zur Diskussion

mitzubringen.

Die Teilnehmenden erhalten ein Skript

mit allen verwendeten PPT-Folien, ein

umfangreiches Literaturverzeichnis

sowie Internetquellen zur weiteren

Vertiefung. Die Teilnehmenden sol-

len die grundlegenden Probleme und

Lösungsstrategien in den Mixed

Methods kennenlernen und in der Lage

sein, ein eigenes Mixed Methods Pro-

jekt zu entwerfen und durchzuführen.

Weitere Informationen zum Workshop

17.10 - 21.10.2016 in Köln

Einführung in Methoden der modernen Kausalanalyse

Die Schätzung kausaler Effekte ist das

zentrale Anliegen der quantitativen

Sozialforschung. In der Forschungs-

praxis stehen aber häufig nur nicht-

experimentelle Daten zur Verfügung,

die Kausalschlüsse aufgrund nicht-

zufälliger Selektion und Heterogenität

von Individuen erschweren.

In der aktuellen sozialwissenschaft-

lichen empirischen Forschung finden

zunehmend Methoden der modernen

Kausalanalyse Anwendung, denen

ein klares Kausalitätsverständnis

( kontrafakt i sches Mode l l und

kausale Graphen) zugrunde liegt und

die explizit nicht-zufällige Selektion

und Heterogenität modellieren.

Dieser Workshop führt zunächst in

die Grundlagen der modernen Kausal-

analyse ein und erörtert Probleme der

herkömmlichen Regressionsanalyse.

Darauf aufbauend werden in einer

anwendungsorientierten Einführung

Verfahren des Propensity-Score Mat-

ching (u.a. auch mit Längsschnittda-

ten als „Differenzen-von-Differenzen

Propensity-Score Matching“), Instru-

mentvariablenschätzer und Selektions-

korrekturmodelle vorgestellt. Für die

Praxisbeispiele werden Querschnitts-

und Längsschnittdaten des Sozio-

ökonomischen Panel (SOEP) verwendet.

Weitere Informationen zum Workshop

Page 14: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

14gesis report 3/16

Veranstaltungen/Personalia

25. - 26.10.2016 in Mannheim

Grundlagen der Fragebogenentwicklung

Der Workshop befasst sich mit unter-

schiedlichen Aspekten und Phasen der

Fragebogenentwicklung. Im Vorder-

grund stehen dabei Fragebogen für

persönlich-mündliche Befragungen;

es werden aber auch die Besonderhei-

ten von Befragungsinstrumenten für

schriftliche Befragungen vorgestellt.

Der Workshop soll praxisorientiert und

durch Übungen der Teilnehmerinnen

und Teilnehmer gestützt Wissen ver-

mitteln, das unmittelbar in den Alltag

der Fragebogenentwicklung umgesetzt

werden kann.

Ziel ist es, den Teilnehmenden wissen-

schaftlich fundierte Empfehlungen für

die Konstruktion von Fragebogen zu

machen, die in der Umfrageforschung

und Umfragepraxis zum Einsatz

gebracht werden können.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

sollen am Ende des Workshops eine

Vorstellung darüber haben, worauf zu

achten ist, wenn man einen Fragebo-

gen konstruiert.

Weitere Informationen zum Workshop

Vom 17. – 21. Oktober 2016 findet die

NEPS-Workshop-Woche am GESIS-

Standort in Köln statt.

Das Nationale Bildungspanel (NEPS)

stellt der wissenschaftlichen Gemein-

schaft umfangreiche Daten zu

Kompetenzentwicklungen, Bildungs-

prozessen, Bildungsentscheidungen

und Bildungsrenditen in formalen,

nicht-formalen und informellen Kon-

texten zur Verfügung.

Die NEPS-Studie umfasst insgesamt

sechs im Längsschnitt verfolgte Start-

kohorten (Neugeborene, Kindergar-

tenkinder, Fünftklässler, Neuntklässler,

Studierende, Erwachsene), die jeweils

in mindestens jährlichem Abstand

wiederholt befragt bzw. getestet wer-

den. Ergänzt wird der Datenbestand

durch Informationen, die von den

jeweiligen Eltern, Erzieherinnen und

Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern

sowie Leiterinnen und Leitern der Bil-

dungseinrichtungen erhoben werden.

Damit bieten die NEPS-Daten ein

reichhaltiges Analysepotential für

verschiedene an Bildungs- und

Ausbildungsprozessen interessierte

Disziplinen und möchte eine Grund-

lage schaffen für eine verbesserte

Bildungsberichterstattung und Poli-

tikberatung in Deutschland.

Das Thema der Region als sozialer

Ungleichheitsdimension für Bildungs-

prozesse gewinnt seit einigen Jahren

an Aufmerksamkeit, was sich u.a. auf

die stärkere Präsenz des Themas in der

öffentlichen Diskussion insbesondere

bezüglich sozialer Unterschiede in der

Schülerzusammensetzung zwischen

Schulen zurückführen lässt.

Die Woche setzt sich aus folgenden

Teilen zusammen:

� Obligatorische Einführung und

Nutzer-Registrierung: Einfüh-

rung in die NEPS-Studie mit

Schwerpunkt auf die bei NEPS

verfügbaren Regionalmerkmale

und regionalen Zuordnungs-

möglichkeiten; Präsentation

der Teilnehmerprojekte; Nutzer

Registrierung für den NEPS-

Datenzugang (T. Koberg & L.

Kleine, LIfBi)

� Workshop 1: Verknüpfung des

NEPS mit administrativen Geo-

Daten (K. Weßling & A. Hartung,

Universität Tübingen)

� Workshop 2: Einführung in die

Modellierung räumlicher Effekte

– eine Anwendung mit Daten

des Nationalen Bildungspanels

(A. Wicht & A. Nonnenmacher,

Universität Siegen)

Weitere Informationen zur

Workshop-Woche

17. - 21.10.2016 in Köln

Workshop-Woche „Das Nationale Bildungspanel und Regionaldaten“

Wir freuen uns, Dr. Katja Hanke

als neue Kollegin in der Abteilung

„Survey Design and Methodology

(SDM)“ begrüßen zu können.

Dr. Katja Hanke studierte Psychologie

an der Georg-August-Universität in

Göttingen. 2010 schloss sie ihre Pro-

motion in Cross-Cultural Psychology

an der Victoria University of Welling-

ton (School of Psychology, Centre

for Applied Cross-Cultural Research)

in Neuseeland ab. Nach einer Post-

Doc-Stelle an der National Tsing-Hua

University, Hsinchu, Taiwan erhielt Frau

Dr. Hanke ein Postdoktoranden-Stipen-

dium von der Bremen International

Graduate School of Social Sciences

(BIGSSS) an der Jacobs University Bre-

men (2011-2013). Von 2013 to 2016

war sie ein Marie Curie Fellow unter

dem Marie Curie Career Integration

Grant (CIG) Scheme.

Seit April 2016 ist Frau Dr. Hanke bei

GESIS Senior Researcher und Pro-

jektberaterin im Team Cross-Cultural

Surveys.

Willkommen!

Page 15: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

gesis report 3/16

Personalia

15

Willkommen bei GESIS!

Wir begrüßen Veronika Ruf als neue

Mitarbeiterin in der Verwaltung am

GESIS-Standort Mannheim.

Frau Ruf hat von 2010 bis 2013 Soziolo-

gie und Psychologie an der Universität

Mannheim und der Universität

Ljubljana studiert. 2013 bis 2015 folgte

das Masterstudium Administrative

Sciences an der Deutschen Universität

für Verwaltungswissenschaften Speyer.

Von Januar 2014 bis Dezember 2015

war sie bei GESIS als Studentische

Hilfskraft tätig.

Seit April 2016 gehört Veronika Ruf zum

Team Drittmittel bei GESIS. In dieser

Position betreut sie alle finanziellen

und administrativen Angelegenheiten

der BMBF- und DFG-Projekte.

Wir heißen Tobias Backes als neuen

Kollegen in der Abteilung „Wissens-

technologien für Sozialwissenschaften

(WTS)“ herzlich willkommen.

Nach seinem Bachelor-Abschluss

in „Informationswissenschaft und

Sprachtechnologie“ absolvierte Herr

Backes seinen Master in „Language

Science and Technology“ an der Uni-

versität des Saarlandes. Die folgende

Anstellung als Wissenschaftlicher Mit-

arbeiter an der Universität Heidelberg

lief bis Ende 2015.

Seit Mai 2016 ist Herr Backes Wis-

senschaftlicher Mitarbeiter in der

Abteilung WTS, Team Science 2.0

am GESIS-Standort Köln und mit

dem GESIS-Beitrag zum EU-Projekt

MOVING betraut. Dies umfasst neben

der Datenaufbereitung auch Aufgaben

im Bereich Text Mining und Informa-

tion Retrieval.

Wir freuen uns, Christin Herken als

neue Kollegin in der Verwaltung am

GESIS-Standort Köln begrüßen zu

können.

Frau Herken studierte Rechtswissen-

schaften (Jura) in Konstanz und Köln,

und nach einem Referendariat am

Landgericht Dortmund schloss sie das

2. Staatsexamen ab. Anschließend war

sie bei verschiedenen Arbeitgebern

(u.a. TechniSat Digital, Peek & Cloppen-

burg KG) als Anwältin und Syndikus-

anwältin) mit den Schwerpunkten

Arbeitsrecht und Vertragsrecht tätig.

Seit Mai 2016 arbeitet Frau Herken

als Leiterin des Teams Personal in der

GESIS-Verwaltung in Köln.

Wir begrüßen Dr. Vera Lomazzi als neue

Kollegin in der Abteilung „Datenarchiv

für Sozialwissenschaften (DAS)“.

Frau Dr. Lomazzi promovierte an der

Catholic University in Mailand erfolg-

reich in den Fächern Soziologie und

Social Research. 2015 arbeitete sie

an der University of Aberdeen (UK)

am Projekt „Arab Transitions: Politi-

cal and Social Transformation in the

Arab World“, das vom 7. Framework

Programm der Europäischen Union

finanziert wurde. Des Weiteren ist Frau

Lomazzi der Communication Officer

des European Values Study.

Seit Mai 2016 ist sie als Wissenschaftli-

che Mitarbeiterin im Team International

Surveys für das Projekt PROMISE

(„PROMoting youth Involvement and

Social Engagement: Opportunities

and challenges for ‚conflicted‘ young

people across Europe”) tätig.

Page 16: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

gesis report 3/16

Personalia

Willkommen bei GESIS!

16

Wir heißen Dr. Boris Heizmann als

neuen Kollegen in der Abteilung

„Datenarchiv für Sozialwissenschaften

(DAS)“ herzlich willkommen.

Herr Dr. Heizmann studierte von 2002

bis 2007 an der Freien Universität

Berlin Soziologie, Politikwissenschaft,

Statistik und Ökonometrie. 2007-2008

war er am Robert Koch-Institut ange-

stellt. Von 2009 bis 2012 promovierte

er in Jena zur Thematik der Fremden-

feindlichkeit im europäischen Vergleich

und verbrachte in diesem Kontext 2011

einen Forschungsaufenthalt an der UC

Berkeley. Von 2012 bis 2016 lehrte und

forschte er als Post-Doc an der Univer-

sität Hamburg.

Seit Mai 2016 arbeitet er a ls

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im

Team International Surveys und ist

dort für die Eurobarometer-Studien

zuständig.

Wir begrüßen Helena Rustler als neue

Mitarbeiterin in der Verwaltung am

GESIS-Standort Mannheim.

Frau Rustler studierte Soziologie an

der Universität Mannheim sowie an

der University of North Carolina (Cha-

pel Hill / USA). Während des Master-

studiums an der Universität Heidelberg

fokussierte sie sich auf Personal- und

Organisationsentwicklung und arbei-

tete als Werkstudentin im Personal-

bereich der SAP AG. Anschließend

war sie bei einem Personaldienstleister

zweieinhalb Jahre für die Rekrutie-

rung und Betreuung überbetrieblicher

Mitarbeiter für einen IT-Großkunden

aus Walldorf (Baden) verantwortlich,

bevor sie zu GESIS in das Team Personal

Mannheim wechselte.

Dort ist Frau Rustler u.a. für die perso-

nalseitige Betreuung von Berufungs-

verfahren, das Audit Beruf und Familie

und das betriebliches Gesundheits-

management zuständig.

Wir freuen uns auf Dr. Reinhard

Schunck und begrüßen ihn als

neuen Kollegen in der Stabstelle

Wissensvermittlung.

Herr Dr. Schunck hat in Mannheim,

in Bloomington (USA) und in Utrecht

(Niederlande) Sozialwissenschaften

studiert. Nach seinem Studium pro-

movierte er in Bremen an der Bremen

International Graduate School of

Social Sciences (BIGSSS). Von 2010 bis

2016 war an der Universität Bielefeld

tätig, erst als Wissenschaftlicher Mit-

arbeiter und zuletzt als Juniorprofessor

für Lebenslaufforschung.

Seit April 2016 ist Herr Dr. Schunck in

der Wissensvermittlung für die wis-

senschaftliche Koordination des GESIS

Spring Seminar und des Methoden-

seminars verantwortlich.

Wir begrüßen André Kastilan als neuen

Mitarbeiter in der Abteilung „Datenar-

chiv für Sozialwissenschaften (DAS)“

Während seines Studiums der Sozial-

wissenschaften mit dem Schwerpunkt

empirische Sozialforschung an der

Universität zu Köln (B.Sc.) und der

Ruhr-Universität Bochum (M.A.) war

Herr Kastilan bereits als Studentische

Hilfskraft in den GESIS-Teams ALLBUS

und Nationale Umfrageprogramme

tätig.

In seiner Zeit als Elternzeitvertretung

im Team National Surveys/Forschungs-

datenzentrum ALLBUS wird Herr

Kastilan u.a. an der konzeptionellen

Entwicklung und Implementation von

Verbesserungen in der Dokumentation

der ALLBUS-Daten arbeiten.

Page 17: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

gesis report 3/16

Personalia

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Wir gratulieren Joss Roßmann aus der

Abteilung „Datenarchiv für Sozial-

wissenschaften (DAS)“ zur erfolgrei-

chen Promotion an der Fakultät für

Sozialwissenschaften der Universität

Mannheim. Seine von Prof. Dr. Christof

Wolf (Universität Mannheim & GESIS)

und Prof. Dr. Michael Häder (Techni-

sche Universität Dresden) betreute

Dissertation mit dem Titel „Satisficing

in Befragungen: Theorie, Messung und

Erklärung” behandelt mit Satisficing

einen vielfach beachteten Ansatz

zur Erklärung von Messfehlern in

Umfragen.

Basierend auf einer detaillierten Auf-

arbeitung der Theorie sowie der vor-

liegenden Forschung werden offene

Fragen zur Messung und Erklärung der

Wahl von Satisficing als Antwortstra-

tegie von Befragten identifiziert.

Diese werden anschließend mit Daten

aus webbasierten Umfragestudien der

German Longitudinal Election Study

(GLES) untersucht. Zunächst wird die

Messung von Satisficing thematisiert

und ein Ansatz zur Modellierung der

Antwortstrategie als latente Variable

vorgestellt. Hierauf aufbauend wird

ein weitreichender Satz von Annahmen

zur Erklärung von Satisficing empirisch

überprüft. Besonderes Augenmerk gilt

hierbei der Untersuchung der relativen

Stärke des Einflusses relevanter Ein-

flussgrößen sowie ihres Zusammenwir-

kens in der Wahl der Antwortstrategie.

Weiterhin wird die intra-individuelle

Variabilität in der Wahl der Ant-

wortstrategie von Befragten in einer

Panelbefragung analysiert und erklärt.

Abschließend wird die Bedeutung der

gewonnenen Erkenntnisse für die

Umfrageforschung herausgearbeitet,

und es werden Implikationen für den

Umgang mit Satisficing in Befragun-

gen diskutiert.

Wir gratulieren!

Wir gratulieren Katharina Meitinger,

die den „2016 WAPOR/AAPOR Janet A.

Harkness Student Paper Award“ erhalten

hat. Der Preis wurde im Rahmen der

69. Konferenz der World Association

for Public Opinion Research (WAPOR)

in Austin, Texas, verliehen und zeichnet

das beste Student Paper im Bereich der

internationalen, multikulturellen und

mehrsprachigen Umfrageforschung

aus.

Frau Meitinger erhielt den Award für

ihr Paper “Necessary but Insufficient:

Why Measurement Invariance Tests

Need Online Probing as a Comple-

mentary Tool”, das Teil ihrer publi-

kationsbasierten Dissertation ist. In

diesem Paper geht sie der Frage nach,

ob die qualitative Methode des Online

Probings mit quantitativen Messin-

varianztests verbunden werden kann,

um Vegleichbarkeitsproblematiken

von Survey Items in einem Mixed-

Methods-Ansatz aufdecken zu können.

Frau Meitinger ist Mitarbeiterin in der

Abteilung „Survey Design and Metho-

dology (SDM)“ und promoviert dort

im Rahmen des Projekts „Optimizing

Probing Procedures for Cross-National

Web Surveys“.

Page 18: International Conference on Web and Social Media in Köln

report.

gesis report 3/16

Personalia

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Wir verabschieden uns von Alan McCutcheon!

Mit großer Bestürzung haben wir am 4.

Mai von Alan McCutcheons Tod erfah-

ren. Er, der überragende Schwimmer,

war bewusstlos aus einem Schwimm-

becken des YMCA in Lincoln geborgen

worden. Alle Wiederbelebungsversuche

blieben erfolglos. Allan McCutcheon ist

am 3. Mai 2016 im Alter von 66 Jahren

verstorben.

Als Wettkampfschwimmer lebte Allan

äußerst gesundheitsbewusst. Als er im

letzten Jahr emeritiert wurde, waren

viele überrascht, dass er schon diese

Altersgrenze erreicht hatte. Wir alle

haben geglaubt, dass er noch viele

fruchtbare Jahre in der Wissenschaft

vor sich habe. Umso schmerzlicher

trifft uns sein Tod.

Allan war Gründungsdirektor des Gal-

lup Research Centers an der Universi-

tät Nebraska-Lincoln und Inhaber des

Donald O. Clifton Lehrstuhls für Sta-

tistik, Umfrageforschung und Metho-

dologie. Als ausgewiesener Statistiker

war er gefördertes Mitglied (Fellow)

der American Statistical Association

und der Royal Statistical Society. In

zahlreichen Beiträgen hat sich Allan

mit statistischen Problemen der

Umfrageforschung, insbesondere auch

der Stichprobenziehung auseinander-

gesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt

seiner Arbeiten war die Analyse kate-

gorialer Daten. Sein bereits 1987 bei

Sage erschienenes Buch „Latent Class

Analysis“ ist die wohl bekannteste Ein-

führung in die latenten Klassenanalyse.

Das fünf Jahre später gemeinsam mit

Jacques Hagenaars herausgegebene

Buch „Applied Latent Class Analysis“

hat diesen Ansatz innovativ weiter

entwickelt.

Statistik war für Allan primär ein Mittel,

um soziale Beziehungen und Ereignisse

besser erklären und prognostizieren zu

können. Er hat Verfahren zur Analyse

kategorialer Daten in vielen Bereichen

der Sozialwissenschaften angewandt,

in der Psychologie ebenso wie in der

Soziologie oder der Politikwissenschaft.

Über die wissenschaftliche Forschung

hinaus hat er mit großen Umfrage-

instituten zusammengearbeitet. 2008

wurde er von Edison Media Research

als Senior Statistical Director zur Pla-

nung und Auswertung von Exit-Poll-

Befragungen hinzugezogen – Daten

und Ergebnisse, die dann im sogenann-

ten National Election Pool den großen

Fernsehgesellschaften zur Verfügung

stehen. Bei den Präsidentschaftswahlen

2012 gehörte Allan zu der kleinen und

erlesenen Gruppe von Statistikern, die

diese Fernsehgesellschaften bei der

Erstellung von Hochrechnungen und

Wahlprognosen beraten.

Allan hat die nationale und internatio-

nale Vernetzung der Umfrageforschung

nachhaltig gefördert. Er war Präsident

der Midwest Association for Public

Opinion Research und von 2000 bis

2015 Generalsekretär der World Asso-

ciation for Public Opinion Research.

Allan war ein engagierter und überaus

beliebter Lehrer. An seiner Universität

rief er ein Master- und Doktoran-

denprogramm Survey Research and

Methodology ins Leben. Er war im In-

und Ausland ein gefragter und gern

gesehener Dozent. Bei GESIS hat er

eine Reihe von Workshops und Semi-

naren abgehalten, die zur Bereiche-

rung und internationalen Sichtbarkeit

des GESIS-Lehrangebots beigetragen

haben. Während seiner Gastaufent-

halte sind gemeinsame Publikationen

entstanden.

GESIS ist Allan McCutcheon zu großem

Dank verpflichtet. Wir verlieren einen

langjährigen Freund und Wegbegleiter.

Sein Andenken werden wir in Ehren

halten.

Prof. Dr. Wolfgang Jagodzinski

ImpressumGESIS

B2,1

68072 Mannheim

Präsident: Prof. Dr. Christof Wolf

Redaktion: Christian Kolle

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