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Internet und „Cyber-Kriminalität“ eine
Herausforderung auch für die Kriminologie
VortragAuf dem 4. Europäischen Polizeikongress
22. Mai 2001Internationales Congress Centrum Bundeshaus
Bonnvon
Dr. Werner RütherKriminologisches Seminar der Universität Bonn
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Zentrale Punkte des Vortrags
Einführung (Welt-) Gesellschaftliche „(R)e-volution“ durch
das Internet: neue Chancen und neue Risiken Erste empirische Zugänge zu einzelnen
Phänomenen der „Cyber-Kriminalität“:über Medienberichteüber Erkenntnisse zur ‚Software-Piraterie‘
Perspektiven für eine stärkere Betonung der primären Präventionsebene im Umgang mit ‚Cyber-Delikten‘
Möglichkeiten zum Einsatz des Internet als Forschungsmittel und -methode
Fazit und Ausblick
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Gesellschaftliche „(R)e-volution“
Das Internet als Massenmedium eines ‚neuen interaktiven Typs‘
Zur rasanten Entwicklung des Internets als neues u. weltweites Kommunikationssystem
Zu den Chancen und Risiken der neuen Internet-Gesellschaft („Cyber-Society“)
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Das Internet: Ein Massenmedium „neuen
Typs“ Traditionelle Massenmedien
( = Einweg-Kommunikation):Von wenigen „Sendern“Zu Millionen „Empfängern“
Internet ( = interaktive Kommunikation):Von Millionen „Sendern/Empfängern“Zu Millionen „Empfängern/Sendern“
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Rasanter Anstieg der Internet-Nutzung in der BRD
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Enorme weltweite Verbreitung des Internet
Anzahl von Internet-Nutzern weltweitAnfang 2001 nach Ländern (in Millionen)
Quelle: Press Freedom Survey 2001 vom 3.5.2001
0,7
24,2
113
154
407
1000
Ungarn
Deutschland
Europa
USA
weltweit
Prognose 2003
0 200 400 600 800 1000 1200
in Mio
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Große Unterschiede zwischen einzelnen LändernInternet-Nutzer-Quoten weltweit
nach Ländern (in % der Bevölkerung)
Quelle: Press Freedom Survey 2001 vom 3.5.2001
1,8
3,4
6,4
12,4
15,3
24,2
30,5
33,6
45,8
48,4
55,8
Russland
Tschechien
Ungarn
Griechenland
Frankreich
Deutschland
Japan
England
Niederlande
Dänemark
USA
0 10 20 30 40 50 60 70
in %
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Chancen der Internet-Gesellschaft
Bereitstellung von mehr Information, Wissen und Transparenz
Erreichen einer größeren Kommunikationsdichte Überwindung von physischen Mobilitätsgrenzen Überwindung national-staatlicher Grenzen Erweiterung individueller und demokratischer
Chancen
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Risiken der Internet-Gesellschaft
Neue soziale Ungleichheiten („User/Loser“)
Neue Gefahren und Unsicherheiten durch: technische Defekte („Milleniums-GAU“) system-bedingte Effekte („Info-Müll“) überzogene staatl. Eingriffe und Kontrollen
(„Big Brother“) kriminelle Handlungen („e-crime“)
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Indikatoren zur Lage-Beschreibung am Beispiel der ‚Software-Piraterie‘
Ökonomische Indikatoren (z.B. BSA-Zahlen)
Strafverfolgungs-Indikatoren (z.B. PKS-Zahlen)
Befragungs-Indikatoren (z.B. Täter-Quoten aus Dunkelfeld-Befragungen)
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Geschätzte Quoten von "Software-Piraterie"nach Ländern/ in % / im Jahr 1999
Quelle: BSA, Global Software Piracy Report 1999, Mai 2000
9891
8980
7160
5250
4436
31272625
VietnamChina
RusslandBulgarien
GriechenlandPolen
UngarnKoreaItalien
ÖsterreichJapan
Deutschland England
USA
0 20 40 60 80 100 120
in %
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Selbstberichtete Delinquenz von StudierendenTäter-Betroffenheiten im Jahr 2000
Quelle: Krim.Sem. Uni Bonn; Rüther/Tübben 2001 (n=1171)
58,1
47,2
25,1
23,5
9,9
6,3
4,6
4,5
1,1
0,6
0,2
Software-Piraterie
Schwarzfahren
Alkohol am Steuer
illeg.Drogenkonsum
Eintritts-Erschleichung
Diebst.im soz.Nahraum
Sachbeschädigung
Ladendiebstahl
Körperverletzung
Raub
sex.Nötigung
0 10 20 30 40 50 60 70
in %
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Bekannte Differenzierung von Präventionsmaßnahmen
Auf der primären Ebene: Bewusstseinsbildung und ‚Cyber-Ethik‘
Auf der sekundären Ebene: Gelegenheitsstrukturen, technische Prävention und ‚Filter-Systeme‘
Auf der tertiären Ebene: Strafverfolgung und Abschreckung
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Erziehung zum verantwortungsbewußten „Cyber-Citizen“Ein Programm-Beispiel aus dem Internet
22. Mai 2001 Dr.Rüther, Vortrag zum 4. Europ. Polizeikongress in Bonn
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Das Internet als Forschungsmedium und
Forschungsmethode
Online-Befragungen (zunächst bei spez. Zielgruppen; z.B. Studenten)
Online-Beobachtungen Online-Experimente Online-Dokumenten- und
Inhaltsanalysen