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Inhalt
Vorwort
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Biografie und Entstehungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1 Biografische Hintergründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Entstehungsgeschichte der beiden Erzählungen . . . . . . . . . . . . . 7
„Die Verwandlung“: Inhaltsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
„Die Verwandlung“: Textanalyse und Interpretation . . . . . . . . . . . . . . . 25
1 Die Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2 Thematische Schwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
3 Der Aufbau der Erzählung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
4 Erzählweise und Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
5 Literarische Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
„Das Urteil“: Inhaltsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
„Das Urteil“: Textanalyse und Interpretation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
1 Die Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
2 Thematische Schwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
3 Der Aufbau der Erzählung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
4 Erzählweise und Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
Werk und Wirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
1 Grundriss der Kafka-Rezeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
2 Interpretationsansätze und Deutungsvarianten . . . . . . . . . . . . . 119
Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Autor: Martin Brück
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Vorwort
Liebe Schülerin, lieber Schüler,
die vorliegende Interpretationshilfe zu Franz Kafkas Erzählungen Die Verwandlung und Das Urteil will keine fertigen Deutungen oder gar Aufsatzmuster liefern, sondern Sie bei Ihrer Auseinan- dersetzung mit diesen ebenso spannenden wie anspruchsvollen Texten hilfreich begleiten.
Der Band bietet zunächst grundlegende Informationen zur Biografie Kafkas und zur Entstehungsgeschichte der beiden Erzählungen. Ausführliche Inhaltsangaben zur schnellen Orien- tierung im Handlungszusammenhang schließen sich an. Der große Abschnitt Textanalyse und Interpretation stellt dann inhaltliche Aspekte vor, die im Unterricht oder bei Klausuren eine Rolle spielen können (‚Personen‘, ‚Thematische Schwer- punkte‘) und individuelle Schwerpunktsetzungen erlauben. Die- se Inhaltsaspekte werden anschließend in Beziehung gesetzt zu formalen Gesichtspunkten (‚Aufbau‘, ‚Erzählweise‘ und ‚Sprache‘ sowie ‚Literarische Form‘), die das – insbesondere für schriftliche Interpretationen – notwendige Instrumentarium vermitteln. Die im Kapitel Werk und Wirkung vorgestellten Deutungs- ansätze der Fachwissenschaft sollen schließlich zu einer vertief- ten Beschäftigung mit Kafkas Werken und nicht zuletzt zu einer kritischen Überprüfung des eigenen Verständnisses anregen. Am Ende finden Sie erläuternde Anmerkungen und Angaben zur benutzten Literatur.
Martin Brück
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r 11
„Die Verwandlung“: Inhaltsübersicht
1. Kapitel
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen er-
wachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren
Ungeziefer verwandelt.“ (S. 23) Der erste Satz der Erzählung ent-
hält bereits die Ausgangssituation, aus der sich alle weiteren
Ereignisse mit Zwangsläufigkeit ergeben. Nüchtern benennt er
die „unerhörte Begebenheit“ – nach Goethe das Zentrum einer jeden Novelle –, die der erwachende Gregor Samsa passiv („fand
er sich“) erlebt und deren Ursache – vielleicht die „unruhigen
Träume“ – sowie Vorgeschichte der aufmerksame Leser sich
erschließen muss. Schon das erste Kapitel legt Spuren aus, die
dabei hilfreich sein können: Die zentralen Personen werden ein-
geführt und anhand ihrer unterschiedlichen Reaktionen auf die Verwandlung charakterisiert; insofern könnte man von einer
Exposition der Novelle sprechen. In einem ersten Erzählabschnitt erleben wir Gregor allein in
seinem Zimmer. Auf die Wahrnehmung des veränderten Kör-
pers (S. 23) folgt ein Orientierungsversuch im Raum. Dem
entsprechen mehrere Anläufe zu einer inneren Orientierung durch Erklärungsversuche: Gregor glaubt, nicht ausgeschlafen zu
haben, denkt an seinen „anstrengenden Beruf“ als Handlungs-
reisender und die besonders bedrückende „Schuld der Eltern“
(S. 24 f.) dem Chef gegenüber; er erwägt schließlich eine Krank-
meldung, was aber der „Peinlichkeit“ wegen verworfen wird.
Diese hilflos wirkenden Rationalisierungen stehen im Wider- spruch zu ersten Erfahrungen mit seinem neuen Körper, der sich
der Ausführung gewohnter Bewegungen widersetzt (S. 24).
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12 r „Die Verwandlung“: Inhaltsübersicht
Die Situation spitzt sich
in der zweiten Erzählphase zu, als die anderen Familien-
mitglieder in Erscheinung
treten, zunächst freilich in-
direkt: Die Mutter klopft
„vorsichtig an die Tür am
Kopfende des Bettes“, der Vater „schwach, aber mit der
Faust“ (S. 26) an der einen
Seitentür; die Schwester
klagt leise an der anderen
Seitentür. Gregor, der alle
drei Türen während der Nacht zugesperrt hält
(S. 27), macht gleichzeitig
die erschreckende Erfah-
rung, dass ihm nun auch
seine Stimme nicht mehr gehorcht, in die sich „ein nicht zu un-
terdrückendes, schmerzliches Piepsen mischte“ (S. 26). Von der Familie umzingelt, sieht er sich nun veranlasst, ans Aufstehen zu
denken, was durch den – vorher schon bemerkten – Widerstand
seines Körpers unmöglich gemacht wird und weitere Schmer-
zen verursacht (S. 27). Erneute Blicke aus dem Fenster und Erin-
nerungen an die Uhrzeit, die das Leben des Handlungsreisenden
zu regieren scheint, treten in einen immer deutlicher werdenden Widerspruch zu Gregors körperlicher Hilflosigkeit.
Mithilfe einer „neue[n] Methode“ (S. 29) gelingt es ihm
schließlich, „mit aller Macht“ (S. 30) aus dem Bett zu fallen, was
von den Außenstehenden bemerkt wird. Zur Familie hat sich
inzwischen der Prokurist, Gregors Vorgesetzter, gesellt, wo-
durch jener unter verschärften Rechtfertigungsdruck gerät. Der Prokurist befindet sich mit dem Vater im Nebenzimmer links,
Die Eltern (Heinz Bennent, Zdenka Prochaz- kova) klopfen misstrauisch an Gregors Zim- mer; Szene aus der Verfilmung von 1975.
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„Die Verwandlung“: Inhaltsübersicht r 13
während die Schwester aus dem Nebenzimmer rechts Gregor
flüsternd über den Stand der Dinge informieren will. Die Mutter versucht, den Prokuristen zu beschwichtigen, indem sie auf
Gregors nahezu vollständige Identifikation mit seinem Beruf
hinweist und ein mögliches Unwohlsein vermutet (S. 31). Sie
kann ihn jedoch nicht daran hindern, eine wahre Strafpredigt
voller Unterstellungen (Diebstahl anvertrauter Gelder), Vorwür-
fen (unbefriedigende Leistungen) und Drohungen (Kündigung) an Gregor zu richten, die dieser mit einem ebenso unterwür-
figen Monolog beantwortet: „Schonen Sie meine Eltern! Für alle
die Vorwürfe, die Sie mir jetzt machen, ist ja kein Grund“ (S. 34).
Darauf folgen verzweifelte Anstrengungen, mithilfe verschiede-
ner Möbel in eine Position zu gelangen, die ihm das Öffnen der
Tür ermöglicht. Währenddessen haben seine unartikulierten Laut