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Wirtschaftsstandort Limmattal 2014 Jasmina Ritz, Web-Plattform Limmatstadt 35 Seit Mai 2014 gibt es eine neue Web- Plattform für die Region Limmattal. Projektleiterin Jasmina Ritz erklärt die Ziele von www.limmatstadt.ch. Thomas Pfann Jasmina Ritz, welche Ziele verfolgen Sie mit der neuen Web-Plattform www.limmatstadt.ch? Die Plattform Limmatstadt möchte einen Beitrag leisten zur Wahrnehmung der Gesamtregion, ver- stärkten Vernetzung und Diskussion. Sie soll der Vielfalt und Farbigkeit des Limmattals Ausdruck geben, verschiedenen – auch kontroversen – Stimmen eine Plattform bieten, sich mit anderen engagierten Kräften in der Region verknüpfen und diese ergänzen. Wer ist für die Inhalte auf www.limmatstadt.ch verantwortlich? Für die Auswahl der Inhalte bin ich als Geschäfts- führerin der Limmatstadt AG zuständig, was nicht heisst, dass ich alle Beiträge selber verfasse. Ich verstehe mich mehr als Impulsgeber. Es sollen vor allem Dritte zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge darlegen. Zudem kann jede und jeder In- halte kommentieren. Wichtig sind die Meinungs- vielfalt und die Diskussion. Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen, sind Kooperationen geplant? Eine kleine Kooperation besteht mit den AZ Me- dien, die News aus der Gesamtregion auf unsere Plattform einspeisen. Zudem stehen wir in Kon- takt mit der ETH Zürich, den kantonalen Pla- nungsämtern oder der Limmattalbahn AG. Das sind keine Kooperationen, aber wichtige und kompetente Ansprechpartner, wenn es um die Zukunft der Region geht. Zudem möchte ich auch Firmen, Private oder öffentliche Organisatio- nen für unser Projekt begeistern. Sie verstehen das Limmattal als zusammenhän- gende Region von Zürich bis nach Baden. Wo bestehen die grössten Unterschiede zwischen den einzelnen Talabschnitten? Die Unterschiede drücken sich im Grad der Urbanisierung und der Erschliessung aus. Zürich- Altstetten, Schlieren und Dietikon sind heute schon fast zu einem urbanen Raum zusammen- gewachsen. Diese Entwicklung wird sich west- wärts fortsetzen. So gibt es auch die Raumpla- nung vor. Am rechten Limmatufer gehören aber auch Abschnitte mit dörflich-idyllischem Charak- ter dazu. Das macht die Vielfalt der Region aus. Trotz zunehmend städtischem Bild liegen die Naherholungsgebiete vor der Tür. Bis anhin stellt die Kantonsgrenze zwischen Zürich und Aargau ein nicht unwesentliches Hindernis dar – im wirtschaftlichen wie auch politisch und gesellschaftlichen Sinn. Hilft die Plattform www.limmatstadt.ch für eine Annä- herung? Die Kantonsgrenze ist zwar spürbar, aber kein Hindernis. Letztlich ist die Region ein zusammen- hängender Lebens- und Wirtschaftsraum und der Wandel macht nicht an Kantons- oder Gemeinde- grenzen Halt. Die Plattform Limmatstadt möchte diesen Prozess begleiten, thematisieren und Im- pulse geben. Wenn daraus mehr gemeinsames Selbstverständnis entsteht, ist das begrüssens- wert. Ist www.limmatstadt.ch auch als Signal auf poli- tischer Ebene zu verstehen? Einer real existie- renden «Limmatstadt» würde ja die Fusion ein- zelner Gemeinden vorausgehen? Die Initiative verfolgt keine politischen Ziele. Limmatstadt steht für eine zusammenhängende Sicht auf die Region, die urbane Dynamik und den Willen, sich aktiv mit den künftigen Verände- rungen und Chancen auseinander zu setzen. Muss www.limmatstadt.ch längerfristig renta- bel sein? Die Initiative kommt aus der Wirtschaft und wird zu Beginn durch die Firma Halter getragen. Längerfristig sollte sie zumindest selbsttragend und breiter abgestützt sein. Die Trägerschaft Limmatstadt AG und www.lim- matstadt.ch wurden auf Initiative des Zürcher Bau- und Immobilienunternehmens Halter AG gegründet. Bestehen da nicht Interessenskon- flikte zwischen der Unternehmenstätigkeit und einer öffentlichen Informationsplattform? Dass dies kritisch hinterfragt wird ist mir klar. Letztlich sind die Inhalte entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz. Ich engagiere mich aus Überzeugung für die Initiative Limmat- stadt und lasse mich nicht vor den Karren eines einzelnen Unternehmens spannen. Wer anderer – oder gleicher – Meinung ist, kann dies jederzeit auf dem Portal kundtun. Sowohl die Trägerschaft wie auch die Plattform stehen allen Interessierten offen. Die Limmatstadt existiert Die Region Limmattal hat grosses Potenzial und steht vor ebenso grossen Herausforde- rungen. Siedlungsdruck, Verkehrslösungen, Ansiedlung von Unternehmen, Schaffung von Arbeitsplätzen, öffentliche Finanzen, Schutz der Landschaftsräume, Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität sind Themen, die die Region westlich der Stadt Zürich beschäftigen. Das Ziel von Limmatstadt.ch ist es, das Image und die öffentliche Wahrneh- mung des Gebiets zwischen Zürich bis über Baden hinaus zu verbessern. Kontroverse Auseinandersetzungen und grenzübergrei- fende Dialoge sollen angeregt werden. Mit der Vernetzung wird gemeinsames Bewusst- sein gefördert, sie hilft auch der Standortpro- motion gegen innen und aussen. Limmatstadt.ch Startup Jasmina Ritz präsentiert mit www.limmatstadt.ch eine neue Web-Plattform für die Region. tp

Interview im Wirtschaftsstandort Limmattal

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Sonderbeilage der az Limmattaler Zeitung vom 12. Juni 2014

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Page 1: Interview im Wirtschaftsstandort Limmattal

Wirtschaftsstandort Limmattal 2014 Jasmina Ritz, Web-Plattform Limmatstadt 35

Seit Mai 2014 gibt es eine neue Web-Plattform für die Region Limmattal. Projektleiterin Jasmina Ritz erklärt die Ziele von www.limmatstadt.ch.

Thomas Pfann

Jasmina Ritz, welche Ziele verfolgen Sie mit der neuen Web-Plattform www.limmatstadt.ch?Die Plattform Limmatstadt möchte einen Beitrag leisten zur Wahrnehmung der Gesamtregion, ver-stärkten Vernetzung und Diskussion. Sie soll der Vielfalt und Farbigkeit des Limmattals Ausdruck geben, verschiedenen – auch kontroversen – Stimmen eine Plattform bieten, sich mit anderen engagierten Kräften in der Region verknüpfen und diese ergänzen.

Wer ist für die Inhalte auf www.limmatstadt.ch verantwortlich?Für die Auswahl der Inhalte bin ich als Geschäfts-führerin der Limmatstadt AG zuständig, was nicht heisst, dass ich alle Beiträge selber verfasse. Ich verstehe mich mehr als Impulsgeber. Es sollen vor allem Dritte zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge darlegen. Zudem kann jede und jeder In-halte kommentieren. Wichtig sind die Meinungs-vielfalt und die Diskussion.

Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen, sind Kooperationen geplant?Eine kleine Kooperation besteht mit den AZ Me-dien, die News aus der Gesamtregion auf unsere Plattform einspeisen. Zudem stehen wir in Kon-takt mit der ETH Zürich, den kantonalen Pla-

nungsämtern oder der Limmattalbahn AG. Das sind keine Kooperationen, aber wichtige und kompetente Ansprechpartner, wenn es um die Zukunft der Region geht. Zudem möchte ich auch Firmen, Private oder öffentliche Organisatio-nen für unser Projekt begeistern.

Sie verstehen das Limmattal als zusammenhän-gende Region von Zürich bis nach Baden. Wo bestehen die grössten Unterschiede zwischen den einzelnen Talabschnitten?Die Unterschiede drücken sich im Grad der Urbanisierung und der Erschliessung aus. Zürich-Altstetten, Schlieren und Dietikon sind heute schon fast zu einem urbanen Raum zusammen-gewachsen. Diese Entwicklung wird sich west-wärts fortsetzen. So gibt es auch die Raumpla-nung vor. Am rechten Limmatufer gehören aber auch Abschnitte mit dörflich-idyllischem Charak-ter dazu. Das macht die Vielfalt der Region aus. Trotz zunehmend städtischem Bild liegen die Naherholungsgebiete vor der Tür.

Bis anhin stellt die Kantonsgrenze zwischen Zürich und Aargau ein nicht unwesentliches Hindernis dar – im wirtschaftlichen wie auch politisch und gesellschaftlichen Sinn. Hilft die Plattform www.limmatstadt.ch für eine Annä-herung?Die Kantonsgrenze ist zwar spürbar, aber kein Hindernis. Letztlich ist die Region ein zusammen-hängender Lebens- und Wirtschaftsraum und der Wandel macht nicht an Kantons- oder Gemeinde-grenzen Halt. Die Plattform Limmatstadt möchte diesen Prozess begleiten, thematisieren und Im-

pulse geben. Wenn daraus mehr gemeinsames Selbstverständnis entsteht, ist das begrüssens-wert.

Ist www.limmatstadt.ch auch als Signal auf poli-tischer Ebene zu verstehen? Einer real existie-renden «Limmatstadt» würde ja die Fusion ein-zelner Gemeinden vorausgehen?Die Initiative verfolgt keine politischen Ziele. Limmatstadt steht für eine zusammenhängende Sicht auf die Region, die urbane Dynamik und den Willen, sich aktiv mit den künftigen Verände-rungen und Chancen auseinander zu setzen.

Muss www.limmatstadt.ch längerfristig renta-bel sein?Die Initiative kommt aus der Wirtschaft und wird zu Beginn durch die Firma Halter getragen. Längerfristig sollte sie zumindest selbsttragend und breiter abgestützt sein.

Die Trägerschaft Limmatstadt AG und www.lim-matstadt.ch wurden auf Initiative des Zürcher Bau- und Immobilienunternehmens Halter AG gegründet. Bestehen da nicht Interessenskon-flikte zwischen der Unternehmenstätigkeit und einer öffentlichen Informationsplattform?Dass dies kritisch hinterfragt wird ist mir klar. Letztlich sind die Inhalte entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz. Ich engagiere mich aus Überzeugung für die Initiative Limmat-stadt und lasse mich nicht vor den Karren eines einzelnen Unternehmens spannen. Wer anderer – oder gleicher – Meinung ist, kann dies jederzeit auf dem Portal kundtun. Sowohl die Trägerschaft wie auch die Plattform stehen allen Interessierten offen.

Die Limmatstadt existiert

Die Region Limmattal hat grosses Potenzial und steht vor ebenso grossen Herausforde-rungen. Siedlungsdruck, Verkehrslösungen, Ansiedlung von Unternehmen, Schaffung von Arbeitsplätzen, öffentliche Finanzen, Schutz der Landschaftsräume, Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität sind Themen, die die Region westlich der Stadt Zürich beschäftigen. Das Ziel von Limmatstadt.ch ist es, das Image und die öffentliche Wahrneh-mung des Gebiets zwischen Zürich bis über Baden hinaus zu verbessern. Kontroverse Auseinandersetzungen und grenzübergrei-fende Dialoge sollen angeregt werden. Mit der Vernetzung wird gemeinsames Bewusst-sein gefördert, sie hilft auch der Standortpro-motion gegen innen und aussen.

Limmatstadt.ch

Startup Jasmina Ritz präsentiert mit www.limmatstadt.ch eine neue Web-Plattform für die Region. tp