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Investieren in Infrastruktur - VC-Magazin€¦ · WARUM WIR SO OFFEN FÜR INFRASTRUKTURINVESTMENTS SIND? WEIL WIR GENAU WISSEN, WOHIN SIE FÜHREN. Investitionen im Infrastrukturbereich

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Investieren in Infrastruktur

2017

ein Special des

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SOLUTIO AGNördliche Münchner Straße 9c82031 Grünwald

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WARUM WIR SO OFFEN FÜR INFRASTRUKTURINVESTMENTS SIND? WEIL WIR GENAU WISSEN, WOHIN SIE FÜHREN.Investitionen im Infrastrukturbereich sind als Thema omnipräsent. Aber noch nicht in allen Portfolien. Der Grund? Fehlende Erfahrungswerte und Unsicherheiten, die wir als Spezialist für die Asset-Klassen Infrastruktur, Private Equity und Immobilien gerne ausräumen. Sprechen Sie uns an: www.solutio.ag

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Benjamin Heimlich, Redaktionsleiter

Liebe Leserinnen und Leser,

die Assetklasse Infrastruktur ist ohne Zweifel einer der Gewinner der letzten Jahre. Das Niedrigzinsumfeld hat die alternativen Anlageklassen in den Fokus vieler institutio-neller Investoren gerückt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Infrastrukturinvestitionen weiter an. Und die öffentliche Hand ist nur selten in der Lage, diese vollumfänglich zu bedie nen. Alleine im Jahr 2015 standen in Europa private Investitio nen in Höhe von 563 Mrd. EUR öffentliche Aus-gaben über 228 Mrd. EUR gegenüber. Das bedeutet, dass 65% der Infrastrukturinvestments durch private Kapitalge-ber getragen wurden.

Gleichzeitig machen die fortschreitende Digitalisierung und die damit einhergehenden Veränderungen in den Bedürfnis-sen der Gesellschaft zusätzliche Investitionen notwendig. Beispiel autonomes Fahren: Die bisherigen Straßennetze sind für die neuen Arten der Fortbewegung nur unzurei-chend geeignet. Allerdings verschlingen der Erhalt des Status quo und die punktuelle Erneuerung bereits heute Milliar-densummen jedes Jahr. Alleine für das deutsche Fern-straßennetz rechnet die Bundesregierung für das Jahr 2017 mit Ausgaben in Höhe von 6,5 Mrd. EUR. 2018 sollen es bereits 7,2 Mrd. EUR sein. Nun stehen zwar deutsche Auto-bahnen privaten Investoren nicht offen, doch verfügen auch andere europäische Länder wie Spanien (über 14.000km) und Frankreich (über 11.000km) über ein ähnlich großes Auto bahnnetz wie die Bundesrepublik (mehr als 12.000km) und begegnen privaten Investoren deutlich aufgeschlosse-ner.

Hierzulande finden die meisten Infrastrukturinvestitionen nach wie vor im Erneuerbare Energien-Sektor statt. Doch

Assetklasse mit glänzenden Aussichten

auch hier greift die Digitalisierung und führt beispielsweise zu einer besseren Auslastung der Anlagen oder verhindert Ausfallzeiten. Gleichzeitig ermöglichen es neue Speicher-technologien, den erzeugten Strom bedarfsgerechter in das Netz einzuspeisen, was Solar und Wind zu einem berechen-bareren Baustein im Energiemix macht.

Berechenbarkeit ist auch für viele institutionelle Investoren ein starkes Argument für die Assetklasse Infrastruktur. Denn die regelmäßigen und meist planbaren Renditen im Infra-struktursektor stellen für die meisten von ihnen ein Gegen-gewicht zu anderen alternativen Assetklassen wie beispiels-weise Private Equity dar, bei denen meist erst eine J-Kurve durchlaufen wird, bevor Erträge anfallen.

Eine spannende Lektüre wünscht

[email protected]

Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 3

Editorial

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3 EditorialAssetklasse mit glänzenden Aussichten

Investieren in Infrastruktur

6 Investieren in InfrastrukturHerausfordernd, aber reich an Chancen

12 Interview mit Robert Massing, Solutio AG, und Roland Hantke, UBS Asset Management„Buy and Hold reicht nicht mehr aus, der Trend geht zu Buy and Build“

15 Infrastruktur als AnlageklasseAktuelle Herausforderungen und erste Lessons learnedUwe Fleischhauer, Dieter Weiss, Yielco Investments

18 Infrastruktur-Investments in Equity-ProdukteDie etwas andere AssetklasseHeinrich Eberhardt, Westfälische Provinzial Versi che-rungen, Detlef Mackewicz, Mackewicz & Partner Investment Advisers

20 Interview mit Oliver Grossmann, AviaRent Invest„Die ungebrochen hohe Nachfrage macht sich bemerkbar“

22 Investitionsbedarf trifft RenditesucheDie Rolle der Assetklasse Infrastruktur im Portfolio- und RegulierungskontextFrank Dornseifer, Bundesverband Alternative Investments

18. Jg. 2017

„Investieren in Infrastruktur 2017“

ein Special des VentureCapital Magazins

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Mathias Renz (Verlags lei tung), Benjamin Heimlich (Redaktionsleitung), Elke Hartmann

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Bärbel Brockmann, Frank Dornseifer, Heinrich Eberhardt, Uwe Fleischhauer, Lukas Henseleit, Detlef Mackewicz, Dieter Weiss

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Aderhold

Gestaltung: Holger Aderhold

Titelbild: © PUA-Graphic13/www.fotolia.com

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Impressum VentureCapitalMagazin

Aus der Praxis

24 Case Study | Organic Garden GmbH: Alles selbst gemachtAus Kraftwerksbetreiber wird Kreislaufunternehmen

Service

26 Die Partner des Specials im Portrait

4 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Inhalt

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Foto: © PUA-Graphic13/www.fotolia.com

6 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

In der anhaltenden Niedrigzinsphase sind alternative Assetklassen bei Anlegern besonders gefragt. Mit zuverlässigen Cashflows und

geringer Korrelation mit klassischen Anlageklassen können Infrastrukturinvestments ein interessanter Baustein für das Portfolio sein.

Investieren in Infrastruktur

Herausfordernd, aber reich an Chancen

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U m Flughäfen und Straßen zu bauen, soziale Einrich-tungen zu schaffen oder Versorgungsnetze für Wasser und Strom zu errichten, werden große Entwicklungs-

und Bauvorhaben angestoßen. Finanziert werden sie durch den Staat und teilweise durch private, in der Regel institu-tionelle Investoren. Die langfristigen, stabilen Rückflüsse und positiven Diversifikationseffekte von Infrastrukturinvest-ments sind im aktuellen Marktumfeld besonders attraktiv. Entsprechend erfreut sich die Anlageklasse steigender Be-liebtheit. In einer aktuellen Umfrage von Institutional Money gaben 54% der Teilnehmer an, ihre Investments in Infra-struktur ausbauen zu wollen. Der Anteil der baulichen Ver-mögenswerte an der globalen Wertschöpfung beträgt ins-gesamt etwa 40%. Laut Global Built Asset Performance Index 2016 führt China die Rangliste mit 9,3 Bio. EUR an, gefolgt von den USA, Indien und Japan. In Europa ist Deutschland mit 1 Bio. EUR führend, gefolgt von der Türkei und Frankreich.

Public-Private-PartnershipsPrivate Investoren beteiligen sich an Infrastrukturprojekten in der Regel im Rahmen von Public-Private-Partnership-(PPP-) Modellen. Die öffentliche Hand, die gemeinwohlorientierte Ziele verfolgt, und private Unternehmen, die wirtschaftliche Ziele verfolgen, arbeiten dabei zusammen. Doch diese Modelle sind in Deutschland selten. „Aufgrund der günstigen Finan-zierungsmöglichkeiten des Bundes, der Länder und Gemeinden haben sich PPP-Modelle bei Verteilnetzen, Verkehrs-wegen und öffentlichen Gebäuden bis-lang nur in wenigen Fällen durchge-setzt“, so Thomas Kühnl, Leiter des Assetmanagements bei wpd invest. Gleiches gelte für Einrichtungen wie Häfen, Flughäfen, Mobilfunkmasten und Schienenverkehrsnetze. Darum gebe es hierzulande wenige Gelegenheiten, in Assets wie Autobahnbetreibermodelle, Stromnetze oder öffent liche Gebäude zu investieren. „Deut-lich größer ist der Markt für Erzeugungskapazitäten aus er-neuerbaren Ener gien“, so Kühnl. Wpd invest ist spezialisiert auf Investments in neue Energien und bietet institutionellen Investoren abge stimmte Leistungen bei der Strukturierung von Investment vehikeln, im Einkauf und im Asset Manage-ment. Aktuell betreut das Münchner Unternehmen zwei Fonds, jeweils mit einem Volumen im dreistelligen Millio-nen-Euro-Bereich.

Hohe Anforderungen an die RisikokompetenzGeschlossene Fonds sind branchenweit die Regel. Aus den Einkünften des jeweiligen Infrastrukturprojektes erhalten Investoren Dividendenausschüttungen. Die Investitions-objekte sind häufig regionale Monopole und/oder öffentlich subventionierte Projekte. Damit bieten sie ein hohes Maß an Ausfallsicherheit. Doch staatliche und politische Einfluss-faktoren, Regulierung und operative Risiken stellen hohe Anforderungen an Anbieter, Fondsmanager und Investoren. „Infrastrukturinvestitionen verlangen eine gründliche, sorg-fältige und umfassende Prüfung. Die Anforderungen an die Risikokompetenz der Investoren sind hoch“, sagt Holger Kerzel. Als Geschäftsführer von MEAG leitet er den Bereich

Attraktivste Länder für Infrastrukturinvestments

1 Singapur

2 Katar

3 Vereinigte Arabische Emirate

4 Kanada

5 Malaysia

6 Norwegen

7 Schweden

8 USA

9 UK

10 Niederlande

11 Australien

12 Japan

13 Deutschland

14 Österreich

15 Saudi-Arabien

16 Chile

17 China

18 Belgien

19 Frankreich

20 Südkorea

Quelle: Arcadis

Thomas Kühnl,wpd invest

Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 7

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Eigenkapitalanlagen des Vermögensmanagers von Munich Re und Ergo. Das Unternehmen ist in Europa, Asien und Nord-amerika präsent. MEAG betreut auch externe institutionelle Anleger und Privatkunden und verwaltet derzeit Kapital-anlagen im Wert von rund 258 Mrd. EUR, davon 10 Mrd. EUR in Eigen- und Fremdkapital von Immobilien und Infrastruk-tur. Zu den Eigenkapitalinvestitionen zählen etwa Amprion, ein Betreiber von Hoch- und Höchststromnetzen, sowie Open Grid Europe, ein Transportnetzbetreiber für Erdgas. In Fremdkapital investiert MEAG z.B. bei der Finanzierung von Autobahnabschnitten.

Anspruchsvolles regulatorisches UmfeldDas regulatorische Umfeld ist vielschichtig und ständig in Bewegung. P+P Pöllath + Partners ist als Sozietät mit ins-gesamt über 125 Anwälten und Steuerberatern an den Standorten Berlin, Frankfurt und München tätig. Die Part-ner begleiten M&A-, Private Equity-, Immobilien- und Infra-strukturtransaktionen in allen Größen. Im Bereich Infrastruk-tur berät P+P Initiatoren und Manager bei der Errichtung von Fonds, Investoren beim Erwerb von Anteilen und Fonds-manager bei der Durchführung von Transaktionen. Uwe Bä-renz ist Partner in Berlin und arbeitet seit über 18 Jahren mit institutionellen Investoren, Managern und Intermediären in Fragen alternativer Kapitalanlagen und Fondsstrukturen zusammen. Im Vordergrund stehen dabei aufsichtsrecht-liche und steuerrechtliche Aspekte bei der Produktgestaltung sowie entsprechender Beteiligungsstrukturen. „Bei Infra-strukturinvestments gilt es, die regulatorischen Be schrän-kungen und Risiken zu identifizieren und zu bewerten“, er-klärt Bärenz. Drei Ebenen seien zu berücksichtigen: Erstens

müssen Risiken beim Erwerb von Infrastrukturinvestments durch entsprechende Vertragsgestaltung eingeschränkt wer-den. Zweitens gelte es auf der Fondsebene die aufsichtsrecht-lichen Erfordernisse des Managers und die Anforderungen bestimmter Investoren zu berücksichtigen. Hier sei in erster Linie der Fondsmanager in der Pflicht. Und schließlich unter-liegen institutionelle Investoren unterschiedlichen regulato-rischen Rahmenbedingungen. Diese verlangen die Berück-sichtigung zahlreicher Beteiligungsvoraussetzungen, welche regelmäßig nur durch Nebenvereinbarungen mit den Fonds-managern adressiert werden können.

Unterschiedliche Anforderungen an die InvestorentypenJe nach Investorentyp bestehen unterschiedliche Anforde-rungen. Unter den versicherungsaufsichtsrechtlichen Rahmen-bedingungen von Solvency II etwa könne der Umfang, mit dem die Beteiligung an einem Infrastrukturfonds bei den er-forderlichen Eigenmitteln zu berücksichtigen ist, erheblich variieren, sagt Bärenz. „Neben der Erfassung des Invest-ments als Eigenkapitalbeteiligung kommt eine Optimierung bei Beteiligungen über bestimmte geschlossene, nicht hebel-finanzierte Infrastrukturfonds in Betracht“, so Bärenz. Bei der Investition in sogenannte „qualifizierte Infrastruktur-anlagen“, die von einer Infrastrukturprojektgesellschaft gehal ten und betrieben werden, können die Eigenmittel-anforderungen weiter verbessert werden. Für Investoren wie z.B. Versorgungswerke und Pensionskassen, die der Anlage verordnung unterliegen, ist eine strategiebezogene Einordnung erforderlich. „Dazu muss eine Reihe von forma-len und quotalen Voraussetzungen wie etwa Sitzerfordernis,

Fundraising von Infrastrukturfonds mit Fokus Europa

Quelle: Preqin

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23 23

20

11,7 10,2

2,3

7,3

3,6

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11,3 10,2

13,9

16,7

0

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15

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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Zahl der geclosten Fonds

eingesammeltes Kapital (in Mrd. EUR)

8 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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Managerregulierung und Streuungsvorgaben erfüllt und nach-gewiesen werden“, so Bärenz. Zudem sind qualitative Krite-rien wie z.B. die Vorerwerbsprüfung und das Monitoring des Investmentprozesses einzuhalten. Wiederum andere Vo raus- setzungen haben von institutionellen Investoren genutzte Beteiligungsplattformen wie offene Spe zialfonds oder Luxem-burger Beteiligungsfonds. Diese dürfen nur unter bestimm-ten, teils eng begrenzten Bedingungen in Infrastrukturfonds investieren, zum Beispiel über eine Qualifizierung der Antei-le als „besondere Wertpapiere“.

Investmentsteuerreform als HerausforderungDie Strukturierung eines Fonds muss alle produktbezoge-nen rechtlichen und steuerlichen Aspekte berücksichtigen. „Dazu gehören Fragen der Regulierung des Managers, des weltweiten Vertriebs von Anteilen so-wie sämtliche Vertragsgestaltungen zwischen den Beteiligten“, so Bärenz. Je nach Größe und Investi tionsfokus ist der Umfang der Manager regulierung unterschiedlich. So ist etwa relevant, ob der Mana ger voll AIFM- lizenziert ist und ob Verwaltungsaufgaben ausge-gliedert sind. Die steuerliche Ausge-staltung verfolge grund sätzlich das Ziel der „steuerlichen Neutralität“, da-mit für die Anleger keine Steuerbelas-tung auf Fondsebene entsteht. Dies könne häufig durch Nut-zung von Personen gesellschaftern als Fondsvehikel erreicht werden. Gleich zeitig verlangten jedoch einzelne Investoren-gruppen, z.B. steuerbefreite oder regulierte Investoren, die Errichtung intrans parenter Beteiligungsvehikel. „Anders als exitorientierte Private Equity-Fonds sind Infrastrukturfonds

Uwe Bärenz,P+P Pöllath + Partners

in der Regel auf die Erzielung laufender Erträge ausgerichtet. Darum müssen Überlegungen zur Vermeidung von Doppel-besteuerungen einfließen“, so Bärenz. Neue Herausforderun-gen werden hier von der Investmentsteuerreform erwartet, die ab 2018 neue Rahmenbedingungen bei der Besteuerung von Investmentfonds schafft.

Staatlich garantierte VerzinsungMitunter werden auch die Rückflüsse direkt von der Regu-lierung beeinflusst. „Für Investitionen in Stromnetze zum Beispiel gilt eine gesetzlich festgelegte Garantieverzinsung“, so Kühnl. Etwa alle drei Jahre wird der Garantiezinssatz neu bestimmt. In der aktuellen Regulierungsperiode beträgt dieser 5,12% p.a. für Altbestand und 6,91% p.a. für Neuinves-titionen. Eine Besonderheit bei den erneuerbaren Energien ist, dass der Abnahmepreis und der Einspeisevorrang gegen-über konventionell erzeugter Energie reguliert sind. „Damit beschränkt sich die Einnahmevolatilität auf die Faktoren Wind und Sonne sowie auf den Betrieb der Anlagen“, sagt Kühnl. Bis Ende 2016 wurde dieser Abnahmepreis vom Gesetz geber festgelegt. Seit Anfang 2017 entsteht er per Auktion, bei der die Projekte mit den geringsten geforderten Einspeisevergütungen zum Zuge kommen. Bei anderen Objek ten spiele die Regulierung eine geringere Rolle für den Zins. „Bei Häfen, Flughäfen und Bahntrassen ergeben sich die Preise aus der Monopolstellung des Projektes und den Ergebnissen der Ausschreibungen, die bei Konzessionsver-gabe durchgeführt werden“, so Kühnl.

Überdurchschnittliche RenditeerwartungenBesonders für Versicherungen sind die langfristigen Rück-flüsse attraktiv. „Versicherungen können mit den Cashflows aus Infrastrukturinvestitionen ihre Zahlungsverbindlichkeiten

Herausforderungen für ungelistete Infrastruktur-Manager in 2017

Quelle: Preqin

53%

32%

23%

23%

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18%

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Bewertungen

Dealflow

anhaltende Volatilität/Unsicherheiten an den globalen Märkten

Regulierung

Fundraising

Performance

Gebührendruck

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im Kerngeschäft der Versicherung abdecken. Sie erwarten eine risikoadäquate Verzinsung oberhalb der Rendite von ent sprechenden Staatsanleihen“, sagt MEAG-Geschäftsfüh-rer Kerzel. „Die Erwartungen an die Eigenkapitalrendite lie-gen erfah rungsgemäß bei einem IRR von 4% bis 8%, abhän gig von den Risikopositionen bei Kosten und Einnahmen“, so Kühnl. Im Energiebereich entsprechen die Erwartungen in etwa den Regulierungszinssätzen. Bei Onshore-Windkraft liege sie in Europa zwischen 4,5% und 6,5% p.a. Bei Offshore-Windkraft werden aktuell 6% bis 9% erwartet, je nachdem, in welcher Phase der Einstieg in das jeweilige Projekt erfolgt. Für Fotovoltaik liegen die Erwartungen aufgrund der weni-ger volatilen und einfacher einzuschätzenden Ressource etwa zwischen 3,5% und 4,5%. Bei internationalen Projekten können die Art der Regulierung und der Unterschied zum loka len Zinsniveau auch höhere Renditen versprechen. „Allgemein bemerkt man, dass Investoren gewillt sind, im Umfeld der erneuerbaren Energien geringere Renditen als bei sonstiger Infrastruktur in Kauf zu nehmen“, so Kühnl. Der Vorteil sei, dass diese Assets gut kalkulierbar seien und typischerweise keine J-Curve durchliefen. Das werde preis-lich honoriert.

Technologie- und Marktkenntnis erforderlichKühnl betont, dass für das Management von Infrastruktur-Assets detaillierte Kenntnisse der jeweiligen Märkte erfor-derlich sind: „Der Manager muss nicht nur den regulato-

rischen Rahmen im Griff haben, sondern auch über tech-nische Kenntnisse, Branchen-Insights und das Wissen über lokale Marktgegebenheiten verfügen.“ Mit tiefgehendem Know-how in der jeweiligen Assetklasse ließen sich Risi-ken und Herausforderungen von Infrastruktur-Assets gut ma nagen. Bei wpd invest baut man auf Erfahrung. „Als Tochtergesellschaft der wpd AG, einem weltweit agieren-den Entwickler und Betreiber von Windparks mit 1.800 Mitar beitern, können wir auf das Know-how aus über 20 Jah-ren Entwicklung, Bau, Betrieb und Wartung von Wind-energie- und Fotovoltaikanlagen zurückgreifen“, so Kühnl. Damit keine Interessenkonflikte entstehen, erwirbt wpd invest die Assets nicht vom Mutterhaus, sondern von Dritt-anbietern.

Perspektiven in langfristigen TrendsIn Deutschland gibt es nur bislang nur wenige spezialisierte Anbieter. „Mit Ausnahme des Bereiches erneuerbare Ener-gien sehen wir nur vereinzelt Fonds, die sich auf Infrastruk-tur in Deutschland konzentrieren“, so Kühnl. Allerdings gebe es eine Reihe von Fonds von Anbietern aus dem angel-sächsischen Raum, die auch in deutsche Infrastruktur in-vestierten. „Die europäischen Länder sind unterschiedlich mutig, wenn es um die Beteiligung von privaten Investoren an der Infrastruktur geht. Deutschland ist zuletzt sehr zurück haltend gewesen und verspielt leichtfertig Chancen, von effizienzfördernden Wirkungen privatwirtschaftlicher

Infrastruktur-Deals im Bereich erneuerbare Energien

Quelle: Preqin

384

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560

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Anzahl der Deals

gemeldeter Deals-Wert

erwarteter Deal-Wert

10 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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Anreize zu profitieren“, sagt Kerzel. Für Investoren gilt es darum, die bestehenden Möglichkeiten zu nutzen oder neue zu erschließen. „Größere Chancen haben Investoren im Bereich Energieinfrastruktur. Dort sind aktuell einige Dinge in Bewegung, und die großen Energieversorger werden nicht das ganze Spielfeld abdecken können. Privates und insti tutionelles Kapital wird hier auch weiterhin ge-fragt sein“, so Kühnl. Auch der enorme Anstieg der Kapazitäten im Bereich Off-Shore-Windkraft erfordere ein gewalti-ges Finan zierungsvolumen. Heutzutage besser bewertbare Risiken ließen da-bei mittlerweile auch die Beteiligung eher konservativ ausgerichteter institutioneller Investoren sinnvoll erscheinen. „Und auch im Rahmen der Energiespei-cherung zeichnen sich die ersten wirtschaftlichen Konzepte ab und lassen einen kommenden Investmentmarkt vermu-ten“, so Kühnl. Ein weiterer Zukunftsmarkt hingegen, die

Internet infrastruktur, werde stark von großen Unternehmen geprägt und sei für institutionelle Gelder bislang kaum er-schlossen.

FazitUm beim Thema Infrastruktur dabei zu sein, betreiben Inves toren zunehmend Aufwand und gehen steigende Risi-ken ein. „Der hohen Nachfrage nach regulierten Assets steht ein deutlich geringeres Angebot gegenüber“, so Kühnl. „Immer mehr Investoren richten ihren Blick auf fernere Märkte und sind bereit, Fremdwährungs- und Zinsrisiken in Kauf zu nehmen“. Bärenz stellt fest, dass sich auch der Prüfungs- und Verhandlungsaufwand sowie der Umfang der vertraglichen Dokumentation erheblich erhöht habe. „Doch die Investoren haben sich von den stetig steigenden rechtlichen Anforderungen und steuerlichen Änderungen bislang nicht abschrecken lassen.“

Lukas Henseleit

[email protected]

Holger Kerzel,MEAG

‘The needs of German institutional investors 2017’Key investor survey by IPE Institutional Investment

Y O U R D E TA I L S

Full Name . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Department/ Job title . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Company . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Street . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Town/City . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Post code . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Country . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Telephone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Fax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Date . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Signature . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

P H O T O - C O P Y T H E C O U P O N A N D F A X T O : + 4 9 ( 0 ) 8 1 7 1 / 9 1 1 9 2 9 O R E M A I L Y O U R O R D E R T O : F. S C H N AT T I N G E R @ I N S T I T U T I O N A L - I N V E S T M E N T. D E

Learn about the aims, needs and opinions of institutionalinvestors in the German market from the ninth annual survey by IPE Institutional Investment among investors inGermany. The 2017 edition is available by early June andwill contain the aggregated data, views and opinions of institutional investors with more than €500bn in assetsunder management, covering markets, investment outlook,consultants and investment managers.

To order:� We would like to order ‘The needs of German insti-tutional investors 2017’ survey for the price of €1.295 net,including delivery. Please send a copy of the survey to theaddress on the right.

Please indicate whether you require the English or Germanversion.

� �German English

IPE Institutional Investment GmbH – Moosbauerweg 1 – D-82515 Wolfratshausen

06-2017-IPE-Anzeige-1/2 Seite quer-final.qxp_Anzeige IPE-Umfrage Investoren 26.06.17 20:51 Seite 1

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Investitionen in Infrastruktur, also in Straßen, Energieversorgung, Flug- oder Seehäfen, Bahnlinien, Eisenbahngesellschaften, Mautstraßen

oder Logistikzentren, galten bei den Anlegern lange Zeit als wenig sexy. In Zeiten niedriger Zinsen und hoher Volatilität überzeugt die Asset-

klasse jedoch mit Wertstabilität, einem langfristigen Anlagehorizont, Inflationsschutz, stabilen Cashflows und hohen Renditen.

VC Magazin: Welches Spektrum an Anlagealternativen bietet der Bereich Infrastruktur für den institutionellen Anleger?Hantke: Die meisten Investoren mischen Infrastrukturinvest-ments als Ergänzung in ihren Portfolien bei, da die laufen-den Dividendenausschüttungen mit einer Running-Yield-Komponente ein sicherer Baustein in der Asset Allocation sind. Heute gibt es ein breites Spektrum an Infrastruktur-fondsanbietern, die meisten Fonds liegen im Bereich Core oder Core Plus und legen den Fokus auf Dividenden-ausschüt tungen. Es gibt auch ein umfangreiches Angebot an Fonds im Bereich Growth oder Value Added mit einer höheren Zielrendite, bei denen Wachstumsstrategien und Kapitalgewinne im Vordergrund stehen.

VC Magazin: Wie hat sich das Fundraising im Bereich Infra-struktur in den letzten Jahren entwickelt?Hantke: Das Fundraising hat über die letzten Jahre deutlich zugenommen. Ein großer Teil der Fonds, in die wir inves-tieren, ist heute regelmäßig überzeichnet. Auch die Fund-raising-Perioden haben sich deutlich verkürzt. Im vergange-nen Jahr gab es verschiedene Fonds, bei denen es nur ein First- und Final Closing am Hardcap gab. Wir beobachten einen zweigeteilten Markt, bei dem die Nachfrage nach den Top-Quartile-Infrastrukturfonds deutlich angezogen hat. Wir sehen auch, dass die Allokationen von Investoren, die schon länger in Infrastruktur investiert sind, teilweise deut-lich erhöht werden.Massing: Eine ähnliche Situation sehen wir auf institutio-neller Seite bei den Dachfonds. Auch hier werden die Fund-raising-Perioden von 24 Monaten teilweise gar nicht aus-genutzt. Bei den Fondsgrößen kann man beobachten, dass Ziel-fonds, die sich früher in dem Bereich von 500 bis 600 Mio. USD bewegt haben, heute locker an die Milliarde rankommen. Die Milliardenfonds, die sich früher im Bereich 5 Mrd. USD bis 6 Mrd. USD bewegt haben, werden heute auf 10 Mrd. USD bis 15 Mrd. USD aufgestockt. Wir als Asset Manager sehen

Interview mit Robert Massing, Solutio AG, und Roland Hantke, UBS Asset Management

„Buy and Hold reicht nicht mehr aus, der Trend

geht zu Buy and Build“

Robert Massing (li.)

ist als Vorstand der Solutio AG in Grünwald für die Ressorts

Investor Relations, Business Development, Marketing, Presse

und Personal zuständig. Das 1998 gegründete Unternehmen

entwickelt Anlagekonzepte für institutionelle Anleger im Bereich

Alternative Assets und verwaltet derzeit rund 3,6 Mrd. EUR in

den Assetklassen Private Equity, Infrastruktur, Private Debt und

Immobilien.

Roland Hantke

ist Leiter Infrastructure Multi-Managers im Bereich Real Estate

& Private Markets bei der UBS Asset Management in Zürich

und betreut dort die institutionellen Kunden. Die UBS investiert

seit 2004 in Infrastruktur, und Real Estate & Private Markets

Multi-Manager verwaltet insgesamt 22,5 Mrd. USD an Kunden-

Commitments in den Bereichen Real Estate, Private Equity

und Infrastruktur.

diese Verdoppelungen der Fondsvolumina aber kritisch. Aus unserer Sicht ist ein Volumenausbau von 20% bis 30% sinnvoll, jedoch mit der Maßgabe, dass die darunterliegende

12 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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Struktur, wie die Personalausstattung der Gesellschaft, mit-wächst und nicht durch das große Volumen überfordert wird und der Dealflow für das höhere Volumen langfristig sicher gestellt ist.

VC Magazin: Welche Veränderungen gibt es bei den Infra-struktur-Fund-Terms? Wo geht der Trend hin?Hantke: Zum einen haben sich die Fondslaufzeiten verlängert, sodass vermehrt auch Fonds mit Laufzeiten von 12 oder 15 Jahren, vereinzelt auch bis zu 20 Jahren angeboten werden.

Wir beobachten auch, dass bei einigen auf Core-Strategien fokussierten Fonds die Performance Hurdle reduziert wird, wobei der Industriestandard nach wie vor bei etwa 8% liegt. Eine neue Entwicklung am Markt sind auch Continuation Funds. Bei dieser Art von Fondsvehikel gibt es keinen Blind-pool, sondern ein bestehendes Fondsportfolio, das im Gan-zen in einen neuen Fonds überführt wird und in den neue Limited Partners einsteigen können. Diese Fonds haben typi scherweise längere Laufzeiten von 10 oder 15 Jahren mit einem Fokus auf Dividendenausschüttungen.

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Massing: Bei den Gebühren gibt es für die Investoren positive Nachrichten. In der Vergangenheit wurden auf Zielfonds-ebene Gebühren von 1,5% bis 1,75% berechnet. Diese sind aufgrund des allgemeinen Zinsumfeldes im Marktschnitt auf 1,25% bis 1,5% gesunken.

VC Magazin: Wie hat sich die Performance der Anlageklasse Infrastruktur in den letzten Jahren entwickelt?Hantke: Über die letzten Jahre haben wir eine sehr gute Per-formance bei den Infrastrukturfonds in unserem Portfolio gesehen. Dies hängt sicherlich auch mit dem Marktumfeld zusammen. Die Fonds der frühen Vintage-Jahre mit reifen Portfolios haben begonnen, ihre Assets zu verkaufen. Am Markt werden für diese gut laufenden Infrastrukturanlagen sehr gute Preise bezahlt. Dies hat zu einem starken Auf-wärtstrend bei der Performance geführt. Auch über längere Zeiträume hinweg beobachten wir, dass viele Infrastruktur-fonds die angestrebte Zielrendite erreichen konnten oder teilweise sogar übertroffen haben.Massing: Das niedrige Zinsniveau bedeutet nicht, dass die Kupons mittelfristig unbedingt niedrig sein sollten. Bei der Assetklasse Infrastruktur haben die meisten darunterlie-genden Nutzungsverträge einen Inflationsschutz. Wenn die Inflation anspringen sollte, sorgt dies für einen Anstieg der Nutzungsgebühren und wirkt sich mittelfristig positiv auf die Ausschüttungen für die Investoren aus.

VC Magazin: Wie haben sich Deal-Anzahl und -Volumen bei den Infrastruktur-Transaktionen in den letzten Jahren ent-wickelt?Hantke: Die Transaktionen und auch die Transaktions volu-mina haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Nach der Finanzkrise hat es deutlich länger gedauert, bis die Fonds das Kapital abgerufen haben. In den letzten zwei bis drei Jahren beobachten wir eine sehr hohe Abruf-geschwindigkeit. Es ist erstaunlich, wie schnell die Fonds das Kapital in den letzten Jahren bei gleichzeitig sehr guter Performance zum Arbeiten gebracht haben. Derzeit ist die Nachfrage bei Transport-Assets sehr stark, da diese von der gut laufenden Konjunktur und dem gestiegenen Han-delsvolumen und Flugverkehrsaufkommen profitieren. Im Bereich Energie haben verschiedene Fonds die hohe Vola-tilität bei den Energiepreisen für Öl und Gas genutzt, um Energieanlagen zu günstigen Einstiegspreisen zu erwerben. Diese wurden teilweise auch auf Preferred Equity-Basis strukturiert.

VC Magazin: Was sind Ihrer Einschätzung nach die wichtigs-ten Faktoren bei der Auswahl von Infrastrukturinvestments?Massing: Der Fokus liegt ganz klar auf etablierten Partnern, die einen guten Track Record vorweisen können und bereits die zweite, dritte oder vierte Fondsgeneration auflegen. Vor einigen Jahren gab es weltweit rund 450 Fonds, heute sind

es sicherlich 500. In die engere Auswahl für institutionelle Investoren kommen aufgrund des gesuchten Anlage- und Risiko profils vielleicht zwischen 100 und 130. Deshalb müs-sen wir uns auch für Newcomer Funds öffnen, die meist Spin- offs von etablierten Fonds sind, und steigen bei diesen First-time Funds erst einmal mit kleineren Volumina ein.Hantke: Auch für uns ist beim Underwriting und Sourcing der Track Record der entscheidende Faktor. Das Investment-team sollte ein gutes Netzwerk haben und komplexe Trans-aktionen durchführen können. Wir sehen uns auch das Asset Management-Team und deren Ansatz an und legen gro-ßen Wert auf operative Industrieerfahrung. Sehr wichtig sind auch politische und regulatorische Erfahrung bei der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand sowie Environ-mental-, Social- und Corporate Governance-Kriterien.

VC Magazin: Welche Trends beobachten Sie derzeit im Markt?Hantke: Die Anzahl der Fonds wird sicherlich weiter zuneh-men. Wir werden künftig noch mehr Core- und Core Plus-Fonds mit längeren Laufzeiten sehen oder Roll-Over-Fonds. In den letzten Jahren sind auch einige neue Anbieter auf den Markt gekommen, die sich auf kleinere und mittlere Infra-strukturtransaktionen spezialisiert haben. In den USA wird sich der Infrastrukturmarkt weiterentwickeln und wir werden mehr Privatisierungen und private Beteiligungen an der Erneuerung der Infrastruktur sehen. Ebenso werden sich in Osteuropa und in den Emerging Markets neue Anlage-möglichkeiten entwickeln.Massing: Wenn man sich die Investorennachfrage ansieht, liegt der Fokus aber nach wie vor auf den etablierten Volks-wirtschaften in Europa und Nordamerika sowie Australien und langlaufenden, stabilen Dividendenausschüttungen. Wir stellen auch fest, dass die Fonds immer kompliziertere Transaktionen z.B. mit Carve-out-Strukturen durchführen, um eine aktive Wertschöpfung bei den einzelnen Assets erzie len zu können. Aus meiner Sicht wird es eine weitere Spezialisierung der Fonds und der Teams geben, da die Transaktionen immer komplexer werden und spezifisches Know-how erfordern. Auch ist zu beobachten, dass die Ziel-fonds von Einzeltransaktionen zu Plattformstrategien über-gehen und versuchen, über mehrere Fondsgenerationen hinweg im Rahmen einer Buy and Build-Strategie die Wert-schöpfung zu erhöhen. Der Plattformgedanke wird weiter ausgebaut werden und die Assets künftig durch eine strate-gische Positionierung oder durch Zukäufe weiterent wickelt. Buy and Hold reicht nicht mehr aus, der Trend geht zu Buy and Build – hier sehen wir einen ähnlichen Prozess wie im Private Equity-Bereich.

VC Magazin: Herr Massing, Herr Hantke, vielen Dank für das Interview!

[email protected]

14 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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D ie öffentlichen Infrastrukturinvestitionen sind bekann-termaßen seit einiger Zeit rückläufig; dies gilt sowohl auf globaler Ebene als auch für einzelne Regionen bis

Der Trend zur Infrastruktur als Anlageklasse ist weltweit festzustellen – parallel steigen jedoch auch die Herausforderungen. Wenngleich

Infra strukturinvestitionen nicht risikolos sind, wie in Distress geratene Transaktionen auch in den letzten Jahren zeigten (Beispiele: Maut-

straßen, Renewable-Projekte, Energieunternehmen usw.), haben sich Infrastrukturprojekte insgesamt als sehr stabil erwiesen – mit nachhal-

tiger Performance in der Bandbreite von 5% bis 15%, je nach Reifegrad, Strategie, Region oder Sektor. Infrastruktur dürfte sich langfristig

als eigene Anlageklasse fest etablieren, mit hohem Diversifizierungspotenzial (da stark fragmentiert) und damit einem positiven Portfolio-

beitrag. Ein erheblicher Anteil internationaler Investoren strebt den Ausbau der Infrastrukturallokation an (> 5%) – auch deutsche Inves toren

sind mittlerweile im Durchschnitt bei rund 3% als Zielallokation für Infrastruktur.

Infrastruktur als Anlageklasse

Aktuelle Herausforderungen und erste Lessons learned

hin zu Kommunen. Somit wird die Notwendigkeit privater Finan zierungen künftig weiter ansteigen, um den wachsen-den Investitionsbedarf zu decken. Darüber hinaus wird welt-weit von einem signifikant ansteigenden Bedarf an Infra-strukturausgaben ausgegangen. So wird bspw. der globale Investitionsbedarf von 2016 bis 2030 auf rund 60 Bio. USD geschätzt. Stellt man diesen Bedarf dem jährlichen Fund-raising-Volumen in Höhe von aktuell rund 60 Mrd. USD gegen über, bedeutet dies eine Marktabdeckung von lediglich rund 1,5% des globalen Investitionsbedarfes p.a. Auch wenn private Investoren (Fonds) nur Zugang zu einem kleinen/ gewissen Teil der öffentlichen Infrastruktur erlangen, ist das Potenzial für Infrastrukturinvestitionen durch private (unlisted) Infrastrukturfonds dennoch in signifikantem Maße vorhanden. Der oben beschriebene Investitionsbe-darf sowie die Bereitschaft nichtstaatlicher Akteure mün-den in eine sehr robuste „Pipeline“ an möglichen Infrastruk-turtransaktionen (Deals).

Allokationsentwicklung 2013–2017 YTD

• Positive Wahrnehmung: > 50% • Allokationen erhöhen: > 50% • Erwartungen erfüllt: ≈ 90%

Quelle: Preqin

3,3% 3,6%

4,3% 4,3% 3,9%

5,0% 5,1% 5,7% 5,7%

5,2%

0,0%

1,0%

2,0%

3,0%

4,0%

5,0%

6,0%

2013 2014 2015 2016 2017

Durc

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loka

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in %

der

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Durchschnittliche momentane Allokation Durchschnittliche Zielallokation

Öffentliche Infrastrukturausgaben in % des BIP (2006–2020)

Quelle: Oxford Economics

in %

des

GDP

2,0%

4,0%

6,0%

8,0%

10,0%

5,5% 5,6%

6,0% 6,0% 6,1% 6,0% 6,2% 6,2% 6,2% 6,0% 5,9% 5,8% 5,7% 5,7% 5,6%

4,0%

4,0% 4,1% 4,0% 3,9% 3,9% 3,8% 3,8%

3,7% 3,7% 3,7% 3,6% 3,5% 3,5% 3,5% 3,8%

4,0% 4,5%

4,0% 4,0% 4,2% 4,5% 4,4% 4,4%

4,1% 3,8% 3,7%

Abwärtstrend

3,7% 3,8% 3,8%

8,9% 8,8% 8,9% 9,3% 9,3%

8,9% 9,0% 9,2% 9,2% 9,1% 9,0% 8,8% 8,5% 8,4% 8,2%

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Welt Westeuropa Nordamerika Asien

Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 15

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Aktuelle HerausforderungenDie Investitionsaktivitäten privater Infrastrukturfonds zeigen sich auf globaler Ebene seit Jahren stabil steigend und liegen aktuell bei gut 2.000 Transaktionen p.a. – allerdings erweist sich das Preisniveau als zunehmend kompetitiv und heraus-fordernd. Die durchschnittlichen Einstiegsmultiples bei Infra strukturtransaktionen sind in den letzten Jahren kon-tinuierlich gestiegen und liegen aktuell im Durchschnitt um das 14- bis 15-Fache des EBITDA. Für einzelne Transaktionen wurde in der Vergangenheit sogar bis zum rund 30-Fachen des EBITDA bezahlt (Beispiel: Airports oder Häfen), da stra-tegische Investoren/SWFs (Infrastruktur erweist sich hier als eine sehr beliebte Anlageklasse) verstärkt als Bieter für sogenannte „Core Trophy Assets“ auftreten. Diese Bieter pro-fitieren vor allem von vergleichsweise niedrigeren Kapital-kosten und geringeren Renditeerwartungen als so manche der Fonds. Hohe Einstiegsbewertungen gelten derzeit neben dem Mangel an Deal-Opportunitäten sowie der Regulierung als Hauptsorge vieler Investoren hinsichtlich der Anlage-klasse Infrastruktur. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass die Anzahl proprietärer Transaktionen begrenzt ist, was den Preisdruck auf Infrastrukturtransaktionen, welche im Rah-men von Auktionen realisiert werden, weiter erhöht. Zudem werden kontinuierlich erhebliche Finanzmittel von Infrastrukturfonds eingesammelt und das positive Fund-

raising-Momentum (zunehmend auch mit Zugangsproble-matik) hat weiter zur Folge, dass die durchschnittlichen Fondsgrößen sukzessive steigen.

Fondsmanager haben dazugelernt„Infrastruktur kann auch Exit“ – die Sorge vieler Investoren hinsichtlich der Veräußerung der Assets hat sich bislang als unbegründet erwiesen. In den letzten Monaten sind einzelne Assets mit bis zu einem Sechsfachen auf den Einstiegspreis veräußert worden – davon würde so mancher Private Equity- Manager nur träumen. Des Weiteren entwickelt sich ein reifer Secondary-Markt, der für viele Fonds/Investoren gute Verkaufs-/Einkaufsopportunitäten mit sich bringt. Dabei haben Fondsmanager aus anfänglichen Fehlern, um nicht zu sagen „Anfängerfehlern“, aus den letzten Jahren bzw. bei Trans-aktionen der ersten Fondsgeneration einiges hinzugelernt.

Erfahrungen – Lessons learned (GPs)In der Vergangenheit bereiteten vor allem „Over-leveraged-Transaktionen“ (weit > 50% FK-Einsatz) Kopfschmerzen bei den Fondsmanagern, so rund 80% der befragten GPs. Regu-lierungsrisiken wurden systematisch unterschätzt und regel mäßig unangemessen eingepreist. Als drittwichtigster Punkt der Lessons learned wurde seitens der GPs das feh-lende proaktive Asset Management hervorgehoben – ergän-

Fundraising Momentum (2006–2017 YTD)

Quelle: Preqin; Cepres; Yielco Research

Gründe für/Lessons learned von „underperforming deals“?

Quelle: Yielco Investments Survey Infrastructure

4 %

14 %

25 %

46 %

46 %

71 %

79 %

Sichern Sie die langfristige Finanzierung

Halten Sie die Unternehmenskultur auf einem bestimmten Level

Achten Sie mehr auf Nachfragerisiken

Managen Sie Ihre Assets proaktiver

Halten Sie eine Kontrollposition

Beobachten Sie das regulatorische Umfeld genau

Vermeiden Sie „over-leveraged“ Assets

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 YTD

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eingesammeltes Kapital (in Mrd. USD) Fonds Ø Fondsgröße (in Mio. USD)

16 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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Nachgefragt bei Uwe Fleischhauer und Dieter Weiss, Yielco InvestmentsVC Magazin: Fonds, Co - oder Direktinvestments: Wie gehen institutio nelle Investoren das Thema Infrastruktur aktuell bevorzugt an?Fleischhauer: Fondsinvestitionen – direkt oder über Dach-fondsansätze – sind weiterhin der bevorzugte Weg für die Mehrheit der Infrastrukturinvestoren. So manche Investo-ren schätzen aber auch zunehmend die Option für Co- und Direktinvestments, wobei viele Investoren z.B. die Gremien-läufe, die interne Expertise wie auch die Ressourcen für die fortlaufende Betreuung – Stichwort „Asset Management“ – nur unzureichend etabliert haben. So ist laut Preqin der Anteil der Investoren, die Direktinvestitionen als Teil ihres Portfolios planen, derzeit wohl auch rückläufig. Von hoher Bedeutung ist unseres Erachtens, insbesondere im aktuellen Marktumfeld mit steigenden Herausforderungen, die konse-quente Diversifizierung – über Vintage Years, Strategien, Reifegrad etc. –, um jegliche Art von Klumpenrisiken in die-ser Anlageklasse zu vermeiden.

VC Magazin: Wie bewerten Sie das momentane Preisniveau im Infrastruktursektor?Weiss: Das Preisniveau ist auch im Infrastruktursektor stei-gend, wie allgemein in den „Private Markets“ zu beobachten ist. Lagen laut unseren eigenen Analysen durchschnittliche Infrastruktur Entry Multiples 2010 noch bei unter 10x EBITDA, haben diese sich bis zum Jahr 2016 auf gut 14x erhöht. Hohe Einstiegspreise bergen naturgemäß die Gefahr, die Renditen der Investoren zu schmälern – insofern muss im Einzelfall analysiert werden, ob und in welchem Maße ein hoher Multiple gerechtfertigt ist. Der Fokus sollte daher auf Fonds-manager mit proprietären Transaktionen im Small- und Mid

Market gelegt werden. Insgesamt weist die Assetklasse Infra-struktur ein attraktives Rendite-Risikoprofil auf und bleibt daher als Portfoliobaustein interessant für Investoren – auch dank früher und laufender Ausschüttungen.

VC Magazin: Welche Rolle spielt das Segment Infrastructure Debt im Anlagemix deutscher Investoren?Fleischhauer: Es ist grundsätzlich auch ein steigendes Inte resse seitens (lokaler) institutioneller Investoren an der Anlage-klasse Infrastructure Debt zu beobachten. Dabei werden In-vestitionen eher direkt, hauptsächlich im Rahmen der beste-henden Infrastrukturallokation ausgeführt – teils auch aus dem Bereich Corporate Private Debt heraus. Der prognos-tizierte Rückzug der Banken aus der Fremdkapital finanzie-rung für Infrastrukturprojekte hat sich aber nicht einge-stellt. Insofern ist es für Fondsprodukte, insbesondere im Bereich Senior Debt, sehr schwer, Fuß im Markt zu fassen.

VC Magazin: Im jüngsten Global Infrastructure Investment Index von Arcadis rangiert Deutschland auf Platz 13. Was macht die Bundesrepublik für Investoren so interessant?Weiss: Wie man in der aktuellen Arcadis Studie deutlich er-kennt, ist Deutschland ein attraktiver Investitionsstandort. Dies ist vor allem auf das gute Zusammenspiel der fünf Hauptmerkmale zurückzuführen – wirtschaftliches, geschäft-liches und finanzielles Umfeld sowie Infrastruktur und Inves-titionsrisiko. Besonders gut wird dabei die Sicherheit der Inves titionsrenditen durch niedriges politisches Risiko und hoher Investorenschutz bewertet. Zudem verfügt die Bun-desrepublik über eine attraktive Deal Pipeline. Final profi-tiert auch Deutschland von dem im Juni 2015 gestarteten „Juncker-Plan“, der den Ausbau von Infrastrukturprojekten fördern soll.

Uwe Fleischhauer (li.)

ist Gründungspartner

und Mitglied des Vor-

stands der Yielco In-

vestments AG und

Head of Infrastructure.

Dieter Weiss

ist seit 2016 Mitglied

des Vorstands der

Yielco In vestments AG

und Co-Head of Infrastructure.

zend in Verbindung mit Minderheitsbeteiligungen oder feh-lenden Kontrollpositionen im Portfoliounternehmen. Des Weiteren wurde auch das unterschätzte Nachfragerisiko als ein Grund für „Performance unter den Erwartungen“ ge-nannt. Die Fondsmanager, mittlerweile sind weltweit rund 350 Manager am Markt, haben überwiegend auf die vorab genannten Punkte entsprechend reagiert – interne Exper-tise wurde aufgebaut, der Dialog mit Regulierungsbehörden wurde proaktiv gesucht und wirksame interne Risikopro-zesse wurden implementiert.

FazitWenngleich die Herausforderungen steigen (Preisniveau, Konkurrenz, Capital Inflow, regulatorisches Risiko), die wachsende Reife und das wachsende Interesse an der Anlage klasse Infrastruktur sind gleichermaßen die bedeu-tendsten Veränderungen in der Industrie. Infrastruktur hat sich etabliert. Getrieben wird die Anlageklasse weiterhin durch den hohen Bedarf an privatem Kapital zur Finan-

zierung neuer bzw. an der Modernisierung maroder Infrastruk-tur sowie der Suche nach stabilen Erträgen von institutio-nellem Kapital. Das Investitionsumfeld bleibt grundsätzlich attraktiv – Diversifizierung ist ein Muss. Die aktuellen Ziel-renditen liegen trotz Preisdruck weiter in einer für Investo-ren attraktiven Bandbreite.

Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 17

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Jährliche Renditen von 6% bis 14% für Eigenkapitalinvestments, langfristige und prognostizierbare Cashflows sowie regelmäßig eine gerin-

ge Korrelation zu den traditionellen Anlageklassen bilden gute Argumente für Infrastrukturinvestitionen. Darüber hinaus erweisen sich Infra-

strukturanlagen als weniger anfällig gegenüber Konjunkturschwankungen. Aufgrund der meist hohen Erstellungskosten, der häufig staatli-

chen Kontrahenten mit langfristigen Verträgen, der langwierigen Genehmigungsverfahren, Regulierungen sowie Kontrollen sind die Markt-

eintrittsbarrieren für Wettbewerber oft so hoch, dass bestehende Projekte eine langfristige, monopolartige Stellung genießen. Infrastruktur-

investitionen können daher einen Schutz gegenüber Marktvolatilitäten und Inflation bieten.

D iese Merkmale machen Infrastrukturinvestments für institutionelle Investoren wie Versicherungen und Pensionsfonds interessant, aber auch für die

oft auf Werterhaltung ausgerichteten Family Offices. Ver-sicherungsunternehmen erfreuen sich einer Besserstel-lung beim Eigenkapitalbedarf unter Solvency II, bei aller-dings erhöhten Anforderungen an Controlling und Berichts-wesen.

Ein bunter Strauß an MöglichkeitenVor dem Hintergrund des sehr heterogenen Charakters von Infrastrukturinvestitionen wird deutlich, dass Infrastruktur nicht als einheitliche Anlageklasse angesehen werden kann. Vielmehr bietet sie eine Vielzahl unterschiedlicher Risiko-Ertrags-Möglichkeiten. Investitionen in Infrastruktur weisen durchaus Gemeinsamkeiten und Überschneidungen mit den klassischen Anlageklassen auf. Gleichzeitig unterscheiden sie sich aber auch in einigen Punkten deutlich von ihnen. Je nach Sektor, Investitionszeitpunkt, Grad der Regulierung oder lokalet Ansiedlung der einzelnen Projekte sowie dem Zugang zu jedem einzelnen Investment ergibt sich eine unter-schiedliche Rendite-Risikostruktur der Investments. Klassi-sche Sektoren, in denen Infrastrukturinvestments erfolgen, sind Verkehr, Versorgung/Entsorgung, Kommunikation und soziale Infrastruktur.

Green- und Brownfield-InvestmentsHinsichtlich des Investitionszeitpunktes wird bei Infra-strukturinvestitionen im Wesentlichen zwischen Greenfield und Brownfield unterschieden. Bei Greenfield-Investments handelt es sich um Projekte „auf der grünen Wiese“, die erst noch geplant und realisiert werden müssen (z.B. der Bau eines neuen Flughafens, einer neuen Mautstraße oder eines neuen Windparks). Zusätzlich zu den operativen Risiken kommen hier also noch die Planungs- und Erstellungsrisiken hinzu. Bei Brownfield-Investments dagegen handelt es sich um existierende, meist etablierte Anlagen, die bereits zuver-lässig laufende Erträge erwirtschaften. Mautstraßen, Solar- oder Windparks können beispiels weise oft als Brownfield-

Infrastruktur-Investments in Equity-Produkte

Die etwas andere Assetklasse

Investments von einem Entwickler erworben werden. Mit den korrespondierenden geringeren Risiken sind diese Invest ments attraktiv für solche Investoren, die ihr Risiko für Eigenkapitalinvestments begrenzen möchten.

Verringertes Risiko von MarktvolatilitätenViele Infrastrukturinvestments bieten einen Schutz gegen-über hoher Inflation und/oder niedrigem BIP-Wachstum. Ein Inflationsschutz ergibt sich für das eingesetzte Kapital einer-seits daraus, dass überwiegend in Sachwerte investiert wird. Andererseits ist es üblich, auch die Erträge gegen Infla tionsrisiken dadurch abzusichern, dass vertraglich ver-einbart wird, in regelmäßigen Zeitabständen Preisanpas-sungen im Einklang mit den vorhandenen Inflationsraten vorzunehmen. Eine Verbindung zum BIP weisen Infrastruk-turinvestments dann auf, wenn sich die Umsätze im Gleich-lauf mit der Entwicklung der Wirtschaftsleistung verändern. So erhöht oder verringert sich beispielsweise die Nutzung einer Mautstraße mit dem Wachstum der Wirtschaftsleis-tung. Es ist allerdings zu beobachten, dass die Vergütung häufig nicht nach der tatsächlichen Nutzung der Anlagen, sondern nach deren Bereitstellung vereinbart wird, was zur Verstetigung der Ertragsströme und damit zur Immunisie-rung gegenüber Marktschwankungen führt.

Nicht frei von RisikenGleichwohl sind Infrastrukturinvestments nicht risikofrei. Auch bei Infrastrukturinvestments besteht eine Korrelation zwischen Risiken und der erwarteten Rendite. Neben den generellen unternehmerischen Risiken des operativen Ge-schäfts existieren spezielle infrastrukturspezifische Risiken. So sind gerade in vielen Schwellenländern Naturkatastro-phen und die Veränderung der politischen oder rechtlichen Rahmenbedingungen Risiken, die bedacht werden müssen. Darüber hinaus sind auch vor dem Hintergrund der Erfahrun-gen aus der Finanzkrise Leverage-Risiken zu nennen. Bisher existiert für die noch junge Anlageklasse Infrastruktur keine etablierte Benchmark. Theoretisch sind Ansätze wie Abso-lute Return-Angaben, Inflation plus Aufschläge, Bond Yields

18 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

Page 19: Investieren in Infrastruktur - VC-Magazin€¦ · WARUM WIR SO OFFEN FÜR INFRASTRUKTURINVESTMENTS SIND? WEIL WIR GENAU WISSEN, WOHIN SIE FÜHREN. Investitionen im Infrastrukturbereich

plus Aufschläge, Bond-Indizes, Mischungen aus Equity-, Real Estate-, Bond- und Private Equity-Benchmarks, gelistete Infra-strukturindizes oder Peergroup-Vergleiche von Infrastruk-turfonds denkbar.

Große Nachfrage – vergleichsweise geringes Angebot – hohe PreiseAktuell sind die Investoren allerdings mit einem Verkäufer-markt konfrontiert. Die Preise für Infrastruktur-Assets sind wie die Preise für andere Assets sehr hoch, und damit ist neben Know-how eine große Disziplin bei der Auswahl der Investitionen erforderlich. Aus der Erfahrung stehen indi-rekte Infrastrukturinvestments über Fonds, die nicht an einer Börse gehandelt werden, bei den institutionellen Investoren im Fokus. In Ermangelung an Assets mit nachgewiesener Qualität ist aber auch die Anzahl der reinen Infrastruktur-fonds noch recht überschaubar. Zudem tritt eine Vielzahl von Fondsmanagern noch nicht lange mit den spezialisierten Infra strukturfonds am Markt auf, sodass in diesen Fällen oft kein verlässlicher Track Record existiert. Infrastruktur wird jedoch schon immer auch teilweise in klassischen, nicht auf Infrastruktur spezialisierten Private Equity-Fonds mit mehr oder weniger großem Anteil als Beimischung realisiert, so-dass von den Managern dieser Fonds bereits das erforder-liche Know-how aufgebaut worden ist. In der Zeit von 2012 bis 2016 befanden sich weltweit 370 Infrastrukturfonds im Fundraising und konnten insgesamt 226 Mrd. USD einwer-ben. Im selben Zeitraum haben 4.595 Private Equity-Fonds 1.559 Mrd. USD eingeworben. Somit haben im Vergleich zur Infrastruktur zwölfmal mehr Private Equity-Fonds sieben-mal so viel Kapital aufnehmen können. Berücksichtigt man die Anforderungen vieler institutioneller Investoren, die zum Beispiel keine First Time Funds zeichnen oder sich aus-schließlich im Euroraum bewegen wollen, sollte sich für diese Investoren das Universum an möglichen Infrastruktur-Fonds deutlich verringern (größer ist das Angebot bei Infra-structure-Debt Investments, die allerdings mit deutlich niedrigeren Renditen verbunden und nicht Gegenstand dieses Beitrages sind).

FazitEigenkapitalinvestments in Infrastruktur versprechen stabile, laufende Erträge. Sowohl zwischen den verschiedenen In-fra struktursubsegmenten als auch im Verhältnis zu anderen Anlageklassen weisen Infrastrukturinvestitionen regelmäßig eine geringe Korrelation auf. Diese Anlageklasse bietet damit ein attraktives Diversifikationspotenzial. Infrastruktur ist aller-dings keine homogene Anlageklasse. Vielmehr weisen die einzelnen Subsegmente sehr unterschiedliche Risiko- und Returnprofile auf. Infrastrukturinvestitionen bieten dem ins-titutionellen Investor die Möglichkeit, das Risiko-Return-Profil beim Portfolioaufbau zu bestimmen und langfristig zu steuern. Dies erfordert allerdings ein spezielles Know-how, das gegebenenfalls über Partner zugekauft werden kann. Als Anlageform für kleine bis mittelgroße Investorengruppen eignet sich daher insbesondere der indirekte Zugang über professionell gemangte Infrastrukturfonds, die allerdings noch nicht im gewünschten Umfang verfügbar sind.

Heinrich Eberhardt

managt seit Anfang der 1990er-Jahre –

und war damit einer der ersten in Deutsch-

land – alternative Investments bei den West-

fälischen Provinzial Versicherungen/dem

Provinzial NordWest Konzern in Münster.

Detlef Mackewicz

ist Gründer und Geschäftsführer der Ma-

ckewicz & Partner Investment Advisers in

München, die institutionelle Investoren im

Bereich alternativer Anlageklassen berät.

Private Equity- und Infrastrukturfonds im Vergleich

Quelle: Preqin, Berechnungen Mackewicz & Partner

0

200

400

600

800

1.000

1.200

Gesamtvolumen Private Equity-Fonds (in Mrd. USD)

Anzahl Private Equity-Fonds

20162015201420132012

830

9451.019939

862

347329348

310225

0

50

100

20162015201420132012

657371

8972

63454247

29Gesamtvolumen Infrastruktur-Fonds (in Mrd. USD)

Anzahl Infrastruktur-Fonds

Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 19

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Infrastrukturinvestments, damit verbindet man gemeinhin Investitionen in Strom- und Kommunikationsnetze, Straßen usw. Nicht nur weil

Letztere in Deutschland bislang kaum bis gar nicht möglich sind, hat sich in den letzten Jahren eine weitere Facette der Assetklasse heraus-

kristallisiert: die Investitionen im Sektor der sozialen Infrastruktur.

VC Magazin: Wie würden Sie den Bereich „Social Infrastructure“ innerhalb der Assetklasse Infrastruktur einordnen?Grossmann: Zu einer angemessenen Versorgung der Menschen zählen neben den technischen Bereichen wie Energie, Telekom-munikation und Verkehr auch soziale Fürsorgeeinrichtungen. Zu diesen zählen Pflegeheime, betreute Wohneinrichtungen, Kindergärten, Schulen und bedarfsgerechte Appartement-häuser für Einpersonenhaushalte wie Studenten, Berufsein-steiger, Pendler und Singles in den Ballungszentren.

VC Magazin: Welche Rolle spielt der demografische Wandel bei Infrastrukturinvestments?Grossmann: Die demografische Entwicklung in Deutschland ist eindeutig und unumkehrbar. Allein aufgrund der stark zunehmen den Anzahl an Menschen im Alter von 65 oder mehr Jahren, aber auch der Menschen im Alter ab 80 Jahren wird sich in den nächsten Jahrzehnten ein enormer Bedarf an entsprechenden Versorgungseinrichtungen ergeben. Ein-richtungen wie betreutes Wohnen, Senioren-WGs oder inte-grierte Wohnquartiere werden dabei eine zunehmende Rolle spielen. Mit einer deutlichen Veränderung der Bevöl-kerungsstruktur haben sich die Werte des Wohnens und die Mentalität der Generationen verändert. Statt der ersten eige nen Wohnung genießt flexibler Wohnraum in der Gene-ration Y zunehmend Priorität. Auch der Wunsch nach Auto-nomie hat zu veränderten Wohn- und Lebensverhältnissen geführt. Dies lässt sich im Übrigen auch für ältere Generatio-nen anführen.

VC Magazin: Welche Chancen ergeben sich daraus für Inves-toren – speziell in Deutschland?Grossmann: Unabhängig von dem überproportional steigenden Bedarf an Pflegeplätzen und betreuten Wohnformen sind es insbesondere die staatlichen und sozialen Sicherungs systeme in Deutschland, die auch in Zukunft eine nachhaltige Ren-dite auf diese Art von Investments garantieren. Die soziale Verantwortung und gesetzliche Verpflichtung des Staates wird auch weiterhin für sichere Pachteinnahmen sorgen. Langfristige Pachtverträge mit bonitätsstarken Betreibern in einem zunehmend etablierten Markt liefern darüber

Interview mit Oliver Grossmann, AviaRent Invest

„ Die ungebrochen hohe Nachfrage macht sich bemerkbar“

hinaus planbare Ausschüttungen. Pflegeheime sind zudem unkorreliert zu anderen Märkten, auch in der Immobilien-wirtschaft, und unterliegen kaum Zyklusschwankungen. Die demografische Entwicklung, zahlreiche gesellschaftliche Veränderungen, eine weiter zunehmende Singularisierung und Urbanisierung verlangen auch zukünftig nach zeitgemä-ßen Wohnformen. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und modernen Mikroappartements in zentralen und infra-strukturgünstigen Innenstadtlagen wird deshalb ungebro-chen bleiben. Investitionen in die soziale Infrastruktur bieten nicht nur eine ideale Möglichkeit zur breiteren Diversi-fikation innerhalb der jeweiligen Anlageklasse, sie liefern gleichzeitig ein ethisch einwandfreies Investment mit hohem gesell schaftlichem Mehrwert und tragen somit

Oliver Grossmann

ist Geschäftsführer der AviaRent Invest in München. Er verfügt

über 15 Jahre Berufserfahrung in der institutionellen Investoren-

Betreuung, u.a. als Abteilungsdirektor Sales Institutionals,

und war für den Bereich Origination Fixed Income bei HSBC

Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf verantwortlich. Weitere Sta-

tionen waren die Hypothekenbank Essen, das Privatbankhaus

Merck Finck & Co. sowie Bader & Heins Capital Management.

20 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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dem verstärkten Nachhaltigkeitsgedanken vieler Investoren Rechnung.

VC Magazin: Mit Ihren Investitionen in Kindergärten, Schulen, Pflegeimmobilien, Mikro-Appartements und Kindergärten decken Sie sämtliche Lebensphasen ab. In welchen Berei-chen sehen Sie das größte Potenzial?Grossmann: Während Kindergärten und Schulen nicht so ohne Weiteres skalier- und investierbar sind, werden sich aber weiterhin attraktive Investitionsmöglichkeiten auf den Wachstumsmärkten für Pflegeimmobilien und Mikroquar-tiere ergeben. Allein die demografischen und gesellschaft-lichen Entwicklungen und Veränderungen sprechen hier eine eindeutige Sprache. Hinzu kommen das zunehmende Interesse nationaler und internationaler Investoren sowie die fortschreitende Professionalisierung und Konsolidierung bei den Pflegeheimbetreibern. Dies unterstreicht die stei-gende Attraktivität dieses Marktes und sorgt für eine zuneh-mende Akzeptanz als etablierte Anlageklasse.

VC Magazin: AviaRent wurde 2007 gegründet, 2009 wurden erste Fonds aufgelegt, heute wird aus der dritten Fonds-generation investiert. Welche Renditen sind mit Social-Infra-structure-Investments möglich?Grossmann: Im CareVision III werden wir Nettoausschüttun-gen von 5% p.a. realisieren. Auf IRR-Basis beabsichtigen wir, eine Rendite von 6% bis 7% p.a. über die gesamte Fondslauf-zeit von zehn Jahren zu erzielen. Im MikroQuartier II werden wir netto 4,5% p.a. an unsere Investoren ausschütten. Nach Ablauf der gesamten Fondslaufzeit von zehn Jahren gehen wir von einem IRR von 5% bis 6% p.a. aus.

VC Magazin: Der Immobilienmarkt gilt derzeit in großen Teilen Deutschlands als überhitzt. Welche Auswirkungen hat dies auf den Zugang zu potenziellen Objekten, Einkaufspreise und nicht zuletzt auf die Renditen?Grossmann: Als einer der ersten Fondsinvestoren in den Seg-menten Pflegeimmobilien und Mikrowohnen in Deutschland und einem verwalteten Investmentvermögen von insgesamt ca. 1 Mrd. EUR verfügt AviaRent Capital Management über ein vorhandenes, exzellentes und etabliertes Netzwerk zur Identifizierung und Sicherung von Off-Market-Transaktio-nen. Dieser Zugang wird uns auch weiterhin eine überdurch-schnittliche und risikoadjustierte Rendite sichern, wenn-gleich auch wir uns den geänderten Marktverhältnissen

stellen müssen. Die weiter ungebrochene hohe Nachfrage in Kombination mit einem limitierten Produktangebot gut posi-tionierter Pflegeimmobilien macht sich auch in dieser Anlage-klasse bemerkbar. Dies führt zwar weiterhin zu sinkenden Renditen für Pflegeimmobilien, zeigt aber gleichzeitig die ungebrochen starke Attraktivität dieser sicheren Assetklasse, insbesondere im Vergleich zu anderen Infrastruktur- oder Immobiliensegmenten. Auch im Markt für Mikrowohn-anlagen gehen wir angesichts einer stark steigenden Nach-frage institutioneller Investoren aus dem In- und Ausland von einem weiteren Preisschub aus, welcher die Renditen sehr deutlich auf unter 4% senken wird. Doch auch hier konnten wir uns aufgrund unserer langjährigen Aktivität in diesem Segment eine Pipeline sichern, welche uns für den neuen Fonds MikroQuartier II noch eine Rendite von 4,5% sichert. Wir werden den Markt sehr genau beobachten und bei Bedarf gegebenenfalls neu bewerten. VC Magazin: Sie haben seit 2009 sechs Fonds aufgelegt, zwei befinden sich noch im Fundraising. Wie kompetitiv ist der Fundraising-Markt für Social Infrastructure? Grossmann: Investitionen in soziale Infrastruktur erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit, nicht zuletzt aufgrund des Diversifikationseffekts. Die Märkte haben sich als Asset-klasse bei nationalen und internationalen Investoren etabliert, sind insgesamt reifer geworden. Verglichen mit anderen Invest ments liefern sie nach wie vor attraktive, reale Ren di-ten bei einem gleichzeitig gut quantifizierbaren Risiko. Mehr noch: Investitionen in soziale Infrastruktur sind ethisch ein-wandfreie Anlagen mit hohem gesellschaftlichem Mehrwert.

VC Magazin: Sie investieren aktuell nur in Deutschland. Wie interessant sind die internationalen Märkte für Social Infra-structure-Investments?Grossmann: Investitionen über die Grenzen Deutschlands hinweg verlangen nach speziellen Marktkenntnissen auf allen Ebenen des Investitionsprozesses in den jeweiligen Ländern. Da wir nicht über entsprechende Ressourcen verfügen, wir den deutschen Markt dafür exzellent kennen und ihn auch zukünftig für sehr attraktiv halten, ist eine Ausweitung unse-rer Tätigkeit diesbezüglich nicht geplant.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview!

[email protected]

Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 21

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D ie meistbeachtete Größe in Bezug auf den Grad an Diversifikation eines Portfolios ist die Korrelation der Assetklassen untereinander. Für viele Investo-

ren steht fest, dass sich mittels Infrastrukturinvestitionen – insbesondere als Beimischung zu Aktien und Anleihen – Diversi fikationseffekte erzielen lassen. Darüber hinaus kann eine Kombination mit Private Equity nicht nur aus Diver-sifikations-, sondern auch aus Cashflow-Erwägungen in Betracht gezogen werden. Während Private Equity in der Regel ein als J-Kurve (keine/geringe anfängliche Zahlungs-ströme) bekanntes Auszahlungsprofil aufweist, kann ein Infra strukturinvestment in den ersten Jahren diese nicht vorhandenen Cashflows teilweise kompensieren. Diese Eigen schaften können nun genutzt werden, um bei ent-sprechender Renditestärke des Infrastrukturinvestments das Gesamtportfolio effizienter zu gestalten.

Hinreichende Unterschiede zu anderen AssetklassenMit anderen Worten: Infrastruktur hat sich als eigene Asset-klasse im Kanon der Alternative Investments etabliert, ge-rade weil die Charakteristika sich hinreichend von anderen Anlageklassen absetzen, eben um positive Portfolioeffekte zu erzielen. Nicht ohne Grund hat sich als Konsequenz die Nachfrage in diesem Segment in den letzten Jahren so rasant entwickelt; und Investoren bauen spezialisierte Teams für entsprechende Investments aus.

Angepasste RahmenbedingungenAuch regulatorisch hat sich diese Entwicklung nieder-geschlagen. Unter Solvency II wurden z.B. die Eigenmittel-anforderungen für Anlagen in sogenannte qualifizierte Infra-struktur, die besondere Anforderungen im Hinblick auf das jeweilige Projekt, den Investor selbst und schließlich die vertraglichen Regelungen erfüllen, reduziert. Auch in der Anlageverordnung, die hier in Deutschland für Anlagen von

Finanzkrise und Niedrigzinsumfeld haben deutliche Spuren in den Portfolien der institutionellen Investoren hinterlassen. Im Rahmen der Neu-

ausrichtung haben diese sich daher auch mit der Frage beschäftigt, ob und wie Infrastrukturinvestitionen auf der einen Seite die Portfolioeffi-

zienz bezüglich Rendite-Risikoerwartungen erhöhen und auf der anderen Seite gleichbleibende und stabile Cashflows sicherstellen können.

Investitionsbedarf trifft Renditesuche

Die Rolle der Assetklasse Infrastruktur im Portfolio- und Regulierungskontext

u.a. Pensionsfonds, Pensionskassen und Versorgungswerken gilt, wurden besondere Regelungen für Infrastrukturdarlehen geschaffen, die den besonderen Gegebenheiten dieses An-lagesegments Rechnung tragen. Parallel dazu hat sich in den letzten Jahren ein breites Universum an spezialisierten Infrastrukturfonds etabliert, die Anlagemöglichkeiten so-wohl auf der Eigenkapital- als auch auf der Fremdkapitalsei-te offerieren.

FazitGerade der Markt für infrastrukturbasierte Fondsanlagen befindet sich daher in einem dynamischen Wachstumspro-zess. Auf der einen Seite besteht enormer Investitions-bedarf in fast allen Infrastruktursegmenten, auf der anderen Seite suchen gerade institutionelle Investoren im anhal-tenden Niedrigzinsumfeld und in Zeiten steigender Vola-tilität dringend nach adäquaten Renditemöglichkeiten. Beglei tet wird dieser Prozess von einem regulatorischen Strukturwandel, im Zuge dessen neue Investitionsstruk-turen und Konzepte in Erscheinung treten, insbesondere um den Bedürfnissen institutioneller Investoren gerecht zu werden.

Frank Dornseifer

ist Geschäftsführer beim Bundesverband

Alternative Investments e.V. Der Verband

vertritt die Interessen von mehr als 140

national und international agierenden Mit-

gliedern, die alle Bereiche des professio-

nellen Alternative Investments-Geschäfts

repräsentieren.

22 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Investieren in Infrastruktur

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Bei der Förderung von Ökostrom setzt man auch in Österreich bislang auf Einspeisevergütungen. Die werden aber neu verhandelt. Die

Betreiber des Holzheizkraftwerkes möchten sich ein Stück weit von gesetzlich geregelten Einspeisevergütungen entkoppeln und mit einem

eigenen Wärmenutzungskonzept innovative Wege beschreiten. Das Kraftwerk verbraucht seine selbst erzeugte regenerative Wärme und

grünen Strom bald für die Herstellung regionaler, biologischer Lebensmittel wie Fisch und Gemüse.

B islang wird der Strom des Biomassekraftwerks mit einer Leistung von fünf Megawatt in das örtliche Stromnetz eingespeist. Das Kraftwerk läuft gut, in

fast zehn Jahren konnten 450 GWh regenerativer Strom er-zeugt werden. Doch Vorstand und Aufsichtsrat machten sich Sorgen um die Zukunft. Denn die Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Energien werden in Österreich derzeit neu verhandelt. Niemand weiß, ob es bei der aus-kömmlichen Unterstützung bleiben wird. Auf der Suche nach Alternativen stießen die Österreicher bald auf die Matador Private Equity AG, ein auf Zweitmarktinvestments und Infra-struktur spezialisiertes Beteiligungsunternehmen aus der Schweiz. Die Vorstände brachten die Idee eines autarken Kreislaufs ins Gespräch. Rund um das Kraftwerk soll auf einem 20 Hektar großen Gelände Bio-Landwirtschaft betrieben wer-den, mit einer großen Fischzucht im Mittelpunkt und angren-zenden Gewächshäusern. Das Kraftwerk sollte nicht nur den Strom dazu liefern, sondern auch die Wärme, etwa zum Auf-heizen der Wasserbecken. Das Kreislaufkonzept sieht auch vor, dass Abfälle in Rohstoffe verwandelt werden. Zwei Bei-spiele: Der Fischkot wird als Öko-Dünger für die Gewächs-häuser genutzt. Der Feinanteil aus dem Holzbrennstoff wird ausgesiebt und mittels Hydrothermaler Carbonisierung zu wertvoller Pflanzenkohle weiterverarbeitet. Diese Pflanzen-kohle wird zusammen mit aus dem Fischabwasser gewonne-nem Dünger und anderen Bestandteilen zu Bio-Schwarzerde weiterverarbeitet und an z.B. die Landwirte der Umgebung zur Bodenverbesserung verkauft.

Beste RenditeaussichtenDiese Idee überzeugte die Altgesellschafter. Sie luden Mata-dor deshalb ein, sich zu beteiligen. Die Schweizer kauften dann den 46%igen Anteil vom damaligen Erstinvestor ab, der BBG Beteiligungs GmbH. Für das Fischzuchtprojekt wurde die Organic Garden GmbH gegründet. „Wir wollten uns unab-hängiger von möglichen Änderungen bei den staatlichen Sub-ventionen für grüne Energie machen. Dazu haben wir bereits in den letzten Jahren diverse Optionen geprüft. Orga nic Garden ging daraus unter Renditegesichtspunkten als das mit Abstand interessanteste und in die heutige Zeit passendste Projekt

Organic Garden GmbH: Alles selbst gemacht

Aus Kraftwerksbetreiber wird Kreislaufunternehmen

hervor“, sagt Aufsichtsrat Dr. Markus Stein hauser. Wie sehr Investoren und Management an die Idee glauben, zeigt sich da ran, dass Organic Garden dem-nächst mit der Kraftwerksbetrei berin fusionieren und eine gesamtheitliche Einheit bilden soll. Wenn alles nach Plan läuft, wird bereits im nächsten Jahr mit dem Bau der Anlage begonnen. 2019 könnte sie in Betrieb gehen. Das Investi-tionsvolumen liegt bei rund 50 Mio. EUR.

„Jedes ein zelne der Module gibt es bereits. Das Organic Garden-Projekt ist nicht nur für die Gesellschaft eine große Chance: Mit dem intelligenten Kreislaufsystem aus Fischzucht, Erden-herstellung und Gemüseanbau können wir neue Maßstäbe in nachhaltiger Lebensmittelherstellung setzen und zusätzlich die Region wirtschaft lich stärken“, so Dr. Florian Dillinger, Präsident des Matador-Verwaltungsrates. Das ganze Projekt rechnet sich nicht nur für die Investoren. Dadurch, dass zusätzlich zur elektrischen Energie von fünf MW auch noch 15 MW thermisch (z.B. für das Aufwärmen der Fischbecken) genutzt werden können, wird der Energienutzungsgrad mas-siv erhöht. Von dieser optimalen Auslastung profitiert auch die Umwelt. Fische, die in ihrer normalen Umgebung in sieben Grad kaltem Wasser unterwegs sind, wachsen am schnells-ten in 26 Grad warmem Wasser. Täglich werden z.B. in der Fischzucht über eine Million Liter Frischwasser aufgeheizt.

AusblickDas Marktpotenzial ist groß. Die Bevölkerung wächst, der Fischkonsum nimmt zu. Die Meere werden immer leerer. Die USA importieren schon den größten Teil ihres Fisches, weil die eigenen Bestände überfischt sind. Bei Organic Garden sucht man deshalb schon nach weiteren Standorten. Aus dem Ausland haben dafür schon die ersten Interessenten angeklopft. Die Zeichen stehen auf Wachstum, und daran will Matador teilhaben.

Bärbel Brockmann

[email protected]

Dr. Markus Stein hauser,Organic Garden

24 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Aus der Praxis | Case Study

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Nachgefragt bei Dr. Florian Dillinger, Matador Private EquityVC Magazin: Was macht es für Matador interessant, in Infrastrukturprojekte zu investieren?Dillinger: Die Matador investiert ja über Secondary- beziehungsweise Zweitmarkt-transaktionen in Private Equity mit den Schwerpunkten Private Equity-Unterneh-mensbeteiligungen, Infrastruktur und Real Assets. Infrastruktur steht im Portfolio der Matador dabei für inflationsgeschützte, langfristige und planbare Erträ ge mit stetigen Ausschüttungen.

VC Magazin: Braucht es in diesem Marktsegment eine beson-dere Expertise?Dillinger: Selbstverständlich. Will man – übrigens genau wie in allen anderen Anlageklassen auch – langfristig erfolgreich

sein, sind renommierte Partner und Manager mit langjähri-ger Erfahrung und Know-how in diesem speziellen Segment essenziell. Neben dem üblichen Handwerkszeug sind bei Infra strukturinvestments insbesondere eine Vision und da-bei dann eine langfristige, gut geplante Strategie zur Umset-zung dieser Vision vom Erstinvestment bis zu möglichen Exit-Optionen von entscheidender Wichtigkeit.

VC Magazin: Sind gerade Secondary Investments geeignet für diese Assetklasse?Dillinger: Secondary Infrastrukturinvestments verbinden die hervorragenden Renditechancen von Infrastrukturinvest-ments bei gleichzeitig einhergehender Risikominimierung be-ziehungsweise -diversifizierung sowie schnellen Rückflüssen. Insbesondere für börsennotierte Investmentgesellschaften wie die Matador sind Infrastruktur-Secondary-Investments optimal, weil unsere Aktionäre auf diese Weise zügig Aus-schüttungen oder Dividenden erhalten können.

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Die AviaRent Capital Management S.à r.l. ist eine luxembur-gische Fondsgesellschaft. Als spezialisierter Asset Manager investiert AviaRent ausschließlich in nachhaltige, ethisch unbedenkliche Immobilien mit gesellschaftlichem Mehr-wert.

Die Fonds sind als luxemburgische Spezialfonds ausgestaltet und stehen ausschließlich institutionellen Investoren zur Verfügung. Seit der Gründung im Jahr 2009 ist das Unterneh-men rasant gewachsen. AviaRent konnte schon frühzeitig Trends erkennen und diese erfolgreich für ihre Investoren

umsetzen. Angefangen mit Investments in Pflegeimmobilien über die Fonds CareVision I und CareVision II hat AviaRent ihren Investmentfokus ständig erweitert. Bereits 2010 hat AviaRent in den Fonds MikroQuartier I in Mikro-Apartments investiert und 2011 mit dem Fonds KinderWelten I das größte Portfolio an Kindergärten in Deutschland zusam-mengestellt. Im Dezember 2016 hat das Unternehmen die Folgefonds CareVision III und MikroQuartier II erfolgreich aufgelegt.

www.aviarent.de

Die Matador Private Equity AG ist eine auf Secondaries spezialisierte Private Equity-Beteiligungsgesellschaft. Die Investitionsschwerpunkte sind dabei ganz klassisch Unter-nehmensbeteiligungen, Infrastruktur und Real Assets.

Das breit diversifizierte Portfolio der Matador bietet In ves-toren den Zugang zu den hohen Renditechancen von Private Equity bei gleichzeitiger Risikominimierung.

Secondary Private Equity Investments stehen im Port-folio der Matador für inflationsgeschützte und gut plan-bare Erträge mit zeitnahen Rückflüssen. Insbesondere für

börsen notierte Private Equity-Beteiligungsgesellschaften wie die Matador ist dieser Investmentansatz optimal, da so für unse re Aktionäre schnelle Wertsteigerungen erzielt und regelmä ßige Ausschüttungen ermöglicht werden.

Renommierte Manager und Partner bilden die Grundlage für das Portfolio der Matador Private Equity AG. Die Manager und Partner selbst sind die größten Einzelinvestoren der Gesellschaft.

www.matador-private-equity.com

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26 Special „Investieren in Infrastruktur 2017“

Service

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Die SOLUTIO AG entwickelt Anlagekonzepte für Institutio-nen. Wir verstehen uns als langfristiger Partner und beglei-ten unsere Kunden auf dem ganzen Weg ihrer Investitionen in Private Equity, Infrastruktur und Private Debt. Von der Meinungsbildung über die Entwicklung der Investitions-strategie und deren Umsetzung bis zur aussagefähigen Bericht erstattung.

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lich Investments im Joint Venture mit Managern, die nach-weislich überdurchschnittliche Erfolge erzielen. An allen Invest ments beteiligen wir uns auch selbst. Nicht nur, um die Interessenidentität mit unseren Kunden zu unterstrei-chen. Sondern auch, weil wir selbst vom Erfolg unserer Invest ments überzeugt sind. Unsere Mission: Wir wollen institutio nellen Investoren auf effiziente Weise den Zugang zu unternehmerischer Wertschöpfung öffnen.

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YIELCO Investments AG, gegründet 2011, ist ein unabhän-giger, weltweit tätiger, spezialisierter Investor und Service-anbieter im Bereich Alternativer Anlagen (Infrastruktur, Private Debt, Private Equity). Mit einem hochspezialisierten Team betreut YIELCO aktuell Kapitalzusagen in Höhe von rund 1,8 Mrd. EUR im Auftrag von namhaften institutio-nellen Investoren im Rahmen von Dachfondsprodukten und kundenindividuellen Mandatslösungen.

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Special „Investieren in Infrastruktur 2017“ 27

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