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2012...gemeinsam mit Melli mache ich eine Reise um die Welt. WUHUUUU! Angefangen in Frankfurt führt unsere Route uns zunächst nach Brasilien. Über Panama fliegen wir nach Toronto, von wo aus wir Teile der US-Ostküste unsicher machen werden. New York, Chicago und andere Städte wollen erkundet werden. Unser Flug von Chicago nach Seattle geht am 11. Oktober. Ab da beginnt ein neuer Teil userer Reise . Wir werden bis zum 19. November an der Westküste der USA gen Süden reisen. Denn unser Flug von LA auf die Fijis ist schon gebucht. Nach einer kurzen Erholungswoche auf den Inseln werden wir aufbrechen zum längsten Abschnitt unseres Trips. In vier Monaten, die wir in Australien verbringen werden wollen wir nicht nur große Abenteuer erleben, viel Spaß haben und die Welt entdecken, nein! Wir werden dort hoffentlich auch Arbeit finden. Unser Flug zurück nach Deutschland geht über Bangkok und ist für den 5.April 2012 vorgesehen. Ob's dabei auch bleibt weiß man natürlich nie genau. :) 6.Sep. "good old downtown" Melanie und ich sind super gut angekommen in Sao Paulo. Haben dem Schlafdrang erfolgreich widerstanden und sind nun so richtig da. Gestern war sehr aufregend, haben erstmal eine halbe Ewigkeit benötigt, um den Bus vom Flughafen zur Innenstadt zu finden, das Ticket zu besorgen und so weiter. Was uns auf unsrem Weg zum Hotel schon aufgefallen ist, sind die sehr hilfsbereiten Menschen und der wuselige Verkehr. Jedoch auch der Gestank und die vielen heruntergekommenen Häuser und Menschen. Die Meisten hier können so gut wie kein Englisch, was die ganze Sache etwas erschwert. Umso besser, dass unser netter Couchsurfer Filipe sehr gut englisch kann. Er hat uns gestern Abend schon direkt am Hotel geholt - ne Stunde zu spät ( der Verkehr ) - und uns in die nette Gegend, in der er wohnt mitgenommen. Er hat uns dann in nem süßen Restaurant leckere brasilianische Spezialitäten bestellt. Unser Fazit für Tag 1 des Trips: "good old downtown is very dangerous", viele Obdachlose und illegale Einwanderer. Doch

Iolanda Lemke Caja´s Welt Reise 2011-2012

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2012...gemeinsam mit Melli mache ich eine Reise um die Welt.

WUHUUUU!Angefangen in Frankfurt führt unsere Route uns zunächst nach Brasilien. Über Panama fliegen wir nach Toronto, von wo aus wir Teile der US-Ostküste unsicher machen werden. New York, Chicago und andere Städte wollen erkundet werden. Unser Flug von Chicago nach Seattle geht am 11. Oktober. Ab da beginnt ein neuer Teil userer Reise . Wir werden bis zum 19. November an der Westküste der USA gen Süden reisen. Denn unser Flug von LA auf die Fijis ist schon gebucht. Nach einer kurzen Erholungswoche auf den Inseln werden wir aufbrechen zum längsten Abschnitt unseres Trips. In vier Monaten, die wir in Australien verbringen werden wollen wir nicht nur große Abenteuer erleben, viel Spaß haben und die Welt entdecken, nein! Wir werden dort hoffentlich auch Arbeit finden.Unser Flug zurück nach Deutschland geht über Bangkok und ist für den 5.April 2012 vorgesehen. Ob's dabei auch bleibt weiß man natürlich nie genau. :)

6.Sep. "good old downtown"

Melanie und ich sind super gut angekommen in Sao Paulo. Haben dem Schlafdrang erfolgreich widerstanden und sind nun so richtig da. Gestern war sehr aufregend, haben erstmal eine halbe Ewigkeit benötigt, um den Bus vom Flughafen zur Innenstadt zu finden, das Ticket zu besorgen und so weiter. Was uns auf unsrem Weg zum Hotel schon aufgefallen ist, sind die sehr hilfsbereiten Menschen und der wuselige Verkehr. Jedoch auch der Gestank und die vielen heruntergekommenen Häuser und Menschen.Die Meisten hier können so gut wie kein Englisch, was die ganze Sache etwas erschwert. Umso besser, dass unser netter Couchsurfer Filipe sehr gut englisch kann. Er hat uns gestern Abend schon direkt am Hotel geholt - ne Stunde zu spät ( der Verkehr ) - und uns in die nette Gegend, in der er wohnt mitgenommen. Er hat uns dann in nem süßen Restaurant leckere brasilianische Spezialitäten bestellt.

Unser Fazit für Tag 1 des Trips: "good old downtown is very dangerous", viele Obdachlose und illegale Einwanderer. Doch kommt man in die netteren Gegenden der Stadt, sieht man nur teure Autos, gute Lokale, gepflegte Parks und gepflegte, englisch sprechende Menschen. Spanisch zu können wäre cool und schon mal ein Anfang, ist aber nicht. Die Menschen sind meistens super nett, jedoch haben sie hier scheinbar noch nie blonde Frauen gesehen...oder Deutsche? Jedenfalls werden wir in der Innenstadt aufs Übelste gemustert. Die Spezialitäten sind sehr lecker, aber auch sehr fettig.Gleich gehts mit der Subway los in Richtung neues "Zuhause" - wir fahren zu Filipe, bei dem wir ab heute dann Unterschlupf finden. Er will uns heute abend auch direkt auf ne Houseparty von einer seiner Bekannten mitnehmen...die machen das hier wohl öfter. Wir sind gespannt, wie´s weitergeht und melden uns wieder, sobald wir die Möglichkeit dazu haben!Eins noch: Telefonieren kostet ein halbes Vermögen...also ruft bloß nicht an ;)

Liebste Grüße nach Deutschland

11.Sep. "Feel the energy!"

Die Tage in Sao Paulo waren fuer den Anfang perfekt. Filipe hat uns gleich am ersten Abend mit auf ne Hausparty genommen, wo es sehr cool war und wo wir in dem groessten

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Luxushaus eine Art BBQ veranstalteten. Natuerlich NUR brasilianische Spezialitaeten. Dazu gabs Cocktails vom Feinsten - Caipi ist hier der Hammer. Tipp von Filipe: "Never use brown sugar!"

Jetzt sind wir grade auf der wundervollen Insel "Ilha do Mel", wo alles nochmal viel perfekter ist. Wir sind mit Bus und Boot von Sao Paulo aus hier her getuckert und auf dem winzigen Boot haben wir gleich eine brasilianische Band kennen gelernt, die uns dann auch sofort geholfen haben was zum Pennen zu suchen. Sind naemlich schlau wie wir sind mit dem letzten Boot rueber gefahren, als es schon daemmerte. Dazu kam, dass wir keine Ahnung hatten, wo wir uebernachten wuerden. Der Gitarrist konnte Englisch und Portugiesisch, was hier eher eine Seltenheit ist.Mit besagter Band haben wir uns in den letzten Tagen etwas angefreundet. Sie waren hier fuer drei Tage, weil sie in einem Hotel/Restaurant gebucht waren. Nach ihren Auftritten haben wir dann noch manchmal was mit ihnen und einer sehr coolen Gruppe gemacht, die sich echt gut zusammengewuerfelt hat. Gestern waren wir wieder mal auf einer der coolen Strandparties, die es hier gibt. Es war wirklich sowas von legendaer! Haben durchgemacht und am Strand mit gechillten Leuten den Sonnenaufgang angeschaut.Was sehr auffaellig ist, ist dass hier offensichtlich alle Bob Marley und Joints lieben. Ausserdem wurden wir von mehreren Brasilianern angesprochen. "You have to feel the energy of the island!... here at ilha do mel we are not like normal people. here is no good and bad. we are all equal. one family...the other people are important" Und so weiter. Aber wir merken tatsaechlich eine Veraenderung. Auch wenn wir nicht von einer bestimmten Energie ausgehen. Es ist viel mehr so, dass man hier so viel Zeit und Ruhe hat, dass man sich mit sich selbst auseinandersetzen kann und tiefenentspannt ist. Hier gibts naemlich weder Autos, noch Strassen, noch Handyempfang. Warum zur Hoelle es hier Internet gibt, kann ich mir daher auch echt nicht erklaeren.

Am Dienstag fliegen wir nach Rio de Janeiro. Dort haben wir schon einen neuen Hoster, so heissen die, die Couchsurfer bei sich schlafen lassen. Wir sind sooo gespannt wies weiter geht!Und ich bin ueberfordert, weil ich nicht annaehernd so viel von dem hier schreiben kann, was ich zu berichten haette!Auf bald!

20.Sep "Rio ist ein Hurensohn und Sau Paulo seine Mutter!"

Unsere Reise nach Rio de Janeiro war sehr aufregend. Wir sind von der südlich gelegenen Stadt "Florianopolis" aus nach Rio geflogen. War glaube ich die billigste Art und Weise nach Rio zu kommen. Am Montag Abend hatten wir bemerkt, dass wir von der schönen Insel Ilha do Mel noch ewig weit fahren müssen, bis wir in Florianopolis sind. Daher haben wir uns entschieden, schon einen Tag früher abzureisen. Wir sind also mit dem kleinen Boötchen zurück auf's Festland geschippert und anschließend sehr lange Bus gefahren. In Florianopolis holte uns Rafael, unser spontaner Couchsurfer am Busbahnhof ab, was megafreundlich war. Wir kamen nämlich mit 1 1/2 Stunden Verspätung und somit erst um 23 Uhr batsch in Floripa, wie es die Brasilianer nennen, an. Rafael musste also ca. 2 Stunden auf uns warten. Er erzählte uns, er habe in der Zwischenzeit ein Nickerchen in seinem (recht winzigen) Auto gehalten. Wir konnten nicht oft genug betonen, wie leid es uns tut, dass der Bus so spät dort ankam.Rafael lebt gemeinsam mit einem Freund in einer total schönen Wohnung und arbeitet zuhaus als Mediendesigner oder sowas. Bei den beiden haben wir uns sehr wohl gefühlt! Rafael überließ uns beiden sein super bequemes Bett und machte uns am Morgen einen

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landestypischen Saft aus einer Amazonasfrucht. Es war unglaublich lecker und erfrischend. Doch natürlich war wie bei so ziemlich allem hier Zucker beigemischt. Die Pfunde lassen grüßen. Der Flug nach Rio ging super schnell rum. Jedoch fanden wir es beide sehr bedenklich, dass wir keine Ahnung hatten, wie es dort weiter gehen sollte. Da wir nämlich nicht immer Internet hatten, haben wir an unserm eigentlichen Rio-Couchsurfer vorbeigeredet. Er war schließlich sehr genervt von uns und meinte nur, er könne das Zimmer auch anderweitig vergeben, wenn wir uns nicht melden usw. Das war uns dann definitiv zu unentspannt.Elsa hatte uns in Deutschland den Kontakt zu einer gewissen Carla empfolen. Diese hatten wir dann aus Floripa noch schnell angerufen und sie wollte uns am Flughafen holen.

Sie erschien uns super freundlich. In der Zwischenzeit hatte sie uns schon eine Unterkunft verschafft und sich überlegt, dass sie uns am darauf folgenden Tag so einiges in Rio zeigen könne. Wir waren zunächst echt froh, sie getroffen zu haben (sie konnte zudem perfekt deutsch!). Unsere Unterkunft war recht eigenartig. Carla erzählte uns, dass es sich dabei um ein Frauenheim handele, in dem deutsche Einwanderinnen damals ihre Kinder zur Welt brachten. Mittlerweile ist es jedoch ein Hospital mit angeschlossenem Altersheim. Da in diesem Heim-Hospets-Frauen-Ding ein paar Zimmer frei stehen, vermieten die Besitzer diese Zimmer zusätzlich an Touristen.

An unserem ersten Abend haben wir beide uns noch die wunderschöne Copacabana bei Sonnenuntergang angeschaut, doch dann gings erst mal Berg ab.Vermutlich hätten wir Rio gar nicht so komisch gefunden, hätte es dann nicht angefangen in Strömen zu regnen. Der Dauerregen hielt sich volle zwei Tage und Nächte, unsere Laune sank langsam in den Keller. Carla zeigte uns bei Regen ein paar Sachen in der Innenstadt, die allesamt nicht so richtig unser Ding waren. Eine Treppe von ´nem Künstler, der Kacheln aus aller Welt sammelt, und sie dort zu einem Kunstwerk zusammensetzt (Link zum Künstler kommt noch, der war nämlich eig. ganz cool!). Außerdem die alte Stadtbibliothek, wo sich die Bücher tatsächlich bis zur Decke stapeln. Auch hierzu kommen noch Bilder. Jedoch hatten wir uns echt mehr erhofft. Zum Schluss sagte Carla dann: "Ja gut. Das macht dann jeweils 75 Real von euch. Für den Flughafentransfer und die Stadtführung."Das hatten wir auf keinen Fall erwartet. Wir wussten nicht mal, dass sie überhaupt Geld von uns haben wollen würde. Immerhin hatte sie uns die ganze Zeit super freundschaftlich behandelt und uns sofort gesagt "ich zeige euch dann morgen ein paar schöne Orte, ich hab nämlich frei".Nach dieser 75 Real-Attacke waren wir beide pleite und geschockt. Wir erfuhren dann abends noch, dass wir das Zimmer bar bezahlen müssen, was uns schließlich in eine echte Bredoullie brachte! Zu allem Übel wollte keiner der Geldautomaten unsere Masterkarten akzeptieren. Schließlich waren wir echt angepisst. Der einzige Tag an dem wir was Tolles unternommen haben, war der letzte. Die Sonne kam raus und wir fuhren (nach Erfolg mit VISA Karten) hoch zur Christus-Statue. Mega-Abzocke, ewig Schlange stehen, 53643038474 Leute die sich drängen, wundervolle Aussicht, nur Touris.Das einzig Wahre an Rio: BANANENPIZZA!!! Kein Witz. Das ist echt ´ne Wucht!Trotzdem sind wir froh, dass wir jetzt wieder bei Filipe in Sao Paulo sind.In ein paar Stunden geht unser Flug nach Toronto... wir sind soooo gespannt auf den neuen Abschnitt!!!

Unser Fazit für Brasilien: Super Leute, atemberaubende Landschaften, brasilianisches Temperament ist kein Witz, das ESSEN!!! ist ein Traum!Die Großstädte sind stressig, hässlich und unentspannt. Doch kommt man in's Land, ist man

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ruckzuck überwältigt von der Schönheit der Berge und des Dschungels! Wir sind uns einig: irgendwann werden wir zurück kommen! :)

26.Sep "Chaos Pur"

Unser Flug nach Toronto war recht angenehm. Hatten nen Zwischenstop in Panama, den wir schlafend und essend verbracht haben. Haben den größten Smoothie in der Geschichte der Smoothies getrunken :)In Toronto kamen wir dann erst mitten in der Nacht an. Das war jedoch kein Problem. Hatten nämlich schon ne Couch sicher. Das Taxi ließ uns in ner recht gemütlichen Gegend raus, wo die Straßen von kleinen Häuschen mit Veranda gesäumt sind. Als wir klingelten meldete sich Mark sofort gut gelaunt durch die Sprechanlage.Oben in der winzigen Ein-Zimmer-Wohnung wurden wir der zuckersüßen, halb schlafenden Vanessa vorgestellt und mit Decken versorgt. Unser Bett für die Nacht war schon nachmittags von den beiden im Garten aufgestellt worden. Ja, wir haben gezeltet :)Draußen habe wir geschlafen wie Könige!An unserem ersten Morgen in Toronto hat uns Mark ein Traum-Frühstück gezaubert. Es gab Eggs and Toast. Dazu köstlichen Kaffee von Vanessa. Ja, ich scheine zur Kaffeetrinkerin zu mutieren. Eigenartig. Auch Schokolade schmeckt mir plötzlich besser denn je. Die beiden haben uns dann noch perfekte Tipps gegeben, damit wir nicht so lost sind in Toronto.Unseren ersten Tag haben wir dann damit verbracht, nach Downtown zu laufen (das konnten die beiden gar nicht fassen, weils nicht sooo nah ist, aber wir müssen langsam mal anfangen zu sparen.). Sind dann erstmal durch China Town geschlendert und haben bei Regen die Stadt erkundet. Später haben wir noch in ner ultra coolen Straße gebummelt. Die Straße war übrigens so cool, weil sie im krassesten Hippieviertel ist. Nur alternative Shops und Hippieläden. :)Abends sind wir noch in die Toronto Art Gallery gegangen und haben uns kostenlos die Riesen-Ausstellung angeschaut. Zwar interessieren wir uns beide nicht sonderlich für Kunst, trotzdem hats uns richtig gut gefallen!Weil es den ganzen Tag geregnet hatte, waren Zelt und Decken etwas durchweicht. Haben deswegen drinne bei Vanessa und Mark gepennt. Zu viert mit drei Ratten in einem Raum wars seeeeehr kuschelig. Mit anderen Worten: wir sind gestorben vor Hitze!Doch alles kein Problem. Immerhin wurden wir wieder mit dem weltbesten Frühstück geweckt! Einfach grandios! Unseren zweiten Toronto-Tag verbrachten wir damit, umherzuschlendern, Buchläden zu suchen und auf den CN-Tower zu gehen!Der Tower ist ewig hoch und sowas wie das Wahrzeichen von Toronto. Von dort hätte man eine traumhafte Aussicht haben können...wären die Fensterscheiben sauber gewesen.-.-Doch es war trotzdem ganz cool. Haben den Sonnenuntergang bestaunt und uns einen Riesencookie gegönnt. Als es dunkel wurde merkten wir, dass wir genau über nem Baseball-Stadion waren. Konnten das Spiel von oben mit verfolgen. Auch wenn wir die Regeln beide nicht können, fanden wir es sehr cool! Die erste typische Sportart mit der wir konfrontiert wurden. Und die nächste sollte nicht lange auf sich warten lassen. Das wussten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.In der Wohnung angekommen, begrüßten uns die beiden Süßen mit selbst gemachtem Popcorn und ner englischen TV-Serie. War jedoch "nur" ne DVD, die wir auf dem PC schauten. Einen Fernseher haben die beiden nämlich nicht. Überhaupt sind sie kein normales Pärchen:) Sie hören am liebsten nen französischen Radiosender, weil sie da zum Glück nichts von dem Gerede verstehen. Außerdem haben sie Ratten und ihre eigene Kompostieranlage: Plastikkisten in denen Würmer wohnen. Dort schmeißt man dann ab und zu etwas Kompost

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rein... der Rest regelt sich von selbst.An unserem letzten Tag mussten wir dann leider 20 Minuten mit Gepäck durch strömenden Regen stapfen. Die Bahnhofsstation war auf der anderen Seite vom Highway.

In St.Catharines angekommen haben wir erstmal wieder (immer noch im strömenden Regen) einen Bus verpasst. Den Nächsten konnten wir nicht nehmen, weil wir kein Geld mehr hatten. Den darauf Folgenden konnten wir nicht nehmen, weil wir nur Scheine hatten, vom Geldautomat. Die Automaten im Bus nehmen jedoch nur Kleingeld an... jedenfalls war es ein langes Hin und Her, bis wir endlich bei unserem neuen Host Mitch angelangt waren!Der Arme hatte ne Stunde auf uns warten müssen. Aber er war super nett und hat uns sofort freundlich auf dem Campus der Brock University willkommen geheißen. Sind dann erstmal in sein kleines Zimmer im Studentenwohnheim gegangen um unsre Backpacks loszuwerden. Abends gings dann noch mit Mitch zu dem ersten Eishockey Spiel bei dem wir beide jemals waren. Es war sowas von cool und aufregend!Wir sind uns sicher und einig: wir werden Fans!Abends haben wir zu dritt die Flasche Weißwein gekillt, die uns Mark noch mit auf den Weg gegeben hatte. Es war Freitag und alle anderen um uns herum waren mega betrunken. Daher schliefen wir dann auch nicht wie gedacht im Gemeinschaftsraum, sondern in Mitchs Bett. Er legte sich für uns extra auf den Boden... wir hatten schon ein schlechtes Gewissen. An sich war der Abend aber richtig cool. Das Spiel war der Hammer und mit Mitch konnten wir uns auch so richtig gut unterhalten. Man merkts schon, wenn man im gleichen Alter ist, wie sein Host... Mitch ist nämlich im Gegensatz zum 29-jährigen Filipe erst 20. :)Am Tag danach gings noch auf ein Rugbyspiel. Dann sind wir mit dem Bus zu den Niagara-Fällen gefahren. Mit unseren riesigen Backpacks war der Spaß an den Fällen leider etwas eingeschränkt. Haben uns dort eher einen gemütlichen Tag gemacht und geguckt, gegessen und getrunken :)Nachmittags sind wir dann zu Fuß über die Rainbowbridge von Canada in die USA gestapft. Das Gefühl war großartig. Wir haben uns so unabhängig gefühlt auf dieser riesigen Brücke mit der tollsten Aussicht. Es war echt überwältigend. Wir liefen zwischen zwei Staaten umher, und das in schwindelerregender Höhe... mit allem auf dem Rücken, was wir zum Überleben brauchten :)-> Das ist nur zu empfehlen!

Im Anschluss daran mussten wir nur leider ewig weit laufen, um zur Bushaltestelle zu gelangen. Nun. Wie das bei uns so ist, verpassten wir den geplanten Bus erstmal. Da wir jedoch den Bus von Buffalo nach New York schon gebucht und online bezahlt hatten, mussten wir nun umbedingt irgendwie nach Buffalo kommen. Uns blieb nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen. 50 Dollar. Mit Verhandlungen. Hätte eigentlich 65 Dollar gekostet. Aber nunja. 50 Dollar Taxi hauen für ne schmale Backpacker-Kasse schon hart aufs Gemüt.Der Bus von Buffalo nach New York ließ uns erstmal direkt in Manhatten raus. Wie wir so sind, hatten wir es nicht hinbekommen uns einen Schlafplatz klar zu machen. Daher wars gut, dass der Bus morgens um kurz vor 6 ankam und wir daher erstmal den ganzen Tag Zeit hatten, in Mc Donalds und Starbucks das free wi-fi zu nutzen, um uns was zu organisieren. Das Doofe: Wir brauchten auch nahezu den ganzen Tag.Als endlich Herold zusagte, wir könnten bei ihm schlafen, waren wir erst super happy. Dieses Hochgefühl verflog aber leider schnell. Der Bus zu seiner Wohnung kostete fast 10 Dollar. Wie wir merkten lag es daran, dass er sau weit weg von Downtown wohnt. Schonmal was von West Nyack gehört ? Nö? Wir auch nicht. Haben im Bus dann nen nett erscheinenden jungen Mann gefragt, ob er uns sagen kann wo unsre Station ist. Der nette Kerl hat uns doch direkt erstmal komplett falsch rausgeschickt. Standen dann komplett verloren mitten in ner einsamen

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Wohngegend ohne zu wissen wohin. Was tun? Genau. Unser erster Versuch zu trampen war nach bereits 10 Minuten von Erfolg gekrönt. Ein super nettes Pärchen gabelte uns auf. Sie waren grade aus Spaß in der Gegend rumgefahren in ihrem riesen Auto. Daher war es für sie "fun" uns mitzunehmen und gemeinsam mit uns unseren Treffpunkt mit Herold zu suchen. Hätten wir uns doch mal an dieses liebenswerte Pärchen gehalten. Herold war nämlich komisch. Und sein komischer roommate erst. Ein dauerbreiter Druffi.Naja. Haben dort dann eine Nacht gepennt und sind heute morgen als Herold an der Arbeit war geflüchtet. Haben natürlich nett, wie wir sind nen lieben Brief hinterlassen. Aber ein schlechtes Gewissen hab ich trotzdem.Nunja. Jetzt sitzen wir hier, alle Hostels waren ausgebucht oder haben über 100 Dollar gekostet. Pro Person. Haben aber eine Superidee, wir sitzen nämlich im tadadadada.........Trommelwirbel....... 24/7 McDonalds. Mal sehen wann/ob wir rausgeschmissen werden. Versuchen jetzt einfach alle zwei Stunden was zu kaufen.Das Fazit nach Tag zwei in NYC: schöne, aufregende Stadt. Auch wenn wir noch nichts davon gesehen haben außer Busse, Broadway, McDonalds, Subway und die umliegenden Wohngegenden. Ach. Und die Hostels dürften ruhig mal Backpacker-freundlicher sein!

28. Sep "Und die Gullideckel qualmen hier wirklich!"

Die Nacht in NYC wurde noch ganz annehmlich. Doch vielleicht fange ich besser von vorne an. Hatten ja den reizenden Plan in nem 24 Stunden McDonalds zu übernachten. Mit ein Grund dafür war, dass im einzigen Hostel unter 100 Dollar unsere Kreditkarten nicht angenommen wurden. Wir wollten also unseren Plan in die Wirklichkeit umsetzen und uns später am Abend noch was zu Essen holen. Tatsache war jedoch, dass man uns im McDonalds mit unserem gesamten Hab und Gut irgendwie schon bemerkt hatte. Als ich dann runter marschieren und unseren weiteren Aufenthalt für die Nacht sichern wollte, hatte man unseren Bereich schlicht und einfach mit nem Metallkettchen versehen und man begann demonstrativ um unsre Stühle herum zu wischen.Kein Wunder also, dass wir uns irgendwie etwas unerwünscht fühlten. Wir entschieden uns dann spontan dazu, es nochmal im "günstigen" Hostel mit einem süßen Augenaufschlag zu versuchen.Also riesen Backpacks und Handgepäck wieder umschnallen - wir hatten dieses Mal beide schrecklich schlecht gepackt, weswegen unsere Rücken eh schon schmerzten. Vollbepackt gings dann also wieder fünf Blocks zurück durch die Gegend zwischen 5th und 8th Ave. Eigentlich eine tolle Ecke für Touristen. Nur nachts um 1 fühlten wir uns da als obdachlose, deutsche Mädels irgendwie nicht so ganz toll aufgehoben.Zurück im Hostel verdrehte der junge Mann schon die Augen als er uns wieder erkannte. Er gab den Fall kurzer Hand an seinen viel netteren und gnädigeren Kollegen ab. Der hatte vermutlich schon von unsrem Kartendilemma gehört und fasste sich ein Herz. Er könne uns zwar ohne Vorkasse nicht einchecken lassen, aber auf die Straße setzen wolle er uns auch nicht. Wenn wir nichts zum schlafen fänden, stünde uns der öffentliche Computerraum im Keller des Gebäudes zur Verfügung. Auch einen Chip fürs Frühstück gabs noch oben drauf.Das nenne ich mal Geld sparen im teuren New York!Machten uns dann also tatsächlich auf dem etwas siffigen Boden des Raumes breit - ja, auch mitten in der Nacht sitzen da noch ein paar Bekloppte rum, die unbedingt Facebook abchecken müssen.Nach einer eigenartigen Nacht lernten wir beim Frühstück ( Bagle mit Marmelade, Cornflakes und Saft) zwei Deutsche kennen, die uns heiße Tipps für die Stadt gaben.Da unsre Karten immer noch nicht gingen entschieden wir uns dafür, jetzt endlich trotzdem

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mal New York kennen zu lernen, und unsre Backpacks einzuschließen. Auch dafür zahlten wir keinen müden Pfennig! Wir taten so, als hätten wir bezahlt und gaben den verklemmten Spint als abgeschlossen aus. Später wurde er uns dann vom Personal geöffnet. Wieder mal 5 Dollar weniger ausgegeben - man tut, was man kann!Unseren Tag verbrachten wir hundemüde damit, einen Stadtsppaziergang zu machen. Wir liefen durch Soho, das ich mir alternativer vorgestellt hatte, durch Chinatown, das ich mir chinesischer vorgestellt hatte und durch little Italy, von dem ich eigentlich gar nichts erwartet hatte. Trotz all der Ernüchterung hatten wir einen coolen Tag, der davon gekrönt wurde, dass wir mit der Staten Island Ferry gefahren sind und einen super Blick auf die Skyline und die süße Freiheitsstatue erhaschen konnte. Leider zogen sich dann jedoch Wolken vor alles Interessante und sowohl Lady Liberty als auch New York wurden in graue Wolken gehüllt.Doch traurig waren wir trotzdem nicht, die Staten Island Ferry ist nämlich tadadadadadadadaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa KOSTENLOS! Mann was sind wir Sparfüchse!

Am Abend sind wir dann endlich zu unserem Retter in der Not gefahren. Der paarundvierzigjährige Doug hatte uns ein Zuahuse für unsre verbleibende Zeit in NYC zugesagt, auch wenn wir uns die Einzimmer-Wohnung mit 6 weiteren Couchsurferinnen plus Doug selbst teilen mussten. Als wir dort ankamen stellten wir fest, dass Doug ein ...nein DER übelste Personal Trainer ist. Hat seine Ein-Zimmer-Wohnung total schlau eingerichtet. Ist Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Esszimmer, Büro und GIM in einem. Perfekt!Als uns Doug dann jedem sein persönliches, kaltes Bier in die Hand drückte und uns mit aufs Dach nahm, waren wir total fasziniert von der unglaublichen Aussicht über die Dächer von New York. Wir schossen bescheuerte Bilder, tranken unser Bier und blödelten rum.In seinem Bett haben wir geschlafen wie Babys oder Steine oder Könige?... gut wars jedenfalls. Warum grade wir Spontan-Gäste das Bett bekommen haben, ist mir bis heute nicht klar gworden. Aber wen kümmerts? Nach ner Nacht in Westnyak bei irgendwelchen Raufbolden und einer Nacht die man wie obdachlos auf dem Boden verbracht hat, nimmt man was man kriegen kann.Am Tag darauf führte unser erster Gang direkt mal zur Laundry. Auf dem Weg holten wir uns unser Frühstück beim Bagel-Laden an der Ecke... anschließend hatten wir genug Zeit zum Chillen. Der Wäsche beim gewaschen werden und Rumpurtzeln im Trockner zuschaun macht Spaß! :)Den Tag verbrachten wir im Central Park, den wir einmal komplett durchquerten. Sind sogar an einigen Plätzen von berühmten Filmszenen vorbeimarschiert. Unter anderem haben wir den Ort entdeckt, an dem die entscheidende Szene von "Kevin allein in New York" spielt, bei der der kleine Held die Gauner zur Strecke bringt.Hatten eigentlich vor zu B&H zu laufen. Wem das kein Begriff ist, das ist der größte Fotoladen der Welt. Wo eine Polaroid-Kamera bekommen, wenn nicht dort, dachte ich mir....Ja Caja. Denkste. Hätteste Dich mal erkundigt, hätteste auch gewusst, dass der Laden von Rabbis geschmissen wird und dass du an nem jüdischen Feiertag versuchen wolltest, dort was zu kaufen.Ja. Wir standen dann nach nem dreistündigen Fußmarsch erschöpft vor verschlossenen Toren. Schweinerei. Zu allem Übel hatten wir Doug zugesagt, am Abend bei seinem Work Out im Central Park mit zu machen. Wir hatten zwar schon Fußschmerzen und Blasen vom vielen Laufen an diesem Tag, aber drauf verzichten wollten wir trotzdem nicht. Ja. Wollten wir nicht. Mussten wir aber nach nicht allzu langer Zeit, weil Doug einfach der Krasseste ist. Und die ganzen Businessfrauen erst, die bei seinem abendlichen Training öfter mit machen. Heidi Klum und Co. können da einpacken.Trotzdem war es ein cooler Abend. Schon allein die Stimmung, die abends im Park herrscht ist total prickelnd. Und als wir dann noch total unsportmäßig mit Doug Pizza und Eis essen

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waren, kriegten wir uns nicht mehr ein. Ein Tipp an jeden, der nach NYC geht: Probiere die Pizza dort! Hab nicht gewusst, dass die irgendwie anders ist, als andere Pizzen. Aber sie ist es.OOOhja, sie ist es.Ein weiterer Geheimtipp für New York-Touris: 16Handles!!! Wer mich bei facebook als Freund hat, weiß von welchem Eis die Rede ist.Und wer mich kennt weiß, dass dieses Eis das Größte sein muss, wenn ich mir tatsächlich ein "I Handled It" Shirt in pink(!) kaufe...An unsrem letzten Tag bereitete uns Doug die köstlichsten Pancakes der Welt zu. Banane, Himbeere, Blaubeere und Schokolade waren drin. Dazu wurde Ahornsirup und Nutella gereicht. Ein Gedicht sag ich euch!Mittags fuhren wir mit der Subway noch zu Ground Zero, dem Ort an dem mal die Zwilingstürme gestanden haben. Ich dachte, das würde so etwas werden, was man halt mal macht, was einem ein mulmiges Gefühl gibt und dann fährt man weiter. Dachte ich. Was dann kam, waren jedoch Augenblicke, die ich niemals erwartet hatte. Als wir ankamen, war ich schonmal davon beeindruckt, dass die Türme schon wieder eine beachtliche Höhe erreicht haben. Man denkt zwar nur, das ist ne Baustelle, wie jede andre, jedoch ist's was ganz andres, wenn man dort ist und sich umsieht. Wenn man sich vorstellt, wie solche gigantischen Bauwerke einfach einstürtzen und der einzige Gedanke der bleibt der ist, sich in Sicherheit bringen zu müssen...Ich hatte extremste Gänsehaut und eine Art Panik stieg in mir hoch. Als wir dann das kleine Gedenkmuseum betraten und all die Bilder und Dokumente sahen, kamen mir unerwartet die Tränen... ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass einen etwas so berühren würde, wenn man kein Amerikaner ist oder wenn man nicht dabei war oder so. Aber ich war echt überwältigt.

Am Nachmittag viel der Abschied von Doug nicht ganz leicht, wir waren zwar nur zwei Tage bei ihm, aber dieser coole New Yorker ist ein so netter Mensch, dass wir gerne etwas länger bei ihm geblieben wären.

5.Okt "Go Philly!"

Unsre Fahrt mit dem Mega-Bus nach Philadelphia war angenehm und hat nur zwei Stunden gedauert. In Philly angekommen haben wir dann erstmal recht lange gebraucht, bis wir mit der U-Bahn und zu Fuß, wie das eben immer so ist, zu unserem neuen Host Scott gefunden haben. Er hatte uns schon vorgewarnt, dass er lange arbeiten müsse, und dass wir daher einen seiner roommates fragen müssten, ob sie uns aufmachen.Wir standen dann ca. zwanzig Minuten vor verschlossener Tür und haben mit unsren tollen deutschen Telefonen alle seine Mitbewohner angeschrieben und angerufen, bis irgendwann Shane angerannt kam und uns reingelassen hat. In der Wohnung mussten wir feststellen, dass unser lieber Scott gewohnheitsgemäß sein Zimmer abgeschlossen hatte. Statt dem Schlaf den wir uns herbeigesehnt hatten, wurde also wieder mal eine Wartezeit eingeschoben. Kein Problem, waren ja nur ca. zwei Stunden.Die Wohnung kam uns direkt sehr groß vor, jedoch auch sehr dreckig. Und Shane und seine Freunde waren auch etwas eigenartig. Man hat immer mal ein paar Brocken Englisch aus ihrem Zimmer gehört... da waren Worte wie " niggas", "mother****er" und irgendetwas, was wie ""bitch" klang...Wir fühlten uns zunehmend unwohler. Wir waren hungrig und müde und genervt. Scott hatte uns versichert, er sei bis spätestens halb elf zurück, mittlerweile wars zehn vor zwölf und wir rochen so langsam, dass im Zimmer nebenan nicht nur geflucht, sondern auch gekifft wurde.Um halb eins kam dann die Erlösung. Der absolut verschwitzte Scott und der nicht minder verschwitzte Mike kamen mit ihren Rädern in die Wohnung gestürmt und entschuldigten sich tausend Mal, dass sie so spät kamen. Jaaa. Das war für uns mittlerweile schon gar kein

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Problem mehr. Die beiden sind nämlich so übertrieben gut aussehend und so süß, dass man ihnen rein gar nichts übel nehmen kann!An unsrem ersten richtigen Tag in Philadelphia trafen wir uns direkt mal mit Hannah. Sie macht in der Nähe von Philadelphia Au Pair :) Es war absolut cool, am "anderen Ende der Welt" jemanden von daheim zu treffen. Auch wenn wir den ganzen Nachmittag irgendwie mit unserer Lieblingsbeschäftigung, dem Essen verbrachten, war es echt sehr cool.Abends waren Melanie und ich noch auf ne house warming party von ner Couchsurfingbekanntschaft eingeladen, und auch die Jungs wollten was mit uns unternehmen. Da Scott wieder arbeiten musste und wir keine Lust hatten, wieder bis eins daheim zu sitzen und zu warten, entschieden wir uns dazu, zu Connies house-party zu gehen.Ach du grüne Neune, war ich beeindruckt, als ich besagtes "house" zum ersten Mal betrat! Eine vierstöckige Villa mit ganz viel Holz und in so nem richtig schönen alten Stil. Acht junge Leute wohnen dort, die meisten sind Studenten. Das nenne ich mal ne Luxus-WG!Die Leute waren auch alle super freundlich und total an uns interessiert. Die meisten waren zwar schon betrunken und high, als wir dort ankamen, aber das machte uns gar nichts. Immerhin muss man sich dann mit der Sprache nicht so anstrengen.Mit zunehmender Uhrzeit kamen immer mehr sms von Scott, und so entschieden wir uns kurz nach Mitternacht, nach "hause" zurück zu fahren. Haha. Denkste, dass das so einfach geht. Leider fährt die U-Bahn in Philadelphia zu komplett bescheuerten Zeiten. Freitags abends fuhr sie offensichtlich nur bis um zwölf. Pech gehabt. Aber: Wir hatten dann doch noch Glück im Unglück! Wir erwischten nen Bus, der die gleiche Strecke fährt, nur eben viel langsamer und mit Umsteigen und so. Das Ende vom Lied war, dass wir erst gegen eins in unsrer WG eintrafen.Und wie wir eintrafen. Als wir die Wohnungstür öffneten, kam uns erstmal ein Schwall wohl bekannten Rauches entgegen (irgendwie raucht fast jeder, den wir treffen Gras). Neben dem Rauch wurden wir von einer unheimlichen Lautstärke und... Mike(!) umgehauen. "Aaaah hey man, the german girls!!!" WUSCH!wir sahen uns wieder in kompletter Dunkelheit und umringt von tausenden von Leuten. Ja. Scott hätte uns davon erzählen können, dass daheim ne Megahouseparty geschmissen wird. Aber wie gesagt: dem kann man echt nichts übel nehmen!Zum zweiten Mal an diesem Abend waren alle um uns herum betrunken oder/und high. Auch kein Wunder ist, dass wir in der absoluten Dunkelheit keinen außer Mike erkennen konnten. Es waren nämlich ausschließlich Shanes Freunde anwesend, und der kommt aus nem Viertel, in dem fast nur Farbige wohnen. Lustig wars, denen mal bei ihrer Art "party" zu machen zuzusehen. Ich dachte immer, es sei ein Gerücht, dass besagte Partys viel heißer, viel tanzbarer und irgendwie more dirty sind. Doch Pustekuchen!Hatten erstmal ein Rudel Jungs am Hintern hängen, weswegen ich noch erleichterter war, als ich in der absoluten Schwärze - haha Wortwitz - endlich Scott ausfindig machen konnte! Mit ihm und seinem Freund Leo, der irgendwie älter und etwas eigenartig war, verbrachten wir dann noch den Rest des Abends. Aufregend wars!Samstag machten wir uns auf die Socken um die Stadt zu erobern. Naja. Es war kälter und regnerischer als wir dachten. Daher hatten wir nicht all zuviel Spaß dabei. Aber wir besorgten Utensilien zum Backen. Denn Scott hatte Sonntag seinen 21. Geburtstag, den er leider ohne uns in Atlantic-City feiern wollte. Mittags würde er jedoch heim kommen, da wollten wir natürlich nicht mit leeren Händen da stehen. Wir freuten uns schon drauf, am kommenden Morgen zu backen!Als wir daheim waren und grade unser Abendessen genossen (Kelloggs mit Milch aus Plastik-Kanistern!) kamen wieder mal Shanes Druffi-Freunde vorbei. Hätte ich nicht gedacht, dass ich zu meinen Kelloggs jemals Extacy angeboten bekommen würde, aber dem war tatsächlich so. Wir lehnten beide dankend ab und machten uns zu dem Thema unsre eigenen Gedanken.

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Was solls, wir würden uns nen schönen Abend machen...Wie aber alles so ist, chillten wir gegen halb zwölf pm grade megamäßig in Scotts Zimmer und ich war schon im Begriff, meinen Schlafi anzuziehen und mich bettfertig zu machen, als ein angetrunkener und grölender Scott reinplatzte!Er und seine Freunde hatten nicht mehr in den Bus gepasst. Die Bars schlossen grade alle und er wollte nun mit uns daheim reinfeiern. Hach wie süß!Hatten einen coolen Abend und einen schönen Sonntag. Verlängerten unseren Aufentahlt bei Scott sogar noch um eine Nacht. Das wiederum hatte nicht so tolle Gründe. Die Seite von Couchsurfing funktioniert in letzter Zeit nämlich nicht immer reibunglos, weswegen es uns noch nicht möglich war, einen Host für Chicago zu finden. Sonntagabend wurden wir jedoch noch fündig und buchten uns dann sogar noch unsren Greyhound nach Chicago. 115 US Dollar und 17 h. Das ist mal ein Wort!Der Abschied viel wieder einmal nicht leicht. Hatten wir doch so viel mit den Jungs erlebt, die beide (Mike und Scott) davon überzeugt sind, dass sie uns mal in Deutschland besuchen werden.Unser Fazit für Philadelphia? Eine super coole Stadt, die entspannt und interessant ist. Außerdem hat sie irgendeinen historischen Wert. Weiß nur noch was von ner Liberty Bell, die wir uns viel größer vorgestellt hatten. Ja. Wir sind Banausen. Aber Geschichte muss nicht immer sein. Bin mir eh nicht sicher, ob ich Philly so cool fand, weil die Stadt so toll war, oder weil unsre Bekanntschaften so gut waren. Das ist manchmal hart auseinander zu klamüsern!

10. Okt "sun is shining - the weather is sweet"

Chicago ist sooo ein Traum!Als wir hier nach unserer mega 17h-Bustour via Greyhound ankamen, fanden wir recht schnell zu Davids Wohnung. Als dieser uns öffnete, fanden wir uns in ner wunderschönen kleinen und spärlich eingerichteten Stadtwohnung wieder. Die wenigen Möbel sind schlicht und zweckmäßig, es roch etwas seltsam. David schien nett zu sein, war jedoch etwas wortkark. Er zeigte uns sofort unser EIGENES Zimmer und ließ uns dann allein. Wir richteten uns kurz ein und bestaunten unser EIGENES Futonbett. Dann machten wir uns auf den Weg, die Stadt unsicher zu machen. Das unglaublich gute Wetter machte uns gleich gute Laune und wir genossen unseren ersten Tag in vollen Zügen. Wir aßen zu Mittag beim Subway um die Ecke, gingen zu Fuß gefühlte 1000 Blocks zur Metro-Station und wurden dann umgehauen von der atemberaubenden Stadt. Chicago. Seuftz. Die schönste Stadt (neben Toronto), in der ich jemals war!Den Nachmittag wollten wir eigentlich im Millenniumpark verbingen. Diesen hatten wir jedoch um zwei bis drei Blocks verfehlt. Was super ist!!! So kamen wir nämlich zur Buckingham Fountain. Ein riesiger Springbrunnen, der auf nem schönen Platz gebaut wurde, welcher direkt am Lake Michigan liegt. Wir genossen die Sonne, die Aussicht und die gute Laune!Ein wunderbarer erster Tag. Zuhause angekommen bemerkten wir, dass David irgendwie nicht nur wortkarg, sondern auch alles in allem etwas-ziemlich-arg zurückhaltend ist. Komisch für nen Couchsurfer. Wir versuchten ein paar mal Gespräche anzufangen, doch das war uns irgendwann zu anstrengend. So freuten wir uns auf unser Bett und packten noch ein Päckchen mit Sachen, die wir nicht hätten mitnehmen müssen. Unglaublich wie viel Zeug in so ein Päckchen passt. Aber ja. Alles Platz im Rucksack, den man für neue Sachen frei hat.Am darauffolgenden Tag schliefen wir aus und mussten beim Aufwachen feststellen, dass es zwar toll ist sein eigenes Bett zu haben - dass einem das jedoch nichts bringt, wenn das Bett so unbequem ist, dass man in Philly auf dem Boden besser geschlafen hat!Nunja. Subway brachte unsre Laune dann wieder auf Vordermann. Mit Rückenschmerzen und

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nem schweren Päckchen im Arm, machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zu FedEx. Ja. Denkste, dass de einfach zu FedEx gehst und dein Päckchen da abschickst. Wussten wir ja nicht, dass die nur Sonderpost und Eilpost und sowas verschicken. Unser Päckcehn war außerdem so schwer, dass der nette FedEx-Mensch uns dafür 175 $ abknöpfen wollte. Jaja. 175 $. Also wieder los. Päckchen schnappen und ab zum american postal office. Wie das so ist bei der Post ( das ist hier nicht anders, als in Deutschland), mussten wir... na? weißtes schon? Klar. Schlangestehen. Ewig. Als wir es endlich geschafft hatten, unser Päckchen loszuschicken, waren wir super erleichtert und machten uns wieder mal auf den Weg nach downtown. Hier angekommen war es allerdings schon ca. 4 Uhr. Wir entschieden uns kurzer Hand shoppen zu gehen. Das muss auch mal sein!Nunja. Tag drei in Chicago startete mit Subway ( :) ) und endete mit chillen im wunderschönen Millennium Park. Außerdem saßen wir am Yacht-Hafen. Dort konnten wir prima dabei zuschaun, wie drei kiffende Weiber zu zwei eklig-schmierigen Yachtbesitzern ins Boot stiegen und abzischten. Das nenne ich mal Spontanität. Am Abend kochten wir für David unsre legendären Fertignudeln - Anderes/Besseres gibts hier im Supermarkt irgendwie net in unsrer Preisklasse. Und wieder ein Mal wurde uns klar wie komisch David ist. Nachdem er desinteressiert mitgegessen hatte, ging er, ohne sich zu verabschieden.An Tag vier war wieder der Millennium Park angesagt und wieder waren wir in der Innenstadt am chillen. Hier muss man gar nichts Bestimmtes machen. Ma kann einfach durch die Innensadt schlendern, hier und da mal in einen der süßen Läden schauen und sich an Kleinigkeiten erfreuen. Man sieht bei nem einfachen Stadtspaziergang super viel Kunst, Kultur und besondere Architektur. Das ist echt cool. Die Hochbahn ist auch eins der Highlights hier. Die rattert immer ca. 10 Meter über Downtown entlang und bildet den so genannten Loop, in dem sich das Großstadtgetummel abspielt. Ich mags hier sooo!Und was ich noch mag ist, dass wir am Abend umgezogen sind. Vom komischen, unsicheren, zittrigen, komischen David zum obercoolen Gregory.Als wir bei ihm ankamen begrüßte er uns herzlich und stellte uns direkt seinen besten Freund Andy vor. Wir lernten uns bei nem gediegenen Tischfußball-match kennen. Tischfußball heißt hier übrigens "Fußball"! Absolute cool! Wir haben aber kein einfaches Tischfußball gespielt. Nein. Wir haben ein Trinkspiel drauß gemacht. Jeder muss bei jedem Tor trinken. Lustig :)Der Abend verlief feuchtfröhlich und wird mir hoffentlich lange in Erinnerung bleiben!Nach laaaaaaaaaaaangem Ausschlafen gings für uns mal in nen anderen Teil der Stadt. Am Water Tower Place gabs viel zu sehen, eigentlich wollten wir gern auf den Hangkock-Tower. Wir entschieden uns jedoch kurzer Hand um, da wir wieder mal hätten schlangestehen müssen. Igitt!Die darauffolgenden Tage verbrachten wir dann in dieser Gegend der Stadt. Wir verliefen uns einmal recht extrem, weil wir einfach komplett orientierungslos 20 Minuten in die falsche Richtung gelaufen sind und dann dachten, wir hätten die falsche Metro-Station gewählt...hmmm...daraus lernt man!Was cool war: wir verbrachten auch einen Abend an einem der zahlreichen Strände von Chicago.Heute waren wir im Linkoln Park und haben mittags mit Gregory Kaffee getrunken. Außerdem haben wir versucht, endlich ins Museum of science and industry zu gehen. Wie wir so sind, waren wir aber erst um 15:15 Uhr dort. Das Museum ist riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiesig und schließt um 16:00 Uhr. Wir werden versuchen, morgen dort hin zu gehen. Wir MÜSSEN endlich mal früh aufstehen. denn dieses Museum soll ein absoluter Hammer sein. Ja wir müssen dort morgen hin, denn morgen ist unser Abflugtag! Ein Jammer. Ich werd mich nur hart vom wunderschönen Chicago trennen können, das ich so liebe.Doch den morgigen Tag werden wir nochmal richtig genießen und dann wartet auch schon Seattle auf uns. Ich freu mich schon sehr drauf und hoffe, es wird dort so cool, dass ich keinen größeren Trennungsschmerz wegen Chicago haben werde.

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12. Okt "Grunge is like... you wanna look like you're homeless"

Unser letzter Tag in Chicago war nochmal ein voller Erfolg. Wir sind morgens für unsere Verhältnisse sehr früh aufgestanden. Um sieben in der Früh klingelte also unser Handywecker. Nachdem wir uns klar gemacht und unsre Cornflakes gegessen hatten, gings auch schon los. Wir wollten unbedingt noch dieses bescheuerte Museum sehen, bevor wir Chicago verlassen. Mit Bahn und Bus gings dann wieder mal fast ne Stunde bis in den Süden von Chicago, wo wir diesmal - welch ein Wunder - innerhalb der Öffnungszeiten zum Museum gelangten. Drinnen angekommen waren wir sofort total fasziniert!Was wir zuerst sahen, war ein nachgestellter Tornado. Er war ca. 10-15 Meter hoch und sah irrsinnig mächtig aus. Grade als wir näher traten, kam ne Frau im grünen Kittel angestiefelt, die ihre kleine "Show" starten wollte. Wir waren mit dabei und durften uns auch mal in den Tornado stellen. Außer uns standen fast nur kleine Kinder drin. Aber uns hat der luftige Riese trotzdem total in seinen Bann gezogen. WIe bei so ziemlich jeder Attraktion des Museums konnte man auch hier selbst was damit machen. Man konnte nämlich die Windstärke mit kleinen Hebeln regulieren. Macht schon Spaß ein bisschen Gott zu spielen!Neben dem Tornado gabs auch ein Becken, in dem Tsunamiwellen simuliert wurden. Auch hier durfte man selbst Hand anlegen und die Wellen auslösen. Im oberen Stockwerk wurde es eher biologisch. Im "YOU!" ging es um den menschlichen Körper. Wir haben in nem Monitor gesehen, wie wir wohl mit 72 aussehen werden, auch wenn wir glauben oder hoffen, dass das nicht der Ernstfall ist! An einem riesigen Herzen, das in die Wand eingebaut ist, konnte man auch herum experimentieren. Dieses in etwa 3 Meter große Herz schlägt nämlich. Wenn man sich an einer bestimmten Stange festhält, wird einem der Puls gemessen und das Herz beginnt in deinem eigenen Herzrhytmus zu schlagen. Super aufregend!Uns hat das Museum jedenfalls richtig begeistert und wir können es nur empfehlen. Jedoch sind wir uns einig, dass wir es noch spannender gefunden hätten, wenn wir besseres Englisch sprechen würden. Die Erklärungen der Museumsangestellten in ihren süßen Kittelchen waren nämlich manchmal echt nicht leicht zu kapieren. Aber dieses Museum hat halt nicht nur mit Inhalt, sonder auch mit Erlebnissen zu tun und daher ist's trotzdem echt gut gewesen!

Gestern Abend sind wir dann noch nach Seattle geflogen. Hier angekommen sind wir direkt in unsre neue Wohnung eingezogen. Zach und Robin sind zwei alternative Studenten, die in ner Ein-Zimmer-Wohnung nahe dem Campus wohnen. Sie mögen Disney, Asien und machen viel Musik, was man auf jeden Fall auch merkt, wenn man in ihre kleine Wohnung kommt. Robin macht gute Brownies und Zach kann tollen Kaffee bereiten. :)Die beiden sind sehr nett, wenn sie auch zum in Seattle heimischen Grunge passen, das wir uns erst noch einmal erklären lassen mussten. Zach erzählte uns, dass Grunge die Musikart ist, die von Nirvana und Pearl Jam bekannt gemacht wurde, die beide hier aus Seattle kommen. Er beschrieb die Szene dann so, dass man auf jeden fall versucht, so auszusehen, als sei man irgendwie obdachlos. :DHeute waren wir auf dem Pike Place Market, wo man ne riesen Auswahl an frischem Obst, Gemüse, Blumen und Fisch bewundern kann. Außerdem gibts unheimlich viele kleine Lädchen mit altem Krams. Haben einen Laden gefunden, wo's benutzte Bücher gibt. Einen Laden mit alten Platten für je einen Dollar und Kassetten und Videos :) herrlich alt das ganze Gedöns!Wir waren afrikanisch Essen...mit den Händen! Das war ober cool und richtig lecker. Zum Abschluss eines schönen Tages waren wir noch im ersten Starbucks der Welt. Starbucks kommt nämlich genau wie Nirvana und Microsoft auch aus Seattle. Der Kaffee mit Pumkinsirup war leider auch echt nötig. Im Gegesatz zu Chicago ists hier nämlich eher

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herbstlich kalt, wie bei euch in Deutschland.Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen, übermorgen gehts schon gen Norden, wo wir die lieben Schneiders, Freunde der Familie Stübenrath, besuchen werden! Juhu :)

17.Okt "BC - Sunshine Coast"

Seattle war alles in allem sehr nett und cool, auch wenn ich mir tatsächlich mehr davon erhofft hätte. Insgesamt waren wir ca. drei Tage dort und haben, glaube ich alles gesehen, was man sich hätte anschaun müssen. Wir waren am Pike Place Market, haben coolen Skaterboys bei ihren absolut abgefahren guten Tricks im Seattle Center zugeschaut, waren shoppen und im Kino.In der Kälte sind wir am zweiten Tag in Seattle fast umgekommen. Daher mussten wir uns dick eingepackt auch noch mit Starbucks-Kaffee versorgen. Abends kuschelten wir uns dann ins Kino, vor dem wir im Vorfeld eher etwas Angst hatten. Würden wir alles verstehen, oder würden wir unser Geld zum Fenster rausgeschmissen haben?Doch der Film "50/50" ist jetzt nicht nur einer meiner Lieblingsfilme, ich hab ihn auch noch komplett verstanden. Sollte dieser Film in deutsche Kinos kommen, empfehle ich euch allen da rein zu gehen! Echt einer der besten Filme, die ich kenne! Jedoch fanden wir's dann auch ganz gut, von unseren Seattle-Hosts auszuziehen. Die wurden nämlich zunehmend eigenartiger. Unsere Zugfahrt nach Vancouver hatten wir im Internet gebucht und sollten uns dann das Ticket für den Amtrack am Bahnhofsschalter abholen. Gesagt - getan. Nur war da kein Zugticket. Wir gaben der netten Dame am Schalter unser ausgedrucktes Zettelwirrwar und sie erklärte uns dann freundlich, zu unserem BUS ginge es da vorne rechts und sie wünsche uns ne gute Fahrt. Moment mal. BUS?Ja wir waren natürlich davon ausgegangen "Amtrack" sei ein Unternehmen, welches nur Zugtickts vertickt. Falsch gedacht. Mit dem Bus gings dann also nach Vancouver und von dort aus mit Taxi, Bus und Fähre an die Sunshine Coast von Kanadas wundervollem British Columbia.Wie platt wir beide erstmal waren von der beißenden Kälte auf der Fähre (es war dermaßen windig!) und von der unglaublichen Schönheit der Landschaft hier. Das Wasser ist glasklar, die Berge sind üppig bewaldet und die Bärenkacke vor'm Haus sieht auch ziemlich echt aus.Es ist total schön, mal wieder bei Freunden unter zu kommen, die man schon sein Leben lang kennt. Bei Schneiders fühlen wir uns so richtig pudelwohl und können uns mal etwas erholen. Das Essen ist der Hammer und der Alkohol fließt in Strömen. Wenn das so weiter geht, beenden wir das Projekt "Weltreise" an dieser Stelle und nisten uns einfach hier ein!Schneiders zeigen uns hier auch jeden Tag neue Ecken, die wir noch nicht kennen. Riesige Seen, in denen sich die Berge und die kleinen Inselchen spiegeln, gibts hier zu Hauf. Und Claus stellt sich als wahrer Koch heraus!Mein neues Hobby ist das Joggen, was richtig cool ist und sogar Spaß macht, weil man dadurch nochmal mehr von der atemberaubenden Landschaft sieht. In den kommenden Tagen müssen wir beide mal endlich planen, wie wir die Westküste runter kommen wollen und was genau wir dort alles genauer sehen wollen. Dann heißt es leider auch schon bald wieder Abschied nehmen von dem wundertollen B.C. und den super liebenswerten Schneiders, die ich garantiert vermissen werde. Tut gut, sich mal wieder irgendwie ein bisschen heimisch zu fühlen

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18.Okt "Wir gehen jetzt auf Löwenjagd und haben keine Angst!"

Heute war ein wundervoller Tag! Wir sind sehr früh aufgestanden, um uns auf den Weg in die Berge zu machen. Gemeinsam mit Aui und Claus gings nach "Dakota Ridge". Es war schon ein kleines Abenteuer bei Sonnenaufgang durch den dichten Wald auf den Berg zu fahren. Wir hatten gehofft, Bären oder Elche oder andre große Tiere zu sehen. Auf unsrer kleinen Safari kam dann auch irgendwann der Moment, an dem ein kleines, schwarzes Fellknäuel links im Gebüsch verschwand. Obs nun jedoch ein Bär war ist nicht ganz klar. Auf einer Lichtung haben wir dann angehalten - mit einer unglaublich faszinierenden Aussicht. Wir konnten runter sehen auf die Küste des Pazifik, mit den vielen kleinen Inselchen und Fjoren. Am Horizont konnten wir Vancouver Island sehen, und zwischen all dem hingen unter uns ein paar flauschige Wölkchen, die von der aufgehenden Sonne angestrahlt wurden.Zu dieser wundervollen Aussicht gabs dann noch auf Baumstümpfen sitzend Kaffee aus ner Thermoskanne.Zuhaus angekommen gabs üppiges Frühstück und kurz darauf gings für Melli und mich auch schon auf zum nächsten Abenteuer. Gemeinsam wanderten wir durch den tiefen tiefen Wald am Chapman Creek. Wir stapften über Stock und Stein, an ner Schlucht entlang, durch die ein Creek (Fluss) fließt. Der Chapman Creek eben. Wir hofften darauf, endlich ein paar große, seltene Tiere zu sehen. Ausgerüstet mit Claus' Pfefferspray, blieben wir anfänglich bei jedem Knacken wie angewurzelt stehen. Immerhin hatten Claus und Aurora uns total gewarnt. Pfefferspray sei die einzige effektive Waffe...Uns war ein bisschen mulmig zu Mute und bis wir den ersten Fußgänger trafen, waren wir tatsächlich nicht sicher, ob wir um jeden Preis ein Raubtier sehen wollten. Immerhin waren wir mitten im Wald, wo uns keiner zur Hilfe....und so weiter. Der Spatziergänger tat uns total Leid. Er erzählte uns nämlich, er sei auf der Suche nach seinem kleinen Hund... Claus erzählte uns im Nachhinein, dass kleine Hunde gerne mal von den Kojoten oder anderen, hier heimischen Tieren verspeist werden... poor Charlie!All in all hatten wir einen wunderbaren Tag. Grade gabs zur Krönung noch super leckres Abendessen - was will man mehr?Die Landschaft hier ist wohl das schönste Stück Land, das ich je gesehen habe. Auch wenn Claus nicht will, dass ich das schreibe: "Bitte net! Net noch mehr Touristen hier!"Bald gibts mehr von uns. Jetzt muss ich jedoch erstmal los. Claus' Schlittenhunde wollen gefüttert werden. Haha

25.Okt "Vom Berge besteigen und Trinkspiele spielen"

Es ist unglaublich. Ich hatte grade schon den ganzen Eintrag komplett fertig. Da sagt mir doch die homepage glatt, dass es ihr leid tut, aber dass sie irgendwas neu gemacht hat und daher Komplikationen aufgetreten sind. Bitte was??? Nunja. Jedenfalls tut's mir leid, falls der Eintrag heute dann etwas gereizt ist. Muss mir schließlich alles nochmal durch die Finger gehen lassen.Wir sind im Moment in Victoria, welche die Hauptstadt von Vancouver Island ist. Zum Glück haben uns Schneiders und meine Eltern gesagt, wir sollen umbedingt hier her. Ist nämlich richtig cool hier! Claus und Aurora kennen hier sogar jemanden. Jef ist der Sohn von ner Freundin von Schneiders. Bei ihm und seinen Mitbewohnen sind wir jetzt seit Samstag. Wie der Zufall es will sind wir mal wieder in einer eins A Jungs WG gelandet. Alle sind super nett und cool und zeigen uns auch viel. Die Wohnung ist der Hammer. Sehr schön und total sauber, was auf jeden Fall was Besonderes ist, wie wir finden. Ich sage nur so viel: wir trauen

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uns seit langer Zeit (die Zeit bei Schneiders zählt hier natürlich nicht mit dazu!) endlich mal wieder, die Klobrille zu berühren!

An unsrem ersten Abend hier hatten die Jungs den Plan, mit uns feiern zu gehen. Dazu sollte es jedoch nicht kommen. Wir haben Trinkspiele gespielt und nen Riesenspaß gehabt. Doch als der Alkohol leer und ich komplett voll war, war es auch schon ein Uhr nachts und wir entschieden, nicht mehr weg zu gehen. Am Tag danach fuhren wir alle in die Stadt und Curt kutschierte uns in seinem Auto durch die Gegend. Sie zeigten uns ein paar besondere Plätze und liefen mit uns durch Chinatown. Das wievielte Chinatown, das wir sehen wird das wohl sein?Nachdem wir gemeinsam in nem vietnamesischen Restaurant zu Mittag gespeist hatten, machte sich mein Kater vom Vorabend langsam auf die Socken.Die Tatsache, dass wir nach der Stärkung zusammen einen Berg bestiegen half meiner Genesung nochmal so richtig, und als wir endlich nach einem super anstrengendem Marsch oben auf dem Berg mit einer wundervollen Aussicht belohnt wurden, war ich schon wie neu geboren. Wir konnten über weite Teile der Insel und die Küste schaun und bei strahlendem Sonnenschein den Moment genießen.Nach nem ausgiebigen DVD Abend war es dann auch irgendwann Zeit fürs Bettchen.Montag machten Melli und ich uns zu zweit auf den Weg in die Stadt. Zu Fuß erkundeten wir den Hafen, die Innenstadt und ein paar coole Plätze in Chinatown und Downtown. Die Stadt gefällt mir echt gut! Keine Wolkenkratzer und dazu laufen hier noch total viele Studenten rum. Richtig klasse! Abends sind wir dann zusammen mit Chris auf ne 90er Party gegangen. Der Hammer! Die Party war so richtig gut und wir haben uns alle echt bestens miteinander verstanden. Wir hatten einen richtig tollen Abend. Auch wenn wir heute morgen wieder mal mit nem mördermäßigen Kater aufgewacht sind. Nachmittags haben wir dann ein echtes Abenteuer erlebt. Wir haben ne Whale Watching Tour ( Danke Mama und Papa! Ich glaub das ist eins der coolsten Geschenke, die ihr mir je gemacht habt!) gemacht, die richtig richtig super war! Wir haben sooo viele Wale gesehen und waren wirklich fasziniert. Auch wenn es nicht die beste Idee ist, mit Kater auf ein schaukelndes kleines Boot zu gehen und dort 3 Stunden zu verbringen muss ich sagen, dass diese drei Stunden es auf jeden Fall unter die Top 10 der tollsten Erlebnisse dieser Reise schaffen!Wir wollten zwar nur 2-3 Tage hier bleiben, jedoch schmeißen die Jungs Freitag ne Halloween Hausparty und haben uns schon gesagt, dass wir auf jeden Fall eingeladen sind, bis zum Wochenende zu bleiben wenn wir möchten.Was das coolste an der WG ist? ...Sie haben ne total abgefahrene Katze, die mich an unsre süßen beiden Raubkätzchen daheim erinnert!

29.Okt "Happy Halloween!"

Heute geht's tatsächlich los. Wir starten unseren Weg gen LA. Der Abschied von den Jungs wird definitiv schwer fallen, immerhin hatten wir ne total gute Zeit hier in Victoria mit ihnen. Gestern war hier noch die Mega-Halloween-Hausparty wo wir total viele coole Leute kennen gelernt haben. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, noch länger als geplant hier zu bleiben, wir hatten einen echt tollen Abend! Melanie als Fee und ich als Zombie :)Es ist hier auch komplett anders als in Deutschland. Wenn man sagt "Motto-Party", dann ist auch echt jeder verkleidet! Macht wirklich Spaß, mit den Jungs hier zu feiern. Wir haben sie sehr ins Herz geschlossen. Heute Morgen hatte ich das Glück, keinen Kater zu haben. Dafür hab ich jetzt Halsweh, weil wir gestern im strömenden Regen zum Museum gelaufen sind, das wir uns gemeinsam angeguckt haben. Als wir im Royal BC Museum ankamen, waren wir

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nass bis auf die Knochen. Der Abend hat mir dann wohl den Rest gegeben. Das Museum war übrigens sehr cool. Wir werden noch zu Kultur-Kennern, wenn wir so weiter machen.Heute nehmen wir dann ne Fähre nach Port Angeles und werden dort drei Tage oder so in nem Hostel pennen müssen, weil's da nur eine Couchsurferin gibt, die Platz für zwei hat und die meldet sich nicht. Ein Jammer.Unser Plan ist es, dann von Port Angeles aus immer in den Olympic National Park zu fahren (ist ca. ne Autostunde weit weg) und dort die Landschaft zu genießen und ein bisschen "Abenteuer" zu machen.Wie's danach weiter geht weiß keiner so genau, ich freue mich auf jeden Fall drauf und denke ich werde in nächster Zeit wenig Internet haben, daher wundert euch nicht, wenn so schnell keine Beiträge mehr kommen.

2.Nov “you can sleep when you‘re dead“

Der Abschied von den Jungs war auf jeden Fall echt hart. Mit der Fähre ging‘s von Victoria nach Port Angeles, was gestandenen Twillight-fans ein Begriff sein dürfte ;)In Port Angeles angekommen, welches übrigens im Norden Washingtons liegt, hieß es erst mal ein – nein DAS einzige Hostel der Stadt finden. Als wir eine der Officers fragten, die auch bei unsrer USA-Einreise dabei war “Can you explain how to get to the hostel?“ sagte sie doch glatt, sie habe jetzt eh Feierabend und könne uns dort hin fahren. Das sei das Einfachste!Wir fuhren also mit der Beamtin durch die verschlafene Stadt – die Sonne war grade am untergehen und tauchte die umliegende Landschaft in ein wundervolles Licht. Die Berge um Port Angeles sind die Ausläufer des Olympic National Parks und sind total dicht bewaldet, und mit dem ganzen Nebel und den Wolken sahen sie irgendwie mystisch aus.Jane erklärte uns bei der Autofahrt einiges über die Stadt und wie wir uns am besten organisieren. Das Hostel war super süß, klein und sah nicht nur von außen total schnuckelig aus (rot gestrichen, wilder Vorgarten mit ´nem hopfenbewachsenen Torbogen am Gartenzaun).Am kommenden Morgen wollten wir eigentlich in den National Park zum Wandern gehen. Das Ding ist nur, dass meine Halsschmerzen von der Halloween-Party zu ´ner Erkältung herangewachsen waren. Außerdem fahren keine public transports – hätte man auch vorher mal wissen können! Wir wären ja sogar zum Park getrampt. Leider ist aber die Straße zum Hurricane Ridge Eingang ein Dead End. Demnach hatten wirklich tierische Angst, dass wir zwar zum Park, jedoch nicht mehr zurück in die Stadt kommen würden.Frustriert entscheiden wir uns, eine Mini-Wanderung im Wald um Port Angeles zu machen und am nächsten Tag abzureisen. Wir waren schließlich nur wegen des Parks nach Port Angeles gegangen. Generell hatten wir an diesem Sonntagabend ein tierisches Tief: das Tolle an der Westküste der USA sollen die vielen großen National Parks sein. Das war einer der Gründe, weswegen wir die West Küste hinunterreisen wollten. Nun mussten wir jedoch leider feststellen, dass man zu den meisten Parks als Fußgänger kaum Zugang hat, da die öffentlichen Verkehrsmittel dort überall sehr schlecht sind. Total entnervt surften wir im Hostel ewig im Internet, um irgendwie unseren Trip weiter zu planen. Mit immer schlechter werdender Laune entschieden wir uns für unseren wunderbaren Plan-B. Nach einem Aufbau-Skype-Gespräch mit Mama, fanden wir diesen Plan dann auch tatsächlich so richtig gut!

Montag machten wir uns auf nach Seattle, wo wir noch eine Nacht in ´nem coolen Hostel verbrachten, da Dienstag früh unser Zug gen Süden ging. Durch die verwunschenen, waldigen

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Hügel von Washington fuhren wir zuerst. Das Wetter war düster, der Nebel stieg von der Küste auf und packte die Gipfel der Berge in flauschige Wolken. Weiter ging es gegen Nachmittag durch Oregon. Ein krasser Kontrast! Hier fuhren wir durch plattes Land, zu dem mir nur Landwirtschaft, bunte Bäume, weite Felder und seichte Hügel in der Ferne einfallen. Über Oregon sah der Himmel jedoch weitaus freundlicher aus, als über Washington. Strahlendes Blau und knalliger Sonnenschein bescherten uns schöne Momente im Waggon mit den Panoramafenstern. Als es dunkel wurde, fuhren wir langsam in Richtung Kalifornien. Davon bekamen wir jedoch nichtmehr viel mit. Morgens gegen 8 baute ich eine Durchsage des Schaffners grade in meinen Traum ein, als es in meinem hellen Köpfchen plötzlich klingelte: „Martinez…Martinez…MARTINEZ!!!“ In 10 Minuten würden wir an unserer vorersten Endstation ankommen. Plötzlich waren wir hellwach und packten super schnell all unser Hab und Gut zusammen und rannten runter und raus. Puh! Glück gehabt… In Martinez ging‘s nach einem richtig geilen Frühstück in ´nem kleinen Kaffee weiter mit ´nem Bus. Endgültige Amtrak-Endstation für uns war dann Willits. Nun begann unser kleines Abenteuer. Der wunderbare Plan-B ist nämlich, dass wir bis LA trampen. An der Westküste entlang. Auf dem High Way 1! Trampen hat in New York immerhin so schön geklappt… außerdem ist das sicher, da sind wir uns einig, eine Art zu reisen, bei der man noch mit am meisten von der Landschaft mitbekommt. Außerdem ist‘s nach den langen Aufenthalten bei Schneiders und den Jungs mal wieder ein Abenteuer. Von Willits machten wir also unseren Anfang und trampten nach Fort Bragg (Isi, dir sollte das noch ein Begriff sein…ich sage nur Englisch Vortrag!). Wir haben ein so verdammtes Glück! Nach ca. 15 Minuten kam ein junger Mann rechts ran, der coole Musik an und einen Kindersitz auf der Rückbank hatte. Er wollte selbst auch nach Fort Bragg, also nichts wie eingestiegen und los geht’s. Ryan ließ uns dann in Fort Bragg an ner sehr günstigen Unterkunft raus, wie er uns sagte…schließlich wollen wir sparen. Wir merkten erst nach und nach, dass wir in ´ner Art Obdachlosenheim gelandet waren. Aber es war auf jeden Fall cool. Leider hatten sie keine Zimmer mehr für diese Nacht frei. Aber das Abendessen durften wir auf jeden Fall umsonst haben und alle waren tierisch nett zu uns und interessierten sich megamäßig für uns. Nun sind wir in ´nem kleinen Motel gelandet, das auch sehr günstig ist. Morgen wird dann mal ne längere Strecke in Angriff genommen!

6.Nov "If you're going to San Francisco..."

Von Fort Bragg sind wir zuerst nach Mendecino (ja, das Mendecino aus dem Lied, das ich nicht kenne) getrampt. Mit ner Oma, ihrem Sohn und nem alten Bekannten aus dem Obdachlosenheim von Fort Bragg. Mendecino ist ein wunderschöner Ort. Sehr klein, schnuckelig, bunt, warm und, was das coolste ist: an der Küste! Wir hatten dort ein paar wunderschöne Momente am Strand und an den Steilklippen. Mehr als einen Mittag wollten wir dort jedoch nicht verweilen, immerhin hatten wir das Ziel "Bodega Bay", wo wir gerne surfen wollten. Außerdem ist Mendecino winzig!

Von dort sind wir dann mit einem jungen Paärchen mit Baby mitgenommen worden. An ner Tankstelle bogen sie ab und ließen uns aussteigen. Schon das erste Auto, das kam, beinhaltete einen schwulen Opi, der uns ein seeeehr langes Stück mitnehmen konnte. Er fuhr jedoch nicht den HWY 1, sondern die 101. Das war in so fern cool, als dass wir dadurch in den Red Woods waren, die es fast nur hier an der Küste von Kalifornien gibt. Unser lieber Scott erzählte uns auf unserem Weg alles über die kalifornische Geschichte und über die Red Woods. Über San Francisco und über sich selbst. Wir stiegen sogar mal in den Red Woods

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aus, um die Bäume mal so richtig von Nahem zu sehen. Wir haben die Rinde angefasst und dran gerochen und uuuh... Red Woods sind toll!Scott ließ uns dann kurz vor Sonnenuntergang an ner Kreuzung nach Bodega Bay raus. Hier standen wir und froren, bis es dunkel wurde. Uns wollte doch tatsächlich keiner mitnehmen. Vielleicht sahen wir mit unseren Kapuzen und den dicken Pullis nicht mehr aus wie nette Mädels, sondern wie böse Buben. Nunja. Irgendwann kam eine Frau auf uns zu, die uns sagte, es sei ihr nicht recht, dass wir das machen, sie suche uns nun ne Taxinummer raus, damit wir dahin kämen wohin wir wollten. Die Unterhaltung mit der Frau bekam auch ein recht besorgt dreinschauender Mann mit, der uns dann sagte, der Taxiweg bis Bodega Bay koste uns mit dem Taxi sicher sehr viel. Als er bemerkte, dass wir eigentlich nicht bereit waren, so viel Geld auszugeben, rief er doch glatt selbst beim Taxiunternehmen an und drückte mir beim Gehen 100 Dollar in die Hand. Wir konnten grade noch danke sagen, da war er schon weg. Sowas krasses!!! Ein fremder Mann hat uns einfach so 100 Dollar geschenkt. Ich fasse es nicht. Und wir hättens garantiert nicht angenommen, wenn er sich nicht sofort verzogen hätte. Vorher hatte er uns erzählt, er halte die Situation nicht aus...ich sähe genau so aus wie seine Tochter.Wow!Mit dem Taxi gings also nach Bodega Bay und die Taxifahrerin ließ uns auf unseren Wunsch hin bei der billigsten Schlafgelegenheit des Ortes raus. Ja. Billig heißt in Bodega Bay eben 170 Dollar pro Nacht und Zimmer. Und da sind die kalifornischen Taxes noch nicht dabei! Dummer Mist. Aber es gab nun nichts billigeres dort und es war schon dunkel, also mussten wir dieses doof-teure Zimmer einfach nehmen. Wir bekamens dann 20 Dollar billiger und hatten eine Stunde lang den heißen Whirlpool draußen im Wellnessbereich ganz für uns allein. Das Bett war der Knaller und die Dusche war top. Das Frühstück war so großartig, dass wir gleich die zwei vollen Stunden, die das Buffet geöffnet hatte, am essen waren!Es war also mal wieder ganz gut, in einem teureren Hotel zu sein, man konnte sich mal etwas entspannen und die Nacht richtig genießen. Dumm nur, dass das Bett sooo gemütlich war, dass ich die Skype-Verabredung mit Luisa und Marie verschlafen hab. Sorry Mädels!Da es am nächsten Tag regnete und das mit dem Surfen alles zu kompliziert geworden wäre, entschieden wir uns zur Weiterfahrt bis San Francisco. Wir wurden mitgenommen von 'nem jungen Mann, dessen Vater der drittschnellste Schaf-Scherer der Welt ist. Dann von 'nem Vater, der zum Footballspiel seines Sohnes wollte. Danach nahmen uns ein Vater (die beeindruckendsten Augen, die ich je gesehen hab!) und sein kleiner Sohn (die schönsten Wimpern die ich je gesehen hab) mit. Die letzten paar Meilen nach San Francisco legten wir im Auto einer echten Tussi zurück. Sie ließ sich grade von ihrem Freund zum Flughafen fahren. Geschäftstermine...Sie hielten für uns sogar extra an einem Aussichtspunkt, von dem man die Golden Gate perfekt sieht. Außerdem suchten sie uns ein perfektes Hostel (mit dem I-Phone) raus. Die coolste und netteste Tussi, die ich bisher kennenlernen durfte. Sie ließen uns in der Unionstreet, ca. 20 Blocks von Downtown raus, von wo aus wir bis zum Hostel liefen. Wäre an sich kein Problem gewesen zu laufen, wenn San Francisco nicht San Francisco wäre, und wir nicht dementsprechend viele Berge erklimmen und wieder hinabsteigen hätten müssen. Und das noch mit den dicken Backpacks! Wir kamen gegen Abend komplett durchnässt von Regen uns Schweiß im Hostel an, wo wir noch mit ner netten Runde lustige Spiele spielten. Das Hostel ist echt süß, die Leute sind super nett! Das einzig bescheuerte ist, dass die Zimmer gemischt sind, keine Türen haben und alles so hellhörig ist, dass man die Leute drei Räume weiter nachts pupsen hört. Auf ca. 20 Leute kommen ein Klo und zwei Duschen. Heute Nacht wurde ich von Wanzen zerbissen. Ich mag das Hostel trotzdem tierisch!

Heute haben wir zu zweit die Stadt erkundnet, in die wir uns beide etwas verknallt haben. Super schön hier! Heute Abend, als wir heim kamen und ich das Bett (wegen der Wanzen) gewechselt habe, haben wir mit Miriam geredet, die aus Holland kommt, deutsch spricht und

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hier im Hostel arbeitet. Sie ist 20, auf unserer Wellenlänge, und wir verstehen uns super. Sie und Frank (gesprochen "Fränk") hatten den Plan, morgen eine Tour nach LA zu machen und wir bemerkten, dass sie die gleiche Route fahren wollen, die wir unbedingt fahren wollten. Jedoch wäre es für uns sehr schwer gewesen, da kaum jemand die 1 fährt, da man auf dieser Straße sehr viel länger nach LA braucht, als auf der 101. Wir waren plötzlich alle super aufgeregt und so entstand der Plan, dass wir uns den beiden anschließen. Also fahren wir morgen nach leider nur einem Tag in San Francisco schon weiter. An der Küste entlang wirds nach LA gehen und von dort aus nach San Diego und hoffentlich noch an die Canyons! Oooh das wird eine coole Tour mit den beiden und wir werden ca. ne Woche zusammen unterwegs sein. Ich freue mich so sehr und bin echt aufgeregt! Spontanität ist klasse! San Francisco, ich werde dich irgendwann wieder besuchen - ich versprechs!

14.Nov. "Heute mal nen Mix aus Mail und Geschreibsel"

hi mama :)wir sind jetzt in hermosa beach in L.A. im surf city hostel. sind in nem 4er zimmer mit 2 dänischen jungs, die uns eventuell morgen ein bisschen surfen beibringen wollen (montag fliegen die aber schon weiter auf die bahamas). das mit den grand canyons wird leider irgendwie schwerer als gedacht glaub ich, weil alle touren immer über Las Vegas gehen und dann hast du da noch 2 nächte. aber das bringt uns mit unsren 19 jährchen mal gar nichts und ist arsch teuer. im prinzip müssten wir jemanden finden, der mit nem eigenen auto hin will...aber das wird schwer.das hostel und die gegend hier sind auf jeden fall richtig cool und auch die leute sind fast alle richtig nett. einer nervt nur immer ein bisschen ... so´n "showmaker immer im mittelpunkt-mensch". aber hier ists echt schön. LA haben wir schon unsicher gemacht. hollywood ist stink langweilig und enttäuschend. santa monica ist sehr schön und skuril. vor allem der pier an dem die route 66 endet ist eher so ne art "freakshow" ... wir waren da mit mirjam und frank bei sonnenuntergang und hatten ein paar schöne minuten dort. venice beach ist auch sehr cool aber nicht minder freakig. da gibt es läden, in denen du dein gras kaufen kannst und ständig wirst du angeschwätzt, dass du dir doch mal die cd von dem und dem anhören sollst...nunja. es macht spaß, sich einfach an den strand zu setzen und den surfern zuzuschaun. die wellen sind hier nämlich richtig cool und enorm hoch. auf den fijis wollen melli und ich jetzt doch kein island hopping machen, sondern einfach nur mal relaxen. das ganze rumreisen ist zwar echt wunderbar und aufregend, aber ich komm mir etwas reiz-überflutet vor und freue mich drauf, einfach mal ne woche lang zu wissen wo wir schlafen und so. ist halt nicht nur aufregend sondern auch anstrengend wie sau.san diego war richtig schön, da sind wir auch noch mit mirjam und frank hingedüst. waren 2 nächte dort und hatten spaß wie blöd. abends haben wir in nem coolen restaurant mit livemusik und (schön für frank) leicht bekleideten mädchen gegessen und danach sind wir noch etwas im gaslamp district umhergelaufen. das ist total schön, man sieht viele bars und clubs... ich wär gerne über 21! freu mich schon so aufs feiern in australien, das kannste dir nicht vorstellen!tagsüber waren wir im san diego-zoo, der größte von nordamerika. wir haben auch echt viele wunderschöne tiere gesehen und ich hab gute fotos gemacht. ich habe mich trotz allem entscheiden, zoos ab sofort kacke zu finden. man hat zwar mega viel gesehen und klar ist´s interessant, aber die tiere sahen alle so traurig aus und ich hab mir ständig vorstellen müssen, was die bloß alles tun würden, wenn sie nicht in gefangenschaft wären und so. echt schlimm. grade bei den gorillas. der eine hat so traurig ausgesehen. und die sehen halt echt aus wie menschen... das war krass irgendwie. ja. so viel nun erstmal von mir. bis bald! (mail vom 11.11.11)

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Nun ist Montag, die Dänen sind hinfort und wir haben so einiges erlebt hier in Hermosa Beach!An unserem zweiten Abend hier haben wir mit ner richtig guten Gruppe von Leuten angefangen, Trinkspiele zu spielen (saßen zusammen mit vier 19-jährigen Deutschen und nem Ami). Nach und nach kamen immer mehr Leute dazu, bis wir schließlich ein fröhlicher Mix aus Franzosen, Amerikanern, Deutschen und Dänen waren. Der Alkohol floss in Strömen und die Stimmung lustig. Am Tag drauf haben wir uns dann tatsächlich Bretter und Neoprenanzüge geliehen und mit unseren Zimmerkollegen das Surfen versucht. Nunja. Aller Anfang ist natürlich schwer und man braucht nen Momentchen, bis man mal ein Gefühl dafür bekommt wie stark die Wellen sind und so, aber wir hatten auf jeden Fall Spaß! Für nen ganz kurzen Moment stand ich sogar mal auf dem Brett, Melli hat sich jedoch besser angestellt! Leider waren die Wellen gestern etwas zu hoch für Anfänger und heute hatte es sehr viel Wind, wir werden jedoch beide nicht aufgeben und auf die perfekte Welle warten. Hatten nämlich eigentlich mega Spaß an der Sache, bis es mich dann einmal soooo dermaßen zerrissen hat, dass ich für ne Minisekunde echt etwas Angst um mein Leben hatte. Dumm halt, wenn man im einen Moment noch denkt "Wow coole Welle und ich bin ganz oben!" und im nächsten fragt man sich "Scheiße, wie hoch will die denn noch werden, bis sie fertig ist?"Dann war auf ein Mal alles um mich herum Wasser, ich konnte Schwimmbewegungen machen wie ich wollte, wusste nicht wo oben und unten ist und konnte nur noch abwarten, bis die Welle mich wieder ausspuckt. Wie gesagt: Aller Anfang ist schwer. Ich freu mich aber schon riesig, immer weiter zu üben und mit der Zeit besser zu werden.Heute waren wir mit unsren neuen Bekanntschaften Lisa und Mareen erst am Strand und danach waren wir noch in ner Shopping-Mall. Jedoch waren wir alle recht platt und motivationslos. Bis zu unserem Flug am 19. November auf die Fijis (OH MEIN GOTT DIE FIJIIIIIIIS!!!) werden wir jetzt noch hier bleiben. Haben unseren Plan mit den Grand Canyons nun vollends über den Haufen geschmissen, weil's einfach ohne eigenes Auto richtig dumm und teuer ist. Glauben aber, dass die Woche ganz cool wird, immerhin wird Mareen am Mittwoch 20 und wir haben mit unsrem Hostel nen Glücksgriff gemacht. Liegt direkt am Strand, an ner Fußgängerzone mit 1000 Surfshops, Bars und netten Läden! Wir werden also sehen, ob wir nochmal gute Anfängerwellen bekommen und unsre verbleibende Zeit absolut genießen.

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12.Nov "Vom allein nach Melbourne durchstarten"Im Caravanpark war ich leider nicht sonderlich glücklich. Zwar war es cool, mal wieder bekannte Gesichter zu sehen, jedoch gabs auf der Farm wegen ungünstiger Wetterlage sher wenig zu tun. Zudem hats ab und an geregnet und war morgens immer sehr kalt. Wir vier saßen dann mehr oder weniger eine Woche lang bei meist miesem Wetter im Caravan fest und traten uns auf den Füßen herum.Ich entschied mich daher recht bald, dass ich nicht länger als ne Woche warte, ob ich arbeiten kann. So kam es, dass ich allein einen Zug über Sydney nach Melbourne buchte.Hauptsache erstmal weg und was neues machen. Es ist total spannend mal allein zu reisen. Das ist ein ganz anderes Gefühl und man nimmt alles ganz andersund irgendwie intensiver wahr!Es ist plötzlich wieder so aufregend, als würde man eine ganz neue Reise starten. Man muss alle Entscheidungen allein treffen, kann einfach genau das machen, wonach einem ist...

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herrlich. Trotzdem vermisse ich Mellis Gesellschaft schon jetzt. Klar machts etwas mehr Spaß, wenn man die schönen Momente mit jemandem Teilen kann, mit dem man sich vielleicht in zehn Jahren oder so zurück erinnern kann. Aber nunja. Dafür lerne ich hier grade tierisch viele neue Leute kennen. Außerdem lerne ich auch mal wieder etwas mehr über mich selbst. So verpeilt bin ich nämlich eigentlich gar nicht. oder doch?Habe mich schon oft genug verlaufen, verfahren und bin in absolut eigenartige Situationen geraten. Aber vielleicht sollte ich wieder mal wieder sachlich von etwas weiter vorn beginnen.Zunächst hab ich 3 Tage in nem Hostel gepennt, von welchem ich in 4 Minuten im Stadtzentrum war. Zu Fuß natürlich. "Zu Fuß" ist ein gutes Stichwort. es beschreibt so ziemlich alles, was ich in meinen ersten 4 Tagen hier gemacht habe. Bins eeehr viel gelaufen, hab alles ein bisschen kennengelernt und hab die ganzen Eindrücke auf mich wirken lassen. Im Hostel hab ich an meinem ersten Abend eine Deutsche kennengelernt, mit der ich mich sehr gut verstehe. Seit dem haben wir immer mal wieder was zusammen gemacht. Waren mal Käffchen trinken und abends "feiern"... das ist jedoch ein bisschen eigenartig eskaliert.Seit zwei Tagen bin ich nun aus dem Hostel raus, denn es wurde mir eindeutig zu teuer. Überhaupt ist hier alles so teuer. Und grade die hostels werden nun wegen Chrismas und New Year alle nochmal seeeehr viel teurer, weil so viele Touris hier sind. Ich couchsurfe also grade mal wieder und zwar bei einer sehr coolen Deutschen. Sie wohnt hier schon länger und ist echt total lieb zu mir. Sie bekocht mich und ich hab mein eigenes Zimmer. Ich fühle mich mal wieder richtig wohl. Kein Wunder nach den letzten Monaten in den Hostels. Samstag Abend war der beste Abend seit langem, ich hab auf der Straße in Melbourne in den ersten Tagen sehr oft ner Band zugehört, die echt sehr gute Musik gemacht haben. Samstag wars dann so weit und ich habe Set Sail live on stage gesehen. Die beiden Vorbands waren auch echt gut. Der Abend war außerdem daher echt toll, weil ich eigentlich allein aufs Konzert gegangen bin. Da kam ich mir schon leicht seltsam vor. Aber wie das hier so ist, habe ich schon in der Warteschlange eine echt coole junge Frau aus San Francisco kennen gelernt, mit der ich dann dort den Abend verbrachte.Heute morgen hatte ich ein Vorstellungsgespräch für einen Job, an den auch eine Wohnung gekoppelt ist. Man weiß noch nichts genaues, morgen soll ich probearbeiten. Jetzt wisst ihr auch was ich momentan Tag für Tag mache: Im Internet nach Wohnungen und Jobs suchen. Habe nämlich den Plan, länger hier in Melbourne zu bleiben un zu arbeiten. Zum Einen, weils mir so gut gefällt hier und zum Anderen, weil ich echt dringend Geld brauche, so teuer wie hier alles ist.Alles in allem macht eure gute Caja also grade ihre ersten Gehversuche in der englisch-sprachigen Arbeitswelt und sitzt ständig in falschen Bussen oder Trams. Mittlerweile geht es nämlich leider nicht mehr, überall hin zu laufen. Ich couchsurfe nämlich im obercoolen Stadtteil St Kilda, der etwas außerhalb liegt. Direkt am Strand, viele Clubs und Bars... sehr nette Gegend hier!Ich hoffe, ich überwinde meine "Schreibfaulheit" (Ja Erik, ich weiß ich bin faul!...bitter, wenn man sich sowas vom eigenen Onkel sagen lassen muss :) )bald wieder. Aber ich denke in Zukunft wirds nicht sooo oft Einträge geben. Immerhin suche ich grade nach ner Art Alltag. Da wirds viellecht nicht so viele spannende Sachen zum erzählen geben.Ich vermisse mein gutes, altes Deutschland! Bis bald ihr Lieben...

30.Nov "Muss heute sehr viel aufholen!"

Also inzwischen sind wir in Australien angekommen. Doch ich muss erstmal ueber die vergangenen Wochen aufklaeren... tut mir Leid, wenn dieser Eintrag etwas runtergeleiert erscheint oder so. Aber da ich so lange kein wirkliches Internet hatte muss ich mich sehr

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konzentrieren, um mich an die wichtigen Sachen zu erinnern und so weiter.LA war noch recht entspannt, aber viel passiert ist nicht mehr. Ich fasse zusammen: Geburtstagsbesaeufnis fuer Mareen, Radtour nach Santa Monica,verlaufen in ner Mall, im Mac-Store enttaeuscht worden. Das wars dann auch so ziemlich. Ich sage ja, es war entspannt.Unser Flug auf die Fijis hatte erstma ne dicke Verspaetung, doch als es los ging waren wir total happy, denn wir sind in nem Flugzeug mit zwei Stockwerken geflogen, wo sogar das Essen gut war. Natuerlich war auch dieser Flug nicht ohne Turbulenzen, aber so langsam sind wir schon fast dran gewoehnt, durchgeschuettelt zu werden.

Auf den Fijis angekommen ging das Chaos dann los. Weil unser Flug Verspaetung hatte, konnten wir den Anschlussflug auf die kleinere Insel auf der wir ein Hostel gebucht hatten nicht bekommen. Im Endeffekt verbrachten wir dann noch ne Nacht auf der nicht so richtig schoenen Hauptinsel. Am folgenden Morgen flogen wir mit der ersten Maschine nach Taveuni, von wo aus wir nach Quame Island gebracht werden sollten. Das Problem war nur: Wir hatten es zwar endlich nach Taveuni geschafft, unser Gepaeck jedoch nicht. Wir warteten also bis zur Mittagsmaschine, mit der die Backpacks hinterher kommen sollten. Die Enttaeuschung war groß, als auch in diesem Flieger keine Rucksaecke waren. Wir entschieden uns nach Qamea ueberzusetzen und dort auf das Gepaeck zu warten. Das Wetter war so krass, dass wir in unserem kleinen Miniboot mit einer Deutschen und zwei Franzosen, mit denen wir die naechsten Tage verbrachten seeeehr durchgeschuettelt wurden. Es war in der Tat verdammt abenteuerlich. Was uns waehrend der ganzen Zeit in Fiji begleitete war leider der Regen. Sowas dummes mit der Regenzeit. Dachten eigentlich, dass es in der Regensaison halt einmal täglich ein dickes Gewitter hat. Dass es jedoch den ganzen Tag mieses Wetter hat, darauf waren wir nicht eingestellt.Die folgenen Tage auf der fast einsamen Insel verliefen meist recht aehnlich. Taeglich die Enttaeuschung, dass unser Gepaeck nicht kam. Taeglich gutes Essen. Abends immer ne Kava-Runde mit den Einheimischen... dazu gabs gute Gitarrenmusik mit schoenem Gesang. Wir starteten ein Krabbenrennen und bekamen einen Feuertanz vorgefuehrt. An einem Tag liefen wir 2 bis 3 Stunden am Strand entlang in eines der nur vier Doerfer auf der Insel. Das war sehr abenteuerlich, wie so ziemlich alles in diesen Tagen. Wir liefen in Klamotten von ner netten Einheimischen herum und schliefen in ner Huette direkt am Strand. An unserem letzten Abend auf Qamea kam mein Ruckack endlich. Mellis war schon am Tag davor angekommen. Doof nur, dass alles nass war (Der Rucksack kam mit nem Boot im stroemenden Regen an). Da so viele Fluege gecancelt wurden, wollten wir eigentlich mit der Fähre zurueck auf die Hauptinsel. Diese faehrt aber zu komplett bescheuerten Zeiten und wir haetten unseren Flug nach Australien verpasst, wenn wir eine von diesen Faehren genommen haetten. Das End vom Lied war, dass wir wieder ne Nacht in Taveuni verbringen mussten, weil einer unserer moeglichen Rueckfluege nach Nadi auch gecancelt wurde. Als wir nach einigem hin und her irgendwann in Nadi waren, waren wir sehr gluecklich und verbrachten unsere letzeten 1-2 Tage dort nur noch relaxt mit rumsitzen und schwaetzen.Ja, wir hatten uns die Fiji Inseln komplett anders vorgestellt... aber letztlich denke ich, dass es so wie es lief sehr viel abenteuerlicher war und auf seine eigene Art irgendwie cool. Hab sogar trotz des ganzen Regens den Sonnenbrand des Jahrtausends abbekommen (meine Sonnencreme war schließlich im Backpack... der bei der Airline war!).Nun haben wir es tatsaechlich nach Australien geschafft und sind schon direkt nach Armidale gefahren, wo wir mit Max und Philipp auf ner Brokkolifarm arbeiten koennen. Werden mit den beiden wohl erstmal ne Weile im Caravanpark wohnen, da das absolut die billigste Schlafmoeglichkeit weit und breit ist. Ich bin mega gespannt wie´s weiter geht und freu mich tierisch ueber tolle

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Gaestebucheintraege! ...Ist schoen zu wissen, dass der Kram den ich hier verzapfe auch gelesen wird :) ... Grueßle nach daheim!

12.Dez "Vom allein nach Melbourne durchstarten"

Im Caravanpark war ich leider nicht sonderlich glücklich. Zwar war es cool, mal wieder bekannte Gesichter zu sehen, jedoch gabs auf der Farm wegen ungünstiger Wetterlage sehr wenig zu tun. Zudem hats ab und an geregnet und war morgens immer sehr kalt. Wir vier saßen dann mehr oder weniger eine Woche lang bei meist miesem Wetter im Caravan fest und traten uns auf den Füßen herum.Ich entschied mich daher recht bald, dass ich nicht länger als ne Woche warte, ob ich arbeiten kann. So kam es, dass ich allein einen Zug über Sydney nach Melbourne buchte.Hauptsache erstmal weg und was Neues machen! Es ist total spannend mal allein zu reisen. Das ist ein ganz anderes Gefühl und man nimmt alles ganz anders und irgendwie intensiver wahr!Es ist plötzlich wieder so aufregend, als würde man eine ganz neue Reise starten. Man muss alle Entscheidungen allein treffen, kann einfach genau das machen, wonach einem ist... herrlich. Trotzdem vermisse ich Mellis Gesellschaft schon jetzt. Klar machts etwas mehr Spaß, wenn man die schönen Momente mit jemandem teilen kann, mit dem man sich vielleicht in zehn Jahren oder so zurück erinnern kann. Aber nunja. Dafür lerne ich hier grade tierisch viele neue Leute kennen. Außerdem lerne ich auch mal wieder etwas mehr über mich selbst. So verpeilt bin ich nämlich eigentlich gar nicht. Oder doch?Habe mich schon oft genug verlaufen, verfahren und bin in absolut eigenartige Situationen geraten. Aber vielleicht sollte ich wieder mal sachlich von etwas weiter vorn beginnen.Zunächst hab ich 3 Tage in nem Hostel gepennt, von welchem ich in 4 Minuten im Stadtzentrum war. Zu Fuß natürlich. "Zu Fuß" ist ein gutes Stichwort. Es beschreibt so ziemlich alles, was ich in meinen ersten 4 Tagen hier gemacht habe. Bin seeehr viel gelaufen, hab alles ein bisschen kennengelernt und hab die ganzen Eindrücke auf mich wirken lassen. Im Hostel hab ich an meinem ersten Abend eine Deutsche kennengelernt, mit der ich mich sehr gut verstehe. Seit dem haben wir immer mal wieder was zusammen gemacht. Waren mal Käffchen trinken und abends "feiern"... das ist jedoch ein bisschen eigenartig eskaliert.Seit zwei Tagen bin ich nun aus dem Hostel raus, denn es wurde mir eindeutig zu teuer. Überhaupt ist hier alles so teuer. Und grade die Hostels werden nun wegen Chrismas und New Year alle nochmal seeeehr viel teurer, weil so viele Touris hier sind. Ich couchsurfe also grade mal wieder und zwar bei einer sehr coolen Deutschen. Sie wohnt hier schon länger und ist echt total lieb zu mir. Sie bekocht mich und ich hab mein eigenes Zimmer. Ich fühle mich mal wieder richtig wohl. Kein Wunder nach den letzten Monaten in den Hostels. Samstag Abend war der beste Abend seit langem, ich hab auf der Straße in Melbourne in den ersten Tagen oft ner Band zugehört, die sehr gute Musik gemacht haben. Samstag wars dann so weit und ich habe Set Sail live on stage gesehen. Die beiden Vorbands waren auch echt gut. Der Abend war außerdem daher so toll, weil ich eigentlich allein aufs Konzert gegangen bin. Da kam ich mir schon leicht seltsam vor. Aber wie das hier so ist, habe ich schon in der Warteschlange eine coole junge Frau aus San Francisco kennen gelernt, mit der ich dann dort den Abend verbrachte.Heute morgen hatte ich ein Vorstellungsgespräch für einen Job, an den auch eine Wohnung gekoppelt ist. Man weiß noch nichts genaues, morgen soll ich probearbeiten. Jetzt wisst ihr auch was ich momentan Tag für Tag mache: Im Internet nach Wohnungen und Jobs suchen.

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Habe nämlich den Plan, länger hier in Melbourne zu bleiben und zu arbeiten. Zum Einen, weils mir so gut gefällt hier und zum Anderen, weil ich echt dringend Geld brauche, so teuer wie hier alles ist.Alles in allem macht eure gute Caja also grade ihre ersten Gehversuche in der englisch-sprachigen Arbeitswelt und sitzt ständig in falschen Bussen oder Trams. Mittlerweile geht es leider nicht mehr, überall hin zu laufen. Ich couchsurfe nämlich im obercoolen Stadtteil St Kilda, der etwas außerhalb liegt. Direkt am Strand, viele Clubs und Bars... sehr nette Gegend hier!Ich hoffe, ich überwinde meine "Schreibfaulheit" (Ja Erik, ich weiß ich bin faul!...bitter, wenn man sich sowas vom eigenen Onkel sagen lassen muss :) )bald wieder. Aber ich denke in Zukunft wirds nicht sooo oft Einträge geben. Immerhin suche ich grade nach ner Art Alltag. Da wirds vielleicht nicht so viele spannende Sachen zum Erzählen geben.Ich vermisse mein gutes, altes Deutschland! Bis bald ihr Lieben...

19.Dez "Wie sich das Blatt immer wieder wendet"

Ich muss sagen, das Probearbeiten lief recht gut. Jedenfalls wollte mich die Chefin ganz gerne einstellen. Das Ding ist nur, dass ich mit der Zeit ein immer unwohleres Gefühl bei dem Job bekam. Ich musste in ner Einkaufsmall Leute anschwätzen, ob sie nicht mal ein Glätteisen ausprobieren möchten. Ich kam mir dabei schon sowas von hohl vor. Grade ich denke bei diesen Menschen immer nur: "Komm, laber mich net an!" Und nun war ich selber der Idiot, der das machen sollte. Ich sagte der Managerin dann, dass ich noch nicht so ganz überzeugt bin, ob der Job was für mich sei. Ich könne ja am folgenden Tag nochmal einen Probetag einlegen, antwortete sie darauf. Ha! Denkste. Unbezahlt. Nö. Haben dann ausgehandelt, dass ich noch nen Tag arbeite, für den ich voll bezahlt werde. Danach könne ich dann entscheiden, ob ich dabei bleibe. Der darauffolgende Tag war jedoch einfach der Horror. Schon am Morgen als ich mit meiner neuen Kollegin den Stand aufbaute, kam das unwohle Gefühl vom Vortag wieder zurück. Sie erzählte mir in aller Ehrlichkeit, dass sie nicht sicher sei, was das so für krumme Geschäfte seien, die ihre Chefs da abwickeln. Die Mitarbeiter würden in ranzigen Wohnungen untergebracht, 12 Leute in einer Wohnung - Minimum. Dann begann sie langsam ihre Zweifel am Produkt zum Ausdruck zu bringen. Ob das alles wirklich so hochwertig sei, wage sie zu bezweifeln. Ihr jedoch sei das relativ egal, dies sei eh der einzige Job, den sie hier machen würde. Da sei es auch nicht so wichtig, dass sie die Kunden ein bisschen belabern würde und nicht sooo viel Geld verdiene. Für mich war das jedoch echt ziemlich hart. Ich würde die Kunden belügen, bei krummen Geschäften mitmachen und in ner Kackwohnung wohnen mit Leuten, die so wie sie wohl irgendwie kein Interesse an Ehrlichkeit zu haben scheinen. Um das ganze noch zu toppen, müsste ich den ganzen Tag stehen, bekäme weniger als 10 Dollar die Stunde und müsste um Weihnachten rum auch noch Überstunden machen. Und das Allerhärteste ist, dass die Managerin mich nichts hat verkaufen lassen. Hatte ein paar gute Verkaufsgespräche und hätte somit sicher ne Verkaufsprämie bekommen. Aber immer im entscheidenden Moment kam die Managerin und riss die Gespräche an sich, sodass ich letztlich nicht den Verkauf abwickelte, sondern sie selbst. Mir wurde das mit all den negativen Aspekten dann echt zu dumm und ich sagte nach dem halben Tag, dass ich diese Arbeit nicht machen könne und bin gegangen.Puh. Das war erstmal ein richtig mieses Gefühl. Hatte ein richtiges Tief...mal wieder.

Zu meinem Glück waren aber grade seit ein oder zwei Tagen Basti und Miri, ein befreundetes Pärchen, mit dem ich Abi gemacht hab, in Melbourne. Als ich mich mit den beiden in der

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Stadt traf, fühlte ich mich gleich viel besser. Wir hatten noch nen coolen Nachmittag und gingen abends noch zum Queen Victoria Market, der richtig exotisch und günstig war. Lustig wars! :) Die beiden hatten zu diesem Zeitpunkt schon ihren nächsten Job auf Phillip Island sicher. Dort würden sie im Housekeeping von nem 4-Sterne Resort anfangen. Sie schlugen vor, sie könnten ihre Chefin einfach mal fragen, ob ich auch dort anfangen könnte.Als ich dann am nächsten oder übernächsten Tag wieder in der Stadt am Bewerbungen verteilen war kam die Zusage!Ich bin fast ausgerastet! Sowas übertrieben Cooles! Ein echter Job, in einem Resort...und das ohne auch nur selbst den Finger zu krümmen. Nichtmal eine Bewerbung oder einen Lebenslauf musste ich ans Resort schicken!!!Freitag Abend haben wir drei dann noch legendär in Melbournes Nachtleben in Miris 20. Geburtstag reingefeiert. Die Erinnerung an diese Nacht ist... sagen wir mal diffus! Aber nach einem tollen Abend verbrachten wir sogar noch einen tollen Geburtstags-Tag in St Kilda am Strand. Hier war wie zufällig ein Festival. Kleines Geburtstagsgeschenk vom Schicksal an Miri. Leider zu teuer, aber von außen hat man genauso viel gehört!Zum Abschluss meines "Melbourne-Alleingangs" verbrachte ich den Abend mit Lisa-Marie, meiner Couchsurfing-Hosterin auf dem Sofa. Wir tranken Wein, schauten Liebesfilme und aßen Eis. Wie sich das gehört! Und ich muss sagen, es war ein sehr gelungener letzter Abend!Nun sind wir seit gestern mittag hier auf Phillip-Island, morgen fangen wir an zu arbeiten. Ich bin schon total gespannt auf die Arbeit. Gut bezahlt ist sie wenigstens ( 20$ die Stunde ) und wir haben hier im Hostel auch schon sehr viele Leute von der Housekeepingcrew kennen gelernt, die scheinen auch echt nett zu sein.Heute habe ich das erste Mal in meinem Leben einen echten, riesigen Rochen gesehen. Und - auch zum ersten Mal in meinem Leben - konnte ich Pelikane beobachten! Das war richtig cool und ich glaube, die nächste Zeit wird echt richtig gut. Freu mich schon sehr drauf!

09.01.2012 (Es macht zur Zeit noch so Spaß, das Datum zu schreiben) "Der Trend geht zum Zweitjob"

Hallo ihr lieben Daheimgebliebenen! Ich weiß, in letzter Zeit könnte man mich eventuell als etwas schreibfaul bezeichnen. Grund für die selten gewordenen Einträge ist glaube ich aber einfach, dass sich hier momentan sowas wie "Alltag" einschleicht, was für mich total angenehm ist. Ich bin noch immer mit Miri und Basti auf Phillip Island und arbeite morgens im Housekeeping. Für die Abende haben wir uns jetzt aus den Gründen "Langeweile" und "eindeutige Geldgeilheit" jeder noch einen Zweitjob in nem Restaurant geangelt. Ich wiederum habe ihn mir eher angeln lassen, Miri hats drauf, mich immer perfekt mit in ihre Jobs reinzuschleusen. Ich kleiner Glückspilz habe also diesen Job ohne überhaupt auch nur einen Finger zu krümmen bekommen. Manchmal meint es das Leben wohl echt gut mit mir. Der Job macht mir so richtig viel Spaß. Wir sind ein total junges Team, selbst unser Boss ist erst 23. Es wird köstliches Seafood bei unglaublicher Aussicht serviert und den romantischen Sonnenuntergang gibts jeden Abend gratis mit dazu. Da verfliegt schon fast das Heimweh, welches seit ein paar Wochen mein ständiger Begleiter ist. Was natürlich ein toller Nebeneffekt ist, wenn man zwei Jobs hat, ist das liebe Geld. Ich verdiene zur Zeit eigentlich echt ganz gut und hoffe, dass ich mir hier das Geld reinarbeiten kann, was ich für den Rest der Reise noch brauche.Der Housekeepingjob läuft momentan leider eher mäßig. Die ganze Backpackerclique von uns ist übelst unmotiviert, da es dort grade drunter und drüber geht. Hier sind zur Zeit

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Sommerferien. Das heißt, im Housekeeping gibts super viel zu tun, es ist total stressig geworden und die Freundlichkeit mancher Vorgesetzter lässt mittlerweile ebenfalls zu wünschen übrig. "Alles halb so wild" denkt man sich dann, wenn man schwitzend die gläsernen Duschen poliert, Klopapier exakt faltet oder einen komplett eingebackenen, fettigen BBQ-Grill mit Chemikalien - ohne Handschuhe - putzt. Denn Abends hat man ja noch den tollen Zweitjob, wo alles sehr viel entspannter und freundlicher zugeht.So. Ihr werdets kaum glauben, aber viel mehr habe ich tatsächlich nicht zu berichten. Ich sag ja: "Außer arbeiten ist hier momentan nicht viel." ... merkt man auch daran, dass wir zwischen Erst-und Zweitjob grade mal Zeit fürs Essen und Duschen finden. Dann wird sich meist schon auf die Fahrräder oder in den Minibus geschwungen und es geht wieder los, zur nächsten Arbeit. Ein bisschen Stress ist das manchmal schon, aber irgendwie mag ichs. :)So. Euch allen wünsche ich natürlich nachträglich noch ein frohes neues Jahr und hoffe, ihr habt gut gefeiert!Ich wünsch euch was!

22.1.2012 "Jetzt mal endlich Klartext"

Hi, Tach, Ei Gude und Hallo!Draußen scheint die Sonne endlich mal wieder! Das ist sogar was Besonderes, denn hier im Süden Australiens erinnert das Wetter eher an den deutschen April. Aber ich will mich natürlich nicht beklagen - ist schön, immer mal etwas Abwechslung zu haben :)Schöne Überleitung zum Thema "Abwechslung" - die gibts nämlich momentan nicht nur beim Wetter. Meine Gefühlslage und meine Pläne haben sich in letzter Zeit sehr verändert. Hatte, seit ich hier in Australien bin, öfter mal etwas Heimweh. Mal mehr, mal weniger. Aber zwischenzeitlich war es so dolle, dass ich mich entschieden habe früher nach hause zu kommen. Werde nun also statt am 5. April schon am 27. Februar in Frankfurt landen und freue mich tierisch drauf. Die Reaktion meiner Liebsten darauf war meistens Folgende: "Ohwei...das tut mir Leid, dass du grade die Zeit nicht genießen kannst wegen der Sehnsucht nach Deutschland. Hoffe, dir gehts bald besser!" Süß, wie sich jeder sorgt, ger?... jaja.

Ich will jedoch direkt mal aufklären: Seit ich meinen Flug umgebucht habe und die verbleibenden Wochen nun schon an einer einzigen Hand abzählen kann, kann ich meine Zeit hier sehr wohl genießen! Freue mich so richtig auf die restlichen Wochen und den "Urlaub" der noch auf mich wartet. Hab kaum noch Heimweh, ganz im Gegenteil. Zwar freue ich mich momentan so richtig, heim zu kommen, aber ich werde Phillip-Island trotzdem schweren Herzens verlassen. Meine Abreise von Phillip-Island wird wahrscheinlich auf den 2. Februar fallen. Mein Plan ist dann, einen Flug von Melbourne nach Cairns (also von Süden nach ganz weit oben, im Norden) zu buchen. In Cairns werde ich mir dann voraussichtlich ein Greyhound-Busticket kaufen, mit dem ich die ganze Strecke von Cairns nach Sydney zurücklegen kann. Das Gute an dem Ticket ist, dass ich an jeder beliebigen Station aussteigen, und wann immer es mir passt wieder in den nächsten Bus springen kann. Bin also sehr flexibel! Das Ticket nennt sich "Hop-on-hop-off-ticket" und passt mir perfekt in den Kram.Von Cairns nach Sydney habe ich dann ca. drei Wochen Zeit. Werde versuchen noch so viel wie möglich zu sehen, und es mir dabei so richtig gut gehen lassen. Das "hart" erarbeitete Geld, das ich hier in den letzten Wochen angespart hab, will schließlich ordentlich verpulvert werden!Bin innerlich schon richig hibbelig und kanns kaum abwarten, dass die Phase des Reisens wieder los geht. Es war jetzt zwar echt schön, hier so lange zu sein, eine Art Alltag und ein

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eigenes Bett zu haben, aber ich bin ja nicht hier, um sesshaft zu werden.Schwer wird mir der Abschied trotzdem fallen. Die ganzen Backpacker, die mit uns im Housekeeping arbeiten sind mir doch recht ans Herz gewachsen. War zwischendurch echt mal wie ne kleine Familie hier im Hostel. Außerdem sind die Leute vom Restaurant echt cool... werde hier noch ein paar Tage länger als nötig bleiben, denn wir veranstalten ne kleine Betriebsparty :)Juhu juhu! ... ich freu mich trotzdem echt voll, mal wieder allein mit mir selbst zu sein.Wird nochmal ein schönes kleines Abenteuer so ganz zum Schluss.

6.02.2012  "Wie es dazu kam, dass alles mal wieder ganz anders kam"

Schwubbs, schon bin ich in Adelaide. Der ursprüngliche Plan war ja nun, dass ich einen Flug von Melbourne nach Cairns nehme, um von dort mit dem Bus die Ostküste runter zu reisen. Während meiner letzten Arbeitswoche auf Phillip Island stellte sich aber raus, dass an der Ostküste grade recht heftige Überschwemmungen sind. Dauerregen, Sturm und für die kommenden Wochen angekündigte Unwetterwarnungen ließen mich also schon mal ein wenig an meinem tollen Plan zweifeln. Überhaupt ist an der nördlichen Ostküste Australiens eh grade Regenzeit. Diese fällt aber wohl eigentlich selten so heftig aus.Während meiner letzten Tage auf Phillip Island machte ich mir also ständig nebenher Sorgen, wie es wohl weiter gehen soll. Ansonsten waren diese letzten Tage aber richtig cool! Hab nochmal ein paar Ausflüge gemacht mit Leuten, die ich dort kennen und lieben gelernt hab und bin so noch mal ein bisschen auf der Insel rumgekommen. Bin sogar mit Amy von nem 4 Meter hohen Bootsanlegesteg gesprungen - was an sich nichts Krasses ist. Wenn man jedoch weiß, dass ich um solche Sachen eigentlich echt nen Riesenbogen mache und mich noch nicht mal traue, daheim vom Dreimeterbrett zu hüpfen, der weiß, dass das für mich echt ein riesen Erlebnis war!Abends haben wir uns meist alle nochmal im Hostel zusammengesetzt. Das billigste Nationalgetränk floss in Strömen und ich hab die restlichen Tage auch nochmal gut Abschied von all den lieben Leuten aus dem Hostel nehmen können. Man wächst sich ja mit der Zeit doch echt sehr ans Herz...Da mein Flug nach Cairns von Melbourne aus gebucht war, bin ich Donnerstag mit dem Bus zwei Stunden von Phillip Island nach Melbourne getuckert, wo ich - was super super cool ist - nochmal Philipp und Melli getroffen hab. Die beiden wohnen zur Zeit in ner eigenen kleinen Wohnung in St. Kilda, dem wie ich finde schönsten Stadtteil Melbournes. Wir hatten nen coolen Tag zusammen und noch eine viel coolere Nacht!

Was auch sehr perfekt an diesem Donnerstag war: dass ich mich endlich entscheiden konnte, was ich mache.Ich ließ kurzer Hand den Flug nach Cairns sausen - wer will schon "unglaublich viele wundervolle Strände" bei absolut schlechtem Wetter bestaunen? - und traf eine der wohl größten Entscheidungen: Ich buchte mir eine 11-tägige Tour, welche mich zunächst in drei Tagen über die Great Ocean Road nach Adelaide bringen sollte. Dann werde ich nach zwei

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Tagen Aufenthalt in dieser Pupsstadt die nächste Tour antreten. Diese wird mich in drei Tagen durchs Outback an den Uluru bringen. Dort werde ich dann weitere drei Tage in den Nationalparks rund um diesen Riesenfelsen verbringen. Letztlich endet meine Tour dann in Alice Springs - mitten im roten Zentrum!

Heute ist Montag und es ist Tag eins in Adelaide. Ich kann also schon von der absolut wundervollen Great Ocean Road berichten:Freitag Morgen gings verkatert los. Ich wurde als letzte der Gruppe abgeholt (an einer Straßenecke, welche zum Glück ganz nah an Mellis und Philipps Wohnung liegt) und schon gings los. Wir waren eine Gruppe von 12 Leuten inklusive der lieben, 23 jährigen Ngaire, welche die Tour leitete.An Tag eins lernten wir uns erstmal alle ein bisschen kennen und erzählten, woher wir so kommen und was wir so machen. Eigentlich nerven solche Unterhaltungen mit der Zeit schon ein bisschen, weil man das als Backpacker erstmal jedem erzählen soll, den man neu kennen lernt. Da man recht viele neue Leute kennen lernt erzählt mans halt leider echt zu oft, als dass mans selbst noch interessant finden kann.Hier jedoch wars schon allein deshalb etwas anders als sonst, weil ich die einzige Deutsche (!!!) auf der Tour war. "(!!!)" meint, dass das absolut ungewöhnlich ist, da du eigentlich überall mit den Deutschen in der Mehrzahl bist. Sei es in den Hostels oder sonst wo, wo viele Backpacker sind.Nunja. Nach ein bis zwei Stunden Fahrt fingen wir an, immer mal wieder Halt zu machen. Viele wundervolle Strände wurden abgecheckt, und wir hielten in der Stadt, wo Ripcurl und Billabong her kommen (ja, Lagerverkauf. Aber bei 20 Minuten Halt, kann man da eben auch nicht so mega shoppen!). Unser Mittagessen genossen wir an nem einsamen Strand, wo ich mir denke ich meinen Sonnenbrand geholt hab. Nach dem Mittagessen fuhren wir entlang der Küste zu nem Ort an dem es nur so von Koalas und wunderschönen bunten Vögeln wimmelte. Da wir ein paar Körner mit an Bord hatten, kamen die Vögel sogar zu uns und waren so zutraulich, dass sie sich auf unsre Arme setzten. Sogar auf die Köpfe, was jedoch bescheuert ist, wenn man Locken hat und die Tiere dann darin mit ihren Krallen hängen bleiben.Unser letzter Stop bevor wir unser Lager für die Nacht aufschlugen war dann noch ein Regenwald, der echt beeindruckend war: Riesenbäume wohin man auch guckt!Im Hostel angekommen bereiteten wir dann alle zusammen Nudeln mit Kangaroo-Bolognaise vor - lecker! Zum Abschluss des Tages fuhren wir zu den nur 10 Minuten entfernten 12 Aposteln ( wers nicht kennt, einfach mal googlen ;) ) und genossen einen einzigartigen Sonnenuntergang an diesem außergewöhnlichen Ort!An Tag zwei gings morgens sehr früh los. Wir fuhren nochmal zu den Aposteln und gingen dort runter an den Strand, wo der Sand noch ganz kalt von der Nacht war. Schön und beeindruckend wars vor allem daher, dass Apostel riesig sind - echt viel größer als man denkt! Später hielten wir wieder an wundervollen Stränden und kamen schließlich gegen Nachmittag in den Grampians an. Die "Grampians" sind ein

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Gebirge, in welchem wir dann auch eine recht lange und abenteuerliche Wanderung über Felsen und durch Schluchten bis hinauf auf den Gipfel eines Berges, dessen Namen ich natürlich vergessen hab, machten.An Tag drei hieß es noooooch viel früher aufstehen, als am Tag zuvor: um 10 nach 5 klingelte der Handywecker: Sonnenaufgang gucken stand auf unserem nicht vorhandenen Programm. Wir verbrachten eine sehr sehr einzigartige Zeit dort oben und staunten nicht schlecht, als die Sonne begann, unseren Ausblick über die Landschaft zu perfektionieren.Nach unsrem Frühstück fuhren wir dann nochmal in den Grampians rum, hielten noch hier und da, machten eine Wanderung und fuhren schließlich wieder hinaus aus dem Gebirge in Richtung Inland. Nachdem wir uns weiße Kangaroos angeschaut hatten und unser Mittagessen im Inneren eines alten Vulkans gegessen hatten (wilde Sträuße wollten unser Essen klauen und schlafende, ebenfalls wilde Koalas drohten von den Bäumen zu plumsen) machten wir letztlich noch an einem Weingut halt, wo´s ne Weinprobe inklusive gab. Lecker wars, ich hab viel gelernt und keinen einzigen der edlen Tropfen in den Spuckeimer kommen lassen. Als Backpacker nimmt man ja wohl alles, was man kriegen kann!Juchey, juchey! In Adelaide wurden wir dann alle an unseren Hostels rausgeschmissen und hatten erstmal die Nacht vor uns, um all die Eindrücke zu verdauen. Die Tour war auf jeden Fall richtig gut und bis jetzt das wahrscheinlich Beste, was ich in Australien gemacht habe! ...Hab  grade gemerkt dass ich auch echt noch nicht sooo viel gemacht hab. Aber es war richtig richtig schön! :)Nun bin ich noch bis Mittwoch Morgen in Adelaide. Dann geht die Tour ins Outback los, auf die ich mich schon sooooo sehr freue! Es macht sehr viel Spaß, endlich mal wieder was Sinnvolles zu erzählen zu haben. Vielleicht gibts ja jetzt in den letzten Wochen doch nochmal ein paar mehr Einträge hier auf der Homepage!Lasst euch lieb grüßen und fühlt euch gedrückt, nicht mehr lange und ich komm schon zurück! :)

22.02.2012  "Das Outback und all die anderen Abenteuer"

Oh mein Gott, Adelaide war ja so unglaublich langweilig! Könnte daran liegen, dass ich allein unterwegs war. Aber viel zu tun war dort echt nicht. Bin also schlafend und shoppend abgeendet ohne wirklich viel von der kleinen Stadt, die mich irgendwie etwas an Gießen erinnert hat, gesehen zu haben. Außer natürlich die Botanic Gardens... bei Regen.Wie auch immer, über Adelaide will ich gar nicht lange debattieren. Die Tour durchs Outback hingegen war ein einziges großes Abenteuer und fing für mich schon sehr abenteuerlich an.Morgens in aller Herrgottsfrühe stand ich wie abgesprochen um viertel vor sieben (!!!) vor meinem Hostel, fühlte mich mit all meinen Sachen wieder mal wie ein kleiner Packesel und wartete darauf, dass mich der Tourbus einsammeln würde. Also stand ich da und wartete und wartete. Viertel vor sieben kam und ging und ich begann ein wenig nervös zu werden, wollte jedoch Ruhe bewahren, da es nicht zu ungewöhnlich ist, wenn hier mal

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jemand nicht komplett pünktlich ist. Als ich ca. ne halbe Stunde gewartet hatte und immer noch kein Lebenszeichen von meiner Tour gehört hatte, entschied ich mich dann doch, mal anzurufen, als ich eine ziemlich direkte Textnachricht bekam: "Caja, your tourbus is waiting!"Ich rief also umgehend an und hatte einen recht genervt klingenden Dan am Telefon. Er stand an nem komplett anderen Hostel und sagte, er könne mich nicht finden. Ja. Kein Wunder. Als wir uns nach weiteren zwanzig Minuten endlich gefunden hatten (ich war in der Zwischenzeit mit all meinen Sachen durch die Stadt zu einem neuen Treffpunkt marschiert), war ich tierisch erleichtert. Dan erklärte, er habe noch nie von meinem Hostel gehört und es täte ihm sehr Leid... blabla. Nunja. Die Leute waren jedenfalls alle richtig cool, wie sich schnell rausstellte. Wir unterhielten uns von anfang an alle sehr gut.Die Tour ging dann über sechs Tage durchs Outback zum Uluru und endete schließlich in Alice Springs. Wir erlebten tierisch viel. Wanderten durch Berge und Kanyons, umrundeten den Uluru, schliefen unter freiem Himmel, liefen über ausgetrocknete Salzwasserseen, sahen wilde Pferde, wilde Kamele (!), tierisch viele andere besondere und seltene Tiere und sammelten tagsüber sogar selbst das Feuerholz für die Nacht.Dan, unser Tourguide verfügt über ein unglaublich riesiges Wissen über alles, was mit dem Outback, den Tieren die man dort findet und mit den Aboriginals zu tun hat. Manchmal kam es mir vor, wie ein kleiner Schulausflug. Dan wäre dann unser Lehrer, der uns die Welt erklärt. Aber nein. Ganz so war es dann doch nicht. Er war zwar 30, trotzdem interessierte er sich für fast alle Mädels in der Gruppe und versuchte,der Reihe nach bei den meisten zu landen. Leider meist ohne Erflog...der Arme. Abends tranken wir meist und saßen alle zusammen. Wir lebten mit der Sonne, was so viel heißen soll, dass wir kurz vor Sonnenaufgang aufstanden, jedoch weit nach Sonnenuntergang in unsre Swags schlüpften.Die Wanderungen waren auch echt der Hammer und sie waren noch 1000 mal besser, weil Dan uns echt alles was uns in den Weg kam erklären konnte. Wir badeten zwischendurch in "geheimen" Wasserlöchern, die vermutlich jede Tour zu sehen bekommt, und lernten so viel über das Outback und den Uluru, wie ich es mir nicht zu erträumen gewagt hätte.Das Schlafen unter freiem Himmel hatte ich mir auch nicht so schön vorgestellt. War früher beim Gedanken daran immer etwas ängstlich gewesen, da ich an all die Krabbeltiere denken musste, die da so rumschleichen. Die einzigen Tiere jedoch die ich sah, als wir nachts alle in unseren Swags lagen (Swags sind große Schlafsäcke mit ner integrierten kleinen Matratze, in die man sich dann mit seinem eigenen Schlafsach reinlegt), waren Dingos (!) Ja, Dingos! Die zogen nachts ihre Kreise um uns, als das Lagerfeuer runtergebrannt war und ich traute dabei meinen Augen nicht. Zum Glück waren noch zwei, drei von den Jungs wach, die mir erstmal ins Gewissen redeten und mir klar machten, dass ich keinen Grund hatte, ängstlich zu sein.Im Nachhinein war der Dingo-Moment echt einer der schönsten und abenteuerlichsten. Immerhin ist einer von ihnen fast über mich drüber gestolpert, so nah war er uns!

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Unsere allerletzte Nacht war dann auch nochmal so richtig cool! Waren zusammen essen und hatten danach ne kleine Poolparty. Dann ging alles langsam auseinander. Jeder flog in unterschiedliche Richtungen. Man sah noch den ein oder anderen am Flughafen am Morgen danach. Mit manchen saß ich sogar im gleichen Flieger nach Sydney. Doch da ich von Sydney direkt meinen Anschlussflug nach Brisbane nehmen musste, blieb gar nicht viel Zeit, um sich mit viel trara zu verabschieden. Aber ja, man sieht sich immer zwei mal im Leben!Das ist mir heute schon bewiesen worden, als ich hier in Byron Bay plötzlich von hinten mit "Ceetch?!" angesprochen wurde. Tatsächlich, Sarah aus England, die mit auf der Tour war, stand plötzlich vor mir! :)Doch das "Wiedertreffen" ist hier an der Ostküste eh nicht schwer. Sobald man jemanden getroffen hat, der in die gleiche Richtung wie man selbst fährt, sieht man sich eh wieder. Seit Brisbane habe ich schon mehrere Leute mindestens zwei mal gesehen. Bei meinem Stop in surfers paradise habe ich dann wieder Leute kennen gelernt, die sogar in zwei gleichen Bussen sitzen werden wie ich.Ich jedoch interessiere mich mittlerweile kaum mehr für neue Bekanntschaften. Immerhin werde ich schon in vier Tagen in Sydney meinen Heimflug antreten. Da genieße ich es eher noch ein wenig mit mir selbst allein zu sein. Meist sind diese Urlaubsbekanntschaften ja auch eh nicht viel mehr als "Hallo, woher, wohin, was machst du daheim, und danach?"... das nervt auf Dauer tierisch und über die üblichen Floskeln kommt man selten hinaus.Ich freue mich daher schon übertrieben euch alle bald wieder zuhaus' in Deutschland zu sehen und "face to face" mit euch zu reden :)

Mit der Überlegung, ob dies wohl mein letzter Eintrag ins Onlinetagebuch gewesen sein könnte sage ich erst mal adieu und danke fürs Lesen.

Ende

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