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128 Beriehr Allgemeine analytisehe Methoden usw. giinstigt die Ausbildung kleiner Fleeken. Das Ffltrierpapier braueht vor dem Ent- wiekeln nicht mit LSsungsmitteln impr~gniert oder mit LSsungsmitteldampfen ges~ttigt zu werden. R~-Werte yon Co~icosteroiden. Substanz ll-Desoxycorticosteron ...... ll-Des0xy-17 ~-oxy- corticosteron ........... Corticosteron ........... ll-Dehydro-17 ~-oxy- eortieosteron .......... 17 ~-Oxycorticosteron ........ :~i-Wert 0,921 0,698 0,653 0,501 0,362 lK. S ~ e ~ . Die papierchromatographi8che Isolierung und Bestimmung der drei Oestrogene bringt nach F. L. M~TC~ELL x entscheidende Vortefle gegeniiber anderen Veffahren. Der Rohstoffverbrauch ist bedeutend geringer, der Zeitaufwand verh~ltnism~ltig ldein und die Isolierung ldarer, w~ihrend naeh ffiiheren Methoden isolierte Oestro- gene sieh eher ffir biologisehe als fiir chemische Priifungen eigneten. -- Die Extrak- tion aus der zerkleinerten frischen Placenta erfolgt mit Methanol, nStigenfalls naeh Hydrolyse mit 1,5 n Salzs~ure. 5Tach Ausschfi~teln mit .~ther und Verdampfen dieses LSsungsmittels im Vakuum wird die Trennung Oestriol-Oestron und Oestra- diol dureh Extraktion mit Benzol-Wasser durchgeffihrt. (5Tiihere Einzelheiten im Original.) -- Die Chromatographierung gesehieht mit ~thanolischer LSsung auf Whatman-Papier 541 in 16stfindigerLaufzeit bei 32 4- 0,5 ~ C, wobei ilia" Oestron und Oestradiol Methanol die station~re, Petrol~ther (Kp 100--120 ~C) die bewegliche, fiir Oestriol Benzol die station~re, eine Misehung Methanol-Wasser (1 : 1) die bewegliehe Phase sind. -- Sprfihmittel ist das Reagens nach O. FOLI~ und V. Cmc~Eu ~, wobei die Oestrogene als blaue Flecken sichtbar werden. (Grenze der Erfassung 0,5 #g/cm~.) -- Als R~-Werte wurden in den angegebenen Systemen festgestellt: Oestron 0,2; Oestradiol 0,07; Oestriol 0,13. --Aus 100 g mit 1,5 n Sa]zsaure nnter RiickfiuB hydrolysiertem Placentagewebe konnten 3 #g Oestron, 1 #g Oestradiol und 10 #g Oestriol isoliert werden; bei Zusatzversuchen ohne Itydrolyse wurden in der angegebenen Reihenfolge 80, 40 und 60~o der Oestrogene gefunden. Die Minderwerte erkl~ren sich durch den stSrenden EinfiuB yon Vertmreinigungen aus dem Gewebe. -- Die ~bereinstimmung der jetzigen mit der Methode yon M. N. HOFFmAnn, S. A. TgA:ZE~ und E. A. DoIsY ~ ist gut. Die letzte Methode erfordert aber mehr als 400 kg Probematerial, w~hrend man bei dem besehriebenen Verfahren mit 200 g (wenn notwendig sogar mit 50 g) auskommt. H . KUlCTEN.~CKER. Ionenaustausch. Eine verein]achte Capillarbi~rette mit Herstellung des Reagen- ses dutch Ionenavztauschharze besehreiben B.W. GRV~BAV~ und P. L. KIRK 4. Diese Biirette hat gegenfiber der friiher besehriebenen 5 viele Vorteile. Der Aufbau 1 Nature (London) 170, 621--622 (1952). Jessop Franenkrankenhaus Sheffield u. Univ. Sheffield (England). J. biol. Chemistry 73, 627 (1929); vgl. diese Z. 94, 370 (1933). J. biol. Chemistry 188, 567 (1940). Mikroehem. verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 40, 416---421 (1953). Univ. Berkeley, Calif: (USA). 5 GRV~B~V~a, B.W., W. Sc~6~onR und P. L. K~nK: Analyt. Chemistry 24, 1857 (1952); vgl. diese Z. 189, 431 (1953).

Ionenaustausch

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128 Beriehr Allgemeine analytisehe Methoden usw.

giinstigt die Ausbildung kleiner Fleeken. Das Ffltrierpapier braueht vor dem Ent- wiekeln nicht mit LSsungsmitteln impr~gniert oder mit LSsungsmitteldampfen ges~ttigt zu werden.

R~-Werte yon Co~icosteroiden.

Substanz

l l-Desoxycorticosteron . . . . . .

l l-Des0xy-17 ~-oxy- corticosteron . . . . . . . . . . .

Corticosteron . . . . . . . . . . .

l l-Dehydro-17 ~-oxy- eortieosteron . . . . . . . . . .

17 ~-Oxycorticosteron . . . . . . . .

:~i-Wert

0,921

0,698

0,653

0,501

0,362 lK. S ~ e ~ .

Die papierchromatographi8che Isolierung und Bestimmung der drei Oestrogene bringt nach F. L. M~TC~ELL x entscheidende Vortefle gegeniiber anderen Veffahren. Der Rohstoffverbrauch ist bedeutend geringer, der Zeitaufwand verh~ltnism~ltig ldein und die Isolierung ldarer, w~ihrend naeh ffiiheren Methoden isolierte Oestro- gene sieh eher ffir biologisehe als fiir chemische Priifungen eigneten. - - Die Extrak- tion aus der zerkleinerten frischen Placenta erfolgt mit Methanol, nStigenfalls naeh Hydrolyse mit 1,5 n Salzs~ure. 5Tach Ausschfi~teln mit .~ther und Verdampfen dieses LSsungsmittels im Vakuum wird die Trennung Oestriol-Oestron und Oestra- diol dureh Extrakt ion mit Benzol-Wasser durchgeffihrt. (5Tiihere Einzelheiten im Original.) - - Die Chromatographierung gesehieht mit ~thanolischer LSsung auf Whatman-Papier 541 in 16stfindigerLaufzeit bei 32 4- 0,5 ~ C, wobei ilia" Oestron und Oestradiol Methanol die station~re, Petrol~ther (Kp 100--120 ~ C) die bewegliche, fiir Oestriol Benzol die station~re, eine Misehung Methanol-Wasser (1 : 1) die bewegliehe Phase sind. - - Sprfihmittel ist das Reagens nach O. FOLI~ und V. C m c ~ E u ~, wobei die Oestrogene als blaue Flecken sichtbar werden. (Grenze der Erfassung 0,5 #g/cm~.) - - Als R~-Werte wurden in den angegebenen Systemen festgestellt: Oestron 0,2; Oestradiol 0,07; Oestriol 0,13. - - A u s 100 g mit 1,5 n Sa]zsaure nnter RiickfiuB hydrolysiertem Placentagewebe konnten 3 #g Oestron, 1 #g Oestradiol und 10 #g Oestriol isoliert werden; bei Zusatzversuchen ohne Itydrolyse wurden in der angegebenen Reihenfolge 80, 40 und 60~o der Oestrogene gefunden. Die Minderwerte erkl~ren sich durch den stSrenden EinfiuB yon Vertmreinigungen aus dem Gewebe. - - Die ~bereinstimmung der jetzigen mit der Methode yon M. N. HOFFmAnn, S. A. TgA:ZE~ und E. A. DoIsY ~ ist gut. Die letzte Methode erfordert aber mehr als 400 kg Probematerial, w~hrend man bei dem besehriebenen Verfahren mit 200 g (wenn notwendig sogar mit 50 g) auskommt. H. KUlCTEN.~CKER.

Ionenaustausch. Eine verein]achte Capillarbi~rette mit Herstellung des Reagen- ses dutch Ionenavztauschharze besehreiben B . W . GRV~BAV~ und P. L. KIRK 4. Diese Biirette hat gegenfiber der friiher besehriebenen 5 viele Vorteile. Der Aufbau

1 Nature (London) 170, 621--622 (1952). Jessop Franenkrankenhaus Sheffield u. Univ. Sheffield (England).

J . biol. Chemistry 73, 627 (1929); vgl. diese Z. 94, 370 (1933). J . biol. Chemistry 188, 567 (1940). Mikroehem. verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 40, 416---421 (1953). Univ.

Berkeley, Calif: (USA). 5 GRV~B~V~a, B .W. , W. Sc~6~onR und P. L. K~nK: Analyt. Chemistry 24,

1857 (1952); vgl. diese Z. 189, 431 (1953).

Bericht: Mlgemeine analytisehe Methoden usw. 129

ergibt sieh-aus Abb. 1. Der Vorratsbeh/~Iter fagt etwa 10--20 ml. Die Btirette ist durch Bewegen der Sehrauben B und C drehbar. Das Aus~auscherrohr ist 150 mm lang und 15 mm weir. Das Rohr is~ dutch einen Kunsts~offschlaueh mig einem

groBen Vorratsbeh~lter mit StandardsalzlSsung (z. B. KC1) verbunden. Die Normalit/~t der L6- sung richter sich nach der geforderten St~rke der TitrationslSsungen. Zur Herstellung der S/~ure bzw. der Base dient Dowex 50 bzw. Amberlite XE 67. Zur Titration wird der Hahn ge6ffnet, damit die Capillare geftillt wird. Er wird dann um 180 ~ gedreht, damit eine kleine Luftblase eintreten kann, dann wieder um 180 o gedreht, um etwas L6sung atff die Blase folgen zu lassen. Der Meniskus an der Blase wird auf Null eingestellt, die Spitze der Btirette in be- kannter Weise abgewiseht und dann in die zu titrierende L6sung eingetaucht. Dann wird der Hahn so wenig ge6ffnet, dab die LSsung zum Durehfliegen der Biirette mindestens 1 rain be- nStigt. Am Endpunkt wird der Hahn geschlossen, oder es kann aueh der ZufluB der Titrations- 16sung dureh geringe Drehung der Schraube A so vorsiehtig vermindert werden, wie es ge-

-~ex

w/inseht wird. Die Ausflul3geschwindigkeit wird am besten mit Hflfe der Sehraube A eingeregelt, so dab sp/~ter keine Einstellung mehr nStig ist. Die Ausflul3geschwindigkeit /~ndert sieh bei ldeinen Anderungen der Stellung der Sehraube A empfindlich. Zur ersten Ftillung wird die Sehraube zweek- m~Big etwas zurfickgedreht. Die ]3/irette kann mehrere Wochen lang mi~ v611iger

Z. anal. Chem., Bd. 149. 9

130 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw.

Konstanz benutzt werden. Ebenso reicht eine Ffillung mit Austauscher Itir die Herstellung yon etw~ 2 Liter 0,01 n SMzs~ure (ausreichend fiir etwa 10000 Mikro- gramm-Titrationen). In der S~ule stehenbleibende LSsung mug durch langsam nachflieBende L5sung ersetzt werden, ehe Konstanz des Titers erreicht wird.

Zur Bestimmung yon Bors?iure in Di~ngemitteln verwendet E. ScJM~TZ 1 ein Ver- fahren mit Hilfe yon Ionenaustauschharzen. Die in der Analysenl5sung vorhandenen Kationen werden yon einem Kationenaustauseher (H-Form) gebunden 2. Die aus- laufende LSsung, die als st5rende Anionen Phosphat, Sulfat, Chlorid und Nitrat enthalten kann, wird nun durch einen Anionenaustauscher in der Formiat-Form

filtrier~, in welchem die genannten Anionen gegen Formiat ausgetauseht werden. Die S~ulen sind fiber- einander angeordnet (Abb. 1). Der Dreiweghahn zwischen den Siiulen dient dazu, L5sung, die noch keine Stoffe enth~lt, die den Anionenaus~auscher passieren mfissen, wegzunehmen, um das Volumen des Durehlaufes zu verkleinern. - - Vorschri/t. 20 g Diingemittel werden in einer 1000 ml-SToH~AN~- Flasehe mit 950 ml Wasser 30 min lang in einem

s0g Rotierapp~rat (30--40 Umdrehungen/min, 20 ~ C) ~'a//~,en- geschfitte]t. Wenn der pH-Wert der LSsung gleich ousfffugclzer"

, d m b e r l i / e J R z 2 0 oder grSger a ls 4 ist , wird du reh Z u t r o p f e n y o n Salzs/~ure dieser Wert eingestellt, und dann wird die Flasehe noeh 30 rain lung gesehtittelt. Die

�9 schwach saure LTsung (p~ =< 4) wird bis zur Marke verdiinnt und dureh ein trockenes Filter filtriert. I

2sg 50 ml dieser LTsung werden in den Tropftrichter -,4n/onerl - auslzuscher pipettiert nnd mit 3 - -4 ml/min durehlaufen ge- ,4m~er/i/edRA~oo lassen. Man spfilt mit etwa 200 ml Wasser naeh.

Die ersten 80 ml des Durchlaufes enthalten keine Bors~ure und kSnnen deshalb weggegossen werden. Das Eluat wird mit 6--8 ml 0,1 n Natronlauge unter

Abb. 1. Kombinierte Kationen- Z u s a t z y o n 0,5 g Pd-Schwamm und bei Beginn des andAnionenaustauschersaulezur Siedens yon 5 ml 30%igem H~O 2 zur Zers~5rung Bestimmung tier Bors~ure in

Dfingemitteln. der Ameisensi~ure unter RiicldtuB 15 min lung ge- koeht. Dann dampft man auf 25 ml ein, maeht mit

verd. Sehwefels/~ure sauer (Methylrot) und verkoeht anwesendes Kohlendioxyd. Naeh Abkfihlung und Neutralisation mit 0,1 n Natronlauge (carbon~tfrei) werden 3 ml 50%iger Invertzucker]Ssung (gegen Methy]rot neutralisiert) zugesetzt. Nun wird mit 0,1 n NaOH-LSsung gegen Phenolphthalein titriert. - - Die Ffillung der Saulen ist fiir 5 Analysen ausreiehend. Der in OH-Form vorliegende Anionen- austauseher wird durch 5 ml konz. Ameisens/~ure, die auI 250 ml verdiinnt wird, in die Formiatform gebraeht. ~ . KL]~E~T.

1 Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 44, 213--227 (1953). Zttrich- Oerlikon (Sehweiz).

2 Vgl. aueh M~a~I~, J. R., and J. R. HAYEs: Analyt. Chemistry 24, 182 (1952); vgl. diese Z. 137, 372 (1953).