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48 Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden nsw. der Z~higkeit der ProbelSsungen diskutiert. Den AbsehluB der Arbeit bildet eine Vorschrfft zur Vorbereitung des Serums sowie Angaben fiber die hierbei mSgliehen Fehlerquellen. H. J. PETE~S 1 benutzte ein LA~GE-Flammenphotometer einfaeher Konstruktion zur Bestimmung des Natrium- und Kaliumgehaltes von Serum. Er verdiinnte fiir die Kaliumbestimmung das Serum auf das 25faehe, fiir die Natriumbestimmung auf das 250faehe, mugte jedoch wegen dieser starken Verdfinnung die Empfindliehkeit der Anordnung dureh Umbau des Zerst~ubers, Vergr5Bern des Brennerkopfs sowie Anbringen eines zus~tzliehen Spiege]s erhShen. Der Verf. konnte die gegenseitige Beinflussung yon Natrium und Kalium dureh entspreehende Zusammensetzung der EiehlSsungen eliminieren, klagt jedoeh fiber das Absinken des Photostroms bei l~ngerer Beliehtung der Sperrsehichtzelle. W. SC~U~K~ECH~r. Mit versehiedenen Fehlerm6glichkeiten bei der ]lammenphotometrischen Bestim- mung des Calcium8 im Blutserum besch~ftigt sioh H. J. H0~E~ 2. Obwohl zur Ca-Bestimmung bei hSherer Temperatur als zur Alkalibestimmunggearbeitet wird, werden doch vorwiegend Molekiilspektren erhalten. Es kommt darauf an, ob neben dem Anion C1- noeh nennenswerte Mengen anderer Anionen im Serum vor- handen sind, die vielleieht stSren. Es zeigte sieh abet, dal~ die aul~er C1- (79%) und dem harmlosen HCO3- (19%) in ganzen zu rund 2% vorkommenden Carbonat-, Sul- fur-, Nitrat- und sekund~iren Phosphat-Ionen, die an sieh die Mel~ergebnisse driik- ken, wegen ihrer geringen Menge ohne EinfluB bleiben. Von den Kationen iibt das gegen Ca ++ in rund 30real so hoher Ionenkonzentration vorliegende I~atrium eine sehr deutliohe Wirkung aus, die aber reehnerisoh leieht eliminiert werden kann. Uberraschenderweise sehw~chen aueh bei der hohen Temperatur der Flamme noch organisehe Komplexbfldner (als Modellsubstanzen wurden Glykokoll, Citronen- s~ure und Trflon A nnd B verwendet) die Emission des Calciums, was angesiohts des hohen EiweiBgehaltes des Serums zu beaohten ist. -- Verf. gibt eine grebe An- zahl yon praktischen Winken zur Durchffihrung der Ca- und Na-Bestimmung. -- Die Ergebnisse der flammenphotometrisohen und der ehemisehen Ca-Bestimmung weiehen um nieht mehr als • 5% voneinander ab. F. NEu~A~. Ionenaustauseh. Eine Bibliographie i~ber die analytisehen Anwendungen yon Ionenaustausehharzen hut G. H. Os]~oR~ 3 mit fiber 900 Zitaten, alphabetisch ge- ordnet nach Stiehworten yon Aeetaten bis Zirkonium, mit einem Anhang fiber theoretisehe Arbeiten, zusammengestellt. Die sehr grofle Bedeutung der eleganten und nieht genug zu empfehlenden analytisohen Verfahren mit Hilfe der Ionen- austausehharze wird aus dieser umfangreiehen und sehr verdienstvollen Zusammen- stellung ~ul~erst sinnf&llig. Die Trennung des Rheniums yon Molybdi~n dutch Ionenaustausch fiihren S.A. Fis~ und V. W. M~LOCHE ~ dadurch aus, dal3 sie eine L6sung, die Perrhenat und Molybdat neben 10% NaOH enth~lt, dutch eine Sehieht des Anionenaustausehers Amberlite IRA400 in der OK--Form laufen lassen. Das Molybd~n befindet sieh zu 100 ~= 0,5% im Durchlau~, w~hrend das Perrhenat veto Austauseher gebunden wird. I~aeh dem Auswasehen der Sehieht mit Wasser und dann mit verdiinnter Salz- s~ure wird das Perrhenat mit 7--8 n Salzs~ure zu 99 =J=30/0 eluiert. Es werden 10 g getroekneter Austauscher in einer 25 em hohen Sehicht verwendet. Die Durehlauf- 1 Chem. Weekbl. 48, 710--711 (1952) [Holl~ndisch]. Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 289, 188--201 (1952). Univ. Frankfurt/M. 3 Analyst (London) 78, 221--252 (1953). Cherry Tree Cottage, lVlerley Ways, Merley, Peele, Dorset (England). 4 Analyt. Chemistry 24, 1100--1106 (1952). Univ. Madison, Wise. (USA).

Ionenaustausch

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48 Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden nsw.

der Z~higkeit der ProbelSsungen diskutiert. Den AbsehluB der Arbeit bildet eine Vorschrfft zur Vorbereitung des Serums sowie Angaben fiber die hierbei mSgliehen Fehlerquellen.

H. J. PETE~S 1 benutzte ein LA~GE-Flammenphotometer einfaeher Konstruktion zur Bestimmung des Natrium- und Kaliumgehaltes von Serum. Er verdiinnte fiir die Kaliumbestimmung das Serum auf das 25faehe, fiir die Natriumbestimmung auf das 250faehe, mugte jedoch wegen dieser starken Verdfinnung die Empfindliehkeit der Anordnung dureh Umbau des Zerst~ubers, Vergr5Bern des Brennerkopfs sowie Anbringen eines zus~tzliehen Spiege]s erhShen. Der Verf. konnte die gegenseitige Beinflussung yon Natrium und Kalium dureh entspreehende Zusammensetzung der EiehlSsungen eliminieren, klagt jedoeh fiber das Absinken des Photostroms bei l~ngerer Beliehtung der Sperrsehichtzelle. W. SC~U~K~ECH~r.

Mit versehiedenen Fehlerm6glichkeiten bei der ]lammenphotometrischen Bestim- mung des Calcium8 im Blutserum besch~ftigt sioh H. J. H 0 ~ E ~ 2. Obwohl zur Ca-Bestimmung bei hSherer Temperatur als zur Alkalibestimmung gearbeitet wird, werden doch vorwiegend Molekiilspektren erhalten. Es kommt darauf an, ob neben dem Anion C1- noeh nennenswerte Mengen anderer Anionen im Serum vor- handen sind, die vielleieht stSren. Es zeigte sieh abet, dal~ die aul~er C1- (79%) und dem harmlosen HCO 3- (19%) in ganzen zu rund 2% vorkommenden Carbonat-, Sul- fur-, Nitrat- und sekund~iren Phosphat-Ionen, die an sieh die Mel~ergebnisse driik- ken, wegen ihrer geringen Menge ohne EinfluB bleiben. Von den Kationen iibt das gegen Ca ++ in rund 30real so hoher Ionenkonzentration vorliegende I~atrium eine sehr deutliohe Wirkung aus, die aber reehnerisoh leieht eliminiert werden kann. Uberraschenderweise sehw~chen aueh bei der hohen Temperatur der Flamme noch organisehe Komplexbfldner (als Modellsubstanzen wurden Glykokoll, Citronen- s~ure und Trflon A nnd B verwendet) die Emission des Calciums, was angesiohts des hohen EiweiBgehaltes des Serums zu beaohten ist. - - Verf. gibt eine grebe An- zahl yon praktischen Winken zur Durchffihrung der Ca- und Na-Bestimmung. - - Die Ergebnisse der flammenphotometrisohen und der ehemisehen Ca-Bestimmung weiehen um nieht mehr als • 5% voneinander ab. F. NEu~A~.

Ionenaustauseh. Eine Bibliographie i~ber die analytisehen Anwendungen yon Ionenaustausehharzen hut G. H. Os]~oR~ 3 mit fiber 900 Zitaten, alphabetisch ge- ordnet nach Stiehworten yon Aeetaten bis Zirkonium, mit einem Anhang fiber theoretisehe Arbeiten, zusammengestellt. Die sehr grofle Bedeutung der eleganten und nieht genug zu empfehlenden analytisohen Verfahren mit Hilfe der Ionen- austausehharze wird aus dieser umfangreiehen und sehr verdienstvollen Zusammen- stellung ~ul~erst sinnf&llig.

Die Trennung des Rheniums yon Molybdi~n dutch Ionenaustausch fiihren S.A. F i s ~ und V. W. M~LOCHE ~ dadurch aus, dal3 sie eine L6sung, die Perrhenat und Molybdat neben 10% NaOH enth~lt, dutch eine Sehieht des Anionenaustausehers Amberlite IRA400 in der OK--Form laufen lassen. Das Molybd~n befindet sieh zu 100 ~= 0,5% im Durchlau~, w~hrend das Perrhenat veto Austauseher gebunden wird. I~aeh dem Auswasehen der Sehieht mit Wasser und dann mit verdiinnter Salz- s~ure wird das Perrhenat mit 7--8 n Salzs~ure zu 99 =J= 30/0 eluiert. Es werden 10 g getroekneter Austauscher in einer 25 em hohen Sehicht verwendet. Die Durehlauf-

1 Chem. Weekbl. 48, 710--711 (1952) [Holl~ndisch]. Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 289, 188--201 (1952). Univ. Frankfurt/M.

3 Analyst (London) 78, 221--252 (1953). Cherry Tree Cottage, lVlerley Ways, Merley, Peele, Dorset (England).

4 Analyt. Chemistry 24, 1100--1106 (1952). Univ. Madison, Wise. (USA).

Bericht : Allgemeine analytische Mcthoden usw. 49

geschwindigkeit betr~tgt 2 ml/min. Zur Anwcndung kommcn etwa 1,5 g Me als MoO s und 0,4---700 mg Re als K R e Q . Um etwa 40 mg Re hcrauszulSsen, sind etwa 700 ml 7 n Salzsgure erforderlieh. Um Rhenium in Molybdanglanzkonzentraten zu bestimmen, mfiBtc cine S~ule in Mikrodimcnsionen angewendet werden. Eine solche S~ulc hielte die kleinen Mengen Rhenium, die in solchen Proben anwesend sind, mit Sicherheit zurfick, nnd in den salzsauren ElutionslSsungen kann das Rhenium un- mittelbar mit IIilfe yon Thioeyanat oder yon ~-Furildioxim colorimetrisch ermittelt werden.

Zur qnantitativen Bestimmung yon Narcotica dutch Ionenaustausch benutzen L. L~vI und CH. G. FA~ILO 1 den Anionenaustauseher Amberlite I R 4 B in der Oil- Form. Sic untersuchen Codeinl)hosphat, Morphinsul]at, Methorphinanhydrobromid und die Hydrochloride von Methadon, Phenadoxon, c~.Prodin, Cocain, Pethidin, Dia- morphin, Dilaudid, Morlghin und Pal~averin. Als LSsungsmittel wird vorzugsweise Methanol, zum Tci] im Gemisch mit Ather oder Chloroform, bisweilen Xthanol be- nutzt. Die Bestimmnng der freien Alkaloidc erfolgt potentiometriseh mit 0,05 n Salzs~iure. Die l)bereinstimmung mit Ergebnissen naeh Vorschriftcn yon Pharma- kopSen ist befriedigend e.

Die Abtrennung des Morphins yon Codein fiihren E. W. GRA~T und W. W. HILTY 3 dadureh aus, dal~ yon einem stark basischen Anionenaustauscher (Amberlite XE 75) in dcr 0 t I -Form Morphinsulfat quantitativ ausgetauseht, d. h. also gcbunden wird, wghrend Codeinphosphat quanti tat iv durch die S~nlc (25 cm hoch) hindurehl/iuft. Das Auswaschen der S/inle erfolgt mit Methanol. Das gebundene Morphinsulfat wird dutch 125 ml 2%iger Phosphors~ure und Nachwasehcn mit der gleichen Menge de- stillierten Wassers eluiert. Zur Trennung wird die vorbereitete Saule mit 250 ml 95~oigcm Methanol gewaschen. Die Misehung yon etwa je 150 mg Morphinsulfat und Codeinphosphat in 20 ml Wasser wird dann fiber den Austauscher filtriert. Igaeh dem Wasehen mit etwa 75 ml Methanol wird in dem vereinigten Durchlauf-t- Waschmethanol das Codein bestimmt (Titration mit 0.01 n Schwefels~ure und Methylenblau-Methylrot-Mischindicator). Das Methanol in der Sgule wird durch Wasser verdrgngt (etwa 100 ml). Dann wird wie oben gesagt das Morphin dutch Phosphors~ure eluiert, die S~ule mit Wasser gewaschen und das Morphin bei 285 m# spektrophotometrisch bestimmt. R. KLEME~T.

Die quantitative Analyse yon Zuckern in Pflanzenextrakten durch Ionen- austauschchromatographie besehreiben G. R. NOGGL~ und L. P. ZILI~ 4 unter Ver- wcrtung ~rfiherer Erfahrungcn ~. Zum Nachweis der Zucker in den Eluaten dient das Anthron- bzw. das Orcinveffahren. Die Elution der Zucker yon dem stark basischen Anionenaustauscher Dowex 1, der mit 0,001 m KaliumtetraboratlSsung vorbehandelt ist, erfolgt durch L5sungen desselben Salzes in steigenden Konzen- trationen. In einem Extrakt aus Samcn grfiner Bohnen (Black Valentine) konnten z. B. quantitativ getrennt und bestimmt werden (S~ule 2,5 c m x 0,85 cm 2, Durch- laufgeschwindigkeit 60 ml/Std): Saccharose (5,72 rag), Raffinose (0,40 rag) mit 0,001 m KeBaOT-LSsung, Staehyose (5,82 rag) mit 0,02 m K~B40~-LSsung, Fructose

1 Canad. J. Chem. 30, 793--799 (1952). Food and Drug Laboratories, Department of National Health and Welfare, Ottawa (Canada).

2 Vgl. A. JINDR• U. J. RENTZ: J. Pharmacy Pharmacol. 4, 645 (1952); vgl. diese Z. 139, 433 (1953).

3 j . Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 42, 150--152 (1953). Eli Lilly & Co., In- dianapolis, Ind. (USA).

4 Arch. Biochem. Biophysics 41, 21--28 (1952). Nation. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA).

5 K~Y~, J. X., u. L. P. ZILL, J . Amer. chem. Soc. 711, 2344 (1951) ; 74, 2090 (1952).

z. anal. Chem., Bd. 141. 4: