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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 211 eventuell anwesendes Chromat bzw. Diehromat dutch Aufkochen mit Aseorbin- saure. Dann setzt man fiberschiissige 0,01 B~ADTA-LSsung und 5 ml i IViEssig- siiure/Na-Acetat-PufferlSsung zu, verdiinut auf etwa 50 ml und titriert das un- verbrauchte _~DTA mit 0,0i 1ViBlei(II)-nitratlSsung gegen Xyleuolorauge mit Kaliumnitrat (1:100) zuriick. Bei der Bestimmung der Summe yon Zink uad Chrom, die analog der vorstehendeu Zinkbestimmung durchzuftihren ist, wird die LSsung nach dem Zusatz iiberschiissiger ADTA-L6sung und der PufferlSsung etwa 20 min l~ng aufgekocht, abgekiihlt und titriert. Wegen der Eigenfarbe des Crm/ADTA-Komplexes darf die Chromkonzentration hSchstens 4 rag/100 ml be- tragen. Die Bestimmungsfehler ]iegeu in iiblichen Grenzen komplexometrischer Titrationen. -- Bei der Bestimmung de8 Zink- und Chromgehaltes in Mischoxiden des Typs ZnO Cr20 a schliei~t man im Silbertiegel I Tell Probe mit 4 Teilen Natrium/ Kaliumearbonat und 8 Teilen Natriumperoxid bei etwa 500~ auf, l~ugt die Schmelze mit warmem, mit Sehwefe]- oder Salzsaure anges~uertem Wasser aus und fiihrt die Zink- uud Chrombestimmung in obiger Weise darch. [1] Chem. Listy. 59, 1472--1476 (1965) [Tseheehiseh]. (Mit dtsch. Zus.fass.) Lehr- stub] fiir Kernehemie der Fakultat fiir techn. Physik u. Kernphysik der TH Prag (CSSR). A. E~ Die Bestimmungsverfahren yon Cadmium durch Atomfluorescenz- und Atom- absorptionsspektrometrie unf~rziehen R.M.DAG~L, T.S.WEsT und P.Yo~G[1] einer vergleichenden Untersuehung. Me~ger~t ist das mit einem Honeywell-Brown- Sehreiber ausgeriistete Unicam SP 900 A. Als Brenngas dient ehl Aeetylen-Luft- gemisch. Die Fluoreseenzanregung geschieht mit einer Cadmiumentladungs]ampe (18 W, 50 Hz, 1,5 A), die Anregung zur Absorptionsmessung mit einer Hohl- kathodenlampe, die Lieht mit der t~esonanzfrequenz bei 2288 ~ emittiert. -- Bei dem Atomfluoreseenzverf~hren verlauft die Eichger~de im Bereieh yon 2.10 -7 bis 10-51VI CadmiumlSsungen linear. Die relative Standardabweichung liegt fiir 10-5 bis 10-6 M CadmiumlSsungen zwisehen 1,0 uud 5,16/0 . Bei lViessung der ato- maren Absorption erh~ilt man eine gekriimmte Eichgerade zwischen 5- 10 -6 und 10-~IVI. Die relative Standardabweiehung betragt 1,3~ wenn eine 5" 10-51~ CadmiumlSsung zerst~ubt wird. Dureh Zusatz yon einigen organischen LSsungs- mittela Nii~t sieh die Empfindlichkeit bei beiden Verfahren steigern. Die ~eB- ergebnisse zeigen, daI~ die t~ethode der Fluorescenzanregung etwa um eine Zehner- potenz empfindlieher als die der atomaren Absorption ist, und d~t~ sie frei yon StSrungen dutch andere Elemente ist. [1] Talanta 18, 803--808 (1966). Dept. Chem., Imp. Coll., London (Grol~britannien). Irrtfimer belm Nachweis yon Cadmium. Bei der qualitativen Analyse der Kupfer/Arsen-Gruppe ist es mSglich, da~ eine hellgefarbte Triibung auftritt, die irrtiimlicherweise als Cadmiumsulfid ideutifiziert werden karm. l~. ISENB]~RG,H. J. Kt~EGEt~ und 1~. H. MIDDL]~TON [1] untersuehten den Niederschlag und die Be- dingtmgen, unter denen er auftritt. Dabei ste]]ten sie lest, d~2 diese Triibung nach Zugabe yon Thio~cetamid nur in Gegenwart yon CuILIonen erseheint. In LSsungen mit niedrigen CuII-Konzentrationen (~ 0,09. 1Vi) kann die Trfibung ~us Schwefel bestehen, der dureh t~eduktion yon Cull zu CuI entsteht. Bei hSheren CuILGehalten (~ 0,75 NI) ist ein CuI-Thioaeetamid-Komplex nachgewiesen worden. Die Existenz yon Schwefel und dem Thioacetamid-Komplex nebeneinander ist auch mSg]ieh. Dutch Zugabe eines Cyanidiiberschusses wird die Triibungsbildung verhindert, indem zuerst CuII zu CuI reduziert und dieses dann zum Cyanocuprat-Komplex gebunden wird. Sollte die Triibung trotz Zugabe yon Cyanid entstehen, so sind 14"

Irrtümer beim Nachweis von Cadmium

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Page 1: Irrtümer beim Nachweis von Cadmium

Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 211

eventuell anwesendes Chromat bzw. Diehromat dutch Aufkochen mit Aseorbin- saure. Dann setzt man fiberschiissige 0,01 B~ ADTA-LSsung und 5 ml i IVi Essig- siiure/Na-Acetat-PufferlSsung zu, verdiinut auf etwa 50 ml und titriert das un- verbrauchte _~DTA mit 0,0i 1ViBlei(II)-nitratlSsung gegen Xyleuolorauge mit Kaliumnitrat (1:100) zuriick. Bei der Bestimmung der Summe yon Zink uad Chrom, die analog der vorstehendeu Zinkbestimmung durchzuftihren ist, wird die LSsung nach dem Zusatz iiberschiissiger ADTA-L6sung und der PufferlSsung etwa 20 min l~ng aufgekocht, abgekiihlt und titriert. Wegen der Eigenfarbe des Crm/ADTA-Komplexes darf die Chromkonzentration hSchstens 4 rag/100 ml be- tragen. Die Bestimmungsfehler ]iegeu in iiblichen Grenzen komplexometrischer Titrationen. -- Bei der Bestimmung de8 Zink- und Chromgehaltes in Mischoxiden des Typs ZnO �9 Cr20 a schliei~t man im Silbertiegel I Tell Probe mit 4 Teilen Natrium/ Kaliumearbonat und 8 Teilen Natriumperoxid bei etwa 500~ auf, l~ugt die Schmelze mit warmem, mit Sehwefe]- oder Salzsaure anges~uertem Wasser aus und fiihrt die Zink- uud Chrombestimmung in obiger Weise darch.

[1] Chem. Listy. 59, 1472--1476 (1965) [Tseheehiseh]. (Mit dtsch. Zus.fass.) Lehr- stub] fiir Kernehemie der Fakultat fiir techn. Physik u. Kernphysik der TH Prag (CSSR). A. E ~

Die Bestimmungsverfahren yon Cadmium durch Atomfluorescenz- und Atom- absorptionsspektrometrie unf~rziehen R.M.DAG~L, T.S.WEsT und P.Yo~G[1] einer vergleichenden Untersuehung. Me~ger~t ist das mit einem Honeywell-Brown- Sehreiber ausgeriistete Unicam SP 900 A. Als Brenngas dient ehl Aeetylen-Luft- gemisch. Die Fluoreseenzanregung geschieht mit einer Cadmiumentladungs]ampe (18 W, 50 Hz, 1,5 A), die Anregung zur Absorptionsmessung mit einer Hohl- kathodenlampe, die Lieht mit der t~esonanzfrequenz bei 2288 ~ emittiert. -- Bei dem Atomfluoreseenzverf~hren verlauft die Eichger~de im Bereieh yon 2 .10 -7 bis 10 -51VI CadmiumlSsungen linear. Die relative Standardabweichung liegt fiir 10 -5 bis 10 -6 M CadmiumlSsungen zwisehen 1,0 uud 5,16/0 . Bei lViessung der ato- maren Absorption erh~ilt man eine gekriimmte Eichgerade zwischen 5- 10 -6 und 10-~IVI. Die relative Standardabweiehung betragt 1,3~ wenn eine 5" 10-51~ CadmiumlSsung zerst~ubt wird. Dureh Zusatz yon einigen organischen LSsungs- mittela Nii~t sieh die Empfindlichkeit bei beiden Verfahren steigern. Die ~eB- ergebnisse zeigen, daI~ die t~ethode der Fluorescenzanregung etwa um eine Zehner- potenz empfindlieher als die der atomaren Absorption ist, und d~t~ sie frei yon StSrungen dutch andere Elemente ist.

[1] Talanta 18, 803--808 (1966). Dept. Chem., Imp. Coll., London (Grol~britannien).

Irrtfimer belm Nachweis yon Cadmium. Bei der qualitativen Analyse der Kupfer/Arsen-Gruppe ist es mSglich, da~ eine hellgefarbte Triibung auftritt, die irrtiimlicherweise als Cadmiumsulfid ideutifiziert werden karm. l~. ISENB]~RG, H. J. Kt~EGEt~ und 1~. H. MIDDL]~TON [1] untersuehten den Niederschlag und die Be- dingtmgen, unter denen er auftritt. Dabei ste]]ten sie lest, d~2 diese Triibung nach Zugabe yon Thio~cetamid nur in Gegenwart yon CuILIonen erseheint. In LSsungen mit niedrigen CuII-Konzentrationen (~ 0,09. 1Vi) kann die Trfibung ~us Schwefel bestehen, der dureh t~eduktion yon Cull zu CuI entsteht. Bei hSheren CuILGehalten (~ 0,75 NI) ist ein CuI-Thioaeetamid-Komplex nachgewiesen worden. Die Existenz yon Schwefel und dem Thioacetamid-Komplex nebeneinander ist auch mSg]ieh. Dutch Zugabe eines Cyanidiiberschusses wird die Triibungsbildung verhindert, indem zuerst CuII zu CuI reduziert und dieses dann zum Cyanocuprat-Komplex gebunden wird. Sollte die Triibung trotz Zugabe yon Cyanid entstehen, so sind

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212 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe

zur Komplexbildung des Cu nicht genfigend CN-Ionen vorhanden. In Trennungs- g~ngen ohne Zugabe yon Cyanid kann der eventuell gebildete Cu-Thioacetamid- Komplex einerseits dutch Erhitzen und andererseits durch genfigend langes Stehen in Kupfersulfid zersetzt werden.

[1] J. Chem. Educat. 48, 422--423 (1966). Univ. of Wisconsin, Kenosha Campus (USA). H.G. EVL~HSP~R

t~ber die Titration yon Queeksilber dureh Thioaeetamid berichten J. K ~ I ~ . ~ nnd S. PETRI [1]. In sauren LSsungen bildet Thioacetamid mit Quecksilberionen in Anwesenheit yon Chloridionen nnlSsliche Imidomercaptide, die schon ffiiher zur gewichtsanalytischen Quecksflberbestimmung ausgenfitzt wurden [2]. Bei der potentiometrischcn Titration yon Quecksilber durch Thioacetamid sind zwei Potentialspriinge bemerkbar, die der Bildung der Verbindungen yon Thioaeet. amid und Quecksilber in Molverh~Lltnissen yon i : 1 und 2:1 entsprechen. Der erste Potentialsprnng ist jedoch undeutlich und nicht auswertbar. Die HShe des zweiten Potentialsprunges sowie der Wert des ~quivalenzpotentials h~ngt yon der Acidit~t und dem Chloridgehalt der LSsung ab, die die Stabflit~Lt der gebildcten Mercaptide bedingen. Wcgen der ziemlich hohen LSslichkeit der Mercaptide ist es empfehlens- wert mit konz. TitrierlSsung zu arbeiten. -- Arbeitsweise. 20 m] einer etwa 0,1 M QueeksilbersalzlSsung werden mit 5 ml I M Salzs~ure (oder Salpeters~ure unter Zusatz yon Chloridionen) anges~uert, mit Wasser auf 50 ml verdiinnt und mit 1MThioacetamidlSsung potentiometriseh gegen eine Platinindicatorelektrode titriert. Die Titration dauert etwa 30 rain, gegen Ende der Titration wird das Potential nur langsam eingestellt. Quecksilber ist Ms Indieatorelektrode ungeeignet, da es im Laufe der Titration mit einem l~iederschlag bedeckt wird. Bei der Titra- tion yon 2 mMol Quecksilber betr~gt der Bestimmungsfehler als Standardabweichung ausgedriickt etwa 0,5 ~

[1] Chem. Anal. (Warsaw) 11, 1007--1010 (1966) [Poluisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Lehrst. f. anorg, u. anal. Chemic, IVied. Akad. LSd~ (Polen). -- [2] FLASOm~A, H., u. H. JAKOBLJ]SWICZ: Anal. Chim. Acta 5, 152 (1951); vgl. diese Z. 184, 37 (1951/52). M. l ~ x %

Die maBanalytisehe BestimInung yon Queeksilber(I) mit 5Tatriummolybdat beschreiben A. B~KOWS]~A und W. WAW~ZYCZEK It]. Als Adsorptionsindicator wurde EchtrotA ausgew~hlt (friiher zur Bleibcstimmung verwendet[2]), der l~iederschlag yon Hg~MoO 4 ist im ~quivalenzpunkt gelb, die LSsung rosa. Da die Schwermetalle ebenso schwerlSsliche Molybdate bilden, ist die Methode nur fiir reine Quecksilber(I)-salze bestimmt. Die Ergebnisse stimmten fiir Hg~2+-Mengcn yon 2,3--91 mg mit der gewichtsanalytischen Bestimmung anf -4-0,1--0,4~ iiberein.

[1] Chem. Analit. 9, 625--628 (1964) [Polnisch]. Lehrstuhl Chemie, Allg. Landw.- Oberschule Olsztyn (Polen). -- [2] HE~KEL, H. : diese Z. 119, 326 (1940).

M. MATUC~

Reaktionen yon Queeksilber(1-) und Gold(HI). A. ALEXA~D~0V und P.V. AL~XA~DI~OVA [1] verwenden als Reagens f'dr Quecksflbcr(I) und Gold(III) 1-Phe- nylthiosemicarbazid, das beide in saurem und neutralem Milieu sofort zum Metall reduziert; schon ldeine Mengen des Metalls lassen sich durch~ihre F~rbung identi- fizieren. Das Reagens wird nach der Methode von FISCHER [2] dargestellt und eine frischbereitete alkoholische LSsung verwendet. Mit Quecksilber(I) entsteht ein grauschwarzer Fleck, der sieh beim Zutropfen yon Salpeters~ure himbeerrot f~rbt;