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Kantonsschule Ausserschwyz Maturaarbeit Oktober 2011 Isotonische Getränke im Kraftsport Eine Untersuchung über die Auswirkungen von isotonischen Getränken auf die Muskulatur und deren Aufbau Autorin, Klasse: Fabienne Fischli, 4d Adresse: Taulenweg 3, 8852 Altendorf Betreuende Lehrperson: Roman Küng

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Kantonsschule Ausserschwyz

Maturaarbeit Oktober 2011

Isotonische Getränke im Kraftsport Eine Untersuchung über die Auswirkungen von isotonischen

Getränken auf die Muskulatur und deren Aufbau

Autorin, Klasse: Fabienne Fischli, 4d

Adresse: Taulenweg 3, 8852 Altendorf

Betreuende Lehrperson: Roman Küng

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Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort ......................................... ..................................................................................... 4

2 Zusammenfassung ................................. .......................................................................... 5

3 Einleitung ...................................... .................................................................................... 5

3.1 Grundlagen ................................................................................................................................. 6

3.1.1 Elektrolyte ............................................................................................................................ 6

3.1.2 Sportgetränk ........................................................................................................................ 7

3.1.3 Isotonische Getränke ......................................................................................................... 8

3.1.4 Dehydratation ...................................................................................................................... 8

3.1.5 Proteine ................................................................................................................................ 8

3.1.6 Kraftaufbau .......................................................................................................................... 9

3.2 Wissensstand ........................................................................................................................... 10

3.2.1 Ausdauersport ................................................................................................................... 10

3.2.2 Proteinaufnahme im Kraftsport ....................................................................................... 10

4 Material und Methoden ........................... ........................................................................11

4.1 Vorbereitungen ......................................................................................................................... 11

4.2 Versuchsablauf ......................................................................................................................... 13

4.3 Auswertung ............................................................................................................................... 13

5 Resultate ....................................... ...................................................................................14

5.1 Liegestützen .............................................................................................................................. 14

5.2 Chest Press-Wiederholungen ................................................................................................ 14

5.3 Gesamtzunahme ...................................................................................................................... 15

5.4 Besonderheiten ........................................................................................................................ 15

6 Diskussion ...................................... .................................................................................15

6.1 Interpretation der Resultate .................................................................................................... 15

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6.2 Fehlerquellen ............................................................................................................................ 17

6.3 Vergleich .................................................................................................................................... 17

6.4 Schlussfolgerung ...................................................................................................................... 17

6.5 Analyse der Arbeit .................................................................................................................... 18

7 Quellenverzeichnis .............................. ............................................................................18

7.1 Literatur ...................................................................................................................................... 18

7.2 Internet ....................................................................................................................................... 18

7.3 Abbildungen .............................................................................................................................. 20

8 Eigenständigkeitserklärung ...................... ......................................................................20

9 Anhang .......................................... ...................................................................................21

9.1 Prozentuale Zunahme der Placebo-Gruppe ........................................................................ 21

9.2 Prozentuale Zunahme der Getränke-Gruppe ...................................................................... 21

9.3 Prozentuale Zunahme der Kontrollgruppe ........................................................................... 21

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1 Vorwort

Medien beeinflussen unser Leben täglich. Alle Anbieter wollen für ihr Produkt, welches natürlich das Beste ist, werben. Ein sehr grosses und immer aktuelles Thema ist und bleibt der Sport. Einer will besser als der andere sein und so kommen immer wieder Neuheiten für die Verbesserung der Leistung auf den Markt. Eines dieser Beispiele sind die isotonischen Getränke.

Da ich Mitglied des Skiclubs bin, nahm ich schon an einigen Wettkämpfen teil. Auch da sind diese Getränke überall zu sehen. Ich wurde also unbewusst immer wieder mit diesen Getränken konfrontiert. Für mich war klar, dass ich ein Thema im Bereich der Biologie bearbeiten möchte. Aufgrund dieser Tatsache und tatkräftiger Unterstützung der Medien kam ich auf die Idee, mich mit solch einem Getränk zu befassen.

Dank unseren Medien hört man sehr vieles über solche Getränke. Sie werden für Ausdauersportler wie zum Beispiel Marathonläufer empfohlen. Darüber wird im Moment sehr viel geforscht. Deshalb wollte ich in Erfahrung bringen, ob ein solches Getränk auch im Bereich des Kraftsportes etwas bewirken kann. Zudem wollte ich genau wissen, warum diese Getränke so hilfreich sein sollten und was für Inhaltsstoffe dieses Getränk überhaupt hat.

Diese Arbeit und vor allem die Durchführung der Untersuchung und nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit anderen Menschen haben mir viele neue Erfahrungen gebracht. Es war aber auch der mit Abstand schwierigste Teil meiner Arbeit, da alle 20 Personen das gleiche tun sollten.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Betreuungsperson Roman Küng bedanken, der mich mit meiner Idee immer unterstützt hat und auch auf allfällige Fragen immer eine Antwort parat hatte. Zudem geht auch ein Dank an alle jungen Männer, die bei der Untersuchung mitgemacht haben und dafür ein wenig ihrer Freizeit für mich geopfert haben. Ohne diese Freiwilligen wäre es mir nicht möglich gewesen, etwas zu untersuchen.

Ich habe für alle Teilnehmer eine Flasche der Firma Sponser besorgt. Da die Firma mir ein bisschen entgegengekommen ist, möchte ich mich auch bei ihr bedanken. Ebenfalls danke ich meiner Mutter und Freunden, die mich unterstützten, sich die Arbeit auch angesehen haben und mir wertvolle Tipps gegeben haben.

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2 Zusammenfassung

Meine Maturaarbeit beschäftigt sich mit dem Thema, ob ein isotonisches Getränk auch im Kraftsport eine Verbesserung erzielen kann. Dazu stellte ich anfangs zwei Hypothesen auf. Die eine Hypothese besagt, dass bei allen Teilnehmern eine Verbesserung sichtbar werden wird. Die zweite Hypothese besagt, dass das isotonische Getränk keine grosse Einwirkung auf die Verbesserung der Kraft haben wird, wenn es überhaupt eine haben wird. Mit meinem Feldversuch versuchte ich, diese Hypothesen zu falsifizieren oder zu verifizieren.

Für meinen Feldversuch teilte ich die 20 Teilnehmer in drei verschiedene Gruppen auf. Es gab die Kontrollgruppe, die Placebo-Gruppe und die Getränke-Gruppe. Wie die Namen schon verraten, nahmen die Probanden in der Placebo-Gruppe ein Placebo-Getränk ein, im Glauben, dass es ein isotonisches Getränk ist. Die Getränke-Gruppe trank während dem Versuch ein isotonisches Getränk und die Kontrollgruppe absolvierte das Training ohne jegliches Getränk. Als Training wurde dreimal wöchentlich so viele Liegestützen wie möglich absolviert. Am Anfang und am Ende führte ich einen Test durch, der zuerst Liegestützen und dann Chest Press-Wiederholungen beinhaltete.

Meine Versuchsanordnung hat gezeigt, dass die Einnahme von isotonischen Sportgetränken während des Krafttrainings zu keiner erhöhten Kraftzunahme führt, verglichen mit Krafttrainings, bei denen keine isotonischen Flüssigkeiten eingenommen wurden. Zu diesem Schluss bin ich gekommen, als ich alle Ergebnisse der Tests ausgewertet habe. Ich verglich die prozentuale Verbesserung einzeln und gesamthaft. Bei allen Probanden kam es zu einer Verbesserung der Werte. In keiner Hinsicht war die Getränke-Gruppe besser als die anderen beiden Gruppen. Gesamthaft gesehen hatte die Placebo-Gruppe die grösste prozentuale Zunahme. Somit wurden meine beiden Hypothesen bestätigt. Das isotonische Getränk ermöglicht im Kraftsport keine Verbesserungen.

3 Einleitung

Schon seit etlichen Jahren tauchen immer wieder isotonische Getränke an Sportveranstaltungen oder auch in den Medien auf. Bei allen wird garantiert, dass es die Leistung fördern soll. Ich habe mich nie wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt und deshalb habe ich mich entschieden, dieses Getränk genauer unter die Lupe zu nehmen.

Laut den Medien wird ein solches Getränk mehr für den Ausdauersport empfohlen. Man muss mindestens etwa zwei Stunden Sport treiben, bis man wirklich so viele Nährstoffe verloren hat, dass ein isotonisches Getränk nötig bzw. sinnvoll wäre. Ansonsten reicht ganz normales Wasser als Getränk. Bei nur leichten Anstrengungen wird auch eine Apfelsaftschorle empfohlen, die den geringen Verlust ebenfalls behebt.

Ich dachte mir, dass es schwierig wird, ein Sporttest zu absolvieren, wenn man mehr als zwei Stunden Sport treiben muss. Zudem gibt es schon einige Studien im Bereich des Ausdauersports. Da kam ich auf die Idee, zu untersuchen, ob ein solches Getränk auch

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Auswirkungen im Bereich des Kraftsportes haben kann. Genau mit diesem Thema befasst sich nun meine Maturaarbeit. Dazu nahm ich mir vor, einen kleinen Krafttest durchzuführen. Man muss kein Profi auf dem Gebiet sein, um zu wissen, dass im Kraftsport die Proteine sehr wichtig sind. Um erfolgreich Muskeln aufbauen zu können, sind sie unvermeidlich. Aus diesem Grund suchte ich ein isotonisches Getränk, welches ebenfalls Anteile von Proteinen enthält. Es ist natürlich überhaupt nicht mit einem Proteindrink, welche für den Muskelaufbau verwendet werden, vergleichbar. Der Anteil an Eiweiss ist viel zu gering. Ich war mir von Anfang an im Klaren, dass es keine riesige Veränderung in so kurzer Zeit geben kann, da es eine zu geringe Proteinzufuhr wäre. Ich war mir auch nicht sicher, ob es wirklich etwas nützt, da isotonische Getränke nicht wirklich für den Kraftsport gedacht sind. Meine Feldarbeit bestand darin, Liegestützen über mehrere Wochen zu trainieren, um den Test an der Chest Press durchführen zu können und das Resultat anzuschauen. Zu Beginn stellte ich diese beiden Hypothesen auf:

• Bei allen Teilnehmern wird eine Verbesserung festzustellen sein.

• Da das isotonische Getränk nicht für den Kraftsport bestimmt ist, dachte ich, es würde keine grosse Wirkung erzielen, insofern es überhaupt eine erzielt.

Ich stellte diese beiden Hypothesen aufgrund meiner gewonnenen Erkenntnisse von der Literatur auf.

3.1 Grundlagen

3.1.1 Elektrolyte Sobald man eine sportliche Aktivität ausübt, gerät man ins Schwitzen. Bei grossen Schweissverlusten gehen auch erhebliche Elektrolytmengen verloren. Der Elektrolyt- und der Wasserhaushalt sind eng miteinander verbunden. Wenn der Körper Salze verliert, bedeutet das, dass es auch einen Wasserverlust geben muss. Doch, was sind Elektrolyte genau? Elektrolyte sind Mineralstoffe, die elektrisch geladen sind. Zu den einfach oder mehrfach positiv geladenen Elektrolyte, den Kationen, gehören zum Beispiel Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Zu den negativ geladenen Anionen gehören unter anderem Chloride und Phosphate. (Georg Neumann, 2007)

Bei einem zu grossen Schweissverlust gehen vor allem Natrium-und Chloridionen verloren. Der Kaliumserumspiegel ist dagegen während der

Abb. 1 Folgen des Schweissverlustes

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Belastung erhöht, da das Kalium der arbeitenden Muskulatur entstammt. Ohne diese Verluste wieder zu beheben, kann es unter anderem zum Beispiel zu einer Hyponatriämie1 oder einer Hypoglykämie2 kommen. (Vgl. Abb. 1)

Die Mineralstoffe können in zwei Gruppen, die Mengenelemente und die Spurenelemente, unterteilt werden. Zu den Mengenelementen gehören zum Beispiel Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Sie haben wichtige Funktionen im Körper. Einige ihrer Aufgaben sind:

• Die Erhaltung des osmotischen Druckes (Zelldruck)

• Für die Festigkeit der Knochen sorgen

• Die Erhaltung der Zellaktivität, was vor allem bei der Kontraktion der Muskelzelle nötig ist.

Zu den Spurenelementen gehören zum Beispiel Zink, Eisen und Jod. Wenn ein Mangel dieser Spurenelemente vorhanden ist, kann das gravierende Folgen haben. Der Eisenmangel ist am meisten verbreitet. (D.K. Baron, 1986)

3.1.2 Sportgetränk Der Hauptunterschied zwischen den verschiedenen Sportgetränken ist die Osmolarität. Ein Getränk mit einem hohen Anteil an einfachen Kohlenhydraten hat eine hohe Osmolarität. Die Osmolarität ist die Menge der osmotisch wirksamen Teilchen in einem Liter Lösung. Dies bedeutet, dass diese Teilchen durch die Membran diffundieren und so für den Konzentrationsausgleich zuständig sind. Die Osmolarität vom Blut ist etwa 290 bis 300 Milliosmol pro Liter. (biologie-lexikon.de, 17.10.2011) (jameda.de, 17.10.2011)

Es gibt drei verschiedene Arten von Sportgetränken: hypotonische, isotonische und hypertonische Getränke. Flüssigkeiten, die eine höhere Teilchenkonzentration haben als das Blut sind hypertonisch. Wenn das Getränk eine geringere Teilchenkonzentration vorweist, ist das Getränk hypotonisch. Sobald ein Getränk gleich viele gelöste Teilchen aufweist wie das Blut, dann ist es isotonisch. Durch diese Eigenschaft kann der Körper die Inhaltsstoffe sofort aufnehmen und verwenden. An sehr vielen Orten wird auch darauf hingewiesen, dass Fruchtsaftschorlen ebenfalls ein geeignetes isotonisches bzw. Sportgetränk ist. Gerade für weniger als zwei Stunden würde eine Apfelsaftschorle als Getränk genügen. (http://193.25.32.158/fb1/prof/msteinel/images/stories/abschlussarbeiten/2010-sportgetraenke_gutschow.pdf, 17.10.2011)

1 Bei der Hyponatriämie ist der Natriumgehalt im Blut zu gering. (medikamente.onmeda.de, 17.10.2011)

2 Hypoglykämie ist die Unterzuckerung (medikamente.onmeda.de, 17.10.2011)

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3.1.3 Isotonische Getränke Isotonisch kommt aus dem Griechischen und steht für gleicher Druck/gleiche Spannung. Das isotonische Getränk hat den gleichen osmotischen Druck wie das menschliche Blut.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von isotonischen Getränken sind Kohlenhydrate, Mineralien und Vitamine. Sie sind dazu da, dass diese Stoffe möglichst schnell vom Körper aufgenommen werden können und zur Verfügung stehen. (isodrink.com, 17.10.2011)

Etwa nach zwei Stunden sind die Glykogenvorräte aufgebraucht. Mit der Einnahme von kohlenhydrathaltigen Getränken, zum Beispiel isotonischen Getränken, kann die Erschöpfung lediglich heraus gezögert werden, jedoch nicht verhindert werden. (netzathleten.de, 17.10.2011)

Laut Georg Neumann sollte die Osmolarität einer isotonischen Lösung für Ausdauersportler 250-300 mosmol/l betragen. Diese Zahl entspricht etwa der des Bluts. (Vgl. Kapitel 3.1.2) Zudem stellt er Anforderungen wie etwa 68-80g Kohlenhydrate pro Liter und 0.4-1.0g Natrium pro Liter, an ein optimales Getränk. Bekannte isotonische Getränke wie Isostar und Gatorade enthalten diese eben genannten Werte. (Georg Neumann, 2007)

3.1.4 Dehydratation Es gibt zwei Arten von Dehydratation, jedoch geht es in beiden um einen enormen mehr Verlust an Flüssigkeit, als der Körper aufnimmt. Bei der hypertonischen Dehydratation verliert der Körper Wasser ohne einen Salzverlust. Dies ist beispielsweise beim Schwitzen bei Fieber der Fall. Die andere Variante ist die hypotonische Dehydratation. Diese tritt bei starken körperlichen Belastungen auf. Dabei verliert der Körper mehr Salz als Wasser. (medikamente.onmeda.de, 17.10.2011)

3.1.5 Proteine Den Proteinen, auch Eiweisse genannt, liegen die Aminosäuren als Bausteine zu Grunde. 20 Aminosäuren spielen beim Aufbau der Proteine für den Menschen eine Rolle. Jedoch gibt es über 1000 verschiedene. Schon vor über 150 Jahren wurde der Begriff Proteine geprägt und stammt aus dem Griechischen protos für „Erster“. Dies aus dem Grund, weil schon damals bekannt war, dass Proteine für ein Leben unentbehrlich sind. Aminosäuren sind die einfachste Bauweise der Proteine und stellen gleichzeitig die kleinsten Bausteine der Proteine dar. Sie sind unter anderem für die Bildung von Hormonen, Enzymen und Muskeln verantwortlich.

Im Körper gibt es kein Proteinspeicher. Deshalb müssen Proteine permanent mit der Nahrung aufgenommen werden. Reich an Proteinen sind zum Beispiel Fleisch, Eier, Fisch und Milchprodukte. Sobald Proteine in unseren Körper gelangen, werden sie in ihre einzelnen Aminosäuren zerlegt (=Proteolyse), damit sie ins Blut gelangen können und die einzelnen Zellen erreichen können. Dort werden sie, je nach Bedarf, in bestimmte Proteine zusammengesetzt (=Proteinbiosynthese). Der Körper kann jedoch nicht alle selbst synthetisieren und muss die restlichen über die Nahrung aufnehmen. Diese bezeichnet man als „essentiell“ die übrigen sind nicht essentiell. Proteine übernehmen eine grosse Anzahl Aufgaben im Körper. Dazu gehören:

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• Als Enzyme katalysieren (beschleunigen) sie alle Stoffwechselvorgänge im Organismus.

• Sie sind ein Teil des Abwehrsystems in Form von Antikörpern.

• Als Hormone steuern sie Regulationsprozesse im Körper.

• Als Strukturelement geben sie den Zellen ihre Form.

• Am Sauerstofftransport sind sie als Hämoglobin beteiligt.

• Für eine Ermöglichung einer gerichteten Bewegung, sind die kontraktilen Elemente des Muskelgewebes verantwortlich, welche aus Proteinen bestehen.

Bei Grenzsituationen können Proteine auch als Energiequellen dienen. Ebenfalls muss beachtet werden, dass beim Schwitzen ein enormer Eiweissverlust entsteht. Deshalb müssen nach sportlichen Aktivitäten in der Regenerationsphase die verbrauchten Aminosäuren durch Einnahme von neuen Proteinen ersetzt werden. Es ist sehr wichtig, dass man nicht vergisst, dass bei vermehrter körperlicher Arbeit und insbesondere bei sportlichen Aktivitäten ein erhöhter Eiweissbedarf vorhanden ist.

Eiweissmangel kann verheerende Folgen haben. Sobald zu wenige Eiweisse mit der Nahrung aufgenommen wurden, werden körpereigene Eiweisse zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels abgebaut. Diese Schäden entstehen meist zuerst am Herzen, an der Leber und bei der Synthese von Enzymen. Somit herrscht ein Muskelschwund und mangelnde Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten vor. Wenn zu diesem Zeitpunkt der Eiweissmangel weiter anhält, kann es zu Hungerödemen kommen, die schliesslich zum Tode führen. (Georg Neumann, 2007; D.K. Baron, 1986; dr-gumpert.de, 18.10.11; sportanalytix.com, 18.10.11)

3.1.6 Kraftaufbau Mit dem Massenaufbau durch die Gewichtszunahme an Muskelmasse wird die Kraft aufgebaut. Der Muskel wächst erst nach dem Training, denn während dem Training wird nur der Reiz zur Adaption gesetzt. Zudem gibt es kleine Muskelfaser-Risse in den trainierten Muskeln und durch den somit erhöhten Stoffwechsel wird eine enorme Menge an Nährstoffen verbraucht. Die Regenerationszeit ist im Kraftsport sehr von Bedeutung. Es ist wichtig, nach dem Training die verlorenen Nährstoffe zu ersetzten Zudem haben Kraftsportler einen erhöhten Bedarf an Aminosäuren, um die beschädigten Muskeln wieder repariert werden können. Bei einer zu niedrigen Aminosäuren-Zufuhr nach dem Training kann kein Muskelwachstum stattfinden. (kraft-aufbau.de, 18.10.2011)

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3.2 Wissensstand

3.2.1 Ausdauersport In Bezug auf den Ausdauersport gibt es einige Arbeiten und Studien mit isotonischen Getränken. Es wird immer weiter geforscht, um die Leistungen zu verbessern. Die isotonischen Getränke werden ausschliesslich im Ausdauersport angewendet.

Dies aus dem Grund, weil man erst nach mehreren Stunden sehr viel Wasser und somit auch einen sehr grossen Salzverlust bzw. Elektrolytverlust hat. Bei sportlichen Aktivitäten bis zwei Stunden stellt das Glykogen3 die Energie zur Verfügung. Erst danach muss der Speicher wieder aufgefüllt werden, was mit einem isotonischen Getränk während der Belastung durchaus ginge, da dieses Kohlenhydrate enthält. (Georg Neumann,2007)

Um beim Ausdauersport die Leistung durchgehend zu erhalten und eine Hyponatriämie, Dehydratation oder eine Hypoglykämie zu verhindern, werden Getränke mit Zucker und Elektrolyten eingenommen. Denn zu einer Hyponatriämie kann es auch kommen, wenn man zu viel Wasser trinkt, da Wasser eine hypotonische Flüssigkeit ist und somit weniger gelöste Teilchen als das Blut enthält. Je nach Belastungsdauer werden zudem noch Kohlenhydrate im Getränk empfohlen, denn die eigene Kohlenhydratreserve reicht nicht aus. Bei einer Ausschöpfung der Reserven fällt die Leistung enorm ab. Somit ist es einleuchtend, warum ein isotonisches Getränk im Sport eine bessere Leistung erzielen kann. Es geht nur darum, die verlorenen Salze oder Kohlenhydrate zu ersetzen, damit die ganze Zeit eine Energiezufuhr gewährleistet ist und der Körper nicht während der Beanspruchung einen Zusammenbruch aufgrund von einem Mangel erleidet. (http://193.25.32.158/ftb1/prof/msteinel/images/stories/abschlussarbeiten/2010-sportgetraenke_gutschow.pdf, 17.10.2011)

3.2.2 Proteinaufnahme im Kraftsport Die Proteinaufnahme ist lebensnotwendig. Aufgenommene Proteine werden im Magen-Darm-Trakt zu Aminosäuren und kurzkettigen Peptidketten aufgespalten und resorbiert. Der Muskulatur werden überwiegend drei spezielle Aminosäuren zur energetischen Verwertung zugeführt. Diese drei Aminosäuren sind Valin, Leucin und Isoleucin, die man auch als BCAA bezeichnet. Diese Bezeichnung kommt aus dem Englischen und bedeutet Branched Chain Amino Acids. Übersetzt heissen sie verzweigtkettige Aminosäuren. Diese drei Aminosäuren gehören zu der essentiellen Gruppe der AS und müssen somit durch die Nahrung aufgenommen werden, da sie der Körper nicht produzieren kann. Diese drei Aminosäuren können ihre Wirkung nur vollständig entfalten, wenn alle drei vorhanden sind. Das optimale Verhältnis liegt zwischen 50-60% Leucin, 20-25% Valin und 20-25% Isoleucin. Die Menge sollte in kleinen Portionen eingenommen werden. Sobald ein Überangebot an BCAA vorhanden ist, kommt es zu deren Abbau bzw. zur Bildung von Glukose oder Glykogen über den Stoffwechselweg der Glukoneogenese in der Leber. Zudem werden bei der Proteinsynthese kleinere BCAA-Portionen besser ausgenutzt. (Georg Neumann,2007; sportfitness.ch, 18.10.2011)

3 „Die Mitochondrien können nur die Glukose direkt verwerten. Alle Zuckerformen und auch das Glykogen müssen vor der Verbrennung in den Mitochondrien(„Energiefabriken des Muskels“) zu Glukose umgebaut werden.“(Georg Neumann, S.19, 2007)

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4 Material und Methoden

4.1 Vorbereitungen Ein wichtiger Bestandteil meiner ganzen Maturaarbeit war der praktische Teil, die sogenannte Feldarbeit. Wie im Titel ersichtlich, teste ich ein isotonisches Getränk im Bereich des Kraftsports. Ich testete ein Getränk mit Hilfe von 20 Personen. Die Kriterien für die Wahl dieser Personen waren für mich, dass alle männlich und etwa im gleichen Alter sind. Meine Probanden waren zum Zeitpunkt der Untersuchung im Alter zwischen 17 und 19 Jahren. Ich habe mich nur für Männer entschieden, da es mit Frauen gemischt zu komplizierteren Ergebnissen gekommen wäre, auch nur aus dem Grund, weil Frauen körperliche Unterschiede aufweisen. Zudem wäre dies eine weitere mögliche Fehlerquelle gewesen.

Bevor ich den Versuch starten konnte, musste ich ein geeignetes isotonisches Getränk besorgen. Da ich den Test im Bereich des Kraftsports durchführte, suchte ich eines, das zusätzlich noch ein wenig Proteine aufweist. Ich achtete darauf, dass die wichtigsten drei Aminosäuren für den Kraftaufbau, Leucin, Valin und Isoleucin, enthalten sind. Ich entschied mich für ein Produkt der Marke „PowerBar“ namens „Energize“. Dies ist in Form von Pulver mit dem Geschmack von Orange. Da ich eine „Placebo-Gruppe“ hatte, musste ich ebenfalls etwas finden, das etwa aussieht und riecht wie dieses Getränk, aber eigentlich keine Nährstoffe enthält. Nach vielem Ausprobieren stand das Placebo-Getränk fest. Es bestand hauptsächlich aus Wasser. Dazu gab ich Stevia-Tropfen, Lebensmittelfarbe und ein wenig vom Orangenblütenwasser in einen Mischbehälter, um das Aussehen und den Geschmack des echten isotonischen Getränkes zu simulieren. Stevia ist eine Pflanze aus Paraguay. Stevia ist 300-mal süsser als Zucker und hat keine Kalorien.4 Die Probanden wussten dies natürlich nicht. Sie waren im Glauben, dass auch sie ein isotonisches Getränk einnahmen. Ich entschied mich dafür, eine Placebo-Gruppe aus mehreren Probanden zusammenzusetzten, damit ich untersuchen kann, ob unser

4 (stern.de, 17.10.2011)

Abb. 2 Materialien für die Zubereitung der Getränke

Abb. 3 Flaschen

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Unterbewusstsein auch einen Einfluss auf unsere Leistung haben kann. Zudem kann ich sehen, ob es nur am Wasser liegt, das die Probanden eingenommen haben oder wirklich am isotonischen Getränk, falls eine Verbesserung zu sehen wäre. Nun hatte ich zwei Getränke, wovon das eine flüssige Basis hatte und das andere auf Pulver basierte. Damit diese Unterschiede den Probanden nicht auffielen, besorgte ich für alle Teilnehmer eine undurchsichtige Sponser-Flasche. Ich bereitete die Getränke zu Hause vor und brachte sie den Teilnehmern zu den vereinbarten Tagen mit.

Mit meiner Feldarbeit wollte ich herausfinden, ob ein isotonisches Getränk im Kraftsport eine deutliche Verbesserung ermöglichen kann. Ich entschied mich, den Versuch an der Maschine Chest Press durchzuführen. Logischerweise haben nicht alle Teilnehmer eine solche Maschine zu Hause. Aus diesem Grund suchte ich ein alternatives Training für zu Hause. Ich fand es in Form von Liegestützen. Bei der Maschine Chest Press werden spezifisch der Brustmuskel und der Deltamuskel trainiert. Der Deltamuskel bedeckt die Schultern. Bei den Liegestützen werden vor allem die Brustmuskulatur, die Armmuskulatur und die Schultermuskulatur trainiert. Es werden also die gleichen Teilmuskulaturen trainiert. (dr-gumpert.de, 18.10.2011; liegestuetz.com, 18.10.2011; technogym.com, 18.10.2011)

Die Teilnehmer praktizierten dreimal wöchentlich so viele Liegestützen wie sie konnten. Diejenigen, welche in einer Getränke-Gruppe waren, nahmen zudem das Getränk zu sich. Alle mussten am Anfang einen Test absolvieren, damit ich einen Grundwert hatte, mit dem ich die anderen vergleichen konnte. Zum Schluss gab es ebenfalls wieder einen Test. Zudem schrieben alle eine Liste und hielten jedes Mal ihre Anzahl fest, damit ich einen genauen Überblick hatte. Die Testpersonen habe ich in drei verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe war meine Kontrollgruppe. Sie trainierten normal ohne Getränk. Eine andere Gruppe erhielt zum Training das isotonische Getränk. Zusätzlich war noch die Placebo-Gruppe, in der die Probanden nur dachten, dass sie ein isotonisches Getränk trinken. In Wirklichkeit tranken sie gefärbtes Wasser.

Abb. 4 Übersicht der trainierten Muskeln

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4.2 Versuchsablauf Meine Feldarbeit begann nach den Frühlingsferien in der Woche vom 16.5. bis 22.5.2011 mit dem Einstiegstest. Dafür gab es genaue Angaben, wie sie es machen mussten. Alle Probanden machten zuerst so viele Liegestützen wie sie konnten. Nach einer gewissen Zeit absolvierten sie den zweiten Teil des Tests an der Maschine „Chest Press“. Die Vorgaben für die Liegestützen waren folgende: Jedes Mal musste ein Tennisball mit dem Kinn berührt werden. Sobald der Tennisball nicht mehr berührt wurde oder der Teilnehmer nicht mehr hochgekommen ist, wurde der Test beendet. Für die Maschine Chest Press galt in etwa das gleiche. Die Teilnehmer mussten sich am oberen Teil festhalten und bis in den rechten Winkel nach hinten. Sobald dies nicht mehr erfüllt wurde oder der Teilnehmer nicht mehr nach vorne stossen konnte, wurde auch hier der Test beendet. Ich notierte alle Ergebnisse genau, auch wie viel Gewicht sie an der Maschine verwendet hatten. Beim Abschlusstest musste es nämlich wieder das gleiche Gewicht sein. Ab diesem Zeitpunkt begann eigentlich der Versuch. Alle Teilnehmer machten zu Hause dreimal wöchentlich Liegestützen mit einem Tag Pause dazwischen. An den vereinbarten Tagen bekamen die Personen ihre Getränke, welche sie zum Training einnehmen mussten. Dieser Versuch lief sechs Wochen lang. Eigentlich wollte ich dazwischen abbrechen, jedoch kam es mir dann doch viel zu kurz vor und ich führte den Versuch noch weiter. Während diesen Wochen musste ich die Getränke organisieren und den Verlauf beobachten. Nach diesen Wochen galt es, den Abschlusstest durchzuführen. Dieser sah genau gleich aus wie der Einstiegstest. Zuerst wurden wieder so viele Liegestützen wie möglich absolviert und danach das gleiche an der Maschine, mit dem gleichen Gewicht. Wiederum hielt ich alle Ergebnisse fest. Zusätzlich bekam ich von allen die angefertigte Liste mit der Anzahl Liegestützen, die sie während dem Training gemacht haben.

4.3 Auswertung Die gewonnenen Resultate von den beiden Krafttests verarbeitete ich im Excel-Programm. Mit meinem Krafttest wollte ich überprüfen, ob ein isotonisches Getränk auch im Kraftsport nützlich sein kann. Zuerst füllte ich die Tabellen mit den Resultaten. Ich rechnete von jeder einzelnen Person den prozentualen Anteil ihrer eigenen Verbesserungen bei beiden Teiltests aus. Nachdem rechnete ich den Durchschnitt der jeweiligen Teiltest in der Gruppe aus. Zum Schluss berechnete ich noch die prozentuale Gesamtzunahme der jeweiligen Gruppen. Somit erhielt ich drei verschiedene Werte und die dazugehörigen Grafiken. Mit diesen drei Resultaten konnte ich alle Testabschnitte einzeln betrachten und miteinander vergleichen. Die Ergebnisse konnte ich so besser auswerten, denn ich konnte bei beiden Teiltests nachvollziehen, wie die Ergebnisse der prozentualen Gesamtzunahme zustande gekommen sind.

Abb. 5 Chest Press

Abb. 6 Proband während dem Test an der Chest Press

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5 Resultate

5.1 Liegestützen Die entstandenen Resultate habe ich in verschiedenen Diagrammen ausgewertet. Bei allen Probanden war bei beiden Teiltests eine Verbesserung auszumachen. Trotzdem gab es einige interessante Aspekte der Auswertungen.

Bei der Auswertung des ersten Teils des Tests fasste ich die prozentuale Zunahme an Liegestützen der verschiedenen Gruppen zusammen. In diesem Bereich hatte die Kontrollgruppe mit 19.14% die grösste Zunahme. Am schlechtesten schnitt die Getränke-Gruppe mit 14.27% ab. Mit 17.30% befand sich die Placebo-Gruppe im Mittelfeld. Insgesamt gesehen kam es zu keinen grossen Differenzen zwischen den jeweiligen Probanden-Gruppen.

5.2 Chest Press-Wiederholungen Der zweite Teil des Tests beinhaltete die Chest Press-Wiederholungen. Dabei schnitt die Kontrollgruppe mit 24.95% am schlechtesten ab. Dafür konnte die Placebo-Gruppe mit 42.68% die grösste Verbesserung aufzeigen. Die Getränke-Gruppe besetzte das Mittelfeld mit 38.82%. Die Placebo-Gruppe und die Getränke-Gruppen sind prozentual relativ dicht beieinander. Hier ist schon eher eine Differenz zwischen den prozentualen Zunahmen erkennbar. Die Kontrollgruppe konnte eine kleinere Verbesserungszunahme aufweisen, als die anderen beiden Gruppen.

Abb. 7 Resultate der Zunahme bei den Liegestützen

Abb. 8 Resultate der Zunahme bei der Chest Press

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5.3 Gesamtzunahme In der folgenden Darstellung habe ich beide durchschnittlichen Zunahmen ausgewertet und festgehalten. Bei der Betrachtung der prozentualen Gesamtzunahme liegt die Placebo-Gruppe mit 29.99% vorne. Die Kontrollgruppe zeigte nur eine prozentuale Gesamtzunahme von 22.05%. In der Mitte befindet sich die Getränke-Gruppe mit 26.54%. Gesamthaft gesehen hatte die Kontrollgruppe nur eine geringe Verbesserung vorzuweisen und unterlag schlussendlich den beiden anderen Gruppen.

5.4 Besonderheiten Einer der Probanden der Placebo-Gruppe hatte bei den Chest Press-Wiederholungen eine prozentuale Zunahme von 108.3%.(Vgl. Kapitel 9.1) Dieser Wert entsprach nicht dem Durchschnitt aller anderen Probanden. Im Gegenteil, er liegt sogar mindestens 20% darüber. Bei der Auswertung ist mir diese Tatsache sofort ins Auge gestochen, da es sehr aussergewöhnlich ist. Ansonsten gab es keine so auffälligen Resultate.

6 Diskussion

6.1 Interpretation der Resultate Die während dem Feldversuch gewonnenen Daten und die daraus folgenden Darstellungen zeigen die verschiedenen Gruppen und ihre Resultate auf. Bei der Betrachtung der prozentualen Gesamtzunahme schneidet die Kontrollgruppe am schlechtesten ab. Sieht man jedoch genauer hin, kann man erkennen, dass sie am besten bei den Liegestützen abschneidet. Jedoch schneidet sie bei den Chest Press-Wiederholungen ebenfalls relativ deutlich am schlechtesten ab. (Abb. 7-9) Durch das regelmässige Training gibt es automatisch eine Verbesserung. Diese ist jedoch bei jeder Person unterschiedlich. Trotzdem ist es erstaunlich, dass die Kontrollgruppe am schlechtesten abgeschnitten hat. Diese Gruppe nahm während dem Training kein Getränk zu sich. Es könnte sein, dass dies eine Auswirkung hatte. Dies würde heissen, dass es wichtig ist, während dem Training Flüssigkeit zu sich zu nehmen, auch wenn es keine speziellen Getränke sind, sondern nur Wasser. Der Körper braucht während dem Training mehr Flüssigkeit, damit die Kraft zur Verfügung gestellt werden kann. Durch die Einnahme von Flüssigkeit wird der Mensch etwas schwerer. Diese Tatsache könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, dass die Kontrollgruppe bei den Liegestützen am besten abgeschnitten hat. Denn beide anderen Gruppen nahmen Flüssigkeit zu sich. Dieser Faktor ist jedoch ziemlich klein.

Abb. 9 Resultate zusammengefasst beider Tests

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Die Placebo-Gruppe schneidet erstaunlicherweise bei allen drei Grafiken am besten ab. In dieser Gruppe wurden die höchsten persönlichen Verbesserungen erzielt. Ein Proband hatte zum Beispiel eine Verbesserung von bis zu 50% bei den Liegestützen. (Vgl. Tabelle im Kapitel 9.2) Dies war mit Abstand die beste und grösste Verbesserung, denn in keiner anderen Gruppe gab es eine solche vergleichbare Verbesserung. Es könnte somit an den Personen liegen, die in dieser Gruppe eingeteilt waren, die eine solche Verbesserung erzielen können, nur mit regelmässigem Training. Zudem muss man in dieser Gruppe die Testperson beachten, mit einer prozentualen Zunahme von 108.3%. Jedoch stellte ich diese Verbesserung bei den Chest Press-Wiederholungen fest. Auch ohne eine solch grosse Verbesserung lag diese Gruppe bei den Liegestützen vor den anderen beiden Gruppen. Zudem war der Abstand von den Gruppen grösser, als dass es nur dieser Faktor hätte sein können. Da die beiden Gruppen mit Einnahme von Flüssigkeit besser waren, als die Gruppe ohne Einnahme von einer Flüssigkeit, könnte es an der Flüssigkeit liegen. Eine andere Interpretationsmöglichkeit wäre, dass der Placebo-Effekt doch auch etwas Wirkung erzielt hatte. Denn die Probanden erfuhren erst nach dem Versuch, dass sie kein echtes isotonisches Getränk getrunken hatten, sondern es nur geglaubt haben. Das Unterbewusstsein hätte durch diesen Glauben so beeinflusst werden können, dass sie an eine Verbesserung glaubten und somit auch eine erzielten. Es könnte auch sein, dass sie dachten, es müsse eine Verbesserung zu sehen sein und hielten dadurch länger durch. Ob diese Interpretation stimmt, müsste man in einem weiteren und genaueren Versuch untersuchen.

Durch das Betrachten aller drei Grafiken wird klar, dass die Getränke-Gruppe in keiner der Teiltests am besten abgeschnitten hatte. Bei den Liegestützen unterliegt sie den beiden anderen Gruppen, bei den Chest Press-Wiederholungen unterliegt sie der Placebo-Gruppe und bei der prozentualen Gesamtzunahme unterliegt sie ebenfalls der Placebo-Gruppe. (Vgl. Abb. 9) Aus diesen Tatsachen kann man herauslesen, dass das isotonische Getränk keine wirklich merkbaren Verbesserungen im Kraftsport bewirken. Auch hier möchte ich wieder auf die Aufnahme von Flüssigkeit hinweisen. Wenn dies stimmen würde, könnte man genauso gut Wasser trinken. Im Gegensatz zu der Placebo-Gruppe hatten die Probanden mit dem isotonischen Getränk viel mehr Nährstoffe und ein wenig Proteine zur Verfügung, die zu einer Verbesserung helfen könnten. Da dies jedoch nicht der Fall ist, wirken diese Getränke beim Kraftsport nichts, ausser den verbrauchten Nährstoffen sofort wieder aufzufüllen. Dies kann man jedoch auch auf andere Arten gewährleisten und kann sein Geld für andere Investitionen ausgeben.

Auf die Besonderheit auf die ich im Kapitel 5.4 hingewiesen habe, möchte ich auch noch kurz eingehen. Es erschien mir sehr seltsam, dass eine Testperson eine solch grosse Verbesserung vorweisen konnte. Es gab hohe prozentuale Verbesserungen von bis zu etwa 83% in anderen Gruppen. Trotzdem fand ich etwa 108% sehr viel. Auf der anderen Seite fand ich eine solche Tatsache spannend, da ich diesem Problem nachgehen musste. Ich unterhielt mich mit diesem Probanden und fragte ihn, wie das möglich gewesen sei. Dieser gestand mir, dass er trotz der Abmachungen, welche er im Vorhinein kannte und eingewilligt hatte, an der Maschine trainierte. Dies aufgrund seiner sonstigen sportlichen Aktivitäten im Verein, die er nicht vernachlässigen durfte. Somit war dieses Mysterium einer riesigen Verbesserung gelüftet.

Mit diesen ausgewerteten Daten werden meine beiden Hypothesen bestätigt. Bei jeder Person hat es eine eigene Verbesserung gegeben. Da die Gruppe mit dem isotonischen Getränk auf keinster Weise gut abgeschnitten hat und zudem keine klare Abgrenzung durch

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Verbesserung dieser Gruppe erkennbar ist, ist wohl geklärt, dass isotonische Getränke im Kraftsport so viel nützen wie Wasser.

6.2 Fehlerquellen Bei meinem Feldversuch und meinen Auswertungen konnte es zu Fehlerquellen kommen. Dieser Versuch ist aus mehreren Gründen nur begrenzt aussagefähig. Zum einen wäre es möglich, dass sich diese Werte noch mit der Zeit verändern würden, wenn man den Versuch noch weitergeführt hätte. Zudem waren es nur 20 Personen. Mit mehr Personen und in einem grösseren Rahmen wäre dieser Versuch aussagekräftiger. Eine weitere Fehlerquelle könnte sein, dass nicht alle genau zu den vereinbarten Tagen trainiert oder gar nicht trainiert haben. Dies konnte ich nicht kontrollieren. Somit konnte ich auch nicht kontrollieren, ob die betroffenen Personen ihre Getränke während dem Training auch wirklich eingenommen haben. Ebenfalls eine Möglichkeit mit geringen Begründungen wäre, dass die Stevia-Tropfen doch eine kleine Wirkung gehabt hätten. Wenn dies so wäre, hätte die Getränke-Gruppe trotzdem deutlich besser abschneiden müssen, da diese ein Vielfaches der Nährstoffe hatten, welche die Stevia-Tropfen hätten.

6.3 Vergleich Zum Zeitpunkt meiner Arbeit fand ich nur ähnliche Arbeiten, die sich mit dem Bereich des Ausdauersports befassen. Ich fand keine direkten Arbeiten, die sich mit isotonischen Getränken im Kraftsport befassen. Somit konnte ich bedauerlicherweise meine Resultate nicht direkt vergleichen, sondern musste sie mit den Grundlagen und dem Wissensstand allgemein vergleichen und erklären. Da die Reserven erst nach etwa zwei Stunden aufgebraucht sind, ist es nachvollziehbar, dass das isotonische Getränk im Bereich des Kraftsportes keine grosse bzw. so gut wie keine Wirkung erzielen kann. (Vgl. Kapitel 3.2.1) Trotzdem ist es für den Körper gut, wenn er die verlorenen Elektrolyte und Flüssigkeit ersetzen kann. Dies hat nachvollziehbarerweise eine positive Wirkung auf den Körper. Somit ist er fitter, als wenn diese Stoffe fehlen. Trotzdem erzielt dies nicht gleich eine deutlich bessere Leistung. Da das isotonische Getränk nur einen sehr geringen Anteil an Proteinen aufweist, ist es kein Wunder, dass es keinen Kraftaufbau gegeben hat. Laut der Literatur in Kapitel 3.1.6 braucht es nämlich bestimmte und grössere Mengen an Aminosäuren, damit ein Kraftaufbau stattfinden kann.

6.4 Schlussfolgerung Meine beiden Hypothesen, welche ich am Anfang aufgestellt habe, wurden mit meinem Versuch ganz klar bestätigt. Aufgrund von möglichen Fehlerquellen und sonstigen möglichen Faktoren und Einflüsse ist dies nicht vollständig garantiert. Mit dem Grundwissen von Kapitel 3.2.1 ist es auch erklärbar, warum isotonische Getränke im Ausdauersport und nicht im Kraftsport eingesetzt werden. Ebenfalls ist klar, warum im Kraftsport Proteindrinks vonnöten sind. Die Frage, um die es in meiner Maturaarbeit geht, kann ich aufgrund meiner Ergebnissen und der Literatur mit nein beantworten. Ich würde folgende Antwort auf die Frage geben: Ein isotonisches Getränk hilft im Kraftsport nicht eine bessere Leistung zu erzielen. Das isotonische Getränk dient dazu, die aufgebrauchten Kohlenhydrate bzw. Glykogenspeicher in gewissen Massen zu ersetzen, damit die Leistung weiter anhält und nicht abfällt. Zudem ersetzt es notwendige, verlorene Elektrolyte, die mit dem Schweiss

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verloren gingen. Beim Kraftsport sind diese Speicher normalerweise nicht aufgebraucht. Für die Verbesserung im Kraftsport werden Aminosäuren benötigt. Das isotonische Getränk enthält davon zu wenig. Für diesen Zweck werden jedoch die Proteindrinks verwendet.

6.5 Analyse der Arbeit Wie oben erwähnt, wurden meine beiden Hypothesen bestätigt. Jedoch ist keine 100%ige Garantie auf die Richtigkeit gegeben. Unter dem Kapitel 6.2 können einige von möglichen Fehlerquellen nachgelesen werden. Um auf ein genaueres Resultat zu kommen, müsste man eine genauere Untersuchung über eine längere Zeit und mit mehr Testpersonen ausüben. Zudem müsste man vielleicht sogar einen Arzt mit einbeziehen, der genauere Angaben machen könnte, über Geschehnisse, die gerade im Körper ablaufen. Mit neuesten Technologien könnte er auch Kraftveränderungen genauer bestätigen bzw. aufzeigen, falls sie auftreten. Zudem könnte er weitere interessante Aspekte ins Spiel bringen. Gerade den Aspekt mit dem Placebo-Effekt könnte und müsste genauer untersucht werden. Diesen Bereich finde ich äusserst spannend, da man eventuell wirklich mit dem Unterbewusstsein für bessere Leistungen fähig ist. Aufgrund der Fachliteratur und meines Versuches, würde ich keinem empfehlen, isotonische Getränke im Kraftsport anzuwenden. Im Ausdauersport ist die Verwendung laut dem aktuellen Wissensstand erwiesenermassen sinnvoll, jedoch auch erst nach etwa zwei Stunden. Bei sportlichen Aktivitäten, die weniger lang dauern, würde ich eine Apfelsaftschorle empfehlen. Sie enthält für diese Verluste die nötigen Inhaltsstoffe. Jedoch könnte ein Blick auf die Inhaltsstoffe nicht schaden, um zu überprüfen, ob es auch wirklich die wichtigsten Elektrolyte vorhanden sind. Zudem würde ich empfehlen, auf die Ernährung zu achten, da man dadurch die nötigen und fehlenden Stoffe aufnehmen und dem Körper zuführen kann. Dies sollte man nicht nur beachten, wenn man Sport treibt. Schlussendlich kann jede Person selber entscheiden, was für sie das beste Getränk ist. Für einige Personen würde vielleicht auch schon ein grosser und starker Wille genügen.

7 Quellenverzeichnis

7.1 Literatur • Baron, D.K, Optimale Ernährung des Sportlers, perimed Fachbuch-

Verlagsgesellschaft, Hamburg, 1986

• Neumann, Georg, Ernährung im Sport, Meyer & Meyer Verlag, Aachen, 2007

7.2 Internet • Biologie-Lexikon

http://www.biologie-lexikon.de, (17.10.2011)

• Jameda, Lexikon http://www.jameda.de/gesundheits-lexikon/osmolaritaet/, (17.10.2011)

• Gutschow, Karla, Getrankewahl beim Sport – eine empirische Studie bei sachsischen Sportvereinen http://193.25.32.158/fb1/prof/msteinel/images/stories/abschlussarbeiten/2010-sportgetraenke_gutschow.pdf, 17.10.2011)

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• Onmeda, Glossar (Hyponatiämie/Hyoglykämie/Dehydratation) http://medikamente.onmeda.de/glossar/H/Hyponatri%E4mie.html#glossar121, (17.10.2011) http://medikamente.onmeda.de/glossar/H/Hypoglyk%E4mie.html#glossar115, (17.10.2011) http://medikamente.onmeda.de/glossar/D/Dehydratation.html#glossar-2, 17.10.2011)

• Isotonische Getränke http://www.isodrink.com/inhaltsstoffe-isodrinks.html, (17.10.2011)

• Birkel, Jörg, Leistungssteigerung durch Proteine im Sportgetränk http://www.netzathleten.de/Sportmagazin/Sportler-Ernaehrung/Leistungssteigerung-durch-Proteine-im Sportgetraenk/8543348008768609416/head?referrer=1038162169429509924, (17.10.2011)

• Dr. Gumpert, Sportmedizin (Aminosäuren/Deltamuskel) http://www.dr-gumpert.de/html/aminosauren.html, (18.10.2011) http://www.dr-gumpert.de/html/deltamuskel.html, (18.10.2011)

• Proteine http://www.sportanalytix.com/de/content/1063-proteine.htm, (18.10.2011)

• Kraftaufbau http://www.kraft-aufbau.de, (18.10.2011)

• BCAA’s, Sportfitness http://www.sportfitness.ch/supplemente/wassindsupplements/bcaas/index.php, (18.10.2011)

• Liegestüzten http://liegestuetz.com/liegestuetze, (18.10.2011)

• Chest Press http://www.technogym.com/de/produkte/krafttraining/oberk%C3%B6rpertraining/selection/chest-press/405, (18.10.2011)

• Stevia http://www.stern.de/tv/sterntv/suesspflanze-wie-stevia-zucker-ersetzen-koennte-655051.html, (17.10.2011)

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7.3 Abbildungen • Abb. auf dem Titelblatt:

Eigene Fotografie

• Abb. 1: Baron, D.K, Optimale Ernährung des Sportlers, perimed Fachbuch- Verlagsgesellschaft, Hamburg, 1986; S.34

• Abb. 2 Eigene Fotografie

• Abb.3 Eigene Fotografie

• Abb.4 http://liegestuetz.com/liegestuetze, (18.10.2011)

• Abb.5 http://www.getfit.com.au/html/excercises/chest.html, (18.10.2011)

• Abb. 6 Eigene Fotografie

• Abb.7 Eigene Grafik

• Abb.8 Eigene Grafik

• Abb.9 Eigene Grafik

8 Eigenständigkeitserklärung Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habe und ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der Arbeit nachdrücklich hinweise.

Datum: ________________ Unterschrift: ____________________

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9 Anhang

9.1 Prozentuale Zunahme der Placebo-Gruppe

9.2 Prozentuale Zunahme der Getränke-Gruppe

Proband 7 Proband 8 Proband 9 Proband 10 Liegestützen 21.95121951 16.66666667 9.090909091 12.5 Chest Press -Wiederholungen 83.33333333 44.44444444 30.76923077 0

Proband 11 Proband 12 12.9032258 12.5 7.69230769 66.6666667

9.3 Prozentuale Zunahme der Kontrollgruppe

Proband 13 Proband 14 Proband 15 Proband 16 Liegestützen 11.1111111 7.5 13.3333333 25.9259259 Chest Press -Wiederholungen 25 53.8461538 25 20

Proband 17 Proband 18 Proband 19 Proband 20 28.5714286 13.3333333 33.3333333 20 15.3846154 20 15.3846154 25

Proband 1 Proband 2 Proband 3 Proban d 4

Liegestützen 33.333333 7.142857143 50 3.33333333 Chest Press -Wiederholungen 15.38461538 13.63636364 41.66666667 33.3333333

Proband 5 Proband 6

7.69230769 2.27272727 43.75 108.333333