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Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher VSFF e.V. Regensburg Band XII/Heft 7 Juni 2010 ISSN: 0943-8807 Einzelpreis: 5,- Sudetendeutsche Familienforschung

ISSN: 0943-8807 Einzelpreis: 5,- Sudetendeutsche ...€¦ · Harasko, Alois: Bilder aus dem Sudetenland. Über 500 Bilder vom Leben damals. Augsburg 1990, 208 S. [2-fach] 16,00 €

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  • VereinigungSudetendeutscher

    FamilienforscherVSFF e.V.

    Regensburg

    Band XII/Heft 7Juni2010

    ISSN: 0943-8807

    Einzelpreis: 5,- €

    SudetendeutscheFamilienforschung

  • - U 2 -

    Inhalt: Seite

    Reinfried Prokop 240

    Josef Prokop - ein erfolgreicher Architekt und Stadtbaumeister im Wien derspäten Habsburger Zeit

    Piet Hoenig 243

    Zur Geschichte der Familie Gröschelsberger (Gresselsberg, Gresselberger)

    Hans Eichinger 245

    Abschrift (gekürzt) des Verkündbuchs der Pfarrei St. Maurenzen (Sv.Mourenec) im Böhmerwald von 1933 bis 1946Teil 2 und Schluß: 1937-46

    Sven Pillat 252

    Ein böhmischer Büchsenmacher

    (Rainer Maaz) 253

    Erinnerungen an Bischof Dr. Anton Alois Weber (* 24.10.1877, + 12.09.1948)Ahnentafel von Dr. Anton Alois Weber 254

    Klaus Müller 256

    Geboren im Nordböhmischen Niederland - ein Einstieg in die sudetendeut-sche Familienforschung

    Sven Pillat 261

    Eine Urkunde zweifelhaften Inhalts (Nachkommen Stamm)

    Forschungsgebiet Nordböhmisches Niederland, Betreuer: Rainer Maaz 265

    Heiraten gebietsfremder Personen in Schönlinde vom 1.10.1879 bis 1899Teil 4 – Fortsetzung aus Heft 6 (in alphabetischer Reihenfolge)

    Die „Sudetendeutsche Familienforschung“ (SFF) mit der Beilage „Mitteilungen“ erscheint in2 Ausgaben pro Jahr (Juni und Dezember). Sie soll ein Forum sein für alle, die sich für dieFamilienforschung im Sudetenland interessieren und diese unterstützen möchten. Sie stehtinsbesondere allen Mitgliedern der VSFF für Beiträge, Anfragen etc. offen.

    Redaktionsschluss ist jeweils Ende März und Ende September. Schicken Sie bitte IhreBeiträge als Word-Datei auf Diskette (3 1/2 Zoll) oder auf CD, als Anhang an eine E-Mail, evtl.auch als maschinengeschriebenen Text (muss sich zum Scannen eignen) an die Schriftleitung –Anschrift siehe unten (Herausgeber). Handschriftliche Manuskripte können nur in Ausnahme-fällen angenommen werden.

    Die Schriftleitung behält sich das Recht zur redaktionellen Bearbeitung und Kürzung vor.Ein Vorabdruck ist nur bei Vorlage eines ausreichend frankierten Freiumschlags möglich.Gleiches gilt für die Rücksendung von unaufgefordert eingesandten Scripten, Photos, etc.

    Jeder Verfasser ist für Wortlaut und Inhalt seiner Veröffentlichung verantwortlich. BeiGrafiken, Bildern etc. gehen wir davon aus, dass die Rechte beim Verfasser/Einsender liegen,oder dass diesem eine Genehmigung zum Abdruck vorliegt.

    Herausgeber:Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher e.V. Regensburg

    1. Vorsitzender: Horst Michael Hanika,Schriftleitung: Rainer Maaz, Karlsbader Str. 31, D-36100 Petersberg; [email protected]

    Versand: Sudetendeutsches Genealogisches Archiv, Landshuter Straße 4, D-93047 Regensburg

  • - U 3 -

    Aus dem Dublettenbestand des SGA können folgende Bücher (Auszug) an unsere Mitglieder zu einemgünstigen Preis, d.h. unter Marktpreis, abgegeben werden. Bei Interesse schreiben Sie an den Betreuerdes SGA, Herrn Horst Michael Hanika unter der E-Mail [email protected] oder schriftlich unter der Adresse:Sudeten-deutsches Genealogisches Archiv, Landshuter Straße 4, D 93047 Regensburg. Darüber hinauskönnen Sie unsere Publikationen erwerben. Sehen Sie hierzu auf der Homepage www.vsff.de „Veröffent-lichungen“.

    Abeler, Jürgen: Die Ahnen der Uhrmacher- undGoldschmiede-Familie Abeler. Wuppertal1975. DIN A4 Broschüre 178 S. 16,00 €

    Adalbert Stifter Verein e.V.(Hrsg.): Stifter Jahr-buch. Neue Folge 10 1996. Heft 139 S.,1996 München. 3,00 €

    Alfred Metzner Verlag (Hrsg.): Zeitschrift Familie,Sippe, Volk. 4. Jahrgang 1938, gebunden.328 S. 32,00 €

    Aschenbrenner Viktor: Fruchtbares Erbe. 20 Jahresudetendeutscher Kulturpreis. München1974, 160 S.15,00 €

    Aschenbrenner, Viktor: Typisch Sudetendeutsch.Gebunden 161 S., Würzburg 2001, 8,00 €

    Barton, Georg: Bartoniczek – Barton – Helwig.Eine familiengeschichtliche Skizze.Broschüre. München 0.J. (1921) 133 S.12,50 €

    Bergmann, G.: Sippenbuch des Alt-Liebenauer undLangenbrucker Kirchspieles. Gebunden 119S., In Kopie. 8,00 €

    Berní Rula, Teil 10: Kreis Caslau Teil I. mit Kartedes Kreises. 1955. 456 S. 24,- €

    Berní Rula, Teil 26, Kraj Podbrdsky, Podiebrad 24,-€

    Bittner, David Æmilianus: Chronicon Braunense,Heft 38 S., lateinischer Text, PragÆ 1875,12,-€

    Blau, Josef: Geschichte der deutschen Siedlungenim Chodenwald. Gebunden 319 S., Mit 2Karten u. zahlreichen Lichtbildern. Pilsen1937. 85,- €

    Blumenwitz Dieter: Der Prager Vertrag. Bonn1985. [2-fach]. 9,- €

    Braun, Dr. Hermann: Kleines nordbairisch-egerlän-disches Wörterbuch. Marktredwitz o.J. 152S. [12025]

    Burger, Helene: Nürnberger Totengeläutbücher I,St. Sebald 1439-1517 (GFF Band 13)Neustadt a.d. Aisch 1961, Broschüre 201 S.,16,- €

    Burger, Helene: Nürnberger Totengeläutbücher II,St. Lorenz 1454-1517 (GFF Band 16)Neustadt a.d. Aisch 1967, Broschüre 348 S.,22,00 €

    Burger, Helene: Nürnberger Totengeläutbücher III,St. Sebald 1517-1572 (GFF Band 19)Neustadt a.d. Aisch 1972, Broschüre 519 S.,26,00 €

    Churan, Milan: Potsdam und die Tschechoslowakei.Mythos und Wirklichkeit. Dinkelsbühl 2007372 S. 12,00 €

    Collegium Carolinum, Forschungsstelle für die böh-mischen Länder(Hrsg.): Böhmische Stadtsie-gel aus der Sammlung Erik Turnwald.Katalog 146 S., Augsburg 1988, [2-fach],16,00 €

    Deuling, Wolfgang H.: Geschichte einer EgerländerFamilie – Niklas Forster. Bonn 1996Typoskript 75 S. (Verweis auf AL 4023)15,00 €

    Deutsche Heraldische Gesellschaft e.V. (Hrsg.):Allgemeine Deutsche Wappenrolle. Band XIV1996-1998. 32,00 €

    Dobbertin Hans: Die Piastin Richza von Eversteinund ihre Verwandtschaft. Hameln 1957. 17S. 3 Stammtafel, 1 Karte. 4,00 €

    Doskočil, Karel(Hrsg.): Berní Rula 2. Gebunden 872 S., in Tschechisch. 1654. 24,00 €

    Eckert, Alfred: Die deutschen evangelischenPfarrer der Reformationszeit in Nord- undOstböhmen, Buchstaben Sch-Z., Band II, 3.Reihe: Studien und Dokumente 17/18.Gebunden 184 S., Karlsruhe-Durlach 1976.[2-fach] 3,00 €

    Eckert, Alfred: Die deutschen evangelischenPfarrer der Reformationszeit in Nord- undOstböhmen. Band III Reihe: Studien undDokumente 17/18. Gebunden 186 S.,Rappenau-Obergimpern 1977, 7,00 €

    Eckert, Alfred: Die deutschen evangelischenPfarrer der Reformationszeit. Band I., Reihe:Studien und Dokumente 9. Heft 32 S.,Kirnbach über Wolfach 1972, 5,00€

    Eckert, Alfred: Die Prager deutschenevangelischen Pfarrer der Reformationszeit.Heft 32 S., 5,00 €

    Felbinger, U.:(Hrsg.): Weltböhmische Heimat, EinHilfsbuch für den heimatkundlichenUnterricht. Gebunden 251 S., 1928 Mies, [2-fach] 16,00 €

    Franzel E.: Die Vertreibung. Sudetenland 1945-1946. Frankfurt a.M. 1980. 428 S. 12,00 €

    Frind, Iris: Genealogie eines sudetendeutschenGeschlechts Pfarre Kreibitz 1. Teil. Gebunden128 S., Frankfurt am Main 1975, 6,-€

    GFF: Blätter für fränkische Familienkunde, Band24 2001. 274 S. 16,- €

    Glenzdorf, Johann: Glenzdorfs InternationalesGenealogen-Lexikon. Band 5. Gebunden1067 S., Bad Münder am Deister 1977, 6,-€.Band 6 1976, 1213 S. 6,- €

    Gniers, Anton: Karlsbad. Topographie derhistorischen kunstgeschichtlichen Denkmalein dem Bezirk Karlsbad. München 1996. 262S. sowie ca. 100 S. Bildteil 22,00 €

    Günther, Dr. Karl: Die internationalen Rechtsbe-ziehungen der Tschechoslowakischen Repu-blik. 1. Teil: Böhmen und Mähren-Schlesien.Heft 239 S., 1938. 3,00 €

    Harasko, Alois: Bilder aus dem Sudetenland. Über500 Bilder vom Leben damals. Augsburg1990, 208 S. [2-fach] 16,00 €

    Häupler, Hans-Joachim/Sacher, Alois: Die Häuplervon Gössenreuth. Gebunden 188 S., Als Ma-

  • - U 4 -

    nuskript gedruckt. 1972 Arget/Obb. 36,00 €[2-fach]

    Heimatgemeinde der Stadt Neuern im Böhmerwalde. V. (Hrsg.): Erinnerungen an Dahoam,Festschrift zur Fahnenweihe. Heft 227 S.,1988 Neuern im Böhmerwald. 9,00 €

    Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimat-kreis Bischofeinitz. Gebunden 991 S.,Zahlreiche Bilder. 1967 Eichstätt. 45,00 €

    Heimatkreis Mies-Pilsen e. V. (Hrsg.): Pilsen,Heimatstadt seiner deutschen Bewohner undMetropole an der Sprachgrenze. Gebunden244 S., 1978 Dinkelsbühl. 28,00 €

    Heimatverband der Falkenauer e. V., (Hrsg.):Gedenkbuch der Stadt Falkenau 1841. Heft134 S., 1985 Schwabach. 4,00 €

    Heimatverband der Falkenauer e. V./Böhm, Dr.Franz Xaver (Hrsg.): Heimat Falkenau an derEger im Sudentenland - Persönlichkeiten ausStadt und Kreis Falkenau an der Eger. Heft97 S., 1984 Schwabach. 12,00 €

    Heimatverband der Karlsbader (Hrsg.): KarlsbadDokumentation. Wiesbaden 1981. 478 S.

    Hemmerle Rudolf: Heimat im Buch. Heimatbücher,Heimatbriefe, Kalender und Jahrbücher1945-1970. München 1970. 15.- €

    Heraldisch- Genealogische Gesellschaft AdlerWien. Jahrbuch 1931/32. Heft 62 S., 8,00 €

    Heraldisch- Genealogische Gesellschaft AdlerWien. Jahrbuch 1955/60. Heft 62 S., 6,00 €

    Heraldisch- Genealogische Gesellschaft AdlerWien. Jahrgang 1971/1973 [2-fach] 16,00 €

    Heraldisch- Genealogische Gesellschaft AdlerWien. Jahrbuch 1978. Studien zur Familien-und Wappenkunde. 190 S. 16,00 €

    Herr, Alfred: Der Herrnhausfelsen beiSteinschönau. Nördlingen 1987. 48 S. zahlr.Abbildungen 12,00 €

    Hickel/Maurer/Pilich(Hrsg.): Heimatbuch Rositz-Moligsdorf. Gebunden 144 S., Als Manuskriptgedruckt. 1975, 16,00 €

    Hofmann, Josef/ Klemm, W./Moder, J./Pergher,J./Zerlik, Otto (Hrsg.): Das Egerland erzählt.Gebunden 376 S., 1982 Nürnberg. 6,00 €

    Jäger-Sunstenau, Hanns: Wappen, Stammbaumund kein Ende. Ausgewählte Aufsätze ausvier Jahrzehnten. Graz/Wien 1986 260 S.28,- €

    Just, Antonín.: Trutnov, Známý Neznámý. (Trau-tenau) Gebunden 347 S., 1991. 28,00 €

    Kleiner, Hugo/ Malzel, Rudolf: Die GemeindeMärzdorf. Heft 125 S., 1991 Forchheim Obfr.8,00 €

    Knobloch, Erhard J.: Sudetenland - Heimatland.Ein heimatkundliches Lesebuch. München1973. 207 S. 6,00 €

    Koch, Dr. Daniel: Heimatkunde der GerichtsbezirkeDeutsch-Gabel und Zwickau i.B. Deutsch-Gabel o.J. (1925?) Nachdruck. 207 S. 8,00€

    Kraft, Adam/Lang, Willy: Elbtal und BöhmischesMittelgebirge. Augsburg 1965, 130 S., zahlr.Abbildungen [10802] 15,00 €

    Kraft-Pleyer: Schönes Nordböhmen. Ein Bilderbuchder unvergessenen Heimat Augsburg. 32 S.,154 Fotos 18,00 €

    Krauß Annemarie: Erinnerungen an Tachau inBöhmen. Weiden 1982, Broschüre 27 S.2,00 €

    Krauß Annemarie: Weiden und Böhmen in denJahren 1241-1600. Weiden 1980 [3-fach]3,00 €

    Kreisamt Karlsbad: Region Kalovy Vary (Larslbad).Karlsbad 1994. 138 S. zahlr. Bilder 16,00 €

    Kulturausschuss des Südmährischen Landschafts-rats (Hrsg.): Heimat Südmähren, Sonnen-land an der Thaya. Gebunden 497 S., Auf-satzreihe mit Bildern und 1 Karte.Göppingen. 24,00 €

    Landesverband für Fremdenverkehr in Deutsch-böhmen (Hrsg.): Durch Deutschböhmen. DieWeltbäder, Sommerfrischen, Fremden- undTouristenorte Deutschböhmens. Karlsbad1910. Reprint Leer 1989. 400 S. 16,00 €

    Lange, Erhard: Blätter zur Geschichte der FamilieMartius. Heft 10, Manuskriptdruck, 71 S.,1969. [2-fach], 6,00 €

    Leutelt-Gesellschaft e.V. Schwäbisch Gmünd(Hrsg.): Dominik Biemann, Lebensberichtund Meiterarbeiten des besten Porträtgra-veurs. 24 S., Stuttgart 1958, 7,00 €

    Lill, Rudolf: Oberleutensdorf, Ein Beitrag zurHeimatkunde. Kopie, Gebunden 194 S.,Zeulenroda 1923, 15,00 €

    Maier, Erich: Nordböhmen in Farbe. Bildband mit72 Großfotos. Mannheim 1980. 24,00 €

    Meyer, Max: Heimat-Chronik der GemeindeNitschenau mit Nieder-Wiegstein. Typoscript.Heft 42 S., 1958. 10,00 €

    Mann, Adolf: Aus der Familiengeschichte Mann.(Stadt Eger, nicht Thomas Mann).Gebunden411 S., Stuttgart 1969. 38,00 €

    Machinek, Anton: Rund um den Rautenberg, DieSchlacht bei Domstadl. Heft 77 S., 8,00 €

    Marschner, Erhard: Josef Ressel, Erfinder derSchiffsschraube. Neustadt/Aisch 1979. 112S. 10,00 €

    Mitteilungen des Vereins für die Geschichte derDeutschen in Böhmen. Jahrgänge 33/1895und 31/1893 je 32,00 €

    Mitteilungen des Vereins für die Geschichte derDeutschen in Böhmen. Jahrgang 69 (1931)Hefte 1/2, 3, 4,. Prag. Zusammen 28,00 €

    Mitteilungen des Nordböhmischen Excursionsclubs.Jahrgänge 10/1887, 12, 13, 14, 15, 16, 26,Je Band 36,00 €

    Möckel, U.: Hirschenstand, Von der Landkarteverschwunden – aber nicht vergessen!.Broschüre 146 S., 2005, 21,00 €

    Fortsetzung auf den „Mitteilungen“ Seite 11

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

    - Seite 241 -

    Reinfried Prokop

    Josef Prokop - ein erfolgreicher Archi-tekt und Stadtbaumeister im Wien derspäten Habsburger ZeitGeboren am 27. 05. 1839 in Hennersdorf Nr.2,Kreis Deutsch Gabel, gestorben am 08.10.1904in Wien.

    Am 27. Mai 2009 jährte sich zum 170. Mal derGeburtstag des Hennersdorfer Bauernsohnes JosefProkop, der es im letzten Viertel des 19. Jahrhun-derts in Wien als Architekt und Stadtbaumeister zuAnsehen und großem Vermögen brachte.

    Josef Prokop kam als zweiter Sohn des Bau-ernehepaares Anton Prokop und Maria Anna, geb.Zimmermann, in Hennersdorf Nr.157, zur Welt. SeinVater besaß den Hof Nr. 2.

    Der Architekt und BaumeisterJosef Prokop, (um 1900)

    Der Bauernhof Hennersdorf Nr:2( um 1940)

    Aus Hennersdorf kommt noch eine zweite Linieder Familie, die von Josef Prokops Onkel Franz(Bauer in Hennersdorf Nr.170 ).

    Wie viele seiner Altersgenossen verließ auchJosef Prokop Hennersdorf, da nur ein Erbe den Hofübernehmen konnte. In den späteren Jahren pflegteer immer wieder die Beziehungen zu seiner um-fangreichen Verwandtschaft, da ja oft Großfamilienvorhanden waren.

    Hennersdorf gehörte im Geburtsjahr bis 1918zu Niederösterreich. So war es sicherlich möglich,bei vorhandenen finanziellen Voraussetzungen, einStudium in Wien aufzunehmen.

    Nach vorliegender Bestätigung der Techni-schen Universität Wien vom 06. Juni 2006 war JosefProkop von 1858 bis 1863 an der technischen Ab-teilung des damaligen k. k. polytechnischen Institutsin Wien eingetragen. Er studierte dort neben denGrundfächern u. a. auch die Baufächer Land- undWasserbau, Zeichnen architektonischer Pläne, Bau-buchhaltung.

    Danach war er an der Akademie der BildendenKünste in beiden Wintersemestern 1863/64 und1864/65 eingetragen.

    Nach Abschluss des Studiums blieb er in Wienund wurde ab 1. Januar 1871 im Wiener Adress-buch zusammen mit Georg Schlechter als Eigen-tümer einer Baufirma geführt.

    Ab 1881 trug J. Prokop als Stadtbaumeister fürdie Firma allein die Verantwortung. Als Wohn- undGeschäftssitz wird die Millergasse 29 in Wien ge-nannt.

    Die erbrachten Bauleistungen mit seiner Firmaund die Wertung seiner Persönlichkeit konnten ausZeit- und Fachzeitschriften entnommen werden, diein inhaltsreichen Nachrufen sein Lebenswerk gewür-digt haben. ( Zeitschrift des Ingenieur- und Architek-tenvereins, Wiener Bauindustrie-Zeitung, Zeitung„Sport & Salon“, „Wiener Mittagszeitung“, Ausgaben1904 )

    Sein Unternehmen baute viele bekannte Wohn-häuser, Fabrikgebäude, Schulen und war beteiligtam Bau mehrerer Staatsbahnlinien, der WienerStadtbahn und der Wasserreservoire.

    Des Weiteren baute er die Arkaden des WienerZentralfriedhofes sowie Hochbauten für Gemeindenund die Eisenbahn.

    Durch die Information des BezirksmuseumsPenzing wurde bekannt, dass er eine Bronzebüstefür den Kaiser Franz Josef I gestiftet hat, welche am18. August 1901 feierlich enthüllt wurde.

    Die Schule in Hennersdorf 2008(Foto: Hans Brabetz)

    Aufgrund seiner Wohltaten für die damaligeGemeinde Hadersdorf-Weidlingau wurde die dama-

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

    - Seite 242 -

    lige Kirchfeldgasse im Jahrer 1904 in Josef-Prokop-Straße umbenannt.

    In seinem Geburtsort Hennersdorf plante undbaute er 1902/1903 die Schule und bedachte dieGemeinde testamentarisch in großherziger Weisemit einem beträchtlichen Betrag.

    In den Nachrufen wird er als Bauunternehmermit eisernem Fleiß beschrieben, der trotz des erwor-benen Reichtums bescheiden und anspruchslosblieb. Er hatte nur das Bedürfnis, anderen zu helfen.So unterstützte er viele Studenten und gründete ei-ne große Zahl von Stiftungen für wohltätige Zwecke.

    Als Unternehmer war er hinsichtlich seinerFachtüchtigkeit und seines lauteren Gebarens, alsMensch wegen seiner unbegrenzten Wohltätigkeitgeschätzt und geehrt (lt. Zeitschrift).

    Das Familienleben von Josef Prokop war nichtso glücklich wie seine geschäftlichen Erfolge.

    Am 09.02.1892 starb sein Sohn Franz, er wur-de nur 18 Jahre alt. Auch seine Ehefrau Emilie Pro-kop starb bereits mit 47 Jahren am 04. August.1898,sechs Jahre nach dem Ableben des Sohnes.

    Seine zweite Frau wurde Adele Christine Fial-kowski, die er am 15.06.1899 heiratete.

    Der in der Firma tätige Prokurist Josef Künst-ner, ein Landsmann aus Hennersdorf, hat in seinerBriefpost nach Hause den Bahnhof „Knittelfeld“ er-wähnt.

    Dieser Josef Künstner aus Hennersdorf Nr. 110wurde am 28.05.1844 geboren und starb am 10.März 1928 in Wien.

    Er erlernte den Beruf eines Maurers, danachbesuchte er eine Baufachschule. Auf Anraten desBaumeisters Josef Prokop übersiedelte er nachWien und wurde Mitarbeiter der Baufirma. 1872 warer bereits als Prokurist und Baumeister (Berufsbe-zeichnung lt. Eheurkunde) tätig.

    Er hatte die Aufgaben, die Baustellen zu über-wachen, erledigte die Behördengänge und war auchfür die Auszahlung der Löhne zuständig.

    Zur Erledigung dieser umfangreichen Arbeitenstand ihm ständig ein Fiaker zur Verfügung.

    Für die Familie J. Künstner wurde auch einHaus in der Ameisgasse 10 in Wien-Penzig errich-tet. Es war ein sogenanntes Bassena-Mietwohn-haus mit Kleinwohnungen, Toilette und Wasser-leitung im Stiegenhaus. Nur die Hausherrenwoh-nung war besser ausgestattet, mit hohen Türen,großen Fenstern und schönen Parkettböden. Hof-seitig befanden sich ein hübscher Garten mitexotischen Sträuchern und Bäumen und ein Lust-haus.

    Das Studium der Verlassenschaftsakten imJahre 2006 im Stadtarchiv Wien hat einen tiefenEindruck über die Persönlichkeit von Josef Prokophinterlassen.

    Mit seiner Baufirma hat er bis 1904 ein be-trächtliches Vermögen von ca. 2 Mio. Kronen er-wirtschaftet und im Testament vom 20.03.1903

    großzügig auf Verwandte und Angestellte seinerFirma, gesellschaftliche Einrichtungen in seiner al-ten Heimat Hennersdorf und ebenso in Wien-Ha-dersdorf-Weidlingau verteilt.

    Vor seinem Ableben hat er sich selbst ein klei-nes Denkmal gesetzt. Er ließ ein Mausoleum aufdem Friedhof Hietzing errichten, das „FamiliengrabProkop“ (Reihe 17, Grabstelle 11c)

    Das Mausoleum

    Das Gebäude steht schon über 100 Jahre undhat eine beeindruckende Innenausstattung:

    Einige geringe Baumängel sind vorhanden, diebeseitigt werden sollten.

    Aufgrund seiner großen Verdienste fürHennersdorf und Wien–Hadersdorf / Weidlingau

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

    - Seite 243 -

    hat er es verdient, auch für spätere Genera-tionen in Erinnerung zu bleiben.

    Quellen: Zuarbeiten durch das Museum Wien-Penzing und Erkenntnisse aus der Arbeit in der„Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher“VSFF e. V.

    Verlassenschaftsakten einschließlich Auszügeaus dem Testament, Schriftverkehr mit Ämtern undGerichten der Stadt Wien. Geburts- und Trauungs-urkunden, Nachrufe 1904 in Zeitschriften, Erzählun-gen von Verwandten.

    Stand der Bearbeitung: März 2009:Dipl.-Ing. (FH ) Reinfried ProkopKarl-Marx-Str. 57D-15366 Hoppegarten

    (Geboren in:Zwickau in Böhmen, Hennersdorf Nr. 170 / 2Kreis Deutsch-Gabel)

    Piet Hornig

    Zur Geschichte der FamilieGröschelsberger (Gresselsberg,Gresselberger)

    Der Ursprung des Familiennamens Gressel-berger weist in den Main-Fränkischen Raum. In denHaßbergen, südwestlich von Maroldsweisach gabes einen Ort Gresselberg. Er wurde im 15. Jahr-hundert zur Wüstung; Gresselgrund liegt benach-bart in der Ebene. Etwa 40 km nordwestlich davongibt es im Ort Bastheim einen Berg mit Namen‚Gresselberg‘.

    1a. Am 26. Februar 1650 stellte Kurfürst Ferdi-nand Thomas von der Pfalz im Namen des KaisersFerdinand einem Georg Gresselsberg in Passaueine Urkunde aus, aus der hervorgeht, dass dieFamilie damals in Bayern ansässig war. Das Doku-ment befand sich im Besitz der Frau Clementine v.Gresselsberg, Wien XVII, Rokitanskygasse 11. Esgilt seit 1945 als verloren.

    1b. Pfalzgraf Dr. theol. Thomas Meermann vonSchönberg (1584-1650), Domherr zu Passau, stelltin Regensburg am 4. April 1623 dem Georg Gres-selberger einen Wappenbrief aus. Eine Abschrift derUrkunde beschreibt das Wappen, das offenbar nieumgesetzt worden ist, denn als 1809 eine Nobili-tierung ansteht, wird kein ‚bestehendes‘ Wappen er-weitert. Der so Ausgezeichnete wird im Dienst desThomas II. Seeauer von Seeau vermutet, vielleichtim Dienste der ‚Eisenwurzen‘.

    1c. Georg Carolus Gresselsberger, Ratsbürger,Lebzelter und Marktschreiber in Kilb (NÖ), Sohn desGeorg Johannes Gresselsberger aus Blindenmarkt(NÖ), heiratet am 27. Januar 1685 Gertrudis, Ferdi-nandi Truckenbrodt Lebzelters relicta vidua. Ihre

    fünf Kinder werden in Kilb geboren. Es sind:Maria Elisabeth * 22.12.1685,

    Georg Ferdinand * 22.03.1688,Maria Clara * 14.02.1691,Mathias Carolus * 09.10.1693,Josephus * 23.09.1698.

    2a. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts taucht der Na-me in Mährisch Neustadt (Unicov, heute CZ) auf,und zwar in der Schreibweise Gröschelsberger.Ein Georg Ferdinand Gröschelsberger gehörte zuden reichsten und angesehensten Bürgern derStadt; er erscheint 1713 als jüngster Schöffe im Ratder Stadt, war 1727 Revisor der Kaiserlichen Tabak-Trafik und Stadthauptmann, 1733 Primator (Bürger-meister) und schließlich kaiserlicher Stadtrichter. Erbesaß 1727 das Haus am Marktplatz (Stadtplatz)Nr. 10 (jetzt Apotheke Rottleuthner). Im Jahre 1755stiftete er 3000 fl (Gulden) für den Bau einer Kirchein Deutsch Eisenberg (Ruda) und ließ dort auf seineKosten im Jahr 1760 den berühmten Kreuzweg(wertvolle Bildhauerarbeit) ausbauen. Für seine Ver-dienste wurde ihm vom Olmützer Erzbischof dasPatronatsrecht über die Kirche verliehen, im Wech-sel mit dem Erzbischof von Olmütz. Als Patronats-herr setzte er als ersten den Geistlichen Martin Hon-heiser ein, gebürtig aus Deutsch Hause, der von1758 bis zu seinem Tode am 23. Dezember 1761, in(Deutsch) Eisenberg wirkte. Eine verwandtschaft-liche Bindung zur Familie seines SchwiegersohnesFlorian Honheiser konnte nicht nachgewiesen wer-den. – Georg Ferdinand Gröschelsberger starb imhohen Alter zu Mährisch Neustadt am 01. März1765. Er war fünfmal verheiratet.

    Erstmals dokumentiert ist Georg FerdinandGresselsberger in Mährisch Neustadt mit seiner er-sten Heirat am 16. November 1711 mit Anna The-resia, Witwe des Tobias Stessig ex civitate. DerBräutigam ist ca. 23 Jahre jung. Diese Ehe bleibtkinderlos. Anna Theresia stirbt am 9.11. 1716. Derzweiten Verheiratung – sie ist nicht im Kirchenbuchvon Mährisch Neustadt vermerkt – mit Maria Bar-bara NN entstammen fünf Kinder, alle in MährischNeustadt geboren:

    Anna Theresia, * 22.04.1718,Maria Elisabeth, * 06.03.1720,Maximilian Ignatius, * 07.09.1721,Georg Joseph Adalbert, * 13.01.1724,Genoveva Catharina, * 03.01.1726.

    Maria Barbara stirbt am 19.10.1730 in Mäh-risch Neustadt. G.F. Gresselsberger heiratet als Wit-wer am 27. August 1731 zu Mährisch Neustadt dieAnna Barbara, Witwe nach dem Littauer Bürger Da-vid Ordel (Orteld, geborene Popp) in dritter Ehe.Dieser Ehe entsprießen keine Kinder. Anna Barbarastirbt in Mährisch Neustadt am 18. Juni 1747, 54Jahre alt. Die vierte Ehe mit Marie Elisabeth, Witwedes Anton Krboskerlicka wird in Müglitz am 17.August 1749 geschlossen. Sie bleibt ebenso kinder-los. Elisabeth ist 65 Jahre alt, als sie am 5.9. 1758stirbt. – Ebenfalls kinderlos bleibt die fünfte Ehe, die

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    am 21.08.1759 mit Kunigunde, Witwe Popp (einerSchwägerin seiner dritten Frau?) in Kremsir ge-schlossen wird. Kunigunde überlebt G. F. Grö-schelsberger um fast elf Jahre und stirbt am 11.2.1776 in Mährisch Neustadt. – Die bedeutende Rol-le, die Georg Ferdinand Gröschelsberger im öffent-lichen Leben von Mährisch Neustadt spielte, wird indem Buche von Dr. Kux, Geschichte von MährischNeustadt, hervorgehoben.

    2b. Mathias Carolus Gresselsberger lässt sich inMüglitz (Mohelnice) in Mähren nieder. Vielleichtdurch Vermittlung seines älteren Bruders GeorgFerdinand (siehe 1c+2a) heiratet er am 5. Novem-ber Susanna, des ‚Mathias Frey, Lebzelters relictavidua‘. Für deren drei Kinder aus erster Ehe hat Ma-thias Carolus väterlich zu sorgen. Er kauft noch imselben Jahr die Lebzelterei des Mathias Frey, istwirtschaftlich erfolgreich und wird Senator und Pri-mator. In den folgenden zwanzig Jahren tritt M.C.G.wiederholt als Käufer von Immobilien und Boden inMüglitz auf. 1741 kauft er nach Franz Oppitz dasAnwesen Vorstadt Nr. 191, das er später ‚für krankeReisende‘ bereitstellt. Die Ehe mit Susanna bleibtkinderlos. Seine Lebzelterei verkauft er 1751 demSchwager seiner ältesten Mährisch NeustädterNichte: Anton Honheiser. Mathias Carolus und seineFrau Susanna sterben im Abstand von nur vier Wo-chen im April und Mai 1755. Beide sind beerdigt inder St. Anna Kapelle der Pfarrkirche in Müglitz,

    3a. Georg Ferdinand Gresselbergers älteste Toch-ter Anna Theresia Barbara heiratet in MährischNeustadt am 05. Juli 1736 Florian Honheiser, Sohndes Carolus Honheiser, Stadtrichter in Bautsch (Bu-disov). Drei von acht Kindern aus dieser Ehe ster-ben im Kindesalter. Der älteste Sohn, GeorgiusCarolus Honheiser (in der Literatur Johann Georggenannt), wird später Bürgermeister in MährischNeustadt von 1786 bis zu seinem Tode 1806. Des-sen Urenkelin, Marie Honheiser, heiratet EduardHoenig, Fürstl. Liechtenstein’schen Baurat, Groß-vater von Dr. Anton Hoenig und Urgroßvater vonPiet Hoenig, dem Verfasser.

    3b. Tochter Anna Elisabeth Rosina heiratet denOlmützer Kupferstecher Johann Freund (oderFreindt). Ihr Sohn Maximilian Ignatius wird Priesterund Jesuit, wirkt und stirbt in Teschen (Cesky Te-čin) nur fünf Monate nach seinem Vater. Die jüng-ste Tochter Genoveva Catharina heiratet den Pri-mator Adalbert Kohout in Müglitz. Der wird Nach-folger von Mathias Carolus Gresselberger (siehe2b.). Die Trauung zelebriert der Jesuit IgnatiusGresselsberger, ein Bruder der Braut!

    3. Der Sohn von Georg Ferdinand Gröschels-berger, *13.01.1724, pflanzt die Familie in Mäh-risch Neustadt fort, erwirbt 1753 das Haus Stadt-platz Nr. 41, wird später Ratsmitglied und folgt sei-nem Vater im Amte des kaiserlichen Stadtrichters.Seine Gattin Rosalia schenkt ihm in den Jahren

    1753 bis 1779 dreizehn Kinder, und zwar siebenSöhne und sechs Töchter. 1787 wird Joseph Grö-schelsberger als Käufer der aufgelassenen Fe-stungsgründe genannt. Er stirbt am 18.05.1782 inMährisch Neustadt. Seine zahlreiche Nachkom-menschaft ist – wie es scheint – nicht in MährischNeustadt verblieben, denn 1800 kommt der Namedort nicht mehr vor. Seine Tochter Pauline, geborenam 6. Juni 1770, soll in die Familie des MährischNeustädter Bürgermeisters Honheiser geheiratethaben. Das trifft aber nicht zu. Die Verbindung derFamilien Gresselsberger und Honheiser datiertfrüher! Josephs älteste Schwester Anna Theresiaheiratet Florian Honheiser, ceroplast und spätersenator in Mährisch Neustadt (siehe 3a.).

    4. Clemens Franz, dem 2. Sohn des Josef Grö-schelsberger ist eine glänzende Laufbahn beschie-den: Geboren am 23. November 1755 tritt er 1778als Fähnrich in das Harrach-Infanterie Regiment ein,kommt ein Jahr darauf als Leutnant zu den Savoyer-Dragonern und 1787 als Oberleutnant zum 8. Kü-rassier-Regiment, wo er 1793 zum Rittmeister, 1800zum Oberstwachtmeister und 1809 zum Oberst undRegimentskommandeur avanciert. Oberst ClemensGröschelsberger wird im Jahre 1809 mit dem Prädi-kat „von Hohenforst“ in den Adelsstand erhoben. Erwird 1813 zum Generalmajor ernannt und 1821 inden Ruhestand versetzt. Er stirbt in Olmütz am 11.August 1832. – Aus seiner Ehe mit der SaazerBürgertochter Josefa Noviczka entstammen vierKinder.

    Ein Bruder des Generals war gleichfalls Offi-zier und starb als pensionierter Hauptmann in Lun-denburg ohne männlichen Nachkommen. – Ein an-derer Bruder, Theodor(?), war kaiserlicher Ober-amtmann in Jägerndorf und hinterließ eine TochterAnna, die mit dem Feldmarschall-Leutnant Rittervon Schmitt verehelicht war. – Die Schwestern desGenerals sollen in die Familien Schäfer, Fauscherund Schütz eingeheiratet haben.

    5. Der Stammhalter des Geschlechtes war ErnstGresselsberg von Hohenforst, der zweite Sohndes Generals. Er wurde 1811 zu Bath in Ungarngeboren und starb als Major i. R. am 1. Oktober1884 in Wien. Mit seiner Gattin, Johanna, geb.Hutter, hatte er acht Kinder - fünf Söhne und dreiTöchter. Die Söhne sind ohne Nachkommen ge-storben, von den drei Töchtern – alle über 70 Jahrealt (1932) – leben zwei in Amerika und eine ist dieeingangs erwähnte Clementine in Wien. Das Ge-schlecht scheint im Mannesstamme ausgestorben.

    6. Um den Familiennamen zu erhalten, bleibtClementine J. Gresselsberg von Hohenforst unver-heiratet. Ihre fünf Kinder – aus einer harmonischenVerbindung – und zwei Enkel erleben allerdings,dass in der Republik Österreich die Adelsprädikateabzulegen sind. Ergo sterben sie mit dem redu-zierten Namen Gresselsberg. Lediglich ein Sohn,

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    Zdenko Gresselsberg, führt den Namen in die näch-ste Generation. Seine Frau Anna, geborene Pocta,schenkt ihm zwei Söhne, von denen der jüngere,Wilhelm Gresselsberg, eine Familie gründet. Ausder Ehe mit Leopoldine, geb. Dvorak, stammen eineTochter, Erika, verh. Käfer, und ein Sohn RudolfGresselberg. Beide Letztgenannten leben ohneNachkommen in Wien.

    Dieser Artikel wurde im November 1932 vonDr. Ing. Anton Hoenig (Köln-Holweide) verfasst. ImAugust 2009 wurde er von seinem Sohn, Dipl.-Ing.Piet Hoenig, nach eigenen Forschungen korrigiertund ergänzt.

    Dipl. Ing Piet Hornig,Am Ginsterberg 27,40627 Düsseldorf

    Hans Eichinger

    Abschrift (gekürzt) des Verkündbuchsder Pfarrei St. Maurenzen (Sv. Moure-nec) im Böhmerwald von 1933 bis 1946Teil 2 und Schluß: 1937-461937

    Karl Riederer, Kaufmann u. Glasschleifer in Neu-stadtl № 9, geb. 23. Juni 1909 in Chumo № 15, legit. Sohn des Adolf Riederer, Krämers undMaurers in Chumo № 31; u. der Franziska, geb.Ludwar von Chumo № 15;

    Maria Pscheidl, wohnhaft in Zech № 29, geb. 12. Jänner 1906 in Deschenitz № 51, ehel. Tochter des Heinrich Pscheidl, Bauers in Deschenitz № 51; u. der Theresia, geb. Zelzer von Eisenstraß.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 17., 24., und 31. Jänner 1937.

    Wenzel Kaschak, Heger in Oberkörnsalz № 5, ge-boren 8. Juni 1904 in Oberteschau 1, ehel. Sohndes Wenzel Kaschak, Schaffers in Oberteschau№ 1; u. der Eleonora, geb. Brejcha von Mohau;

    Maria Schneider, wohnhaft in Mittelkörnsalz № 11, geb. 21. Novb. 1908 in Unterkörnsalz № 13, ehel. Tochter des Josef Schneider, Taglöhners inUnterkörnsalz № 13; und der Ludmila, geb. Koppvon Mittelkörnsalz № 9.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 4. April, 11. April, 18. April 1937.

    Hermann Oppowa, Sattler u. Taglöhner in Unter-reichenstein № 3, geb. 23. Juli 1912 in Pawinov № 2, ehel. Sohn des Günter Oppowa, Kleinbau-ers in Pawinov № 2; u. der Justina, geb. Langvon Oberteschau № 2;

    Franziska Schneider, wohnhaft in Rogau № 5, geb. dasselbst 12. Sept. 1914, ehel. Tochter desFranz Schneider, Kleinbauers in Rogau № 5; u. der Maria, geb. Knobloch von Rogau № 3.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 12. Sept., 19. Sept., 26. Sept. 1937.

    Josef Veitz, Steinbrecher in Mittelkörnsalz № 3, geb. daselbst am 3. Jänner 1912, ehel. Sohn desJosef Veitz, Taglöhners in Mittelkörnsalz № 3; u. der Antonia Susanna, geb. Sturm von Wies-baden;

    Anna Engel, wohnhaft in Rogau № 10, geb. da-selbst 3. August 1906, ehel. Tochter des JohannEngel, Häuslers in Rogau № 10; u. der Maria,geborene Schneider von Rogau 5.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 3. Okt., 10. Okt., 17. Okt. 1937.

    Franz Stingl, Bauerssohn in Nuserau № 1, geb. daselbst 12. Jänner 1910, ehel. Sohn des Jo-hann Stingl, Bauers in Nuserau № 1; u. der Rosalia, geb. Weber von Mittelkörnsalz № 1;

    Helena Bauer, wohnhaft in Roisko № 5, geb. da-selbst 25. Jänner 1917, ehel. Tochter des KarlBauer, Bauers in Roisko № 5; u. der Rosalia,geb. Schneider von Rappatitz № 4.

    Beide katholisch und ledig, der Bräutigam großjäh-rig, die Braut minderjährig, werden heute verkündet:31. Okt., 1. Nov., 7. Nov. 1937.

    1938

    Heinrich Bauer, Steinmetz in Neulangendorf № 14, geb. 30.11.1914 in Neulangendorf № 14, ehel. Sohn des Willibald Bauer, Flößers da-selbst; u.der Maria, geb. Sperl von Neulangen-dorf № 16;

    Karolina Kopp, wohnhaft in Nuserau № 17, geb. daselbst 16. Mai 1914, ehel. Tochter des Edu-ardKopp, Maurers und Kleinbauers in Nuserau № 17; u. d. Karolina Jung von Roisko Nr. 10.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 16., 23., und 30. Jänner 1983.

    Ignaz Marschat, Bäcker in Hartmanitz № 51, geb. 5. Septb. 1910 in Rappatitz № 4, legit. Sohn des Ignaz Marschat, Bäckers in Hartmanitz № 51; u. der Maria, geb. Schneider von Rappatitz № 4;

    Helena Panek, wohnhaft in Jakobitz № 52, geb. daselbst 1. Mai 1914, legit. Tochter des GerhardPanek, Maurers in Kundratitz № 45; u. der Ama-lia, geb. Puchinger von Jakobitz № 52.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 10. Juli, 17. Juli, 24. Juli 1938.

    Johann Naderer, Schneidermeister in Prag XII.,Nerŭdova № 60, geb. 4. Juli 1905 in Bernek № 29, ehel. Sohn des Johann Naderer, Häuslers inBernek № 29; u. der Theresia, geb. Steiningervon Bernek № 29;

    Anna Prinz, wohnh. in Schröbersdorf № 12, geb. 12. Juni 1907 in Schröbersdorf № 8, ehel. Toch-ter des Karl Prinz, Bauers in Schröbersdorf № 8; u. der Hedwig Knobloch von Rogau №.18.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 17. Juli, 24. Juli, 31. Juli 1938.

    Rudolf Puchinger, Glasofenmaurer in Zech № 42, geb. 1. April 1908 in Zech № 42, ehel. Sohn des

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    Rupert Puchinger, Maurers daselbst; u. d. Anna,geb. Jung von Zech 33;

    Anna Niebauer, wohnhaft in Pawinov № 3, geb. 29. Juni 1914 in Divišov 1, ehel. Tochter des JosefNiebauer, Taglöhners in Divišov 1; u. der Maria,geb. Hasenöhrl von Altlangendorf № 22.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 7. Aug., 14. Aug., 15. Aug. 1938.

    Franz Suchy, Maurer in Kundratitz № 63, geb. 22. Sept. 1909 in Kundratitz № 37; ehel. Sohn des Josef Suchy, Maurer in Kundratitz № 37; u. der Anna geb. Heininger von Kundratitz № 24;

    Anna Hasenöhrl, wohnhaft in Kundratitz № 70, geb. 29. Juni 1916 in Pawinov № 5, ehel. Toch-ter des Josef Hasenöhrl, Gärtners in Pawinov № 5; u. der Juliana, geb. Puchinger von Jakob-itz № 52.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 4. Sept., 11. Sept., 18. Sept. 1938.

    Karl Wallisch, Tischler in Kundratitz № 43, geb. 13. Okt. 1911 in Kundratitz № 10, legit. Sohn des KarlWallisch, Tischlers in Kundratitz № 43; u. der Amalia, geb. Jung von Kundratitz № 1;

    Maria Puchinger, wohnhaft in Zech № 42, geb. da-selbst 16. Oktb. 1913, ehel. Tochter des RupertPuchinger, Maurers in Zech № 42; u. der Anna,geb. Jung von Kundratitz № 33.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 4. Sept., 11. Sept., 18. Sept. 1938.

    Franz Löffelmann, Knecht in Krisenitz № 1, geb. 1. Mai 1910 in Stadler-Sonnberg № 82, ehel. Sohn des Anton Löffelmann, Schneiders in Mühls-poeng(?) № 45; u. der Cäcilia, geb. Weber vonStadler-Sonnberg 82;

    Emma Harant, wohnhaft in Krisenitz № 1, geb. 3. Nov. 1912 in Unterzwieselau in Bayern, ehel.Tochter des Josef Harant, Schuhmachers in Un-terzwieselau, u. der Stefania, geb. Schmid vonGrünbergerhütte 48.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 4. Sept., 11. Sept., 8. Sept. 1938.

    Karl Veitz, Steinmetz in Mittelkörnsalz № 1, geb. 24. Oktb. 1913 in Mittelkörnsalz № 11, ehel. Sohn des Johann Veitz, Häuslers in Mittelkörn-salz № 11; u. der Agnes, geb. Petraschka vonUnterkörnsalz № 2;

    Helena Veit, wohnhaft in Unterkörnsalz № 2, geb. daselbst 6. Nov. 1914, unehel. Tochter der Mo-nika Veit, Maurerstochter v. Unterkörnsalz № 3.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 11. Sept., 18. Sept., 25. Sept. 1938.

    Emil Grünbeck, Maurer in Schröbersdorf № 26, geb. 24. Dezb. 1913 in Schröbersdorf № 5, ehel. Sohn des Josef Grünbeck, Fabrikarbeiters inSchröbersdorf № 5; u. der Theresia, geb. Hartlvon Mittelkörnsalz;

    Anna Bauer, wohnhaft in Schröbersdorf № 26, geb. 3. März 1918 in Wien VIII., Alserstraße 4, unehel.

    Tochter der Anna Bauer, Dienstmädchens inWien XXI., Schweizergasse 2.

    Beide katholisch und ledig, der Bräutigam großjäh-rig, die Braut minderjährig, werden heute verkündet:6. Nov., 13. Nov., 20 Nov. 1938.

    Hugo Freier, Bäckergehilfe in Schröbersdorf № 22, geb. 28 Feber 1905 in Liesen, Bzg. u. Bza. Kaa-den, legit. Sohn des Franz Freier, Gärtners in Re-denitz № 40; u. der Johanna, geb. Makowitsch-ka von Langenau № 17;

    Katharina Schneider, wohnhaft in Schröbersdorf№ 22, geb. 23. Okt. 1912 in Wattetitz № 9, ehel. Tochter des Josef Schneider, Schuhmachers inWattetitz № 9; u. der Anna, geb. Veitz von Wat-tetitz.

    Beide katholisch, ledig und großjährig, werden heu-te mit kirchlicher u. staatlicher Bewilligung einmalstatt dreimal verkündet: 20. Nov. 1938.

    Ludwig Heininger, Elektromonteur in Janowitz № 3, geb. daselbst 5. Feber 1914, ehel. Sohn desLeopold Heininger, Müllers in Janowitz № 3; u. der Hedwig, geb. Illner von Janowitz 11;

    Barbara Bauer, wohnhaft in Roisko № 5, geb. da-selbst 5. Okt. 1918, ehel. Tochter des Karl Bau-er, Bauers in Roisko 5; u. der Rosalia, geb.Schneider von Rappatitz № 4.

    Beide katholisch und ledig, der Bräutigam großjäh-rig, die Braut minderjährig, werden heute verkündet:4. Dez., 11. Dez., 18. Dez. 1938

    Johann Rach, Glasschleifer in Annathal № 16, geb. 14. August 1908 in Annathal 15, ehel. Sohn desIgnaz Rach, Glasmachers in Annathal 15; u. derBarbara Matschiner von Oppelitz № 12;

    Anna Schuster, geb. 31. Jänner 1913 in Ludwigs-thal, ehel. Tochter des Karl Schuster, Häuslers u.Glasmachers in Annathal № 23; u. der Anna, geb.Funkerrieder von Unterreichenstein № 94.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 11., 18. u. 25. Dezember 1938.

    [Der folgende Eintrag wurde gestrichen]Johann Schaller, Maschinentechniker in Glaser-

    wald № 168, geb. 12. Juni 1912 in Mader № 51, ehel. Sohn des Karl Schaller, kk. Finanzwacho-beraufsehers in Mader № 51; u. der Berta, geb.Leirich(?) von Buchwald № 3;

    Anna Hofmann, wohnhaft in Rappatitz № 2, geb. 26. Feber 1913 in Nuserau 1, legit. Tochter desHermann Hofmann, Bauers in Rappatitz № 2; u. der Sofia, geb. Stingl von Nuserau 1.

    Beide katholisch, ledig und großjährig, werden heu-te mit kirchlicher u. staatlicher Bewilligung einmalstatt dreimal verkündet: 18. Dez. 1938.

    [Der folgende Eintrag wurde gestrichen]Karl Schaller, Postbeamter in Glaserwald № 168,

    geb. 12. April 1917 in Außergefild № 31, ehel. Sohn des Karl Schaller, kk Finanzwachoberauf-sehers in Außergefild № 31; u. der Berta, geb.Leirich von Buchwald № 3;

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    Hermina Hofmann, wohnhaft in Rappatitz № 2, geb. daselbst 10. Dez. 1915, ehel. Tochter desHermann Hofmann, Bauers in Rappatitz № 2; u. der Sofia, geb. Stingl von Nuserau.

    Beide katholisch, ledig und großjährig, werden heu-te mit kirchlicher u. staatlicher Bewilligung einmalstatt dreimal verkündet: 18. Dez. 1938.

    Adolf Schneider, Maurer in Mirkau № 19, geb. 26. Jänner 1904 in Mittelkörnsalz № 9, ehel. Sohn des Anton Schneider, Schuhmachers in Mittel-körnsalz № 9; u. der Barbara, geb. Hasenöhrlvon Mirkau № 16;

    Katharina Suchy, wohnhaft in Kundratitz № 36, geb. 15. Novb. 1914 in Kundratitz № 36, ehel. Tochter des Wenzel Suchy, Maurers daselbst; u.der Hedwig, geb. Jung von Wattetitz № 4.

    Beide katholisch, ledig und großjährig, werden heu-te mit kirchlicher u. staatlicher Bewilligung zum 2.und 3. Mal verkündet: 18. Dez., 25. Dez. 1938

    1939

    Leopold Hasenöhrl, Glasschleifer in Wattetitz № 8, geb. daselbst 29. Oktb. 1912, ehel. Sohn desJosef Hasenöhrl, Häuslers u. Maurers daselbst;u. der Rosa, geb. Fischperer von Zech № 25;

    Maria Raab, wohnhaft in Schröbersdorf № 2, geb. 10. Juli 1913 in Sattelberg № 15, ehel. Tochter des Stefan Raab, Holzhauers in Sattelberg 15; u.der Thekla Harant von Sattelberg № 163.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 16. April, 23. April, 30 April 1939.

    Michael Lautner, Hilfsarbeiter in Ziegelhütte № 18, geb. 22. Sept. 1906 in Eichenried …ck(?), ehel.Sohn des Johann Lautner, Metzgers in Eichen-ried freie…ck(?); u. der Katharina, geb. Mosandlvon Pondorf;

    Rosa Riederer, wohnhaft in Ziegelhütte № 18, geb. daselbst 6. August 1912, ehel. Tochter des AdolfRiederer, Häuslers daselbst; u. der Rosalia, geb.Penner von Chumo № 9.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 23. April, 30. April, 7. Mai 1939.

    Wenzel Sperl, Kleinbauer in Budaschitz № 9, Witwer nach der am 6. Juni 1936 in Prag + Ma-ria, geb. Schwarz von Budaschitz № 9, geb. 22. März 1890 in Nuserau № 16, ehel. Sohn des Franz Sperl, Häuslers in Nuserau 16; u. der An-na, geb. Fischer von Plattdorn № 8;

    Sabina Jung, wohnhaft in Stepanitz № 40, geb. da-selbst 3. Oktb. 1901, ehel. Tochter des Karl Jung,Häuslers in Stepanitz № 40; u. der Anna, geb.Strobl von daselbst.

    Beide katholisch u. großjährig, der Bräutigam verwit-wet, die Braut ledig, werden heute verkündet: 8.Juni, 11. Juni, 18. Juni 1939.

    Wenzel Dillinger, Knecht in Wattetitz, geb. 8. Juli1911 in Unterteschau 1, legit. Sohn des Peter

    Dillinger, Fabrikarbeiters in Seewiesen № 159; u. der Albina, geb. Haas von Boschau № 31;

    Anna Kupka, wohnhaft in Wattetitz, geb. 24. Mai1903 in Seewiesen, Stinglhof 19, ehel. Tochterdes Wenzel Kupka, Schaffers in Stinglhof 19; u.der Franziska Kopačka von Oberstankau 2.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 2. Juli, 9. Juli, 16. Juli 1939.

    Rudolf Schröder, Bauer in Neustadtl № 10, geb. 18. Juni 1907 in Neustadtl 11, ehel. Sohn desWenzel Schröder, Bauers in Neustadtl 10; u. derMaria, geb. Schwarz von Neustadtl № 11;

    Elisabeth Niebauer, wohnhaft in Neustadtl № 10, geb. 1. Novb. 1910 in Plattorn № 17, ehel. Toch-ter des Johann Niebauer, Taglöhners in Plattorn№ 17; u. d. Anna Pfeifer von Neustadtl 1.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 2. Juli, 9. Juli, 16 Juli 1939.

    Norbert Bauer, Häusler in Hartmanitz : 46, Witwer,nach der Maria, geb. Hofmann, ehel. Sohn desNorbert Bauer, gew. Maurers in Hartmanitz 46, u.der Maria, geb. Franek aus Mochau 8.

    Hermine Petraschka, geb. u. wohnhaft in Mittel-Körnsalz : 6, ehel. Tochter des Martin Petrasch-ka, Häuslers in M[ittel]. Körnsalz : 6 u. der Elisa-beth, geb. Hasenöhrl aus Nuserau : 5.

    Beide röm.-kath. u großjährig, die Braut ledig, derBräutigam verwitwet: am 23. u. 30. Juli u. 6. Aug. zuverkünden.

    [Der folgende Eintrag wurde gestrichen]Franz Springel, Buchdrucker in Passau, Große

    Messergasse 8, geb. 19. Aug. 1913 in Winter-berg, Vorstadt 63, ehel. Sohn des StanislausSpringel, Buchbinders in Winterberg, Vorstadt 63;u. der Maria, geb. Mora von Horní Láz;

    Margaretha Novak, wohnhaft in Annathal № 18, geb. daselbst 21. Jänner 1918, ehel. Tochter desFranz Novak, Glasschleifers in Annathal 18; u.der Wilhelmina, geb. Koller von Annathal № 19.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 6. August, 13. August, 20. August 1939.

    Karl Schlechta, Sägewerksarbeiter in Schröbers-dorf № 26, geb. 9. Jänner 1901 in Altlangendorf 88, ehl. Sohn des Karl Schlechta, Häuslers inAltlangendorf 88; u. der Maria, geb. Aussprung,legit. Adler von Vinzenzsäge 29;

    Katharina Grünbeck, wohnhaft in Schröbersdorf26, geb. 1. Novb. 1909 in Kundratitz, ehel. Toch-ter des Josef Grünbeck, Fabrikarb. in Kundratitz31; u. d. Theresia, geb. Hartl von Mittelkörnsalz.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 3. Sept., 10. Sept., 17. Sept. 1939.

    Friedrich Niebauer, Sägewerksarbeiter in Schrö-bersdorf 10, geb. 1. Dez. 1904 in Atzgersdorf,Breitenfurtnerstraße 47, legit. Sohn des AntonNiebauer, Maurers in Atzgersdorf; u. der Katha-rina, geb. Nikodim von Liesing bei Wien;

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    Anna Schmidt, wohnhaft in Schröbersdorf № 10, geb. daselbst 6. Juni 1909, ehel. Tochter desWenzel Schmidt, Fabrikarb. in Schröbersdorf 10;u. d. Maria Hasenkopf von Hinterwaid № 5.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 3. Sept., 10. Sept., 17. Sept. 1939.

    Johann Hartl, Maurer in Kundratitz 31, geb. 15. 2.1910 in Kundratitz Nr.23, legit. Sohn des JohannHartl, Glasschleifer in Kundratitz 31; u. der Anna,geb. Nachtigall von Kundratitz 24.

    Amalia Riederer, wohnhaft in Ziegelhütte 18, geb.7. Mai 1911 in Chumo 28, ehel. Tochter des AdolfRiederer, Häuslers in Ziegelhütte 18; u. der Ro-salia, geb. Penner von Chumo 9.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 1. Okt., 8. Okt., 15. Okt. 39

    Ludwig Toman, Häusler in Trippischen № 6, geb. daselbst 8. Aug. 1909, ehl. Sohn des Karl To-man, Häuslers daselbst; u. der Franziska, geb.Binder von Neustadtl 26;

    Maria Schmid, wohnhaft in Trippischen № 6, geb. 19. Feber 1902 in Stadln Nr.71, ehel. Tochter desRupert Schmidt, Taglöhners in Stadln № 71; u. der Anna, geb. Hanus von Stadln № 73.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 5. Nov., 12. Nov., 19. Nov. 1939.

    1940

    Karl Schwarz, Schlosser in Budaschitz № 22, geb. 24. April 1912 in Budaschitz № 22, ehel. Sohn des Karl Schwarz, Häuslers daselbst; u. derAloisia, geb. Wastl von Diwischov № 7;

    Helena Riederer, wohnhaft in Unterkörnsalz № 8, geb. daselbst 15. Septb. 1918, ehel. Tochter desFranz Riederer, Bauers in Unterkörnsalz № 8; u. der Anna, geb. Stingl von Nuserau № 1.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteeinmal statt dreimal verkündet: 28. Jänner 1940.

    Otto Jung, Schneidermeister in Bistritz № 53, geb. 11. Novb. 1911 in Duschowitz № 1, ehel. Sohn des Franz Jung, Bauers in Duschowitz № 1; u. der Maria, geb. Harant von Duschowitz № 1;

    Rosa Knobloch, wohnhaft in Rogau № 18, geb. daselbst 25. August 1920, ehel. Tochter desWenzel Knobloch, Kleinbauers in Rogau № 18; u. d. Cäcilia Winkelbauer von Brandstatt № 57.

    Beide katholisch und ledig, der Bräutigam großjäh-rig, die Braut minderjährig, werden heute verkündet:1. u. 2. mal. 11. Feber, 3. mal 18. Feber 1940.

    Johann Stingl, Tiefbauarbeiter in Rogau № 13, geb. daselbst 7. Dez. 1908, ehel. Sohn des KarlStingl, Kleinbauers daselbst; u. der Albina, geb.Knobloch von Rogau № 18;

    Amalia Hasenkopf, Witwe nach dem an 28. Okt.1938 in Rogau № 20 + Wenzel Hasenkopf, geb.am 5. Jänner 1905 in Rogau № 20, als ehel. Tochter des Josef Zelezny, Fabrikarbeiters da-

    selbst; u. der Anna, geb. Hasenkopf von Zwoi-schen № 1.

    Beide katholisch u. großjährig, der Bräutigam ledig,die Braut verwitwet, werden heute verkündet:3. März, 10. März, 17. März 1940.

    Theodor Schneider, Autolenker in Unterkörnsalz№ 14, geb. das. 27.9.1911, ehel. Sohn des Jo-sefSchneider, Maurers in Unterkörnsalz № 14; u. d. Albina Hasenöhrl von Mittelkörnsalz № 9;

    Anna Riederer, wohnhaft in Unterkörnsalz № 8, geb. daselbst 11. Feber 1911, ehel. Tochter desFranz Riederer, Bauers in Unterkörnsalz № 8; u. der Anna, geb. Stingl von Nuserau № 1.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 10. März, 17. März, 24. März 1940.

    Ignaz Veit, landwirtschaftlicher Arbeiter in Mirkau № 15, geb. 1. Jänner 1905 in Moos № 54, ehel. Sohn des Johann Veit, Bauers in Moos № 54; u. der Amalia Schafhauser von Ratgebern 32;

    Maria Aussprung, wohnhaft in Mirkau № 15, Wit-we nach dem am 15. Juni 1939 daselbst + AloisAussprung, geb. 14. Aug. 1895 in Unterkörnsalz№ 9, ehel. Tochter des Johann Jaschek, Häuslerin Unterkörnsalz № 9; u. der Julia, geb. Hasen-öhrl von Unterkörnsalz № 9.

    Beide katholisch und großjährig, der Bräutigam le-dig, die Braut verwitwet, werden heute verkündet:10. März, 17. März, 24. März 1940.

    Karl Heininger, Polizeiwachtmeister in Wien, geb.4. Sept. 1913 in Unterteschau № 14, ehel. Sohn des Josef Heininger, Maurers in Unterteschau14; u. der Anna Puchinger von Oberkochet 39.

    Anna Maidl, wohnhaft in Wattetitz № 4, geb. 4.3. 1920 in Pawinov № 3, ehel. Tochter des KarlMaidl, Maurers in Pawinov № 3; u. der Agnes,geb. Stingl von Pawinov № 3.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute einmal stattdreimal verkündet. 24. März 1940

    Josef Mandl, Fabrikarbeiter in Altlangendorf № 157, geb. 18. Dez. 1916 in Altlangendorf 71, ehel.Sohn des Adolf Mandl, Fabrikarbeiters inAltlangendorf № 71; u. der Maria, geb. Täubl vonNeulangendorf № 26;

    Hedwig Veitz, wohnhaft in Schröbersdorf № 22, geb. 27. Sept. 1923 in Maurenzen № 3, unehel. Tochter der Anna Schneider, geb. Veitz vonWattetitz № 12.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute verkündet: 21.April, 28. April, 5. Mai 1940.

    Ernst Stingl, Maurer von Audechen 31, geb. da-selbst 3. Oktober 1908, ehel. Sohn des JosefStingl, Häuslers in Audechen 31; u. der Karolina,geb. Fischperer von Stepanitz № 39;

    Maria Stingl, wohnhaft in Rogau № 6, geb. da-selbst 8. Oktober 1914, ehel. Tochter des Alois

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    Stingl, Kleinbauers in Rogau № 6; u. der Eleo-nora, geb. Baierl von Vorderweid 23.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 28. April, 2. Mai, 5. Mai 1940.

    Wenzel Čacha, Maurer in Schüttenhofen № 110-III, geb. 14. Juli 1910 in Schüttenhofen № 175-II, legit. Sohn des Johann Čacha, Fabrikarbeiters inSchüttenhofen № 110; u. der Katharina, geb. Ma-tějka von Unterteschau;

    Anna Jantovsky, wohnhaft in Maurenzen № 3, geb. 12. März 1920 in Annathal 23, ehel. Tochterdes Josef Jantovsky, Fabrikarbeiters in Anna-thal 23; u. der Anna Pfeifer von Nuserau 11.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute verkündet: 12.Mai, 19. Mai, 23. Mai 1940.

    Franz Zoglauer, Glasschleifer in Unterreichenstein№ 119, geb. 26. Juni 1907 in Bergen № 10, ehel. Sohn des Wenzel Zoglauer, Häuslers in Bergen№ 10; u. der Maria Prinz von Bergen 10;

    Josefa Jung, wohnhaft in Roisko 10, geb. daselbst22. Oktober 1906, ehel. Tochter des JohannJung, Häuslers in Roisko 10; u. der Josefa, geb.Funkerrieder von Neuhäuser № 18.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteeinmal statt dreimal verkündet: 12. Mai 1940.

    Josef Krelowetz, Zollbetriebsassistent in Hrubie-szów in Polen, geb. 3. Nov. 1912 in Swina imLandkr. Mies, ehel. Sohn d. Wenzel Krelowetz,Bauers von Swina; u. der Anna, geb. Fischer vonWranowa 21.

    Theresia Wallisch, wohnhaft in Kundratitz 43, geb.21. Aug. 1915 in Kundratitz 47, ehel. Tochter desKarl Wallisch, Tischlers in Kundratitz 47; u. der.Amalia, geb. Jung von Kundratiz № 1.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 14. Juli, 21. Juli, 28. Juli 1940.

    Josef Hammerbauer, Truppführer beim Reichsar-beitsdienst in Schönram, Oberbayern, dzl. Altlan-gendorf, geb. 18. Aug. 1911 in Altlangendorf 83,ehel. Sohn des Ernst Hammerbauer, Fabrikar-beiters in Altlangendorf 83; u. der Anna Forst vonAltlangendorf 94;

    Monika Jung, wohnhaft in Unterkörnsalz 15, geb. 7.Juni 1914 in Unterkörnsalz, ehel. Tochter d. Leo-pold Jung, Zimmerers in Unterkörnsalz 13; u. derMonika Rebstöck von Unterkörnsalz 7.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 8. Sept., 15. Sept. 1940.

    Franz Hasenöhrl, Gemeindesekretär in Eisenstraß№ 7, geb. 10. März 1912 in Unterkörnsalz № 9, ehel. Sohn des Wenzel Hasenöhrl, Häuslers inUnterkörnsalz 9; u. der Theresia, geb. Matschi-ner von Sommerau № 109;

    Rosa Petraschka, wohnhaft in Mittelkörnsalz № 9, ehel. Tochter des Johann Petraschka, Maurersin Mittelkörnsalz № 9; u. d. Anna, geb. Riederervon Kundratitz № 20.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 6. Okt., 13. Okt. 1940.

    Walter Müller, Polizeiwachtmeister in Reichen-berg, geb. 18. Juli 1913 in Zohsee 32 bei Lands-kron, ehel. Sohn des Leo Müller, Mühlbesitzers inZohsee 32; u. der Maria, geb. Lerch von LußdorfNr.59.

    Anna Bauer, gebor. 6. Mai 1920 in Roisko 5, ehel.Tochter des Karl Bauer, Bauers daselbst; u. derRosalia, geb. Schneider von Rappatitz 4.

    Beide katholisch und ledig, der Bräutigam großjäh-rig, die Braut minderjährig, …(?): 10. Nov., 17. Nov.,24. Nov. 1940

    Wenzel Schwarz, Glasschleifer in Neustadtl № 8, geb. 31. Aug. 1907 in Neustadtl № 8, ehel. Sohn des Josef Schwarz, Häuslers daselbst; u. derMaria, geb. Straub von Zusch № 141.

    Rosalia Schwarz, wohnhaft in Neustadtl № 6, geb. 2. Juni 1909 in Neustadtl № 2, ehel. Toch-ter des Josef Schwarz, Schneiders in Neustadtl № 5; u. d. Hedwig Raschek von Ebene № 153.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 17. November, 24. November 1940.

    1941

    Wenzel Bauer, Bauerssohn in Mirkau 19, geb. da-selbst 10. Sept. 1914, ehel. Sohn des WenzelBauer, Bauers in Roisko 4; u. der Anna, geb.Penner von Mirkau № 19;

    Rosa Hasenöhrl, geb. 31. März 1921 in Wattetitz№ 8, ehel. Tochter des Josef Hasenöhrl, Häus-lers daselbst; u. der Rosa, geb. Fischperer vonZech № 25.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute verkündet: 6.April, 13. April 1941, zweimal statt dreimal.

    Friedrich Schmidt, Fabrikarbeiter in Schröbers-dorf10, geb. daselbst 7. April 1922, ehel. Sohn desWenzel Schmidt, Fabrikarbeiters in Schröbers-dorf 10; u. der Maria, geb. Hasenkopf von Hinter-weid № 5;

    Hildegard Veitz, wohnhaft in Schröbersdorf № 22, geb. 6. Mai 1922 in Maurenzen 3, unehel. Toch-ter der Anna Schneider, geb. Veitz von Watte-titz№ 12.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 8. Juni, 15. Juni, 21. Juni 1941.

    1942

    Josef Wallner, Reichsbahnzugschaffner in Platt-ling, Passauerstr. 166, geb. 11. Aug. 1910 inSeewiesen 120, ehel. Sohn des Josef Wallner,Inwohners in Seeweisen № 120; u. der Anna,geb. Kolarsch von Chwalchschowitz;

    Rosalia Hackl, wohnhaft in Mittelkörnsalz 9, geb.20. Feber 1917 in Unterkörnsalz 1, ehel. Tochterdes Karl Hackl, Viehwärters in Unterkörnsalz 1; u.

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    der Agnes, geb. Schödlbauer von Glaserwald № 266.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 1. März, 8. März, 15. März 1942.

    Franz Jung, Maurer in Zech 62, geb. 17. April 1916in Zech 47, ehel. Sohn des Franz Jung, Maurersin Zech 47; u. der Elisabeth, geb. Binder vonZech № 46;

    Anna Winkelbauer, wohnhaft in Rogau № 7, geb. daselbst 9. Juli 1919, ehel. Tochter des JosefWinkelbauer, Bauers in Rogau 7; u. der Maria,geb. Aumer von Obermurnthal in Bayern.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteeinmal statt dreimal verkündet: 8. März 1942.

    Karl Wallisch, Tischler in Kundratitz № 43, Witwer nach der am 11. Feber 1942 daselbst + Amalia,geb. Jung von Kundratitz 1, geboren 18. April1887 in Lukau 22, ehel. Sohn des Emanuel Wal-lisch, Tischlers in Luckau 22; und der Josefa,geb. Nowak von Chamutic 7;

    Theresia Jung, wohnhaft in Kundratitz 43, geb. 29.9.1900 in Kundratitz 10, ehel. Tochter des WenzelJung, Häuslers in Kundratitz 10; u. der Paulina,geb. Panek von Wunderbach 4.

    Beide katholisch u. großjährig, der Bräutigam verwit-wet, die Braut ledig und beide im 1. Grade der glei-chen Seitenlinie verschwägert, werden heute ver-kündet: 5. Juli, 12. Juli, 19. Juli 1942.

    1943

    Mauriz Prinz, Gärtner in Pawinov 5, geb. am 21.8.1897 in Schröbersdorf № 8, ehel. Sohn des JosefPrinz, Inwohners in Schröbersdorf 8; u. der Maria,geb. Häusler von Hirschenstein;

    Anna Franek, geb. 7. Juli 1913 in Mochau 8, ehel.Tochter des Franz Franek, Inwohners daselbst; u.der Anna, geb. Seidl von [nicht angegeben].

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 28. Feber, 7. März, 14. März 1913(?).

    Franz Jung, Häusler in Roisko 10, geb. 14.1.1898,ehel. Sohn des Johann Jung, Häuslers daselbst;u. der Josefa, geb. Fuckerreider von Neuhäuser18;

    Ann Pfeifer, geb. 16.7.1918 …(?) 4, ehel. Tochterdes Wenzel Pfeifer, Inwohners in Mittelkörnsalz9; u. der Hermine Hofmann von Neustadtl 4.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 6. Juni, 13. Juni 1943.

    Zdenko Müller, Gutsbesitzer u. Patronatsherr inPawinov 1, geb. daselbst am 7. März 1919, ehel.Sohn des Zdenko Müller, Gutsbesitzers in Pawi-nov 1; u. der Melania, geb. Janeček von Wotwo-witz;

    Irmgard Freudl, wohnhaft in Tetschen a. Elbe, Lau-sitzerstraße 702, geb. daselbst 23. Feber 1910,ehel. Tochter des Ing. Eligius Freudl, Professorin Tetschen; u. der Anna Janisch von …er’s-dorf(?).

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 14. Nov., 21. Nov. 1943.

    1944

    Roman Suchy, z. Zt. Soldat, wohnhaft in Kundra-titz Nr. 63, geb. am 2. Juli 1913 in Kundratitz Nr.37., ehel. Sohn des Josef Suchy, geb. am 13.Okt. 1875 in Kundratitz Nr. 15 u. d. Anna geb.Heininger am 14. Jänner 1882 in Kundratitz –Zech Nr. 24 von Kundratitz Nr. 8.

    Rosa Reck, geb. am 3. August 1913 in StepanitzNr. 37, wohnhaft in Kundratitz – Zech Nr. 65. Ehel.Tochter des Franz Reck, Trafikant, geb. am 2.April 1882 in Untergrünberg 147 Gmd. Rehberg,und der Julia geb. Stingl am 1. März 1887 inUnterkörnsalz Nr. 8, von Stepanitz Nr. 37. Alleröm. kath.

    Getraut beim Standesamt in Hartmanitz am 19. Juni1944. Kirchlich getraut in der Pfarrkapelle in Roiskovon Herrn Pfarrer Franz Andraschko am 19. Juni1944.

    Franz Hofmann, Kutscher in Mittelkörnsalz 9, geb.13. Nov. 1911 in Neustadtl 4, unehl. Sohn derHermina Hofmann, ledigen Gastwirtstochter inNeustadtl 4;

    Hermina Veit, wohnhaft in Unterkörnsalz 7, geb. 22.Jänner 1907 in Unterkörnsalz 3, ehel. Toch-terdes Anton Veit, Maurers in U[nter]körnsalz 3; u.der Maria, geb. Jung von M[ittel]körnsalz.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 30. Jänner, 6. Feb., 13. Feb. 1944.

    Richard Oppitz, Müller in Zech 34, geb. 2. Feber1910 in Kosten, ehel. Sohn des Julius Oppitz,Glasschleifers in Blottendorf; u. der Franziska,geb. Forster von Leturnhütte;

    Rosa Drach, wohnhaft in Rogau 26, geb. 16. Juni1907 in Luha Nr.23, ehel. Tochter des EmanuelDrach, Försters in Rogau; u. der Thekla, geb.Stingl von Stepanitz 37.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 5. Nov., 12. Nov., 19. Nov. 1944

    Rudolf Haas, Schuhmachermeister in Zech 49,geb. 7. Apr. 1901 in Pawinov 1, ehel. Sohn desKarl Haas, Knechtes in Pawinov 1; u. der Maria,geb. Schneider.

    Anna Wallisch, wohnhaft in Zech 49, geb. 20. Mai1896 in Mitterweid, ehel. Tochter des MartinWallisch, Maurers in Audechen 56; u. der Eleo-nora, geb. Reckerziegel von Wunderbach 27.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 12. Nov., 19. Nov. 1944.

    1945

    Karl Marek, Fabrikarbeiter in Unterteschau 13, geb.30. Okt. 1907 in Oberteschau 44, ehel. Sohn desKarl Marek, Musikers u. Inwohners inOberteschau 44; u. der Karolina, geb. Bauer vonOberteschau;

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    Maria Schmidt, wohnhaft in Zech 58, geb. daselbst24. Sept. 1921, ehel. Tochter des JohannSchmidt, Maurers daselbst; u. der Katharina,geb. Binder, von Zech 58.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 28. Jänner, 4. Feb. 1945.

    Karl Schwamberger, Glasschleifer in Winterberg-Adolf 11, geb. 18. Juli 1907 in Winterberg-Adolf 3,ehel. Sohn des Karl Schwamberger, Glasschlei-fers in Winterberg-Adolf 3; u. der Maria, geb.Mráz von Zárovna 25;

    Aloisia Riederer, wohnhaft in Neustadtl 9, geb. 27.Okt. 1918 in Boschau 17, ehel. Tochter des AdolfRiederer, Kaufmanns in Neustadtl 9; u. der Fran-ziska, geb. Ludwar von Chumo 15.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 15. Juli, 22. Juli, 29. Juli 1945.

    Erhard Wondra, Volksschullehrer u. Medizinstudentdz. in Pawinov 1, geb. 1. Mai 1919 in Olbersdorf67 (Pfarre u. Bez. Landskron), Sohn des JosefWondra, Oberlehrer in Olbertsdorf 145; u. derPaulina, geb. Janisch.

    Helena Müller, Volksschullehrerin in Stepanitz 43,geb. 25. Mai 1915 in Pawinov 1, ehel. Tochter desZdenko Müller, Gutsbesitzers in Pawinov 1; u. derMelania, geb. Janeček.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 5. Aug., 12. Aug., 15. Aug. 1945

    Johann Janouschek, Kaufmann in Hartmanitz 82,geb. daselbst 26. Nov. 1923, ehel. Sohn desWenzel Janouschek, Maurers in Hartmanitz 82;u. der Hedwig, geb. Jung von Audechen 33;

    Barbara Jung, wohnhaft in Pawinov 4, geb. da-selbst 17. Jänner 1925, ehel. Tochter des Jo-hann Jung, Kaufmannes in Pawinov 4; und derBarbara, geb. Maidl von Vösendorf 112.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute verkündet: 28.Okt., 1. Nov., 4. Nov. 1945.

    Karl Toman, Glasschleifer in Neustadtl 35, geb. 27.Okt. 1921 in Roisko 12, ehel. Sohn des Karl To-man, Fabrikarbeiters in Roisko 12; u. der Anna,geb. Binder von Neustadtl 6;

    Johanna Sokol, wohnhaft in Roisko 13, geb. am22. Mai 1928 in Scherwolling, Bz. Ried, Oberö-sterr., ehel. Tochter des Johann Sokol, Korb-flechters in Odolenov 1; u. der Mathilda, geb. Ho-nes von Neugebäu.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute verkündet: 11.Nov., 18. Nov., 25. Nov. 1945.

    Johann Oberländer, Medizinkandidat in Nuserau 5,gebor. 21. Juni 1920 in Friedek 56, Schlesien,ehel. Sohn des Anton Oberländer, Forstverwal-ters in Ostrawitz; u. der Maria, geb. Kohut, vonFriedeck;

    Maria Kraus, wohnhaft in Nuserau 5, geb. 15. Juni1927 in Prag II, 441, unehel. Tochter der Anna

    Petraschka, ledigen Dienstmädchens in Prag,Karolinenthal.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, werden heute verkündet: 30.Dez. 1945, 1. Jänner, 6. Jänner 1946.

    1946

    Otto Prinz, Friseur in Klostermühle 5, geb. 14. Okt.1922 in Unterreichenstein 35, ehel. Sohn desOtto Prinz, Glasschleifers in Unterreichenstein35; und der Anna, geb. Hable von Unterreichen-stein 93.

    Olga Bauer, wohnhaft in Stepanitz 41, geb. da-selbst 18. Juli 1924, ehel. Tochter des HeinrichBauer, Kleinbauers in Stepanitz 41; und der Ma-ria geb. Schneider, von Rogau 3.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 6. Jänner, 13. Jänner, 20. Jänner 1946.

    Rudolf Schneider, Bauer in Audechen 29, geb.16.12.1905 in Mittelkörnsalz 9, ehel. Sohn desAnton Schneider, Schuhmachers in Mittelkörn-salz 9; u. der Barbara, geb. Hasenöhrl von Ba-chern 22;

    Theresia Stingl, wohnhaft in Audechen 29, geb. 4.Oktober 1911 in Audechen 26, ehel. Tochter desJohann Stingl, Kleinbauers in Audechen 26; u.der Maria, geb. Blechinger von Audechen 26.

    Beide katholisch, ledig u. großjährig, werden heuteverkündet: 13., 20., und 27. Jänner 1946.

    Johann Schwarz, Glasschleifer in Neustadtl 5, geb.15. Mai 1907 in Neustadtl 2, legit. Sohn des JosefSchwarz, Schneiders in Neustadtl 5; u. der Hed-wig, geb. Raschek von Ebene 153;

    Barbara, Theyerl, wohnhaft in Neustadtl 8, geb. 31.Oktb. 1927 in Boschau 19, unehel. Tochter derGisela Theyerl in Boschau 27.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, wurden heute verkündet: 6.Jänner, 13. Jänner, 20 Jänner 1946.

    Otto Saller, Bauer in Ragersdorf 21, geb. daselbst10. Nov. 1914, ehel. Sohn des Otto Saller, Bau-ers in Ragersdorf 21; u. der Ottilia Schwarz vonMaurenzen 3;

    Rosa Löffelmann, geb. 7. Juli 1927 in Haidl Nr. 41,ehel. Tochter des Johann Löffelmann, Holzfäl-lers daselbst; u. der Anna, geb. Löffelmann vonHaidl № 25;

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, wurden heute verkündet: 20.Jänner, 27. Jänner, 3. Feber 1946.

    Karl Lehmbacher, Glasmacher in Maurenzen № 11, geb. daselbst 15. Novb. 1913, legit. Sohn desKarl Lehmbacher, Glasschleifers in Maurenzen№ 11; u. der Rosalia, geb. Engel von Neustadtl33;

    Walburga Thurner, wohnhaft in Roisko № 7, geb. 13. Juli 1925 in Luha 16; u. der Hermina, geb.Jung von Roisko 7.

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

    - Seite 252 -

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, wurden heute verkündet: 25.Feber, 3. März, 10 März 1946.

    Josef Steckbauer, Glasgraveur in Unterreichen-stein 119, geb. 8. Dezb. 1914 in Winterberg-Adolf131, ehel. Sohn des Wilhelm Steckbauer, Glas-machers in Winterberg-Adolf 131; u. der There-sia, geb. Kralik von Schlag;

    Rosa Schnelzer, wohnhaft in Schröbersdorf 6, geb.19. Aug. 1925 in Aussergefild 1, ehel. Tochter desFranz Schnelzer, Uhrmachers in Außergefild 1; u.der Anna, geb. Friedsam von Franzensthal 79.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, wurden heute verkündet: 31.März, 7. April, 14. April 1946.

    Wilhelm Sadler, Schlosser in Bergreichenstein 241,geb. 26. Mai 1924 in Bergreichenstein 196, ehel.Sohn des Otto Sadler, Schlossers in Bergrei-chenstein 196; u. der Mathilda, geb. Wallischvon Mitterwaid 18;

    Anna Maria Schnelzer, wohnhaft in Schröbersdorf6, geb. 27. Sept. 1926 in Unterschneedorf 30,ehel. Tochter des Franz Schnelzer, Uhrmachersin Unterschneedorf 30; u. der Anna, geb. Fried-sam von Franzensthal 79.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut minderjährig, wurden heute verkündet:31. März, 7. April, 14. April 1946.

    Josef Binder, Wagner in Kundratitz 2, geb. 20. Jän-ner 1912 in Kundratitz № 7, ehel. Sohn des An-dreas Binder, Wagners in Kundratitz 7; u. derRosa, geb. Graßl, von Frauenau (Bayern);

    Rosa Schödlbauer, Witwe nach dem am 29. Nov.1933 in Kundratitz 3 verstorbenen RudolfSchödlbauer, Knecht in Kundratitz 3, geb. 6. Mai1904 in Kun-dratitz № 8, unehel. Tochter der Rosalia Heininger.

    Beide katholisch u. ledig, der Bräutigam großjährig,die Braut verwitwet, wurden heute verkündet:31. März, 7. April, 14. April 1946.

    Johann Jung, z. Zt. Jurali…(?) aus Mittelkörnsalz№ 27.

    Rosa Hofmann, wohnhaft in Kundratitz Nr. 1.28. April, 5. Mai[Ende der Eintragung]

    © 2009 Hans Eichinger,Garching/Alz

    Sven Pillat

    Ein böhmischer Büchsenmacher

    Anfang Dezember 2009 erhielt ich einen Anrufaus der Schweiz. Ein Herr Velharticky stellte sichkurz vor und legte dar, dass er sich seit Jahrzehntenmit der Geschichte und Handwerkskunst vonBüchsenmachern in Böhmen beschäftige. In seinem

    Besitz befindet sich ein Perkussionsgewehr, das dieSignatur "J. Stolz in Brzehor" trägt. Seiner Meinungnach muss die Flinte etwa zwischen 1840 und 1860gefertigt worden sein. Die eisernen Teile mit denplastischen Jagddarstellungen sind qualitativ we-sentlich besser als die Holzschnitzereien. Nunlauteten die Fragen nach dem Namen Stolz inBrzehor Kreis Leitmeritz und eventuellen Verweisenauf andere Stücke.

    Ehemalige Einwohner des Ortes konnten sichan den Familiennamen Stolz in Brzehor nicht erin-nern. 1945 war der Name nicht mehr existent. Inden Bögen der Volkszählung von 1921, die von Ma-rio Illmann und Ralph Kühnel hervorragend aufbe-reitet sind, ist der Name nicht mehr zu finden. Nachden Unterlagen, die mir zur Verfügung stehen, findetsich aber der Name im 18./19. Jahrhundert. 1746wird in Brzehor Nr. 16 ein Anton Stolz geboren, derals Zimmermeister erwähnt wird (gestorben 1804).Seine Söhne sind Anton (geb. 1776) und Wenzel(1792-1864), beide Häusler. Zuletzt taucht der Na-me mit der 1828 geborenen Theresia und der eben-falls 1828 geborenen Elisabeth auf. Ich gab meinerVermutung Ausdruck, dass J(osef) Stolz sich dieseWaffe als persönliches Geschenk geleistet hat, eralso Eigentümer und nicht Büchsenmacher war.Doch Herr Velharticky ist hier anderer Auffassung.Er meint:

    „Die Signatur auf dem Lauf ist meiner Meinungnach wirklich eine Signatur entweder des Büch-senmachers oder des Händlers, der die Waffeverkauft hat. Man findet zwar oft auch Eigen-tümernamen auf Waffen, meistens aber in Formvon Initialen (wie z.B. J.St. - auf dem Schildchenauf der Waffe), Wappen oder aber als Widmung.Kaum in der Form wie hier auf dieser Waffe.“

    Und weiter:„Die Handwerker (Büchsenmacher) haben da-

    mals nicht selten die Orte gewechselt, um ihr Brotzu verdienen. Es gibt genug Beispiele, wo einBüchsenmacher Waffen mit demselben Namen je-doch verschieden Orten signiert hatte. Es gibtauch genug Beispiele, wo Büchsenmacher inganz kleinen Orten gearbeitet haben. Norma-lerweise gibt es aber dann in einem kleinen Um-kreis ein Adelssitz (z. B. Jagdschloss), wo derAbnehmer der Produkte ansässig war. Es kannweiter sein, dass sich Josef Stolz nur über einenkurzen Zeitraum als Büchsenmacher versucht,später aber seinen Beruf gewechselt hat (bzw.dazu gezwungen wurde). Es gibt Waffen aus derMitte des 19.Jhs. signiert Herz in Gründorf und M.Herz in Auscha.“

    In den VZ-Bögen 1921 sind Namensträger Stolzim Nachbardorf Straschnitz geführt. Hausvorstandwar ein Franz Stolz (*1870). Vielleicht hat der be-treffende Josef Stolz in dieses Nachbardorf einge-heiratet?

    Es bleiben mehr Fragen als Antworten. Viel-leicht kann ja einer der Leser hier weiterhelfen, oderweiß von einem Büchsenmacher aus seinemForschungsgebiet. Das alles würde Herrn Velhar-

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

    - Seite 253 -

    ticky (Jiri Velharticky, Via Guidino 13a, 6900 Luga-no-Paradiso, Schweiz) sehr interessieren.

    Sven Pillat, [email protected]

    (Rainer Maaz)

    Erinnerungen anBischof Dr. Anton Alois Weber(* 24.10.1877, + 12.09.1948)

    undatierte Aufnahme; Quelle: HeimatstubeLeitmeritz in Fulda

    Aus den Aufzeichnungen von Frau Marie Hen-ke, geborene Weber, Schwester des hochwürdi-gen Herrn Bischofs Dr. Anton Alois Weber:

    Unser Eltern- und Geburtshaus befand sich inWolfsberg Nr.1, im Kreis Rumburg in Nordböhmen.Unsere Pfarr- und Heimatkirche war Zeidler. Andiese Pfarrkirche knüpfen sich mit die schönstenErinnerungen und festlichsten Tage unseres Er-denlebens. Unser Haus stand so recht in den Flu-ren. Es war groß und geräumig und sowohl fürLandwirtschaft als auch für Hausindustrie gut ge-eignet. Angebaut waren ein Stall und eine Scheuersowie ein Hofhaus für Hausleute (heute würde mansagen Mietparteien) mit drei Stuben und drei Kam-mern.

    Im übrigen war es heimlich und wohnlich ein-gerichtet mit Wasser und elektrischem Licht- undKraftstrom( seit 19125) gut versehen.

    Unsere Großeltern Johann und Theresia Dieß-ner bezogen dieses Haus im Jahre 1859 zuerst alsPächter. Um 1870 haben sie dasselbe von JosefMarschner (Nr.2), dem Bruder von Wenzel Marsch-ner aus Nr 1, dem vorhergehenden Hausherrn un-serer Großeltern, käuflich erworben. Der GroßvaterJohann Dießner war geboren in Filippsdorf Nr.58.Die Großmutter Theresia Dießner, geborene Kün-ast, stammte aus Neu-Ehrenberg, Kreis Schlucke-nau, aus dem Gasthaus „Zur Maute“.

    Wenzels und Josefs Bruder Franz Marschnerwar Pfarrer in Dobern (Vikariat Böhmisch Leipa).Seine Primiz hielt Franz Marschner am Tage MariaHimmelfahrt 1837. Die Eltern waren Bleichersleuteund sehr wohlhabend: sie stifteten zu dieser Primizdie Kanzel in der Zeidler Pfarrkirche und das schö-ne steinerne Kreuz auf unsrer Wirtschaft am Wegenach Wolfsberg.

    Als Wenzel Marschner eines nachts von einemBesuche bei seinen Bruder Franz Marschner ausDobern zurückkam, wurde er vom Bauern Grün-wald (Wünsche Hons) umgefahren und starb. DerGrünwald-Bauer hatte angeblich Schmugglerwaregefahren und gedacht, es sei ein Grenzjäger, derihm da in den Weg kam. Zwischen Rumburg undNieder-Ehrenberg erinnert noch ein Kreuz an dieabscheuliche Tat.

    Unser Vater hieß Anton Weber. Er war gebo-ren am 5.September 1852 in Alt-Ehrenberg Nr.29.Unsere Mutter Theresia Weber geborene Dießner,wurde am 2. August 1852 in Alt-Ehrenberg gebo-ren. Ihre Vermählung fand am 26.September 1876in der Pfarrkirche zu Alt-Ehrenberg statt. Aus dieserEhe entstammen zwei Kinder: Anton und Anna Ma-ria. Der Vater Anton Weber war ein gottesfürch-tiger, tüchtiger, ruhiger und arbeitsliebender Mann.Er war Landwirt und betrieb außerdem eine Kunst-weberei, wo er Garnituren von Decken (Tisch- undBettdecken) und Möbelstoffe bis zum Jahre 1916anfertigte. Die Mutter war trotz ihrer öfteren Kränk-lichkeit rastlos im Haushalt tätig und half dem Vaterbei seiner. Beschäftigung, so weit es ihr Gesund-heitszustand und ihre Zeit erlaubten.

    Es lag den Eltern sehr am Herzen, uns Kinderneine gute christliche Erziehung zu geben. Mein lie-ber Bruder wünschte sich sehnlichst, einst zu stu-dieren und Priester zu werden. Der Großvater un-terstützte diesen Wunsch so gut er konnte, ja erlernte dem lieben Bruder schon das Lesen undSchreiben, bevor er zur Schule ging. Im September1883 trat Anton in die Schule zu Wolfsberg ein.

    Nach anderthalb Jahren besuchte er die Volks-schule in Schönlinde bis zum Ende des Schuljah-res1888. Mit den besten Zeugnissen, die er in derVolksschule erhalten konnte, kam er Mitte Septem-ber in das bischöfliche Seminar in Mariaschein, woer zur Freude der Eltern und seiner Vorgesetztendem weiteren Studium oblag. Er studierte dort von

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

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    1888 bis 1896. Am 3.Juli bestand er die Matura mitAuszeichnung.

    In den Ferien besuchten ihn manche Mitschü-ler und Studienkollegen. Da gab es manchen Spaß(z.B. beim Dreschen mit dem Flegel, wobei seinStudienkollege Lehnert auch den eigenen Strohhutmitgedroschen hat).

    Am 1. Oktober 1896 trat mein lieber Bruder alsTheologe in das Priesterseminar in Leitmeritz ein.Schon nach 14 Tagen wurde er von seinen Vorge-setzten zum Studium in Rom bestimmt. Am Kirch-weih-Sonntage wurde bei der Großmutter in VatersGeburtshaus in Alt-Ehrenberg Nr.29 mit den Ver-wandten Abschied gefeiert. Fünf Jahre musste er janun der Heimat ferne bleiben. Am Kirchweih-Montag trat mein lieber Bruder mit seinem Studien-kollegen Heinrich Wagner aus Einsiedel die Reisein die Ewige Stadt an, um sich für sein ersehntesLebensziel weiter auszubilden. In seinen Briefenschildert der Bruder seine Fortgang in den Studien,seine Erlebnisse und Eindrücke in Rom und aufStudienfahrten in der Umgebung.

    Am 13. Juli 1901 kam der liebe Bruder als jun-ger Priester von Rom in die Heimat zurück, zurFreude der guten Eltern und Verwandten. Als ersich in Leitmeritz seinem Bischof Dr. Emanuel J.Schöbel vorstellte, sagte dieser zu ihm: „Sie wer-den einen Platz erhalten, wo Sie zeigen können, obSie ein guter Priester sind oder nicht.“

    Am 14. Juli war seine Heimat-Primiz in derPfarrkirche zu Zeidler. Der Tag der Primiz war einherrlich schöner Sommertag. Es war ein Tag ausdem Himmel. Die Verwandten kamen mit Landau-ern angefahren zu unserem Elternhause. Gegen 9Uhr wurde der liebe Bruder von der Geistlichkeit,von 136 weißen Mädchen und mit Musik abgeholt.Der Festzug bewegte sich über Wolfsberg nachZeidler, wo die Kirche aufs Festlichste geschmücktwar. Unterwegs spielten die Musikanten das herr-liche Fronleichnamslied „O Engel Gottes, eilt her-nieder“. Die 14 Landauer fuhren inzwischen zur„Weinschänke“, dort erhielten die Kutscher einFrühstück.

    Die Festpredigt hielt Pfarrer Habel. Er hatteacht Tage zuvor bei der Erstkommunion-Feier inder Zeidler Pfarrkirche die Primiz mit folgendenWorten vermeldet: „Nächsten Sonntag feiert derneugeweihte Priester Anton Weber aus Wolfsberg,Zögling des päpstlich-böhmischen Kollegiums inRom, in der hiesigen Pfarrkirche sein erstes heili-ges Messopfer. Er wird gegen 9 Uhr mit Geistlich-keit von seinem Elternhause in Wolfsberg abgeholtund dann in feierlicher Weise zur Kirche begleitetwerden. Zugleich ergeht an alle Pfarrkinder vonZeidler die Bitte, diesem Priester wohlwollend ent-gegen zu kommen. Aus Anlaß dieser Feier wirdSamstag abends, als am Vortage dieser Feier, mitallen Glocken geläutet werden.“

    Nach dem feierlichen Primiz-Gottesdienst wur-den wir gegen 12 Uhr von den Landauern abgeholtund fuhren mit der Geistlichkeit und den Gästenzum Elternhaus zurück. Das Gastmahl war zu Hau-

    se (die große Stube konnte leicht so viele Gästefassen). Der Großvater Johann Dießner hatte demNeupriester ein Messgewand aus weißer Seide ge-schenkt und dazu die zum heiligen Messopfer nöti-ge Kirchenwäsche aus feinem Leinen. Das Mess-gewand trug mein lieber Bruder noch als Bischof,es war bis an sein Lebensende tadellos erhalten.

    Am 15. Juli, Montag, hielt der Neupriester inder Pfarrkirche zu Alt-Ehrenberg einen Trauergot-tesdienst für seine verstorbenen Verwandten underteilte nachher den Primiz-Segen. Die Kirche warvoller Menschen.

    Zum St.Anna-Feste 1901 hielt der liebe Bruderdie Festpredigt. Solange er es konnte, wallfahrteteer jedes Jahr zu diesem Feste mit unserem Vaterauf den Annaberg bei Lobendau. (Als auf die altenTage Herr Weber den weiten Weg nicht mehr zuFuß gehen konnte, ließ er sich zum Anna-Feste mitdem Auto hinfahren.)

    Sein Priesterleben war ein gesegnetes. SechsJahre war er als Kaplan in Teplitz tätig. Von 1907bis 1931 war er in Aussig als Religionslehrer an derLehrerbildungsanstalt und als Professor (für ver-schiedene Fächer, vor allem Religion) an derStaats-Realschule (ebenfalls in Aussig) tätig.

    Dieser Bericht ist leider nicht datiert; er wurdebeim Umzugs- und Sortierarbeiten im Archiv inRegensburg gefunden.

    Ahnentafel von Dr. Anton Alois Weber

    Generation I

    1 Dr. theol. Anton Alois Weber, Priester, 16.Bischof von Leitmeritz (ab 22.10.1931), geboren am24.10.1877 in Wolfsberg Nr.1, getauft (rk) in Zeid-ler, gestorben am 12.09.1948 in Leitmeritz mit 70Jahren, bestattet in Leitmeritz im Dom in der Bi-schofsgruft.

    Generation II

    2 Anton Weber, Bauer und Lohnweber, gebo-ren am 05.09.1852 in Alt-Ehrenberg Nr.33 (29), (Re-ligion: rk), gestorben am 12.08.1942 in WolfsbergNr.1 mit 89 Jahren.Kirchliche Trauung mit 24 Jahren am 26.09.1876 inEhrenberg mit der 24-jährigen3 Theresia Dießner (Weber), geboren am 03.08.1852 in Neu-Ehrenberg Nr.130, gestorben am01.04.1918 in Wolfsberg Nr.1 mit 65 Jahren.

    Generation III

    4 Josef Weber, Bauer, geboren am 25.07.1822 in Alt-Ehrenberg Nr.16; (Religion: rk), gestor-ben am 02.07.1874 in Alt-Ehrenberg mit 51 Jahren.Kirchliche Trauung mit 21 Jahren am 06.04.1844 inEhrenberg mit der 23-jährigen5 Maria Magdalena Kumpf (Weber), geboren

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    am 03.03.1821 in Alt-Ehrenberg Nr.221, gestorbenam 17.06.1897 in Alt-Ehrenberg mit 76 Jahren.

    6 Johannes Dießner, Weber, geboren am 07.04.1824 in Philippsdorf Nr.58,(Religion: rk), gestor-ben am 04.05.1917 in Wolfsberg Nr.1 mit 93 Jahren.Kirchliche Trauung mit 27 Jahren am 16.09.1851 inNeu-Ehrenberg mit der 35-jährigen7 Theresia Künast (Dießner), geboren am 21.02.1816 in Neu-Ehrenberg Nr.111, gestorben inWolfsberg Nr.1.

    Generation IV

    8 Franz Josef Weber, Bauer, geboren am 06.06.1801 in Alt-Ehrenberg Nr.29 (Religion: rk), ge-storben am 12.04.1874 in Alt-Ehrenberg mit 72Jahren.Kirchliche Trauung vor 1823 in Alt-Ehrenberg mit9 Franziska Klinger (Weber), geboren am 18.03.1793 in Alt-Ehrenberg Nr.16, gestorben am 16.10.1858 in Alt-Ehrenberg mit 65 Jahren.

    10 Josef Kumpf, Bauer, geboren am 05.04.1769 in Alt-Ehrenberg Nr.221, getauft (rk) am 05.04.1769 in Alt-Ehrenberg.Kirchliche Trauung mit 41 Jahren am 26.06.1810 inAlt-Ehrenberg mit der 22-jährigen11 Franziska Maria Friese (Kumpf), geborenam 23.08.1787 in Alt-Ehrenberg Nr.108, getauft (rk)am 23.08.1787 in Alt-Ehrenberg, gestorben 1841 inAlt-Ehrenberg.

    12 Johann Dießner, Weber, geboren am 18.02.1802 in Philippsdorf Nr.14.Kirchliche Trauung mit 21 Jahren am 30.09.1823 inGeorgswalde mit13 Veronika Bitterlich (Dießner), geboren um1802 in Philippsdorf Nr.100.

    14 Franz Anton Künast, Bäcker und Gastwirt(Gasthaus zur Maute), geboren am 25.07.1782 inNeu-Ehrenberg Nr.111.Kirchliche Trauung mit 27 Jahren am 13.02.1810 invermutlich Ehrenberg mit der 26-jährigen15 Theresia Grohmann (Kühnast), geborenam 07.08.1783 in Waldecke Nr.8, gestorben am14.01.1844 mit 60 Jahren.

    Generation V

    16 Josef Franz Weber, Bauer, geboren am 20.10.1763, gestorben am 24.02.1850 in Alt-Ehrenbergmit 86 Jahren.Kirchliche Trauung mit 28 Jahren am 17.01.1792 inSchluckenau mit17 Theresia Kindermann (Weber), geborenum 1765 in Rosenhain Nr.42, getauft inSchluckenau.18 Josef Klinger, Bauer, geboren um 1750.Kirchliche Trauung am 17.08.1779 in Alt-Ehrenbergmit

    19 Johanna Sallmann, geboren um 1755 inAlt-Ehrenberg Nr.332.

    20 Johann Georg Kumpf, Bauer, geboren um1740.Kirchliche Trauung vor 1771 mit21 Anna Maria Klinger (Kumpf), geboren um1745.

    22 Anton Friese, Bauer und Bleicher, geborenum 1755.Kirchliche Trauung vor 1788 mit23 Maria Elisabeth NN (Friese), geboren um1760.

    24 Josef Dießner, Weber, geboren am 17.11.1772.Kirchliche Trauung vor 1802 mit25 Theresia Matz (Dießner), geboren um 1775,gestorben am 04.03.1827 in Georgswalde.

    26 Ferdinand Bitterlich, Weber, geboren am02.10.1770 in Neu-Georgswalde (Religion: rk), ge-storben 1851 in Georgswalde.Kirchliche Trauung vor 1802 mit27 Katharina Donat, geboren am 21.12.1768in Georgswalde (Religion: rk), gestorben 1823 inGeorgswalde.

    28 Anton Künast, Bäckermeister, geboren um1750.Kirchliche Trauung vor 1783 in Ehrenberg mit29 Maria Elisabeth Klinger (Künast), geborenum 1755 in Neu-Ehrenberg.

    30 Johann Georg Grohmann, Richter und Re-vierförster, geboren um 1745.Kirchliche Trauung vor 1784 in Schluckenau.Ehefrau ist31 Eleonora Marian (Grohmann), geboren um1755 in Schluckenau.

    Generation VI

    32 Josef Weber, geboren um 1735.Kirchliche Trauung vor 1764 mit33 Anna Friese (Weber), geboren um 1740.

    34 Adam Kindermann, geboren um 1730.

    36 Jakob Klinger, Bauer, geboren um 1720.

    38 Johann Sallmann, Häusler, geboren um1725.

    42 Adam Klinger, geboren um 1710.

    62 Josef Marian, (Faß-)Bindermeister, geboren1723 in Schluckenau.Kirchliche Trauung vor 1750 mit63 Anna Franziska NN, geb. 1726.

  • 2010 Sudetendeutsche Familienforschung Band XII/Heft 7

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    Generation VII

    124 NN Marian, geboren um 1695, gestorbenvor 1752 in Schluckenau.Verheiratet mit125 Sophia NN, geboren 1696.

    Quelle: Datenbank des Nordböhmischen Niederlan-desBetreuer: Rainer Maaz

    Klaus Müller

    Geboren im Nordböhmischen Nieder-land - ein Einstieg in die sudetendeut-sche Familienforschung

    Vorwort

    Eines meiner Ziele, die ich mir als 1942 in Lo-bendau im Sudetenland Geborener für den Zeitraumnach meiner Pensionierung gesetzt hatte, war, einBild über meinen Geburtsort und seine Umgebungund über die Geschichte und Kultur meiner Vor-fahren zu gewinnen. Aus den Gesprächen mit mei-nem Vater und aus den geselligen Runden, die dievertriebenen Sudetendeutschen in ihrer neuen Hei-mat pflegten, war immer deutlich der Satz zu hören,dass es ihre Heimat war und sie sie nicht vergessenwerden

    1).

    Weniger im Fokus stand bei mir eigentlich dieAhnen- bzw. Familienforschung, moderner als Ge-nealogie bezeichnet, aus dem Griechischen abge-leitet, die Lehre von der Abstammung, die sich mitder Herkunft von Personen oder Familien

    2)be-

    schäftigt.

    Im Laufe meiner Arbeit stellte sich aber baldheraus, dass sich die beiden Schwerpunkte „Ge-schichte und Kultur“ und „Personen und Familien“nicht etwa ausschließen, sondern dass sie un-trennbar miteinander verbunden sind. Meine ur-sprüngliche Zielvorstellung hat sich aus diesemGrund im Sinne eines Zitats, dessen Herkunft mirnicht bekannt ist, geändert: „Ohne Wurzeln kein Le-ben, ohne Geschichte keine Identität, ohne Vergan-genheit keine Zukunft“.

    Geschichtlicher Abriss

    Böhmen zählt zu Europas ältest besiedeltenRäumen. Die ersten Völker waren die Band-keramiker, Teil der Indogermanen, ihnen folgten um400 v.Chr. die keltischen Bojer. In Berichten übersie taucht zum ersten Mal der altdeutsche NamenBöhmens in lateinischer Form auf: Bojohaemum,Bojerheim, Heimat der Bojer

    1). Sie wurden etwa 50

    v. Chr. von den Markomannen vertrieben, die imRahmen der Völkerwanderung im 6. Jahrhundertweiter nach Westen zogen. Im Anschluss wanderten

    Slawen ein. 950 n.Chr. trat Böhmen unter ihrenPremysliden-Herzögen in das Deutsche Reich ein.

    Rudolf Tilke3)

    berichtet, dass das nördlicheGrenzgebiet von Böhmen im 11. und 12. Jahr-hundert durch eine wechselvolle Geschichte geprägtist. Ursprünglich gehörte es zum MarkgrafentumMeissen. Während des Investiturstreits übertrugKaiser Heinrich IV. die Mark des aufständigen Eck-berts von Meissen teilweise an den kaisertreuenWratislav von Böhmen, der sie aber seiner Tochterals Aussteuer zur Heirat mit dem in Bautzen resi-dierenden Schwiegersohn Wipprecht von Groitschüberließ. Wipprecht von Groitsch und seine Söhnebesiedelten die Täler der späteren Oberlausitz unddes „Nordböhmischen Niederlandes“ insbesonderemit Deutschen aus Franken und Thüringen, die dieWälder rodeten, den Boden urbar machten und ihreDörfer anlegten.

    Nach dem kinderlosen Tod Heinrichs vonGroitsch gab Kaiser Konrad III. die Lausitz demMarkgrafen Konrad dem Großen von Meissen zu-rück. Als Entschädigung wurde offensichtlich dersüdwestliche Teil, die späteren Herrschaften Schlu-ckenau und Hohnstein an Böhmen überlassen.

    Der Grundstein zur sächsisch-böhmischenGrenze wurde mit dem Grenzregulierungsvertragvon 1241 zwischen dem Bistum Meissen und Böh-men gelegt.

    In kirchlicher Beziehung gehörte das Gebiet derspäteren Herrschaft Schluckenau bis in die Zeit desDreißigjährigen Krieges mit ihrem ErzpriesterstuhlHohenstein-Sebnitz zur Diözese Meissen

    3).

    Schluckenau, die Kreisstadt

    Schluckenau, Herrschaftssitz, ältester Ort imsog. Schluckenauer Zipfel und dessen gewichtigerMittelpunkt, prägte den nordböhmischen Landstrichverwaltungsmäßig, mit seiner Gerichtsbarkeit, beider Entwicklung des Schul- und Volksbildungs-wesens und der Heimatkunst, in seiner Eigenschaftals Handelsplatz und als Träger der handwerklichenEntwicklung.

    Geburtsort Lobendau

    Am 20.12.1942 wurde der Verfasser in Lo-bendau im Kreis Schluckenau geboren. Lobendau(Lobendava) ist heute (nach der Eingliederung vonHilgersdorf/Severni) die nördlichste Siedlung Böh-mens. Auch nach Westen hin sind es nur fünf Kilo-meter bis zur sächsischen Grenze. Lobendaus ex-akte geographische Lage i