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58 | ALLES AUTO Exklusiv 10/2013 Exklusiv Jaguar F-Type trifft Porsche 911 Cabrio Schwarzweiß- Malerei 911 trifft F-Type, Porsche-Sammler auf Jaguar Club-Präsident: Günther Spindler (re.) und Christian Mitterdorfer analysieren das jeweilige Konkurrenz-Produkt des Lieblings-Labels Schwarzweiß- Malerei 911 trifft F-Type, Porsche-Sammler auf Jaguar Club-Präsident: Günther Spindler (re.) und Christian Mitterdorfer analysieren das jeweilige Konkurrenz-Produkt des Lieblings-Labels Jaguar F-Type trifft Porsche 911 Cabrio Jaguar F-Type gegen Porsche 911 Cabrio. Wir halten uns ausnahmsweise dezent im Hintergrund und bitten zwei Marken-Enthusiasten zum Ausloten der Fremdmarken-Faszination. Von Enrico Falchetto mit Fotos von Robert May Jaguar F-Type gegen Porsche 911 Cabrio. Wir halten uns ausnahmsweise dezent im Hintergrund und bitten zwei Marken-Enthusiasten zum Ausloten der Fremdmarken-Faszination. Von Enrico Falchetto mit Fotos von Robert May

Jaguar F-Type trifft Porsche 911 Cabrio …...Finanz-Manager lernt: Mit einem Saugmotor-911, zumal als star-ker S, ist man immer zu schnell unterwegs, ohne es zu merken. Dann bitten

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Page 1: Jaguar F-Type trifft Porsche 911 Cabrio …...Finanz-Manager lernt: Mit einem Saugmotor-911, zumal als star-ker S, ist man immer zu schnell unterwegs, ohne es zu merken. Dann bitten

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Exklusiv

Jaguar F-Type trifft Porsche 911 Cabrio

Schwarzweiß-Malerei

911 trifft F-Type, Porsche-Sammler auf Jaguar Club-Präsident: Günther Spindler (re.) und Christian Mitterdorfer analysieren das jeweilige Konkurrenz-Produkt des Lieblings-Labels

Schwarzweiß-Malerei

911 trifft F-Type, Porsche-Sammler auf Jaguar Club-Präsident: Günther Spindler (re.) und Christian Mitterdorfer analysieren das jeweilige Konkurrenz-Produkt des Lieblings-Labels

Jaguar F-Type trifft Porsche 911 Cabrio

Jaguar F-Type gegen Porsche 911 Cabrio.Wir halten uns ausnahmsweise dezent im Hintergrund und bitten zwei Marken-Enthusiastenzum Ausloten der Fremdmarken-Faszination.

Von Enrico Falchetto mit Fotos von Robert May

Jaguar F-Type gegen Porsche 911 Cabrio.Wir halten uns ausnahmsweise dezent im Hintergrund und bitten zwei Marken-Enthusiastenzum Ausloten der Fremdmarken-Faszination.

Von Enrico Falchetto mit Fotos von Robert May

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Der PräsidentChristian Mitterdorfer stehtdem Jaguar Enthusiasts’ ClubAustria vor, der Österreich-Niederlassung des größten inter-nationalen Vereins für Katzen-freunde. Die rot-weiß-rote Filiale(siehe auch www.jec-austria.at)ist Heimat für beachtliche 150Mitglieder. Christian besitzt ei-nen roten E-Type (Bild) in der be-gehrenswerten Kombination erste Serie (großer Sechs-zylinder) und Roadster, mit seiner Lebensgefährtin findetman den 43jährigen damit oft auf den vordersten Plätzen bei Oldtimer-Events all over the country. Für den Wiener gibtes natürlich auch ein Leben neben seiner Jaguar-Regent-schaft, beruflich agiert Christian als Finanzdirektor Europabei einem der größten weltweiten Dealer für Land- und Baumaschinen. Für Mitterdorfers Weltoffenheit spricht seinMailänder Dienstwagen – die zweite Liebe nach britischemEdelmetall gehört nämlich Alfa Romeo. Und so sehnt sichder Jaguar-Fan neben einem offenen XK wieder nach einemMontreal, wie er ihn schon einmal hatte.

Günther Spindler entstammt einer traditionellen Fuhrwerker-Familie, das Wiener Transport-unternehmen (www.spindler.co.at)führt mittlerweile Tochter Sabine.Damit bleibt dem 70jährigen Lebemann mehr Zeit für sein vierrädriges Hobby: Herr Kommer-zialrat sammelt alte und neuePorsche. Mit seinem erbsengrü-

nen 911 RS (heute noch mit schwarzen Kennzeichen an-gemeldet, ebenso wie ein weißes, jahrelang restauriertes356 Cabrio) fuhr er im früheren Leben auch Rallyes. SeineMotorsport-Leidenschaft lebte der glücklich verheiratete Familienvater sogar bei Lastwagen-Rennen aus. Optischesund akustisches Highlight in Günthers Kollektion: eine 917Le Mans Replica, die an Helmut Markos Langstrecken-Triumph erinnert. Dazu gibt’s rare Neuware in Form der997er-Sondermodelle Speedster und Sport Classic. AuchSpindler hat eine zweite Lieblingsmarke: In einer abgetrenn-ten Abteilung seiner „Bubenzimmer“ genannten Fahrzeug-halle in Wien-Großjedlersdorf steht eine Handvoll Corvette.

Der SammlerDer Präsident Der Sammler

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Natürlich ist Christian Mitterdorfer den neuen F-Typeschon gefahren. Als Präsident des Jaguar Enthusiasts’Club Austria war die Teilnahme an ersten Proberun-den im Zuge der Jaguar Track Days im Juni am Salz-burgring Pflicht – und Herzensangelegenheit glei-chermaßen. Zu unserem besonderen Treffen reist der

Wiener standesgemäß im roten E-Type Roadster an. Ob er schoneinmal 911 gefahren ist? Ja, einen 964. Die von 1989 bis 1994 ge-baute Baureihe hat freilich mit der aktuellen Generation derSportwagen-Legende in etwa so viel gemein wie ein VW Käfer mitdem New Beetle.

Günther Spindler schaut ein bisserl aus wie Frank Stronach, eragiert allerdings agiler und ist vor allem freiwillig amüsant. InWien-Großjedlersdorf hat sich der 70jährige seinen Kindheits-traum erfüllt – und den vieler Autofans: eine große moderneFahrzeughalle mit Bar, Sitzgruppe & Co. Im „Bubenzimmer“, wieer es nennt, findet man nicht nur Teile seiner feinen Porsche-Sammlung, sondern auch seine Rennvergangenheitsbewältigungin Form von Bildern, Postern und Pokalen.

Das gefällt auch Jaguar Club-Präsident Mitterdorfer. Im Gegen-satz zu manchem Amtsinhaber-Kollegen ist der 42jährige keinverbohrter Anglophiler, sondern ein weltoffener Auto- und Old-timer-Fan. Mit Hang zu Raubkatzen eben. Berührungsängste

kennt er nicht, sehr wohl aber populäre Vorurteile: „Für die meis-ten ist ein Porsche wie der Musterschüler aus der Klasse. SeineLeistungen sind unbestritten, Sympathien kriegen aber eher dieSchlampigen ab.“ Die Schlampigen? „Naja, die Engländer eben.Oder die Italiener.“ Zum Glück sind wir wieder beim Thema Auto.

Und Minuten später im Auto. Der kühlen Aufgeräumtheitdes 911-Cockpits kann Christian durchaus etwas abgewinnen,ebenso der Verarbeitungs- und Materialqualität. Den vielen klei-nen Tasten in der Mittelkonsole eher nicht. „Und wo sind die Abla-gen für Handy oder Sonnenbrille?“ Das Image des Musterschülersbekommt kleine Kratzer. Aber dann geht es auch schon los auf dieBundesstraße. „Der fährt sich unaufgeregt, fast ein bisserl brav.Ups, aber so ab vier-, fünftausend geht schon die Post ab!“ Und derFinanz-Manager lernt: Mit einem Saugmotor-911, zumal als star-ker S, ist man immer zu schnell unterwegs, ohne es zu merken.

Dann bitten wir Günther Spindler in den F-Type, den kennt erbislang auch nur vom Sehen. Der Kommerzialrat mit jeder Men-ge Motorsport-Erfahrung ist sofort begeistert. Nicht nur vomKlang des Kompressor-V6. „Die moderne Technik ist schon sensa-tionell. Vor gar nicht allzu langer Zeit war ein Fünfgang-Getriebeeine Errungenschaft. Jetzt sitz’ ich hier im Jaguar, und der hateine Achtstufen-Automatik, die über die Lenkrad-Wippen richtigFormel I-Feeling aufkommen lässt.“ Die Freude steht Günther ins

Eiliger Rasen: In Günther Spindlers Garten philosophiert der Hausherr mit Club-Präsident Christian Mitterdorfer über Mythos &Geschichte der beiden Sondermarken

Eiliger Rasen: In Günther Spindlers Garten philosophiert der Hausherr mit Club-Präsident Christian Mitterdorfer über Mythos &Geschichte der beiden Sondermarken

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Gesicht geschrieben, der gute Mann mit dem einnehmendenCharakter wird vom Charme eines englischen Autos erobert.

Wie nah ist der F-Type am 911? „Das Interieur ist halt ein bis-serl anders, aber von der Fahrweise her sind die beiden schon

sehr ähnlich.“ Und weiter: „Handling, Sound, Speed – alles per-fekt. Wenn man nicht weiß, worin man sitzt, könnte man durch-aus einen Porsche vermuten.“ Aber: „Auf der Rennstrecke schei-den sich vielleicht die Geister.“ Die Verarbeitung gefällt �

„Eine Freude, wenn man mit so etwas fahren darf!“ Günther Spindlers Enthusiasmus ist ansteckend – nicht nur beim Autofahren.Das Vergnügen F-Type steht ihm ins Gesicht geschrieben

Handling, Steifigkeit, Verarbeitung – alles passt dem 1,86 Meter-Mann im 911 Cabrio. Dennoch: Für Jaguar-Fan Christian Mitterdorferkommt beim kühlen Deutschen Perfektion vor Emotion

Ein Heck zum Niederknien! Porscheaner Spindler huldigt dem Design des neuen Katzen-Babys. Und ortet Parallelen zum legendären E-Type daneben. Ein schmutziges Endrohr istdem Autosammler selbst bei einem Konkurrenz-Produkt ein Dorn im Auge (kleines Bild oben)

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Seit vier Generationen treibt der Porsche 911 Turboalle vier Räder an. Jetzt lenkt er sie auch.

Vier hoch vier

D ass der 911 Turbo nun bis zu 560 PS leistet, ging in der Euphorie über das neue Fahr-werk beinahe unter. Erstmals

lenkt ein Alltags-Porsche alle vier Räder(der kürzlich vorgestellte GT3, sieheletzte Ausgabe, zählt in Stuttgart of-fenbar nicht dazu). Ganz neu ist Allrad-lenkung freilich nicht. Schon mehrere Hersteller haben derartig ausgerüstete Modelle auf den Markt gebracht. Durch-gesetzt hat sich bisher keines davon –beginnend mit dem Honda Prelude von1987 bis zu BMWs kaum gekaufter Option beim aktuellen 5er und 7er.

Sehr wohl bewährt hat sich die tech-nische Finesse aber im Motorsport (wo vom Reglement her erlaubt). Beimpopulären Bergrennen auf den ameri-kanischen Pikes Peak hatte bereits1988 Rallye-Weltmeister Ari Vatanenauf einem allrad-gelenkten Peugeot denerst ein Jahr alten Audi-Rekord seinesWM-Kollegen Walter Röhrl pulverisiert.Genau jener Röhrl war nun maßgeblichan der Entwicklung des 911 Turbo unddessen Vierrad-Lenkung beteiligt.

Bei geringer Geschwindigkeit schla-gen die Hinterräder bis zu 2,8 Grad ge-gen die Lenkrichtung ein und machen so den Wagen handlicher (dass das auchden Wendekreis verringert, ist bei einem

Schon gefahren: Porsche 911 Turbo

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Günther ebenfalls – wobei: „Heute gibt es eigentlich keine schlech-ten Autos mehr.“ Nachsatz: „Meine Corvettes vielleicht, die sindbilliger ausgeführt.“

Der sportlichen Historie und dem legendären Mythos der je-weiligen „Konkurrenz-Marke“ zollen beide Autofans Anerken-nung. Doch wollen wir unser Duell einmal als außenstehender Be-obachter analysieren. Gar nicht so nüchtern betrachtet bietet derJaguar um deutlich weniger Geld mehr Emotion und das drama-tischere Fahrerlebnis. Wer sich den Kompressor-Schub und den

Auspuff-Sound im Sport-Modus eine Zeit lang reingezogen hat,wird beim direkten Umstieg auf den Porsche enttäuscht. Zu er-wachsen, zu gefiltert, zu perfekt kommt hier alles rüber – es istfreilich Fadesse auf höchstem Niveau.

Vielleicht liegt’s auch an der Konfiguration unseres Elfer-Test-wagens. Schwarz/schwarz ist eine allzu verbindliche Farb-Wahl,Sitzlüftung und Bose-Sound sind bereits zuviel des Guten um nichtzu sagen: die falschen Signale. Und vom Wind bekommen die Insas-sen relativ wenig mit – vor allem wenn das Schutzgitter im Fond

Porsches aktueller 911Turbo leistet 520, als

Turbo S sogar 560 PS.Erstmals fährt auch der Frontspoiler bei

höherem Tempo oder auf Knopfdruck aus

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Porsche-Sammler Spindler klärt auf: Der 550 Spyderwar nicht nur James Deans Sargnagel, sondern auchein echter Weltrekord-Sammler

Wo ist bloß der Motor? Auto-Enthusiasten wieChristian Mitterdorfer irritiert das Boxer-Ver-deckspiel bei der aktuellen Elfer-Generation

Schon gefahren: Porsche 911 Turbo

Porsches aktueller 911Turbo leistet 520, als

Turbo S sogar 560 PS.Erstmals fährt auch der Frontspoiler bei

höherem Tempo oder auf Knopfdruck aus

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Daten & Fakten Porsche 911 TurboB6, 24V, Biturbo, 3800 ccm, 520 PS/383 kW bei 6000–6500/min (560 PS/412 kW bei6500–6750/min), max. Drehmoment* 710 Nm bei 2100–4250/min (750 Nm bei 2200–4000/min), Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.),L/B/H 4506/1880/1296 mm, Radstand 2450 mm, 4 Sitze, Reifendimension 245/35 R 20(v), 305/30 R 20 (h), Tankinhalt 68 l, Kofferraumvolumen 115+260 l, Leergewicht 1595(1605) kg, 0–100 km/h* 3,2 (3,1) sec, 0–200 km/h* 10,8 (10,3) sec, Spitze 315 (318)km/h, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 13,2/7,7/9,7 l ROZ 98, CO2 227 g/km

� Preis: € 190.990,– (€ 228.690,–)(abweichende Werte in Klammer für Turbo S) *mit optionalem Sport Chrono-Paket

Supersportwagen wohl eher ein Neben-effekt). Ab 80 km/h lenken dann allevier Räder gleichsinnig, die hinteren abermaximal 1,5 Grad. Das genügt, um Ein-lenk-Verhalten und Fahrstabilität gleich-ermaßen zu verbessern. Ein paar schar-fe Runden auf der deutschen Rennstre-cke Bilster Berg hinterließen den Ein-druck, man könne als Fahrer im Top-911er fast nichts mehr falsch machen.

Dazu tragen natürlich auch die un-spektakuläre Leistungsentfaltung unddas perfekte (obligate) Doppelkupp-lungs-Getriebe bei. Subjektiv sind übri-gens die 40 Mehr-PS des S gegenüberdem normalen Turbo nicht zu spüren,die horrende Preisdifferenz fußt haupt-sächlich auf Differenzen in der Aus-stattung. So sind etwa die teuren Pos-ten Voll-LED-Licht und Keramik-Brem-sen beim Turbo S schon Serie.

Eine Weltneuheit weist auch die Ka-rosserie des neuen Porsche auf. Erst-mals fährt nicht nur der Heck-, sondernauch der Frontspoiler bei höherem Tem-po oder auf Knopfdruck aus. Das ver-ringert einerseits die Gefahr des Auf-sitzens an Garageneinfahrten und ge-neriert andererseits einen Anpress-druck von bis zu 315 Kilo. Damit HerrRöhrl auch mit 300 km/h noch ent-spannt glühen kann. Georg Fischer

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per Knopfdruck aufgestellt wurde. Dazu sollte man gerade beimCabrio auf das Multifunktionslenkrad verzichten – denn nur sogibt’s bei Porsche die „echten“ Lenkrad-Wippen, also die hintermVolant. „Das Schalt-Schema der doppelten Lenkrad-Tasten störtmich nicht“, meint allerdings 991-Novize Christian Mitterdorfer.

Und der Styling-Check? Zum Elfer-Design fällt dem JaguarClub-Präsidenten nicht viel ein. Dafür begeistert der Auftritt desF-Type selbst Hardcore-Porscheaner Günther Spindler. „Das G’schau, die lange Schnauze, das knackige Heck – alles sehr ge-lungen“. Man glaubt es kaum, der englische Roadster ist zwei Zen-timeter kürzer als der Porsche. Dass er trotz deutlich längeremRadstand keine Notsitze im Fond schafft, unterstreicht zusammenmit dem kleinen flachen Kofferraum den Zweitwagen-Charakterder Katze. Doch vielleicht wollen die Briten bloß die Kilometerleis-tung ihres Babys gering und somit die Werthaltung hoch halten.Den Porsche, so hat man das Gefühl, kann man getrost jeden Tagfahren, auch seines etwas besser dämmenden Verdecks wegen. Obein Sportwagen gerade daraus seine Faszination beziehen sollte,ist freilich fraglich.

Zeit für ein Fazit unserer beiden Car Guys. Für Christian Mit-terdorfer steht der Mythos des Porsche außer Frage. „Der 911 isteine Welt für sich, er ist die sichere Wahl, wenn einen die Fantasieim Stich lässt. Der Golf unter den Sportwagen.“ Und wäre der F-Type vom Package her ein Auto, das sich Porsche-Fan GüntherSpindler kaufen würde? „Die Philosophie trägt man im Herzen. ImKopf fährt man ein Alltagsauto, vom Bauchgefühl her einen Por-sche. So sehr mir der F gefällt, doch auf einen Jaguar würd’ ichmich nicht einlassen – in meinem Alter!“ �

Stolz zeigt der neue Turbo den dicksten Hintern aller 911er– gegenüber dem Vorgänger hat er in der Breite noch einmal drei Zentimeter zugelegt

Jaguar F-Type Porsche 9113,0 S Cabrio S DSG

Basispreis in € 98.900,– 141.760,–*

Hubraum in ccm 2995 3800Zylinder/Ventile je Zyl. V6/4 B6/4Aufladung Kompressor –PS/kW bei U/min 380/280 bei 6500 400/294 bei 7400Nm bei U/min 460 bei 3500–5000 440 bei 5600Antrieb Hinterrad HinterradGetriebe 8-Gang-Aut. 7-Gang-Doppelk.*Reifen v 245/40 R 19 245/35 R 20Reifen h 275/35 R 19 295/30 R 20L/B/H in mm 4470/1923/1296 4491/1808/1292Radstand im mm 2622 2450Wendkreis in m 10,7 11,1Sitzplätze 2 4Leergewicht in kg 1592 1560zul. Ges.-Gew. in kg 2025 1905Tankinhalt in l 72 64Kofferraum (VDA) in l 198 1350–100 km/h in sec 4,9 4,5Spitze in km/h 275 299Normverbr. in l/100 km 12,8/7,0/9,1 12,4/6,9/8,9(Stadt/außerorts/Mix)

CO2 in g/km 213 210

*mit manuellem Siebengang-Getriebe 1090 Euro günstiger

Daten & Fakten

Stolz zeigt der neue Turbo den dicksten Hintern aller 911er– gegenüber dem Vorgänger hat er in der Breite noch einmal drei Zentimeter zugelegt

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