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Jahresbericht 2001

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Jahresbericht 2001 Der Raiffeisenverband Südtirol beehrt sich, Ihnen den Jahresbericht 2001 zu überreichen Gen.m.b.H. Pflerscher Tribulaun, Alpenhauptkamm Langkofelgruppe: Langkofelspitze, Fünf- finger, Grohmannspitze, Innerkoflerturm, Plattkofel Gampenspitze, Gampenpass Mont’Agner Palagruppe, Nordkante 2001 J AHRESBERICHT Rosengarten Heiligkreuzkofelgruppe Ortlergruppe 2 J AHRESBERICHT I n h a l t s v e r z e i c h n i s 3

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Raiffeisenverband SüdtirolGen.m.b.H.

Jahresbericht 2001

Der Raiffeisenverband Südtirol beehrt sich,

Ihnen den Jahresbericht 2001 zu überreichen

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2002Jahr der Berge

Die Vereinten Nationen haben es so

benannt, - im Wissen um ihre Bedeu-

tung als Lebensraum und elementarer

Bestandteil in der globalen Beschaf-

fenheit der Erde.

Im Streben des wirtschaftenden

Menschen nach neuen Grenzen sind

die Berge in den Mittelpunkt seines

Wirkens gerückt. Schon werden die er-

sten Mahnrufe laut: die Berge müssen

Raum intakten Lebens bleiben, eine

Quelle des Wachstums in vertretbaren

Maßen.

Südtirol liegt eingebettet zwischen

Gipfeln und Tälern. Das Leben in den

Bergen hat die Menschen geformt, hat

sie gelehrt nach ihren Gesetzen zu han-

deln und den Missbrauch zu zügeln.

Es hat sie auch gelehrt, sich gegensei-

tig zu helfen in Raiffeisens Genossen-

schaften, um auch in unwirtlichen Re-

gionen die Arbeit der Hände fruchtbar

zu machen. So schufen sich die Men-

schen bescheidenen Reichtum in den

Grenzen maßvollen Wachstums.

Die Eintracht mit den Bergen muss

oberstes Gebot sein, ihre Schönheit

unser Auftrag im Wandel der Zeit.

Schlernmassiv

von Westen:

Santner,

Euringer Spitze und

Schlern

Mont’Agner

Palagruppe,

Nordkante

Heiligkreuzkofelgruppe

Langkofelgruppe:

Langkofelspitze, Fünf-

finger, Grohmannspitze,

Innerkoflerturm,

Plattkofel

Gampenspitze,

Gampenpass

Pflerscher

Tribulaun,

Alpenhauptkamm

Ortlergruppe

Rosengarten

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Inhaltsverzeichnis

Organe des Verbandes ...............................................................................................................................................................................................8

Verbandsleitung ................................................................................................................................................................................................................9

Aufbau der Südtiroler Raiffeisenorganisation..........................................................................................................................10

Mitgliedschaften und Beteiligungen des Raiffeisenverbandes............................................................................11

Raiffeisen-Ehrennadel.............................................................................................................................................................................................12

Vorwort .............................................................................................................................................................................................................15I Allgemeines aus der Verbandsarbeit ....................................................................................................................21II Genossenschaftsüberwachung.........................................................................................................................................34III Die Serviceleistungen des Verbandes ..................................................................................................................40

1. Leistungspaket für die Raiffeisen-Geldorganisation

der Hauptabteilung Raiffeisenkassen................................................................................................42

2. Leistungen, die auf alle Mitgliedsgenossenschaften

ausgerichtet sind ..........................................................................................................................................................48

3. Informations- und Datenverarbeitung (I&DV)

Raiffeisen-Informations-Systeme R.I.S. .......................................................................................55

4. Bildungsveranstaltungen...................................................................................................................................58

5. Sonstige Tätigkeiten ...............................................................................................................................................60

IV Ausblick auf das laufende Jahr 2002 .......................................................................................................................62V Die Raiffeisen-Genossenschaften

in Zahlen und Bildern im Jahr 2001........................................................................................................................641. Raiffeisenkassen............................................................................................................................................................68

2. Obstgenossenschaften...........................................................................................................................................73

3. Kellereigenossenschaften..................................................................................................................................77

4. Milchhöfe/Sennereigenossenschaften

und Viehwirtschaftsgenossenschaften..............................................................................................80

5. Landwirtschaftliche Bezugs-

und Konsumgenossenschaften..................................................................................................................85

6. Energiegenossenschaften..................................................................................................................................88

7. Trinkwasser- und Beregnungsgenossenschaften ...............................................................91

8. Wohnbaugenossenschaften............................................................................................................................91

9. Kindergartengenossenschaften und Kulturheime............................................................92

10. Sonstige Genossenschaften............................................................................................................................92

11. Soziale Genossenschaften................................................................................................................................94

12. Genossenschaftsverbände/Konsortien.............................................................................................94

13. Körperschaften ohne Revisionspflicht.............................................................................................95

VI Bilanz .............................................................................................................................................................................................................96 1. Bilanz zum 31.12.2001.......................................................................................................................................98

2. Ergänzender Bericht zur Bilanz ...........................................................................................................101

3. Bericht des Aufsichtsrates............................................................................................................................106

VII Bilanzen der kontrollierten Gesellschaften.............................................................................................110Raiffeisen Versicherungsdienst Ges.m.b.H. ........................................................................112

ZENFOR A.G. "Mutualitätsfonds"................................................................................................114

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3Inhaltsverzeichnis

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4 Südtirol in Zahlen

Bevölkerung: ca. 460.600

Sprachgruppen:68% Deutsch

28% Italienisch

4% Ladinisch

Landesfläche: 7.400 qkm

Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 36,8%

Wald: 39,3%

Betrieblich nicht genutzte land- undforstwirtschaftliche Fläche: 1,7%

Unproduktive Fläche: 22,2%

Südtirol in Zahlen

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5Südtirol in Zahlen

Wirtschaftsbereiche:Landwirtschaft: 11% Erwerbstätige

Produzierendes Gewerbe: 26% Erwerbstätige

Dienstleistungen: 63% Erwerbstätige

Bruttosozialprodukt: 9,0 Mrd. Euro

Wirtschaftswachstum: 2,9%

Importvolumen: 1.900 Mio. Euro (+5%)

Exportvolumen: 1.655 Mio. Euro (+2,7%)

Inflationsrate: 2,5%

Beschäftigung: 215.000

Arbeitslosenrate: 2,1%

Quelle: Landesinstitut für Statistik ASTAT, Handelskammer Bozen

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6 Organe des Verbandes

Organe des Verbandes

(Triennium 2000 - 2003)

Vorstand

Baron Carl Eyrl, Terlan Obmann

Matthias Josef Gamper, Algund Vizeobmann

Manfred Leiner, Marling Vizeobmann

Karl Dietl, Schlanders

Karl Innerhofer, Lana

Konrad Mathà, Andrian

Erich Ohrwalder, Schlanders

Florian Murr, Sarntal

Alfons Pezzei, Corvara

Heinrich Renzler, Rasen/Antholz

Josef Telfser, Kastelbell

Franz Wilhelm Tell, Kurtinig

Erich Überbacher, Natz/Schabs

Franz Varesco, Montan

Gottfried Vigl, Naturns

VollzugsausschussBaron Carl Eyrl

Matthias Josef Gamper

Manfred Leiner

Erich Ohrwalder

Heinrich Renzler

AufsichtsratHeiner Nicolussi-Leck, Pfalze Vorsitzender

Michael Grüner, Schnals eff. Aufsichtsrat

Anton Pichler, Deutschnofen eff. Aufsichtsrat

Georg Mayr, Ritten Ersatzrat

Josef Weger, Leifers Ersatzrat

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7Verbandsleitung

Verbandsleitung

Generaldirektion:Verbandsdirektor: Konrad PallaVizedirektoren: Robert Nicolussi

Paul Gasser

Hauptabteilung Genossenschaftsüberwachung:(Revision, Bilanzabschlussprüfungen)

Robert Nicolussi

Hauptabteilung Raiffeisenkassen:(Banktechnische und bankwirtschaftliche Beratung und Betreuung,

Unternehmensberatung und Marketing sowie

verschiedene Dienste für Raiffeisenkassen)

Paul Gasser

Hauptabteilung Fachberatung:- Allgemeines Recht: Alois Zelger- Steuerrecht: Herbert Oberkalmsteiner- Arbeitsrecht und Lohnverwaltung: Christian Tanner

Hauptabteilung Raiffeisen-Informations-Systeme (R.I.S.):Helmut Stroblmair

Abteilung Bildungswesen:Willy Gamper

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8 Aufbau der Südtiroler Raiffeisenorganisation

Aufbau der Südtiroler Raiffeisenorganisation

Stand 31.12.2001

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9Mitgliedschaften und Beteil igungen

Mitgliedschaften und Beteiligungendes Raiffeisenverbandes

zum 31.12.2001

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10 Raiffeisen-Ehrennadel

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11Raiffeisen-Ehrennadel

Die Raiffeisen-Ehrennadel

Die Raiffeisen-Ehrennadel wird vom Vorstand des Raiffeisenverbandes Südtirol im Sinne

des Art. 3 Buchstabe a) Punkt 16 des Statuts verliehen, der folgenden Wortlaut hat:

„die Stiftung sowie Verleihung von Ehrenzeichen an Personen, die sich um die Errichtung oderFührung von Genossenschaften oder aber um die Förderung oder Entwicklung des Genossenschafts-

wesens besondere Verdienste erworben haben“

Wir gratulieren unseren Geehrten

Für ihre genossenschaftlichen Verdienste erhielten im Jahr 2001 die Ehrennadel in

Silber

Alois Jäger, Dorf Tirol

Hubert Pohl, Kastelbell/Tschars

Heinrich Renzler, Rasen/Antholz

Norbert Schönweger, Bozen

Bronze

Emil Burger, Vahrn

Karl v. Dellemann, Tisens

Oswald Galler, St. Lorenzen

Johann Gander, Prad a. St.

Mathias Prugger, Prad. a. St.

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Page 14: Jahresbericht 2001

Verehrte Vertreter der Mitgliedsgenossenschaften!

Im Jahr 2001 sind die Koordinaten

der Politik, Wirtschaft und Kultur auf

eine Weise verschoben worden, wie

das seit Jahrzehnten nicht mehr der

Fall war. Wenn Wirtschaftsorganisa-

tionen oder Unternehmen Bilanz zie-

hen, wie wir dies heute tun, so gilt es,

neben der Vorlage der Rechnungser-

gebnisse auch kurz zu skizzieren, un-

ter welchen Rahmenbedingungen ge-

arbeitet werden konnte oder musste.

Die markantesten Ereignisse des ab-

gelaufenen Jahres hatten weltweite

Dimensionen und zumindest am Ran-

de waren sie auch dort spürbar, wo die

Raiffeisenorganisation unseres Landes

ihre Aufgaben zu verrichten hatte. Es

waren auch für uns spürbare Ereig-

nisse, so vor allem was die Indikatoren

der Wirtschaft angeht. Dabei war es

einmal mehr die Konjunkturflaute

der Vereinigten Staaten Amerikas, in

deren Sog die Wirtschaft weltweit

geraten war. Einem Amerika, am

Rande der Rezession, wurde zudem

durch die Terroranschläge vom 11.

September in New York und Was-

hington eine weitere Wunde zugefügt,

die vorerst kaum zu heilen schien.

Europa war geschüttelt von einer

epochalen Krise in der Landwirt-

schaft, als Folge des Rinderwahnsinns

und der Maul- und Klauenseuche,

und dies, wie auch die Er-

eignisse in Amerika, hatte zu

großen Verunsicherungen

im Konsumentenverhalten

geführt. Das wirtschaftliche

Debakel Argentiniens hatte

überdies Auswirkungen, die

nicht nur auf das Land be-

grenzt blieben und auch Ja-

pan kam aus seiner Rezessi-

onsphase nicht heraus.

Das politische Bild wurde

neu gezeichnet und unvorstellbare

Allianzen wurden geschlossen, um

gegen einen neuen Feind anzutreten,

der schwer auszumachen ist, sich

aber im weltweiten Terrorismus kund-

tut. Bedauerlicherweise traten dabei

die Klüfte auf kulturellem Gebiet

zwischen Abendland bzw. den westli-

chen Demokratien und dem arabi-

schen Raum, deutlich zutage. Das

wirtschaftliche Gefüge wurde von all

diesen Ereignissen weltweit stark tan-

giert, was insbesondere dadurch zum

Ausdruck kam, dass alle wichtigen

Börsen der Welt im Jahr 2001 eine ne-

gative Entwicklung hinnehmen mus-

sten.

Völlig an den Vorhersagen vorbei

entwickelten sich die großen Währun-

gen der Welt, wie der US-Dollar und

der Euro. Während die Fachwelt uni-

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Vorwort

Das Jahr 2001: Ein Jahr, das Geschichte machen wird

Verbandsobmann

Carl von Eyrl

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sono dem Dollar eine Wertminderung

gegenüber anderen maßgeblichen

Währungen der Welt voraussagte, war

dem nicht so; er verspürte Rezession

und Terrorismus höchstens am Ran-

de und auch die Krise des amerikani-

schen Energieriesen Enron schien ihm

nichts anzuhaben. Der Eurokurs hat-

te sich nur vorübergehend gegenüber

dem Dollar leicht erholt und eine Auf-

wertung war ihm auch dann nicht be-

schieden, als er zu Beginn dieses Jah-

res physische Gestalt annahm bzw. in

Umlauf gesetzt wurde.

Die amerikanische Notenbank Fe-

deral Reserve hatte auf alle Ereignisse

entschlossen und, wie es scheint, wohl

auch richtig reagiert, so durch eine Se-

rie von Zinssenkungen, wie dies kaum

jemals zuvor der Fall war. Die Eu-

ropäische Zentralbank sah sich in ih-

rer Zinspolitik der Preisstabilität

äußerst verpflichtet, wenngleich wie-

derholte Male festgestellt werden

konnte, dass die Steuerung der Kosten

für das Zentralbankgeld auf den Euro-

Kurs kaum Einfluss hatte.

Das Wirtschaftswachstum der Eu-

roländer fiel mit durchschnittlich 1,5%

sehr bescheiden aus, und was beson-

ders auffiel, war der äußerst schwache

Konjunkturverlauf Deutschlands, wel-

ches als die Konjunkturlokomotive

Europas schlechthin seit Jahrzehnten

gilt. Das Wirtschaftswachstum von

nur 0,7% dieses größten Landes im

EU-Raum und eine Inflationsrate, die

zu den höchsten zählt sowie ein Haus-

haltsdefizit, das die Grenzen des Sta-

bilitätspaktes zu verlassen schien, dürf-

te das Vertrauen in die neue Gemein-

schaftswährung besonders hart ge-

troffen haben.

Italiens Wirtschaft hatte vor einem neu-

en politischen Hintergrund keine

schlechte Grundlage für eine Ent-

wicklung in vorderen Rängen des Eu-

rolandes. Mit einem Wirtschafts-

wachstum von 1,8%, einer tendenzi-

ellen Inflation von 2,3% und einer

Neuverschuldung der öffentlichen

Haushalte von 1,1% sind die wesent-

lichen Vorgaben des EU-Stabilitäts-

paktes angemessen eingehalten worden

und es scheint durchaus so, dass die

Prämissen für eine gute zukünftige

Entwicklung in den vordersten Posi-

tionen der EU-Staaten bestehen. Im

vergangenen Mai hatte der Mitte-

Rechts-Block die Wahlen mit solider

Mehrheit gewonnen. Die neue Regie-

rung verfügt über eine Mehrheit im

Parlament, die ein Regieren möglich

macht, das auf Dauer, d. h. wohl auf

die ganze Legislaturperiode, ausgelegt

sein kann, was die Umsetzung von ein-

schneidenden Reformen ermöglichen

wird. Weniger Staat, Entbürokratisie-

rung, Reformierung des Pensionssy-

stems, Flexibilisierung des Arbeits-

rechts und Vereinfachung des Steuer-

systems bei gleichzeitigem Zurück-

drehen der Steuerschraube sind eini-

ge der Zielrichtungen, welche diese Re-

gierung anstrebt; Teile davon sind

auch schon realisiert worden.

Südtirol ist aus seiner räumlichen Di-

mension und Bevölkerungsanzahl im

nationalen und internationalen Ge-

schehen sicherlich eine weitgehend be-

deutungslose Komponente. Dennoch

ist die Position dieses Landes, als

Brückenkopf zwischen zwei großen

Kulturräumen, eine ganz besondere,

und die Geschehnisse im nationalen

und internationalen Raum waren auch

bei uns wahrnehmbar, nachdem die

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14 Vorwort

Page 16: Jahresbericht 2001

Außenbeziehungen unseres Landes

erheblich sind, so besonders im Be-

reich eines stark entwickelten Touris-

mus.

Auch das Genossenschaftswesen Süd-

tirols geht über Funktionen der Selbst-

versorgung oder der Marktleistungen

im lokalen Umfeld weit hinaus. So

kann bei einer Apfelproduktion, die

mehr als 1/10 der EU-Ernte und

mehr als 1/3 der nationalen Produkti-

on ausmacht, nur ein verschwindend

kleiner Teil in unserem Land konsu-

miert werden. Auch die erzeugte

Milch muss zu 2/3 Abnehmer außer

Landes finden und die erzeugten Wei-

ne werden auch nur zur Hälfte in Süd-

tirol verbraucht. Dazu sei bemerkt,

dass die in Südtirol erzeugte Milch zu

100%, das Obst (Äpfel) zu 90% und

die Trauben zu 70% von den Genos-

senschaften übernommen, verarbeitet

und vermarktet werden. In der Geld-

und Kreditwirtschaft üben die Raiff-

eisenkassen zwar ihre Kernmission in

der Kreditversorgung des lokalen Um-

feldes aus. Die Liberalisierung der

Geld- und Kreditwirtschaft und neue

Technologien der Informatik haben es

aber mit sich gebracht, dass bei der

Veranlagung von Spargeldern Mög-

lichkeiten auf uns zugekommen sind,

die den Rahmen des Lokalen weit ge-

sprengt haben und die weltweit Platz

greifen. Auch im Zahlungsverkehr

sind selbst von den kleinsten Raiff-

eisenkassen unseres Landes aus die

Wege weltweit erschlossen.

Vor diesem Hintergrund hatte das Ge-

nossenschaftswesen unseres Landes

neue Wege zu beschreiten und sich mit

neuen Problemen zu beschäftigen,

die die weltweite Vernetzung der In-

formatik genauso betrafen wie etwa

Fragen der Marktaufstellung, der

Größenordnung und ganz allgemein

des härter werdenden Wettbewerbes in

einem zunehmend freieren Wirt-

schaftsraum.

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15Vorwort

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Das wirtschaftliche, soziale und ge-

sellschaftliche Umfeld Südtirols war

auch im Berichtsjahr ein gutes; die

Stadt Bozen wurde laut Umfrage der

renommierten Wirtschaftszeitung „Il

Sole 24 ore“ zur lebenswertesten

Stadt Italiens gekürt. Dennoch kann

dies, der relative Wohlstand und eine

fortbestehende Vollbeschäftigung in

unserem Land über viele Probleme

nicht hinwegtäuschen, so auch nicht

über versteckte Armut, Drogen, Al-

kohol u.a.m.

Immerhin hatte unser Genossen-

schaftswesen im Großen und Ganzen

einen fruchtbaren Boden, und dessen

Verwurzelung, Attraktivität und Lei-

stungsstärke hat unvermindert seinen

Fortgang erfahren. Das Raiffeisen-

Genossenschaftswesen ist und bleibt in

unserem Land ein Garant für Wohl-

standsmehrung, Sicherheit, Wirt-

schaftsleistung und soziale Vernet-

zung mit außerordentlichen Perspek-

tiven in der Zukunft. Das Raiffeisen-

Genossenschaftswesen ist und bleibt

auch ein Leistungs- und Hoffnungs-

träger selbst in dieser Zeit der großen

Veränderungen. Der Zuspruch ergibt

sich aus einem weiteren Zuwachs der

Einzelmitglieder, die bei den 320

Mitgliedsgenossenschaften des Ver-

bandes mit 103.464 Einheiten am

Jahresende erstmals in der Geschich-

te die 100.000-Grenze überschritten

haben. Auch die Zahl der Mitglieds-

genossenschaften hat um 10 Einheiten

zugenommen.

Die Raiffeisenorganisation Südtirols

hat sich sohin ein weiteres Mal her-

vorragend bewährt. Der Raiff-

eisenverband weiß um den wirt-

schaftlichen, kulturellen, sozialen und

gesellschaftlichen Wert dieser Orga-

nisation und hat alle Anstrengungen

unternommen, um diese zu vertreten,

zu fördern, zu unterstützen und auch

darüber zu wachen, dass ein ausge-

wogenes Vorankommen gewährlei-

stet wurde.

In der Folge wird über die einzelnen

Leistungsfelder des Verbandes noch im

Detail berichtet werden.

Mir ist es ein Anliegen, an dieser Stel-

le darauf zu verweisen, dass die ge-

nossenschaftliche Selbsthilfe, unter

Berücksichtigung der wirtschaftlichen

und gesellschaftlichen Struktur unse-

res Landes, von gesellschaftstragender

Bedeutung ist, und dass die genos-

senschaftliche Selbsthilfe, Selbstver-

antwortung und Selbstverwaltung,

wie sie von mehr als 100.000 Mitglie-

dern der Raiffeisen-Genossenschaften

praktiziert wird, eine unveränderte

Bedeutung für die Sicherheit und den

Wohlstand dieses Landes darstellen.

So ergeht von dieser Stelle aus an Sie

alle der Aufruf, an dem genossen-

schaftlichen Werk unter dem Giebel-

zeichen weiterzubauen und im Sinne

Raiffeisens die Werte der Selbsthilfe,

der Selbstverantwortung und der

Selbstverwaltung immer neu zu bele-

ben. Wir müssen uns aber auch dessen

bewusst sein, dass die einzelnen Raiff-

eisen-Genossenschaften dieses Landes

als Unternehmen äußerst kleine und

verwundbare Gebilde sind, die, auf

sich allein gestellt, in den allermeisten

Fällen keine Überlebenschance hätten.

Der Verbund oder die Zusammenar-

beit im Verbund ist aus dieser Sicht ein

Gebot, das in dieser Zeit der Libera-

lisierung und der schrankenlosen Kon-

kurrenzierung zur immer größeren

Notwendigkeit wird. Jedes Auseinan-

dertriften könnte hier unheilbare Wun-

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16 Vorwort

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den auftun. Der Raiffeisenverband

Südtirol wird alles daransetzen, um

auch Formen der Zusammenarbeit zu

begünstigen und die Leistungen der

Genossenschaften durch gemeinsa-

me Vorgehens- und Handlungsweisen

zu stärken.

Der Verband wird sich auch bemühen,

den Erfolg durch motivierte und fach-

lich kompetente Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter zu begünstigen und dies in

dem Wissen, dass bereits große emo-

tive Anbindung bei Tausenden von

Menschen, die in unserer Organisati-

on arbeiten, besteht.

So möchte ich denselben an dieser

Stelle für die erbrachten Leistungen,

für ihre Verlässlichkeit und ihre Iden-

tifikation mit unserer Organisation

danken und Anerkennung ausspre-

chen, an erster Stelle natürlich allen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in

unserem Hause. Danken möchte ich

aber auch allen Mitgliedsgenossen-

schaften für die gute und einver-

nehmliche Zusammenarbeit auf allen

Ebenen der menschlichen, fachlichen

und institutionellen Beziehungen. Ein

besonderer Dank ergeht auch an alle

jene privaten und öffentlichen Ein-

richtungen und Behörden, mit denen

wir in Kontakt stehen, so insbesonde-

re mit den Behörden des Landes, der

Region und der Bankenaufsicht.

DER OBMANN

Carl von Eyrl

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17Vorwort

Page 19: Jahresbericht 2001
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Im Berichtsjahr 2001 konnte die Ar-

beit des Verbandes ein weiteres Mal ei-

nen stabilen Verlauf nehmen, wenn-

gleich es auch einige Veränderungen in

maßgeblichen Führungspositionen

gab. In der Doppelfunktion, einerseits

die Mitgliederinteressen zu vertreten

sowie die Beratung und Betreuung,

den Schutz, die Förderung und Ent-

wicklung der Mitgliedsgenossen-

schaften zu gewährleisten und ande-

rerseits, im Sinne des behördlichen

Auftrages die Genossenschaften zu

überwachen und deren Bilanzen zu

prüfen, galt es, als Synthese dieser

Funktionen größtmöglichen Nutzen

für die gesamte Raiffeisenorganisation

zu stiften. Die Initiativen, Vorgehens-

weisen und Leistungsverrichtungen

des Verbandes waren diesen Aufträgen

verpflichtet und wenn man die Lei-

stungsfähigkeit, Stabilität und Konti-

nuität der Raiffeisen-Genossenschaf-

ten ganz allgemein vor Augen hält, so

können daran auch die Leistungen des

Verbandes mitbeurteilt werden.

Vieles ist in der alltäglichen Routi-

ne unserer Organisation zur Selbst-

verständlichkeit geworden und es fällt

in der Regel gar nicht auf, dass die

Vielgestaltigkeit der Raiffeisen-Ge-

nossenschaften unseres Landes stän-

dig auch eine Fülle von Problemen

aufwirft, die es zu überwin-

den und zu lösen gilt. Dem

galt unsere Beratung und

Betreuung genauso wie die

Vertretung von Interessen

und die Verrichtung von

Leistungen vielfältigster Art.

Die Organisationsstruk-

tur des Verbandes mit ihren

Hauptabteilungen, Abtei-

lungen und Dienststellen

hält man im Großen und

Ganzen nach wie vor für angemessen,

wenngleich, auch vor dem Hinter-

grund des neuen behördlichen Auf-

trages der Bilanzabschlussprüfung für

die Raiffeisenkassen, der Aufgaben-

bereich Revision und Bilanzprüfung

verstärkt in eine Position der Unab-

hängigkeit und der Auffälligkeit eines

behördlichen Auftrages gerückt wird.

Richtschnur des Handelns waren al-

so das Statut und der behördliche Auf-

trag. Im Detail kamen Beschlüsse des

Vorstandes und des Vollzugsaus-

schusses hinzu. Der Vorstand kam so-

hin zu fünf Sitzungen zusammen, der

Vollzugsausschuss zu weiteren zehn.

Dabei kamen allgemeine Verwal-

tungsangelegenheiten ebenso zur Be-

handlung wie organisationspolitische

und strategische Sachverhalte. Letztere

betrafen Fragen von strategisch-wirt-

Verbandsdirektor

Konrad Palla

I Allgemeines aus der Verbandsarbeit

Page 21: Jahresbericht 2001

Die jährliche

Vollversammlung,

ein Spiegelbild

des Leistungsver-

mögens der

Raiffeisen-

organisation

unseres Landes.

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20 Allgemeines A l l g e m e i n e s

schaftlichen Beteiligungen, der Infor-

matik, der Zusammenarbeit mit Zen-

tralorganisationen, Gesetzesänderun-

gen, die das Genossenschaftswesen

betrafen u.a.m.

Im Bereich der Sachinvestitionen

konnten im Berichtsjahr bedeutsame

Arbeiten der Erweiterung und Umge-

staltung am Raiffeisenhaus zum Ab-

schluss gebracht werden. So die Schaf-

fung von zusätzlichen an die 30 unter-

irdischen Autoabstellplätzen, die Um-

gestaltung und Erweiterung der Raiff-

eisenbar samt Önothek und der Ankauf

bzw. der Bezug der ex VOG-Büros im

Raiffeisenhaus.

Die Interessensvertretung wurde auf

verschiedenen Ebenen direkt wahrge-

nommen, so durch Gespräche mit zu-

ständigen Behörden in Brüssel, im

Präsidialrat der Confcooperative in

Rom, im Vorstand der Federcasse in

Rom, in der regionalen Genossen-

schaftskommission und im regionalen

Beratungskomitee für genossenschaft-

liche Fragen, bei der Landesregie-

rung, der Bankenaufsichtsbehörde, im

Kammerrat der Handelskammer, im

Verwaltungsrat des WIFI und in Ko-

mitees, die mitunter ad hoc eingerich-

tet worden sind. So manches konnte

dabei erreicht werden und die Stimme

der Raiffeisenorganisation unseres Lan-

des war vielfach gegeben, wenn es um

Weichenstellungen ging, welche die-

selbe betrafen.

Bei Behörden und Stellen der öf-

fentlichen Verwaltung hat der Verband

Interessen einzelner Genossenschaften

genauso vertreten wie jene einzelner

Kategorien oder der ganzen Organisa-

tion, und auch bei gerichtlichen Aus-

einandersetzungen wurden Erfolge von

weittragender Bedeutung erzielt.

Die MitgliedsgenossenschaftenAm 31. Dezember 2001 waren im

Genossenschaftsregister der Autono-

men Provinz Bozen 866 Genossen-

schaften eingetragen, von denen 714

(82,5%) einem der drei in unserem

Land tätigen und gesetzlich aner-

kannten Verbände angeschlossen wa-

ren. Bekanntlich besteht, im Gegensatz

zum Ausland, in Italien und auch in

der Autonomen Region Trentino-

Südtirol, die über primäre Zuständig-

keiten im Bereich der Genossen-

schaftsüberwachung und Genossen-

schaftsförderung verfügt, kein Ver-

bandszwang. Dazu gab es im Be-

richtsjahr zwei sich widersprechende

Gesetzesinitiativen von Seiten der al-

ten und der neuen Regierung. So

sollten laut einem Ermächtigungsgesetz

der alten Regierung (vor den Neu-

wahlen im Mai) alle Genossenschaften

verpflichtet werden, sich der Revision

eines anerkannten Verbandes zu un-

terwerfen, während im Zuge der Um-

setzung eines entsprechenden Er-

mächtigungsgesetzes der neuen Re-

gierung Initiativen in die Wege gelei-

tet wurden, wonach die Genossen-

schaftsrevision den Verbänden entzo-

gen und dem Arbeitsministerium zu-

gewiesen werden sollte. Wegen der

Page 22: Jahresbericht 2001

primären Zuständigkeit unserer Regi-

on hielt sich unsere Sorge in diesem

Zusammenhang in Grenzen. Beide In-

itiativen sind mittlerweile jedoch ver-

sandet.

Dem Raiffeisenverband Südtirol

waren von den obgenannten Genos-

senschaften 320, das sind 44,8%, an-

geschlossen. Dabei handelt es sich je-

doch um den Großteil all jener Ge-

nossenschaften in unserem Land, die

der deutschen Sprachgruppe zuzu-

ordnen sind und die vorwiegend wirt-

schaftliche Zwecke verfolgen. Nur vier

gehören zur Kategorie der sozialen Ge-

nossenschaften. Aus der Sicht der

Wirtschaftsleistung, der Mitglieder-

und Beschäftigtenzahl dürften diese

Genossenschaften den Hauptanteil

im Südtiroler Genossenschaftswesen

einnehmen bzw. dasselbe schlechthin

darstellen.

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21AllgemeinesA l l g e m e i n e s

Mitglieder Anzahl Auf- Aus- Anzahl Geschäftsanteil Stimmen Einzelmitglieder ± %

1.1.01 nahmen tritte 31.12.2001 € % zum 31.12.2001

Raiffeisenkassen 52 0 0 52 134.160,00 31,03% 41.238 2,97%

Obst- und Saatbaugenossenschaften 49 1 3 47 108.876,00 25,18% 8.162 -1,26%

Kellereigenossenschaften 18 1 2 17 39.732,00 9,19% 3.850 0,21%

Sennereigenossenschaften/Milchhöfe 13 1 0 14 19.592,00 4,53% 7.337 -0,42%

Konsum- und Bezugsgenossenschaften 14 0 0 14 7.224,00 1,67% 5.973 1,51%

Wassergenossenschaften 19 1 0 20 10.320,00 2,39% 4.374 13,79%

Energiegenossenschaften 31 7 0 38 19.608,00 4,54% 6.138 16,01%

Wohnbaugenossenschaften 7 2 0 9 4.644,00 1,07% 398 12,75%

Kindergarten- u. Kulturheimgen. 22 1 1 22 11.352,00 2,63% 1.416 0,35%

Sonstige Genossenschaften 68 5 3 70 40.216,00 9,30% 23.662 9,03%

Genossenschaftsverbände 13 0 0 13 19.092,00 4,42% 186 -6,53%

Soziale Genossenschaften 4 0 0 4 2.064,00 0,48% 730 10,44%

Körperschaften o. Revisionspflicht 21 1 0 22 15.480,00 3,58% - -

Zusammen 331 20 9 342 432.360,00 100,00% 103.464 4,65%

Die Mitglieder des Raiffeisenverbandesnach 13 homogenen Gruppen geordnet (Stand 31.12.2001)

Feierliche

Eröffnung des

erneuerten Café

Raiffeisen und

der neuen

Önothek

Page 23: Jahresbericht 2001

Neue Mitglieder:1. Kleingenossenschaft BIOKISTL Südtirol Gen.m.b.H., Lana (Sonstige Genossenschaften)

2. Vereinshaus Völlan Gen.m.b.H., Völlan (Kindergarten- u. Kulturheimgen.)

3. Vinschgauer Elektrizitäts-Konsortium Gen.m.b.H., Schlanders (Energiegenossenschaften)

4. Kleingenossenschaft m.b.H. „E-Werk St. Jakob-Pfitsch“ (Energiegenossenschaften)

5. Tourismusverband Seiser Alm-Schlerngebiet Gen.m.b.H., Seis am Schlern (Sonstige Genossenschaften)

6. VPS-Verband der Privatvermieter Südtirols Gen.m.b.H., Bozen (Sonstige Genossenschaften)

7. PROFRUT-Kleingenossenschaft m.b.H., Neumarkt (Obst- u. Saatbaugenossenschaften)

8. Fernheizwerk Welsberg Niederdorf Gen.m.b.H., Welsberg (Energiegenossenschaften)

9. Südtiroler Qualitätskontrolle, Terlan (Körperschaften ohne Revisionspflicht)

10. Landwirtschaftliche Genossenschaft Schluderns Gen.m.b.H., Schluderns (Sonstige Genossenschaften)

11. Pfelderer Genossenschaft Gen.m.b.H., Moos i. Pass. (Energiegenossenschaften)

12. Wohnbaugenossenschaft Leben 2001 Gen.m.b.H., Eppan (Wohnbaugenossenschaften)

13. SEA Sorvisc-Energia-Ambient Gen.m.b.H., St. Martin i. Th. (Energiegenossenschaften)

14. BIOWATT-Taufers Gen.m.b.H., Sand in Taufers (Energiegenossenschaften)

15. Tourismusverein Gsieser Tal-Welsberg-Taisten Gen.m.b.H. (Sonstige Genossenschaften)

16. Sennereigenossenschaft Prad Gen.m.b.H., Prad a. St. (Sennereigen./Milchhöfe)

17. TALISMAN Gen.m.b.H., Auer (Wohnbaugenossenschaften)

18. Kellerei Bozen Gen.m.b.H., Bozen (Kellereigenossenschaften)

19. Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung m.b.H., Prad a. St. (Sonstige Genossenschaften)

20. Förderungsgenossenschaft Ulten Gen.m.b.H., St. Pankraz (Energiegenossenschaften)

Löschung von Mitgliedschaftspositionen:1. Kleingenossenschaft „Lebenswertes Ulten“ Gen.m.b.H., St. Walburg (Auflösung)

2. ECOP Gen.m.b.H. (Fusion)

3. BIO Vinschgau Gen.m.b.H. (Auflösung)

4. Parkgarage Endide Gen.m.b.H., Neumarkt (Auflösung)

5. Obstgenossenschaft Oberlana Gen.m.b.H., Lana (Inkorporierung)

6. Bürgschaftsgen. zum Eigenheimerwerb in Südtirol Gen.m.b.H., Bozen (Auflösung)

7. Vereinshausgenossenschaft St. Peter/Lajen Gen.m.b.H. (Auflösung)

8. Kellereigenossenschaft Gries Gen.m.b.H., Bozen (Fusion)

9. Kellereigenossenschaft St. Magdalena, Bozen (Fusion)

Siehe Berichte im Teil V

„Die Raiffeisen-Genossenschaften in Zahlen und Bildern“

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22 Allgemeines A l l g e m e i n e s

Page 24: Jahresbericht 2001

Als Mitglieder des Raiffeisen-

verbandes scheinen darüber hinaus 22

Körperschaften auf, die entweder mit

dem Genossenschaftswesen verbunden

sind oder ähnliche Zwecke der Ge-

genseitigkeit wie die Genossenschaften

verfolgen. So waren dem Raiff-

eisenverband zu Jahresende 2001 ins-

gesamt 342 Mitgliedskörperschaften

angeschlossen, und das waren 11

mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt ka-

men im Berichtsjahr 20 Mitglieder neu

hinzu, deren 9 sind, zum Großteil we-

gen Fusion oder Auflösung, ausge-

schieden.

In Bezug auf die Voraussetzungen

für die Mitgliedschaft beim Raiff-

eisenverband besteht seit längerem die

Absicht, eine Gesetzesinitiative zu in-

itiieren, die eine Erweiterung des R.G.

Nr. 7/1954 in jenem Punkt zum Ge-

genstand hat, der die Tätigkeiten der

gesetzlich anerkannten Verbände

grundsätzlich auf die Mitgliedsgenos-

senschaften beschränkt. Veränderte

Gegebenheiten, wonach Mitgliedsge-

nossenschaften auch Beteiligungen

bei Kapitalgesellschaften halten oder

solche gar kontrollieren, lassen es

zweckmäßig erscheinen, die Leistun-

gen des Verbandes auch auf dieselben

auszurichten. Die Mitgliedschaft sol-

cher Gesellschaften beim Verband

wäre demnach folgerichtig. Ebenso

sollte es aus betriebswirtschaftlichen

Gründen zumindest in begrenztem

Maße möglich sein, das Leistungsan-

gebot auch auf Gesellschaften oder

Körperschaften ausdehnen zu können,

bei denen der Verband selbst Beteili-

gungen hält, die grundsätzlich ja nur

aus strategischen Gründen im Inter-

esse der gesamten Raiffeisenorganisa-

tion eingegangen werden.

Mit der Initiative, eine entspre-

chende Änderung des besagten R.G.

herbeizuführen, kam man im Be-

richtsjahr jedoch, wohl auch aus Grün-

den zeitweiliger Untätigkeit der Re-

gionalregierung, leider nicht voran.

Die Einzelmitglieder, welche den

320 Mitgliedsgenossenschaften an-

gehören, sind im Berichtsjahr um

4.594 Einheiten auf 103.464 ange-

wachsen, was einen relativen Zu-

wachs von 4,65% bedeutet. Diesem

Zuwachs steht allerdings auch eine um

3,2% größere Zahl an Mitgliedsge-

nossenschaften gegenüber. Obiger Zu-

wachs der Mitgliedskörperschaften

kann durchaus auch dahingehend in-

terpretiert werden, dass das Lei-

stungsangebot des Verbandes attrak-

tiv ist und den Anforderungen allge-

mein gerecht wird. Im Übrigen scheint

es nach wie vor keine Anzeichen dafür

zu geben, dass die Raiffeisen-Genos-

senschaften in Südtirol in ihrer Funk-

tionsweise und Aufgabenverrichtung

an Bedeutung und Spielraum verlieren

würden. Vielmehr scheint es, dass al-

te und auch neue Betätigungsfelder er-

höhtes Interesse erfahren, so in der En-

ergiewirtschaft, aus deren Sektor sieben

neue Genossenschaften dem Raiff-

eisenverband beigetreten sind.

Auf gesamtstaatlicher Ebene haben

entsprechende Gesetze und Gesetze-sinitiativen im Berichtsjahr für er-

hebliche Aufregung gesorgt. Die neue

Regierung hat sich zum Ziel gesetzt,

mit neuen Kriterien zwischen „echten“

und „unechten“ Genossenschaften zu

unterscheiden, wobei für erstere auch

der Begriff „verfassungsrechtlich an-

erkannte oder geschützte Genossen-

schaften“ geprägt wurde. Wesentliches

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23Allgemeines

Page 25: Jahresbericht 2001

Merkmal sollte für diese sein, dass sie

ihre Leistungen zumindest mehrheit-

lich auf die Mitglieder ausrichten,

und zwar in Form der Versorgung der-

selben mit Produkten oder Leistungen

oder aber, dass Produkte und Lei-

stungen, mit denen die Genossen-

schaften als Marktteilnehmer auftreten,

mehrheitlich von ihren Mitgliedern

stammen. Mit einem Ermächtigungs-

gesetz, das vom Senat am 28. Sep-

tember endgültig verabschiedet wurde,

und das eine Reform des Gesell-

schaftsrechts zum Gegenstand hat, ist

die Regierung laut Art. 5 ermächtigt

bzw. beauftragt worden, obige Sach-

verhalte des Genossenschaftsrechts

innerhalb eines Jahres zu regeln. Eine

Regelung im obigen Sinne wird zwei-

felsfrei folgenschwere Auswirkungen

auf den genossenschaftlichen Kon-

sumbereich sowie auf die Arbeits-

bzw. Produktivgenossenschaften ha-

ben.

Auf die Raiffeisen-Genossenschaf-

ten unseres Landes werden die Aus-

wirkungen hingegen begrenzt sein; der

Raiffeisenverband hat vielmehr von je-

der negativen Stellungnahme abgese-

hen, zumal die Zielrichtung der be-

sagten Gesetzesmaßnahmen die

Grundsätze der genossenschaftlichen

Gegenseitigkeit unterstreicht und

tatsächlich eine gewisse Ordnung in

der Vielgestaltigkeit genossenschaftli-

cher Unternehmen schaffen könnte,

bei der zuweilen Genossenschaften in

Erscheinung treten, die mit diesen

wirklich nichts gemeinsam haben.

Mit obigen Regelungen sollen auch die

Begünstigungen für Genossenschaften

stark verknüpft werden.

So gesehen scheint es aber auch son-

derbar, dass bereits vor den ord-

nungsrechtlichen Regelungen Kör-

perschaftssteuern für alle Genossen-

schaften vorgesehen worden sind,

wenngleich dies in reduziertem Aus-

maß angewendet werden und vorü-

bergehenden Charakter haben sol-

len.

Weitere Gesetzesmaßnahmen, die

Auswirkungen auf das Genossen-

schaftswesen haben können, betreffen

die sog. „devolution“, d. h. die Abga-

be von zentralen Befugnissen an die

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24 Allgemeines

1996 1997 1998 1999 2000 2001 ± % 1996-2001

Raiffeisenkassen 34.174 36.062 37.546 38.872 40.049 41.238 20,67%

Obst- u. Saatbaugenossenschaften 7.960 7.997 8.258 8.372 8.266 8.162 2,54%

Milchhöfe u. Sennereigenossenschaften 8.144 7.781 7.454 7.407 7.368 7.337 -9,91%

Kellereigenossenschaften 3.883 3.880 3.865 3.846 3.842 3.850 -0,85%

Konsum- u. Bezugsgenossenschaften 5.136 5.384 5.631 5.698 5.884 5.973 16,30%

Wassergenossenschaften 4.194 4.290 4.360 3.736 3.844 4.374 4,29%

Energiegenossenschaften 3.438 3.616 3.859 4.689 5.291 6.138 78,53%

Wohnbaugenossenschaften 205 208 218 248 353 398 94,15%

Kindergarten- u. Kulturheimgen. 1.607 1.604 1.452 1.450 1.411 1.416 -11,89%

Sonstige Genossenschaften 15.299 16.021 21.327 22.026 22.363 24.392 59,44%

Genossenschaftsverbände 188 186 189 193 199 186 -1,06%

Zusammen 84.228 87.029 94.159 96.537 98.870 103.464 22,84%

Mitgliederentwicklung in den diversen Genossenschaftssparten

Page 26: Jahresbericht 2001

Region im Sinne der Verwirklichung

des Föderalismus.

Allgemein wird davon ausgegangen,

dass dabei ein irreversibler Weg ein-

geschlagen worden ist, der den Re-

gionen viele Zuständigkeiten bescheren

wird, etwa nach dem Vorbild unserer

autonomen Provinz Südtirol. Diese

Zuständigkeiten sollen u. a. auch das

Genossenschaftswesen und die „Ban-

ken lokalen Charakters“ betreffen,

wobei die Definition des Begriffes

„lokaler Charakter“ erst noch vorzu-

nehmen ist. Jedenfalls wird damit die

Zuständigkeit der Region Trentino-

Südtirol in diesem Sachgebiet nicht

mehr isoliert dastehen, was bei der Ver-

teidigung solcher Kompetenzen der

Autonomie durchaus positiv sein kann.

Den institutionellen Mitgliedschaftendes Verbandes und dessen strate-gisch wirtschaftlichen Beteiligungengalt wiederum ein besonderes Inter-

esse. In allen Fällen sollten daraus den

Mitgliedsgenossenschaften oder der

Festigung und Entwicklung der Raif-

feisenorganisation unseres Landes Vor-

teile und Chancen erwachsen. Geht es

bei den institutionellen Mitglied-

schaften mehr um die Vertretung von

Interessen oder die Umsetzung insti-

tutioneller Aufgaben, stehen bei den

strategisch-wirtschaftlichen Beteili-

gungen wirtschaftlich-materielle In-

teressen oder Entwicklungspotenziale

im Vordergrund.

Wechselseitiger Krankenbeistands-verein der RGO (WKV)

Der Verein bezweckt, unter Aus-

nutzung steuerlicher und sozialrecht-

licher Begünstigungen, einen solidari-

schen Kostenersatz in Krankheitsfällen

innerhalb der Mitarbeiterschaft der

RGO und deren Familienmitglieder

sowie nunmehr auch für pensionierte

Mitarbeiter. Dem Verein gehörten

am Jahresende 2.064 Mitglieder an

und indirekt 1.954 zu Lasten lebende

Familienangehörige. Im Berichtsjahr

wurden in 5.409 Schadensfällen Rück-

vergütungen für einen Gesamtbetrag

von 882.400,00 € ausbezahlt.

Zenfor AG (Mutualitätsfonds)Diese Gesellschaft, bei der der Ver-

band 99,5% der Beteiligung hält,

wurde im Sinne des Gesetzes Nr.

59/1992 bzw. des R.G. Nr. 15/1993

errichtet. Im Berichtsjahr flossen in den

Fonds von Seiten der Mitgliedsge-

nossenschaften und im Sinne obiger

Gesetze insgesamt 1.036.546,00 €.

57,24% davon stammen von den

Raiffeisenkassen, 42,76% von anderen

Genossenschaften. Im Laufe des Jah-

res wurden, in Beachtung der ent-

sprechenden gesetzlichen und sta-

tutarischen Bestimmungen, 77 Ver-

lustbeiträge für insgesamt

2.888.892,00 € an Genossenschaften

oder für Aktivitäten zu deren Gunsten

gewährt und dafür 1.870.611,00 € aus-

bezahlt. Am Jahresende wies der

Fonds einen Stand von 4.496.015,00

€ auf; der aushaftende Betrag für ge-

währte Darlehen belief sich auf

1.327.100,00 €. Die Gesellschaft weist

ein Geschäftsergebnis nach Steuern

von 78.442,00 € auf.

Die Raiffeisen VersicherungsdienstGes.m.b.H. (RVD)

Direkt und indirekt handelt es sich

dabei um eine 100%ige Tochtergesell-

schaft des Raiffeisenverbandes, die

auch im abgelaufenen Jahr wiederum

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25Allgemeines

Page 27: Jahresbericht 2001

beachtenswerte Erfolge aufweisen konn-

te. Mit Ausnahme der Lebensversi-

cherung konnten in allen Sparten gute

Zuwächse verzeichnet werden. Infolge

des starken Einbruches bei den Renten

und Dividenden und insbesondere bei

den Börsen wie auch durch das Weg-

fallen steuerlicher Vorteile ist die Dy-

namik im Bereich Lebensversicherung

stark eingebremst worden. So sind die

Prämieneinnahmen von 37,32 Mill. €im Vorjahr um ganze 17,1% auf 30,97

Mill. € zurückgefallen. Die gesamten

Prämieneinnahmen sind somit von

55.078.579,00 € um 1.443.300,00 €auf 53.635.279,00 € gesunken. 37%

betrafen dabei die Sach- und 63% die

Lebensversicherungen. Entsprechend

zugenommen hat auch die Zahl der

Schadensregulierungen. So wurden im

Berichtsjahr 8.445 Schäden ausbe-

zahlt, wofür 9.655.111,00 € aufge-

wendet worden sind. 2.380.074,00 €entfallen davon auf Hagelschäden.

Die Gesellschaft hat an ihre Sub-

agenturen, nämlich an die Raiffeisen-

kassen, 2.667.421,00 € an Provisionen

ausbezahlt und damit 30,8% mehr als

im Vorjahr. Der nach Steuern ver-

bleibende Gewinn der Gesellschaft

beläuft sich auf 65.237,00 €.

Versicherungsholding FINASSIMOCO AG

Das Versicherungsgeschäft ist mit

dem der Genossenschaften artver-

wandt; es beruht auf den Grundsätzen

der Gegenseitigkeit und der Solidarität

aller Beteiligten. Aus diesem Grund

und auch wegen der nicht unbeacht-

lichen Finanzflüsse, die damit ver-

bunden sind und so die Raiffeisen-

kassen auch aus dieser Sicht interes-

sieren, ist der Raiffeisenverband seit

Jahren bemüht, in diesem Tätigkeits-

feld Maßstäbe zu setzen.

Die genossenschaftliche Mission

Raiffeisens ist schließlich auch auf die

Wohlfahrt und Sicherheit der Men-

schen ausgerichtet und damit haben

Versicherungen in den verschieden-

sten Sparten etwas zu tun.

Die Beteiligungen des Verbandes

bei der Versicherungsholding FIN-

ASSIMOCO ist vor diesem Hinter-

grund zu sehen und, obwohl die Pro-

bleme, auch organisationspolitischer

und bilanzieller Art, der von FIN-

ASSIMOCO direkt und indirekt kon-

trollierten Gesellschaften ASSIMOCO

AG und ASSIMOCO Vita AG, so

manche Sorge bereiteten, ist man im

Verband der Meinung, das Engage-

ment kapitalmäßiger und personen-

bezogener Art fortzusetzen bzw. zu in-

tensivieren.

So hat der Verband auch das volle

Optionsrecht anlässlich einer weiteren

Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr

bei FINASSIMOCO AG ausgeübt,

wodurch dessen Beteiligung um

617.504,00 € auf 7.569.751,62 € an-

gewachsen ist. Auch eine weitere Ka-

pitalerhöhung im Frühjahr d. J. hat der

Verband mitbestritten und dafür

1.203.591,00 € aufgewendet. Unser

Eigentümer und

Führungsspitzen

des Raiffeisen

Versicherungs-

dienstes.

26 Allgemeines

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Page 28: Jahresbericht 2001

Die Provisionen

aus dem

Versicherungs-

geschäft an die

Raiffeisenkassen

konnten deutlich

erhöht werden

Anteil am Kapital der FINASSIMOCO

wurde dadurch mit 16,25% beibehal-

ten. Projekte laufen darauf hinaus,

unsere Organisation noch in weitaus

größerem Ausmaß auch bei den ope-

rativen Versicherungsgesellschaften

ASSIMOCO AG und ASSIMOCO-

Vita AG zu beteiligen.

Raising Unified Network R.U.N. AGAuf der Suche nach Nutzung von

Synergien und Erzielung von Ko-

steneinsparungen in der Informatik ist

im Berichtsjahr ein historischer Schritt

getan worden, der ein Zusammengehen

mit der Südtiroler Sparkasse AG zum

Gegenstand hatte. Die Errichtung einer

gemeinsamen und zu gleichen Teilen

getragenen Aktiengesellschaft mit der

Bezeichnung R.U.N. AG (Raising Uni-

fied Network) am 22. Januar 2001 hat-

te die obige Zielsetzung konkretisiert.

Die Gesellschaft hat ihre Tätigkeit

Mitte des Jahres aufgenommen und be-

treibt nunmehr die Netzwerke der In-

formatik sowohl für die Raiffeisen-

organisation als auch für die Sparkasse

AG. Die Betätigungsfelder sollen noch

ausgeweitet werden; bevor steht eine

Serviceintegration im Bereich der Pho-

nie.

Die Gesellschaft konnte mit einem

Überschuss nach Steuern von

133.165,00 € bereits im ersten Jahr ak-

tiv bilanzieren.

Auf ähnlicher Grundlage und je-

denfalls vor dem Hintergrund der

immer noch steigenden Bedeutung der

Informatik und Telekommunikation ist

der Verband auch eine Beteiligung von

7,5% am Kapital der Brennercom AGim Frühjahr dieses Jahres eingegangen.

Bei einem 20%igen Aufpreis wurden

dafür 1.857.600,00 € veranlagt.

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27Allgemeines

Die Beziehungen nach außen wur-

den weiterhin gepflegt. Was diesbe-

züglich die nationalen Zentralstellen

angeht, scheinen diese, vor dem Hin-

tergrund sich verändernder Bezugs-

punkte, in einem vereinten Europa an

Bedeutung zu verlieren. Die Wirt-

schafts- und Lebensräume werden

sich mehr auf Gebiete konzentrieren,

in denen eine bestimmte Konvergenz

der Wirtschafts- und Lebensformen

sowie der Sprache und Kultur besteht.

Bei den nationalen Zentralstellen

galten unsere Kontakte insbesondere

dem genossenschaftlichen Dachver-

band „Confcooperative“ und dem

Fachverband der Raiffeisenkassen

„Federcasse“. Bei letzterem war un-

sere Präsenz hauptsächlich in den

technischen Kommissionen für

Rechts- und Steuerangelegenheiten so-

wie für arbeitsrechtliche Belange ge-

geben. In geschäftlich operativen Be-

reichen sind unsere Strategien ein-

deutig auf die Stärkung der eigenen

Einrichtungen, auch im erweiterten

Umfeld ausgelegt, so auf die RLB, auf

die Informatik, auf die RK Leasing

Ges.m.b.H., auf die Versicherungs-

agentur u.a.m.

Page 29: Jahresbericht 2001

Unsere Kontakte mit dem Auslandwaren wiederum auf verschiedenen

Ebenen und bei zahlreichen Anlässen

gegeben. So pflegen wir Kontakte mit

den genossenschaftlichen Spitzenver-

bänden in Österreich und in Deutsch-

land, mit denen wir in zunehmendem

Maße Tätigkeitsfelder wie auch Maß-

nahmen und Strategien abstimmen, die

für das Genossenschaftswesen Bedeu-

tung haben.

Im Sinne der Kooperationsverein-

barung vom 15. Juli 1993 zwischen den

Raiffeisen- bzw. Genossenschaftsver-

bänden Bayern, Nord- und Südtirol

wurde unter den hauptberuflichen Spit-

zenvertretern eine Tagung in Südtirol

organisiert, bei der intensiv über aktu-

elle Themen und Entwicklungen des

Genossenschaftswesens diskutiert und

beraten wurde.

Im Bereich der Schulung und Aus-

bildung wurde erstmals ein gemeinsa-

mer Ausbildungslehrgang für Füh-

rungskräfte der Raiffeisenkassen in

Nord- und Südtirol organisiert, und

nicht zuletzt gilt es auch die Ausbil-

dungsmöglichkeiten zu erwähnen, wel-

che uns die Raiffeisenverbände von

Nordtirol, Oberösterreich und Bayern

im Bereich der Bilanzabschlussprüfung

bei den Raiffeisenkassen geboten haben.

Das Internationale Institut für Ge-nossenschaftsforschung im Alpen-raum (IGA) mit Sitz in Innsbruck,

dessen Gründungsmitglied auch der

Raiffeisenverband ist, hat im Herbst v.

J. unter dem Vorsitz dieses Verbandes

im Raiffeisen-Pavillon eine weitere

Tagung abgehalten. Diese stand unter

dem Thema: „Rückzug der öffentli-

chen Hand – ein neuer Anstoß zur

Selbsthilfe“, und dazu haben renom-

mierte Fachleute aus dem In- und

Ausland referiert. Im Rahmen dieses

Institutes bestehen im Übrigen inter-

essante Verbindungen unter Fach-

leuten des Genossenschaftswesens im

gesamten Alpenraum.

Besondere Aufmerksamkeit erregte

nach wie vor die Strukturpolitik in-

nerhalb unserer Organisation. Zentrale

Themen sind dabei die Dimension ge-

nossenschaftlicher Unternehmen, ih-

re Versorgungs- oder Marktposition

und nicht zuletzt Formen der Koope-

ration untereinander oder die Ausla-

gerung von Tätigkeiten. Auf verschie-

denen Gebieten der Verwaltung und

der Koordination stellt der Raiff-

eisenverband dabei einen Kooperati-

onsfaktor von erheblicher Dimension

dar. Verschiedene Bereiche der ge-

nossenschaftlichen Verwaltung, der

Koordination und der Kontrolle wären

Themen und Ent-

wicklungen des

Genossenschafts-

wesens wurden

zwischen den

Genossenschafts-

verbänden

Bayerns, Nord-

und Südtirols in

Kaltern beraten.

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28 Allgemeines

Page 30: Jahresbericht 2001

sitive Bild der Raiffeisenorganisation

unseres Landes weiter zu festigen.

Das Medieninteresse an den Raif-

feisengenossenschaften ist unter-

schiedlich, im Großen und Ganzen je-

doch ausreichend. Ein wichtiges Kom-

munikationsmedium stellen die „Mit-

teilungen des Raiffeisenverbandes“

dar, die im „Südtiroler Landwirt“

veröffentlicht werden und als Son-

derdruck verschiedenen Organisatio-

nen und Stellen des In- und Auslan-

des zugesandt werden. Darin wird

maßgeblich über Ereignisse und Ent-

wicklungen in der genossenschaftlichen

Organisation unseres Landes berichtet

und auch fachliche Information gelie-

fert. Diese Mitteilungen erscheinen

vierzehntägig in einer Auflage von rund

18.000 Exemplaren.

Als Kundeninformationsorgan der

Raiffeisenkassen werden die „Raiff-

eisen-Notizen“ herausgegeben und

zwar in einer Auflage von knapp

40.000 Stück, zehn Mal im Jahr. Die

einschlägigen Themen zu Fragen des

Geldes, der Geldanlagen sowie recht-

liche und steuerrechtliche Informa-

tionen, die in den „Raiffeisen-Notizen“

abgehandelt werden, machen sie zu ei-

nem nützlichen Ratgeber für ein brei-

tes Publikum.

„Rückzug der

öffentlichen

Hand – ein

neuer Anstoß

zur Selbsthilfe“

war das Thema

der IGA-Tagung

in Bozen.

ohne die Zusammenarbeit im Verband

bzw. dessen Leistungsverrichtungen

für die Mitgliedsgenossenschaften

wohl kaum noch möglich. Anders

stellt sich der Sachverhalt jedoch in Be-

reichen der Geschäftsabwicklung und

des Marktauftrittes dar. Hier gilt es zu

unterscheiden, ob die Geschäfte auf

die Versorgung der Mitglieder ge-

richtet sind oder ob diese auf einen

Markt hinprojeziert sind, der auch eu-

ropaweite Dimensionen haben kann.

Die dimensionale Problematik ist vor

allen Dingen im letzteren Fall gegeben.

Zehn Genossenschaften des Obst-

und Weinsektors bzw. des Gemüsean-

baues haben im Berichtsjahr ihre Ver-

schmelzung beschlossen und daraus

gingen fünf Genossenschaften hervor.

Formen der Zusammenarbeit in

der Lagerung, Verarbeitung und Ver-

marktung landwirtschaftlicher Pro-

dukte haben sich eher als problema-

tisch herausgestellt. Eine korrekte Ko-

stenverteilung ist dabei schwierig und

aufwendig. Der Marktauftritt oder

Marken eines Kooperationspartners

können dabei Schaden nehmen und

organisatorische Sachverhalte sind

mitunter nur schwer zu bewältigen.

Die Presse- und Öffentlichkeits-arbeit wurde im Berichtsjahr in her-

kömmlicher Form und mit her-

kömmlichen Inhalten fortgesetzt. Die

Arbeit des Verbandes und seiner Mit-

gliedsgenossenschaften wurde damit

angemessen in die Öffentlichkeit

gerückt, soweit diese für die Öffent-

lichkeit von Interesse sein konnte

oder für das Image unserer Organisa-

tion Relevanz hatte. So war es uns ein

Anliegen, die geschäftlichen, sozialen

und kulturellen Aktivitäten unserer Or-

ganisation zu vermitteln und das po-

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29Allgemeines

Page 31: Jahresbericht 2001

30 Allgemeines

Die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit

im Verband betreut auch Genossen-

schaften bei verschiedenen Veranstal-

tungen; dabei wird u. a. Unterstützung

bei der Erstellung von Reden und Fest-

schriften sowie bei Herausgabe von

Broschüren geboten.

Auch bei der Auszeichnung von Per-

sönlichkeiten des Genossenschafts-

wesens mit der Ehrennadel des Ver-

bandes oder bei sonstigen Ehrungen

von Funktionären, Mitgliedern und

Mitarbeitern ist die Pressestelle des

Verbandes behilflich.

Einen wichtigen gesellschaftlichen

Höhepunkt stellte auch im vergange-

nen Jahr der vom Raiffeisenverband or-

ganisierte Wintersporttag dar, an dem

an die 700 Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter der Raiffeisen-Geldorgani-

sation teilgenommen haben und der in

Sexten, bei tatkräftiger Unterstützung

der Raiffeisenkasse Hochpustertal,

begangen werden konnte.

Die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter

Der Personalpolitik und der Perso-

nalentwicklung wird in der Unter-

nehmensführung des Verbandes große

Aufmerksamkeit gewidmet. Fachliche

Kompetenz, Verlässlichkeit in der Ar-

beitsverrichtung, Diskretion und emo-

tive Anbindung an das Unternehmen

und an die ganze Raiffeisenorganisation

sind neben der Arbeitsproduktivität

entscheidende Faktoren für den Erfolg

des Verbandes und der ganzen Raiffe-

isenorganisation unseres Landes. Da-

bei muss der Blick auch auf die Kosten

gerichtet sein, zumal die Personalko-

sten in einem Unternehmen dieser Art

einen erheblichen Teil der Kosten-

rechnung ausmachen.

Wert gelegt wird auf eine freundli-

che und gesunde Arbeitsumgebung ge-

nauso wie auf arbeitsplatzunterstüt-

zende Technologie und auf Rationa-

lisierung der Arbeitsabläufe.

Die kontinuierliche Aus- und Wei-

terbildung des Personals stellt, im

Lichte der Dynamik von normativen,

prozeduralen und technologischen

Veränderungen, eine besondere Not-

wendigkeit dar, auf die man bestrebt

ist angemessen zu reagieren.

Die Leistungsnachfrage ist dauerhaft

und spürbar im Steigen und dies

nicht nur in Bereichen der Beratung

und Betreuung, sondern auch als Fol-

ge zunehmender Bedürfnisse bei den

Mitgliedsgenossenschaften, Leistungen

auszulagern.

Vor diesem Hintergrund ist die

durchschnittliche Beschäftigtenzahl

im Verband von 208,8 auf 211,4 Ein-

heiten angestiegen, was einen Zu-

211 Mitarbeiter-

innen und Mit-

arbeiter des

Verbandes

arbeiteten 2001

für den Erfolg

der Raiffeisen-

organisation

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Tätigkeitsbereiche Ø Beschäftigte Ø Beschäftigte Differenz

(Kostenstelle) Anzahl 2000 Anzahl 2001

Direktion und Verwaltung 16,26 16,68 0,42 +2,58%

Hilfsdienste 11,43 11,55 0,12 +1,05%

Genossenschaftsüberwachung 23,89 24,75 0,86 +3,60%

Fachberatung 25,14 25,68 0,54 +2,15%

Schulung 3,00 3,00 0,00 0,00%

Hauptabteilung Raiffeisenkassen 21,26 20,85 -0,41 -1,93%

Raiffeisen-Informations-Systeme 107,76 108,88 1,12 +1,04%

Zusammen 208,74 211,39 2,65 +1,27%

Veränderungen des Personalstandes

Wechsel in den

Hauptabteilun-

gen Raiffeisen-

kassen

und Revision:

Auf Rag. Richard

Stampfer (l.)

folgte Dr. Paul

Gasser, auf

Dr. Willi Leitgeb

Dr. Robert

Nicolussi.

31Allgemeines

wachs von 1,27% ausmacht. Dabei ist

zu berücksichtigen, dass im Laufe

des Jahres vom R.I.S vier Personen in

die R.U.N. AG übergewechselt sind.

Die Fluktuation lag bei 5%, was als

ausgesprochen niedrig angesehen wer-

den kann. Berücksichtigt man, dass

von den insgesamt elf Abgängen fünf

aus Pensionsgründen erfolgt sind, so

liegt die Fluktuation unter 3%.

Durch zwei Abgänge aus Pensions-

gründen kam es zum Wechsel in zwei

maßgeblichen Führungspositionen,

nämlich in der „Hauptabteilung Ge-

nossenschaftsüberwachung“ und in

der „Hauptabteilung Raiffeisenkassen“.

Die Herren Dr. Willi Leitgeb (Revisi-

onsdienstleiter) und Rag. Richard

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Stampfer (Leiter der Hauptabteilung

Raiffeisenkassen) waren über drei Jahr-

zehnte in maßgeblichen Positionen

des Verbandes tätig; seit Ende der Sieb-

zigerjahre als verantwortliche Leiter

obiger Hauptabteilungen. Für ihren

Einsatz und ihre sach- und fachkundige

Arbeit sei ihnen an dieser Stelle Dank

und Anerkennung ausgedrückt.

Die verantwortliche Leitung der

Hauptabteilung Genossenschafts-

überwachung wurde ab 1. Dezember

2001 dem Vizedirektor Dr. Robert Ni-

colussi übertragen und mit der Leitung

der Hauptabteilung Raiffeisenkassen

wurde Dr. Paul Gasser betraut, der

gleichzeitig zum zweiten Vizedirektor

ernannt worden ist.

Page 33: Jahresbericht 2001

32

Innerhalb der Leistungen des Ver-

bandes fällt der Überwachung der an-

geschlossenen Genossenschaften (Re-

vision und Bilanzabschlussprüfung) ei-

ne ganz besondere Bedeutung zu. Es

handelt sich um jenen Teil der insti-

tutionellen Aufgaben des Verbandes,

der auf gesetzlicher Grundlage und

behördlichem Auftrag beruht, und

die Überwachungsleistungen müssen

die angeschlossenen Genossenschaften

in Anspruch nehmen, das heißt, dies

wird zur Pflicht für die Genossen-

schaft, welche die Mitgliedschaft beim

II Genossenschaftsüberwachung (Revision)

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33Genossenschaftsüberwachung

Raiffeisenverband erwirbt. Es gibt

hierzulande für die Genossenschaften

keinen Verbandszwang, wohl aber

den Zwang, sich der zweijährlichen Re-

vision und, unter bestimmten Vor-

aussetzungen, auch der Bilanz-

abschlussprüfung des Verbandes zu

unterwerfen, falls die Mitgliedschaft

beim selben eingegangen wird. Pro-

bleme, die sich aus dieser Freiwilligkeit

ergeben, sind selbst aus historischer

Sicht kaum bekannt. Vielmehr besteht

der Eindruck, dass die Prüfungen

von den Mitgliedsgenossenschaften

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34 Genossenschaftsüberwachung34

allgemein positiv aufgenommen wer-

den, und es wird zuweilen sogar um

Vorverlegung der zweijährlichen Re-

vision nachgesucht. Schon daraus ist

erkennbar, dass die Prüfungsarbeit des

Verbandes Sinn hat und Nutzen stif-

tet und den Mitgliedsgenossenschaften

Sicherheit bietet. So gesehen ist die ge-

nossenschaftliche Selbstkontrolle die-

ser Art auch vor dem Hintergrund

großer Veränderungen unserer Zeit,

nach wie vor gewünscht und zeit-

gemäß; es besteht kein Handlungsbe-

darf dies zu ändern.

Die Frage der Neutralität und Un-

abhängigkeit der Revision durch den

„eigenen Verband“ kann überzeu-

gend damit beantwortet werden, als

dieser allenfalls kein Geschäft zu

Grunde liegt, was bei externen Revi-

sionsgesellschaften sehr wohl der Fall

ist. Die Verbandsrevision wird überdies

angeordnet und so kann sich die zu

prüfende Genossenschaft die Prüfer

nicht selbst aussuchen, was den Grad

der Unabhängigkeit zusätzlich unter-

streicht.

Die Überwachung der Genossen-

schaften durch deren Verbände, wie

dies nicht nur hierzulande der Fall ist,

gründet schließlich auf ein moralisches

Prinzip, das in einer gesellschaftli-

chen Ordnung nicht hoch genug ein-

geschätzt werden kann. Es wird damit

in aller Form bekundet, die Verant-

wortung für Ordnungsmäßigkeit in

allen Belangen der Genossenschafts-

führung selbst übernehmen zu wollen.

Die Region Trentino-Südtirol, wel-

che in der Genossenschaftsüber-

wachung primäre Zuständigkeit in-

nehat, hat die Grundsätze der genos-

senschaftlichen Selbstkontrolle stets

und in kohärenter Form anerkannt

und zur Anwendung gebracht, wohl

nicht zuletzt auch in Anbetracht der

Stabilität und Leistungsfähigkeit des

Genossenschaftswesens in dieser Re-

gion, bei welcher das System der

Selbstkontrolle nicht übersehen wer-

den kann. Dies war wohl auch aus-

schlaggebend dafür, dass, im Zuge der

Umsetzung der EU-Richtlinien über

die Bilanzabschlussprüfungen bei den

Banken, die Region mit Gesetz Nr.

1/2000 wiederum den anerkannten

Genossenschaftsverbänden die Bi-

lanzabschlussprüfung bei den Raiff-

eisenkassen anvertraut hat. Ebenso war

dies bereits im Jahr 1993 mit R.G. Nr.

15 der Fall, als in Umsetzung des

Staatsgesetzes Nr. 59/1992 die Bi-

lanzabschlussprüfungen, denen an-

dere Genossenschaften unter be-

stimmten Voraussetzungen unterwor-

fen sind, ebenso den anerkannten

Verbänden anvertraut worden sind.

Die Überwachungsleistungen des

Verbandes gliedern sich daher in zwei

große Blöcke, und zwar:

a) in die Durchführung von ordentli-

chen und außerordentlichen Revi-

sionen laut R.G. Nr. 7/1954

b)in die Durchführung der Bilanzab-

schlussprüfungen laut den Regio-

nalgesetzen Nr. 15/1993 und Nr.

1/2000.

Darüber hinaus hat die Revisions-

abteilung bislang auch die Innenrevi-

sion bei Raiffeisenkassen im Sinne der

Überwachungsanweisung der Ban-

kenaufsichtsbehörde, sofern die Raiff-

eisenkassen den Verband damit betraut

hatten, durchgeführt. Diese Tätigkeit

wird demnächst allerdings von der

Hauptabteilung Raiffeisenkassen aus-

geübt werden, um so eine Trennung

aus der Sicht der Organisation und

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3535Genossenschaftsüberwachung

Verantwortung herbeizuführen, die

zwischen Pflichtprüfung und Innenre-

vision als zweckmäßig angesehen wird.

Die Revisionen

im Berichtsjahr

Laut Revisionsplan waren im Jahr

2001 170 Mitgliedsgenossenschaften

der ordentlichen Revision zu unter-

ziehen. Das vorgegebene Planziel, das

auf die 100%ige Erfüllung des Revisi-

onssolls ausgerichtet war, konnte nur

zu knapp 90% erreicht werden, das

heißt, dass die unerledigt gebliebenen

Revisionen um einige Wochen aufge-

schoben werden mussten.

So sind im Berichtsjahr 149 Revi-

sionen durchgeführt worden, wofür

insgesamt 1.617 Arbeitstage verrech-

net worden sind (siehe Aufstellung).

Die durchschnittliche Revisionsdauer

lag mit 10,86 Arbeitstagen um Einiges

unter jener des Vorjahres. Dies hängt

teilweise mit der Struktur und Größe

sowie mit dem Organisationsgrad der

Durchgeführte Revisionen im Jahr 2001

Anzahl der durch- verrechnete Ø Revisions- Ø Revisions-

Genossenschaftssparten geführten Revisions- dauer in Tagen dauer in

Revisionen tage 2001 Tagen 2000

Raiffeisenkassen 29 691,50 23,84 38,10

Obst- und Saatbaugenossenschaften 19 256,00 13,47 15,50

Kellereigenossenschaften 10 143,50 14,35 18,20

Milchhöfe/Sennereigenossenschaften 7 166,00 23,71 17,70

Sonstige Genossenschaften 77 296,50 3,85 5,30

Verbände und Konsortien 7 64,00 9,14 9,00

Zusammen 149 1617,50 10,86 14,80

geprüften Genossenschaften zusam-

men, ist im Übrigen aber auch darauf

zurückzuführen, als man bestrebt ist,

Ergebnisse aus der Bilanzabschluss-

prüfung, soweit möglich, auch in die

ordentliche Revision einfließen zu las-

sen. Man hat sich bereits eingehend

damit beschäftigt, Synergien aus den

beiden Prüfungsarten zu nutzen. Dop-

pelte Prüfungen und demzufolge dop-

pelte Kosten sollen nach Möglichkeit

vermieden werden.

Mit Genugtuung kann darauf ver-

wiesen werden, dass die Revisionser-

gebnisse der überprüften Genossen-

schaften weitestgehend positiv ausge-

fallen sind, was von einem hohen Grad

der Ordnungsmäßigkeit in der

Führung und Verwaltung der Genos-

senschaften zeugt. Aufgrund dieser

Tatsache musste die Landesgenos-

senschaftskommission in keinem Fall

angerufen werden, damit diese be-

sondere Maßnahmen ergreife. Nur in

einem Fall wurde eine außerordentli-

che Revision angeordnet und diese

wurde vom Aufsichtsrat der Genos-

senschaft selbst beantragt.

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3636 Genossenschaftsüberwachung

63 Genossenschaften (Raiffeisen-

kassen ausgenommen) haben jene Pa-

rameter des Eigenkapitals oder des

Umsatzes aufgewiesen, die sie laut

R.G. Nr. 15/1993 verpflichteten, ihre

Bilanz der Abschlussprüfung zu un-

terziehen. In allen Fällen war es mög-

lich, die entsprechenden Prüfungsbe-

richte vor dem Stattfinden der Voll-

versammlungen, bei denen die Bilan-

zen genehmigt wurden, zu erstellen,

und in allen Fällen wurde die Rich-

tigkeit der Bilanz ohne Einschrän-

kungen bestätigt.

Bei den Prüfungen hat man sich

streng an die von den Berufsorganisa-

tionen erlassenen Revisionsgrundsät-

ze wie auch an die „international ac-

counting standards“ (IAS) gehalten.

Für obige Prüfungen wurden rund

450 Arbeitstage aufgewendet und

durchschnittlich 4.800,00 Euro je Bi-

lanzprüfung in Rechnung gestellt. Die

Bilanzprüfung durch den Verband

kann sohin als sehr kostengünstig be-

zeichnet werden, wenn man diese

mit marktüblichen Tarifen vergleicht.

Wie dies aus nachstehender Über-

sicht hervorgeht, belief sich die ad-

dierte Bilanzsumme der 63 zertifizier-

ten Genossenschaften auf 976 Mill.

Euro; der Nettoumsatz betrug 986

Mill. Euro.

Im Berichtsjahr hat sich der Verband

auch intensiv auf die Prüfung der Bi-

lanzen der Raiffeisenkassen zum 31.

Dezember 2001 vorbereitet. Drei Mit-

arbeiter der Revisionsabteilung konn-

ten diesbezüglich bei den Schwester-

verbänden in Bayern, Oberösterreich

und Nordtirol wertvolle Erfahrungen

sammeln und bei einer Raiffeisenkas-

se wurde eine Abschlussprüfung si-

muliert und getestet, wofür auch die

notwendige EDV-Unterstützung in

die Wege geleitet worden ist. Bereits im

Herbst wurde mit den Vorprüfungen

im Kreditbereich begonnen und die

Hauptprüfungen konnten dann im

Frühjahr d. J. allesamt planmäßig

zum Abschluss gebracht werden. Für

den Raiffeisenverband war dies nicht

nur eine Herausforderung besonderer

Art, sondern auch eine neue Verant-

wortung von großer Tragweite. Dieser

Arbeit galt unser ganzer Einsatz, ins-

besondere auch geistiger und fachli-

cher Art.

Kennzahlen der 63 zertifizierten Genossenschaften (Raiffeisenkassen ausgenommen):

- addierte Bilanzsummen Euro 976.228.366,00- addierte bilanzierte Rücklagen Euro 340.889.739,00- addierter Nettoumsatz Euro 985.938.024,00- durchschnittliche Beschäftigtenzahl 50,6

Bilanzabschlussprüfungen

Page 38: Jahresbericht 2001

Genossenschaftsüberwachung 3737

In der Revisionsabteilung waren

im Berichtsjahr durchschnittlich 24,75

Personen beschäftigt, 19 davon nahe-

zu ausschließlich mit Prüfungsarbeiten.

Die Einschulung der Nachwuchs-

kräfte und das Schritthalten mit an-

gemessener Wissensvermittlung stellen

insbesondere in der Prüfungsarbeit ei-

ne ständige Herausforderung dar.

Man ist bestrebt, diesen Erfordernis-

sen gerecht zu werden und Vieles an

fachlichem Wissen wird auch ständig

durch unsere Fachabteilungen ver-

mittelt.

Die Planung der Hauptabteilung

Genossenschaftsüberwachung ist im

Jahr 2002 auf die huntertprozentige

Erfüllung des Prüfungssolls ausge-

richtet; auf jeden Fall werden alle Bi-

lanzabschlussprüfungen termingerecht

vorgenommen werden.

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Page 39: Jahresbericht 2001

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Aus dem gesetzlichen und statutari-

schen Auftrag der Interessensvertre-

tung, der Beratung und Betreuung sowie

der Hilfeleistung bzw. dem Beistand und

der Förderung der Mitgliedsgenossen-

schaften ergibt sich die umfangreiche Pa-

lette der Serviceleistungen des Verban-

des. So ist der Verband Anwalt, Berater,

Betreuer und auch konsortialer Dienst-

leister für die angeschlossenen Genos-

senschaften, welche aus Gründen der

Wirtschaftlichkeit und der Suche nach

fachlicher Kompetenz die Leistungen des

Verbandes in hohem Maße in Anspruch

III Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 40: Jahresbericht 2001

Die Serviceleistungen des Verbandes

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nehmen. Dabei gibt es allerdings keine

Abnahmeverpflichtungen für die ange-

botenen Leistungen von Seiten der Mit-

glieder. Dies und der auf die Mitglieder

begrenzte Markt stellen für das Unter-

nehmen Raiffeisenverband ein Risiko

dar, dem nur mit hoher Qualität der Lei-

stungen begegnet werden kann. In eini-

gen Leistungsfeldern hat man begonnen,

mittelfristige Vereinbarungen des Lei-

stungsbezuges zu treffen.

In der Folge nun einige wesentliche

Informationen zu den besagten Servi-

celeistungen.

Page 41: Jahresbericht 2001

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40 Die Serviceleistungen des Verbandes

Kunden sowohl räumlich als auch

emotional als entscheidender Erfolgs-

faktor gilt.

Die Existenz und die Eigenstän-

digkeit der Raiffeisenkassen zu wahren

und ihre Position im Wettbewerb zu

stärken, bilden somit einen zentralen

Schwerpunkt der Aktivitäten unseres

Verbandes. In diesem Verständnis

hat die Hauptabteilung Raiffeisen-

kassen in der banktechnischen Bera-

tung und Betreuung auch im abge-

laufenen Geschäftsjahr ein umfang-

reiches Leistungspensum erbracht.

Die vielfältigen bank- und auf-

sichtsrechtlichen Bestimmungen, die

oft Spielraum für Interpretationen of-

fen lassen, erforderten eine sorgfältige

Analyse und Bearbeitung. Besonderes

Augenmerk wurde im Berichtsjahr

auf das Meldewesen im Sinne der Ban-

kenaufsicht, die Transparenzbestim-

mungen, die Risikozentrale, das Wu-

chergesetz, die Vorschriften für die Bi-

lanzerstellung und Hinterlegung, die

Consob-Bestimmungen im Bereich

der Wertpapiergeschäfte sowie die

Neuerungen im Bereich der Steuer-

einhebung gelegt. Auch die zahlreichen

Vorarbeiten in den verschiedenen Ar-

beitsbereichen im Zusammenhang

mit der Umstellung auf den Euro zo-

gen sich wie ein roter Faden durch das

40

Banktechnische und bankwirtschaftliche Beratung

Vor dem Hintergrund struktureller

Veränderungen in der Bankenland-

schaft, die sich mit Schlagwörtern

wie Globalisierung, Konzentration

und Deregulierung, Einführung des

Euro sowie Beginn des Internet-Zeit-

alters beschreiben lassen, stellt die ei-

genständige Weiterentwicklung unse-

rer lokal verwurzelten Raiffeisenkassen

eine zentrale Herausforderung dar.

Größe allein ist dabei keine Er-

folgsgarantie. Diese Erkenntnis, auf die

seit jeher das Zusammenwirken im ge-

nossenschaftlichen Verbund aufbaut,

ist die Grundlage einer gezielten Stra-

tegie zur Bündelung der Kräfte. Mit

der Optimierung genossenschaftlicher

Verbundlösungen werden Kosten-

senkungspotentiale erschlossen und

mit dem Ausbau zentraler Beratungs-

leistungen den Anforderungen an

Spezialwissen entsprochen.

Auch sind wir überzeugt, dass die

Mehrheit der Südtiroler Bevölkerung

der weltweit sich breitmachenden

Entpersonifizierung des Bankgeschäf-

tes skeptisch gegenübersteht. Für un-

sere Raiffeisenkassen bleibt ein aus-

gewogenes Nebeneinander von Tech-

nik und Mensch erstrebenswert, wo-

bei die Nähe zu Mitgliedern und

1. Leistungspaket für die Raiffeisen-Geldorgani-sation der Hauptabteilung Raiffeisenkassen

Die Hauptabteilung Raiffeisenkassen stellt innerhalb des Raiffeisenverbandes

gewissermaßen den Fachverband für die Raiffeisen-Geldorganisation dar. Die Lei-

stungen dieser Abteilung sind sohin auf die Raiffeisen-Geldorganisation ausge-

richtet und waren im Berichtsjahr auf Folgendes konzentriert.

Page 42: Jahresbericht 2001

Das neue

Finanzportal der

Raiffeisenkassen

im Internet

41Die Serviceleistungen des Verbandes

ganze Jahr hindurch. Hilfestellung

wurde den Raiffeisenkassen auch in

der Zusammenarbeit mit öffentlichen

Ämtern, in der Abwicklung von Sam-

melbestellungen, in der Verwaltung

des Raiffeisen-Hilfsfonds und des

Werbefonds, in der Abrechnung der

gestempelten Drucksorten und der

Verwaltung der Gruppen-Versiche-

rungspolizzen geleistet.

Verbandsintern hat sich die Haupt-

abteilung Raiffeisenkassen gerade im

normativen und aufsichtsrechtlichen

Bereich als ein ständiger Berater und

Begleiter der anderen Fachabteilungen

hervorgetan.

Unternehmensberatung für dieRaiffeisenkassen

Das Leistungsangebot in der Un-

ternehmensberatung, das auf eine

ganzheitliche Entwicklung und Steue-

rung der Bank ausgerichtet ist, wurde

auch im Berichtsjahr von den Raiff-

eisenkassen stark in Anspruch ge-

nommen. So wurde in den Bereichen

Strategieentwicklung, Organisation,

Vertrieb und Risikomanagement auf

die begleitende Betreuung in den

Entscheidungsprozessen und die fach-

liche und moderative Hilfestellung der

Abteilung Unternehmensberatung

zurückgegriffen.

Neu in Angriff genommen wurde

im Berichtsjahr ein Pilotprojekt im

Personalmanagement, das auf die

Schaffung einer leistungsorientierten

Kultur ausgerichtet ist.

Nicht zuletzt sollen dadurch die

Möglichkeiten eines erfolgsabhängigen

Vergütungssystems auf Grundlage

des neuen gesamtstaatlichen Kollektiv-

vertrages für die Angestellten der

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Raiffeisen-Geldorganisation ausge-

schöpft werden.

Im Controlling wurde wiederum

die Zielsetzung verfolgt, die Kosten-,

Ertrags- und Risikoentwicklung der

Raiffeisenkassen unter Kontrolle zu

halten und ein ausgewogenes Gleich-

gewicht zu wahren. Hierzu haben

sich die betriebswirtschaftlichen Jah-

resplanungen, die Budgetbetreuung,

die regelmäßigen SOLL/IST-Verglei-

che sowie ROI-Analysen als bewähr-

te Maßnahmen der Steuerung be-

stätigt. Immer größere Bedeutung in

der Gesamtbanksteuerung erlangen

die Identifizierung, Bewertung und

Überwachung der verschiedenartigen

Risiken. Hier setzte man die Schwer-

punkte im Bereich des Kredit- sowie

des Zinsänderungs- und Kurswertri-

sikos und bediente sich für die Risi-

kotragfähigkeitsberechnungen EDV-

gestützter Systeme.

Marketing für RaiffeisenkassenWie in den vergangenen Jahren

war man auch im Jahr 2001 bemüht,

gezielte Akzente im Kinder- und Ju-

gendmarkt zu setzen. Mit drei Schwer-

punktthemen im Rahmen von Bankthe future wurde ein attraktives In-

Page 43: Jahresbericht 2001

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Die Serviceleistungen des Verbandes

formationspaket geschnürt mit dem

Ziel, die Plattform für den regel-

mäßigen Kontakt und Dialog mit

den Jugendlichen zu nutzen. Einen der

erfolgreichsten Bausteine im Kinder-

und Jugendmarketing bildet seit vielen

Jahren der Internationale Raiffeisen-Ju-gendwettbewerb. Allein in Südtirol be-

teiligten sich im letzten Jahr wiederum

mehr als 10.000 Kinder und Jugend-

liche.

Der Raiffeisen-Investmentclub kann

sich mit seiner inzwischen auf 3.500

Personen angewachsenen Mitglieder-

zahl eines beachtlichen Zuspruchs

erfreuen. Eindeutige Schwerpunkte

wurden im Event-Marketing gesetzt,

wo Raiffeisen seine Anlagekompe-

tenz öffentlich unter Beweis stellen

und interessierte Anleger aktiv in das

Gemeinschaftserlebnis Club einbinden

konnte.

Das Marketingjahr 2001 stand wei-

ters im Zeichen einer regen Informa-

tionstätigkeit und gezielter Marktre-

cherchen. Unter dem Namen Infoplus

wurden den Kunden praxisnahe In-

formationen zu den Themen Euro, Er-

ben und Reisen zur Verfügung gestellt.

Der Bedeutung von regelmäßigen

Marktuntersuchungen wurde mit einer

Studie Rechnung getragen, die die

Zielgruppe Firmenkunden zum Ge-

genstand hatte.

Im Rahmen des Multi-Channel-

Angebotes, das sich durch den Einsatz

der modernen Informationstechnolo-

gien eröffnet, bieten sich für die Raiff-

eisenkassen zusätzliche Chancen im

Wettbewerb. Dementsprechend kon-

zentrierten sich die Bemühungen dar-

auf, das Internetangebot als business-

orientierte Plattform mit Mehrwert zu

positionieren und das Finanzportal

als zukunftsträchtigen Vertriebskanal

weiter zu entwickeln. Hinsichtlich der

inhaltlichen Ausrichtung war man be-

strebt, diese noch stärker auf die Be-

dürfnisse der Nutzer abzustimmen.

Werbetätigkeit für die Raiffeisenkassen

Die Strategie der Bündelung der

Kräfte wird in der Kommunikation

nach außen durch eine einheitliche

Werbung vermittelt. Die Pflege eines

einheitlichen Erscheinungsbildes der

Raiffeisen-Geldorganisation ist des-

halb ein besonderes Anliegen des Ver-

bandes.

In diesem Verständnis wurde im Be-

richtsjahr das bestehende Erschei-

nungsbild überarbeitet und fortent-

wickelt. Die neue Gestaltung bringt

4242

Das Erschei-

nungsbild der

Raiffeisenkassen

wurde weiter-

entwickelt

Page 44: Jahresbericht 2001

Jugend und

Sport standen

wieder im

Mittelpunkt der

Sponsortätigkeit

neben der Verbundenheit mit tradi-

tionellen Werten auch eine zeitgemäße

Aufgeschlossenheit für Neues und

Modernes zum Ausdruck. Das Gie-

belzeichen und der Schriftzug „Raiff-

eisen“ in Raiffeisengrün verkörpern die

traditionelle und verwurzelte Kern-

marke, während mit der Beifügung

„Meine Bank“, die in elegantem

Schwarz und modernem Schriftzug

gehalten ist, die emotionale Stim-

mung und zeitnahe Orientierung ver-

bildlicht werden.

Das neue Logo „Raiffeisen Meine

Bank“ spricht demgemäß die menschli-

che Nähe zwischen Kunde und Bank an.

Für das laufende Jahr ist für die

RGO wiederum eine umfangreiche

Projektplanung im I&DV-Bereich er-

folgt und den führenden Mitarbeitern

der Kassen vorgestellt worden. Ge-

achtet wurde dabei auf Kosten, die

durch unnötige Vielfalt entstehen

könnten, auf Nutzenstiftung und natür-

lich auf Prioritäten im Wettbewerb und

in der strategischen Ausrichtung. Eine

besondere Herausforderung wird dabei

noch einmal die praktische Einführung

des EURO darstellen.

Die Gemeinschaftswerbung findet in

einem alljährlichem Marketing- und

Werbeplan ihren Niederschlag, der im

Rahmen des Zentralen Werbefonds

verwaltet wird. Die im Vorjahr be-

schlossene Neuausrichtung der Ver-

waltung des Zentralen Werbefondshat sich im Berichtsjahr verbundsintern

positiv ausgewirkt. Die Inhalte der

Werbeaktionen wurden mit noch

größerer Einbindung der Raiffeisen-

kassen definiert, und die Themenbe-

reiche der Marketingaktionen in Ar-

beitsgruppen abgestimmt.

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Durch Sponserverträge unterstützt

wurden wiederum vornehmlich Sport-

organisationen, Sport- und Kultur-

veranstaltungen sowie andere Ereig-

nisse von landesweitem Interesse.

Raiffeisen-HilfsfondsAuch im Berichtsjahr kam das ge-

sellschaftliche Engagement durch viel-

fältige Unterstützungsmaßnahmen aus

dem Raiffeisen-Hilfsfonds zum Aus-

druck. Auf unbürokratische Weise

konnte mehreren Menschen, Famili-

en und wohltätigen Einrichtungen

Page 45: Jahresbericht 2001

Die Serviceleistungen des Verbandes

geholfen und damit Härtefälle gelin-

dert werden. Ebenso wurden aus den

Mitteln des Hilfsfonds die Bergbau-ernpreise und die Jungbergbauern-preise gestiftet, die alljährlich bei der

Vollversammlung des Südtiroler Bau-

ernbundes und der Vollversammlung

der Bauernjugend überreicht werden.

Beirat für die RGODieses für die Belange der Raiff-

eisen-Geldorganisation eingerichtete

Gremium traf sich im abgelaufenen

Geschäftsjahr zu insgesamt sechs Sit-

zungen, bei denen verschiedene bank-

und verbundsrelevante Themen zur

Behandlung gelangten. Von besonde-

rer Bedeutung war die Erarbeitung

und Genehmigung eines neuen Re-

glements, mit welchem die Zustän-

digkeiten und die Weichenstellung

für die künftige Arbeitsweise neu de-

finiert wurden.

Verwaltung des Fonds für den ge-förderten Wohnbau

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr

konnte die Verwaltung der Wohn-

baudarlehen zur vollen Zufriedenheit

der Darlehensnehmer und der zu-

ständigen Landesämter abgewickelt

werden.

Die neu ausgereichten Darlehen

haben gegenüber dem Vorjahr erneut

zugenommen, und so wurden im Be-

richtsjahr der Raiffeisen-Geldorgani-

sation vom Land 290 Darlehen neu

zugewiesen, wobei 20,1 Mill. Euro (39

Mrd. Lire) an Darlehensnehmer zur

Auszahlung kamen. Zu Ende des Be-

richtsjahres belief sich das aushaften-

de Kapital der vom Verband verwal-

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teten Wohnbaudarlehen auf rund 378

Mill. Euro (731 Mrd. Lire).

Die Rückzahlungen erfolgten, ab-

gesehen von wenigen Ausnahmen,

pünktlich. Trotz einer leichten Stei-

gerung im vergangenen Jahr, wurde

der Fonds für soziale Härtefälle immer

noch relativ wenig beansprucht.

Mit dem im August erlassenen

Wohnbauförderungsgesetz Nr. 8 wur-

de das Wohnbau-Landesgesetz Nr.

13 vom 17.12.1998 in einigen we-

sentlichen Punkten abgeändert. Dabei

wurden nicht nur neue Richtlinien für

die Empfänger der Wohnbauförde-

rungen eingeführt, sondern auch neue

Bestimmungen erlassen, die sich auf die

Verwaltung der Wohnbaudarlehen aus

dem Landesrotationsfonds auswirken

und mittelfristig zu einer Vereinfachung

der Förderung selbst sowie der Ver-

waltungsarbeiten führen werden.

Hilfestellung bei Spezialkreditenund bei der Verwaltung der Rotationsfonds zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft und der Landwirtschaft

Für diese speziellen Kreditarten

hat der Raiffeisenverband den Raiff-

eisenkassen ebenfalls umfangreiche

Beratungen und Abwicklungshilfen

zur Verfügung gestellt.

Im Berichtsjahr wurden dabei von

der Raiffeisen-Geldorganisation 270

Darlehensverträge im Sinne des Lan-

desgesetzes Nr. 9/91 für einen Ge-

samtwert von 51,7 Mill. Euro abge-

schlossen, wobei das aushaftende Ka-

pital des Landesrotationsfonds zum

31.12.2001 rund 265 Mill. Euro be-

trug. Weiters wurden insgesamt 2.061

Landwirtschafts- und Handwerkskre-

44

Page 46: Jahresbericht 2001

dite durch die Raiffeisenkassen an uns

weitergeleitet und bearbeitet, wobei

mehr als 17 Mill. Euro zur Auszahlung

gelangten.

Verwaltung der verschiedenenGruppen-Versicherungspolizzen

In Zusammenarbeit mit dem Raiff-

eisen Versicherungsdienst hat der

Raiffeisenverband die bestehenden

Gruppen-Polizzen den neuen Markt-

und Sicherheitserfordernissen, auch

im Zusammenhang mit der Ein-

führung des Euro angepasst, die Ver-

rechnung der Prämien anteilsmäßig

vorgenommen sowie von einzelnen

Raiffeisenkassen gewünschte Sonder-

konditionen berücksichtigt.

Diese Koordination und Verwaltung

der Sammelpolizzen nimmt den Raif-

feisenkassen nicht nur viel Verwal-

tungsarbeit ab, sondern ermöglicht vor

allem eine günstige Prämiengestal-

tung, die mit Einzelverträgen nicht zu

erreichen wäre.

Die wichtigsten Gruppenpolizzen,

die derzeit vom Raiffeisenverband

verwaltet werden und den Raiffeisen-

kassen und deren Kunden einen viel-

fältigen „Rundum“-Versicherungs-

schutz garantieren, sind folgende:

• Die Unfallversicherung

für Raiffeisen-Kontoinhaber

• Die Gruppen-Ablebensversiche-

rung für Raiffeisen-Kunden

• Die Einbruch-, Diebstahl-,

Raub- und Wertträgerversiche-

rung zum Schutz der von den

Raiffeisenkassen verwalteten

Wertbestände

• Die Krankenversicherung für

Mitarbeiter der RGO

• Die allgemeine- und die

Vermögensschaden-Haftpflicht-

versicherung

• Die allgemeine Haftpflichtversi-

cherung der „Studentenservice“-

Konten

• Die Bancomat- und

Kreditkartenversicherung

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45Die Serviceleistungen des Verbandes 45

Page 47: Jahresbericht 2001

Allgemeine RechtsberatungDie allgemeine Rechtsberatung des

Verbandes wird in unzähligen Fällen

von den Mitgliedsgenossenschaften

wie auch von den Fachabteilungen des

Verbandes und von der Verbandslei-

tung in Anspruch genommen. Das

Betätigungsfeld der Rechtsabteilung ist

ausgesprochen weitläufig; die Raiff-

eisenkassen nehmen die Leistungen

besonders stark in Anspruch.

Die rechtliche Beratung ist sowohl

in den großen Bereichen des allge-

meinen Rechts als auch in Spezialbe-

reichen von zunehmender Rechtsun-

sicherheit gekennzeichnet, was die

Beratungsarbeit zuweilen schwer be-

lastet.

In der Anzahl der Gesetze und

Normen steht Italien EU-weit an der

Spitze, und der Gesetzgeber bedient

sich im Übermaß der Verordnungen,

die kurzfristig in Kraft treten und so die

rechtzeitige Anwendung zuweilen

äußerst erschweren. Sachverhalte, die

die Rechtsabteilung besonders bean-

sprucht hatten, waren die Bestim-

mungen des sog. Wuchergesetzes (Nr.

24/2001), die Bestimmungen zur Ab-

wehr der Geldwäsche sowie die Be-

stimmungen über die Schenkungen

und Hinterlassenschaften, deren steu-

erliche Normen im Oktober mit Gesetz

Nr. 383 gänzlich abgeschafft worden

sind.

Die Raiffeisenkassen werden von der

Rechtsabteilung kontinuierlich über

Konkurse oder Zwangsvollstreck-ungsverfahren informiert, so dass die-

se gegebenenfalls rechtzeitig Maß-

nahmen zur Besicherung von Gutha-

ben treffen können. Auch dabei leistet

der Verband häufig Rechtsbeistand

und Hilfe bei der Abwicklung der Ein-

treibungsprozeduren.

Eine besondere Betreuung wird im

Bereich des Vertragswesens gewähr-

leistet. Den Genossenschaften werden

Entwürfe für abzuschließende Verträ-

ge erstellt sowie Interpretationen und

Übersetzungen zu bestehenden Ver-

trägen geliefert.

Die Raiffeisenkassen verwenden

fast ausschließlich Vertragsvorlagen,

die der Raiffeisenverband ausgear-

beitet hat und die er ständig auf dem

laufenden hält.

Im Zusammenhang mit der Ab-

wicklung der Konsortialkredite wurden

zunehmend praxisnahe Hilfen aus

rechtlicher Sicht angeboten und Vor-

lagen für die Durchführung dieser Kre-

dite erstellt, die immer mehr an Be-

deutung gewinnen.

Den Verlustträgern von Inhaber-

sparbüchern und –sparbriefen wird bei

der Abwicklung der aufwendigen und

langwierigen Gerichtsverfahren Hilfe-

stellung geleistet, so dass eine schnel-

lere gerichtliche Kraftloserklärung der

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46 Die Serviceleistungen des Verbandes

2. Leistungen, die auf alle Mitgliedsgenossenschaften ausgerichtet sind

Darunter fallen im besonderen jene in den Bereichen des allgemeinen Rechts,

des Steuerrechts und des Arbeits- und Sozialrechts.

Page 48: Jahresbericht 2001

verlorenen oder gestohlenen Spar-

bücher, und in seltenen Fällen der ver-

lorenen Schecks, herbeigeführt wird.

Dadurch können die Kunden der

Raiffeisenkassen auf die Ausstellung

der Duplikate in relativ kurzer Zeit hof-

fen, Unannehmlichkeiten vermeiden

und Kosten sparen.

Der Raiffeisenverband hält für die

diversen Genossenschaftssparten Mu-sterstatuten bereit, die dann den

konkreten Bedürfnissen der Genos-

senschaften angepasst werden können.

Dadurch sind gesetzeskonforme Sat-

zungen garantiert. Werden Statu-

tenänderungen geplant, so steht der

Raiffeisenverband beratend zur Seite,

um sicherzustellen, dass die von der

Vollversammlung zu genehmigenden

Änderungen mit dem Gesetz übe-

reinstimmen.

Auch die Interpretation von Statu-

ten ist oftmals Gegenstand von An-

fragen. In diesem Zusammenhang

scheinen Schiedsgerichtsklauseln zu-

nehmend problematischer zu wer-

den, weil die entsprechenden Verfah-

renskosten im Verhältnis zum Streit-

wert in eine mitunter absolute Un-

verhältnismäßigkeit ausufern. Dies

wird uns zur Empfehlung veranlassen,

derartige Klauseln aus den Satzungen

zu streichen.

SteuerberatungDie Obliegenheiten gegenüber dem

Fiskus erfordern in der Führung und

Verwaltung eines Unternehmens, und

so auch der Genossenschaften, er-

hebliche Aufmerksamkeit und stellen,

vor dem Hintergrund der Sicherheit,

selbst einen zentralen Punkt der Ver-

waltung dar. Dabei ist das Interesse der

Mitgliedsgenossenschaften groß, auf

die Fachkompetenz des Verbandes

zurückzugreifen.

Im Berichtsjahr haben die steuerli-

chen Sachverhalte selbst auf dem po-

litischen Parkett Italiens große Auf-

merksamkeit erfahren, nachdem die

neue Regierung eine generelle Reform

der öffentlichen Finanzen und Fi-

nanzverwaltung zum Programm erklärt

hatte. Formelle Verpflichtungen soll-

ten, soweit als möglich, abgebaut,

der Steuerdruck zurückgefahren und

die Struktur des gesamten Steuersy-

stems stark verändert werden. Einiges

davon wurde bereits umgesetzt, wie et-

wa die Abschaffung der Vidimation

von Pflichtbüchern, und Steuern wur-

den abgeschafft oder reduziert (Erb-

schaftssteuer bzw. Werbesteuer). Da-

zu kam allerdings eine Besteuerung der

Genossenschaften, wie sie im Frühjahr

2002 eingeführt worden ist.

Die begünstigte Rückführung von

Vermögen im Ausland mit einer Be-

steuerung von nur 2,5% war des Wei-

teren eine Maßnahme, mit der sich

insbesondere die Raiffeisenkassen kon-

frontiert sahen.

So hatte die Steuerabteilung des

Raiffeisenverbandes wiederum alle

Hände voll zu tun, damit alte und neue

Bestimmungen bei den Genossen-

schaften ihre korrekte und rechtzeiti-

ge Anwendung erfahren konnten. Da-

zu bedurfte es eines ständigen sorg-

fältigen Studiums von Gesetzen und

Verordnungen, die es galt zu überset-

zen sowie gebrauchsgerecht und pra-

xisnah den Genossenschaften zu kom-

munizieren. Dies geschah in fünf Ta-

gungen und durch mehr als 100

Rundschreiben oder Rundbriefe. Man

bemühte sich dabei, die jeweils not-

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47Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 49: Jahresbericht 2001

wendigen und zutreffenden Informa-

tionen, auch nur Gruppen von Ge-

nossenschaften zu liefern, um jede In-

formationsflut zu vermeiden.

In der Steuerberatung haben An-

fragen über Lotus Notes und via In-

ternet stark zugenommen. Diese Me-

dien sind für die Fragesteller äußerst

bequem, für den Berater stellen sie je-

doch eine besondere Herausforde-

rung dar, wenn es darum geht, schnell

und erschöpfend die Fragen eben

über diese Medien zu beantworten.

Was die oben erwähnte Einführung

der Besteuerung von Genossenschaf-

ten angeht, ist dieselbe vorerst auf zwei

Jahre begrenzt, mit Ausnahme der

Raiffeisenkassen, welche in den näch-

sten fünf Jahren mit der neuen Ge-

winnbesteuerung zu rechnen haben.

Die verschiedenen Freibeträge der

Bilanzgewinne reduzieren die allge-

meine Gewinnbesteuerung von 36%

auf rund 6,4% bei den Raiffeisen-

kassen, bei den landwirtschaftlichen

Genossenschaften auf rund 11% und

bei allen anderen Genossenschaften

auf ca. 17%. Diese Besteuerung kann

als erträglich angesehen werden, sie

bricht jedoch endgültig mit einem hi-

storischen Grundsatz, wonach bisher

bei den Genossenschaften die auf die

unaufteilbaren Reserven gebuchten

Rechnungsüberschüsse steuerfrei wa-

ren.

Neben den Beratungsleistungen

wurden auch ausführende Dienste

der Steuerabteilung wiederum stark in

Anspruch genommen und dies vor al-

lem bei den Steuererklärungen, so was

die MwSt., die Einkommensteuer,

die regionale Wertschöpfungssteuer,

die Erklärungen der Steuersubstitute

und die Gemeindesteuern auf Immo-

bilien angeht. Die Einkommensteuern

wurden dabei im Zuge der Bilanzer-

stellungen errechnet, eine Prozedur die

sich mittlerweile, unter Berücksichti-

gung verschiedener Begünstigungen

(VISCO, DIT), der Branchenkenn-

zahlen u. a., als recht kompliziert ge-

staltet. Für mehr als 300 Genossen-

schaften wurden diese Leistungen

verrichtet.

Bezüglich der regionalen Wert-

schöpfungssteuer (IRAP) gibt es für

Genossenschaften keine Begünsti-

gungen, und so wurden als Steuern an

die 12 Mill. Euro errechnet und ein-

gezahlt.

An die 270 Erklärungen betrafen die

Steuersubstitute (Mod. 770) und da-

bei war die viel zu späte Festlegung der

Inhalte der entsprechenden Daten-

träger von Seiten des Finanzministe-

riums Grund für aufwendige händische

Eingaben.

Die Gemeindesteuer auf Immobili-

en (I.C.I.) gestaltet sich in ihrer Be-

rechnung als immer schwieriger, nach-

dem es die Gemeindeautonomien zu-

lassen, unterschiedliche Steuersätze,

Steuerfreibeträge und Termine fest-

zulegen.

Für die Mehrwertsteuern fielen mo-

natliche, trimestrale und jährliche Er-

klärungen an. Hier hat sich die tele-

matische Weiterleitung als äußerst

rationalisierend erwiesen, und der

Verband hat diesbezüglich als Inter-

mediär an die 2000 Erklärungen im

Berichtsjahr weitergeleitet.

Häufig kommen immer noch Ver-

waltungsbescheide über Steuernach-

zahlungen oder Steuerzahlkartellen

vor, bei denen es sich, wie auch im Be-

richtsjahr, in den meisten Fällen um

Fehler der Finanzverwaltung handelt.

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48 Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 50: Jahresbericht 2001

Mehr als 130 dieser Art hatte die

Steuerabteilung im Berichtsjahr zu be-

arbeiten; die meisten davon konnten

im Verwaltungswege bereinigt werden,

in drei Fällen wurden Rekurse an die

Steuerkommissionen eingebracht.

Die Steuerkontrollen sind eher we-

niger geworden; nur zehn Teilkon-

trollen waren im Berichtsjahr zu ver-

zeichnen; eine globale Kontrolle gab es

bei keiner Genossenschaft. Die Steuer-

abteilung leistet auch in solchen Fäl-

len die notwendige fachliche Unter-

stützung.

Der Steuerbeistandsdienst (Mod.

730) wurde von 108 Genossenschaf-

ten in Anspruch genommen. An die

1.700 Mitarbeiter konnten dadurch

Steuerguthaben von rund 900.000 €bereits im Juli 2001 kassieren oder die

geschuldete Steuer über ihren Ar-

beitgeber verrechnen.

Der Buchhaltungsdienst wird zu-

nehmend nachgefragt. Für 90 Mit-

gliedsgenossenschaften wurde im Ver-

band die Finanz- und Mehrwertsteu-

erbuchhaltung erledigt.

Die Steuerabteilung besorgt schließ-

lich auch die Hinterlegungen der Bi-

lanzen beim Handelsregister und die

Anmeldungen von Neuwahlen bei

demselben. Die entsprechenden Daten

werden auf Datenträgern erfasst und

auf elektronischem Wege weitergelei-

tet. Der Verband ist ebenso bereits vor-

bereitet, die Akten mit elektronischer

Unterschrift telematisch zu hinterle-

gen, doch wurde diesbezüglich, wie be-

kannt, ein Aufschub von einem Jahr

verfügt.

Ein weiterer Dienst besteht in der

Anforderung von Bestätigungen und

Auszügen, wie etwa aus dem Han-

delsregister, vom Genossenschaftsre-

gister u.a.m.

Die angekündigten Reformen der öf-

fentlichen Finanzen werden die Steuer-

abteilung des Verbandes auch in die-

sem Jahr stark in Anspruch nehmen.

Darüber hinaus scheint der Bedarf der

steuerrechtlichen Unterstützung in

der Kundenberatung der Raiffeisen-

kassen zuzunehmen.

Bei den von Genossenschaften kon-

trollierten oder beteiligten Gesell-

schaften besteht ebenso zunehmender

Beratungsbedarf und die steuerliche

Betreuung der Mitgliedsgenossen-

schaften via Internet nimmt ständig zu.

Diesen Herausforderungen wird sich

die Steuerabteilung im Verband zu-

sätzlich zu stellen haben.

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49Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 51: Jahresbericht 2001

Arbeitsrechtliche Beratung undBetreuung

Die Genossenschaften messen in ih-

rer Arbeit den Menschen eine ganz be-

sondere Rolle bei. Dies gilt nicht nur

für die Mitglieder, sondern soll auch

für die Mitarbeiter, die ihre Existenz-

grundlage in den genossenschaftli-

chen Unternehmen suchen oder sich

diesen dafür anvertrauen, ihre Be-

deutung haben.

In diesem Bewusstsein ist der Raiff-

eisenverband um ausgewogene Ver-

hältnisse zwischen den Anforderungen

der genossenschaftlichen Unterneh-

men und den Anliegen der Mitarbei-

terschaft bei seinen arbeitsrechtlichen

Beratungen und Betreuungen bemüht.

Die Raiffeisenorganisation unseres

Landes beschäftigt durchschnittlich

an die 6.500 Lohnabhängige, und in

der komplexen Materie, die sich mit

den Arbeitsverhältnissen verbindet,

finden die Genossenschaften im Raif-

feisenverband einen zuverlässigen und

kompetenten Berater. Die arbeits-

rechtliche Beratung und Betreuung

geht aber auch darüber hinaus, indem

mit der HGV-Service-Genossenschaft

und der Bauernbund-Genossenschaft

eine enge Zusammenarbeit bei den

Lohnabrechnungen für weitere rund

11.000 Beschäftigte besteht.

Die Heterogenität unserer Organi-

sation bringt es mit sich, dass 22 ver-

schiedene Kollektivverträge angewandt

werden und zusätzlich auch noch ver-

schiedene provinziale Zusatzabkom-

men und betriebliche Vereinbarungen

zu berücksichtigen sind.

Die Personalabteilung des Verban-

des wirkt grundsätzlich auf drei Ebe-

nen, und zwar als:

• Verhandlungs- und Vertragspartner

bei Abkommen auf nationaler, pro-

vinzialer und betrieblicher Ebene

und durch Mitwirkung in ver-

schiedenen Kommissionen und Ar-

beitsgruppen

• Berater und Betreuer der Genos-

senschaften bei den verschiedensten

Sachverhalten der Personalverwal-

tung

• Dienstleister für Gehaltsabrech-

nungen und alle damit zusammen-

hängenden Obliegenheiten.

Darüber hinaus vertritt der Verband

die Mitgliedsgenossenschaften bei den

verschiedensten Problemen und An-

liegen gegenüber Ämtern und Stellen,

die mit dem Personalwesen bzw. dem

Für- und Vorsorgewesen zu tun haben.

Auf gesamtstaatlicher Ebene kam es

im Berichtsjahr zu drei Abkommen für

die RGO, bei denen der Verband sei-

nen Einfluss geltend gemacht hat, und

weitere fünf Abkommen wurden in

diesem Bereich auf lokaler Ebene un-

terzeichnet.

Viel zu lange ließ die Erneuerung

des Kollektivvertrages für die Füh-

rungskräfte der RGO auf sich warten

und der entsprechende Abschluss im

Februar d. J. brachte Neuerungen

grundlegender Art mit sich, die selbst

zu einem neuen Verständnis in der

Unternehmensführung der Raiff-

eisenkassen Anlass geben werden.

Intensiv war wiederum die Beratung

der Mitgliedsgenossenschaften im

Hause und vor Ort, so was Personal-

entwicklungen und Personalentschei-

dungen von der Auswahl über die Auf-

nahme bis hin zur Einstufung, Beför-

derung und auch Entlassungen anging

oder aber in Bezug auf betriebsinter-

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50 Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 52: Jahresbericht 2001

ne Vereinbarungen, Streitbeilegun-

gen u. v. a. m.

Kontinuierlicher Beratungsbedarf

besteht immer noch in den Bereichen

der Bestimmungen über die Gesund-

heit und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Die Beziehungen zu den Fürsor-

geämtern oder Unfallinstituten sind

von kooperativem Geist getragen,

aber bezüglich der Beitragsleistungen

gilt es dauerhaft Probleme zu lösen. In-

terpretationsschwierigkeiten der ent-

sprechenden Bestimmungen und la-

tente Unzulänglichkeiten in den Ver-

waltungen bis hin zu fehlerhaften Da-

tenarchiven führen immer wieder zu

Beanstandungen, zu falschen oder

unberechtigten Beitragsforderungen,

die dann einen erheblichen Aufwand

der Prüfung, Beweislieferung und

Rückforderung bewirken und, wenn

auch vereinzelt, selbst zu gerichtlichen

Auseinandersetzungen führen.

Es handelt sich dabei mitunter auch

um Beträge enormen Ausmaßes, wie

z. B. bei der Aberkennung der Fiska-

lisierung von Beiträgen der landwirt-

schaftlichen Betriebe in Berggebieten.

Hier stehen mehr als 17 Mill. € auf

dem Spiel, von denen richterliche

Urteile der ersten Instanz unsere

Rückforderungen in mehr als zwei

Dutzend Fällen als rechtens erklärt ha-

ben. Aber auch bei anderen Bean-

standungen und Streitfällen ging es um

Beträge in Millionenhöhe.

Die Abteilung für Arbeitsrecht be-

treut auch Krankenzusatzversiche-

rungs-Systeme und die Zusammenar-

beit mit Pensionszusatzfonds, wie et-

wa die mehr als 1.000 Angestellten

und Arbeiter der Obstmagazine im

Krankenbeistandsverein „Cesare Poz-

zo“, die mehr als 2.000 Angestellten

der RGO in ihrem eigenen Wechsel-

seitigen Krankenbeistandsverein

(WKV) oder die 1.400 eingeschriebe-

nen Mitglieder im Rentenzusatzfonds

(Laborfonds).

Die Lohn- und Gehaltsabrechnungenhaben im Berichtsjahr eines ganz be-

sonderen Einsatzes bedurft. Die Ge-

samtzahl der Lohn- und Gehaltsstrei-

fen, die für die Mitarbeiterschaft unse-

rer Mitgliedsgenossenschaften erstellt

worden sind, ist mit insgesamt 84.100

nur um einen halben Prozent höher als

im Vorjahr. Monatlich waren es sohin

im Durchschnitt an die 7.000 Ge-

haltsstreifen, die zu etwa 30% die

RGO betrafen, zu 44% die Obst-,

Kellerei- und Sennereigenossenschaften

und für den Rest andere Genossen-

schaften sowie 15 Altersheime. Acht Be-

triebe kamen im Berichtsjahr neu dazu.

Für die 15 Altersheime wurden die Aus-

wertungen zu Jahresende eingestellt.

Stark zugenommen haben die Aus-

wertungen für Leistungen aus fort-

währender und freier Mitarbeit im

Sinne der diesbezüglichen neuen Be-

stimmungen.

Die Anwendung einer neuen Soft-

ware für die Lohnabrechnungen führ-

te zu nicht unerheblichen Problemen

und konnte auch im Berichtsjahr noch

nicht für alle Sparten bzw. angewand-

ten Verträge genutzt werden.

Eine neue Software für ein umfas-

sendes Personalverwaltungssystem

wurde bereits vor Jahren als unaus-

weichlich erkannt und man setzte da-

bei auf moderne Technologie mit ob-

jektorientierter Architektur und rela-

tionalen Datenbanken sowie eine voll-

graphische Benutzeroberfläche. Die

Anforderungen waren ebenso auf

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51Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 53: Jahresbericht 2001

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52 Die Serviceleistungen des Verbandes

Mehrsprachigkeit ausgelegt wie auch

auf Flexibilität für individuelle Anfor-

derungen und sollten selbstverständ-

lich, neben den Lohnabrechnungen,

auch alle damit zusammenhängen-

den Auswertungen liefern und mit den

Personalakten integriert sein. Der dar-

aus sich ergebende Komplexitätsgrad

führte zu ungeahnten zeitlichen Ver-

zögerungen in der Entwicklung und

auch zu Kosten, die die ursprünglichen

Vorstellungen weitaus sprengten. Zur

Zeit werden die Anwendungen stabi-

lisiert und vervollständigt; durch den

umfassenden Verwendungszweck wird

eine Verteuerung unserer entspre-

chenden Dienste bevorstehen.

Im laufenden Jahr wird somit die voll-

ständige Anwendung dieser neuen

Lohnprogramme mit Priorität voran-

getrieben werden. Im Übrigen ist zu er-

warten, dass die Regierung Berlusconi

mit gesetzlichen Änderungen aufwarten

wird, die Vieles im Arbeits- und Sozi-

alrecht reformiert, sodass gerade in die-

sen Bereichen die Beratungs- und Be-

treuungsleistungen des Verbandes stark

gefordert sein werden.

Anzahl der jährlichen Gehaltsabrechnungen in den Jahren 1991 bis 2001

Anzahl der monatlichen Gehaltsabrechnungen im Jahresverlauf 2001

Page 54: Jahresbericht 2001

Der Raiffeisenverband stellt um-

fangreiche Informationstechnologie

zur Verfügung. Die Anwendungen

sind grundsätzlich auf alle Genossen-

schaften ausgerichtet; den weitaus

größten Leistungsbezieher stellt aber

die RGO dar. Im Berichtsjahr wurden

aber insbesondere auch die Leistungen

für die Obstgenossenschaften erweitert

und vervollständigt, und zwar mit ei-

nem starken Integrationsgrad auf zwei

Ebenen, das heißt, zwischen den Er-

zeugerorganisationen VOG und VI.P.

und deren Mitgliedsgenossenschaf-

ten.

In der RGO ist dieser Integrations-

grad auf vier Ebenen gegeben, und

zwar zwischen Kunden, Raiffeisen-

kassen, Raiffeisen Landesbank und

Bankensystem im nationalen und in-

ternationalen Raum. Die Bewegungen

auf den Konten der Banken sind

mittlerweile zu 70 bis 90% voll auto-

matisiert, sodass die Arbeiten im

back-office enorm entlastet sind. Auf

die Qualität und Sicherheit der An-

wendungen wird besonderes Augen-

merk gelegt, und die Antwortzeiten im

Online-Bereich können im Durch-

schnitt mehr als zufriedenstellend be-

zeichnet werden.

Die Informatikleistungen hält der

Raiffeisenverband für seine strategi-

sche Auftragserfüllung als besonders

wichtig. Es hat sich in den letzten Jah-

ren immer deutlicher herausgestellt,

dass die Funktionstüchtigkeit der In-

formations- und Kommunikations-

systeme zum unverzichtbaren Instru-

mentarium in der Unternehmens-

führung geworden ist und auch als ent-

scheidender Wettbewerbsfaktor gilt.

Die Internet-Technologie hat diese

Erkenntnis noch zusätzlich verstärkt,

und so hat der Verband von Anbeginn

an auch in diesem Bereich Maßstäbe

gesetzt.

Selbstverständlich hat diese zuneh-

mende Bedeutung der Informations-

und Kommunikationstechnologie auch

Kosten zur Folge, die mitunter her-

kömmliche Vorstellungen weitaus

überschreiten. Dem gegenüber sind

aber auch Rationalisierungs- und Op-

timierungspotentiale in ungeahnter

Dimension erschlossen worden. Fest-

stellbar ist allenfalls, dass die Ko-

stendynamik der I&DV-Services des

Raiffeisenverbandes deutlich hinter

der Entwicklung von Inflation und

Mengen zurückbleibt. Im Bereich

des Netzwerkbetriebes wollte man

aber dennoch Synergien aus der Zu-

sammenarbeit mit anderen Partnern

nutzen, so wie dies durch die Errich-

tung der R.U.N. AG, gemeinsam

mit der Südtiroler Sparkasse AG, er-

folgt ist.

Allemal schwierig gestaltet sich die

Kommunikation zwischen den Fach-

leuten der EDV und den EDV-An-

wendern in deren täglichen Praxis. Aus

diesem Grund wurde im Berichtsjahr

im Rahmen der RGO ein eigenes Ko-

mitee (IT-Komitee) von den Raiff-

eisenkassen eingesetzt, das einheitlich

als Auftraggeber in allen Sachverhal-

ten der Informatik auftritt und dem

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53Die Serviceleistungen des Verbandes

3. Informations-und Datenverarbeitung (I&DV)Raiffeisen-Informations-Systeme R.I.S.

Page 55: Jahresbericht 2001

in der Simulation an mehreren auf-

einander folgenden Tagen getestet

wurden. Die Umstellung betraf, neben

der Software die inzwischen mehr als

60.000 Programme umfasst, auch

physische Sachverhalte wie etwa die

Umrüstung der 260 Geldausgabeau-

tomaten, der POS-Geräte u.a.m.. Das

Ganze wurde dann auch ein voller Er-

folg und die Umstellung gelang, aus

der Sicht der Informatik, völlig rei-

bungslos. Die Systeme hielten auch

den enormen Anforderungen unbe-

eindruckt stand, als in den ersten

Banktagen des Jahres die Frequenz an

Transaktionen 40 bis 50% über dem

Durchschnitt lag oder in den ersten 24

Stunden 27.500 Transaktionen al-

lein bei den Geldausgabeautomaten zu

verarbeiten waren. Hunderttausende

von bilanzwirksamen oder auch nicht

bilanzwirksamen Positionen der RGO

wurden automatisch konvertiert und

dann auch noch zwei Monate lang in

der alten und neuen Währung geführt.

Diese Währungsumstellung wurde

auch weitere Kompetenzen der Kon-

trolle und Einflussnahme auf die ent-

sprechenden Services übertragen wor-

den sind. Daraus hat sich ein neues

Verständnis und positives Klima in der

Zusammenarbeit auf diesem komple-

xen Gebiet entwickelt.

Im Berichtsjahr bildete, neben der

Fortführung des allgemeinen Betriebes

im R.I.S, nämlich in der Produktion,

in der Anwenderbetreuung und im

technischen Kundendienst, die Um-

stellung auf den Euro einen besonde-

ren Schwerpunkt. Dieser historische

Übergang auf die neue Einheits-

währung wurde im R.I.S zwar schon

seit vier Jahren in Tausenden von De-

tails vorbereitet, es gab aber keinen ver-

gleichbaren Fall in der Vergangenheit

und daher keine Erfahrung, auf die

man sich bei der konkreten Umstel-

lung hätte stützen können. Es wurden

deshalb alle denkbaren Maßnahmen

getroffen bis hin zu unserem Aus-

weichrechenzentrum in München, in

dem alle wesentlichen Komponenten

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54 Die Serviceleistungen des Verbandes

Die technische

Umstellung auf

den Euro verlief

reibungslos

Page 56: Jahresbericht 2001

auch zum Anlass genommen, große

Teile unseres Informationssystems zu

überarbeiten und verschiedene An-

wendungen neu auszurichten. Dabei

wurde Wert darauf gelegt, stärker auf

Standards zu setzen und Sonderlö-

sungen zu vermeiden. Behördliche

Vorschriften sind dabei besonders

sorgfältig berücksichtigt worden. So

sollte die Euro-Einführung auch eine

optimale Ausgangslage für die zukünf-

tige Weiterentwicklung unserer I&DV-

Projekte schaffen.

Parallel zur Umstellung wurden

auch wesentliche Entwicklungen bei

den automatischen Verbuchungen so-

wie in der Finanz- und Anlagenbuch-

haltung umgesetzt. Bei den Finanz-

anlagen wurden im Bereich der Ver-

waltung von Wertpapieren, Fonds

und Vermögen die Anwendungen

weiter entwickelt und den veränderten

Rahmenbedingungen angepasst. In

den Bereichen der Kundengeschäfte

und der Zahlungssysteme sowie des

Controlling und Meldewesens wurden

Anwendungen neu eingeführt oder

Verbesserungen und Optimierungen

umgesetzt. Die optische Speicherung

für Schecks wurde vorangetrieben

und Anwendungen in den Bereichen

der Schatzamts- und Versicherungs-

dienste wurden optimiert und inte-

griert. Als besonders aufwendig er-

weisen sich in der Wartung der Pro-

gramme die vielfältigen Änderungen

der behördlichen Vorgaben, die Be-

stimmungen der öffentlichen Finanz-

verwaltung oder sonstige formale Vor-

schriften, die oftmals ohne annähern-

de Vorstellungen erlassen werden,

was sie an Kosten und Aufwand in der

komplexen Materie der Informatik

zur Folge haben.

Für die Genossenschaften, insbe-

sondere des Obst- und Weinsektors,

bedurfte es ebenfalls umfangreicher

Vorbereitungen und Planungen, um

die Euro-Umstellung in den Buch-

haltungen und bei der Warenwirtschaft

zu gewährleisten. Bei insgesamt 33 Be-

trieben dieses Sektors, die ihre Bilanz

Ende Juli oder Ende August absch-

ließen, wurde mit Beginn des neuen

Rechnungsjahres auf den Euro umge-

stellt.

Als neue Produkte sind im Be-

richtsjahr die zentrale Rechnungsar-

chivierung der Erzeugerorganisationen

VOG und VI.P. zu nennen, bei denen

zigtausende von Dokumenten elek-

tronisch gesammelt und archiviert

werden und die dann zentral abruf-

und druckbar sind. Für die Kellerei-

genossenschaften wurde innerhalb der

Warenwirtschaftsprogramme ein Kon-

tingentierungssystem für Qualitäts-

weine entwickelt, und für den VOG

konnte ein dynamisches Erntepro-

gnosen-Programm in Betrieb genom-

men werden.

Viel Wert gelegt wird in der Infor-

matik des Verbandes auf die Kun-

denbetreuung und Anwenderunter-

stützung. Dazu dienen telefonische

Hotlines, Lotus-Notes und E-Mails.

Über diese Medien gehen bis zu 180

Anfragen am Tag ein und bis zu

ebensovielen werden beantwortet.

Das R.I.S hat auch im Berichtsjahr

beachtlichen Zuspruch erhalten, und

so kamen zwei Raiffeisenkassen als

Vollanwender neu hinzu und auch

zwei weitere Betriebe des Obstsektors

haben sich für die R.I.S-Lösungen ent-

schieden.

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55Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 57: Jahresbericht 2001

Das Bildungsangebot des Verbandes

ist im Berichtsjahr mit großem Enga-

gement fortgesetzt worden. Es stieß auf

reges Interesse bei den Mitgliedsge-

nossenschaften und wurde, wie es die

Zahlen zeigen, nachhaltig angenom-

men. Es war unser Ziel, ein breitge-

fächertes Angebot an Lehrgängen,

Kursen, Seminaren und Tagungen an-

zubieten und dabei Wissen zu ver-

mitteln, das insbesondere auf die

Führung genossenschaftlicher Unter-

nehmen durch Hauptberufliche und

Ehrenamtliche ausgerichtet war.

Hauptabnehmer waren wiederum die

Raiffeisenkassen, deren Mitarbeiter

zum Teil selbst außerhalb der Ar-

beitszeit Lehrgänge absolvierten.

Inhaltlich fiel das Schwergewicht auf

Kompetenzen in der Kundenbera-

tung der Bankwirtschaft und das

Führen von Genossenschaften.

Ein fünftägiger Kurs für Aufsichts-

räte und ein viertägiger Kurs für Vor-

standsmitglieder waren auf die ge-

wählten Vertreter ausgerichtet, und

insgesamt 172 Personen haben daran

teilgenommen.

Bildungsarbeit in ZahlenInsgesamt wurden im Berichtsjahr

150 Bildungsveranstaltungen organi-

siert und abgehalten, an denen 2.450

Personen teilgenommen haben, und

die sich auf mehr als 300 Tage er-

streckten. Die teilnehmenden Perso-

nen kamen zu 90% von den Raiff-

eisenkassen. In „Personentagen“ aus-

gedrückt, waren es im Jahr 2001 rund

5.000 und dazu kommen weitere Ver-

anstaltungen, die innerhalb der Raiff-

eisenkassen durchgeführt worden sind.

Die Investitionen in die Aus- und

Weiterbildung waren also wiederum

beachtlich und dies dürfte für die Lei-

stungsfähigkeit und Stabilität des

Raiffeisen-Genossenschaftswesens un-

seres Landes wohl auch seine Bedeu-

tung haben.

Was die Referenten angeht, wurde

wiederum weitgehend auf organisati-

onsinterne Personen zurückgegriffen.

Im Berichtsjahr wurden Vorberei-

tungen für das Telelearning getroffen,

womit sich Kursteilnehmer über das

Internet fortbilden können. Dies

schafft Unabhängigkeit von Ort und

Zeit und gibt dennoch die Möglichkeit,

150 Bildungs-

veranstaltungen

mit 2.450

Teilnehmern

verzeichnete die

Abteilung

Bildungswesen

im Jahr 2001

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56 Die Serviceleistungen des Verbandes

4. Bildungsveranstaltungen

Page 58: Jahresbericht 2001

Anzahl der Weiterbildungstage in den Jahren 1991 bis 2001

mit Referenten und Trainern zu kom-

munizieren.

Die Eignungs- und Funktionär-

sprüfungen der Mitarbeiter von Raiff-

eisenkassen wurden im Berichtsjahr ab-

geschafft; es wurden aber noch in 17

Prüfungssessionen die Eignungsprü-

fungen für 91 Bewerber abgenommen.

Erstmals hat der Raiffeisenverband

im Jahr 2002 mit seinem Schwester-

verband in Innsbruck gemeinsam ein

Seminar für Führungs-Nachwuchs-

kräfte in der RGO abgehalten. Darü-

ber hinaus wurden Vorbereitungen ge-

troffen, einen gemeinsamen bankbe-

triebswirtschaftlichen Lehrgang ab-

zuhalten, an dem zehn Führungs-

kräfte aus Nordtirol und ebenso viele

aus Südtirol teilnehmen werden. Die-

se grenzüberschreitende Zusammen-

arbeit kann als einmaliges und kon-

kretes Beispiel für ein Zusammen-

wachsen in diesem geografischen

Raum angesehen werden.

Die berufsbegleitende Aus- und

Weiterbildung wird der Raiff-

eisenverband auch in Zukunft als eine

wichtige Aufgabe vorantreiben und da-

bei die Kontakte mit dem Ausland jen-

seits des Brenners weiter intensivieren.

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57Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 59: Jahresbericht 2001

Unternehmensberatung für Warengenossenschaften

Diese Beratungsleistungen betra-

fen im Berichtsjahr besonders Buch-

haltungs- und Bilanzierungsfragen so-

wie Kooperationen und Fusionen von

Genossenschaften. Sie betrafen aber

auch die Reorganisation von Genos-

senschaftsbetrieben, Investitions- und

Finanzierungsfragen, Kostenrechnun-

gen und Kostenkalkulationen sowie

Beratungen bei Neugründungen und

Auflösungen von Genossenschaften.

Sachverhalte der Rechnungsführung

und Bilanzierung werden von diesen

Diensten auch intensiv betreut.

Die Abteilung erstellte auch die sehr

gefragten Jahresstatistiken für die ge-

nossenschaftlich organisierte Obst-

und Weinwirtschaft.

Die selbe Abteilung verwaltet schließ-

lich auch die Milchquoten aller Südti-

roler Milchproduzenten, berät die Mil-

cherzeugergemeinschaften und betreut

die Monats- und Jahresmeldungen für

die einzelnen Milchproduzenten.

Technisches BüroDie Dienstleistungen unseres tech-

nischen Büros wurden vorwiegend

von den Raiffeisenkassen in Anspruch

genommen. Schätzberichte für Kre-

ditsicherungen, Schätzungen bei An-

und Verkäufen von Liegenschaften,

Mietzinsberechnungen, technische

Berichte und Expertisen, Bauabnah-

men u.a.m. werden von unserem

technischen Büro durchgeführt und

auch Beratungen bei Neubauten, Um-

bauten, Einrichtungen u. ä. in zuneh-

mendem Maße vorgenommen.

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58 Die Serviceleistungen des Verbandes

5. Sonstige Tätigkeiten

Page 60: Jahresbericht 2001

Ökonomats- und KurierdienstDer Ökonomats- und Kurierdienst

wickelt umfangreiche Arbeiten in der

Materialwirtschaft, hauptsächlich für

die Raiffeisenkassen, ab. Die gemein-

schaftliche Versorgung der Genos-

senschaften mit verschiedenen Mate-

rialien wie Drucksorten aller Art,

Werbematerialien und insbesondere

Hardware der Informatik läuft über

das Ökonomat des Verbandes, und

zwar für einen Verkaufsumsatz, der im

Berichtsjahr 6,176 Mill. Euro aus-

machte.

Vier Kuriere des Verbandes erreichen

täglich die Raiffeisenkassen, um sie mit

den verschiedenen Materialien wie

auch mit Auswertungen u.a.m. zu be-

liefern. Auch die Raiffeisen Landesbank

und der Raiffeisen Versicherungsdienst

bedienen sich dieses Dienstes.

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59Die Serviceleistungen des Verbandes

Page 61: Jahresbericht 2001

Die Ausübung der institutionellen

und statutarischen Aufgaben mit fach-

licher Kompetenz und Verlässlichkeit

soll auch im laufenden Jahr den Raiff-

eisenverband zum Bezugspunkt und zu-

verlässigen Partner der Raiffeisen-

organisation Südtirols machen.

In der Überwachung wird die

100%ige Erfüllung des gesetzlichen

Auftrages sowohl bei den ordentlichen

Revisionen als auch bei den Bilanzab-

schlussprüfungen angestrebt. Fachli-

che Kompetenz, Objektivität und die

Wahrung deontologischer Grundsät-

ze sollen dabei bestimmende Ele-

mente sein.

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IV Ausblick auf das laufende Jahr 2002

Page 62: Jahresbericht 2001

Im Genossenschaftsrecht soll es im

Zuge der Umsetzung eines entspre-

chenden Ermächtigungsgesetzes auf

gesamtstaatlicher Ebene zu ein-

schneidenden Änderungen kommen,

die auch steuerliche Folgewirkungen

erzeugen werden. Der Verband wird es

dabei nicht versäumen, über den ge-

nossenschaftlichen Dachverband in

Rom „Confcooperative“ entspre-

chenden Einfluss zu nehmen, und

ebenso werden wir diesbezüglich mit

den politischen Mandataren ins Ge-

spräch kommen.

Eine Sorge besteht schließlich in er-

klärten Absichten in Bezug auf eine na-

tionale Kohäsion und Koordination

der Raiffeisenkassen (Banche di Cre-

dito Cooperativo). Hier gilt es alles in

Bewegung zu setzen, um die regiona-

len Zuständigkeiten zu wahren.

Unser Bemühen wird schließlich

auch auf die weitere Pflege und In-

tensivierung der Kontakte mit genos-

senschaftlichen Einrichtungen im Aus-

land gerichtet sein, um dabei allenfalls

gemeinsam unsere Stimme auch bei

den zuständigen Stellen in Brüssel er-

heben zu können.

Alles in allem soll der Raiffeisen-

organisation unseres Landes der Stel-

lenwert einer eigenständigen Organi-

sation erhalten bleiben, bzw. ist es un-

ser Bemühen, diese weiter zu stärken

und die bestehenden Einrichtungen

auf Landesbene weiter zu entwickeln

und zu begünstigen.

Ein besonderes Augenmerk wird da-

bei auch auf das Versicherungswesen

gerichtet sein, in dem wir uns noch

stärker, in Verbindung mit dem deut-

schen Genossenschaftsversicherer R+V

und dem nationalen Dachverband

Confcooperative, zu engagieren be-

absichtigen.

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61Ausblick

Page 63: Jahresbericht 2001

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Dieses mit zwei Pferdeköpfen stili-sierte Giebelkreuz ist das Mar-

kenzeichen der Raiffeisen-Ge-nossenschaften Südtirols. Es wurde in dieser Form vomRaiffeisenverband hinterlegtund ist international ge-

schützt. Die Mitgliedsgenos-senschaften des Raiffeisen-

verbandes sind berechtigt, dasselbe

V Die Raiffeisen-Genossenschaften in Zahlen und Bildern im Jahr 2001

Als Raiffeisen-Genossenschaften

Südtirols sind jene Genossenschaften

zu verstehen, die dem Raiff-

eisenverband Südtirol als Mitglieder

angehören und somit ermächtigt sind,

das geschützte Markenzeichen, das

”Giebelzeichen”, zu führen.

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Die Raiffeisen-Genossenschaften

Von den 866 Genossenschaften,

die in Südtirol am 31. Dezember

2001 im Landes-Genossenschafts-

register eingetragen waren, gehörten

zum selben Zeitpunkt 320, das sind

37%, dem Raiffeisenverband als Mit-

glieder an. Aus der Sicht der wirt-

schaftlichen Bedeutung haben die-

selben jedoch ein maßgebliches Ge-

wicht im Genossenschaftsszenario

dieses Landes; sie charakterisieren das

Genossenschaftswesen Südtirols

schlechthin.

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64 Die Raiffeisen-Genossenschaften64

Ganz vorne in der Bedeutung steht

die Raiffeisen-Geldorganisation mit 52

Raiffeisenkassen und einer Raiffeisen

Landesbank. Die Raiffeisen-Geld-

organisation ist sowohl im Einlagen-

als auch im Kreditgeschäft des Südti-

roler Bankensystems marktführend. Es

folgen die landwirtschaftlichen Ge-

nossenschaften des Obst-, Milch- und

Weinsektors. Darüber hinaus sind

weitere Bereiche des wirtschaftlichen,

sozialen und kulturellen Lebens von

Raiffeisengenossenschaften stark

durchdrungen.

Im Jahr 2001 haben diese Genos-

senschaften wiederum Leistung und

Kontinuität bewiesen, sie konnten ih-

re Bedeutung in der Wirtschaft und Ge-

sellschaft ein weiteres Mal unter Beweis

stellen. Der Grad der Zufriedenheit bei

den Mitgliedern und deren positive

Einstellung zu ihren Genossenschaften

war durchwegs gut, und die Ergiebig-

keit der Wirtschaftsleistungen ist selbst

unter dem Druck der Konkurrenz,

welche durch europa- und weltweite Li-

beralisierung spürbar zugenommen

hat, ungebrochen. Der breite Zu-

spruch, den das Raiffeisen-Genossen-

schaftswesen in Südtirol genießt, ist so-

hin unverändert gegeben. Ablesbar ist

dies u.a. auch an den Gründungen neu-

er Genossenschaften und am ständigen

Zulauf neuer Mitglieder bei den ange-

schlossenen Genossenschaften.

Die Raiffeisenkassen haben ihre

Marktstellung behauptet. Die Dynamik

der Entwicklung bei den maßgeblichen

Eckdaten verlief gegenüber dem Vor-

jahr etwas ausgewogener; das Rech-

nungsergebnis ist mit dem des Vorjah-

res nahezu identisch. So sind die ver-

fügbaren Einlagen wiederum etwas

stärker gewachsen und die Abwande-

rung von Sparquoten in alternative An-

lageformen erfuhr einen deutlichen

Dämpfer. Der Zuwachs bei den Aus-

leihungen war ein weiteres Mal hoch.

Die Tendenz der Liquiditätsverknap-

pung hat sich somit nicht entspannt

und die Ausleihungen überstiegen um

einige Prozentpunkte die verfügbaren

Einlagen.

Von den drei wichtigsten Sparten der

landwirtschaftlichen Genossenschaf-

ten, nämlich den Obstgenossenschaf-

ten, den Milchhöfen/Sennereigenos-

senschaften und den Kellerei-

genossenschaften, kann Folgendes be-

richtet werden:

Die Obstgenossenschaften konnten

die durchschnittlichen Kilopreise des

Vorjahres um 16,4% verbessern. Trotz

geringerer Erntemenge (-5,3%) wurde

den Mitgliedern um 10,6% mehr als im

Vorjahr für das angelieferte Obst aus-

bezahlt.

Bei den Milchhöfen/Sennereige-

nossenschaften setzte sich der Preis-

druck vor allem aus der internationa-

len Konkurrenz fort. Trotzdem konn-

ten die Bruttoerlöse je angeliefertem

Liter Milch um 6,1% gesteigert wer-

den. Dies schlug sich auf die Auszah-

lungspreise nieder, welche durch-

schnittlich um 4,4% über dem Vor-

jahresniveau lagen.

Bei den Kellereigenossenschaften

fällt eine um 5% höhere Anlieferungs-

menge bei hoher Qualität auf. Der

durchschnittliche Preisanstieg im Wein-

verkauf lag bei 8%, und so wurden für

die Mitglieder zufriedenstellende Ein-

kommen erzielt.

Auch bei allen übrigen Genossen-

schaftssparten konnten im Großen

und Ganzen gute Leistungen bzw. Er-

gebnisse erzielt werden.

Page 66: Jahresbericht 2001

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65Die Raiffeisen-Genossenschaften

Die Werte, welche Mitglieder, Kun-

den und Mitarbeiter aus den Raiffei-

sengenossenschaften Südtirols im Jahr

2001 geschöpft haben, liegen gegen-

über dem Vorjahr um 15,7% höher.

Zurückzuführen ist dies hauptsächlich

auf deutlich höhere Zinsausschüttun-

gen auf die Einlagen bei den Raiff-

eisenkassen und auf höhere Auszah-

lungsvolumina im Obst-, Wein- und

Milchsektor.

hat die Raiffeisenorganisation schließ-

lich mehrere Dutzend zusätzliche Ar-

beitsplätze geschaffen, und die Inve-

stitionen in Sachanlagen kamen an die

140 Mrd. Lire heran.

Im Folgenden werden nun die wich-

tigsten Sparten in Zahlen und Bildern

detailliert dargestellt.

Die Raiffeisen-Genossenschaften

sind im Berichtsjahr anzahlmäßig um

zehn Einheiten gewachsen; die Ein-

zelmitglieder dieser Genossenschaften

haben erstmals die 100.000-Grenze

überschritten und die Zahl von

103.464 erreicht.

Trotz restriktiver Personalpolitik

Wertschöpfung der Raiffeisenorganisation im Vergleich 2000 - 2001(in Milliarden Lire)

Genossenschaft an Mitglieder/Kunden an Mitarbeiter Abschreibung u. Gewinn insgesamt +/- %

2000 2001 2000 2001 2000 2001 2000 2001

Raiffeisen-Geldorganisation 212,2 276,2 170,4 207,9 161,6 162,9 544,2 647,0 18,9%

Obstgenossenschaften 341,2 364,4 79,0 84,3 59,0 62,2 479,2 510,9 6,6%

Milchhöfe/Sennereigen. 273,8 290,7 37,6 42,1 20,4 22,5 331,8 355,3 7,1%

Kellereigenossenschaften 76,2 85,1 18,2 19,6 12,3 12,1 106,7 116,8 9,5%

Sonstige Genossensch. 70,0 110,5 7,0 27,5 1,5 14,8 78,5 152,8 94,6%

Zusammen 973,4 1.126,9 312,2 381,4 254,8 274,5 1.540,4 1.782,8 15,7%

Page 67: Jahresbericht 2001

1. Die Raiffeisenkassen

Die Raiffeisenkassen können auf ein

erfolgreiches Geschäftsjahr 2001

zurückblicken. Die unternehmerische

Leistung der Gruppe hat in allen

maßgeblichen Sektoren zu zufrieden-

stellenden Ergebnissen geführt, sodass

ihre Führungsposition in der Geld-

und Kreditwirtschaft des Landes wei-

ter gefestigt werden konnte. Die Er-

giebigkeit in der institutionellen Auf-

gabenerfüllung – sei es wirtschaftlich

oder genossenschaftlich – wurde auch

im Berichtsjahr unter Beweis gestellt.

Infolge einer umsichtigen Geschäfts-

politik, die konsequent auf die Be-

dürfnisse der Mitglieder und Kunden

ausgerichtet war, gleichzeitig aber

auch der kontrollierten Entwicklung

von Erträgen, Kosten und Risiken Au-

genmerk schenkte, kann die Über-

schusserwirtschaftung als erfreulich

und die betriebswirtschaftliche Situa-

tion der Raiffeisenkassen als unverän-

dert gut und stabil bezeichnet werden.

Beachtliche Zuwächse wurden im

Kredit- und Einlagengeschäft erzielt.

Der Trend einer starken Kreditnach-

frage setzte sich im Berichtsjahr fort

und schlug sich in entsprechenden Zu-

wachsraten niede.

Die Forderungen an Kunden (ein-

schließlich RLB) weisen einen Zu-

wachs von 13,2% auf und erreichten

zum Jahresende 4.675 Mill. Euro. Sta-

bil zeigt sich immer noch die Risikosi-

tuation im Kreditgeschäft; die notlei-

denden Kredite lagen mit 1,75% der

gesamten Ausleihungen auf dem Ni-

veau des Vorjahres und damit deutlich

unter dem nationalen Durchschnitt.

Die direkten Kundeneinlagen, die

neben den traditionellen Spar- und

Kontokorrenteinlagen, die Sparbriefe,

die Pensionsgeschäfte, die Bankobli-

gationen sowie die Mittel aus dem Ro-

tationsfonds des Landes umfassen,

sind um 13,5% (einschließlich RLB)

auf 4.847 Mill. Euro gestiegen. Diese

überdurchschnittliche Steigerung der

Kundeneinlagen ist primär auf die

negativen Entwicklungen der interna-

tionalen Finanzmärkte zurückzuführen.

Die Talfahrt an den Börsen führte da-

zu, dass viele Investoren von risikorei-

chen Anlagen Abstand nahmen und

sich wieder auf traditionelle und sichere

Anlageformen zurückbesannen.

Obige Sachverhalte schlugen sich

natürlich auf die Entwicklung bei den

indirekten Einlagen nieder. Dieser Be-

reich, zu dem Wertpapiere Dritter, In-

vestmentfonds, Vermögensverwaltun-

gen und Veranlagungen in Versiche-

rungsprodukte zählen, verzeichnete ei-

nen Einbruch von 10,9%. Die indirek-

ten Einlagen betrugen zum Jahresende

(einschließlich RLB) 1.698 Mill. Euro.

Die Liquiditätssituation blieb trotz

der positiven Entwicklung der Kun-

deneinlagen angespannt. Im Landes-

durchschnitt reichten die verfügbaren

Kundeneinlagen ein weiteres Mal

Der Trend

einer starken

Kreditnachfrage

setzte sich auch

im Berichtsjahr

fort

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66 Die Raiffeisen-Genossenschaften

Page 68: Jahresbericht 2001

tionalen Finanzmärkten ist es zuzu-

schreiben, dass das Provisionsge-schäft im Vergleich zum Vorjahr einen

Rückgang von 4,39 Mill. Euro

(-11,9%) verzeichnen musste.

Der Verwaltungsaufwand erhöhte

sich im Jahr 2001 um 5,8% auf 150

Mill. Euro und lag somit deutlich un-

ter dem Bilanzwachstum (11,9%).

Die ausgeglichene Kostensituation zeigt

auch die Kennzahl „Cost-Income-Ra-

tio“ (Verhältnis der Betriebskosten zu

den Erträgen). Mit 63,16% ist sie im

Vergleich zum Vorjahr (62,7%) nahe-

zu unverändert geblieben.

nicht aus, um die Kreditnachfrage zu

decken. Demzufolge mussten immer

mehr Raiffeisenkassen Mittel über

Refinanzierungen am Kapitalmarkt

beschaffen. Dies erfolgte vorwiegend

über die Raiffeisen Landesbank, die

sich auch 2001, mit einem Rating von

A- durch „Standard & Poor’s“, den

Weg zu den internationalen Refinan-

zierungsquellen sichern konnte.

Die Eigenkapitalausstattung der

Raiffeisenkassen hat sich weiter erhöht.

Einschließlich des Rechnungsüber-

schusses des Jahres 2001 beträgt sie

1.062 Mill. Euro. Mit 16,6% der Bi-

lanzsumme liegt die Eigenkapitalquo-

te im nationalen und internationalen

Vergleich weit über dem Durchschnitt.

Der Solvabilitätskoeffizient (haftendes

Eigenkapital in Prozent der Risikoak-

tiva) liegt mit durchschnittlich 23,8%

um ein Vielfaches über der aufsichts-

rechtlich geforderten Mindesthöhe

von 8%.

Zum 31. Dezember 2001 hat sich

die addierte Bilanzsumme aller Raiff-

eisenkassen gegenüber dem Vor-

jahresstichtag um 677 Mill. Euro

(+11,9%) auf 6.383 Mill. Euro erhöht.

ErtragssituationDas Geschäftsergebnis der Südti-

roler Raiffeisenkassen fiel im Be-

richtsjahr zufriedenstellend aus. Der

Zinsüberschuss, als nach wie vor

stärkste Ertragsquelle, konnte trotz der

rückläufigen Zinsentwicklung auf den

Geld- und Kapitalmärkten, um 4,2%

auf 207 Mill. Euro gesteigert werden.

Das Dienstleistungsgeschäft stand

im vergangenen Jahr ganz im Zeichen

der schlechten Börsensituation. Den

anhaltenden Turbulenzen und nega-

tiven Entwicklungen auf den interna-

67Die Raiffeisen-Genossenschaften

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Entwicklung der Ausleihungen der Raiffeisen-

Geldorganisation in Mio. Euro (Raiffeisenkassen und RLB)

Entwicklung der Kundeneinlagen der Raiffeisen-

Geldorganisation in Mio. Euro (Raiffeisenkassen und RLB)

Page 69: Jahresbericht 2001

Das Finanzergebnis (Ergebnis aus

dem Handel und der Bewertung der ei-

genen Wertpapiere) erfuhr im Ge-

schäftsjahr 2001 eine deutliche Ver-

besserung. Während im Vorjahr dieser

Posten den negativen Wert von 3,5 Mill.

Euro aufwies, konnte er im Berichtsjahr

auf einen Ertrag von 3,0 Mill. Euro ver-

bessert werden. Ausschlaggebend hier-

für war die rückläufige Zinsentwicklung

am Geld- und Kapitalmarkt. Bei der In-

terpretation dieses Ergebnisses ist zu

berücksichtigen, dass es sich bei der Be-

wertung der Wertpapiere um eine pe-

riodenbezogene Betrachtung handelt,

die zu erheblichen Schwankungen im

Zeitverlauf führen kann.

Der Rechnungsüberschuss der

Raiffeisenkassen blieb mit 64,9 Mill.

Euro nahezu auf dem Niveau des Vor-

jahres (65,9 Mill. Euro). Diese positi-

ve Geschäftsentwicklung ist gerade vor

dem Hintergrund des schwierigen

ökonomischen Umfeldes des Jahres

2001 bemerkenswert.

MitarbeiterDie Raiffeisenkassen beschäftigten

zum 31. Dezember 2001 1.546 Mit-

arbeiter nach 1.518 im Vorjahr. Die

Bereitschaft, wachsende und sich stän-

dig wandelnde Kundenerwartungen so

gut als möglich zu erfüllen, setzt le-

benslanges Lernen voraus. Um für die-

se Herausforderungen gerüstet zu

sein, wurde im Berichtsjahr die Fach-

, Beratungs- und Vertriebskompetenz

der Mitarbeiter durch eine Vielzahl von

Aus- und Weiterbildungsveranstal-

tungen weiter gezielt gefördert.

MitgliederDie Mitgliedschaft als identitäts-

stiftendendes Merkmal der genossen-

schaftlichen Bankengruppe erfuhr

auch im vergangenen Jahr regen Zu-

spruch. Ein Beweis dafür sind die ge-

stiegenen Mitgliederzahlen, die sich im

Vergleich zum Vorjahr um 3% auf

41.238 erhöhten.

GeschäftsstellenDie 52 Raiffeisenkassen verfügen

mit 194 Schaltern über ein sehr dich-

tes Geschäftsstellennetz. Zwei Raiff-

eisenschalter werden in der Provinz

Trient (Vigo und Pera im Fassatal)

und einer in der Provinz Belluno

(Arabba) geführt. Der Schalter der

Raiffeisenkasse Algund im Kranken-

haus Meran wurde geschlossen. Mit

den 191 in der Provinz Bozen be-

triebenen Geschäftsstellen verfügen

die Raiffeisenkassen über knapp die

Hälfte aller Bankschalter in Südtirol.

Bis auf neun sind die Raiffeisenkassen

in allen Gemeinden unseres Landes

mit einem oder mehreren Schaltern

vertreten.

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68 Die Raiffeisen-Genossenschaften

Entwicklung der Investitionsverhältnisse I, II und III

von 1997 bis 2001

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69Die Raiffeisen-Genossenschaften

JubiläenDie Raiffeisenkassen Taufers i. M.

und Tschars feierten 2001 ihr 100-

jähriges Bestandsjubiläum. Diese Ju-

biläen wurden in feierlichem Rahmen

begangen.

2000 +/- Veränderung 2001 +/- Veränderunggegenüber dem Vorjahr gegenüber dem Vorjahr

Anzahl der Raiffeisenkassen 52 0,0 % 52 0,0 %

Anzahl der Mitglieder 40.049 3,0 % 41.238 3,0 %

Anzahl der Mitarbeiter/innen 1.518 3,5 % 1.546 1,8 %

Anzahl der Schalter 195 0,0 % 194 -0,5 %

Gemeinden mit Raiffeisenschalter 107 -1,8 % 107 0,0 %

*) Forderungen an Kunden 4.128,9 Mio. € 14,9 % 4.674,5 Mio. € 13,2 %

Forderungen/verfügbare KE 102,7% 12,7%Pkte. 103,0 % 0,3 %Pkte.

Forderungen/verfügbare KE u. fr. Eigenkapital 84,1% 9,5 %Pkte. 85,2% 1,1 %Pkte.

Forderungen/gesamte KE 93,2% 10,4 %Pkte. 93,8 % 0,6 %Pkte.

Notleidende Kredite (in % zu Forderungen) 1,76% 0,13 %Pkte. 1,75 % -0,01 %Pkte.

*) verfügbare Kundeneinlagen 3.885,5 Mio. € 0,9 % 4.420,9 Mio. € 13,8 %

*) gebundene Kundeneinlagen 385,9 Mio. € 17,5 % 425,8 Mio. € 10,3%

*) Kundeneinlagen gesamt 4.271,4 Mio. € 2,2% 4.846,7 Mio. € 13,5 %

*) Verwaltete Mittel 6.176,9 Mio. € 6,5 % 6.544,2 Mio. € 5,9 %

davon Wertpapiere Dritter 1.042,5 Mio. € 5,5 % 890,8 Mio. € -14,6 %

davon Investmentfonds 497,3 Mio. € 18,6 % 411,6 Mio. € -17,2 %

davon Vermögensverwaltung 234,9 Mio. € 98,7 % 231,8 Mio. € -1,3 %

Bilanzsumme insgesamt 5.706,6 Mio. € 4,0% 6.383,4 Mio. € 11,9 %

Anlagevermögen (wertberichtigt) 114,1 Mio. € 6,8 % 125,9 Mio. € 10,3 %

Eigenkapital und Rechnungsüberschuss 995,8 Mio. € 7,4 % 1.061,6 Mio. € 6,6 %

Solvabilitätskoeffizient 24,2 % -1,6 % 23,8 % -0,42 %Pkte.

Gesamterlöse 381,2 Mio. € 12 % 411,6 Mio. € 8,0 %

Zinsen an Einleger 103,2 Mio. € 17,1 % 133,7 Mio. € 29,5 %

Durchschnittsverzinsung Einlagen 2,65 % 0,40 %Pkte. 3,12 % 0,47 %Pkte.

Zinsen von Kreditnehmern 226,2 Mio. € 22,9 % 263,1 Mio. € 16,3%

Durchschnittsverzinsung Forderungen an Kunden 6,58 % 0,28 %Pkte. 6,76 % 0,18 %Pkte.

Zinsschere (Diff. Zinsen Einlagen/Forderungen) 3,93 % -0,12 %Pkte. 3,64 % -0,29 %Pkte.

Abschreibungen 14,9 Mio. € -7,2 % 15,5 Mio. € 4,1 %

Personalaufwand 80,3 Mio. € 3,2 % 85,6 Mio. € 6,7 %

Personalaufwand je Mitarbeiter 52,9 Tsd. € 0,3 % 55,4 Tsd. € 4,7 %

Cost income ratio 62,70 % -11,00 %Pkte. 63,16 % 0,46 %Pkte.

*) einschließlilch der Werte der RLB

Kennzahlen und Eckdaten der Raiffeisenkassenim Raiffeisenverband Südtirol

Page 71: Jahresbericht 2001

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70 Die Raiffeisen-Genossenschaften

Aktiva 2000 2001 Veränderung Veränderung(TSD Euro) (TSD Euro) (TSD Euro) in %

Kassa 38.193 48.555 10.362 27,13Wertpapiere 1.374.874 1.336.384 -38.490 -2,80Forderungen gegenüber Banken 177.067 367.806 190.739 107,72Forderungen gegenüber Kunden (Ausleihungen) 3.815.978 4.311.372 495.394 12,98Aktien, Quoten und Dividendenpapiere 0 522 522 0,00Beteiligungen 59.782 60.433 652 1,09Anteile an verbundenen Unternehmen 40 0 -40 -100,00Immaterielle Anlagewerte 1.901 1.930 29 1,52Sachanlagen 112.242 123.964 11.722 10,44Sonstige Vermögenswerte 94.109 104.002 9.893 10,51Aktive Rechnungsabgrenzung 32.431 28.402 -4.029 -12,42Summe der Aktiva 5.706.618 6.383.371 676.753 11,86

PassivaVerbindlichkeiten gegenüber Banken 302.894 279.051 -23.843 -7,87Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen) 4.096.725 4.598.659 501.934 12,25Sonstige Passiva 183.259 297.969 114.710 62,59Passive Rechnungsabgrenzung 29.725 35.535 5.810 19,55Personalabfertigungsfonds 32.495 33.417 923 2,84Rückstellung Risiken/Verpflichtungen 65.763 77.110 11.347 17,25Kapital/Aufpreis (Geschäftsanteile) 794 859 65 8,17Reserven und Rücklagen 929.047 995.910 66.863 7,20Rechnungsüberschuss 65.915 64.860 -1.056 -1,60Summe der Passiva 5.706.618 6.383.371 676.753 11,86

Gewinn- und VerlustrechnungZinserträge 310.041 347.308 37.267 12,02- Zinsen von Kunden 226.161 263.072 36.911 16,32- Zinsen aus Schuldverschreibungen 72.032 69.042 -2.991 -4,15Zinsaufwände -111.585 -140.537 -28.951 25,95- Zinsen an Kunden -57.093 -68.909 -11.815 20,69- Zinsen auf Schuldtitel -46.134 -64.800 -18.666 40,46Dividenden und Provisionen 43.892 39.651 -4.241 -9,66Provisionsaufwendungen -6.864 -5.964 900 -13,10Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften -3.496 3.053 6.550 187,34Sonstige Erträge 20.003 20.982 979 4,89Verwaltungsaufwand -141.987 -150.235 -8.248 5,81- Personalaufwand -80.268 -85.617 -5.349 6,66- andere Verwaltungskosten -61.719 -64.618 -2.899 4,70Wertberichtigung (Abschreibung) -14.933 -15.540 -607 4,06Risikorückstellungen -11.116 -10.197 919 -8,27Sonstige Aufwendungen -1.074 -1.281 -206 19,19Wertberichtigung Kreditrisiken -6.096 -9.458 -3.362 55,16Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden -64 -547 -483 753,26Erträge aus Wertberichtigung Kreditrisiken 1.125 1.164 39 3,45Ergebnis aus Geschäftstätigkeit 77.846 78.400 554 0,71a.o. Erträge 6.167 2.509 -3.658 -59,32a.o. Verluste -1.888 -1.391 497 -26,33Veränderung Fonds für Bankrisiken -3.768 -3.291 477 12,65Steuern auf Betriebsergebnis -12.441 -11.366 1.075 -8,64Rechnungsüberschuss 65.915 64.860 1.056 -1,60

Sammelbilanz der 52 Raiffeisenkassen Südtirols zum 31.12.2001

Page 72: Jahresbericht 2001

71Die Raiffeisen-Genossenschaften

2. Die Obst-genossenschaften

Im Berichtsjahr hat die Anzahl der

dem Raiffeisenverband angeschlosse-

nen Obstgenossenschaften von 46 auf

44 abgenommen.

Die Obstgenossenschaft OGOL La-

na ist nämlich durch Verschmelzung in

die Obstgenossenschaft Lanafrucht

inkorporiert worden, die Obstgenos-

senschaft Bio-Vinschgau hat die Tätig-

keit aufgelassen und ist aufgelöst wor-

den. Als Mitglied dazu kam die Klein-

genossenschaft PROFRUT. In der

nachstehenden Übersicht mit Kenn-

zahlen und Eckdaten sind nur 40

Obstgenossenschaften berücksichtigt

worden, nachdem sich deren vier nur

mit komplementären Tätigkeiten der

Obsterzeugung, -verabeitung und -ver-

marktung befassen.

Die Gesamtzahl der Einzelmitglie-

der hat gegenüber dem Vorjahr um

0,5% abgenommen und betrug 7.738,

während die Obstbaufläche dieser

Mitglieder um 0,6% zugenommen

und das Ausmaß von 16.607 ha er-

reicht hat. Von dieser Fläche sind

768.117 t Kernobst und 7.226 t

Gemüse, Steinobst und verschiedenes

Obst den Obstgenossenschaften ab-

geliefert worden, wovon rund 1,5% auf

die biologische Anbauweise entfiel. Auf

die Obstgenossenschaften entfielen

somit rund 90% der Südtiroler Kern-

obsternte. Gegenüber dem Vorjahr hat

die Produktion um 5,3% abgenom-

men. Die Lagerkapazität hingegen ist

um 1,6% erweitert worden, womit

rund 96% des Tafel- und Schälobstes

gelagert werden konnte.

Mit 49,5% der Tafelobstanliefe-

rung stellt die Sorte Golden Delicious

nach wie vor den mit Abstand höch-

sten Anteil. Gegenüber dem Vorjahr

hat die Menge jedoch um knapp 11%

abgenommen, wobei die Produktion in

den Tallagen um rund 1/4 zurückge-

gangen ist. An zweiter Stelle liegt die

Sorte Red Delicious mit 12%, gefolgt

von Granny Smith mit 9% und Gala

mit 8,5%.

Das Erntejahr 2000 war geprägt von

frühem Erntebeginn, von z.T. heftigen

Hagelschlägen und von hohen Nie-

derschlagsmengen in den Monaten

Oktober und November. Dement-

sprechend hoch war der angelieferte

und sortierte Anteil an Industrieobst,

und das Klassifizierungsergebnis konn-

te die Vorjahreswerte nicht erreichen.

Trotzdem war es möglich, die gesam-

ten Erlöse aus Obstverkäufen um

15,6% auf 734,5 Mrd. Lire zu steigern.

Demgegenüber hat auch die Kosten-

steigerung mit 13,6% beinahe das Aus-

maß der Erlössteigerung im Verkauf

mitgemacht.

Mit Lire 364,4 Mrd. konnte den

Mitgliedern aber immerhin um 10,6%

mehr ausbezahlt werden als im Vorjahr.

Der durchschnittliche Auszahlungs-

preis lag, einschließlich der Beiträge für

AGRIOS und Verwirrungstechnik, mit

Auf die 44 Obst-

genossenschaf-

ten entfielen

rund 90% der

Südtiroler

Kernobsternte

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Page 73: Jahresbericht 2001

Lire 485,0/kg um Lire 68,4/kg, d.s.

16,4% höher als im Vorjahr, jener für

Tafelobst sogar um 22,8%. Für das an-

gelieferte Industrieobst konnte hinge-

gen nur ein durchschnittlicher Aus-

zahlungspreis von Lire 127,7/kg erzielt

werden, ein Ergebnis, das um gut 1/3

unter jenem des Vorjahres lag. Für das

biologische Obst konnte ein um rund

40% höherer Auszahlungspreis als für

das aus traditioneller Anbauweise stam-

mende Obst ausbezahlt werden. Das

Preisspektrum der einzelnen Sorten hat

sich gegenüber den Vorjahren, auch

unter Berücksichtigung der Sorten

Fuji und Cripps Pink, kaum verscho-

ben.

Mit Lire 21,94 Mill. (€ 11.330) pro

ha ist der ha-Erlös des Vorjahres um

10% übertroffen worden. Unter

Berücksichtigung der Beiträge aus dem

„Operationellen Programm“ für um-

weltschonende Produktion konnte ein

ha-Erlös von Lire 22,64 Mill./ha (€11.693) erzielt werden. In Bezug auf

die Anlieferungsentwicklung, die Aus-

zahlungspreise und den ha-Erlös konn-

te sich das Vinschgau gegenüber den

anderen Anbaugebieten deutlich ab-

setzen.

Im Berichtszeitraum haben die Obst-

genossenschaften Sachinvestitionen in

Höhe von rund Lire 65 Mrd. (€ 33,6

Mill.) vorgenommen. Demzufolge hat

die Verschuldung weiter zugenom-

men. Der Fremdmittelanteil der An-

lagenfinanzierung hat mittlerweile

knapp 1/3 erreicht.

Mit der Ernte 2000 konnte der Ab-

wärtstrend in der Obstwirtschaft un-

terbrochen werden. Das Preisniveau für

Kernobst ist aber nach wie vor be-

scheiden und lag für die Ernte 2000 un-

ter jenem von vor zehn Jahren.

Im Berichtszeit-

raum haben die

Obstgenossen-

schaften Sach-

investitionen

von rund 65

Mrd. Lire

(33,6 Mill. Euro)

vorgenommen

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72 Die Raiffeisen-Genossenschaften

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73Die Raiffeisen-Genossenschaften

29 OGS - Bozen

30 ORTLER - Latsch

31 OVEG - Eyrs

32 POG - Partschins

33 POMUS - Lana

34 SACRA - Eppan

35 TISOG - Tisens

36 TOG -Terlan

37 Tscherms

38 UNIFRUT - Neumarkt

30 UVO -Tschars

40 Zwölfmalgreien - Bozen

in der Statistik nicht erfasst41 BIO Meran - Tscherms

42 BIOLAND

Verarbeitungsgenossenschaft-

Terlan

43 Deutschnonsberger landw.

Erzeugergenossenschaft

DELEG - Laurein

44 OSIRIS - Burgstall

45 PROFRUT Kleingenossenschaft

Neumarkt

Verbände/KonsortienVOG - Bozen

VI.P. - Latsch

VOG – Leifers

Mitglieder1 ALPE - Laas

2 BOGAL - Algund

3 Brixen

4 CAFA - Meran

5 COFRUM - Marling

6 EGMA Unterland - Auer

7 EOFRUT - Tramin

8 ESO - Bozen

9 Fruchthof Überetsch

10 Gargazon

11 GEOS - Schlanders

12 GOG - Girlan

13 GRUFRUT - Steinmannwald

14 KAISER ALEXANDER - Leifers

15 Kaltern

16 Kastelbell

17 KURMARK - Margreid

18 Lana

19 LANAFRUCHT - Lana

20 LEV - Vilpian

21 Meran

22 MIVO - Latsch

23 Nals

24 Naturns-Plaus

25 NEUFRUCHT - Neumarkt

26 NEUSELIFRUT - Neumarkt

27 OBSI - Siebeneich

28 OGA - Algund

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74 Die Raiffeisen-Genossenschaften

B e s c h r e i b u n g 1999/2000 +/- % Veränderung 2000/01 +/- % Veränderunggegenüber Vorjahr gegenüber Vorjahr

1) Anlieferung und Auszahlung

Gesamtproduktion und Anlieferung 818.937,5 t - 10,6 % 775.343,1 t - 5,3 %

Anteil der Kernobstproduktion von Südtirol 89,1 % + 0,7 % Pkte 89,7 % + 0,6 % Pkte

Anlieferung an TW je Mitglied im Schnitt 89,8 t - 16,2 % 83,6 t - 6,9 %

Produktion TW je ha im Schnitt 42,3 t - 15,9 % 39,0 t - 7,8 %

Auszahlung an die Mitglieder Lire 329,4 Mrd. - 9,9 % 364,4 Mrd. + 10,6 %

Auszahlung je Mitglied Lire im Schnitt 42,4 Mill. - 11,9 % 47,1 Mill. + 11,2 %

Auszahlung je kg Gesamtanlieferung im Schnitt 402,2 Lire + 0,7 % 469,9 Lire + 16,8 %

Auszahlung je kg Tafelware im Schnitt 437,9 Lire + 6,3 % 537,9 Lire + 22,8 %

Auszahlung je ha Lire im Schnitt 20,7 Mill. - 11,4 % 22,6 Mill. + 9,2 %

Anteil der Auszahlung an den Gesamterlösen 47,7 % - 1,7 % Pkte 46,7 % - 1,0 %Pkte

2) Daten zur Bilanz

addierte Bilanzsumme Lire 952,2 Mrd. + 8,1 % 1.008,5 Mrd. + 5,9 %

Wertberichtigtes Anlagevermögen 631,8 Mrd. + 10,2 % 664,9 Mrd. + 5,2 %

Eigenkapital 423,8 Mrd. + 6,7 % 444,9 Mrd. + 5,0 %

(Zugang Sachanlagen) 101,5 Mrd. + 41,6 % 64,7 Mrd. - 36,3 %

(Abschreibungsgrad im Schnitt) 42,6 % +0,5 % Pkte 43,0 % + 0,4 % Pkte

Kundenforderungen Lire 150,1 Mrd. - 3,8 % 164,7 Mrd. + 9,7 %

(Kundenforderungen in % zum Umsatz) 22,8 + 0,3 % Pkte 21,8 - 1,0 % Pkte

3) Daten zur Erfolgsrechnung

Gesamterlös Lire 690,2 Mrd. - 6,8 % 779,8 Mrd. + 13,0 %

Bruttoerlöse aus Obstverkauf 637,1 Mrd. - 5,9 % 734,5 Mrd. + 15,3 %

(Bruttoerlös je kg Tafelware im Schnitt) 840,7 Lire + 7,4 % 988,7 Lire + 17,6 %

Gesamtaufwendungen Lire 319,4 Mrd. - 4,8 % 350,6 Mrd. + 9,8 %

(Gesamtaufwendungen je kg TW im Schnitt) 432,7 Lire + 8,2 % 491,7 Lire + 13,6 %

(Anteil Kosten an Gesamterlösen) 46,3 % + 0,9 % Pkte 45,0 % - 1,3 % Pkte

Wertberichtigung/Anlagegüter Lire 52,4 Mrd. + 0,4 % 57,4 Mrd. + 9,5 %

(Abschreibung je kg TW im Schnitt) 71,0 Lire + 14,0 % 80,5 Lire + 13,4 %

Personalaufwand Lire 79,0 Mrd. - 5,6 % 84,3 Mrd. + 6,7 %

(Personalaufwand je kg TW im Schnitt) 107,0 Lire + 7,2 % 118,3 Lire + 10,6 %

Rechnungsüberschuss Lire 6,6 Mrd. --- 4,8 Mrd. - 27,3 %

4) Andere Daten

Anzahl der Verbandsgenossenschaften 46 0,0 % 45 - 2,2 %

Anzahl der Mitglieder 7.776 + 2,1 % 7.738 - 0,5 %

Gesamtanbaufläche 16.516,0 ha + 1,7% 16.607,0 ha + 0,6 %

Gesamtanbaufläche je Mitglied im Schnitt 2,1 ha 0,0 % 2,1 ha + 1,0 %

Lagerkapazität 680.190 t + 5,1 % 691.170 t + 1,6 %

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 1.921 - 4,0 % 2.214 + 15,3 %

Umsatz pro Mitarbeiter in Lire 332,4 Mill. - 1,7 % 332,4 Mill. 0,0 %

Gesamtaufwand pro Mitarbeiter in Lire 172,9 Mill. - 4,0 % 158,1 Mill. - 8,6 %

Personalaufwand je Mitarbeiter Lire im Schnitt 41,1 Mill. - 1,7 % 38,1 Mill. - 7,3 %

Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden 67,6 Tage + 2,1 % 70,0 Tage + 3,6 %

Verkauf Inland Menge in % 63,8 % + 0,4 % Pkte 68,7 % + 4,9 % Pkte

Verkauft sonderverpackt in % 47,6 % + 1,4 % Pkte 51,0 % + 3,4 % Pkte

NB: TW = Tafelware

Kennzahlen und Eckdaten der Obstgenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol

Page 76: Jahresbericht 2001

3. Die Kellerei-genossenschaften

Die Weinanbaufläche der 3.785

Einzelmitglieder der Kellerei-

genossenschaften Südtirols, die alle

dem Raiffeisenverband angeschlos-

sen sind, umfasst 3.202 ha, das sind

rund 2/3 der gesamten Weinbauf-

läche des Landes. Im Berichtsjahr

konnte mit 38.455 t Trauben eine um

5% höhere Erntemenge als im Vorjahr,

mit sehr guter Qualität gelesen und

den Kellereigenossenschaften abge-

liefert werden. Die Kellereigenossen-

schaften erzeugten damit rund 70%

der „Südtiroler Weine“. Absolut ge-

sehen konnte die Sorte Vernatsch zu-

legen, anteilsmäßig jedoch war ein wei-

terer Rückgang zugunsten anderer

Sorten zu verzeichnen. Der Anteil der

Weißweinsorten erreicht mittlerweile

36,5%.

Auf die Sorte Vernatsch folgen

Weißburgunder mit 13%, Chardonnay

mit 10%, Magdalener mit 5% sowie

Lagrein und Ruländer mit jeweils

4%.

Der Weinverkauf war mengenmäßig

um knapp 1% rückläufig. Den Kell-

ereigenossenschaften ist es jedoch ge-

lungen, für den guten Jahrgang 7%

mehr als im Vorjahr an Verkaufserlö-

sen zu erzielen. Dies ist einerseits

durch die Anhebung der Verkaufs-

preise um durchschnittlich 8% und an-

dererseits durch die Steigerung um

10% der in 7/10-Flaschen verkauften

Weine zurückzuführen. Der Anteil

der in 7/10-Flaschen hat 1/4 der Ge-

samtverkäufe erreicht. Der Export

und der Detailverkauf haben um mehr

als einen halben Prozentpunkt abge-

nommen.

Für die Abwicklung ihrer Tätigkeit

haben die Kellereigenossenschaften

rund 10% mehr an Aufwendungen als

im Vorjahr getragen. Trotz geringerer

Zukäufe lagerten am Jahresende um

1,7% mehr Weinvorräte, die um

durchschnittlich 4% höher bewertet

wurden als im Vorjahr. Die Kunden-

forderungen haben eine Zunahme

von 7% erfahren.

Das abschreibbare Anlagevermögen

hat um Lire 10,2 Mrd. (€ 5,3 Mill.)

zugenommen und das Anlagevermö-

gen ist zu 64,6% abgeschrieben. Die

Finanzierung sowohl des Anlagever-

mögens als auch des Weinlagers mit

Eigenkapital und langfristigen Fremd-

mitteln ist ausreichend gegeben.

Die Auszahlungsergebnisse des Vor-

jahres konnten deutlich übertroffen

werden. Die Auszahlungssumme lag

um Lire 6,9 Mrd. (€ 3,56 Mill.), das

sind. +8,8%, über jener des Vorjahres,

die Auszahlungspreise an die Mitglie-

der waren durchschnittlich 3,5% mehr.

Letztere betrugen im Durchschnitt Li-

re 2.212/kg (€ 1,142). Die Höchst-

preise erzielten die Sorten Gewürz-

traminer, Sauvignon und Cabernet.

Der mit Abstand geringste Auszah-

lungspreis betrifft mit Lire 1.771/kg (€

Im Berichtsjahr

konnte mit

38.455 t Trau-

ben eine um 5%

höhere Ernte-

menge als

im Vorjahr den

Kellerei-

genossenschaf-

ten angeliefert

werden

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75Die Raiffeisen-Genossenschaften

Page 77: Jahresbericht 2001

0,915) die Hauptsorte Vernatsch. Mit

insgesamt Lire 85,1 Mrd. (€ 44,0

Mill.) ist erneut ein Auszahlungsrekord

erreicht worden, genauso wie mit Li-

re 25,86 Mill./ha (€ 13.355).

Auch im Jahre 2001 konnten die

Kellereigenossenschaften Südtirols

zahlreiche nationale und internationale

Auszeichnungen für ihre Weine errin-

gen und damit ihren guten Ruf weiter

festigen.

Mitglieder1 Andrianer Kellerei

2 Burggräfler Kellereigenossenschaft

Marling

3 Eisacktaler Kellereigenossenschaft

Klausen

4 Erste & Neue

Kellereigenossenschaft - Kaltern

5 Kellereigenossenschaft Girlan

6 Kellerei Gries

7 Kellereigenossenschaft Kaltern

8 Kellerei Kurtatsch

9 Kellereigenossenschaft

Nals/ Magreid-Entiklar

10 Kellereigenossenschaft

Schreckbichl - Girlan

11 Kellereigenossenschaft

St. Magdalena - Bozen

12 Kellerei St. Michael - Eppan

13 Kellereigenossenschaft St. Pauls

14 Kellereigenossenschaft Terlan

15 Kellereigenossenschaft Tramin

16 Meraner Kellereigenossenschaft

ohne eigene Verarbeitung17 Kellereigenossenschaft Salurn

18 Weinproduzentengenossenschaft

Brixen Neustift u. Umgebung

Die Eigenpro-

duktion der Kel-

lereigenossen-

schaften

umfasste im

Berichtsjahr

knapp 283.000

hl Wein

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76 Die Raiffeisen-Genossenschaften

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77Die Raiffeisen-Genossenschaften

Kennzahlen und Eckdaten der Kellereigenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol

Beschreibung 1999/00 Veränderung 2000/01 Veränderung gegenüber Vorjahr Vorjahr %

1) Anlieferung und AuszahlungGesamtproduktion und Anlieferung 366.228,0 dt + 9,6% 384.553,8 dt + 5,0%Anteil der Weinproduktion in Südtirol 69,5 % + 0,7% Pkte 69,6 % + 0,1% PkteAnlieferung je Mitglied im Schnitt 94,3 dt + 11,0% 98,9 dt + 4,9%Produktion je ha im Schnitt 112,2 dt + 10,6% 116,9 dt + 4,2%Eigenproduktion 271.471,6 hl + 9,6% 282.973,0 hl + 4,2%Ausbeute im Schnitt 78,2 % - 0,3% Pkte 77,8 % - 0,4% PkteAuszahlung Mitglieder u. Nichtmitglieder Lire 78,2 Mrd. + 7,4% 85,1 Mrd. + 8,8%Auszahlung je Mitglied Lire im Schnitt 20,2 Mill. + 8,4% 21,9 Mill. + 8,4%Auszahlung je kg im Schnitt (Mitglieder) 2.137,0 Lire - 1,9% 2.212,1 Lire + 3,5%Auszahlung je ha Lire im Schnitt (Mitglieder) 23,98 Mill. + 8,6% 25,86Mill. + 7,8%Anteil der Mitgliederauszahlung 47,2 % + 3,3% Pkte 47,9 % + 0,7% Pkte

an den Gesamterlösen2) Daten zur Bilanzaddierte Bilanzsumme Lire 146,2 Mrd. + 4,2% 156,2 Mrd. + 6,8%Wertberichtigtes Anlagevermögen 44,2 Mrd. + 4,7% 48,4 Mrd. + 9,5%Eigenkapital 75,8 Mrd. + 6,2% 79,5 Mrd. + 4,9%(Zugang Sachanlagen) 11,6 Mrd. - 22,7% 10,2 Mrd. - 12,1%(Abschreibungsgrad im Schnitt) 67,4 % + 0,5% Pkte 66,8 % - 0,6% PkteKundenforderungen Lire 41,4 Mrd. + 4,2% 44,4 Mrd. + 7,2%(Kundenforderungen in % zum Umsatz) 25,7 % - 1,2% Pkte 25,7 % 0,0% PkteEndbestände Wein Lire 35,4 Mrd. + 5,7% 37,5 Mrd. + 5,9%(Bewertung Endbestand Wein Lire je Liter) 2.135 Lire - 1,4% 2.225 Lire + 4,2%3) Daten zur ErfolgsrechnungGesamterlös Lire 161,5 Mrd. + 6,3% 172,8 Mrd. + 7,0%(Bruttoerlös aus Wein je Liter im Schnitt) 4.603,0 Lire + 3,6% 4.965,7 Lire + 7,9%Gesamtaufwendungen Lire 63,9 Mrd. + 5,7% 70,2 Mrd. + 9,9%(Gesamtaufwendungen je lt/KT im Schnitt) 1.825,3 Lire + 0,3% 2.017,3 Lire + 10,5%(Anteil Kosten an Gesamterlösen) 39,6 % - 0,2% Pkte 40,7 % + 1,1% PkteWertberichtigung/Anlagegüter Lire 8,3 Mrd. + 3,6% 8,6 Mrd. + 3,6%(Abschreibung je lt/KT im Schnitt) 237,1 Lire - 2,1% 248,0 Lire + 4,6%Personalaufwand Lire 18,2 Mrd. - 0,5% 19,6 Mrd. + 7,7%(Personalaufwand je lt/KT im Schnitt) 519,4 Lire - 5,3% 561,8 Lire + 8,2%Rechnungsüberschuss Lire 4,0 Mrd. ----- 3,5 Mrd. - 12,5%4) Andere DatenAnzahl der Verbandsgenossenschaften 18 0,0% 18 0,0%Anzahl der Mitglieder 3.780 - 0,9% 3.785 + 0,1%Gesamtanbaufläche 3.177,0 ha - 0,7% 3.202,0 ha + 0,8%Gesamtanbaufläche je Mitglied im Schnitt 0,84 ha 0,0% 0,85ha + 0,7%Lagerkapazität 587.364 hl - 0,9% 592.598 hl + 0,9%Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 301 - 0,3% 312 + 3,7%Personalaufwand je Mitarbeiter Lire im Schnitt 60,5 Mill. 0,0% 62,6 Mill. + 3,5%Verkauft lose 26,7 % + 1,9% Pkte 26,7 % 0,0% PkteVerkauft abgefüllt 49,3 % - 2,3% Pkte 46,7 % - 2,6% PkteVerkauft in 0,75 lt-Flaschen 24,0 % + 0,4% Pkte 26,6 % + 2,6% PkteExportiert 23,1 % + 0,1% Pkte 22,8 % - 0,3% Pkte

KT = Durchschnitt der verarbeiteten und verkauften Weinmengen in hl dt = Dezitonne (100 kg)

Page 79: Jahresbericht 2001

Mit Ausnahme der „ab Hof-Ver-

käufe“, die nur unbedeutende Mengen

ausmacht, ist die Verarbeitung und

Vermarktung der in Südtirol erzeugten

Milch zu 100% genossenschaftlich

organisiert. In Südtirol bestehen 14

Genossenschaften des Milchsektors

und ein Milchverarbeitungskonsorti-

um, von denen acht in der Verarbei-

tung und Vermarktung tätig sind. Al-

le sind Mitglieder des Raiffeisen-

verbandes. Allein an das Konsortium

MILKON, das von den Genossen-

schaften Mila, Senni und der Senn-

ereigenossenschaft Burgeis getragen

wird, sind im Jahr 2001 mit 219,13

Mill. Liter, das sind 63,4% der in Süd-

tirol erzeugten Milch abgeliefert wor-

den.

Nach wie vor hat die Südtiroler

Milchwirtschaft eine große Bedeutung

und einen hohen Stellenwert in der

Ernährungswirtschaft, die weit über die

Grenzen des Landes hinausreichen.

Immerhin werden in Südtirol rund 3%

der italienischen Gesamtproduktion an

Milch erzeugt, während die Bevölke-

rung nur 0,7% und die Oberfläche

Südtirols nur 2,45% von Italien aus-

macht. Dies erklärt, dass mindestens

2/3 der in Südtirol erzeugten Milch

oder der daraus gewonnenen Produk-

te außerhalb des Landes abgesetzt wer-

den müssen.

Die Milchablieferung an die oben

genannten genossenschaftlichen Be-

triebe hat im Jahr 2001 345,6 Mill. Li-

ter betragen, was einer Steigerungsra-

te gegenüber dem Vorjahr von 1,7%

entspricht. Im Berichtsjahr konnten die

Milchquoten im Rahmen der „Agen-

da 2000“ von 384,6 Mill. kg um 2,1%

auf 392,6 Mill. kg aufgestockt werden.

Die Umstrukturierung auf weniger

Milch produzierende Betriebe hat

sich aber trotzdem fortgesetzt. Die An-

zahl der Mitglieder hat zwar nur um

0,4% abgenommen, jene der Milch-

quoteninhaber aber um 2,0% und die

aktiven Milchproduzenten haben um

1,8% auf 6.318 Einheiten abgenom-

men. Durch die Aufstockung der

Milchquoten haben nur mehr 2.087

Erzeuger ihr Milchkontingent über-

schritten, das sind 14 weniger als im

Vorjahr.

Im abgelaufenen Jahr war die Men-

ge der engros verkauften Milch mit

143,3 Mill. Lire gleich hoch wie im

Vorjahr; der Anteil an der Gesamtan-

lieferung lag daher mit 41,6% gering-

Nach wie vor

hat die Südtiro-

ler Milchwirt-

schaft einen

hohen Stellen-

wert in der

Ernährungswirt-

schaft

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78 Die Raiffeisen-Genossenschaften

4. Die Milchhöfe/Sennereigenossenschaften und die Viehwirtschaftsgenossenschaften

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Den 7.282

Mitgliedern sind

durchschnittlich

39,6 Mill. Lire

ausbezahlt

worden

fügig unter jenem des Vorjahres. Eine

hohe Steigerungsrate weist wiederum

die Joghurtproduktion mit 11,2% auf,

aber auch die Produktion von Topfen

und Käse konnte deutlich zulegen. Mit

einem Minus von 20,4% fiel die Er-

zeugung von H-Milch stark zurück.

Die Marktversorgung mit verarbei-

teten Produkten konnte weiter ausge-

baut werden, was schlussendlich zur

Steigerung der Bruttoerlöse um 7,9%

auf 518,9 Mrd. Lire beigetragen hat.

Je Liter Milchanlieferung ist ein Brut-

toerlös von 1.502 Lire erzielt worden,

das sind 6,1% mehr als im Vorjahr. In

der an die Mitglieder zur Verteilung

gelangten Auszahlungssumme von

290,7 Mrd. Lire (inklusive MwSt.)

konnte diese Steigerungsrate weiter-

gegeben werden. Den 7.282 Mitglie-

dern sind durchschnittlich 39,6 Mill.

Lire ausbezahlt worden, womit sie um

5,5% mehr als im Vorjahr vereinnah-

men konnten. Wird dieser Auszah-

lungsbetrag durch die Anzahl der ak-

tiven Lieferanten dividiert, so ergibt

sich eine durchschnittliche Auszah-

lungssumme von 46 Mill. Lire.

Der entsprechende Auszahlungs-

preis lag mit durchschnittlich 841 Li-

re/Liter um 4,4% über dem Vorjahr.

Die Anzahl der Mitarbeiter ist in den

milchverarbeitenden Genossenschaften

um 1,2%, das sind 8 Personen,

zurückgegangen. Für das Personal

sind durchschnittlich 42,1 Mrd. Lire

aufgewendet worden, das sind 6,0%

mehr als im Jahr 2000. Die addierte

Bilanzsumme dieser genossenschaftli-

chen Unternehmen stieg um nur 0,7%

auf 366,5 Mrd. Lire, das nicht wert-

berichtigte Anlagevermögen um 4,2%

auf 241,4 Mrd. Lire.

Von der Südtiroler Milchwirtschaft

sind im Berichtsjahr weitere wichtige

Schritte in Richtung der Erzeugung

und Vermarktung von gentechnik-

freier Milch getan worden.

Mitgliedermit Verarbeitungstätigkeit1 MILA - Bozen *)

2 Milchhof Brixen - BRIMI

3 Milchhof Bruneck - SENNI *)

4 Milchhof Meran

5 Milchhof Sterzing

6 Sennereigenossenschaft Algund

7 Sennereigenossenschaft Innichen

8 Sennereigenossenschaft Sexten

9 Sennereigenossenschaft Toblach

ohne Verarbeitungstätigkeit:10 Molkereigenossenschaft Tirol

11 Sennereigenossenschaft Burgeis

12 Sennereigenossenschaft Gherdeina,

Wolkenstein

13 Sennereigenossenschaft Prad

Verbände/KonsortienSennereiverband Südtirol - Bozen

MILKON Südtirol - Bozen

*) In nebenstehender Aufstellung als

Konsortium MILKON, welches die

Verarbeitung und den Verkauf der an

MILA und SENNI angelieferten

Milch vornimmt, zusammengefasst.

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79Die Raiffeisen-Genossenschaften

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80 Die Raiffeisen-Genossenschaften

Beschreibung 2000 +/- % Veränderung 2001 +/- % Veränderung

gegenüber Vorjahr gegenüber Vorjahr

1. Anlieferung, Verarbeitung, Auszahlung

Anlieferung Liter 339,9 Mill. 2,6% 345,6 Mill. 1,7%

Durchschnittliche Anlieferung je Mitglied 46.507 Liter 3,7% 47.458 Liter 2,0%

Versandmilch Liter 143,3 Mill. 3,2% 143,3 Mill. 0,0%

Verarbeitete Menge Liter 196,6 Mill. 7,3% 202,3 Mill. 2,9%

Anteil der verarbeiteten Menge 57,8% 4,5% Pkte 58,5% 1,2% Pkte

Erzeugung Frischmilch Liter 23,4 Mill. 2,4% 22,7 Mill. -2,8%

Erzeugung H-Milch Liter 27,4 Mill. -26,3% 21,8 Mill. -20,4%

Erzeugung Konsumrahm Liter 1,8 Mill. 5,9% 2,0 Mill. 11,1%

Erzeugung Butter kg 2,9 Mill. 8,7% 2,9 Mill. 0,8%

Erzeugung Käse kg 9,9 Mill. 8,0% 11,5 Mill. 16,2%

Erzeugung Topfen, Ricotta, Mascarpone kg 0,7 Mill. --- 1,4 Mill. 100,0%

Erzeugung Joghurt Stück 379,0 Mill. 22,3% 421,6 Mill. 11,2%

Auszahlung mit MWSt.an die Mitglieder Lire 273,75 Mrd. 4,7% 290,66 Mrd. 6,2%

Auszahlung je Mitglied Lire 37,5 Mill. 5,9% 39,6 Mill. 5,5%

Auszahlung pro Liter 806 Lire 2,0% 841 Lire 4,4%

2. Daten zur Bilanz

addierte Bilanzsumme Lire 364,06 Mrd. 11,7% 366,52 Mrd. 0,7%

Anlagevermögen zum Anschaffungswert Lire 231,74 Mrd. 6,0% 241,40 Mrd. 4,2%

(Wertberichtigungsgrad) 38,5% 1,3% Pkte 42,4% 10,1% Pkte

Eigenkapital Lire 163,33 Mrd. 7,9% 167,64 Mrd. 2,6%

Rechnungsüberschuss Lire 3,03 Mrd. -34,4% 2,21 Mrd. -27,0%

3. Daten zur Erfolgsrechnung

Bruttoerträge Lire 481,17 Mrd. 7,3% 518,94 Mrd. 7,9%

(Bruttoerträge je Liter Anlieferung) 1.416 Lire 4,6% 1.502 Lire 6,1%

(Bruttoerträge je Mitarbeiter) Lire 700,4 Mill. 2,2% 764,3 Mill. 9,1%

Personalkosten Lire 39,70 Mrd. 5,6% 42,06 Mrd. 6,0%

(Personalkosten je Mitarbeiter) Lire 57,8 Mill. 0,5% 61,9 Mill. 7,2%

(Verarbeitete Menge je Mitarbeiter) 286.176 Lire 2,2% 297.887 Lire 4,1%

Wertberichtigungen/Anlagegüter Lire 17,39 Mrd. 19,6% 20,32 Mrd. 16,8%

(Wertberichtigungen je Liter Anlieferung) 51 Lire 13,4% 59 Lire 14,9%

4. Andere Daten

Anzahl der verarbeitenden Genossenschaften 8 0,0% 8 0,0%

Anzahl der Mitglieder 7.308 -1,0% 7.282 -0,4%

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 687 5,0% 679 -1,2%

Kennzahlen und Eckdaten der Milchhöfe/Sennereigenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol

Page 82: Jahresbericht 2001

Für die Viehwirt-

schaft ist das

Jahr 2001 durch

die BSE-Krise

und die Maul-

und Klauenseu-

che denkbar

ungünstig ver-

laufen

Die Südtiroler Viehwirtschaft weist

nach wie vor eine beachtliche Vielfalt

auf und umfasst neben der Rinder-

haltung Pferde, Schafe, Ziegen,

Schweine und Kleintiere wie z.B. Ka-

ninchen.

Nachstehende Verbände, die im

Grunde Genossenschaften der Primär-

stufe sind, leisten in diesem Wirt-

schaftszweig umfassende und unver-

zichtbare Arbeit in den Bereichen der

Herdebuchführung, der Zuchtauslese,

der Leistungsprüfung, der Ausstel-

lungen, der Vermarktung u. a. m.

• Südtiroler Braunviehzuchtverband,

Bozen

• Südtiroler Rinderzuchtverband,

Bozen

• Südtiroler Fleckviehzuchtverband,

St. Lorenzen

• Südtiroler Haflinger Pferdezucht-

verband

• Verband der Kleintierzüchter

Die Milch- und Viehwirtschaft stellt

zweifellos den wichtigsten Erwerbs-

zweig der bergbäuerlichen Familien

dar und ist zu 100% genossenschaft-

lich organisiert.

Das Jahr 2001 ist für die Viehwirt-

schaft durch die BSE-Krise und die

Maul- und Klauenseuche denkbar

ungünstig verlaufen. Dies hat sich vor

allem auf die Anzahl der verkauften

Zuchttiere und noch mehr auf den

Verkaufspreis ausgewirkt. Der Rück-

gang an verkauftem Zuchtvieh konn-

te mit 2,6% noch in Grenzen gehalten

werden, der Umsatzrückgang hingegen

belief sich auf knapp 11%.

Laut Angaben der zuständigen Lan-

desstellen wird der Bestand an Rindern

anhand der Prophylaxekampagne 2001

auf 160.000 Stück geschätzt. Die

Landwirtschaftszählung 2000 hat hin-

gegen nur 144.196 Rinder ermittelt.

Die bei den Zuchtverbänden ge-

meldeten Herdebuchkühe haben

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81Die Raiffeisen-Genossenschaften

Die Viehwirtschaftsgenossenschaften

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82 Die Raiffeisen-Genossenschaften

Jahr Veränderung Jahr Veränderung

Beschreibung 2000 gegenüber 2001 gegenüber

Vorjahr Vorjahr

± % ± %

Anzahl der Verbandsgenossenschaften 3 3

Anzahl der Züchter (A-Mitglieder) 6.928 + 2,0 6.965 + 0,5

Anzahl der Vermarkter (B-Mitglieder) 1.949 + 6,0 2.043 + 4,8

Anzahl der Mitarbeiter 47,5 + 2,4 43,0 - 9,5

Bilanzsumme Lire Mrd. 17,44 - 19,4 15,83 - 9,2

Anlagevermögen (Sachanlagen) Lire Mrd. 3,51 - 40,7 3,59 + 2,3

Eigenkapital Lire Mrd. 10,44 + 1,9 10,43 - 0,2

Personalaufwand Lire Mill. 2.736,8 + 8,0 2.689,3 - 1,7

Personalaufwand je Mitarbeiter Lire Mill. 57,6 + 5,6 62,5 + 8,6

Anzahl Herdebuchkühe 55.371 + 3,8 55.890 + 0,9

Neupunktierungen 14.565 - 2,4 15.306 + 5,1

Erstbesamungen 97.152 + 1,2 94.370 - 2,9

Zuchtviehversteigerungen 34 + 2,9 32 - 5,9

verkaufte Stück an Zuchtvieh 6.696 + 0,0 6.519 - 2,6

Umsatz Versteigerungen Zuchtvieh Lire Mrd. 15,17 - 0,1 13,53 - 10,9

Abschreibequote Mill. 305,6 + 2,0 431,6 + 41,2

Gewinn Mill. 49,2 - 66,5 63,5 + 29,0

Kennzahlen und Eckdaten der Viehzuchtverbände im Raiffeisenverband Südtirol

gegenüber dem Vorjahr um rund 1%

zugenommen, die Neupunktierungen

um 5%. Rückläufig waren die Erstbe-

samungen und Zuchtviehversteige-

rungen, die Anzahl der verkauften

Zuchtrinder sowie der wertmäßige

Umsatz.

Die Anzahl der zur Schlachtung ver-

kauften Tiere (KOVIEH) hat um 1%

abgenommen und erreichte 33.850

Stück, wobei ein Preiseinbruch von

durchschnittlich 17% in Kauf genom-

men werden musste. Bei Rindern war

der Preisverfall mit 27% besonders dra-

matisch. Bei den Pferden und Klein-

tieren war dem gegenüber ein Preis-

anstieg von 20% zu verzeichnen.

Page 84: Jahresbericht 2001

Den fünf landwirtschaftlichen Be-

zugsgenossenschaften, welche die Ver-

sorgung der Bauern mit landwirt-

schaftlichen Produktionsgütern und

Bedarfsartikeln betreiben, sind 1.127

Mitglieder angeschlossen. Im Be-

richtsjahr gab es bei diesen Genos-

senschaften einen Umsatzeinbruch.

Der durchschnittliche Umsatz pro

Mitglied ist somit von 5,2 Mill. Lire

auf 4,3 Mill. Lire gesunken.

In diesem Tätigkeitsbereich ist auch

die landwirtschaftliche Einkaufsge-

nossenschaft „LEG“ angesiedelt. Sie

hat für die 16 angeschlossenen Mit-

gliedsgenossenschaften (vorwiegend

Obstgenossenschaften) den gemein-

samen Einkauf von Pflanzenschutz-

und Düngemitteln, Material für Stütz-

gerüste sowie anderen landwirtschaft-

lichen Bedarfsgütern mit einem Ge-

schäftsvolumen von 4,5 Mrd. Lire

getätigt.

Für die Hotel- und Gastbetriebe be-

treibt die Einkaufsgenossenschaft HO-

GAST die Versorgung mit vielfältigen

Gebrauchs- und Verbrauchsgütern.

Der Genossenschaft sind 377 Mit-

glieder angeschlossen, mit denen sie ei-

nen Umsatz von 139,7 Mrd. Lire ab-

wickelte. Dies entsprach einer Um-

satzsteigerung gegenüber dem Vorjahr

von ganzen 25,7%.

Mitglieder:1 Ü.B.E.G. - Überetscher

Einkaufsgen. für

die Landwirtschaft

2 Landwirtschaftliche

Bezugsgenossenschaft Branzoll

3 Landwirtschaftliche

Bezugsgenossenschaft Kurtatsch

4 Bezugsgenossenschaft Leifers

5 Landwirtschaftliche

Bezugsgenossenschaft Salurn

Atypische Bezugsgenossenschaft:6 Landwirtschaftliche

Einkaufsgenossenschaft L.E.G.

Meran J

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83Die Raiffeisen-Genossenschaften

5. Die landwirtschaftlichen Bezugsgenossen-schaften und die Konsumgenossenschaften

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84 Die Raiffeisen-Genossenschaften

2 0 0 0 +/- Veränderung 2 0 0 1 +/- Veränderung

gegenüber dem Vorjahr gegenüber dem Vorjahr

Anzahl Genossenschaften 6 0,0 % 6 0,0 %Anzahl der Mitglieder 1.207 4,1 % 1.244 3,1 %Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 7,6 9,0 % 6,7 -11,8 %Konsolidierte Bilanzsumme in Lire 6.877,4 Mill. -4,6 % 7.496,7 Mill. 9,0 %

Anlageverm. z. Anschaffungswert in Lire 6.399,4 Mill. 2,7 % 6.783,3 Mill. 6,0 %

Anlagevermögen z. Restbuchwert in Lire 3.821,1 Mill. -5,7 % 3.849,2 Mill. 0,7 %Endbestände Umsatzgüter Lire 1.619,2 Mill. 6,2 % 1.829,8 Mill. 13,0 %EB: in % zum Umsatz 9,8 -3,0 % Pkte 10,3 5,1 % PkteEigenkapital (+ 97% d.akt.Übersch.) Lire 3.014,2 Mill. -0,6 % 3.033,9 Mill. 0,7 %Abschreibegrad in % 40,3 15,5 % Pkte 43,3 7,4 % PkteUmsatz in Lire 16.530,0 Mill. 9,5 % 17.804,5 Mill. 7,7 %Umsatz je Mitarbeiter Lire 460,6 Mill. 4,4 % 414,0 Mill. -10,1 %Personalaufwand Lire 2.214,4 Mill. 4,2 % 2.285,0 Mill. 3,2 %Gesamtkosten Lire 3.762,5 Mill. 10,6 % 3.812,8 Mill. 1,3 %Personalaufw. pro Mitarbeiter Lire 48,7 Mill. 0,4 % 48,7 Mill. 0,0%Umschlagshäufigkeit 8,4 3,7 % 8,2 -2,4 %Bruttospanne in % 25,1 -10,4 % Pkte 25,4 1,2 %Rückvergütungen an Mitglieder in Lire 45,5 Mill. -49,1 % 50,5 Mill. 11,0 %

Kennzahlen und Eckdaten der Bezugs-genossenschaften im Raiffeisenverband Südtirol

Page 86: Jahresbericht 2001

Die Konsum-

genossenschaften

Mit sechs Konsumgenossenschaften

ist die Anzahl dieser Art von Genos-

senschaften gegenüber dem Vorjahr

unverändert geblieben. Denselben

gehörten 1.244 Mitglieder an, das sind

3,1% mehr als im Jahr 2000. Diese

Genossenschaften konnten den Um-

satz gegenüber dem Vorjahr um 7,7%,

erhöhen. Auch die Rückvergütungen

an die Mitglieder sind gegenüber dem

Vorjahr deutlich angestiegen, und

zwar um 11%.

Die Konsumgenossenschaften er-

füllen in der Nahversorgung nach wie

vor wichtige Funktionen.

Mitglieder1 Konsumgenossenschaft Kastelruth

2 Konsumverein Kurtatsch

3 Konsumgenossenschaft Laas

4 Konsumgenossenschaft Tramin

5 Konsumverein Salurn

6 Konsumgenossenschaft Völs

Atypische Konsumgenossenschaften7 GEKA - Genossenschaft

für KVW-Aktionen Pustertal

8 IVONAT Konsumgenossenschaft

9 Landesmensa- und

Konsumgenossenschaft Bozen

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85Die Raiffeisen-Genossenschaften

2 0 0 0 +/- Veränderung 2 0 0 1 +/- Veränderung

gegenüber dem Vorjahr gegenüber dem VorjahrAnzahl Genossenschaften 5 0,0 % 5 0,0 %Anzahl der Mitglieder 1.127 1,4 % 1.127 0,0 %Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 1,2 0,0 % 1,2 0,0 %Konsolidierte Bilanzsumme in Lire 3.162,6 Mill. 15,1 % 2.791,2 Mill. -11,7 %Anlageverm. zum Anschaffungswert 1.137,8 Mill. 2,6 % 1.094,3 Mill. -3,8 %Anlagevermögen zum Restbuchwert 750,4 Mill. -0,6 % 705,1 Mill. -6,1 %Endbestände Umsatzgüter Lire 1.621,6 Mill. 23,0 % 1.611,0 Mill. -0,7 %EB: in % zum Umsatz 28,1 0,0 % Pkte 28,1 0,0 % PkteEigenkapital (+ 97% d. akt. Überschusses) 1.169,9 Mill. -2,1 % 1.176,8 Mill. 0,6 %Abschreibegrad in % 34,0 6,6 % Pkte 35,6 4,7 % PkteUmsatz in Lire 5.709,3 Mill. 21,5 % 4.850,1 Mill. -15,0 %Umsatz je Mitarbeiter Lire 925,0 Mill. 16,7 % 815,0 Mill. - 11,9 %Personalaufwand in Lire 300,2 Mill. -0,3 % 304,7 Mill. 1,5 %Gesamtkosten (inkl. Personal) 713,2 Mill. 8,4 % 720,1 Mill. 1,0 %Personalaufw. pro Mitarbeiter Lire 50,9 Mill. -1,9 % 51,6 Mill. 1,4 %Umschlagshäufigkeit 3,3 -6,5 % 2,6 -21,2 %Bruttospanne 17,3 12,3 % Pkte 16,8 -2,9 % PkteUmsatz je Mitglied in Mill. Lire 5,1 21,4 % 4,3 -15,7%

Kennzahlen und Eckdaten der Konsumgenossenschaften im Raiffeisenverband Südtirol

Page 87: Jahresbericht 2001

Der Energiemarkt war auch im Jahr

2001 stark in Bewegung. Demnach wa-

ren die E-Werksgenossenschaften vor

allem mit den zahlreichen Neuerungen

konfrontiert, welche die nationale En-

ergiebehörde (autority) erlassen hat.

Diesbezüglich wurden auch Anstren-

gungen unternommen, die Verwal-

tungsabläufe zu vereinheitlichen.

Außerdem sind die Verhandlungen mit

der Landesregierung in Bezug auf den

lokalen Strommarkt weitergeführt wor-

den. Die Anzahl der E-Werks-Mit-

glieder hat um 4,7%, jene der Strom-

abnehmer um 0,9% zugenommen.

Die Nennleistung der 23 in der Aus-

wertung erfassten E-Werksgenossen-

schaften ist im Jahre 2001 um 18,7%

auf 18.174 kW gesteigert worden. So-

mit konnten auch die Stromerzeugung

um 16% auf rund 136 Mill. kWh und

der Stromumsatz um 10,8% auf Lire

18,6 Mrd. (€ 9,6 Mill.) erhöht werden.

An die Mitglieder und Abnehmer sind

pro kWh im Durchschnitt Lire 169,3

(€ 0,0874) in Rechnung gestellt wor-

den. An den Netzwerkverwalter (ge-

store della rete) ist der Strom hingegen

im Durchschnitt um Lire 113,8/kWh

(€ 0,0588) verkauft worden.

Im abgelaufenen Jahr sind dem

Raiffeisenverband sechs neue Ener-

giegenossenschaften, und zwar zwei E-

Werke und vier Fernheizwerke als Mit-

glied beigetreten. Somit sind dem

Raiffeisenverband derzeit 25 genos-

senschaftlich organisierte E-Werke

und 13 Fernheizwerke angeschlos-

sen.

Dem Raiff-

eisenverband

sind 25 genos-

senschaftlich

organisierte

E-Werke und 13

Fernheizwerke

angeschlossen

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86 Die Raiffeisen-Genossenschaften

6. Die Energiegenossenschaften

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Mitglieder

Elektrogenossenschaften1. Ahrntaler Elektrizitätswerk

2. Elektrizitätsgenossenschaft

Lüsen

3. Elektrizitätsgenossenschaft

Mittertal-Jaufental

4. Elektrizitätsgenossenschaft

Pflersch

5. Elektrizitätsgenossenschaft

Vierschach-Winnebach-Innich-

berg

6. Elektrizitätsgenossenschaft

Villnöß

7. Elektrizitätsgenossenschaft

Wengen

8. Elektrizitätsgenossenschaft

Winkel

9. Elektrizitätswerk Aschbach

10. Elektrizitätswerk Kalmtal

11. Elektrizitätswerk Prad

12. Elektrizitätswerk Stilfs

13. Elektrizitätswerk Welsberg

14. Elektrogenossenschaft Pens

15. Elektrogenossenschaft

St. Helena-St. Pankraz

16. Elektrogenossenschaft St. Leon-

hard/Gomion

17. Elektrowerk Gsies

18. Elektrowerk Walten

19. Energie-Gen.m.b.H. Oberland-

Rojenbach ”EGO”

20. Energiegenossenschaft Albeins,

Brixen

21. Kleingenossenschaft m.b.H. E-

Werk St. Jakob-Pfitsch

22. Konsortium E-Werk Rabenstein,

Moss in Passeier

23. Kraftwerk Wielenbach, Bruneck

24. Vinschgauer Elektrizitäts-Kon-

sortium

25. Welschnofner Energiegewin-

nungsgenossenschaft ”WEG”

Fernheizwerke26. BIOWATT-Taufers

27. Energiegenossenschaft Sulden

28. Energieversorgung Vals, Mühl-

bach

29. Fernheizwerk Toblach

Gen.m.b.H.

30. Fernheizwerk Vintl

31. Fernheizwerk Vöran

Gen.m.b.H.

32. Förderungsgenossenschaft Ulten

33. Heizwerk Sarnthein Gen.m.b.H.

34. Pfelderer Genossenschaft

35. SEA servisc-Energia-Ambient

36. Schludernser Energie-Genossen-

schaft, Schluderns

37. Südtiroler Biomasse, Toblach

38. Wärmewerk Antholz

Gen.m.b.H.

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87Die Raiffeisen-Genossenschaften

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88 Die Raiffeisen-Genossenschaften

Jahr 2000 Jahr 2001

Art der Werte Veränderung Werte Veränderung

Einheit Vorjahr % Vorjahr %

Anzahl der Verbandsgenossenschaften 23 + 21,1% 23 0

Anzahl der Mitglieder 4.441 + 21,1% 4.649 + 4,7%

Anzahl der Stromabnehmer 7.993 + 3,7% 8.063 + 0,9%

ø-Anschlusswert pro Stromabnehmer in kW 6,0 + 0,5% 6,1 + 2,6%

Anzahl Personal 34,0 + 9,7% 36,0 + 5,9%

Maximale Nennleistung kW 24.536 + 12,6% 27.686 + 12,8%

Nennleistung laut Konzession kW 15.317 + 7,1% 18.174 + 18,7%

Mittlere Nennleistung kW 13.790 + 10,2% 15.753 + 14,2%

Mittlere Nennleistung in % von max. Nennl. 56,2% - 1,2%Pkte 56,9% + 0,7% Pkte

Stromerzeugung kWh Mill. 117,3 + 7,9% 135,9 + 15,9%

Stromzukäufe kWh Mill. 11,0 - 1,0% 9,6 - 12,7%

Stromerzeugung in % der eingespeisten Energie 91,4% + 0,7%Pkte 93,4% + 2,0% Pkte

Stromzukäufe in % der eingespeisten Energie 8,6% - 0,7%Pkte 6,6% - 2,0% Pkte

Eigenverbrauch kWh in % von eingesp. Energie 0,6% + 0,1% 1,0% + 0,5% Pkte

Stromverluste auf eingespeiste Energie in % 4,7% - 0,4%Pkte 4,5% - 0,2% Pkte

Summe Stromumsatz Mrd. 16,78 - 5,4% 18,59 + 10,8%

Stromverkauf insgesamt in kWh Mill. 121,6 + 48,0% 137,57 + 13,1%

Verkäufe an"Netzwerkverwalter" kWh Mill. 71,3 + 15,7% 84,7 + 18,9%

Verkäufe an "Netzwerkverwalter" in % 58,6% + 6,4%Pkte 61,6% + 3,0% Pkte

Stromzukauf von ENEL und Land Lire Mill. 1.012,2 - 14,5% 1.241,2 + 22,6%

Anschlusswert der Stromabnehmer kW 47.818 + 10,5% 49.512 + 3,5%

Stromzukauf L/kWh 91,7 + 12,4% 128,8 + 40,5%

Stromverkauf insgesamt L/kWh 138,0 + 13,2% 135,1 - 2,1%

Kennzahlen und Eckdaten der Energieerzeugergenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol

Page 90: Jahresbericht 2001

Insgesamt 20 Genossenschaften,

denen 4.374 Mitglieder angeschlossen

sind, sind im Bereich der Trinkwas-

serversorgung, der Verteilung von Be-

regnungswasser bzw. der Trockenbe-

regnung tätig.

Mitglieder1 Beregnungsgenossenschaft

Latzfons/Feldthurns

2 Beregnungsgenossenschaft Schabs

3 Beregnungsgenossenschaft Völs

4 Elektrizitäts- und

Trinkwassergenossenschaft

Stefansdorf-St. Lorenzen

5 Gaidnerbach Erhaltungs- und

Nutzungsgen. Andrian

6 Meliorierungsgenossenschaft

Gemeinde Ratschings

7 Trinkwassergenossenschaft Afers

8 Trinkwassergenossenschaft

Girlan-Schreckbichl

Die Kategorie der Wohnbaugenos-

senschaften war in den vergangenen

Jahren allgemein im Abnehmen be-

griffen, im Berichtsjahr hat die dies-

bezügliche Mitgliederanzahl des Raif-

feisenverbandes jedoch um zwei Ein-

heiten zugenommen. Von den neun

Wohnbaugenossenschaften haben de-

ren vier ihre Bautätigkeit abgeschlossen

und stehen deshalb vor der Auflösung

Mitglieder1 Siedlungswerk St. Albuin Brixen

2 „Talisman“ Gen.m.b.H. - Auer

3 Wohnbaugenossenschaft Bozen I

4 Wohnbaugenossenschaft

Leben 2001 – Eppan

5 Wohnbaugenossenschaft

"Perathoner" – Bozen

6 Wohnbaugenossenschaft

St. Pauls-Dorf – Eppan

7 Wohnbaugenossenschaft Sarnthein

8 Wohnbaugenossenschaft Schenna

9 Wohnbaugenossenschaft

Widumangerle – Marling

9 Trinkwassergenossenschaft

Kastelruth

10 Trinkwassergenossenschaft

Lajen-Dorf

11 Trinkwassergenossenschaft

Missian-Unterrain

12 Trinkwassergenossenschaft

Prissian

13 Trinkwassergenossenschaft

St. Konstantin

14 Trinkwassergenossenschaft

St. Michael/Eppan

15 Trinkwassergenossenschaft

St. Pauls/Berg

16 Trinkwassergenossenschaft Terlan

17 Trinkwassergenossenschaft

Turmbach-Maderneid

18 Trinkwassergenossenschaft

Vilpian

19 Trinkwassergenossenschaft Völs

20 Wassergenossenschaft

Neptunia Seis

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89Die Raiffeisen-Genossenschaften

7. Trinkwasser- und Beregnungsgenossenschaften

8. Die Wohnbaugenossenschaften

Page 91: Jahresbericht 2001

22 Genossenschaften dieser Art

sind derzeit dem Raiffeisenverband an-

geschlossen. Acht davon führen einen

Kindergarten, während die anderen

Kultur- oder Bildungshäuser verwalten.

Mitglieder1 Bildungshaus Schloss Goldrain

2 Deutscher Kindergarten

und Kulturheim Leifers

3 Dorfgemeinschaft Karneid

4 Dorfgemeinschaft Kortsch

5 Gemeinschaft Maria Heim – Bozen

6 Gen.m.b.H. Heinrich v. Stuck

Bruneck

7 Haus Unterland und Kindergarten

Neumarkt

8 Kindergartengenossenschaft

Johann Gamper – Andrian

9 Kindergarten und Vereinshaus

M. Gamper Prissian

10 Kindergartengenossenschaft

Kaltenbrunn

11 Kindergartengenossenschaft

Siebeneich

12 Kindergartengenossenschaft

St. Gertraud – Bozen

13 Kindergartengenossenschaft

St. Quirinus – Bozen

14 Kindergartengenossenschaft

Vilpian

15 Kulturhaus Branzoll

16 Kulturhaus Mals

17 Kulturheim Burgeis

18 Kulturheim

W. von der Vogelweide – Bozen

19 Kuratorium Schloss Prösels

20 Genossenschaft Oswald von Wol-

kenstein – Seis

21 Vereinshausgenossenschaft

Algund

22 Vereinshaus Völlan

nommen worden, während drei aus-

geschieden sind.

Ganz generell kann gesagt werden,

dass auch diese Genossenschaften

wichtige Aufgaben erfüllen und ihre

Ziele im Berichtsjahr im Wesentlichen

erreicht haben.

Mitglieder1 AFRA – Jugendhaus

Dr. Josef Noldin – Salurn

2 Agrargenossenschaft

Freienfeld-Trens

In diese Kategorie der Mitgliedsge-

nossenschaften des Raiffeisen-

verbandes fallen all jene Genossen-

schaften, die keiner der bisher ge-

nannten Gruppe direkt zugeordnet

werden können. Ihre Tätigkeiten ha-

ben im Prinzip die soziale, schulische,

kulturelle, sportliche oder touristi-

sche Förderung der Mitglieder oder

auch andere Tätigkeiten zum Gegen-

stand. Im Berichtsjahr sind fünf Ge-

nossenschaften dieser Art als Mitglie-

der des Raiffeisenverbandes aufge-

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90 Die Raiffeisen-Genossenschaften

9. Kindergartengenossenschaften und Kulturheime

10. Sonstige Genossenschaften

Page 92: Jahresbericht 2001

3 Agrargenossenschaft St. Georgen

4 Alpenrose Gen.m.b.H.

St. Martin i. Th.

5 AMATIA Gen.m.b.H. – Mals

6 ASP GIOVACCHINI Kleingen.

Bozen

7 Bauernbundgenossenschaft

Bozen

8 Cooperativa Agricom Val Badia

Wengen

9 Dorflift Deutschnofen

10 EMVA Freiwillige Wechselseitige

Fürsorgekörperschaft der Prov.

Bozen

11 Entwicklungsgenossenschaft

Gratsch

12 Freunde der Bozner Messe

Bozen

13 Garantiegenossenschaft für

Handwerker – Bozen

14 Gemeinschaft Südtiroler

Sägewerker – Bozen

15 Gemeinschaftsstall Tranrüs

Corvara

16 Genossenschaft der Südtiroler

Feuerwehren – Vilpian

17 Genossenschaft für Sport und

Freizeitgestaltung – Leifers

18 Gen. für Weiterbildung und

Regionalentwicklung – Prad a. St.

19 Genossenschaft Viehverwertung

Sarntal

20 Haflinger Pferdezuchtverband

Bozen

21 HGV-Service-Genossenschaft

Bozen

22 HOGAST IItalien – Bozen

23 Indexport – Bozen

24 Kleingenossenschaft Biokistl

Südtirol - Algund

25 Kleingenossenschaft „Ergo“

Bozen

26 Kleingenossenschaft

Maschinenring Weinbau-Keller

Südtirol – Partschins

27 Kleingenossenschaft Schlernhof

Völs

28 Kooperative Genossenschaft

Taxi-Dienst – Bozen

29 KOWI Gen.m.b.H. – Bozen

30 KSB-Konsortium Südt.

Baumschuler – Auer

31 Kuratorium Schloss Kastelbell

Kastelbell

32 Landwirtschaftliche

Bezirksgenossenschaft Bruneck

33 Landwirtschaftliche

Genossenschaft Prad

34 Landwirtschaftliche

Genossenschaft Schluderns

35 Landwirtschaftliche

Genossenschaft Tarsch

36 LTS Gen.m.b.H. – Bozen

37 LVH-Bildung und Service

Gen.m.b.H. – Bozen

38 PUK – Frangart

39 Raiffeisen OnLine Gen.m.b.H.

Bozen

40 SBB-Weiterbildungsgenossen-

schaft – Bozen

41 Seilbahngenossenschaft

Meransen

42 Sommeliervereinigung Südtirol

Bozen

43 Sozialwerk KVW – Bozen

44 Sportförderungsgenossenschaft

Oberbozen

45 Sportring Bozen

46 Südtiroler Baumschulgenossen-

schaft GRIBA – Bozen

47 Südtiroler Bildungszentrum

Bozen

48 Südtiroler Braunviehzuchtverband

Bozen

49 Südtiroler Fleckviehzuchtverband

St. Lorenzen

50 Südtiroler Heu- und Wasserbäder

Verband – Saltaus

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91Die Raiffeisen-Genossenschaften

Page 93: Jahresbericht 2001

51 Südtiroler Kinderdorf – Meran

52 Südtiroler Rinderzuchtverband

Bozen

53 Südtiroler Werkstätten – Bozen

54 TANGRAM – Meran

55 Taxigenossenschaft Meran

56 Taxilos Gen.m.b.H. – Gais

57 Tiefgarage Weber Tyrol – Eppan

58 Tischlereigenossenschaft Passeier

St. Martin/Pass.

59 Tourismusverband Crontour

Bruneck

60 Tourismusverband Seiser Alm

Schlerngebiet

61 Tourismusverein Gsieser

Tal-Welsberg-Taisten

Vier Genossenschaften dieser Art

sind dem Raiffeisenverband ange-

schlossen. Sie verfolgen Ziele, die auf

ganz besondere Art und Weise die ge-

nossenschaftlichen Prinzipien der Ge-

genseitigkeit und der Solidarität zum

Inhalt haben und die, unter er-

schwerten Umständen, der genossen-

schaftlichen Selbsthilfe Ausdruck ver-

leihen.

Verschiedene Genossenschafts-

gruppen verfügen ihrerseits wiederum

über Genossenschaften zweiten Gra-

des, die unterschiedlich als Verband,

als Konsortium oder auch nur als Ge-

nossenschaft bezeichnet werden. Die

Aufgabengebiete dieser Einrichtungen

sind sehr unterschiedlich, jedoch im-

mer auf präzise Bedürfnisse der sie tra-

genden Genossenschaften zuge-

schnitten. Ihre Tätigkeiten liegen

schwerpunktmäßig in der Betreuung

marktspezifischer Sachverhalte, in der

Werbung, in der Qualitätsprüfung

u.a.m.

Es handelt sich um nachstehende

Körperschaften, die jedoch teils schon

unter vorhergehenden Berichten über

die einzelnen Genossenschaftsspar-

ten angeführt sind.

Mitglieder1 Altenheim Eden Soziale

Genossenschaft m.b.H. - Meran

2 HANDICAR Sozialgenossen-

schaft m.b.H. – Bozen

3 Lebenshilfe für Leistungsbehin-

derte – Bozen

4 Soziale Genossenschaft Villa

Carolina Pro Senectute - Meran

62 Tschauferhof-Genossenschaft

Jenesien

63 Verband der Südtiroler Kleintier-

züchter – Bozen

64 Viehverwertungsgenossenschaft

Passeier

65 Viehverwertung Schlerngebiet

Kastelruth

66 Vinschgauer Kunsteis – Latsch

67 Volksbildungsheim Meraner

Urania

68 VPS-Verband der Privatvermieter

Südtirols

69 Welt Laden Twigga – Bruneck

70 Wipptaler Sportfischerei – Sterzing

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92 Die Raiffeisen-Genossenschaften

11. Soziale Genossenschaften

12. Genossenschaftsverbände/Konsortien

Page 94: Jahresbericht 2001

Mitglieder1 BIOG Dienstleistungskonsortium

Burggrafenamt – Meran

2 KOVIEH-Südtiroler

Viehvermarktungskons. – Bozen

3 Landwirtschaftliche Einkaufsgen.

LEG – Meran

4 OG-Dienstleistungskonsortium

Bozen

5 Sennereiverband Südtirol – Bozen

6 Südtiroler Weinbauernverband

Eppan

7 Verband der Südtiroler Kellerei-

genossenschaften – Bozen

Die Körperschaften ohne Revisi-

onspflicht sind laut Art. 4 Ziffer 5 des

Statuts Mitglied des Raiffeisen-

verbandes. Sie können alle Leistungen

des Verbandes in Anspruch nehmen,

unterliegen jedoch nicht der Revisi-

onspflicht, weil sie nicht die Rechts-

form einer Genossenschaft aufweisen.

Mitglieder1 AGRIOS – Terlan

2 Alpenbank AG – Bozen

3 Bergrettungsdienst im Alpenverein

Südtirol - Bozen

4 Bodenverbesserungskonsortium

Frangart-Girlan

5 Bodenverbesserungskonsortium

Natz u. Umgebung – Natz/Schabs

6 Jugenddienst Dekanat Bozen

7 Kellereigenossenschaft Algund

8 Konsortium Mooslege – Terlan

9 Landesverband der Freiwilligen

Feuerwehren Südtirols - Vilpian

10 Landesverband der Handwerker

Südtirol – Bozen

11 Meliorierungskonsortium Kortsch

12 Raiffeisen-Landesbank Südtirol

AG

13 Stromeinkaufkonsortium SKO

Terlan

14 Südtiroler Beratungsring für Obst-

und Weinbau – Terlan

15 Südtiroler Biomasse – Toblach

16 Südtiroler Qualitätskontrolle

Terlan

17 Südtiroler Volksgruppen-Institut

Bozen

18 Trinkwasserinteressentschaft

Perdonig-Gaid

19 Verband der Volkshochschulen

Südtirols – Bozen

20 Verband der Altersheime Südtirol

Bozen

21 Vereinigung Südtiroler

Tierzuchtverbände – Bozen

22 Wechselseitiger

Krankenbeistandsverein

für die RGO - Bozen

8 Verband der Südtiroler

Obstgenossenschaften – Terlan

9 Verband der Südtiroler

Wohnbaugenossenschaften

Bozen

10 VI.P. – Latsch

11 VI.P. Service Genossenschaft

Latsch

12 VOG Service Genossenschaft

Terlan

13 VOG-Verwertungsbetrieb

Leifers

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93Die Raiffeisen-Genossenschaften

13. Körperschaften ohne Revisionspflicht

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9494

- Bilanz

- Ergänzender Bericht

- Bericht des Aufsichtsrates

Es wird vorausgeschickt, daß der

Vorstand in seiner Sitzung vom 30.

April 2002 beschlossen hat, nachste-

henden Bilanzentwurf der Vollver-

sammlung zur Genehmigung vorzule-

gen. Er wurde in der Folge, zusammen

VI BILANZ ZUM 31.12.2001

Page 96: Jahresbericht 2001

95Bilanz zum 31.12.2001 95

mit dem ergänzenden Bericht zur Bi-

lanz dem Aufsichtsrat zur Überprüfung

übergeben, was in der Sitzung vom 6.

Mai 2002 erfolgt ist. Gemäß Art.

2429 des ZGB lag dieser Bilanzentwurf

samt ergänzendem Bilanzbericht und

dem Bericht des Aufsichtsrates, zu-

sammen mit den vollständigen Bilan-

zen der kontrollierten Gesellschaften

und der konsolidierten Bilanz, am

Sitz des Verbandes zur Einsichtnahme

durch die Mitglieder auf.

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96 Bilanz

AKTIVA

(in Lire) (in Lire)

31.12.2000 31.12.2001

A) Forderungen aus einzuzahlenden Geschäftsanteilen

a Forderungen aus noch einzuzahlenden Geschäftsanteilen 3.000.000 2.936.270

b Forderungen aus Geschäftsanteilen auf unbestimmte Zeit gestundet 92.700.000 95.700.000 90.900.000 93.836.270

95.700.000 93.836.270

B) Anlagevermögen

I Immaterielles Anlagevermögen

3a EDV-Programme 5.053.875.653 6.742.129.277

3b Aktivierte Kosten für Instandhaltung 663.697.873 5.717.573.526 530.958.298 7.273.087.575

II Materielles Anlagevermögen

1 Immobilien 8.350.832.783 8.333.089.437

2 Maschinen und maschinelle Anlagen 2.635.667.372 1.527.323.907

4 Einrichtungen und sonstige Anlagegüter 640.609.740 11.627.109.895 1.010.960.091 10.871.373.435

III Finanzanlagen

1a Beteiligung an Gesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung 3.197.500.000 3.198.717.884

1b Beteiligung an anderen Gesellschaften 14.331.962.090 17.529.462.090 16.354.490.576 19.553.208.460

2 Akonto Steuern auf Abfertigungsansprüche 643.415.535 643.415.535 588.644.654 588.644.654

3 Wertpapiere 12.323.915.641 12.323.915.641 12.972.310.735 12.972.310.735

47.841.476.687 51.258.624.859

C) Umlaufvermögen

I Warenbestand

1 Warenbestand-Verbrauchsgüter 101.015.695 164.870.294

4 Warenbestand-Umsatzgüter 1.816.348.696 2.126.340.465

5 Anzahlungen an Lieferanten 3.414.603.624 5.331.968.015 1.876.390.999 4.167.601.758

II Kundenforderungen

1 Sonstige Kundenforderungen 9.652.272.277 11.575.375.807

2 Forderungen an verbundene Gesellschaften 207.461.219 9.859.733.496 79.224.410 11.654.600.217

5 Sonstige Forderungen 25.724.992.359 25.724.992.359 23.750.141.624 23.750.141.624

IV 1 Bankguthaben 20.356.508.575 17.885.183.851

3 Barmittel 14.260.931 20.370.769.506 5.731.811 17.890.915.662

61.287.463.376 57.463.259.261

D) Aktive Posten der Jahresabgrenzung 708.924.178 708.924.178 523.707.577 523.707.577

TOTALE AKTIVA 109.933.564.241 109.339.427.967

1. Bilanz zum 31.12.2001

Page 98: Jahresbericht 2001

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97Bilanz

PASSIVA

(in Lire) (in Lire)

31.12.2000 31.12.2001

A) Eigenkapital

I Geschäftsanteile 835.000.000 837.165.697

III Aufwertungsrücklage 2.077.488.661 2.077.488.661

IV Gesetzliche Rücklagen 9.279.270.110 9.995.733.236

VI Statutarische Rücklagen 42.540.140.311 45.299.262.053

IX Jahresergebnis 3.582.315.629 58.314.214.711 4.658.917.050 62.868.566.697

58.314.214.711 62.868.566.697

C) Personalabfertigungsrückstellung 7.962.502.203 7.962.502.203 8.568.358.177 8.568.358.177

D) Verbindlichkeiten

3 Verbindlichkeiten gegenüber Banken 0 0

6 Lieferantenverbindlichkeiten 7.578.265.939 6.938.703.615

10 Verbindlichkeiten an kontrollierte Unternehmen 7.200.000

11 Verbindlichkeiten an Steuerämter 3.612.362.671 2.672.969.082

12 Verbindlichkeiten Sozialversicherungsinstitut 744.466.048 1.027.664.179

13 Sonstige Verbindlichkeiten u. Verrechnungskonten 31.626.112.003 43.568.406.661 27.170.336.306 37.809.673.182

43.568.406.661 37.809.673.182

E) Passive Posten der Jahresabgrenzung 88.440.666 88.440.666 92.829.911 92.829.911

TOTALE PASSIVA 109.933.564.241 109.339.427.967

Page 99: Jahresbericht 2001

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98 Bilanz

ERFOLGSRECHNUNG 2001

(in Lire) (in Lire)

2000 2001

A) 1 Erträge aus Dienstleistungen u. Warenverkäufen 62.736.725.332 62.736.725.332 68.895.905.486 68.895.905.486

2 Bestandsveränderung Umsatzgüter -155.535.009 -155.535.009 309.991.769 309.991.769

5a Mitgliedsbeiträge 6.042.675.355 6.175.858.960

5b Öffentliche Beiträge 4.223.902.609 10.266.577.964 4.060.366.863 10.236.225.823

Erträge aus der Betriebstätigkeit 72.847.768.287 79.442.123.078

B) 6 Zukäufe Handelswaren und Bedarfsgüter 7.527.129.865 7.527.129.865 11.749.862.497 11.749.862.497

7 Aufwendungen für Dienstleistungen 22.443.227.046 22.443.227.046 22.728.624.637 22.728.624.637

8 Aufwendungen für Nutzung Güter Dritter 107.823.810 107.823.810 76.251.179 76.251.179

9 Personalaufwendungen:

9a Gehälter 18.680.927.585 19.993.121.083

9b Sozialabgaben 4.259.696.807 4.554.797.090

9c Abfertigungsrückstellungen 1.505.581.491 1.538.366.965

9e Sonstige Personalkosten 973.621.376 25.419.827.259 936.582.586 27.022.867.724

10a Abschreibung immaterielle Güter 3.725.776.623 4.918.429.033

10b Abschreibung materielle Güter 2.770.539.384 6.496.316.007 1.746.835.310 6.665.264.343

11 Bestandsveränderung Bedarfsgüter 21.272.428 21.272.428 -63.854.599 -63.854.599

14 Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen 7.186.826.497 7.186.826.497 6.977.413.159 6.977.413.159

Aufwendungen für Betriebstätigkeit 69.202.422.912 75.156.428.940

ERGEBNIS DER BETRIEBSTÄTIGKEIT (A-B) 3.645.345.375 4.285.694.138

C) 15 Erträge aus Beteiligungen an anderen Gesellschaften 4.377.780 8.029.780

16 Zinserträge 1.401.498.186 1.294.737.743

17 Zinsaufwendungen -146.865.132 1.259.010.834 -101.335.938 1.201.431.585

Finanzerfolg (15+16-17) 1.259.010.834 1.201.431.585

E) 20 Außerordentliche Erträge 572.794.262 1.133.793.545

21 Außerordentliche Aufwendungen -313.834.842 258.959.420 -277.541.218 856.252.327

Außerordentliches Ergebnis (20-21) 258.959.420 856.252.327

BETRIEBSERGEBNIS VOR STEUERN (A-B+C+E) 5.163.315.629 6.343.378.050

22 Steuern auf das Betriebsergebnis -1.581.000.000 -1.684.461.000

26 JAHRESERGEBNIS (A-B+/-C+/-E-22) 3.582.315.629 4.658.917.050

Page 100: Jahresbericht 2001

1. BewertungskriterienDas immaterielle Anlagevermögen

bezieht sich auf zugekaufte EDV-Pro-

gramme, die zu Anschaffungskosten

abzüglich der jährlichen Wertberichti-

gungen aktiviert worden sind.

Die Immobilien beziehen sich aus-

schließlich auf das Raiffeisenhaus, wel-

ches zu Anschaffungskosten, zuzüglich

der gesetzlich vorgesehenen Aufwer-

tung und abzüglich der jährlichen

Wertberichtigungen, aktiviert worden

ist. Ebenso sind sämtliche bewegliche

Anlagegüter zu Anschaffungskosten

abzüglich der jährlichen Wertberichti-

gung aktiviert worden.

Die Beteiligungen beziehen sich

ausschließlich auf Gesellschaften, die

nicht an der Börse notiert sind. Sie sind

zum ursprünglichen Anschaffungs-

preis bewertet, der nicht unter dem

Wert liegt, der aus den letzten verfüg-

baren Bilanzen zu entnehmen ist, mit

Ausnahme der FINASSIMOCO A.G.

Bei dieser steht der Beteiligung von

14.657 Mill. Lire ein Bilanzwert von

10.635 Mill. Lire gegenüber. Der

Fehlbetrag von 4.022 Mill. Lire ist aus-

reichend durch den Geschäftswert der

Versicherungsgesellschaften gedeckt.

Von einer Abwertung wurde abgese-

hen, nachdem es sich um eine nicht

dauerhafte Wertminderung handelt.

Die Wertpapiere sind zu Anschaf-

fungskosten zuzüglich den anteils-

mäßig angereiften Ausgabedifferen-

zen aktiviert worden.

Die Bestände an Umsatz- und Ver-

brauchsgütern sind zu den durch-

schnittlichen Anschaffungskosten nach

dem LIFO-Prinzip, gleich wie im Vor-

jahr, bewertet worden.

Die übrigen Aktivposten sind No-

minalwerte und entsprechen genau den

effektiven Forderungen zum Bilanz-

stichtag. Die Übereinstimmung der

Banksalden ist, unter Berücksichtigung

der offenen Posten, gegeben. Die

Kundenforderungen sind zur Gänze als

einbringlich zu betrachten.

2. Veränderungen des Anlagevermögens

Im letzten Geschäftsjahr hat sich das

immaterielle und das materielle Anla-

gevermögen folgendermaßen verändert:J

AH

RE

SB

ER

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99Bilanz

2. Ergänzender Bericht zur Bilanz

Immaterielle Anlagegüter (in Lire)

Bestand Zugänge Abschreibung Bestand31.12.2000 2001 2001 31.12.2001

EDV Programme 5.053.875.653 6.473.943.082 4.785.689.458 6.742.129.277

Aktivierte mehrjährige Kosten 663.697.873 132.739.575 530.958.298

5.717.573.526 6.473.943.082 4.918.429.033 7.273.087.575

Materielle Anlagegüter (in Lire)

Bestand Zugänge Abgänge Abschreibung Bestand31.12.2000 2001 2001 2001 31.12.2001

Immobilien 8.350.832.783 259.609.352 277.352.698 8.333.089.437

Maschinen und Anlagen 2.635.667.372 1.248.031.613 1.143.123.808 1.213.251.270 1.527.323.907

Einrichtungen u. sonst. Anlagegüter 640.609.740 640.018.790 13.437.097 256.231.342 1.010.960.091

Summe 11.627.109.895 2.147.659.755 1.156.560.905 1.746.835.310 10.871.373.435

Immaterielle Anlagegüter

Page 101: Jahresbericht 2001

3. BeteiligungenDie Beteiligungen haben sich von 17.529 Mill. Lire um 2.024 Mill. Lire auf 19.553

Mill. Lire erhöht und gliedern sich wie folgt:

a) Gesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung (in Lire)

Bestand 31.12.2000 Bestand 31.12.2001 Veränderungen

- Raiffeisen Versicherungsdienst Ges.m.b.H. 2.998.500.000 2.999.717.884 1.217.884

- ZENFOR AG 199.000.000 199.000.000 0

Insgesamt 3.197.500.000 3.198.717.884 1.217.884

b) andere Gesellschaften (in Lire)

Bestand 31.12.2000 Bestand 31.12.2001 Veränderungen

- Raiffeisen Landesbank Südtirol AG Bozen 200.000.000 200.000.000 0

- FINASSIMOCO AG Rom 13.461.428.500 14.657.082.970 1.195.654.470

- ICCREA AG Rom 100.000.000 100.000.000 0

- CISCRA AG Rom 285.000.000 370.282.606 85.282.606

- ECRA Ges.m.b.H. Rom 2.000.000 2.000.000 0

- Raiffeisen OnLine Gen.m.b.H. 50.000.000 50.000.000 0

- Sviluppo & Formazione Soc. a r.l. Rom 6.990.000 6.990.000 0

Avalon AG 226.543.590 -226.543.590

Raising Unified Network AG 968.135.000 968.135.000

Insgesamt 14.331.962.090 16.354.490.576 2.022.528.486

4. EigenkapitalDas Eigenkapital hat sich wie folgt verändert:

Eigenkapital (in Lire)

Bestand 31.12.2000 Bestand 31.12.2001 Veränderungen

Geschäftsanteile 835.000.000 837.165.697 2.165.697

Aufwertungsrücklagen 300.954.245 300.954.245 0

Aufwertungsrücklage Ges. 413/91 1.776.534.416 1.776.534.416 0

Gesetzliche Rücklagen 9.279.270.110 9.995.733.236 716.463.126

Statutarische Rücklagen 42.540.140.311 45.299.262.053 2.759.121.742

Jahresergebnis 3.582.315.629 4.658.917.050 1.076.601.421

Eigenkapital 58.314.214.711 62.868.566.697 4.554.351.986

Die Geschäftsanteile sind von 835.000.000 Lire auf 837.165.697 angestiegen.

Im Geschäftsjahr sind 19 Mitglieder neu eingetreten, die jeweils einen Ge-

schäftsanteil gezeichnet haben.

Im selben Geschäftsjahr sind 8 Genossenschaften ausgetreten, wovon 6 Ge-

nossenschaften ein Geschäftsanteil und 2 Genossenschaften fünf Geschäftsan-

teile von je 1.000.000 Lire zurückgezahlt wurden.

Die gesetzliche und die statutarische Rücklage wurde durch den Überschuss

aus dem Vorjahr im Betrag von Lire 3.475.584.868 aufgestockt.

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100 Bilanz

Page 102: Jahresbericht 2001

(Beträge in Lire) Aufwertung Aufwertung Aufwertung Gesamtauf-Ges.Nr. 576/75 Ges. 72/83 Ges. 413/91 wertung

Immobilien 0 278.111.749 1.776.534.416 2.054.646.165

Anlagen und Maschinen 0 22.842.496 0 22.842.496

Summe 0 300.954.245 1.776.534.416 2.077.488.661

Aufgrund des Art. 105, Abs. 7 der V.P.R. vom 22.12.1986 Nr. 917 wird aus-

drücklich erklärt, dass die gesetzliche und die statutarische Reserve sowie auch

andere in der Bilanz geführte Rücklagen aufgrund der geltenden Bestimmungen

und des Statutes weder während des Bestehens der Genossenschaft noch bei Auf-

lösung derselben in irgend einer Form ausgeschüttet werden dürfen. Dabei wird

festgehalten, dass die gesetzlichen und statutarischen Rücklagen auch jene Zu-

weisungen enthalten, die im Sinne des Art. 12 des Gesetzes Nr. 904 vom

16.12.1977 vorgenommen wurden.

5. PersonalabfertigungsrückstellungDie Personalabfertigungsrückstellung im Betrag von 8.568 Mill. Lire entspricht

den Ansprüchen aller Mitarbeiter zum Bilanzstichtag. Im Berichtsjahr sind die-

ser Rückstellung 1.368 Mill. Lire zugewiesen worden und 737 Mill. Lire für Vor-

schusszahlungen und definitive Auszahlungen verwendet worden. Darüber hin-

aus sind 26 Mill. Lire an Ersatzsteuern abgebucht worden.

6. Forderungen und VerbindlichkeitenSämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten sind kurzfristig.

Die sonstigen Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:

(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen

Geleistete Kautionen 48.483.839 53.488.531 5.004.692

Mehrwertsteuerguthaben 421.918.890 421.918.890

Steuerguthaben IRPEG und ILOR 3.821.049.168 3.786.719.549 -34.329.619

Forderungen an ausländische Steuerämter 32.351.075 43.105.850 10.754.775

Zweifelhafte Forderungen Fondsverwaltung 135.735.341 138.368.551 2.633.210

Wechselbestand landw. Rotationsfonds 13.588.524.031 14.401.906.913 813.382.882

Sonstige Forderungen 8.098.848.905 4.904.633.340 -3.194.215.565

Summe 25.724.992.359 23.750.141.624 -1.974.850.735

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen

Verbindlichkeiten Spezialkredite 3.417.587.864 2.828.860.850 -588.727.014

- Wohnbaufonds 6.798.110.000 5.990.993.462 -807.116.538

- Landwirtschaftlicher Rotationsfonds 14.934.304.982 15.293.804.293 359.499.311

Sonstige Verbindlichkeiten und Verrechnungskonten 6.476.109.157 3.056.677.701 -3.419.431.456

Summe 31.626.112.003 27.170.336.306 -4.455.775.697

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Page 103: Jahresbericht 2001

7. RechnungsabgrenzungenDer Betrag der aktiven Rechnungsabgrenzungen gliedert sich wie folgt:

Aktive Rechnungsabgrenzungen (in Lire) 31.12.2001

- angereifte und noch nicht fällige Wertpapierzinsen 220.342.431

- im Voraus bezahlte Beträge für Mieten u. Wartung von EDV-Maschinen u. Programmen 303.365.146

Summe 523.707.577

Die passiven Rechnungsabgrenzungen betreffen nachstehenden Aufwendungen:

Passive Rechnungsabgrenzungen (in Lire) 31.12.2001

- angereifte und nicht fällige Aufwendungen 92.829.911

Summe 92.829.911

8. ErträgeDie Erträge aus Dienstleistungen und Warenverkäufen gliedern sich wie folgt:

(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen

- Verkauf Handelswaren 7.966.139.156 11.959.685.263 3.993.546.107

- EDV-Dienstleistungen 42.399.403.227 42.837.396.780 437.993.553

- Werbetätigkeit für Dritte 1.974.722.251 2.242.167.472 267.445.221

- Aktivierung von Umsatzgütern 105.396.370 307.688.089 202.291.719

- andere Dienstleistungen 10.291.064.328 11.548.967.882 1.257.903.554

Summe 62.736.725.332 68.895.905.486 6.159.180.154

9. DividendenDie Dividenden von 8.029.790 Lire beziehen sich auf Beteiligungen bei der

ICCREA AG und der Raiffeisen Landesbank Südtirol.

10. ZinsaufwendungenDie Zinsaufwendungen gliedern sich wie folgt:

(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen

- Zinsen an Banken 5.785.330 1.875.009 -3.910.321

- sonstige Zinsaufwendungen 141.079.802 99.460.929 -41.618.873

Summe 146.865.132 101.335.938 -45.529.194

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102 Bilanz

Page 104: Jahresbericht 2001

11. Außerordentliche PostenDie außerordentlichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen

- Mehrerträge aus Verkauf von Anlagegütern 17.536.056 486.452.814 468.916.758

- periodenfremde Erträge 328.339.830 197.408.556 -130.931.274

- Mieterträge 89.115.710 186.260.024 97.144.314

- Kondominiumsverwaltung 39.317.876 35.969.447 -3.348.429

- sonstige außerordentliche Erträge 98.484.790 227.702.704 129.217.914

Summe 572.794.262 1.133.793.545 560.999.283

Die außerordentlichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen

- periodenfremde Aufwendungen 250.945.177 151.529.966 -99.415.211

- Mindererlöse Verkauf von Anlagegütern 60.406.558 60.406.558

- sonstige außerordentliche Aufwendungen 62.889.665 65.604.694 2.715.029

Summe 313.834.842 277.541.218 -36.293.624

12. MitarbeiterDer Raiffeisenverband beschäftigte im Jahr 2001 durchschnittlich 211 Mit-

arbeiter.

13. Vergütungen an OrganeDie Vergütung an die Vorstandsmitglieder betrug 239 Mill. Lire und an die

Aufsichtsräte 28 Mill. Lire.

Der Vorstand weist darauf hin, dass der Raiffeisenverband ausschließlich Lei-

stungen im Dienste der Mitgliedsgenossenschaften erbracht hat und somit den

Förderauftrag im Sinne des Statutes und des Art. 2 des Ges. Nr. 59 vom

03.01.1992 voll erfüllt hat.

Der Vorstand schlägt vor, 20 % vom ausgewiesenen Überschuss, das sind

931.783.410 Lire, der gesetzlichen Rücklage zuzuweisen, 3 % im Sinne des Art.

11 des Gesetzes Nr. 59/92 dem Mutualitätsfonds zu überweisen, das sind

139.767.512 Lire und den restlichen Betrag von 3.587.366.128 Lire der sta-

tutarischen Rücklage zuzuweisen.

Bozen, den 30. April 2002 DER OBMANN

Carl von Eyrl

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Page 105: Jahresbericht 2001

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104 Bilanz

3. Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Vertreter der Mitgliedsgenossenschaften!

Der Vorstand hat die Bilanz zum 31. Dezember 2001 mit der entsprechenden

Erfolgsrechnung und mit dem ergänzenden Bericht erstellt, wie sie Ihnen, zu-

sammen mit dem Lagebericht, zur Überprüfung vorgelegt wird.

Die Vermögenssituation setzt sich laut Bilanz zum 31. Dezember 2001wie folgt zusammen:

(in Lire) (in Lire)

Aktiva 109.339.427.967

Passiva 46.470.861.270

Eigenkapital 58.209.649.647

Geschäftsergebnis 4.658.917.050

Summe 109.339.427.967 109.339.427.967

Aus der Erfolgsrechnung gehen folgende Daten hervor:(in Lire)

Gesamtleistung 79.442.123.078

Aufwendungen für die Gesamtleisutng 75.156.428.940

Differenz 4.285.694.138

Finanzerfolg 1.201.431.585

Außerordentliches Ergebnis 856.252.327

Steuern auf das Ergebnis -1.684.461.000

Jahresergebnis 4.658.917.050

Im Bericht des Vorstandes werden die Lage der Genossenschaft sowie die Zu-

sammensetzung des Geschäftsergebnisses erläutert. Im Anhang finden sich die not-

wendigen Erklärungen zu den einzelnen Posten der Aktiva und Passiva sowie zu

den angewandten Bewertungskriterien. Außerdem werden die einzelnen Posten

der Erfolgsrechnung erläutert. Alle Berichte tragen den Bestimmungen der Ar-

tikel 2424, 2425 und 2427 des Z.G.B. sowie jenen des Statutes der Genossen-

schaft Rechnung.

Der Aufsichtsrat selbst kann nach Durchführung der gesetzlichen Überprüfungen

folgende Feststellungen treffen:

• Die Bilanz zum 31. Dezember 2001 und die entsprechende Erfolgsrechnung

für das Geschäftsjahr 2001, wie sie vom Vorstand verfasst wurden, stimmen mit

den Ergebnissen der nach den gesetzlichen Bestimmungen geführten Buch-

führung überein.

Page 106: Jahresbericht 2001

• Die Buchungssalden der Banken und der Kassa stimmen, nach den notwen-

digen Überleitungen, mit den entsprechenden Werten auf den Kontoauszügen

der Kreditinstitute bzw. dem tatsächlichen Kassastand zum 31.12.2001 übe-

rein.

• Das Anlagevermögen und die diesbezüglichen Änderungen sind im Bilanzbe-

richt festgehalten.

• Die Aktivierung der immateriellen Anlagegüter in Höhe von Lire 6.473.943.082

wurde vom Aufsichtsrat überprüft und gutgeheißen.

• Die Bilanzierung der Zugänge im Immobiliar- und Mobiliarvermögen erfolg-

te zu den Anschaffungskosten.

• Die Anlagegüter wurden abgeschrieben und wertberichtigt, wobei der effektiven

Abnutzung und der Restnutzungsdauer derselben Rechnung getragen wurde.

• Die Bewertung der Wertpapiere, die im Anlagevermögen aktiviert sind, erfolgte

zu den Anschaffungskosten, erhöht um anteilsmäßig angereifte Differenzen zwi-

schen Ankaufs- und Rückzahlungskurs.

• Die Beteiligungen scheinen im Finanzanlagevermögen auf und sind zu An-

schaffungskosten bewertet.

• Die Bewertung der Warenbestände wurde zu den jährlich ermittelten durch-

schnittlichen Einstandspreisen nach dem LIFO-Prinzip vorgenommen. Dabei

wurden die Bewertungskriterien des Vorjahres beibehalten.

• Die Rückstellung für den Personalabfertigungsfonds entspricht den Ansprüchen

aller Mitarbeiter zum Bilanzstichtag und wurde laut zivilrechtlichen und kol-

lektivvertraglichen Bestimmungen erstellt.

• Die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungen wurden nach dem Prinzip

der wirtschaftlichen Zurechnung ermittelt.

Laut den Bestimmungen des Z.G.B. und der Genossenschaftssatzungen hat der

Aufsichtsrat auch im abgelaufenen Jahr seine Kontrollfunktion ausgeführt. Er hat

an sämtlichen Sitzungen des Vorstandes und des Vollzugsausschusses teilgenommen

und darüberhinaus die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollsitzungen abgehalten.

Durch die Teilnahme an allen Sitzungen der Verwaltungsorgane kann der Auf-

sichtsrat bestätigen, dass der Vorstand und der Vollzugsausschuss im Rahmen der

statutarischen Befugnisse mit der gebotenen Sorgfalt ihre Aufgabe erfüllt haben.

Bei den Kontrollsitzungen sind einzelne Bereiche der Geschäftsgebarung stich-

probenweise überprüft worden. Dabei konnte die formelle und gesetzliche Rich-

tigkeit des Rechnungswesens festgestellt werden.

Schließlich erklärt sich der Aufsichtsrat mit den Ausführungen des Vorstandes

einverstanden, welche die angewandten Kriterien in Bezug auf die genossen-

schaftliche Aufgabenerfüllung laut Art. 2, Abs. 2 des Gesetzes Nr. 59/1992 be-

treffen.

Mit diesen Feststellungen glaubt der Aufsichtsrat Sie in die Lage versetzt zu ha-

ben, sich über die vom Vorstand verfasste und Ihnen zur Genehmigung vorge-

legte Bilanz zum 31.12.2001 sowie über die Erfolgsrechnung 2001 und den An-

hang ein Urteil bilden zu können.

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105Bilanz

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Somit kann der Aufsichtsrat der Vollversammlung empfehlen, die Bilanz samt

Erfolgsrechnung, so wie diese vorliegt und erläutert wurde, zu genehmigen, so-

wie der Verwendung des Überschusses, wie vom Vorstand vorgeschlagen, zuzu-

stimmen, und zwar:

• Lire 931.783.410 der gesetzlichen Rücklage;

• Lire 139.767.512 dem Mutualitätsfonds im Sinne des Art. 11 des Gesetzes Nr.

59/1992;

• den Restbetrag von Lire 3.587.366.128 der statutarischen Rücklage.

Abschließend möchte der Aufsichtsrat die Gelegenheit wahrnehmen, den Mit-

gliedsgenossenschaften für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem

Raiffeisenverband zu danken. Ein besonderer Dank gilt dem Obmann, dem Voll-

zugsausschuss und dem Vorstand des Verbandes, die mit großem Einsatz und mit

Umsicht im Berichtsjahr für das Genossenschaftswesen tätig waren.

Ein besonderer Dank gilt auch dem Verbandsdirektor, den Vizedirektoren, den

Abteilungsleitern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich im ab-

gelaufenen Jahr neuerlich mit viel Einsatz und Tatkraft für die Raiffeisenorganisation

unseres Landes eingesetzt haben.

Bozen, den 6. Mai 2002 DER AUFSICHTSRAT

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Im Sinne der einschlägigen Be-

stimmungen werden nachstehend die

Bilanzen der von Raiffeisenverband

Südtirol kontrollierten Gesellschaf-

ten ausgewiesen.

1. Raif feisen VersicherungsdienstGes.m.b.H.

Sitz in Bozen, Raiffeisenstraße 2,

Steuernummer 01406850212, einge-

tragen im Handelsreg. Bozen unter der

Nummer 16306, Gesellschaftskapital

Lire 3.001.218.500 voll eingezahlt.

VII Bilanzen der kontrollierten Gesellschaften

Page 110: Jahresbericht 2001

Rosengarten-

gruppe,

Abendglühen

über Bozen

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109Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften

Beteiligung des Raiffeisenverbandes

Südtirol Gen.m.b.H.: 99,95%

2. ZENFOR AG „Mutualitätsfonds“Sitz in Bozen, Raiffeisenstraße 2,

Steuernummer 00545140212, einge-

tragen im Handelsregister bei der

Handelskammer Bozen unter der

Nummer BZ 008-9574, Gesell-

schaftskapital Lire 200.000.000 voll

eingezahlt.

Beteiligung des Raiffeisenverbandes

Südtirol Gen.m.b.H.: 99,50%

Page 111: Jahresbericht 2001

Bilanz 31.12.2000 31.12.2001Lire Lire

AKTIVAB) Anlagevermögen

I) Immaterielle Anlagewerte4 Konzessionen, Lizenzen, Warenzeichen und ähnliche

Rechte und Werte 22.214.325 21.541.054Summe immaterielle Anlagewerte 22.214.325 21.541.054

II) Sachanlagen2 Technische Anlagen und Maschinen 6.171.000 3.993.0003 Betriebs- und Geschäftsausstattung 253.200.048 180.203.3974 Sonstige Anlagen 63.918.780 21.306.260

Summe materielle Anlagewerte 323.289.828 205.502.657

III) Finanzanlagen3 Sonstige Wertpapiere des Anlagevermögens 2.709.986.642 2.394.986.642

Summe Finanzanlagen 2.709.986.642 2.394.986.642Summe Anlagevermögen (B) 3.055.490.795 2.622.030.353

C) UmlaufvermögenII) Forderungen

1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73.200.000 83.022.1745 Sonstige Forderungen 2.857.207.288 2.264.213.839

Summe 2.930.407.288 2.347.236.013

IV) Liquide Mittel1 Guthaben bei Kreditinstituten u. Postscheckguthaben 2.085.891.443 2.642.126.9383 Kassenbestand 9.797.143 972.504

Summe 2.095.688.586 2.643.099.442Summe Umlaufvermögen (C) 5.026.095.874 4.990.335.455

D) Rechnungsabgrenzungsposten 114.012.487 93.010.190Summe Aktiva 8.195.599.156 7.705.375.998

PASSIVAA) Eigenkapital

I) Gesellschaftskapital 3.000.000.000 3.001.218.500IV) Gesetzliche Rücklage 20.796.572VI) Satzungsmäßige Rücklagen 16.277.701VII) Sonstige Rücklagen

1 Freiwillige Rücklagen 309.276.346 393.916.399IX) Bilanzgewinn (Bilanzverlust) 90.377.424 126.318.058

Summe Eigenkapital (A) 3.415.931.471 3.542.249.529

B) Rückstellungen3 Sonstige Rückstellungen 58.043.239 51.615.457

Summe Rückstellungen (B) 58.043.239 51.615.457

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110 Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften

Raiffeisen Versicherungsdienst Ges.m.b.H.Bilanz zum 31.12.2001

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111Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften

C) Abfertigungen für Arbeitnehmer 559.085.106 502.019.241

D) Verbindlichkeiten6 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 33.633.525 45.556.06410 Verbindlichkeiten gegenüber herrschenden Unternehmen 57.221.219 21.509.69011 Verbindlichkeiten aus Steuern 450.656.922 447.054.07812 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 93.090.664 98.559.56213 Sonstige Verbindlichkeiten 3.527.937.010 2.996.812.377

Summe Verbindlichkeiten (D) 4.162.539.340 3.609.491.771Summe Passiva 8.195.599.156 7.705.375.998

ERFOLGSRECHNUNGA) Gesamtleistung

1 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 6.961.062.551 8.421.162.7665 Sonstige betriebliche Erträge 404.974.241 464.410.565

Summe Gesamtleistung (A) 7.366.036.792 8.885.573.331

B) Herstellungskosten6 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 57.231.780 72.434.1667 Aufwendung für bezogene Leistungen 4.735.279.482 5.986.816.6378 Aufwendungen für Nutzung von Gütern Dritter 109.553.276 109.774.6619 Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 1.582.736.471 1.739.358.979b) Soziale Abgaben und Aufwendungen 452.698.337 488.653.947c) Aufwendungen für Abfertigungen 120.886.519 86.507.941d) Aufwendungen für Ruhegeld und ähnliche Verpflichtungen 0 78.091.665e) Sonstige Aufwendungen 48.778.145 39.358.665

10 Abschreibungen und Abwertungena) Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte 22.338.764 29.484.071b) Abschreibungen auf Sachanlagen 176.276.015 168.301.771

14 Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.314.017 13.296.976Summe Aufwendungen für Gesamtleistung (B) 7.318.092.806 8.812.079.479Betriebserfolg (A - B) 47.943.986 73.493.852

C) Erträge und Aufwendungen im Finanzierungsbereichb) aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, die keine Anteile darstellen 258.371.505 206.805.696c) aus Wertpapieren des Umlaufvermögens, die keine Anteile darstellen 40.818.914 59.839.965d) Sonstige Erträge 42.276.934 49.455.024

17 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.074.915 -1.814.018Finanzerfolg (C) 339.392.438 314.286.667

E) Außerordentliche Erträge und Aufwendungen21 Aufwendungen -37.000 -2.232.461

Außerordentliches Ergebnis (E) -37.000 -2.232.461Ergebnis vor Steuern (A - B + C + E) 387.299.424 385.548.058

22 Steuern auf das Betriebsergebnis -296.922.000 -259.230.00026 Jahresergebnis 90.377.424 126.318.058

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112 Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften

Bilanz 31.12.2000 31.12.2001

Lire Lire

AKTIVA

B) Anlagevermögen

III) Finanzanlagen:

b) Andere 6.039.135.917 6.005.639.590

Summe Anlagevermögen (B) 6.039.135.917 6.005.639.590

C) Umlaufvermögen:

II) Forderungen:

a) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr

2) Andere Forderungen 2.832.292.675 2.592.067.675

b) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:

2) Andere Forderungen 163.055.603 58.609.763

IV) Zahlungsmittel 2.594.574.083 1.409.589.365

Summe Umlaufvermögen (C) 5.589.922.361 4.060.266.803

D) Rechnungsabgrenzungsposten 25.347.774 49.150.664

Summe Aktiva 11.654.406.052 10.115.057.057

Ordnungskonten

- Andere Verpflichtungen 6.024.262.421 8.494.773.185

PASSIVA

A) Eigenkapital

I) Geschäftsanteile 200.000.000 199.997.328

IV) Gesetzliche Rücklage 38.779.863 46.112.468

VII) Sonstige Rücklagen:

b) Rücklagen Mutualitätsfonds Art. 12/4 Gesetz 59/92 705.843.150 845.111.863

IX) Ergebnis des Geschäftsjahres 146.598.646 151.884.941

Summe Eigenkapital (A) 1.091.221.659 1.243.106.600

B) Rückstellungen:

3a) Verpflichtung Mutualitätsfonds Art. 11 Gesetz 59/92 10.320.472.910 8.705.498.186

3b) Rückstellung für zweifelhafte Forderungen 10.358.550 10.358.550

Summe Rückstellungen (B) 10.330.831.460 8.715.856.736

ZENFOR A.G. "Mutualitätsfonds"Bilanz zum 31.12.2001

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113Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften

D) Verbindlichkeiten:

b) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:

1) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 150.240.000 62.514.720

3) Andere Verbindlichkeiten 82.112.933 93.579.001

Summe Verbindlichkeiten (D) 232.352.933 156.093.721

Summe Passiva 11.654.406.052 10.115.057.057

Ordnungskonten

- Andere Verpflichtungen 6.024.262.421 8.494.773.185

ERFOLGSRECHNUNG 2000 2001

B) Aufwendungen für Gesamtleistung

7) Aufwendungen für Dienstleistungen 219.310.648 228.015.411

10) Wertberichtigungen und Abwertungen

b) Verluste aus Forderungsausfällen 7.924.374

14) Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.825.954

Summe Aufwendungen für Gesamtleistungen (B) -227.235.022 -231.841.365

Betriebsergebnis (A-B) -227.235.022 -231.841.365

C) Kapitalerträge und Kapitalaufwendungen

16) Andere Kapitalerträge

b) Zinsen Wertpap. d. Anlagever. die keine Beteil. darstellen 268.157.691 400.784.680

d) Sonstige Zinserträge 115.741.772 68.617.644

17) Aufwandszinsen und sonstige Kapitalaufwendungen -2.000 -11.632

Finanzerfolg (C) 383.897.463 469.390.692

D) Wertberichtigung zu Finanzanlagen und Wertpap. des Umlaufvermögens

18) Wertberichtigungen

b) Verwendung von Rückstellungen 21.976.320

Summe der Wertberichtigungen (D) 21.976.320 0

E) Außerordentliche Erträge und Aufwendungen

20) Außerordentliche Erträge:

b) Sonstige 41.754.893 614

21) Außerordentliche Aufwendungen:

b) Sonstige -381.008

Außerordentliches Ergebnis (E) 41.373.885 614

Betriebsergebnis vor Steuern (B+/-C+/-D+/-E) 220.012.646 237.549.941

22) Steuern auf das Betriebsergebnis -73.414.000 -85.665.000

26) Jahresergebnis 146.598.646 151.884.941

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Page 116: Jahresbericht 2001

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Hochgall von NordWesten, Rieserfernergruppe, Morgenstimmung

Page 117: Jahresbericht 2001

Herausgeber: Raiffeisenverband Südtirol Gen.m.b.H.

Bozen, Juni 2002

Satz und Layout: Studio Mediamacs • Bozen

Bergfotos: Oliver Renzler

Fotonachweis: Raiffeisenverband Südtirol, Othmar Seehauser, Südtiroler Bauernbund

Umschlag: Seppi Werbefoto

Druck: CISCRA – Interregional Vertriebs- und

Verlagsgesellschaft der Raiffeisenkassen,

Villanova del Ghebbo (Ro)