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Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). (Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.) Name Vorname Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort Beruf Geburtsdatum Datum Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten) Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen: Name des Ehepartners, Geburtsdatum Name des 1. Kindes, Geburtsdatum Name des 2. Kindes, Geburtsdatum Name des 3. Kindes , Geburtsdatum ab Monat/Jahr: __________________________ Kto-Nr.: ____________________________________ BLZ: _________________________ Bank: _________________________________________________ Datum: ______________________ Unterschrift: ____________________________________________ Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge Jahresbeitrag (bitte ankreuzen und Beitrag eintragen) Einzelmitglieder €_________ (mind. € 50,–) Familien €_________ (Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–) Fördermitglied €_________ (mind. € 130,–) Mitglied auf Lebenszeit €_________ (einmalig mind. € 1.500,–) Vereine, Körperschaften, €_________ Firmen etc. auf Anfrage (mind. € 130,–) Schüler/innen, €_________ Student/innen, Auszubildende (mind. € 16,–) Reduzierter Beitrag für €_________ Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–) BEITRITTSERKLÄRUNG FREUNDE DER ERDE Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Werden auch Sie Mitglied im BUND ! Inhalt 2 Impressum Text: Regine Müller unter Mitarbeit von Hans Ackermann, Stefan Bitsch, Guido Carl, Dr. Stephan Consemüller, Jutta Erich, Sonja Gärtner, Andrea Graf, Almut und Peter Gwiasda, Stephan Hübner, Maria Kämper, Gerd Kipper, Susanne Klippert, Barbara Michalski, Monika Mischke, Andreas Müller, Stephanie Müller, Wolfram Niebling, Michael Rothkegel, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn Redaktion: Regine Müller Anhang: Wohlrad Lang Titelfotos: BUNDjugend, Wolfram Niebling, Christopher Pfannebecker, Thomas Schmidt, Klaus Werk Layout: Julia Beltz Druck: mt Druck, Neu-Isenburg gedruckt auf 100% Recyclingpapier BUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im April 2008 Vorwort 3 Artenschutz 4 Biotop- und Landschaftspflege 7 Gewässerökologie 10 Klimaschutz und Energie 12 Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen 14 Geselligkeit 18 BUNDjugend 20 Artenschutz 25 Klimaschutz 26 Energie 27 Gentechnik 29 Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert 30 Die Arbeitskreise im BUND Hessen 31 Die Geschäftsstelle des BUND Hessen 32 Einnahmen und Ausgaben 2007 31 Mitglieder- und Fördererentwicklung 2007 33 Der BUND – vor Ort aktiv Der BUND – hessenweit aktiv

Jahresbericht 2007 BUND Hessen

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Jahresbericht 2007 BUND Hessen

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Page 1: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).(Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)

Name Vorname

Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort

Beruf Geburtsdatum

Datum Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)

Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:

Name des Ehepartners, Geburtsdatum

Name des 1. Kindes, Geburtsdatum

Name des 2. Kindes, Geburtsdatum

Name des 3. Kindes , Geburtsdatum

ab Monat/Jahr: __________________________ Kto-Nr.: ____________________________________

BLZ: _________________________ Bank: _________________________________________________

Datum: ______________________ Unterschrift: ____________________________________________

Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge

Jahresbeitrag(bitte ankreuzen und Beitrag eintragen)

Einzelmitglieder €_________(mind. € 50,–)

Familien €_________(Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–)

Fördermitglied €_________(mind. € 130,–)

Mitglied auf Lebenszeit €_________(einmalig mind. € 1.500,–)

Vereine, Körperschaften, €_________ Firmen etc. auf Anfrage(mind. € 130,–)

Schüler/innen, €_________Student/innen,Auszubildende (mind. € 16,–)

Reduzierter Beitrag für €_________Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)B

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F R E U N D E D E R E R D E

Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland

Werden auch Sie Mitglied im BUND!

Inhalt

2

Impressum

Text: Regine Müller unter Mitarbeit von Hans Ackermann, Stefan Bitsch, Guido Carl, Dr. Stephan Consemüller,

Jutta Erich, Sonja Gärtner, Andrea Graf, Almut und Peter Gwiasda, Stephan Hübner, Maria Kämper, Gerd Kipper,

Susanne Klippert, Barbara Michalski, Monika Mischke, Andreas Müller, Stephanie Müller, Wolfram Niebling,

Michael Rothkegel, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn

Redaktion: Regine Müller

Anhang: Wohlrad Lang

Titelfotos: BUNDjugend, Wolfram Niebling, Christopher Pfannebecker, Thomas Schmidt, Klaus Werk

Layout: Julia Beltz

Druck: mt Druck, Neu-Isenburg

gedruckt auf 100% Recyclingpapier

BUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im April 2008

Vorwort 3

Artenschutz 4

Biotop- und Landschaftspflege 7

Gewässerökologie 10

Klimaschutz und Energie 12

Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen 14

Geselligkeit 18

BUNDjugend 20

Artenschutz 25

Klimaschutz 26

Energie 27

Gentechnik 29

Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert 30

Die Arbeitskreise im BUND Hessen 31

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen 32

Einnahmen und Ausgaben 2007 31

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2007 33

Der BUND –vor Ort aktiv

Der BUND –hessenweitaktiv

Umschlag BUNDJahresbericht07 07.04.2008 10:05 Uhr Seite 2

Page 2: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

F R E U N D E D E R E R D E

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Hessen e.V.

Triftstrasse 47, 60528 FrankfurtTel. 0 69 - 67 73 76 0 Fax 0 69 - 67 73 76 20

E-Mail: [email protected]: www.bund-hessen.de

An den

BUND Landesverband Hessen e.V.Triftstrasse 47

60528 Frankfurt

Werden auch Sie Mitglied im BUND!

Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland

F R E U N D E D E R E R D E

Das BUND-Jahr 2007in Hessen

Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland

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Umschlag BUNDJahresbericht07 07.04.2008 10:06 Uhr Seite 4

Page 3: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

3

Liebe Leserin, lieber Leser,

in dieser Jahresbroschüre haben wir wieder eine Auswahl der vielfältigen Aktivitäten des BUND in Hessen für Sie zusammengestellt. Sie spiegelt erneut das große Engagement derAktiven vor Ort, in den Arbeitskreisen und im Landesvorstand wider.

Ob beim Schutz für Mauersegler, bei der Pflege von Streuobstwiesen oder durch tatkräftigeMitarbeit bei einer Bachrenaturierung, viele BUND-Mitglieder engagierten sich für die Bewahrung der Natur in Hessen, um die es sonst deutlich schlechter bestellt wäre.

Mit Infoständen bei Gartenausstellungen oder bei der Mitorganisation einer Umweltmesse,BUNDaktive gaben Tipps und Hilfestellungen für alle, die selbst etwas für Natur und Umwelttun wollen, sei es im eigenen Garten oder durch Reduktion des selbst verursachten Kohlen-dioxidausstoßes.

Doch auch die Geselligkeit und das Gemeinschaftserlebnis kamen nicht zu kurz: Die Schönheitder Rhön entdeckten BUNDaktive auf einer gemeinsamen Radeltour, viel gelacht wurde beim„Himmlisch Hessisch zum Doodlache“, einer Veranstaltung mit dem Frankfurter Mundart-dichter und Liedermacher Rainer Weisbecker.

„Global denken – lokal handeln“ – unter dieses Motto für eine nachhaltige Lebensweise hattedie BUNDjugend ihr Eine-Erde-Camp und die globalisierungskritischen Stadtrundgängegestellt. Viele Jugendliche waren von diesen Angeboten, aber auch von den Freizeiten undSeminaren begeistert.

Der Schutz der bedrohten Wildkatze ist dem BUND ein wichtiges Anliegen. Im Rahmen desLandesverbandsprojekts „Rettungsnetz Wildkatze“ konnte der Wildkatzenwegeplan für Hessenpräsentiert werden, der die wichtigsten potentiellen Wanderkorridore der Wildkatze innerhalbHessens und zu den Nachbarländern darstellt.

Unser Dank gilt allen Aktiven für ihr großes Engagement bei den vielen Projekten und Aktionenvor Ort, die sie mit Fantasie und Sachkenntnis umgesetzt haben.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichtes 2007.

Brigitte Martin und Jörg Nitsch Michael RothkegelVorstandssprecher Geschäftsführer

Vorwort

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 3

Page 4: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

4

Ei, wer brütet denn da? (Naturschutzgruppe Seckbach)

Mauersegler schlafen mitunter im Fliegen, aber brü-

ten können auch sie nicht in der Luft. Natürlich ge-

nau so wenig wie Spatzen, Meisen und Schwalben.

Da lohnt es sich einmal genauer hin zu schauen,

wo all diese Flugkünstler und ihre vielleicht etwas

weniger begnadeten fliegenden „Kollegen“ ihre Nes-

ter bauen.

An einem regnerischen Abend Anfang Mai 2007

lud die Naturschutzgruppe Seckbach (Ortsgruppe

des BUND-Kreisverbandes Frankfurt) zu einem Spa-

ziergang zu den so genannten „Gebäudebrütern“

ein. Vogelkundler Heinz Schaan und Vorstands-

mitglied Volker Rothenburger zeigten den interes-

sierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die nicht

gleich auf den ersten Blick zu findenden Nester und

Brutplätze der fliegenden Zunft unter Dächern, in

Mauerlücken und zwischen verschobenen Dachzie-

geln. Gebäudebrüter wie Mauersegler und Mehl-

schwalben haben es zunehmend schwer in unseren

Ortschaften, da bei Bausanierungen häufig ihre Nes-

ter zerstört werden und – im Falle der Mehl-

schwalben – neues Nistmaterial an modernen glat-

ten Fassaden nicht haften bleibt. Deshalb startete

der BUND Frankfurt bereits 2003 eine Initiative

zum Schutz der Mauersegler unter dem Motto „Ge-

sucht: Dachwohnung für Luftikusse“. Diese Initia-

tive setzt sich für die Erhaltung bzw. Schaffung von

Brutplätzen für die fliegenden Untermieter ein.

Zum Schluss informierten sich die Spaziergänger

über Nistkästen, die die Aktiven der Naturschutz-

gruppe extra für diesen Abend aufgebaut hatten.

Die Führung machte deutlich, dass jeder Grund-

stücks- und Hauseigentümer mit ein wenig Über-

legung vielen Vögeln die Möglichkeit geben kann

einen Nistplatz zu bauen. Damit auch in Zukunft

Mauersegler und Co. einen Ort finden, an dem sie

ihren Nachwuchs ausbrüten und aufziehen können.

Artenschutz

• Ansprechpartner der Naturschutzgruppe Seckbach ist Volker Rothenburger, Tel. 069/94 73 41 86.

• Ansprechpartnerin zum Thema Mauersegler ist Heidi Wieduwilt vom BUND Frankfurt, Königsteiner Str. 36, E-Mail-Adresse: [email protected], Tel. 069/3025 35.

• Hinweisen möchten wir auch auf die Internetseiten www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/arten-schutz/voegel/mauersegler/ und www.bund-frankfurt.de/mauersegler.html.

Mehlschwalben in Frankfurt-Seckbach.

Foto: Heinz Schaan

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 4

Page 5: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

5

Nachwuchs bei Familie Adebar(Ortsverband Flörsheim)

Sie sehen aus wie tot und sind doch glücklicher-

weise quicklebendig: die drei jungen Störche in

ihrem Nest in der Flörsheimer Gemarkung (Main-

Taunus-Kreis). Sie stellen sich nur tot, weil Richard

Moor die mehr als 10 Meter hohe Leiter zum Nest

empor klettert, um die Drei dort zu beringen. Der

Reflex der Jungstörche sich tot zu stellen, ist ein

Schutz vor Fressfeinden (z.B. Uhus), die sich be-

wegende Tiere als mögliche Beute ansehen.

Für die Aktiven des BUND Flörsheim ist die Stor-

chenberingung ein Höhepunkt im Jahresgang ihrer

Arbeit, denn Freund Adebar brütet jetzt seit 3 Jah-

ren wieder erfolgreich im Flörsheimer Gebiet. Bei

einer Umfrage unter älteren Mitbürgern und Mit-

bürgerinnen hatte Reinhold Habicht erfahren, dass

bis etwa 1940 Störche in der Stadt brüteten. Durch

diese Information angeregt suchte er zusammen mit

einem Experten 5 Standorte aus, an denen sie in

den Jahren 2001 und 2002 Nisthilfen aufstellten.

Und tatsächlich: im Frühjahr 2004 fanden sich erst-

mals 2 Altvögel ein, die aus der Nähe von Gerns-

heim am Rhein bzw. dem Elsass stammten. Die Freu-

de in Flörsheim war groß, als 3 Eier gelegt wurden,

die Storcheneltern diese bebrüteten und alle 3 Jung-

vögel aufzogen.

In Anwesenheit der Presse war es am 25.05. wieder

so weit: Herr Moor beringte die drei Jungstörche,

die 2007 geschlüpft waren. Die Nummern- und

Buchstabenkombination auf einem schwarzen

Kunststoffring kann man mit einem Spektiv (hoch-

wertiges Fernglas mit besonders hoher Vergröße-

rung) problemlos ablesen, um den Storch auch Jah-

re später identifizieren und Rückschlüsse auf sein

Zugverhalten schließen zu können. Um „ihre“ Stör-

che sowie andere Tier- und Pflanzenarten zu schüt-

zen, setzen sich die Aktiven in Flörsheim mit viel

Engagement dafür ein, dass die noch vorhandenen

Freiflächen der Region erhalten bleiben.

Bei der Beringung

stellen sich die drei

Storchenjungen tot.

Foto: Wolfram Niebling

Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartner: Reinhold Habicht, E-Mail: [email protected], Tel. 06145/3 07 20.

• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 5

Page 6: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

6

Noch mehr Nachwuchs in Flörsheim

Drei junge Turmfalken kuscheln sich eng aneinan-

der in dem Falkenkasten, den der BUND Flörsheim

vor vielen Jahren oberhalb der Glocken im Turm

von St. Josef gebaut hat. Dort warten sie auf ihre

Eltern. Diese überfliegen die Anfang August weit-

gehend abgeernteten Getreidefelder auf der Suche

nach Mäusen.

In „Brehms Tierleben“ von 1913 heißt es dazu – wie

damals noch üblich unter dem Gesichtspunkt der

Zweckdienlichkeit: Die bevorzugte Beute des Turm-

falken bilden Mäuse; nächstdem verzehrt er Insek-

ten. Wer ihn kennt, weiß, dass er zu unseren nütz-

lichsten Vögeln zählt und unseren Feldern nur zum

Segen gereicht, ... und an anderer Stelle: Der Turm-

falk ist jedenfalls ein anpassungsfähiger Gesell. Er

horstet in den Felsen des Elbsandsteingebirges eben-

sogut wie in dem Steinmeer der Großstadt, die für

ihn wohl auch nichts anderes darstellt als ein aus-

gedehntes Felsengebiet.

Doch zurück nach Flörsheim und in die heutige Zeit.

„Das Jahr 2007 ist ein normales Turmfalkenjahr“,

erfuhr Bernd Zürn (BUND Flörsheim) von der Staat-

lichen Vogelschutzwarte in Frankfurt. Wegen der

warmen Witterung Anfang des Jahres haben eini-

ge Turmfalkenpaare im letzten Jahr sehr früh mit

der Brut begonnen und zum Teil dann ein zweites

Mal gebrütet. Das war auch in der Flörsheimer Jo-

sefkirche der Fall.

Die Eier lagen Anfang bis Mitte Juli im Nest, die

Jungen waren bei einer Inspektion durch Bernd

Zürn am 06.08. zwei bis drei Wochen alt. Die Brut-

dauer beträgt laut Vogelbuch circa 28 bis 30 Tage.

Schon 30 Tage nach dem Schlüpfen sind sie flüg-

ge und werden noch ungefähr 4 Wochen von den

Eltern gefüttert, bis sie sich selbst Nahrung suchen

müssen. Turmfalken können in Gefangenschaft etwa

20 Jahre alt werden. In der Natur schaffen sie das

allerdings nur selten.

Artenschutz

Bernd Zürn turnt im Glockenturm umher, um an den

Turmfalkenkasten (hellbraun) zu gelangen.

„Schau mir in die Augen, Kleines“:

Einer der drei gefiederten Freunde des BUND Flörsheim.

Fotos: Wolfram Niebling

• Ansprechpartner: Bernd Zürn, E-Mail: [email protected], Tel. 06145/3 26 66

• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 6

Page 7: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

7

Bäume für Natur und Äppelwoi (Ortsverband Heidenrod)

Ohne Speierling kein Äppelwoi! Das wissen viele

Einheimische und auch „zugeloffene“ Hessen – und

das wissen auch die Aktiven des BUND Heidenrod

im Rheingau-Taunus-Kreis. Jedes Jahr im Novem-

ber pflanzen sie 2 Speierlinge – natürlich nicht nur

wegen des unverwechselbaren Getränks, sondern

auch um diese bedrohte und sehr wertvolle Baum-

art wieder zu verbreiten.

Der Speierling ist ein Wildobstbaum aus der Fami-

lie der Rosengewächse und in Hessen sehr selten

geworden. Noch vor 40 Jahren war er in der Ge-

meinde Heidenrod stark vertreten. In den letzten

Jahrzehnten jedoch wurde sein Bestand durch Ro-

dungen sehr verringert und in den einzelnen Orts-

teilen gibt es nur noch wenige Exemplare. Mit

seiner Pflanzaktion will der BUND diese typisch-

hessische Baumart der Streuobstwiesen wieder ver-

breiten, damit auch die dort lebende Flora und Fau-

na – wie zum Beispiel der Steinkauz – wieder eine

Chance hat.

Während des Pflanzens erklärte Prof. Klaus Werk

für den BUND, wie wichtig der Speierling für die

Herstellung des Apfelweins ist, zu dessen typisch-

herbem Geschmack er – in geringen Mengen bei-

gegeben – beiträgt. Nun können die Früchte des

Speierlings auch in Heidenrod wieder den echten

Äppelwoi „verfeinern“!

Mitglieder vom BUND

Heidenrod sowie vom Orts-

beirat Heidenrod-Springen

pflanzten auch 2007 wieder

Speierlinge.

Foto: Klaus Werk

Biotop- und Landschaftspflege Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartner: Prof. Klaus Werk, Asternweg 3,65321 Heidenrod, E-Mail: [email protected], Tel. 06120/7018.

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 7

Page 8: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

8

In Wehrheim dreht sich (fast) allesum den Apfel (Ortsverband Wehrheim im Taunus)

Am Anfang standen der Apfel und ein öffentlicher

Wettbewerb über seine schmackhafte Veredelung.

Der BUND Wehrheim lud vor neun Jahren zur ers-

ten öffentlichen Apfelwein-Verkostung ein. Ein Dut-

zend Hobbykelterer präsentierte damals den Gästen

ihre Schoppen. Inzwischen ist der jährliche Apfel-

wein-Wettbewerb eine fröhliche Kultveranstaltung;

beim Wettstreit 2007 testeten 80 Teilnehmer 30 un-

terschiedliche Proben aus heimischen Kellern. Die

nächste Verkostung findet am 10. August 2008 ab

14 Uhr auf dem Gelände des Wehrheimer Freibades

statt; Interessenten sind herzlich eingeladen.

Dieser Wettbewerb ist natürlich keine PR-Aktion

zum Alkoholgenuss, sondern dient der Besinnung

auf die heimische traditionelle Kelterkultur und dem

Schutz der einstmals ausgedehnten Streuobstwie-

sen. Diese Wiesen sind wertvolle Kulturlandschaf-

ten, die auch heute noch Platz für eine reiche hei-

mische Pflanzen- und Tierwelt bieten und mit knor-

rigen Stämmen, blühenden Bäumen oder prallen

Früchten die Menschen der Region erfreuen.

In Zusammenhang mit der Renaissance der Streu-

obstwiesen und Baumalleen haben Mitglieder des

BUND in Wehrheim weitere Aktionen initiiert:

Pflanzung einer Allee mit Speierlingen an einer ex-

ponierten Straße, Revitalisierung der wenigen Alt-

Speierlinge, Anpflanzung eines Hains mit Wildobst

(Mispeln, Mehlbeeren, Wildapfel und -birne, etc.),

jährliche Organisation von Baumschnitt-Lehrgän-

gen sowie eine Werbeaktion für ökologische Schäd-

lingsbekämpfung (Leimringe).

Diese Arbeit zeigt Früchte: Die Gemeinde sieht sich

in der Pflicht, die kommunalen Bäume fachkundig

zu pflegen, neue zu setzen und ein Baumkataster

anzulegen. Sie hat sich auf Empfehlung des BUND

den Titel „Wehrheim – das Apfeldorf“ gegeben. Der

BUND konnte zudem die Gemeinde und die katho-

lische Kirchengemeinde überzeugen, Teile ihrer

Streuobstwiesen interessierten Patinnen und Paten

aus der Bürgerschaft zur Pflege und Ernte zu über-

lassen. Der größte Erfolg aber ist, dass die altein-

gesessene Kelterei Wagner ihre Anlage nicht de-

montiert hat, was als Folge eines Generationen-

wechsels zu befürchten war. Der Juniorchef ist nicht

zuletzt durch die vielfältigen BUND-Aktionen rund

um den Apfel motiviert, seine Pressen weiterhin je-

weils im Herbst einzuschalten.

Diese und weitere Aktivitäten im Bereich Land-

schafts- und Naturschutz, beispielsweise für Öko-

Landbau und gegen Gentechnik, haben die Wehr-

heimer BUND-Gruppe so bekannt gemacht, dass

eine Werbeaktion im Sommer 2007 siebzig neue

Mitglieder brachte und die Mitgliederzahl sich mehr

als verdoppelte. So gibt es nun also in Wehrheim

eine beachtliche Zahl von Bürgerinnen und Bür-

gern im BUND, die das Engagement und den Ge-

nuss rund um den Apfel und seine wilden „Kolle-

gen“ verbindet.

• Ansprechpartnerin: Almut Gwiasda, Tel. 06081/5 97 29, E-Mail: [email protected].

• Homepage des BUND Wehrheim: www.bund.net/WehrheimHier wird tatkräftig Hand angelegt. Mitglieder des

BUND Wehrheim pflegen Obstbäume des Ortes.

Foto: M. Pyper/BUND Wehrheim

Biotop- und Landschaftspflege

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 8

Page 9: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

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Orte der Begegnung zwischenMensch und Natur (Ortsverband Neu-Isenburg)

„Der Weg vom sterilen Standardgarten zum span-

nenden Stückchen Leben ist gar nicht so schwierig

wie oft angenommen“, so ermunterte Maria Käm-

per vom BUND Neu-Isenburg Gärtnerinnen und

Gärtner der Region südlich von Frankfurt, ihre

grünen Oasen naturnah zu gestalten. „Mehr Natur

am Haus ist keine Utopie, sondern eine reale Chan-

ce. Es geht darum möglichst viele kleine Biotope

zu schaffen, die Pflanzen und Tieren wieder Le-

bensraum in unserer unmittelbaren Nachbarschaft

bieten.“

Gesagt, getan. Damit viele Menschen diese Chance

ergreifen, rief der BUND Ortsverband mit Unter-

stützung der Stadt Neu-Isenburg 2007 den Wettbe-

werb „naturnahe Gärten“ aus. Im Mai des Jahres

bewertete eine Jury aus Fachleuten ausführlich die

Gärten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Kri-

terien bildeten das Vorhandensein von einheimi-

schen Gehölzen, Quartiermöglichkeiten für Insek-

ten und Fledermäuse, der Grad der Bodenversiege-

lung sowie die weitere Gestaltung. Im November

letzten Jahres erhielten Heidemarie Plessing in der

Kategorie „Stadtgarten“, Martine Keupink in der

Kategorie „Garten im Außenbereich“ und Dany

Simon in der Kategorie „Amphibienschutz“ die

Preise für ihre ersten Plätze. Weitere Gewinner sind

die Tiere und Pflanzen, die naturnah gestaltete

Biotope vorfinden – und natürlich alle Menschen,

die sich an ihnen erfreuen.

Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartnerin: Maria Kämper, Waldenserstr.13,63263 Neu-Isenburg, Tel. 06102/722717, E-Mail: [email protected].

Ein naturnah gestalteter Garten wird von der Jury begutachtet und bewertet. Foto: Maria Kämper

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 9

Page 10: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

10

Ein Graben wird wieder zum Bach(Ortsverband Flörsheim)

Elektrobefischung, das hört sich nicht nach Natur-

schutz an. Und doch kann sie dazu beitragen, die

Gewässergüte zu beurteilen, damit Maßnahmen zur

Verbesserung der Gewässerqualität geplant werden

können.

Seit dem Jahr 2000 hat der BUND Flörsheim (Main-

Taunus-Kreis) im Rahmen einer Bachpatenschaft

die Pflege eines Teils des Ardelgrabens, der in den

Main mündet, übernommen. Um den Erfolg von Re-

naturierungsmaßnahmen beurteilen zu können,

wurden im Laufe der letzten Jahre Elektrobefi-

schungen durchgeführt. Dabei werden Fische mit

einem elektrisch geladenen Kescher betäubt und in

einem Wasserbecken gesammelt. Die Tiere werden

bestimmt, vermessen und schließlich wieder in die

Freiheit entlassen. Werden Arten- und Individuen-

zahlen verschiedener Jahre miteinander verglichen,

lassen sich Aussagen über die Entwicklung des Le-

bensraums machen.

In verschiedenen Teilbereichen hatten die Städte

Flörsheim und Hattersheim nach einem von Rein-

hold Habicht (BUND Flörsheim) erarbeiteten Kon-

zept im Jahre 2005 den Ardelgraben zum natur-

nahen Bach umgestaltet (wir berichteten im

BUNDaktiv). Es wurden Bereiche mit verschiedenen

Wassertiefen geschaffen, an der einen Stelle wurde

Material aufgeschüttet, an einer anderen Stelle weg-

geschafft. Große Natursteine bilden nun natürliche

Hindernisse, die der Ardelgraben umfließen muss.

Daraus entstanden unterschiedliche Fließge-

schwindigkeiten – mal schnell, mal langsam. Dies

gab dem Graben ein wenig von seiner einstigen Ei-

gendynamik zurück und verbesserte die Bedingun-

gen der Lebewesen enorm.

1997 wurden nur 3 Fischarten bei 8 Individuen im

Kontrollabschnitt gefunden. Bei der Befischung 2004

waren es schon 8 Fischarten bei ca. 130 Indivi-

duen. Nach den großen Renaturierungsarbeiten

im Jahr 2005 führte der Biologe Matthias Fehlow

unter Mithilfe von Reinhold Habicht 2007 zwei wei-

tere Kontrollbefischungen durch. Es wurden sage

und schreibe 1062 Individuen aus 11 Fischarten ge-

funden! Dies bestätigt den Erfolg der Renaturie-

rungsmaßnahmen. Die Aktiven des BUND Flörs-

heim können stolz auf ihr Werk sein und den Ar-

delgraben nun mit Fug und Recht wieder einen

„Bach“ nennen.

Gewässerökologie

• Ansprechpartner: Reinhold Habicht, E-Mail: [email protected], Tel. 06145/3 07 20

• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/

Diplom-Biologe Matthias Fehlow (l.) führt unter Mithilfe von

Reinhold Habicht vom BUND Flörsheim die Elektrobefischung

im Ardelgraben durch. Foto: Wolfram Niebling

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 10

Page 11: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

11

Am blauen Band der Drusel (Kreisverband Kassel)

„Die unsichtbare Stadt sichtbar machen“ lautete das

Motto des Beiprogramms der Weltkunstaustellung

„documenta 12“ in Kassel. Und sichtbar machten

der BUND Kassel und viele weitere Aktive die Dru-

sel, einen Bach, der unter die Stadt und in Kanäle

verbannt worden war.

Ziel des Projektes war es, die historische Bedeutung

der Drusel für Kassel, insbesondere für die Wasser-

versorgung der Stadt, zu erarbeiten. Ihr ursprüng-

licher Verlauf wurde erkundet und die durch Ka-

nalisierung und Einsargung erzeugten Verände-

rungen mit ihren ökologischen Folgen aufgezeigt.

Gemeinsam mit der Waldjugend, acht Schulen, den

Städtischen Werken Kassel und weiteren Partnern

erschloss die BUNDjugend Kassel aus alten Fotos

und Plänen den ursprünglichen Verlauf des Baches.

Durch einen Staffellauf mit blauem Band und Men-

schenketten wiesen Schülerinnen und Schüler auf

die unsichtbare Drusel hin. Die BUNDjugend um

Horst Peter untersuchte den kanalisierten Bachlauf

in der Karlsaue und entwickelte Vorschläge zur Re-

strukturierung. Aufgrund der günstigen Standort-

bedingungen in der Aue (viel Platz, keine Gefähr-

dung von Bauwerken) könnte die Renaturierung der

Drusel in diesem Bereich mit relativ einfachen Mit-

teln durchgeführt und damit Flora und Fauna ein

Stück Natur zurückgegeben werden. Für die Ju-

gendlichen in Kassel wäre es toll, wenn sie die Wie-

derherstellung eines naturnahen Baches selbst be-

obachten und gestalten könnten. So hoffen wir also

mit dem BUND Kassel, dass das blaue Band der Dru-

sel bald wieder sichtbar und lebendig wird.

Urkunde Ehrenpreis

Der BUND –vor Ort aktiv

• Bei Interesse an dem Projekt wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Kreisverbandes Kassel, Umwelt-haus, Wilhelmsstr. 2, 34117 Kassel, Tel. 0561/1 81 58, E-Mail: [email protected].

Schülerinnen und Schüler tragen am Aktionstag das Blaue Band von der Quelle bis zur Mündung.

Foto: Stefan Bitsch

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 11

Page 12: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

12

Was hat ein Eisbär mit dem Klimawandel zu tun? (Kreisverband Schwalm-Eder)

Da staunte mancher Fritzlarer nicht schlecht: Die

nordhessische Stadt hatte im Mai 2007 Besuch von

einem Eisbären, der auf dem Marktplatz vor den

Folgen des Klimawandels warnte, der auch seine

Existenz bedroht. Unter der Plüschverkleidung steck-

te Gerd Kipper, der Geschäftsführer des BUND

Schwalm-Eder.

Karin Glathe, Erik Allmacher und Harald Reiß vom

Vorstand des Kreisverbandes sowie der Ornitholo-

ge Hans-Jürgen Wissemann und der Fotograf Tho-

mas Schmidt klärten an einem Infostand Passanten

über die Zusammenhänge beim Klimawandel auf.

Seit Beginn der Industrialisierung ist der Ausstoß

von Kohlendioxid gravierend gestiegen. Der höhe-

re Anteil dieses Gases in der Atmosphäre führt ne-

ben weiteren von Menschen verursachten Faktoren

dazu, dass heute ein größerer Teil der Sonnenwär-

me in den Luftschichten um die Erde verbleibt und

sich die Durchschnittstemperaturen kontinuierlich

erhöht haben – der so genannte Treibhauseffekt.

Verstärkt wird er durch die Abholzung von Wäl-

dern, denn Pflanzen entziehen der Luft Kohlen-

dioxid und binden es.

Als Folge der Klimaveränderung drohen Verstep-

pung und Wüstenbildung in vielen Teilen der Erde,

Orkane und Stürme, die auch in Deutschland be-

reits verheerende Folgen zeigten, der Anstieg des

Meeresspiegels, das Abschmelzen der Polarkappen

und damit die Existenzgefährdung von Eisbären so-

wie anderen dort lebenden Pflanzen und Tieren.

Aber wir können etwas für den Eisbären und ge-

gen den Klimawandel tun. In Fritzlar zeigten die

Mitglieder des BUND Schwalm-Eder, wie Jeder selbst

aktiv werden kann: durch Energieeinsparung und

damit Verminderung des Kohlendioxidausstoßes.

Zum Beispiel indem wir Flugreisen und den Stand-

by-Betrieb von Elektrogeräten vermeiden, Energie-

sparlampen einsetzen, auf „grünen“ Strom umstei-

gen, der nur aus regenerativen Energiequellen ge-

wonnen wird und vieles mehr. Denn die Fritzlarer

wollen, dass Eisbären nicht nur als Plüschtiere und

im Zoo in Zukunft eine Chance haben!

Klimaschutz und Energie

Gerd Kipper warnt als Eisbär vor den Folgen des Klimawandels.

Foto: Thomas Schmidt

• Ansprechpartner in Fritzlar ist Gerd Kipper, Stadtblick 3, 34560 Fritzlar, Tel. 05622/49 70, E-Mail: [email protected].

• Hinweisen möchten wir auch auf die Homepage des Kreisverbands Schwalm-Eder: vorort.bund.net/ schwalm-eder und auf die Internetseiten www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/kli-ma_energie/ des BUND-Bundesverbandes.

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 12

Page 13: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

13

Mit der Sonne gegen den Klimawandel (Ortsverband Gelnhausen)

27.000 kg Kohlendioxidausstoß wurden 2007 durch

das Bürger-Solardach in Gelnhausen eingespart!

Die Aktiven des BUND hatten im Vorfeld zielorien-

tiert mit dem Landrat verhandelt, der daraufhin die

Dächer der öffentlichen Gebäude für die Sonnen-

energienutzung frei gab. Ende 2006 nahm der BUND

ein erstes Bürger-Solar-Kraftwerk mit 40 kWp

Leistung auf dem Dach der Philipp-Reis-Schule in

Betrieb. Damit können 10 Haushalte mit Strom ver-

sorgt werden. In der Initiative Bürger-Solardach fin-

den sich viele solar-begeisterte Bürgerinnen und

Bürger zusammen, um gemeinsam Fotovoltaik-

anlagen zu errichten und damit erneuerbare Ener-

gie zu erzeugen.

Ende August 2007 ging bereits das zweite Bürger-

Solardach auf den Beruflichen Schulen ans Netz.

Hier hat der BUND Gelnhausen in der Projektpha-

se beraten, die Ausführung nahmen dann engagierte

Lehrer in die Hand. Mit Hilfe dieses Solar-Dachs

können pro Jahr weitere 12.000 kg Kohlendioxid-

ausstoß eingespart werden. Die engagierten Men-

schen aus Gelnhausen leisten auf diese Weise ganz

praktisch ihren Beitrag dafür, dass der Ausstoß von

Kohlendioxid verringert und somit dem Klima-

wandel ein klein wenig Einhalt geboten wird.

Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartner: Dr. Stephan Consemüller, Tel. 06051/6 66 20, E-Mail: [email protected].

Die Fotovoltaikanlage auf der Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen, an deren Planung der BUND maßgeblich beteiligt war.

Foto: Dr. Stephan Consemüller

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 13

Page 14: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

14

Von Reisighaufen und vom Kleinen Bären(Kreisverband Frankfurt)

Klappern gehört zum Handwerk. Deshalb ist den

BUND-Aktiven eine gute Öffentlichkeitsarbeit wich-

tig. So haben engagierte Mitglieder des Kreisver-

bandes Frankfurt einen Stand für die Ausstellung

„Garten 2007“ konzipiert und ihn vom 15. bis 18.

März 2007 gemeinsam im Palmengarten betreut.

Zu dieser Veranstaltung befragten wir Jutta Erich,

Vorsitzende des Kreisverbandes.

BUNDaktiv: Welche Themen haben Sie den Besu-cherinnen und Besuchern der Ausstellung nahe ge-bracht? Jutta Erich: Wir haben den Schwerpunkt

auf die Themen „naturnaher Garten“ und „Schmet-

terlinge“ gelegt.

BUNDaktiv: Was lag Ihnen dabei besonders am

Herzen? Jutta Erich: Kindern und Erwachsenen zu

zeigen, wie wichtig es ist, seine Umgebung mit of-

fenen Augen zu betrachten und der Natur einen

Raum zu lassen.

BUNDaktiv: Wie war der Stand gestaltet? Jutta

Erich: Wir haben einen naturnahen Garten im Mo-

dell dargestellt und gezeigt , wie Interessierte ihren

Garten gestalten können: mit einer artenreichen Blu-

menwiese, mit Nistkästen für Vögel, mit Hecken,

Reisighaufen und Steinwällen, in denen Kleintiere

Unterschlupf finden, mit Obstbäumen und anderen

einheimischen Gehölzen als Nahrungsquelle für In-

sekten, vielleicht auch mit einem Naturteich für Frö-

sche und Libellen. Zum Thema Schmetterlinge ha-

ben wir uns ein Ratespiel ausgedacht. Und Groß

und Klein konnten lebende Schmetterlingsraupen

vom Kleinen Bären, einem Nachtfalter, bestaunen.

BUNDaktiv: Gab es weitere Anregungen für Inter-

essierte? Jutta Erich: Wir haben Broschüren zum

Thema Natur im Garten angeboten und Tipps ge-

geben.

BUNDaktiv: Wie war das Interesse der Besucherin-

nen und Besuchern? Jutta Erich: Das war erfreuli-

cherweise sehr groß, vor allem die Kinder waren von

den Raupen und einem Quizrad mit Fragen rund

um das Leben der Schmetterlinge begeistert.

BUNDaktiv: Welche Rückmeldungen gab es? Jutta

Erich: Viele interessierten sich für unser Veran-

staltungsprogramm. Wir hoffen, dass wir so einige

zusätzliche Teilnehmer gewonnen haben. Sehr er-

freut waren wir über die große Resonanz auf unse-

re Themen und wir werden im nächsten Jahr wie-

der dabei sein.

BUNDaktiv: Dann möchten wir ihnen dafür einen

ebensolchen Erfolg wünschen und uns für das Ge-

spräch bedanken.

Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen

• Das Veranstaltungsprogramm 2008 des KreisverbandesFrankfurt liegt bereits vor. Am 12. Mai wird zum Beispiel eine Radtour mit dem Titel „Die schönsten Blumenwiesen in Frankfurt und Offenbach“ und am 1. Juni „Tümpelspaß für Jung und Alt“ angeboten. Das Programm ist bei der Kreisverbandsvorsitzenden, Jutta Erich, Tel. 069/38 08 150, E-Mail: [email protected] erhältlich. Es kann auch von der Homepage des Kreisverbands, www.bund-frankfurt.de, als PDF-Datei heruntergela-den werden.

Der Stand des BUND Frankfurt im Palmengarten. Tatkräftige

Mitarbeit während der viertägigen Ausstellung leisteten Jutta

Erich, Volker Rothenburger, Stephanie Müller, Heidi Wieduwilt,

Richard Schmidt, Andreas Müller, John Dippell, Carl Scherrer,

Barbara Michalski, Wolfgang Hofstetter, Gaby Rauch,

Karl Walderbach, Hans-Joachim Kretz, Irmtraut Friz und

Uwe Gröger.

Foto: Hans-Joachim Kretz

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 14

Page 15: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

15

Fledermäuse auf der Jagd (Ortsverband Fritzlar)

Ihre Lieblingsspeise sind Insekten und sie jagen sie

mit großer Geschicklichkeit. Das erfuhren die Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer einer BUND-Fleder-

mausnacht in Züschen (Schwalm-Eder-Kreis) über

das Große Mausohr. Der BUND Fritzlar hatte im

Juni alle Fledermaus-Fans in das Sommerquartier

der größten Mausohrkolonie in Nordhessen (zur Zeit

circa tausend Tiere) eingeladen.

Das Große Mausohr ist die größte Fledermausart

Deutschlands und nach der Bundesartenschutzver-

ordnung streng geschützt. Ein ausgewachsenes

Exemplar kann bis 40 Gramm wiegen (das ent-

spricht etwa fünf 2 € Münzen). Der Lebensraum der

kleinen Flugkünstler besteht vor allem in offenem

Gelände, wie Wiesen, Feldern und offenem Wald-

land, aber auch menschlichen Siedlungen. Im Som-

mer schlafen die Tiere gern in Dachstühlen und

Kirchtürmen, zur Überwinterung ziehen sie sich in

unterirdische Stollen, Keller und Höhlen zurück.

50 Erwachsene und 20 Kinder, darunter eine Grund-

schulklasse, beobachteten die possierlichen Tiere

während der BUND-Fledermausnacht beim Aus-

und Einflug vor und nach der Jagd. Fledermausex-

perte John Barz berichtete anschaulich vom Leben

des Großen Mausohrs und beantwortete die Fragen

der Anwesenden. Besonders die jungen Teilnehme-

rinnen und Teilnehmer waren mit voller Begeiste-

rung bei der Sache und freuten sich über die „flie-

genden Kobolde“.

Kathrin Becker, Gerlinde Bergmann und Margitta

Feiel vom Vorstand des BUND Fritzlar sowie Gerd

Kipper, Geschäftsführer des BUND Schwalm-Eder

und Organisator der Fledermausnacht, trugen mit

dieser Veranstaltung dazu bei, dass das Wissen über

die Fledermäuse und ihre wichtige Rolle im Öko-

system bei Jung und Alt auf ansprechende Art und

Weise erhöht wird. Damit sich auch in Zukunft vie-

le Menschen dafür einsetzen, dass die Lebensräu-

me und Schlafstuben des Großen Mausohr erhalten

bleiben und sie weiterhin ihrer Lieblingsspeise nach-

jagen können.

Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartner: Gerd Kipper, Stadtblick 3, 34560 Fritzlar, Tel. 05622/4970, E-Mail: [email protected].

• Homepage des Ortsverbands Fritzlar: vorort.bund.net/schwalm-eder/Ortsverbaende/ Fritzlar/fritzlar.html

Das Große Mausohr

war Mittelpunkt einer

Fledermausnacht des

BUND Fritzlar.

Foto: Herwig Winter

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 15

Page 16: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

16

„Pedalritter“ auf dem Kühkopf(Ortsverband Frankfurt-West)

„Wasser Marsch“, so lautete die Devise am Modell

des Kühkopfs und alle Anwesenden konnten sehen,

wie sich die Landschaft dieser Rheininsel bei Hoch-

wasser verändert. Das Modell steht im Informa-

tionszentrum des südhessischen Naturschutz-

gebietes, das im Mai 2007 von einer Gruppe Rad-

fahrerinnen und Radfahrern mit dem BUND Frank-

furt-West besucht wurde. Geleitet wurde die Tour

von dem Geologen Andreas Müller.

Ein Mitarbeiter des Infozentrums auf dem Kühkopf erläutert

die Besonderheiten des Naturschutzgebietes. Dritte von links:

Jutta Erich, Vorsitzende des Kreisverbandes Frankfurt, Zweiter

von rechts: Tourleiter Andreas Müller. Foto: Regine Müller

Ehrenwertes aus Frankfurt

86 Jahre und aktiv für Natur- und Umweltschutz,

das ist Carl Scherrer. Als Auszeichnung für sein

großes Engagement hat er im Juli das Bundesver-

dienstkreuz erhalten.

Carl Scherrer war 1985 bis 1989 Mitglied des BUND-

Landesvorstands, im Kreisverband Frankfurt ist er

seit den späten Siebziger Jahren in verschiedenen

Funktionen tätig. Untrennbar mit seinem großen

Engagement verbunden ist die Herausgabe der re-

gionalen Umweltzeitung „Klärwerk“, die er 14 Jah-

re lang federführend erstellt, gestaltet und vertrie-

ben hat.

Die Frankfurter Bürgermeisterin Jutta Ebeling über-

reichte Carl Scherrer im Römer das Bundesver-

dienstkreuz und beschrieb ihn in ihrer Laudatio als

„Grandseigneur mit jungenhaftem Charme“. Sie gab

ihrer Freude darüber Ausdruck, dass ein aktiver Na-

tur- und Umweltschützer geehrt wurde.

Bei schönem Wetter starteten die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer in Frankfurt-Höchst und fuhren cir-

ca 45 km über den Mönchbruch und Groß-Gerau

zum Kühkopf. Im dortigen Informationszentrum er-

läuterte ihnen ein Mitarbeiter des Forstamtes die

Besonderheiten der Insel, die durch die Begradigung

des Rheins entstanden ist, und führte ihnen besag-

tes Modell vor. Es zeigt anschaulich die großen Un-

terschiede des Wasserstands, die wesentlich für das

Überleben dieses einmaligen Auenkomplexes sind.

Der Wechsel zwischen Hochwasser- und Trocken-

perioden führt zu einem vielfältigen Nebeneinan-

der verschiedener Lebensgemeinschaften mit

insgesamt 250 Vogelarten, so zum Beispiel dem in

Mitteleuropa seltenen Schwarzmilan. Neben dem

Naturschutzaspekt ist der Kühkopf wichtig als

natürlicher Rückhalteraum für Hochwasser und

trägt so zum Schutz der flussabwärts liegenden

Siedlungen bei.

Carl und Irene Scherrer,

in der Mitte Frankfurts Bürgermeisterin Jutta Ebeling.

Foto: Volker Rothenburger

Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 16

Page 17: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

17

Die Messe ÖKO-TRENDS im Mittelpunkt (Kreisverband Main-Kinzig und Ortsverband Gelnhausen)

Im Mittelpunkt des Interesses stand vom 31. August

bis 2. September 2007 in Gelnhausen-Meerholz –

nahe dem geografischen Mittelpunkt der Europäi-

schen Union – die Informations- und Verbraucher-

messe ÖKO-TRENDS, die der BUND Gelnhausen zu-

sammen mit der Stadt Gelnhausen veranstaltete.

Zu der zum 8. Mal durchgeführten Messe kamen

mehr Besucher als 2006. Die Sensibilisierung der

Bevölkerung für Umweltthemen, die Diskussion über

den drohenden Klimawandel und der freie Eintritt

in diesem Jahr hatten sicher mit zu diesem Erfolg

beigetragen. Gelobt wurden wieder das besondere

Angebot und die Atmosphäre dieser Umweltmesse.

Über 90% der Aussteller waren mit dem Verlauf,

den Standgesprächen und den Kundenkontakten

zufrieden. Die Besucher – viele Familien mit Kin-

dern – äußerten ebenfalls ihre Zufriedenheit und

genossen das bunte Bild einer Fachmesse, die für

nahezu alle Lebensbereiche Anregungen sowie

umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen

präsentierte.

Der Messestand des BUND war dem Thema „Kli-

maschutz privat“ gewidmet und bot viele Infor-

mationen und Hinweise auf die Möglichkeiten, den

selbst verursachten Kohlendioxidausstoß zu ver-

ringern. Viele Besucher zeigten reges Interesse an

der Berechnung ihrer privaten Kohlendioxidbilanz

an einem Rechner, der online mit dem Bayerischen

Landesamt für Umwelt verbunden war. Dort steht

ein Programm zur Verfügung, das jedem zur Nut-

zung empfohlen werden kann: www.lfu.klima-ak-

tiv.de. Die Aktiven des Kreisverbandes Main-Kin-

zig und des Ortsverbandes Gelnhausen sammelten

am Stand auch Unterschriften für den Klimaappell

an Angela Merkel.

Eine gelungene Veranstaltung also für Umwelt, Ver-

braucher und im ökologischen Bereich arbeitende

Hersteller und Dienstleister! Der BUND Gelnhausen

wird die Messe auch 2008, vom 5. bis 7. Septem-

ber, wieder mit organisieren.

Der BUND –vor Ort aktiv

• Informations-Zentrum Kühkopf-Knoblochsaue, Tel. 06158/8 69 80. Öffnungszeiten Samstags, Sonntags und an Feiertagen von 9.00 bis 17.00 Uhr sowie auf Anfrage.

• Ansprechpartner für die hier geschilderte Tour ist Andreas Müller, Tel.: 069/3 80 81 50. Andreas Müller und Richard Schmidt veranstalten am 14. September 2008 eine Radtour zum Naturschutzgebiet „Mainzer Sand“. Genauere Informationen im Programm des Kreisverbandes Frankfurt, das bei Jutta Erich, Tel. 069/3 80 81 50, E-Mail: [email protected] erhältlich ist.

• Ansprechpartner: Dr. Stephan Consemüller, Tel. 06051/6 66 20, E-Mail: [email protected].

Der freundlich eingerichtete

Stand des BUND auf der

Messe ÖKO-Trends.

Foto: Dr. Stephan Consemüller

An jenem Sonntag waren die naturinteressierten

Radler und Radlerinnen sehr erfreut darüber, dass

sich die für Menschen sehr lästigen Bewohner des

Kühkopfs – die Rheinschnaken, eine Stechmücken-

art – nicht blicken ließen. So konnten sie eine

gemütliche Rast im Gasthaus einlegen, bevor es per

Rad wieder zurück nach Frankfurt ging. Das an-

schauliche Modell mit seinem „Hochwasser“ und

die eindrucksvolle Natur des Kühkopfs werden ih-

nen noch lange in Erinnerung bleiben.

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 17

Page 18: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –vor Ort aktiv

18

Die Rhön ist schön (Ortsverband Schwalm-Eder-Süd)

BUND-Aktive sind gerne in der Natur unterwegs

und genießen Wind und Wetter zu Fuß, mit dem

Rad oder auch im Kanu. Hier ein Erlebnisbericht

von Susanne Klippert über eine interessante Rad-

tour durch die Rhön:

Als ich an diesem 1. Septembermorgen aus dem

Fenster schaue, regnet es. Na prima, denke ich, wie-

der das bestellte BUND-Radelwetter. Wir treffen uns

um 8 Uhr an einer Tankstelle, um dann gemeinsam

nach Pfordt bei Schlitz zu fahren. Zwei Tage wol-

len wir einen Rundkurs durch die Rhön radeln. Der

Regen hat fast aufgehört. Von 16 Leuten sind 11

übrig geblieben. Mehrere Teilnehmer haben bis zum

Schluss überlegt abzusagen: die Zipperlein halt.

Hoch motiviert laden wir in Pfordt die Fahrräder

vom Dach. Der Regen hat sich verzogen. Zunächst

geht es flach durch die Fuldawiesen. Es läuft trotz-

dem nicht so richtig.

Nachdem kleine technische Probleme behoben wor-

den sind, kommen die ersten Bergwertungen. Ein

stetiges Auf und Ab erschwert die Fahrt. In Fulda

stoßen wir nach anfänglicher Desorientierung schnell

auf den R 3, der uns bergauf nach Götzenhof führt,

wo wir auf die umgebauten Bahngleise, den so ge-

nannten Milseburg-Radweg stoßen. Sowohl Radweg

als auch Infrastruktur, mit Ausnahme der Schika-

nen, sind gut gemacht. ... Es geht weiter stetig berg-

auf. Auch im Milseburgtunnel nimmt die Steigung

kaum ab. An der Station nach dem Tunnel müssen

bereits wieder Kräfte nachgetankt werden.

Die Stimmung ist schwankend. ... Erst nach dem

berühmten Tunnel geht es leicht bergab und all-

mählich tritt Entspannung ein. Wir sind nun im

Ulstertal. Obwohl auch hier der Name suggeriert, es

geht im Tal entlang, muss man immer wieder ge-

wisse Steigungen überwinden. ... Es sind nur noch

wenige Kilometer nach Seifferts, die es in sich ha-

ben .... Wir setzen das Gepäck ab, machen uns ein

wenig frisch und schon geht es weiter zum Schäfer

Weckbach nach Wüstensachsen. Er möchte uns sei-

ne berühmten Rhönschafe zeigen.

... Hinter Wüstensachsen zieht sich die Straße ge-

waltig bergauf, aber schon haben wir die Einfahrt

zum Schafhof erreicht und nach einigen Metern ste-

hen wir vor dem bekannten Schäfer Weckbach. Wir

müssen warten. Hilde, das zahme Rhönschaf, und

kleine Kostproben, die uns im Vorfeld kredenzt wer-

den, versüßen uns die Wartezeit. Da wir ohnehin

nicht mehr so aufnahmefähig sind, wird die Führung

recht kurz, hinterlässt aber wohl bei allen Teilneh-

mern einen bleibenden Eindruck. Nach dem Erwerb

verschiedener Weckbach-Produkte erleben wir eine

rauschende Abfahrt bis Seifferts. Abends nehmen

wir unsere reservierten Plätze im Gasthaus zur Kro-

ne, dem beliebten Schafhotel ein. Der Gastraum

quillt fast über. Es gibt regionale Speisen, insbe-

sondere von Apfel und Lamm. Trotz der verbreite-

ten Müdigkeit herrscht ausgelassene Stimmung und

für fast alle wird es ein genüsslicher und außerge-

wöhnlich kulinarischer Abend mit ökologischem

Background. ...

Weiter ging es es zum Roten Moor, wo die Radler

an einer Exkursion teilnahmen, die ihnen viele neue

und interessante Informationen brachte. Schließ-

lich fuhren sie über Gersfeld und Fulda zurück nach

Pfordt. 140 km lagen zwischen Anfang und Ende

der abwechslungsreichen Tour, auf der die Teilneh-

merinnen und Teilnehmer viele Schönheiten der

Rhön kennen lernten.

Geselligkeit

Hier kommen gerade zwei

Radfahrer aus dem

Milseburgtunnel.

Foto: Susanne Klippert

Hier geht’s zu den berühmten Rhönschafen.

Foto: Susanne Klippert

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 18

Page 19: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

• Wer den ganzen Bericht lesen und vielleicht ebenfalls die Tour radeln möchte, kann die Homepage des Orts-verbands Schwalm-Eder-Süd (vorort.bund.net/ schwalm-eder/Ortsverbaende/Schwalm-Eder-Sud/ schwalm-eder-sud.html) anklicken oder sich bei Susanne Klippert informieren, Tel. 06691/2 46 50, E-Mail: [email protected].

• Zum Milseburgradweg gibt es eine separate Karte mit Höhenprofil, Zug- und Busverbindungen sowie Ein-kehr- und Unterkunftsmöglichkeiten. Sie ist bei den Touristen-Büros der Region erhältlich, zum Beispiel dem Büro in Hilders, Kirchstr. 2–6, 36115 Hilders, Tel. 06681/96 0815, E-Mail: [email protected]. Wer die komplette hier geschilderte Strecke befah-ren will, dem sei die Topographische Freizeitkarte 1:50.000, Blatt Rhön Nord empfohlen. Herausgeber sind der Fremdenverkehrsverband Rhön e.V. und Rhön-club e.V. sowie das Hessische Landesvermessungsamt.

• Der BUND hat übrigens mitgeholfen, die vom Aus-sterben bedrohten Rhönschafe zu retten. Führungen auf dem Schafhof können mit Schäfer Dietmar Weck-bach, Mittelstr. 1, 36115 Ehrenberg-Wüstensachsen, Tel. 06683/291 vereinbart werden.

19

geisterte Publikum. Weisbecker sagte mit leichtem

Augenzwinkern: „Äppelwoi trinken ist aktiver Um-

weltschutz, denn damit werden die Streuobstwie-

sen mit den Apfelbäumen am Leben erhalten.“

Mit den Geschichten aus seinem neuesten Buch

„Gude Petrus“, das er kürzlich gemeinsam mit dem

Cartoonisten Günter Henrich – der in Ennerich aus

dem Nähkästchen plauderte – herausgebracht hat,

bestritt der Mundartdichter den zweiten Teil des

Abends, gelungen ergänzt durch klangvolle Lieder

in Mundartblues. Nach dem Song „Aan Tequila zu-

viel“ konnte auch die wichtige Frage eines Fußbal-

lers geklärt werden, der vor seinem Tod wissen woll-

te, ob man im Himmel Fußball spielen kann. Petrus'

Antwort: „Die gute Nachricht ist 'ja', die schlechte

'Du bist schon fürs nächste Wochenende aufge-

stellt!'“

Die Begeisterung des Publikums war so groß, dass

Weißbecker erst nach mehreren Zugaben die Büh-

ne verließ. Nach dem gelungenen Abend verließen

die Zuhörerinnen und Zuhörer beschwingt das Bür-

gerhaus, im Kopf noch lange den letzten Ohrwurm.

Günter Henrich und

Rainer Weisbecker (von links

nach rechts) signieren ihre

Bücher für begeisterte

Zuhörerinnen.

Foto: Lisa Zimmermann

Der BUND –vor Ort aktiv

Wozu sind die Äppel da? (Ortsverband Runkel/Ennerich)

Lautes Gelächter und begeisterter Applaus schall-

ten durch das vollbesetzte Ennericher Bürgerhaus,

als der Frankfurter Mundartdichter und Liederma-

cher Rainer Weisbecker seine amüsanten Geschich-

ten und humorvollen Lieder vortrug. Eingeladen zu

einem vergnüglichen Abend unter dem Motto

„Himmlisch Hessisch zum Doodlache“ hatte der

BUND-Ortsverband Runkel/Ennerich, dessen Vor-

sitzende Marlis Zimmermann sich in ihrer auf

Frankfurterisch vorgetragenen Begrüßungsrede

hocherfreut über die gute Resonanz zeigte.

Mit Gesang, Gitarre und dem „Ohne de Äppelwoi-

Blues“, dem Klagelied eines Apfels begann Rainer

Weisbecker sein fröhliches Programm: „Ach, ess

mich, ess mich, ess mich net, duh merr des net aa,

mach mich doch zu Äppelwoi, daferr bin ich da“.

Geschichten aus seiner Kindheit in Frankfurt und

Lieder rund um den Apfelwein erfreuten das be-

• Ansprechpartnerin: Marlis Zimmermann, Mozartstr. 24, 65594 Runkel, Tel. 064 82/17 73, E-Mail: [email protected]

• Das Buch von Rainer Weisbecker und Günter Henrich „Gude Petrus“ ist im M. Naumann Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich. Informationen über weitere Bücher und Auftritte des Mundartdichters undMusikers Weißbecker erhalten Sie im Internet unter www.mundartprojekte.de oder unter seiner Telefon-nummer 06181/8 3913.

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 19

Page 20: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

20

Das Eine-Erde-Camp: Natur- undUmweltschutz im Doppelpack

Prall voll war das Programm des einwöchigen Zelt-

lagers, das eigentlich aus zwei Camps bestand: dem

Eine-Erde-Camp für 15–26jährige und dem Natur-

erlebnisCamp für 10–14jährige. Während auf dem

Eine-Erde-Camp vor allem Fragen zu einer nach-

haltigen Lebensweise thematisiert wurden, standen

beim NaturerlebnisCamp Naturkunde und Naturer-

fahrung im Vordergrund. Über 60 Teilnehmer und

Teilnehmerinnen nahmen an den Camps teil.

Das Spektrum reichte von Workshops zu den The-

men Energiepolitik und Globalisierung bis zu prak-

tischen Angeboten wie dem Bauen eines Floßes. Zur

Abwechslung gab es Spiel- und Sportangebote. Eine

naturkundliche Rallye, Keschern im Bach, eine Kräu-

terwanderung und eine Fledermausexkursion bo-

ten reichlich Gelegenheit, die Natur der Umgebung

kennen zu lernen. Gegen Ende des Camps ver-

wöhnte dann auch noch die Sonne alle, die dabei

waren, und die in einem Workshop gebauten So-

larkocher bewiesen ihre Funktionsfähigkeit – die

Spiegeleier wurden jedenfalls gar.

BUNDjugend

„ ... und jetzt noch die Erde retten geh´n, Erde retten geh´n, Erde retten geh´n“ (Melodie nachYellow Submarine) – dieses BUNDjugend-Lied und viele andere wurden 2007 auf Freizeiten, auf dem Eine-Erde-Sommer-Camp und bei Aktionen der BUNDjugend Hessen mit großer Begeisterung gesungen. Im Jahr 2007 war ein Aufbruch bei der BUNDjugend Hessen zu spüren– viele interessierte junge Menschen wollen sich engagieren, informieren und aktiv werden für eine gerechtere Welt. Naturkunde und Naturschutz, Klimawandel, ökologischer Landbau, Globalisierung und nachhaltige Lebensstile – das waren 2007 die wichtigen Themen derBUNDjugend Hessen.

Das selbst gebaute Floß

kam beim Eine-Erde-Camp

gut an.

Foto: Christopher

Pfannebecker

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 20

Page 21: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

21

Das Programm war in verschiedene Experimentier-

felder eingebettet, die dazu anregen sollten, den ei-

genen Lebensstil zu überdenken: Ernährung, Klei-

dung, Konsum und Mobilität. Eine Kleidertausch-

börse, der während des Camps initiierte Tauschring

(gegenseitig erbrachte Dienstleistungen wurden mit

Lilientalern entlohnt) und verschiedene Workshops

zum Recycling luden dazu ein Neues auszuprobie-

ren. Nicht nur der eigene Lebensstil stand zur Dis-

kussion, auch Forderungen für eine nachhaltige Po-

litik zum Schutz des Klimas wurden formuliert.

An einem Nachmittag hatten die Jugendlichen und

jungen Erwachsenen unter dem Motto „Come in

Contact“ Gelegenheit ihre Positionen mit Abgeord-

neten aller vier Parteien im Hessischen Landtag

auszutauschen.

Das Abendprogramm gestaltete sich ähnlich viel-

seitig: Es reichte vom Auftritt einer Trommelgrup-

pe, über Kino bis zu Lagerfeuer mit Gitarrenspiel.

Ein besonderer Abschluss des Camps stellten Dar-

bietungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, z.B.

Feuerjonglage-Vorführungen, Improvisationsthea-

ter und Lieder vom Camp-Orchester dar.

Beim Wettbewerb Best ´07 des Hessischen Jugend-

rings wurde das Eine-Erde-Camp in der Kategorie

„Internationale Gerechtigkeit und Solidarität“ mit

dem 4. Platz ausgezeichnet. Beide Sommercamps

gehören somit zu den besten hessischen Jugend-

projekten 2007.

Landtagspräsident Norbert

Kartmann (CDU, nicht im Bild),

Sarah Sorge (Grüne), Thomas

Spies (SPD) und Thorsten Kutz-

ner (FDP) (rechte Seite hinten

von rechts nach links) nahmen

sich Zeit, um mit den Eine-

Erde-Camp-Teilnehmern über

Atomausstieg, regenerative

Energien und umweltfreundli-

che Autos zu debattieren.

Foto: BUNDjugend

Der BUND –hessenweit

aktiv

• Über das Camp gibt es einen 20-minütigen Film (Stichwort: Eine-Erde-/ Naturerlebniscamp 2007), der bei der BUNDjugend Hessen bezogen werden kann;Tel. 069/67 73 76 30, E-Mail: bundjugendhessen@ bund.net. Dort erhalten Interessenten auch weitere Auskünfte, zum Beispiel zum Eine-Erde-Camp 2008, das vom 21. bis 28. Juli in Ortenberg (Vogelsberg) stattfindet.

Konzentration beim Tümpeln.

Foto: Julia Beltz

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 21

Page 22: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

22

WTOpoly

Trotz Wind und Nieselregen spielten BUNDjugend-

liche während der Frühlings-Interaktiv-Tage (F.i.T.)

in der Darmstädter Innenstadt WTOpoly. Mit der

Straßentheaterimprovisation werden die Zusam-

menhänge rund um die Welthandelsorganisation

WTO (World Trade Organisation) plakativ darge-

stellt. Das Theater erinnert an das Spiel Monopoly.

Die Spieler repräsentieren in diesem Fall große Kon-

zerne, die die Spielregeln nach Absprache mit der

WTO festlegen - natürlich zu ihren Gunsten. Die

Verlierer sind auch schon bekannt: Umwelt, sozia-

le Standards und Menschenrechte. Diese sitzen in

der Globalisierungsfalle – bis das Spielfeld von der

demonstrierenden Bevölkerung gestürmt wird.

Die BUNDjugend stellt die

Weltreise einer Jeans bei

einem ihrer globalisierungs-

kritischen Stadtrundgänge

vor.

Foto: BUNDjugend

Global denken – lokal handeln

Frankfurt einmal anders: Globalisierungskritischer Stadtrundgang

Was hat eine Jeans mit der Globalisierung zu tun?

Dieser Frage ging die BUNDjugend auf ihren Stadt-

rundgängen der etwas anderen Art nach. Nicht Rö-

mer, Dom oder Paulskirche stehen auf dem Pro-

gramm, sondern die Zeil, Frankfurts Einkaufsmei-

le, steht im Mittelpunkt. An den Läden, die ge-

wöhnlich zum Shoppen einladen, wird zum Beispiel

die Weltreise einer Jeans verdeutlicht. Von der

Baumwolle, die in China angebaut und verarbeitet

wird, geht es über weitere Stationen nach Deutsch-

land, wo sie getragen wird, bevor sie am Ende auf

einem Altkleidermarkt in Afrika landet. Die Refe-

rentinnen und Referenten des Spaziergangs geben

Daten zu den zurückgelegten Entfernungen an und

erläutern die Hintergründe der Produktion. Denn

Umweltprobleme und unwürdige Arbeitsbedingun-

gen sind oft die Kehrseite eines positiven Images,

das sich viele Firmen durch aufwändige Werbe-

kampagnen zulegen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für

die globalen Effekte unseres lokalen Konsums zu

schaffen. Positive Beispiele, wie Tauschringe für ab-

gelegte Kleidung oder Produkte aus fair gehandel-

ter Öko-Baumwolle, sollen Anstöße für einen nach-

haltigen Konsum und Lebensstil geben. Weitere The-

men des Stadtrundgangs sind die Produkte Handy,

Turnschuh, Kosmetik, Fastfood, Kaffee und Scho-

kolade.

2007 fanden 18 Stadtrundgänge mit insgesamt 280

Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Es wurden

Kontakte zu anderen hessischen Städten geknüpft,

um dort ebenfalls Projektgruppen zu etablieren, die

konsumkritische Stadtführungen anbieten. In Gießen

und Darmstadt werden die etwas anderen Stadt-

rundgänge ab März 2008 durchgeführt.

• Das Angebot richtet sich an Klassen ab der Jahr-

gangsstufe 8. Es ist auch von Jugend- und anderen

Gruppen buchbar.

• Die verschiedenen Angebote für Frankfurt sind in

einem Faltblatt zusammengefasst, das kostenlos bei

der BUNDjugend bezogen werden kann.

• Interessierte finden Informationen auch unter

www.stadtrundgang-frankfurt.de oder sie wenden

sich an die Jugendbildungsreferentin der BUND-

jugend Hessen, Sabine Wolters, Tel. 069/

67 73 76 30, E-Mail: [email protected].

Jugendliche haben sich für das WTOpoly-Spiel verkleidet.

Foto: BUNDjugend

BUNDjugend

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 22

Page 23: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

23

Naturtagebuch-Preisverleihung im Opelzoo

Etwa 60 Kinder aus Hessen im Alter von 8 bis 12

Jahren haben in der Saison 2006 ihre Beobachtun-

gen in Naturtagebüchern festgehalten. Die Auto-

rinnen und Autoren der neun besten Naturtage-

bücher wurden im Februar 2007 im Opelzoo in

Kronberg ausgezeichnet. Zunächst erfuhren die Kin-

der und ihre Eltern während einer Führung mit dem

Leiter der Zoo-pädagogischen Abteilung, Herrn

Becker, viel Interessantes über die Tiere und ihre

Lebensweise. Im Anschluss an die Präsentation der

Naturtagebücher überreichte die Jugendbildungs-

referentin Sabine Wolters den stolzen Preisträgern

und Preisträgerinnen ihre Urkunden und kleine

Sachpreise.

Begeisterte Naturforscher im Zeltlager

Ein volles Programm

sorgte für viel Abwechs-

lung: die Kinder erlebten

die Lebensräume Wasser,

Wiese und Wald spiele-

risch sowie mit Hilfe von

Aufgaben zur Naturer-

kundung. So vielfältig

gestaltete die BUNDju-

gend ein Zeltlager, das

vom 7.–10. Juni 2007 in

Bad Vilbel (bei Frank-

furt) stattfand. 20 junge

Naturforscher im Alter

zwischen 7 und 12 Jah-

ren untersuchten auf den

nahe gelegenen Streu-

obstwiesen die Wiesen-

pflanzen und die darauf

lebenden Insekten. Zum

Thema „Lebensraum Wasser“ kescherten die Kinder

in einem Bach nach Bachflohkrebsen, Wasserläu-

fern sowie Köcherfliegenlarven und erkundeten de-

ren Lebensweise. Den Lebensraum Wald erforsch-

ten die Kinder auf einer Rallye durch das Gelände,

wobei sie Bäume bestimmten, Tierspuren suchten

und Vogelstimmen zählten. Einen Höhepunkt stell-

te die Fledermausexkursion dar, während der die

jungen Naturforscher am Waldrand Abendsegler

beobachteten und den mit Hilfe eines Detektors hör-

baren Ultraschalllauten lauschten.

Der BUND –hessenweit

aktiv

Naturkunde und Naturschutz ganz groß geschrieben

• Auch 2008 können wieder Naturtagebücher ein-geschickt werden. Sabine Wolters freut sich schon auf neue Werke junger Forscherinnen und Forscher, die Spaß daran haben, die Natur zu beobachten und ihre Entdeckungen und Erlebnisse fest zu halten.

• Bitte bis Ende Oktober an die BUNDjugend, Triftstr. 47, 60528 Frankfurt senden.

• 2008 können junge Naturforscherinnen und -forscher vom 6. bis 10. Oktober aktiv werden. Thema ist der Herbst mit seinen bunten Blättern, roten Beeren, leckeren Kürbissen und Äpfeln. Weitere Informationen gibt es bei Sabine Wolters, Tel. 069/67 73 76 30, E-Mail: [email protected].

Eine Auswahl der Ende 2006 eingeschickten

und 2007 prämierten Naturtagebücher.

Foto: BUNDjugend

In der Natur lässt sich nicht

nur viel Neues und Interes-

santes entdecken, sondern

auch auf spielerische Weise

der Gleichgewichtssinn

schulen.

Foto: BUNDjugend

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 23

Page 24: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

24

„Gesund durch die Freizeit“ lautet das Motto der

BUNDjugend seit ihrer Gründung. Zum Konzept von

Freizeiten und Seminaren gehörten von Anfang an

Lebensmittel aus ökologischer, saisonaler und re-

gionaler Erzeugung. Darüber hinaus spielen Bewe-

gung, Entspannung und ein nachhaltiger Lebens-

stil eine große Rolle auf den Veranstaltungen der

BUNDjugend. In den letzten Jahren bündelten Sa-

bine Wolters, Barbara Michalski und Stephan Hüb-

ner von der BUNDjugend Hessen das gesammelte

Wissen und gaben ihre Erfahrungen während meh-

rerer Fortbildungen weiter.

Im Frühjahr 2007 fand zum Beispiel eine Wochen-

endveranstaltung für Multiplikatoren verschiede-

ner Jugendverbände in Bad Nauheim statt. Eine Mi-

schung aus Informationen und Praxis zu den The-

men Ernährung, Bewegung, Entspannung und Um-

weltgifte gab allen Teilnehmenden des Wochen-

endes neue Impulse für die eigene Jugendarbeit.

Besonders beim Themenfeld gesunde Ernährung

schärften die Referenten den Blick für soziale, öko-

logische und ökonomische Zusammenhänge, die

rund um unsere Lebensmittel bestehen. Eine zwei-

te Fortbildung fand im Oktober 2007 – ebenfalls in

Bad Nauheim – statt.

Der Fitte-Freizeit-KofferIhr plant eine Veranstaltung oder eine Freizeit und

braucht dafür Material? Da haben wir was: einen

großen Fitte-Freizeit-Koffer, der nun zum Verlei-

hen zur Verfügung steht. Er enthält eine Handge-

treidemühle, eine Flockenquetsche, Apfelschäler,

Pürierstab und vollwertige Rezepte sowie Jonglier-

Equipement, Massagebälle, Entspannungs- und

Traumreise-CDs, Sprungseile, Gymnastik-Bänder,

Yoga-Matten u.v.m.

Ausleihmodalitäten erfahrt Ihr in der Geschäftsstelle

der BUNDjugend (siehe Kasten links).

Praxisleitfaden „Gesund durch die Freizeit“„Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit hat

gute Möglichkeiten, ihre Angebote in einen umfas-

senden gesundheitsfördernden Rahmen einzubet-

ten. Außerhalb der Schule – in ihrer Freizeit – kön-

nen diese von Kindern und Jugendlichen eher an-

genommen, ausprobiert und in die eigene Lebens-

gestaltung integriert werden. Hier liegt ein enormes

Potential, das es zu nutzen gilt.“ So lautet der

Grundgedanke des Praxisleitfadens „Gesund durch

die Freizeit“, der 2007 in die zweite Auflage ging.

Er enthält auf 80 Seiten geballte Informationen über

gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung,

sowie viele Tipps zur Umsetzung auf Freizeiten.

Er kann für 3,– € plus Porto bei der Landesge-

schäftsstelle der BUNDjugend Hessen (siehe Kasten

links) bezogen werden.

Gesund durch die Freizeit

• Ansprechpartner für diesen Bereich ist Jugend-

bildungsreferent Stephan Hübner, Tel. 069/

67 73 76 30, E-Mail: [email protected].

So lecker kann gesundes

Essen aussehen – und

natürlich auch schmecken.

Foto: Stephan Hübner

Deckblatt des Praxis-

leitfadens „Gesund durch

die Freizeit“

Foto: BUNDjugend

Noch mehr BUNDjugend …... findet ihr auf der Seite www.bundjugendhessen.de.Dort gibt es auch ein Fotoalbum mit vielen Bildern zuAktionen, Projekten und Freizeiten aus dem Jahr 2007.Ihr könnt dort den E-Mail-Newsletter und das Aktiv-Infobestellen oder euch über das FÖJ (Freiwilliges Ökologi-sches Jahr) informieren. Und natürlich könnt ihr dortauch das Programm für 2008 durchforsten und das füreuch Passende heraussuchen.

Die Landesjugendleitung der BUNDjugend:

Maximilian Ramezani, Lisa Schmidt, Florian Hege,

Ruth Gassauer, Jannik Alt, Kristina Zapp (von links nach rechts)

Foto: BUNDjugend

BUNDjugend

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 24

Page 25: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

25

Das „Rettungsnetz Wildkatze“verdichtet sich

Noch gibt es sie. Aber weil sie tagsüber meist schla-

fen und nachts jagen, bekommt sie kaum jemand

zu Gesicht. Aber sie ist da: die Wildkatze. Nein, es

ist keine davongelaufene Hauskatze. Wildkatzen

sind größer und viel scheuer als unsere Stubenti-

ger. Einst haben die Menschen überall Jagd auf die

Wildkatzen gemacht und sie so beinahe ausgerot-

tet. Heute sind Wildkatzen zwar geschützt, dennoch

ist ihr Überleben bedroht. Wie für viele Arten sind

auch für die Wildkatze die Zerschneidung der Land-

schaft durch Verkehrswege und immer neue Bau-

gebiete ein großes Problem. Deshalb haben die

BUND-Landesverbände in Bayern, Hessen und

Thüringen gemeinsam mit dem Bundesverband 2004

das Projekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“

gestartet. Das Ziel: die Vernetzung von Wildkat-

zenwäldern, die allen Arten der Waldlebensge-

meinschaft zu Gute kommt.

Im Rahmen dieses Projekts liegt für Hessen mit dem

„Wildkatzenwegeplan Hessen“ nun der erste große

Erfolg vor. Dieser wurde im Auftrag des BUND vom

Institut für Tierökologie und Naturbildung erstellt

und zeigt vor allem die wichtigsten potenziellen

Wanderkorridore innerhalb Hessens sowie zu den

Nachbarländern auf.

Zunächst ging es darum, noch existierende Wild-

katzenvorkommen festzustellen. Dies geschieht mit-

tels Auswertung von Literatur sowie mit Hilfe der

Lockstockmethode. Holzpflöcke mit Ködern aus

Baldrian und Katzenminze locken die Wildkatzen

an und wenn diese sich an den Stöcken reiben, blei-

ben Haare am rauen Holz hängen. Aus den Haaren

löst das Forschungsinstitut Senckenberg die Erb-

substanz DNA heraus, analysiert diese und bringt

so den sicheren Beweis, dass es sich um eine Wild-

katze handelt.

Wertvolle Arbeit für das Rettungsnetz haben die

BUND-Ehrenamtlichen geleistet. So organisierten

beispielsweise die Ortsverbände Idstein und Fritz-

lar sowie der Kreisverband Waldeck-Frankenberg

Vorträge des Tierökologen Olaf Simon zum Projekt

Wildkatze. Insbesondere Viola Wagner, Andrea Gar-

the, Armin Bürgel und Frank Schütz kontrollierten

darüber hinaus in fortwährender Feldarbeit die

Lockstöcke.

Doch das Rettungsnetz für die Wildkatze kann nur

funktionieren, wenn auch ein Netz zwischen den

Menschen geknüpft wird. Deshalb kommt der Öf-

fentlichkeitsarbeit und dem Dialog mit allen Be-

troffenen große Bedeutung zu. Aus diesem Grund

startet die BUND-Bundesgeschäftsstelle 2008 eine

bundesweite Kampagne, mit deren Hilfe die Orts-

und Kreisverbände das „Rettungsnetz Wildkatze“

auf vielfältige Weise bekannt machen und fördern

können. Damit die scheue Wildkatze in Zukunft

wieder stärker in ihren angestammten Lebensräu-

men tagsüber schlafen, nachts jagen und über die

„Maschen“ des Netzes auch ihr Revier wechseln

kann!

Artenschutz Der BUND –hessenweit

aktiv

• Seit Oktober 2007 befasst sich Sonja Gärtner in der

Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen mit dem

„Rettungsnetz Wildkatze“. Sichtbeobachtungen kön-

nen ihr unter Tel. 069/67 73 76-16 oder per Mail an

[email protected] mitgeteilt werden.

• Läufer sind herzlich willkommen beim Wildkatzenlauf

Battenberg-Frohnhausen am 7. Juni 2008, den der

BUND Waldeck-Frankenberg veranstaltet.

• Weitere Informationen zum „Rettungsnetz Wildkatze“

und den genannten Veranstaltungen erhalten Sie bei

Sonja Gärtner und unter folgenden Links:

www.bund-hessen.de/ (Projekte)

www.wildkatze.info

Um Spenden wird gebeten

an den BUND Hessen,

Kontonummer 369 853

bei der Sparkasse Frankfurt.

BLZ 500 502 01,

Stichwort „Wildkatze“

Eine Wildkatze.

Gut zu erkennen ist der

buschige Schwanz, der

typisch für sie ist.

Foto: BUND Thüringen

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 25

Page 26: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

26

Ein Klima – viele Botschafter

„Spendet Hirn“, so eine Aufforderung des Kabaret-

tisten Claus von Wagner zum Thema Klimaschutz.

Wie er beziehen viele bekannte Persönlichkeiten in

kurzen Filmen des BUND witzig, provokant oder

auch ironisch Stellung zum Klimaproblem.

Viele Prominente, insbesondere aus dem künstleri-

schen und dem Medienbereich, haben sich 2007 als

Klimabotschafter für den BUND Hessen zur Verfü-

gung gestellt. Mit von der Partie sind zum Beispiel

Konzertveranstalter Fritz Rau, die Musiker der Bar-

relhouse Jazzband sowie ARD-Moderatorin und

„Lotto-Fee“ Franziska Reichenbacher. Damit erhofft

sich der Verband eine breite und nachhaltige Auf-

merksamkeit für dieses Thema. Zu sehen sind die

Filme im Internet unter www.klimabotschafter.net

sowie in Kino und Fernsehen.

Der BUND Hessen bedankt sich bei allen Klimabot-

schaftern sowie bei den Studios dafür, dass sie ho-

norarfrei ihr „Hirn gespendet“ haben.

Ein Klima – viele Fotos

Rauchende Kraftwerksschlote, riesige Flugzeugtur-

binen, dreckige Kohlebergwerke oder brennende

Tropenwälder, Eisbären auf Futtersuche, bedrohte

Korallenriffe und verängstigte Hochwasserflücht-

linge. Aber auch Bilder, die Mut machen: in der

Sonne funkelnde Solaranlagen und tatkräftige Men-

schen, die sich für den Schutz unseres Planeten ein-

setzen.

Das alles – und noch viel mehr – war auf den Fo-

tos zu sehen, die der BUND unter dem Titel „Brenn-

punkt Klimawandel“ auf der Frankfurter Buch-

messe im Oktober ausstellte. Die zahlreichen Besu-

cherinnen und Besucher zeigten sich berührt und

nachdenklich. Genau dies war beabsichtigt. Gilt es

doch, die Menschen über die Ursachen und Aus-

wirkungen des Klimawandels zu informieren und

Druck auf die Politik auszuüben, damit unser Kli-

ma – soweit noch möglich – geschützt wird und die

Folgen des Wandels für Mensch und Natur gemil-

dert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

Bundesgeschäftsstelle und der Landesgeschäftsstel-

le, Aktive des Kreisverbands Frankfurt und des Lan-

desvorstands übernahmen die Standbetreuung.

Am Stand des BUND wurden auch die 21 Kurz-

videos mit den 44 BUND-Klimabotschaftern (siehe

links) vorgeführt. Die Messebesucher zeigten reges

Interesse an den Spots. Auch in Zukunft wird der

BUND weiterhin auf die enorme Wichtigkeit des Kli-

maschutzes hinweisen.

Klimaschutz

• Ansprechpartner für das Projekt ist Wohlrad Lang, Tel. 069/67 73 76-11, E-Mail: [email protected].

Dr. Claudia Weiand, Vorstandsmitglied des BUND Hessen,

am Stand auf der Frankfurter Buchmesse

Foto: BUND-Landesgeschäftsstelle

Akkordeonspielerin Lydie

Auvray wird zum Thema

Klimawandel interviewt.

Von links nach rechts:

Wohlrad Lang, Maximilian

Geiß, Lydie Auvray und

Amal Saleh.

Foto: Kerstin Lang

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 26

Page 27: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

27

Energieeffizientes Wohnen, Bauenund Modernisieren (Workshop des Arbeitskreises Energie)

Wohnen im Schutz eines Bauwerks ist ein Grund-

bedürfnis des Menschen wie Ernährung und Mobi-

lität. Wohnen geht in den Industriestaaten mit ho-

hem Energieaufwand einher, der sich in Jahrzehn-

ten der Überflussverfügbarkeit fossiler Energieträ-

ger zu Lasten von Klima und Ressourcen scheinbar

unaufhaltsam gesteigert hat.

Der Arbeitskreis Energie im BUND-Landesverband

Hessen informierte am 12. Mai 2007 – unterstützt

von zahlreichen Fachreferenten und dem gastge-

benden Ortsverband Darmstadt – wie hoher Wohn-

komfort durch Maßnahmen der Effizienzsteigerung

und Nutzung erneuerbarer Energien mit einem

Bruchteil an nicht erneuerbarem Energieeinsatz rea-

lisierbar ist.

Nach Begrüßung der rund vierzig Anwesenden

durch Hans Ackermann für den Arbeitskreis Ener-

gie, Brigitte Martin für den Ortsverband Darmstadt

und dem Umweltreferenten des AStA der Hoch-

schule, wurde der Reigen der Fachvorträge er-

öffnet.

„Wie sanierte ein Energieberater seinen Altbau?“,

lautete zum Beispiel der Titel des Vortrags von Ste-

fan Bitsch vom gleichnamigen Ingenieur-Büro in

Kassel. Er referierte über die Sanierung einer Alt-

bau-Doppelhaus-Hälfte von 1948 auf Niedrigener-

giehaus-Qualität – das ist deutlich besser als die

Energieeinsparverordnung verlangt. Stefan Bitsch

führte detailliert die Sanierungsmaßnahmen auf:

Wärmedämmung von Dach, Keller und Außen-

wänden, Einbau neuer Fenster, Installation einer

Solaranlage auf dem Dach, Einbau eines Pelletofens

(für genormte Presslinge aus naturbelassenem Rest-

holz). Er nannte auch die genauen Kosten und Da-

ten zur Energiebilanz, so dass Nachahmer in sei-

nem Vortrag viele Anregungen finden.

Der Vortrag von Hans Ackermann dokumentierte

die 26-jährige Entwicklung eines Stromsparhaus-

halts, in dem durch billige und unspektakuläre Ef-

fizienzmaßnahmen der Jahresstromverbrauch un-

ter 700 kWh, also weniger als ein Viertel des durch-

schnittlichen Haushaltsverbrauchs, reduziert wer-

den konnte. Diesen Restbedarf liefert in der Bilanz

eine kleine 1,1 kW-Fotovoltaikanlage. Auch hier

heißt es ausdrücklich: Nachmachen erwünscht!

Energie Der BUND –hessenweit

aktiv

• Die oben genannten Beiträge sowie die anderen

Referate des Workshops sind ausführlich dokumen-

tiert auf einer CD, die für 5 € (inkl. Versand) bei der

Geschäftsstelle des BUND Landesverband Hessen

bezogen werden kann: Tel. 069/67 73 76-0,

E-Mail: [email protected]

Foto und Erklärung zur

Sanierung eines Altbaus

durch Außenwandwärme-

dämmung und weitere

Maßnahmen aus dem

Vortrag von Stefan Bitsch.

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 27

Page 28: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

28

Mit Vorträgen und einem Misthaufengegen Schrottreaktoren

Die Atomkraftwerksblöcke Biblis A und B sind Stör-

fall-Spitzenreiter in Deutschland und völlig ver-

altet. Insbesondere bei der Diskussion um ihre Lauf-

zeitverlängerung werden die immensen Gefahren

radioaktiver Freisetzungen, gravierender Störfälle

und der ungelösten Endlagerung kaum beachtet.

„Biblis jetzt abschalten“, lautet daher die Forderung

des BUND Hessen, der gemeinsam mit den Landes-

verbänden Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg

sowie Bayern, den Ärzten gegen Atomkrieg

(IPPNW) und dem AStA der Fachhochschule Darm-

stadt am 27. Oktober einen Kongress zum Thema

veranstaltete. Etwa 100 Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer verfolgten einen Tag lang die Vorträge

hochrangiger Experten. Beleuchtet wurden sowohl

die grundsätzlichen Probleme der Atomkraftnut-

zung wie auch die besonderen Gefahren des AKW

Biblis.

Das Fazit der Tagung lautet: Das dauerhafte Ab-

schalten von Biblis A und B ist nicht nur möglich,

sondern sogar ein Gebot der Stunde. Erforderliche

Nachrüstungen fehlen ebenso wie ein Schutz ge-

gen Terroranschläge. Atomkraftwerke haben einen

schlechten Wirkungsgrad und der erzeugte Atom-

müll kann nicht sicher gelagert werden. Sie stehen

der Energiewende zu Effizienz und erneuerbaren

Energien im Weg. Zudem bieten die Alternativen

zur Atomtechnologie erhebliche Arbeitsplatz-

Chancen.

Was soll der Mist? Mit dieser Frage, einem echten

Misthaufen und wichtigen Informationen zum The-

ma erneuerbare Energien war der BUND im De-

zember in der Bensheimer Innenstadt präsent.

Aktive des Kreisverbandes Bergstraße unterstütz-

ten die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle bei der

Standbetreuung. Die Themen Atomkraft und der

Bau von Kohlekraftwerken beschäftigten sowohl

die Politik als auch die Bürger Hessens. Der Reak-

tor Biblis B wurde zu diesem Zeitpunkt wieder

hochgefahren, Biblis A stand kurz davor. Das Kohle-

kraftwerk Staudinger in Groß-Krotzenburg soll zum

größten Kohlekraftwerk der Welt ausgebaut werden

und in Mainz ist der Bau eines weiteren Kohle-

kraftwerkes geplant. Für den BUND Hessen Anlass

genug, die Alternativen aufzuzeigen. Daher wur-

den an dem Infostand in Bensheim Windräder, ein

Fotovoltaikmodul und ein echter Misthaufen sym-

bolisch für erneuerbare Energien gezeigt.

Energie

• Der Tagungsbericht mit allen Vorträgen und den

Kernthesen der Referenten kann bei der Geschäfts-

stelle des BUND Landesverband Hessen kostenfrei

bezogen werden, Tel. 069/67 73 76-0,

E-Mail: [email protected].

Passanten aus Bensheim sind neugierig:

Was macht denn der Misthaufen mitten in der Stadt?

Foto: Andrea Graf

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 28

Page 29: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

29

Eine Kuh und viele begeisterte Kinder vor dem Hessischen Landtag

Eine lebende Kuh in Wiesbaden – so was hatten die

Kinder auf dem Marktplatz noch nicht gesehen. Das

Interesse war groß, Berührungsängste mit „Zaire“,

der Bio-Kuh aus dem nordhessischen Wabern, gab

es keine.

Aktueller Anlass für die Demonstration mit Kuh von

BUND und dem Aktionsbündnis „Keine Gentechnik

auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln“

war die Entscheidung des Bundesamtes für Ver-

braucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL),

Versuche des US-Agrokonzerns Monsanto in Wa-

bern-Niedermöllrich mit gentechnikverändertem

Mais für die Jahre 2008 bis 2011 zu genehmigen.

Obwohl es 6475 Einwendungen gegen die konkre-

ten Versuche gab und sich knapp 80% der Ver-

braucher gegen Gentechnik in der Landwirtschaft

aussprechen, unterstützte die Hessische Landesre-

gierung die Vorhaben.

Michael Rothkegel, Dietmar Groß und Stefan Weiß,

die Sprecher des Aktionsbündnisses, wiesen darauf

hin, dass Produkte wie Fleisch, Milch und Eier von

Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter ge-

füttert wurden, nicht gekennzeichnet werden müs-

sen. (Zum aktuellen Stand der Gentechnikgesetz-

gebung siehe Kasten rechts). Die Forderung des Ak-

tionsbündnisses für eine Kennzeichnungspflicht von

Lebensmitteln stieß deshalb bei der Wiesbadener

Bevölkerung auf breite Zustimmung. So freuten sich

nicht nur die Kinder über den ganz und gar nicht

alltäglichen Besuch einer Kuh vor dem Hessischen

Landtag.

Gentechnik Der BUND –hessenweit

aktiv

• Ansprechpartnerin in der Landesgeschäftsstelle für

alle Fragen rund um die Gentechnik ist Andrea Graf,

Tel. 069/67 73 76-13,

E-Mail: [email protected].

Kuh „Zaire“ war die

große Attraktion vor dem

Hessischen Landtag.

Foto: Michael Rothkegel

Neues Gentechnikgesetz

Wollen Sie Fleisch, Milch, Käse und Wurst von Tierenessen, die gentechnisch verändertes Futter gefressenhaben? Nein? Möglicherweise machen Sie das aberbereits! Diese tierischen Produkte mussten bishernach dem alten Gentechnikgesetz nicht gekenn-zeichnet werden. Sie sind in jedem Supermarkt zu er-halten und für keinen zu erkennen.

Im Januar 2008 hat der Bundestag – auch auf Druckder Verbraucher und der Umweltverbände – ein neu-es Gentechnikgesetz beschlossen. Demnach könnennun Produkte von Tieren, die ohne gentechnisch ver-ändertes Futter aufgezogen wurden, mit dem Label„ohne Gentechnik“ gekennzeichnet werden. Paralleldazu wurde allerdings in einer weiterführenden Ver-ordnung festgelegt, dass Landwirte nach Abspracheden Abstand zwischen Feldern mit und ohne gen-technisch veränderten Pflanzen verringern können,was eine Verunreinigung der Umwelt durch Gentech-Pflanzen mit unabsehbaren Folgen nach sich ziehenkönnte.

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 29

Page 30: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

30

Der BUND –hessenweit aktiv

Der 9-köpfige Landesvorstand tritt einmal monat-

lich zu seinen regulären Sitzungen zusammen und

fasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten,

organisatorischen oder finanziellen Fragen für eine

erfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch ist die

Sitzungstätigkeit nur ein kleiner Teil der Arbeit, die

von den Vorstandsmitgliedern geleistet wird.

Vorstandsmitglieder sind Ansprechpartner für

die Medien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen,

führen politische Gespräche, sind für den BUND in

Beiräten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren

sich darüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in

Gremien des Bundesverbandes.

Wichtige Themen für den Landesvorstand waren

die Genehmigungsverfahren für den Ausbau des

Frankfurter Flughafens und des Regionalflughafens

Kassel-Calden, die Diskussion um die Potentiale der

Windenergienutzung bei der Neuaufstellung der

Regionalpläne, der Widerstand gegen die Planung

eines Blockes 6 am Kohlekraftwerk Staudinger, die

Kritik an der Schwächung des Naturschutzes durch

die Landesregierung, der Einsatz für die Erhaltung

des Streuobstwiesenschutzes sowie die Entschei-

dungen zur Verbandsklage gegen verschiedene

Autobahnplanungen.

Der Landesvorstand –teamorientiert, kompetent und engagiert

Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlungin Frankfurt-Goldstein am 18. März 2006.Vorne, von links nach rechts:Dr. Claudia Weiand,Jörg Nitsch,Brigitte Martin.Hinten, von links nach rechts:Hermann Maxeiner, Martin Stichel (Schatzmeister),Otto Löwer,Dirk Teßmer, Herwig Winter.Nicht auf dem Foto:Tina Zapp (BUNDjugend). Foto: Julia Beltz

Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder

Otto Löwer, [email protected]: Mitgliederwerbung, Naturschutz/Biologische Vielfalt /Forsten

Brigitte Martin, [email protected]: Flughafenausbau, Wasser, Immissionsschutz/Abfall

Hermann Maxeiner, [email protected]: Atomenergie/Energie, Interne Organisation, Naturschutz/Biologische Vielfalt /Forsten

Jörg Nitsch, [email protected]: Agenda 21/Nachhaltigkeit, Finanzen, Interne Organisation, Klimaschutz, Landwirtschaft, Naturschutz/Biologische Vielfalt /Forsten

Martin Stichel (Schatzmeister), [email protected]: Finanzen,Landesplanung/Raumordnung/Städtebau

Dirk Teßmer, [email protected]: Klimaschutz, Landesplanung/Raumordnung/Städtebau, Wasser

Dr. Claudia Weiand, [email protected]: BUNDjugend, Gentechnik, Immissionsschutz/Abfall, Wirtschaft/Lebensstil /Konsum

Herwig Winter, [email protected]: Interne Organisation, Landwirtschaft,Agenda 21/Nachhaltigkeit, Atomenergie/Energie, Gentechnik

Tina Zapp, [email protected]: BUNDjugend

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 30

Page 31: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Kommunikation24,22 %

Verbands-demokratie

25,9 %

Fachpolitik26,68 %

BetriebswirtschaftFinanzenMarketing

8,85 %

VerwaltungDateneingabe

6,62 %

Mitglieder-service1,72 %

Jugendarbeit6,00 %Spenden

20,96 %

sonstige u.außerordentliche

Einnahmen5,24 %

Mitgliedsbeiträge45,83 %

Legate0,43 %

Bußgelder3,27 %

Förderer18,55 %

Zinsen4,22 %

Verbands-Zuschuss1,25 %

Verkauf u.Erstattungen

0,19 %

Einnahmen und Ausgaben 2007

Der BUND –hessenweit

aktiv

Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise des

BUND beraten die BUND-Gremien in fachlichen

Fragen, sie kommentieren gesetzgeberische Vorha-

ben der Landesregierung und vertreten die BUND-

Positionen bei Veranstaltungen und bei Pressean-

fragen.

AK ElektrosmogInfos: Michael Rothkegel

[email protected]

AK EnergieSprecher: Prof. Hans Ackermann

[email protected]

AK Landesplanung & RaumordnungSprecher: Gerhard Schäfer

[email protected]

AK Luft, Klima, Lärm Sprecher: Dr. Lutz Katzschner

[email protected]

AK RechtSprecher: Martin Stichel

[email protected]

AK Umwelt & Gesundheit Sprecherin: Dr. Heidi Soboll

[email protected]

AK Verkehr Sprecher: Harald Hoppe

[email protected]

AK Wasser Sprecher: Reiner Plasa

[email protected]

Die Arbeitskreise im BUND Hessen

31

• Weitere Informationen: www.bund-hessen.deoder bei Michael Rothkegel, BUND-Landesgeschäftsführer, Tel. 069/67 73 7612, E-Mail: [email protected].

BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 31

Page 32: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

Wohlrad Lang

Finanzen, Marketing, EDV

Tel. 0 69 /67 73 76 11

wohlrad.lang@bund-

hessen.de

Michael Rothkegel

Geschäftsführer

Tel. 0 69/67 73 76 12

michael.rothkegel@bund-

hessen.de

Der BUND –hessenweitaktiv

32

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen befindet sich

seit dem 1. Oktober 1999 in der Triftstrasse 47 in

60528 Frankfurt-Niederrad. Dort sind sechs Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter mit der fachlichen Ar-

beit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit für den

Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat,

der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und der

Mitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinen

Verwaltung beschäftigt.

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen

Sonja Gärtner

Projektmanagement

Naturschutz

Tel. 069/67 73 76 16

sonja.gaertner@bund-

hessen.de

Ulrike Karlheim

Büroorganisation,

Verwaltung

Tel. 069/67 73 76 15

ulrike.karlheim@bund-

hessen.de

Stephan Hübner

Jugendbildungsreferent

Thomas Norgall

Naturschutzreferent

Tel. 0 69/67 73 76 14

thomas.norgall@bund-

hessen.de

Sabine Wolters

Jugendbildungsreferentin

Barbara Michalski

Jugendbildungsreferentin

Für die BUNDjugend sind in der Landesgeschäfts-

stelle drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem

Seminar- und Freizeitenprogramm der BUNDju-

gend, der Zuarbeit für die Landesjugendleitung, der

Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowie

der allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Unterstützt

werden sie von einer FÖJlerin/einem FÖJler (FÖJ:

Freiwilliges Ökologisches Jahr).

Margarete Eltze

Sekretariat, Mitglieder-,

Förderer-, Adressverwaltung

Tel. 0 69/67 73 76 10

margarete.eltze@bund-

hessen.de

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle:

BUNDjugend:

Tel. 0 69 /67 73 76-30

E-Mail: bundjugend.

[email protected]

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Page 33: Jahresbericht 2007 BUND Hessen

17.00016.00015.000

14.00013.00012.00011.00010.0009.0008.0007.0006.0005.0004.0003.0002.0001.000

0

18.00019.00020.00021.00022.00023.000

19821983

19841985

19861987

19881989

19901991

19921993

19941995

19961997

19981999

20002001

20021981 2003

20042005

20062007

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2007

33

Auch in ihrer Freizeit ist

Sonja Gärtner gerne mit

dem Fernglas in der Natur

unterwegs.

Foto: Tatjana Wolff

Der BUND –hessenweit

aktiv

Die Neue im Team

„Ich möchte die Aktiven im BUND weiter motivie-

ren, den gegenseitigen Austausch fördern, neue Pro-

jektideen einbringen und Ansprechpartnerin sein,“

so formuliert Sonja Gärtner ihre neue Aufgabe als

Hauptberufliche im Netzwerk Naturschutz des BUND

Hessen. Am 1.10. 2007 trat sie ihre Arbeitsstelle in

der Landesgeschäftsstelle in Frankfurt an und un-

terstützt seitdem die vielfältige Naturschutzarbeit

des BUND.

Schon als Kind unternahm sie mit der Familie

zunächst unfreiwillig, später aber sehr begeistert

lange Wanderungen und Naturbeobachtungen.

Während der Schulzeit betätigte sie sich ehrenamt-

lich in der klassischen Naturschutzarbeit. Nach der

Schule entschied sie sich zunächst für eine Lehre

zur Industriekauffrau, denn betriebswirtschaftliche

Kenntnisse sind auch bei Naturschutzorganisatio-

nen von großem Wert. Später studierte sie Land-

schaftsplanung, wobei sie sich sowohl mit dem

Arten- und Biotopschutz als auch der Regional-

planung befasste.

Nach dem Studium erfolgte der berufliche Einstieg

in einem Büro für Landschaftsplanung, wo sie vor

allem die klassischen Aufgaben wie Umweltver-

träglichkeitsstudien bearbeitete. Es schloss sich ein

Referendariat beim Umweltministerium Nordrhein-

Westfalen an. Jetzt hat sie die Unterstützung des

Ehrenamts in der Naturschutzarbeit zu ihrem Beruf

gemacht, denn – wie sie sagt - „kann sich nur das

Ehrenamt wirklich unabhängig und kreativ für den

Umweltschutz einsetzen und auch die Öffentlich-

keit aktivieren.“ Dabei ist es ihr vor allem wichtig,

dass die Ortsverbände ihr ihre Wünsche mitteilen,

damit sie genau weiß, wo sie ansetzen kann.

Also wenden Sie sich gerne an die „Neue im Team“

unter der Telefonnummer 069/677376-16 oder per

Mail an [email protected].

FördererMitglieder

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