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Das BUND-Jahr in Hessen 2011 BUNDaktiv FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Page 1: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

Das BUND-Jahr in Hessen2011

BUNDaktiv

FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

Page 2: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Liebe Leserin, lieber Leser,

„Falkennachwuchs in Viernheim“ (S. 5), „Ein Korridor für die Wild-katze“ (S. 6), „Der BUND beim Hessentag in Oberursel“ (S. 10),„22 Jahre Pflanzenflohmärkte“ (S. 12), „Mit Buchautor ReinerCornelius unterwegs“ (S. 19): Fünf Beispiele für die vielfältigenAktivitäten der BUND-Gruppen in ganz Hessen. Lesen Sie nach,was sich hinter diesen Überschriften verbirgt.

Wir haben darüber hinaus in diesem Jahresbericht für Sie noch Vieles mehr von dem zusammengetragen, was von hunderten Aktivendes BUND vor Ort im Jahr 2011 geleistet wurde: beim praktischen Naturschutz, bei Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit und bei derDurchführung von Exkursionen und Infoveranstaltungen.

Das langjährige erfolgreiche Engagement der BUND-Gruppen wurdeauch im Jahr 2011 wieder durch zwei Jubiläen dokumentiert: Der Ortsverband Runkel/Ennerich ist 25 Jahre alt geworden und derOrtsverband Frankfurt-West konnte auf sein 20-jähriges Bestehenzurückblicken.

„Wie organisiert man eine Großdemonstration“ fragten wir Guido Carlvom Kreisverband Bergstraße, der gemeinsam mit vielen anderenAktiven den Sternmarsch nach Biblis zum 25. Jahrestag der Atom-katastrophe von Tschernobyl organisierte. Sollten Sie etwas Ähnlichesvorhaben, erfahren Sie im Interview auf den Seiten 22–24, was dabeialles zu beachten ist.

Wie immer haben die Aktivitäten der BUND-Jugend ihren festen Platzin diesem Heft, ebenso wie die Schwerpunkthemen, die den Landes-vorstand im Jahr 2011 beschäftigten.

Auf der letzten Seite erfahren Sie, wo der BUND in Hessen mit eigenenGeschäftsstellen präsent ist und wie Sie unsere vielen BUND-Gruppenvor Ort finden.

Unser Dank gilt allen Aktiven für ihr großes Engagement bei denvielen Projekten und Aktionen vor Ort, die sie mit Fantasie und Sach-kenntnis umgesetzt haben.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichtes 2011.

Jörg Nitsch und Herwig Winter Michael RothkegelVorstandssprecher Geschäftsführer

Vorwort

Vorwort 1

Biotop- und Landschaftspflege 2

Artenschutz 5

Umweltbildung für Kinder 8

Öffentlichkeitsarbeit 9

Exkursionen 13

Infoveranstaltungen 15

Feste und Jubiläen 17

Ehrungen 18

Grünes Band 19

Artenschutz 20

Atomenergie 22

Großprojekte 25

Klimaschutz und Energie 26

BUNDjugend 27

Landesvorstand 32

Arbeitskreise 34

Landesgeschäftsstelle 35

BUND-Geschäftsstellen in Hessen 36

Einnahmen und Ausgaben 2011 34

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2011 35

Impressum

Texte: Dr. Hans Ackermann, Hilbert Baldt, Julia Beltz, Armin Bürgel, Dr. Stephan Consemüller, Claudia Dirr, Wolfgang Feiß, Sarah Friedrichsdorf, Karin Hartmann, Katja Heubach, Stephan Hübner, Robert Jungmann, Kornelia Klimmek, Barbara Michalski, Thomas Norgall, Sandra Pietzner, Michael Rothkegel, Viola Wagner, Dr. Claudia Weiand, Willi Welti, Sabine Wolters, Gerd Zimmermann, Marlis Zimmermann, Bea Zitzkowski, Bernd ZürnRedaktion: Julia BeltzTitelfotos: Julia Beltz, BUNDjugend Hessen, Dr. Stephan Consemüller, Helga Feiß, Wolfgang Hartmann, PIXELIO/Christoph Aron, Thomas StephanLayout: Julia BeltzDruck: mt Druck, Neu-Isenburg, gedruckt auf 100% RecyclingpapierBUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im März 2012

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Liebe Leserin, lieber Leser,

„Falkennachwuchs in Viernheim“ (S. 5), „Ein Korridor für die Wild-katze“ (S. 6), „Der BUND beim Hessentag in Oberursel“ (S. 10),„22 Jahre Pflanzenflohmärkte“ (S. 12), „Mit Buchautor ReinerCornelius unterwegs“ (S. 19): Fünf Beispiele für die vielfältigenAktivitäten der BUND-Gruppen in ganz Hessen. Lesen Sie nach,was sich hinter diesen Überschriften verbirgt.

Wir haben darüber hinaus in diesem Jahresbericht für Sie noch Vieles mehr von dem zusammengetragen, was von hunderten Aktivendes BUND vor Ort im Jahr 2011 geleistet wurde: beim praktischen Naturschutz, bei Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit und bei derDurchführung von Exkursionen und Infoveranstaltungen.

Das langjährige erfolgreiche Engagement der BUND-Gruppen wurdeauch im Jahr 2011 wieder durch zwei Jubiläen dokumentiert: Der Ortsverband Runkel/Ennerich ist 25 Jahre alt geworden und derOrtsverband Frankfurt-West konnte auf sein 20-jähriges Bestehenzurückblicken.

„Wie organisiert man eine Großdemonstration“ fragten wir Guido Carlvom Kreisverband Bergstraße, der gemeinsam mit vielen anderenAktiven den Sternmarsch nach Biblis zum 25. Jahrestag der Atom-katastrophe von Tschernobyl organisierte. Sollten Sie etwas Ähnlichesvorhaben, erfahren Sie im Interview auf den Seiten 22–24, was dabeialles zu beachten ist.

Wie immer haben die Aktivitäten der BUND-Jugend ihren festen Platzin diesem Heft, ebenso wie die Schwerpunkthemen, die den Landes-vorstand im Jahr 2011 beschäftigten.

Auf der letzten Seite erfahren Sie, wo der BUND in Hessen mit eigenenGeschäftsstellen präsent ist und wie Sie unsere vielen BUND-Gruppenvor Ort finden.

Unser Dank gilt allen Aktiven für ihr großes Engagement bei denvielen Projekten und Aktionen vor Ort, die sie mit Fantasie und Sach-kenntnis umgesetzt haben.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichtes 2011.

Jörg Nitsch und Herwig Winter Michael RothkegelVorstandssprecher Geschäftsführer

Vorwort

Vorwort 1

Biotop- und Landschaftspflege 2

Artenschutz 5

Umweltbildung für Kinder 8

Öffentlichkeitsarbeit 9

Exkursionen 13

Infoveranstaltungen 15

Feste und Jubiläen 17

Ehrungen 18

Grünes Band 19

Artenschutz 20

Atomenergie 22

Großprojekte 25

Klimaschutz und Energie 26

BUNDjugend 27

Landesvorstand 32

Arbeitskreise 34

Landesgeschäftsstelle 35

BUND-Geschäftsstellen in Hessen 36

Einnahmen und Ausgaben 2011 34

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2011 35

Impressum

Texte: Dr. Hans Ackermann, Hilbert Baldt, Julia Beltz, Armin Bürgel, Dr. Stephan Consemüller, Claudia Dirr, Wolfgang Feiß, Sarah Friedrichsdorf, Karin Hartmann, Katja Heubach, Stephan Hübner, Robert Jungmann, Kornelia Klimmek, Barbara Michalski, Thomas Norgall, Sandra Pietzner, Michael Rothkegel, Viola Wagner, Dr. Claudia Weiand, Willi Welti, Sabine Wolters, Gerd Zimmermann, Marlis Zimmermann, Bea Zitzkowski, Bernd ZürnRedaktion: Julia BeltzTitelfotos: Julia Beltz, BUNDjugend Hessen, Dr. Stephan Consemüller, Helga Feiß, Wolfgang Hartmann, PIXELIO/Christoph Aron, Thomas StephanLayout: Julia BeltzDruck: mt Druck, Neu-Isenburg, gedruckt auf 100% RecyclingpapierBUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im März 2012

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Ortsverband Mörfelden-Walldorf

BUND-Schafherde

Der BUND Mörfelden-Walldorf pflegtseit Mitte der 1980er Jahre Obstbaum-bestände, sonstige Bäume, Feldgehölzeund Hecken in der „Rödergewann“, umden typischen Landschaftscharakter mitvielen seltenen Pflanzen- und Tierartenzu erhalten. Eine seit dem Kauf im Jahr2001 von 300 auf jetzt rund 800 Tieregewachsene Schafherde aus hälftigHeidschnucken und sehr seltenen Moor-schnucken des BUND Hessen hilft beider Pflege im Frühjahr und Herbst.

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Ortsverband Seeheim-Jugenheim

Pflege derBickenbacher Düne

Der BUND OV Seeheim-Jugenheim be-treut seit Dezember 1990 in Zusammen-arbeit mit der Gemeinde Bickenbach,qualifizierten Biologen und dem Hessi-schen Forstamt eine Flugsanddüne imRahmen des „DünenschutzprogrammsBergstraße“.

Sanddünen sind besondere Lebensräumefür spezialisierte Pflanzen und Tiere:Der Boden erwärmt sich sehr schnellund speichert wenig Feuchtigkeit. Daherfindet man hier viele Arten, die sonsteher in wärmeren und trockeneren Ge-bieten beheimatet sind.

Neues Biotop„Gleisdreieck“Eine Anfrage der Unteren Naturschutz-behörde (UNB) führte den BUND See-heim-Jugenheim in diesem Jahr zu ei-nem weiteren Einsatz nach Bickenbach.Die UNB legte eine fertige Planung fürdie Umgestaltung eines ehemaligenKleingartengeländes zu einem Sand-rasenbiotop vor. Kurz zuvor war dasGelände von der UNB erworben undvon Gebäuderesten und großen MengenUnrat befreit worden.

Eine Feuchtmulde, ein trockener Sand-hügel und zusätzliche Naturschutzbau-ten wie Lesesteinhaufen und Totholzsta-pel sollten angelegt werden. Die BUND-Aktiven übernahmen mit Unterstützungder NABU-Ortsgruppe die Ausführungder Arbeiten.Mit insgesamt 9 Personen von BUND,NABU, Better World Club (BWC) undUNB brachten die HelferInnen am

Biotop- und LandschaftspflegeD

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Kindergartenkinder freuen sich über die BUND-Schafe

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Die Schnucken sind als alte Land-schaftsrassen besonders klein, leichtund genügsam und somit besonders ge-eignet für die Landschaftspflege aufmageren Standorten.

Außer in Mörfelden-Walldorf beweidetdie Herde auch das Naturschutz-Gebiet„Schwanheimer Düne“ in Frankfurt.

BUND Ortsverband Mörfelden-WalldorfKelsterbacher Str. 9064546 Mörfelden-WalldorfTel. 06105/[email protected]

Durch den starken Nährstoffeintrag ausder Luft als Folge stickstoffhaltiger In-dustrie- und Autoabgase verbreiten sichvermehrt Liguster, Mahonie und Brom-beerhecken zu einem dichten Bewuchs.Die Pflegemaßnahmen zielen darauf ab,die Binnendüne von diesem Gebüschfreizuhalten und damit seltenen Pflan-zen den Lebensraum zu sichern. DerPflegehof Stürz beweidet die Flächezeitweilig mit Schafen und Eseln. Zurbestmöglichen Bestandssicherung dergeschützten Tier- und Pflanzenarten er-folgt zusätzlich eine manuelle Pflege.

Aufgrund ihres guten Pflegezustandswurde die Bickenbacher Flugsanddünein das Ried- und Sand-Projekt für denBiotopverbund im Hessischen Riedübernommen. An diesem Großprojektunter Federführung der Unteren Natur-schutzbehörde und fachlicher Beglei-tung der TU Darmstadt (FachbereichBiologie) beteiligen sich die Anliegerge-meinden und die örtlichen Gruppen vonBUND und NABU.

BUND und NABU betreuen noch weitereDünen in Seeheim-Jugenheim. Zu denArbeitseinsätzen sind Helfer immerhochwillkommen.

Die Düne wird vom Mahonienbewuchs befreit

Dank der guten Pflege gedeiht auf der Bicken-

bacher Düne auch der Kreuzenzian

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Wochen später: am 7. November 2011 wird der

Rand der neu gestalteten Fläche mit Obstbäumen

bepflanzt

Endlich fertig!

Wohlverdiente Pause im Schatten

Bei der Arbeit mit Bagger, …

… Schaufel und Schubkarre

heißen Wochenende 3./4. Septembereine LKW-Ladung Steine, eine LKW-La-dung Totholz und ca. 100 m3 Sand anOrt und Stelle und modellierten dasGelände. Vorher wurde störende Vegeta-tion (Brennessel, Brombeere u.a.) miteiner Motorsense entfernt. Ein (noch)kleiner Baum wurde zur Vermeidungkünftiger Beschattung gefällt und zer-sägt.

Eine Impfung der Sandfläche mit Pflan-zenteilen und Samen von den Nachbar-grundstücken vollendete am Sonntag-mittag das Werk und die Beteiligtenkonnten den Arbeitseinsatz auf der Mal-chener Kerb fröhlich ausklingen lassen.

Für die Zukunft ist die Installation vonNiströhren für Steinkäuze geplant. DieHolzkästen hat die UNB bereits zur Ver-fügung gestellt. Außerdem ist als län-gerfristige Pflegemaßnahme die Bewei-dung mit Schafen vorgesehen. Übereine zukünftige Ausdehnung des Pro-jekts auf angrenzende Grundstücke wirdnachgedacht.

BUND Ortsverband Seeheim-JugenheimWolfgang FeißTel. 06257/8 61 25 [email protected]

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Ortsverband Mörfelden-Walldorf

BUND-Schafherde

Der BUND Mörfelden-Walldorf pflegtseit Mitte der 1980er Jahre Obstbaum-bestände, sonstige Bäume, Feldgehölzeund Hecken in der „Rödergewann“, umden typischen Landschaftscharakter mitvielen seltenen Pflanzen- und Tierartenzu erhalten. Eine seit dem Kauf im Jahr2001 von 300 auf jetzt rund 800 Tieregewachsene Schafherde aus hälftigHeidschnucken und sehr seltenen Moor-schnucken des BUND Hessen hilft beider Pflege im Frühjahr und Herbst.

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Ortsverband Seeheim-Jugenheim

Pflege derBickenbacher Düne

Der BUND OV Seeheim-Jugenheim be-treut seit Dezember 1990 in Zusammen-arbeit mit der Gemeinde Bickenbach,qualifizierten Biologen und dem Hessi-schen Forstamt eine Flugsanddüne imRahmen des „DünenschutzprogrammsBergstraße“.

Sanddünen sind besondere Lebensräumefür spezialisierte Pflanzen und Tiere:Der Boden erwärmt sich sehr schnellund speichert wenig Feuchtigkeit. Daherfindet man hier viele Arten, die sonsteher in wärmeren und trockeneren Ge-bieten beheimatet sind.

Neues Biotop„Gleisdreieck“Eine Anfrage der Unteren Naturschutz-behörde (UNB) führte den BUND See-heim-Jugenheim in diesem Jahr zu ei-nem weiteren Einsatz nach Bickenbach.Die UNB legte eine fertige Planung fürdie Umgestaltung eines ehemaligenKleingartengeländes zu einem Sand-rasenbiotop vor. Kurz zuvor war dasGelände von der UNB erworben undvon Gebäuderesten und großen MengenUnrat befreit worden.

Eine Feuchtmulde, ein trockener Sand-hügel und zusätzliche Naturschutzbau-ten wie Lesesteinhaufen und Totholzsta-pel sollten angelegt werden. Die BUND-Aktiven übernahmen mit Unterstützungder NABU-Ortsgruppe die Ausführungder Arbeiten.Mit insgesamt 9 Personen von BUND,NABU, Better World Club (BWC) undUNB brachten die HelferInnen am

Biotop- und Landschaftspflege

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Außer in Mörfelden-Walldorf beweidetdie Herde auch das Naturschutz-Gebiet„Schwanheimer Düne“ in Frankfurt.

BUND Ortsverband Mörfelden-WalldorfKelsterbacher Str. 9064546 Mörfelden-WalldorfTel. 06105/[email protected]

Durch den starken Nährstoffeintrag ausder Luft als Folge stickstoffhaltiger In-dustrie- und Autoabgase verbreiten sichvermehrt Liguster, Mahonie und Brom-beerhecken zu einem dichten Bewuchs.Die Pflegemaßnahmen zielen darauf ab,die Binnendüne von diesem Gebüschfreizuhalten und damit seltenen Pflan-zen den Lebensraum zu sichern. DerPflegehof Stürz beweidet die Flächezeitweilig mit Schafen und Eseln. Zurbestmöglichen Bestandssicherung dergeschützten Tier- und Pflanzenarten er-folgt zusätzlich eine manuelle Pflege.

Aufgrund ihres guten Pflegezustandswurde die Bickenbacher Flugsanddünein das Ried- und Sand-Projekt für denBiotopverbund im Hessischen Riedübernommen. An diesem Großprojektunter Federführung der Unteren Natur-schutzbehörde und fachlicher Beglei-tung der TU Darmstadt (FachbereichBiologie) beteiligen sich die Anliegerge-meinden und die örtlichen Gruppen vonBUND und NABU.

BUND und NABU betreuen noch weitereDünen in Seeheim-Jugenheim. Zu denArbeitseinsätzen sind Helfer immerhochwillkommen.

Die Düne wird vom Mahonienbewuchs befreit

Dank der guten Pflege gedeiht auf der Bicken-

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Wochen später: am 7. November 2011 wird der

Rand der neu gestalteten Fläche mit Obstbäumen

bepflanzt

Endlich fertig!

Wohlverdiente Pause im Schatten

Bei der Arbeit mit Bagger, …

… Schaufel und Schubkarre

heißen Wochenende 3./4. Septembereine LKW-Ladung Steine, eine LKW-La-dung Totholz und ca. 100 m3 Sand anOrt und Stelle und modellierten dasGelände. Vorher wurde störende Vegeta-tion (Brennessel, Brombeere u.a.) miteiner Motorsense entfernt. Ein (noch)kleiner Baum wurde zur Vermeidungkünftiger Beschattung gefällt und zer-sägt.

Eine Impfung der Sandfläche mit Pflan-zenteilen und Samen von den Nachbar-grundstücken vollendete am Sonntag-mittag das Werk und die Beteiligtenkonnten den Arbeitseinsatz auf der Mal-chener Kerb fröhlich ausklingen lassen.

Für die Zukunft ist die Installation vonNiströhren für Steinkäuze geplant. DieHolzkästen hat die UNB bereits zur Ver-fügung gestellt. Außerdem ist als län-gerfristige Pflegemaßnahme die Bewei-dung mit Schafen vorgesehen. Übereine zukünftige Ausdehnung des Pro-jekts auf angrenzende Grundstücke wirdnachgedacht.

BUND Ortsverband Seeheim-JugenheimWolfgang FeißTel. 06257/8 61 25 [email protected]

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Hochschulgruppe/OV Frankfurt-Süd

Eine neue Blumenwiesefür das WohnviertelGallus

Gemeinsam mit dem Verein Kinder imZentrum–Gallus (Kiz) e.V. legten dieBUND Hochschulgruppe und der BUNDOrtsverband Frankfurt-Süd am 7. Mai2011 eine Wildblumenwiese an derSchneidhainer Straße im Gallus an.

Zur Verschönerung und Belebung einestristen Grünstreifens griffen die Aktivenvon BUND und KIZ gemeinsam zu denSpaten. Das war leichter gesagt als ge-tan, besteht doch viel städtischer Bodennicht aus dunkler Gartenerde sondernvor allem aus Bauschutt und anderenMaterialien, auf welche eine dünneSchicht Mutterboden aufgetragen wur-de. Nach einiger Zeit jedoch war einerepräsentative Fläche umgegraben undkonnte für die Aussaat vorbereitet wer-den. Als Saatgut wurde die Mischung„Wiesentraum“ eines Darmstädter Un-ternehmens gewählt. Es wird von wild-wachsenden Pflanzen aus der Regiongewonnen und vermehrt und nichtzüchterisch behandelt.

Weil manche Samen bis zur Keimungdrei Jahre benötigen, wurden zusätzlichMargeriten, Salbei, Vergissmeinnicht,Färberkamille und einige andere Pflan-zenarten aus lokalen Gärten gepflanzt

Biotop- und Landschaftspflege ArtenschutzD

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Ortsverband Flörsheim

Hilfe für die Eisvögelnam Wickerbach„Diese Stelle hier ist ideal“, war sich UliWeigl vom BUND Flörsheim sicher. Sei-ne beiden Mitstreiter Reinhold Habichtund Bernd Zürn stimmten ihm uneinge-schränkt zu. „Ein fast senkrecht anste-hendes Steilufer und mit gut einem Me-ter über dem Wasser des Wickerbaches,also hochwassersicher“, begründete Ha-bicht die Vorzüge dieses Platzes. Ort desGeschehens: Der Unterlauf des Wicker-bachs. Dort wurden von BUND-Mitglie-dern immer wieder Eisvögel entdeckt.Auch Angler bestätigten das Vorhan-densein dieses seltenen Vogels, von demin ganz Hessen nur noch 200 bis 600Brutpaare geschätzt werden.

Eisvögel graben sogenannte Brutröhrenwaagrecht in steile Uferwände. DasEnde dieser 60 bis 100 Zentimeter tiefenRöhren erweitern sie zu einem „Brutkes-sel“. Darin ziehen sie ihre fünf bis sie-ben Jungen groß. Das geschieht häufigin sogenannten Schachtelbruten. Dabeibebrütet das Weibchen schon das zweiteoder sogar das dritte Gelege, währenddas Männchen die Jungen der jeweilsvorhergehenden Bruten füttert.

Um dem „fliegenden Edelstein“ diemühsamen Grabarbeiten zu erleichternund ihn gleichzeitig zum Ansiedeln zuermuntern, bohrten Habicht und Co andrei Ufersteilwänden des Wickerbachsmehrere Löcher vor. „Diese Starthilfemuss reichen. Den Rest müssen die Tiereselbst erledigen“, fand Bernd Zürn.

Mit Sägen und Astscheren mussten diedrei Naturschützer einen Teil der Ästeund Zweige entfernen. „Die Eisvögelbrauchen einen freien Anflug zu ihrenBrutröhren“, wusste Uli Weigl aus denErfahrungsberichten anderer Experten.„Wir schlagen an jeder der von uns aus-gewählten Stellen immer mehrere Lö-cher in die Wand. Mindestabstand: 70Zentimeter“, ergänzte Reinhold Habicht.Damit steht dem Eisvogel für jede seinerzeitgleichen Schachtelbruten eine eige-ne Röhre zur Verfügung.

Trotz Kratzern in Gesicht und an denHänden war Bernd Zürn ganz eupho-risch. „Zum ersten Mal in meinem Le-ben habe ich gerade eben einen Eisvo-gel gesehen“, freute er sich, „und dasnach Tausenden von Stunden im prakti-schen Naturschutz während der letzten25 Jahre“.

BUND OV FlörsheimBernd ZürnSchillerstraße 1, 65439 Flörsheim am MainTel. 06145/3 26 66, [email protected]/floersheim

Die ungeheure Vielfalt von Wildpflan-zen bildet einen wesentlichen Teil derBiodiversität auch im städtischen Raum.Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln,Schwebfliegen und viele andere Tieresind angewiesen auf die Erhaltung unddie Schaffung von Flächen mit artenrei-chen Wildpflanzenbeständen.

BUND-Aktive und Gallus-Bewohnerdürfen sich jetzt auf eine weitere arten-reiche und farbenfrohen Wiese inFrankfurt freuen.

BUND HochschulgruppeKatja Heubach, Tel. 069/[email protected] www.bund-frankfurt.de

BUND Ortsverband Frankfurt-Süd John Dippell, Tel. 069/635317,[email protected]@bund-frankfurt.dewww.bund-frankfurt.de/ov_sued

Ergänzung der Wieseneinsaat mit Stauden –

für viele bunte Blüten im Jahr 2012

Mit vereinten Kräften wird die Aussaatfläche vorbereitet

Führung mit Pony und Kutsche – im Hintergrund

die Hainaer Klosterkirche

Kreisverband Waldeck-Frankenberg

Der Hainaer Klosterapfelund die Gartenroute

Das ehemalige Zisterzienserkloster Hai-na liegt zwischen Kassel und Marburgin der idyllischen Abgeschiedenheit desKellerwaldes. Seit Jahrhunderten wirddie Umgebung des Klosters von Streu-obstwiesen geprägt. Bis in die 1960erJahre wurde der Gutshof des ehemali-gen Klosters bewirtschaftet, danach fie-len die Obstwiesen brach. Im Jahr 2004 schloss der hiesige BUNDeinen Pflegevertrag über die Streuobst-flächen ab, um die über 150 alten Bäu-me zu erhalten und junge nachzupflan-zen. Die Naturschützer haben einenRundweg eingerichtet und eine Bro-schüre herausgegeben. Unter dem Motto„Lasst Freundschaft Früchte tragen"werden Apfelpaten für 20,– € jährlichan der Ernte beteiligt.

Mehrmals im Jahr werden Führungenangeboten – begleitet von einer kleinenKutsche für Ältere und Gehbehinderteund einem Pony zum Reiten für Kinder .

Der BUND ist mit diesem Projekt Mit-glied der „Gartenroute Eder Lahn Diemel“.

BUND KV Waldeck-FrankenbergViola WagnerKirchweg 5, 35114 AltenhainaTel. 06456/580, Fax 06456/506

Spendenkonto der BUND Projektgruppe Hainaer Klosterapfel:Kto. 198 94010, Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00

www.garten-route.de

Ortsverband Viernheim

Falkennachwuchs inViernheimSeit nunmehr fünf Jahren kümmert sichder BUND Ortsverband um das Viern-heimer Falkenprojekt. Die Betreuungumfasst das jährliche Reinigen desWanderfalken-Brutkastens hoch obenim Turm der Apostelkirche, das Fernhal-ten von Störungen und die Kontrollewährend der Jungfalkenaufzucht. Wer-den die Jungtiere flügge, stehen die Be-

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Reinhold Habicht bohrt eine Brutröhre

BUND OV Viernheim: Dr. Peter Dresen, Tel. 06204/7 53 88 [email protected]

Arbeitsgemeinschaft WanderfalkenschutzHeidelberg:www.ag-wanderfalken.de

Turmfalken- (oben) und Wanderfalkenachwuchs

(unten), Jahrgang 2011

treuer mit Fangsack und Leine „Gewehrbei Fuß“, um ggf. Erste Hilfe bei verun-glückten Erstlingsflügen zu leisten. Ins-gesamt sind bislang 7 Jungfalken unterRegie des BUND Viernheim erfolgreichausgeflogen. Neben dem Wanderfalkenbrutkasten imKirchturm betreut der BUND ein Turm-falkennest an der Außenwand einesachstöckigen Wohnhauses in Viernheim.

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Hochschulgruppe/OV Frankfurt-Süd

Eine neue Blumenwiesefür das WohnviertelGallus

Gemeinsam mit dem Verein Kinder imZentrum–Gallus (Kiz) e.V. legten dieBUND Hochschulgruppe und der BUNDOrtsverband Frankfurt-Süd am 7. Mai2011 eine Wildblumenwiese an derSchneidhainer Straße im Gallus an.

Zur Verschönerung und Belebung einestristen Grünstreifens griffen die Aktivenvon BUND und KIZ gemeinsam zu denSpaten. Das war leichter gesagt als ge-tan, besteht doch viel städtischer Bodennicht aus dunkler Gartenerde sondernvor allem aus Bauschutt und anderenMaterialien, auf welche eine dünneSchicht Mutterboden aufgetragen wur-de. Nach einiger Zeit jedoch war einerepräsentative Fläche umgegraben undkonnte für die Aussaat vorbereitet wer-den. Als Saatgut wurde die Mischung„Wiesentraum“ eines Darmstädter Un-ternehmens gewählt. Es wird von wild-wachsenden Pflanzen aus der Regiongewonnen und vermehrt und nichtzüchterisch behandelt.

Weil manche Samen bis zur Keimungdrei Jahre benötigen, wurden zusätzlichMargeriten, Salbei, Vergissmeinnicht,Färberkamille und einige andere Pflan-zenarten aus lokalen Gärten gepflanzt

Biotop- und Landschaftspflege Artenschutz

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Ortsverband Flörsheim

Hilfe für die Eisvögelnam Wickerbach„Diese Stelle hier ist ideal“, war sich UliWeigl vom BUND Flörsheim sicher. Sei-ne beiden Mitstreiter Reinhold Habichtund Bernd Zürn stimmten ihm uneinge-schränkt zu. „Ein fast senkrecht anste-hendes Steilufer und mit gut einem Me-ter über dem Wasser des Wickerbaches,also hochwassersicher“, begründete Ha-bicht die Vorzüge dieses Platzes. Ort desGeschehens: Der Unterlauf des Wicker-bachs. Dort wurden von BUND-Mitglie-dern immer wieder Eisvögel entdeckt.Auch Angler bestätigten das Vorhan-densein dieses seltenen Vogels, von demin ganz Hessen nur noch 200 bis 600Brutpaare geschätzt werden.

Eisvögel graben sogenannte Brutröhrenwaagrecht in steile Uferwände. DasEnde dieser 60 bis 100 Zentimeter tiefenRöhren erweitern sie zu einem „Brutkes-sel“. Darin ziehen sie ihre fünf bis sie-ben Jungen groß. Das geschieht häufigin sogenannten Schachtelbruten. Dabeibebrütet das Weibchen schon das zweiteoder sogar das dritte Gelege, währenddas Männchen die Jungen der jeweilsvorhergehenden Bruten füttert.

Um dem „fliegenden Edelstein“ diemühsamen Grabarbeiten zu erleichternund ihn gleichzeitig zum Ansiedeln zuermuntern, bohrten Habicht und Co andrei Ufersteilwänden des Wickerbachsmehrere Löcher vor. „Diese Starthilfemuss reichen. Den Rest müssen die Tiereselbst erledigen“, fand Bernd Zürn.

Mit Sägen und Astscheren mussten diedrei Naturschützer einen Teil der Ästeund Zweige entfernen. „Die Eisvögelbrauchen einen freien Anflug zu ihrenBrutröhren“, wusste Uli Weigl aus denErfahrungsberichten anderer Experten.„Wir schlagen an jeder der von uns aus-gewählten Stellen immer mehrere Lö-cher in die Wand. Mindestabstand: 70Zentimeter“, ergänzte Reinhold Habicht.Damit steht dem Eisvogel für jede seinerzeitgleichen Schachtelbruten eine eige-ne Röhre zur Verfügung.

Trotz Kratzern in Gesicht und an denHänden war Bernd Zürn ganz eupho-risch. „Zum ersten Mal in meinem Le-ben habe ich gerade eben einen Eisvo-gel gesehen“, freute er sich, „und dasnach Tausenden von Stunden im prakti-schen Naturschutz während der letzten25 Jahre“.

BUND OV FlörsheimBernd ZürnSchillerstraße 1, 65439 Flörsheim am MainTel. 06145/3 26 66, [email protected]/floersheim

Die ungeheure Vielfalt von Wildpflan-zen bildet einen wesentlichen Teil derBiodiversität auch im städtischen Raum.Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln,Schwebfliegen und viele andere Tieresind angewiesen auf die Erhaltung unddie Schaffung von Flächen mit artenrei-chen Wildpflanzenbeständen.

BUND-Aktive und Gallus-Bewohnerdürfen sich jetzt auf eine weitere arten-reiche und farbenfrohen Wiese inFrankfurt freuen.

BUND HochschulgruppeKatja Heubach, Tel. 069/[email protected] www.bund-frankfurt.de

BUND Ortsverband Frankfurt-Süd John Dippell, Tel. 069/635317,[email protected]@bund-frankfurt.dewww.bund-frankfurt.de/ov_sued

Ergänzung der Wieseneinsaat mit Stauden –

für viele bunte Blüten im Jahr 2012

Mit vereinten Kräften wird die Aussaatfläche vorbereitet

Führung mit Pony und Kutsche – im Hintergrund

die Hainaer Klosterkirche

Kreisverband Waldeck-Frankenberg

Der Hainaer Klosterapfelund die Gartenroute

Das ehemalige Zisterzienserkloster Hai-na liegt zwischen Kassel und Marburgin der idyllischen Abgeschiedenheit desKellerwaldes. Seit Jahrhunderten wirddie Umgebung des Klosters von Streu-obstwiesen geprägt. Bis in die 1960erJahre wurde der Gutshof des ehemali-gen Klosters bewirtschaftet, danach fie-len die Obstwiesen brach. Im Jahr 2004 schloss der hiesige BUNDeinen Pflegevertrag über die Streuobst-flächen ab, um die über 150 alten Bäu-me zu erhalten und junge nachzupflan-zen. Die Naturschützer haben einenRundweg eingerichtet und eine Bro-schüre herausgegeben. Unter dem Motto„Lasst Freundschaft Früchte tragen"werden Apfelpaten für 20,– € jährlichan der Ernte beteiligt.

Mehrmals im Jahr werden Führungenangeboten – begleitet von einer kleinenKutsche für Ältere und Gehbehinderteund einem Pony zum Reiten für Kinder .

Der BUND ist mit diesem Projekt Mit-glied der „Gartenroute Eder Lahn Diemel“.

BUND KV Waldeck-FrankenbergViola WagnerKirchweg 5, 35114 AltenhainaTel. 06456/580, Fax 06456/506

Spendenkonto der BUND Projektgruppe Hainaer Klosterapfel:Kto. 198 94010, Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00

www.garten-route.de

Ortsverband Viernheim

Falkennachwuchs inViernheimSeit nunmehr fünf Jahren kümmert sichder BUND Ortsverband um das Viern-heimer Falkenprojekt. Die Betreuungumfasst das jährliche Reinigen desWanderfalken-Brutkastens hoch obenim Turm der Apostelkirche, das Fernhal-ten von Störungen und die Kontrollewährend der Jungfalkenaufzucht. Wer-den die Jungtiere flügge, stehen die Be-

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Reinhold Habicht bohrt eine Brutröhre

BUND OV Viernheim: Dr. Peter Dresen, Tel. 06204/7 53 88 [email protected]

Arbeitsgemeinschaft WanderfalkenschutzHeidelberg:www.ag-wanderfalken.de

Turmfalken- (oben) und Wanderfalkenachwuchs

(unten), Jahrgang 2011

treuer mit Fangsack und Leine „Gewehrbei Fuß“, um ggf. Erste Hilfe bei verun-glückten Erstlingsflügen zu leisten. Ins-gesamt sind bislang 7 Jungfalken unterRegie des BUND Viernheim erfolgreichausgeflogen. Neben dem Wanderfalkenbrutkasten imKirchturm betreut der BUND ein Turm-falkennest an der Außenwand einesachstöckigen Wohnhauses in Viernheim.

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Kreisverband Waldeck-Frankenberg

Ein Korridor für dieWildkatze Der BUND hat deutschlandweit das Pro-jekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkat-ze“ initiiert, mit dem Korridore geschaf-fen werden sollen, die die bekanntenLebensräume der Europäischen Wildkat-ze (Felis silvestris) miteinander verbin-den. So sind auch in Hessen verschiede-ne Wanderkorridore von Wildbiologenvorgeschlagen worden, damit die Wild-katzen ihren Weg vom Rothaargebirgeüber Fronhausen/Wollmar zum Burg-wald und vom Rothaargebirge über dieBreite Struth, durch die Feldgemarkungnordwestlich von Viermünden zumEdertal und Kellerwald bis zum Knüllfinden. Auch andere Wildtiere, insbesonderedas Rotwild, werden von solchen Wan-derkorridoren profitieren.

Der BUND Waldeck-Frankenberg willnordwestlich von Frankenberg in derGemarkung Viermünden einen Wild-Wanderweg schaffen. Hier konnten inder abwechslungsreichen Kulturland-schaft bereits einige Flächen gesichertwerden.

2007 konnte mit Unterstützung desBUND Hessen im Nationalpark, aberauch im Lengeltal und im Orketal beiDalwigkstal die Wildkatze mit Hilfe derLockstockmethode und genetischen Un-tersuchungen nachgewiesen werden.

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Ein Lockstock ist eine mit Baldrian ge-tränkte raue Latte, die senkrecht im Bo-den steckt. Hauptsächlich in der Ranz-zeit zwischen Januar und April suchendie Wildkater, auch Kuder genannt, dieStöcke auf, um sich daran zu reiben.Dabei bleiben Haare hängen, die spätergenetisch im Senckenberg Institut un-tersucht werden. So ist es möglich,Haus- und Wildkatze sowie verschiede-ne Individuen zu unterscheiden.

2009 konnten in den Wäldern westlichund östlich von Sachsenberg zwischenOrke- und Nuhnetal vier verschiedeneKuder nachgewiesen werden.

Nach den auch 2011 gesicherten Haar-proben kann vorsichtig optimistisch ge-urteilt werden, dass die Katzenpopulati-on sich stabilisiert. Die Proben müssennoch untersucht werden. Da jede Analy-se 180,– Euro kostet, ist die Untersu-chung bislang noch nicht gesichert.

Mit Hilfe einer sogenannten Fotofallewurde im Winter in der Gemarkung vonViermünden eine mausende wildfarbeneKatze aufgenommen. Eine weitere Serievon Bildern gelang im Mai am Eichen-berg in der Gemarkung von Oberorke.

Im Winter 2009/10 wurde bei zwei For-schungsprojekten im Korridor Rein-hardswald-Kellerwald-Edersee die Wild-katze flächendeckend nachgewiesen.Auch im Burgwald konnte der Verein„Rettet den Burgwald“ in 2009 und2010 mit Hilfe der LockstockmethodeWildkatzen nachweisen.

Alles deutet darauf hin, dass wiedermehr Wildkatzen – für Spaziergängermeist unsichtbar – durch unsere Wälderschleichen. Man kann annehmen, dassdieses scheue Waldtier bei uns nie ganzverschwunden war, nur wir wussten esnicht oder konnten es uns nicht vorstel-len, nachdem es bis Anfang des vorigenJahrhunderts gnadenlos verfolgt wurde.

Die Wildkatze wurde damals als Kon-kurrent des Menschen angesehen undals ein „graues Ungeheuer mit dämoni-schen Kräften“ gebrandmarkt. Darüberberichten die Jagdschriftsteller HermannLöns und Hermann Huttel in ihren Ge-schichten über den „letzten seinesStammes“. Auch im älteren „BrehmsTierleben“ wird berichtet, wie ein Wild-hüter, der eine Wildkatze ausräuchern

wollte, selbst zum Opfer wurde, weilsich der Kuder in seinem Nacken fest-krallte und mit messerscharfen Krallendie Halsschlagader aufriss.

Ein echter Nachweis war die Wildkatze,die jetzt als Anschauungsobjekt in derSchule in Battenberg steht. Sie wurde2002 an der Straße Battenberg-Dodenautot aufgefunden, untersucht und präpa-riert.

Seit die Wildkatze seit 1934 unter Total-schutz steht, sind die Jäger gefordert,keine wildfarbenen Katzen mehr zuschießen.

Dass die Wildkatze ein sehr scheues Tierist, wurde schon erwähnt. Aber sie istauch sehr eigen, lässt sich nicht zähmenund verteidigt ihre Jungen recht uner-schrocken. So berichtet die ZoologinMarianne Hartmann-Furter, die in derSchweiz eine Aufzuchtstation betreibt,dass es durchaus sehr schmerzhaft seinkann, einer säugenden Kätzin zu nahezu kommen. Achtzig Prozent der Wild-katzennahrung besteht aus Mäusen, derRest aus allen anderen Kleintieren, diesie überwinden kann. Das kann auchmal ein Rehkitz sein. Aber auch sieselbst wird zum Opfer, wenn der Luchsmit ihr den Lebensraum teilt. Als Wald-katze verschläft sie gerne mal einen Tagin einer Astgabel. Auch ist sie in dich-ten Baumbeständen durchaus in derLage, größere Entfernungen von Baumzu Baum zurückzulegen.

Wenn auch kaum ein Waldbesucher dieWildkatze zu Gesicht bekommt, könnenwir uns glücklich schätzen, dass dieseWildtierart sich hier wieder wohl zufühlen scheint. Auch der Autor hattenoch nie das Glück, in freier Wildbahneiner Wildkatze zu begegnen, obwohlbeide oft am selben Ort waren.

Armin Bürgel BUND Waldeck-Frankenberg, Juni 2011

BUND KV Waldeck-Frankenberg Rudolf Schä[email protected]

www.wildkatzenwegeplan.de

www.geops.info

Nachruf

Armin BürgelNach kurzer schwerer Krankheit starb am 28. Juli 2011 der langjährige Vorsitzendeund Mitbegründer des BUND-Kreisverbandes Waldeck-Frankenberg Armin Bürgel imAlter von 74 Jahren.

Auszug aus der Grabrede für Armin vom BUND Kreisverband Waldeck-Frankenberg

Lieber Armin, für uns warst du das treueHerz, der aufrechte Weggefährte, der ru-hende Pol und der hilfsbereite Leitwolf inunserem Verein. Es ist schwer vorstellbar,wie es ohne dich weitergehen wird.Unermüdlich und schier unerschöpflichhast du dich eingesetzt für die Ziele desBUND. Mehr als 30 Jahre lang hast du fürunseren Kreisverband der Natur eine Stim-me gegeben. Du hast für Kinder und Enkelund alle Kreaturen für ihr Recht auf denErhalt der natürlichen Lebensgrundlagengefochten. Gleichgültigkeit war dir fremd –stets hast du klare Positionen bezogen,ohne Bedenken, deswegen Nachteile, An-feindungen oder Beeinträchtigungen inKauf zu nehmen. Der Unterstützung deinerlieben Christa, deiner Familie und deinerFreunde konntest du immer sicher sein.Beharrlichkeit war deine Stärke – Unge-duld vielleicht eine Schwäche, falls manbei deinem Arbeitstempo von einerSchwäche sprechen konnte. Es war nichtimmer leicht, mit dir Schritt zu halten. Unddu warst unbestechlich, ließest dich vonWiderständen und herben Rückschlägenniemals entmutigen.

Seit an Seit sind wir alle Jahre im BUNDdurch Wind und Regen und Sonnenscheinmit dir gegangen. Wir haben uns trotzmancher Niederlage nicht unterkriegenlassen und haben gemeinsam über die Zeitsehr viel mehr erreicht als wir anfangsmanchmal glaubten. Es hat uns Kraft ver-liehen, uns als Freunde der Erde für dieUmwelt zu engagieren statt einzuknicken.

Sei es im gerechten Widerstand gegen dieWAA, im jahrzehntelangen Kampf für denAusstieg aus der Atomkraft, im Einsatz fürden Nationalpark, für unser Streuobstwie-senprojekt um Kloster Haina oder für diebäuerliche Landwirtschaft.Stets hast du unsere Aktionen geprägt, bistvoraus gegangen und hast stolz unserBUND-Transparent getragen. Der letzteund schönste Erfolg war dein Nachweis derWildkatze anhand von Haaren und mitFotos nahe eurer Butzmühle und die Er-schaffung des Wanderkorridores für diesesscheue Wildtier. Mit diesem Wildkatzen-korridor hast du deinem Lebenswerk eineKrone aufsetzen können.

Noch vor kurzem habe ich einmal mehrgedacht: „Armin hat gar keine Zeit zumAltwerden“, so voller Elan stecktest du.

Nachdem der Krebs dann plötzlich bei dirausgebrochen war, hast du mutig derKrankheit getrotzt. Bis zuletzt hast du dichmit Weitsicht und Tapferkeit für deine Fa-milie, deine Freunde und deinen BUND ein-gesetzt und hast uns schließlich noch dieRichtung gewiesen, in die wir weiter laufensollen, als deine Kräfte dich verließen. Duhast dabei eine Stärke und Größe bewie-sen, die über deinen Tod hinausreicht.

Deine Fährte wird nicht der Windverwehen.

Viola Wagner, BUND Kreisverband Waldeck-Frankenberg

In der „Fotofalle“: Am 12.05.2011 reibt sich eine

Wildkatze am präparierten Lockstock

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Ein Korridor für dieWildkatze Der BUND hat deutschlandweit das Pro-jekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkat-ze“ initiiert, mit dem Korridore geschaf-fen werden sollen, die die bekanntenLebensräume der Europäischen Wildkat-ze (Felis silvestris) miteinander verbin-den. So sind auch in Hessen verschiede-ne Wanderkorridore von Wildbiologenvorgeschlagen worden, damit die Wild-katzen ihren Weg vom Rothaargebirgeüber Fronhausen/Wollmar zum Burg-wald und vom Rothaargebirge über dieBreite Struth, durch die Feldgemarkungnordwestlich von Viermünden zumEdertal und Kellerwald bis zum Knüllfinden. Auch andere Wildtiere, insbesonderedas Rotwild, werden von solchen Wan-derkorridoren profitieren.

Der BUND Waldeck-Frankenberg willnordwestlich von Frankenberg in derGemarkung Viermünden einen Wild-Wanderweg schaffen. Hier konnten inder abwechslungsreichen Kulturland-schaft bereits einige Flächen gesichertwerden.

2007 konnte mit Unterstützung desBUND Hessen im Nationalpark, aberauch im Lengeltal und im Orketal beiDalwigkstal die Wildkatze mit Hilfe derLockstockmethode und genetischen Un-tersuchungen nachgewiesen werden.

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Ein Lockstock ist eine mit Baldrian ge-tränkte raue Latte, die senkrecht im Bo-den steckt. Hauptsächlich in der Ranz-zeit zwischen Januar und April suchendie Wildkater, auch Kuder genannt, dieStöcke auf, um sich daran zu reiben.Dabei bleiben Haare hängen, die spätergenetisch im Senckenberg Institut un-tersucht werden. So ist es möglich,Haus- und Wildkatze sowie verschiede-ne Individuen zu unterscheiden.

2009 konnten in den Wäldern westlichund östlich von Sachsenberg zwischenOrke- und Nuhnetal vier verschiedeneKuder nachgewiesen werden.

Nach den auch 2011 gesicherten Haar-proben kann vorsichtig optimistisch ge-urteilt werden, dass die Katzenpopulati-on sich stabilisiert. Die Proben müssennoch untersucht werden. Da jede Analy-se 180,– Euro kostet, ist die Untersu-chung bislang noch nicht gesichert.

Mit Hilfe einer sogenannten Fotofallewurde im Winter in der Gemarkung vonViermünden eine mausende wildfarbeneKatze aufgenommen. Eine weitere Serievon Bildern gelang im Mai am Eichen-berg in der Gemarkung von Oberorke.

Im Winter 2009/10 wurde bei zwei For-schungsprojekten im Korridor Rein-hardswald-Kellerwald-Edersee die Wild-katze flächendeckend nachgewiesen.Auch im Burgwald konnte der Verein„Rettet den Burgwald“ in 2009 und2010 mit Hilfe der LockstockmethodeWildkatzen nachweisen.

Alles deutet darauf hin, dass wiedermehr Wildkatzen – für Spaziergängermeist unsichtbar – durch unsere Wälderschleichen. Man kann annehmen, dassdieses scheue Waldtier bei uns nie ganzverschwunden war, nur wir wussten esnicht oder konnten es uns nicht vorstel-len, nachdem es bis Anfang des vorigenJahrhunderts gnadenlos verfolgt wurde.

Die Wildkatze wurde damals als Kon-kurrent des Menschen angesehen undals ein „graues Ungeheuer mit dämoni-schen Kräften“ gebrandmarkt. Darüberberichten die Jagdschriftsteller HermannLöns und Hermann Huttel in ihren Ge-schichten über den „letzten seinesStammes“. Auch im älteren „BrehmsTierleben“ wird berichtet, wie ein Wild-hüter, der eine Wildkatze ausräuchern

wollte, selbst zum Opfer wurde, weilsich der Kuder in seinem Nacken fest-krallte und mit messerscharfen Krallendie Halsschlagader aufriss.

Ein echter Nachweis war die Wildkatze,die jetzt als Anschauungsobjekt in derSchule in Battenberg steht. Sie wurde2002 an der Straße Battenberg-Dodenautot aufgefunden, untersucht und präpa-riert.

Seit die Wildkatze seit 1934 unter Total-schutz steht, sind die Jäger gefordert,keine wildfarbenen Katzen mehr zuschießen.

Dass die Wildkatze ein sehr scheues Tierist, wurde schon erwähnt. Aber sie istauch sehr eigen, lässt sich nicht zähmenund verteidigt ihre Jungen recht uner-schrocken. So berichtet die ZoologinMarianne Hartmann-Furter, die in derSchweiz eine Aufzuchtstation betreibt,dass es durchaus sehr schmerzhaft seinkann, einer säugenden Kätzin zu nahezu kommen. Achtzig Prozent der Wild-katzennahrung besteht aus Mäusen, derRest aus allen anderen Kleintieren, diesie überwinden kann. Das kann auchmal ein Rehkitz sein. Aber auch sieselbst wird zum Opfer, wenn der Luchsmit ihr den Lebensraum teilt. Als Wald-katze verschläft sie gerne mal einen Tagin einer Astgabel. Auch ist sie in dich-ten Baumbeständen durchaus in derLage, größere Entfernungen von Baumzu Baum zurückzulegen.

Wenn auch kaum ein Waldbesucher dieWildkatze zu Gesicht bekommt, könnenwir uns glücklich schätzen, dass dieseWildtierart sich hier wieder wohl zufühlen scheint. Auch der Autor hattenoch nie das Glück, in freier Wildbahneiner Wildkatze zu begegnen, obwohlbeide oft am selben Ort waren.

Armin Bürgel BUND Waldeck-Frankenberg, Juni 2011

BUND KV Waldeck-Frankenberg Rudolf Schä[email protected]

www.wildkatzenwegeplan.de

www.geops.info

Nachruf

Armin BürgelNach kurzer schwerer Krankheit starb am 28. Juli 2011 der langjährige Vorsitzendeund Mitbegründer des BUND-Kreisverbandes Waldeck-Frankenberg Armin Bürgel imAlter von 74 Jahren.

Auszug aus der Grabrede für Armin vom BUND Kreisverband Waldeck-Frankenberg

Lieber Armin, für uns warst du das treueHerz, der aufrechte Weggefährte, der ru-hende Pol und der hilfsbereite Leitwolf inunserem Verein. Es ist schwer vorstellbar,wie es ohne dich weitergehen wird.Unermüdlich und schier unerschöpflichhast du dich eingesetzt für die Ziele desBUND. Mehr als 30 Jahre lang hast du fürunseren Kreisverband der Natur eine Stim-me gegeben. Du hast für Kinder und Enkelund alle Kreaturen für ihr Recht auf denErhalt der natürlichen Lebensgrundlagengefochten. Gleichgültigkeit war dir fremd –stets hast du klare Positionen bezogen,ohne Bedenken, deswegen Nachteile, An-feindungen oder Beeinträchtigungen inKauf zu nehmen. Der Unterstützung deinerlieben Christa, deiner Familie und deinerFreunde konntest du immer sicher sein.Beharrlichkeit war deine Stärke – Unge-duld vielleicht eine Schwäche, falls manbei deinem Arbeitstempo von einerSchwäche sprechen konnte. Es war nichtimmer leicht, mit dir Schritt zu halten. Unddu warst unbestechlich, ließest dich vonWiderständen und herben Rückschlägenniemals entmutigen.

Seit an Seit sind wir alle Jahre im BUNDdurch Wind und Regen und Sonnenscheinmit dir gegangen. Wir haben uns trotzmancher Niederlage nicht unterkriegenlassen und haben gemeinsam über die Zeitsehr viel mehr erreicht als wir anfangsmanchmal glaubten. Es hat uns Kraft ver-liehen, uns als Freunde der Erde für dieUmwelt zu engagieren statt einzuknicken.

Sei es im gerechten Widerstand gegen dieWAA, im jahrzehntelangen Kampf für denAusstieg aus der Atomkraft, im Einsatz fürden Nationalpark, für unser Streuobstwie-senprojekt um Kloster Haina oder für diebäuerliche Landwirtschaft.Stets hast du unsere Aktionen geprägt, bistvoraus gegangen und hast stolz unserBUND-Transparent getragen. Der letzteund schönste Erfolg war dein Nachweis derWildkatze anhand von Haaren und mitFotos nahe eurer Butzmühle und die Er-schaffung des Wanderkorridores für diesesscheue Wildtier. Mit diesem Wildkatzen-korridor hast du deinem Lebenswerk eineKrone aufsetzen können.

Noch vor kurzem habe ich einmal mehrgedacht: „Armin hat gar keine Zeit zumAltwerden“, so voller Elan stecktest du.

Nachdem der Krebs dann plötzlich bei dirausgebrochen war, hast du mutig derKrankheit getrotzt. Bis zuletzt hast du dichmit Weitsicht und Tapferkeit für deine Fa-milie, deine Freunde und deinen BUND ein-gesetzt und hast uns schließlich noch dieRichtung gewiesen, in die wir weiter laufensollen, als deine Kräfte dich verließen. Duhast dabei eine Stärke und Größe bewie-sen, die über deinen Tod hinausreicht.

Deine Fährte wird nicht der Windverwehen.

Viola Wagner, BUND Kreisverband Waldeck-Frankenberg

In der „Fotofalle“: Am 12.05.2011 reibt sich eine

Wildkatze am präparierten Lockstock

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hung. Er hofft, dass das Engagementdes Unternehmers Nachahmer findet.Denn nur wenn viele Firmen wieder aufdie Bahn setzen, kann die Stilllegungvon Güterbahnhöfen und Verladestatio-nen gestoppt werden.

BUND KV Limburg-WeilburgGerd ZimmermannMozartstrasse 24, 65594 RunkelTel. 06482/17 [email protected]

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Ortsverband Eppstein

Bachwanderung inEppstein-Ehlhalten Zehn Menschen, Große und Kleine, fan-den sich im Juli 2011 auf Einladung desBUND Eppstein wandernd im und amSilberbach in Ehlhalten zusammen.Zwei davon hatten so etwas noch niegemacht und waren dann besonders be-geistert, wie interessant so ein kleinesBächlein sein kann. Mit Freude undForschergeist stapften sie durchs Was-ser, über Steine, hoben den einen oderanderen auf, um vielleicht einen kleinenKrebs, eine Köcherfliegenlarve, eineTeichmuschel oder sogar einen Fisch zuentdecken. Auch dem Ufer mit seinerdichten Bepflanzung und den vielen In-sekten wurde Beachtung geschenkt.Ziemlich glücklich und erfüllt von dem,was so alles beobachtet werden konnte,trennten sich die TeilnehmerInnen nachzwei Stunden.

BUND OV EppsteinKarin HartmannTel. 06198/[email protected]

Kreisverband Wiesbaden

Basteln vonInsekten-Nisthilfen

In der Wiesbadener Fasanerie organi-sierte die örtliche BUND-Gruppe am8. Mai 2011 eine Mitmach-Aktion zumBasteln von Insekten-Nisthilfen.Am Stand direkt neben dem gut be-suchten Fasaneriespielplatz fanden sichviele Kinder ein, die dann mit Unter-stützung der HelferInnen vom BUNDverschiedene kleine Nisthilfen für Wild-biene & Co erstellten. Es wurden Nist-löcher in Hartholzklötze gebohrt undHolunderstängel ausgehöhlt und gebün-delt. Die Endprodukte konnten die Kin-der dann mit nach Hause nehmen, umsie an einem sonnigen trockenen Platzaufzustellen.Außerdem bastelten junge Insektenfor-scherInnen aus Filmdöschen und Aqua-rienschläuchen „Exhaustoren“. Das sindInsektensauger, wie sie auch von „rich-tigen“ Biologen verwendet werden, umkleines Getier unverletzt einzufangen.Ausgerüstet mit den am BUND-Standnachgebauten Mini-Modellen konntensich die Kinder dann gleich auf die Su-che nach kleinen Sechs- und Achtbei-nern machen.

BUND KV WiesbadennJulia BeltzTel. 06127/44 [email protected]

Umweltbildung für Kinder ÖffentlichkeitsarbeitD

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Kleine und große BachforscherInnen in Aktion in Eppstein-Elhalten

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Kreisverband Limburg-Weilburg

Umweltpreis „SüßeOrange“ für Logistik-UnternehmenIm Januar 2011 verlieh der BUND Lim-burg-Weilburg seinen jährlichen Um-weltpreis, die „Süße Orange“, an denLogistik-Unternehmer Reinhard Obel.Damit wurde sein besonderes Engage-ment für eine Verlagerung der Waren-transporte von der Straße auf die Schie-ne gewürdigt. Während früher in Rein-hard Obels Speditionfirma ausschließ-lich Lastwagen unterwegs waren, eröff-nete ein Firmenumzug in die LimburgerIndustriestraße die Möglichkeit zumUmsteuern. Da hier ein Schienenan-schluss vorhanden ist, werden mittler-weile 160.000 Tonnen Fracht per Bahntransportiert. Damit es in Zukunft nochmehr werden – geplant ist eine Steige-rung um 40.000 bis 50.000 Tonnen –investiert der Unternehmer rund zweiMillionen Euro in einen neuen Schie-nenanschluss, der die Einfahrt von biszu 600 m langen Zügen ermöglichensoll. „Allein durch diese geplante Trans-portsteigerung auf der Schiene werden2.900 Lastwagenfahrten bzw. fünf Mil-lionen gefahrene LKW-Kilometer einge-spart,“ lobte Gerd Zimmermann vomBUND Kreisverband bei der Preisverlei-

Einsteigen (oben) und Abfahrt (unten):

Mit der Wildkatzen-Draisine in den Taunus

Logistik-Unternehmer Reinhard Obel (Mitte) freut sich über die „Süße Orange“, überreicht durch Gerd

Zimmermann, Hermann Maxeiner und Dr. Jörg Rau (von links nach rechts) vom BUND KV Limburg-Weilburg

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Beim Aushöhlen von Holunderstängeln

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Kreisverband Rheingau-Taunus

Schieb’ fer die Wild-katz’ die Draisin’Mit dieser Aufforderung lud der BUNDRheingau-Taunus am 29. Mai 2011 imRahmen des autofreien Sonntags „Fahrzur Aar“ zur Draisinenfahrt ein. Dabeiwurden die Fahrgäste um Spenden fürdas BUND Rettungsnetz Wildkatze ge-beten und am Infostand über dasscheue Wildtier informiert.

Klima-Dinner

Zum „Dinner gegen die Erderwärmung“lud der BUND Rheingau-Taunus am12. November 2011 ins Idsteiner Hotel„Felsenkeller“. Aufgetragen wurde einnach dem Klimakochbuch der BUNDju-gend zusammengestelltes Menü mit Zu-taten aus der Region. Bei Kürbissuppe,Wildschwein im Brotteig, Nussbratenund Apfelweineis mit Holunderschaumverbrachten die Gäste einen anregendenAbend. Kornelia Klimmek und AnjaBeisiegel vom Kreisverband sorgten mitInformations- und Quizeinlagen für zu-sätzliches „Gehirnfutter“.

BUND KV Rheingau-TaunusKornelia KlimmekTel. 06126/[email protected]

Leckeres Essen, Infos und angeregte Unter-

haltung beim BUND Klimadinner

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hung. Er hofft, dass das Engagementdes Unternehmers Nachahmer findet.Denn nur wenn viele Firmen wieder aufdie Bahn setzen, kann die Stilllegungvon Güterbahnhöfen und Verladestatio-nen gestoppt werden.

BUND KV Limburg-WeilburgGerd ZimmermannMozartstrasse 24, 65594 RunkelTel. 06482/17 [email protected]

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Ortsverband Eppstein

Bachwanderung inEppstein-Ehlhalten Zehn Menschen, Große und Kleine, fan-den sich im Juli 2011 auf Einladung desBUND Eppstein wandernd im und amSilberbach in Ehlhalten zusammen.Zwei davon hatten so etwas noch niegemacht und waren dann besonders be-geistert, wie interessant so ein kleinesBächlein sein kann. Mit Freude undForschergeist stapften sie durchs Was-ser, über Steine, hoben den einen oderanderen auf, um vielleicht einen kleinenKrebs, eine Köcherfliegenlarve, eineTeichmuschel oder sogar einen Fisch zuentdecken. Auch dem Ufer mit seinerdichten Bepflanzung und den vielen In-sekten wurde Beachtung geschenkt.Ziemlich glücklich und erfüllt von dem,was so alles beobachtet werden konnte,trennten sich die TeilnehmerInnen nachzwei Stunden.

BUND OV EppsteinKarin HartmannTel. 06198/[email protected]

Kreisverband Wiesbaden

Basteln vonInsekten-Nisthilfen

In der Wiesbadener Fasanerie organi-sierte die örtliche BUND-Gruppe am8. Mai 2011 eine Mitmach-Aktion zumBasteln von Insekten-Nisthilfen.Am Stand direkt neben dem gut be-suchten Fasaneriespielplatz fanden sichviele Kinder ein, die dann mit Unter-stützung der HelferInnen vom BUNDverschiedene kleine Nisthilfen für Wild-biene & Co erstellten. Es wurden Nist-löcher in Hartholzklötze gebohrt undHolunderstängel ausgehöhlt und gebün-delt. Die Endprodukte konnten die Kin-der dann mit nach Hause nehmen, umsie an einem sonnigen trockenen Platzaufzustellen.Außerdem bastelten junge Insektenfor-scherInnen aus Filmdöschen und Aqua-rienschläuchen „Exhaustoren“. Das sindInsektensauger, wie sie auch von „rich-tigen“ Biologen verwendet werden, umkleines Getier unverletzt einzufangen.Ausgerüstet mit den am BUND-Standnachgebauten Mini-Modellen konntensich die Kinder dann gleich auf die Su-che nach kleinen Sechs- und Achtbei-nern machen.

BUND KV WiesbadennJulia BeltzTel. 06127/44 [email protected]

Umweltbildung für Kinder Öffentlichkeitsarbeit

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Kleine und große BachforscherInnen in Aktion in Eppstein-Elhalten

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Kreisverband Limburg-Weilburg

Umweltpreis „SüßeOrange“ für Logistik-UnternehmenIm Januar 2011 verlieh der BUND Lim-burg-Weilburg seinen jährlichen Um-weltpreis, die „Süße Orange“, an denLogistik-Unternehmer Reinhard Obel.Damit wurde sein besonderes Engage-ment für eine Verlagerung der Waren-transporte von der Straße auf die Schie-ne gewürdigt. Während früher in Rein-hard Obels Speditionfirma ausschließ-lich Lastwagen unterwegs waren, eröff-nete ein Firmenumzug in die LimburgerIndustriestraße die Möglichkeit zumUmsteuern. Da hier ein Schienenan-schluss vorhanden ist, werden mittler-weile 160.000 Tonnen Fracht per Bahntransportiert. Damit es in Zukunft nochmehr werden – geplant ist eine Steige-rung um 40.000 bis 50.000 Tonnen –investiert der Unternehmer rund zweiMillionen Euro in einen neuen Schie-nenanschluss, der die Einfahrt von biszu 600 m langen Zügen ermöglichensoll. „Allein durch diese geplante Trans-portsteigerung auf der Schiene werden2.900 Lastwagenfahrten bzw. fünf Mil-lionen gefahrene LKW-Kilometer einge-spart,“ lobte Gerd Zimmermann vomBUND Kreisverband bei der Preisverlei-

Einsteigen (oben) und Abfahrt (unten):

Mit der Wildkatzen-Draisine in den Taunus

Logistik-Unternehmer Reinhard Obel (Mitte) freut sich über die „Süße Orange“, überreicht durch Gerd

Zimmermann, Hermann Maxeiner und Dr. Jörg Rau (von links nach rechts) vom BUND KV Limburg-Weilburg

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Nistlöcher werden in Holzklötze gebohrt

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Kreisverband Rheingau-Taunus

Schieb’ fer die Wild-katz’ die Draisin’Mit dieser Aufforderung lud der BUNDRheingau-Taunus am 29. Mai 2011 imRahmen des autofreien Sonntags „Fahrzur Aar“ zur Draisinenfahrt ein. Dabeiwurden die Fahrgäste um Spenden fürdas BUND Rettungsnetz Wildkatze ge-beten und am Infostand über dasscheue Wildtier informiert.

Klima-Dinner

Zum „Dinner gegen die Erderwärmung“lud der BUND Rheingau-Taunus am12. November 2011 ins Idsteiner Hotel„Felsenkeller“. Aufgetragen wurde einnach dem Klimakochbuch der BUNDju-gend zusammengestelltes Menü mit Zu-taten aus der Region. Bei Kürbissuppe,Wildschwein im Brotteig, Nussbratenund Apfelweineis mit Holunderschaumverbrachten die Gäste einen anregendenAbend. Kornelia Klimmek und AnjaBeisiegel vom Kreisverband sorgten mitInformations- und Quizeinlagen für zu-sätzliches „Gehirnfutter“.

BUND KV Rheingau-TaunusKornelia KlimmekTel. 06126/[email protected]

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Am Stand und auf der Straße wurdenviele Gespräche über den Erhalt derStreuobstwiesen, die mit ihren Hoch-stammbäumen und der vielfältigen Be-gleitfauna und -flora die Kulturland-schaft prägen, geführt.

Am ersten Veranstaltungstag verstärkteder Autor des Buches „Umwelt – Bedro-hung und Bewahrung“, Dietrich JörnWeder, das Stand-Team.

Eine weitere Attraktion war das Kirsch-kern-Zielspucken, das vor allem dieKinder begeisterte. Günter Stiller vomOrtsverband kam wegen der riesigenNachfrage nach Kirschen gar nicht mehrvom großen Kirschbaum in seinem Gar-ten in der Liebfrauenstraße herunter.

Um ein wenig gegen die „Mineralwas-sersucht“ anzugehen und etwas zurWertschätzung unseres Leitungswassersbeizutragen, wurde „Quellwasser“ (ausder Leitung) für einen Cent ausge-schenkt, was von vielen Besuchern ger-ne und dankbar angenommen wurde.

Dass der Stand trotz mancher Widrig-keiten nicht nur einer großen Öffent-lichkeit den Erhalt der Obswiesen nahe-gelegt und für den BUND geworben hat,sondern auch finanziell ein Erfolg wur-de, ist den ehrenamtlichen Helfern zuverdanken, die bei der Gestaltung undder Organisation sowie bei der Beratungund beim Ausschank tätig waren. DieHauptarbeit lag in den Händen der Vor-standsmitglieder Georg Stammler, Hil-bert Baldt und besonders Günter Stiller,der auch seinen Vorgarten inklusiveKirschbaum zur Verfügung stellte. Einherzliches Dankeschön gilt an dieserStelle auch Günter Schmunk, Hans Et-zel, Herrn und Frau Barg, Meike undVerena Gakenheimer und Beate undMatthias, ohne deren Hilfe der BUND-Hessentagsstand nicht durchführbar ge-wesen wäre.

BUND Ortsverband Bad HomburgHilbert [email protected]

Ortsverband Bad Homburg

Einsatz für die StreuobstwiesenVom 10. bis 19. Juni 2011 beteiligte sichdie örtliche BUND-Gruppe mit viel Ein-satz am diesjährigen Hessentag. Direktan der Hessentagsstraße, auf der täglichTausende Besucher vorbeimarschierten,war der Stand weithin sichtbar mit sei-nem Banner: „Erhaltet die Obstwiesen! –Jeder kann dazu beitragen.“Damit forderte der BUND zum Kauf vonStreuobst-Erzeugnissen wie Obst, Säfte,Weine und Honig auf. Am Stand wurdenaturtrüber Apfelsaft und süffiger Ap-felwein der kleinen regionalen KeltereiWagner aus Wehrheim ausgeschenkt.

Per Handzettel und in Gesprächen war-ben die Naturschützer dafür, die Pflegevernachlässigter Obstwiesen zu über-nehmen. Gemalte Tafeln erklärten, dassder Aufwand für die Obstwiesenpflegemit Schneiden, Pflanzen, Mähen undErnten sich lohnt.

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„Der Natur auf derSpur“ mit Wildkatzeund SchmetterlingenGemeinsam mit der SchutzgemeinschaftDeutscher Wald (SDW) präsentierte sichder BUND KV Hochtaunus im großenKuppelzelt bei der Sonderschau „DerNatur auf der Spur“.Die Umweltverbände stellten die bunteVielfalt ihrer Tätigkeiten dar: Vom Fle-dermausschutz über Klimaballon auf-pumpen, Wildkatzenquiz und Wild-katzenweitsprung sowie Informationenzu praktischem Naturschutz wurde einbreites Angebot vorgehalten.All dies wurde durch den ehrenamt-lichen Einsatz von über 50 Aktiven derbeiden Umweltverbände, die sich dieDienste (bis zu 11 Stunden täglich!) teil-ten, ermöglicht.

Absoluter Höhepunkt war der Schmet-terlingstag am ersten Sonntag. Der Zu-gang zu einem im Kuppelzelt aufge-bauten Freiflugzelt für Schmetterlingemusste wegen des großen Andrangsgeregelt werden. Der Schmetterlingsex-perte Alfred Westenberger hatte heimi-sche Schmetterlinge eigens für diesenAnlass gezüchtet sowie Raupen undFutterpflanzen mitgebracht. Am Nach-mittag wurden die Tiere von Kinderndann in die Freiheit entlassen, sodasssie sich einen geeigneten Schlafplatz imMaasgrund suchen konnten.Die SDW war von der überwältigendenResonanz auf den Fledermauskastenbauüberrascht und musste schon nach we-nigen Tagen Material nachbestellen.Und der Wildkatzenweitsprung desBUND wurde sogar von Erwachsenenangenommen.

Doch nicht nur Familien besuchten dasKuppelzelt, viel Prominenz war auchzu Gast, wie Umweltministerin LuciaPuttrich, Bildungsministerin DorotheaHenzler, der Landrat des Hochtaunus-kreises und viele Bürgermeister.Beim Empfang der Umweltverbände fürgeladene Gäste aus Politik und Verbän-den wagten auch Politiker und das Hes-sentagspaar den Wildkatzenweitsprung.

Den Rekord stellte an diesem Tag EllenEnslin (MdL, Die Grünen) mit einemSprung von 2 m aus dem Stand auf.

BUND und SDW lobten die gute Zusam-menarbeit mit Herrn Kunze und HerrnMandler von Hessenforst sowie mitallen Zuständigen bei der Stadt Ober-ursel, allen voran Herr Gessner und HerrBrand sowie mit dem Hessentagsbeauf-tragten des Ministeriums, Herrn Scheele.

Die Umweltverbände hoffen, dass dasThema Nachhaltigkeit zum festen Be-standteil zukünftiger Hessentagsplanun-gen wird. Sie mahnen jedoch an, die fürFestzelte z.T. unnötigerweise in Ober-ursel gefällten Bäume im Herbst durchNeupflanzungen zu ersetzen.

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Der BUND beim Hessentag in Oberursel

Alles in allem haben die vielen en-gagierten Ehrenamtlichen in Koopera-tion mit der SDW unter dem Motto der„BUND ist bunt" den Verband sehr er-folgreich und gelungen präsentiert.Nicht zuletzt Tausende von Besucherntäglich sowie unzählige wundervolleEinträge in das Gästebuch haben diesbestätigt.

BUND Kreisverband Hochtaunus Dr. Claudia WeiandTel. 06171/91 600 56Fax 06171/91 600 [email protected]

Klimaballon vor dem Kuppelzelt von BUND und SDW

Das Hessenpaar beim Wildkatzenweitsprung Heimische Tagfalter hautnah

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Am Stand und auf der Straße wurdenviele Gespräche über den Erhalt derStreuobstwiesen, die mit ihren Hoch-stammbäumen und der vielfältigen Be-gleitfauna und -flora die Kulturland-schaft prägen, geführt.

Am ersten Veranstaltungstag verstärkteder Autor des Buches „Umwelt – Bedro-hung und Bewahrung“, Dietrich JörnWeder, das Stand-Team.

Eine weitere Attraktion war das Kirsch-kern-Zielspucken, das vor allem dieKinder begeisterte. Günter Stiller vomOrtsverband kam wegen der riesigenNachfrage nach Kirschen gar nicht mehrvom großen Kirschbaum in seinem Gar-ten in der Liebfrauenstraße herunter.

Um ein wenig gegen die „Mineralwas-sersucht“ anzugehen und etwas zurWertschätzung unseres Leitungswassersbeizutragen, wurde „Quellwasser“ (ausder Leitung) für einen Cent ausge-schenkt, was von vielen Besuchern ger-ne und dankbar angenommen wurde.

Dass der Stand trotz mancher Widrig-keiten nicht nur einer großen Öffent-lichkeit den Erhalt der Obswiesen nahe-gelegt und für den BUND geworben hat,sondern auch finanziell ein Erfolg wur-de, ist den ehrenamtlichen Helfern zuverdanken, die bei der Gestaltung undder Organisation sowie bei der Beratungund beim Ausschank tätig waren. DieHauptarbeit lag in den Händen der Vor-standsmitglieder Georg Stammler, Hil-bert Baldt und besonders Günter Stiller,der auch seinen Vorgarten inklusiveKirschbaum zur Verfügung stellte. Einherzliches Dankeschön gilt an dieserStelle auch Günter Schmunk, Hans Et-zel, Herrn und Frau Barg, Meike undVerena Gakenheimer und Beate undMatthias, ohne deren Hilfe der BUND-Hessentagsstand nicht durchführbar ge-wesen wäre.

BUND Ortsverband Bad HomburgHilbert [email protected]

Ortsverband Bad Homburg

Einsatz für die StreuobstwiesenVom 10. bis 19. Juni 2011 beteiligte sichdie örtliche BUND-Gruppe mit viel Ein-satz am diesjährigen Hessentag. Direktan der Hessentagsstraße, auf der täglichTausende Besucher vorbeimarschierten,war der Stand weithin sichtbar mit sei-nem Banner: „Erhaltet die Obstwiesen! –Jeder kann dazu beitragen.“Damit forderte der BUND zum Kauf vonStreuobst-Erzeugnissen wie Obst, Säfte,Weine und Honig auf. Am Stand wurdenaturtrüber Apfelsaft und süffiger Ap-felwein der kleinen regionalen KeltereiWagner aus Wehrheim ausgeschenkt.

Per Handzettel und in Gesprächen war-ben die Naturschützer dafür, die Pflegevernachlässigter Obstwiesen zu über-nehmen. Gemalte Tafeln erklärten, dassder Aufwand für die Obstwiesenpflegemit Schneiden, Pflanzen, Mähen undErnten sich lohnt.

Öffentlichkeitsarbeit

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TIV Kreisverband Hochtaunus

„Der Natur auf derSpur“ mit Wildkatzeund SchmetterlingenGemeinsam mit der SchutzgemeinschaftDeutscher Wald (SDW) präsentierte sichder BUND KV Hochtaunus im großenKuppelzelt bei der Sonderschau „DerNatur auf der Spur“.Die Umweltverbände stellten die bunteVielfalt ihrer Tätigkeiten dar: Vom Fle-dermausschutz über Klimaballon auf-pumpen, Wildkatzenquiz und Wild-katzenweitsprung sowie Informationenzu praktischem Naturschutz wurde einbreites Angebot vorgehalten.All dies wurde durch den ehrenamt-lichen Einsatz von über 50 Aktiven derbeiden Umweltverbände, die sich dieDienste (bis zu 11 Stunden täglich!) teil-ten, ermöglicht.

Absoluter Höhepunkt war der Schmet-terlingstag am ersten Sonntag. Der Zu-gang zu einem im Kuppelzelt aufge-bauten Freiflugzelt für Schmetterlingemusste wegen des großen Andrangsgeregelt werden. Der Schmetterlingsex-perte Alfred Westenberger hatte heimi-sche Schmetterlinge eigens für diesenAnlass gezüchtet sowie Raupen undFutterpflanzen mitgebracht. Am Nach-mittag wurden die Tiere von Kinderndann in die Freiheit entlassen, sodasssie sich einen geeigneten Schlafplatz imMaasgrund suchen konnten.Die SDW war von der überwältigendenResonanz auf den Fledermauskastenbauüberrascht und musste schon nach we-nigen Tagen Material nachbestellen.Und der Wildkatzenweitsprung desBUND wurde sogar von Erwachsenenangenommen.

Doch nicht nur Familien besuchten dasKuppelzelt, viel Prominenz war auchzu Gast, wie Umweltministerin LuciaPuttrich, Bildungsministerin DorotheaHenzler, der Landrat des Hochtaunus-kreises und viele Bürgermeister.Beim Empfang der Umweltverbände fürgeladene Gäste aus Politik und Verbän-den wagten auch Politiker und das Hes-sentagspaar den Wildkatzenweitsprung.

Den Rekord stellte an diesem Tag EllenEnslin (MdL, Die Grünen) mit einemSprung von 2 m aus dem Stand auf.

BUND und SDW lobten die gute Zusam-menarbeit mit Herrn Kunze und HerrnMandler von Hessenforst sowie mitallen Zuständigen bei der Stadt Ober-ursel, allen voran Herr Gessner und HerrBrand sowie mit dem Hessentagsbeauf-tragten des Ministeriums, Herrn Scheele.

Die Umweltverbände hoffen, dass dasThema Nachhaltigkeit zum festen Be-standteil zukünftiger Hessentagsplanun-gen wird. Sie mahnen jedoch an, die fürFestzelte z.T. unnötigerweise in Ober-ursel gefällten Bäume im Herbst durchNeupflanzungen zu ersetzen.

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Der BUND beim Hessentag in Oberursel

Alles in allem haben die vielen en-gagierten Ehrenamtlichen in Koopera-tion mit der SDW unter dem Motto der„BUND ist bunt" den Verband sehr er-folgreich und gelungen präsentiert.Nicht zuletzt Tausende von Besucherntäglich sowie unzählige wundervolleEinträge in das Gästebuch haben diesbestätigt.

BUND Kreisverband Hochtaunus Dr. Claudia WeiandTel. 06171/91 600 56Fax 06171/91 600 [email protected]

Klimaballon vor dem Kuppelzelt von BUND und SDW

Das Hessenpaar beim Wildkatzenweitsprung Heimische Tagfalter hautnah

Page 14: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Fahrt zum Alnatura-VerteilzentrumDer BUND Bergstraße und der BUNDHessen luden am 27.10.2011 zu einerBetriebsführung des im Frühjahr 2010eröffneten Alnatura-Verteilzentrums inLorsch ein. Die Fassade aus heimischemLärchenholz und die ressourcensparendeGebäudetechnik passen gut zum Imagedes Unternehmens, das Bioprodukteüber eigene Supermärkte und verschie-dene Handelspartner vertreibt. Die Be-sichtigung startete mit einer Präsentati-on zu Unternehmenszahlen, Vertriebs-struktur und Logistik. In Lorsch lagernderzeit rund 2.900 Biopodukte, eineweitere Halle und ein Hochregallagersind in Planung. Das Warenlager wirdklimafreundlich mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (die allerdings an sehrheißen Tagen an ihre Grenzen kommt)beheizt und gekühlt. Für das Büroge-bäude wurde eine Geothermieanlage er-richtet. Die Besucher nutzten die Ein-führung, um auch Fragen zu Herkunftund Inhaltsstoffen von Alnatura-Le-bensmitteln zu stellen. Des weiterenging es auch um Themen, mit denenEndverbraucher sonst wenig zu tun ha-ben, wie die Organisation der Waren-ströme, Sicherheitsvorschriftenoder die Qualität von Europaletten.

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Ortsverband Seeheim-Jugenheim

22 Jahre Pflanzen-flohmärkteSeit 1989 organisiert der OrtsverbandSeeheim-Jugenheim im Frühjahr und imHerbst einen Pflanzenflohmarkt. Durchdie langjährige Tradition wurde das Er-eignis inzwischen zu einer festen Ein-richtung in der Gemeinde und weit überihre Grenzen hinaus bekannt und be-liebt. Die Veranstalter freuen sich immerwieder, zu den Tauschbörsen derzeitmehr als 40 Aussteller und viele Interes-senten aus zahlreichen Orten der Umge-bung begrüßen zu dürfen.

Samstagvormittags werden Stauden,Samen und Zimmerpflanzen von Hob-bygärtnern und Liebhabern bestaunt,gekauft, getauscht und verkauft. Gratisgibt es an vielen Ständen fachkundigeInformationen über Standortbedingun-gen sowie Methoden der Aufzucht undVermehrung von Pflanzen.

Das BUND-Team ist stets mit einemStand vertreten, um über verschiedeneSachthemen und allgemeine Natur-schutzarbeit zu informieren. So konntenBesucher in den zurückliegenden Jahrenbereits Wissenswertes erfahren überGärtnern ohne Gift, Nisthilfen für Nütz-linge, Hornissen und Wespen, Wieder-ansiedlung von Europäischen Sumpf-

Öffentlichkeitsarbeit ExkursionenD

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TIV Ortsverband Bad Homburg

Bad HomburgerGartentage Unter dem Motto „Gärten präsentierensich“ beteiligte sich der BUND an denBad Homburger Gartentagen am 18.und 19. Juni 2011. Günther Stiller, Be-sitzer eines naturnahen Gartens „in denBraumannswiesen“ berichtet (Auszug):

„Am Sonntag wurde mein Garten vonungefähr 100 Gästen besucht. Bei über-wiegend sonnigem Wetter habe ich im-mer wieder kleine Gruppen durch dengroßen Garten (ca. 3.500 qm) geführt.Ohne Wasserleitung müssen hier auszwei Brunnen die vielen 500 1-Tonnenbefüllt werden, damit die Pflanzen (indiesem Jahr bei 10 Wochen Trocken-heit!) gegossen werden können: Dahlien,Sonnenblumen, Squasch, Kürbispflan-zen, Stangenbohnen, Kartoffeln. DasGras hatten wir wachsen lassen und nurfur die Gartentage ein paar Schneisengemäht: Trotz der Trockenheit war anden 70 cm langen Halmen kein gelbesBlatt zu sehen. Die versehiedenen Obst-baume (Apfel, Pflaumen, Mirabellen,Birnen, Quitten) trugen dieses Jahrwunderbar: von den Kirsehbäumen durf-ten die Gaste pflücken. Damit die Dah-lien früher und rascher austreiben, hatteich die Knollen mit Pferdeäpfeln unter-füttert – die 'kleine Heizung‘ hatte ge-wirkt, mehrere Pflanzen fingen schon anzu blühen. Zum Schluß zeigte ich diebald 15 m lange Kompost-Miete, überdie die Kürbisse schon ihre Rankenstreckten. Sie enthält nicht nur gejätetesUnkraut, sondern auch Laub- und Gras-schnitt aus der Nachbarschaft. So kön-nen Bäume und Pflanzen jedes Frühjahrreichlich mit Humusboden gestärktwerden.“

BUND Ortsverband Bad HomburgGünter StillerTel. 06172/30 66 32www.bund-hochtaunus.de

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schildkröten am Reinheimer Teich, Qua-lität des Trinkwassers und Quantität derQuellschüttungen in der Gemeinde,Kompostieren im eigenen Garten undüber die nachteiligen Folgen wilderKompostablagerungen. Angeboten wer-den vom OV auch Produkte aus eigenerFertigung wie Ohrwurmschlafhöhlen,Insektenhotels, Fledermauskästen, Vo-gelnistkästen sowie Topinambur (Süß-kartoffel) aus eigenem Anbau.

BUND Ortsverband Seeheim-JugenheimWolfgang FeißTel. 06257/8 61 25 [email protected]

Insektennisthilfen am BUND-Stand – ein „Muss“

für den naturnahen Garten

Auf dem Weg zur Alnatura-Betriebsführung:

Besuchergruppe des BUND Hochtaunus

Jede Menge Infos und Naturschutztipps für den Garten vom BUND Team auf dem Pflanzenflohmarkt

Kreisverband Bergstraße

Klimaschutz-Tourzu Schwarzerde undWindkraft

Etwa 40 TeilnehmerInnen haben am 21.Mai 2011 an der BUND-Klimaschutz-Exkursion in die Pfalz teilgenommen.Erstes Ziel war das auf dem Gebiet dererneuerbaren Energien erfolgreich tätigeUnternehmen Juwi in Wörrstadt. Schonam Eingang des auf Energieeinsparungoptimierten Firmen-Gebäudes findetman große Carports mit Solaranlagenzur Versorgung der Elektrofahrzeugflot-te des Unternehmens. Besonderes Interesse fand der Vortragvon Herrn Joachim Böttcher, Mitge-schäftsführer der Palaterra GmbH undCo. KG zur neuen Schwarzerde „Palater-ra“. Das Schwarzerdenprodukt wird ineinem geschlossenen Kreislauf von Bio-masse hergestellt. Die Erde hat den Vor-teil, dass sie Wasser und Pflanzennähr-stoffe länger speichern und nach Bedarfan die Pflanzen abgeben kann, so dasshohe Erträge erreicht werden. Einge-bracht in nährstoffarme, ausgelaugteBöden, soll die Schwarzerde für nach-haltige Verbesserung und Fruchtbarkeit

sorgen. Dabei wird durch die dauerhafteBindung von Kohlenstoff im Boden dieAtmosphäre von Kohlendioxid entlastet.Wichtig für dieses zukunftsfähige Kon-zept ist, dass organische Abfälle alsAusgangsstoffe getrennt gesammelt undnicht verunreinigt werden. Auf demHengstbacherhof im Donnersbergkreiswurde eine Pilotanlage zur Erzeugungder Schwarzerde besichtigt. Palaterrakann überall dort hergestellt werden,wo geeignetes organisches Material vor-handen ist und ohne große Transport-wege genutzt werden kann.

Zum Abschluss der Exkursion wurde ineinem Windpark am Schneebergerhofeines der weltweit größten Windräderbesucht. Mit einer Leistung von 6 Me-gawatt hat es eine Nabenhöhe von 135Metern und einen Rotordurchmesservon 126 Metern und kann etwa 5000Haushalte mit Strom versorgen. DieTeilnehmerinnen und Teilnehmer warennicht nur von der Größe beeindruckt,sondern auch davon, dass das Windradkeinen hörbaren Lärm verursachte. DasWindrad spart pro Jahr etwa 14.000Tonnen Kohlendioxid ein.

www.bund-bergstrasse.de> Terra Preta (Schwarzerde)

Die TeilnehmerInnen der Klimaschutz-Exkursion vor dem Windpark am Schneebergerhof

BUND KV BergstrasseGuido CarlTel. 06251/56177, [email protected]

Geschäftsstelle:Ludwigstraße 13, 64646 HeppenheimDi von 18-20 Uhr, Tel./Fax. 06252/51 89

www.alnatura.de/de/geballtes-wissenInfos zu Betriebsbesichtigungen:Tel. 06257/9 32 26 20

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Fahrt zum Alnatura-VerteilzentrumDer BUND Bergstraße und der BUNDHessen luden am 27.10.2011 zu einerBetriebsführung des im Frühjahr 2010eröffneten Alnatura-Verteilzentrums inLorsch ein. Die Fassade aus heimischemLärchenholz und die ressourcensparendeGebäudetechnik passen gut zum Imagedes Unternehmens, das Bioprodukteüber eigene Supermärkte und verschie-dene Handelspartner vertreibt. Die Be-sichtigung startete mit einer Präsentati-on zu Unternehmenszahlen, Vertriebs-struktur und Logistik. In Lorsch lagernderzeit rund 2.900 Biopodukte, eineweitere Halle und ein Hochregallagersind in Planung. Das Warenlager wirdklimafreundlich mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (die allerdings an sehrheißen Tagen an ihre Grenzen kommt)beheizt und gekühlt. Für das Büroge-bäude wurde eine Geothermieanlage er-richtet. Die Besucher nutzten die Ein-führung, um auch Fragen zu Herkunftund Inhaltsstoffen von Alnatura-Le-bensmitteln zu stellen. Des weiterenging es auch um Themen, mit denenEndverbraucher sonst wenig zu tun ha-ben, wie die Organisation der Waren-ströme, Sicherheitsvorschriftenoder die Qualität von Europaletten.

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Ortsverband Seeheim-Jugenheim

22 Jahre Pflanzen-flohmärkteSeit 1989 organisiert der OrtsverbandSeeheim-Jugenheim im Frühjahr und imHerbst einen Pflanzenflohmarkt. Durchdie langjährige Tradition wurde das Er-eignis inzwischen zu einer festen Ein-richtung in der Gemeinde und weit überihre Grenzen hinaus bekannt und be-liebt. Die Veranstalter freuen sich immerwieder, zu den Tauschbörsen derzeitmehr als 40 Aussteller und viele Interes-senten aus zahlreichen Orten der Umge-bung begrüßen zu dürfen.

Samstagvormittags werden Stauden,Samen und Zimmerpflanzen von Hob-bygärtnern und Liebhabern bestaunt,gekauft, getauscht und verkauft. Gratisgibt es an vielen Ständen fachkundigeInformationen über Standortbedingun-gen sowie Methoden der Aufzucht undVermehrung von Pflanzen.

Das BUND-Team ist stets mit einemStand vertreten, um über verschiedeneSachthemen und allgemeine Natur-schutzarbeit zu informieren. So konntenBesucher in den zurückliegenden Jahrenbereits Wissenswertes erfahren überGärtnern ohne Gift, Nisthilfen für Nütz-linge, Hornissen und Wespen, Wieder-ansiedlung von Europäischen Sumpf-

Öffentlichkeitsarbeit Exkursionen

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Bad HomburgerGartentage Unter dem Motto „Gärten präsentierensich“ beteiligte sich der BUND an denBad Homburger Gartentagen am 18.und 19. Juni 2011. Günther Stiller, Be-sitzer eines naturnahen Gartens „in denBraumannswiesen“ berichtet (Auszug):

„Am Sonntag wurde mein Garten vonungefähr 100 Gästen besucht. Bei über-wiegend sonnigem Wetter habe ich im-mer wieder kleine Gruppen durch dengroßen Garten (ca. 3.500 qm) geführt.Ohne Wasserleitung müssen hier auszwei Brunnen die vielen 500 1-Tonnenbefüllt werden, damit die Pflanzen (indiesem Jahr bei 10 Wochen Trocken-heit!) gegossen werden können: Dahlien,Sonnenblumen, Squasch, Kürbispflan-zen, Stangenbohnen, Kartoffeln. DasGras hatten wir wachsen lassen und nurfur die Gartentage ein paar Schneisengemäht: Trotz der Trockenheit war anden 70 cm langen Halmen kein gelbesBlatt zu sehen. Die versehiedenen Obst-baume (Apfel, Pflaumen, Mirabellen,Birnen, Quitten) trugen dieses Jahrwunderbar: von den Kirsehbäumen durf-ten die Gaste pflücken. Damit die Dah-lien früher und rascher austreiben, hatteich die Knollen mit Pferdeäpfeln unter-füttert – die 'kleine Heizung‘ hatte ge-wirkt, mehrere Pflanzen fingen schon anzu blühen. Zum Schluß zeigte ich diebald 15 m lange Kompost-Miete, überdie die Kürbisse schon ihre Rankenstreckten. Sie enthält nicht nur gejätetesUnkraut, sondern auch Laub- und Gras-schnitt aus der Nachbarschaft. So kön-nen Bäume und Pflanzen jedes Frühjahrreichlich mit Humusboden gestärktwerden.“

BUND Ortsverband Bad HomburgGünter StillerTel. 06172/30 66 32www.bund-hochtaunus.de

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schildkröten am Reinheimer Teich, Qua-lität des Trinkwassers und Quantität derQuellschüttungen in der Gemeinde,Kompostieren im eigenen Garten undüber die nachteiligen Folgen wilderKompostablagerungen. Angeboten wer-den vom OV auch Produkte aus eigenerFertigung wie Ohrwurmschlafhöhlen,Insektenhotels, Fledermauskästen, Vo-gelnistkästen sowie Topinambur (Süß-kartoffel) aus eigenem Anbau.

BUND Ortsverband Seeheim-JugenheimWolfgang FeißTel. 06257/8 61 25 [email protected]

Insektennisthilfen am BUND-Stand – ein „Muss“

für den naturnahen Garten

Auf dem Weg zur Alnatura-Betriebsführung:

Besuchergruppe des BUND Hochtaunus

Jede Menge Infos und Naturschutztipps für den Garten vom BUND Team auf dem Pflanzenflohmarkt

Kreisverband Bergstraße

Klimaschutz-Tourzu Schwarzerde undWindkraft

Etwa 40 TeilnehmerInnen haben am 21.Mai 2011 an der BUND-Klimaschutz-Exkursion in die Pfalz teilgenommen.Erstes Ziel war das auf dem Gebiet dererneuerbaren Energien erfolgreich tätigeUnternehmen Juwi in Wörrstadt. Schonam Eingang des auf Energieeinsparungoptimierten Firmen-Gebäudes findetman große Carports mit Solaranlagenzur Versorgung der Elektrofahrzeugflot-te des Unternehmens. Besonderes Interesse fand der Vortragvon Herrn Joachim Böttcher, Mitge-schäftsführer der Palaterra GmbH undCo. KG zur neuen Schwarzerde „Palater-ra“. Das Schwarzerdenprodukt wird ineinem geschlossenen Kreislauf von Bio-masse hergestellt. Die Erde hat den Vor-teil, dass sie Wasser und Pflanzennähr-stoffe länger speichern und nach Bedarfan die Pflanzen abgeben kann, so dasshohe Erträge erreicht werden. Einge-bracht in nährstoffarme, ausgelaugteBöden, soll die Schwarzerde für nach-haltige Verbesserung und Fruchtbarkeit

sorgen. Dabei wird durch die dauerhafteBindung von Kohlenstoff im Boden dieAtmosphäre von Kohlendioxid entlastet.Wichtig für dieses zukunftsfähige Kon-zept ist, dass organische Abfälle alsAusgangsstoffe getrennt gesammelt undnicht verunreinigt werden. Auf demHengstbacherhof im Donnersbergkreiswurde eine Pilotanlage zur Erzeugungder Schwarzerde besichtigt. Palaterrakann überall dort hergestellt werden,wo geeignetes organisches Material vor-handen ist und ohne große Transport-wege genutzt werden kann.

Zum Abschluss der Exkursion wurde ineinem Windpark am Schneebergerhofeines der weltweit größten Windräderbesucht. Mit einer Leistung von 6 Me-gawatt hat es eine Nabenhöhe von 135Metern und einen Rotordurchmesservon 126 Metern und kann etwa 5000Haushalte mit Strom versorgen. DieTeilnehmerinnen und Teilnehmer warennicht nur von der Größe beeindruckt,sondern auch davon, dass das Windradkeinen hörbaren Lärm verursachte. DasWindrad spart pro Jahr etwa 14.000Tonnen Kohlendioxid ein.

www.bund-bergstrasse.de> Terra Preta (Schwarzerde)

Die TeilnehmerInnen der Klimaschutz-Exkursion vor dem Windpark am Schneebergerhof

BUND KV BergstrasseGuido CarlTel. 06251/56177, [email protected]

Geschäftsstelle:Ludwigstraße 13, 64646 HeppenheimDi von 18-20 Uhr, Tel./Fax. 06252/51 89

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Page 16: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

ren. Statt dessen soll Strom auseinem lokalen Gaskraftwerk inMainz bezogen werden. Ein Teildes Stroms kommt bereits aus ei-

ner Biogasanlage und aus 16 Photovol-taikanlagen auf öffentlichen Gebäuden.Im Jahr 2011 wurden 13 Mio. kWh sau-berer Strom hergestellt.

BUND KV Groß-Gerau

Elisabeth SchweikertTel. 06152/4 01 36, [email protected] www.bund-kv-gg.de

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Vogelexkursion aufdem Altrhein

Kreisverband Wiesbaden

NaturkundlicheWeinwanderung

Bei schönstem Sonnenschein fand am20. August 2011 die gut besuchte natur-kundliche Weinwanderung des BUNDWiesbaden statt. Auf dem Weg durchdie beeindruckende Weinberglandschaftmitten im Unesco-Weltkulturerbe Obe-res Mittelrheintal erfuhr die Gruppe vonWinzer Thomas Rink eine Menge zumWeinanbau. Die Produkte verschiedenerWeinberge konnten auch gleich vor Ortverkostet werden. Trotzdem wurdenauch ca. 6 heiße Kilometer Fußwegzurückgelegt, begleitet von fachkundi-gen Erläuterungen zur Pflanzenweltdurch BUND-Mitglied, Aphotheker undHobby-Botaniker Norbert Dörr, dernicht nur die Namen der wegbegleiten-den Pflanzenarten wusste, sondern aucheine Menge zu deren Verwendung inKüche und Heilkunde.Abgerundet wurde die erlebnisreicheTour durch die Einkehr im WeingutGermersheimer in Lorch mit typischenStraußwirtschaftsgerichten und – natür-lich – Weinen des Hauses.

Exkursionen InfoveranstaltungenD

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Weinverkostung vor Ort mit Blick über das Rheintal bei Lorch

Was schwimmt denn da? (ganz links)

Im Hof des Weinguts Germersheimer in Lorch

Pflanzenkunde am Wegesrand

Am 19. Juni 2011 trafen sich auf Einla-dung des BUND Wiesbaden 21 Erwach-sene und zwei Kinder um 10 Uhr inGinsheim-Gustavsburg am BootshausHaupt. Schon vom Ufer aus wurdenSchwäne und Nilgänse, aber auch vieleMischungen aus Haus- und Wildentenentdeckt.Trotz Wind und Wolken wagten sichdann alle in die fünf Ruderboote, um –gewappnet mit Regenschirmen undFerngläsern - in den Altrheinarm hin-einzufahren und dem Hobbyornitholo-gen Volker Zeisberger zu lauschen. VonMitte März bis Mitte Juni ist dieses Na-turschutzgebiet zum Schutz der Brutvö-gel gesperrt, nun jedoch durfte es er-kundet werden. Gleich zu Beginn konnten Graureiher,Schwarzmilan sowie Mehl- und Rauch-schwalben beobachtet werden. Dazu ge-sellten sich im Laufe der Fahrt nochBaumfalke, Bussard, Eisvogel, Pirol undGraugänse. Den Kuckuck hörte manvom Boot aus und hin und wieder auchMönchsgrasmücken. Zwei Stunden später und zurück amHafen waren alle froh, dass das Wettermitgespielt hatte und dass niemand (wieletztes Jahr geschehen) ins Wasser ge-fallen war. Volker Zeisberger zeigtenochmals die beobachteten Vogelartenim Bestimmungsbuch und erläuterte Le-bensweise und Erkennungsmerkmale.Der gemütliche Ausklang der Bootstourfand in einem Ginsheimer Gasthaus beiSpeis’ und Trank statt.

BUND KV WiesbadenSandra PietznerTel. 0611/2 40 41 38, [email protected]

BUND KV WiesbadenMichael DöringTel. 0611/813 84 [email protected]

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Kreisverband Bergstraße

Tschernobyl-Zeitzeugeberichtete vom Super-Gau

Zum 25. Jahrestag der Reaktorexplosionvon Tschernobyl lud die BUND-Kreis-gruppe Bergstraße am 16. April 2011den Ukrainer Nikolaj Bondar ein, der alsKatastrophenhelfer direkt am Unglücks-reaktor eingesetzt war. Der Vortrag wur-de durch eine Kooperation mit dem In-ternationalen Bildungs- und Begeg-nungswerk ermöglicht und war ein Auf-takt für die große Anti-AKW-Demon-stration in Biblis am Ostermontag. Bevor Bondar mit seiner Schilderungbegann, verlasen Silke Driemeyer undHerwig Winter vom BUND in chronolo-gischer Reihenfolge einen Teil der Mel-dungen, die 1986 und 2011 über dieUnfälle in Tschernobyl und Fukushimaveröffentlicht wurden. Bei der Gegen-überstellung, die mit beeindruckendenFotos unterlegt war, fielen die Parallelenin der Informationspolitik auf. In beidenFällen kam das ganze Ausmaß der Kata-strophe nur langsam und spärlich an dieÖffentlichkeit.

Ruhig und sachlich berichtete NikolajBondar den rund 80 Zuhörern, wie erals 22jähriger Reservist der Marine zumEinsatz in Tschernobyl gefahren wurde,ohne zu wissen, was ihn dort erwartete.Ausgestattet mit Schutzanzügen aus Ar-meebeständen füllten er und andere „Li-quidatoren“ tagelang schwere Säcke, dieden zerstörten Reaktormantel notdürftigersetzen sollten. Anschließend gehörteBondar zu einem Freiwilligentrupp, derhochverstrahltes Löschwasser unter demexplodierten Reaktorblock abpumpenund somit eine zweite, weitaus schlim-mere Explosion verhindern sollte.„Wir mussten zwischen unserem Lebenund dem von Millionen von Menschenabwägen und waren von der Missionüberzeugt“, sagte der Ukrainer. Von den25 Kameraden dieses Trupps leben heu-te nur noch zehn. Bondar ist zu 80 Pro-zent arbeitsunfähig, bislang wurden beiihm 20 Krankheiten diagnostiziert. Dieehemaligen Katastrophenhelfer habensich in der Ukraine zu einem Verbandzusammengeschlossen, der um die

Rechte der Männer und Frauen streitet,die ihr Leben riskierten, um die verhee-renden Schäden der Reaktorexplosioneinzudämmen. Erst im Jahr 2003 hat dieukrainische Regierung den Status derLiquidatoren anerkannt.Der bewegende Vortrag motivierte dasPublikum zu vielen Fragen und Spen-den für den Verband der Liquidatoren.

BUND KV BergstraßeGuido CarlTel. 06251/56177, [email protected]

Geschäftsstelle:Ludwigstraße 13, 64646 HeppenheimDi von 18-20 Uhr, Tel./Fax. 06252/51 89

Kreisverband Groß-Gerau

Vortragsreihe zur lokalen EnergiewendeGemeinsam mit anderenPartnern organisierte derBUND Groß-Gerau imHerbst 2011 eine Vortrags-reihe zur Energiewende. Den ersten Vortrag hielt Dr.Eva Stegen aus Schönauim Schwarzwald. DieSchönauer „Stromrebel-len“ haben ihr eigenesStromnetz erkämpft und aus der Initia-tive ist ein überregionaler Ökostromver-sorger geworden.Der zweite Vortrag von EnergieberaterinDr. Otterbein führte mit der Energie-sparbrille durch den Haushalt. Durch ef-fizientere Kühl- und Gefrierschränkelässt sich bekanntermaßen viel Energiesparen. Neu hingegen war für viele,dass Notebooks und Laptops – auch mitexterner Festplatte und großem Moni-tor – deutlich weniger Strom verbrau-chen als ein normaler PC. Im dritten Vortrag stellte Micha Jost dieerst ein Jahr alte EnergiegenossenschaftStarkenburg vor, die sich zum Ziel ge-setzt hat, die regionale regenerative En-ergieerzeugung voranzubringen. In derRegion werden bereits einige Solarener-gieanlagen sowie Windkraftwerke un-terstützt. Duch den Erwerb von Ge-schäftsanteilen kann man hier Mitei-gentümer werden. Anfang November referierte dann BerndKunz über Chancen der Stromerzeugungim Privathaushalt. Interessant für priva-te Hausbesitzer sind vor allem Photo-voltaikanlagen und die „Stromerzeu-gende Heizung“, bekannt unter dem Na-men Blockheizkraftwerk. Die Effizienzdieser Energieproduktion im eigenenHaus ist besonders hoch, da Großkraft-werke die Wärme ungenutzt in die At-mosphäre blasen und große Transport-und Umwandlungs-Verluste dafür sor-gen, dass insgesamt 60 bis 70 % dereingesetzten Energie verschwendet wird.Den letzten Vortrag hielt Paul Weber,Geschäftsführer des lokalen Groß-Ge-rauer Stromversorgers (GGV), dessenZiel es ist, den Bezug von Atomstrombis zum Jahr 2014 auf Null zu reduzie-

Bernd Kunz zeigt Möglichkeiten der

privaten Energieerzeugung

„Liquidator“ Nikolaj Bondar (rechts) im Gespräch

mit Herwig Winter vom BUND

Page 17: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

ren. Statt dessen soll Strom auseinem lokalen Gaskraftwerk inMainz bezogen werden. Ein Teildes Stroms kommt bereits aus ei-

ner Biogasanlage und aus 16 Photovol-taikanlagen auf öffentlichen Gebäuden.Im Jahr 2011 wurden 13 Mio. kWh sau-berer Strom hergestellt.

BUND KV Groß-Gerau

Elisabeth SchweikertTel. 06152/4 01 36, [email protected] www.bund-kv-gg.de

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Vogelexkursion aufdem Altrhein

Kreisverband Wiesbaden

NaturkundlicheWeinwanderung

Bei schönstem Sonnenschein fand am20. August 2011 die gut besuchte natur-kundliche Weinwanderung des BUNDWiesbaden statt. Auf dem Weg durchdie beeindruckende Weinberglandschaftmitten im Unesco-Weltkulturerbe Obe-res Mittelrheintal erfuhr die Gruppe vonWinzer Thomas Rink eine Menge zumWeinanbau. Die Produkte verschiedenerWeinberge konnten auch gleich vor Ortverkostet werden. Trotzdem wurdenauch ca. 6 heiße Kilometer Fußwegzurückgelegt, begleitet von fachkundi-gen Erläuterungen zur Pflanzenweltdurch BUND-Mitglied, Aphotheker undHobby-Botaniker Norbert Dörr, dernicht nur die Namen der wegbegleiten-den Pflanzenarten wusste, sondern aucheine Menge zu deren Verwendung inKüche und Heilkunde.Abgerundet wurde die erlebnisreicheTour durch die Einkehr im WeingutGermersheimer in Lorch mit typischenStraußwirtschaftsgerichten und – natür-lich – Weinen des Hauses.

Exkursionen Infoveranstaltungen

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Weinverkostung vor Ort mit Blick über das Rheintal bei Lorch

Was schwimmt denn da? (ganz links)

Im Hof des Weinguts Germersheimer in Lorch

Pflanzenkunde am Wegesrand

Am 19. Juni 2011 trafen sich auf Einla-dung des BUND Wiesbaden 21 Erwach-sene und zwei Kinder um 10 Uhr inGinsheim-Gustavsburg am BootshausHaupt. Schon vom Ufer aus wurdenSchwäne und Nilgänse, aber auch vieleMischungen aus Haus- und Wildentenentdeckt.Trotz Wind und Wolken wagten sichdann alle in die fünf Ruderboote, um –gewappnet mit Regenschirmen undFerngläsern - in den Altrheinarm hin-einzufahren und dem Hobbyornitholo-gen Volker Zeisberger zu lauschen. VonMitte März bis Mitte Juni ist dieses Na-turschutzgebiet zum Schutz der Brutvö-gel gesperrt, nun jedoch durfte es er-kundet werden. Gleich zu Beginn konnten Graureiher,Schwarzmilan sowie Mehl- und Rauch-schwalben beobachtet werden. Dazu ge-sellten sich im Laufe der Fahrt nochBaumfalke, Bussard, Eisvogel, Pirol undGraugänse. Den Kuckuck hörte manvom Boot aus und hin und wieder auchMönchsgrasmücken. Zwei Stunden später und zurück amHafen waren alle froh, dass das Wettermitgespielt hatte und dass niemand (wieletztes Jahr geschehen) ins Wasser ge-fallen war. Volker Zeisberger zeigtenochmals die beobachteten Vogelartenim Bestimmungsbuch und erläuterte Le-bensweise und Erkennungsmerkmale.Der gemütliche Ausklang der Bootstourfand in einem Ginsheimer Gasthaus beiSpeis’ und Trank statt.

BUND KV WiesbadenSandra PietznerTel. 0611/2 40 41 38, [email protected]

BUND KV WiesbadenMichael DöringTel. 0611/813 84 [email protected]

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Kreisverband Bergstraße

Tschernobyl-Zeitzeugeberichtete vom Super-Gau

Zum 25. Jahrestag der Reaktorexplosionvon Tschernobyl lud die BUND-Kreis-gruppe Bergstraße am 16. April 2011den Ukrainer Nikolaj Bondar ein, der alsKatastrophenhelfer direkt am Unglücks-reaktor eingesetzt war. Der Vortrag wur-de durch eine Kooperation mit dem In-ternationalen Bildungs- und Begeg-nungswerk ermöglicht und war ein Auf-takt für die große Anti-AKW-Demon-stration in Biblis am Ostermontag. Bevor Bondar mit seiner Schilderungbegann, verlasen Silke Driemeyer undHerwig Winter vom BUND in chronolo-gischer Reihenfolge einen Teil der Mel-dungen, die 1986 und 2011 über dieUnfälle in Tschernobyl und Fukushimaveröffentlicht wurden. Bei der Gegen-überstellung, die mit beeindruckendenFotos unterlegt war, fielen die Parallelenin der Informationspolitik auf. In beidenFällen kam das ganze Ausmaß der Kata-strophe nur langsam und spärlich an dieÖffentlichkeit.

Ruhig und sachlich berichtete NikolajBondar den rund 80 Zuhörern, wie erals 22jähriger Reservist der Marine zumEinsatz in Tschernobyl gefahren wurde,ohne zu wissen, was ihn dort erwartete.Ausgestattet mit Schutzanzügen aus Ar-meebeständen füllten er und andere „Li-quidatoren“ tagelang schwere Säcke, dieden zerstörten Reaktormantel notdürftigersetzen sollten. Anschließend gehörteBondar zu einem Freiwilligentrupp, derhochverstrahltes Löschwasser unter demexplodierten Reaktorblock abpumpenund somit eine zweite, weitaus schlim-mere Explosion verhindern sollte.„Wir mussten zwischen unserem Lebenund dem von Millionen von Menschenabwägen und waren von der Missionüberzeugt“, sagte der Ukrainer. Von den25 Kameraden dieses Trupps leben heu-te nur noch zehn. Bondar ist zu 80 Pro-zent arbeitsunfähig, bislang wurden beiihm 20 Krankheiten diagnostiziert. Dieehemaligen Katastrophenhelfer habensich in der Ukraine zu einem Verbandzusammengeschlossen, der um die

Rechte der Männer und Frauen streitet,die ihr Leben riskierten, um die verhee-renden Schäden der Reaktorexplosioneinzudämmen. Erst im Jahr 2003 hat dieukrainische Regierung den Status derLiquidatoren anerkannt.Der bewegende Vortrag motivierte dasPublikum zu vielen Fragen und Spen-den für den Verband der Liquidatoren.

BUND KV BergstraßeGuido CarlTel. 06251/56177, [email protected]

Geschäftsstelle:Ludwigstraße 13, 64646 HeppenheimDi von 18-20 Uhr, Tel./Fax. 06252/51 89

Kreisverband Groß-Gerau

Vortragsreihe zur lokalen EnergiewendeGemeinsam mit anderenPartnern organisierte derBUND Groß-Gerau imHerbst 2011 eine Vortrags-reihe zur Energiewende. Den ersten Vortrag hielt Dr.Eva Stegen aus Schönauim Schwarzwald. DieSchönauer „Stromrebel-len“ haben ihr eigenesStromnetz erkämpft und aus der Initia-tive ist ein überregionaler Ökostromver-sorger geworden.Der zweite Vortrag von EnergieberaterinDr. Otterbein führte mit der Energie-sparbrille durch den Haushalt. Durch ef-fizientere Kühl- und Gefrierschränkelässt sich bekanntermaßen viel Energiesparen. Neu hingegen war für viele,dass Notebooks und Laptops – auch mitexterner Festplatte und großem Moni-tor – deutlich weniger Strom verbrau-chen als ein normaler PC. Im dritten Vortrag stellte Micha Jost dieerst ein Jahr alte EnergiegenossenschaftStarkenburg vor, die sich zum Ziel ge-setzt hat, die regionale regenerative En-ergieerzeugung voranzubringen. In derRegion werden bereits einige Solarener-gieanlagen sowie Windkraftwerke un-terstützt. Duch den Erwerb von Ge-schäftsanteilen kann man hier Mitei-gentümer werden. Anfang November referierte dann BerndKunz über Chancen der Stromerzeugungim Privathaushalt. Interessant für priva-te Hausbesitzer sind vor allem Photo-voltaikanlagen und die „Stromerzeu-gende Heizung“, bekannt unter dem Na-men Blockheizkraftwerk. Die Effizienzdieser Energieproduktion im eigenenHaus ist besonders hoch, da Großkraft-werke die Wärme ungenutzt in die At-mosphäre blasen und große Transport-und Umwandlungs-Verluste dafür sor-gen, dass insgesamt 60 bis 70 % dereingesetzten Energie verschwendet wird.Den letzten Vortrag hielt Paul Weber,Geschäftsführer des lokalen Groß-Ge-rauer Stromversorgers (GGV), dessenZiel es ist, den Bezug von Atomstrombis zum Jahr 2014 auf Null zu reduzie-

Bernd Kunz zeigt Möglichkeiten der

privaten Energieerzeugung

„Liquidator“ Nikolaj Bondar (rechts) im Gespräch

mit Herwig Winter vom BUND

Page 18: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

Postwachstumsgesellschaft– Konzepte für die ZukunftHerausgeberinnen: Irmi Seidl und Angelika Zahrnt.22 Aufsätze und Interviews

verschiedener AutorInnen.Metropolis-Verlag, Marburg 2010. ISBN 978-3-89518-811-4., 247 S, € 18,–.

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Kreisverband Rheingau-Taunus

Zukunftsfähige Energie-versorgung für denRheingau-Taunus-KreisZu diesem Thema veranstaltete derBUND Kreisverband Rheingau-Taunusin Kooperation mit dem Kompetenzzen-trum für Erneuerbare Energien Rhein-gau-Taunus am 20. Mai 2011 einen En-ergie-Szenario-Workshop im Kulturtreff„Die Scheune“ in Geisenheim.Gekommen waren bei schönstem Früh-lingswetter 26 Teilnehmer und Teilneh-merinnen, teils mit kommunalpoliti-scher Verantwortung, teils lokalpolitischInteressierte aus dem Landkreis. Unter fachkundiger Anleitung vonDipl.-Ing. Schmidt-Kanefendt, wissen-schaftlicher Mitarbeiter der OstfaliaHochschule, Fakultät Versorgungstech-nik und regionale Energiekonzepte inWolfenbüttel, bestand die Aufgabe derTeilnehmer darin, ein fundiertes Ener-gie-Basisszenario für den Rheingau-Taunus-Kreis zu kalkulieren und denfolgenden Fragen nachzugehen:

Wie viel Energie aus erneuer-baren Quellen ist in unsererRegion zu gewinnen? Wie erreichen wir das Zieleiner 100-prozentigen Ver-sorgung aus regionalenErneuerbaren Energien?

In seinem Einführungsvortrag ging derReferent zuerst auf die Problematik derRessourcenknappheit und der damitverbundenen Abhängigkeit ein.Die Chancen einer Energie-Selbstversor-gung liegen einerseits in der Unabhän-gigkeit von Energieimporten, anderer-seits schafft eine Vollversorgung ausheimischen Energiequellen Wertschöp-fung für die eigene Region.Am Beispiel Landkreis Goslar wurdekurz aufgezeigt, wie Wertschöpfung ab-fließen kann. Dort werden jährlich 200 Mio. € für Energie ausgegeben, vondenen 130 Mio. € auf Nimmerwiederse-hen verschwinden. Durch die Umstel-lung auf heimische regenerative Ener-giequellen kann das Geld im regionalenWirtschaftskreislauf verbleiben und da-mit die Wirtschaftskraft vor Ort stärken. Als nächster Schritt wurde der Status

Infoveranstaltungen Feste und JubiläenD

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Kreisverband Wiesbaden

„Postwachstums-gesellschaft – Konzeptefür die Zukunft“Unter diesem Titel (siehe Buchtipp un-ten) fand in Kooperation mit dem At-lantis Umweltfilmfestival am 24. Sep-tember 2011 in der Wiesbadener Caliga-ri-Filmbühne eine gut besuchte Diskus-sion statt. Hierzu hatte der BUND Wies-baden Angelika Zahrnt, BUND Ehren-vorsitzende und Mitglied der Nachhal-tigkeits-Kommission der Bundesregie-rung sowie Prof. Lorenz Jarass von derHochschule Rhein-Main eingeladen.Moderiert wurde die spannende Veran-staltung von SWR-UmweltredakteurManfred Ladewig.

Kreisverband Groß-Gerau

5. Kelterfest

BUND Kreisverband Groß-Gerau undOrtsverband Rüsselsheim hatten amSonntag, d. 25. September 2011 bereitsdas fünfte Mal zum Kelterfest nachRüsselsheim-Königstädten eingeladen.Gemeinsam mit zahlreichen Besuchernwurde auch in diesem Jahr die Kelterzusammengesetzt, Äpfel wurden vonden Streuobstwiesen geholt, geschred-dert und zu leckerem Apfelmost gekel-tert. Auch für das leibliche Wohl warmit Kuchen, Biowürsten in leckerenBrötchen, Zwiebelkuchen und Kürbis-suppe bestens gesorgt.Hier einige Foto-Eindrücke von dem ge-lungenen Fest:

Ortsverband Runkel/Ennerich

Jubiläum mit „Nervensegen“Am 19.11.2011 feierte der BUND Orts-verband Runkel/Ennereich sein 25-jähriges Bestehen. Vorsitzende MarlisZimmermann blickte zurück in die An-fangszeit und dankte weiteren Grün-dungsmitgliedern für die langjährigeengagierte Arbeit.Auch Runkels Bürgermeister FriedhelmBender lobte die verlässliche und kom-petente Arbeit des BUND.

Im August 1986 wurde der BUND-Orts-verband Runkel/Ennerich von neun um-weltengagierten BürgerInnen ins Lebengerufen. Marlis Zimmermann wurde

Ortsverband Frankfurt West

20. Geburtstag mit Fledermäusen

Am 30. Juli 2011 feierte der BUND Orts-verband Frankfurt-West sein 20-jähri-ges Bestehen mit Kaffee, Kuchen undGrillwurst. Anschließend ging es mitFledermausforscherin Ulrike Balzer aufnächtliche Entdeckungstour ins Sossen-heimer Unterfeld. Dabei konnten diekleinen Flugakrobaten aus nächsterNähe beobachtet und per Detektor auchbelauscht werden.

BUND OV Frankfurt-WestJutta Erich, Tel. 069/3 80 81 [email protected]/ov_west

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der Erneuerbaren Energien in der Regi-on vorgestellt. Anschließend wurde in vier Arbeits-gruppen diskutiert, wie viel der beste-henden Regionsfläche als Solar-, Wind-park-, und Biomassenfläche genutztwerden könnten. Anhand der von HerrnSchmidt-Kanefendt eigens entwickelteSimulationsoftware 100prosim konntesofort angezeigt werden, wieviel Energiemit dem jeweiligen Energieträger (Son-ne, Wind, Biomasse) gewonnen undwieviel Prozent des heutigen Energie-verbrauchs in der Region abgedecktwerden können.Das Ergebnis kann sich bereits jetzt se-hen lassen. Fast die Hälfte, gemessenam heutigen Verbrauch, könnte mit Er-neuerbaren Energien gedeckt werden.Eine 100 % Erneuerbare-Energie-Regionist allerdings nur möglich, wenn dasgrößte Potenzial, die Energieeinsparung,z. B. durch Gebäudesanierung genutztwird.

Insgesamt war die Veranstaltung einvoller Erfolg, da sie zu einer überpartei-lichen und sachgerechten Diskussion anregte. Die Simulationssoftware100prosim wurde den TeilnehmerInnenim Anschluss an den Workshop zur Ver-fügung gestellt.

BUND KV Rheingau-TaunusKornelia KlimmekTel. 06126/[email protected]

www.wattweg.net

Dipl.-Ing. Schmidt-Kanefendt

BUND KV WiesbadenHanjo Hubitsch, [email protected]

Angelika Zahrnt und Lorenz Jarass for-derten unter dem Stichwort „Design orDesaster“, mit den notwendigen Um-strukturierungen für den unausweichli-chen Wachstumsrückgang rechtzeitiganzufangen. Insbesondere hoben sie dieKonsquenzen für unsere sozialen Siche-rungssysteme hervor und thematisierteneindringlich den Aspekt der Vertei-lungsgerechtigkeit.

von links: Prof. Lorenz Jarass, Prof. Dr. Angelika

Zahrnt, Moderator Manfred Ladewig

BUND KV Groß-GerauElisabeth SchweikertTel. 06152/4 01 36, [email protected] www.bund-kv-gg.de

schon damals erste Vorsitzende undauch ihr Mann Gerd Zimmermann warvon Anfang an mit dabei.Gleich die erste Veranstaltung der neuenBUND-Gruppe, ein Themenabend zumWaldsterben unter dem Motto „Die Na-tur stirbt stumm“, stieß auf große Reso-nanz und motivierte die Organisatorenzu weiterem Umweltengagement. So folgten Aktionen gegen die Atom-kraft, Hecken- und Baumpflanzungen,die Patenschaft für den Emsbach, Fassa-denbegrünungen sowie Baumschnitt-und Vollwertkochkurse und diverse In-formationsveranstaltungen. Darüberhin-aus setzte sich der BUND Ortsverbandfür Fotovoltaik, Regenwassernutzung,Verkehrsberuhigung und Radverkehrein. Wanderungen in die Natur und die

Der aktuelle Vorstand des BUND-OV Runkel gemeinsam mit „Nervensegen“ im Jubiläumsjahr (von links):

Bärbel Uhl (2. Vorsitzende), Kai Gemeinder, Marlis Zimmermann (1. Vorsitzende), Marcus Gemeinder,

Valeska Judisch und Gerd Zimmermann (Kassenwart und Kreisvorsitzender)

Betreuung von Nistkästen für Vögel undFledermäuse gehören ebenso zu denzahlreichen Aktivitäten wie die Aktion„Ohne Auto mobil“. Und seit einigenJahren runden attraktive Kulturveran-staltungen das Programm ab.

Der weitere Abend gehörte denn auchder Musikkabarett-Gruppe „Nervense-gen“ mit ihrem Programm „Musik undTotschlag“, die mit schwarzem Humoru.a. nervige Flugzeugpiloten und Käferan der Windschutzscheibe aufs Kornnahm.

BUND OV Runkel/EnnerichMarlis ZimmermannTel. 06482/17 [email protected]

Äpfel sammeln, Saft pressen und angeregte

Unterhaltung im Sonnenschein – ein rundum

schöner Nachmittag

Page 19: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

Postwachstumsgesellschaft– Konzepte für die ZukunftHerausgeberinnen: Irmi Seidl und Angelika Zahrnt.22 Aufsätze und Interviews

verschiedener AutorInnen.Metropolis-Verlag, Marburg 2010. ISBN 978-3-89518-811-4., 247 S, € 18,–.

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Kreisverband Rheingau-Taunus

Zukunftsfähige Energie-versorgung für denRheingau-Taunus-KreisZu diesem Thema veranstaltete derBUND Kreisverband Rheingau-Taunusin Kooperation mit dem Kompetenzzen-trum für Erneuerbare Energien Rhein-gau-Taunus am 20. Mai 2011 einen En-ergie-Szenario-Workshop im Kulturtreff„Die Scheune“ in Geisenheim.Gekommen waren bei schönstem Früh-lingswetter 26 Teilnehmer und Teilneh-merinnen, teils mit kommunalpoliti-scher Verantwortung, teils lokalpolitischInteressierte aus dem Landkreis. Unter fachkundiger Anleitung vonDipl.-Ing. Schmidt-Kanefendt, wissen-schaftlicher Mitarbeiter der OstfaliaHochschule, Fakultät Versorgungstech-nik und regionale Energiekonzepte inWolfenbüttel, bestand die Aufgabe derTeilnehmer darin, ein fundiertes Ener-gie-Basisszenario für den Rheingau-Taunus-Kreis zu kalkulieren und denfolgenden Fragen nachzugehen:

Wie viel Energie aus erneuer-baren Quellen ist in unsererRegion zu gewinnen? Wie erreichen wir das Zieleiner 100-prozentigen Ver-sorgung aus regionalenErneuerbaren Energien?

In seinem Einführungsvortrag ging derReferent zuerst auf die Problematik derRessourcenknappheit und der damitverbundenen Abhängigkeit ein.Die Chancen einer Energie-Selbstversor-gung liegen einerseits in der Unabhän-gigkeit von Energieimporten, anderer-seits schafft eine Vollversorgung ausheimischen Energiequellen Wertschöp-fung für die eigene Region.Am Beispiel Landkreis Goslar wurdekurz aufgezeigt, wie Wertschöpfung ab-fließen kann. Dort werden jährlich 200 Mio. € für Energie ausgegeben, vondenen 130 Mio. € auf Nimmerwiederse-hen verschwinden. Durch die Umstel-lung auf heimische regenerative Ener-giequellen kann das Geld im regionalenWirtschaftskreislauf verbleiben und da-mit die Wirtschaftskraft vor Ort stärken. Als nächster Schritt wurde der Status

Infoveranstaltungen Feste und Jubiläen

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Kreisverband Wiesbaden

„Postwachstums-gesellschaft – Konzeptefür die Zukunft“Unter diesem Titel (siehe Buchtipp un-ten) fand in Kooperation mit dem At-lantis Umweltfilmfestival am 24. Sep-tember 2011 in der Wiesbadener Caliga-ri-Filmbühne eine gut besuchte Diskus-sion statt. Hierzu hatte der BUND Wies-baden Angelika Zahrnt, BUND Ehren-vorsitzende und Mitglied der Nachhal-tigkeits-Kommission der Bundesregie-rung sowie Prof. Lorenz Jarass von derHochschule Rhein-Main eingeladen.Moderiert wurde die spannende Veran-staltung von SWR-UmweltredakteurManfred Ladewig.

Kreisverband Groß-Gerau

5. Kelterfest

BUND Kreisverband Groß-Gerau undOrtsverband Rüsselsheim hatten amSonntag, d. 25. September 2011 bereitsdas fünfte Mal zum Kelterfest nachRüsselsheim-Königstädten eingeladen.Gemeinsam mit zahlreichen Besuchernwurde auch in diesem Jahr die Kelterzusammengesetzt, Äpfel wurden vonden Streuobstwiesen geholt, geschred-dert und zu leckerem Apfelmost gekel-tert. Auch für das leibliche Wohl warmit Kuchen, Biowürsten in leckerenBrötchen, Zwiebelkuchen und Kürbis-suppe bestens gesorgt.Hier einige Foto-Eindrücke von dem ge-lungenen Fest:

Ortsverband Runkel/Ennerich

Jubiläum mit „Nervensegen“Am 19.11.2011 feierte der BUND Orts-verband Runkel/Ennereich sein 25-jähriges Bestehen. Vorsitzende MarlisZimmermann blickte zurück in die An-fangszeit und dankte weiteren Grün-dungsmitgliedern für die langjährigeengagierte Arbeit.Auch Runkels Bürgermeister FriedhelmBender lobte die verlässliche und kom-petente Arbeit des BUND.

Im August 1986 wurde der BUND-Orts-verband Runkel/Ennerich von neun um-weltengagierten BürgerInnen ins Lebengerufen. Marlis Zimmermann wurde

Ortsverband Frankfurt West

20. Geburtstag mit Fledermäusen

Am 30. Juli 2011 feierte der BUND Orts-verband Frankfurt-West sein 20-jähri-ges Bestehen mit Kaffee, Kuchen undGrillwurst. Anschließend ging es mitFledermausforscherin Ulrike Balzer aufnächtliche Entdeckungstour ins Sossen-heimer Unterfeld. Dabei konnten diekleinen Flugakrobaten aus nächsterNähe beobachtet und per Detektor auchbelauscht werden.

BUND OV Frankfurt-WestJutta Erich, Tel. 069/3 80 81 [email protected]/ov_west

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der Erneuerbaren Energien in der Regi-on vorgestellt. Anschließend wurde in vier Arbeits-gruppen diskutiert, wie viel der beste-henden Regionsfläche als Solar-, Wind-park-, und Biomassenfläche genutztwerden könnten. Anhand der von HerrnSchmidt-Kanefendt eigens entwickelteSimulationsoftware 100prosim konntesofort angezeigt werden, wieviel Energiemit dem jeweiligen Energieträger (Son-ne, Wind, Biomasse) gewonnen undwieviel Prozent des heutigen Energie-verbrauchs in der Region abgedecktwerden können.Das Ergebnis kann sich bereits jetzt se-hen lassen. Fast die Hälfte, gemessenam heutigen Verbrauch, könnte mit Er-neuerbaren Energien gedeckt werden.Eine 100 % Erneuerbare-Energie-Regionist allerdings nur möglich, wenn dasgrößte Potenzial, die Energieeinsparung,z. B. durch Gebäudesanierung genutztwird.

Insgesamt war die Veranstaltung einvoller Erfolg, da sie zu einer überpartei-lichen und sachgerechten Diskussion anregte. Die Simulationssoftware100prosim wurde den TeilnehmerInnenim Anschluss an den Workshop zur Ver-fügung gestellt.

BUND KV Rheingau-TaunusKornelia KlimmekTel. 06126/[email protected]

www.wattweg.net

Dipl.-Ing. Schmidt-Kanefendt

BUND KV WiesbadenHanjo Hubitsch, [email protected]

Angelika Zahrnt und Lorenz Jarass for-derten unter dem Stichwort „Design orDesaster“, mit den notwendigen Um-strukturierungen für den unausweichli-chen Wachstumsrückgang rechtzeitiganzufangen. Insbesondere hoben sie dieKonsquenzen für unsere sozialen Siche-rungssysteme hervor und thematisierteneindringlich den Aspekt der Vertei-lungsgerechtigkeit.

von links: Prof. Lorenz Jarass, Prof. Dr. Angelika

Zahrnt, Moderator Manfred Ladewig

BUND KV Groß-GerauElisabeth SchweikertTel. 06152/4 01 36, [email protected] www.bund-kv-gg.de

schon damals erste Vorsitzende undauch ihr Mann Gerd Zimmermann warvon Anfang an mit dabei.Gleich die erste Veranstaltung der neuenBUND-Gruppe, ein Themenabend zumWaldsterben unter dem Motto „Die Na-tur stirbt stumm“, stieß auf große Reso-nanz und motivierte die Organisatorenzu weiterem Umweltengagement. So folgten Aktionen gegen die Atom-kraft, Hecken- und Baumpflanzungen,die Patenschaft für den Emsbach, Fassa-denbegrünungen sowie Baumschnitt-und Vollwertkochkurse und diverse In-formationsveranstaltungen. Darüberhin-aus setzte sich der BUND Ortsverbandfür Fotovoltaik, Regenwassernutzung,Verkehrsberuhigung und Radverkehrein. Wanderungen in die Natur und die

Der aktuelle Vorstand des BUND-OV Runkel gemeinsam mit „Nervensegen“ im Jubiläumsjahr (von links):

Bärbel Uhl (2. Vorsitzende), Kai Gemeinder, Marlis Zimmermann (1. Vorsitzende), Marcus Gemeinder,

Valeska Judisch und Gerd Zimmermann (Kassenwart und Kreisvorsitzender)

Betreuung von Nistkästen für Vögel undFledermäuse gehören ebenso zu denzahlreichen Aktivitäten wie die Aktion„Ohne Auto mobil“. Und seit einigenJahren runden attraktive Kulturveran-staltungen das Programm ab.

Der weitere Abend gehörte denn auchder Musikkabarett-Gruppe „Nervense-gen“ mit ihrem Programm „Musik undTotschlag“, die mit schwarzem Humoru.a. nervige Flugzeugpiloten und Käferan der Windschutzscheibe aufs Kornnahm.

BUND OV Runkel/EnnerichMarlis ZimmermannTel. 06482/17 [email protected]

Äpfel sammeln, Saft pressen und angeregte

Unterhaltung im Sonnenschein – ein rundum

schöner Nachmittag

Page 20: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Mit vielen Unterbrechungen wurde dieWanderung über knapp 10 Kilometer sozu einem eindrucksvollen Erlebnis. DieStandorte mit Kalk-Magerrasen boteneine Vielfalt an Pflanzen, angefangenvom Thymian, Glockenblumen, Sedum-arten, Scabiosenflockenblumen bis zumKlappertopf und Orchideen, auf derthüringischen Seite auch die wilde Kar-de. In den Krautzonen am feuchterenWaldrand zeigten sich neben vielen an-deren Pflanzen blühend der Türken-

bund, weißer Eisenhut, Waldziest, Glo-ckenblumen und Akelei.Natürlich waren bei der Blütenvielfaltauch die Insekten unterwegs. Wildbie-nen, Hummeln, eine Vielzahl vonSchmetterlingen wie Landkärtchen undThymian-Widderchen. Am Boden flo-hen Eidechsen vor unserem Tritt.Bei aller Konzentration auf Flora undFauna blieben die begleitenden Relikteder ehemals lebensbedrohenden Grenzeständig im Blick.

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Kreisverband Bergstraße

Ehrung langjährigerMitglieder

Die Mitglieder des BUND opfern vielZeit und Geld, um die regionale Naturund die Umwelt zu erhalten. Über allder Arbeit wird aber oft vergessen, dieAnstrengungen der Aktiven zu würdi-gen. Seit dem Jahr 2010 ehrt daher derKreisverband Bergstraße langjährigeMitglieder mit einer Urkunde und einemkleinen Geschenk.Am 27. Mai 2011, bei der Jahreshaup-versammlung des Kreisverbandes, wa-ren alle Jubilare auf die Starkenburg inHeppenheim eingeladen - dem Grün-dungsort des Kreisverbandes.Nach einer Wanderung um den flurbe-reinigten Schloßberg kehrten die Teil-nehmerInnen zur Stärkung in der Burg-schenke ein und tauschten sich in ge-mütlicher Runde über alte Zeiten aus.Neben dem obligatorischen Verlesen desVorstandberichts 2011 stand dieses Jahrdie Ehrung der Mitglieder an, die seitmehreren Jahrzehnten unsere Arbeit fi-nanziell oder aktiv unterstützen.

BUND KV BergstraßeGuido CarlTel. 06251/56177, [email protected]

Wanderung

Mit Buchautor ReinerCornelius unterwegsUnter fachkundiger Führung durch Dr.Cornelius, dem Autor und Herausgeberder Buchreihe „Grünes Band“ konnteeine Gruppe von 17 Personen sich am18. Juni 2011 selbst davon überzeugen,wie der ehemalige Todesstreifen zu einerLebenslinie mit einer außergewöhnli-chen Artenvielfalt geworden ist. DerBUND Ortsverband Gelnhausen hatte zudieser Tagesfahrt zum Point Alpha mitanschließender Wanderung nach Weni-gentaft eingeladen.Bei ausgezeichnetem Wanderwetterkonnten die Teilnehmer eine Vielzahlseltener Pflanzen und Tiere beobachtenund fotografieren. Den Blick dafür, dieHinweise auf die Standorte und die An-gaben zu den Besonderheiten der Pflan-zen und Tiere gab Dr. Cornelius.

Ehrungen Grünes BandD

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Jubilare bei der Mitgliederversammlung des BUND Bergstraße 2011 auf der Starkenburg - v.l.n.r.:

Dieter Melchior, Herwig Winter, Andreas Lenk, Karl Kerschgens, Ingrid Kober, Peter Dresen, Maria Schömbs,

Georg Vogl, Dorothea Kerschgens, Ilsemarie Schönherr, Herbert Röllich, Wolfgang Glanzner, Albert Krug,

Kreisvorsitzender Guido Carl und Werner Kroha

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Wandergruppe mit Dr. Reiner Cornelius (2. v. rechts)

Mückenhändelwurz

Ortsverband Seeheim-Jugenheim

Umweltschutzpreis desLandkreises Darmstadt-DieburgAm 8. November 2011 wurde dem BUND Ortsverband Seeheim-Jugenheim derUmweltschutzpreis 2011 des LandkreisesDarmstadt-Dieburg verliehen. Die Aus-zeichnung fand im großen Saal desHauses Hufnagel statt. Zur Begrüßungsprach Frau Neipp in Vertretung desBürgermeisters dem Verein Dank und

Anerkennung für diegeleistete ehrenamtli-che Arbeit in den vergangenen Jahrenaus. Kreisbeigeordneter Christel Fleisch-mann überreichte dem Vereinsvorsitzen-den Wolfgang Feiß die Urkunde sowieeinen Scheck über 2.000 Euro.

Im Anschluß daran berichteten Wolf-gang Feiß und Steffi Schneider mitSchautafeln und Lichtbildern über dieArbeit des Ortsverbands und die inter-essantesten Projekte der vergangenenJahre. Dr. Klaus Schmid-Schönbein, Vorsitzender des BUND-Kreisverbands,gratulierte ebenfalls und überreichte alsGeschenk eine Thermographiekamera. Unter den ca. 45 Gästen befanden sichu.a. die Landtagsabgeordneten HeikeHoffmann und Gottfried Milde sowie Vertreter anderer Naturschutzverbände.Musikalisch umrahmt wurde die Preis-verleihung von der Big Band des Schul-dorfs Bergstraße. Einen gelungenen Abschluß der festli-chen Veranstaltung bildeten das leckereBuffet mit Sektempfang und die Gele-genheit zu Gesprächen an herbstlich ge-schmückten Stehtischen.

BUND Ortsverband Seeheim-JugenheimWolfgang FeißTel. 06257/8 61 25 [email protected]

Christel Fleischmann lobt die Arbeit des OV und überreicht die Urkunde.

Vom Todesstreifen zur Lebenslinie - Natur und Kultur am Grünen Band Deutschland

Von der Rhön zum Thüringer WaldAutor: Dr. Reiner Cornelius, Herausgeber: BUND.232 Seiten, gebunden, € 23,50, ISBN 978-3-9812981-5-4.

Bestellung unter www.grünes-band-wandern.de [email protected]

Mit dem Autor der Buchreihe, Dr. Reiner Cornelius, geht es dieses Mal auf eine 140 kmlange Reise entlang dem Grünen Band Franken-Südthüringen. Das sind zwar nur 10 % derStrecke von Deutschlands längstem Biotopverbund. Doch dieser Abschnitt hat es in sich.Da sind die Rhöner Bergwiesen mit ihren Birkhuhnvorkommen, im trocken warmen Grab-feld sirrt die Wanstschrecke, blüht der Österreichische Lein, bei Seßlach ist die Mohnbienezu Hause und bei Bad Rodach in der Bischofsau zieht die Rohrweihe ihre Kreise.Das Grüne Band ist zu einem herausragenden Refugium für bedrohte Tiere und PflanzenSüdthüringens und Nordbayerns geworden.

Mit spannenden Reportagen über Mensch und Natur und mit über 300 farbigen Abbil-dungen animiert das Buch dazu, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Dazu werden über30 Tourenvorschläge präsentiert.

Thymian-Widderchen

Page 21: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Mit vielen Unterbrechungen wurde dieWanderung über knapp 10 Kilometer sozu einem eindrucksvollen Erlebnis. DieStandorte mit Kalk-Magerrasen boteneine Vielfalt an Pflanzen, angefangenvom Thymian, Glockenblumen, Sedum-arten, Scabiosenflockenblumen bis zumKlappertopf und Orchideen, auf derthüringischen Seite auch die wilde Kar-de. In den Krautzonen am feuchterenWaldrand zeigten sich neben vielen an-deren Pflanzen blühend der Türken-

bund, weißer Eisenhut, Waldziest, Glo-ckenblumen und Akelei.Natürlich waren bei der Blütenvielfaltauch die Insekten unterwegs. Wildbie-nen, Hummeln, eine Vielzahl vonSchmetterlingen wie Landkärtchen undThymian-Widderchen. Am Boden flo-hen Eidechsen vor unserem Tritt.Bei aller Konzentration auf Flora undFauna blieben die begleitenden Relikteder ehemals lebensbedrohenden Grenzeständig im Blick.

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Kreisverband Bergstraße

Ehrung langjährigerMitglieder

Die Mitglieder des BUND opfern vielZeit und Geld, um die regionale Naturund die Umwelt zu erhalten. Über allder Arbeit wird aber oft vergessen, dieAnstrengungen der Aktiven zu würdi-gen. Seit dem Jahr 2010 ehrt daher derKreisverband Bergstraße langjährigeMitglieder mit einer Urkunde und einemkleinen Geschenk.Am 27. Mai 2011, bei der Jahreshaup-versammlung des Kreisverbandes, wa-ren alle Jubilare auf die Starkenburg inHeppenheim eingeladen - dem Grün-dungsort des Kreisverbandes.Nach einer Wanderung um den flurbe-reinigten Schloßberg kehrten die Teil-nehmerInnen zur Stärkung in der Burg-schenke ein und tauschten sich in ge-mütlicher Runde über alte Zeiten aus.Neben dem obligatorischen Verlesen desVorstandberichts 2011 stand dieses Jahrdie Ehrung der Mitglieder an, die seitmehreren Jahrzehnten unsere Arbeit fi-nanziell oder aktiv unterstützen.

BUND KV BergstraßeGuido CarlTel. 06251/56177, [email protected]

Wanderung

Mit Buchautor ReinerCornelius unterwegsUnter fachkundiger Führung durch Dr.Cornelius, dem Autor und Herausgeberder Buchreihe „Grünes Band“ konnteeine Gruppe von 17 Personen sich am18. Juni 2011 selbst davon überzeugen,wie der ehemalige Todesstreifen zu einerLebenslinie mit einer außergewöhnli-chen Artenvielfalt geworden ist. DerBUND Ortsverband Gelnhausen hatte zudieser Tagesfahrt zum Point Alpha mitanschließender Wanderung nach Weni-gentaft eingeladen.Bei ausgezeichnetem Wanderwetterkonnten die Teilnehmer eine Vielzahlseltener Pflanzen und Tiere beobachtenund fotografieren. Den Blick dafür, dieHinweise auf die Standorte und die An-gaben zu den Besonderheiten der Pflan-zen und Tiere gab Dr. Cornelius.

Ehrungen Grünes Band

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Jubilare bei der Mitgliederversammlung des BUND Bergstraße 2011 auf der Starkenburg - v.l.n.r.:

Dieter Melchior, Herwig Winter, Andreas Lenk, Karl Kerschgens, Ingrid Kober, Peter Dresen, Maria Schömbs,

Georg Vogl, Dorothea Kerschgens, Ilsemarie Schönherr, Herbert Röllich, Wolfgang Glanzner, Albert Krug,

Kreisvorsitzender Guido Carl und Werner Kroha

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Wandergruppe mit Dr. Reiner Cornelius (2. v. rechts)

Mückenhändelwurz

Ortsverband Seeheim-Jugenheim

Umweltschutzpreis desLandkreises Darmstadt-DieburgAm 8. November 2011 wurde dem BUND Ortsverband Seeheim-Jugenheim derUmweltschutzpreis 2011 des LandkreisesDarmstadt-Dieburg verliehen. Die Aus-zeichnung fand im großen Saal desHauses Hufnagel statt. Zur Begrüßungsprach Frau Neipp in Vertretung desBürgermeisters dem Verein Dank und

Anerkennung für diegeleistete ehrenamtli-che Arbeit in den vergangenen Jahrenaus. Kreisbeigeordneter Christel Fleisch-mann überreichte dem Vereinsvorsitzen-den Wolfgang Feiß die Urkunde sowieeinen Scheck über 2.000 Euro.

Im Anschluß daran berichteten Wolf-gang Feiß und Steffi Schneider mitSchautafeln und Lichtbildern über dieArbeit des Ortsverbands und die inter-essantesten Projekte der vergangenenJahre. Dr. Klaus Schmid-Schönbein, Vorsitzender des BUND-Kreisverbands,gratulierte ebenfalls und überreichte alsGeschenk eine Thermographiekamera. Unter den ca. 45 Gästen befanden sichu.a. die Landtagsabgeordneten HeikeHoffmann und Gottfried Milde sowie Vertreter anderer Naturschutzverbände.Musikalisch umrahmt wurde die Preis-verleihung von der Big Band des Schul-dorfs Bergstraße. Einen gelungenen Abschluß der festli-chen Veranstaltung bildeten das leckereBuffet mit Sektempfang und die Gele-genheit zu Gesprächen an herbstlich ge-schmückten Stehtischen.

BUND Ortsverband Seeheim-JugenheimWolfgang FeißTel. 06257/8 61 25 [email protected]

Christel Fleischmann lobt die Arbeit des OV und überreicht die Urkunde.

Vom Todesstreifen zur Lebenslinie - Natur und Kultur am Grünen Band Deutschland

Von der Rhön zum Thüringer WaldAutor: Dr. Reiner Cornelius, Herausgeber: BUND.232 Seiten, gebunden, € 23,50, ISBN 978-3-9812981-5-4.

Bestellung unter www.grünes-band-wandern.de [email protected]

Mit dem Autor der Buchreihe, Dr. Reiner Cornelius, geht es dieses Mal auf eine 140 kmlange Reise entlang dem Grünen Band Franken-Südthüringen. Das sind zwar nur 10 % derStrecke von Deutschlands längstem Biotopverbund. Doch dieser Abschnitt hat es in sich.Da sind die Rhöner Bergwiesen mit ihren Birkhuhnvorkommen, im trocken warmen Grab-feld sirrt die Wanstschrecke, blüht der Österreichische Lein, bei Seßlach ist die Mohnbienezu Hause und bei Bad Rodach in der Bischofsau zieht die Rohrweihe ihre Kreise.Das Grüne Band ist zu einem herausragenden Refugium für bedrohte Tiere und PflanzenSüdthüringens und Nordbayerns geworden.

Mit spannenden Reportagen über Mensch und Natur und mit über 300 farbigen Abbil-dungen animiert das Buch dazu, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Dazu werden über30 Tourenvorschläge präsentiert.

Thymian-Widderchen

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Schleicht die Wildkatze auchdurch den Odenwald? 2012 wollen wir dieses Rätsel mit einergroßen Lockstockaktion lösen. Erstmalswird der Odenwald, bisher ein weißerFleck auf der Verbreitungskarte der Wild-katze, damit ins Zentrum der Wildkatzen-forschung gerückt. Auch in anderen Ge-bieten wie dem Rothaargebirge sollenWildkatzen mit der Lockstockmethodenachgewiesen werden.

Nach vielen Vorarbeiten wird imFrühsommer 2012 endlich unser „Wild-katzen-Walderlebnis“ am Wintersteinim Hochtaunus eröffnet. Über einen Bar-fußpfad schleichen, Wildkatzen-Silhouet-ten suchen, sprechenden Tieren an derBushaltestelle lauschen – zusammen mitInfotafeln, einem Handy-Audioguideu.v.m. bietet der sieben km lange Wan-derweg Informationen und Aktionen fürdie ganze Familie.

Sportler aufgepasst: Der Wildkat-zen-Volkslauf „Running Wild“ kommt2012 zurück nach Hessen. Voraussichtlichim Herbst freuen wir uns wieder aufsportliche Wildkatzenfreunde und vieleBesucher, für die es ein vielseitiges Rah-menprogramm rund um die Wildkatzegeben wird.

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Einst weit verbreitet in den großen,wilden Wäldern Deutschlands, schlei-chen heute nur noch wenige tausendWildkatzen durch unser Land. Nur imSchutz von Büschen und Bäumen wa-gen sie sich auf die Suche nach Paa-rungspartnern oder neuen Revieren. Dader genetische Austausch für den Erhaltder einzelnen, bislang oft isolierten Vor-kommen sehr wichtig ist, brauchen wirsichere Wanderwege für die Wildkatzevon einem Wald zum anderen. Ein Netzaus grünen Korridoren schlägt der„Wildkatzen-Wegeplan“ des BUND vor.Von diesem Biotopverbund würdenauch viele andere Waldbewohner wieLuchs und Baummarder profitieren.

Netzwerk Naturschutz

Alles für die Katz’im „RettungsnetzWildkatze“

2011 standen die Aktivitäten beim Ret-tungsnetz Wildkatze vor allem im Zei-chen der Öffentlichkeitsarbeit und Um-weltbildung. Im zweiten Jahr unsererLIFE+-Kommunikationskampagne be-geisterten spannende Infostände, bunteAktionsmaterialien und das neue Bil-dungspaket Jung und Alt für unsereheimische Waldbewohnerin und mach-ten auf ihre Gefährdung aufmerksam.

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Der nordosthessische Wald ist in denFokus der Luchs-Fachleute geraten, weilhier im letzten Jahr sogar Jungluchsegefilmt wurden. Da der in 2009 aus demHarz zugewanderte Luchskater abernoch nicht geschlechtsreif war, müssenin den Revieren zumindest im vergan-genen Jahr weitere erwachsene Luchsegelebt und sich fortgepflanzt haben. Mit den Fotofallen soll nun ermitteltwerden, ob die Tiere standorttreu ge-worden sind und wie viele von ihnentatsächlich im Gebiet leben. Da sich dieerwachsenen Luchse durch die Fellfär-bung individuell unterscheiden, könnenmit etwas Glück aussagekräftige Fotosentstehen, auf denen die Fleckung guterkennbar ist.

www.bund-hessen.de > Themen und Projekte> Natur- und Artenschutz> Der Luchs in Hessen

AK Hessenluchs: www.luchs-in-hessen.de

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Arbeitskreis Hessenluchs

Fotofallen sollenLuchse nachweisenDer BUND für Umwelt und NaturschutzDeutschland (BUND), die ForstämterMelsungen und Hessisch Lichtenau undder Arbeitskreis Hessenluchs kooperie-ren bei der Erforschung der heimlichenLebensweise des Luchses in Nordhessen.Mit 49 Fotofallen sollen in den beidenForstrevieren die Zahl der Luchse, ihreAktionsräume und Ortswechsel ermitteltwerden. 27 dieser Kameras hat derBUND Hessen aus Spendengeldern er-worben und an die Forstämter aus-geliehen, 22 weitere wurden von Hes-sen-Forst und vom NABU beigesteuert.

von links: Herr Foet u. Herr Reinbold (Forstamt

Melsungen), Thomas Norgall (BUND Hessen),

Herr Dumm (Forstamt Hessisch-Lichtenau)

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Erster hessischer Wildkatzen-korridor bei ViermündenViel Vorarbeit wurde in diesem Jahr fürden Wildkatzenkorridor bei Viermündenim Kreis Waldeck-Frankenberg geleistet:Wir haben weitere Grundstücke gekauft,Pachtverträge entworfen und detaillierteMaßnahmenpläne für die Einzelflächenentwickelt. 2012 wird der Korridor vorOrt mit der Pflanzung von Büschen undBäumen Gestalt annehmen. (S. Seite 6,KV Waldeck-Frankenberg: Ein Korridorfür die Wildkatze). Für Bund-Gruppenund andere Interessierte gibt das neue„Handbuch für den Waldbiotopverbund“ausführliche Informationen und wert-volle Tipps zur Umsetzung eines grünenKorridors und zur begleitenden Öffent-lichkeitsarbeit.

„Bildung für die Katz“ für dieWildkatzenfreunde von morgenIm Sommer war es endlich soweit, dieWildkatze kam in die Schule! Mit imGepäck: Eine Bildungsmappe, Biodiver-sitätskisten, eine Computer-Simulationund die Mitmachaktion „Spuren derBiodiversität“. Das umfangreiche Bil-dungspaket soll Lehrern und anderenPädagogen helfen, sperrige Themen wieBiodiversität und Biotopvernetzungspannend und informativ am Beispielder Wildkatze und ihrem Lebensraumzu vermitteln. In einer großen Versand-aktion wurden Schulen und andere Bil-dungseinrichtungen in ganz Hessen in-formiert, die die Materialien seitdem inder LGST bestellen oder von unsererHomepage herunterladen. Die acht Bio-diversitätskisten voller Material für dieErlebnispädagogik wurden an Natur-schutzeinrichtungen übergeben und mitKindern und Jugendlichen eingeweiht.Um den Pädagogen den Einsatz desneuen Bildungspakets zu erleichtern,fanden Schulungen u.a. mit der Natur-schutzakademie Hessen statt, die 2012fortgesetzt werden.

Wildkatzenretter gesucht!Seit diesem Jahr kann sich jeder ganzpersönlich für die Wildkatzen in Hesseneinsetzen – mit einer Patenschaft. DiePatenbeiträge werden z.B. für Anpflan-zungen von Korridoren oder die Durch-führung von Infoständen genutzt.

Etliche Wildkatzenfreunde sind bereitsPate geworden oder haben die Paten-schaft verschenkt. Neben Einzelperso-nen gehören z.B. auch ein Katzenvereinund die Bürgerstiftung Rheingau-Taun-us zur Patengemeinde. Die Paten erhal-ten eine Urkunde und ein kleines Be-grüßungspaket. Sie werden per Newslet-ter informiert und jährlich zu einer Ver-anstaltung eingeladen. Pate werden ist ganz einfach: mit demAnmeldeformular unseres neuen Flyers„Gesucht: Wildkatzenretter“ oder onlineauf unserer Homepage.

CityCards„Take a walk on the wild side“ – dasempfahlen wir im Herbst vielen Café-und Kneipenbesuchern mit über 20.000CityCards zur Wildkatze. Die Karten mitvier Motiven wurden in allen größerenStädten Hessens verteilt. Neben den tol-

len Wildkatzenmoti-ven gaben wir allenSammlern mit denKarten auch Infor-mationen zur Wild-katze und ihrer Ge-

fährdung mit nachHause. Die Motive kön-

nen auch als Bildschirm-hintergrund für einen

„wilderen“ Monitor von un-serer Homepage herunterla-

den werden.

Tipis, Sudoku, Regional-konferenz ...Viele weitere Aktivitäten fanden 2011im Rettungsnetz statt! Unsere Tipi-Aus-stellung und die neuen RollUps warenin ganz Hessen z. B. auf Katzenausstel-lungen, der Umweltbörse in Darmstadt,in Tierparks und in Apotheken zu se-hen. Neue Kinderaktionen wie eingroßes Wald-Sudoku, ein Memory-Spielund der verbesserte Wildkatzen-Weit-sprung lockten auch die Jüngeren andie Infostände. Am Ende des Jahres lu-den wir zu einer länderübergreifendenRegionalkonferenz in die Rhön ein.

Netzwerk NaturschutzSarah FriedrichsdorfTel. 069/67 73 [email protected]

www.bund-hessen.de/wildkatze

Ausblick 2012

Auf die Übergabe der Biodiversitätskiste im Nationalpark Kellerwald am 2. August 2011 (oben)

folgte gleich die praktische Einweihung mit dem Lebensraum-Spiel (unten)

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Schleicht die Wildkatze auchdurch den Odenwald? 2012 wollen wir dieses Rätsel mit einergroßen Lockstockaktion lösen. Erstmalswird der Odenwald, bisher ein weißerFleck auf der Verbreitungskarte der Wild-katze, damit ins Zentrum der Wildkatzen-forschung gerückt. Auch in anderen Ge-bieten wie dem Rothaargebirge sollenWildkatzen mit der Lockstockmethodenachgewiesen werden.

Nach vielen Vorarbeiten wird imFrühsommer 2012 endlich unser „Wild-katzen-Walderlebnis“ am Wintersteinim Hochtaunus eröffnet. Über einen Bar-fußpfad schleichen, Wildkatzen-Silhouet-ten suchen, sprechenden Tieren an derBushaltestelle lauschen – zusammen mitInfotafeln, einem Handy-Audioguideu.v.m. bietet der sieben km lange Wan-derweg Informationen und Aktionen fürdie ganze Familie.

Sportler aufgepasst: Der Wildkat-zen-Volkslauf „Running Wild“ kommt2012 zurück nach Hessen. Voraussichtlichim Herbst freuen wir uns wieder aufsportliche Wildkatzenfreunde und vieleBesucher, für die es ein vielseitiges Rah-menprogramm rund um die Wildkatzegeben wird.

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Einst weit verbreitet in den großen,wilden Wäldern Deutschlands, schlei-chen heute nur noch wenige tausendWildkatzen durch unser Land. Nur imSchutz von Büschen und Bäumen wa-gen sie sich auf die Suche nach Paa-rungspartnern oder neuen Revieren. Dader genetische Austausch für den Erhaltder einzelnen, bislang oft isolierten Vor-kommen sehr wichtig ist, brauchen wirsichere Wanderwege für die Wildkatzevon einem Wald zum anderen. Ein Netzaus grünen Korridoren schlägt der„Wildkatzen-Wegeplan“ des BUND vor.Von diesem Biotopverbund würdenauch viele andere Waldbewohner wieLuchs und Baummarder profitieren.

Netzwerk Naturschutz

Alles für die Katz’im „RettungsnetzWildkatze“

2011 standen die Aktivitäten beim Ret-tungsnetz Wildkatze vor allem im Zei-chen der Öffentlichkeitsarbeit und Um-weltbildung. Im zweiten Jahr unsererLIFE+-Kommunikationskampagne be-geisterten spannende Infostände, bunteAktionsmaterialien und das neue Bil-dungspaket Jung und Alt für unsereheimische Waldbewohnerin und mach-ten auf ihre Gefährdung aufmerksam.

Artenschutz

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Der nordosthessische Wald ist in denFokus der Luchs-Fachleute geraten, weilhier im letzten Jahr sogar Jungluchsegefilmt wurden. Da der in 2009 aus demHarz zugewanderte Luchskater abernoch nicht geschlechtsreif war, müssenin den Revieren zumindest im vergan-genen Jahr weitere erwachsene Luchsegelebt und sich fortgepflanzt haben. Mit den Fotofallen soll nun ermitteltwerden, ob die Tiere standorttreu ge-worden sind und wie viele von ihnentatsächlich im Gebiet leben. Da sich dieerwachsenen Luchse durch die Fellfär-bung individuell unterscheiden, könnenmit etwas Glück aussagekräftige Fotosentstehen, auf denen die Fleckung guterkennbar ist.

www.bund-hessen.de > Themen und Projekte> Natur- und Artenschutz> Der Luchs in Hessen

AK Hessenluchs: www.luchs-in-hessen.de

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Arbeitskreis Hessenluchs

Fotofallen sollenLuchse nachweisenDer BUND für Umwelt und NaturschutzDeutschland (BUND), die ForstämterMelsungen und Hessisch Lichtenau undder Arbeitskreis Hessenluchs kooperie-ren bei der Erforschung der heimlichenLebensweise des Luchses in Nordhessen.Mit 49 Fotofallen sollen in den beidenForstrevieren die Zahl der Luchse, ihreAktionsräume und Ortswechsel ermitteltwerden. 27 dieser Kameras hat derBUND Hessen aus Spendengeldern er-worben und an die Forstämter aus-geliehen, 22 weitere wurden von Hes-sen-Forst und vom NABU beigesteuert.

von links: Herr Foet u. Herr Reinbold (Forstamt

Melsungen), Thomas Norgall (BUND Hessen),

Herr Dumm (Forstamt Hessisch-Lichtenau)

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Erster hessischer Wildkatzen-korridor bei ViermündenViel Vorarbeit wurde in diesem Jahr fürden Wildkatzenkorridor bei Viermündenim Kreis Waldeck-Frankenberg geleistet:Wir haben weitere Grundstücke gekauft,Pachtverträge entworfen und detaillierteMaßnahmenpläne für die Einzelflächenentwickelt. 2012 wird der Korridor vorOrt mit der Pflanzung von Büschen undBäumen Gestalt annehmen. (S. Seite 6,KV Waldeck-Frankenberg: Ein Korridorfür die Wildkatze). Für Bund-Gruppenund andere Interessierte gibt das neue„Handbuch für den Waldbiotopverbund“ausführliche Informationen und wert-volle Tipps zur Umsetzung eines grünenKorridors und zur begleitenden Öffent-lichkeitsarbeit.

„Bildung für die Katz“ für dieWildkatzenfreunde von morgenIm Sommer war es endlich soweit, dieWildkatze kam in die Schule! Mit imGepäck: Eine Bildungsmappe, Biodiver-sitätskisten, eine Computer-Simulationund die Mitmachaktion „Spuren derBiodiversität“. Das umfangreiche Bil-dungspaket soll Lehrern und anderenPädagogen helfen, sperrige Themen wieBiodiversität und Biotopvernetzungspannend und informativ am Beispielder Wildkatze und ihrem Lebensraumzu vermitteln. In einer großen Versand-aktion wurden Schulen und andere Bil-dungseinrichtungen in ganz Hessen in-formiert, die die Materialien seitdem inder LGST bestellen oder von unsererHomepage herunterladen. Die acht Bio-diversitätskisten voller Material für dieErlebnispädagogik wurden an Natur-schutzeinrichtungen übergeben und mitKindern und Jugendlichen eingeweiht.Um den Pädagogen den Einsatz desneuen Bildungspakets zu erleichtern,fanden Schulungen u.a. mit der Natur-schutzakademie Hessen statt, die 2012fortgesetzt werden.

Wildkatzenretter gesucht!Seit diesem Jahr kann sich jeder ganzpersönlich für die Wildkatzen in Hesseneinsetzen – mit einer Patenschaft. DiePatenbeiträge werden z.B. für Anpflan-zungen von Korridoren oder die Durch-führung von Infoständen genutzt.

Etliche Wildkatzenfreunde sind bereitsPate geworden oder haben die Paten-schaft verschenkt. Neben Einzelperso-nen gehören z.B. auch ein Katzenvereinund die Bürgerstiftung Rheingau-Taun-us zur Patengemeinde. Die Paten erhal-ten eine Urkunde und ein kleines Be-grüßungspaket. Sie werden per Newslet-ter informiert und jährlich zu einer Ver-anstaltung eingeladen. Pate werden ist ganz einfach: mit demAnmeldeformular unseres neuen Flyers„Gesucht: Wildkatzenretter“ oder onlineauf unserer Homepage.

CityCards„Take a walk on the wild side“ – dasempfahlen wir im Herbst vielen Café-und Kneipenbesuchern mit über 20.000CityCards zur Wildkatze. Die Karten mitvier Motiven wurden in allen größerenStädten Hessens verteilt. Neben den tol-

len Wildkatzenmoti-ven gaben wir allenSammlern mit denKarten auch Infor-mationen zur Wild-katze und ihrer Ge-

fährdung mit nachHause. Die Motive kön-

nen auch als Bildschirm-hintergrund für einen

„wilderen“ Monitor von un-serer Homepage herunterla-

den werden.

Tipis, Sudoku, Regional-konferenz ...Viele weitere Aktivitäten fanden 2011im Rettungsnetz statt! Unsere Tipi-Aus-stellung und die neuen RollUps warenin ganz Hessen z. B. auf Katzenausstel-lungen, der Umweltbörse in Darmstadt,in Tierparks und in Apotheken zu se-hen. Neue Kinderaktionen wie eingroßes Wald-Sudoku, ein Memory-Spielund der verbesserte Wildkatzen-Weit-sprung lockten auch die Jüngeren andie Infostände. Am Ende des Jahres lu-den wir zu einer länderübergreifendenRegionalkonferenz in die Rhön ein.

Netzwerk NaturschutzSarah FriedrichsdorfTel. 069/67 73 [email protected]

www.bund-hessen.de/wildkatze

Ausblick 2012

Auf die Übergabe der Biodiversitätskiste im Nationalpark Kellerwald am 2. August 2011 (oben)

folgte gleich die praktische Einweihung mit dem Lebensraum-Spiel (unten)

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Interview mit Guido Carl

Wie organisiertman eineGroßdemonstration?

Guido Carl, Vorsitzender des BUND KVBergstraße, war bereits im Jahr 2010maßgeblich an der Organisation derBiblis-Umzingelung am 24. April betei-ligt und hat im Jahr 2011 den Stern-marsch auf Biblis am 25. April mit vor-bereitet und durchgeführt. Wir wolltenvon ihm Genaueres dazu wissen.

BUNDaktiv: Guido, welche Gruppen ha-ben den Sternmarsch am 25. April 2011organisiert und wie viele Personen wa-ren insgesamt an der Planung undDurchführung beteiligt?Guido Carl: Den Sternmarsch nach Bib-lis organisierten vier Gruppen: atom-kraftende (Darmstadt), AKWende (Berg-straße), das kritische Kollektiv (Worms)und der BUND Bergstraße. Darüber hin-aus hatten wir viele Unterstützer, diemit Spenden, Verteilung der Aufrufeund Plakate und Organisation von Bus-sen und Raddemos eine große Hilfe wa-ren. Die zentrale Koordinationsgrupperund um Schacht Konrad, kümmertesich Homepage, Layout und Druck der

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Plakate. Die eigentliche Planung habenetwas mehr als zwanzig Aktive getra-gen. Am Ostermontag haben bei denzentralen Arbeiten ca.200 Personen mitge-holfen.

BUNDaktiv: Wann habt ihr mit den Vor-bereitungen begonnen und was war alserstes zu tun?Guido Carl: Das erste Treffen gab es erstEnde Januar 2011, also nur drei Monatevor der Demo. Es war ein fließenderÜbergang von den Protesten gegen dieim September 2010 von der Bundesre-gierung beschlossene Laufzeitverlänge-rung über die Castor-Blockaden (No-vember/Dezember 2010) hin zur Men-schenkette in Neckarwestheim (März2011). Die allgemeine Empörung überdie Laufzeitverlängerung und der 25.Jahrestag von Tschernobyl ließen denPlan entstehen, bundesweit an mög-lichst vielen Atom-Standorten Großde-monstrationen durchzuführen. WirBergsträßer wollten allerdings nichtwieder zum Kraftwerk laufen, sonderndieses Mal diejenigen Bibliser Bürger di-rekt ansprechen, die sich – wohl als ein-zige in unserer Region – über die Lauf-zeitverlängerung freuten. So entstanddie Idee, einen Sternmarsch in den Orthinein zu organisieren.

BUNDaktiv: Kannst du uns einen kurzenÜberblick darüber geben, an was alles

zu denken ist, wennman eine solcheGroßveranstaltungplant?

Guido Carl: Kurz? Na mal sehen ... Als erstes steckten wir den Rahmen: dasDatum der Aktion und den groben Ta-gesablauf, bildeten einen regionalenTrägerkreis und verfassten den Aufruf.Dann waren Unterstützer zu finden –als Multiplikatoren für die Mobilisie-rung unerlässlich – erste Infoblätterwurden entworfen, gedruckt und ver-teilt. Nun wurde eine Homepage aufge-baut, parallel dazu der optische Auftritt,der dann auch die Plakate und Flugblät-ter prägte. Wichtig sind offizielle Kontaktpersonen,ein Spendenkonto, das Presseteam undTermine für Trägerkreis- und Unterstüt-zer-Treffen. Und natürlich die Anmel-dung der Demo bei den Behörden mitKoordinierungstreffen sowie Rückkopp-lung zu Trägerkreis und Unterstützern.Bei den Treffen wurden dann die kon-kreten Ziele ausgearbeitet: die geplanteTeilnehmerzahl, Start und Ziel derDemo sowie der Zeitablauf; es wurdenRedner und Musiker angefragt, Materialzur Refinanzierung musste bestellt wer-dent (Buttons, Aufkleber, Fahnen,

Schlüsselbänder). Andere kümmertensich um Getränke und Verpflegung,suchten Parkflächen für Busse und Pkw,machten Anfahr- und Aufstellpläne fürden Ort, recherchierten Bahnfahrpläne,suchten händeringend nach Helfern undverschickten Plakate und Flyer zur Mo-bilisierung an alle möglichen Gruppen.Dann gab es eine Menge Material zubesorgen: Bühnen, Musikanlage undLautsprecher (passend zu den Künst-lern), Demobanner, Notstromaggregate,Zelte, Tische und Bänke, Dixi-Klos undKlopapier, Getränke, Kuchenstand undKaffeemaschinen, Volksküchen (natür-lich vegan bis vegetarisch), Spielgerätfür Kinder, Spendenboxen, Transporter.Und um Spenden mussten wir uns küm-mern, um alles finanzieren zu können.Schließlich hatten wir als besonderesHighlight noch den Liquidator NikolajBondar aus der Ukraine, für den wirFlug, Transfer, Übernachtung, Betreu-ung und Dolmetscher organisiert haben.Innerhalb einer Woche, wohlgemerkt.Und das ist sicher noch nicht alles …

BUNDaktiv: Wie habt ihr diese viele Ar-beit aufgeteilt?Guido Carl: In drei Monaten lässt sichmanches zeitlich verteilen. So haben wiruns zuerst um Unterstützer und Mobili-sierung gekümmert und danach um die

konkrete Planung vor Ort. Klasse warnatürlich, dass die bundesweite Koordi-nierung aller Aktionen zum 25. Tscher-nobyl-Jahrestag mit einigen Profis unsviel Arbeit abgenommen hat.Daneben haben wir die Aufgaben unterden Trägergruppen und dort auf ver-schiedene Verantwortliche verteilt. Sokonnten wir recht gut den Überblick be-halten. Zumindest bis Fukushima pas-sierte … das hat alles über den Haufengeworfen. Danach hat jeder einzelne amRand seiner Kapazität gearbeitet, teil-weise auch darüber. Aber die Strukturenhaben zum Glück gehalten.

BUNDaktiv: Kannst du un-gefähr abschätzen, wie vielZeit du alleine dabei insge-samt investiert hast?Guido Carl: Das weiß meine Frausicher besser … in den drei Monatenhabe ich viele Abende und mancheNacht gearbeitet, auch tagsüber per E-Mail manches erledigt. Zum Ende hinwaren auch noch ein paar Tage Urlaubnötig, um die Hektik nach der Katastro-phe in Fukushima aufzufangen. Alles inallem schätze ich: jede Woche 20 Stun-den, also rund 250 Stunden Arbeit. Da-bei war die Zeit nicht gleichmäßig ver-teilt, der Schwerpunkt lag klar in den inden letzten beiden Wochen vor dem Os-

termontag, da waren ein paar Tage Ur-laub nötig, um den Arbeitsaufwand zuschaffen.

BUNDaktiv: Der Sternmarsch auf Biblisanlässlich des 25. Jahrestages derAtomkatastrophe von Tschernobyl warlange geplant. Was bedeutete die aktu-elle Havarie der Atommeiler im japani-schen Fukushima Mitte März für die Or-ganisation der Biblis-Demonstration?Guido Carl: Wie schon angedeutet: DerSuper-GAU in Fukushima löste Bestür-zung, Zorn und einen ungeahntenRückenwind für uns aus. In den Koordi-nationsrunden bekamen Polizei und

Ordnungsamtfeuchte Hände.Unsere (vorsich-tige) Prognosevon 2000 Teil-

nehmern war Makulatur, damit standdas Konzept eines Sternmarschs in denOrtskern von Biblis angesichts unge-ahnter Menschenmassen vor dem Aus.Sechs Wochen vor dem Ostermontagstand plötzlich die Vorjahres-Katastro-phe bei der Love Parade in Duisburg vorunserem geistigen Auge.Wir mussten also das ganze Konzeptneu überdenken, im Grunde fingen wirwieder bei Null an. Geplant hatten wirden Sternmarsch zu nur einer Bühne im

Sternmarsch nach Biblis zum 25. Jahrestagder Atomkatastrophe von Tschernobyl

Infostand von Landesverband und BUNDjugendGuido Carl Demonstranten fluten den Stadtkern von Biblis Zentrale Bühne im Ortskern Biblis mit Werner Neumann vom BUND AK Energie als Redner

„Nach der Katastrophe von Fukushima fingen wir imGrunde wieder bei Null an.“

„Am Ostermontag haben

ca. 200 Personen mitgeholfen“

Page 25: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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Interview mit Guido Carl

Wie organisiertman eineGroßdemonstration?

Guido Carl, Vorsitzender des BUND KVBergstraße, war bereits im Jahr 2010maßgeblich an der Organisation derBiblis-Umzingelung am 24. April betei-ligt und hat im Jahr 2011 den Stern-marsch auf Biblis am 25. April mit vor-bereitet und durchgeführt. Wir wolltenvon ihm Genaueres dazu wissen.

BUNDaktiv: Guido, welche Gruppen ha-ben den Sternmarsch am 25. April 2011organisiert und wie viele Personen wa-ren insgesamt an der Planung undDurchführung beteiligt?Guido Carl: Den Sternmarsch nach Bib-lis organisierten vier Gruppen: atom-kraftende (Darmstadt), AKWende (Berg-straße), das kritische Kollektiv (Worms)und der BUND Bergstraße. Darüber hin-aus hatten wir viele Unterstützer, diemit Spenden, Verteilung der Aufrufeund Plakate und Organisation von Bus-sen und Raddemos eine große Hilfe wa-ren. Die zentrale Koordinationsgrupperund um Schacht Konrad, kümmertesich Homepage, Layout und Druck der

Atomenergie

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Plakate. Die eigentliche Planung habenetwas mehr als zwanzig Aktive getra-gen. Am Ostermontag haben bei denzentralen Arbeiten ca.200 Personen mitge-holfen.

BUNDaktiv: Wann habt ihr mit den Vor-bereitungen begonnen und was war alserstes zu tun?Guido Carl: Das erste Treffen gab es erstEnde Januar 2011, also nur drei Monatevor der Demo. Es war ein fließenderÜbergang von den Protesten gegen dieim September 2010 von der Bundesre-gierung beschlossene Laufzeitverlänge-rung über die Castor-Blockaden (No-vember/Dezember 2010) hin zur Men-schenkette in Neckarwestheim (März2011). Die allgemeine Empörung überdie Laufzeitverlängerung und der 25.Jahrestag von Tschernobyl ließen denPlan entstehen, bundesweit an mög-lichst vielen Atom-Standorten Großde-monstrationen durchzuführen. WirBergsträßer wollten allerdings nichtwieder zum Kraftwerk laufen, sonderndieses Mal diejenigen Bibliser Bürger di-rekt ansprechen, die sich – wohl als ein-zige in unserer Region – über die Lauf-zeitverlängerung freuten. So entstanddie Idee, einen Sternmarsch in den Orthinein zu organisieren.

BUNDaktiv: Kannst du uns einen kurzenÜberblick darüber geben, an was alles

zu denken ist, wennman eine solcheGroßveranstaltungplant?

Guido Carl: Kurz? Na mal sehen ... Als erstes steckten wir den Rahmen: dasDatum der Aktion und den groben Ta-gesablauf, bildeten einen regionalenTrägerkreis und verfassten den Aufruf.Dann waren Unterstützer zu finden –als Multiplikatoren für die Mobilisie-rung unerlässlich – erste Infoblätterwurden entworfen, gedruckt und ver-teilt. Nun wurde eine Homepage aufge-baut, parallel dazu der optische Auftritt,der dann auch die Plakate und Flugblät-ter prägte. Wichtig sind offizielle Kontaktpersonen,ein Spendenkonto, das Presseteam undTermine für Trägerkreis- und Unterstüt-zer-Treffen. Und natürlich die Anmel-dung der Demo bei den Behörden mitKoordinierungstreffen sowie Rückkopp-lung zu Trägerkreis und Unterstützern.Bei den Treffen wurden dann die kon-kreten Ziele ausgearbeitet: die geplanteTeilnehmerzahl, Start und Ziel derDemo sowie der Zeitablauf; es wurdenRedner und Musiker angefragt, Materialzur Refinanzierung musste bestellt wer-dent (Buttons, Aufkleber, Fahnen,

Schlüsselbänder). Andere kümmertensich um Getränke und Verpflegung,suchten Parkflächen für Busse und Pkw,machten Anfahr- und Aufstellpläne fürden Ort, recherchierten Bahnfahrpläne,suchten händeringend nach Helfern undverschickten Plakate und Flyer zur Mo-bilisierung an alle möglichen Gruppen.Dann gab es eine Menge Material zubesorgen: Bühnen, Musikanlage undLautsprecher (passend zu den Künst-lern), Demobanner, Notstromaggregate,Zelte, Tische und Bänke, Dixi-Klos undKlopapier, Getränke, Kuchenstand undKaffeemaschinen, Volksküchen (natür-lich vegan bis vegetarisch), Spielgerätfür Kinder, Spendenboxen, Transporter.Und um Spenden mussten wir uns küm-mern, um alles finanzieren zu können.Schließlich hatten wir als besonderesHighlight noch den Liquidator NikolajBondar aus der Ukraine, für den wirFlug, Transfer, Übernachtung, Betreu-ung und Dolmetscher organisiert haben.Innerhalb einer Woche, wohlgemerkt.Und das ist sicher noch nicht alles …

BUNDaktiv: Wie habt ihr diese viele Ar-beit aufgeteilt?Guido Carl: In drei Monaten lässt sichmanches zeitlich verteilen. So haben wiruns zuerst um Unterstützer und Mobili-sierung gekümmert und danach um die

konkrete Planung vor Ort. Klasse warnatürlich, dass die bundesweite Koordi-nierung aller Aktionen zum 25. Tscher-nobyl-Jahrestag mit einigen Profis unsviel Arbeit abgenommen hat.Daneben haben wir die Aufgaben unterden Trägergruppen und dort auf ver-schiedene Verantwortliche verteilt. Sokonnten wir recht gut den Überblick be-halten. Zumindest bis Fukushima pas-sierte … das hat alles über den Haufengeworfen. Danach hat jeder einzelne amRand seiner Kapazität gearbeitet, teil-weise auch darüber. Aber die Strukturenhaben zum Glück gehalten.

BUNDaktiv: Kannst du un-gefähr abschätzen, wie vielZeit du alleine dabei insge-samt investiert hast?Guido Carl: Das weiß meine Frausicher besser … in den drei Monatenhabe ich viele Abende und mancheNacht gearbeitet, auch tagsüber per E-Mail manches erledigt. Zum Ende hinwaren auch noch ein paar Tage Urlaubnötig, um die Hektik nach der Katastro-phe in Fukushima aufzufangen. Alles inallem schätze ich: jede Woche 20 Stun-den, also rund 250 Stunden Arbeit. Da-bei war die Zeit nicht gleichmäßig ver-teilt, der Schwerpunkt lag klar in den inden letzten beiden Wochen vor dem Os-

termontag, da waren ein paar Tage Ur-laub nötig, um den Arbeitsaufwand zuschaffen.

BUNDaktiv: Der Sternmarsch auf Biblisanlässlich des 25. Jahrestages derAtomkatastrophe von Tschernobyl warlange geplant. Was bedeutete die aktu-elle Havarie der Atommeiler im japani-schen Fukushima Mitte März für die Or-ganisation der Biblis-Demonstration?Guido Carl: Wie schon angedeutet: DerSuper-GAU in Fukushima löste Bestür-zung, Zorn und einen ungeahntenRückenwind für uns aus. In den Koordi-nationsrunden bekamen Polizei und

Ordnungsamtfeuchte Hände.Unsere (vorsich-tige) Prognosevon 2000 Teil-

nehmern war Makulatur, damit standdas Konzept eines Sternmarschs in denOrtskern von Biblis angesichts unge-ahnter Menschenmassen vor dem Aus.Sechs Wochen vor dem Ostermontagstand plötzlich die Vorjahres-Katastro-phe bei der Love Parade in Duisburg vorunserem geistigen Auge.Wir mussten also das ganze Konzeptneu überdenken, im Grunde fingen wirwieder bei Null an. Geplant hatten wirden Sternmarsch zu nur einer Bühne im

Sternmarsch nach Biblis zum 25. Jahrestagder Atomkatastrophe von Tschernobyl

Infostand von Landesverband und BUNDjugendGuido Carl Demonstranten fluten den Stadtkern von Biblis Zentrale Bühne im Ortskern Biblis mit Werner Neumann vom BUND AK Energie als Redner

„Nach der Katastrophe von Fukushima fingen wir imGrunde wieder bei Null an.“

„Am Ostermontag haben

ca. 200 Personen mitgeholfen“

Page 26: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

langjährige Träumerei für die StadtHofgeismar und deren Bürger gebrachthat, ist noch nicht absehbar. Die stadt-eigene, nur für das geplante Projektgegründete „Besitzgesellschaft Beber-beck“ wird von einem Insolvenzgutach-ter geprüft. Bisher sind noch keine ab-schließenden Ergebnisse an die Öffent-lichkeit gedrungen.

Das Aktionsbündnis Beberbeck (BUND,HGON, NABU, SDW) und die BI „ProBeberbeck – regional denken“ habendurch ihre gute Zusammenarbeit undihre kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeitgegen die naturzerstörenden Pläne ei-nen Erfolg zu verzeichnen. Durch diesesBündnis wurde die Bevölkerung im wei-ten Umkreis sensibilisiert. Sogar BUND-Vorsitzender Hubert Weiger wetterte imNovember 2010 in Hofgeismar gegenSattlers Pläne. Das Aktionsbündnis Beberbeck betonteimmer wieder, dass der landwirtschaftli-che Betrieb als hessische Domäne Be-stand haben muss. Für den BUND bleibtweiterhin der Wunsch bestehen, den Be-trieb auf ökologische Landwirtschaftumzustellen. Dies würde sich optimalmit dem die Domäne umgebenden Na-turraum und seinen Naturschutzgebie-ten vertragen.

Die Forderung des Aktionsbündnisses,den Reinhardswald, Hessens größtenStaatswald, als Naturpark auszuweisen,wurde von Umweltministerin Lucia Put-trich abgelehnt. Puttrich begründete dasdamit, dass der Reinhardswald laut Ge-setz nicht genug schützenswerte Gebietevorweisen könne. Dies aber entsprichtweder der Wirklichkeit vor Ort noch derGesetzesvorgabe. Die Umweltministerin wurde daher vomAktionsbündnis zu einem Besuch in denReinhardswald eingeladen, um sich vonder naturräumlichen Bedeutung desReinhardswaldes selbst ein Bild zu ma-chen und mit den Naturschutzverbän-den über die Zukunft der Region zu dis-kutieren. Das Aktionsbündnis Beberbeck als sol-ches wird sich mit dem Schlussstrichunter das gescheiterte Projekt auflösen,da Bauleitplanung und Investorensuchebeendet wurden. Die Zusammenarbeit der Verbändebleibt bestehen, sie sind wachsam undkooperativ, wenn es darum geht, dieRegion Reinhardswald zu schützen undnaturverträglich zu entwickeln. Zu tungibt es dort genug.

BUND LV Hessen

Otto Löwer, [email protected]

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Landesvorstand

Wie geht es weitermit der StaatsdomäneBeberbeck?„Henners Traum“ ist geplatzt

Wer den Dokumentarfilm „HennersTraum“ von Klaus Stern sah, erinnertsich an die vollmundige Ankündigungdes Hofgeismarer CDU-BürgermeistersHenner Sattler, die gigantische Freizeit-anlage „Schloss Beberbeck Resort“Pfingsten 2011 eröffnen zu wollen. Übersieben Jahre wurde geträumt. Planung,Investorensuche und Finanzbilanz sindglatt danebengegangen. Nachdem schon im Dezember 2010 derhessische Wirtschaftsminister DieterPosch (FDP) das erfolglose Spiel nichtmehr mitspielen wollte, schien Beber-beck, trotz Sattlers Beharren auf weite-rer Investorensuche, gerettet. Aber erstdie Kommunalwahl im März 2011brachte die entscheidende Wende. DieCDU-Fraktion verlor ihre absoluteMehrheit. SPD, WSD und Linke be-schlossen im Juni 2011 gegen die CDU-Stadtverordneten, die Bauleitplanungund die Investorensuche einzustellen.Welche finanziellen Belastungen die

Atomenergie GroßprojekteD

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TIV Ortskern; zum Tagesabschluss wollten

wir dann zum Ortsrand und ein Ge-denkfeld errichten. Aber jetzt? Mehr als5000 konnten nicht auf einmal in denOrtskern. Also doch ans AKW? Dannwäre der Sternmarsch vollkommen da-hin gewesen, Plakate und Flugblätterverkehrt. Auch innerhalb der Träger-gruppen waren wir uneins, einigten unsdann aber schließlich mit einigemBauchweh darauf, nunmehr drei Büh-nen an unterschiedlichen Orten in Bibliszu organisieren. So konnte der Stern-marsch stattfinden. und die Vorarbeitenkonnten weitgehend weitergeführt wer-den. Nur, dass wir nun alles in dreifa-cher Ausfertigung brauchten: Bühne,Musikanlage, Künstler, Redner, Zelteund vieles mehr. Zur Finanzierung hoff-ten wir auf die Solidarität der Teilneh-mer und bestellten alles Nötige … es warnervenaufreibend. Bis zum Ostersonn-tagabend haben wir organisiert. DasOsterfest fiel für viele von uns einfachaus.

BUNDaktiv: Wie sah dein persönlicherTag am 25. April in Biblis aus?Guido Carl: Aufstehen um halb siebenund gleich der erste Anruf derOrdnungsbehörde, wer denn denZeltbauer anleitet. Also los im ge-packten Transporter nach Biblis,die drei Bühnen-Standorte und dieDemowege abfahren, Dixi-Toiletten auf-schließen, Besprechung der Organisato-ren um 8 Uhr.Schnell das mitgebrachte BUND-Zeltaufbauen und Materialkisten abladen;dann Aufbauarbeit mit koordinieren:Bänke abladen, ankommende Helferverteilen, Infostände ausrüsten, Kabelverlegen. Gegen 9 Uhr Besprechung mitPolizei und Ordnungsamt, danach be-ziehe ich meinen Platz im Infozelt imOrtskern. Die ersten Demoteilnehmersind im Ort, es gibt viel zu erklären.Schon um 11 Uhr füllt sich der Ortskern,rund um Biblis staut der Verkehr, Bussewerden umgeleitet. Der Adrenalinspiegelsteigt, dauernd telefonieren wir mitOrdnungsamt, Polizei, Ordnern und un-tereinander, um den Verkehr zu lenken;an allen Standorten ist schon viel los.12 Uhr, die Demo beginnt, wir schätzendie Teilnehmerzahlen. Mit 15.000 sindwir mehr als zufrieden; zeitweise sperrt

die Polizei sogar den Ortskern wegenÜberfüllung. Nun ordnen wir einigeStunden das Durcheinander, ich lenkeDemoteilnehmer um, schlichte Konflik-te, gebe Auskunft, dirigiere Ordner.Auch im Infozelt haben wir keine ruhi-ge Minute, erst gegen 15 Uhr ein Im-biss – die Anspannung löst sich.Gegen 16 Uhr wechsle ich zum Gedenk-feld. Gebannt höre ich Nikolaj Bondarzu, dann übernehme ich ungeplant dieAbschlussrede – die Atmosphäre auf derWiese ist klasse. Wir stellen unser Groß-kreuz auf und beenden gegen halbsechs die Demo. Jetzt noch die Heim-fahrt und Abendbetreuung von NikolajBondar organisieren, Spendengeldereinsammeln, abbauen, aufräumen, dieAutos packen und ab ins BUND-Büro,das Material verstauen.21 Uhr, endlich nach Hause … nein, Hil-fe, ein Notruf aus Biblis: Ein *?#*# hatKlopapier um einen Baum gewickeltund Dixies (natürlich volle) umgewor-fen. Also fahren wir zu zweit noch malhin und räumen die Sauerei auf. Um22.30 Uhr stehe ich unter der Dusche,müde, aber zufrieden.

BUNDaktiv: Hat am Demotag alles plan-mäßig geklappt? Guido Carl: Nach außen hin lief allesgut, alle waren zufrieden. Dass in Biblis15.000 und bundesweit über 120.000Menschen in so vielen Orten demons-triert haben, ist ein riesiger Erfolg. Hin-ter den Kulissen ging natürlich nicht al-les glatt. So hatte mein Handy (mein er-stes, extra für die Demo!) einen Black-out und ich die PIN vergessen … mittenim Aufbau eine echte Katastrophe. Nacheiner guten Stunde war ich wieder er-reichbar und hatte zwölf Anrufe ver-säumt. Darunter auch die Nachricht,dass Nikolaj Bondar und sein Dolmet-scher sich verpasst hatten. Nikolaj standdaher einige Zeit hilflos am Bahnhof.Gerade diesen lieben Menschen musstees treffen, das ärgert mich noch heute.Mit den unglaublich vielen Leuten liefsonst aber alles gut, es gab tatsächlichkeine Zwischenfälle, obwohl doppelt so

viele Demonstranten wie Einwohner denOrt bevölkerten. Auch haben uns vieleBibliser ganz offen unterstützt, das warbemerkenswert. Ja, die Demo ist sehrgut verlaufen.

BUNDaktiv: Würdest du dir die Organi-sation so einer Großdemo noch einmal„antun“ ?Guido Carl: Nach der Demo waren wa-ren wir alle ziemlich am Ende unsererKräfte. So ein „Osterfest“ wollte ich aufkeinen Fall noch einmal erleben. Jetzt,ein paar Monate danach, sage ich: Eswar eine gelungene Veranstaltung, daswürde ich wieder machen. Allerdingsnicht zu Ostern.

BUNDaktiv: Guido, wir bedanken unsfür das Interview und für den großarti-gen Einsatz von dir und allen anderen,die den Biblis-Sternmarsch ermöglichthaben. Viel Erfolg für alle weiteren Ak-tionen und schon jetzt: Frohe Ostern!

www.bund-hessen.de > Klima und Energie> Atomkraftwerk Biblis > Sternmarsch 2011

www.bund-bergstrasse.de > Atomkraftwerk Biblis

Nach der Demo: Guido Carl sammelt nicht den

Müll ein, sondern letzte Spenden

„Es war eine gelungene Veranstal-

tung, das würde ich wieder machen.

Allerdings nicht zu Ostern.“

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Aus der Traum:

Der „Krieg ums

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langjährige Träumerei für die StadtHofgeismar und deren Bürger gebrachthat, ist noch nicht absehbar. Die stadt-eigene, nur für das geplante Projektgegründete „Besitzgesellschaft Beber-beck“ wird von einem Insolvenzgutach-ter geprüft. Bisher sind noch keine ab-schließenden Ergebnisse an die Öffent-lichkeit gedrungen.

Das Aktionsbündnis Beberbeck (BUND,HGON, NABU, SDW) und die BI „ProBeberbeck – regional denken“ habendurch ihre gute Zusammenarbeit undihre kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeitgegen die naturzerstörenden Pläne ei-nen Erfolg zu verzeichnen. Durch diesesBündnis wurde die Bevölkerung im wei-ten Umkreis sensibilisiert. Sogar BUND-Vorsitzender Hubert Weiger wetterte imNovember 2010 in Hofgeismar gegenSattlers Pläne. Das Aktionsbündnis Beberbeck betonteimmer wieder, dass der landwirtschaftli-che Betrieb als hessische Domäne Be-stand haben muss. Für den BUND bleibtweiterhin der Wunsch bestehen, den Be-trieb auf ökologische Landwirtschaftumzustellen. Dies würde sich optimalmit dem die Domäne umgebenden Na-turraum und seinen Naturschutzgebie-ten vertragen.

Die Forderung des Aktionsbündnisses,den Reinhardswald, Hessens größtenStaatswald, als Naturpark auszuweisen,wurde von Umweltministerin Lucia Put-trich abgelehnt. Puttrich begründete dasdamit, dass der Reinhardswald laut Ge-setz nicht genug schützenswerte Gebietevorweisen könne. Dies aber entsprichtweder der Wirklichkeit vor Ort noch derGesetzesvorgabe. Die Umweltministerin wurde daher vomAktionsbündnis zu einem Besuch in denReinhardswald eingeladen, um sich vonder naturräumlichen Bedeutung desReinhardswaldes selbst ein Bild zu ma-chen und mit den Naturschutzverbän-den über die Zukunft der Region zu dis-kutieren. Das Aktionsbündnis Beberbeck als sol-ches wird sich mit dem Schlussstrichunter das gescheiterte Projekt auflösen,da Bauleitplanung und Investorensuchebeendet wurden. Die Zusammenarbeit der Verbändebleibt bestehen, sie sind wachsam undkooperativ, wenn es darum geht, dieRegion Reinhardswald zu schützen undnaturverträglich zu entwickeln. Zu tungibt es dort genug.

BUND LV Hessen

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Landesvorstand

Wie geht es weitermit der StaatsdomäneBeberbeck?„Henners Traum“ ist geplatzt

Wer den Dokumentarfilm „HennersTraum“ von Klaus Stern sah, erinnertsich an die vollmundige Ankündigungdes Hofgeismarer CDU-BürgermeistersHenner Sattler, die gigantische Freizeit-anlage „Schloss Beberbeck Resort“Pfingsten 2011 eröffnen zu wollen. Übersieben Jahre wurde geträumt. Planung,Investorensuche und Finanzbilanz sindglatt danebengegangen. Nachdem schon im Dezember 2010 derhessische Wirtschaftsminister DieterPosch (FDP) das erfolglose Spiel nichtmehr mitspielen wollte, schien Beber-beck, trotz Sattlers Beharren auf weite-rer Investorensuche, gerettet. Aber erstdie Kommunalwahl im März 2011brachte die entscheidende Wende. DieCDU-Fraktion verlor ihre absoluteMehrheit. SPD, WSD und Linke be-schlossen im Juni 2011 gegen die CDU-Stadtverordneten, die Bauleitplanungund die Investorensuche einzustellen.Welche finanziellen Belastungen die

Atomenergie Großprojekte

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V Ortskern; zum Tagesabschluss wolltenwir dann zum Ortsrand und ein Ge-denkfeld errichten. Aber jetzt? Mehr als5000 konnten nicht auf einmal in denOrtskern. Also doch ans AKW? Dannwäre der Sternmarsch vollkommen da-hin gewesen, Plakate und Flugblätterverkehrt. Auch innerhalb der Träger-gruppen waren wir uneins, einigten unsdann aber schließlich mit einigemBauchweh darauf, nunmehr drei Büh-nen an unterschiedlichen Orten in Bibliszu organisieren. So konnte der Stern-marsch stattfinden. und die Vorarbeitenkonnten weitgehend weitergeführt wer-den. Nur, dass wir nun alles in dreifa-cher Ausfertigung brauchten: Bühne,Musikanlage, Künstler, Redner, Zelteund vieles mehr. Zur Finanzierung hoff-ten wir auf die Solidarität der Teilneh-mer und bestellten alles Nötige … es warnervenaufreibend. Bis zum Ostersonn-tagabend haben wir organisiert. DasOsterfest fiel für viele von uns einfachaus.

BUNDaktiv: Wie sah dein persönlicherTag am 25. April in Biblis aus?Guido Carl: Aufstehen um halb siebenund gleich der erste Anruf derOrdnungsbehörde, wer denn denZeltbauer anleitet. Also los im ge-packten Transporter nach Biblis,die drei Bühnen-Standorte und dieDemowege abfahren, Dixi-Toiletten auf-schließen, Besprechung der Organisato-ren um 8 Uhr.Schnell das mitgebrachte BUND-Zeltaufbauen und Materialkisten abladen;dann Aufbauarbeit mit koordinieren:Bänke abladen, ankommende Helferverteilen, Infostände ausrüsten, Kabelverlegen. Gegen 9 Uhr Besprechung mitPolizei und Ordnungsamt, danach be-ziehe ich meinen Platz im Infozelt imOrtskern. Die ersten Demoteilnehmersind im Ort, es gibt viel zu erklären.Schon um 11 Uhr füllt sich der Ortskern,rund um Biblis staut der Verkehr, Bussewerden umgeleitet. Der Adrenalinspiegelsteigt, dauernd telefonieren wir mitOrdnungsamt, Polizei, Ordnern und un-tereinander, um den Verkehr zu lenken;an allen Standorten ist schon viel los.12 Uhr, die Demo beginnt, wir schätzendie Teilnehmerzahlen. Mit 15.000 sindwir mehr als zufrieden; zeitweise sperrt

die Polizei sogar den Ortskern wegenÜberfüllung. Nun ordnen wir einigeStunden das Durcheinander, ich lenkeDemoteilnehmer um, schlichte Konflik-te, gebe Auskunft, dirigiere Ordner.Auch im Infozelt haben wir keine ruhi-ge Minute, erst gegen 15 Uhr ein Im-biss – die Anspannung löst sich.Gegen 16 Uhr wechsle ich zum Gedenk-feld. Gebannt höre ich Nikolaj Bondarzu, dann übernehme ich ungeplant dieAbschlussrede – die Atmosphäre auf derWiese ist klasse. Wir stellen unser Groß-kreuz auf und beenden gegen halbsechs die Demo. Jetzt noch die Heim-fahrt und Abendbetreuung von NikolajBondar organisieren, Spendengeldereinsammeln, abbauen, aufräumen, dieAutos packen und ab ins BUND-Büro,das Material verstauen.21 Uhr, endlich nach Hause … nein, Hil-fe, ein Notruf aus Biblis: Ein *?#*# hatKlopapier um einen Baum gewickeltund Dixies (natürlich volle) umgewor-fen. Also fahren wir zu zweit noch malhin und räumen die Sauerei auf. Um22.30 Uhr stehe ich unter der Dusche,müde, aber zufrieden.

BUNDaktiv: Hat am Demotag alles plan-mäßig geklappt? Guido Carl: Nach außen hin lief allesgut, alle waren zufrieden. Dass in Biblis15.000 und bundesweit über 120.000Menschen in so vielen Orten demons-triert haben, ist ein riesiger Erfolg. Hin-ter den Kulissen ging natürlich nicht al-les glatt. So hatte mein Handy (mein er-stes, extra für die Demo!) einen Black-out und ich die PIN vergessen … mittenim Aufbau eine echte Katastrophe. Nacheiner guten Stunde war ich wieder er-reichbar und hatte zwölf Anrufe ver-säumt. Darunter auch die Nachricht,dass Nikolaj Bondar und sein Dolmet-scher sich verpasst hatten. Nikolaj standdaher einige Zeit hilflos am Bahnhof.Gerade diesen lieben Menschen musstees treffen, das ärgert mich noch heute.Mit den unglaublich vielen Leuten liefsonst aber alles gut, es gab tatsächlichkeine Zwischenfälle, obwohl doppelt so

viele Demonstranten wie Einwohner denOrt bevölkerten. Auch haben uns vieleBibliser ganz offen unterstützt, das warbemerkenswert. Ja, die Demo ist sehrgut verlaufen.

BUNDaktiv: Würdest du dir die Organi-sation so einer Großdemo noch einmal„antun“ ?Guido Carl: Nach der Demo waren wa-ren wir alle ziemlich am Ende unsererKräfte. So ein „Osterfest“ wollte ich aufkeinen Fall noch einmal erleben. Jetzt,ein paar Monate danach, sage ich: Eswar eine gelungene Veranstaltung, daswürde ich wieder machen. Allerdingsnicht zu Ostern.

BUNDaktiv: Guido, wir bedanken unsfür das Interview und für den großarti-gen Einsatz von dir und allen anderen,die den Biblis-Sternmarsch ermöglichthaben. Viel Erfolg für alle weiteren Ak-tionen und schon jetzt: Frohe Ostern!

www.bund-hessen.de > Klima und Energie> Atomkraftwerk Biblis > Sternmarsch 2011

www.bund-bergstrasse.de > Atomkraftwerk Biblis

Nach der Demo: Guido Carl sammelt nicht den

Müll ein, sondern letzte Spenden

„Es war eine gelungene Veranstal-

tung, das würde ich wieder machen.

Allerdings nicht zu Ostern.“

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Aus der Traum:

Der „Krieg ums

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Page 28: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

Gut 200 Kinder aus ganz Hessen hatten2010 am Wettbewerb Naturtagebuchteilgenommen, 41 von ihnen wurden imFebruar 2011 zur Preisverleihung in denOpelzoo nach Kronberg eingeladen.Hauptpreis für alle Kinder waren zweiFührungen durch den Opelzoo, bei de-nen verschiedene Tiergruppen und ihreBesonderheiten vorgestellt wurden. Hö-hepunkt war das Elefantengehege,aber auch bei den anderen Groß-tieren Afrikas gab es viel zubeobachten und zu staunen.

Danach fand in der Zooschule nach einer kleinen Stärkung mit Gebäckund Saft die Preisverleihung statt. Dieprämierten Tagebücher wurden vorge-stellt und mit kleinen Sachpreise undUrkunden belohnt.

Bei den Gruppen gewann die Grund-schule Beerfurth bei Reichelsheim.Jahrgangs übergreifend in 8 Kleingrup-pen aufgeteilt, beobachteten die Schü-lerinnen und Schüler ein Jahr lang dieNatur in ihrer Umgebung und zeich-neten dies in schönen Tagebüchern auf.

Die Einzeleinsendungen wurden in zweiAltersgruppen bewertet. Bei den Sieben- bis Neunjährigen lan-dete Felix Bundschuh aus Michelstadtals jüngster Teilnehmer auf dem zweitenPlatz. Die besonders gelungenen Tage-bücher von Fabrice Bäder aus Hofheimzur Beobachtung von Schmetterlings-raupen und von Katharina, Friedrichund Carl Wahl aus Neuenthal-Gilsa, diesich mit Kürbissen beschäftigt hatten,wurden mit dem ersten Preis ausge-zeichnet.

In der Altergruppe der Zehn- bis Zwölfjähri-

gen landeten die Tagebücher von Mile-na Sophie Dahlhof und Ann-CatherineThierolf aus Groß-Bieberau zum ThemaObstbäume und von Anna FriederikaWilke aus Hofheim zum Thema Amei-sen jeweils auf dem zweiten Platz. Mit

einem ersten Platz wurde Emanuel Her-rendorf ausgezeichnet, der eine kleineForscherarbeit über die Blutpflaume undden Klimawandel verfasst hatte. Dafürerhielt er auch den Forscherpreis aufBundesebene. Über einen ersten Platzkonnte sich außerdem Viola Schmidt-Rüdt aus Biedenkopf freuen. Sie hatteein außerordentlich ausführliches Tage-buch über ihre Beobachtungen amWaldrand gestaltet und wurde damit auch bundesweite Siegerin.

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AK Energie

Praxisworkshop: Kommunale Handlungs-möglichkeiten für einezukunftsfähige Energie-versorgung

Am 26. Februar 2011 veranstaltete derArbeitskreis Energie im BUND Hessenseinen achten Praxisworkshop.Hier wurden die grundsätzlichen Mög-lichkeiten kommunalen Entscheidensund Handelns im Energiebereich aufge-zeigt und Berichte aus „vorbildlichen“Kommunen stellten dar, was dort bereitsrealisiert wurde. Ergänzt wurden die Be-richte durch ein offenes Diskussionsfo-rum, in dem lokale Initiativen ihr Tunpräsentierten. Das Konzept fand guten Anklang beiden etwa sechzig Anwesenden, wienicht nur die lebhaften Diskussionensondern auch die Beurteilungen auf denzahlreich abgegebenen Bewertungsbö-gen zeigten.

Der Workshop startete mit einemGrundlagenblock aus zwei Referaten.Zunächst diskutierte Dr. Holger Marksdie Kommunalen Handlungsmöglichkei-ten aus sozialwissenschaftlicher Sicht.Anschließend beleuchtete RA Dr. FabioLongo die rechtlichen Aspekte Kommu-nalen Handlungsmöglichkeiten. Der erste Beispielblock wurde von PaulFay mit dem Referat „Frankfurt a. M. –vorbildliche Großstadt?“ eröffnet.

Klimaschutz und Energie BUNDjugendD

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Preisverleihung desWettbewerbs Natur-tagebuch im Opelzoo

Angebote für Kinder

Luftreinhaltung und Klimaschutz

Klagen gegen Kohlekraftwerke Staudinger und FechenheimGegen den geplanten Steinkohleblock 6 im Kraftwerk Staudinger hat derBUND Hessen gemeinsam mit dem bayerischen Bund Naturschutz am9. März 2011 Klage eingereicht. Block 6 wird zu zusätzlichen 5 Mio. Ton-nen CO2-Ausstoß führen, die Luftbelastung durch Stickoxide, Staub undSchwermetalle wird nicht vermindert und der Quecksilberausstoß in dieLuft und in den Main wird ansteigen. Dabei gibt es sinnvolle Alternati-ven: Durch Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und den Ausbau dererneuerbaren Energien kann dieselbe Dienstleistung erreicht werden bei70 Prozent weniger CO2-Emissionen, 50 Prozent weniger Luftschadstof-fen und 40 Prozent geringeren Gesamtkosten.

Mit einer weiteren Klage wehrt sich der BUND Hessen auch gegen das in Fechenheim ge-plante Braunkohle-Staubkraftwerk. Durch den Betrieb würden jährlich ca. 45.000 TonnenCO2, 200 Tonnen Schwefeldioxid, 96 Tonnen Stickoxide, zwei Tonnen Staub und zwei Kilo-gramm Quecksilber in die Luft geblasen. Das ist für die ohnehin bereits stark belastete Re-gion Frankfurt untragbar. Ziel ist die Aufhebung des Genehmigungsbescheides, nachdemdie Klage der Stadt Frankfurt vom Gericht als unzulässig abgewiesen wurde, da die Stadtnicht Genehmigungsbehörde ist. Die Klage des BUND dagegen ist zulässig. EU-Beschwerdeeingelegt hat der BUND Hessen, da der Messwert für Stickstoffoxid in Frankfurt-Höchst dieGrenzwerte überschreitet und Wirtschaftsminister Posch nichts gegen die Gesundheitsbe-lastung durch Luftschadstoffe unternimmt.

Zur Finanzierung beider Klagen bittet der BUND Hessen um SpendenKonto-Nr. 369 853 Frankfurter Sparkasse BLZ 500 502 01Stichwort: „Staudinger“ oder „Fechenheim“

www.bund-hessen.de

Naturtagebuch 2012

Jetzt mitmachen!Die Kinder können jederzeit anfangen,raus in die Natur zu gehen und mit einemNaturtagebuch zu beginnen. Beobachtenlassen sich Tiere und Pflanzen, ganze Bio-tope oder das Wetter. Die Beobachtungenkönnen kreativ festgehalten werden.Schreiben, malen, fotografieren, basteln,recherchieren, alles ist erlaubt.

Weitere Tipps und Informationen erhältman bei der BUNDjugend oder unterwww.naturtagebuch.de.

Einsendeschluss: 31. Oktober 2012.

Angeregte Diskussion beim Praxisworkshop des AK Energie

Es folgte die Diskussion des Vortrags„Marburg – vorbildliche Universitäts-stadt?“ von Jürgen Rausch. Die Vernetzung der Interessen von Stadt- BürgerInnen - Stadtwerken als Kenn-zeichen von Wolfhagen beleuchteteMartin Rühl in seinem Referat „Wolfha-gen – vorbildliche Kleinstadt?“

Der Vortrag „Schwalm-Eder-Kreis –vorbildlicher Landkreis?“ mit DirkSchnurr eröffnete den zweiten Beispiel-block.Es folgte die Präsentation der Samm-lung „Vorbildliche Energieprojekte vonKreisen und Kommunen in Hessen“ desAK Energie, vorgestellt von WolfgangHeins.

Ein von Andrea Graf und Dr. HolgerMarks moderiertes offenes Diskussions-forum bot zum Abschluss die Gelegen-heit, in fünf Kleingruppen verschiedenean Tischen und Posterwänden darge-stellte Projekte zu diskutieren

Eine CD mit allen Referaten und Fotos ist für4 € (inkl. Versand) in der Landesgeschäftstelleerhältlich

Ausführlicher Tagungsbericht unter:>www.bund-hessen.de > Über uns > die Arbeitskreise > AK Energie > Bericht vom Praxis-Workshop: „KommunaleHandlungsmöglichkeiten für eine zukunfts-fähige Energieversorgung“ am 26. Februar2011 in Frankfurt a. M.

Natur pur erleben in Laubach

In Mittelhessen bei Laubach Münsterverbrachten 15 Kinder und drei Be-treuerInnen Mitte Mai ein Wochenendemit viel Natur. Das Tagungshaus – dieSteinesmühle – ist in Alleinlage idyl-lisch am Bach gelegen, auch Wald undWiese sind ganz nah. Die Gruppe unter-nahm Ausflüge zu einer nahegelegenenStreuobstwiese und in den Wald – eineNachtwanderung und anschließendesLagerfeuer durften selbstverständlichnicht fehlen. Ein Höhepunkt war amSonntag die Erkundung der Bachfaunamit Keschern, Sieben und einem kleinenBoot.

Die PreisträgerInnen bei den Einzeleinsendungen zum Naturtagebuch.

Oben von links: Anna Friederika Wilke, Viola Schmidt-Rüdt, Milena Sophie Dahlhof, Ann-Catherine

Thierolf, Sabine Wolters und Lisa Schmidt von der BUNDjugend-Jury;

unten von links: Fabian Bäder, Felix Bundschuh und Emanuel Herrendorf

Bacherkundung per Boot

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Page 29: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

Gut 200 Kinder aus ganz Hessen hatten2010 am Wettbewerb Naturtagebuchteilgenommen, 41 von ihnen wurden imFebruar 2011 zur Preisverleihung in denOpelzoo nach Kronberg eingeladen.Hauptpreis für alle Kinder waren zweiFührungen durch den Opelzoo, bei de-nen verschiedene Tiergruppen und ihreBesonderheiten vorgestellt wurden. Hö-hepunkt war das Elefantengehege,aber auch bei den anderen Groß-tieren Afrikas gab es viel zubeobachten und zu staunen.

Danach fand in der Zooschule nach einer kleinen Stärkung mit Gebäckund Saft die Preisverleihung statt. Dieprämierten Tagebücher wurden vorge-stellt und mit kleinen Sachpreise undUrkunden belohnt.

Bei den Gruppen gewann die Grund-schule Beerfurth bei Reichelsheim.Jahrgangs übergreifend in 8 Kleingrup-pen aufgeteilt, beobachteten die Schü-lerinnen und Schüler ein Jahr lang dieNatur in ihrer Umgebung und zeich-neten dies in schönen Tagebüchern auf.

Die Einzeleinsendungen wurden in zweiAltersgruppen bewertet. Bei den Sieben- bis Neunjährigen lan-dete Felix Bundschuh aus Michelstadtals jüngster Teilnehmer auf dem zweitenPlatz. Die besonders gelungenen Tage-bücher von Fabrice Bäder aus Hofheimzur Beobachtung von Schmetterlings-raupen und von Katharina, Friedrichund Carl Wahl aus Neuenthal-Gilsa, diesich mit Kürbissen beschäftigt hatten,wurden mit dem ersten Preis ausge-zeichnet.

In der Altergruppe der Zehn- bis Zwölfjähri-

gen landeten die Tagebücher von Mile-na Sophie Dahlhof und Ann-CatherineThierolf aus Groß-Bieberau zum ThemaObstbäume und von Anna FriederikaWilke aus Hofheim zum Thema Amei-sen jeweils auf dem zweiten Platz. Mit

einem ersten Platz wurde Emanuel Her-rendorf ausgezeichnet, der eine kleineForscherarbeit über die Blutpflaume undden Klimawandel verfasst hatte. Dafürerhielt er auch den Forscherpreis aufBundesebene. Über einen ersten Platzkonnte sich außerdem Viola Schmidt-Rüdt aus Biedenkopf freuen. Sie hatteein außerordentlich ausführliches Tage-buch über ihre Beobachtungen amWaldrand gestaltet und wurde damit auch bundesweite Siegerin.

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AK Energie

Praxisworkshop: Kommunale Handlungs-möglichkeiten für einezukunftsfähige Energie-versorgung

Am 26. Februar 2011 veranstaltete derArbeitskreis Energie im BUND Hessenseinen achten Praxisworkshop.Hier wurden die grundsätzlichen Mög-lichkeiten kommunalen Entscheidensund Handelns im Energiebereich aufge-zeigt und Berichte aus „vorbildlichen“Kommunen stellten dar, was dort bereitsrealisiert wurde. Ergänzt wurden die Be-richte durch ein offenes Diskussionsfo-rum, in dem lokale Initiativen ihr Tunpräsentierten. Das Konzept fand guten Anklang beiden etwa sechzig Anwesenden, wienicht nur die lebhaften Diskussionensondern auch die Beurteilungen auf denzahlreich abgegebenen Bewertungsbö-gen zeigten.

Der Workshop startete mit einemGrundlagenblock aus zwei Referaten.Zunächst diskutierte Dr. Holger Marksdie Kommunalen Handlungsmöglichkei-ten aus sozialwissenschaftlicher Sicht.Anschließend beleuchtete RA Dr. FabioLongo die rechtlichen Aspekte Kommu-nalen Handlungsmöglichkeiten. Der erste Beispielblock wurde von PaulFay mit dem Referat „Frankfurt a. M. –vorbildliche Großstadt?“ eröffnet.

Klimaschutz und Energie BUNDjugend

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Preisverleihung desWettbewerbs Natur-tagebuch im Opelzoo

Angebote für Kinder

Luftreinhaltung und Klimaschutz

Klagen gegen Kohlekraftwerke Staudinger und FechenheimGegen den geplanten Steinkohleblock 6 im Kraftwerk Staudinger hat derBUND Hessen gemeinsam mit dem bayerischen Bund Naturschutz am9. März 2011 Klage eingereicht. Block 6 wird zu zusätzlichen 5 Mio. Ton-nen CO2-Ausstoß führen, die Luftbelastung durch Stickoxide, Staub undSchwermetalle wird nicht vermindert und der Quecksilberausstoß in dieLuft und in den Main wird ansteigen. Dabei gibt es sinnvolle Alternati-ven: Durch Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und den Ausbau dererneuerbaren Energien kann dieselbe Dienstleistung erreicht werden bei70 Prozent weniger CO2-Emissionen, 50 Prozent weniger Luftschadstof-fen und 40 Prozent geringeren Gesamtkosten.

Mit einer weiteren Klage wehrt sich der BUND Hessen auch gegen das in Fechenheim ge-plante Braunkohle-Staubkraftwerk. Durch den Betrieb würden jährlich ca. 45.000 TonnenCO2, 200 Tonnen Schwefeldioxid, 96 Tonnen Stickoxide, zwei Tonnen Staub und zwei Kilo-gramm Quecksilber in die Luft geblasen. Das ist für die ohnehin bereits stark belastete Re-gion Frankfurt untragbar. Ziel ist die Aufhebung des Genehmigungsbescheides, nachdemdie Klage der Stadt Frankfurt vom Gericht als unzulässig abgewiesen wurde, da die Stadtnicht Genehmigungsbehörde ist. Die Klage des BUND dagegen ist zulässig. EU-Beschwerdeeingelegt hat der BUND Hessen, da der Messwert für Stickstoffoxid in Frankfurt-Höchst dieGrenzwerte überschreitet und Wirtschaftsminister Posch nichts gegen die Gesundheitsbe-lastung durch Luftschadstoffe unternimmt.

Zur Finanzierung beider Klagen bittet der BUND Hessen um SpendenKonto-Nr. 369 853 Frankfurter Sparkasse BLZ 500 502 01Stichwort: „Staudinger“ oder „Fechenheim“

www.bund-hessen.de

Naturtagebuch 2012

Jetzt mitmachen!Die Kinder können jederzeit anfangen,raus in die Natur zu gehen und mit einemNaturtagebuch zu beginnen. Beobachtenlassen sich Tiere und Pflanzen, ganze Bio-tope oder das Wetter. Die Beobachtungenkönnen kreativ festgehalten werden.Schreiben, malen, fotografieren, basteln,recherchieren, alles ist erlaubt.

Weitere Tipps und Informationen erhältman bei der BUNDjugend oder unterwww.naturtagebuch.de.

Einsendeschluss: 31. Oktober 2012.

Angeregte Diskussion beim Praxisworkshop des AK Energie

Es folgte die Diskussion des Vortrags„Marburg – vorbildliche Universitäts-stadt?“ von Jürgen Rausch. Die Vernetzung der Interessen von Stadt- BürgerInnen - Stadtwerken als Kenn-zeichen von Wolfhagen beleuchteteMartin Rühl in seinem Referat „Wolfha-gen – vorbildliche Kleinstadt?“

Der Vortrag „Schwalm-Eder-Kreis –vorbildlicher Landkreis?“ mit DirkSchnurr eröffnete den zweiten Beispiel-block.Es folgte die Präsentation der Samm-lung „Vorbildliche Energieprojekte vonKreisen und Kommunen in Hessen“ desAK Energie, vorgestellt von WolfgangHeins.

Ein von Andrea Graf und Dr. HolgerMarks moderiertes offenes Diskussions-forum bot zum Abschluss die Gelegen-heit, in fünf Kleingruppen verschiedenean Tischen und Posterwänden darge-stellte Projekte zu diskutieren

Eine CD mit allen Referaten und Fotos ist für4 € (inkl. Versand) in der Landesgeschäftstelleerhältlich

Ausführlicher Tagungsbericht unter:>www.bund-hessen.de > Über uns > die Arbeitskreise > AK Energie > Bericht vom Praxis-Workshop: „KommunaleHandlungsmöglichkeiten für eine zukunfts-fähige Energieversorgung“ am 26. Februar2011 in Frankfurt a. M.

Natur pur erleben in Laubach

In Mittelhessen bei Laubach Münsterverbrachten 15 Kinder und drei Be-treuerInnen Mitte Mai ein Wochenendemit viel Natur. Das Tagungshaus – dieSteinesmühle – ist in Alleinlage idyl-lisch am Bach gelegen, auch Wald undWiese sind ganz nah. Die Gruppe unter-nahm Ausflüge zu einer nahegelegenenStreuobstwiese und in den Wald – eineNachtwanderung und anschließendesLagerfeuer durften selbstverständlichnicht fehlen. Ein Höhepunkt war amSonntag die Erkundung der Bachfaunamit Keschern, Sieben und einem kleinenBoot.

Die PreisträgerInnen bei den Einzeleinsendungen zum Naturtagebuch.

Oben von links: Anna Friederika Wilke, Viola Schmidt-Rüdt, Milena Sophie Dahlhof, Ann-Catherine

Thierolf, Sabine Wolters und Lisa Schmidt von der BUNDjugend-Jury;

unten von links: Fabian Bäder, Felix Bundschuh und Emanuel Herrendorf

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Mittlerweile ist das Eine Erde Camp derBUNDjugend in den Sommerferienschon Institution – auch dieses Jahrversammelten sich gut 60 Jugendlicheauf dem Zeltplatz Wirberg bei Reis-kirchen in Mittelhessen. Das Besonderein diesem Jahr war das Schwerpunkt-thema Afrika, mit dem wir uns mit in-haltlichen und praktischen Workshopsauseinandersetzten. Es wurde afrikanisch und marokkanischgekocht, außerdem konnten die Teil-nehmerInnen Eindrücke von verschiede-nen Hilfsprojekten in Kenia gewinnenund Kiswahili kennen lernen. Dernordafrikanische Frühling war ebensoThema eines Workshops wie die Pro-duktionsbedingungen beim Kakao-An-bau, verbunden mit der Herstellung vonSchokolade aus Kakaobohnen.

Daneben gab es wieder eine breitePalette von Angeboten, die von denTeilnehmerInnen rege genutzt wurden:Workshops zum Thema Ernährung undMassentierhaltung, zu Gentechnik undregenerativen Energien, zu alternativenAktionsformen und der Transition TownBewegung, zu Stelzen bauen, Filzenoder Speckstein bearbeiten. Die Teil-nehmerInnen konnten Brotaufstricheoder Eis selbst herstellen. Ein Imkerei-Workshop, die Suche und Anlage einesGeo-Caches sowie eine Fledermaus-exkursion boten zudem Gelegenheit,sich naturkundlich zu betätigen. Plas-tisch wurde das Thema „Eine Erde“beim Simulationsspiel „Fair play für denWelthandel“, bei dem die TeilnehmerIn-nen hautnah die unfairen Welt-Han-delsbedingungen im Spiel erfuhren.

Zum Ausgleich und zur Entspannungdienten verschiedene Spiel- und Sport-möglichkeiten, und auch am Abendwurde jede Menge inhaltliches und kul-turelles Programm geboten: Sternen-kunde und Feuerjonglage, Singen amLagerfeuer und der Auftritt zweierBands sorgten für einen gemütlichenAusklang.

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Ein kleines, aber feines Grüppchen von11 Personen waren wir, als wir imHerbst 2011 in die Altmark fuhren undeine Woche im Ökodorf Siebenlindenverbrachten. Ziel dieser BUNDjugend-Veranstaltung war es, Praxisbeispiele ei-nes ökologischen, nachhaltigen Lebens-stils und gemeinschaftlichen Lebenskennen zu lernen.

Und wir erlebten tatsächlich eine Füllevon neuen Eindrücken, Begegnungenund Anregungen. Angefangen hat unse-re Woche mit einer ausgiebigen undsehr interessanten Führung durch dasÖkodorf – vorbei an Strohballenhäu-sern, Passiv- und Niedrigenergiehäu-sern, einem ökologischen Nutzgarten,der eigenen Pflanzenkläranlage, denKompostklos, dem eigenen Bioladen,den unterschiedlichen Nachbarschaftenund dem liebevoll gestalteten Dorfplatz.Am folgenden Nachmittag bekamen wireine Einführung in die Tiefenökologie,schlüpften dabei in die Rolle zukünfti-ger Generationen und erspürten die Ver-bundenheit allen Lebens. Ähnlich emo-

tional und intensiv war die Einführungin das „Forum“ – eine Kommunikati-onsmethode für Gruppen, die auchEmotionales zur Sprache bringt. Weiter-hin bekamen wir einen Einblick in dieGewaltfreie Kommunikation und eineFührung durch den ökologisch bewirt-schafteten Wald.

Mit am besten hat uns die Mitarbeit imÖkodorf gefallen, weil wir dabei mit Be-wohnern in besseren Kontakt kamenund so auch den ein und anderen priva-ten (und sehr schönen) Wohnbereichbewundern konnten.

Im Gelände des Ökodorfes und im an-grenzenden Waldgebiet gab es auchzwischendurch immer wieder einiges zuentdecken: kleine und größere Kunst-werke, sinnliche Sprüche, bezauberndeNatur und interessante Erfindungen –so der Essensgong aus alten Gasfla-schen oder das Karussell – eine großeHolz-Seil-Konstruktion, die durch Mus-kelkraft aufgezogen wird und dannFahrt aufnimmt.

Wir sind gespannt auf 2012, wenn wirdie nächste ökologische Gemeinschaftbesuchen: den Lebensgarten Steyerberg.

Eine-Erde-Camp mitSchwerpunkt Afrika

Mit der BUNDjugendmitten im Ökodorf

Angebote für Jugendliche

[email protected]

www.bundjugendhessen.de> Freizeiten

Wasser marsch! – Mannschaftssport mal anders

Das Organisationsteam vom Eine-Erde-Camp

Ergebnis des marokkanischen Kochworkshops

Workshop Nordafrikanischer Frühling mit

Abderrahim En Nosse

Kakao-Workshop

Siebenlinden das warZeit

Sich zu findenZum Träumen und Singen

Zum Lauschen und SchauenZum Fragen und Sagen

Zum Schaffen und Bauen

Siebenlinden das warRaum

Zu Tanzendie Fliehkraft und den Regen spürend

Zum Lachen und SchweigenZum Schaukeln und Schmausen

Und die Perlen der Seele zu zeigen

Siebenlinden das warwunderbar

von Anita Janßen

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Mittlerweile ist das Eine Erde Camp derBUNDjugend in den Sommerferienschon Institution – auch dieses Jahrversammelten sich gut 60 Jugendlicheauf dem Zeltplatz Wirberg bei Reis-kirchen in Mittelhessen. Das Besonderein diesem Jahr war das Schwerpunkt-thema Afrika, mit dem wir uns mit in-haltlichen und praktischen Workshopsauseinandersetzten. Es wurde afrikanisch und marokkanischgekocht, außerdem konnten die Teil-nehmerInnen Eindrücke von verschiede-nen Hilfsprojekten in Kenia gewinnenund Kiswahili kennen lernen. Dernordafrikanische Frühling war ebensoThema eines Workshops wie die Pro-duktionsbedingungen beim Kakao-An-bau, verbunden mit der Herstellung vonSchokolade aus Kakaobohnen.

Daneben gab es wieder eine breitePalette von Angeboten, die von denTeilnehmerInnen rege genutzt wurden:Workshops zum Thema Ernährung undMassentierhaltung, zu Gentechnik undregenerativen Energien, zu alternativenAktionsformen und der Transition TownBewegung, zu Stelzen bauen, Filzenoder Speckstein bearbeiten. Die Teil-nehmerInnen konnten Brotaufstricheoder Eis selbst herstellen. Ein Imkerei-Workshop, die Suche und Anlage einesGeo-Caches sowie eine Fledermaus-exkursion boten zudem Gelegenheit,sich naturkundlich zu betätigen. Plas-tisch wurde das Thema „Eine Erde“beim Simulationsspiel „Fair play für denWelthandel“, bei dem die TeilnehmerIn-nen hautnah die unfairen Welt-Han-delsbedingungen im Spiel erfuhren.

Zum Ausgleich und zur Entspannungdienten verschiedene Spiel- und Sport-möglichkeiten, und auch am Abendwurde jede Menge inhaltliches und kul-turelles Programm geboten: Sternen-kunde und Feuerjonglage, Singen amLagerfeuer und der Auftritt zweierBands sorgten für einen gemütlichenAusklang.

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Ein kleines, aber feines Grüppchen von11 Personen waren wir, als wir imHerbst 2011 in die Altmark fuhren undeine Woche im Ökodorf Siebenlindenverbrachten. Ziel dieser BUNDjugend-Veranstaltung war es, Praxisbeispiele ei-nes ökologischen, nachhaltigen Lebens-stils und gemeinschaftlichen Lebenskennen zu lernen.

Und wir erlebten tatsächlich eine Füllevon neuen Eindrücken, Begegnungenund Anregungen. Angefangen hat unse-re Woche mit einer ausgiebigen undsehr interessanten Führung durch dasÖkodorf – vorbei an Strohballenhäu-sern, Passiv- und Niedrigenergiehäu-sern, einem ökologischen Nutzgarten,der eigenen Pflanzenkläranlage, denKompostklos, dem eigenen Bioladen,den unterschiedlichen Nachbarschaftenund dem liebevoll gestalteten Dorfplatz.Am folgenden Nachmittag bekamen wireine Einführung in die Tiefenökologie,schlüpften dabei in die Rolle zukünfti-ger Generationen und erspürten die Ver-bundenheit allen Lebens. Ähnlich emo-

tional und intensiv war die Einführungin das „Forum“ – eine Kommunikati-onsmethode für Gruppen, die auchEmotionales zur Sprache bringt. Weiter-hin bekamen wir einen Einblick in dieGewaltfreie Kommunikation und eineFührung durch den ökologisch bewirt-schafteten Wald.

Mit am besten hat uns die Mitarbeit imÖkodorf gefallen, weil wir dabei mit Be-wohnern in besseren Kontakt kamenund so auch den ein und anderen priva-ten (und sehr schönen) Wohnbereichbewundern konnten.

Im Gelände des Ökodorfes und im an-grenzenden Waldgebiet gab es auchzwischendurch immer wieder einiges zuentdecken: kleine und größere Kunst-werke, sinnliche Sprüche, bezauberndeNatur und interessante Erfindungen –so der Essensgong aus alten Gasfla-schen oder das Karussell – eine großeHolz-Seil-Konstruktion, die durch Mus-kelkraft aufgezogen wird und dannFahrt aufnimmt.

Wir sind gespannt auf 2012, wenn wirdie nächste ökologische Gemeinschaftbesuchen: den Lebensgarten Steyerberg.

Eine-Erde-Camp mitSchwerpunkt Afrika

Mit der BUNDjugendmitten im Ökodorf

Angebote für Jugendliche

[email protected]

www.bundjugendhessen.de> Freizeiten

Wasser marsch! – Mannschaftssport mal anders

Das Organisationsteam vom Eine-Erde-Camp

Ergebnis des marokkanischen Kochworkshops

Workshop Nordafrikanischer Frühling mit

Abderrahim En Nosse

Kakao-Workshop

Siebenlinden das warZeit

Sich zu findenZum Träumen und Singen

Zum Lauschen und SchauenZum Fragen und Sagen

Zum Schaffen und Bauen

Siebenlinden das warRaum

Zu Tanzendie Fliehkraft und den Regen spürend

Zum Lachen und SchweigenZum Schaukeln und Schmausen

Und die Perlen der Seele zu zeigen

Siebenlinden das warwunderbar

von Anita Janßen

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Demo und Aktion

Fortbildungen

Seminare zur Qualifikation von Ehrenamtlichen

Unser Hauptamtlichen-Team arbeitet sehrgut zusammen und stellt einiges auf dieBeine. Doch was wären wir ohne die vie-len Ehrenamtlichen, die die Kinder- undJugendfreizeiten der BUNDjugend Hessenbegleiten, bei Aktionen mitplanen oderdie BUND-Kindergruppen betreuen? Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist des-halb die Aus- und Fortbildung von Eh-renamtlichen.

JugendleiterschulungDie Jugendleiterschulung, seit vielenJahren wichtiger Teil der Qualifikationunserer Aktiven, fand im April 2011erstmals als 5-tägiges Blockseminarstatt. In den Räumen des BDP in Frank-furt beschäftigten sich 12 junge Men-schen mit Themen wie Entwicklungs-psychologie von Kindern und Jugendli-chen, Gruppenprozessen, dem eigenenSelbstverständnis als GruppenleiterIn,Leitungsstilen und Teamarbeit. Die Teil-nehmerInnen bekamen Handwerkszeugzu Moderation und zum Selbstmanage-ment vermittelt und verschafften sichEinblicke in die Planung von Freizeitenund Aktionen. Dazu gehörte diesmalauch ein Ortswechsel in den FrankfurterStadtwald, um sich Methoden der Wald-pädagogik anzunähern. Die Teilnehmer-Innen setzten sich außerdem mit Kon-flikten und Möglichkeiten der Lösungs-findung auseinander. Auch „heiße Ei-sen“ wie das Thema Kindeswohl wurdenangepackt. Schließlich halten wir es fürwichtig, unsere TeamerInnen auch aufschwierige Situationen vorzubereiten,damit sie im Ernstfall selbstbewussthandeln können.

Ziele der Jugendleiterschulung sind dieintensive Auseinandersetzung mitpädagogischen und methodischen Fra-gen. Ganz zentral ist aber auch die per-sönliche Auseinandersetzung mit denbesprochenen Themen, z. B. wenn wiruns über eine Sozialisationssonne denBesonderheiten der eigenen Biographienähern. Kreative Herangehensweisen,

die auch Bewegung und Sinneserfah-rungen umfassen, sorgen für Spaß undeine gemeinschaftsfördernde Atmosphä-re in der Gruppe. Aktivitäten wie ge-meinsames Kochen und Spielen gehörendeshalb ebenfalls zum Seminarkonzept.

Auch in der Seminarleitung gab es eineNeuerung: Erstmals wurde BarbaraMichalski von Pädagogikstudentin LilithSchmidt unterstützt, die bereits seit ei-nigen Jahren zum Aktivenkreis derBUNDjugend Hessen gehört und jetzterste Erfahrungen in der Ausbildungvon TeamerInnen gemacht hat.

Fortbildung für LeiterInnen vonBUND-Kindergruppen2011 starteten wir in Kooperation mitdem BUND Frankfurt eine Fortbildungs-reihe für die LeiterInnen von BUND-Kindergruppen. Anlass war der vielfa-che Wunsch nach verbesserter Qualifi-kation, insbesondere auf pädagogischemund methodischem Gebiet.

Es fanden drei etwa dreistündige Fort-bildungsseminare statt: Einführung indie Gruppenpädagogik, Spiele in derUmweltpädagogik unter dem Motto„Natur erfahren mit allen Sinnen“ sowieein Filz-Workshop. Themen und Termi-ne wurden mit den Interessierten abge-stimmt, um möglichst vielen die Teil-nahme zu ermöglichen. Ziele der Semi-narreihe sind die Erweiterung der Kom-petenzen der BUND-Kindergruppenleite-rInnen, die Gründung neuer BUND-Kin-dergruppen sowie die Vernetzung derGruppen untereinander. Hier sind wirauf einem guten Weg.

Für 2012 ist eine Fortsetzung der Semi-narreihe geplant. Weitere Themenwün-sche nimmt die BUNDjugend gern ent-gegen. Teilnehmen können auch Inter-essierte, die nicht aus Frankfurt sind.

[email protected]

www.bundjugendhessen.de> Termine > Fortbildung für TeamerInnen

Wir haben es satt!Robert Jungmann, FÖJ 2010–2011, war in Berlin dabei:

„Sieben Stunden Busfahrt kön-nen sehr lange dauern. Beson-ders, wenn man unterwegs zueiner Demo ist. Der Bus aus Darmstadtfuhr um 4.30 Uhr morgens los. Zwi-schenstop in Groß Gerau und in derWetterau und dann Berlin, wo sich andiesem Samstag die Landwirtschaftsmi-nister im Rahmen der Grünen Wochemit Vertretern von Monsanto, BASF,Müllermilch und Co. treffen sollten. Ir-gendwie hatte ich das Gefühl, dass da-bei nichts Gutes herauskommen kannund stand deshalb mitten in der Nachtauf, um den Bus noch zu erwischen undan der Großdemonstration gegen Gen-technik, Tierfabriken und Dumpingex-porte teil zu nehmen.

In Berlin angekommen hielt der Busdirekt vor dem Hauptbahnhof und wirkonnten schon die riesige, bunte Men-schenmenge sehen, die sich vom Haup-teingang über die Brücke bis auf die an-dere Seite der Spree erstreckte. Alsonichts wie raus aus dem Bus und reinins farbenfrohe Getümmel. Schnell hatteich ein paar Leute von der BUNDjugendgefunden und wir überholten die ganzeDemo, um vorne im Gemüseblock mitzu laufen. Es dauerte eine ganze Weilebis wir an dem Strom von über 22.000Menschen vorbei waren. Auf dem Wegsahen wir viele Menschen, die ihremProtest kreativen Ausdruck verliehen

und verkleidet oder mit Großpuppen aufdie Grausamkeit von Massentierhaltungoder die Gefahren von Gentechnik auf-merksam zu machen. Es waren überall

selbstgemalte Schilder undTransparente zusehen, wo-bei mir die Sprechblase ei-ner als Huhn verkleideten

BUNDjugend Aktivistin am besten ge-fiel: „Iss Tofu, du Würstchen!“Als wir uns der Demospitze näherten,sahen wir schon den Lautsprecherwagenvom BUND und Deichkinds „Aufstandim Schlaraffenland“ dröhnte uns entge-gen. Dahinter hüpfte der Hühnchen-block der JBN (BUNDjugend Bayern)zum Takt. So ging es bunt und lautdurchs Regierungsviertel bis vors Bran-denburger Tor.Dort fand die Abschlusskundgebungstatt, auf der u.a. der BUND VorsitzendeHubert Weiger redete und die Durchset-zung einer artgerechten Tierhaltung, dieAbkehr vom Irrweg der Gentechnik unddie Umlenkung der Subventionen wegvon der Agrarindustrie und hin zurbäuerlichen und ökologischen Landwirt-schaft forderte. Mein Höhepunkt derKundgebung war allerdings der Auftrittvon Nnimmo Bassey, dem Vorsitzendenvon Friends Of The Earth International,der in seiner Rede auch die SituationAfrikas im Zusammenhang mit europäi-scher Agrarpolitik aufzeigte und auf dieProblematik der Agrarsubventionenaufmerksam machte, die einen billigenExport möglich machen und AfrikasMärkte zerstören.

Rückblickend hat es mich überrascht,dass bei diesem Thema doch so viele

Menschen auf der Strasse unterwegswaren. Wie schon bei der Anti-AtomDemonstration war ich auch dieses Malwieder begeistert von dem breitenBündnis, dass hier seinen Unmut überPolitik und Wirtschaft lautstark auf dieStrasse trägt. Mir hat es auf jeden Fallmal wieder gezeigt, dass es sich lohnt,für eine bessere Zukunft zu kämpfen.In diesem Sinne bleibt nur noch zu sa-gen: „Esst Tofu, ihr Würstchen!“

Früh ein Stückchen BioDas war das Motto der öffentlichenFrühstückstafel der BUNDjugend vor ei-nem McDonalds in Gießen. Unter einerausladenden Eiche machte es sich dieLandesjugendleitung mit Partyzelt undBiertischgarnitur bequem und brachteein reichhaltiges Angebot an vegetari-schen und biologisch angebauten Pro-dukten auf die Tafel. Die Jugendlichenluden PassantInnen zum kostenlosen,ökologischen, fairen und vegetarischenFrühstück ein. Schnell kamen angeregteGespräche mit interessierten Menschenzustande und konnten die Jugendlichenüber Ökolandbau, Gentechnik und ge-sunde Ernährung informieren.

Großdemonstration zu Agrarpolitik am 22. Januar 2011 in Berlin: Die BUNDjugend Hessen war dabei

Eindrücke von der fünftägigen Jugendleiterschulung im April 2011

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„Esst Tofu,

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Demo und Aktion

Fortbildungen

Seminare zur Qualifikation von Ehrenamtlichen

Unser Hauptamtlichen-Team arbeitet sehrgut zusammen und stellt einiges auf dieBeine. Doch was wären wir ohne die vie-len Ehrenamtlichen, die die Kinder- undJugendfreizeiten der BUNDjugend Hessenbegleiten, bei Aktionen mitplanen oderdie BUND-Kindergruppen betreuen? Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist des-halb die Aus- und Fortbildung von Eh-renamtlichen.

JugendleiterschulungDie Jugendleiterschulung, seit vielenJahren wichtiger Teil der Qualifikationunserer Aktiven, fand im April 2011erstmals als 5-tägiges Blockseminarstatt. In den Räumen des BDP in Frank-furt beschäftigten sich 12 junge Men-schen mit Themen wie Entwicklungs-psychologie von Kindern und Jugendli-chen, Gruppenprozessen, dem eigenenSelbstverständnis als GruppenleiterIn,Leitungsstilen und Teamarbeit. Die Teil-nehmerInnen bekamen Handwerkszeugzu Moderation und zum Selbstmanage-ment vermittelt und verschafften sichEinblicke in die Planung von Freizeitenund Aktionen. Dazu gehörte diesmalauch ein Ortswechsel in den FrankfurterStadtwald, um sich Methoden der Wald-pädagogik anzunähern. Die Teilnehmer-Innen setzten sich außerdem mit Kon-flikten und Möglichkeiten der Lösungs-findung auseinander. Auch „heiße Ei-sen“ wie das Thema Kindeswohl wurdenangepackt. Schließlich halten wir es fürwichtig, unsere TeamerInnen auch aufschwierige Situationen vorzubereiten,damit sie im Ernstfall selbstbewussthandeln können.

Ziele der Jugendleiterschulung sind dieintensive Auseinandersetzung mitpädagogischen und methodischen Fra-gen. Ganz zentral ist aber auch die per-sönliche Auseinandersetzung mit denbesprochenen Themen, z. B. wenn wiruns über eine Sozialisationssonne denBesonderheiten der eigenen Biographienähern. Kreative Herangehensweisen,

die auch Bewegung und Sinneserfah-rungen umfassen, sorgen für Spaß undeine gemeinschaftsfördernde Atmosphä-re in der Gruppe. Aktivitäten wie ge-meinsames Kochen und Spielen gehörendeshalb ebenfalls zum Seminarkonzept.

Auch in der Seminarleitung gab es eineNeuerung: Erstmals wurde BarbaraMichalski von Pädagogikstudentin LilithSchmidt unterstützt, die bereits seit ei-nigen Jahren zum Aktivenkreis derBUNDjugend Hessen gehört und jetzterste Erfahrungen in der Ausbildungvon TeamerInnen gemacht hat.

Fortbildung für LeiterInnen vonBUND-Kindergruppen2011 starteten wir in Kooperation mitdem BUND Frankfurt eine Fortbildungs-reihe für die LeiterInnen von BUND-Kindergruppen. Anlass war der vielfa-che Wunsch nach verbesserter Qualifi-kation, insbesondere auf pädagogischemund methodischem Gebiet.

Es fanden drei etwa dreistündige Fort-bildungsseminare statt: Einführung indie Gruppenpädagogik, Spiele in derUmweltpädagogik unter dem Motto„Natur erfahren mit allen Sinnen“ sowieein Filz-Workshop. Themen und Termi-ne wurden mit den Interessierten abge-stimmt, um möglichst vielen die Teil-nahme zu ermöglichen. Ziele der Semi-narreihe sind die Erweiterung der Kom-petenzen der BUND-Kindergruppenleite-rInnen, die Gründung neuer BUND-Kin-dergruppen sowie die Vernetzung derGruppen untereinander. Hier sind wirauf einem guten Weg.

Für 2012 ist eine Fortsetzung der Semi-narreihe geplant. Weitere Themenwün-sche nimmt die BUNDjugend gern ent-gegen. Teilnehmen können auch Inter-essierte, die nicht aus Frankfurt sind.

[email protected]

www.bundjugendhessen.de> Termine > Fortbildung für TeamerInnen

Wir haben es satt!Robert Jungmann, FÖJ 2010–2011, war in Berlin dabei:

„Sieben Stunden Busfahrt kön-nen sehr lange dauern. Beson-ders, wenn man unterwegs zueiner Demo ist. Der Bus aus Darmstadtfuhr um 4.30 Uhr morgens los. Zwi-schenstop in Groß Gerau und in derWetterau und dann Berlin, wo sich andiesem Samstag die Landwirtschaftsmi-nister im Rahmen der Grünen Wochemit Vertretern von Monsanto, BASF,Müllermilch und Co. treffen sollten. Ir-gendwie hatte ich das Gefühl, dass da-bei nichts Gutes herauskommen kannund stand deshalb mitten in der Nachtauf, um den Bus noch zu erwischen undan der Großdemonstration gegen Gen-technik, Tierfabriken und Dumpingex-porte teil zu nehmen.

In Berlin angekommen hielt der Busdirekt vor dem Hauptbahnhof und wirkonnten schon die riesige, bunte Men-schenmenge sehen, die sich vom Haup-teingang über die Brücke bis auf die an-dere Seite der Spree erstreckte. Alsonichts wie raus aus dem Bus und reinins farbenfrohe Getümmel. Schnell hatteich ein paar Leute von der BUNDjugendgefunden und wir überholten die ganzeDemo, um vorne im Gemüseblock mitzu laufen. Es dauerte eine ganze Weilebis wir an dem Strom von über 22.000Menschen vorbei waren. Auf dem Wegsahen wir viele Menschen, die ihremProtest kreativen Ausdruck verliehen

und verkleidet oder mit Großpuppen aufdie Grausamkeit von Massentierhaltungoder die Gefahren von Gentechnik auf-merksam zu machen. Es waren überall

selbstgemalte Schilder undTransparente zusehen, wo-bei mir die Sprechblase ei-ner als Huhn verkleideten

BUNDjugend Aktivistin am besten ge-fiel: „Iss Tofu, du Würstchen!“Als wir uns der Demospitze näherten,sahen wir schon den Lautsprecherwagenvom BUND und Deichkinds „Aufstandim Schlaraffenland“ dröhnte uns entge-gen. Dahinter hüpfte der Hühnchen-block der JBN (BUNDjugend Bayern)zum Takt. So ging es bunt und lautdurchs Regierungsviertel bis vors Bran-denburger Tor.Dort fand die Abschlusskundgebungstatt, auf der u.a. der BUND VorsitzendeHubert Weiger redete und die Durchset-zung einer artgerechten Tierhaltung, dieAbkehr vom Irrweg der Gentechnik unddie Umlenkung der Subventionen wegvon der Agrarindustrie und hin zurbäuerlichen und ökologischen Landwirt-schaft forderte. Mein Höhepunkt derKundgebung war allerdings der Auftrittvon Nnimmo Bassey, dem Vorsitzendenvon Friends Of The Earth International,der in seiner Rede auch die SituationAfrikas im Zusammenhang mit europäi-scher Agrarpolitik aufzeigte und auf dieProblematik der Agrarsubventionenaufmerksam machte, die einen billigenExport möglich machen und AfrikasMärkte zerstören.

Rückblickend hat es mich überrascht,dass bei diesem Thema doch so viele

Menschen auf der Strasse unterwegswaren. Wie schon bei der Anti-AtomDemonstration war ich auch dieses Malwieder begeistert von dem breitenBündnis, dass hier seinen Unmut überPolitik und Wirtschaft lautstark auf dieStrasse trägt. Mir hat es auf jeden Fallmal wieder gezeigt, dass es sich lohnt,für eine bessere Zukunft zu kämpfen.In diesem Sinne bleibt nur noch zu sa-gen: „Esst Tofu, ihr Würstchen!“

Früh ein Stückchen BioDas war das Motto der öffentlichenFrühstückstafel der BUNDjugend vor ei-nem McDonalds in Gießen. Unter einerausladenden Eiche machte es sich dieLandesjugendleitung mit Partyzelt undBiertischgarnitur bequem und brachteein reichhaltiges Angebot an vegetari-schen und biologisch angebauten Pro-dukten auf die Tafel. Die Jugendlichenluden PassantInnen zum kostenlosen,ökologischen, fairen und vegetarischenFrühstück ein. Schnell kamen angeregteGespräche mit interessierten Menschenzustande und konnten die Jugendlichenüber Ökolandbau, Gentechnik und ge-sunde Ernährung informieren.

Großdemonstration zu Agrarpolitik am 22. Januar 2011 in Berlin: Die BUNDjugend Hessen war dabei

Eindrücke von der fünftägigen Jugendleiterschulung im April 2011

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„Esst Tofu,

ihr Würstchen!“

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Vorstandsthemen 2011

Flughafen FrankfurtSeit 1997, als erstmals ein weiterer Aus-bau des Frankfurter Flughafens gefor-dert wurde, hat das Thema den Landes-verband intensiv beschäftigt. Nach derendgültigen Entscheidung des Bundes-verwaltungsgerichts, das Revisionsbe-gehren des Landesverbandes gegen dieEntscheidung des VGH Kassel nicht zu-zulassen, mit der die BUND-Klage abge-wiesen wurde, waren die rechtlichenMöglichkeiten des BUND ausgeschöpft,den Ausbau des Flughafens zu verhin-dern. Mit der Eröffnung der neuen Lan-debahn im Kelsterbacher Wald ist fürviele Menschen im Rhein-Main-Gebietdie Fluglärmbelastung unerträglichgeworden. Seitdem protestieren bei regelmäßigenDemonstrationen im Terminal 1 desFlughafens immer wieder mehrere Tau-send Menschen gegen Fluglärm undfordern eine Schließung der LandebahnNordwest sowie ein Nachtflugverbotvon 22 bis 6 Uhr.

AtomenergieTrotz des Atomausstiegsbeschlusses derBundesregierung ist die atomare Gefahrauch in Deutschland nicht gebannt.Zwar sind neben sieben weiteren Atom-kraftwerken die beiden Schrottreaktorendes AKW Biblis endgültig stillgelegtworden, wofür der BUND über 35 Jahrelang gekämpft hat. Aber erst Ende 2022soll das letzte Atomkraftwerk inDeutschland vom Netz gehen. Dagegenfordert der BUND zu Recht den unver-züglichen Atomausstieg noch in dieserLegislaturperiode.

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Teamorientiert, kompetent und engagiertDer Landesvorstand tritt einmal monat-lich zu seinen regulären Sitzungen zu-sammen und fasst die notwendigen Be-schlüsse zu Inhalten, organisatorischenoder finanziellen Fragen für eine erfolg-reiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch die Sitzungstätigkeit ist nur einkleiner Teil der Arbeit, die von den Vor-standsmitgliedern geleistet wird. Sie sindAnsprechpartner für die Medien, erar-beiten fachliche Stellungnahmen, führenpolitische Gespräche, sind für den BUNDin Beiräten und Arbeitsgruppen aktivund engagieren sich darüber hinaus aufder lokalen Ebene oder in Gremien desBundesverbandes.

LandesvorstandD

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Andreas Elend: Energie, Landesplanung/Raumordnung/Städtebau, [email protected]

Otto Löwer:Mitgliederwerbung, Mobilität,Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten,[email protected]

Brigitte Martin:Fachratssprecherin, Arbeitskreise, WasserFlughafen Frankfurt, Immissionsschutz/Abfall, ICE-Strecke Rhein-Main/Rhein-Neckar [email protected]

Hermann Maxeiner: Atomenergie, Interne Organisation,Naturschutz/Biologische Vielfalt/[email protected]

Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlung in Frankfurt-Griesheim am 21. März 2009;

von links: Jörg Nitsch, Dirk Tessmer, Thomas Rahner, Andreas Elend, Hermann Maxeiner, Otto Löwer, Brigitte Martin, Herwig Winter

Ehrenurkunde des Landes Hessen

Als ersten Umweltverbandzeichnete die HessischeUmweltministerin LuciaPuttrich (CDU) den BUNDHessen für seine Natur-schutzarbeit aus.

Vorstandssprecher Jörg Nitsch hob inseiner Dankesrede hervor, dass der BUNDsich gefreut habe, dass die Landesregie-rung das Thema Nachhaltigkeit endlichaufgegriffen habe und dieses Thema spe-ziell mit der Arbeit des BUND verbinde.Er betonte, dass er die Auszeichnung alsein Stück Wiedergutmachung verstehe fürdie oft sehr einseitige Sicht der Landesre-gierung und der sie tragenden Fraktionenauf den bewusst immer wieder kämpfe-risch auftretenden BUND, der sich auchgegen starke Gegner wie die Befürworterder Atomkraft und der Gentechnik in derLandwirtschaft oder den wiederholtenAusbau des Frankfurter Flughafens stellt.

Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder Vorstandsarbeit

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EnergiewendeAuch in Hessen geht es endlich voranmit der dringend notwendigen Energie-wende. Der von MinisterpräsidentVolker Bouffier einberufene Energiegip-fel, an dem neben dem BUND alle imLandtag vertretenen Fraktionen, Ener-gieversorger sowie Kommunal- undWirtschaftsverbände vertreten waren,ist u.a. zu dem Ergebnis gekommen,dass der Energieverbrauch in Hessen bis2050 weitestgehend aus erneuerbarenEnergien gedeckt werden soll. Dazuwird es insbesondere nötig sein, dieNutzung der Windenergie in Hessendeutlich auszubauen. 2% der Landes-fläche sollen Vorrangebiete für die Win-denergienutzung werden. Der Landes-vorstand hat in einem Papier die ausseiner Sicht erforderlichen Kriterien füreinen mit dem Naturschutz zu vereinba-renden deutlichen Ausbau der Winden-ergienutzug in Hessen zusammen ge-stellt.

Wälder im Hessischen RiedDie Vorstellung des Waldschadensbe-richtes 2011 hat der Landesvorstandzum Anlass genommen, eine bessereWasserversorgung für die sterbendenWälder im Hessischen Ried zu fordern.Ohne eine verstärkte Einleitung vonaufbereitetem Rheinwasser sind 10.000Hektar Wald akut vom Vertrocknen be-droht. Mit der Broschüre „Wasser fürden Wald! – Lösungsvorschläge für dieGrundwasserproblematik im HessischenRied“ zeigt der BUND auf, wie dieWaldbäume im Hessischen Ried wiederGrundwasseranschluss erhalten und dieWohngebiete vor Vernässung geschütztwerden können.

Jörg Nitsch: Finanzen, Interne Organisation,Klimaschutz, Landwirtschaft/Agrogen-technik, Nachhaltigkeit, Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten, [email protected]

Thomas Rahner:[email protected]

Dirk Tessmer: Energie, Immissionsschutz/Abfall,Klimaschutz, Landesplanung/Raumord-nung/Städtebau, [email protected]

Herwig Winter:Atomenergie, Interne Organisation,Klimaschutz, Landwirtschaft/Agrogen-technik, Mobilität, Nachhaltigkeit [email protected]

Verbandsklage gegen BebauungsplanJuristisches Neuland hat der Landesvor-stand mit seiner Verbandsklage gegeneinen Bebauungsplan betreten. DerBUND kritisiert grundsätzlich, dass im-mer noch etliche Städte und Kommunenin ihren Streuobstbeständen nur Bauer-wartungsland sehen, obwohl der Le-bensraum Streuobst nach dem Natur-schutzgesetz ein geschützter Lebens-raum ist, der nicht zerstört werden darf.Der von der Stadt Hofheim beschlosseneBebauungsplan Vorderheide II für ein11 ha großes Areal würde jedoch einender ökologisch wertvollsten Streuobst-bestände Hessens zerstören, in dem bis-her rund 200 Tierarten festgestellt wur-den, von denen 13 Arten landesweit be-droht sind. Unterstützt wird der BUNDbei seiner Klage durch den seit Jahrenaktiven Hofheimer Verein „LebenswertesHofheim e.V.“

Weitere wichtige Themen:Kritik an der Landesregierung wegenfehlender Maßnahmen zur Luftrein-haltung in Hessen, Versalzung der Werra, Aktivitäten zu verschiedenen Auto-bahn- und Eisenbahnprojekten.Infostand des Landesverbandes beim Stern-

marsch auf Biblis am 25. April 2011

Download unter www.bund-hessen.de > Themen

und Projekte > Wasser > Hessisches Ried

www.bund-hessen.de> Über uns > Der Landesvorstand

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Vorstandsthemen 2011

Flughafen FrankfurtSeit 1997, als erstmals ein weiterer Aus-bau des Frankfurter Flughafens gefor-dert wurde, hat das Thema den Landes-verband intensiv beschäftigt. Nach derendgültigen Entscheidung des Bundes-verwaltungsgerichts, das Revisionsbe-gehren des Landesverbandes gegen dieEntscheidung des VGH Kassel nicht zu-zulassen, mit der die BUND-Klage abge-wiesen wurde, waren die rechtlichenMöglichkeiten des BUND ausgeschöpft,den Ausbau des Flughafens zu verhin-dern. Mit der Eröffnung der neuen Lan-debahn im Kelsterbacher Wald ist fürviele Menschen im Rhein-Main-Gebietdie Fluglärmbelastung unerträglichgeworden. Seitdem protestieren bei regelmäßigenDemonstrationen im Terminal 1 desFlughafens immer wieder mehrere Tau-send Menschen gegen Fluglärm undfordern eine Schließung der LandebahnNordwest sowie ein Nachtflugverbotvon 22 bis 6 Uhr.

AtomenergieTrotz des Atomausstiegsbeschlusses derBundesregierung ist die atomare Gefahrauch in Deutschland nicht gebannt.Zwar sind neben sieben weiteren Atom-kraftwerken die beiden Schrottreaktorendes AKW Biblis endgültig stillgelegtworden, wofür der BUND über 35 Jahrelang gekämpft hat. Aber erst Ende 2022soll das letzte Atomkraftwerk inDeutschland vom Netz gehen. Dagegenfordert der BUND zu Recht den unver-züglichen Atomausstieg noch in dieserLegislaturperiode.

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Teamorientiert, kompetent und engagiertDer Landesvorstand tritt einmal monat-lich zu seinen regulären Sitzungen zu-sammen und fasst die notwendigen Be-schlüsse zu Inhalten, organisatorischenoder finanziellen Fragen für eine erfolg-reiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch die Sitzungstätigkeit ist nur einkleiner Teil der Arbeit, die von den Vor-standsmitgliedern geleistet wird. Sie sindAnsprechpartner für die Medien, erar-beiten fachliche Stellungnahmen, führenpolitische Gespräche, sind für den BUNDin Beiräten und Arbeitsgruppen aktivund engagieren sich darüber hinaus aufder lokalen Ebene oder in Gremien desBundesverbandes.

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Andreas Elend: Energie, Landesplanung/Raumordnung/Städtebau, [email protected]

Otto Löwer:Mitgliederwerbung, Mobilität,Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten,[email protected]

Brigitte Martin:Fachratssprecherin, Arbeitskreise, WasserFlughafen Frankfurt, Immissionsschutz/Abfall, ICE-Strecke Rhein-Main/Rhein-Neckar [email protected]

Hermann Maxeiner: Atomenergie, Interne Organisation,Naturschutz/Biologische Vielfalt/[email protected]

Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlung in Frankfurt-Griesheim am 21. März 2009;

von links: Jörg Nitsch, Dirk Tessmer, Thomas Rahner, Andreas Elend, Hermann Maxeiner, Otto Löwer, Brigitte Martin, Herwig Winter

Ehrenurkunde des Landes Hessen

Als ersten Umweltverbandzeichnete die HessischeUmweltministerin LuciaPuttrich (CDU) den BUNDHessen für seine Natur-schutzarbeit aus.

Vorstandssprecher Jörg Nitsch hob inseiner Dankesrede hervor, dass der BUNDsich gefreut habe, dass die Landesregie-rung das Thema Nachhaltigkeit endlichaufgegriffen habe und dieses Thema spe-ziell mit der Arbeit des BUND verbinde.Er betonte, dass er die Auszeichnung alsein Stück Wiedergutmachung verstehe fürdie oft sehr einseitige Sicht der Landesre-gierung und der sie tragenden Fraktionenauf den bewusst immer wieder kämpfe-risch auftretenden BUND, der sich auchgegen starke Gegner wie die Befürworterder Atomkraft und der Gentechnik in derLandwirtschaft oder den wiederholtenAusbau des Frankfurter Flughafens stellt.

Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder Vorstandsarbeit

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EnergiewendeAuch in Hessen geht es endlich voranmit der dringend notwendigen Energie-wende. Der von MinisterpräsidentVolker Bouffier einberufene Energiegip-fel, an dem neben dem BUND alle imLandtag vertretenen Fraktionen, Ener-gieversorger sowie Kommunal- undWirtschaftsverbände vertreten waren,ist u.a. zu dem Ergebnis gekommen,dass der Energieverbrauch in Hessen bis2050 weitestgehend aus erneuerbarenEnergien gedeckt werden soll. Dazuwird es insbesondere nötig sein, dieNutzung der Windenergie in Hessendeutlich auszubauen. 2% der Landes-fläche sollen Vorrangebiete für die Win-denergienutzung werden. Der Landes-vorstand hat in einem Papier die ausseiner Sicht erforderlichen Kriterien füreinen mit dem Naturschutz zu vereinba-renden deutlichen Ausbau der Winden-ergienutzug in Hessen zusammen ge-stellt.

Wälder im Hessischen RiedDie Vorstellung des Waldschadensbe-richtes 2011 hat der Landesvorstandzum Anlass genommen, eine bessereWasserversorgung für die sterbendenWälder im Hessischen Ried zu fordern.Ohne eine verstärkte Einleitung vonaufbereitetem Rheinwasser sind 10.000Hektar Wald akut vom Vertrocknen be-droht. Mit der Broschüre „Wasser fürden Wald! – Lösungsvorschläge für dieGrundwasserproblematik im HessischenRied“ zeigt der BUND auf, wie dieWaldbäume im Hessischen Ried wiederGrundwasseranschluss erhalten und dieWohngebiete vor Vernässung geschütztwerden können.

Jörg Nitsch: Finanzen, Interne Organisation,Klimaschutz, Landwirtschaft/Agrogen-technik, Nachhaltigkeit, Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten, [email protected]

Thomas Rahner:[email protected]

Dirk Tessmer: Energie, Immissionsschutz/Abfall,Klimaschutz, Landesplanung/Raumord-nung/Städtebau, [email protected]

Herwig Winter:Atomenergie, Interne Organisation,Klimaschutz, Landwirtschaft/Agrogen-technik, Mobilität, Nachhaltigkeit [email protected]

Verbandsklage gegen BebauungsplanJuristisches Neuland hat der Landesvor-stand mit seiner Verbandsklage gegeneinen Bebauungsplan betreten. DerBUND kritisiert grundsätzlich, dass im-mer noch etliche Städte und Kommunenin ihren Streuobstbeständen nur Bauer-wartungsland sehen, obwohl der Le-bensraum Streuobst nach dem Natur-schutzgesetz ein geschützter Lebens-raum ist, der nicht zerstört werden darf.Der von der Stadt Hofheim beschlosseneBebauungsplan Vorderheide II für ein11 ha großes Areal würde jedoch einender ökologisch wertvollsten Streuobst-bestände Hessens zerstören, in dem bis-her rund 200 Tierarten festgestellt wur-den, von denen 13 Arten landesweit be-droht sind. Unterstützt wird der BUNDbei seiner Klage durch den seit Jahrenaktiven Hofheimer Verein „LebenswertesHofheim e.V.“

Weitere wichtige Themen:Kritik an der Landesregierung wegenfehlender Maßnahmen zur Luftrein-haltung in Hessen, Versalzung der Werra, Aktivitäten zu verschiedenen Auto-bahn- und Eisenbahnprojekten.Infostand des Landesverbandes beim Stern-

marsch auf Biblis am 25. April 2011

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und Projekte > Wasser > Hessisches Ried

www.bund-hessen.de> Über uns > Der Landesvorstand

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Professionelle Unter-stützung für ehrenamt-liches Engagement

Monika Mischke, Verwaltung, VersandTel. 069/67 73 76-15 (Di und Mi)[email protected]

Maximilian Geiß, Büroorganisation, Verwaltung Tel. 069/67 73 76-15 (Mo und Do)[email protected]

Stephan Hübner, JugendbildungsreferentTel. 069/67 73 76-30 [email protected]

Sabine Wolters, JugendbildungsreferentinTel. 069/67 73 [email protected]

Barbara Michalski, Jugendbildungs-referentinTel. 069/67 73 [email protected]

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Beratung undfachliches Know-How Die Mitglieder der landesweiten Arbeits-kreise entwickeln in Absprache mit demLandesvorstand fachliche Positionenund Programme, sie beraten den Lan-desvorstand, die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der Landesgeschäftsstelleund die Orts-und Kreisverbände in fach-lichen Fragen, sie kommentieren gesetz-geberische Vorhaben der Landesregie-rung und vertreten die BUND-Positio-nen bei Veranstaltungen und bei Presse-anfragen.

Der Kontakt zu den jeweiligen Arbeits-kreisen auf Bundesebene wird durch re-gelmäßige Mitarbeit gewährleistet.

Die Sprecherinnen und Sprecher derArbeitskreise sind im Fachrat vertreten.

www.bund-hessen.de > Über uns> Die Arbeitskreise

Arbeitskreise LandesgeschäftsstelleD

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TIV Fachgebiete und Sprecher

AK EnergieDipl.-Kaufm. Martin Krauß[email protected]

AK Landesplanung und RaumordnungGrischa [email protected]

AK Luft/Klima/LärmProf. Dr. Lutz Katzschner (Meteorologe)[email protected]

AK RechtRechtsanwalt Dirk [email protected]

AK VerkehrWolfgang [email protected]

AK WasserDipl. Biol. Dr. Reiner [email protected]

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle

Michael Rothkegel, GeschäftsführerTel. 069/67 73 [email protected]

Thomas Norgall, Naturschutzreferent,stellvertr. GeschäftsführerTel. 069/67 73 [email protected]

Sarah Friedrichsdorf, Netzwerk NaturschutzTel. 069/67 73 [email protected]

Andrea Graf, Referentin für Energieund GentechnikTel. 069/67 73 [email protected]

Wohlrad Lang, Finanzen, Marketing, EDVTel. (069) [email protected]

Ulrike Karlheim, Mitglieder- undSpendenverwaltung, SekretariatTel. 069/67 73 [email protected]

17.00016.00015.000

14.00013.00012.00011.00010.0009.0008.0007.0006.0005.0004.0003.0002.0001.000

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18.00019.00020.00021.00022.00023.000

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20021981 2003

20042005

20062007

20082009

20102011

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2011Einnahmen und Ausgaben 2011

Mitglieder

Förderer

Gremien/Untergliederungen

¤ 167.83422 %

Jugend-arbeit

¤ 46.0006 %

Kommunikation/Öffentlichskeitsarbeit

¤ 195.25425,5 %

Facharbeit/Projekte

¤ 223.38629 %

Mitgliederservice/Verwaltung/

Beratung¤ 133.926

17,5 %

Spenden/Legate¤ 248.800

32,5 %

Mitgliedsbeiträge¤ 386.000

50,4 %

Geldauflagen/Verbandszuschuss

¤ 12.5001,6 %

Zinsen/Erstattungen

¤ 15.9002,1 %

Fördererbeiträge¤ 103.20013,5 %

Geschäftsstelle des BUND HessenOstbahnhofstr. 13 60314 FrankfurtTel. 069/67 73 76-0

Das Team der Landesgeschäftsstelle, von links:

Barbara Michalski , Ulrike Karlheim, Wohlrad

Lang , Sarah Friedrichsdorf , Sabine Wolters ,

Andrea Graf , Michael Rothkegel, Monika Misch-

ke , Thomas Norgall, (nicht auf dem Foto:

Stephan Hübner, Maximilian Geiß)

FachratBrigitte Martin, [email protected]

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Professionelle Unter-stützung für ehrenamt-liches Engagement

Monika Mischke, Verwaltung, VersandTel. 069/67 73 76-15 (Di und Mi)[email protected]

Maximilian Geiß, Büroorganisation, Verwaltung Tel. 069/67 73 76-15 (Mo und Do)[email protected]

Stephan Hübner, JugendbildungsreferentTel. 069/67 73 76-30 [email protected]

Sabine Wolters, JugendbildungsreferentinTel. 069/67 73 [email protected]

Barbara Michalski, Jugendbildungs-referentinTel. 069/67 73 [email protected]

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Beratung undfachliches Know-How Die Mitglieder der landesweiten Arbeits-kreise entwickeln in Absprache mit demLandesvorstand fachliche Positionenund Programme, sie beraten den Lan-desvorstand, die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der Landesgeschäftsstelleund die Orts-und Kreisverbände in fach-lichen Fragen, sie kommentieren gesetz-geberische Vorhaben der Landesregie-rung und vertreten die BUND-Positio-nen bei Veranstaltungen und bei Presse-anfragen.

Der Kontakt zu den jeweiligen Arbeits-kreisen auf Bundesebene wird durch re-gelmäßige Mitarbeit gewährleistet.

Die Sprecherinnen und Sprecher derArbeitskreise sind im Fachrat vertreten.

www.bund-hessen.de > Über uns> Die Arbeitskreise

Arbeitskreise Landesgeschäftsstelle

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AK EnergieDipl.-Kaufm. Martin Krauß[email protected]

AK Landesplanung und RaumordnungGrischa [email protected]

AK Luft/Klima/LärmProf. Dr. Lutz Katzschner (Meteorologe)[email protected]

AK RechtRechtsanwalt Dirk [email protected]

AK VerkehrWolfgang [email protected]

AK WasserDipl. Biol. Dr. Reiner [email protected]

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle

Michael Rothkegel, GeschäftsführerTel. 069/67 73 [email protected]

Thomas Norgall, Naturschutzreferent,stellvertr. GeschäftsführerTel. 069/67 73 [email protected]

Sarah Friedrichsdorf, Netzwerk NaturschutzTel. 069/67 73 [email protected]

Andrea Graf, Referentin für Energieund GentechnikTel. 069/67 73 [email protected]

Wohlrad Lang, Finanzen, Marketing, EDVTel. (069) [email protected]

Ulrike Karlheim, Mitglieder- undSpendenverwaltung, SekretariatTel. 069/67 73 [email protected]

17.00016.00015.000

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Mitglieder- und Fördererentwicklung 2011Einnahmen und Ausgaben 2011

Mitglieder

Förderer

Gremien/Untergliederungen

¤ 167.83422 %

Jugend-arbeit

¤ 46.0006 %

Kommunikation/Öffentlichskeitsarbeit

¤ 195.25425,5 %

Facharbeit/Projekte

¤ 223.38629 %

Mitgliederservice/Verwaltung/

Beratung¤ 133.926

17,5 %

Spenden/Legate¤ 248.800

32,5 %

Mitgliedsbeiträge¤ 386.000

50,4 %

Geldauflagen/Verbandszuschuss

¤ 12.5001,6 %

Zinsen/Erstattungen

¤ 15.9002,1 %

Fördererbeiträge¤ 103.20013,5 %

Geschäftsstelle des BUND HessenOstbahnhofstr. 13 60314 FrankfurtTel. 069/67 73 76-0

Das Team der Landesgeschäftsstelle, von links:

Barbara Michalski , Ulrike Karlheim, Wohlrad

Lang , Sarah Friedrichsdorf , Sabine Wolters ,

Andrea Graf , Michael Rothkegel, Monika Misch-

ke , Thomas Norgall, (nicht auf dem Foto:

Stephan Hübner, Maximilian Geiß)

FachratBrigitte Martin, [email protected]

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BUND-Geschäftsstellen in Hessen D

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Kreisverband Werra-MeissnerMangelgasse 19, 37269 EschwegeDo 18–19 Uhr und nach VereinbarungTel.|/Fax 05651/9 61 [email protected]

Kreisverband Waldeck-FrankenbergFrankenberger Str. 12a 35066 FrankenbergTel./Fax 06451/2 30 41 50info@bund-waldeck-frankenberg.dewww.bund-waldeck-frankenberg.de

Kreisverband KasselWilhelmsstr. 2, 34117 KasselMo 9–12.30 Uhr, Mi 14.30–18 UhrTel. 0561/1 81 [email protected]

Der BUND mit ist mit seinen 23 Kreisverbänden und über 100 Ortsgruppen überall in Hessen vertreten –allerdings nicht immer mit einer eigenen Geschäftsstelle. Die meisten unserer aktiven Mitglieder organisieren die BUND-Aktivitäten per Home-Office.

Weitere Gruppen vor Ort finden Sie unter:www.bund-hessen.de > Kreis- und Ortsgruppen

Kreisverband Schwalm-EderGeismarrain 15, 34560 FritzlarTel. 05622/63 [email protected]/schwalm-eder

Kreisverband Marburg-BiedenkopfKrummbogen 2, 35039 MarburgMo, Di, Do, Fr 9–13 UhrTel. 06421/[email protected]

Ortsverband DarmstadtLauteschlägerstraße 2464289 DarmstadtTel. 06151/37931 [email protected]

Kreisverband BergstraßeLudwigstraße 13, 64646 HeppenheimDi 18–20 UhrTel./Fax 06252/51 [email protected]

Landesverband HessenOstbahnhofstraße 1360314 FrankfurtTel. 069/67 73 [email protected]

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).(Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)

Name Vorname

Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort

Beruf Geburtsdatum

Datum Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)

Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:

Name des Ehepartners, Geburtsdatum

Name des 1. Kindes, Geburtsdatum

Name des 2. Kindes, Geburtsdatum

Name des 3. Kindes , Geburtsdatum

ab Monat/Jahr: __________________________ Kto-Nr.:____________________________________

BLZ: _________________________ Bank: ________________________________________________

Datum: ______________________ Unterschrift: ___________________________________________

Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge

Jahresbeitrag(bitte ankreuzen und Beitrag eintragen)

Einzelmitglieder €_________(mind. € 50,–)

Familien €_________(Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–)

Fördermitglied €_________(mind. € 130,–)

Mitglied auf Lebenszeit €_________(einmalig mind. € 1.500,–)

Vereine, Körperschaften, €_________ Firmen etc. auf Anfrage(mind. € 130,–)

Schüler/innen, €_________Student/innen,Auszubildende (mind. € 16,–)

Reduzierter Beitrag für €_________Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)B

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Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland

Werden auch Sie Mitglied im BUND!

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Page 39: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

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BUND-Geschäftsstellen in Hessen

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Kreisverband Werra-MeissnerMangelgasse 19, 37269 EschwegeDo 18–19 Uhr und nach VereinbarungTel.|/Fax 05651/9 61 [email protected]

Kreisverband Waldeck-FrankenbergFrankenberger Str. 12a 35066 FrankenbergTel./Fax 06451/2 30 41 50info@bund-waldeck-frankenberg.dewww.bund-waldeck-frankenberg.de

Kreisverband KasselWilhelmsstr. 2, 34117 KasselMo 9–12.30 Uhr, Mi 14.30–18 UhrTel. 0561/1 81 [email protected]

Der BUND mit ist mit seinen 23 Kreisverbänden und über 100 Ortsgruppen überall in Hessen vertreten –allerdings nicht immer mit einer eigenen Geschäftsstelle. Die meisten unserer aktiven Mitglieder organisieren die BUND-Aktivitäten per Home-Office.

Weitere Gruppen vor Ort finden Sie unter:www.bund-hessen.de > Kreis- und Ortsgruppen

Kreisverband Schwalm-EderGeismarrain 15, 34560 FritzlarTel. 05622/63 [email protected]/schwalm-eder

Kreisverband Marburg-BiedenkopfKrummbogen 2, 35039 MarburgMo, Di, Do, Fr 9–13 UhrTel. 06421/[email protected]

Ortsverband DarmstadtLauteschlägerstraße 2464289 DarmstadtTel. 06151/37931 [email protected]

Kreisverband BergstraßeLudwigstraße 13, 64646 HeppenheimDi 18–20 UhrTel./Fax 06252/51 [email protected]

Landesverband HessenOstbahnhofstraße 1360314 FrankfurtTel. 069/67 73 [email protected]

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).(Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)

Name Vorname

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Beruf Geburtsdatum

Datum Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)

Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:

Name des Ehepartners, Geburtsdatum

Name des 1. Kindes, Geburtsdatum

Name des 2. Kindes, Geburtsdatum

Name des 3. Kindes , Geburtsdatum

ab Monat/Jahr: __________________________ Kto-Nr.:____________________________________

BLZ: _________________________ Bank: ________________________________________________

Datum: ______________________ Unterschrift: ___________________________________________

Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge

Jahresbeitrag(bitte ankreuzen und Beitrag eintragen)

Einzelmitglieder €_________(mind. € 50,–)

Familien €_________(Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–)

Fördermitglied €_________(mind. € 130,–)

Mitglied auf Lebenszeit €_________(einmalig mind. € 1.500,–)

Vereine, Körperschaften, €_________ Firmen etc. auf Anfrage(mind. € 130,–)

Schüler/innen, €_________Student/innen,Auszubildende (mind. € 16,–)

Reduzierter Beitrag für €_________Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)B

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Page 40: Jahresbericht 2011 BUND Hessen

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Hessen e.V.

Ostbahnhofstraße 13, 60314 FrankfurtTel. 0 69/67 73 76-0 Fax 0 69/67 73 76-20

E-Mail: [email protected]: www.bund-hessen.de

An den

BUND Landesverband Hessen e.V.Ostbahnhofstraße 13

60314 Frankfurt

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