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Jahresbericht 2011 - donumvitae-bw.de 2011/JB Hochrhein 2011-web.pdfnicht nach einheitlichem Muster zu absolvieren. Eine Beratung findet ohne ... hin, dass donum vitae jetzt an mehr

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Page 1: Jahresbericht 2011 - donumvitae-bw.de 2011/JB Hochrhein 2011-web.pdfnicht nach einheitlichem Muster zu absolvieren. Eine Beratung findet ohne ... hin, dass donum vitae jetzt an mehr

Unser Vorstandsteam

donum vitae Regionalverband Hochrhein e. V.Rheinstraße 879761 Waldshut

Telefon 07751-8 9 82 37Fax 07751-89 82 [email protected]

Beratungszeiten:Montag bis Freitag von 9:00 – 12:00 Uhr und von 14:00 – 16:00 UhrBeratungen außerhalb dieser Zeiten sind nach telefonischer Vereinbarung möglich

InhaltWarum donum vitae? 1

Zahlen 2011 2

Aus der Beratung beidonum vitae Hochrhein 3

Bericht aus dem Bundes- und Landesverband 4

Schwanger und verzweifeltSWR-Film über die Arbeit von donum vitae 4

Qualitätsmanagementbei donum vitae 4

Unser Vorstandsteam 4

Spendenkontodonum vitae Regionalverband Hochrhein e. V.Kto.-Nr. 6 01 00 08 , BLZ 684 922 00 Volksbank Hochrhein

von links nach rechts: Margarete Basler, Stefanie

Schwenninger, Justina Störk,Christina Huttner,

Verena Zeiher, Ute Schmidt, Ulrike Götz;

fehlend: Elmar Senn

Eine Aufgabe, die in die Pflicht nimmt

Unsere Arbeit ist ohne ideelle und finan-zielle Unterstützung nicht möglich. Als Mitglied oder durch Ihre Spende unter-stützen Sie uns, den Frauen, Paaren und Kindern Schutz und Hilfe zu gewähren.Wir danken allen, die auch im letzten Jahr unsere Anliegen mitgetragen haben.

Warum donum vitae?

Warum gibt es bei uns im Landkreis donum vitae? Was unterscheidet Euch eigentlich von anderen?Diese Fragen zu unserem Selbstver-ständnis werden uns als Verantwortliche des Regionalverbands Hochrhein in Vorstellungsrunden und Präsentationen, aber auch in persönlichen Gesprächen immer wieder gestellt und verlangen nach glaubwürdigen Antworten.

Warum gibt es in Waldshut eine Beratungsstelle von donum vitae?Die Frage des Schwangerschaftsabbruchs ist seit der Neuregelung des §218 in seiner heute gültigen Form, die 1995 beschlossen wurde, kein öffentliches Thema mehr. Schwangerschaftsabbruch ist nach dieser Regelung noch immer ein Straftatbestand, wird aber nicht strafrechtlich verfolgt, wenn eine verpflichtende Beratung in einer staatlich anerkannten Beratungsstelle stattfindet, die durch einen schriftlichen Beratungsnachweis belegt werden muss.Im Landkreis Waldshut erfolgten diese Beratungen zunächst in den bereits bestehenden Schwangerenberatungsstellen von Caritas und Diakonie. Nachdem 1999 aus Rom an die deutschen Bischöfe die Weisung erging, den Beratungsschein in den Beratungsstellen der katholischen Kirche nicht mehr auszustellen, war den bisherigen Verantwortlichen und engagierten Christen vor Ort schnell klar, dass auch in unserer Region fortgesetzt werden musste, was bisher auch von Seiten der katholischen Kirche als hilfreich angesehen worden war. donum vitae Hochrhein e. V. wurde 2001 als einer der ersten Regionalverbände Baden Württembergs gegründet. Heute führen

die speziell ausgebildeten Beraterinnen Christina Huttner und Justina Störk über 300 Beratungsgespräche pro Jahr.

Was unterscheidet Euch eigentlich von anderen?donum vitae hat ein eigenes, persönliches Profil. Die Beratung orientiert sich an christlichen Grundsätzen und Wertvorstel-lungen. Die Arbeit der Beratungsstelle ist mehr als die Erledigung einer Dienstpflicht. Was donum vitae tut, kann man nicht beschreiben ohne Begriffe wie Zuwendung, Hilfe und Barmherzigkeit, ganz im Sinn des christlichen Menschenbilds. In den Evangelien kommen alle Menschen in den Blick, nicht nur exemplarische, vollendete, vorbildliche. Jeder und jede wird so anerkannt, wie er ist ohne Vorurteile.Das Angenommensein gerade in Ausnahmesituationen ist Leitidee jeder Beratung bei donum vitae.Im Ausnahmezustand, den eine Frau im Schwangerschaftskonflikt erlebt, darf sie nicht allein gelassen werden. Sie braucht Zeit zum Nachdenken, Begleitung und Betreuung auf dem Weg zu einer von ihr verantwortbaren Entscheidung, gerade in einer Situation, in der nicht selten Druck von verschiedenen Seiten auf sie ausgeübt wird.Jeder Beratungsfall ist einzigartig und nicht nach einheitlichem Muster zu absolvieren. Eine Beratung findet ohne Zeitdruck statt. Die Begleitung kann über den Konfliktfall hinaus fortgesetzt werden und auf Wunsch bis zum 3. Lebensjahr des Kindes fortgeführt werden. Neue Herausforderungen ergeben sich in der Beratungsarbeit aus den aktuellen Debatten und Veränderungen im Bereich Präimplantationsdiagnostik (PID) und Pränataldiagnostik (PND).

Jahresbericht 2011donum vitae Regionalverband Hochrhein e. V.Schwangerschaftsberatungsstelle anerkannt nach § 219 StGB

Qualitätsmanagement bei donum vitaeEffektives Arbeiten und sparsamer Einsatz der gewährten Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge und Spendengelder ist für uns eine Verpflichtung.Wir beteiligen uns deshalb gerne an einem vom Landesverband angestoßenen und moderierten Qualitätsmanagementprozess, der seinen vorläufigen Niederschlag in einem „Qualitätshandbuch“ findet, in dem das Innenleben der nun 11 Jahre alten Organisation genau dokumentiert ist. Es soll auch als Grundlage für eine mögliche Zertifizierung dienen.

Bericht aus dem Bundes- und LandesverbandIn der Pressemeldung von 15.03.2011 wies der donum vitae Bundesverband darauf hin, dass donum vitae jetzt an mehr als 200 Orten (mit 12 Landesverbänden und 60 Regionalverbänden bzw. Ortsvereinen) bun-desweit schwangeren Frauen, werdenden Vätern und Paaren Rat und Hilfe anbietet.

Der donum vitae Bundesverband zeigte sich in einer Pressemitteilung vom 08.07.2011 enttäuscht über die Entscheidung des Bundestages vom selben Tag, eine PID gesetzlich zuzulassen. „Menschen können auf diesem Wege nun doch aussortiert werden. Dies ist für die unter uns lebenden behinderten Menschen und Kranken sowie für die Menschen, die liebevoll ein behindertes Kind oder Angehörigen pflegen, ein Schlag ins Gesicht. Die Vielfalt des menschlichen Lebens mit all seinen Chancen und die Solidarität mit Behinderten und Kranken ist durch das neue Gesetz beschädigt“ kritisiert die donum vitae Bundesvorsitzende Rita Waschbüsch.

Dagegen begrüßt der donum vitae Bun-desverband in der Pressemitteilung vom 19.10.2011 das Urteil des Europäischen Gerichtshofes gegen die Patentierung eines Verfahrens zur Gewinnung von

Nervenvorläuferzellen aus embryonalen Stammzellen, bei dem Embryonen vernichtet werden. „Wir begrüßen, dass die Menschenwürde und das Lebensrecht Richtschnur für die Entscheidung der Richter war“ sagt die Vorsitzende Rita Waschbüsch.

Unter dem Motto “Gemeinsam dem Leben eine Chance geben- Qualität und Nachhaltigkeit für donum vitae in Baden Württemberg“ diskutierten Landes- und Regionalverbände auf einem Fachtag im Dezember 2011 über Qualität und Konsolidierung der Arbeit. Seit dem ersten gemeinsamen Fachtag im Jahr 2009 wurden nicht nur die Beratungsangebote, sondern auch die anderen Organisationsinhalte stetig weiter entwickelt und den gesell-schaftlichen Veränderungen angepasst. Die Zahl minderjähriger Mütter ist in Baden-Württemberg auf einen Tiefstand gefallen. Im Jahr 2010 sind 363 Mütter unter 18 Jahren gezählt worden, berichtete das Statistische Bundesamt. Zu Beginn des Jahrzehnts waren noch mehr als 600 Minderjährige Mütter geworden. Mit einem Anteil von lediglich 0,4 Prozent ist Baden-Württemberg das Bundesland mit den wenigsten Müttern unter 18 Jahren. „Vor einigen Jahren gab es noch eine ziemliche Steigerung von Teenagerschwangerschaften“, schreibt Antje Schmidtke, Geschäftsführerin des

Landesverbands donum vitae. „Doch in den letzten fünf Jahren gingen die Zahlen immer wieder zurück.“ Eine erste Anlaufstelle für werdende Mütter sind die Schwanger-schaftsberatungsstellen. Die Beraterinnen gehen individuell auf die Situation der Frau ein, um gemeinsam Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Zahlreiche Gruppen und Kurse sowie Mutter-Kind-Heime bieten schwangeren Mädchen Unterstützung. Prä-ventionsprogramme in den Schulen sollen aufklären und dazu beitragen, dass noch weniger Minderjährige schwanger werden.

„Schwanger und verzweifelt“SWR-Film über die Beratungs-arbeit von donum vitaeDie SWR-Autorin Irene Klünder zeigt die Bedeutung der Beratungsarbeit vor, während und nach Pränataldiagnostik und wurde mit den Beraterinnen der donum vitae Beratungsstellen in Freudenstadt und Horb gedreht . Der Film erhielt den Caritas - Journalistenpreis. Die Landesvorsitzende Angela Schmid gratulierte der Autorin und äußerte, dass es dem Film gelungen sei, die Themen Pränataldiagnostik und Leben mit einem behinderten Kind sachlich und einfühlsam aufzubereiten. Die Doku-mentation unterstreiche die so wichtige Begleitung von schwangeren Frauen und Paaren durch erfahrene Beraterinnen.

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Aus der Beratung bei donum vitae Hochrhein

Zahlen 2011

Zur Schwangerschaftskonflikt-beratung kamen

etwa 60 Prozent der schwangeren Frau alleine.zu etwa einem Drittel die Partner der Frauen zur Beratung dazu.einige Frauen in Begleitung von Freun- dinnen oder Familienmitgliedern.

In der Schwangerschaftskon-fliktberatung waren 2011

etwa ein Drittel der Frauen verheiratet undetwa 10 % der beratenen Frauen in Ausbildung .

Ungefähr 55 % der beratenen Frauen hatten bereits Kinder.

DievielfältigenThemenbereicheinderSchwangerenberatung

Schwangeren

beratung

StiftungsmittelfürBaby‐

erstausstattungInformationen

Elterngeldund

Elternzeit

Mutter‐

schutz

Fragenzu

Schwanger‐

schaftund

Berufsleben

Beratungüber

FinanzielleHilfen,

familienfördernde

LeistungenInformationenzuHebammenhilfe

Mutterschafts

geld

Stiftungsmittel

undBeihilfenbei

Wohnungsbedarf

Informationüber

Haushaltshilfe/Sozialstationbei

Erkrankung

InformationenfürnichtverheirateteElternzu

Vaterschaftsfeststellung,Beistandschaft,

elterlicheSorge,Umgangsrecht,Unterhaltusw.

Information

über

Kursangebote

fürEltern

Begleitungwährend

derSchwangerschaft

Beratungzu

Kinderbetreuungs‐

angeboten

BeratungundBegleitungbiszum3.LebensjahrdesKindes

AnlaufstelleinKrisenwährend

Schwangerschaftunddenersten

LebensjahrendesKindes

Beratungfür

Alleinerziehende

undinTrennung

undScheidung

BeiBedarf

Weitervermitt

lungan

andere

Fachstellen

Unterstützung

bei

Behördenkontakten

Elternwerden–Freude,

guteHoffnung,Fragen,

Unsicherheit

Vereinbarkeitvon

FamilieundBeruf

Unterstützung

beider

Wohnungssuche

Unterstützungbei

derFortsetzung

derAusbildung

Fragenzu

Empfängnis

verhütung

Fragendes

täglichenLebens,

Alltagsbewältigung

Fragenzu

Versorgung

und

Erziehung

vonKindern

Unsere Arbeit findet vollkommen unspektakulär und eher unbemerkt von der Öffentlichkeit statt. Neben den Zuschüssen von Land Baden Württemberg und Kreis Waldshut sind wir auf weitere Mittel aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen angewiesen. Darüber hinaus brauchen wir Menschen, die bei uns mitmachen, ihre Ideen einbringen und sich nicht scheuen, als Christen Position für das Leben zu

zeigen. Um unsere Arbeit bekannt zu machen, stellen wir sie auch gerne vor und sind dankbar für jede Einladung. So konnten wir donum vitae 2011 nicht nur in verschiedenen Gruppierungen und Vereinen, sondern auch im Jugendhilfeausschuss des Kreistags und der Verbandsversammlung der Bürgermeister des Landkreises präsen-tieren. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Aktuelle Aufgaben von donum vitae Regionalverband Hochrhein e.V.

Beratung, Information und Ver-mittlung von Hilfen, wenn Frauen nicht mehr weiter wissen:

bei Schwangerschaftskonflikten während einer Schwangerschaft bei zu erwartender Krankheit oder Behinderung des Kindesnach Fehl-, Früh- oder Totgeburt nach einem Schwangerschaftsabbruch bei Fragen der Prävention und Familienplanung

Die vielfältigen Themenbereiche in der Schwangerenberatung

Miriam H. ( alle Namen geändert) ist neunzehn Jahre alt und Schülerin der 11. Klasse eines Gymnasiums. Sie kommt mit ihrem Freund in die Beratung. Der Freund Markus ist ebenfalls noch Schüler und möchte im Herbst eine Ausbildung zum Bankkaufmann beginnen. Miriam wollte sich eigentlich um eine Ausbildung als Krankenschwester bewerben. Als das Paar schließlich in unsere Bera-tungsstelle kommt, ist Miriam bereits in der 16. Schwangerschaftswoche. Sie hatte die Schwangerschaft einfach nicht wahrhaben wollen und war erst eine Woche zuvor bei ihrer Frauenärztin gewesen, die die Schwangerschaft bestätigt hatte und die zu donum vitae vermittelt hatte.Gemeinsam mit dem jungen zukünftigen Elternpaar wurden nun in der Beratung Wege gesucht, wie alles bewerkstelligt werden könnte und wie sich das Paar die Zukunft vorstellte. Das junge Paar entschied sich, zusammenziehen zu wollen. Durch einen Landesstiftungsantrag

konnten Möbel, Waschmaschine, Ba-byerstausstattung finanziert werden, nachdem eine kleine Drei-Zimmer Wohnung gefunden wurde. Da Miriam nach der Geburt des Kindes weiter die Schule besuchen wollte, wurde in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt eine geeignete Tagespflegestelle für das Kind gefunden.Immer wieder tauchten Schwierigkeiten auf, denen das junge Paar jedoch auffallend gelassen begegnete. Nach dem Abitur konnte Miriam eine Ausbil-dung als Krankenschwester beginnen, während Markus die erhoffte Lehrstelle nicht bekam. Kurzerhand entschied das junge Paar, dass der Vater das Kind bis zur erfolgreichen Bewerbung um einen Ausbildungsplatz selbst versorgen sollte.Im Moment scheint diese Aufteilung gut zu funktionieren. Markus hat sich in seine neue Rolle eingefunden und findet Spaß daran, seine kleine Tochter zu betreuen und sich größtenteils um den Haushalt zu kümmern. Im Herbst will er einen erneuten Anlauf

nehmen und sich um einen Ausbildungsplatz bemühen. Das junge Paar kann auf ein gut funktionierendes soziales Netz wie Großeltern, Tagespflege zur Unterstützung zurückgreifen. Ein wichtiger Baustein in diesem Netz ist die Beratung bei donum vitae, die dem jungen Paar Sicherheit vermittelt und das Gefühl gibt, gerade in schwierigen Fragen, die eine Elternschaft in so frühen Jahren mit sich bringt, nicht nur auf sich allein gestellt zu sein.

Bild : Kaiser

Gründe für die Erwägung eines Schwangerschaftsabbruches (Mehrfachnennungen)

Berufliche Situation der Frau 59 Schwierigkeit in Partnerbeziehung

22

Angst vor Verantwortung/Zukunft 43 Sonstiges 18

Finanzielle Situation 41 Frau hat andere Lebensplanung

18

Frau wünscht zurzeit kein Kind 41 Trennung vom Kindsvater/Verlassen werden

17

Situation als Alleinerziehende 35 Alter der Frau 13

Frau wünscht kein Kind mehr 29 Wohnungsprobleme 12

Physisch-psychische Be-lastung der Frau

28 Druck des Partners 11

Gesundheitliche Situation der Frau 23

Frau Maier (Name geändert) ist 31 Jahre alt, verheiratet und deutsche Staatsangehörige. Sie und ihr Mann haben einen 4-jährigen Sohn. Frau Meier ist Arzthelferin, war seit der Geburt des Sohnes Mutter und Hausfrau und hat seit 2 Jahren einen Minijob. Der Mann ist als Handwerker in Vollzeit berufstätig.Frau Maier kommt zur Schwan-gerschaftskonfliktberatung in der 6. Schwangerschaftswoche.Auf die Frage, weshalb ihr Mann nicht mitgekommen sei antwortet sie, dass sie seit Jahren Eheprobleme hätten und sie beabsichtige, sich von ihrem Mann zu trennen. Durch die unerwartete Schwan-gerschaft sei sie nun völlig durcheinander und müsse erst für sich Klarheit finden.Seit Jahren gebe es viele Konflikte zwischen ihr und ihrem Mann. Sie seien bereits vor zwei Jahren in Eheberatung gewesen, hätten diese jedoch nach einigen Terminen wieder beendet, weil sie keine Veränderung feststellen konnten.

Einen weiteren Versuch der Paarberatung habe der Partner mehrmals abgelehnt, auch nachdem er von der erneuten Schwan-gerschaft erfahren habe. Ihr Partner ist ihrer Einschätzung nach zufriedener mit der Ehesituation, er habe sich arrangiert.Sie selbst merke, dass sie immer niederge-schlagener werde und ihr Leben ziemlich grau sehe, sie funktioniere, vor allem, um für den Sohn da zu sein, ansonsten gebe es wenig Positives in ihrem Leben.Eine wirkliche Perspektive sei nun, dass sie seit drei Wochen wieder in Teilzeit als Arzthelferin arbeite, was ihr sehr viel Freude mache. Die Versorgung des Sohnes sei gut geregelt, ihr selbst gehe es seither richtig gut und auch finanziell gehe es bergauf. Frau Maier sieht diese positive Entwicklung durch die erneute Schwangerschaft sehr gefährdet, eine Trennung vom Mann bei Fortbestehen der Schwangerschaft undurchführbar.Frau Maier wird auf die Möglichkeit von Paargesprächen hingewiesen.

Gleichzeitig erscheint es wichtig, welche Entwicklungs- und Lösungsschritte unabhängig von Ehesituation und unge-planter Schwangerschaft „dran“ sind.Frau Meier bekommt in der Beratung die Möglichkeit, auf unterschiedlichen Stühlen zu sitzen und auf unterschiedliche Zukunfts-wege zu blicken. Es geht dabei auch darum, wodurch sie Kraft schöpfen kann, wo es ungenutzte Fähigkeiten gibt, welche uner-füllten Bedürfnisse die Welt grau erscheinen lassen und welche Ideen Frau Maier hat.Frau Maier sieht zum Ende das Gespräches mit und ohne weitere Schwangerschaft, mit und ohne Trennung gangbare Wege und Licht am Horizont. Sie erinnert sich, dass sie nach Abbruch der Paarberatung eine Lebensberatung begonnen hatte, diese aber im Sande verlief…Klar ist für Frau Meier, dass sie dort wieder anknüpfen wird.Welche weiteren Entscheidungen Frau Meier getroffen hat, ist nicht bekannt.

Foto

: Kai

ser