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2011 Jahresbericht UNIVERSITÄT BASEL

Jahresbericht 2011 | Universität Basel

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Jahresbericht der Universität Basel

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2011

JahresberichtU N I V E R S I T Ä T B A S E L

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Jahresbericht 2011 3

Jahresber icht 2011 der Universität Basel

Inhalt

Das Jahr 2011 in Kürze

Rektorat/Universitätsrat (Mitglieder)

Aufgabenorganigramm

Organigramm der Universität Basel und ihrer Gliederungseinheiten

Vorwort des Präsidenten des Universitätsrats

Vorwort des Rektors

Das Jahr 2011: Lehre und Forschung im Überblick

Raumplanung

Dank

Projekte aus der Forschung

Mit Glycomimetika Krankheiten heilen

Erasmus von Rotterdams «Lob der Torheit» auf Spanisch

Die Weisheit der Natur zu nutzen wissen

Wie trifft man (gute) Entscheidungen?

Molekulare Strukturen von Membranproteinen

Die Moderne und das Primitive

Quantenphysik in einem Halbleiter

Medizinische Bildverarbeitung zur Unterstützung von Krebstherapie

Artenbildung in einer extremen Umwelt

Basel stinkt anders

Studierende

Lehrkörper

Jahresrechnung 2011

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Jahresbericht 2011 der Universität Basel — Gesamtredaktion: Dr. Beat Münch, Adjunkt des Rektors — Redaktion Jahresrechnung: Dr. Jürgen Rümmele, Leiter Finanzen und Controlling — Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Thomas Schnyder (S. 26–27, 34–35) — Fotografien: Daniel Boschung, Fotograf, Zürich, www.boschungfoto.ch, Niggi Bräuning (S. 10), Andreas Zimmermann (S. 11) — Gestaltung: Lukas Zürcher, Visuelle Gestaltung, Riehen — Druck: Steudler Press AG, Basel — Auflage: 2000 — Copyright: Universität Basel 2012

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4 Jahresbericht 2011

Das Jahr 2011 in Kürze

Frauen Männer Total 2010 2011 2010 2011 2010 2011

Theologische Fakultät 60 46 57 62 117 108Juristische Fakultät 695 716 524 496 1’219 1’212Medizinische Fakultät (inkl. Sport) 1’238 1’296 969 1’017 2’207 2’313Philosophisch-Historische Fakultät 2’059 2’005 1’165 1’170 3’224 3’175Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 1’272 1’349 1’523 1’555 2’795 2’904Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 396 454 816 875 1’212 1’329Fakultät für Psychologie 657 627 181 177 838 804Fakultätsübergreifende Studiengänge und Doktorate 38 106 25 65 63 171Lehramt 89 9 62 12 151 21Total 6’504 6’608 5’322 5’429 11’826 12’037Total in % 55.0 54.9 45.0 45.1 100.0 100.0

Wintersemester Herbstsemester 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007 2008 2009 2010 2011

Studierende 8’034 8’720 9’228 9’748 10’288 10’770 11’360 11’593 11’826 12’037

Bachelor Master Lizentiat/Diplom Promotion Total 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011

Theologie 13 9 9 8 3 1 6 5 31 23Recht 130 153 137 92 32 12 27 15 326 272Medizin 183 208 11 33 149 177 343 418Sportwissenschaften 86 81 51 44 2 137 127Phil.-Hist. 298 299 59 106 107 72 36 52 500 529Phil.-Nat. 238 258 250 242 2 1 150 157 640 658Wirtschaftswissenschaften 159 168 105 80 2 1 19 8 285 257Psychologie 96 149 69 94 21 11 186 254Fächerübergreifende 27 38 2 29 38AbschlüsseAdvanced Study Center 111 164 111 164Total 1’203 1’325 829 901 146 87 410 427 2’588 2’740

Studierende/Doktorierende

Entwicklung der Studierendenzahlen Wintersemester 2002/03 bis Herbstsemester 2011

Abschlüsse

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Jahresbericht 2011 5

Frauen Männer Total 2010 2011 2010 2011 2010 2011

Hauptamtliche Professuren 44 44 226 225 270 269Nebenamtliche Professuren 12 9 12 9Assistenzprofessuren 19 19 40 47 59 66Total 63 63 278 281 341 344Total in % 18.5 18.3 81.5 81.7 100 100

in Millionen Schweizer Franken Rechnung 2009 Rechnung 2010 Rechnung 2011 Erfolgsrechnung Beiträge der öffentlichen Hand 408.7 428.2 443.6Beiträge von Dritten inkl. Nationalfonds 120.7 159.3 138.1Gebühren-, Dienstleistungs- und Vermögensertrag 50.7 43.2 51.6Periodenfremder Ertrag 8.7 8.8 8.2 Total Ertrag 588.7 639.5 641.4 Personalaufwand 294.8 304.3 323.4Sachaufwand 237.4 248.9 252.1Abschreibungen auf Sachanlagen 20.3 22.3 21.0Auflösung (–)/Zuweisung (+) nicht verwendeter Projektmittel 12.3 46.9 19.9Periodenfremder Aufwand 0.5 9.3 2.3Auflösung (–)/Bildung (+) von Rücklagen 24.1 11.1 27.4 Total Aufwand 589.3 642.9 646.1Jahresergebnis –0.6 –3.4 –4.7

Bilanz Umlaufvermögen 205.7 274.8 257.0Anlagevermögen 244.7 264.3 339.6 Total Aktiven 450.4 539.0 596.6 Fremdkapital 110.4 144.4 159.3Gebundene Mittel 182.4 229.3 249.3Rücklagen 131.2 142.3 169.7Freie Mittel 26.4 23 18.3 Total Passiven 450.4 539.0 596.6

Professuren (Anzahl Personen)

Der Jahresabschluss 2011 auf einen Blick

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6 Jahresbericht 2011

Rektor Prof. Dr. Antonio Loprieno Vizerektoren Prof. Dr. Edwin Constable, Forschung und Nachwuchsförderung Prof. Dr. Hedwig Kaiser, Lehre Prof. Dr. Alex Eberle, Entwicklung Verwaltungsdirektor Christoph Tschumi

Präsident Dr. Ulrich Vischer Vizepräsident Klaus Endress

Regierungsrat Dr. Christoph Eymann Prof. Dr. Paul Herrling Dr. René Imhof Gabriella Karger Dr. Dominik Koechlin Walter Mundschin Dr. Dieter Scholer Dr. Sibylle Schürch Regierungsrat Urs Wüthrich Rektor Prof. Dr. Antonio Loprieno Verwaltungsdirektor Christoph Tschumi Sekretär Lic. phil. Joakim Rüegger

Rektorat

Universitätsrat

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Jahresbericht 2011 7

Aufgabenorganigramm von Rektorat und Verwaltung im Jahr 2011

Student Services(Beratung, Career Service Center, Administration)

Qualitäts-managementEvaluation

Finanzen undControlling,Betriebswirtschaft

Personalwesen

Rechtsgeschäfte

Liegenschaften

Arbeitssicherheit undRisikomanagement

SAP-Kompetenzzentrum

Verpflegungs-betriebe, Unisport, Kinderkrippe

Strategisches Monitoring

Informations-versorgung

Chancengleichheit

skuba

Lehre Personalwesen(Lehrentwicklung;Services Lehre)

Advanced Study Center

Forschung

Nachwuchs-förderung

Doktoratsstudium

Wissens- undTechnologietransfer

EUresearch

Generalsekretariat Kommunikation undMarketing

VizerektoratForschung und Nachwuchs-förderung

VizerektorProf. Dr. Edwin Constable

VizerektoratLehre

VizerektorinProf. Dr. Hedwig Kaiser

VizerektoratEntwicklung

VizerektorProf. Dr. Alex Eberle

Verwaltungs-direktion

Christoph Tschumi

Rektorat

Leitung:Prof. Dr. Antonio Loprieno

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8 Jahresbericht 2011

Organigramm der Universität Basel und ihrer Gliederungseinheiten

Gesellschafts-wissenschaftenund Philosophie

HistorischeWissenschaften

Sprach- undLiteraturwissen-schaften

Altertumswissen-schaften

Philosophisch-Historische Fakultät

Philosophisch-Naturwissenschaft-liche Fakultät

Mathematik

Informatik

Physik

Chemie

Zentrum fürAfrikastudien Basel

Biozentrum

Umwelt-wissenschaften

PharmazeutischeWissenschaften

Regenz

Universitätsrat

Rektorat

Juristische Fakultät

Rekurskommission

Rektoratskonferenz

Medizinische Fakultät

Biomedizin

Zahnmedizin

Public Health

Kliniken im Bereich des Gesundheits-departements

Theologische Fakultät

Fakultäten

Departemente Theologie Rechtswissenschaft

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Jahresbericht 2011 9

Wirtschafts-wissenschaftlicheFakultät

Fakultät für Psychologie

Fakultäts-übergreifendeEinrichtungen

Dienstleistungs-bereiche

Assoziierte Institute

Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Swisspeace

Friedrich Miescher Institute (FMI)

Universitäts-bibliothek

Universitäts-rechenzentrum

Europainstitut

Institut für Bio- und Medizinethik

Religions-wissenschaft

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10 Jahresbericht 2011

Vor wort des Präsidenten des Universitätsrats

Nach dem Jubiläumsjahr ist 2011 wieder der Alltag eingekehrt. Der Universi-tätsrat hat den Prozess für die Strategie 2014 ausgelöst. Die Strategie 2007 wird kritisch analysiert und darauf auf-bauend die neue Strategie formuliert.

Sie wird dem Antrag der Universität an die beiden Trägerkantone für den Globalbeitrag 2014–2017 zugrun-de liegen. Dieser muss bis Ende 2012 eingereicht werden, damit den politischen Instanzen das Jahr 2013 für die Entscheidfindung zur Verfü-gung steht. Ein weiterer Schwerpunkt des Berichtsjahrs bestand im Auf-takt zur Neugestaltung der Dokto-ratsstufe an der Universität Basel. Diese bildet ein zentrales Element der Nachwuchsförderung, mit der das intellektuelle Potenzial des Landes optimal gefördert werden soll. Wesentlicher externer Einflussfak-tor für die Entwicklung auch unse-rer Universität ist die Behandlung der Botschaft über die Förderung der Bildung, Forschung und Innovation in den Eidgenössischen Räten. Leider ist seitens des Bundes nur mit einer eher zurückhaltenden För-derung zu rechnen. Umso mehr ist die Universität darauf angewiesen, dass die Trägerkantone sich als verläss-liche Hauptfinanzierer erweisen. Dies setzt die Universität in die Lage, erfolgreich die zunehmend kompe-titiv vergebenen Mittel der nationalen und internationalen Forschungsför-derung einzuwerben. Diesbezüglich konnte die Universität 2011 auf hohem Niveau eine weitere Steigerung ver-zeichnen, was als Indikator für die Leis-tungsfähigkeit der Wissenschaftlerin-

Dr. Ulrich Vischer, Präsident des Universitätsrats

nen und Wissenschaftler unserer Universität bezeichnet werden kann. Dieser Zuwachs an Drittmitteln stellt aber insofern ein Problem dar, als die Umsetzung von Drittmit-telprojekten infrastrukturelle Anfor-derungen stellt, die vor allem im Bereich des Raumangebots derzeit schwierig zu erfüllen sind. Zusammen mit den zuständigen Behörden der Trägerkantone konnte die Entwicklung des Life Sciences-Campus auf dem Schällemätteli im St. Johann-Quartier entscheidend vorangetrieben werden. Die Projektierung des Neubaus für das Biozentrum wird bald abgeschlos-sen sein. Ebenfalls konnten inzwi-schen die Vorarbeiten zur Sanierung des bisher vom Biozentrum genutzten Gebäudes in Angriff genommen werden. Einen weiteren wesentlichen Meilenstein für die Raumplanung der Universität stellte der von den Regierungen bewilligte Erwerb eines Grundstücks mit Forschungsgebäu-den auf dem Rosentalareal dar. Damit sind die Voraussetzungen für die anstehenden Ausweichlösungen und Rochaden getroffen, bis auch hier Neubauten für die Universität er-stellt werden können. Alle Tätigkeiten der Universität zielen darauf ab, ihre wissenschaftli-chen Entwicklungsperspektiven und damit eine aktuelle und gehalt-volle Lehre langfristig zu sichern.

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Jahresbericht 2011 11

Vor wort des Rektors

Der Jahresbericht 2011 dokumentiert mit der inhaltlichen Vielfalt der Forschungsthemen ein zentrales Merk-mal der Universität Basel. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise für For-schende unserer Universität sowie die weiterhin erfolgreiche Einwerbung von Forschungsmitteln belegen, dass die Qualität in der Vielfalt ein stets

beachtetes Gebot ist. Die moderne wissenschaftliche Entwicklung ist je-doch durch eine ihr eigene Span-nung zwischen der fortlaufenden Spe-zialisierung und der Notwendigkeit zur Vernetzung des Wissens in einer enzyklopädischen Gesamtschau ge-kennzeichnet. Die Strategie der Uni-versität Basel nimmt diesen Umstand durch die Formulierung von Profi-lierungsbereichen auf, deren Entwick-lung und Exzellenz besondere Auf-merksamkeit zukommt. Bisher kon-zentrierte sich die Profilierung auf die Life Sciences und die Kultur und bei Letzterer insbesondere auf den Nationalen Forschungsschwer-punkt eikones. Die Entwicklung in verschiedenen Bereichen wie etwa der international renommierten Nanowissenschaft zeigt, dass die Profilierung künftig weiter vorange-trieben werden muss. Die Breite der Volluniversität schlägt sich auch im Lehrangebot nieder, das für Studierende attraktiv ist und zahlreiche Varianten bietet. Die stark gestiegenen Studierenden-zahlen der letzten Jahre belegen den Erfolg dieses Modells. Einschrän-kend muss aber die beginnende Stagnation in der Entwicklung fest-gehalten werden. Sie ist zum einen der Demographie geschuldet, hängt aber auch mit der gewachsenen Fächerstruktur zusammen, in der

Prof. Dr. Antonio Loprieno, Rektor

Bereiche wie beispielsweise die Sozial-wissenschaften, in denen derzeit ein grosser Bedarf besteht, teilweise unterrepräsentiert sind. Der Rechnungsabschluss 2011 ver-weist jedoch darauf, dass der Entwick-lung Grenzen gesetzt sind. Höhere Anforderungen an die Gewinnung von Spitzenkräften, an eine moderne Forschungsinfrastruktur und an die Sicherung adäquater Betreuungs-verhältnisse verschärfen den inter-nationalen Wettbewerb und machen es den Universitäten zunehmend schwerer, ihre Stellung zu behaupten. Die Beobachtungen verweisen auf einen noch immer andauernden Wandel, der die Institution der Univer-sität als solche betrifft. Die Umwäl-zungen der letzten Dekaden bewirken, dass die Universität heute weniger auf die individuelle Reproduktion wissenschaftlicher Eliten als auf die Befriedigung gesellschaftlicher Erwar-tungen ausgerichtet ist. Dies zwingt die Universität zu vermehrter innerer Kohärenz und einer Strategie, wel-che Antworten auf die an die Institu-tion gestellten Erwartungen im regionalen und nationalen Kontext sowie im internationalen Wettbewerb zu geben vermag. Das Jahr 2011 war in diesem Sinne auch ein Schritt auf dem Weg zu einer klaren Positionierung im Hinblick auf die nächste Etappe der Entwicklung, die «Strategie 2014».

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12 Jahresbericht 2011

Im Jahre 2011 hat die Universität Basel im Frühjahr- und Herbstsemester rund 3’300 Lehrveranstaltungen angeboten. Gut 2’700 Studierende haben ein Bachelor-, Master-, Dokto-rats- oder Weiterbildungsstudium abgeschlossen. Die For-scherinnen und Forscher haben in diesem Zeitraum über 50 Millionen Franken an neuen Forschungsmitteln einge-worben. Zudem gingen drei neue der hoch dotierten Grants des European Research Council nach Basel. In den bibliome-trischen Analysen verschiedener Rankings, welche die Qua-lität der wissenschaftlichen Publikationen an der Häufigkeit ihrer Zitierungen messen, zählt die Universität Basel auch im Jahre 2011 zu den ersten 100 weltweit. 35 neue Professorinnen und Professoren wurden gewählt und sechs Förderungspro-fessuren des Nationalfonds an die Universität Basel verge-ben. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Un-ter anderem ging der renommierte nationale Latsis-Preis an Karl Gademann, Ordinarius für Chemie. Diese Auswahl an Zahlen vermag allein nicht die Qua-lität der an der Universität Basel im Berichtsjahr in Lehre und Forschung erbrachten Leistung zu widerspiegeln. Sie zeigt aber die Vielfalt und die Breite des Angebots und der Tätigkeit unserer Universität, die in ihrem Kern hochstehen-de Forschung mit forschungsgestützter Lehre verbindet. Auf einige der Aspekte wird nachstehend näher eingegangen.

Forschungsförderung

Eine der wichtigsten Quellen der Forschungsförderung ist der Schweizerische Nationalfonds, der sowohl die «freie» als auch die «orientierte» Forschung in der Schweiz mit insge-samt gegen 800 Millionen Franken jährlich unterstützt. In die Kategorie der «orientierten Forschung» fallen die Na-tionalen Forschungsprogramme und die Nationalen For-schungsschwerpunkte, bei denen die Mittel über Ausschrei-bungen vergeben werden. Ein grosser Teil der finanziellen Unterstützung fliesst jedoch in die «freie Forschung» und

dort insbesondere in die Projektförderung, bei der die Mittel auf der Basis von Anträgen der Forschenden zugesprochen werden. Der Nationalfonds hat der Universität Basel im Jahre 2011 im Bereich der freien Grundlagenforschung in verschie-denen Programmgefässen insgesamt 43 Millionen Franken an neuen Mitteln zugesprochen. Diese Gelder werden in der Forschung in den nächsten Jahren eingesetzt und sind nicht zu verwechseln mit den im Jahre 2011 ausbezahlten und in der Erfolgsrechnung (S. 92) ausgewiesenen Projektkrediten von 73,9 Millionen Franken aus Zusprachen der letzten Jahre. In dieser Summe sind die ausbezahlten Jahrestranchen der laufenden Projekte für SNF-Förderungsprofessuren und für den Anteil der Universität Basel an Verbundprojekten wie Nationalen Forschungsprogrammen oder Sinergia enthalten. Letztere sind in der Darstellung auf Seite 14 nur dann aufge-führt, wenn die Universität Basel als Leading House fungiert. Wie in den Vorjahren enthält die in der Rechnung ausgewie-sene Summe die Fortführung der Gesamtprojektbeiträge für die Nationalen Forschungsschwerpunkte Nanoscale Sciences und Iconic Criticism. Neu hinzugekommen ist der Nationale Forschungsschwerpunkt Quantum Science and Technology mit Leading House ETH Zürich und Co-Leading House Uni-versität Basel. Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt insgesamt eine re-lative Konstanz der Zusprachen. Es ist zu beobachten, dass bei einer steigenden Anzahl an Anträgen grundsätzlich gleich viele Gesuche wie in den Vorjahren bewilligt werden. Es sind prozentual somit weniger Gesuche erfolgreich als in den Vorjahren (45,8%). Die Erfolgsquote bei den zuge-sprochenen Projekten hingegen insgesamt steigt: Sie er-halten durchschnittlich 81,2% der beantragten Mittel. Dies verweist auf eine grössere Selektivität im Wettbewerb um die Forschungsmittel auf nationaler Ebene. Der Rückgang der bewilligten Gesuche im Bereich der Geisteswissenschaf-ten wird auf der Ebene der Pro*Doc-Zusprachen kompen-siert. Pro*Doc ist ein Instrument der Nachwuchsförderung

Das Jahr 2011 :Lehre und Forschung im Ü berbl ick

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Jahresbericht 2011 13

und finanziert Doktoratsprogramme auf hohem Niveau. Das Programm wird im Januar 2012 zum letzten Mal aus-geschrieben und anschliessend eingestellt. Ab 2013 wird die Finanzierung der nationalen Doktorandenförderung unter dem Titel «Doktoratsprogramme» von der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK) übernommen. Das Programm hat wie sein Vorgänger zum Ziel, die Zusammenarbeit zwi-schen den Universitäten durch gemeinsame Doktoratspro-gramme zu fördern und so zur Qualität der Doktorate bei-zutragen. Im Gegensatz zu Pro*Doc wird jedoch die Aus- wahl der zu fördernden Programme in der Verantwortung der einzelnen Universitäten liegen. Dies fördert die Flexi- bilität in der Ausgestaltung der Programme entsprechend den disziplinären Bedürfnissen und trägt den institutions-eigenen Strategien der einzelnen Universitäten vermehrt Rechnung. Die Zusprachen aus dem Forschungsfonds der Universi-tät Basel sind gegenüber dem Vorjahr nochmals um 33% auf rund 3,3 Millionen Franken gestiegen (siehe S. 16). Dabei schlägt vor allem die Erhöhung beim Spezialprogramm für die Nachwuchsförderung in der klinischen Forschung aus Vakanzmitteln der Medizinischen Fakultät zu Buche. Meh-rere Stiftungen tragen verdankenswerter Weise Mittel zum Forschungsfonds bei. Die Erhöhung dieses Anteils ist vor allem zwei Aspekten zu verdanken. Bei der Medizinischen Abteilung der Lichtenstein-Stiftung konnte eine Änderung des Stiftungszwecks erreicht werden. War vorher die Aus-schüttung von Stipendien aus dieser Stiftung auf Basler Bür-ger beschränkt, die Medizin studieren, so können jetzt alle Schweizer Studierenden der Medizin an der Universität Basel gefördert werden. Dies ermöglicht eine markante Erhöhung der Zusprachen aus den jährlich ausgeschütteten Mitteln, die an die Stiftung zurückfallen, wenn sie im laufenden Jahr nicht verwendet werden. Erstmals konnten auch Novartis-Excellence-Scholarships-for-Life-Sciences aus dem von der Novartis Foundation gestifteten Fonds von 10 Millionen Franken vergeben werden. Die Freiwillige Akademische Gesellschaft, welche die Uni-versität Basel seit 1835 immer wieder mit namhaften Beträ-gen unterstützt, hat im Berichtsjahr wiederum zahlreiche Projekte mit insgesamt 2,6 Millionen Franken finanziert (siehe S. 16). Der Gesellschaft sei an dieser Stelle für ihre kon-stante Unterstützung herzlich gedankt. Auf europäischer Ebene bildet derzeit das siebte Rah-menprogramm der Europäischen Union das wichtigste För-derinstrument. Es sei daran erinnert, dass die Schweizer Hochschulen aufgrund bilateraler Abkommen mit der EU aus den Jahren 2004 und 2007 an den Forschungsrahmenpro-grammen als gleichberechtigte Partner teilnehmen können. Die Schweiz zahlt dafür gegen 800 Millionen Franken nach Brüssel, die etwa in derselben Höhe in Form von Projektzu-sprachen wieder in die Schweiz zurückfliessen, wie die Er-folgsstatistiken belegen.

Forscherinnen und Forscher aus beinahe allen Fakultäten unserer Universität sind derzeit an 58 laufenden Projekten des 7. Rahmenprogramms beteiligt. Dass die umseitige Sta- tistik der laufenden Ausgaben aus den Zusprachen der EU-Forschungsprogramme keine steigende Tendenz aufweist, hängt damit zusammen, dass die Universität Basel nur in wenigen Programmen die Projektkoordination innehat. Im Vergleich mit den anderen Schweizer Universitäten zeigt sich bei der Universität Basel im Hinblick auf die Beteiligung an den europäischen Programmen ein erhebliches Ausbau-potenzial. Die oft komplexen Antragsverfahren sowie die tiefe Erfolgsquote der Bewerbungen von durchschnittlich 22% bewirken eine gewisse Zurückhaltung bei den Forschen-den gegenüber EU-Projekten. Doch die erfolgreiche Betei-ligung an europäischen Programmen erhöht nicht nur die Forschungskapazität, sie ist auch je länger je mehr ein Ele-ment der internationalen Reputation und Indikator für die Forschungsqualität einer Universität. Es wird in den nächs-ten Jahren darum gehen, das Know-how und auch die In- frastrukturen zu etablieren, die den Aufbau von wissen-schaftlich-industriellen Netzwerken ermöglichen, um im Wettbewerb um europäische Forschungsmittel erfolgreich zu sein. Insbesondere die Grants des European Research Coun-cil (ERC) haben sich in den letzten Jahren als eine Form der Auszeichnung für qualitativ hochstehende Forschung etabliert. Im Jahre 2011 haben sich drei Forschende der Universität Basel erfolgreich um einen solchen Grant be- worben: Die Professoren Christian Schönenberger, Ordina-rius für experimentelle Physik, und Guy Cornelis, Ordina- rius für Molekulare Mikrobiologie, haben je einen ERC Advanced Grant erhalten, Sebastian Hiller, Förderungspro-fessur des Schweizerischen Nationalfonds am Biozentrum, einen ERC Starting Grant. Damit haben bisher acht For-schende einen ERC Advanced Grant sowie drei einen ERC Starting Grant erhalten. Advanced Grants sind mit rund drei Millionen, Starting Grants mit rund zwei Millionen Euro dotiert. Die derzeitige Währungskrise hat allerdings dazu ge-führt, dass der Wert der europäischen Forschungsmittel drastisch gesunken ist. Um dieser Situation zu begegnen, hat das Staatssekretariat für Bildung und Forschung im Rahmen der kurzfristigen Massnahmen des Bundes ge-gen die Frankenstärke mit 30 Millionen Franken die Wäh-rungsverluste abgefedert, die Schweizer Forschende aus dem Hochschulbereich und aus der Privatwirtschaft durch ihre Teilnahme an knapp 1800 Projekten des 7. Forschungs-rahmenprogramms der EU erlitten haben. Die Universi-tät Basel gleicht ihrerseits aus den zentralen EU-Overhead- mitteln die Kursverluste jener Projekte aus, die 10% der jeweiligen EU-Jahresausgabe überschreiten. Kursverluste von bis zu 10% der Jahresraten tragen die Forschungsgrup-pen selber.

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14 Jahresbericht 2011

Zusprachejahr 2009 Zusprachejahr 2010 Zusprachejahr 2011 Eingaben vom 01.10.2008 und 01.03.2009 Eingaben vom 01.10.2009 und 01.03.2010 Eingaben vom 01.10.2010 und 01.03.2011

Eingereichte Gesuche (Anzahl)

eingegebene bewilligte in eingegebene bewilligte in eingegebene bewilligte inAbteilung Gesuche Gesuche Prozent Gesuche Gesuche Prozent Gesuche Gesuche ProzentGeistes- und Sozialwissenschaften 50 30 60.0 58 29 50.0 66 24 36.4Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften 30 24 80.0 40 32 80.0 36 24 66.7Biologie und Medizin 87 44 50.6 84 38 45.2 70 34 48.6Interdisziplinär 7 4 57.1 4 3 75.0 10 3 30.0sinergia* 11 8 72.7 10 4 40.0 11 7 63.6Pro*Doc 8 8 100.0 5 2 40.0 14 9 64.3Ambizione 22 7 31.8Marie-Heim-Vögtlin-Programm 9 1 11.1Total 193 118 61.1 201 108 53.7 238 109 45.8

Eingereichte Gesuche (in Franken)

beantragte bewilligte in beantragte bewilligte in beantragte bewilligte inAbteilung Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel ProzentGeistes- und Sozialwissenschaften 15’230’454 7’613’653 50.0 16’044’898 6’445’321 40.2 19’725’116 5’838’434 29.6Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften 13’348’771 7’857’024 58.9 23’210’238 11’264’164 48.5 13’501’873 6’104’223 45.2Biologie und Medizin 41’330’401 17’493’972 42.3 38’370’796 16’207’868 42.2 28’241’261 14’058’957 49.8Interdisziplinär 3’739’970 1’882’942 50.3 1’108’305 466’265 42.1 3’167’148 902’557 28.5sinergia* 17’495’647 10’299’594 58.9 18’009’566 5’425’519 30.1 19’806’331 10’050’000 50.7Pro*Doc 3’726’622 2’412’459 64.7 1’455’760 757’792 52.1 4’157’894 2’427’531 58.4Ambizione 3’464’188 Marie-Heim-Vögtlin-Programm 192’212 Total 94’871’865 47’559’644 50.1 98’199’563 40’566’929 41.3 88’599’623 43’038’102 48.6

Erfolgsquote der bewilligten Gesuche (in Franken)

beantragte bewilligte in beantragte bewilligte in beantragte bewilligte inAbteilung Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel ProzentGeistes- und Sozialwissenschaften 8’954’587 7’613’653 85.0 8’125’481 6’445’321 79.3 7’146’757 5’838’434 81.7Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften 10’481’820 7’857’024 75.0 18’856’285 11’264’164 59.7 10’215’276 6’104’223 59.8Biologie und Medizin 23’841’264 17’493’972 73.4 20’450’255 16’207’868 79.3 17’828’303 14’058’957 78.9Interdisziplinär 1’938’927 1’882’942 97.1 660’410 466’265 70.6 993’942 902’557 90.8sinergia* 12’097’487 10’299’594 85.1 8’506’622 5’425’519 63.8 14’218’179 10’050’000 70.7Pro*Doc 3’726’622 2’412’459 64.7 762’328 757’792 99.4 2’620’995 2’427’531 92.6Ambizione 3’464’188 Marie-Heim-Vögtlin-Programm 192’212 Total 61’040’707 47’559’644 77.9 57’361’381 40’566’929 70.7 53’023’452 43’038’102 81.2

* Es sind nur sinergia-Projekte aufgeführt, in denen die Universität Basel als Leading House fungiert.

Zusprachen

des Schweizerischen Nationalfonds

an die Universität Basel

Freie Grundlagenforschung

Wissens- und Technologietransfer

Im Bereich des Transfers von Forschungsresultaten aus der Universität war das Berichtsjahr in mehrerer Hinsicht von Bedeutung. Auftrag an Unitectra Der Universitätsrat hatte im November 2009 aufgrund von strategischen Überlegungen und auf Rat des von ihm eingesetzten WTT-Gremiums das Mandat der Firma BDC GmbH – Business Development Company – für den Betrieb der WTT-Stelle an der Universität Basel nicht mehr verlängert. Der Auftrag zur Betreuung der Wissens- und Technologietransferprojekte wurde ab Januar 2011 neu an die Unitectra AG übergeben.

Die Unitectra wurde am 1. Mai 1999 durch die Universi-täten Zürich und Bern als nicht-gewinnorientierte Aktien-gesellschaft gegründet. Sie befindet sich voll im Besitz der beiden Universitäten. Mit dem 1. Januar 2011 ist die Universi-tät Basel gleichberechtigter Partner der Unitectra geworden. Entsprechend werden die Dienstleistungen von Unitectra über eine lokale Anlaufstelle auf die Universität Basel aus-gedehnt. Mit drei Verwaltungsräten ist die Universität Basel bereits bei der Firma vertreten und sie wird sich voraussicht-lich im Verlauf von 2013 mit paritätischem Aktienkapital in die Gesellschaft einkaufen. Die Unitectra ist im Oktober 2011 in Hannover für ihre Verdienste in der Zusammenarbeit zwi-

Page 15: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 15

Zusprachejahr 2009 Zusprachejahr 2010 Zusprachejahr 2011 Eingaben vom 01.10.2008 und 01.03.2009 Eingaben vom 01.10.2009 und 01.03.2010 Eingaben vom 01.10.2010 und 01.03.2011

Eingereichte Gesuche (Anzahl)

eingegebene bewilligte in eingegebene bewilligte in eingegebene bewilligte inAbteilung Gesuche Gesuche Prozent Gesuche Gesuche Prozent Gesuche Gesuche ProzentGeistes- und Sozialwissenschaften 50 30 60.0 58 29 50.0 66 24 36.4Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften 30 24 80.0 40 32 80.0 36 24 66.7Biologie und Medizin 87 44 50.6 84 38 45.2 70 34 48.6Interdisziplinär 7 4 57.1 4 3 75.0 10 3 30.0sinergia* 11 8 72.7 10 4 40.0 11 7 63.6Pro*Doc 8 8 100.0 5 2 40.0 14 9 64.3Ambizione 22 7 31.8Marie-Heim-Vögtlin-Programm 9 1 11.1Total 193 118 61.1 201 108 53.7 238 109 45.8

Eingereichte Gesuche (in Franken)

beantragte bewilligte in beantragte bewilligte in beantragte bewilligte inAbteilung Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel ProzentGeistes- und Sozialwissenschaften 15’230’454 7’613’653 50.0 16’044’898 6’445’321 40.2 19’725’116 5’838’434 29.6Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften 13’348’771 7’857’024 58.9 23’210’238 11’264’164 48.5 13’501’873 6’104’223 45.2Biologie und Medizin 41’330’401 17’493’972 42.3 38’370’796 16’207’868 42.2 28’241’261 14’058’957 49.8Interdisziplinär 3’739’970 1’882’942 50.3 1’108’305 466’265 42.1 3’167’148 902’557 28.5sinergia* 17’495’647 10’299’594 58.9 18’009’566 5’425’519 30.1 19’806’331 10’050’000 50.7Pro*Doc 3’726’622 2’412’459 64.7 1’455’760 757’792 52.1 4’157’894 2’427’531 58.4Ambizione 3’464’188 Marie-Heim-Vögtlin-Programm 192’212 Total 94’871’865 47’559’644 50.1 98’199’563 40’566’929 41.3 88’599’623 43’038’102 48.6

Erfolgsquote der bewilligten Gesuche (in Franken)

beantragte bewilligte in beantragte bewilligte in beantragte bewilligte inAbteilung Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel Prozent Mittel Mittel ProzentGeistes- und Sozialwissenschaften 8’954’587 7’613’653 85.0 8’125’481 6’445’321 79.3 7’146’757 5’838’434 81.7Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften 10’481’820 7’857’024 75.0 18’856’285 11’264’164 59.7 10’215’276 6’104’223 59.8Biologie und Medizin 23’841’264 17’493’972 73.4 20’450’255 16’207’868 79.3 17’828’303 14’058’957 78.9Interdisziplinär 1’938’927 1’882’942 97.1 660’410 466’265 70.6 993’942 902’557 90.8sinergia* 12’097’487 10’299’594 85.1 8’506’622 5’425’519 63.8 14’218’179 10’050’000 70.7Pro*Doc 3’726’622 2’412’459 64.7 762’328 757’792 99.4 2’620’995 2’427’531 92.6Ambizione 3’464’188 Marie-Heim-Vögtlin-Programm 192’212 Total 61’040’707 47’559’644 77.9 57’361’381 40’566’929 70.7 53’023’452 43’038’102 81.2

schen Forschung und Wirtschaft mit dem Biotechnica Award 2011 ausgezeichnet worden. Ein Jahr «Basel Inkubator» Auf ein erstes, erfolgreiches Jahr kann das neue Start-up-Center «Basel Inkubator» zurückbli-cken. Der Inkubator ist eine vom Kanton Basel-Stadt, der Uni- versität Basel, von der FHNW sowie von EVA – the Basel life sciences start-up agency getragene Initiative, welche die Aus-gründung von Firmen aus dem Hochschulbereich unterstützt. Seit der Eröffnung sind zwölf junge Firmen aus den Berei-chen Life Sciences, Informatik und Nanotechnologien in die Räumlichkeiten im Stücki Business Park eingezogen. Ihnen stehen Büroplätze, Labors, Meetingräume und eine moderne

Büroinfrastruktur zu äusserst günstigen Konditionen zur Ver- fügung, was die Risiken verringert, denen junge Firmen ausge- setzt sind. Von den zwölf Projekten stammen sieben aus der Universität Basel, zwei aus der Fachhochschule und eine aus dem Department of Biosystems Science and Engineering der ETH in Basel. Aufgrund des ausreichenden Platzangebots fan- den auch zwei ausserhalb des Hochschulbereichs gegründete Firmen Aufnahme. Die Jungunternehmerinnen und -unter-nehmer haben im «Basel Inkubator» drei Jahre Zeit, um in ihrer Branche Fuss zu fassen. Sie profitieren von einem inten-siven Coaching durch Branchenprofis sowie vom Zugang zum Basler Netzwerk aus Investoren und Insidern der Life Sciences.

Page 16: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

* Im Jahre 2011 waren dies folgende Beiträge in Franken: Fonds zur Förderung des akademischen Nachwuchses: 78’642 ; Nikolaus und Bertha Burck-hardt-Bürgin-Stiftung: 23’100; Medizinische Ab-

teilung der Lichtenstein-Stiftung: 363’496; No-vartis Excellence Scholarships for Life Sciences: 143’300; L. & Th. La Roche-Stiftung: 50’000

** Im Jahre 2011 waren dies folgende Fonds und Stiftungen der FAG: Fritz Sarasin-Fonds, Fonds zur Förderung der Geisteswissenschaften, Engel-mann-Stiftung, Institutionsfonds

Die Freiwillige Akademische Gesellschaft ver-gibt jährlich aus verschiedenen Fonds Förder-beiträge für Forschungsprojekte, Dissertationen, Publikationen, Kongresse und wissenschaftliche Aufenthalte.

16 Jahresbericht 2011

Zusprachen aus dem Forschungsfonds Zusprachejahr Zusprachejahr Zusprachejahr 2009 2010 2011Forschungsfonds: Förderbeiträge 641’539 796’100 681’386Forschungsfonds: 1’067’023 120’000 481’404Projektmittel und AnschubfinanzierungenSpezialprogramm 967’800 1’104’944Nachwuchsförderung klinische ForschungKompetenzzentren 440’000 420’000 420’000Weitere Förderbeiträge Universität und Stiftungen* 218’200 214’000 658’538Total 2’366’762 2’517’900 3’346’272

Freiwillige Akademische Gesellschaft 2010 2011 bewilligte bewilligte bewilligte bewilligte Mittel Gesuche Mittel GesucheAllgemeine Mittel 1’477’230 130 1’955’589 132Werenfels-Fonds 41’550 15 35’600 13Fonds zur Förderung von Lehre und Forschung 666’890 26 565’888 22Diverse** (Projekte, Dissertationen, Publikationen) 290’600 52’956 Total 2’476’270 2’610’033

Der «Basel Inkubator» füllt eine Lücke, denn für Jung-unternehmen gab es bisher vor der eigentlichen Gründung der Firma und bevor ein Businessplan vorliegt kein ent- sprechendes Angebot. Für spätere Phasen stehen Möglich-keiten wie zum Beispiel kommerziell arbeitende Business-parks offen.«Basel Translational Medicine Hub» Der im Mai 2010 durch die Universität Basel, das Universitätsspital Basel und die Roche gegründete Basel Translational Medicine Hub ist eben- falls erfolgreich gestartet und hat bisher 14 Projekte je zur Hälfte in der Universität und im Universitätsspital gefördert. Der Hub konzentriert sich thematisch auf die Identifizierung von systemregulierenden Stoffwechselschritten (pathways) und zellulären Zielmolekülen (targets), um deren Potenzial für die Behandlung von Krankheiten effizient abzuklären.

Forschungsstelle für nachhaltige Energie- und

Wasserversorgung

Im August 2011 konnte die von drei Fakultäten getragene und von öffentlichen und privaten Sponsoren finanzierte Forschungsstelle für nachhaltige Energie- und Wasserversor-

gung eröffnet werden. Zu ihrem Leiter wurde Assistenzpro-fessor Dr. Hannes Weigt bestellt. Eine langfristig gesicherte, qualitativ hochwertige Ener-gie- und Wasserversorgung gehört zu den wichtigsten poli-tischen und gesellschaftlichen Aufgaben. Die Schweiz sieht sich in den nächsten Jahren grundlegenden Veränderungen in der Energie- und Wasserversorgung gegenüber, die durch politische und ökonomische Vorgaben, ökologische Rah-menbedingungen und gesellschaftliche Prozesse hervorge-rufen werden. Die Einrichtung der Forschungsstelle soll aus wissenschaftlicher Sicht dazu beitragen, diesen Herausforde-rungen durch ein besseres Verständnis der Interaktion von Ökologie, Ökonomie, Mensch und Gesellschaft zu begegnen. Gleichzeitig soll sie die Vorreiterrolle der Region Basel insbe-sondere in der Energiepolitik stärken.

Neues Institut für Bio- und Medizinethik

An der Universität Basel ist der Bereich Ethik in Forschung und Lehre seit Längerem etabliert. Die Strategie 2007 postu-liert jedoch eine verstärkte Förderung der forschungsbezo-genen Ethik in den Life Sciences als zentrales Anliegen. Zu

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011in Mio. Franken 2.31 2.26 3.02 4.03 6.33 8.06 6 7 8.05 7.96

Laufende Ausgaben

aus den Zusprachen der

EU-Forschungsrahmenprogramme

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Jahresbericht 2011 17

diesem Zweck wurde ein fakultätsübergreifendes und direkt dem Rektorat unterstelltes Institut für Bio- und Medizin-ethik geschaffen. Geleitet wird das Institut von Prof. Dr. Bernice Elger, Ordinaria für Bioethik/Medizinethik. Geplant ist etwa der Aufbau eines gemeinsamen Doktoratsprogramms mit in-ternationaler Ausrichtung im Dreieck Basel–Zürich–Bern. Das neue Institut leistet einen wesentlichen Beitrag zur Eta-blierung der heute in allen Bereichen der Forschung unab-dingbaren ethischen Reflexion. Dabei ist insbesondere der fakultätsübergreifende Aspekt hervorzuheben, der die für die Life Sciences grundlegende Zusammenarbeit zwischen den Naturwissenschaften und der Medizin fördert. So wird das Institut etwa die Ethik in der Lehre in den Naturwissen-schaften und in der Medizin sicherstellen. Weitergeführt wird in Zusammenarbeit aller Fakultäten und Spitäler das transfakultäre Angebot in Ethik, das den Brückenschlag zwischen den Profilierungsbereichen Kultur und Life Sciences ermöglicht und ethisches Grundwissen an eine breite Schicht von Studierenden vermittelt. Die Grün-dung des Instituts für Bio- und Medizinethik ist ein ent-scheidender Schritt zur Professionalisierung der Forschung und Lehre im Bereich der Ethik an der Universität Basel.

Gestiftete Professuren

Im Jahre 2011 konnten zwei Professuren besetzt werden, die aus gestifteten Mitteln ganz oder teilweise finanziert werden. Die «PwC-Stiftungsprofessur für Accounting», also für das betriebliche Rechnungswesen, konnte dank der grosszügigen Unterstützung der Firma PricewaterhouseCoopers AG an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eingerichtet werden. Gewählt wurde Prof. Dr. Ulf Schiller, der zuvor Professor und Leiter des Instituts für Unternehmensrechnung und Controlling an der Universität Bern war. Seine Forschungs-schwerpunkte sind die Bilanzpolitik von Unternehmen, die Rolle des Rechnungswesens in der Regulierung sowie die un-ternehmensinterne Koordination von Entscheidungen. Die «Georg-H.-Endress Professur für experimentelle Physik der kondensierten Materie» konnte im Laufe des Jahres 2011 mit dem jungen Schweizer Physiker Patrick Maletinsky besetzt werden. Professor Maletinsky wechselt von der Harvard Uni-versity nach Basel. Mit der Professur an der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wird die Forschung im Be-reich der Nanosensoren gefördert, so etwa die Entwicklung neuartiger Sensoren, die in der Biotechnologie eingesetzt werden können. Mit dieser Ausrichtung fügt sich die Professur in die Tätig-keit des «Swiss Nanoscience Institute» und in das Curricu-lum Nanowissenschaften der Universität Basel ein. Sie ist am Departement Physik angesiedelt, wird aber über die Fach-grenzen hinweg mit der Chemie und der Biologie und zudem auch mit der Fachhochschule Nordwestschweiz zusammen-arbeiten. Die Einrichtung der Professur ist der grosszügigen

Unterstützung der Georg H. Endress Stiftung zu verdanken, die den Namen des 2008 verstorbenen Gründers der weltweit tätigen Endress+Hauser-Gruppe und Ehrendoktors der Uni-versität Basel, Georg H. Endress, trägt.

Internationale Zusammenarbeit

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Uni-versität Basel sind international ausgezeichnet vernetzt. Die Liste der Universitäten, mit denen Forschungskooperationen bestehen, ist eindrücklich und enthält viele illustre, über die ganze Welt verteilte Namen. Auch im Bereich der studen-tischen Mobilität ist die Universität Basel über zahlreiche Abkommen in ein internationales Netzwerk integriert. Kooperation mit Südafrika Seit 2008 betreut die Universität Basel zudem im Auftrag des Staatssekretariates für Bildung und Forschung die Forschungskooperation zwischen der Schweiz und Südafrika, die auch im Jahre 2011 erfolgreich weitergeführt wurde. Das eigentlich Ende 2011 auslaufende Mandat wurde deshalb für 2012 erneuert. Für die Entwick-lung und erfolgreiche Weiterführung des Programms mit Südafrika erwies sich der Aufbau von drei Aktivitätsgrup-pen als zentral, die als Vektoren der Zusammenarbeit die Dynamik des Austausches prägen: Es sind dies zum einen etablierte Forschende, dann Nachwuchswissenschaftlerin-nen und -wissenschaftler, denen die Kooperation eine aus-gezeichnete Basis für die Entwicklung ihrer Projekte bietet, sowie die Industrie und die Akademie, die für den Aspekt des Wissenstransfers und der Umsetzung erzielter Resultate von ausschlaggebender Bedeutung ist. Das Programm fördert auf beiden Seiten die Forschung in für Afrika relevanten Themen. Die Impfstoff-Forschung für Malaria oder Tuberkulose (Forschungsbereich Public Health und Biomedicine) steht ebenso im Fokus des Interesses wie Untersuchungen zur Struktur der Kartoffelpflanze und der Anpassung von Stärkemolekülen an unterschiedliche Klima-gegebenheiten (Forschungsbereich Biotechnologie und Na-notech). Das Programm bringt Experten in den Bereichen der Human- und Sozialwissenschaften zusammen, die bei-spielsweise nach optimalen Bedingungen der Wasserversor-gung vor dem Hintergrund der damit zusammenhängenden Governance-Strukturen eines Landes suchen. Auch die Fra-ge nach einer nachhaltigen Demokratieentwicklung etwa im Vergleich der politischen Systeme zwischen der Schweiz und Südafrika wird gestellt, wobei beispielsweise totalitäre Dis-kursstrukturen von politischen Parteien oder die Vor- und Nachteile kleinräumiger politischer Zuständigkeitsbereiche (Kantone, Traditionale Gesellschaften) untersucht werden.Global Perspectives Program Weitergeführt wurde auch das mit Erfolg gestartete «Global Perspectives Program» (GPP) mit den USA. Dieses Programm richtet sich an Doktorie-rende und Postdocs in ihrer Eigenschaft als zukünftige Mei-nungsführer ihrer Gesellschaft und Vermittler/-innen aka-demischen Wissens mit der Aufgabe, das Hochschulsystem

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18 Jahresbericht 2011

in der Schweiz und den USA kennenzulernen und darüber hinaus Entwicklungen in einzelnen Bereichen (wie zum Bei-spiel der Doktoratsausbildung) in einen globalen Zusam-menhang von Universitätsentwicklung einordnen zu kön-nen. Das Programm besteht aus vorbereitenden Seminarien in beiden Ländern, gegenseitigen Besuchen in den USA und in der Schweiz sowie einer Schlusskonferenz an der Schwei-zer Botschaft in Washington, auf der die Teilnehmenden ihre Erkenntnisse präsentieren. Die Ergebnisse dieser Konferenz werden in einem englischsprachigen Manual herausgegeben und auf den Webseiten der beiden Universitäten Basel und Virginia Tech veröffentlicht*. Das erfolgreiche Programm wird mit einer Einladung als «Best Practice in International Cooperation» an die im Februar 2012 in Washington stattfindende und für die USA wichtige Universtitätsmesse der AIEA – der «Association of International Education Administrators» – geehrt. Unter-stützt wird das Global Perspectives Program von den Rekto-raten der Partneruniversitäten Basel und Virginia Tech sowie von den sogenannten Wissenschafts- und Technologieräten des Bundes im Ausland (swissnex.org).Boston Area Zwischen dem Kanton Basel-Stadt und dem Commonwealth of Massachusetts (Boston) besteht eine Städ-tepartnerschaft, die unter anderem auf der Bedeutung grün-det, die beide Regionen der Life-Sciences-Forschung beimes-sen. In diesem Kontext ist auch die Universität Basel an einer stärkeren institutionellen Sichtbarkeit in dieser Region inte-ressiert. Neben dem bereits erwähnten Global Perspectives Program, das Boston aus genau diesem Grund als Eckpfeiler in seine Agenda aufgenommen hat, konnte im Jahr 2011 zum ersten Mal eine an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul-tät rekrutierte Vertreterin der Universität Basel an das Wis-senschaftskonsulat der Schweiz in Boston (swissnex Boston) vermittelt werden. Es handelt sich um Frau Olivia Goebl, die nach dem Bachelor-Abschluss für ein sechsmonatiges Prakti-kum die Aufgabe erhalten hat, Kontakte von ehemaligen Bas-ler Studierenden in der Region Boston ausfindig zu machen und zur Lancierung eines Alumni-Chapters Boston Anfang Januar 2012 einzuladen. Zudem sollte sie die Universität Basel auf unterschiedlichen Hochschulmessen in den USA und Kanada vertreten, um unter anderem die englischsprachigen Master-Angebote der Universität und die hohe Qualität der Doktoratsausbildung an der Universität Basel interessierten Studierenden näherzubringen. Frau Goebl hat ihre Aufgaben zur Zufriedenheit aller Beteiligten erfüllt. Nach Abschluss dieses ersten Praktikums soll im April 2012 eine weitere Prak-tikantin von der Universität Basel auf diese Stelle entsandt werden.Präsenz auf Rekrutierungsmessen Um den Fluss an talen-tierten jungen Akademikerinnen und Akademikern nach Basel aufrechtzuerhalten und die Innovationskraft des Standortes Basel auch weiterhin und nachhaltig zu stär-ken, hat sich die Universität Basel zudem an verschiedenen

Rekrutierungsmessen in Singapur, Grossbritannien, USA, Kanada, Polen und Russland präsentiert. Sie hat sich auch am Besuch in Moskau beteiligt, bei dem sich der Kanton Basel-Stadt auf Einladung der in der russischen Hauptstadt ansässigen Schweizer Botschaft einem interessierten Publi-kum aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik präsentieren konnte.Promotionsfilm auf «Youtube» Im Jahr 2011 wurde ein in englischer Sprache gedrehter Promotionsfilm zur Univer-sität Basel fertiggestellt. Gezeigt wird die Verbindung von Stadt und Universität sowie Beispiele für die beiden Profilie- rungsbereiche der Universität, Life Sciences und Kultur. Der Film wurde vom New Media Center der Universität Basel in Zusammenarbeit mit Erich Thaler und Dr. Beat Münch realisiert und ist im Internet abrufbar.** Die Rück-meldungen aus dem Ausland auf dieses neue Medium sind äusserst positiv.Sprachenzentrum: Unterstützung bei Internationalisierung,

Mobilität und Integration

Bei der zunehmenden Internationalisierung der Wissen-schaft spielen allgemeine und vor allem auch fachspezifische Sprachkenntnisse eine immer wichtiger werdende Rolle. Das Sprachenzentrum unterstützt seit 2003 die Universität bei der Umsetzung des strategischen Ziels, die Sprachkenntnisse der Studierenden und Universitätsangehörigen zu fördern, nach-haltig zu festigen und zu perfektionieren. Im Jahre 2011 haben insgesamt 2’970 Teilnehmende die Kurse, Workshops, Sprachtrainings und Zertifikatsvorbe-reitungskurse in vielen Sprachen am Sprachenzentrum der Universität Basel besucht. Siebzehn Sprachen wurden in 250 Kursen unterrichtet, wobei der universitäre Kontext – Inhalte, Zielgruppe, Anspruchsniveau – immer im Vorder-grund stand. In Kooperation mit den Departementen und Fakultäten der Universität wurden beispielsweise folgende Fachsprachenkurse mit eigens erstellten Skripten angeboten: Deutsch für JuristInnen (für Austauschstudierende aus Genf und Lau-sanne), Legal English, Français juridique, English in Medicine, Français médical, Italiano per medicina, En-glish for Scientists in Sports, Ungarisch für Osteuropa-Hi-storikerInnen, Swahili, Elementarsprachkurse Russisch und Polnisch, Elementarsprachkurse Arabisch, Türkisch und Persisch, English for Natural Scientists, English for Phar-maceutical Scientists, English for Business Communication, Français économique, English in Psychology. Die Studieren-den erhalten Kreditpunkte über ihre Fakultäten, nachdem sie die Anforderungen erfüllt und die Leistungsnachweise bestanden haben. Vorbereitungskurse für internationale Zertifikate werden angeboten für: «International Legal En-glish Certificate (ILEC)» und «Business English Certificate Higher» (BEC).

* http://internationalaffairs.unibas.ch/joint-programmes/joint-vi-siting-programmes/gpp/** http://www.youtube.com/universitaetbasel

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Jahresbericht 2011 19

Der «Unterricht» wird in möglichst grossem Umfang von den Studierenden mitgestaltet: Präsentationen, schriftliche Eingaben, die von den Dozierenden elektronisch korrigiert und kommentiert werden, Gruppenarbeiten mit dem Ziel, verschiedene kommunikative «Handlungen» zu erbringen. So werden beispielsweise in den Medizinerkursen als Vorbe-reitung für ein Praktikum im Tessin mit den Kommilitonen Patientengespräche auf Italienisch geführt, mit mitgebrach-ten Instrumenten kleinere Untersuchungen durchgeführt sowie Diagnosen erstellt. Ethnologinnen und Ethnologen lernen Swahili für Feldstudien und Interviews in Afrika. Doktorierende lernen und üben in «Writing to be published» nicht nur das Schreiben und Formulieren, sondern auch die formalen Vorgaben für die Publikationen an eigenen Texten. Fremdsprachenkenntnisse vor allem im fachspezifischen Umfeld gehören heute zu den Soft Skills, ohne die eine aka-demische Karriere nicht mehr denkbar ist. Das Sprachenzen-trum ist deshalb eine für die Universität Basel unverzicht-bare Institution, die sich mit ihrem Angebot an Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Mitarbei-tende gleichermassen richtet.

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20 Jahresbericht 2011

Raumplanung

Die Universität Basel präsentiert sich baulich als historisch gewachsenes und in der Stadt über mehrere Standorte ver-teiltes Gebilde. Den für die Entwicklung notwendigen Raum zu gewinnen, ist ein Anliegen, das die Universität durch ihre über 550-jährige Geschichte ständig begleitete. Anfänglich blieb ihre Ausdehnung auf den Münsterhügel rund um das ursprüngliche Gebäude beschränkt. Vor allem mit dem Auf-schwung der Naturwissenschaften mussten gegen Ende des 19. Jahrhunderts neue Standorte gefunden und neue Gebäude gebaut werden, um den wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden. Der Reigen begann 1874 mit dem Bernoullianum, das anfänglich Platz für die Chemie, die Physik, die Astronomie (mit Sternwarte) sowie die Meteorologie bot. Das Vesalia-num, die Universitätsbibliothek und das Botanische Institut folgten. All diese Gebäude wurden im Umkreis des Peters-platzes errichtet, wo durch den Wegfall der Stadtbefestigung Mitte des 19. Jahrhunderts am Stadtrand Raum zur Über-bauung frei wurde. Auch mehrere medizinische Anstalten und Kliniken wurden in diesem Perimeter errichtet. Mit der Einweihung des Kollegienhauses im Jahre 1939 entstand am Petersplatz zum ersten Mal eine Art Universitätsviertel, das bis heute Bestand hat und markant durch die Überbauung des Rosshofs Ende der 1980er-Jahre erweitert wurde. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts mussten nach der ersten Bauwelle im Umfeld des Petersplatzes neue Stand-orte erschlossen werden. Zwischen 1910 und 1926 wurden im St. Johann-Quartier zuerst für die Chemie, dann für die Ana-tomie und schliesslich für die Physik bis heute genutzte neue Gebäude errichtet, wobei die Anatomie 1994 noch durch ei-nen Anbau eine Vergrösserung erfuhr. Damit entstand neben dem Petersplatz ein zweites, von den Naturwissenschaften dominiertes Zentrum, das durch den Bau des Biozentrums in der unmittelbaren Nachbarschaft im Jahre 1971 und durch das Pharmazentrum im Jahre 2000 zu einem eigentlichen Wissenschaftsquartier direkt neben dem Universitätsspital wurde. Der Bau des Biozentrums sollte ursprünglich drei

Etappen umfassen und dort, wo jetzt der Neubau geplant ist, ein Lehr- und ein zweites Laborgebäude erhalten – ein Vor-haben, das in dieser Form damals nicht zu realisieren war. Seit der Jahrtausendwende ist die Universität Basel fast explosionsartig gewachsen, was sich unter anderem an der Zunahme der Studierenden um fast 55% ablesen lässt. Wa-ren im Wintersemester 1999/2000 noch 7’783 Studierende ein-geschrieben, so sind es im Herbstsemester 2011 deren 12’037. Auch das Forschungsaufkommen hat sich praktisch verdop-pelt. Dieses Wachstum schlägt sich in einem vergrösserten Raumbedarf nieder, dessen Befriedigung die Universität vor komplexe Herausforderungen stellt. Eine Raumstrategie, de-ren Horizont bis gegen 2030 reicht, soll die bauliche Infra-struktur für die wissenschaftliche Entwicklung der Universi-tät Basel langfristig sichern helfen. Die Verlagerung der Juristischen und der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät in die neuen Überbauungen beim Bahnhof SBB vermochte die Raumprobleme der beiden Fachbereiche zu lösen und ermöglichte erste Schritte zu der in der Strategie vorgesehenen Konzentration der Geistes-wissenschaften um den Petersplatz. Für die besonders stark gewachsenen Life Sciences ist ein Zentrum auf dem Areal Schällemätteli geplant, wo durch den Abriss von Teilen des ehemaligen Frauenspitals sowie des ehemaligen Gefängnisses Raumreserven entstanden, auf denen bereits das neue Uni-versitätskinderspital beider Basel errichtet werden konnte. Ein markantes Zeichen wird der geplante Neubau für das Biozentrum in Form eines 70 Meter hohen Baus setzen, der von den aus dem Wettbewerb siegreich hervorgegangenen Ar-chitekten Ilg und Santer «Chroma» genannt wird. Auch das derzeit an verschiedenen Standorten beheimatete Departe-ment für Biomedizin soll auf dem Schällemätteli eine Bleibe erhalten. In einem eigenen Neubau, der an die Stelle der noch nicht abgerissenen Teile des ehemaligen Frauenspitals zu ste-hen kommt, wird das D-BSSE, das «Department of Biosystem Science and Engineering» der ETH Zürich, untergebracht.

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Jahresbericht 2011 21

Die erste Version der Raumstrategie sah zudem die Er-richtung eines Campus Volta in direkter Nachbarschaft zum Novartis-Campus für die Exakten Wissenschaften sowie den Nano-Bereich vor. Diese Pläne haben sich leider zerschlagen, sodass für rund 30’000 m2 Hauptnutzfläche – das entspricht etwa der Grösse von etwas mehr als vier Fussballfeldern – für Lehre und Forschung Ersatz gefunden werden musste. Dabei galt es, die Konzentration der Universität auf wenige Zentren nicht aus den Augen zu verlieren. Als Alternative für die Neubauten am Kopf der Dreiro-senbrücke bietet sich der Standort Rosental an, wo die Uni-versität bereits ein Gebäude an der Mattenstrasse besitzt, das derzeit vom Departement Biomedizin belegt ist. Durch den geplanten, von der Universität selbst finanzierten Zukauf von drei Liegenschaften in unmittelbarer Nachbarschaft las-sen sich zusammen mit dem schon belegten Gebäude rund 17’000 m2 Hauptnutzfläche gewinnen. Diese Fläche vermag zwar nicht die Exakten und die Nanowissenschaften aufzu-nehmen, bietet aber Platz für die Zahnmedizin und die Um-weltwissenschaften. Physik, Chemie und Nanowissenschaf-ten werden im St. Johann-Quartier verbleiben, wo sich durch eine Verdichtung weitere 5’000 m2 gewinnen lassen. Die Raumstrategie sieht somit die Schaffung von vier campusartigen Zentren für die Universität vor: Am Peters-platz, wo auch das Rektorat und die Verwaltung domiziliert sind, werden um das Kollegienhaus die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften zusammengezogen. Der Petersplatz ist auch räumlich optimierter Standort für das Departement Mathematik und Informatik. Auf dem Schällemätteli und in seinem direkten Umfeld werden das Zentrum für die Life Sciences (Biozentrum, Biomedizin, D-BSSE) sowie die Phy-sik inklusive Nanowissenschaften und die Chemie in unmit-telbarer Nähe zum Universitätsspital verstärkt und durch zentrale Serviceeinrichtungen unterstützt. Zudem soll das Zentrum die räumlichen Voraussetzungen für eine intensive Kooperation mit der Industrie und Jungunternehmen bieten. Das verkehrstechnisch bestens erschlossene Areal Rosental wird als drittes Standbein entwickelt und eng an das Schäl-lemätteli angebunden. Es soll mit der Zahnmedizin und den Umweltwissenschaften sowei eventuell weiteren Life-Sci-ences-Disziplinen belegt werden. Wirtschafts- und Rechtswissenschaften bilden am Bahn-hof SBB ein weiteres Zentrum. Von der ursprünglich ins Auge gefassten mittel- oder längerfristigen Rückführung der bei-den Fakultäten an den Petersplatz wird abgesehen. Das Institut für Sport und Sportwissenschaften verbleibt grundsätzlich bei St. Jakob, wobei eine räumliche Zusammen- führung der jetzt drei Standorte geplant ist. Im Stadtzentrum sollen in der historischen Liegenschaft am Totengässlein das Pharmazie-Historische und das Anatomische Museum zu-sammengezogen werden. Zudem ist die Lage geeignet, um dort eine attraktive Schnittstelle zwischen Universität und Öffentlichkeit einzurichten.

Die geplante bauliche Entwicklung erfordert umfang-reiche Vorarbeiten sowie lange Vorlaufzeiten für Planung und Umsetzung der einzelnen Vorhaben. Da der universitäre Betrieb ständig weiterlaufen muss, sind genügend Ausweich-flächen für die Zeit der Um- und Neubauten nötig. Erschwe-rend kommt bei der Planung der Umstand hinzu, dass viele Liegenschaften der Universität oder weitere in die Planung einbezogene Gebäude in einem ungenügenden oder nicht dem Bedarf angepassten Zustand sind. Der gesamte Investi-tionsbedarf liegt deutlich über einer Milliarde Franken. Die Umsetzung des Raumprogramms der Universität und seiner Finanzierung wird in enger Zusammenarbeit mit den beiden Trägerkantonen definiert und geplant. Für die Entwicklung und den Erfolg der Universität ist eine möglichst rasche Um-setzung der Raumstrategie innerhalb von zehn bis fünfzehn Jahren von entscheidender Bedeutung.

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22 Jahresbericht 2011

Dank

Zahlreiche private Gönnerinnen und Gönner, Stiftungen und Firmen haben die Universität Basel im Jahre 2011 auf mannigfaltige Weise unterstützt. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Der Dank geht ebenso an all jene, die der Universität ihr Wissen und Know-how in Gremien und Kommissionen zur Verfügung stellen. Zuvorderst sind hier die Mitglieder der Anlagekommission sowie der Immobilienkommission zu nennen.

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Projekte aus der Forschung

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Univer-

sität Basel haben im Jahre 2011 über 3’300 forschungsbezogene

Publikationen veröffentlicht. Im internationalen Vergleich

finden die Publikationen grosse Beachtung, und bibliometri-

sche Studien belegen die Qualität der an der Universität

Basel betriebenen Forschung. Die laufenden Forschungspro-

jekte widerspiegeln die thematische Breite unserer Uni-

versität sowie die Vielfalt der behandelten Fragestellungen.

Auch im Jahre 2011 haben die Forschenden für ihre Arbeit

verschiedene Preise und Auszeichnungen wie den Na-

tionalen Latsis-Preis oder einen der prestigeträchtigen ERC-

Grants erhalten. Sie haben ihre Resultate zur Patentreife

gebracht oder arbeiten an der Entwicklung neuer Methoden

an vorderster Front mit. Die nachfolgenden Beispiele

belegen das breite Spektrum der Forschungsinteressen und

die Faszination, die von der Gewinnung neuen Wissens

ausgeht. Qualitativ hochstehende Forschung verlangt einen

hohen persönlichen Einsatz, der scheinbar nur wenig

Raum für andere Interessen lässt. Die Bilder, welche die

Präsentationen begleiten, öffnen ein Fenster über den engen

Raum des Büros oder des Labors hinaus und geben Ein-

blick in die über die Forschung hinausführenden Interessen

der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eben-

so vielfältig sind wie die Forschung an der Universität selbst.

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Prof. Dr. Beat Ernst

Ordinarius für Molekulare Pharmazie

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Beat Ernst behält die Übersicht,

ob er Moleküle baut oder Oldtimer restauriert.

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26 Jahresbericht 2011

Unter Glykobiologie versteht man die Wissenschaft von der Struktur, der Biosynthese und der biologischen Funktion der Saccharide (Zuckerket-ten). Saccharide werden unter an-derem auf der Oberfläche einer jeden Zelle präsentiert und sind in zahlreiche grundlegende biologische Prozesse involviert. Die strukturelle Vielfalt von Zuckermolekülen auf Zelloberflächen ermöglicht spezifische Wechselwir-kungen mit Proteinen, welche an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt sind. Die Glykobiologie stösst deshalb seit geraumer Zeit auf zunehmendes Interesse in der medizinal-chemischen Forschung. Das Verstehen von Pro-tein-Saccharid-Wechselwirkungen ist eine Voraussetzung dafür, grundsätz-liche Abläufe auf zellulärem Niveau zu erklären und medizinisch relevante Wechselwirkungen aufzuspüren. Die Ursache gewisser Krankheiten kann auf gestörte Kohlenhydrat-Prote-in-Wechselwirkung zurückgeführt werden. Mit dem Einsatz synthetisch veränderter Zuckermoleküle, die aufgrund ihres Imitationscharakters Glycomimetika genannt werden, versuchen Pharmazeuten, diese patho-physiologischen Prozesse zu beein-flussen und damit neuartige Medika-mente gegen unterschiedlichste Krankheiten zu entwickeln. In einer neunjährigen Zusammenarbeit mit der amerikanischen Biotechfirma

Mit Glycomimet ika Krank heiten hei len

GMI-1070:

Die erfolgreiche Entwicklung eines Medikamentenwirkstoffs

Kohlenhydrate gehören zu den wichtigsten Energieliefe-

ranten und bereichern als Zucker und Stärke unsere tägliche

Nahrung. Als Zellulose geben Kohlenhydrate den Pflanzen

Form und Festigkeit und liefern den Pflanzenfressern

den Rohstoff für Milch und Fleisch. Weniger bekannt ist ihre

Rolle in biologischen Prozessen, wie zum Beispiel im gegen-

seitigen Erkennen von Zellen und in der Signalübertragung.

Beat Ernst, Ordinarius für Molekulare Pharmazie am Pharma-

zentrum der Universität Basel, studiert die Wechselwir-

kung von auf Zelloberflächen lokalisierten Zuckermolekülen

mit Proteinen. Viele sowohl physiologische als auch patho-

physiologische Prozesse basieren auf Kohlenhydrat-Pro-

tein-Wechselwirkungen. Prof. Ernst und sein Team haben

nun zusammen mit der amerikanischen Biotechfirma

GlycoMimetics Inc. den Wirkstoff GMI-1070 entwickelt, der

sich gegen Krankheiten richtet, deren Ursache in einer

fehlgeleiteten Kohlenhydrat-Protein-Wechselwirkung liegt.

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat kürzlich von GlycoMime-

tics die Lizenzrechte für die Entwicklung und Vermark-

tung von GMI-1070 erworben.

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Jahresbericht 2011 27

handlung von Sichelzellanämie und anderen Krankheiten, in denen eine Selectin-vermittelte Zelladhäsion eine zentrale Rolle spielt, auf den Markt gebracht. Die Entwicklung des Wirkstoffs GMI-1070 ist ein gelungenes Bei-spiel für die Zusammenarbeit zwischen universitärer und industrieller For-schung. Prof. Ernst erwies sich dabei durch seine langjährige Erfahrung in der Pharmaindustrie, in der er vor seinem Wechsel zur Universität tätig war, als idealer Vermittler zwischen der Grundlagenforschung in den Labo-ratorien des Pharmazentrums und der Weiterentwicklung des Wirkstoffs in der Biotechfirma GlycoMimetics. GMI-1070 ist auf dem Weg zum Medikament bereits weit fortgeschrit-ten. Dabei wollen die Forscher es aller-dings nicht bewenden lassen und haben deshalb schon weitere, aus der Zusammenarbeit hervorgegangene Wirkstoffe auf den Weg geschickt.

GlycoMimetics Inc. haben Prof. Ernst und sein Team am Pharmazentrum einen Wirkstoff entwickelt, der zurzeit klinisch getestet wird und auf gutem Weg ist, als Medikament zum Ein-satz zu kommen. Das GMI-1070 ge-nannte Glycomimetikum greift in Ent-zündungsprozesse ein, indem es ein Zuckermolekül imitiert, das bei Entzündungen mit Proteinen der Selectin-Familie interagiert. GMI-1070 hemmt diese Wechselwirkung und kann somit zur Therapie von Krank-heiten eingesetzt werden, bei denen die Selectin-vermittelte Zelladhäsion eine Schlüsselrolle spielt. Zu diesen Krankheiten gehört die Sichelzellanämie. Die unter dieser Erbkrankheit leidenden Patienten wei-sen bei Sauerstoffarmut sichelför-mige rote Blutkörperchen auf, die Selectin-vermittelt die Kapillargefässe verstopfen können. Die Folge sind schmerzhafte Durchblutungsstörun-gen, die zu Organschäden führen und eine Hospitalisierung nötig machen. Bis heute ist man bei dieser Krankheit, die eine verkürzte Lebenserwartung zur Folge hat und ohne Therapie tödlich verlaufen kann, auf die Symp-tombehandlung mit Schmerzmitteln und erhöhter Flüssigkeitszufuhr be-schränkt. Der intravenös verabreichte Wirkstoff GMI-1070 ist hingegen in der Lage, diese verhängnisvolle Protein-Kohlenhydrat-Wechselwirkung direkt zu verhindern, indem er die Zucker-bindungsstellen der Selectine blockiert und damit das Verstopfen der Kapil-laren unterbindet. Der Wirkstoff GMI-1070 befindet sich derzeit in Phase II der klinischen Entwicklung und wird an Patienten mit Sichelzellanämie getestet. Der US-Pharmakonzern Pfizer kaufte kürz-lich die Lizenzrechte von GlycoMime-tics für 350 Millionen US-Dollar und übernahm damit die Weiterentwick-lung des vielversprechenden Wirkstoffs. Nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Studien (Phase I–III) wird GMI-1070 hoffentlich bald zur Be-

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Prof. Dr. Harm den Boer, Ordinarius für Iberoromanische Literaturwissenschaft (rechts)

Dr. Jorge Ledo, Wissenschaftlicher Mitarbeiter (links)

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Harm den Boer spürt nicht nur alte Manuskripte in Bibliotheken auf.

Er liebt es auch, mit seinen Händen anzupacken, um beispielsweise Brot zu backen.

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30 Jahresbericht 2011

Erasmus von Rotterdams «Lob der Torheit» auf Spanisch

Basler Hispanisten entdecken erste Übersetzung

in Amsterdamer Bibliothek

In der Bibliothek Ets Haim, die in den Gebäuden der portu-

giesischen Synagoge von Amsterdam untergebracht ist,

haben Harm den Boer, Ordinarius für Hispanistik an der

Philosophisch-Historischen Fakultät unserer Universität,

und sein Mitarbeiter Dr. Jorge Ledo eine bisher unbekannte

spanische Übersetzung des berühmten Werkes «Moriae

encomium» (Lob der Torheit) von Erasmus von Rotterdam

entdeckt. Es handelt sich um eine Handschrift aus dem

17. Jahrhundert, die bisher unbeachtet geblieben war.

Der Hispanist Harm den Boer ist unter anderem speziali-

siert auf die Erforschung des Sephardischen, des Spani-

schen der im 15.–17. Jahrhundert aus Spanien und Portugal

vertriebenen oder emigrierten Juden.

Der Fund ist von grosser Bedeutung, denn das «Lob der Torheit» wurde wie andere Bücher von Erasmus durch die spanische Inquisition 1559 auf den Index der verbotenen Werke gesetzt. Der Text wurde so nicht allein der Lek-türe derjenigen entzogen, die Latein lesen konnten, verhindert wurde damit auch eine grössere Verbreitung durch eine Übersetzung des Werkes ins Spanische. Es sollten fast dreihundert Jahre vergehen, bis 1842 – acht Jahre nach der definitiven Auflösung der In-quisition – eine spanische Überset-zung des Bestsellers im Druck erschei-nen konnte. Die Ideen von Erasmus fanden An-fang des 16. Jahrhunderts grosse Resonanz im Spanien des mächtigen habsburgischen Kaisers Karl V. Seine Vorgänger, König Ferdinand und Königin Isabella, hatten am Ende des 15. Jahrhunderts die letzte mau-rische Bastion auf dem Kontinent, das Königtum Granada, erobert und damit die «Reconquista» beendet. Darauf begann unter der Führung von Kardinal Cisneros, dem Beichtvater der Königin, eine eigentliche «Rechris-tianisierung» Spaniens, die dem Königspaar den offiziell vom Papst verliehenen Titel «Reyes Católicos» einbrachte. Die im Lande verbliebenen Mauren wurden zum katholischen Glauben zwangskonvertiert. Gleichzei-tig setzte eine Judenverfolgung ein,

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Jahresbericht 2011 31

wollen auf und war bereit, zu ihrer Verbreitung in seinem Hoheitsgebiet beizutragen. Der Umstand, dass Erasmus die Revolte Martin Luthers gegen die Kirche erst spät und nur zögerlich verurteilte, ermöglichte es seinen Gegnern jedoch, beim Kaiser einen Sinneswandel hervorzu-rufen und Erasmus zum Häretiker zu stempeln, was schliesslich da-zu führte, dass seine Werke auf dem Index der verbotenen Bücher lan-deten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts begann der Einfluss von Erasmus auf das religiöse Den-ken angesichts der zunehmend sich verhärtenden religiösen Fronten zu schwinden. Trotzdem lässt sich der Widerhall der Schriften des Humanisten leicht durch die frühe Moderne in Europa verfolgen. Über die Existenz von frühen spa-nischen Übersetzungen des bekann-testen Werkes des Humanisten wurde viel spekuliert. Denn trotz des Ver-botes blieb Erasmus auf der iberischen Halbinsel äusserst populär und die Spuren des Buches «Lob der Torheit» lassen sich bis in die Werke von führenden spanischen Humanisten und Schriftstellern verfolgen und finden sich etwa im anonymen Schel-menroman «Lazarillo de Tormes» oder im «Don Quichote» von Miguel de Cervantes. Beweise für das Be-stehen einer spanischen Übersetzung wurden allerdings nie erbracht. Die Handschrift bringt Licht ins Dunkel. Sie ist in einem gedruckten Katalog der Bibliothek zwar erwähnt, ihre Bedeutung als erste spanische Übersetzung des Werkes «Lob der Torheit» wurde jedoch erst jetzt erkannt. Es handelt sich um eine fast vollständige Übersetzung der «Moriae» in einer Schrift, die sich ohne grosse Schwierigkeiten einer iberischen Hand des 17. Jahrhunderts zuordnen lässt. Gewisse sprachliche Charakte-ristika lassen vermuten, dass das Manuskript auf einen früheren Text des 16. Jahrhunderts zurückgeht,

der als verloren gilt. Der Text ist in einfaches Kalbspergament im Quarto-Format (ca. 19 x 15 cm) gebunden und auf Papier geschrieben. Derzeit ist noch unklar, wann die Handschrift in die Bibliothek gelangt ist. Der historische Hintergrund verleiht der Präsenz der Handschrift in der Bibliothek der Synagoge eine besonde-re Dimension. Er verweist auf die iberischen Neuchristen, die wesentlich zur Reformbewegung des 15. bezie-hungsweise 16. Jahrhunderts in Spanien beitrugen. Obwohl Erasmus wenig Sympathie für die Juden zeigte, waren seine Ideen von Einfachheit und innerer Fröm-migkeit bei den iberi-schen Neuchristen sehr beliebt. Der Fund der Handschrift wird zur Erhellung von kulturgeschichtlichen Fragen beitragen, die über die iberische Halbinsel hinaus von Bedeutung sind. Dr. Jorge Ledo und Prof. Dr. Harm den Boer bereiten derzeit eine kritische Edition des Textes vor, die beim re-nommierten holländischen Verlag Brill in einer neuen, von ihnen betreuten Serie mit dem Namen «Heterodoxia Iberica» erscheinen wird.

bei der die jüdische Bevölkerung vor die Wahl gestellt wurde, das Land zu verlassen oder zum Christentum zu konvertieren. Dies führte zu einem Exodus der jüdischen Bevölkerung über den ganzen Mittelmeerraum, wo die künftig (nach dem biblischen Ort Sefarad) Sepharden genannten Flüchtlinge sich niederliessen. Zahl-reiche Juden traten jedoch zum Ka-tholizismus über, wurden zu «Neuen Christen» oder «Conversos» und blieben im Land. In diesem Klima religiösen Eifers, in dem auch die Inquisition neu belebt wurde, fanden die Ideen der devotio moderna, der Hinwendung zu einer praktischen inneren Religiosität, wie sie auch von Erasmus vertreten wurden, beträcht-lichen Widerhall. Vor allem die «Neue Christen» trugen wesentlich zur Verbreitung des reformatorischen Gedankenguts auf der iberischen Halbinsel bei. Viele dieser «Conversos» waren Kaufleute, deren Nachkommen im 17. Jahrhundert unter dem an-haltenden Druck der Inquisition nach Holland oder Norddeutschland auswanderten und dort zu ihrer jüdi-schen Tradition zurückkehrten. Diese Emigranten gründeten die por-tugiesisch-israelitische Gemeinde in Amsterdam und errichteten 1616 auch die Bibliothek Ets Haim – Livraria Montezinos, in der die Handschrift mit der Übersetzung liegt. Der he-bräische Name Ets Haim steht für «Baum des Lebens»; die Bezeichnung Livraria Montezinos geht auf einen Gönner zurück, der die Bibliothek im 19. Jahrhundert mit wertvollen Hand-schriften und Büchern beschenkte. Nach wechselhaftem Geschick vor allem unter der nationalsozialistischen Besetzung steht die Bibliothek heute auf der Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO. Karl V., der von 1516 bis 1556 regier-te, nahm die Ideen von Erasmus unter dem Einfluss von Sekretären wie Alfonso de Valdés und Hofpredigern wie Alonso Ruiz des Virués mit Wohl-

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Prof. Dr. Karl Gademann

Ordinarius für Organische Chemie

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Seinem Forschungsgegenstand, den Naturstoffen,

begegnet Karl Gademann auf Schritt und Tritt bei seinen Spaziergängen.

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34 Jahresbericht 2011

Als der Mensch begann, Naturstoffe wissenschaftlich zu analysieren und zu synthetisieren, gab er ihnen exotisch anmutende Namen. Während sich Vitamine, Hormone und Carotinoide bereits gut in unseren allgemeinen Sprachgebrauch integriert haben, sind uns etwa Alkaloide oder Terpene noch immer fremd. Naturstoffe sind «Lebensschätze» und – ähnlich den Bodenschätzen – nicht unerschöpflich. Bewahrer der Biodiversität und Natur-stoffchemiker ziehen deshalb am selben Strick, wenn sie gegen den Ver-lust der natürlichen Vielfalt kämpfen, gingen doch damit ungenutzte, ja ungeahnte pharmakochemische Res-sourcen verloren. Einer dieser Chemiker ist Karl Gademann, der vor rund zwei Jahren nach Basel berufen wurde und die Naturstoffchemie hier zu einem Forschungsschwerpunkt gemacht hat. Für seine bisherigen Verdienste auf dem Gebiet der Isolation und Synthese von bedeutsamen Naturstoffen er-hielt er den Nationalen Latsis-Preis 2011. Gademann möchte auch das Wech-selwirken von Naturstoffen im na-türlichen Umfeld verstehen und deren Einfluss auf molekularbiologische Schlüsselprozesse. Gademann und seine Forschungs-gruppe isolieren bioaktive Natur-stoffe aus Pflanzen, Pilzen und Algen. Diese bauen sie im Labor nach, ver-

Die Weisheit der Natur zu nutzen w issen

Potenzieller Wirkstoff aus Schlafbeere gegen Vergessen

Naturstoffe sind Substanzen in Organismen, die über Jahr-

millionen gebildet und ausgereift wurden. Menschen lernten

schon früh die in Naturstoffen verborgene «evolutionäre

Weisheit» – so der Chemie-Nobelpreisträger Vladimir Pre-

log – aufzuschliessen und nutzbar zu machen. Sie begannen

Aroma-, Duft- und Farbstoffe zu extrahieren, zu verwerten,

damit Handel zu treiben, sogar deswegen Krieg zu führen.

Als «Apotheke Gottes» wartet die Natur mit manchem Kraut

auf, dem eine heilende Wirkung gegen Gebrechen aller

Art nachgesagt wird. Naturstoffe stehen oft Pate bei grossen

Durchbrüchen in Chemie und Pharmazie. Karl Gademann,

Ordinarius für Chemie und Träger des Nationalen Latsis-

Preises 2011, ist fasziniert von der Vielfalt an Naturstoffen

und deren potenzieller Nutzbarkeit. Sein Interesse gilt auch

der ursprünglichen Funktion von Naturstoffen und de-

ren ökologischer Bedeutung. Doch der Weg vom Beobachteten

hin zur industriellen oder klinischen Nutzung ist selten

geradlinig. Tradiertes Wissen um Naturstoffe ist oft eine

unverzichtbare Quelle.

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Jahresbericht 2011 35

mit Wachstumsfaktoren des Gehirns, den Neurotrophinen, zwar wieder stimulieren. Aber beim Menschen be-steht das Problem, dass Neurotro-phine zu gross sind, um als verabreich-ter Wirkstoff die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen. Sie fallen des-halb als Medikament ausser Betracht. Naturstoffe, die den Effekt von Neurotrophinen imitieren und dazu klein genug sind, böten eine thera-peutische Möglichkeit, um den Neuriten-schwund zu verlangsamen oder gar umzukehren. Gademann hat dazu mehrere poten-zielle Naturstoffe synthetisiert und sie auf ihre Fähigkeit hin getestet, das Neuritenwachstum in gezüchteten Hirnzellen anzukurbeln. Ein vielver-sprechender Kandidat dafür ist Withanolide A, ein Naturstoff aus der Schlafbeere (Withania somnifera). Die Wurzeln des Schlafbeerstrauchs oder Ashwagandha werden seit Langem in der traditionellen indischen Me-dizin als Tonikum zur Verbesserung der Geistesfähigkeit von Betagten eingesetzt. Der Effekt von Ashwagan-dha ähnelt dem des Ginsengs in der chinesischen Medizin. Withano-lide A ist deshalb auch bereits lange Gegenstand weltweiter biopharmazeu-tischer Forschung. Allerdings wurde Withanolide A erstmals im Labor von Gademann voll synthetisiert. Im Zellmodell stimu-liert die synthetisierte Verbindung gleichsam wie der isolierte Naturstoff die Ausbildung von Neuriten, ähnlich wie dies Neurotrophine tun. Daran, wie genau Withanolide A das Neu-ritenwachstum fördert, wird gegenwär-tig hart geforscht. Mögliche Rück-schlüsse auf den Wirkmechanismus könnten in die Entwicklung neuartiger Medikamente einfliessen. Witha-nolide A kann hierzu als Leitstruktur für die Entwicklung neuer Derivate angesehen werden.

bessern ihre Eigenschaften und stellen sie entweder als molekularbiologi-sche Werkzeuge bereit oder schicken sie auf die beschwerliche Reise der Medikamentenentwicklung. Die Universität Basel hat eine lange Tradition auf dem Gebiet der Natur-stoffchemie. Mit seiner Berufung an die Universität knüpft Gademann thematisch an Tadeus Reichstein und Christoph Tamm an. Selbstverständ-lich ist das nicht, war es um die Gunst der Naturstoffchemie Anfang der 90er-Jahre nicht gut bestellt. Nach den Chemiekatastrophen in Seveso, Bhopal und Schweizerhalle stand das Studienfach unter einem schlechten Stern. Das neue Umweltstudium lief der Chemie zusätzlich den Rang ab. Gademann, der 1992 sein Chemie-studium begann, schwamm mit seinem Interesse an Naturstoffchemie gegen den damaligen Mainstream. Die über die letzten beiden Jahrzehnte-gemachten Fortschritte in der Ana-lytik, beim biologischen Nachweis von Substanzen und bei der Synthese-chemie haben nun der Naturstoff-chemie zu neuem Schub verholfen und eine zweite Blütezeit beschert. Beides scheint Gademann jetzt zugute zu kommen. Gademann und seinem Team ist es bislang gelungen, Vertreter der wich-tigsten Naturstoffe zu isolieren und synthetisch herzustellen. Darunter sind Verbindungen, die eine biologische Aktivität gegen Krebs, Malaria und neurodegenerative Krankheiten aufwei-sen. Sein gegenwärtiges Hauptinteresse gilt Naturstoffen, welche die Neurito-genese stimulieren. Darunter versteht man das Sprossen und Wachsen von Nervenzellfortsätzen (Neuriten) als wichtige Voraussetzung für den Aufbau eines neuronalen Netzwerks und letztlich für die Lern- und Erinnerungs-fähigkeit des Gehirns. Viele neurodegenerative Krankhei-ten gehen mit einem verringerten Wachstum von Neuriten einher. Dieses liesse sich unter Laborbedingungen

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Prof. Dr. Ralph Hertwig

Ordinarius für Cognitive and Decision Sciences

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Mit Ausdauertraining hält sich Ralph Hertwig

für die Wissenschaft fit.

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38 Jahresbericht 2011

Um zu verstehen, warum die These, dass schnelle und informationsspassa-me Entscheidungen sehr effizient sein können, einer intellektuellen Revo-lution in der Entscheidungsforschung gleichkommt, hilft ein Blick in die Geschichte – auch unserer Universität. Benjamin Franklin (1706–1790), Naturforscher, Aufklärer und einer der Gründungsväter der USA, gab seinem Neffen, der ihn in einer schwierigen Herzensangelegenheit um Rat bat, folgende Entscheidungsstrategie mit auf den Weg: Wenn man vor einer schwierigen Entscheidung steht und sich zwischen zwei Handlungsoptionen entscheiden muss (zum Beispiel Traualtar oder Trennung), dann ma-che folgendes: Sammle für jede Option alle wichtigen Gründe und gewichte sie sorgfältig nach ihrer Wichtigkeit. Eliminiere dann sich widersprechende Gründe, die sich in ihrer Wichtigkeit aufheben, und entscheide dich am Ende für jene Option, für die mehr (oder gewichtigere) Gründe übrigblei-ben. Franklins «moralische Algebra» prägt bis heute unsere Vorstellung davon, was gutes Entscheiden ausmacht: Suche möglichst vollständig Gründe und Argumente und gewichte und summiere diese. Gewichten und Summieren – diese beiden Prinzipien finden sich in vielen normativen und deskriptiven Theorien des Entscheidens. Auf ihnen

Wie t r i f f t man (gute) Entscheidungen?

Einfache Entscheidungsstrategien helfen, sich in einer

komplexen Welt zu entscheiden

Fast jeder kennt die Situation aus dem Alltag: Wir haben

wenig Zeit und noch weniger Lust, mühselig – in unserem

Gedächtnis oder anderswo – nach Informationen, Gründen

und Argumenten zu graben, und schon gar keine Musse,

alle gesammelten «Daten» sorgfältig zu reflektieren und zu

gewichten. Statt alle Daten gegeneinander abzuwägen,

entscheiden wir häufig schnell und spontan. Selbst Universi-

tätsgremien – und viele Mitglieder der Universität haben

ja ausgiebige Gelegenheit, diese Gremien zu erleben – neigen

nicht unbedingt dazu, mit der ganzen Macht der unbestech-

lichen Ratio Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet aber

nicht, dass schnelle, spontane Entscheidungen fehleranfällige

Launen unseres Geistes sein müssen. Seit den 70er-Jahren

des letzten Jahrhunderts beschäftigt sich die Entschei-

dungspsychologie mit der Frage, wie Menschen mithilfe ein-

facher Entscheidungsstrategien Entscheidungen treffen.

Die psychologische Forschung des letzten Jahrzehnts kommt

zu einem verblüffenden Schluss: Oft erzielen wir mit ganz

einfachen Entscheidungsstrategien erstaunlich gute Re-

sultate. Ralph Hertwig, Entscheidungsforscher an der Fakul-

tät für Psychologie, untersucht mit seiner Arbeitsgruppe

diese einfachen Entscheidungsstrategien und die Bedingun-

gen, unter denen sie gutes Entscheiden ermöglichen.

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delight. Red sky at morning, sailors take war-ning.» Aber nicht nur Laien, auch Experten benutzen Heu-ristiken. Harry Markowitz, der 1990 den Nobelpreis für Wirtschaftswissen-schaften erhielt, ist ein Beispiel dafür. Ihm wurde der Preis für den komple-xen Nachweis zuerkannt, dass man sein Geld über eine Anzahl von Invest-mentfonds so optimal aufteilen kann, dass die Rendite maximiert und das Risiko minimiert wird. Sein eige-nes Geld für den Ruhestand legte er allerdings mithilfe einer einfachen Heuristik an: Verteile das Geld gleich-mässig auf jeden von n Fonds. Diese Heuristik bedient sich der Weisheit der Diversifizierung durch gleichmäs-sige Verteilung und diese Heuristik schneidet im Vergleich zu komplexen Investitionsmodellen sehr gut ab. Heuristiken sind unverzichtbare Krücken in unserem Alltag. Viele von uns kennen zum Beispiel die folgende Situation: Wir besuchen ein Restau-rant, in dem man noch nie zuvor ge-gessen hat. Die freundliche Bedienung lässt uns mit einer umfangreichen Speisekarte zurück. Wir leiden – die Qual der Wahl, und Franklins Rat-schlag des sorgfältigen Abwägens mindert diese Qual keineswegs. Eine einfache Entscheidungsstrategie, die Ralph Hertwig in solchen Situationen gerne anwendet, besteht darin, die Expertise seiner sozialen Umwelt zu nutzen. Anstatt sich durch die Spei-sekarte zu kämpfen, öffnet er sie gar nicht erst und fragt sofort die freund-liche Bedienung: «Was würden Sie heute hier essen?» Der entscheidende Punkt im Um-gang mit diesen und anderen Heu-ristiken ist: Sie funktionieren natürlich nicht immer. Sie sind nicht immer besser als sorgfältiges Reflektieren. Trotzdem können sie aber in vielen Situ-ationen zu erstaunlich guten Resul-taten führen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer davon ist, dass Heuris-tiken Meister darin sind, Prozesse und Eigenschaften unseres kognitiven

Apparates für sich auszunutzen. Das «Vergessen» ist ein solcher Prozess. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einer Gameshow teil und Ihnen wird die 1-Millionen-Franken-Frage gestellt: Welcher Berg ist höher – der K2 oder der Cho Oyu? Viele von uns wür-den intuitiv auf den K2 wetten, obgleich wir die genauen Höhen nicht kennen und möglicherweise den Namen Cho Oyu noch nie gehört haben. Ohne uns dessen notwendigerweise bewusst zu sein, wenden wir eine sehr effektive Entscheidungsheuristik an, die Wie-dererkennungsheuristik. Die einfache Annahme der Heuristik ist, dass wiedererkannte Objekte häufig grösser, teurer, stärker etc. sind als nicht wie-dererkannte. Tatsächlich ist der K2 höher als der Cho Oyu. Die Wiederer-kennungsheuristik kann jedoch nur angewandt werden, wenn man eines der beiden Objekte (zu Beispiel den Cho Oyu) nicht wiedererkennt. Mithilfe von Computersimulationen kann man zeigen, dass die Wieder-erkennungsheuristik von systemati-schem Vergessen profitiert. Es gibt also ein nützliches Mass an Unwissenheit, das Heuristiken für sich ausnutzen können. Für Ralph Hertwig und seine For-schungsgruppe ist die Suche danach, wie Menschen tatsächlich entschei-den und wie gut sie entscheiden, eine faszinierende Reise – eine Reise, auf der sie hoffen, noch viel über jene einfachen Heuristiken zu erfahren, die es uns ermöglichen, in einer komplexen Welt gute Entscheidungen zu treffen. Ralph Hertwig wird diese Reise allerdings nicht in Basel fortsetzen. Er hat einen Ruf an das Max-Planck-Institut für Bildungs-forschung in Berlin angenommen und wird die Universität Basel im Laufe des Jahres 2012 verlassen.

basiert zum Beispiel auch die Theorie von Daniel Bernoulli (1700–1782), einem der bedeutendsten Gelehrten der Universität Basel. Für ihn bestand rationales Entscheiden in folgenden Schritten: Erstens, gewichte den (subjektiven) Nutzen jeder einzelnen Konsequenz, die mit einer Handlungs-option einhergeht, mit ihrer Ein-trittswahrscheinlichkeit. Zweitens, summiere alle Konsequenzen jeder Option. Drittens, wähle jene, die den höheren erwarteten Nutzen hat. Mit anderen Worten: Gutes Entschei-den lässt sich auf die Maximierung des zu erwartenden Nutzens reduzie-ren. Diese Logik wurde zur Grund-lage der Erwartungsnutzenstheorie, die heute in weiten Bereichen der Öko-nomie, der Psychologie und der Sozi-alwissenschaften als die bedeutsamste Theorie rationalen, individuellen Entscheidens gilt. So weit die Theorie! Wie treffen wir Sterblichen aber tatsächlich Entscheidungen, wenn unsere Zeit für Reflexion begrenzt ist, wenn Infor-mationen knapp sind und wenn uns zuverlässige Gewichtungsfaktoren nicht zur Verfügung stehen. Viele Ent-scheidungen im Beruf (zum Beispiel Entscheidungen in der Notaufnahme des Universitätsspitals), im Supermarkt (zum Beispiel für welches der vielen Joghurts entscheide ich mich), im Strassenverkehr oder auch in sozialen Interaktionen gestatten uns oft nicht den Luxus, alle Informationen zu berück-sichtigen und zu gewichten. Was machen wir dann? In vielen experimentellen Unter-suchungen – unter anderem auch in der Arbeitsgruppe von Ralph Hert-wig – konnte gezeigt werden, dass wir in vielen Situationen mithilfe von einfachen Faustregeln – die For-schung nennt sie Heuristiken – er-staunlich gute Entscheidungen treffen. Einfache Heuristiken sind so alt wie die Menschheit. Auf See benutzten unsere Vorfahren zum Beispiel die Heuristik: «Red sky at night, sailors’

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Prof. Dr. Sebastian Hiller Odermatt

Förderungsprofessor des Schweizerischen Nationalfonds am Biozentrum

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Wie bei seinen Experimenten überlässt Sebastian Hiller

auch beim Sport nichts dem Zufall.

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42 Jahresbericht 2011

Membranproteine befinden sich in den Membranen, den Grenzschichten zwischen verschiedenen Abteilen der Zelle oder der Zelle und der äusse-ren Umgebung. Sie führen dort bio-logische Funktionen aus, die von zen-traler Wichtigkeit für den Organismus sind. Beispielsweise transportieren sie Moleküle durch die Membrane oder übermitteln Signale zwischen Innen und Aussen. Daher besteht ein grosses Interesse an dieser Proteinklasse, es ist aber technisch immer noch sehr schwierig, Membranproteine in atoma-rer Auflösung zu studieren. Eine Methode, die solche Studien möglich macht, ist die Kernspinre-sonanz, bei der ein supraleitender Mag-net ein so starkes Magnetfeld erzeugt, dass die Resonanzfrequenzen einer auch grossen Anzahl Atomkernspins aus-einandergehalten werden können. Mit multidimensionalen Radiofrequenzpuls-folgen kann man die einzelnen Atom-kerne eines Proteins im Resonanzspek-trum identifizieren und so die stati-schen und dynamischen Eigenschaften des Moleküls vermessen. In Kombina-tion mit speziellen biochemischen Prä-parationsmethoden ist es dann möglich, biologische Fragestellungen rund um die Membranproteine zu untersuchen. In seinen Forschungsprojekten möchte Sebastian Hiller bestimmte Membranproteine der äusseren Mem-bran des Mitochondriums, das vielen

Molekulare Strukturen von Membranproteinen

Mit Magnetresonanz auf der Spur des Proteintransports

Beobachtungen von Molekülen bei atomarer Auflösung können

uns essenzielle Beiträge für das Verständnis biologischer

Vorgänge liefern. Die Kernspinresonanz ermöglicht diese hohe

Genauigkeit für Studien von Struktur, Funktion und Dy-

namik von Proteinen. Die Forschungsgruppe von Sebastian

Hiller verwendet diese Methode, um Membranproteine genau

zu charakterisieren. Sebastian Hiller ist seit 2010 SNF-

Förderungsprofessor am Biozentrum. Er erhielt im Jahre 2011

einen ERC Starting Grant. Dank der Auszeichnung kann

er nun die Forschung in dieser Richtung vertiefen und erwei-

tern.

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Jahresbericht 2011 43

Die zentrale biologische Wichtig-keit der Fragestellungen von Sebastian Hiller und seiner Forschungsgrup-pe ergeben zahlreiche Synergien und Chancen für Zusammenarbeiten mit internationalen Gruppen, die an komplementären Themen arbeiten. Hiller strebt daher eine hohe Vernet-zung im regionalen, nationalen und internationalen Forschungsfeld an. Dies sowohl auf der technischen Seite, indem er neue Methoden, Experi-mente und Materialien mit anderen Gruppen teilt, als auch auf der bio-logischen Seite, indem seine Ergebnisse zum Beispiel in zellbiologische Expe-rimente einfliessen. Mehrere dieser Zusammenarbeiten sind im Moment noch am Entstehen und Wachsen. Erste Ergebnisse haben bereits zu gemeinsamen Publikationen geführt. Auf diese Weise stehen die Arbeiten von Sebastian Hiller im Kontext einer langen Kette von Experimenten, die es schliesslich erlauben sollten, biologische Vorgänge bei atomarer Genauigkeit zu beschreiben. Eine Er-wartung ist, dass sich daraus auch Möglichkeiten für therapeutische An-wendungen ergeben.

als Kraftwerk der Zelle ein Begriff ist, verstehen. Während seiner Zeit in den USA konnte er zum ersten Mal die Struktur eines Proteins aus der äusseren Membran des menschlichen Mitochondriums bestimmen. Basie-rend auf dieser Erfahrung, möchte er nun weitere Proteine dieser Membran strukturell und funktionell charakte-risieren. Eines seiner Hauptziele ist die Translocase der äusseren Membran. Dieser Proteinkomplex hat zur Auf-gabe, den Import anderer Proteine in die Mitochondrien zu ermöglichen. Da das Mitochondrium nur einen kleinen Bruchteil der Proteine selbst herstellen kann, ermöglicht ihm erst die Translocase, die volle Funktion als Kraftwerk der Zelle und damit des zellulären Lebens der Eukaryoten zu entfalten. Obwohl die Translocase schon vor über zwanzig Jahren ent-deckt worden ist, ist es bis jetzt noch niemandem gelungen, ihre Struktur bei atomarer Auflösung aufzuklären, und somit sind wichtige Elemente der Funktion bis jetzt nicht verstanden. Ein weiteres Ziel ist das Verständnis der Mechanismen, mit denen die Membranproteine in die äussere Mem-bran gelangen. Im Membranzwi-schenraum werden die Proteine von Hilfsproteinen, sogenannten Chape-ronen, stabilisiert. Die Gruppe von Sebastian Hiller konnte mithilfe spe-zifischer NMR-Messungen zeigen, wie die Membranproteine im Innern eines Chaperones festgehalten wer-den und dabei dynamisch ihre räum-liche Anordnung ändern. Durch dieses Prinzip können sie mit gleichzeitig hoher globaler und schwacher lokaler Affinität gehalten werden, was not-wendig ist, um sie einerseits in der Biogenesekette weitergeben zu können und andererseits ihre Aggregation zu verhindern. Ein weiterer Protein-komplex, der hoffentlich bald auch besser verstanden sein wird, sorgt dann für den Einbau der Proteine in die Membran.

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Prof. Dr. Nicola Gess

Assistenzprofessorin mit Tenure Track für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft

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Für Nicola Gess ist Kultur in jeder Hinsicht ein Schwerpunkt, sei es in der Wissenschaft,

beim Musizieren oder bei Theater- und Opernbesuchen.

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46 Jahresbericht 2011

Um 1900 entwerfen die jungen Human-wissenschaften Ethnologie, Entwick-lungspsychologie und Psychopatholo-gie das Konzept eines «primitiven Denkens». Indigene Völker, Kinder und Geisteskranke, so die Annahme, zeichnen sich durch ein alogisches, assoziatives, schöpferisches Denken aus, das dem der anfänglichen Mensch-heit entspreche. Die Humanwissen-schaftler begründen diese Annahme mit dem Rekurs auf evolutionsbio-logische Überlegungen: Kinder reka-pitulierten in ihrer Individualentwick-lung die Entwicklung der Gattung Mensch, die Schizophrenie der «Wahn-sinnigen» basiere auf einer Regression auf frühe Entwicklungsstadien des Menschen, die im Unbewussten und ältesten Organen archiviert seien, «Wilde» schliesslich verfügten nicht über die Fähigkeit zur Entwicklung und damit über keine eigene Geschich-te. Aus diesen Gründen sei im Den-ken und Verhalten aller drei «Gegen-wartsmenschen» das der Urmenschen noch lebendig. Im Versuch der Selbstverständi-gung über ihre Rolle in der modernen Gesellschaft greifen um 1900 auch allgemeine Kunsttheorie und Literatur diese Hypothese auf. Das künstle-rische Schaffen, so propagieren die kunsttheoretischen und literarischen Texte, sei mit dem von den Human-wissenschaften bereitgestellten «primi-

Die Moderne und das Pr imit ive

Primitives Denken. Wilde, Kinder und Wahnsinnige in der

literarischen Moderne

Seit die Lebenswissenschaften zur Leitwissenschaft des

21. Jahrhunderts avancierten, wird debattiert, mit was für

einem Begriff von «Leben» man es hier zu tun habe

und ob nicht dem bloss biologischen Verständnis von Leben

ein kulturelles entgegenzusetzen sei. Nicola Gess, Tenure-

Track-Assistenzprofessorin für Neuere Deutsche Litera-

turwissenschaft an der Philosophisch-Historischen Fakultät,

zeigt, dass für diese Debatten die Literaturwissenschaft

eine wichtige Rolle spielen kann. Denn ihr Gegenstand,

die Literatur, lässt sich als ein ästhetischer Speicher jenes an-

deren, kulturellen Lebens sowie auch als Reflexionsme-

dium für den lebenswissenschaftlichen Diskurs verstehen.

Darüber hinaus ist die Literaturwissenschaft auf Verfahren

der kritischen Lektüre und Interpretation spezialisiert,

die auch für den Umgang mit lebenswissenschaftlichen Tex-

ten unabdingbar sind, welche eben nur vermeintlich

phantasie- und rhetorikfrei daherkommen. Umgekehrt

gewinnt aber natürlich auch das Verständnis von Literatur

dadurch, dass sich die Literaturwissenschaft auf deren

wissenschaftsgeschichtliche Kontexte einlässt. In ihrem Buch-

projekt «Primitives Denken. Kinder, Wilde und Wahn-

sinnige in der literarischen Moderne» entfaltet Nicola Gess

diese Einsichten in historischer Perspektive für das frühe

20. Jahrhundert, in dem schon einmal die biologischen Wis-

senschaften zur Leitwissenschaft aufgestiegen waren.

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Jahresbericht 2011 47

nur am Diskurs über das «primitive Denken» zu partizipieren, sondern zugleich auch einen Gegendiskurs zu etablieren. Dies tun sie zum einen, weil sie über ein Bewusstsein von der sprachlichen Verfasstheit allen Wissens verfügen und, anders als die damaligen humanwissenschaftli-chen Texte, immer auch auf sich selbst reflektieren, zum anderen, indem sie zu einer Auseinandersetzung mit der notwendigen Frage anregen, warum der Diskurs über das «primi-tive Denken» um 1900 überhaupt so virulent ist. Er steht im Kontext eines ambi-valenten modernen Ursprungsdenkens, das sich am «Primitiven» seiner eige-nen Herkunft und Geschichte versi-chern will, sich aber gleichzeitig zur Stabilisierung seiner Identität auch zur Abgrenzung von diesem genötigt sieht. Das gilt sowohl für das Kind, dessen barbarische Seite – von der Psychoana-lyse aufgedeckt – im frühen 20. Jahr-hundert für Irritationen sorgt, als auch insbesondere für die kolonialisierten indigenen Völker, in denen man den eigenen Anfang erkennen will und doch vor ihrer Fremdheit zurück-schreckt. Zweitens erklärt sich der Diskurs über das «primitive Denken» um 1900 aus einer aufklärungskri-tischen Sehnsucht nach dem Archai-schen. Sie nimmt entweder die Form einer utopischen Gegenwelt an – vom naiv-kindlichen Paradieszustand bis zur entfesselten Sexualität – oder aber sie projiziert den Status quo, in dem sich im Sinne einer «Dialektik der Aufklärung» die Aufklärung bereits wieder in Barbarei verkehrt hat, an den Anfang der Geschichte zurück, um ihn so als wesenhaft und richtig rechtfertigen zu können. So wurde zum Beispiel der Erste Weltkrieg gerechtfertigt als notwendige Reali-sierung eines scheinbar von Natur aus gewalttätigen Wesens des Menschen. Der Biologie kommt um 1900 in diesem Diskurs die besondere Rolle zu, das Archaische zu naturalisieren, das

tiven Denken» verwandt und ermögli-che daher, je nachdem, von welcher politischen Warte aus, dessen Wieder-belebung, kritische Reflexion oder produktive Weiterentwicklung im Sinne einer anderen Rationalität. In Abhängigkeit davon, an welcher Figur des «primitiven Denkens» diese Texte sich orientieren, variieren dabei die Zielsetzungen. So nimmt man sich mal das freie Spiel des Kindes, mal den Gemeinschaft stiftenden Mythos, mal den «irren» Protest gegen gesellschaftliche Zwänge zum Vor-bild für die am «primitiven Denken» ausgerichtete Kunstproduktion. In ihrem Buch geht es Nicola Gess zum einen um die Aufarbeitung dieses Diskurses und seiner Relevanz für die Kunst- und Sprachtheorien sowie vor allem für die Literatur des frühen 20. Jahrhunderts. Zum anderen werden die untersuchten Humanwissenschaf-ten und ihre evolutionsbiologisch inspirierten Theorien historisiert und wissenschafts- und kulturgeschichtlich kontextualisiert. Darüber hinaus wird demonstriert, durch welche Fra-gen und Verfahren sie «gemacht» sind, worin sich nicht selten eine Nähe zur Literatur zeigt. Der Literaturwissenschaft eröffnet die Diskursgeschichte des «primiti-ve Denkens» die Möglichkeit für neue Lektüren und ein neues Verstehen der Literatur der Moderne, so etwa der Romane von Robert Müller, die um die Figur des «Wilden» kreisen, oder von Robert Musil, der im Mann ohne Eigenschaften gleich zwei geistes-kranke Figuren (Moosbrugger, Claris-se) mit «primitivem Denken» ausstat-tet, auch der Lyrik Gottfried Benns, die sich an der Sehnsucht nach bio-logischer und psychischer Regression abarbeitet, oder der Essays Walter Benjamins, die anhand der Figur des Kindes auf der Suche nach einer anderen Rationalität sind. Darüber hinaus machen die genannten Texte aber auch auf das besondere Potenzial von Literatur aufmerksam, nicht

heisst es seines Charakters als Kultur-produkt der Moderne zu entkleiden, und es zu enthistorisieren, um es aus der menschheitsgeschichtlichen Vergangenheit, in die es zunächst projiziert wurde, wieder in die Gegen-wart des eigenen Körpers und der eigenen Psyche zu holen und so verfüg-bar zu machen. Im Anschluss an die kritische Refle-xion des Diskurses über das «Primitive» entwickeln einige der literarischen Texte aber auch Modi, wie mit der Sehn-sucht nach dem Archaischen trotz-dem produktiv umzugehen sei. Geht man von Webers berühmtem Diktum von der Entzauberung der modernen Welt aus, entwerfen Autoren wie Musil, Döblin oder Benjamin unter Rück-griff auf das Paradigma des «primitiven Denkens» Konzepte einer kritischen Wiederverzauberung. Sie laufen gerade nicht darauf hinaus, den Leser in ver-zauberte Welten zu entführen, sondern ihn – durch innovative Formen und Verfahren der Texte – in eine skeptische Distanz zu den präsentierten «anderen Zuständen» und «Feerien» der Mo-derne zu versetzen.

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Prof. Dr. Richard Warburton

Ordinarius für Experimentelle Physik der Kondensierten Materie

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Richard Warburton liebt die Herausforderung in der Quantenphysik

und an der Kletterwand.

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50 Jahresbericht 2011

Wir sind uns alle bewusst, in welchem Ausmass unser Leben durch die Halb-leiter-Technologie verändert wurde. Das Herzstück unserer Computer sind integrierte Halbleiter-Schaltkreise, und die schnelle Datenkommunikation im Internet basiert auf Halbleiter-La-sern. Der Schlüssel zur weiteren Beschleu-nigung von Halbleiter-Schaltkreisen liegt in der Fähigkeit, die Eigenschaften dieser Bauelemente clever den Anwen-dungen anzupassen. Dieser Prozess führt ausnahmslos zu kleineren Baustei-nen, welche die gedrängte Anordnung einer immer grösseren Anzahl von Transistoren auf der kleinen Oberflä-che eines Halbleiter-Chips ermöglichen. Dies macht auch Halbleiter-Laser immer schneller und effizienter. Eine wesentliche Entwicklung des letzten Jahrzehnts ist die Verwirklichung von Bausteinen im Nanobereich, in dem zumindest eine der Dimensionen in der Grössenordnung unterhalb eines Mikrometers (0,001 mm) liegt. Die Nanostrukturierung von Halb-leitern bedeutet sowohl im Bereich der traditionellen Technologien als auch im aufkommenden Feld der Quan-tenwissenschaften und -technologien einen Durchbruch. Allgemein ist unter Quantenwissenschaft die Kontrolle von Quantenzuständen zu verstehen. Damit ist das Einfangen und Mani-pulieren von individuellen und elemen-taren Quanteneinheiten unserer mate-

Quantenphysik in einem Halbleiter

Mit Lasern den Spin einzelner Elektronen beeinflussen

Die Festkörperphysik ist komplex. In festen Körpern beein-

flusst sich alles gegenseitig und nichts bleibt lange im

selben Zustand. Ist es in dieser Situation vorstellbar, einzelne

Quantenzustände zu verändern oder die Quantennatur

des Lichts zu untersuchen? Ist das, was auf der Ebene der

Atomphysik in einem ausgeklügelten und gut kontrol-

lierten Experiment machbar ist, auch in einem Festkörper

möglich? Eher unwahrscheinlich, sollte man meinen.

Aber im letzten Jahrzehnt gab es eine leise Revolution.

Die Antwort auf die Frage ist heute ein schallendes Ja!

An dieser Entwicklung ist auch Richard J. Warburton betei-

ligt. Er ist Ordinarius für Experimentelle Physik der

Kondensierten Materie am Departement Physik unserer

Universität.

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Jahresbericht 2011 51

Quantenlicht, einen Strom individueller Photonen, nutzen. Richard Warburton und sein Team finden grosses Vergnü-gen daran, die Atomphysiker auf ihrem eigenen Feld zu schlagen! Aber wenn es darum geht, die Quanteninforma-tion für eine längere Zeit zu speichern, gewinnt die Atomphysik mit links, zumindest für den Moment. Richard Warburtons Gruppe arbeitet der-zeit mit dem «Atom Optics Lab» von Philipp Treutlein an einem Experiment, welches das Beste aus beiden Welten zusammenführt: Einzelne Photonen sollen mit einem einzelnen Quan-tenpunkt erzeugt, in einer atomaren Wolke gelagert und – mit einiger Quantenmagie – zu einem späteren Zeitpunkt von Neuem erzeugt wer-den! Dies ist eine äusserst verlockende Aussicht. Richard Warburtons Forschungs-gruppe profitiert von der ausgezeichne-ten Infrastruktur im Departement Physik – insbesondere von einigen neu eingerichteten Laboratorien und von den Einrichtungen für die Nanofabri-kation, die über die Jahre von Chris-tian Schönenberger aufgebaut wurden

– sowie vom Geist der Zusammenarbeit, der ausserordentlich inspirierend ist. Zusätzlich ist Richard Warburton Kodirektor des Nationalen Forschungs-schwerpunktes «Quantum Science and Technology». (Unsere Universität ist dabei das «co-leading house», während die ETH Zürich das «leading house» ist.) Dies, zusammen mit dem von Daniel Loss und Christoph Bruder aufgebauten «QC2 Center», verbindet neun Forschungsgruppen an unserer Universität sowie 26 weitere Gruppen in der Schweiz. Damit wird in Basel eine international konkur-renzfähige kritische Masse auf diesem spannenden Gebiet gebildet.

riellen Welt gemeint, zum Beispiel von einzelnen Elektronen oder einzelnen Lichtpartikel, sogenannten Photonen. Ein einzelnes Elektron in einem her-kömmlichen Halbleiter zu kontrol-lieren, ist ein beinahe hoffnungsloses Unterfangen, da es zu stark mit seiner Umgebung interagiert. Andererseits ist der Spin, also der Eigendrehimpuls eines einzelnen Elektrons in einer Halbleiter-Nanostruktur, der ideale Ort für eine Quantenmanipulation, da die Wechselwirkung des Spins mit der Umgebung stark unterdrückt werden kann, wie Daniel Loss, Pro-fessor für Theoretische Physik an unserer Universität, bereits 1998 her-vorhob. Dies war damals eine gewagte Idee. Inzwischen kann diese Vision am Departement Physik insbesondere im «Quantum Coherence Lab» von Dominik Zumbühl und im «Nano-Photonics Lab» von Richard Warburton überprüft werden. Die Forschungsgruppe um Richard Warburton hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein einzelnes Elektron in einer Halbleiter-Nanostruktur – einen sogenannten Quantenpunkt – ein-zufangen und seinen Spin mit Lasern zu beeinflussen. Tatsächlich kann ein Laser dazu verwendet werden, dem Spin eine bestimmte Richtung zu geben, diese zu verändern und schliess-lich das Resultat der Manipulation auszulesen. Die Experimente sind eine leistungsstarke Kombination spe-zialisierter Halbleiter, fortgeschritte-ner Lasertechniken und tiefer Tempe-raturen. Anstatt ein Elektron zu einem Quantenpunkt hinzuzufügen, bedient sich die Gruppe von Richard War-burton des unüblichen Verfahrens, ein Elektron zu entfernen. Die überra-schende Entdeckung dabei ist, dassdie so entstehende Blase (in der Halb-leiterphysik ist von einem Loch die Rede) einen Spin aufweist, der weit berechenbarer dreht als der Spin eines Elektrons! Des Weiteren kann die Gruppe einen Quantenpunkt als eine aussergewöhnlich gute Quelle für

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Prof. Dr. Philippe Cattin

Assistenzprofessor für Computerunterstützte intelligente Systeme in der klinischen Morphologie

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Mathematische Präzision und spielerische Kombinatorik beschäftigen

Philipp Cattin in und neben der Forschung.

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54 Jahresbericht 2011

Verschiedene Faktoren schränken die Genauigkeit und letztendlich die Wirksamkeit einer Bestrahlungsthera-pie ein. Die atembedingte Bewegung im Brustkorb und in der Bauchhöhle ist dabei der hauptsächliche Störfaktor. Die Ursache ist beim Zwerchfell zu suchen, das sich bei jedem Atemzug spannt und entspannt. Diese gleichsam periodische Bewegung bewirkt bei jedem Atemzug eine Verschiebung um ein bis drei Zentimeter je nach Patient und Organ. Zudem können die Atem-tiefe und die Atemgeschwindigkeit sich kurzfristig verändern. Erschwerend kommen sekundäre Formen der Organ-verformung hinzu, zum Beispiel durch die Verdauungsaktivitäten, Gravita-tionsänderungen, Muskelentspannung oder Blasenfüllung. Nicht selten haben die nebensächlichen Faktoren ein ähnliches Ausmass wie die atembe-dingte Grundbewegung. Die Atmung und die Verformungen bewirken zusammen eine unregelmässige Organ-bewegung, welche die Genauigkeit der Bestrahlungstherapie stark beein-trächtigt. Neueste Entwicklungen in der drei-dimensionalen Planung moderner Behandlungsmethoden wie zum Bei-spiel der Intensitätsmodulierten Ra-diotherapie (IMRT), der Protonenthe-rapie (IMPT) sowie der Abtragung des Tumorgewebes mittels Schall-wellen (HIFU) bringen neue, verbes-

Medizinische Bi ldverarbeitung zur Unterstützung von Krebstherapie

Neutralisierung von Organbewegungen in der

Bestrahlungstherapie

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit.

Die meisten Opfer fordern Lungen-, Leber-, Darm- und

Brustkrebs. Bei diesen Erkrankungen sind in der Regel

Organe betroffen, welche durch die Atmung des Patienten

bewegt werden, was eine zielgenaue Bestrahlungsthe-

rapie erschwert. Mit seiner Forschungsgruppe arbeitet

Philippe Cattin auf der von Hansjörg Wyss gestifteten

Assistenzprofessur für Medizinische Bildanalyse an

der Medizinischen Fakultät an mathematischen Modellen,

die imstande sind, die atembedingte Bewegung der

Organe vorauszuberechnen, um die Treffsicherheit bei

der Tumortherapie zu verbessern. Mit der Zusprache

eines Sinergia-Projektes unterstützt der Schweizerische

Nationalfonds die junge Forschungsgruppe bei ihrer

Suche nach verbesserten Behandlungsmethoden für Krebs.

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Jahresbericht 2011 55

Es ist der Gruppe auch gelungen, einen noch flexibleren Ansatz zu entwi-ckeln, der unter anderem in der klas-sischen Radiotherapie mit Röntgen-strahlen und in der Protonentherapie zum Einsatz kommt. Er basiert auf der Annahme, dass die Erstellung eines individuellen Bewegungsmodells für jeden Patienten zu aufwendig ist. Um die Organbewegung trotzdem voraussagen zu können, hat die Gruppe von Philippe Cattin ein mathema-tisches Bewegungsmodell entwickelt, das auf der Beobachtung von über 20 Personen während jeweils einer Stun-de beruht. Die mathematische Kon-zeption des Modells erlaubt es, die einzelnen Beobachtungen zu verallge-meinern und so auch die Organbe-wegungen eines Patienten ohne vor-herige Analyse zu berechnen. Voraus-gesetzt wird einzig, dass anstatt des Organs die Bewegung des Brustkorbs oder des Zwerchfells erfasst werden kann. Ein Jahr vor dem Abschluss des Sinergia-Projektes liegt die verblei-bende Abweichung bei dieser Methode bei rund zwei Millimetern, was ge-nau der klinischen Anforderung ent-spricht. Es ist geplant, diese Entwicklungen in weiterführenden Projekten zu-sammen mit dem Paul Scherer Institut in Villingen und mit der Industrie zu verfeinern und zur Anwendungsrei-fe zu bringen, damit Patienten bald von den Forschungsergebnissen profi-tieren können.Das Kernteam «Organbewegung» be-steht aus:

– Prof. Dr. Philippe Cattin– Patrik Arnold– Frank Preiswerk

serte Möglichkeiten zur gezielten Tumorbehandlung. Die höhere Genau-igkeit macht diese neuen Ansätze aber anfällig auf die Organbewegung, was die volle Ausnutzung dieserMethoden behindert. Die vom Tumor befallenen Gebiete werden zu wenig genau eingegrenzt und die Therapie riskiert damit auch gesundes Ge-webe zu schädigen. An diesem Punkt setzt die Forschung der Gruppe um Philippe Cattin an. Sie entwickelt auf mathematischer Basis unterschied-liche Ansätze mit dem Ziel, für jede Be-strahlungsart die Bewegung der Or-gane zu kompensieren und sie so in der Therapie zu neutralisieren. Ein Beispiel dafür ist die neuartige Methode der «Tumorablation», des Abtragens von Tumorgewebe mithilfe von Ultraschallwellen, die derzeit im Rahmen eines Projektes des Schweizeri-schen Nationalfonds in Zusammenar-beit mit dem Universitätsspital in Genf entwickelt wird. Bei dieser noch sehr jungen Technik wird der Tumor von Schallwellen «eingekocht». Das Prinzip funktioniert ähnlich wie ein Mikro-wellenherd, vermeidet schädliche Rönt-genstrahlung und schont das umliegen-de Gewebe. Da bei dieser Behand-lungsform die Temperatur im Tumor-gewebe kontinuierlich überwacht werden muss, werden diese Behandlun-gen im Magnetresonanztomogra-phen (MRT) durchgeführt. Dies ermög-licht es, die Bewegung des Gewebes direkt vor der Zerstörung des Tumors im Patienten für eine kurze Zeit zu beobachten. Daraus wird dann ein patientenspezifisches Modell erstellt, welches anhand der Bewegung des Brustkorbes die Position des Organs vorhersagen kann. Bei der Leber er-reicht das von der Forschungsgruppe entwickelte Verfahren beispielsweise bereits eine hohe Genauigkeit, indem die Abweichung vom Zielgewebe auf rund einen Millimeter beschränkt werden konnte, was deutlich unter den in der klinischen Anwendung ge-forderten zwei Millimetern liegt.

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Dr. Michael Matschiner

Assistent am Departement Umweltwissenschaften

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Wenn Michael Matschiner nicht gerade im Labor oder am Rechner arbeitet,

entspannt er sich gerne zwischendurch bei einem Match am Töggelikasten.

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58 Jahresbericht 2011

Michael Matschiner untersuchte bereits seit zwei Jahren die ungewöhnliche Artenvielfalt der Eisfische, als er im Bri-tish Museum of Natural History in London zum ersten Mal ein vollständi-ges Exemplar seiner Studienobjekte zu sehen bekam. Noch viel länger musste er darauf warten, diese faszinierenden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, denn hierfür ist eine Expe-dition in die Antarktis unumgänglich. Dennoch musste er zu Beginn seiner Doktorarbeit nicht tatenlos auf die erste Feldexkursion warten, benötigte er doch für seine Arbeit hauptsächlich genetische Informationen, welche bereits aus kleinsten Gewebestücken gewonnen werden können. Und diese Gewebeteile konnten ihm Kollegen zur Verfügung stellen, die schon früher das Glück hatten, einen der begehr-ten Plätze auf einer antarktischen Ex-pedition zu ergattern. Dass die Eisfische Michael Matschi-ners wissenschaftliches Interesse weckten, ohne dass er seinen Studien-objekten je zuvor in Natura begegnet war, hat seinen besonderen Grund.Das Besondere an diesen Fischen ist nämlich, dass sie fast als Einzige in den Gewässern entlang der antarktischen Küste überleben können. Dies gelingt ihnen durch ein spezielles Gefrierschutz-protein, welches verhindert, dass sie bei den eiskalten antarktischen Tempe-raturen einfrieren. Dieses Protein

Ar tenbi ldung in einer ex tremen Umwelt

Gefrierschutzproteine als Auslöser der Artenvielfalt

antarktischer Eisfische

Die Lebensbedingungen in der Antarktis sind extrem.

Die Wassertemperaturen liegen dauerhaft unter

null, riesige Eisberge durchpflügen den Meeresboden und

starke ozeanische Strömungen sorgen dafür, dass marine

Lebewesen von Schelfgebieten in den offenen Ozean

abtreiben. Dennoch gelang es einer speziellen Fischgruppe,

den antarktischen Eisfischen, sich nicht nur an diese

extreme Umwelt anzupassen, sondern sich dabei auch noch

in über 100 Arten aufzuspalten. Diesen Prozess der Art-

bildung untersuchte der Evolutionsbiologe Michael

Matschiner während seiner Doktorarbeit am Zoologischen

Institut in der Gruppe von Walter Salzburger. Für diese

Arbeit wurde Michael Matschiner 2011 mit dem Prix

de Quervain der Schweizerischen Kommission für Polar-

und Höhenforschung ausgezeichnet.

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Jahresbericht 2011 59

schen Eisfische vor etwa 23,9 Millionen Jahren mit eben diesem einen gemein-samen Vorfahr aller Eisfische be-gonnen hat, welcher das Gefrierschutz-protein entwickelt hatte. Tatsächlich stimmt diese Datie-rung genau mit einer der ausgeprägtes-ten Kälteperioden der damaligen Zeit überein, die man anhand von Sau-erstoffisotopenwerten in ozeanischen Bohrkernen nachweisen kann. Diese Datierung bestätigt, dass antarktische Eisfische dank ihrer Gefrierschutz-proteine überleben konnten, während andere Fischarten ohne Gefrierschutz durch die Kälte verdrängt wurden oder ausstarben. Das lässt vermuten, dass gerade das Aussterben anderer Lebewesen dazu führte, dass Eisfische explosionsartig neue Arten bildeten und damit viele ökologische Nischen füllten. In diesem Fall wäre der Ar-tenreichtum der Eisfische wohl durch denselben evolutionsbiologischen Prozess entstanden, der auch den Säugetieren nach dem Aussterben der Dinosaurier zum Erfolg verhalf. Ähnlich wie bei den Säugetieren ent-stand auch bei den Eisfischen in-nerhalb kürzester Zeit eine Formen-vielfalt, wie sie sonst nur zwischen weit entfernten Tiergruppen vorkommt. Einige der heute existierenden Eis-fische ähneln deshalb Makrelen, ande-re gleichen den Dorschen oder haben die Gestalt von Sardinen. Manche Eisfische haben Mäuler wie Krokodile und riesige segelförmige Rückenflos-sen, andere nutzen ihre extrem ver-längerten Brustflossen, um sich damit am Meeresboden abzustützen. Auch bei der Nahrungsbeschaffung unterscheiden sich die verschiedenen Eisfische stark. Während sich man-che Arten am Meeresboden von Schalentieren ernähren, jagen andere Fische und Krill nahe der Meeres-oberfläche oder ernähren sich von Kleinstlebewesen an der Unterseite von Eisschollen. Diese Formenvielfalt der Eisfische konnte Michael Matschiner im letz-

bindet an winzige Eiskristalle und verhindert so deren Ausbreitung und Wachstum, die tödlich für die Fische wären. Da alle antarktischen Eisfische sehr ähnliche Gefrierschutzproteine besit-zen, nahm man an, dass bereits vor der Aufspaltung in die heutige Arten-vielfalt der gemeinsame Vorfahr dieser Fische den Gefrierschutz entwickelt hatte. Weiter wurde vermutet, dass vor vielen Millionen Jahren fast die gesam-te damals existierende Vielfalt ant-arktischer Fische durch eine Kältepe-riode ums Leben kam und dass nur der Vorfahr der heutigen Eisfische dank seiner Gefrierschutzerfindung diese Kälteperiode überleben konnte. Genau diese Theorie konnte nun durch Mi-chael Matschiner und seinen Dok-torvater Professor Walter Salzburger in Zusammenarbeit mit Wissenschaft-lern des Hamburger von-Thünen-Instituts belegt werden. Dazu erstellten die Forscher mittels DNA-Sequenz-daten einen Stammbaum verschiedener Eisfischarten sowie anderer verwand-ter Fischarten. Zu den näheren Ver-wandten der Eisfische zählen tatsäch-lich so bekannte Arten wie Flussbarsch und Zander und so konnte zumin-dest ein Teil der «Feldarbeit» für dieses Projekt ganz einfach an der Fischtheke im nächsten Supermarkt erledigt wer-den. Mit modernen Computerprogram-men bauten die Forscher das Alter ver-schiedener Fischfossilien mit in die Analyse ein, wodurch jede Artentste-hung einem genauen Erdzeitalter zuge-ordnet werden konnte. Zum Beispiel war das älteste Fossil eines Flussbar-sches in Gesteinsschichten des Oberen Miozäns (vor 5,3–11,6 Millionen Jahren) gefunden worden, was bedeutet, dass die Artentrennung zwischen dem Flussbarsch und seinem nächsten Verwandten vor mindestens 5,3 Millio-nen Jahren stattgefunden haben muss. Anhand dieses zeitlich kalibrierten Stammbaums konnten Michael Matschiner und seine Kollegen ablesen, dass die Artenbildung der antarkti-

ten Jahr seiner Dissertation auch endlich live bestaunen: Von Februar bis April 2011 konnte er eine Expedition des deutschen Forschungseisbrechers «Polarstern» in die Antarktis beglei-ten. Von Chile führte die Reise über die Antarktische Halbinsel und die Wed-delsee zur deutschen Neumayerstation und weiter Richtung Südafrika. Die For-scher konnten mehr als 40 verschie-dene und zum Teil sehr seltene Eisfisch-arten fangen und mit einem fernge-steuerten Unterwasserroboter spekta-kuläre Aufnahmen von Eisfischen in ihrer natürlichen Umwelt am Meeres-boden machen. Die Ergebnisse dieser Expedition werden Michael Matschiner auch nach Abschluss seiner Disserta-tion von Nutzen sein. Im Februar 2012 tritt er an der Universität Christchurch in Neuseeland eine Postdoktoran-denstelle an, um gemeinsam mit Mathe-matikern und Bioinformatikern die Artentstehungsprozesse von Eisfischen genauer zu untersuchen und mit jenen von ähnlich erfolgreichen Tier-gruppen wie etwa den Säugetieren und den Buntbarschen zu vergleichen.

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Dr. Heinz Schneider

Lehrbeauftragter für Pflanzensystematik, Kustos des Botanischen Gartens

Page 61: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Natur und Kultur finden in den vielfältigen Interessen

des Musikliebhabers Heinz Schneider zusammen.

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62 Jahresbericht 2011

Der Anlass war kurz und fulminant, aber die Vorgeschichte lang. Vor etwa 20 Jahren sass Heinz Schneider nach einer öffentlichen Veranstaltung mit Bruno Erny, dem Leiter des Gärt-nerteams, zusammen. Kurz vorher hatte in einem deutschen Botani-schen Garten eine Titanwurz geblüht. Nicht nur fürs Publikum, auch für die Fachwelt eine Sensation. «Das ma-chen wir auch!», sagten sich die bei-den und gaben sich die Hand. Ob sie wirklich dran glaubten, bleibt bis heute ein Geheimnis. Über Jahre hinweg bemühten sie sich um eine dieser seltenen und anspruchsvollen Pflanzen. Der Erfolg blieb aus, bis im April 2009 der Kurator des Bonner Gartens in Basel zu Besuch war und fast nebenher die Bemerkung fallen liess, wegen Platzmangels sei zurzeit in Bonn eine mittelgrosse Titanwurz überzählig: Knollengewicht 8 Kilo, das Blatt gerade am Austreiben. Die Pflanze musste innert Tagen geholt werden; sie wäre später nicht mehr transportfähig gewesen. Das austreibende Blatt entwickelte sich prächtig. Es wurde fünf Meter hoch und begann im Juli 2010, nach 15 Monaten, zu welken. Die grosse Frage war, wie es jetzt weitergehen wür-de. Titanwurzknollen können ab etwa 20 Kilo Gewicht blühen. Die Basler Knolle wog 24,8 Kilo. Damit ergaben

Basel st inkt anders

Titanwurzblüte im Botanischen Garten

An Ostern 2011 kam im Botanischen Garten der Univer-

sität eine Titanwurzpflanze zum Blühen. Die «grösste

Blume der Welt», welche nur kurze Zeit offen ist, zog über

25’000 Besucher und Besucherinnen an. Die Webcam

wurde täglich 100’000 Mal aufgerufen, und das Ereignis

brachte der Universität ein internationales Medienecho ein.

Spiritus Rector des über Jahre vorbereiteten Ereignisses

war Dr. Heinz Schneider, der als Kustos der Pflanzen-

sammlung am Botanischen Institut in Basel für die wissen-

schaftliche Betreuung des Botanischen Gartens verant-

wortlich ist. Zudem ist er Lehrbeauftragter für Systematik

der Pflanzen.

Page 63: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 63

tags darauf nachziehen, um nicht ab-seits zu stehen. Die Pflanze ist imposant und spektakulär, aber ihr Lebenszyklus ist erklärungsbedürftig. Daher war es ein Glücksfall, dass viele Medien das Thema ausführlich behandelten. Dies hatte jedoch zur Folge, dass das Publikum nicht mehr warten wollte. Das «Scharren mit den Hufen» war unüberhörbar, aber der Botani-sche Garten konnte die Pflanze nicht frei zugänglich machen, da sie in einem Spezial-Gewächshaus stand. Also wurde beschlossen, vom 16. April an geführte Vorabbesichtigungen der noch geschlossenen Blüte anzubie-ten. Diese liefen zuletzt im Zehnmi-nutentakt von 10–24 Uhr. 10’000 Per-sonen liessen sich auf diese Weise den Titanwurz-Lebenszyklus schon vor der Blüte erklären. Für den Garten eine einmalige Chance, der Bevöl-kerung auf dem Boden der Universi-tät 10’000 Lektionen in elementarer Biologie zu bieten. Am 22. April – einen Tag später als prognostiziert – begann sich das grosse Blütenhüllblatt abzulösen. Etwa um 18 Uhr war klar, dass es nun losgehen würde. Um 21 Uhr wurde das Ereig-nis über Radio und die Webseite der Öffentlichkeit angekündigt. Aber Tau-sende von Beobachtern hatten bereits auf der Webcam gesehen, dass sich die Blüte öffnete. Um 22 Uhr ging die Besichtigung der offenen Blüte los. Um Mitternacht erstreckte sich die Warteschlange vom Spalentor zum Petersplatz und dem Kollegiengebäude entlang bis fast zum Petersgraben. Der Strom riss die ganze Nacht nicht ab. Etwa ab 4 Uhr gaben sich die Nachtschwärmer und die Frühaufste-her die Klinke in die Hand. Die Stim-mung war fantastisch. Eine schwer beschreibbare Mischung aus Heiterkeit und Ehrfurcht, aus Happening und einmaligem Erlebnis. Und über allem lag der schwere Fisch- und Aasge-ruch, mit dem die Pflanze ihre Blüten-bestäuber anlockt.

sich im Sommer 2010 mehrere Szena-rien: Nach einer kurzen Knollen-ruhe könnte die Pflanze mitten im Winter blühen, was wegen der grossen Temperaturdifferenzen – die Pflanze benötigt ein tropisches Klima – eine aufwendige Organisation für die Be-sichtigung durch ein grosses Publikum erfordert hätte. Als ideale Situation für einen Publikumsanlass erschien eine lange Knollenruhe mit einer Blüte im Frühling 2011. Es musste aber auch damit gerechnet werden, dass die heikle Pflanze nochmals ein Blatt austreibt und erst ein Jahr später blüht. Im schlimmsten Fall hätte sie auch vor der Blüte eingehen können. Alle Varianten waren möglich. Man konnte weder fix planen noch die Werbetrommel zu früh rühren. Eine weitere Unwägbarkeit war die Grösse des Anlasses: 5’000 Besucher und Besucherinnen galten als Minimum, 10’000 als den Erwartungen entspre-chend und 20’000 als Nonplusultra. Zum Glück dauerte die Ruhephase der Knolle relativ lang. Im Januar 2011 erschien eine neue Knospe, der man jedoch nicht ansehen konnte, ob sie ein Blatt oder eine Blüte enthielt. Erst nach Einsetzen des Längenwachs-tums Ende März war klar, dass es eine Blüte wird. Aufgrund der Wachs-tumskurve wurde der 21. April als Blühtermin errechnet. Am 7. April ging folgende Mittei-lung an die Medien: «Im Botanischen Garten der Universität Basel bahnt sich eine Sensation an. Die grösste Blume der Welt, die Titanwurz, wird aller Voraussicht nach an Ostern blühen. Die Pflanze kann eine Höhe von drei Metern erreichen und hat in der Schweiz erst einmal ge-blüht – vor 75 Jahren. Die Blütezeit dauert nur wenige Tage, aber bis es so weit kam, hat die Basler Titanwurz 17 Jahre gebraucht. Der Botanische Garten richtet sich auf einen grossen Besucheransturm ein.» Das Medien-echo war umwerfend. Wer es am nächsten Tag nicht brachte, musste

«Basel stinkt anders», haben die Or-ganisatoren das Ereignis getauft, in Anlehnung an das Motto «Basel tickt anders». Der chemisch gut unter-suchte Blütenduft wurde im Labor des Botanischen Institutes künstlich hergestellt. Die entsprechenden Duftflacons waren im Nu ausverkauft. Im Laufe des folgenden Tages endete die Duftphase und das trichterförmi-ge Hüllblatt begann sich zu schliessen. Der Besucherstrom dauerte weitere drei Tage und übertraf mit 25’200 Per-sonen nicht nur alle Erwartungen, sondern machte auch immer wieder die Verpflichtung neuer Hilfskräfte nötig. Bis zum Schluss waren es insge-samt 55, davon 40 Studierende. Das Medienecho war entsprechend: 12 Besuche von Fernsehstationen, über 30 Radiointerviews, je 100’000 Zu-griffe auf die Webcam an den beiden wichtigsten Tagen und eine unüber-schaubare Fülle von Meldungen und Artikeln in Printmedien und Newspor-talen. Ein ehemaliger Austausch-student schrieb per Mail, er habe in Peking in der Zeitung von der Basler Titanwurzblüte erfahren. Die Zeitung hat eine Auflage von sechs Millionen Exemplaren.

Page 64: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

64 Jahresbericht 2011

WS HS 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07 08 09 10 11Total Immatrikulationen 1727 1998 1865 1915 2019 2010 2250 2259 2206 2148Davon Studienanfänger 1327 1570 1485 1496 1598 1620 1734 1735 1652 1580Humanmedizin (Stud.anf.) 138 113 114 105 110 115 142 117 118 107

Immatrikulationen

vom

Wintersemester 2002/03

bis zum

Herbstsemester 2011

an der Universität Basel

WS

02/0

3

WS

03/0

4

WS

04/0

5

WS

05/0

6

WS

06/0

7

HS

07

HS

08

HS

09

HS

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HS

11

2000

1500

1000

500

0

Studierende

Page 65: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 65

Frauen % Männer % Total %Basel-Stadt 1083 53.5 940 46.5 2023 16.8Basel-Landschaft 1269 50.8 1230 49.2 2499 20.8Übrige Schweiz, davon AG 1136 (9.4%), SO 741 (6.1) 2741 58.2 1969 41.8 4710 39.1Ausland 1515 54.0 1290 46.0 2805 23.3Total 6608 54.9 5429 45.1 12037 100.0

Immatrikulierte Studierende

und Doktorierende

im

Herbstsemester 2011

an der Universität Basel

WS

02/0

3

WS

03/0

4

WS

04/0

5

WS

05/0

6

WS

06/0

7

HS

07

HS

08

HS

09

HS

10

HS

11

4500

4000

3500

3000

2500

2000

1500

1000

500

0

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66 Jahresbericht 2011

Fakultäten Frauen % Männer % Total %Theologische Fakultät 46 42.6 62 57.4 108 0.9Juristische Fakultät 716 59.1 496 40.9 1212 10.1Medizinische Fakultät 1296 56.0 1017 44.0 2313 19.2Philosophisch-Historische Fakultät 2005 63.1 1170 36.9 3175 26.4Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 1349 46.5 1555 53.5 2904 24.1Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 454 34.2 875 65.8 1329 11.0Fakultät für Psychologie 627 78.0 177 22.0 804 6.7Fächerübergreifende Studiengänge 106 62.0 65 38.0 171 1.4Lehramt 9 42.9 12 57.1 21 0.2Total 6608 54.9 5429 45.1 12037 100.0

FrauenMännerTotal

Studierende

und Doktorierende

im

Herbstsemester 2011

an der Universität Basel

nach

Fakultäten und Geschlecht

3000

2500

2000

1500

1000

500

0

Th

eolo

gisc

he

Faku

ltät

Juri

stis

che

Faku

ltät

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izin

isch

e Fa

kult

ät

Ph

ilo

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sen

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ät

Wir

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Faku

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sych

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ber

grei

fen

de

Stu

die

ngä

nge

Leh

ram

t

Page 67: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 67

Frauen Männer Total Europa 1’323 1’087 2’410Belgien 3 3Bosnien und 4 1 5HerzegowinaBulgarien 7 3 10Dänemark 3 3Deutschland 944 866 1’810Estland 2 2Finnland 7 7Frankreich 52 37 89Georgien 4 4Griechenland 7 3 10Irland 1 1Island 1 1Italien 49 47 96Jugoslawien 1 1Kroatien 7 1 8Lettland 3 3Liechtenstein 23 20 43Litauen 3 3Luxemburg 5 11 16Mazedonien 2 1 3Moldau 1 1Niederlande 5 6 11Österreich 31 17 48Polen 29 9 38Portugal 2 2 4Rumänien 11 1 12Russische Föderation 36 8 44Schweden 4 1 5Serbien 5 11 16Serbien u. Montenegro 1 1Slowakei 4 1 5Slowenien 2 1 3Spanien 9 3 12Tschechische Republik 6 4 10Türkei 12 11 23Ukraine 20 2 22Ungarn 4 9 13Vereinigtes Königreich 8 10 18Weissrussland 6 6Afrika 32 56 88Ägypten 3 11 14Äthiopien 1 5 6Bangladesch 1 1Burkina-Faso 2 2Elfenbeinküste 3 3Eritrea 1 1Ghana 5 4 9Kenia 3 5 8Libyen 1 1 2Mali 1 1Marokko 1 1 2Niger 1 1Nigeria 2 3 5Republik Kongo 1 1Sambia 1 1

Studierende

im

Herbstsemeser 2011

an der Universität Basel

mit

Wohnort im Ausland

vor Studienbeginn

Frauen Männer Total Simbabwe 1 1Südafrika 4 2 6Sudan 1 1Tansania 9 11 20Tunesien 1 1 2Uganda 1 1Amerika 65 42 107Argentinien 1 2 3Bolivien 1 1Brasilien 11 3 14Chile 2 2Costa Rica 1 1Ecuador 2 2Kanada 9 3 12Kolumbien 9 3 12Kuba 2 2Mexiko 5 1 6Peru 3 2 5USA 21 25 46Venezuela 1 1Asien 89 102 191Armenien 1 1China 24 14 38Hongkong 1 1Indien 14 27 41Indonesien 2 2Irak 1 1Iran 8 13 21Israel 1 4 5Japan 7 2 9Jordanien 1 1Kambodscha 1 1Kamerun 4 4Kasachstan 1 1Kirgisistan 3 1 4Laos 2 1 3Libanon 3 3Malaysia 1 2 3Mongolei 2 2Nepal 1 1Pakistan 2 5 7Philippinen 1 1Singapur 5 3 8Sri Lanka 1 1Südkorea 3 3 6Syrien 1 4 5Taiwan 2 1 3Thailand 3 2 5Vereinigte Arabische 1 1 2Emirate Vietnam 5 6 11Australien und 6 3 9Pazifische InselnAustralien 4 1 5Neuseeland 1 1 2Papua-Neuguinea 1 1 2Total 1515 1290 2805

Page 68: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

68 Jahresbericht 2011

Total Kanton Basel-Stadt Kanton Basel-Landschaft Übrige Schweiz Ausland Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Theologie 37 46 83 8 7 15 4 8 12 16 20 36 9 11 20Protestantische Theologie 32 44 76 7 6 13 4 8 12 15 20 35 6 10 16Übrige 5 2 7 1 1 2 1 1 3 1 4Recht 648 407 1055 170 127 297 238 157 395 195 93 288 45 30 75Bachelor of Arts* 1312 751 2063 271 157 428 232 176 408 533 309 842 276 109 385Master of Arts* 325 143 468 39 21 60 62 21 83 160 75 235 64 26 90Lizentiatsstudiengänge Phil.-Hist (auslaufend) 55 63 118 13 13 26 21 20 41 17 27 44 4 3 7Lehrkräfteausbildung Sekundarstufe I, Phil.-Hist. 9 8 17 1 3 4 2 3 5 6 2 8 Psychologie 539 146 685 124 43 167 127 32 159 210 53 263 78 18 96Wirtschaftswissenschaften 427 801 1228 101 168 269 77 246 323 73 177 250 176 210 386Exakte Wissenschaften 72 282 354 9 56 65 16 65 81 26 74 100 21 87 108Informatik 18 137 155 2 29 31 4 31 35 4 33 37 8 44 52Mathematik 37 65 102 7 15 22 7 17 24 16 15 31 7 18 25Physik 17 80 97 12 12 5 17 22 6 26 32 6 25 31Naturwissenschaften 794 592 1386 117 111 228 136 136 272 387 233 620 154 112 266Biologie 292 250 542 61 54 115 68 62 130 90 83 173 73 51 124Chemie 54 108 162 9 19 28 6 21 27 12 32 44 27 36 63Erdwissenschaften 1 1 1 1 Geographie 2 3 5 2 2 1 1 2 2 Geowissenschaften 73 93 166 15 16 31 16 29 45 31 40 71 11 8 19Pharmazie 356 131 487 30 20 50 44 21 65 242 76 318 40 14 54Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie 16 7 23 2 2 1 2 3 10 2 12 3 3 6Exakte und Naturwissenschaften, Übrige 46 120 166 6 14 20 8 30 38 21 52 73 11 24 35Lehrkräfteausbildung Sekundarstufe I, Phil.-Nat. 4 4 1 1 3 3 Nanowissenschaft 22 85 107 3 9 12 3 21 24 11 37 48 5 18 23Umweltgeowissenschaft 21 29 50 3 4 7 5 6 11 8 14 22 5 5 10Toxikologie 3 2 5 2 1 3 1 1 2Medizin 924 744 1668 111 103 214 183 154 337 574 420 994 56 67 123Humanmedizin 486 381 867 81 63 144 121 92 213 274 216 490 10 10 20Pflegewissenschaft 94 13 107 1 1 7 7 54 4 58 32 9 41Sport, Sportwissenschaft 253 275 528 18 26 44 32 49 81 195 162 357 8 38 46Zahnmedizin 91 75 166 11 14 25 23 13 36 51 38 89 6 10 16Fakultätsübergreifende Studienangebote 104 65 169 10 5 15 8 5 13 45 35 80 41 20 61Sustainable Development 61 41 102 5 2 7 4 2 6 25 23 48 27 14 41Actuarial Science 2 1 3 2 1 3European Studies 41 23 64 5 3 8 4 3 7 20 12 32 12 5 17Total 5292 4168 9460 980 828 1808 1114 1053 2167 2263 1570 3833 935 717 1652% von Studierenden 100.0 19.1 22.9 40.5 17.5% von Immatrikulierten (100%=12’037) 78.6 15.0 18.0 31.8 13.7

* Siehe Detailaufstellung S. 74

Studierende

im

Herbstsemester 2011

an der Universität Basel

nach Wohnort vor Studienbeginn,

Hauptfach und Geschlecht

(ohne Doktorierende)

Page 69: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 69

Total Kanton Basel-Stadt Kanton Basel-Landschaft Übrige Schweiz Ausland Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Theologie 37 46 83 8 7 15 4 8 12 16 20 36 9 11 20Protestantische Theologie 32 44 76 7 6 13 4 8 12 15 20 35 6 10 16Übrige 5 2 7 1 1 2 1 1 3 1 4Recht 648 407 1055 170 127 297 238 157 395 195 93 288 45 30 75Bachelor of Arts* 1312 751 2063 271 157 428 232 176 408 533 309 842 276 109 385Master of Arts* 325 143 468 39 21 60 62 21 83 160 75 235 64 26 90Lizentiatsstudiengänge Phil.-Hist (auslaufend) 55 63 118 13 13 26 21 20 41 17 27 44 4 3 7Lehrkräfteausbildung Sekundarstufe I, Phil.-Hist. 9 8 17 1 3 4 2 3 5 6 2 8 Psychologie 539 146 685 124 43 167 127 32 159 210 53 263 78 18 96Wirtschaftswissenschaften 427 801 1228 101 168 269 77 246 323 73 177 250 176 210 386Exakte Wissenschaften 72 282 354 9 56 65 16 65 81 26 74 100 21 87 108Informatik 18 137 155 2 29 31 4 31 35 4 33 37 8 44 52Mathematik 37 65 102 7 15 22 7 17 24 16 15 31 7 18 25Physik 17 80 97 12 12 5 17 22 6 26 32 6 25 31Naturwissenschaften 794 592 1386 117 111 228 136 136 272 387 233 620 154 112 266Biologie 292 250 542 61 54 115 68 62 130 90 83 173 73 51 124Chemie 54 108 162 9 19 28 6 21 27 12 32 44 27 36 63Erdwissenschaften 1 1 1 1 Geographie 2 3 5 2 2 1 1 2 2 Geowissenschaften 73 93 166 15 16 31 16 29 45 31 40 71 11 8 19Pharmazie 356 131 487 30 20 50 44 21 65 242 76 318 40 14 54Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie 16 7 23 2 2 1 2 3 10 2 12 3 3 6Exakte und Naturwissenschaften, Übrige 46 120 166 6 14 20 8 30 38 21 52 73 11 24 35Lehrkräfteausbildung Sekundarstufe I, Phil.-Nat. 4 4 1 1 3 3 Nanowissenschaft 22 85 107 3 9 12 3 21 24 11 37 48 5 18 23Umweltgeowissenschaft 21 29 50 3 4 7 5 6 11 8 14 22 5 5 10Toxikologie 3 2 5 2 1 3 1 1 2Medizin 924 744 1668 111 103 214 183 154 337 574 420 994 56 67 123Humanmedizin 486 381 867 81 63 144 121 92 213 274 216 490 10 10 20Pflegewissenschaft 94 13 107 1 1 7 7 54 4 58 32 9 41Sport, Sportwissenschaft 253 275 528 18 26 44 32 49 81 195 162 357 8 38 46Zahnmedizin 91 75 166 11 14 25 23 13 36 51 38 89 6 10 16Fakultätsübergreifende Studienangebote 104 65 169 10 5 15 8 5 13 45 35 80 41 20 61Sustainable Development 61 41 102 5 2 7 4 2 6 25 23 48 27 14 41Actuarial Science 2 1 3 2 1 3European Studies 41 23 64 5 3 8 4 3 7 20 12 32 12 5 17Total 5292 4168 9460 980 828 1808 1114 1053 2167 2263 1570 3833 935 717 1652% von Studierenden 100.0 19.1 22.9 40.5 17.5% von Immatrikulierten (100%=12’037) 78.6 15.0 18.0 31.8 13.7

* Siehe Detailaufstellung S. 74

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70 Jahresbericht 2011

Total Kanton Basel-Stadt Kanton Basel-Landschaft Übrige Schweiz Ausland Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Protestantische Theologie 9 16 25 2 2 1 1 1 4 5 5 12 17Recht 68 89 157 10 20 30 18 25 43 21 27 48 19 17 36Sprach- und Literaturwissenschaften 93 45 138 10 6 16 13 5 18 35 13 48 35 21 56Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft 32 14 46 2 3 5 8 3 11 13 4 17 9 4 13Englische Sprach- und Literaturwissenschaft 12 4 16 1 1 2 1 3 6 6 3 3 6Französische Sprach- und Literaturwissenschaft 5 2 7 2 2 1 1 2 2 4 Iberische Sprach- und Literaturwissenschaft 4 2 6 2 2 2 2 4Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft 15 3 18 1 1 4 4 10 3 13Klassische Sprach- und Literaturwissenschaft 3 5 8 1 1 2 1 2 3 1 2 3Linguistik 3 2 5 2 1 3 1 1 2Vorderorientalische Sprach- und Kulturwissenschaft 12 8 20 2 2 4 1 1 6 3 9 3 3 6Nordische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 2 4 1 1 1 1 1 1 2Slawische Sprach- und Literaturwissenschaft 5 3 8 1 1 5 2 7Historische und Kulturwissenschaften 159 120 279 14 12 26 15 15 30 58 53 111 72 40 112Archäologie, Ur- und Frühgeschichte 13 8 21 3 1 4 1 1 2 4 3 7 5 3 8Ethnologie und Kulturanthropologie 29 13 42 3 2 5 3 1 4 11 5 16 12 5 17Geographie 5 5 2 2 3 3Geschichte 47 51 98 5 8 13 7 8 15 26 29 55 9 6 15Kunstgeschichte 45 15 60 2 1 3 4 3 7 10 10 29 11 40Musikwissenschaft 5 5 10 1 1 4 5 9Philosophie 10 21 31 1 1 1 1 1 12 13 8 8 16Politikwissenschaft 5 7 12 1 1 3 4 7 2 2 4Sozialwissenschaften 138 65 203 13 8 21 20 3 23 58 26 84 47 28 75Erziehungswissenschaften 2 2 1 1 1 1Frauen-/Geschlechterforschung 6 6 1 1 2 2 3 3Kommunikations- und Medienwissenschaft 8 7 15 1 1 2 2 2 4 5 4 9Psychologie 89 31 120 9 4 13 15 1 16 42 16 58 23 10 33Soziologie 33 27 60 4 4 8 3 1 4 11 8 19 15 14 29Geistes- und Sozialwissenschaften, Übrige 11 14 25 1 2 3 0 0 0 3 4 7 7 8 15Nachhaltigkeitsforschung 2 4 6 1 1 2 1 3 4Religionswissenschaft 2 4 6 2 4 6Übrige 7 6 13 1 2 3 2 3 5 4 1 5Wirtschaftswissenschaften 27 74 101 2 6 8 3 19 22 8 18 26 14 31 45Exakte Wissenschaften 30 107 137 1 7 8 0 13 13 7 24 31 22 63 85Astronomie 1 2 3 1 2 3Informatik 5 26 31 3 3 1 1 1 5 6 4 17 21Mathematik 8 8 16 2 2 1 2 3 7 4 11Physik 16 71 87 1 2 3 12 12 5 17 22 10 40 50Naturwissenschaften 365 401 766 9 21 30 21 40 61 87 93 180 248 247 495Biologie 257 253 510 5 8 13 12 22 34 63 62 125 177 161 338Chemie 42 94 136 9 9 1 9 10 1 22 23 40 54 94Erdwissenschaften 3 3 3 3Geographie 7 12 19 1 1 2 1 3 4 2 2 4 3 6 9Pharmazie 47 30 77 2 2 4 4 5 9 20 6 26 21 17 38Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie 12 9 21 1 1 2 3 1 4 1 1 2 7 6 13Naturwissenschaften fächerübergreifend 42 57 99 6 2 8 2 7 9 9 15 24 25 33 58Nanowissenschaft 4 19 23 1 1 2 4 4 9 9 3 5 8Umweltgeowissenschaft 11 22 33 2 2 1 2 3 4 3 7 4 17 21Medizinisch-Biologische Forschung 27 16 43 3 1 4 1 1 2 5 3 8 18 11 29Medizin 374 273 647 35 28 63 62 50 112 191 122 313 86 73 159Humanmedizin 289 215 504 29 21 50 51 40 91 148 96 244 61 58 119Pflegewissenschaft 6 1 7 2 0 2 4 1 5Sportwissenschaft 9 1 10 1 1 4 1 5 4 4Zahnmedizin 58 41 99 4 7 11 11 8 19 34 21 55 9 5 14Medizin und Pharmazie, fächerübergreifend* 12 15 27 1 1 2 2 3 4 7 8 9 17Total 1316 1261 2577 103 112 215 155 177 332 478 399 877 580 573 1153% von Doktorierenden 100.0 8.3 12.9 34.0 44.7% von Immatrikulierten (100%=12’037) 21.4 1.8 2.8 7.3 9.6

* Biomedizinische Technik, Medizin- und Gesundheitsethik

Doktorierende

im

Herbstsemester 2011

an der Universität Basel

nach Wohnort vor Studienbeginn,

Hauptfach und Geschlecht

(ohne Studierende)

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Jahresbericht 2011 71

Total Kanton Basel-Stadt Kanton Basel-Landschaft Übrige Schweiz Ausland Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Protestantische Theologie 9 16 25 2 2 1 1 1 4 5 5 12 17Recht 68 89 157 10 20 30 18 25 43 21 27 48 19 17 36Sprach- und Literaturwissenschaften 93 45 138 10 6 16 13 5 18 35 13 48 35 21 56Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft 32 14 46 2 3 5 8 3 11 13 4 17 9 4 13Englische Sprach- und Literaturwissenschaft 12 4 16 1 1 2 1 3 6 6 3 3 6Französische Sprach- und Literaturwissenschaft 5 2 7 2 2 1 1 2 2 4 Iberische Sprach- und Literaturwissenschaft 4 2 6 2 2 2 2 4Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft 15 3 18 1 1 4 4 10 3 13Klassische Sprach- und Literaturwissenschaft 3 5 8 1 1 2 1 2 3 1 2 3Linguistik 3 2 5 2 1 3 1 1 2Vorderorientalische Sprach- und Kulturwissenschaft 12 8 20 2 2 4 1 1 6 3 9 3 3 6Nordische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 2 4 1 1 1 1 1 1 2Slawische Sprach- und Literaturwissenschaft 5 3 8 1 1 5 2 7Historische und Kulturwissenschaften 159 120 279 14 12 26 15 15 30 58 53 111 72 40 112Archäologie, Ur- und Frühgeschichte 13 8 21 3 1 4 1 1 2 4 3 7 5 3 8Ethnologie und Kulturanthropologie 29 13 42 3 2 5 3 1 4 11 5 16 12 5 17Geographie 5 5 2 2 3 3Geschichte 47 51 98 5 8 13 7 8 15 26 29 55 9 6 15Kunstgeschichte 45 15 60 2 1 3 4 3 7 10 10 29 11 40Musikwissenschaft 5 5 10 1 1 4 5 9Philosophie 10 21 31 1 1 1 1 1 12 13 8 8 16Politikwissenschaft 5 7 12 1 1 3 4 7 2 2 4Sozialwissenschaften 138 65 203 13 8 21 20 3 23 58 26 84 47 28 75Erziehungswissenschaften 2 2 1 1 1 1Frauen-/Geschlechterforschung 6 6 1 1 2 2 3 3Kommunikations- und Medienwissenschaft 8 7 15 1 1 2 2 2 4 5 4 9Psychologie 89 31 120 9 4 13 15 1 16 42 16 58 23 10 33Soziologie 33 27 60 4 4 8 3 1 4 11 8 19 15 14 29Geistes- und Sozialwissenschaften, Übrige 11 14 25 1 2 3 0 0 0 3 4 7 7 8 15Nachhaltigkeitsforschung 2 4 6 1 1 2 1 3 4Religionswissenschaft 2 4 6 2 4 6Übrige 7 6 13 1 2 3 2 3 5 4 1 5Wirtschaftswissenschaften 27 74 101 2 6 8 3 19 22 8 18 26 14 31 45Exakte Wissenschaften 30 107 137 1 7 8 0 13 13 7 24 31 22 63 85Astronomie 1 2 3 1 2 3Informatik 5 26 31 3 3 1 1 1 5 6 4 17 21Mathematik 8 8 16 2 2 1 2 3 7 4 11Physik 16 71 87 1 2 3 12 12 5 17 22 10 40 50Naturwissenschaften 365 401 766 9 21 30 21 40 61 87 93 180 248 247 495Biologie 257 253 510 5 8 13 12 22 34 63 62 125 177 161 338Chemie 42 94 136 9 9 1 9 10 1 22 23 40 54 94Erdwissenschaften 3 3 3 3Geographie 7 12 19 1 1 2 1 3 4 2 2 4 3 6 9Pharmazie 47 30 77 2 2 4 4 5 9 20 6 26 21 17 38Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie 12 9 21 1 1 2 3 1 4 1 1 2 7 6 13Naturwissenschaften fächerübergreifend 42 57 99 6 2 8 2 7 9 9 15 24 25 33 58Nanowissenschaft 4 19 23 1 1 2 4 4 9 9 3 5 8Umweltgeowissenschaft 11 22 33 2 2 1 2 3 4 3 7 4 17 21Medizinisch-Biologische Forschung 27 16 43 3 1 4 1 1 2 5 3 8 18 11 29Medizin 374 273 647 35 28 63 62 50 112 191 122 313 86 73 159Humanmedizin 289 215 504 29 21 50 51 40 91 148 96 244 61 58 119Pflegewissenschaft 6 1 7 2 0 2 4 1 5Sportwissenschaft 9 1 10 1 1 4 1 5 4 4Zahnmedizin 58 41 99 4 7 11 11 8 19 34 21 55 9 5 14Medizin und Pharmazie, fächerübergreifend* 12 15 27 1 1 2 2 3 4 7 8 9 17Total 1316 1261 2577 103 112 215 155 177 332 478 399 877 580 573 1153% von Doktorierenden 100.0 8.3 12.9 34.0 44.7% von Immatrikulierten (100%=12’037) 21.4 1.8 2.8 7.3 9.6

* Biomedizinische Technik, Medizin- und Gesundheitsethik

Page 72: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

BachelorMasterLizenziat/DiplomDoktorat72 Jahresbericht 2011

Total Studierende Doktorierende Bachelor Master Lizentiat/Diplom Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer TotalTheologische Fakultät 46 62 108 37 46 83 27 35 62 10 10 20 1 1 9 16 25Juristische Fakultät 716 496 1212 648 407 1055 490 290 780 154 111 265 4 6 10 68 89 157Medizinische Fakultät 1296 1017 2313 924 744 1668 460 430 890 464 314 778 372 273 645Philosophisch-Historische Fakultät 2005 1170 3175 1693 957 2650 1312 751 2063 326 143 469 55 63 118 312 213 525Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 1349 1555 2904 912 990 1902 624 689 1313 283 294 577 5 7 12 437 565 1002Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 454 875 1329 427 801 1228 315 537 852 112 261 373 3 3 27 74 101Fakultät für Psychologie 627 177 804 538 146 684 382 102 484 156 44 200 89 31 120Fächerübergreifende Studiengänge 106 65 171 104 65 169 104 65 169 Lehramt 9 12 21 9 12 21 Total 6608 5429 12037 5292 4168 9460 3610 2834 6444 1609 1242 2851 73 92 165 1316 1261 2577in % von von Studierenden 100.0 68.1 30.1 1.7 in % von Immatrikulierten 100.0 78.6 53.5 23.7 1.4 21.4

Studierende und Doktorierende

im

Herbstsemester 2011

an der Universität Basel

nach Fakultät und Studienart

2200

2000

1800

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

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Jahresbericht 2011 73

Total Studierende Doktorierende Bachelor Master Lizentiat/Diplom Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer TotalTheologische Fakultät 46 62 108 37 46 83 27 35 62 10 10 20 1 1 9 16 25Juristische Fakultät 716 496 1212 648 407 1055 490 290 780 154 111 265 4 6 10 68 89 157Medizinische Fakultät 1296 1017 2313 924 744 1668 460 430 890 464 314 778 372 273 645Philosophisch-Historische Fakultät 2005 1170 3175 1693 957 2650 1312 751 2063 326 143 469 55 63 118 312 213 525Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 1349 1555 2904 912 990 1902 624 689 1313 283 294 577 5 7 12 437 565 1002Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 454 875 1329 427 801 1228 315 537 852 112 261 373 3 3 27 74 101Fakultät für Psychologie 627 177 804 538 146 684 382 102 484 156 44 200 89 31 120Fächerübergreifende Studiengänge 106 65 171 104 65 169 104 65 169 Lehramt 9 12 21 9 12 21 Total 6608 5429 12037 5292 4168 9460 3610 2834 6444 1609 1242 2851 73 92 165 1316 1261 2577in % von von Studierenden 100.0 68.1 30.1 1.7 in % von Immatrikulierten 100.0 78.6 53.5 23.7 1.4 21.4

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74 Jahresbericht 2011

Bachelor Master Frauen Männer Total Frauen Männer TotalSprach- und Literaturwissenschaften 746 254 1000 233 75 308Deutsche Literaturwissenschaft 1 2 3Deutsche Philologie 284 121 405 72 26 98Englisch 246 84 330 47 16 63Französische Sprach- und Literaturwissenschaft 73 14 87 18 6 24Griechische Philologie 3 1 4Hispanistik 80 17 97 17 4 21Italianistik 33 8 41 7 4 11Latinistik 4 3 7Mehrsprachigkeit 2 2Neuere Deutsche Literaturwissenschaft 9 4 13Nordische Philologie 30 10 40 10 1 11Slavistik 12 4 16Sprache und Kommunikation 31 4 35Historische und Kulturwissenschaften 887 683 1570 216 126 342Ägyptologie 5 5Alte Geschichte 1 2 3Altertumswissenschaft 42 17 59 Ethnologie 72 19 91 12 5 17Geographie 57 96 153 13 11 24Geschichte 255 292 547 57 40 97Islamwissenschaft 32 16 48 2 1 3Jüdische Studien 7 5 12 3 3Klassische Archäologie 4 1 5Kulturanthropologie 97 25 122 19 4 23Kunstgeschichte 155 45 200 33 4 37Musikwissenschaft 26 18 44 6 6 12Osteuropäische Geschichte 10 5 15Osteuropäische Kulturen 31 18 49 Pädagogik 17 9 26Philosophie 84 115 199 20 30 50Religionswissenschaft 29 17 46 4 4 8Ur- und Frühgeschichte, 8 4 12Provinzialrömische Archäologie Vorderorientalische Altertumswissenschaft 2 2Sozialwissenschaften 694 349 1043 112 51 163Geschlechterforschung 85 9 94 21 3 24Gesellschaftswissenschaften 175 75 250 Medienwissenschaft 257 143 400 47 22 69Soziologie 177 122 299 44 26 70Ausserfakultäre Studienfächer 167 142 309 14 7 21Biologie 17 4 21 4 1 5Informatik 3 12 15 1 1Mathematik 6 10 16 1 1Prähistorische und Naturwissenschaftliche 2 3 5ArchäologiePhysik 2 2 Rechtswissenschaft 53 28 81 7 2 9Theologie 10 4 14 Wirtschaftswissenschaften 78 82 160 Ausserhalb der Universität Basel belegte 11 2 13 4 3 7StudienfächerHistory and Philosophy of Science (Universität Bern) 1 1 Politikwissenschaft (Universität Bern) 1 1 Politikwissenschaft (Universität Luzern) 1 2 3Musikstudium (Hochschule für Musik Basel, FHNW) 1 1 2 Theaterwissenschaft (Universität Bern) 9 9 2 1 3World Arts (Universität Bern) 1 1Studiengänge 55 32 87 19 10 29African Studies 19 10 29Altertumswissenschaften 28 22 50 Osteuropa-Studien 27 10 37

Das Bachelor- und Masterstudium an der Philo- sophisch-Historischen Fakultät gliedert sich entweder in zwei frei kombinierbare Studienfächer oder es besteht aus einem integralen Studiengang. Beide Formen werden durch einen komplemen-tären Studienbereich mit frei wählbaren Lehrver-anstaltungen und Modulen aller Fakultäten vervollständigt. Der komplementäre Bereich bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich fach-übergreifendes Wissen anzueignen. Nebenstehen- de Tabelle zeigt die Belegung der Studienfächer (je zwei pro Studentin bzw. Student) sowie der Studiengänge (einer pro Studentin bzw. Student). Aufgrund von Absprachen mit anderen Fakul-täten und anderen Hochschulinstitutionen kann eines der beiden Studienfächer ausserhalb der Philosophisch-Historischen Fakultät beziehungs-weise ausserhalb der Universität Basel belegt werden.

Studierende

im

Bachelor und Master of Arts

an der

Philosophisch-Historischen Fakultät

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Jahresbericht 2011 75

Frauen Männer TotalMaster of Advanced Studies 396 184 580Cranio-Facial Kinetics Science 13 1 14Developmental Diagnostics and Psychological Counseling (DDPC) 16 2 18Drug Development Sciences (MDDS) 1 1European Integration 13 7 20Food Safety Management 3 2 5Functional Kinetics Sciences 12 5 17International Health 65 31 96Kognitive Verhaltenstherapie 68 12 80Kulturmanagement 65 24 89Marketing und Betriebswirtschaft 10 16 26Peace and Conflict Transformation 20 17 37Psychotherapie mit kognitiv-behavioralem Schwerpunkt 67 23 90Public Health 26 7 33Versicherungsmedizin 8 24 32Verwaltungsrecht 10 12 22University Professional 157 121 278Clinical Trial Practice and Management 21 6 27European Course in Pharmaceutical Medicine 84 59 143Food Safety 1 5 6Kognitive Verhaltenstherapie 12 10 22Konfliktanalyse und Bewältigung 8 5 13Papier-Kurator/in 6 7 13Psychosomatische und Psychosoziale Medizin 12 4 16Sexualmedizin/Sexualtherapie 7 5 12Theologie und Religionsphilosophie 6 15 21Water Safety 5 5

Studierende

in

Weiterbildungsstudiengängen

des Advanced Study Centre

im

Herbstsemester 2011

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76 Jahresbericht 2011

Gesamt Bachelor Master Lizentiat/Diplom Promotion Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer TotalTheologische Fakultät 10 13 23 6 3 9 2 6 8 1 1 1 4 5Juristische Fakultät 152 120 272 92 61 153 49 43 92 6 6 12 5 10 15Medizinische Fakultät 331 214 545 165 124 289 53 24 77 113 66 179Humanmedizin 188 121 309 91 66 157 97 55 152Pflegewissenschaften 32 2 34 22 1 23 9 1 10 1 1Medizin und Pharmazie fächerübergreifend/Übrige 4 4 4 4Sportwissenschaften 68 59 127 37 44 81 29 15 44 2 2Zahnmedizin 39 32 71 15 13 28 15 8 23 9 11 20Philosophisch-Historische Fakultät 334 195 529 192 107 299 82 24 106 36 36 72 24 28 52Bachelor und Master of Arts 274 131 405 192 107 299 82 24 106 Archäologie; Ur- und Frühgeschichte 3 2 5 3 2 5 Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft 8 7 15 5 3 8 3 4 7Englische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 1 3 2 2 1 1Französische Sprach- und Literaturwissenschaft 1 1 1 1 Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft 4 1 5 2 1 3 2 2Klassische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 2 2 2Nordische Sprach- und Literaturwissenschaft 1 1 1 1 Slavische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 1 3 2 1 3 Vorderorientalische Sprach- und Kulturwissenschaft 3 3 2 2 1 1Linguistik 1 1 1 1Philosophie 2 5 7 1 3 4 1 2 3Geschichte 13 20 33 9 14 23 4 6 10Kunstgeschichte 8 1 9 4 4 4 1 5Musikwissenschaft 1 1 1 1 Ethnologie und Volkskunde 4 4 8 2 2 4 2 2 4Religionswissenschaft 1 1 1 1Soziologie 7 9 16 5 3 8 2 6 8Geographie 1 3 4 3 3 1 1Kommunikations- und Medienwissenschaft 2 2 2 2Geistes- und Sozialwissenschaft 1 1 2 1 1 2Nachhaltigskeitsforschung 1 1 2 1 1 2Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 317 341 658 128 130 258 123 119 242 1 1 66 91 157Mathematik 11 17 28 4 11 15 6 5 11 1 1 1 1Informatik 4 24 28 1 11 12 2 8 10 1 5 6Physik 7 19 26 1 2 3 2 9 11 4 8 12Chemie 16 54 70 8 14 22 4 20 24 4 20 24Biologie 121 111 232 38 27 65 45 38 83 38 46 84Nanowissenschaften 6 26 32 4 16 20 2 10 12 Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie 3 1 4 2 2 1 1 2 Erdwissenschaften 3 3 2 2 1 1Geowissenschaften und Umweltgeowissenschaften 16 28 44 10 20 30 4 7 11 2 1 3Geographie 3 8 11 2 7 9 1 1 2Pharmazie 124 48 172 60 29 89 55 12 67 9 7 16Medizinisch-Biologische Forschung 6 2 8 6 2 8Wirtschaftswissenschaften 87 170 257 57 111 168 27 53 80 1 1 2 6 8Psychologie 209 45 254 127 22 149 73 21 94 9 2 11Fächerübergreifende Abschlüsse 20 18 38 20 18 38 Sustainable Development 12 10 22 12 10 22 European Studies 8 8 16 8 8 16 Total 1460 1116 2576 767 558 1325 429 308 737 44 43 87 220 207 427

Diplome 2011

nach Fakultäten, Fachbereichen

und Geschlecht

Frauen Männer TotalEuropean Integration 8 1 9Psychotherapie mit kognitiv-behavioralem Schwerpunkt 7 7Developmental Diagnostics and Psychological Counseling 1 1Human Computer Interaction Design 3 23 26Food Safety Management 4 9 13International Health 7 6 13Kognitive Verhaltenstherapie 14 1 15Marketing und Betriebswirtschaft 12 14 26Peace and Conflict Transformation 4 7 11Kulturmanagement 20 4 24Public Health 4 4 8Verwaltungsrecht 4 7 11Total 88 76 164

Basel Advanced Study Center

Master of Advanced Science

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Jahresbericht 2011 77

Gesamt Bachelor Master Lizentiat/Diplom Promotion Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer TotalTheologische Fakultät 10 13 23 6 3 9 2 6 8 1 1 1 4 5Juristische Fakultät 152 120 272 92 61 153 49 43 92 6 6 12 5 10 15Medizinische Fakultät 331 214 545 165 124 289 53 24 77 113 66 179Humanmedizin 188 121 309 91 66 157 97 55 152Pflegewissenschaften 32 2 34 22 1 23 9 1 10 1 1Medizin und Pharmazie fächerübergreifend/Übrige 4 4 4 4Sportwissenschaften 68 59 127 37 44 81 29 15 44 2 2Zahnmedizin 39 32 71 15 13 28 15 8 23 9 11 20Philosophisch-Historische Fakultät 334 195 529 192 107 299 82 24 106 36 36 72 24 28 52Bachelor und Master of Arts 274 131 405 192 107 299 82 24 106 Archäologie; Ur- und Frühgeschichte 3 2 5 3 2 5 Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft 8 7 15 5 3 8 3 4 7Englische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 1 3 2 2 1 1Französische Sprach- und Literaturwissenschaft 1 1 1 1 Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft 4 1 5 2 1 3 2 2Klassische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 2 2 2Nordische Sprach- und Literaturwissenschaft 1 1 1 1 Slavische Sprach- und Literaturwissenschaft 2 1 3 2 1 3 Vorderorientalische Sprach- und Kulturwissenschaft 3 3 2 2 1 1Linguistik 1 1 1 1Philosophie 2 5 7 1 3 4 1 2 3Geschichte 13 20 33 9 14 23 4 6 10Kunstgeschichte 8 1 9 4 4 4 1 5Musikwissenschaft 1 1 1 1 Ethnologie und Volkskunde 4 4 8 2 2 4 2 2 4Religionswissenschaft 1 1 1 1Soziologie 7 9 16 5 3 8 2 6 8Geographie 1 3 4 3 3 1 1Kommunikations- und Medienwissenschaft 2 2 2 2Geistes- und Sozialwissenschaft 1 1 2 1 1 2Nachhaltigskeitsforschung 1 1 2 1 1 2Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 317 341 658 128 130 258 123 119 242 1 1 66 91 157Mathematik 11 17 28 4 11 15 6 5 11 1 1 1 1Informatik 4 24 28 1 11 12 2 8 10 1 5 6Physik 7 19 26 1 2 3 2 9 11 4 8 12Chemie 16 54 70 8 14 22 4 20 24 4 20 24Biologie 121 111 232 38 27 65 45 38 83 38 46 84Nanowissenschaften 6 26 32 4 16 20 2 10 12 Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie 3 1 4 2 2 1 1 2 Erdwissenschaften 3 3 2 2 1 1Geowissenschaften und Umweltgeowissenschaften 16 28 44 10 20 30 4 7 11 2 1 3Geographie 3 8 11 2 7 9 1 1 2Pharmazie 124 48 172 60 29 89 55 12 67 9 7 16Medizinisch-Biologische Forschung 6 2 8 6 2 8Wirtschaftswissenschaften 87 170 257 57 111 168 27 53 80 1 1 2 6 8Psychologie 209 45 254 127 22 149 73 21 94 9 2 11Fächerübergreifende Abschlüsse 20 18 38 20 18 38 Sustainable Development 12 10 22 12 10 22 European Studies 8 8 16 8 8 16 Total 1460 1116 2576 767 558 1325 429 308 737 44 43 87 220 207 427

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78 Jahresbericht 2011

Bachelor Master Frauen Männer Total Frauen Männer TotalSprach- und Literaturwissenschaften 105 35 140 57 14 71Deutsche Philologie 44 13 57 17 8 25Englisch 29 13 42 10 2 12Französische Sprach- und Literaturwiss. 11 1 12 6 6Griechische Philologie 3 3Hispanistik 12 3 15 4 1 5Italianistik 2 2 4 3 1 4Latinistik 2 2Mehrsprachigkeit 1 1 2Neuere Deutsche Literaturwissenschaft 2 2Nordische Philologie 7 3 10 4 4Slavistik 4 4Sprache und Kommunikation 1 1 2Historische und Kulturwissenschaften 124 98 222 67 20 87Altertumswissenschaft 9 3 12 Alte Geschichte 2 1 3Ethnologie 14 7 21 3 3Geographie 15 8 23 6 6Geschichte 24 43 67 23 9 32Islamwissenschaft 2 1 3 1 1 2Jüdische Studien 2 2 1 1Klassische Archäologie 3 1 4Kulturanthropologie 13 5 18 6 6Kunstgeschichte 21 4 25 6 3 9Musikwissenschaft 3 5 8 2 2Osteuropäische Geschichte 3 3Osteuropäische Kulturen 3 3 6 Pädagogik 3 3Philosophie 17 17 34 5 5 10Religionswissenschaft 3 3 1 1Ur- und Frühgeschichte und 2 2Provinzialrömische ArchäologieSozialwissenschaften 108 59 167 19 2 21Gesellschaftswissenschaften 19 10 29 Geschlechterforschung 7 1 8 2 2Medienwissenschaft 61 32 93 7 1 8Soziologie 21 16 37 10 1 11Ausserfakultäre Studienfächer 21 14 35 1 6 7Biologie 1 1 Informatik 1 1 Mathematik 2 2Protestantische Theologie 1 1 2 2Rechtswissenschaft 5 5 10 1 2 3Wirtschaftswissenschaft 14 8 22 Studienfächer ausserhalb der Universität Basel 2 2 3 3Musikstudium (Hochschule für Musik Basel, FHNW) 1 1 Politikwissenschaft (Universität Zürich) 1 1Theaterwissenschaft (Universität Bern) 1 1 1 1Wirtschaftswissenschaft (Universität Zürich) 1 1Studiengänge 12 4 16 6 2 8African Studies 5 2 7Altertumswissenschaften 2 2 4 Etudes françaises et francophones 1 1Osteuropa-Studien 10 2 12

Diplome 2011

im

Bachelor und Master of Arts

nach

Fachbereichen

an der

Philosophisch-Historischen Fakultät

Bachelor Master Frauen Männer Total Frauen Männer TotalBiologie 3 2 5 Englisch 4 4 2 2Französische Sprach- und Literaturwiss. 2 2 4 Geographie 2 10 12 2 5 7Geschichte 1 3 4 2 1 3Hispanistik 2 1 3 1 1Italianistik 1 1 2 2Mathematik 4 4 1 1Physik 1 1 Rechtswissenschaft 1 1 1 1Religionswissenschaft Soziologie 2 2 Wirtschaftswissenschaft 1 4 5

Ausserfakultäre Fachabschlüsse

von Studierenden

der Sportwissenschaften

Der Bachelor und der Master of Arts an der Philosophisch-Historischen Fakultät setzen sich entweder aus zwei Studienfächern zusammen oder bestehen aus einem integralen Studiengang. Die Zahlen bei den Studienfächern beziehen sich also nicht auf Personen, sondern auf die Anzahl der Abschlüsse in den einzelnen Fächern. Bei den Studiengängen entspricht die Anzahl der Abschlüsse auch der Anzahl der Personen.

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Jahresbericht 2011 79

Theologische Fakultät Prof. Dr. Alfred Bodenheimer Juristische Fakultät Prof. Dr. Peter Jung bis 31.7.2011

Prof. Dr. Sabine Gless ab 1.8.2011

Medizinische Fakultät Prof. Dr. Albert Urwyler bis 31.7.2011

Prof. Dr. Christoph Beglinger ab 1.8.2011

Philosophisch-Historische Fakultät Prof. Dr. Claudia Opitz-Belakhal Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Martin Spiess Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Manfred Bruhn bis 31.7.2011

Prof. Dr. George Sheldon ab 1.8.2011

Fakultät für Psychologie Prof. Dr. Michaela Wänke bis 31.01.2012

Prof. Dr. Ralph Hertwig ab 01.2.2012

Personalkategorie Frauen % Männer % Total %Ordinarien 27 15.4 148 84.6 175 11.5Extraordinarien (hauptamtlich) 17 17.9 78 82.1 95 6.2Extraordinarien (nebenamtlich) 12 100.0 12 0.8Assistenzprofessuren 19 32.2 40 67.8 59 3.9Titularprofessuren (inkl. bisherige a.o. Professuren) 42 16.7 209 83.3 251 16.5Privatdozentinnen und Privatdozenten 82 20.9 311 79.1 393 25.8Weitere Lehrbeauftragte 222 41.1 318 58.9 540 35.4Total 409 26.8 1116 73.2 1525 100.0

Dozierende an der Universität Basel: Bestand am 31.12.2011 (Anzahl Personen inklusive klinische Medizin)

Dekane der Fakultäten

Diese Aufstellung weicht von der in der Rechnung aufgeführten Personalstatistik ab (S. 128f), da sie Personen und Vollzeitäquivalente aufführt und zudem auch die über das Gesundheitsdepartement an-gestellten Angehörigen der Medizinischen Fakultät erfasst.

Lehrkörper

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80 Jahresbericht 2011

gewählt Amts- antrittMedizinische Fakultät Prof. Dr. Stephan Frank Assistenzprofessor mit Tenure Track für Neuro- und Muskelpathologie 15.12.11 01.01.12

Prof. Dr. Damian Wild Assistenzprofessor mit Tenure Track für Nuklearmedizin 23.08.11 01.02.12

Philosophisch-Historische Fakultät Prof. Dr. Hugues Marchal Assistenzprofessor mit Tenure Track für Neuere Französische 23.05.11 01.09.11

und Allgemeine LiteraturwissenschaftPhilosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Gianluca Crippa Assistenzprofessor mit Tenure Track für Analysis 21.06.11 01.08.11

Prof. Dr. Malte Helmert Assistenzprofessor mit Tenure Track für Computational Intelligence 12.04.11 01.06.11

Prof. Dr. Enno Lenzmann Assistenzprofessor mit Tenure Track für Analysis 09.08.11 01.02.12

Prof. Dr. Patrick Maletinsky Assistenzprofessor mit Tenure Track für Experimentalphysik der kondensierten Materie 13.12.11 01.02.12

(Georg H. Endress Stiftungsprofessur) Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Hannes Weigt Assistenzprofessor für Energieökonomik 18.01.11 01.08.11

gewählt Amts- antrittTheologische Fakultät Prof. Dr. Andreas Heuser Extraordinarius für Aussereuropäisches Christentum mit Schwerpunkt Afrika 23.06.11 01.01.12

Juristische Fakultät Prof. Dr. Herbert Zech Ordinarius für Privatrecht / Life Sciences 17.11.11 01.04.12

Medizinische Fakultät Prof. Dr. Daniel Bodmer Ordinarius für Oto-Rhino-Laryngologie 20.01.11 01.02.11

Prof. Dr. Lukas Bubendorf Extraordinarius für Stammzellpathologie 26.05.11 01.06.11

Prof. Dr. Raphael Guzman Extraordinarius für Neurochirurgie 25.08.11 01.12.11

Prof. Dr. Carol-Claudius Hasler Extraordinarius für Kinderorthopädie 31.03.11 01.04.11

Prof. Dr. Irene Hösli-Krais Extraordinaria für Geburtshilfe 26.05.11 01.06.11

Prof. Dr. Undine Lang Ordinaria für Erwachsenenpsychiatrie 15.12.11 01.01.12

Prof. Dr. Elmar Max Merkle Ordinarius für Radiologie 25.08.11 01.01.12

Prof. Dr. Christian Müller Extraordinarius für Klinische Outcomeforschung Kardiologie 24.01.11 01.03.11

Prof. Dr. Christoph Rochlitz Ordinarius für Medizinische Onkologie 25.08.11 01.09.11

Prof. Dr. Jürg Schwaller Extraordinarius für Kindliche Leukämien 23.06.11 23.06.11

Prof. Dr. Verdon Taylor Extraordinarius für Embryologie und Stammzellbiologie 25.08.11 01.11.11

Prof. Dr. Luigi Terracciano Extraordinarius für Experimentelle Pathologie 15.12.11 01.01.12

Philosophisch-Historische Fakultät Prof. Dr. Caroline Arni Extraordinaria für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts 15.12.11 01.08.12

Prof. Dr. Lorenza Mondada Ordinaria für Französische und Allgemeine Linguistik 26.06.11 01.01.12

Prof. Dr. Axel T. Paul Ordinarius für Soziologie 20.10.11 01.02.12

Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Attila Becskei Extraordinarius für Synthetic Microbiology 26.05.11 01.09.11

Prof. Dr. Christoph Dehio Beförderung zum Ordinarius für Molekulare Mikrobiologie 15.12.11 01.02.12

Prof. Dr. Helmut Harbrecht Ordinarius für Computational Mathematics 20.01.11 01.02.11

Prof. Dr. Karl Gademann Beförderung zum Ordinarius für Chemie 20.10.11 01.02.12

Prof. Dr. Marcel Mayor Beförderung zum Ordinarius am Departement Chemie 24.02.11 01.05.11

Prof. Dr. Anne Spang Beförderung zur Ordinaria für Biochemie 15.12.11 01.02.12

Prof. Dr. Helma Wennemers Beförderung zur Ordinaria für Chemie 26.05.11 01.08.11

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Ulf Schiller Ordinarius für Accounting (PwC-Stiftungsprofessur) 25.08.11 01.02.12

Prof. Dr. Frank Krysiak Beförderung zum Extraordinarius 24.02.11 01.08.11

Fakultät für Psychologie Prof. Dr. Jens Gaab Extraordinarius für Klinische Psychologie und Psychotherapie 23.06.11 01.09.11

Im Jahre 2011 gewählte Professorinnen und Professoren

Im Jahr 2011 gewählte Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren

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Jahresbericht 2011 81

Theologische Fakultät PD Dr. theol. Alexander Heit für «Systematische Theologie»Medizinische Fakultät PD Dr. med. Caroline Arber Bart für «Hämatologie» PD Dr. med. Daniel Bolliger für «Anästhesiologie» PD Dr. med. Leo Bonati für «Neurologie» PD Dr. med. Matthias Briel für «Experimentelle Medizin, speziell Klinische Epidemiologie» PD Dr. med. Christoph Bucher für «Hämatologie» PD Dr. med. Thomas Daikeler für «Rheumatologie» PD Dr. med. Laurent Charles Dukas für «Innere Medizin» PD Dr. med. Luigia Elzi für «Infektiologie» PD Dr. med. Daniel Mathias Frey für «Chirurgie» PD Dr. med. Arno Frigg für «Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates» PD Dr. med. Hans-Friedrich Ginz für «Anästhesiologie» PD Dr. med. Martin T. R. Grapow für «Herzchirurgie» PD Dr. med. Manuel Martin Haschke für «Klinische Pharmakologie und Toxikologie» PD Dr. med. Oleg Heizmann für «Chirurgie» PD Dr. med. Thomas Ilchmann für «Orthopädie» Umhabilitation PD Dr. med. Andreas Werner Jehle für «Nephrologie» PD Dr. med. Philipp Christian Jürgens für «Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie» PD Dr. med. Nina Khanna für «Infektiologie» PD Dr. med. Philipp Kirchhoff für «Chirurgie» PD Dr. med. Michael Koller für «Experimentelle Medizin, speziell Klinische Epidemiologie» PD Dr. med. Sebastian Kos für «Radiologie/Interventionelle Radiologie» PD Dr. med. Michael Stefan Kühne für «Kardiologie» PD Dr. med. Dr. med. dent. Johannes Josef Kuttenberger für «Kiefer- und Gesichtschirurgie» PD Dr. med. Dr. med. dent. Christoph Sebastian Leiggener für «Kiefer- und Gesichtschirurgie» PD Dr. med. Peter Thomas Matt für «Herz- und thorakale Gefässchirurgie» PD Dr. med. Axel Regeniter für «Labormedizin, speziell Liquor- und Proteindiagnostik» PD Dr. med. Alicia Rovó für «Hämatologie» PD Dr. med. Thomas Willi Ruhstaller für «Medizinische Onkologie» PD Dr. med. Wilhelm Ruppen für «Anästhesiologie» PD Dr. med. Martin Stern für «Hämatologie» PD Dr. med. Claudio Storck für «Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde» PD Dr. med. Ulrich Studler für «Radiologie» PD Dr. phil. nat. Lukas A. Zahner für «Sportwissenschaft» PD Dr. med. Urs Florian Zingg für «Chirurgie» PD Dr. med. Mathias Zürcher für «Anästhesiologie und Intensivmedizin»Philosophisch-Historische Fakultät Prof. Dr. Gerd Blum für «Allgemeine Kunstgeschichte» PD Dr. Martin Gaier für «Allgemeine Kunstgeschichte» PD Dr. Christofer Jost für «Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Populärkultur und Medien» PD Dr.-Ing. Oliver Lipps für «Soziologie mit Schwerpunkt empirische Sozialforschung» Prof. Dr. Brigitte Röder für «Ur- und Frühgeschichte» PD Dr. Carmen Scheide für «Osteuropäische Geschichte» PD Dr. Axel Schmidt für «Soziologie»

Forschungsprojekt DepartementJuristische Fakultät Dr. Nadja Capus-Theurer The Changing Face of Criminal Trial: Indirect Procedures of Taking Juristische Fakultät Evidence and Records of Witnesses’ InterrogationMedizinische Fakultät Dr. David Conen Role of Inflammation, Oxidative Stress and Fibrosis in the Initiation Universitätsspital Basel, and Progression of Human Atrial Fibrillation Klinik für Innere Medizin Dr. Giandomenica Iezzi Analysis of immune-mediated mechanisms underlying the prognostic effect Departement Biomedizin of T cell infiltration in human colorectal cancerPhilosophisch-Historische Fakultät Dr. Anna-Maria De Cesare Greenwald Italian Constituent Order in a Contrastive Perspective (ICOCP) Institut für Italianistik Dr. Christian Imdorf Educational Systems and Gendered Transitions from School into Vocational Institut für Soziologie Training and WorkPhilosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Dr. Clemens Cabernard Cellular and molecular mechanism of asymmetric stem cell division Departement Biozentrum

Nationalfondsprofessuren 2011 (12. Ausschreibung der SNF-Förderungsprofessuren)

Habilitationen

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82 Jahresbericht 2011

Medizinische Fakultät Prof. Dr. med. Alain Di Gallo für «Kinder- und Jugendpsychiatrie» Prof. Dr. med. Stefan Engelter für «Neurologie» Prof. Dr. med. Thierry Girard für «Anästhesie» Prof. Dr. med. Christoph-Ado Kaiser für «Kardiologie» Prof. Dr. med. Andreas Lohri für «Onkologie» Prof. Dr. med. Ralph Mager für «Psychiatrie und Psychotherapie» Prof. Dr. med. Reto Nüesch für «Innere Medizin, speziell Infektiologie» Prof. Dr. med. Miklos Pless für «Medizinische Onkologie» Prof. Dr. med. Jonas Rutishauser für «Innere Medizin, speziell Endokrinologie/Diabetologie» Prof. Dr. med. Alexandar Tzankov für «Pathologie» Prof. Dr. med. Walter Wiesner für «Radiologie»Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. rer. nat. habil. Leander Franz für «Mineralogie – Petrologie» Prof. Dr. rer. nat. Rainer W. Friedrich für «Neurobiologie» Prof. Dr. rer. nat. Dirk Schübeler für «Epigenetics»Fakultät für Psychologie Prof. Dr. Pasquale Calabrese für «Psychologie»

Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät PD Dr. ès sci Michel Calame für «Physik» PD Dr. phil. Isabelle Cherchneff für «Physik» PD Dr. ès sci Brian Cutting für «Pharmazeutische Wissenschaften» PD Dr. phil. Renate Ebersbach für «Ur- und Frühgeschichte»Fakultät für Psychologie PD Dr. Michael Plüss für «Psychologie» PD Dr. rer. nat. Björn Rasch für «Psychologie»

Prof. Dr. Gerhard Backenstoss, emeritierter Ordinarius für Physik und ehemaliger Dekan der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, verstarb in seinem 87. Lebensjahr. Prof. Dr. Ulrich C. Dubach, emeritierter Ordinarius für Innere Medizin, verstarb im 86. Lebensjahr. Prof. Dr. Fabian Gerson, emeritierter Ordinarius für Physikalische Chemie, verstarb in seinem 83. Lebensjahr. Prof. Dr. George Graber, emeritierter Ordinarius für Zahnheilkunde, verstarb im 84. Lebensjahr. Prof. Dr. Horst Linde, emeritierter Ordinarius für Pharmazeutische Chemie, verstarb in seinem 80. Lebensjahr. Prof. Dr. Kurt S. Ludwig, emeritierter Ordinarius für Anatomie, verstarb im 90. Lebensjahr. Prof. Dr. Markus Lusti, emeritierter Extraordinarius für Informatik, verstarb im 62. Lebensjahr. Prof. Dr. Klaus Seybold, emeritierter Ordinarius für Altes Testament, verstarb in seinem 76. Lebensjahr.

Juristische Fakultät Prof. Dr. Anne Peters, Ordinaria für Völker- und Staatsrecht, wurde zur Präsidentin der European Society of International Law gewählt. Prof. Dr. Mark Pieth, Ordinarius für Strafrecht, wurde am Philip C. Jessup International Law Moot Court die Rolle des obersten Richters übertragen. Prof. Dr. Ingeborg Schwenzer, Ordinaria für Privatrecht, ist von der Arab Society on Commercial and Maritime Law mit dem Career Achievement Award ausgezeichnet worden.Medizinische Fakultät Med. dent. Fabiola Krebs, Assistentin an der Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie, wurde mit dem Oral-B-Preis für klinische Präsentationen ausgezeichnet.

Im Jahr 2011 verstorbene Professoren

Ehrungen

Titularprofessuren

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Jahresbericht 2011 83

Philosophisch-Historische Fakultät Prof. Dr. Gottfried Boehm, Ordinarius für Neuere Kunstgeschichte, wurde zum Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2011 erkoren. Dr. Rebecca Lämmle, Assistentin am Departement Altertumswissenschaften, erhielt für ihre Dissertation über die Poetik des griechischen Satyrspiels den Marie Heim-Vögtlin-Preis 2011.Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Ueli Aebi, Ordinarius für Strukturbiologie, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie die Carl Zeiss Lecture 2011 zugesprochen. Zugleich verlieh ihm die Microscopy Society of America den diesjährigen Distinguished Scientist Award in Biologie. Prof. Dr. Werner Arber, emeritierter Ordinarius für Mikrobiologie und Nobelpreisträger für Medizin, wurde von der «World Federation of Scientists» dafür ausgezeichnet, seine Forschung für die Förderung des Friedens eingesetzt zu haben. Prof. Dr. Marc Bühler, SNF-Förderungsprofessor am Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research, wurde mit dem Friedrich Miescher-Preis 2011 ausgezeichnet. Prof. Dr. Edwin Constable, Ordinarius für Chemie und Vizerektor Forschung und Nachwuchsförderung, erhielt den dotierten Sustainable Energy Award der britischen Royal Chemical Society. Dr. Somded Bose Dasgupta, Postdoktorand am Biozentrum, gehört zu den diesjährigen Empfängern einer Medaille, welche die Indian National Science Academy (INSA) jährlich an hervorragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher vergibt. Thomas Eaton, Doktorand am Departement Chemie, wurde vom Chemical Abstracts Service eingeladen, am SciFinder Academic Exchange Programm 2011 teilzunehmen. PD Dr. Franz-Josef Elmer, Privatdozent am Departement Physik, wurde für seine Lernsoftware The Pendulum Lab mit dem Merlot-Classics-Award 2011 im Fachbereich Physik ausgezeichnet. Prof. Dr. Witold Filipowicz, Titularprofessor für Biochemie und Gruppenleiter am Friedrich Miescher Institut, wurde von der RNA Society mit einem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Prof. Dr. Karl Gademann, Extraordinarius für Organische Chemie, wurde mit dem Novartis Early Career Award in Organic Chemistry 2010 ausgezeichnet. Zudem wurde er mit dem Nationalen Latsis-Preis 2011 ausgezeichnet. Prof. Dr. Christoph Gerber, Mitglied der Geschäftsleitung des Swiss Nanoscience Institutes und Forschungsgruppenleiter am Departement Physik, erhält für seine Pionierarbeiten in den Nanotechnologien den Wissenschaftspreis 2011 der Stadt Basel. Zudem wird er am Miami Winter Symposium 2012 mit einem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Prof. Dr. Barbara Hohn, emeritierte Extraordinaria für Pflanzenmolekularbiologie, erhielt den Ludwig-Wittgenstein-Preis 2010 der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Prof. Dr. Urs Jenal, Ordinarius für Molekulare Mikrobiologie, wurde zum Fellow der American Academy of Microbiology ernannt. Prof. Dr. Christian Körner, Ordinarius für Botanik, wurde in den wissenschaftlichen Beirat des österreichischen Nationalparks Hohe Tauern berufen. Prof. Dr. Andreas Pfaltz, Ordinarius für Organische Chemie, wurde zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Sektion Chemie, gewählt. Prof. Dr. Jean Pieters, Ordinarius für Biochemie, wurde zum korrespondierenden Mitglied der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Prof. Dr. Walter Salzburger, Assistenzprofessor für Zoologie, wurde mit dem Walther Arndt-Forschungspreis 2011 der Deutschen Zoologischen Gesellschaft geehrt.Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Stefan Felder, Extraordinarius für Health Economics, wurde in den Expertenrat des Medical Board Schweiz gewählt. MSc. Marco Poltera wurde für seine Masterarbeit der mit 30’000 Franken dotierte Nachwuchsförderpreis Wirtschaft der Basler Privatbanquiers verliehen.Fakultät für Psychologie PD Dr. Pasquale Calabrese, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Allgemeine Psychologie und Methodologie, wurde mit dem vom Healthcare-Unternehmen Merz ausgelobten Preis für Hirnforschung in der Geriatrie 2010 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10’000 Euro dotiert. Dr. Malte Friese, Assistent am Institut für Psychologie, wurde von der European Association for Social Psychology der Jos-Jaspars-Award verliehen. Dr. Stefan Herzog, Oberassistent am Center for Cognitive and Decision Sciences der Fakultät für Psychologie, wurde der «Hillel Einhorn New Investigator Award» 2010 verliehen. Weiteres Prof. Dr. Hedwig J. Kaiser, Vizerektorin Lehre, wurde in den externen wissenschaftlichen Beirat des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf berufen. Prof. Dr. Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel, wurde von der österreichischen Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. Beatrix Karl, in ein dreiköpfiges Expertengremium für die Hochschulplanung Österreichs berufen. Zudem wurde er von der Plenarversammlung der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS) einstimmig als Präsident wiedergewählt. Prof. Dr. Peter Meier-Abt, ehemaliger Vizerektor Forschung und Nachwuchsförderung, wurde zum Präsidenten der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften gewählt.

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84 Jahresbericht 2011

EhrenpromotionenDie Fakultäten haben an der Jahresfeier der Universität Basel die Würde eines Doktors honoris causa an folgende Personen verliehen:

Theologische Fakultät Marie-Claire Barth-Frommel von BaselJuristische Fakultät Dr. Judith Stamm von Schleitheim SHMedizinische Fakultät Susanne Codoni von Campo Blenio TIPhilosophisch-Historische Fakultät Prof. Dr. Silvana Seidel Menchi von ItalienPhilosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Dr. Peter Gölitz von Deutschland Martin Hicklin von Schwyz SZ Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Suzanne Scotchmer von den USAFakultät für Psychologie Prof. Dr. Josef Perner von Österreich

Amerbach-PreisDer von der Universität Basel gestiftete Amerbach-Preis wurde im Jahr 2011 auf Vorschlag der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät verliehen an Dr. Stefan Csordás von Österreich, der im Rahmen seiner Tätigkeiten an der Universität Basel und der Weltbank innovative Beiträge zum Verständnis der Wechselwirkungen von Aus-senhandel und Umweltpolitik sowie zur Wirkung von Entwicklungshilfe auf die Bildung demokratischer Institutionen geleistet hat.

Fakultätspreise

Theologische Fakultät Pfarrerin Dr. Esther Kobel für ihre Dissertation «Dining with John – Communal Meals and Identity Formation in the Fourth Gospel and its Historical and Cultural Context» im Fach Neues TestamentJuristische Fakultät Dr. Benedikt Seiler für seine Dissertation «Die Berufung nach der Schweizerischen Zivilprozessordnung» – gestiftet von der Bank Sarasin & CieMedizinische Fakultät Dr. Dunja Nicca für ihre Arbeit «Medication and Symptom Management in Persons Living with HIV: Perceptions and Collaboration of Persons Living with HIV, their Close Support Persons and Healthcare Providers» – gestiftet von der Roche Pharma ForschungPhilosophisch-Historische Fakultät Dr. Beate Böckem für ihre Dissertation mit dem Titel «Inszenierung einer Künstlerpersönlichkeit. Jacopo de’Barbari und der Kulturtransfer in der Frühen Neuzeit» – gestiftet von der Genossenschaft MigrosPhilosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Dr. Corinne Myrtha Frey für ihre Dissertation «On the determination of the spatial energy balance of a megacity on the example of Cairo, Egypt» – gestiftet von der Genossenschaft Migros Dr. Simon Urs Scheidegger für seine Dissertation «Gravitational waves from 3D MHD corecollapse supernova simulations with neu trino transport» – gestiftet von der Genossenschaft MigrosWirtschaftswissenschaftliche Fakultät Dr. Tikesh Ramtohul für seine Dissertation «Computational Intelligence Applications in Financial Modelling» – gestiftet von der Stiftung Basler Kantonalbank zur Förderung von Forschung und Unterricht der Wirtschaftswissenschaften an der Universität BaselFakultät für Psychologie Dr. Benjamin Scheibehenne für seine Forschung «Expectations of Clumpy Resources Influence Predictions of Sequential Events» – Steven-Karger-Preis der Fakultät für Psychologie, gestiftet vom Karger Verlag für Medizin und Naturwissenschaften Dr. Christian Vogler für seine Dissertation «Novel methods for the study of human cognition-related genetic variation» – Steven-Karger-Preis der Fakultät für Psychologie, gestiftet vom Karger Verlag für Medizin und Naturwissenschaften

Dies Academicus 2011

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Jahresbericht 2011 85

Weitere Preise

Sportpreis der Universität Bastian Brun in Anerkennung des grossen Erfolges an der Winteruniversiade 2011 der Studierenden in Erzurum, Türkei, mit einer Silbermedaille mit dem Schweizer Team im Curling – gestiftet von der Basler Versicherung Credit Suisse Award for Best Teaching Lukas Musumeci und Mareike Schmidt für ihre Lehrveranstaltung «Recht besser verstehen durch Schemata im OR AT» – gestiftet von der Credit Suisse Foundation zur Förderung der Qualität von Lehre und Ausbildung und zur Stärkung des Wissens- und Forschungsplatzes Schweiz Emilie-Louise-Frey-Preis zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen Rahel Maria Heule für ihre Masterarbeit im Fach Theoretische Physik mit dem Titel «Operator control of a Heisenberg chain by locally acting on a single end qubit» – gestiftet von der Vereinigung Basler Universitätsdozentinnen und der Akademikerinnen-Vereinigung BaselIrma Tschudi-Steiner Preis Dr. Cornelia Schneider für ihre Dissertation «Population-based studies on COPD from a gender perspective» – gestiftet von Frau Prof. Dr. Irma Tschudi-SteinerNachwuchsförderpreis der Studentenverbindung «Schwizerhüsli» Giannina Leonie Widmer für ihre Masterarbeit« ‹über die Mauer› und das Loch mitten in Berlin. Berlin-Literatur vor und nach der Wende – literaturgeographisch betrachtet» – gestiftet von der Ferdinand-Neeracher-Pfrunder-Stiftung zugunsten der Studentenverbindung «Schwizerhüsli»

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86 Jahresbericht 2011

Jahresrechnung 2011 der Universität Basel

Inhalt

Zum Rechnungsjahr 2011 der Universität Basel

92 Erfolgsrechnung Universität Basel 2011

93 Bilanz Universität Basel per 31. Dezember 2011

94 Anhang zur Jahresrechnung 2011 der Universität Basel

Bericht der Revisionsstelle

Statistische Angaben 2011

126 Finanzielle Erfolgswerte der Departemente und Dienstleistungsbereiche

(Erträge)

127 Finanzielle Erfolgswerte der Departemente und Dienstleistungsbereiche

(Aufwand)

128 Personalstatistik – Teil 1

129 Personalstatistik – Teil 2

87

124

126

mit ergänzenden statistischen Angaben, genehmigt vom Universitätsrat am 29. März 2012

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Jahresbericht 2011 87

in Millionen Schweizer Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010 Rechnung 2009

Erfolgsrechnung Beiträge der öffentlichen Hand 443.6 428.2 408.7 Beiträge von Dritten inkl. Nationalfonds 138.1 159.3 120.7 Gebühren-, Dienstleistungs- und Vermögensertrag 51.6 43.2 50.7 Periodenfremder Ertrag 8.2 8.8 8.7 Total Ertrag 641.4 639.5 588.7 Personalaufwand 323.4 304.3 294.8 Sachaufwand 252.1 248.9 237.4 Abschreibungen auf Sachanlagen 21.0 22.3 20.3 Auflösung (–) / Zuweisung (+) nicht verwendeter 19.9 46.9 12.3Projektmittel Periodenfremder Aufwand 2.3 9.3 0.5 Auflösung (–) / Bildung (+) von Rücklagen 27.4 11.1 24.1 Total Aufwand 646.1 642.9 589.3 Jahresergebnis –4.7 –3.4 –0.6 Bilanz Umlaufvermögen 257.0 274.8 205.7 Anlagevermögen 339.6 264.3 244.7 Total Aktiven 596.6 539.0 450.4 Fremdkapital 159.3 144.4 110.4 Gebundene Mittel 249.3 229.3 182.4 Rücklagen 169.7 142.3 131.2 Freie Mittel 18.3 23.0 26.4 Total Passiven 596.6 539.0 450.4

Zum Rechnungsjahr 2011 der Universität Basel

Auf einen Blick

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88 Jahresbericht 2011

Einleitende Bemerkungen und Würdigung

des Jahresabschlusses 2011

Wie bereits im Vorjahr konnte die Universität auch im zwei-ten Jahr der laufenden Leistungsperiode 2010 bis 2013 des Staatsvertrages das im Budget 2011 noch ausgewiesene Defi-zit von 5,4 Mio. unterschreiten. Auch wenn das Jahresergeb-nis mit minus 4,7 Mio. Fr. negativ ausfällt, zeigen wichtige Indikatoren in Lehre und Forschung, dass sich die positive Entwicklung der Universität auch im Jahr 2011 fortgesetzt hat. Die im Vergleich zu den Vorjahren weiter steigenden Aufwendungen sind das Resultat einer kontinuierlichen Um-setzung der Strategie 2007 und vieler Projekte, die aufgrund einer anhaltend erfolgreichen Drittmitteleinwerbung finan-ziert werden können. Durch die im Vergleich zum Budget erreichte Reduktion des Defizits, die betrieblich notwendige Äufnung von Rücklagen und durch die noch vorhandenen freien Mitteln kann ein minimaler Handlungsspielraum für die gesamte zweite Leistungsperiode aufrechterhalten wer-den. Die Universität ist damit in der Lage, auf kurzfristige Entwicklungen und Opportunitäten im akademischen Um-feld flexibel und gezielt zu reagieren. Allerdings muss rückblickend auf das Jahr 2011 festgestellt werden, dass es der Universität zunehmend schwerfällt, im Wettbewerb zwischen den Universitäten ihre Stellung im Rahmen der strategischen Ausrichtung weiter zu verbessern. Dies zeigt sich insbesondere im Rahmen der Berufungsver-handlungen für zu besetzende Professuren. Dazu gehören zunehmend höhere Anforderungen an die Forschungsinfra-struktur (insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fä-chern) sowie an die personelle und räumliche Ausstattung der Professuren. Ausserdem führten die auf hohem Niveau weiter gestiegenen Studierendenzahlen dazu, dass die Be-treuungsverhältnisse in der Lehre auch im Jahr 2011 durch eine Stärkung des akademischen Mittelbaus punktuell ver-bessert werden mussten. Um im nationalen und internatio-nalen Wettbewerb für die besten Nachwuchskräfte mithalten zu können, müssen neben einer soliden Grundausbildung zunehmend Ressourcen für kompetitive Master- und Gra-duiertenprogramme bereitgestellt werden. Dank der durch die beiden Trägerkantone für die zweite Leistungsperiode zur Verfügung gestellten Zusatzmittel können die dafür dringend notwendigen Massnahmen finanziell sichergestellt werden.

Faktoren mit Einfluss auf das Ergebnis 2011

Für das Jahr 2011 wird ein Defizit in Höhe von 4,7 Mio. Fran-ken ausgewiesen. Dabei kommt es auf der Aufwandseite im Vergleich zum Vorjahr zu einer Steigerung um insgesamt 3,2 Mio. Franken. Dieser Anstieg lässt sich in zwei Bereiche unterteilen. So ist erstens der ordentliche Gesamtaufwand

(also ohne periodenfremde Effekte und Rücklagenbildung bzw. -auflösung) im Vergleich zum starken Zuwachs im Vorjahr (plus 57,7 Mio. Fr.) um 6,1 Mio. Franken gesunken. Die grösste Abnahme verzeichnet dabei die aufwandswirk-same Zuweisung noch nicht verwendeter Projektmittel (mi-nus 27,0 Mio. Fr., Vorjahr plus 34,6 Mio. Fr.). Die Personal- und Sachaufwendungen sind dagegen im Vergleich zum Vor-jahr weiter angestiegen (insgesamt plus 22,3 Mio. Fr.), der Abschreibungsaufwand ist umstellungsbedingt leicht ge-sunken (minus 1,3 Mio. Fr.). Zweitens verschlechtert sich der Saldo periodenfremder Effekte und Rücklagenbildung bzw. -auflösung um 9,9 Mio. Franken gegenüber dem Vor-jahr. Während der Saldo der periodenfremden Effekte um 6,4 Mio. Franken zurückgeht, nehmen die Zuweisungen an die Rücklagen um insgesamt 16,3 Mio. Franken zu (insbesondere infolge der im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Äufnung der Rücklagen zur Absicherung von Anlagerisiken und Infra-strukturausgaben sowie der zweckgebundenen Übertragung von im Geschäftsjahr 2011 nicht ausgeschöpften Budgetzu-sprachen). Nach dem starken Wachstum von 50,8 Mio. Franken im Jahr 2010 hat der Ertrag im Jahr 2011 nochmals um 1,9 Mio. Franken zugenommen. Dieser im Saldo nur geringe Anstieg setzt sich aus drei teilweise gegenläufigen Bewegungen zu-sammen: Zum einen stiegen die Beiträge der öffentlichen Hand im Jahr 2011 um insgesamt 15,4 Mio. Franken (Vorjahr plus 19,5 Mio. Fr.), wobei die im Staatsvertrag vereinbarte Er-höhung der Globalbeiträge der beiden Basler Kantone (plus 13,9 Mio. Fr.) den grössten Posten darstellt. Die nur gering erhöhte Forderungsabgrenzung des Bundesbeitrags gemäss Universitätsförderungsgesetz (plus 1,1 Mio. Fr.) und die leicht gestiegenen Beiträge der übrigen Kantone gemäss Interkan-tonaler Universitätsvereinbarung (plus 0,4 Mio. Fr.) ergän-zen beitragsmässig den ausgewiesenen Gesamtanstieg bei den Beiträgen der öffentlichen Hand. Zum anderen gehen im Vergleich zum Vorjahr die Beiträge von Dritten inkl. Na-tionalfonds im Saldo um 21,2 Mio. Franken zurück. Dieser starke Rückgang begründet sich in den sehr hohen einma-ligen und ausserordentlichen Zugängen des Jahres 2010 bei den Projektzusprachen von übrigen Dritten, die im Jahr 2011 um 28,2 Mio. Franken tiefer ausgefallen sind. Diese Sonderef-fekte wurden im Jahresabschluss 2010 ausführlich dokumen-tiert. Gleichzeitig stiegen die Projektzusprachen des Natio-nalfonds nun bereits im sechsten Jahr in Folge und erreichen mit 73,9 Mio. Franken (plus 7,0 Mio. Fr.) eine neue Rekord-marke. Schliesslich stiegen im Vergleich zum Vorjahr die eigenen Erträge der Universität (Gebühren, Dienstleistungs- und Vermögenserträge) um8,4 Mio. Franken und der perio-denfremde Ertrag weist einen leichten Rückgang von 0,7 Mio. Franken aus.

Kommentar zum Rechnungsjahr 2011

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Jahresbericht 2011 89

Betriebsergebnis / Jahresergebnis

in Millionen Schweizer Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010 Rechnung 2009 Ordentliches Betriebsergebnis 16.8 8.2 15.3 Periodenfremder Ertrag 8.2 8.8 8.7 Periodenfremder Aufwand –2.3 –9.3 –0.5 Bildung (–)/Auflösung (+) von Rücklagen –27.4 –11.1 –24.1 Ausgewiesenes Jahresergebnis –4.7 –3.4 –0.6

Im Detail kann das ausgewiesene Jahresergebnis wie folgt hergeleitet werden: Der Anstieg des Ordentlichen Be-triebsergebnisses – als Saldo von Ertrag und Aufwand vor periodenfremden Geschäftsvorfällen und der Bildung/Auf-lösung von Rücklagen – ist auf der einen Seite auf höhere nicht nachhaltige Dienstleistungserträge und auf der ande-ren Seite auf eine leichte Verzögerung bei der Umsetzung der Strategie 2007 zurückzuführen. Dies hängt damit zusammen, dass die Umsetzung der für die Jahre 2007 bis 2010 einge-leiteten strukturellen und auch entsprechend budgetierten Massnahmen aufgrund der ungenügenden Raumressourcen nicht vollständig umgesetzt werden kann. Da gleichzeitig im Rahmen der natürlichen Fluktuation im Personalbereich die Universität permanent einen gewissen Vakanzenbestand ausweist, kommt es im Vergleich zur jeweiligen Planung zu Unterschreitungen im effektiven Personalaufwand. Der dringend notwendige, zeitlich aber erst mittelfristig reali-sierbare Auf- und Ausbau der räumlichen Infrastruktur wird in den kommenden Jahren sukzessiv zu einer Reduktion des Ordentlichen Betriebsergebnisses führen. Auf der Ertragsseite ermöglicht die Ausweitung der finan-ziellen Basis vonseiten der öffentlichen Hand im Jahr 2011 aus finanzieller Sicht die weitere Umsetzung der für die ge-mäss Strategie 2007 notwendigen Massnahmen. Neben den Zusatzbeiträgen der Trägerkantone ist es auch für das Jahr 2011 erfreulich, dass die Verbesserung der Leistungsindika-toren der Universität (insbesondere die Studierendenzahlen, aber auch die hohen Zusprachen des Nationalfonds und von EU-Projekten) zu einem weiteren Anstieg der Bundesmittel führte. Solange die Universität diese Leistungsindikatoren stabil halten oder weiter steigern kann, haben diese Erträge strukturellen Charakter. Der Beitrag der übrigen Kantone gemäss Interkantonaler Universitätsvereinbarung hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Der positive Saldo der diesjährigen periodenfremden Ge-schäftsvorfälle lässt sich neben einer Vielzahl von kleine-ren Positionen im Wesentlichen darauf zurückführen, dass der effektive Eingang der Bundesbeiträge für das Jahr 2011 in Höhe von 75,5 Mio. Franken (in der Bilanz des Jahres 2010 als Forderung mit 68,6 Mio. Fr. eingestellt) zu einem perio-denfremden Ertrag in Höhe von 6,9 Mio. Franken führt. Die

Gründe für diesen Effekt sind darin zu sehen, dass der Bund die zur Verfügung stehende Gesamtsumme für alle kanto-nalen Universitäten erhöht hat und die Universität Basel im Jahr 2010 aufgrund der massgeblichen Leistungsindikatoren in Lehre (Anzahl Studierende) und Forschung (insbeson-dere Zusprachen des Nationalfonds) überdurchschnittlich an dieser Erhöhung partizipiert hat. Auf der Aufwandseite führt insbesondere die Rückstellung für Ausfallrisiken bei den transitorischen Forderungsabgrenzungen von 1,6 Mio. Franken zu einer Belastung des periodenfremden Aufwands. Im Jahr 2011 wurden den Rücklagen der Universität Basel 27,4 Mio. Franken zugeführt. Dieser Saldo ergibt sich aus einer Rücklagenbildung von 40,6 Mio. Franken, primär für Rücklagen für Sachanlagen und zur Absicherung von An-lagerisiken sowie für bereits beschlossene Geschäftsvorfälle und Berufungen, deren kostenwirksame Umsetzung in der Universität erst im Jahr 2012 erfolgen wird. Demgegenüber findet im Rechnungsjahr 2011 die ordnungsgemässe Verwen-dung von in Vorjahren gebildeten Rücklagen im Umfang von total 13,2 Mio. Franken statt. Die Details zu den im Rech-nungsjahr 2011 neu gebildeten und aufgelösten Rücklagen sind in den folgenden Ausführungen erläutert und in den Positionen 23–26 im Anhang ausgewiesen. Zur Entwicklung der einzelnen Positionen der Erfolgs-rechnung kann Folgendes festgehalten werden:

Ertragsseite:

Die Beiträge der öffentlichen Hand in Höhe von 443,6

Mio. Franken setzen sich aus den Globalbeiträgen der beiden Trägerkantone Basel-Stadt (148,4 Mio. Fr.) und Basel-Land-schaft (148,8 Mio. Fr.), den Beiträgen des Bundes gemäss Uni-versitätsförderungsgesetz (74,0 Mio. Fr.) und den Beiträgen der übrigen Kantone gemäss Interkantonaler Vereinbarung (70,8 Mio. Fr.) zusammen. Separat und deshalb im Global-beitrag nicht enthalten leistet der Kanton Basel-Stadt auf der Basis von gesonderten Leistungsvereinbarungen zusätzliche Beiträge: für den öffentlichen Auftrag der Universitätsbiblio-thek (1,1 Mio. Fr.) und für die Studienberatung (0,5 Mio. Fr.). Die Projektmittel des Nationalfonds der Universität Basel sind auf einen neuen Höchststand von 73,9 Mio. Fran-ken gestiegen (plus 7,0 Mio. Fr. im Vergleich zum Vorjahr).

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90 Jahresbericht 2011

Wie im Vorjahr sind darin auch die Beiträge an die zwei an der Universität Basel beheimateten Nationalen Forschungs-schwerpunkte Nanoscale Sciences und Iconic Criticism enthalten (3,6 Mio. Fr., im Vorjahr 7,0 Mio. Fr.). Neu hinzu-gekommen ist der Nationale Forschungsschwerpunkt Quan-tum Science and Technology mit Leading House ETH Zürich und Co-Leading House Universität Basel, der im Jahr 2011 zu Beiträgen in Höhe von 0,3 Mio. Franken führte. Die gebun-denen Projektmittel des Nationalfonds werden – soweit sie im Jahr 2011 nicht beansprucht wurden – in der Bilanz unter den «Gebundenen Mitteln» ausgewiesen. An Projektmitteln von Dritten sind der Universität 64,1 Mio. Franken zugeflossen, 28,2 Mio. Franken weniger als im Jahr 2010. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die im Jahr 2010 zugeflossenen ausserordentlichen und ein-maligen Zuwendungen zurückzuführen, die in dieser Höhe nicht jedes Jahr zu erwarten sind und somit zu immer wie-der auftretenden jährlichen Schwankungen in diesem Dritt-mittelbereich führen. Nochmals erwähnt seien in diesem Zusammenhang die letztjährigen Beiträge des in die Univer-sitätsstiftung integrierten Novartis Excellence Life Sciences Fund (10,0 Mio. Fr.), die Zusprache der Moritz Strauss-Stif-tung für das Departement Informatik (4,0 Mio. Fr.) und auch die Mitfinanzierung des 550-Jahr-Jubiläums der Universität durch Dritte in der Höhe von insgesamt 1,5 Mio. Franken. Daneben sind im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich auch die hier ausgewiesenen Overheadzahlungen des Schweizerischen Nationalfonds von 10,5 auf 8,5 Mio. Franken und die Zuspra-chen bei den EU-Projekten von 12,6 auf 10,2 Mio. Franken zurückgegangen. Und schliesslich gibt es eine Vielzahl von kleineren Beiträgen, die nicht immer im Jahresrhythmus eingehen, die zu weiteren Schwankungen zum Bilanzstichtag führen. Trotz dieser Schwankungen kann im Mehrjahresver-gleich aber festgehalten werden, dass das Drittmittelaufkom-men bereinigt um die oben erläuterten Sondereffekte sich auf hohem Niveau stabilisiert hat. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von über alle Fakultäten gestreuten und auf Beiträge zwischen 0,2 bis 0,6 Mio. Franken verteilten Zusprachen. So ist in der diesjährigen Gesamtsumme von 64,1Mio. Franken als grösster Einzelbeitrag nur der zum Vorjahr unveränderte zweckgebundene Beitrag des Kantons Aargau für den Auf-bau und Betrieb des Swiss Nano Centers in Höhe von 5,0 Mio. Franken enthalten. Die gebundenen Projektmittel werden – soweit sie im Jahr 2011 nicht beansprucht wurden – in der Bilanz unter den «Gebundenen Mitteln» ausgewiesen. Bei den Übrigen Erträgen ist gesamthaft eine Zunah-me von 8,4 Mio. Franken zu verzeichnen. Zum einen sind im Vergleich zum Vorjahr die eigenen Dienstleistungserträge um 0,9 Mio. Fr. und die Erträge aus Gebühren um 1,3 Mio. Franken gestiegen. Zum anderen liegt der Vermögenserfolg mit 8,0 Mio. Franken um 6,3 Mio. Franken über dem Vorjahr. Für diese Entwicklung sind insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr starke Zunahme von Wertaufholungen zum

Buchwert, die Zunahme von nicht realisierten Kursgewinnen auf den Finanzanlagen und die Reduktion von Kursverlusten auf Devisen verantwortlich. (Vgl. hierzu auch die Ausfüh-rungen zu Anm. 10 und 26).

Aufwandseite:

Der Personalaufwand der Universität ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 19,0 Mio. Franken angestiegen. In Bezug auf die verschiedenen Finanzquellen zeigen sich folgende Ent-wicklungen: Im Bereich der durch ordentliche Budgetmit-tel finanzierten Lehre, Forschung und Selbstverwaltung be-läuft sich der Anstieg auf rund 9,0 Mio. Franken, im Bereich Drittmittel inkl. Nationalfonds ist ein Zuwachs von 10,0 Mio. Franken zu verzeichnen. Für Details sei zusätzlich auf die in den statistischen Angaben enthaltene Personalübersicht ver-wiesen. Der im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesene leichte Rück-gang des Betriebsaufwandes von rund 0,6 Mio. Franken ist auf eine leichte Abnahme bei den Finanzierungen aus Drittmitteln (inkl. Nationalfonds) zurückzuführen. In den einzelnen Aufwandskategorien kommt es zu sich gegensei-tig weitestgehend aufhebenden Bewegungen im Vergleich zum Vorjahr. So sinken die Aufwendungen bei der Materi-albeschaffung um 2,4 Mio. Franken, während die Beiträge an Institutionen (plus 0,9 Mio. Fr.) und der Aufwand für den Unterhalt der Informatik (plus 1,0 Mio. Fr.) im Jahr 2011 ansteigen. Zu den anderen Detailpositionen im Betriebsauf-wand sei auf Anmerkung 13 im Anhang verwiesen. Der Raumaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr per Sal-do um 0,5 Mio. Franken gestiegen. Diese Erhöhung ist auf die Zunahme der Fremdmieten infolge eines erhöhten Flä-chenbedarfs zurückzuführen. Die im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegene bezahlte Grundmiete für die Nutzung der kantonalen Liegenschaften in Höhe von 24,0 Mio. Franken (Vorjahr 23,5 Mio. Fr.) sowie die leicht gesunkenen Fremd-mieten in Höhe von 13,3 Mio. Franken (Vorjahr 13,6 Mio. Fr.) sind im Raumaufwand die grössten Einzelposten. Die nicht aktivierungspflichtigen Kleininvestiti-onen (Anschaffungen unter 1’000 Fr.) sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,7 Mio. Franken angestiegen. Der Anstieg liegt vor allem darin begründet, dass aufgrund gesunkener Preise gerade im EDV-Bereich die Anschaffungspreise im Netzwerk-, Computer- und Druckerbereich oftmals unter der Aktivierungsgrenze liegen. Ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind die unter dieser Position ausgewie-senen Aufwendungen für nicht aktivierungsfähige Software-entwicklungen, Serviceverträge und Investitionsbeiträge an Partner. Die Position Mobiliar, Haustechnik und Bauinvesti-tionen weist im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme um insgesamt 0,4 Mio. Franken aus. Insbesondere die Bereiche Mobiliar und nicht aktivierbare Kleininvestitionen im Bau-bereich haben sich im Jahr 2011 verringert.

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Jahresbericht 2011 91

Die Position Unterhalt und Investitionen Immobi-lienfonds hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Mio. Franken auf 22,2 Mio. Franken erhöht. Somit wurde wie be-reits im Vorjahr bei der Abrechnung des Geschäftsjahres die zur Verfügung stehende Jahrestranche nicht vollumfänglich ausgenutzt (vgl. Pos. 21 und Pos. 46 im Anhang). Dies ist auf den Aufschub von grösseren Projekten aufgrund der durch den Wegfall Volta notwendig gewordenen Überarbeitung der gesamten universitären Immobilienplanung sowie auf eine grosse Zurückhaltung bei Instandsetzungen im Hinblick auf Neubauten zurückzuführen. Das im Jahr 2011 benötigte Investitionsvolumen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Instandsetzungs- bzw. Instandhaltungsbedarf bei der Universität ungebremst hoch ist, im aktuellen Zeitpunkt aber stets auch eine Abwägung zwischen der Notwendigkeit von durchzuführenden Massnahmen im Vergleich zu anste-henden grossen Baumassnahmen stattfindet. Die im Jahr 2011 vorgesehenen Einzelvorhaben und Projekte im Bereich der Instandsetzung, Haustechnik und Gebäudesanierung konn-ten planmässig durchgeführt werden. Der Saldo der Position Auflösung/Zuweisung nicht verwendeter Projektmittel beträgt 19,9 Mio. Franken. Aufgrund der Rechnungslegungsvorschriften der Universi-tät beinhaltet diese Position die effektiven Auflösungen bzw. Zuweisungen an die entsprechenden Passivpositionen in der Bilanz. Diese im Jahr 2011 erfolgte Zuweisung von nicht ver-wendeten Projektmitteln zeigt, dass auch das Geschäftsjahr 2011 von einer erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln ge-prägt war. Es sei in diesem Zusammenhang zusätzlich auf die Detailerläuterungen in der Anm. 21 «Auflösung/Zuweisung nicht verwendeter Projektmittel» im Anhang verwiesen. Die Position Rücklagen beinhaltet die Bildung und Auf-lösung von Rücklagen, die im Einklang mit den Rechnungs-legungsvorschriften und der Finanzordnung der Universität stehen und durch den Universitätsrat mit der Jahresrech-nung genehmigt werden. Zum einen wurden für absehbare oder bereits beschlossene Aufwendungen im Jahr 2011 Rück-lagen im Gesamtumfang von 40,6 Mio. Franken gebildet: 3,8 Mio. Franken für den Ausweis von im Jahr 2011 verpflich-tend gesprochenen Berufungszusagen und total 22,7 Mio. Franken für zweckgebundene Übertragungen aus dem Be-triebsbudget (19,5 Mio. Fr.) respektive aus dem Investitions-budget (3,2 Mio. Fr.) des Rechnungsjahres 2011. Darin enthal-ten ist wie bereits im letzten Jahr auch eine Sonderäufnung für sog. «Matching-Funds» im Bereich der kompetitiv einge-worbenen Drittmittel zur leistungsorientierten finanziellen Unterstützung von Forschungsgruppen. Zur Absicherung der Risiken im Bereich des Finanzanlagevermögens wurde die gebundene Rücklage für Anlagerisiken mit 5,2 Mio. Fran-ken geäufnet. Und schliesslich musste im Jahr 2011 die Rück-lage für Sachanlagen um 8,9 Mio. Franken erhöht werden, um die Differenz zwischen Aktivierungsbeträgen und jährlicher Abschreibung zu neutralisieren. Im Gegenzug finden gemäss

ihrer Zweckbindung ordnungsgemässe Auflösungen von in den Vorjahren gebildeten Rücklagen in einem Gesamtvolu-men von 12,7 Mio. Franken statt, wobei auf zweckgebundene Budgetübertragungen 10,0 Mio. Franken, auf Berufungszu-sagen 2,7 Mio. Franken entfallen. Daneben kommt es zu Auf-lösungen von gebundenen Zusprachen des Universitätsrates (0,5 Mio. Fr.).

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92 Jahresbericht 2011

in Schweizer Franken Anmerkung Rechnung 2011 Rechnung 2010

Ertrag

Globalbeitrag Kanton Basel-Stadt 1 148’400’000 141’200’000

Globalbeitrag Kanton Basel-Landschaft 2 148’800’000 142’100’000

Beiträge Bund gemäss Universitätsförderungsgesetz 3 74’022’990 72’918’966

Beiträge übrige Kantone gem. Interkant. Universitätsvereinbarung 4 70’772’126 70’392’049

Sonderbeiträge 5 1’589’700 1’589’700

Beiträge der öffentlichen Hand 443’584’816 428’200’715

Projektzusprachen Schweizerischer Nationalfonds 6 73’912’617 66’883’666

Projektzusprachen von übrigen Dritten 7 64’137’634 92’378’217

Projektzusprachen von Nationalfonds und Dritten 138’050’252 159’261’883

Ertrag aus Gebühren 8 20’633’442 19’372’635

Ertrag aus Dienstleistungen 9 22’997’749 22’138’378

Vermögenserfolg 10 7’984’400 1’709’052

Übrige Erträge 51’615’591 43’220’065

Periodenfremder Ertrag 11 8’150’368 8’845’924

Periodenfremder Ertrag 8’150’368 8’845’924

Total Ertrag 641’401’027 639’528’587

Aufwand

Personalaufwand 12 323’358’511 304’324’656

Betriebsaufwand 13 87’498’923 88’045’512

Raumaufwand 14 53’776’579 53’331’330

Kleininvestitionen EDV und Apparate 15 4’541’725 2’834’081

Mobiliar, Haustechnik und Bauinvestitionen 16 2’025’737 2’385’559

Unterhalt und Investitionen Immobilienfonds 17 22’154’314 20’651’036

Abgeltung Lehre und Forschung der Klinischen Medizin in den 18 82’138’079 81’693’000

Universitätsspitälern und Spitälern mit universitären Kliniken

Abschreibungen auf Immobilien 19 45’150 45’150

Abschreibungen auf Sachanlagen 20 20’991’238 22’284’283

Auflösung (–) / Zuweisung (+) nicht verwendeter Projektmittel 21 19’910’503 46’897’106

Ordentlicher Aufwand 616’440’760 622’491’715

Periodenfremder Aufwand 22 2’261’540 9’325’780

Periodenfremder Aufwand 2’261’540 9’325’780

Auflösung (–) / Bildung (+) von Rücklagen gemäss Finanzordnung 23 13’852’765 3’300’382

Auflösung (–) / Bildung (+) gebundene Zusprachen Universitätsrat 24 –522’314 –1’260’010

Auflösung (–) / Bildung (+) gebundene Rücklage für Sachanlagen 25 8’914’520 8’158’485

Auflösung (–) / Bildung (+) gebundene Rücklage für Anlagerisiken 26 5’198’716 917’431

Rücklagen 27’443’688 11’116’288

Total Aufwand 646’145’988 642’933’783

Jahresergebnis

Jahresüberschuss/-fehlbetrag 27 –4’744’961 –3’405’196

Erfolgsrechnung Universität Basel 2011

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Jahresbericht 2011 93

in Schweizer Franken Anmerkung 31.12.2011 31.12.2010

Aktiven

Flüssige Mittel 28 142’551’306 165’934’963

Kurzfristige Finanzanlagen 29 1’005’703 993’326

Forderungen gegenüber Dritten 30 17’620’361 15’036’520

Forderungen gegenüber Bund 31 70’200’000 68’600’000

Forderungen gegenüber Nahestehenden 32 324’605 485’308

Betriebsvorräte 33 1 1

Aktive Rechnungsabgrenzungen 34 25’261’100 23’706’865

Total Umlaufvermögen 256’963’076 274’756’984

Langfristiges Finanzvermögen 35 254’979’730 188’509’560

Aktivdarlehen 36 24’000 24’000

Immobilien zu Betriebszwecken 37 1’302’254 1’347’404

Einrichtungen 38 83’317’109 74’402’588

Total Anlagevermögen 339’623’093 264’283’553

Total Aktiven 596’586’169 539’040’537

Passiven

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 39 46’036’398 39’835’341

Hypotheken 40 1’400’000 1’500’000

Darlehen Trägerkantone 41 60’000’000 60’000’000

Rückstellungen 42 27’258’486 19’550’953

Passive Rechnungsabgrenzungen 43 24’635’307 23’502’690

Total Fremdkapital 159’330’190 144’388’984

Projektmittel Schweizerischer Nationalfonds 44 73’719’023 60’902’622

Projektmittel Mensch-Gesellschaft-Umwelt (MGU) 45 389’377 389’377

Immobilienfonds 46 16’719’482 13’626’217

Übrige Projektmittel (fach- oder zweckgebunden) 47 118’524’759 112’826’729

Gebundene Kapitalien Fonds, Stiftungen und Vereine 48 39’897’872 41’599’868

Total Gebundene Mittel 249’250’513 229’344’813

Rücklagen aus Berufungen 49 14’289’317 13’180’741

Rücklagen aus Budgetübertragungen 50 50’546’396 37’802’206

Gebundene Zusprachen Universitätsrat 51 4’732’075 5’254’389

Gebundene Rücklage für Sachanlagen 52 83’317’107 74’402’586

Gebundene Rücklage für Anlagerisiken 53 16’831’454 11’632’737

Total Rücklagen 169’716’348 142’272’661

Freie Kapitalien Fonds und Stiftungen 54 7’037’483 6’982’827

Freie Reserven 55 15’996’596 19’456’447

Jahresfehlbetrag 56 –4’744’961 –3’405’196

Total Freie Mittel 18’289’117 23’034’078

Total Passiven 596’586’169 539’040’537

Bilanz Universität Basel per 31. Dezember 2011

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94 Jahresbericht 2011

Anhang zur Jahresrechnung 2011 der Universität Basel

Konsolidierungskreis

Die Jahresrechnung der Universität Basel umfasst – in An-lehnung an anerkannte kaufmännische Grundsätze für kon- solidierungspflichtige Unternehmensgruppen oder unter-nehmensähnliche Organisationen – sämtliche Vermögens-, Kapital- und Erfolgswerte aller der Universität Basel als öffentlich-rechtlicher Körperschaft juristisch zugehörigen Departemente und Dienstleistungsbereiche sowie alle Werte der in wesentlichen wirtschaftlichen Beziehungen mit der Universität stehenden juristisch selbstständigen und nicht selbstständigen Stiftungen, Fonds und Vereine. Zudem weist sie auch alle ihr von Dritten anvertrauten Mittel aus, die der Erfüllung des universitären Leistungsauftrages oder der Er-möglichung von ergänzenden Projekten in Forschung und Lehre für die Universität oder ihre Vertreter zugeordnet wer-den können. Als Grundsatz für den Einbezug in die Jahresrechnung gel-ten alternativ die folgenden Regelungen:

– Zugehörig sind Stiftungen, Fonds und Vereine dann, wenn die Mehrzahl der Mitglieder des juristisch festgelegten Or-gans, das als oberste Instanz auf die Geschäftsführung und Vermögenswerte der betreffenden Organisation Einfluss neh-men kann, aus Angehörigen der Universität in Ausübung ihrer universitären Funktion besteht.

– Wesentlich sind die wirtschaftlichen Beziehungen dann, wenn die Mehrheit der Vermögenswerte und/oder Beiträge der Stiftungen, Fonds und Vereine den anderen im Konsoli-dierungskreis der Universität zusammengefassten Einheiten zugutekommt. Die Departemente und Dienstleistungsbereiche sind in der Tabelle «Finanzielle Erfolgswerte» in den statistischen An-gaben zur Jahresrechnung abschliessend aufgezählt. Bei den juristisch nicht selbständigen Fonds und Stiftungen handelt es sich um rund 60 verschiedene Schenkungen und Legate von Dritten zugunsten der Universität, einzelner Departemente oder Institute bzw. zugunsten von Universitätskliniken und einzelnen universitären Museen. Die Universität verwaltet einen grossen Teil dieser Mittel im Sinne der Zuwender im Vereinigten Universitätsvermögen. Bei den juristisch selb-ständigen Stiftungen und Vereinen handelt es sich ebenfalls um Zuwendungen Dritter an die Universität. Die als Gan-zes integrierten zivilrechtlichen Stiftungen unterstehen dem kantonalen Aufsichtsrecht und werden ebenfalls von der Universität verwaltet. Bei den erfassten zivilrechtlichen Stif-tungen und Vereinen handelt es sich um:

– Nikolaus und Bertha Burckhardt-Bürgin-Stiftung– Josef-Anton Häfliger-Stiftung– Stiftung für theologische und philosophische Studien– Fritz Mangold-Stiftung– Stiftung Schweizerisches Wirtschaftsarchiv

– Alfred Mutz-Stiftung– Rudolf Riggenbach-Stiftung– Frey-Grynäische Stiftung– Verein zur Förderung des Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrums der Universität Basel– Verein AlumniBasel – Stiftung Zschokke-Haus– Stiftung zur Förderung der biologischen Forschung– Swiss Foundation for Excellence and Talent in Biomedical Research– Universitätsstiftung Basel Der Vertrag zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt über die gemeinsame Trägerschaft der Universi-tät Basel legt in § 31 Abs. 1 fest: «Träger der medizinischen Lehre und Forschung ist die Universität, insbesondere die Medizinische Fakultät. Die Leistungen werden sowohl in universitären Departementen und Instituten als auch in den Universitätsspitälern und Spitälern mit universitären Kliniken erbracht.» Im Rahmen der Staatsvertragsverhand-lungen wurden die Kosten für die Klinische Lehre und For-schung in den Universitätsspitälern und Spitälern mit uni-versitären Kliniken ausgeschieden und in das Gesamtbudget der Universität integriert. Da die Rechnungsverantwortung und Aufsicht für die Kliniken jedoch weiterhin bei den Kan-tonen liegt, sind in der vorliegenden Universitätsrechnung die betrieblichen Vermögens-, Kapital- und Erfolgswerte der Universitätskliniken (inkl. Departement Forschung) bzw. der Spitäler mit universitären Kliniken nicht konsolidiert. Ab dem Rechnungsjahr 2007 werden die erbrachten Leis-tungen der Spitäler zugunsten der Medizinischen Fakultät entgeltlich entschädigt, es handelt sich somit um einen Leis- tungseinkauf der Universität bei den Spitälern. Wie bisher sind dagegen ihre Nationalfonds-Forschungskredite und einzelne Zusprachen im Drittmittelbereich in der universi-tären Nationalfonds- und Drittmittelverwaltung integriert und Bestandteil der Jahresrechnung der Universität. Die Forderungen und Verpflichtungen gegenüber den beiden Vertragskantonen werden als «Forderungen/Verpflichtungen gegenüber Nahestehenden» ausgewiesen. Die finanziellen Verflechtungen innerhalb der Universität sind eliminiert.

Zur Rechnungslegung der Universität

Mit Inkrafttreten des Staatsvertrages im Jahr 2007 ist es für die Universität zu einer bedeutsamen Anpassung in den Fi-nanzierungsgrundlagen gekommen. Die neue gleichberech-tigte Trägerschaft der Universität durch beide Basler Kan-tone stellte neue Anforderungen an die Rechnungslegung. Im Folgenden werden die mit dem Staatsvertrag geforderten und ab dem Jahr 2007 vollständig eingehaltenen Rechnungs-legungsgrundsätze der Universität umschrieben.

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Jahresbericht 2011 95

– für genehmigte Zweckbindungen aus Budgetübertragun- gen der Gliederungseinheiten – für gebundene Zusprachen des Universitätsrates– Einhaltung des Bruttoprinzips beim Vermögen (Ausweis der Bruttovermögenserträge und ihrer Verwendung gemäss Beschluss des Universitätsrates zur Gewinnverteilung in- nerhalb der Nationalfonds- und Drittmittelverwaltung der Universität). In der Höhe der nicht realisierten Kursgewinne/ -verluste werden über die Erfolgsrechnung Wertberichti-gungen gebildet bzw. aufgelöst und der zentral bewirtschaf-teten Rücklage für Marktrisiken zugewiesen.

– Unter Berücksichtigung der Risikostruktur der Finanzan-lagen besteht eine gebundene Rücklage für Anlagerisiken. Diese beinhaltet die Wertberichtigungen für nicht realisier-te Kursgewinne und kann zur adäquaten Absicherung der Marktrisiken aus den effektiv erzielten Vermögenserträgen zusätzlich geäufnet werden.

– Die universitären Beiträge im Bereich Unterhalt und Aus-bau der kantonalen Liegenschaften werden in der Universi-tät als Investitionsbeiträge behandelt und damit nicht akti-viert. Im Bereich der eigenen und für universitäre Zwecke genutzten Liegenschaften werden die wertvermehrenden In-vestitionsbeiträge im Bereich Unterhalt und Ausbau gemäss den Aktivierungsvorschriften der Universität aktiviert und abgeschrieben.

– Die Gliederungseinheiten haben eine Vollständigkeitser-klärung abgegeben und damit bestätigt, dass sie den zentra-len Stellen alle buchungspflichtigen Tatbestände gemeldet haben. Damit kann festgestellt werden, dass im Rahmen der zumutbaren Anstrengungen seitens der Universitätsverwal-tung die Vollständigkeit am Stichtag vor allem bezüglich Konsolidierungskreis und Erfassung der eingegangenen Drittmittel nach bestem Wissen erreicht ist. Es ist festzustellen, dass das Gesamtbild der Jahresrechnung materiell die Aktivitäten der Universität – insbesondere in der Erfolgsrechnung – umfassend abbildet.

Ausblick auf Weiterentwicklungen

Für die Weiterentwicklung der Instrumente des universi-tären Rechnungswesens im Jahr 2012 sind folgende Massnah-men bereits ergriffen bzw. eingeleitet:

– Auf der Basis des gesamtschweizerisch geltenden Modells der Kostenrechnung für Universitäten sind auch für das Jahr 2011 die erforderlichen Arbeiten planmässig in Arbeit. Für das Jahr 2010 wurden die Ergebnisse wiederum durch das Bundesamt für Statistik veröffentlicht.– Aufgrund der sich ständig ergebenden Erweiterungen so-wohl der Prüfungsstandards wie auch der internen Bedürf-nisse muss das vorhandene universitäre Rechnungslegungs-handbuch sukzessiv erweitert und angepasst werden.

– Die über die letzten Jahre konsequent vorangetriebene Inte-gration der noch dezentral geführten (Drittmittel-)Buchhal-tungen ist abgeschlossen. Lediglich die Debitorenbuchhal-

Rechnungslegungsgrundsätze

Bereits die Verselbständigung der Universität im Jahr 1997 stellte hohe Anforderungen an die Rechnungslegung. Des-halb wurde im Bestreben, Nahestehenden wie Dritten of-fen und transparent Rechenschaft über die der Universität anvertrauten Mittel abzulegen, die Rechnungslegung der Universität in den Folgejahren schrittweise an moderne und anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze angepasst, wie sie beispielsweise in den Fachempfehlungen zur Rechnungs-legung (SWISS GAAP FER) festgelegt sind. Mit der neuen gleichberechtigten Trägerschaft der Universität durch bei-de Basler Kantone ab dem Jahr 2007 erfuhr die Rechnungs- legung der Universität weitere Anpassungen, die den bereits hohen Standard in Bezug auf ihre Transparenz noch weiter erhöht haben. Im Folgenden werden die eingeführten uni-versitären Rechnungslegungsstandards beschrieben, wobei als oberstes Ziel die Verwirklichung des Grundsatzes «True and Fair View» angestrebt wird:

– Klare Gliederung der Jahresrechnung, bestehend aus er-trags- und aufwandsartengerechter Erfolgsrechnung, inves-titions- und finanzierungsgerechter Bilanz sowie Anhang mit ergänzenden Anmerkungen zur Jahresrechnung inkl. Neugruppierung der Fonds und Stiftungen der Universität hinsichtlich ihrer Zweckbindung und Verfügbarkeit.

– Bewertung eigener und für universitäre Zwecke genutzter Immobilien zu Anschaffungskosten abzüglich der betriebs-wirtschaftlich notwendigen Wertberichtigungen. Die bei der Erstinventarisierung entstandene Neubewertungsreserve wird in den gebundenen Rücklagen ausgewiesen und jährlich um das Ergebnis aus Aktivierungen und Abschreibungen und Investitionsbeiträgen (Bundessubventionen, Beiträge Immobilienfonds, Beiträge Dritter) angepasst.– Immobilien, deren Räumlichkeiten nicht für universitäre Zwecke genutzt werden, sondern deren Mieteinnahmen zur Erfüllung des Stiftungs- oder Fondszweckes (z.B. Auszah-lung von Stipendien) dienen, werden dem Finanzvermögen zugewiesen und zum Ertragswert bewertet.

– Bewertung der Finanzanlagen zu Marktwerten.– Bewertung der Betriebseinrichtungen zu Anschaffungs-kosten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Wertberichtigungen. Die bei der Erstinventarisierung ent-standene Neubewertungsreserve wird in den gebundenen Rücklagen ausgewiesen und jährlich um das Ergebnis aus Aktivierungen und Abschreibungen angepasst.– Die flüssigen Mittel umfassen Kassenbestände, Post- und Bankguthaben sowie geldnahe Mittel mit einer Restlaufzeit von höchstens 90 Tagen. Sie sind zum Nominalwert bewertet.– Ausweis periodengerecht abgegrenzter Erträge und Auf-wendungen– Bildung von Rücklagen für universitätsinterne Zusprachen, die gemäss Finanzordnung eine Fach- oder Zweckbindung von Eigenmitteln nach sich ziehen: – für noch nicht verbrauchte Mittel aus Berufungszusagen

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tungen in den Dienstleistungsbereichen Zahnmedizin und Medizinische Mikrobiologie sind hier noch als wesentliche Ausnahmen zu nennen.– Die Universität verstärkt ihre gesamtuniversitären Integra-tionsbemühungen im Bereich der zentralen Verwaltungs-software SAP. So wird der im Jahr 2010 begonnene stufenwei-se Rollout des SAP-Travelmanagements im Jahr 2012 abge-schlossen sein und der Starttermin der workflow-gestützten Materialbeschaffung und -bewirtschaftung auf Basis eines umfangreichen Pilotprojektes im Biozentrum und Univer-sitätsrechenzentrum auf 1. April 2012 festgelegt. Zusätzlich arbeitet das in der Verwaltungsdirektion integrierte SAP-Kompetenzzentrum am weiteren schrittweisen Aufbau ei-ner Business-Warehouse-Lösung, um die heute bereits sehr umfangreich vorhandenen Datenbestände in den SAP-Ver-waltungssystemen miteinander zu verknüpfen und damit stufengerecht und tagesaktuell Auswertungen anbieten zu können.

– Zudem soll im Jahr 2012 die elektronische Archivierung sämtlicher Buchhaltungsbelege eingeführt werden. Bereits im Jahr 2011 wurde hierzu für den Bereich der Nationalfonds ein Pilotprojekt sehr erfolgreich gestartet (Grund: neue An-forderungen im Berichtswesen vonseiten des Nationalfonds für alle Hochschulen). Die damit durchgängig vorhandene Transparenz wird auf dezentraler Ebene (Rechnungsführen-de) die Möglichkeiten von Kontrollaktivitäten bzw. Quali-tätsprüfungen weiter erhöhen.

Zum Risikomanagement und zum Internen Kontrollsystem

der Universität

GrundsätzeDer Universitätsrat und das Rektorat der Universität Basel sind für die Einrichtung und Aufrechterhaltung eines Ri-sikomanagements sowie angemessener interner Kontrollen verantwortlich. Das interne Kontrollsystem (IKS) der Uni-versität wurde vom Grundsatz her dahingehend konzipiert, Universitätsrat und Rektorat eine angemessene Zuverlässig-keit der Finanzberichterstattung sowie eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Erstellung und Darstellung der veröffentlichten Jahresrechnung zu gewährleisten. Neben ausformulierten Kontrollmassnahmen auf Ebene Gesamtuniversität enthält das Interne Kontrollsystem der Universität eine Wegleitung zur Risikobeurteilung und eine Übersicht über die bereits seit mehreren Jahren zahlreich im-plementierten Kontrollen auf Prozessebene. Zusätzlich wur-de die per 1.1.2011 in Kraft gesetzte neue Unterschrifts- und Visumsregelung flächendeckend umgesetzt; somit wurden die Unterschriftskompetenzen und Rechnungskontrollen universitätsweit einheitlich formalisiert und standardisiert. Zusätzlich wurde durch das Rektorat in enger Koordinati-on mit dem Universitätsrat eine flächendeckende Risikobe-urteilung und das universitäre Risikoprofil erarbeitet, um damit für die Zukunft neben den finanziellen Risiken auch

universitäre Schlüsselrisiken zu dokumentieren und allfäl-lige Massnahmen festzulegen. Der Universitätsrat hat diese sehr umfangreichen und gleichzeitig komplexen Arbeiten zur Kenntnis genommen und das Rektorat mit der Umset-zung der notwendigen Massnahmen beauftragt. Ausblick auf WeiterentwicklungenIm Hinblick auf die neuen gesetzlichen Vorschriften ist ein neues Gesamtkonzept Risikomanagement und Internes Kon-trollsystem an der Universität Basel vom Universitätsrat ver-abschiedet worden. Auf der Basis dieses neuen Konzeptes hat die Verwaltungsdirektion im Jahr 2009 eine dokumentierte Risiko-Kontroll-Matrix der finanziellen Schlüsselrisiken erstellt und dafür die notwendigen Prüfpunkte herausgear-beitet. Die dokumentierten und bewerteten Abläufe werden dabei in acht Kernprozesse zusammengefasst. Die damit einhergehenden Umsetzungsarbeiten in der Linie dauern aufgrund der sehr komplexen und gleichzeitig notwendi-gen differenzierten Betrachtung der universitären Prozesse noch an. Für die zentral geführten Finanzprozesse wurden diese Arbeiten per Ende 2010 abgeschlossen, sodass sowohl im Vorjahr wie auch für das Geschäftsjahr 2011 der Jahres-abschlussprozess IKS-konform umgesetzt wurde. Weitere Kernprozesse und Kontrollaktivitäten werden schrittweise auf den dafür verantwortlichen Verwaltungsebenen der Uni-versität vertieft. Zudem hat der Universitätsrat an seiner Sitzung vom 26. Mai 2011 im Rahmen der Arbeiten zum Risikomanagement und zum finanziellen Internen Kontrollsystem das Mapping der Universitätsrisiken zur Kenntnis genommen und das Rek-torat mit der Umsetzung der notwendigen Massnahmen be-auftragt. Das Rektorat überprüft in regelmässigen Abstän-den die im letzten Jahr erstellte flächendeckende Risikobe-urteilung und das universitäre Risikoprofil, um damit und auf der Basis eines risikoorientierten Ansatzes neue univer-sitäre Schlüsselrisiken zu erkennen und frühzeitig allfällige Massnahmen zu ergreifen. Für das Jahr 2012 ist geplant, ein jährliches standardisiertes Risikoreporting zuhanden des Universitätsrates zu entwickeln.

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Jahresbericht 2011 97

Anmerkungen zu einzelnen Positionen der Jahresrechnung 2011

1. Globalbeitrag Kanton Basel-Stadt

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Betriebsbeitrag Kanton Basel-Stadt 136’650’000 129’950’000

Beitrag an Immobilienfonds 11’750’000 11’250’000

Globalbeitrag Kanton Basel-Stadt 148’400’000 141’200’000

Auf der Basis des Staatsvertrages und des damit einherge-henden Leistungsauftrages für die zweite Leistungsperiode wurden die Globalbeiträge des Kantons Basel-Stadt für die Jahre 2010 bis 2013 festgelegt. Im Jahresbeitrag 2011 ist neben dem eigentlichen Betriebsbeitrag auch der steigende Beitrag an den Immobilienfonds integriert und hier gesondert aus-gewiesen. Die durch den Kanton Basel-Stadt noch verblei-benden gesonderten Ausführungsvereinbarungen zur Stu-dienberatung und dem öffentlichen Auftrag der Universi-tätsbibliothek werden in der Anmerkung 5 «Sonderbeiträge» gesondert ausgewiesen.

2. Globalbeitrag Kanton Basel-Landschaft

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Betriebsbeitrag Kanton Basel-Landschaft 137’050’000 130’850’000

Beitrag an Immobilienfonds 11’750’000 11’250’000

Globalbeitrag Kanton Basel-Landschaft 148’800’000 142’100’000

Auf der Basis des Staatsvertrages und des damit einherge-henden Leistungsauftrages für die zweite Leistungsperiode wurden die Globalbeiträge des Kantons Basel-Landschaft für die Jahre 2010 bis 2013 festgelegt. Im Jahresbeitrag 2011 ist ne-ben dem eigentlichen Betriebsbeitrag auch der steigende Bei-trag an den Immobilienfonds integriert und hier gesondert ausgewiesen.

3. Beiträge Bund gemäss Universitätsförderungsgesetz

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Bund Grundsubvention 70’200’000 68’600’000

Bund Subvention Kleininvestitionen 3’375’522 3’364’522

Bund Subvention Bauten 447’468 954’444

Beiträge Bund gemäss Universitätsförderungsgesetz 74’022’990 72’918’966

Ab dem Jahr 2007 werden die Beiträge des Bundes gemäss Universitätsförderungsgesetz vollumfänglich periodengerecht ausgewiesen. Materiell bedeutet dies, dass der im Jahr 2011

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98 Jahresbericht 2011

ausgewiesene Beitrag in Höhe von70,2 Mio. Franken als For-derung gegenüber dem Bund in der Bilanz ausgewiesen wird, da dessen Auszahlung durch den Bund erst im Jahr 2012 er-folgt (vgl. Anm. 31). Für die Festlegung des ausgewiesenen Beitrages werden die in der Finanzplanung den Budgets der Universität erstellten Berechnungen und effektiven Abrech-nungen der Vorjahre herangezogen. Die Differenz zwischen eingestellter Forderung für das Jahr 2010 (68,6 Mio. Fr.) und effektiver Auszahlung im Jahr 2011 für das Jahr 2010 (75,5 Mio. Fr.) wird als periodenfremder Ertrag im Jahr 2011 ausgewie-sen. Die Subventionen für Kleininvestitionen beinhalten den Subventionsanteil für Apparateinvestitionen der Gliede-rungseinheiten und für abgeschlossene Bauprojekte des Im-mobilienfonds, die im Jahr 2011 definitiv abgerechnet wurden.

4. Beitrag übrige Kantone gemäss Interkantonaler Universitätsvereinbarung

In Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Beitrag übrige Kantone gemäss Interkantonaler 70’772’126 70’392’049

Universitätsvereinbarung zugunsten der Universität

Berechnungsgrundlage des Beitrages:

Fakultätsgruppe I 21’738’905 21’824’670

Fakultätsgruppe II 24’772’020 24’710’945

Fakultätsgruppe III 25’456’060 25’040’750

Abzug Wanderungsverluste -1’194’859 -1’184’316

Beitrag übrige Kantone gemäss Interkantonaler Universitätsvereinbarung 70’772’126 70’392’049

Die Ermittlung der Gesamtbeiträge für das Rechnungsjahr 2011 wird auf der Grundlage der Interkantonalen Universi-tätsvereinbarung (IUV) vorgenommen. Die Universität er-hält danach gestaffelt nach Fakultätsgruppen die Gesamtbei-träge anderer Kantone für deren Studierende an der Univer-sität Basel. Die im 2011 eingegangenen Beiträge basieren auf den Studierendenzahlen des Frühjahrsemesters 2011 und des Herbstsemesters 2010/2011. Die Festlegung der Bemessungs-grundlage für die jährlichen Beiträge pro Studierenden wird durch die Kommission Interkantonale Universitätsvereinba-rung IUV vorgenommen. Per Studienjahr 2005/2006 wurden die IUV-Beiträge zum letzten Mal bezüglich der aufgelaufe-nen Teuerung angepasst (Art. 26 IUV). Auf das Jahr 2014 ist eine Teuerungsanpassung der aktuellen Ansätze beschlossen worden. Als Basis für die Anpassung der IUV-Beiträge an die Teuerung wurde auf den Stand des Landesindexes der Kon-sumentenpreise von Dezember 2010 abgestellt. Daraus ergibt sich ab dem Jahr 2014 eine Teuerungsanpassung der Beiträge von 5,18%. Die Zuordnung in eine der drei Fakultätsgruppen ist wie folgt festgelegt:

– Fakultätsgruppe I: Studierende der Geistes- und Sozialwis-senschaften (10’090 Fr. pro Studierenden wie im Vorjahr);

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Jahresbericht 2011 99

– Fakultätsgruppe II: Studierende der Exakten, Natur- und Technischen Wissenschaften, der Pharmazie und der vor-klinischen Ausbildung (erstes und zweites Studienjahr) der Human- und Zahnmedizin (24’430 Fr. pro Studierenden wie im Vorjahr);

– Fakultätsgruppe III: Studierende der klinischen Ausbil-dung der Human- und Zahnmedizin ab drittem Studienjahr (48’860 Fr. pro Studierenden wie im Vorjahr).

5. Sonderbeiträge

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Leistungsvereinbarung Universitätsbibliothek 1’106’700 1’106’700

Leistungsvereinbarung Studienberatung 483’000 483’000

Total Sonderbeiträge Kanton Basel-Stadt 1’589’700 1’589’700

Im Jahr 2011 fallen Sonderbeiträge für die in separaten Leis-tungsvereinbarungen mit dem Kanton Basel-Stadt verein-barten Beiträge für den öffentlichen Auftrag der Universi-tätsbibliothek und die Mittel für die Studienberatung an. Die ausgewiesenen Beiträge wurden im Rahmen der Arbeiten zur zweiten Leistungsperiode mit dem Kanton Basel-Stadt neu-verhandelt und sind insbesondere bezüglich effektiver Leis-tungen und aufgelaufener Teuerung geprüft und entspre-chend angepasst.

6. Projektzusprachen Schweizerischer Nationalfonds

Projektkredite werden vom Schweizerischen Nationalfonds in Jahrestranchen je nach Projektbeginn, mehrheitlich je-doch per Oktober oder März ausbezahlt. Nicht verwendete Mittel führen zu einer Erhöhung der gebundenen Projekt-mittel in der Bilanz. Zum einen sind hier in einer Bandbreite von 0,1 bis 0,6 Mio. Franken die über alle Fakultäten verteil-ten und weiter gestiegenen Projektzusprachen in der freien Grundlagenforschung, für SNF-Förderungsprofessuren und für Verbundprojekte wie Sinergia enthalten. Daneben sind in dieser Position wie in den Vorjahren auch die Fortführung der Gesamtprojektbeiträge für die Nationalen Forschungs-schwerpunkte Nanoscale Sciences und Iconic Criticism ent-halten. Neu hinzugekommen ist der Nationale Forschungs-schwerpunkt Quantum Science and Technology mit Leading House ETH Zürich und Co-Leading House Universität Basel. Für diesen Teilbereich innerhalb der Projektzusprachen durch den Schweizerischen Nationalfonds sind im Jahr 2011 Mitteleingänge in Höhe von 3,9 Mio. Franken zu verzeich-nen (Vorjahr: 7,0 Mio. Fr.). Dem im Vergleich zum Vorjahr starken Rückgang bei den Forschungsschwerpunkten lie-gen folgende Sondereffekte zugrunde: Erstens erfolgte im Jahr 2010 eine Schlusszahlung in Höhe von 1,0 Mio. Franken für den Rückbau des Nationalen Forschungsschwerpunktes

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100 Jahresbericht 2011

SESAM, zweitens kam es aufgrund der sich verzögernden Verhandlungen für die zweite Vertragsperiode des For-schungsschwerpunktes Iconic Criticism im Jahr 2010 zu ei-ner Auszahlung von zwei Jahrestranchen (eine Jahrestranche beläuft sich auf 1,9 Mio. Fr.) und schliesslich sind die Beiträ-ge im Schwerpunkt Nanoscale Sciences in der dritten Ver-tragsperiode abnehmend gestaffelt (1,7 Mio. Fr. im Jahr 2011, Vorjahr CHF 2,9 Mio. Fr.).

7. Projektzusprachen von übrigen Dritten

Sämtliche im Rechnungsjahr 2011 eingegangenen Projekt-mittel von Dritten (Einzelpersonen, Privatwirtschaft, private Stiftungen, Bundesprogramme, europäische Programme, Vereine usw.) sind unabhängig vom Verbrauch ausgewiesen. Bei den Bundesprogrammen handelt es sich vor allem um die Finanzierung von Sonder- und Schwerpunktprogram-men (z.B. Südafrika, SystemsX.ch, Chancengleichheit, Nach-wuchsförderung), die aufgrund ihrer Zweckbindung wie in den Vorjahren bei den Drittmitteln und deshalb nicht unter den Beiträgen des Bundes gemäss Universitätsförderungs-gesetz ausgewiesen werden. Neben einer Vielzahl von über alle Fakultäten gestreuten und sich auf Beiträge zwischen 0,2 bis 0,6 Mio. Franken verteilten Zusprachen hat es auch im Jahr 2011 Zuwendungen mit über 1 Million Franken gegeben. Zu erwähnen sind hier der gebundene Beitrag des Kantons Aargau für den Betrieb des Swiss Nano Centers in Höhe von 5,0Mio. Franken (Vorjahr 5,0 Mio. Fr.) und die finanzielle Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds in Form von Overheadbeiträgen in Höhe von 8,5 Mio. Franken (Vor-jahr 10,5 Mio. Fr.).

8. Ertrag aus Gebühren

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Erlöse aus Anmelde- und Semestergebühren 13’648’142 13’564’151

Teilnehmergebühren Drittmittel-Projekte 1’200’715 1’285’867

Erlöse aus Lehre 5’593’619 4’315’652

Erlöse aus Prüfungsgebühren 1’875 21’036

Beiträge SKUBA 189’090 185’930

Total Ertrag aus Gebühren 20’633’442 19’372’635

Der Anstieg der Gebühren im Jahr 2011 von 1,3 Mio. Franken ist im Wesentlichen auf die Zunahme der Erlöse aus Lehre (postgraduale Studiengänge, Nachdiplomstudiengänge und Kursangebote) zurückzuführen.

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Jahresbericht 2011 101

9. Ertrag aus Dienstleistungen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Ertrag aus wissenschaftlichen und medizinischen Dienstleistungen 19’636’015 18’896’891

Ertrag aus Verkauf von Material/Druckerzeugnissen 2’057’580 1’954’920

Rückerstattung Auslagen 835’116 782’748

Ertrag aus Vermietung 405’005 474’223

Ertrag aus Verkauf von Apparaten 64’033 29’596

Total Ertrag aus Dienstleistungen 22’997’749 22’138’378

Die Zunahme der Erträge aus Dienstleistungen ist im We-sentlichen in steigenden Erträgen aus wissenschaftlichen und medizinischen Dienstleistungen (plus 0,9 Mio. Fr.) be-gründet. Die bedeutsamsten Einzelposten sind wie in den Vorjahren die Erträge im Bereich der Medizinischen Mi-krobiologie (total 7,5 Mio. Fr., im Vorjahr 6,4 Mio. Fr.) und der Zahnmedizin (total 6,4 Mio. Fr., im Vorjahr 7,1 Mio. Fr.). Auch das Biozentrum, die Umweltwissenschaften, die Wirt-schaftswissenschaften, die Psychologie und die Universitäts-bibliothek verzeichnen Eingänge von über 1,0 Franken.

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Ordentlicher Ertrag auf Finanzanlagen 5’017’637 4’241’540

Realisierte Kursgewinne auf Finanzanlagen 2’774’493 3’031’753

Wertaufholungen Finanzanlagen zu Buchwert 2’584’251 16’376

Nicht realisierte Kursgewinne auf Finanzanlagen 3’125’273 26’856

Kursgewinne auf Devisen 1’015’932 240’987

Total Erträge auf Finanzanlagen 14’517’585 7’557’511

Realisierte Kursverluste auf Finanzanlagen –4’345’679 –1’429’939

Marktwertanpassungen Finanzanlagen unter Buchwert –25’652 –500’690

Nicht realisierte Kursverluste auf Finanzanlagen –198’691 –980’972

Kursverluste auf Devisen –1’963’164 –2’936’858

Total Aufwand auf Finanzanlagen –6’533’185 –5’848’459

Total Vermögenserfolg 7’984’400 1’709’052

10. Vermögenserfolg

Der (Brutto-)Vermögenserfolg (realisiert und unrealisiert) der Finanzanlagen der Universität ist im Vergleich zum Vor-jahr um 6,3 Mio. Franken gestiegen. So ist es im Jahr 2011 gelungen, sowohl im Bereich der Wertaufholungen zum Buchwert als auch bei den nicht realisierten Kursgewinnen auf Finanzanlagen einen hohen Anstieg zu erzielen. Ausser-dem konnten die Kursverluste auf Devisen reduziert wer-den. Im Rahmen der strategischen Ausgestaltung der passiv geführten Vermögensverwaltungsmandate wurde im Jahr 2011 der Obligationenanteil zulasten der im Portfolio befind-lichen Aktien auf88,2% erhöht (Vorjahr 75,3%).

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102 Jahresbericht 2011

11. Periodenfremder Ertrag

Im Berichtsjahr sind Erträge angefallen, die zeitlich den vorhergehenden Rechnungsjahren zuzuordnen sind. Neben einer Vielzahl von kleineren periodenfremden Geschäfts-vorfällen (insgesamt 0,6 Mio. Fr.) beinhaltet der perioden-fremde Ertrag insbesondere folgende Effekte: Erstens kommt es im Jahr 2011 zu einem effektiv höheren Eingang der peri-odengerecht auszuweisenden Bundesmittel für das Jahr 2010. Die per 1.1.2011 in den Forderungen mit 68,6 Mio. Franken ein-gestellte Grundsubvention des Bundes wurden um 6,9 Mio. Franken übertroffen, was gemäss den Rechnungslegungs-vorschriften der Universität zu einem periodenfremden Er-trag in gleicher Höhe führt. Diese erhebliche Abweichung ist darauf zurückzuführen, dass der Bund die zur Verfügung stehende Gesamtsumme für alle kantonalen Universitäten erhöht und die Universität Basel im Jahr 2010 aufgrund ihrer für die Auszahlung massgeblichen Leistungsindikatoren in Lehre (Anzahl Studierende) und Forschung (insbesondere Zusprachen des Nationalfonds) überdurchschnittlich an die-ser Erhöhung partizipiert hat. Und zweitens führten die de-finitiven Schlussabrechnungen für die Unfall- und Kranken-taggeldversicherung des Jahres 2010 zu Gutschriften im Jahr 2011, die in Höhe von 0,7 Mio. Franken als periodenfremde Zusatzerträge verbucht wurden.

12. Personalaufwand

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Aufwand Löhne und Gehälter 273’690’667 259’429’535

Aufwand Sozialleistungen 48’591’602 43’795’679

Aufwand Personalnebenkosten 1’076’243 1’099’442

Total Personalaufwand 323’358’511 304’324’656

Der Personalaufwand der Universität ist im Vergleich zum Vorjahr im Saldo um rund 19,0 Mio. Franken angestiegen: Bei den Löhnen und Gehältern (insgesamt plus 14,2 Mio. Fr.) beträgt der durch ordentliche Budgetmittel der Universität finanzierte Zuwachs in Lehre, Forschung und Selbstverwal-tung rund 6,9 Mio. Franken, im Drittmittel- und National-fondsbereich steigt diese Position um 7,3 Mio. Franken. Der Zuwachs bei den universitären Mitteln ist auf die Umsetzung der im Leistungsauftrag enthaltenen strategischen Mass-nahmen zurückzuführen. Der im Vergleich zum Vorjahr im Saldo ausgewiesene Anstieg bei den Sozialleistungen um 4,8Mio. Franken beinhaltet mehrere Effekte: Erstens kommt es aufgrund des für das Jahr 2011 bewilligten Stufenanstiegs und Teuerungsausgleiches arbeitgeberseitig zu Mehrleis-tungen an die Pensionskassen in Höhe von 1,5 Mio. Franken. Zusätzlich wird in Höhe der nicht ausgeglichenen Teuerung bei den Renten auf Basis des beschlossenen Sanierungskon-

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Jahresbericht 2011 103

zepts für die Pensionskassen eine Rückstellung als Beitrag der Rentner für die Sanierung gebildet (1,5 Mio. Fr.). Und schliesslich kommt es aufgrund des Anstiegs bei den Löhnen und Gehältern zu Mehraufwendungen bei den Sozialleistun-gen in Höhe von rund 1,8 Mio. Franken. Die Position Perso-nalnebenkosten bewegt sich auf Vorjahresniveau.

13. Betriebsaufwand

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Aufwand Material und Fremdleistungen 47’049’545 49’424’577

Aufwand Rekrutierung, Reisen und Repräsentation 12’712’806 12’685’168

Aufwand Verwaltung 6’121’629 6’283’583

Aufwand Beiträge, Gastreferenten, Übriges 11’970’425 11’005’679

Aufwand Unterhalt Informatik 5’785’510 4’754’316

Aufwand Unterhalt Einrichtungen 3’859’007 3’892’188

Total Betriebsaufwand 87’498’923 88’045’512

Der leichte Rückgang des Betriebsaufwandes um 0,6 Mio. Franken ist bei einer im Saldo gleichbleibenden Ausnutzung der ordentlichen Budgetmittel auf eine Abnahme der im letzten Jahr stark angestiegenen Finanzierungen aus Dritt-mitteln (inkl. Nationalfonds) zurückzuführen. Auf einzelne Aufwandskategorien bezogen, zeigt sich, dass der Aufwand im Bereich Material und Fremdleistungen (minus 2,4 Mio. Fr.) gesunken ist. Dafür verantwortlich ist vor allem der Min-deraufwand für Chemikalien, Labormaterial und Leistungen Dritter. Demgegenüber ist der Aufwand für den Unterhalt der Informatik (EDV-Installationen inkl. Mietleitungen, Lizenzen, Wartungsverträgen Hardware und Software) um 1,0 Mio. Franken angestiegen und auch die Beiträge für Gast-referenten und Übriges sind wegen der im Jahr 2011 gestie-genen Beiträge an assoziierte Institutionen um 1,0Mio. Fran-ken angewachsen. Die übrigen Positionen verändern sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig.

14. Raumaufwand

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Aufwand Reinigung und Energie 13’541’051 13’317’385

Aufwand Anlagen/Einrichtungen 2’390’558 2’373’057

Aufwand Liegenschaften 587’430 496’374

Aufwand Fremdmieten 13’267’701 13’613’893

Grundmiete Liegenschaften Kanton Basel-Stadt 23’989’839 23’530’621

Total Raumaufwand 53’776’579 53’331’330

Der Raumaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr per Saldo um 0,5 Mio. Franken gestiegen. Diese Zunahme ist im We-sentlichen auf teuerungsbedingte Erhöhungen bei Strom,

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104 Jahresbericht 2011

Wasser, Reinigung und dem allgemeinen Gebäudeunterhalt zurückzuführen. Daneben ist auch im Saldo aller Mietauf-wendungen eine leichte Zunahme zu verzeichnen, deren Ursache in den im Vergleich zum Vorjahr nun ganzjährig anfallenden Mietkosten bei Zumietungen begründet ist. Die Grundmiete für die Nutzung der kantonalen Liegenschaften sowie die Fremdmieten sind im Raumaufwand weiterhin die grössten Einzelposten.

15. Kleininvestitionen EDV und Apparate

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Apparate/Informatik 31’806’599 29’436’852

Anschaffungen zul. Berufungskredite 1’279’289 1’814’990

Aktivierte Betriebseinrichtungen –28’544’162 –28’417’761

Total Kleininvestitionen EDV und Apparate 4’541’725 2’834’081

Das gesamte Investitionsvolumen im Bereich Apparate und EDV im Jahr 2011 beträgt rund 33,1 Mio. Franken (plus 1,9Mio. Fr. im Vergleich zum Vorjahr) und setzt sich wie folgt zusammen: Universitäres Investitionsvolumen aus ordent-lichen Budgetmitteln (im Jahr 2011 insgesamt 20,0 Mio. Fr.), Anschaffungen auf der Basis von Budgetüberträgen aus den Vorjahren (8,0 Mio. Fr.) bzw. Berufungskrediten (1,3 Mio. Fr.) und Anschaffungen im Drittmittelbereich mit einem Ge-samtvolumen von rund 3,8 Mio. Franken. Im Vergleich zum Vorjahr fallen 1,7 Mio. Franken mehr Anschaffungen unter der Aktivierungsgrenze von 1’000 Franken an und werden direkt als Aufwand in der Periode 2011 verbucht. Dieser An-stieg ist vor allem auf die gesunkenen Preise gerade im EDV-Bereich zurückzuführen. So liegen die Anschaffungspreise im Netzwerk-, Computer- und Druckerbereich oftmals un-ter der Aktivierungsgrenze. Ausserdem steigen im Vergleich zum Vorjahr die unter dieser Position ausgewiesenen Auf-wendungen für nicht aktiviervierungsfähige Softwareent-wicklungen, Serviceverträge und Investitionsbeiträge an Partner. Alle anderen Anschaffungen werden aktiviert und gemäss den Vorschriften der Universität abgeschrieben (vgl. Anm. 20 und 38).

16. Mobiliar, Haustechnik und Bauinvestitionen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Mobiliar 1’718’556 2’823’910

Kleininvestitionen Bau 1’280’990 1’245’430

Haustechnik 522’601 436’841

Aktivierte Betriebseinrichtungen –1’496’410 –2’120’621

Total Mobiliar, Haustechnik und Bauinvestitionen 2’025’737 2’385’559

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Jahresbericht 2011 105

Die Position Mobiliar, Haustechnik und Bauinvestitionen beinhaltet die Mittel für Mobiliar, Kleininvestitionen Bau und Haustechnik. Die ausgewiesene Abnahme von nicht ak-tivierbaren Leistungen in Höhe von 0,4 Mio. Franken ist im Wesentlichen auf einen Rückgang im Bereich Mobiliar (Ab-nahme von Umzugskosten im Vergleich zum Vorjahr) und bei den nicht aktivierbaren Investitionsbeiträgen im Baube-reich zurückzuführen.

17. Unterhalt und Investitionen aus Immobilienfonds

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Aufwendungen für Instandhaltung Bau 2’668’771 2’527’262

Aufwendungen für Instandhaltung Haustechnik 2’364’067 2’291’660

Aufwendungen für Einzelvorhaben und Projekte 16’126’475 14’837’114

… davon für Instandsetzung Gebäude und bauliche Veränderungen 14’826’990 13’856’473

… davon für Instandsetzung Haustechnik 1’299’485 980’641

Dienstleistungen Haustechnik und Bau 995’000 995’000

Total Unterhalt und Investitionen Immobilienfonds 22’154’314 20’651’036

Im Vergleich zum Vorjahr kommt es bei den Leistungen zu-lasten des Immobilienfonds zu einer Zunahme von insge-samt 1,5 Mio. Franken. Trotz dieses Anstiegs konnte damit bei der Abrechnung des Geschäftsjahres 2011 die zur Ver-fügung stehende Jahrestranche nicht vollumfänglich aus-genutzt werden (vgl. Anm. 46 bezüglich Bestandesentwick-lung Immobilienfonds). Diese Entwicklung hängt mit der im Jahr 2011 durchgeführten vollständigen Überarbeitung der gesamten universitären Immobilienplanung zusammen, die zu einer selektiven Umsetzung von ursprünglich in den Planungen des Immobilienfonds vorgesehenen grösseren Projekten führte. Trotz dieser notwendigen Überarbeitung der Immobilienplanung wurden im Jahr 2011 wichtige bau-liche Einzelvorhaben für die räumliche Weiterentwicklung der Universität (Neubelegung Rosshof, Neubelegung Klin-gelbergstrasse 61, Massnahmen Nachfolgeprofessuren in den Departementen Biozentrum, Physik, Umweltwissenschaften, Biomedizin und Chemie, Elektroanlagen, Kälteproduktion, Wassernetz und Sicherheitsmassnahmen in Physik, Chemie und Biozentrum) abgeschlossen und auch die Aufträge im Bereich Instandhaltung Bau und Haustechnik konnten plan-mässig durchgeführt werden. Wie bereits im Vorjahr muss darauf hingewiesen werden, dass der effektiv vorhandene Instandsetzungs- bzw. Instandhaltungsbedarf bei der Uni-versität ungebremst hoch ist und finanziell bedeutsame Pro-jekte in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden müssen.

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106 Jahresbericht 2011

18. Abgeltung Lehre und Forschung der Klinischen Medizin in den Universitätsspitälern und den Spitälern

mit universitären Kliniken

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Abgeltung Personal Spitäler 50’149’227 48’683’309

Abgeltung Sachaufwand Spitäler 23’812’388 24’780’189

Abgeltung Raumaufwand Spitäler 8’176’464 8’229’502

Abgeltung Lehre und Forschung der Klinischen Medizin 82’138’079 81’693’000

in den Universitätsspitälern

Die Universitätsspitäler bzw. Spitäler mit universitären Kli-niken werden auf der Basis von Leistungsvereinbarungen für ihre erbrachten Leistungen in Lehre und Forschung entschä-digt. Im Anhang dieser Vereinbarungen werden die einzel-nen Kostenkategorien im Detail definiert und frankenmässig ausgewiesen, womit im oben vorgenommenen Detailausweis eine entsprechende Unterscheidung erfolgen kann. Die An-passung für das Jahr 2011 entspricht den im Staatsvertrag und Leistungsauftrag festgelegten Kriterien.

19. Abschreibungen auf Immobilien

Zeigt die im Jahr 2011 getätigten Abschreibungen auf Immo-bilien für die aktuell einzige eigene Immobilie (Petersgraben 29), bei der universitäre Zwecke für die Nutzung im Vorder-grund stehen. Es kommt hier die Bewertung zu Anschaf-fungskosten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendi-gen Wertberichtigungen zur Anwendung. Zu den weiteren Details sei auf den Anlagespiegel für Immobilien zu Betriebs-zwecken verwiesen (vgl. Anm. 37).

20. Abschreibungen auf Sachanlagen

Die im Jahr 2011 getätigten Abschreibungen auf Sachanla-gevermögen der Universität belaufen sich auf rund 21,0 Mio. Franken und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Mio. Fr. gesunken. Diese Abnahme ist auf eine Umstellung der Ab-schreibungsmodalitäten zurückzuführen. Per 1.1.2011 wurde von einer Jahresabschreibung im Anschaffungsjahr auf eine pro rata Abschreibung bezogen auf den Anschaffungsmonat im jeweiligen Geschäftsjahr gewechselt. Dies führt aufgrund einer gegen Jahresende höheren Investitionstätigkeit im Um-stellungsjahr 2011 einmalig zu tieferen Abschreibungsraten. Zu den weiteren Details sei auf den Anlagespiegel für Ein-richtungen verwiesen (vgl. Anm. 38 Einrichtungen).

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Jahresbericht 2011 107

21. Auflösung/Zuweisung nicht verwendeter Projektmittel

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Zuweisung (+)/Auflösung (–) von Projektmitteln Nationalfonds 12’816’401 15’794’440

Zuweisung (+)/Auflösung (–) von Projektmitteln Mensch-Gesellschaft-Umwelt (MGU) – –5’595

Zuweisung (+)/Auflösung (–) von Übrigen Projektmitteln (fach- oder zweckgebunden) 5’698’029 15’264’633

Zuweisung (+)/Auflösung (–) von Gebundenen Kapitalien Fonds und Stiftungen –1’697’192 10’985’268

Zuweisung (+)/Auflösung (–) Immobilienfonds 3’093’265 4’858’361

Total Zuweisung/Auflösung nicht verwendeter Projektmittel 19’910’503 46’897’106

Bei der Zuweisung/Auflösung nicht verwendeter Projektmit-tel wird die effektive Mittelbewegung (Saldo von Zugängen und Abgängen) ausgewiesen. Dieser Saldo beträgt im Jahr 201119,9 Mio. Franken. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Saldo insgesamt um 27,0 Mio. Franken gesunken, allerdings muss bei dieser Abnahme der in der Universitätsrechnung separat aufgeführte Immobilienfonds (Veränderung minus 1,8 Mio. Fr.) berücksichtigt werden. Somit ergibt sich für die übrigen Projektmittel insgesamt eine bereinigte Abnahme beim Saldo des Mittelzuflusses von 25,2 Mio. Franken. Die-se Bewegung ist direkt mit den bereits mehrfach erwähnten hohen ausserordentlichen Zugängen im Jahr 2010 gekoppelt.

22. Periodenfremder Aufwand

Im Berichtsjahr sind Aufwendungen in Höhe von 2,3 Mio. Franken angefallen, die zeitlich den vorhergehenden Rech-nungsjahren zuzuordnen sind. Neben einer Vielzahl von kleineren, abzugrenzenden Geschäftsvorfällen führt insbe-sondere die Rückstellung für Ausfallrisiken bei den transi-torischen Forderungsabgrenzungen von 1,6 Mio. Franken zu einer Belastung des periodenfremden Aufwands.

23. Auflösung/Bildung von Rücklagen gemäss Finanzordnung

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Bildung Rücklagen 26’519’900 14’310’881

… aus Budgetübertragungen ordentliches Budget 19’576’000 7’139’881

… aus Budgetübertragungen Investitionsbudget 3’193’900 4’471’000

… aus Berufungsbudget 3’750’000 2’700’000

Auflösung Rücklagen aus ordentlichem Budget –4’858’214 –6’184’099

… im Personalbereich –232’897 –401’026

… im Betriebsbereich –1’789’555 –3’614’574

… im Investitionsbereich –2’835’763 –2’168’499

Auflösung Rücklagen aus Investitionsbudget –5’167’496 –2’278’246

Auflösung Rücklagen für Berufungen –2’641’424 –2’548’155

… im Personalbereich –181’082 –282’099

… im Betriebsbereich –633’798 –451’066

… im Investitionsbereich –1’826’545 –1’814’990

Total Rücklagen gemäss Finanzordnung 13’852’765 3’300’382

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108 Jahresbericht 2011

Im Jahr 2011 wurden Rücklagen für folgende im Jahr 2012 nicht budgetierte absehbare oder bereits beschlossene Auf-wendungen gebildet:– 1,0 Mio. Franken für Budgetübertragungen aus dem ordent-lichen Budget 2011 auf Ebene Gliederungseinheiten. Folgende Überträge wurden in diesem Jahr bewilligt: 0,38 Mio. Fran-ken Biozentrum, 0,35 Mio. Franken Wirtschaftswissenschaf-ten, 0,12 Mio. Franken Physik und 0,15 Mio. Franken für die übrigen Departemente mit Beträgen unter 0,1 Mio. Franken.– 18,6 Mio. Franken für spezielle nicht budgetierte Massnah-men im Jahr 2012 (nicht projektspezifische Kosten für In-frastruktur und Erschliessung Gesamtareal Schällemätteli 10 Mio. Fr., Äufnung Matching Funds für leistungsorientierte Mittelzuweisung im Bereich der kompetitiven Drittmittel 4,0Mio. Fr., Sonderäufnung für Berufungen Biomedizin und Biozentrum 3,4 Mio. Fr., projektbezogene Zusatzmittel für den Aufbau des zentralen EDV-Supports im Universitätsre-chenzentrum 1,0 Mio. Fr., Ausstattungskredit Bereich Zahn-medizin 0,2 Mio. Fr.)

– 3,2 Mio. Franken für Budgetübertragungen aus dem Inves-titionsbudgets 2011 (Chemie 0,74 Mio. Fr., Bau und Mobiliar 0,5 Mio. Fr., Biozentrum 0,42 Mio. Fr., Biomedizin 0,38 Mio. Fr., Universitätssport 0,3 Mio. Fr., Physik 0,26 Mio. Fr., Uni-versitätsrechenzentrum 0,25 Mio. Fr., Umweltwissenschaften 0,15 Mio. Fr., Wirtschaftswissenschaften 0,12 Mio. Fr. und 0,08 Mio. Fr. für die übrigen Departemente) – 3,8 Mio. Franken für anstehende Berufungen, wobei 2,7 Mio. Franken aus dem ordentlichen Budget und 1,05 Mio. Franken aus gebundenen Überträgen der Vorjahre für Berufungen im Biozentrum (Umwidmung) zur Verfügung gestellt wer-den. Im Jahr 2011 wurden folgende Rücklagen aus den Vor-jahren gemäss ihrer Zweckbindung verwendet und entspre-chend aufgelöst:

– 4,9 Mio. Franken aus ordentlichen Budgetübertragungen der Vorjahre. Darin enthalten sind zweckgebundene Ver-wendungen in den folgenden Bereichen: 1,8 Mio. Franken bauliche Massnahmen in den Bereichen Biozentrum, Zahn-medizin und Universitätssport, 1,1 Mio. Franken Biozen-trum, 0,9 Mio. Franken Matching Funds, 0,2 Mio. Franken Biomedizin, 0,2 Mio. Franken Physik, 0,2 Mio. Franken Uni-versitätsrechenzentrum, 0,2 Mio. Franken Dispositionsfonds Rektorat, 0,3 Mio. Franken Mobiliarausstattungen.– Die Budgetübertragungen im Investitionsbereich wurden gemäss ihrer Zweckbindung verwendet (5,2 Mio. Fr.).

– 2,6 Mio. Franken für Aufwendungen im Bereich der ver-pflichtend gesprochenen Berufungszusagen

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Jahresbericht 2011 109

24. Auflösung/Bildung gebundene Zusprachen Universitätsrat

Die Position «Auflösung/Bildung gebundene Zusprachen Universitätsrat» integriert den Teil des in den Vorjahren (bis und mit 31.12.2006) noch separat geführten Erneuerungsfonds, der durch verpflichtend gesprochene Zusagen des Universi-tätsrates über den 1.1.2007 hinaus gebunden ist. Die noch ver-bliebenen Zusprachen werden gemäss ihrer Zweckbindung und auf der Basis des jeweiligen Universitätsratsbeschlusses weiterhin separat geführt und die Entnahme hier offen aus-gewiesen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden 0,5 Mio. Franken aufgelöst, sodass per 1.1.2012 noch Zusprachen in Höhe von 4,7 Mio. Franken gebunden sind. Die grössten per Ende 2011 noch nicht verwendeten Einzelposten betreffen Zusprachen im Bereich von Berufungen (0,9 Mio. Fr., Vorjahr 1,1 Mio. Fr.), die Mitfinanzierung von SystemsX.ch-Aktivitäten (0,9 Mio. Fr., Vorjahr 1,0 Mio. Fr.) und noch vorhandene Projektmittel für die Bereiche Neue Lerntechnologien, Sprachenzentrum und Verwaltungssoftware SAP (2,3 Mio. Fr., wie im Vorjahr).

25. Auflösung/Bildung gebundene Rücklage für Sachanlagen

Seit dem Jahr 2004 wird auf der Basis der Rechnungslegungs-vorschriften bezüglich Betriebseinrichtungen die Differenz zwischen Aktivierungsbeträgen und jährlicher Abschrei-bung via Bildung/Auflösung der gebundenen Rücklage für Sachanlagen neutralisiert. Die Abschreibungen werden da-mit periodengerecht im Betriebsergebnis berücksichtigt.

26. Auflösung/Bildung gebundene Rücklage für Anlagerisiken

Die gebundene Rücklage für Anlagerisiken beinhaltet neben Wertberichtigungen bei nicht realisierten Kursgewinnen/-verlusten in der Höhe von minus 2,9 Mio. Franken auch die Äufnung der Schwankungsreserve aus den realisierten Ver-mögenserträgen im Bereich der Finanzanlagen in der Höhe von 2,3 Mio. Franken. Diese Äufnung der Schwankungsre-serve soll in erster Linie dazu dienen, die möglichen Risiken des langfristigen Finanzvermögens der Universität in aus-reichendem Umfang abzusichern. Die Äufnung von 2,3 Mio. Franken konnte dank einer zurückhaltenden Ertragsaus-schüttung im Bereich der gebundenen Kapitalien vorgenom-men werden.

27. Jahresfehlbetrag

Wir verweisen auf den Kommentar auf Seite 88ff.

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110 Jahresbericht 2011

28. Flüssige Mittel

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Bankguthaben 140’821’402 164’703’049

Postcheckguthaben 1’491’071 990’786

Kassenbestände 238’834 241’127

Total Flüssige Mittel 142’551’306 165’934’963

Per Bilanzstichtag 31.12.2011 belaufen sich die flüssigen Mit-tel auf 142,6 Mio. Franken und sind somit im Vergleich zum Vorjahr um 23,3 Mio. Franken gesunken. Dieser per Bilanz-stichtag aktuelle Bestand an flüssigen Mitteln setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

– 88,6 Mio. Franken universitäre Mittel: Diese beinhalten das Kontokorrentkonto der Universität bei der Basellandschaft-lichen Kantonalbank für die Geldeingänge aus Beiträgen der öffentlichen Hand (Globalbeiträge der Basler Kantone, Bei-träge des Bundes gemäss Universitätsförderungsgesetz und Beiträge der übrigen Kantone gemäss Interkantonaler Verein-barung). Per 31.12.2011 ist das Guthaben auf dieser Kontokor-rentposition um 20,9 Mio. Franken auf neu 88,6Mio. Franken (Vorjahr 67,8 Mio. Fr.) gestiegen, wobei diese Stichtagsbe-trachtung aufgrund der unterschiedlichen Einzahlungszeit-punkte der einzelnen Geldgeber keinen Rückschluss auf die unterjährige Entwicklung des Kontos zulässt. Gerade die Bundesgelder (Eingang in zwei Tranchen im März und De-zember) und die Beiträge der übrigen Kantone (Ende Novem-ber in nur einer Zahlung) führen zu einer hohen Guthaben-situation auf diesem universitären Hauptkontokorrent am Jahresende. Ausserdem wurde auf Basis der ab dem Jahr 2010 neuen Leistungsvereinbarungen für Lehre und Forschung im Bereich der Klinischen Medizin die Schlusszahlung mit dem Endreporting der Spitäler im Februar des Folgejahres gekop-pelt, sodass dieser Effekt zu einer systembedingten Erhöhung des Cashbestandes in Höhe von 19,4 Mio. Franken führt.

– 47,3 Mio. Franken Drittmittel (treuhänderisch verwaltet): Im Rahmen des Cashmanagements und in Absprache mit der Anlagekommission wurden im Jahr 2011 im National-fonds- und Drittmittelbereich insgesamt 60,0 Mio. Franken in den Bereich der mittel- bis langfristigen Vermögensanlage verschoben. So belaufen sich die derzeit in diesem Bereich gehaltenen Cashmittel auf insgesamt noch 47,3 Mio. Franken (Vorjahr 88,9 Mio. Fr.). Diese Geldeingänge wurden auf den entsprechenden Eingangskonten geparkt.

– 6,6 Mio. Franken separat geführte Bankkonti für spezielle Dienstleistungsbereiche: Diese Mittel setzen sich per Stich-tag 31.1.2011 aus Postcheckguthaben (1,5 Mio. Fr.), separat geführten Bankkonten für Dienstleistungsbereiche wie die Medizinische Mikrobiologie, die Zahnmedizin und das Bio-zentrum (2,1 Mio. Fr.), für Lohnauszahlungen (1,6 Mio. Fr.) und für Semestergebühren (1,2 Mio. Fr.) sowie für dezentrale Kassenbestände (0,2 Mio. Fr.) zusammen.

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Jahresbericht 2011 111

29. Kurzfristige Finanzanlagen

Festgeldanlagen und Callgelder werden vor allem aus dem Universitätsvermögen angelegt, weil kurzfristig Projektmit-tel verfügbar sein müssen. Dasselbe gilt auch für die Natio-nalfondsverwaltung. Der nur geringe Bestand ist eine Folge der in Anmerkung 28 beschriebenen und auch im Jahr 2011 fortgeführten Umsetzung des Cashmanagements in Verbin-dung mit dem aktuell sehr tiefen Zinsniveau.

30. Forderungen gegenüber Dritten

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Forderungen aus Dienstleistungen 15’657’724 13’173’313

Kontokorrent-Guthaben Dritte 1’325’795 1’494’037

EStV Bern, Verrechnungssteuer-Guthaben 812’842 577’169

Rückstellung für Bonitätsrisiken –176’000 –208’000

Total Forderungen gegenüber Dritten 17’620’361 15’036’520

Dem Anstieg der Forderungen gegenüber Dritten um 2,6

Mio. Franken liegen neue Anforderungen bei den Geschäfts-prozessen mit assoziierten Instituten und im Rahmen der schweizweiten Kooperationsprojekte insbesondere des Na-tionalfonds (z.B. Sinergia-Kooperationsprojekte) zugrunde. Wie bereits im Vorjahr werden zunehmend ganze Tranchen als Vorauszahlungen an die beteiligten Partner ausbezahlt und erst im Rahmen der vorgegebenen Berichtsintervalle gegen Einreichung der entsprechenden Belege in der univer-sitären Buchhaltung effektiv abgerechnet. Die übrigen Posi-tionen bewegen sich in den üblichen tiefen Bandbreiten der Vorjahre.

31. Forderungen gegenüber Bund

Für das Rechnungsjahr 2011 wird eine Forderung in Höhe von 70,2 Mio. Franken gegenüber dem Bund ausgewiesen. Für die Festlegung dieses Beitrages, dessen Auszahlung durch den Bund erst im Jahr 2012 erfolgt, werden die für die Finanzplanung der Universität erstellten Berechnungen herangezogen (vgl. auch Anm. 3). Gemäss Bundesbeschluss über die Kredite nach dem Universitätsförderungsgesetz und vorliegenden Auszahlungsverfügungen fallen heute das Bei-tragsjahr und das Zahlungsjahr der Grundbeiträge gemäss Universitätsförderungsgesetz (UFG) um ein Jahr auseinan-der (Beispiel: Grundbeitrag 2011 wird erst im Jahr 2012 ausbe-zahlt). Seit Gründung der gemeinsamen Trägerschaft im Jahr 2007 werden auf der Basis der im Rahmen des Staatsvertrages modifizierten Rechnungslegungsgrundsätze der Universität diese Beiträge des Bundes jeweils in den Beitragsjahren wie oben erläutert als Forderung abgegrenzt. Gemäss aktueller

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112 Jahresbericht 2011

Beschlusslage sollen ab 2012 die Beitrags- und Zahlungspe-rioden synchronisiert werden (Zahlungsjahr = Beitragsjahr). Damit der Bund infolge dieser Umstellung im Jahr 2012 nicht zwei Beiträge auszahlen muss (Beitragsjahre 2011 und 2012), soll ein Beitragsjahr gestrichen werden (die Zahlung 2012 gilt als Beitrag für das Jahr 2012, Zahlung für das Beitragsjahr 2011 entfällt). Damit würde der Universität bzw. den beiden Trägerkantonen im Jahr 2012 der Ertrag eines ganzen Bei-tragsjahr fehlen und die Werthaltigkeit der buchhalterischen Abgrenzung wäre nicht mehr gegeben. Die beiden Trägerkan-tone haben dem Bund mitgeteilt, dass sie mit diesem Vorge-hen nicht einverstanden sind, und prüfen rechtliche Schritte. Die Universität hat in den Forderungsabgrenzungen in den Jahren 2010 und 2011 erste Massnahmen für einen allfälligen Forderungsausfall im Jahr 2012 ergriffen.

32. Forderungen gegenüber Nahestehenden

Bei den hier im Jahr 2011 ausgewiesenen Positionen handelt es sich im Wesentlichen um Reisekostenvorschüsse im Be-reich des Nationalfonds.

33. Betriebsvorräte

Da eine vollständige Erfassung der Betriebsvorräte (Labor-, Büro- und EDV-Verbrauchsmaterial, Chemikalien usw.) noch nicht existiert, werden diese pro memoria mit einem Fran-ken in die Bilanz aufgenommen.

34. Aktive Rechnungsabgrenzungen

Es handelt sich zum einen um die ordentlichen Abgren-zungen vorausbezahlter Aufwendungen und angefangener Arbeiten. Der wie im Vorjahr hohe Bestand ist eine Folge des verspäteten Zahlungseinganges der Schlusszahlung für die Beiträge (16,1 Mio. Fr.) des Bundes gemäss Universitätsförde-rungsgesetz. Diese Forderung musste auch in der Jahresrech-nung 2011 aktiv abgegrenzt werden.

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Jahresbericht 2011 113

35. Langfristiges Finanzvermögen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Obligationen Schweiz 187’965’918 127’136’897

Obligationen Ausland 34’155’710 12’449’955

Aktien Schweiz 17’700’558 26’340’534

Aktien Ausland 11’922’756 18’991’176

Fonds Schweiz 24’344 345’681

Fonds Ausland 72’103 106’977

Immobilien zu Anlagezwecken 3’138’341 3’138’341

Total Langfristiges Finanzvermögen 254’979’730 188’509’560

Die langfristigen Finanzanlagen sind zum Marktwert ein-gesetzt. Die Einzelbewegungen in den Detailpositionen er-geben sich aus strategischen Umschichtungen auf der Basis des Anlagereglementes. Dabei wird eine eher konservative Anlagepolitik (BVG-Richtlinien) praktiziert. Die Zunahme des Finanzvermögens um rund 66,5 Mio. Franken ist neben den im Jahr 2011 zugeführten Mitteln in Höhe von 60,0 Mio. Franken in der erzielten positiven Performance in der Ver-mögensanlage begründet (vgl. hierzu die Ausführungen auf S. 88ff und zu Anm. 10). Die hier aufgeführten Immobilien, die nicht für universi-täre Zwecke genutzt und somit dem Finanzvermögen zuge-wiesen werden, sind wie im Vorjahr zum Ertragswert bewertet. Im Einzelnen handelt es sich um die Immobilien Heuberg 33, Austrasse 126, Birmannsgasse 44, Thiersteinerrain 134 sowie das Zschokke-Haus Engelberg. Diese Immobilien dienen der Erfüllung des Stiftungs- oder Fondszweckes (z.B. Auszah-lung von Stipendien). Der Brandversicherungswert für die aufgeführten Immobilien beträgt 6’306’900 Franken (Vor-jahr Fr. 6’232’400). Bezüglich Verpfändungen verweisen wir auf Anm. 40.

36. Aktivdarlehen

Seit vielen Jahren bestehendes Hypothekardarlehen im Uni-versitätsvermögen.

Page 114: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

114 Jahresbericht 2011

37. Immobilien zu Betriebszwecken

in Franken Grundstücke Bauten Total

Nettobuchwert 1.1.2010 625’000 767’555 1’392’555

Anschaffungswerte

Stand 1.1.2010 625’000 1’383’328 2’008’328

Zugänge im Rechnungsjahr – – –

Abgänge im Rechnungsjahr – – –

Stand 31.12.2010 625’000 1’383’328 2’008’328

Kumulierte Wertberichtigungen

Stand 1.1.2010 – –615’773 –615’773

Planmässige Abschreibungen – –45’150 –45’150

auf Anfangsbestand 1.1.2010 – –45’150 –45’150

auf Zugänge im Rechnungsjahr – – –

Stand 31.12.2010 – –660’923 –660’923

Nettobuchwerte 31.12.2010 625’000 722’404 1’347’404

in Franken Grundstücke Bauten Total

Nettobuchwert 1.1.2011 625’000 722’404 1’347’404

Anschaffungswerte

Stand 1.1.2011 625’000 1’383’328 2’008’328

Zugänge im Rechnungsjahr – – –

Abgänge im Rechnungsjahr – – –

Stand 31.12.2011 625’000 1’383’328 2’008’328

Kumulierte Wertberichtigungen

Stand 1.1.2011 – –660’923 –660’923

Planmässige Abschreibungen – –45’150 –45’150

auf Anfangsbestand 1.1.2011 – –45’150 –45’150

auf Zugänge im Rechnungsjahr – – –

Stand 31.12.2011 – –706’073 –706’073

Nettobuchwerte 31.12.2011 625’000 677’254 1’302’254

Der Petersgraben 29, derzeit die einzige Immobilie im Besitz der Universität Basel, deren Nutzung universitären Zwecken dient, wird zu Anschaffungskosten bewertet und bezüglich des Bauwertes (Spalte Bauten) unter Berücksichtigung einer Gesamtabschreibungsdauer von 30 Jahren planmässig abge-schrieben. Der Brandversicherungswert für den Petersgraben 29 be-trägt 2’165’000 Franken (Vorjahr Fr. 2’141’000). Bezüglich Ver-pfändungen verweisen wir auf Anm. 40 Hypotheken.

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Jahresbericht 2011 115

38. Einrichtungen

in Franken EDV Apparate Labor- Werkstätten Büro- Total

und Hörsaal- und Lager- einrichtungen

einrichtungen einrichtungen

Nettobuchwert 1.1.2010 7’139’828 41’553’900 4’208’293 2’640’203 10’701’879 66’244’103

Anschaffungswerte

Stand 1.1.2010 58’456’803 199’212’769 39’485’686 19’173’551 31’647’216 347’976’025

Zugänge im Rechnungsjahr 6’783’235 18’443’751 2’771’454 295’984 2’243’958 30’538’382

Abgänge im Rechnungsjahr –1’810’288 –1’158’448 –191’025 –25’000 –320’800 –3’505’560

Stand 31.12.2010 63’429’750 216’498’072 42’066’116 19’444’534 33’570’375 375’008’847

Kumulierte Wertberichtigungen

Stand 1.1.2010 –51’316’975 –157’658’870 –35’277’393 –16’533’347 –20’945’337 –281’731’922

Planmässige Abschreibungen –6’471’716 –12’663’382 –1’388’202 –408’264 –1’352’719 –22’284’283

auf Anfangsbestand 1.1.2010 –4’441’157 –9’801’738 –1’096’007 –383’252 –1’196’655 –16’918’809

auf Zugänge des Rechnungsjahres –2’030’559 –2’861’644 –292’195 –25’012 –156’064 –5’365’474

Abgänge 1’765’827 1’111’407 190’429 25’000 317’284 3’409’946

Stand 31.12.2010 –56’022’864 –169’210’845 –36’475’166 –16’916’611 –21’980’773 –300’606’259

Nettobuchwerte 31.12.2010 7’406’886 47’287’227 5’590’950 2’527’923 11’589’602 74’402’588

in Franken EDV Apparate Labor- Werkstätten Büro- Total

und Hörsaal- und Lager- einrichtungen

einrichtungen einrichtungen

Nettobuchwert 1.1.2011 7’406’886 47’287’227 5’590’950 2’527’923 11’589’602 74’402’588

Anschaffungswerte

Stand 1.1.2011 63’429’750 216’498’072 42’066’116 19’444’534 33’570’375 375’008’847

Zugänge im Rechnungsjahr 5’473’512 18’323’980 4’529’863 240’947 1’472’272 30’040’572

Abgänge im Rechnungsjahr –1’722’612 –1’962’761 –146’456 –80’497 –231’327 –4’143’654

Stand 31.12.2011 67’180’649 232’859’291 46’449’522 19’604’984 34’811’320 400’905’765

Kumulierte Wertberichtigungen

Stand 1.1.2011 –56’022’864 –169’210’845 –36’475’166 –16’916’611 –21’980’773 –300’606’259

Planmässige Abschreibungen –4’953’860 –12’673’603 –1’582’739 –404’313 –1’376’722 –20’991’238

auf Anfangsbestand 1.1.2011 –4’241’329 –11’341’882 –1’168’309 –397’666 –1’315’126 –18’464’314

auf Zugänge des Rechnungsjahres –712’531 –1’331’721 –414’429 –6’647 –61’596 –2’526’924

Abgänge 1’714’601 1’852’266 143’664 72’754 225’555 4’008’840

Stand 31.12.2011 –59’262’123 –180’032’182 –37’914’241 –17’248’170 –23’131’940 –317’588’657

Nettobuchwerte 31.12.2011 7’918’526 52’827’108 8’535’281 2’356’813 11’679’380 83’317’109

Wie in den Vorjahren werden auch für das Jahr 2011 im An-lagenspiegel die vorhandenen Einrichtungen der Universität ausgewiesen. Es sind keine Anlagen in Leasing oder verpfän-dete Anlagen per 31.12.2011 vorhanden.

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116 Jahresbericht 2011

39. Verbindlichkeiten gegenüber Dritten

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Kreditoren aus Lieferungen und Leistungen 45’678’414 39’504’588

Depotgelder 357’984 330’753

Total Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 46’036’398 39’835’341

Der wie im Vorjahr hohe Anteil an Verbindlichkeiten ge-genüber Dritten beruht auf Geschäftsvorfällen, deren Aus-buchung erst nach dem Bilanzstichtag durchgeführt werden kann. Darin enthalten sind Verpflichtungen gegenüber Vor-sorgeeinrichtungen in Höhe von 3,1 Mio. Franken.

40. Hypotheken

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Petersgraben 29 1’000’000 1’000’000

Heuberg 33 (Frey-Grynäische Stiftung) 400’000 500’000

Total Hypotheken 1’400’000 1’500’000

41. Darlehen Trägerkantone

Beinhaltet das im Rahmen der Überführung der Universität in die gemeinsame Trägerschaft per 1.1.2007 in die Eröffnungs-bilanz integrierte zinslose Darlehen der beiden Trägerkantone in Höhe von 60,0 Mio. Franken (vgl. hierzu auch Anm. 31).

42. Rückstellungen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Ferienguthaben 3’000’000 3’000’000

Beiträge Klinische Medizin gemäss Staatsvertrag 11’696’113 7’310’668

Sanierungsmassnahmen Pensionskasse 1’862’079 –

Ausfallrisiken bei den Forderungsabgrenzungen 10’200’000 8’600’000

Diverse Bedarfsrückstellungen 500’294 640’286

Total Rückstellungen 27’258’486 19’550’953

Die ab dem Jahr 2007 offen ausgewiesenen Ferienguthaben der Universitätsangehörigen werden auf der Basis von Schät-zungen erhoben. Für das Jahr 2011 bleibt aufgrund der vom Personaldienst vorgenommenen aktuellen Erhebung der Wert unverändert. Für die vertraglichen Verpflichtungen im Rah-men der Beiträge an die Klinische Medizin gemäss Staatsver-trag wurde die Differenz zwischen effektiv geleisteter Auszah-lung und gemäss Staatsvertrag verpflichtend ausgewiesener Gesamtsumme in Höhe von 4,4 Mio. Franken zurückgestellt. Auf Basis der bereits beschlossenen Pensionskassensanierung

Page 117: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 117

wird der für das Jahr 2011 nicht ausbezahlte Teuerungsan-teil für die Rentnerinnen und Rentner gemäss vorliegenden Beschlüssen des Universitätsrates zurückgestellt. Daneben wird vorsorglich auch der von der Basellandschaftlichen Pensionskasse ermittelte Arbeitgeberanteil (in der Höhe des Zinsverzichts der Versicherten) für die im Beitragsprimat be-fristet Angestellten zurückgestellt. Für die erstmals im Vor-jahr gebildete Rückstellung für Ausfallrisiken bei den transi-torischen Forderungsabgrenzungen erfolgt im Jahr 2011 eine Zusatzäufnung in Höhe von 1,6 Mio. Franken zulasten des pe-riodenfremden Aufwands (vgl. hierzu auch Anmerkung 31). Die Position Diverse Bedarfsrückstellungen fasst wie in den Vorjahren mehrere kleinere Einzelposten zusammen. Neben Rückstellungsauflösungen für einen berechtigten Anspruch im zentralen Personalbereich (120’000 Franken) und des Weg-falls der Rückstellungsgrundlage in einem Einzelfall (25’000 Franken) kommt es wie bereits in den Vorjahren zur Äufnung einer Renovationsrückstellung der Liegenschaft Austrasse 126 des Stumm-Gerber-Fonds (5’000 Franken). Somit bilden aktuell die vorsorglichen Rückstellungen bezüglich einer An-stellung in Höhe von 0,28 Mio. Franken und für weitere all-fällige Ansprüche im Personalbereich in Höhe von 0,17 Mio. Franken die noch grössten verbleibenden Einzelposten.

43. Passive Rechnungsabgrenzungen

Bei dieser Position handelt es sich um Abgrenzungen von noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen für das Jahr 2011. Wie bereits im Vorjahr beinhaltet diese um 1,1 Mio. Fran-ken angestiegene Position die Abgrenzung aufgrund der Leis- tungsvereinbarungen für Lehre und Forschung im Bereich der Klinischen Medizin. Dabei werden die Zahlungen für das vierte Quartal des Jahres 2011 an das durch die Spitäler zu erstellende Endreporting für das gesamte Leistungsjahr 2011 gekoppelt. Dieses Reporting geht erst gegen Ende Februar bei der Universität ein, weshalb diese Verpflichtungen in Höhe von 19,4 Mio. Franken passiv abgegrenzt werden müssen. Ohne diesen Sondereffekt steigen die übrigen Abgrenzungen im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 0,7 Mio. Franken an.

44. Projektmittel Schweizerischer Nationalfonds

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 60’902’622 45’108’183

Zuweisung Projektmittel Schweizerischer Nationalfonds 73’934’265 66’899’885

Zuweisung übrige Beiträge 10’856’639 12’163’318

Zuweisung direkte Kapitalerträge 1’099’803 783’260

Auflösung (+)/Bildung (–) gebundene Rücklage für Anlagerisiken –899’270 –620’640

Entnahme für Gesamtaufwendungen der Nationalfonds-Projekte –72’175’037 –63’431’383

Total Projektmittel Schweizerischer Nationalfonds 73’719’023 60’902’622

Page 118: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

118 Jahresbericht 2011

Stand der noch nicht verwendeten Mittel aus Beiträgen des Schweizerischen Nationalfonds. Der Schweizerische Natio-nalfonds überweist die Projektkredite in Jahrestranchen mehrheitlich jeweils per Oktober und März. Insbesondere bei Verlängerungen kann es allerdings zu Verschiebungen kommen. Enthalten sind auch die zwei an der Universität geführten Nationalen Forschungsschwerpunkte Nanoscale Sciences und Iconic Criticism. Neu hinzugekommen ist der Nationale Forschungsschwerpunkt Quantum Science and Technology mit Leading House ETH Zürich und Co-Leading House Universität Basel (zu den Positionen Kapitalverluste/

-erträge und Auflösung bzw. Bildung gebundene Rücklage für Anlagerisiken vgl. Anm. 10 und 26). In der Position Zuwei-sung übrige Beiträge ist wie bereits im Vorjahr neben Mitfi-nanzierungen von Dritten auch die Beteiligung des Schwei-zerischen Nationalfonds an den universitären (Forschungs-) Infrastrukturkosten durch die Auszahlung eines Overhead-beitrages in Höhe von 8,6 Mio. Franken (Vorjahr 10,5 Mio. Fr.) enthalten.

45. Projektmittel Mensch-Gesellschaft-Umwelt (MGU)

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 389’377 394’972

Entnahme für Gesamtaufwendungen MGU-Projekte – -5’595

Total Projektmittel Mensch-Gesellschaft-Umwelt 389’377 389’377

Stand der noch nicht verwendeten, projektgebundenen Mit-tel im Rahmen des Programms Mensch-Gesellschaft-Um-welt, das seit dem 1.1.2003 vollumfänglich durch die Universi-tät finanziert wird. Im Jahr 2011 fanden keine Abrechnungen im Sinne der interdisziplinären Zweckbindung dieser Pro-jektmittel statt.

46. Immobilienfonds

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 13’626’217 8’767’856

Zahlungen Basel-Stadt an Immobilienfonds 11’750’000 11’250’000

Zahlungen Basel-Landschaft an Immobilienfonds 11’750’000 11’250’000

Bund Subvention Bauten 447’468 954’444

Sonderäufnungen 1’300’111 1’693’209

Übrige Beiträge – 361’744

Mittel Immobilienfonds vor Zusprachen 38’873’796 34’277’253

Ausbezahlte Projektkredite 22’154’314 20’651’036

Total Immobilienfonds 16’719’482 13’626’217

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Jahresbericht 2011 119

Wie bereits im Vorjahr erhält die Universität für das Jahr 2011 im Rahmen von Zwischen- bzw. Endabrechnungen Bun-dessubventionen für aus dem Immobilienfonds finanzierte Baumassnahmen in Höhe von 0,45 Mio. Franken. Die Uni-versität hat auch im Jahr 2011 beschlossen, aus eigenen Mit-teln bzw. aus Overheadmitteln Sonderäufnungen des Im-mobilienfonds vorzunehmen, um Zusatzmassnahmen im Baubereich zu finanzieren (0,57 Mio. Fr. für das universitäre Fitnesscenter, 0,32 Mio. Fr. für die Umweltwissenschaften, 0,22 Mio. Fr. für die Physik,0,19 Mio. Fr. für die Chemie).

47. Übrige Projektmittel (fach- oder zweckgebunden)

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 112’826’729 97’562’096

Zuweisung Beiträge 60’274’283 75’487’100

Zuweisung direkte Kapitalerträge 3’064’161 2’377’014

Auflösung (+)/Bildung (–) gebundene Rücklage für Anlagerisiken –1’372’864 –1’250’907

Entnahme für Gesamtaufwendungen fach-/zweckgebundene Projekte –56’267’550 –61’348’573

Total Übrige Projektmittel (fach-/zweckgebunden) 118’524’759 112’826’729

Projektmittel von Dritten (Einzelpersonen, Privatwirtschaft, private Stiftungen, Bundesprogramme, europäische Pro-gramme, Vereine usw.), die an einzelne Fächer oder Gliede-rungseinheiten bzw. an einen definierten Zweck gebunden sind. (zu den Positionen Kapitalverluste/-erträge und Auf-lösung bzw. Bildung gebundene Rücklage für Anlagerisiken vgl. Anm. 10 und 26).

48. Gebundene Kapitalien Fonds, Stiftungen und Vereine

Die gebundenen Kapitalien haben sich wie folgt verändert:

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 41’599’868 30’612’506

Zuweisung Beiträge 112’815 13’126’905

Zuweisung direkte Kapitalerträge 851’479 726’072

Entnahme für Gesamtaufwendungen Projekte Fonds, Stiftungen und Vereine –2’666’290 –2’865’615

Total Gebundene Kapitalien Fonds, Stiftungen und Vereine 39’897’872 41’599’868

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120 Jahresbericht 2011

Die im Universitätsvermögen verwalteten Fonds, Stiftungen und Vereine, deren Kapital und/oder Erträge mit einer Fach- oder Zweckbestimmung der Universität zugewendet wurden, werden als gebundene Mittel passiviert, da die Verwendung dieser Mittel sowohl sachlich wie zeitlich durch Dritte be-stimmt ist oder wird (zur Position Kapitalerträge vgl. Anm. 10, für die Auflösung bzw. Bildung gebundene Rücklage Anla-gerisiken ausserhalb des Nationalfonds vgl. Anm. 47). Der Abnahme bei den gebundenen Kapitalien der Fonds, Stif-tungen und Vereine liegt ein entsprechend zweckbestimmter Verbrauch zugrunde.

49. Rücklagen aus Berufungen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 13’180’741 13’028’896

Bildung Rücklagen für Berufungen 3’750’000 2’700’000

Auflösung Rücklagen für Berufungen –2’641’424 –2’548’155

Total Rücklagen aus Berufungen 14’289’317 13’180’741

Vgl. Anm. 23.

50. Rücklagen aus Budgetübertragungen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 37’802’206 34’653’670

Bildung Rücklagen aus Budgetübertragungen 22’769’900 11’610’881

Ordentliches Budget 19’576’000 7’139’881

Investitionsbudget 3’193’900 4’471’000

Auflösung Rücklagen aus Budgetübertragungen –10’025’711 –8’462’345

Ordentliches Budget –4’858’212 –6’184’099

Investitionsbudget –5’167’499 –2’278’246

Total Rücklagen aus Budgetübertragungen 50’546’396 37’802’206

Vgl. Anm. 23.

Die gebundenen Kapitalien setzen sich wie folgt zusammen:

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Juristisch selbstständige Fonds, Stiftungen und Vereine 19’624’101 20’734’390

Statutarische Stammkapitalien 970’214 970’047

Übrige Kapitalien in Zweckbindung 18’653’886 19’764’343

Übrige Fonds, Stiftungen und Vereine 20’273’771 20’865’478

Statutarische Stammkapitalien 3’220’167 3’220’167

Stammkapital in Immobilien gebunden 2’398’341 2’198’341

Übrige Kapitalien in Zweckbindung 14’655’264 15’446’971

Total Gebundene Kapitalien Fonds, Stiftungen und Vereine 39’897’872 41’599’868

Page 121: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 121

51. Gebundene Zusprachen Universitätsrat

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 5’254’389 6’514’399

Entnahme für Gesamtaufwendungen Gebundene Zusprachen Universitätsrat –522’314 –1’260’010

Total Gebundene Zusprachen Universitätsrat 4’732’075 5’254’389

Vgl. Anm. 24.

52. Gebundene Rücklage für Sachanlagen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 74’402’586 66’244’101

Zuweisung (+)/Auflösung (–) Rücklage für Sachanlagen 8’914’520 8’158’485

Total Gebundene Rücklage für Sachanlagen 83’317’107 74’402’586

Gemäss den Rechnungslegungsvorschriften der Universität wird die Differenz aus Aktivierung und Abschreibungsauf-wand über die gebundene Rücklage für Sachanlagen neutra-lisiert.

53. Gebundene Rücklage für Anlagerisiken

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 11’632’737 10’715’306

Bildung (+)/Auflösung (–) Wertberichtigungen auf Wertschriften 2’926’582 –954’116

Bildung (+)/Auflösung (–) Rücklage Anlagerisiken aus Nationalfonds 899’270 620’640

Bildung (+)/Auflösung (–) Rücklage Anlagerisiken aus Drittmitteln 1’372’864 1’250’907

Total Gebundene Rücklage für Anlagerisiken 16’831’454 11’632’737

Gemäss dem vom Universitätsrat verabschiedeten Gewinn-verteilungsplan können dieser Rücklage zur Abdeckung von Marktrisiken realisierte Vermögenserträge zugeführt werden. Diese Äufnung soll in erster Linie dazu dienen, in Form einer Schwankungsreserve die Risiken des langfristigen Finanzan-lagevermögens der Universität in ausreichendem Umfang ab-zusichern. Die per Ende 2011 vorhandenen 16,8 Mio. Franken entsprechen 6,7% des langfristigen Finanzanlagevermögens. Für das Jahr 2011 führen die marktbedingten Wertberichti-gungen auf Wertschriften zum einen zur Bildung dieser ge-bundenen Rücklage in Höhe von 2,9 Mio. Franken. Zusätz-lich werden auf der Basis der effektiv erzielten Zinserträge sowohl im Nationalfonds- wie auch im Drittmittelbereich entsprechende Rücklagen für Anlagerisiken wieder neu ge-äufnet (insgesamt plus 2,3 Mio. Fr.). Per 31.12.2011 konnte so-mit diese Rücklage für die notwendigen Absicherungsmass-nahmen im Anlagebereich im Vergleich zum Vorjahr um 5,2Mio. Franken erhöht werden.

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122 Jahresbericht 2011

54. Freie Kapitalien Fonds und Stiftungen

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 6’982’827 6’805’656

Anteile Vermögensertrag des Vorjahres 138’889 226’175

Entnahme für Gesamtaufwendungen fach-/zweckgebundene Projekte –84’234 –49’004

Total Freie Kapitalien Fonds und Stiftungen 7’037’483 6’982’827

Das Universitätsvermögen beinhaltet auch Fonds und Stif-tungen ohne Fach- oder Zweckbestimmung, sodass deren Kapitalien und Erträge zur freien Verfügung der Universität stehen. Nach den Vorschriften über die Verwaltung des Uni-versitätsvermögens partizipieren die freien Kapitalien Fonds und Stiftungen an den Vermögenserträgen bzw. -verlusten. Der entsprechende Anteil wird den Fonds und Stiftungen seit 1998 im Sinne einer Zuweisung aus den freien Reserven und Rücklagen zugewiesen.Im Einzelnen handelt es sich um:– Akademischer Vermächtnisfonds (Sammelfonds aus zahl- reichen historischen Legaten)– Fiscus Rectoris (historischer Fonds, bis 1996 mit Budgetbei- trägen geäufnet)– Fonds Mme. Marguerite Anliker (Erbschaft zugunsten der Universität Basel)– Emil Dreyfus-Fonds I (abzüglich Stammkapital gemäss Schenkungsverfügung)– Emil Dreyfus-Fonds II (abzüglich Stammkapital gemäss Schenkungsverfügung)

in Franken Rechnung 2011 Rechnung 2010

Vortrag aus Vorjahr 19’456’447 20’196’609

Jahresergebnis Vorjahr –3’405’196 –562’991

Entnahme (–)/Einlage (+) Anteile Vermögensertrag des Vorjahres –54’656 –177’171

der freien Kapitalien Fonds und Stiftungen

Total Freie Reserven 15’996’596 19’456’447

55. Freie Reserven

Die freien Reserven entsprechen den kumulierten Jahreser-gebnissen der öffentlich-rechtlichen Körperschaft Universi-tät Basel seit ihrer Verselbstständigung bzw. seit der Einfüh-rung der Globalfinanzierung. Mit der in den letzten Jahren erfolgten Erhöhung dieser freien Mittel besteht der minimal notwendige Handlungsspielraum, um auch in Zukunft bei kurzfristigen Entwicklungen (z.B. Teuerung) handlungsfä-hig zu bleiben. Abgebildet ist jeweils der Stand zu Beginn des Rechnungs-jahres. Unter Berücksichtigung des Jahresverlustes 2011 von 4,7 Mio. Franken und der Zuweisung des Anteils Vermö-gensertrag 2011 der freien Kapitalien Fonds und Stiftungen

Page 123: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 123

von 0,06 Mio. Franken ergeben sich per Ende 2011 bzw. per 1.1.2012 kumulierte freie Reserven in Höhe von 11,2 Mio. Fran-ken.

56. Jahresfehlbetrag

Vgl. Anmerkung 27, zur Deckung vgl. Anmerkung 55.

Garantien, Bürgschaften und Verpflichtungen

Mit Ausnahme der Hypotheken auf Immobilien zu Anlage-zwecken bestehen weder weitere Verpfändungen von Ak-tiven der Universität noch Garantien oder Bürgschaften zu Lasten der Universität.

Eventualverbindlichkeiten

Aktuell bestehen Deckungslücken in der obligatorischen Personalvorsorge. Die Vorsorgewerke der Universität Basel bei den Pensionskassen Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind gesetzlich zu Sanierungsmassnahmen verpflichtet. Auf-grund der aktuellen Rechtslage bestehen keine verbindlichen Finanzierungszusagen der Trägerkantone für die Arbeitge-beranteile an den Sanierungsmassnahmen. Sollten sich die Vorsorgewerke dank entsprechender Entwicklungen auf den Kapitalmärkten nicht selbst erholen oder sollten die not-wendigen Sanierungsmassnahmen mit einer Beteiligung der Trägerkantone zu mindestens 50% nicht realisiert wer-den (entsprechende Anträge wurden vom Universitätsrat zuhanden der Regierungen der beiden Trägerkantone verab-schiedet), so bestünden Verpflichtungen der Universität von 41,25 Mio. Franken (Anteil Arbeitgeber von 50% der De-ckungslücke von 82,5 Mio. Fr. gemäss provisorischen Berech-nungen der Vorsorgewerke) per Ende 2011 (im Vorjahr betrug diese Verpflichtung 30,75 Mio. Fr. bei einer Deckungslücke von 61,5 Mio. Fr.).

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124 Jahresbericht 2011

Als Revisionsstelle gemäss Art. 29 des Vertrages zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt über die ge-meinsame Trägerschaft der Universität Basel haben wir die Jahresrechnung der Universität Basel, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 94 bis 123) für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

Verantwortung des Universitätsrates und des Rektorates

Der Universitätsrat (in vorgebendem Sinn) und das Rektorat (in umsetzendem Sinn) sind für die Aufstellung der Jahres-rechnung in Übereinstimmung mit den staatsvertraglichen Vorschriften und den Konsolidierungs- und Rechnungs- legungsgrundsätzen der Universität Basel verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Imple-mentierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontroll-systems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus sind der Uni-versitätsrat und das Rektorat für die Auswahl und die An-wendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der Revisionsstelle

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir ha-ben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahres-rechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Die Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungs-handlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die

in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sons-tigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber, um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rech-nungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenom-menen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdar-stellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) erfül-len und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

Prüfungsurteil

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr den staatsvertraglichen Vorschriften und den Konsolidierungs- und Rechnungslegungsgrundsätzen der Universität Basel, wie sie im Anhang der Jahresrechnung festgehalten sind. In Anlehnung an den Schweizer Prüfungsstandard 890 be-stätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Universitäts-rates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstel-lung der Jahresrechnung existiert.

Ber icht der Rev isionsstel le

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung

Page 125: Jahresbericht 2011 | Universität Basel

Jahresbericht 2011 125

Berichterstattung aufgrund weiterer staatsvertraglicher Bestimmungen

Gemäss Art. 29 des Vertrags zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt über die gemeinsame Träger-schaft der Universität Basel vom 27. Juni 2006 haben wir ergän-zend zur Prüfung der Jahresrechnung das Rechnungswesen, die Ordnungsmässigkeit und Richtigkeit der Informationen, die von der Universität über ihre Tätigkeit erarbeitet werden, sowie das richtige und zweckmässige Funktionieren der Pla-nungs-, Kontroll-, Steuerungs- und Berichtssysteme geprüft.

Verantwortung des Universitätsrates und des Rektorates

Der Universitätsrat (in vorgebendem Sinn) und das Rektorat (in umsetzendem Sinn) sind für die Organisation des Rech-nungswesens, die Erstellung ordnungsgemässer und richtiger Informationen über die Tätigkeit der Universität sowie für das richtige und zweckmässige Funktionieren der Planungs-, Kontroll-, Steuerungs- und Berichtssysteme verantwortlich.

Verantwortung der Revisionsstelle

Unsere Verantwortung ist es, in Ergänzung zur Prüfung der Jahresrechnung und damit des finanziellen Rechnungswe-sens mit geeigneten summarischen Prüfungen zu beurteilen,

– ob das betriebliche Rechnungswesen nach anerkannten kaufmännischen Grundsätzen und den einschlägigen Regeln der Schweizerischen Universitätskonferenz geführt wird,

– ob die für die staatliche Trägerschaft und die Öffentlichkeit in Budgetbericht, Jahresbericht und Leistungsbericht offen- gelegten finanziellen Informationen in Art und Umfang die Tätigkeit der Universität angemessen und richtig wiederge- ben,

– ob die Funktionalität der Planungs-, Kontroll-, Steuerungs- und Berichtssysteme durch den Einsatz zweckmässiger Re- gelungen und Verfahren, die eine kontrollierte finanzielle Geschäftsführung in Einhaltung aller staatsvertraglichen, statutarischen und reglementarischen Vorschriften sicher- stellen, gegeben ist.

Prüfungsaussage

Bei unseren ergänzenden summarischen Prüfungen und Befragungen sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, dass:

– das betriebliche Rechnungswesen der Universität nicht nach anerkannten kaufmännischen Grundsätzen und den einschlägigen Regeln der Schweizerischen Universitätskon- ferenz geführt wird,

– die Informationen über die Tätigkeit der Universität nicht ordnungsgemäss und richtig erarbeitet wurden,

– die Planungs-, Kontroll-, Steuerungs- und Berichtssysteme nicht richtig und zweckmässig funktionieren.

Antrag auf Genehmigung gem. Art. 29 Staatsvertrag

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung 2011 der Uni-versität Basel zu genehmigen.

Basel, 13. März 2012

Ernst & Young AG

Robert-Jan Bumbacher Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

Jürg ToblerZugelassener Revisionsexperte

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126 Jahresbericht 2011

Stat ist ische Angaben 2011

1 Gesamtuniversitär nicht zuteilbar beinhaltet die staatlichen Beiträge (Trägerkantone, Bund, übrige Kantone), noch nicht abschliessend zugewiesene Projektmittel und die Studiengebühren.

Beiträge Zusprachen Gebühren Total Total staatlicher Nationalfonds Dienstleistungen Erträge Erträge Träger Dritte Übrige Erträge in Tausend Schweizer Franken Rechnung 2011 Rechnung 2011 Rechnung 2011 Rechnung 2011 Rechnung 2010

Departemente Theologische Wissenschaften – 1’845 98 1’943 2’546 Rechtswissenschaften – 1’961 485 2’446 2’539 Biomedizin – 11’598 8’212 19’810 14’662 Zahnmedizin – 956 6’474 7’430 8’017 Public Health – 2’604 2’503 5’107 7’493 Klinische Medizin (Uni-Kliniken) – 15’442 238 15’680 12’632 Medizin nicht zuteilbar – 798 27 824 25 Sprach- und Literaturwissenschaften – 3’269 176 3’445 3’433 Altertumswissenschaften – 1’492 65 1’557 1’458 Gesellschaftswissenschaften – 4’315 328 4’643 4’609 Geschichte – 2’469 21 2’490 1’540 Philosophie und Medienwissenschaften – 1’084 28 1’112 1’499 Kunstwissenschaften – 738 51 789 1’023 Geisteswissenschaften nicht zuteilbar – 3’611 77 3’688 6’471 Physik – 11’778 935 12’713 13’013 Umweltwissenschaften – 9’905 1’664 11’568 10’463 Mathematik und Informatik – 3’510 231 3’741 4’896 Chemie – 10’039 277 10’316 12’864 Pharmazie – 4’551 462 5’013 4’242 Biozentrum – 20’611 963 21’573 17’745 Naturwissenschaften nicht zuteilbar – 469 1 470 379 Wirtschaftswissenschaften – 2’333 1’253 3’586 6’162 Psychologie – 5’064 1’192 6’256 7’340 Europainstitut – 510 132 642 616 Bio- und Medizinethik – 458 – 458 – Dienstleistungsbereiche Universitätsbibliothek – 320 2’152 2’472 2’269 Universitätsrechenzentrum – 145 104 249 112 Universitätsverwaltung – 4’006 2’004 6’010 5’955 Gesamtuniversitär nicht zuteilbar1 443’585 12’172 29’613 485’370 485’526 Zusammenfassung nach Fakultäten Theologische Fakultät – 1’845 98 1’943 2’546 Juristische Fakultät – 1’961 485 2’446 2’539 Medizinische Fakultät – 31’397 17’454 48’852 42’830 Philosophisch-Historische Fakultät – 16’978 745 17’723 20’032 Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät – 60’862 4’532 65’395 63’602 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – 2’333 1’253 3’586 6’162 Fakultät für Psychologie – 5’064 1’192 6’256 7’340 Interdisziplinäre Einrichtungen – 968 132 1’100 616 Dienstleistungsbereiche – 4’470 4’260 8’731 8’336 Gesamtuniversitär nicht zuteilbar1 443’585 12’172 29’613 485’370 485’526 443’585 138’050 59’766 641’401 639’529

Finanzielle Erfolgswerte der Departemente und Dienstleistungsbereiche (Erträge)

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Jahresbericht 2011 127

Personal- Übriger Abschreibungen Total Total aufwand Aufwand Sachanlage- Aufwand Aufwand vermögen in Tausend Schweizer Franken Rechnung 2011 Rechnung 2011 Rechnung 2011 Rechnung 2011 Rechnung 2010

Departemente Theologische Wissenschaften 5’694 469 44 6’207 6’355 Rechtswissenschaften 11’465 1’362 159 12’986 12’406 Biomedizin 22’032 8’262 1’776 32’071 30’307 Zahnmedizin 11’274 3’861 419 15’554 15’490 Public Health 8’394 2’094 229 10’717 11’148 Medizinische Forschung (Uni-Kliniken)1 12’304 85’464 321 98’089 93’674 Medizin nicht zuteilbar 2’453 1’512 126 4’090 3’339 Sprach- und Literaturwissenschaften 11’955 1’006 203 13’164 12’198 Altertumswissenschaften 4’184 422 129 4’734 4’875 Gesellschaftswissenschaften 9’256 1’350 108 10’714 9’927 Geschichte 5’556 514 76 6’146 5’466 Philosophie und Medienwissenschaften 4’414 393 60 4’867 5’007 Kunstwissenschaften 3’070 427 63 3’560 3’127 Geisteswissenschaften nicht zuteilbar 7’380 1’458 180 9’019 8’962 Physik 16’543 3’828 2’762 23’133 21’027 Umweltwissenschaften 23’289 4’510 1’329 29’128 28’060 Mathematik und Informatik 8’809 770 153 9’732 8’898 Chemie 16’488 4’784 1’908 23’181 21’463 Pharmazie 8’911 1’851 1’077 11’839 10’021 Biozentrum 41’760 12’884 6’273 60’917 59’040 Naturwissenschaften nicht zuteilbar 1’145 26 4 1’175 1’322 Wirtschaftswissenschaften 11’033 1’702 263 12’998 12’085 Psychologie 12’929 2’871 544 16’344 16’257 Europainstitut 1’271 461 7 1’739 1’466 Bio- und Medizinethik 527 44 18 590 – Dienstleistungsbereiche Universitätsbibliothek 15’419 8’634 318 24’371 24’126 Universitätsrechenzentrum 4’836 3’668 1’569 10’072 9’272 Universitätsverwaltung 21’664 7’387 309 29’360 27’674 Gesamtuniversitär nicht zuteilbar2 19’305 139’738 608 159’651 179’941 Zusammenfassung nach Fakultäten Theologische Fakultät 5’694 469 44 6’207 6’355 Juristische Fakultät 11’465 1’362 159 12’986 12’406 Medizinische Fakultät 56’457 101’193 2’871 160’522 153’959 Philosophisch-Historische Fakultät 45’814 5’571 819 52’203 49’562 Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 116’945 28’652 13’507 159’104 149’831 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 11’033 1’702 263 12’998 12’085 Fakultät für Psychologie 12’929 2’871 544 16’344 16’257 Europainstitut 1’798 505 26 2’329 1’466 Dienstleistungsbereiche 41’919 19’688 2’195 63’802 61’072 Gesamtuniversitär nicht zuteilbar2 19’305 139’738 608 159’651 179’941 323’359 301’751 21’036 646’146 642’934

1 Die Medizinische Forschung (Uni-Kliniken) enthält im übrigen Aufwand die Abgeltung Leh-re und Forschung der Klinischen Medizin in den Universitätsspitälern und Spitälern mit univer-sitären Kliniken in Höhe von82,1 Mio. Franken (Vorjahr 81,7 Mio. Fr.).

Finanzielle Erfolgswerte der Departemente und Dienstleistungsbereiche (Aufwand)

2 Gesamtuniversitär nicht zuteilbar umfasst die zentral belasteten Personalaufwendungen (wie z.B. Rententeuerung, Sozialzulagen, Lehrver-tretungen für vakante Professuren, Pensions-kassen-Einkäufe), den Immobilienfonds, die Auflösung/Zuweisung nicht verwendeter Pro-jektmittel, den Universitätssport, die SKUBA,

die Aufwendungen von Bundesprogrammen (z.B. Nachwuchsförderung), die Grundmiete für Nut-zung der kantonalen Liegenschaften des Kantons Basel-Stadt, die Raumaufwendungen für Energie, Fremdmieten und Reinigung und die Bildung von Rücklagen für zweckgebundene Budgetübertra- gungen.

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128 Jahresbericht 2011

Veränderung Veränderung absolut in Prozent 2009 2010 2011 2009/10 2010/11 2009/10 2010/11

Ordinarius/Ordinaria 127.17 124.78 125.60 –2.39 0.82 –1.9% 0.7%Extraordinarius/Extraordinaria 42.46 43.33 46.10 0.87 2.77 2.0% 6.4%Assistenzprofessor/-innen mit Tenure Track 19.39 22.61 26.30 3.22 3.69 16.6% 16.3%Lehraufträge 55.06 56.94 56.10 1.88 –0.84 3.4% –1.5%Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen 120.60 131.00 136.60 10.40 5.60 8.6% 4.3%Assistent/-innen 370.50 405.16 446.70 34.66 41.54 9.4% 10.3%Hilfsassistent/-innen 78.90 90.47 92.70 11.57 2.23 14.7% 2.5%Labor/Technik 279.68 298.08 305.80 18.40 7.72 6.6% 2.6%Bibliothek 78.97 86.74 88.60 7.77 1.86 9.8% 2.1%Administration1 299.99 323.09 344.00 23.10 20.91 7.7% 6.5%Lehrlinge 36.26 36.38 34.30 0.12 –2.08 0.3% –5.7%Raumpflege/Abwart 17.00 17.50 18.40 0.50 0.90 2.9% 5.1%Total Universitätsanstellungen 1’525.98 1’636.08 1’721.20 110.10 85.12 7.2% 5.2%

Veränderung Veränderung absolut in Prozent 2009 2010 2011 2009/10 2010/11 2009/10 2010/11

Ordinarius/Ordinaria 5.47 5.50 5.20 0.03 –0.30 0.5% –5.5%Extraordinarius/Extraordinaria 5.00 4.50 4.90 –0.50 0.40 –10.0% 8.9%Assistenzprofessor/-innen mit Tenure Track 23.43 22.32 24.80 –1.11 2.48 –4.7% 11.1%Lehraufträge 10.18 10.26 9.40 0.08 –0.86 0.8% –8.4%Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen 114.37 115.12 126.00 0.75 10.88 0.7% 9.5%Assistent/-innen 420.35 622.35 687.90 202.00 65.55 48.1% 10.5%Hilfsassistent/-innen 26.63 32.24 40.10 5.61 7.86 21.1% 24.4%Labor/Technik 35.95 36.25 28.70 0.30 –7.55 0.8% –20.8%Bibliothek 18.91 7.37 6.80 –11.54 –0.57 –61.0% –7.7Administration1 33.25 34.59 35.50 1.34 0.91 4.0% 2.6%Lehrlinge 3.10 0.59 1.80 –2.51 1.21 –81.0% 205.1%Raumpflege/Abwart 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.0% 0.0%Total Projektanstellungen 696.64 891.09 971.10 194.45 80.01 27.9% 9.0%

Personalstatistik – Teil 1

1 Der Bereich Administration setzt sich aus administrativ tätigen Mit-arbeitenden in allen Bereichen der Universität zusammen (zentrale Verwaltung, Universitätsrechenzen- trum, Universitätsbibliothek, zen-trale akademische Dienste und Studierendenadministration, Ge-schäftsführungen der Fakultäten, Departemente, Institute, Forschungs- projekte, dezentrale Rechnungsfüh-rerinnen, Sekretariate).

Universitätsanstellungen (in Vollzeitäquivalenten im Jahresdurchschnitt)

Projektanstellungen (in Vollzeitäquivalenten im Jahresdurchschnitt)

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Jahresbericht 2011 129

Anstellungen (in Vollzeitäquivalenten im Jahresdurchschnitt)

Anstellungen (in Vollzeitäquivalenten im Jahresdurchschnitt)

Personalstatistik – Teil 2

Anteil in Prozent 2009 2010 2011 2009 2010 2011

Universitätsanstellungen 1’525.98 1’636.08 1’721.20 68.7% 64.7% 63.9%Projektanstellungen 696.64 891.09 971.10 31.3% 35.3% 36.1%Total Anstellungen 2’222.62 2’527.17 2’692.30 100.0% 100.0% 100.0%

Anteil in Prozent 2009 2010 2011 2009 2010 2011

Akademisches Personal 1’419.51 1’686.58 1’828.40 63.9% 66.7% 67.9%Technik/Labor 315.63 334.33 334.50 14.2% 13.2% 12.4%Bibliothek 97.88 94.11 95.40 4.4% 3.7% 3.5%Übriges Personal 389.60 412.15 434.00 17.5% 16.3% 16.1%Total Anstellungen 2’222.62 2’527.17 2’692.30 100.0% 100.0% 100.0%

Der Gesamtpersonalbestand (inkl. Projektanstellungen) ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Allerdings muss im Mehrjahresvergleich auf eine Besonderheit in die-sen Zahlenreihen hingewiesen werden, die eine direkte Ver-gleichbarkeit zwischen den Jahren 2009 und 2010 erschwert. Aufgrund einer zu Beginn des Jahres 2010 erfolgten (tech-nischen) Anpassung in den Beschäftigungsgraden kommt es in der Personalkategorie Assistierende zu einer erheblichen Erhöhung der Vollzeitäquivalente (VZE), die allerdings kei-ne Veränderung des absoluten Personalbestandes pro Kopf zur Folge hatte und auch finanziell keine Auswirkungen nach sich zog. Der starke Anstieg bei den Assistierenden zwi-schen den Jahren 2009 und 2010 ist zu einem grossen Teil auf diese technische Massnahme zurückzuführen. Somit stellen die vorliegenden Personalstatistiken im Wesentlichen eine Information bezüglich der Verteilung der Anstellungen auf die einzelnen (auch akademischen) Personalkategorien und Finanzierungsquellen dar, Aussagen im Vergleich zum Vor-jahr sind erst ab dem Jahr 2010 insbesondere wegen der Per-sonalkategorie Assistierende und damit auch bezüglich des Gesamtbestandes möglich. Bezogen auf den im Jahr 2011 ausgewiesenen Gesamtper-sonalbestand weist die Universität im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Anstellungen von insgesamt 6,5% (plus 165,1 VZE) aus, wobei die Universitätsanstellungen unter-durchschnittlich mit 5,2% (plus 85,1 VZE) und die drittmit-telfinanzierten Projektanstellungen überdurchschnittlich mit 9,0% (plus 80,0 VZE) für dieses Wachstum verantwort-lich sind. In der Folge dieses Anstieges ist auch der Admi-nistrationsbereich aufgrund der gestiegenen Anforderungen sowohl dezentral (insbesondere in den Fakultäten) als auch zentral entsprechend verstärkt worden.

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