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Jahresbericht 2013 / 2014

Jahresbericht 2013 / 2014 - Naturpark Spessart · Projektplanung und -umsetzung, ... [email protected] ... bis März 2015 befristet und werden mit 85% vom Bayerischen

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Jahresbericht 2013 / 2014

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InhaltsverzeIchnIs

Jahresbericht 2013 / 2014des Naturpark Spessart e.V.

Grußwort

50 Jahre Naturpark Spessart e.V.

Vereinsstruktur und Geschäftsstelle

Projektaktivitäten

Ausblick 2015 Vereinshaushalt 2013

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Inhalt

ImpressumNaturpark Spessart e.V. Frankfurter Str. 4 97737 Gemünden a.Main Tel. 09351 [email protected]

Text & LayoutOliver Kaiser, Julian Bruhn, Franzisca Haffner

BildnachweiseChristian Naumann: TitelbildJohanna Leisner: S. 7 Mitte und obenJoachim Lorenz: S. 7 unten, Martin Mahlmeister: S. 12 alle Bilder Claudia Schmidt: S. 14 obenMichael Maier S. 15 obenMarita Prechtl, S. 15 MitteAnke Weis, S. 15 untenVerband Deutscher Naturparke: S. 15 (Frosch mit Lupe)

Lohrer Echo: S. 17 obenHörzu: S. 17 unten rechts Torsten Ruf: S. 22 untenMichael Kunkel: S. 23 oben, untenPhilipp Fey: S. 9 links untenChristian Salomon: S. 2, S. 10 alle Bilder,

S. 11 rechts unten, S. 16 oben, S. 17 unten, S. 22 alle Bilder

Frät Comic-Popart: S. 4, 7, 19, 20, 24 (Spechte)Alle anderen Bilder: Naturpark Spessart e.V.

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Jubiläumsaktivitäten

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Thomas Schiebel1. Vorsitzender

Grußwort

lIebe MItglIeder und unterstützer des naturpark spessart e.v.,der Naturpark Spessart e.V. kann inzwischen auf eine 50-jährige Geschichte zurückblicken. Alles begann Ende der 1950er Jahre mit der Ausweisung des Mainvierecks als großes Landschaftsschutzgebiet. Im Jahre 1960 erhielt dieses Gebiet den Status eines Naturparks. Damit war der Spessart der erste Naturpark in Bayern und einer der ersten Naturparke in Deutschland.

Für den neuen Naturpark wurde 1961 von der Regierung von Unterfranken ein Gesamtentwicklungsplan aufgestellt. Die Umsetzung dieses Plans sollte ein Trägerverein über-nehmen – der Naturpark Spessart e.V.

Der wurde am 31.10.1963 von den damals sieben Landkrei-sen und den zugehörigen Kommunen aus der Taufe geho-ben und am 3. Januar 1964 ins Vereinsregister eingetragen.

Um das 50-jährige Vereinsbestehen gebührend zu feiern, haben wir 2013 und 2014 ein tolles Jubiläumsprogramm auf die Beine gestellt, u.a. mit Ausstellungen, einem Big-Band-Konzert und zahlreichen Sonderveranstaltungen.

Parallel ging die reguläre Projektarbeit weiter, z.B. die Umset-zung der Erlebnispfade in Waldaschaff und Frammersbach. Und mit unserer Bewerbung beim europäischen Förderpro-gramm LEADER sind wir ein wichtiges Zukunftsprojekt ange-gangen.

Diese zahlreichen Aktivitäten wären ohne ein hochmotiviertes Team und die Unterstützung der Mitglieder, Partner und Spon-soren nicht möglich. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank! Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die nächsten 50 Jahre zu gestalten!

Dr. Oliver KaiserGeschäftsführer

Julian BruhnStellv. Geschäftsführer

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50 Jahre naturpark spessart e.v.

50 Jahre Naturpark Spessart

Die Geschichte des Naturparks im Überblick:

24.08.1955: Beginn des Verfahrens zur Ausweisung eines Land-schaftsschutzgebiets im Spessart. Mit diesem soll der illegale Bau von Wochenend- und Ferienhäusern eingedämmt werden.

10.02.1956: Veröffentlichung der Regierungsverordnung über das „Landschaftsschutzgebiet Mainviereck“.

25.08.1956: Regierung von Unterfranken fordert die Landratsämter zu Stellungnahmen zum geplanten „Landschaftsschutzgebiet Spes-sart“ auf.

15.12.1959: Nach Berücksichtigung der Wünsche und Einwen-dungen der Landkreise und Gemeinden erlässt der Bezirkstag von Unterfranken die Verordnung zum „Schutz von Landschaftsbe-standteilen im Spessart“.

29.02.1960: Das Bayerische Staatsministerium des Innern geneh-migt die Verordnung des Bezirks mit der Maßgabe, dass die Bezeich-nung „Landschaftsschutzgebiet Spessart“ in „Naturpark Spessart“ geändert wird.

01.03.1961: Die Regierung von Unterfranken erhält den Auftrag, einen Gesamtentwicklungsplan für den Naturpark Spessart aufzu-stellen. Daraufhin Vorbereitung zur Gründung eines Trägervereins.

31.10.1963: Gründungsversammlung des Vereins „Naturpark Spes-sart“, Erster Vorsitzender wird Landrat Dr. Heinrich Degen. Der eigentliche Initiator des Naturpark Spessart, Georg Keimel, über-nimmt die ehrenamtliche Geschäftsführung.

03.01.1964: Der Naturpark Spessart e.V. wird offiziell in das Vereinsregister beim Amtsgericht Aschaffenburg eingetragen.

1966: Rudolf Balles, Landrat des Landkreises Lohr, übernimmt den Vereinsvorsitz, ihm folgt 1973 Roland Eller (Landkreis Aschaffen-burg).

1970er: Errichtung zahlreicher Freizeit- und Erholungsanlagen, „Möblierung“ des Waldes. Die „Trimm-Dich“-Welle beginnt.

1971: Christoph Frucht wird im Auftrag der Staatsforstverwaltung erster forstlicher Naturparkberater.

1972: Bei der Gebietsreform werden die Landkreise Alzenau, Gemünden, Lohr, Marktheidenfeld und Obernburg aufgelöst.

1976: Karl Oberle, Landrat von Miltenberg, übernimmt den Vorsitz.

1979: Trennung der Geschäftsführertätigkeiten beim Gebietsaus-schuss Spessart-Main-Odenwald und dem Naturpark Spessart e.V.

1983: Der Naturpark Spessart e.V. erstellt einen Einrichtungsplan für den Naturpark, Landschaftspflege und Naturschutz erhalten mehr Gewicht.

06.04.1995: Der Naturpark eröffnet ein Info-Zentrum in Lohr.

1997: Der Naturparkverein erhöht erstmals die Mitgliedsumlage für Kommunen und Landkreise von 3 auf 6 Eurocent pro Einwohner und Jahr.

1998: Erster Ausbildungskurs von Natur- und Landschaftsführern im Spessart. Der Naturpark gibt sein erstes Jahresprogramm heraus.

2001: Die Homepage www.naturpark-spessart.de geht online.

01.10.2001: Mit dem Stellvertretenden Geschäfstführer Marco Drüg stellt der Verein erstmals hauptamtliches Personal ein.

2005: Beginn der Wanderwegeüberarbeitung in Kooperation mit dem Spessartbund, Start des „Biotopverbundprojekts Spessart“ und des Projekts „Naturparkschule“.

2006: Eröffnung des neuen Besucherzentrums in Gemünden, erstes gemeinsames Jahresprogramm mit Naturpark Hessischer Spessart.

2007: Start des Grünlandprojekts und der „Auenrenaturierung Hafenlohrtal“, die ersten Fichten werden gefällt. Der Spessart wird als „Qualitätsnaturpark“ ausgezeichnet.

2009: Landrat Thomas Schiebel übernimmt den Vorsitz von Armin Grein. Christoph Frucht übergibt nach 38 Jahren Vereinstätigkeit die Geschäftsführung an Oliver Kaiser und Julian Bruhn.

2011: Abschluss der Wanderwegeüberarbeitung.

2012: Eröffnung des Wassererlebnishauses in Rieneck.

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Die Geschäftsstelle in GemünDen ist in Der reGel von mo - fr von 8:30 bis 16:30 Uhr besetzt

Mitarbeiter Kontakt ArbeitsschwerpunkteDr. Oliver Kaiser

Geschäftsführer (Teilzeit 90%)

09351 603446

[email protected]

Allgemeine Geschäftsführung, Konzeption und Umsetzung Lehrpfade,

Grünlandprojekt, Wassererlebnishaus Rieneck, PR und ÖA, Finanzen

Julian Bruhn

Stellv. Geschäftsführer

09351 603421

[email protected]

Projektplanung und -umsetzung, Pilotregion Wanderbares Deutschland,

Jahresprogramm, Infotafeln, Internetauftritt, Anleitung BFD

Angelika Krügner

Sekretariat (16,5 h/Woche)

09351 603422

[email protected]

Buchhaltung, Betreuung Internetshop, Personal- und Finanzverwaltung,

Förderanträge, Verwendungsnachweise

Christian Salomon

(Werkvertrag, 40 h/Monat)

09352 6064200

[email protected]

Gebietsbetreuer für Grünland im Spessart (Beratung und Flächenmanage-

ment, Monitoring, Pflegemaßnahmen)

Torsten Ruf

(Werkvertrag, 20 h/Monat)

09352 6056479

[email protected]

Gebietsbetreuer für Grünland im Spessart (Beratung und Flächenmanage-

ment, Monitoring, Pflegemaßnahmen)

Thoralf Dietrich, Anja Aures, Antonia

Dörringer, Gottfried Staab (BFD)

09351 603946

[email protected]

Projektarbeit, PR und ÖA, Betreuung Infozentrum, Unterstützung der

Geschäftsleitung

Dirlam web+design

(Werkvertrag)

[email protected] Webmaster

Monika Diemer [email protected] Reinigungskraft

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vereInsstruktur und geschäftsstelle

Vereinsstruktur und Geschäftsstelle

Der Naturpark Spessart e.V. wird getragen von den Landkrei-sen Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart, der Stadt Aschaffenburg und 71 Kommunen. Erfreulicherweise konnte 2014 der Markt Triefenstein als neues Mitglied gewonnen wer-den. Mitglied sind zudem 85 Privatpersonen sowie 23 Betriebe und Institutionen (bei 4 Austritten und 9 Neumitgliedern).

Der Verein unterhält eine Geschäftsstelle in Gemünden am Main mit derzeit drei hauptamtlichen Mitarbeitern (siehe Tabelle). Unterstützt werden diese von den Honorarkräften Christian Salomon und Torsten Ruf, welche als „Gebietsbetreuer für Grün-land im Naturpark Spessart“ tätig sind. Die Projektstellen sind bis März 2015 befristet und werden mit 85% vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

Verstärkt wird das Naturparkteam durch eine Stelle im Bun-desfreiwilligendienst (BFD) und die Reinigungskraft Monika Diemer. Die Praktikumsplätze beim Naturpark waren wieder gefragt, von Januar 2013 bis Oktober 2014 absolvierten zehn Studierende mehrwöchige Praktika. Es wurden dabei zwei Abschlussarbeiten angefertigt.

Unverzichtbar für die Arbeit des Naturparks sind die zahlrei-chen ehrenamtlichen Mitarbeiter, allen voran die 60 Natur-parkführerinnen und -führer. Ein besonderer Dank gilt der Firma Dirlam web+design für die gute Betreuung der Home-page, Elke Hielscher vom Landratsamt Main-Spessart für die Personalbuchhaltung und ihren Kolleginnen im Sachgebiet Tourismus, welche für uns Infomaterial versenden.

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JubIläuMsaktIvItäten

Jubiläumsaktivitäten

Jubiläum 50 Jahre Naturpark SpessartZum 50-jährigen Bestehen des Naturparkvereins haben wir 2013 eine Reihe von Jubiläumsaktivitäten vorbereitet und 2014 durchgeführt:

Jubiläumsquiz

Anfang 2014 fragten wir in Kooperation mit den Regional-zeitungen in einem Quiz „Welches spessarttypische Tier zeigt das Naturpark-Logo?“ Es gingen mehr als 100 richtige Ant-worten ein und wir verlosten unter den Einsendern drei Natur-parkführungen und 20 Buchpreise.

Wanderausstellung „50 Jahre Naturpark Spessart“

50 Jahre Naturparkgeschichte und die Entwicklung der Spes-sartregion wurden auf unterhaltsame Weise in einer Wan-derausstellung aufbereitet. Sechs wetterfeste Säulen mit ins-gesamt 18 Schautafeln nehmen den Betrachter mit auf eine Zeitreise. Historische Fotos, Karten und informative Texte – gewürzt mit Geschichten und Anekdoten – zeichnen die Entwicklung des Naturparks nach. Ein extra für die Ausstel-lung konzipiertes Specht-Maskottchen begleitet den Besu-cher durch sechs bewegte Jahrzehnte.

Seit März 2014 tourt die Ausstellung durch die Mitglieds-kommunen des Naturparks und wird auf öffentlichen Plätzen jeweils für ein bis zwei Wochen gezeigt. Bis Ende 2014 wird sie in über 20 Kommunen Station gemacht haben und dabei Tausende von Besuchern den Naturpark und seine Geschich-te näher gebracht haben. Die Termine und Ausstellungsorte sind auf der Homepage des Naturparks und in einem Ausstel-lungsfaltblatt aufgelistet.

Fotoausstellung „Naturpark Spessart - Lebensraum Wald“

Ein Jahr lang streifte der hessische Fotograf Christian Nau-mann durch den Spessart. Die besten Aufnahmen präsentiert der Naturpark im Rahmen einer Wanderausstellung mit 30 großformatigen Fotos (siehe auch Titelbild). Die Ausstellung startete am 18. Februar 2014 in der Sparkasse Aschaffenburg im Rahmen einer großen Vernissage mit knapp 100 Gästen. Weitere Stationen waren Gemünden, Lohr, Marktheidenfeld, Miltenberg und in Kooperation mit dem hessischen Natur-park Bad Orb und Gelnhausen. Sowohl bei den beteiligten Banken und Kultureinrichtungen als auch bei den zahlreichen Besuchern kam die Ausstellung hervorragend an. Das Projekt wurde mit Fördermitteln der Regierung von Unterfranken und mit Unterstützung der regionalen Sparkassen und Raiff-eisenbanken realisiert.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung bietet Christian Nau-mann im Oktober 2014 einen eintägigen Makro-Fotografie-Workshop im Naturwaldreservat Rohrberg an.

Big-Band-Konzert am Turm

Für das Jubiläumskonzert am Klingenberger Aussichtsturm am 28.05.2014 konnten mit der Aschaffenburger Jazz Big-Band und der Big-Band des Musikvereins Klingenberg gleich zwei hochkarätige Bands gewonnen werden. Leider blieb auf-grund schlechter Wetterprognosen die Besucherzahl mit 150 Personen hinter der Erwartung zurück, die Teilnehmer waren jedoch mit dem Konzert sehr zufrieden. Einige der Besucher regten an, so ein Konzert am Aussichtsturm zu wiederholen. Das Konzert wurde in Kooperation mit der Stadt Klingenberg veranstaltet und von der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung und den Sparkassen Aschaffenburg-Alzenau, Miltenberg-Obernburg und Mainfranken-Würzburg gesponsert.

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7Jubiläumsaktivitäten

Naturpark-Entdeckerwesten bei „Schule macht Zeitung“

Der Naturpark hat sich im Frühjahr 2014 bei der Aktion „Schule macht Zeitung“ des Main-Echo-Verlags beteiligt und verloste drei Führungen für Schulklassen, bei denen die Naturpark-Entdeckerwesten zum Einsatz kamen. Die Schüle-rinnen und Schüler berichteten dann in den Sonderbeilagen der Main-Echos über die erlebnisreichen Exkursionen.

Aktionstag „24 Stunden Naturpark erleben“

Gemeinsam mit den Naturparkführern und weiteren Partnern wurden am 21. und 22. Juni 2014 rund um die Uhr über 20 Exkursionen und Veranstaltungen angeboten. Ob morgend-liche Waldandacht oder abendliche Weinbergführung, Fle-dermauswanderung oder Stadtführung zur Geisterstunde, für fast jeden Geschmack war etwas dabei. Die Besucherre-sonanz auf dieses außergewöhnliche Angebot war insgesamt gut, allerdings haben einige Veranstaltungen die Konkurrenz durch die Fußball-WM zu spüren bekommen.

Deutscher Naturpark-Tag 2014

Anlässlich des Jubiläums fand der Deutsche Naturpark-Tag 2014 – das Jahrestreffen unseres Dachverbands VDN – vom 25. bis 27. September im Spessart statt. An der Tagung in Lohr nahmen etwa 90 Vertreter der bundesweit 104 Naturparke teil. Auf Exkursionen lernten die Teilnehmer das Hafenlohrtal und die Wasserbüffelbeweidung, das Naturschutzgebiet Rohrberg und den Feuchtwiesen-Erlebnispfad kennen.

Tag der offenen Tür

Die Geschäftsstelle des Naturpark Spessart e.V. in Gemünden öffnete am Freitag, den 03.10.2014 von 10:00 bis 16:00 Uhr ihre Türen (Türöffner-Tag des WDR und der Sendung mit der

Maus). Das Naturpark-Team gab Einblicke in die Arbeit in der Geschäftsstelle in Gemünden, stellte aktuelle Projekte vor und stand für Fragen zur Verfügung. Für junge Besucher wur-den Spiele, Bastelmöglichkeiten und ein spannendes Quiz mit Preisen geboten. Das Naturpark-Infozentrum im benachbar-ten Huttenschloss hatte geöffnet und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.

Naturpark-Imagebroschüre

Anlässlich des Jubiläums soll eine 64-seitige Imagebroschü-re im Magazinstil herausgegeben werden, welche den Natur-park, die Arbeit des Naturparkvereins und die Menschen in der Region vorstellt. Das Gestaltungsraster wurde bereits mit der Aschaffenburger Agentur Breitenbach & Pötschik erarbei-tet, die weitere Bearbeitung verzögerte sich jedoch wegen der LEADER-Bewerbung, so dass die Broschüre erst Anfang 2015 fertig gestellt werden kann.

Die genannten Jubiläumsaktivitäten wurden von der Regie-rung von Unterfranken, den Sparkassen Aschaffenburg-Alze-nau, Miltenberg-Obernburg und Mainfranken-Würzburg, den Raiffeisenbanken Miltenberg und Main-Spessart, der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung sowie den Landkreisen und der Stadt Aschaffenburg finanziell unterstützt. Der Naturpark bedankt sich bei allen Projektpartnern, Sponsoren und Föderern!

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8Projektaktivitäten

Qualitätsregion

Der Naturpark beteiligt sich am Pilotprojekt „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbands. Mit diesem werbewirksamen Qualitätssiegel will der Wan-derverband Regionen auszeichnen, die eine besonders gute Infrastruktur und ein umfassendes Serviceangebot für Wan-derer und Erholungssuchende bieten.

In einer ersten Pilotphase werden in bundesweit vier Regionen Bewertungskriterien für die Auszeichnung als Qualitäts- region entwickelt und getestet, wobei das Räuberland – das Herz im Spessart – eine dieser Testregionen ist. Der Naturpark unterstützt gemeinsam mit den Tourismusverbän-den Spessart-Mainland und Spessart-Räuberland sowie dem Spessartbund e.V. die Ausarbeitung der Bewertungskriterien und begleitet die Zertifizierung.

In den Jahren 2013 und 2014 wurden Infrastruktur und touristische Kriterien erfasst und bewertet. Der Naturpark und seine Partner haben hier mit der Wanderwegeüber-arbeitung, der Herausgabe neuer Wanderkarten, dem Projekt der neuen Infotafeln und nicht zuletzt durch das Online-Tourenportal bereits wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zertifizierung geschaffen. Nachbesserun-gen in der Wegemarkierung sowie die Aufstellung ergänzen-der Infotafeln wurden realisiert. Eine eigene Wanderkarte für das Räuberland wurde abgestimmt und weitgehend für den Druck vorbereitet.

Ziel ist es, das Spessart-Räuberland als eine der ersten Regionen in Deutschland als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ auszuzeichnen. Das Qualifizierungsverfahren soll dann als Vorbild für weitere Bereiche im Spessart dienen.

Infotafeln zur BesucherlenkungIn einem Folgeprojekt wurden 17 weitere Infotafeln in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) umgesetzt. Diese wurden 2013 auf Wanderparkplätzen der Bayerischen Staatsforsten aufgestellt. Die auf Holzträgern montierten Tafeln sind 100 x140 cm groß und zeigen Ausschnit-te der neuen Wanderkarten, Routenvorschläge und naturkund-liche bzw. kulturhistorische Besonderheiten in deutscher und englischer Sprache.

Die Tafelinhalte wurden gemeinsam mit den beauftragenden Forstbetrieben und in Abstimmung mit dem Wegemanagement des Spessartbundes und dem Tourismusverband Spessart-Mainland erarbeitet. Das Grafik-Studio Werner Hillerich übernahm die grafische Umsetzung.

Aktuell werden weitere 18 Wander- und Informations-tafeln durch die Regierung von Unterfranken gefördert und gemeinsam mit den Mitgliedskommunen umgesetzt. Schwerpunkt bildet hierbei die angestrebte Qualitätsregion Wanderbares Deutschland, in der bislang noch einzelne Tafeln fehlen. Die Einarbeitung der aktuellen Treffpunkte für die „Rettungskette Forst“ verzögert die aktuellen Layoutarbeiten, eine Projektumsetzung bis zum Frühjahr 2015 wird dennoch angestrebt.

Das Projekt „Infotafeln zur Besucherlenkung“ wird gefördert von

proJektaktIvItäten

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9Projektaktivitäten

Wassererlebnishaus Rieneck Das 2012 eröffnete Wassererlebnishaus in Rieneck wird von Besuchern sehr gut angenommen. Publikumsliebling ist das Hochwassermodell, in dem Besucher ihre eigenen Gewässer-landschaften modellieren und fluten können. Auch die Mög-lichkeit, eine Führung mit einem Naturparkführer zu buchen, wird rege in Anspruch genommen, vor allem von den umliegen-den Schulen und Kindergärten sowie Besuchern der Pfadfin-derburg Rieneck und des Schullandheims in Schaippach. Doch auch Einzelbesucher und Familien aus der näheren und weite-ren Umgebung nutzen gerne das Wassererlebnishaus.

Aufgrund der enormen Besucherresonanz haben die Stadt Rieneck und der Naturpark das Angebot weiter ausgebaut. Im Frühjahr 2013 wurden vier Holzmodelle von Wassertieren auf dem Freigelände des Erlebnishauses installiert. Diese etwa ein Meter großen Tiere wurden von dem Motorsägenkünstler Anton Lotter aus Arnstein gefertigt und von der Metallwerkstatt Hohenroth mit Edelstahl-Elementen ergänzt. Jede der Tierfigu-ren zeigt jeweils typische Anpassungen an die Wasserströmung, kleine Schautafeln liefern dem Besucher dazu spannende Hin-tergrundinformationen.

Für einen weiteren Ausbauschritt hat der Naturpark sich beim Wettbewerb „Wildes Deutschland“ des WWF Deutschland erfolgreich beworben. Mit den Fördergeldern in Höhe von 5.000,-€ konnten wir vier hochwertige Stereolupen zur Beob-achtung von Wasserkleintieren anschaffen. Mit diesen können die Besucher unter Anleitung von Naturparkführern oder ande-ren eingewiesenen Personen Pflanzen, Kleinlebewesen oder Naturmaterialien bis ins kleinste Detail betrachten. Gerade die zahlreichen Kleintiere, welche im benachbarten Fließenbach leben, bieten sich hier für Beobachtungen an. Für die Besucher

eröffnen sich so völlig unbekannte Dimensionen. Die Binoku-lare werden angemeldeten Gruppen zur Verfügung gestellt und bei Führungen oder Veranstaltungen eingesetzt.

Damit Besucher auch ohne die Nutzung der Stereolupen einen genaueren Einblick in die Lebenswelt des Fließenbachs erhal-ten, haben wir mit Unterstützung des Illustrators Matthias Maassen-Pohlen eine tolle Schautafel gestaltet, die die wich-tigsten Kleintiere des Gewässers zeigt.

Auch die Firma Sodenthaler unterstützt als Sponsor das Wassererlebnishaus. Es wurde eine Schautafel zum Thema Trink- und Mineralwasser erstellt, welche die Unterschiede bei den Trinkwasserqualitäten erläutert. Die Tafeln und die Stereo-lupen wurden Mitte August 2014 feierlich eingeweiht.

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10 Projektaktivitäten

Umweltwettbewerbs der Sparda-Bank ausgezeichnet wurde

• Betreuung eines kooperativen Naturschutzkonzepts und Umsetzung von Pflegemaßnahmen auf der Weikerts- wiese (Rechtenbach)

• Integration von Streuobstwiesen, Magerrasen und Bra-chen rund um Lohr in die Weideflächen örtlicher Schäfer

• Betreuung eines kooperativen Naturschutzkonzepts und die Umsetzung von Pflegemaßnahmen im NSG Spessart-wiesen, Bereich Aubachtal

• Betreuung von Infoständen zum Grünlandprojekt und der Regionalmarke „Grünland Spessart“ u.a. auf der MSP Expo in Lohr und verschiedenen Regionalmärkten

• Aktionstage und Infostände an Schulen in Partenstein und Frammersbach

• Ökologische Untersuchungen und Erfolgskontrollen in aktuellen Maßnahmengebieten

• Öffentlichkeitsarbeit über Radio, TV, Tagespresse, Folder, Vorträge und Exkursionen. Allein an den Exkursionen der Gebietsbetreuung (u.a. Hafenlohrtal, TrÜPl Aschaffen-burg, Weikertswiese, Dammbachtal, NSG Romberg…) nahmen 2013/14 etwa 500 Personen teil.

• Kostenloses Informations- und Beratungsangebot zum Thema „Grünland im Spessart“ für Landwirte, Eigentü-mer, Fachbehörden, Bildungseinrichtungen und Erho-lungssuchende

Umfassende Jahresberichte der Gebietsbetreuer sind bei der Naturpark-Geschäftsstelle erhältlich.

Die 50%-Stelle, die sich die beiden Gebietsbetreuer teilen, wird vom Europäischen Sozialfonds und dem Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Der Eigenanteil des Naturparks

Grünlandprojekt SpessartDer Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart Christian Salomon konnte seine erfolgreiche Beratungs- und Managementarbeit 2013 und 2014 fortführen. Seit Juli 2013 wird er dabei von Torsten Ruf unterstützt. Als Gebietsbetreuer fördern sie die nachhaltige Nutzung und Pflege von Wiesen- und Weideflächen im Spessart durch kooperative Zusammen-arbeit mit Landwirten, Behörden und sonstigen Interessens-gruppen. Arbeitsschwerpunkte 2013/14 waren u.a.:

• Weiterentwicklung des Grünlandprojekts im Damm-bachtal, wo mittlerweile über zehn Hektar verwilderter Grundstücke in Streuobstweiden umgestaltet wurden. 2013 wurden drei Infotafeln und ein Landschaftsfenster zum Projekt erstellt. 2014 wurde u.a. die Pflege besonders wertvoller und neu angelegter Weideflächen durch das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm auf den Weg gebracht.

• Weiterentwicklung des Wasserbüffelprojekts im Hafen-lohrtal, u.a. durch Schaffung einer zweiten Weidefläche mit finanzieller Unterstützung durch Naturschutzbehör-den und -verbände sowie den WWF Deutschland, der das Projekt 2013 im Rahmen des Wettbewerbs „Wildes Deutschland“ auszeichnete.

• Entwicklung und Umsetzung eines Nutzungs- und Pfle-gekonzepts für Feuchtwiesen des Bund Naturschutz im NSG Sinngrund

• Initiierung eines Pflege- und Beweidungskonzepts für das Sellbachtal (Stadtprozelten)

• Weiterentwicklung des Moorschnuckenprojekts im Kal-tenbachgrund (Mespelbrunn), das 2014 im Rahmen des

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11Projektaktivitäten

beträgt dabei 15% (jährlich ca. 4.500,- €). Die ursprünglich bis März 2014 befristete Förderung wurde zunächst bis März 2015 verlängert. An einer landesweiten Petition zur weiteren und dauerhaften Fortsetzung der Gebietsbetreuung in Bayern beteiligten sich im Sommer 2014 auch Landräte, zahlreiche Bürgermeister sowie Verbände aus dem Spessart. Umwelt-minister Marcel Huber hat daraufhin eine Fortführung der Gebietsbetreuung in Bayern für zunächst zwei weitere Jahre zugesagt.

Ein wichtiger Baustein des Grünlandprojekts ist die Vermark-tung der Weidetiere, denn nur wenn die Erzeuger einen ausrei-chenden Ertrag erwirtschaften, werden sie die Bewirtschaftung im Naturpark fortführen und auch die schwerer bewirtschaftba-ren, oftmals ökologisch hochwertigeren Standorte nutzen und so pflegen. Wir unterstützen daher die von uns mitgegründete Vermarktungsinitiative Grünland-Spessart e.V., beipielsweise bei der Gestaltung der Hompage (www.gruenland-spessart.de) oder durch Werbung und Information bei Veranstaltun-gen oder Messeauftritten.

Erfreulich ist, dass die Nachfrage nach zertifiziertem Grün-land-Weidefleisch das derzeitige Angebot bei weitem über-trifft. Dies liegt auch an dem ungebrochenen Trend hin zu regionalen Produkten. Die Zertifizierung von weiteren Erzeu-gerbetrieben ist jedoch ein langwieriger Prozess. Gerade bei den Schaf- und Ziegenhaltern ist vielfach noch Beratungsar-beit zu leisten. Hierfür fehlen dem Grünlandverein mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern derzeit jedoch die notwendigen personellen Ressourcen. Naturparkmitarbeiter unterstützen die Initiative daher soweit wie möglich, aufgrund unserer Ju-biläumsaktivitäten und der LEADER-Bewerbung mussten al-lerdings geplante Aktivitäten wie die Initiierung eines Wurst-projekts zurückgestellt werden.

Wir gehen jedoch davon aus, dass wir den Grünlandverein 2015 wieder verstärkt personell unterstützen können. Es ist zudem angedacht, dass die Vermarktungsinitiative über LEA-DER einen Förderantrag für Marketingmaßnahmen einreicht, der auch die personelle Situation entlastet.

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12Projektaktivitäten

Die Anlage wird seit der Eröffnung von der Bevölkerung rege genutzt, insbesondere Familien mit Kindern schätzen das ortsnahe Angebot. Ein Faltblatt zur Anlage ist für Anfang 2015 geplant, wenn umliegende Freizeitangebote wie die Kletterpfeiler fertiggestellt sind.

Lehrpfad WaldaschaffAm 3. Oktober 2013 wurde nach zweijähriger Planungs- und Bauphase der Natur- und Wassererlebnispfad in Waldaschaff durch Bürgermeister Markus Grimm, den 1. Vorsitzenden Landrat Thomas Schiebel sowie Valentin Weber, stellvertre-tender Landrat des Kreises Aschaffenburg, eröffnet. Mit dabei waren weitere Projektbeteiligte, das rollende Umweltmobil des Verbands Deutscher Naturparke und etwa 200 Bürgerinnen und Bürger, die sich über den neuen Pfad führen ließen. Die Feuerwehr von Waldaschaff sorgte für das leibliche Wohl.

Der erlebnisorientierte Pfad wurde als Rundweg um einen neu geschaffenen, naturnahen Weiher südlich von Waldaschaff angelegt. Weite Teile der Anlage sind barrierefrei gestaltet und auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet. Das Gelände liegt direkt am Ufer der Kleinaschaff, so dass sowohl der Bach als auch der Weiher in das didaktische Konzept des Lehrpfads eingebunden wurden. Er bietet an sieben Stationen interaktive Schau- und Lehrtafeln, Wasserspielelemente, einen Beobachtungssteg sowie eine Hängebrücke.

Hervorzuheben ist die hochwertige Gestaltung der Schautafeln durch den Künstler Mathias Maassen-Pohlen, der mit seinen hyperrealistischen Illustrationen Tiere und Lebensräume lebendig werden lässt. Und auch die Comic-Illustrationen des Lebens einer Eintagsfliege durch den Grafiker „Frät“ sind ein außergewöhnlicher Blickfang. Liebevoll gestaltete Erlebnis-elemente fördern eine spielerische und handlungsorien-tierte Auseinandersetzung mit ökologischen Themen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 108.000,-€, knapp die Hälfte wurde durch Fördergelder der Regierung von Unterfran-ken abgedeckt, den Rest tragen die Gemeinde Waldaschaff und der Naturpark.

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13Projektaktivitäten

Feuchtwiesenpfad FrammersbachDer Feuchtwiesen-Erlebnispfad Frammersbach wurde nach mehrjähriger Planung und Umsetzung Anfang 2014 fertig gestellt und am 12. April im Beisein von ca. 150 Besuchern feierlich eingeweiht. Der moderne Pfad bietet mehrere Pfad-varianten und 23 überwiegend interaktive Stationen, z.B. eine spektakuläre Aussichtsplattform, einen Unterwasserspion, eine Hängebrücke, zwei Wasserspiel- und Erlebnisbereiche, das Edelstahl-Modell einer Wässerwiese oder vier riesige Holztiere. Fast alle Stationen sind aufwändige Einzelanfer-tigungen und präsentieren auf spielerische und unterhaltsa-me Art und Weise die ökologisch hochwertigen Feucht-und Nasswiesen und deren Bewohner.

Aufgrund der aufwändigen und hochwertigen Gestaltung und der teilweise sehr schwierigen Baubedingungen sum-mierten sich die Gesamtkosten auf ca. 236.000,- €, knapp die Hälfte davon wird über Fördermittel der Regierung von Unterfranken aus dem Programm EFRE abgedeckt. Der Auf-wand hat sich jedoch gelohnt, denn der deutschlandweit ein-zigartige Lehrpfad wird bereits hervorragend angenommen, und zwar sowohl von Einheimischen als auch von Touristen. Schon vor der offizeiellen Eröffnung wurden die Stationen intensiv genutzt, vor allem die Wasserspiel- und Erlebnisbe-reiche sind bei Familien und Kindern sehr beliebt. Dass der Pfad gut angenommen wird, bestätigt auch Bürgermeister Peter Franz: „Da ist immer was los, da sind immer Besucher“.

Der Feuchtwiesen-Erlebnispfad kann daher abschließend als voller Erfolg gewertet werden und bestätigt uns in der Strate-gie, gemeinsam mit unseren Mitgliedskommunen qualitativ hochwertige und einzigartige Angebote zu schaffen, die weit über die Naturparkgrenze hinaus Besucher anziehen.

Weitere Lehr- und ErlebnispfadeSchon seit einiger Zeit laufen die Vorbereitungen für einen neuen Naturlehrpfad, der zwischen Wiesthal und Krom-menthal eingerichtet wird. Der Pfad soll die Entstehung, die Nutzung und den Wandel der Kulturlandschaft im Natur-schutzgebiet Spessartwiesen thematisieren und typische Tiere und Pflanzen des Gebiets vorstellen. Projektpartner sind das Amt für Ländliche Entwicklung und die Gemeinde Wiesthal. 2013 hatten Naturparkmitarbeiter ein Konzept für den Pfad erarbeitet und mit den Projektpartnern abgestimmt. Das Kon-zept wird derzeit im Detail ausgearbeitet, so dass Anfang 2015 ein Förderantrag bei der Regierung gestellt werden kann.

Ein weiterer Erlebnispfad ist in Schöllkrippen geplant. Clau-dia Schmidt, Studentin der Forst- und Umweltwissenschaf-ten an der Universität Freiburg, hat 2013 im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein hervorragendes Konzept für einen inter-aktiven Streuobst-Erlebnispfad entwickelt. Frau Schmidt wurde dabei von Naturparkmitarbeitern, dem Markt Schöll-krippen, der Managerin der Kommunalen Allianz Kahlgrund

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und den Fachleuten des „Äpplewoi-Stammtischs“ tatkräftig unterstützt und beraten. Der Markt Schöllkrippen finanziert auch einen Werkvertrag, in dessen Rahmen Claudia Schmidt ihr Konzept derzeit weiter ausarbeitet. Auch hier soll Anfang 2015 ein Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt werden.

Bewerbung für LEADER-FörderprogrammBei der Jahreshauptversammlung im Juli 2013 wurde die Mög-lichkeit diskutiert, die Lücken in der LEADER-Förderkulisse im Naturpark in der neuen Förderperiode ab 2014 zu schlie-ßen. Der Naturpark führte darauf eine Interessensabfrage bei den betroffenen Kommunen durch und initiierte im Oktober 2013 eine landkreisübergreifende Arbeitsgruppe.

Diese erarbeitete eine erste Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT-Analyse) und bereitete Veranstaltungen zur Öffent-lichkeitsbeteiligung vor. An der Auftaktveranstaltung am 20. Februar 2014 in der Grundschule Partenstein nahmen gut 120 Akteure teil. In moderierten Arbeitsgruppen wurden die Ergebnisse der ersten SWOT-Analyse vertieft sowie Ziele und Themenfelder für das regionale Entwicklungskonzept dis-kutiert. Es folgten im März und April fünf Themenforen und zahlreiche Projektgespräche.

Die Ergebnisse aus diesem Beteiligungsprozess werden derzeit von unserer Arbeitsgruppe und dem externen Büro FUTOUR aus München überarbeitet und fließen dann in die „Lokale Entwicklungsstratgie“ (LES) ein. Dabei findet eine enge Abstimmung mit den benachbarten LAGen statt, ins-besondere mit der LAG Main4Eck. Die Lokale Entwicklungs-strategie ist Grundlage der LEADER-Bewerbung und muss bis Ende November 2014 fertig gestellt sein.

Die Kosten für die gesamte Bewerbung belaufen sich auf ca. 22.700,-€. Die laufenden Kosten für die LAG in der Förderpe-riode von 2015 bis 2020 (Personal-, Sach-, Reise- und Büro-kosten für das LAG-Management) liegen pro Jahr bei durch-schnittlich 125.000,-€. Davon können knapp 50% über den LEADER-Fördertopf der LAG abgedeckt werden. Der Eigen-anteil der LAG in Höhe von 65.000,-€ könnte beispielswei-se nach einem einwohnerbasierten Verteilungsschlüssel mit 0,50 € pro Einwohner und Jahr aufgeteilt werden.

Diesen Kosten gegenüber steht pro LAG ein „Grund-Orientie-rungswert“ von 1 Millionen Euro an ELER-Fördermitteln. Hinzu kommen weitere ELER-Mittel aus dem bayernweiten Budget für Kooperationsprojekte, bayerische Landesmittel sowie ELER-Mittel aus einem bayernweiten Verfügungsbudget.

Von den 45 betroffenen Kommunen in den Landkreisen Main-Spessart und Aschaffenburg wollen nach derzeitigem Stand 36 der neuen Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Spessart“ beitreten. Die Gründung der LAG ist für Anfang Oktober 2014 vorgesehen.

Wir sind zuversichtlich, dass die Gründung der Lokalen Aktionsgruppe „Spessart“ und die Bewerbung bei LEADER erfolgreich sein wird. Es ergäben sich dann ab 2015 nicht nur neue Finanzierungsoptionen für regionale Projekte, sondern auch verbesserte Kooperationsmöglichkeiten mit der LAG Main4Eck, der hessischen Aktionsgruppe SPESSARTregional und anderen Nachbar-LAGen. LEADER ist somit ein wichti-ger Baustein für eine grenzübergreifende, mittel- bis langfris-tig ausgelegte Regionalentwicklung im Naturpark.

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15Projektaktivitäten

Aktivitäten der NaturparkführerDie Naturparkführer bzw. Natur- und Landschaftsführer im Spessart können inzwischen auf eine mehr als 15-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Dieses Jubiläum wurde am 15. und 16. Juni 2013 in Gemünden am Naturpark-Info- zentrum gefeiert – mit Sonderführungen, Vorträgen, Workshops, einer Greifvogelschau und einem unterhaltsamen Bastel- und Infomarkt.

Die ersten Natur- und Landschaftsführer wurden 1998/99 ausgebildet. In den Jahren 2003, 2007 und 2012 folgten weiter Ausbildungskurse, so dass das Führungsangebot stetig ausgebaut werden konnte. Bei ihren Veranstaltungen zeigen die „Botschafter des Spessarts“ Einheimischen wie Gästen immer wieder neue Facetten unserer Heimat. Touristen, die den Spessart bisher nur aus Filmen mit Liselotte Pulver kennen, erfahren von den Naturparkführern auf unterhaltsame Weise, dass es hier mehr gibt als singende Räuber und alte Bäume. Auch so mancher Einheimische entdeckt unter sachkundiger Führung unbekannte Sehenswürdigkeiten vor der eigenen Haustür.

Die Naturparkführer waren 2013 und 2014 wieder wichtige Partner in der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit des Naturparks, z.B. bei der Erstellung der Jahresprogramme, welche gemeinsam mit dem Hessischen Naturpark Spessart herausgegeben werden (siehe Seite 18). Auch bei Infoständen, Messeauftritten und sonstigen Veranstaltungen unterstützten die Naturparkführer tatkräftig die hauptamtlichen Mitarbei-ter. Besonders hervorzuheben ist das Aktionswochenende „24 Stunden Naturpark entdecken“ am 21. und 22. Juni 2014, bei dem die Naturparkführer und weitere Gastreferenten anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums mehr als 20 Veranstaltungen angeboten haben. Weitere Aktionen waren die Führungen für

Schulklassen bei der Aktion „Schule macht Zeitung“ und die Führungen für die Gewinner des Jubiläumsquiz (siehe Seite 6).

Um das Angebot der Naturparkführer noch bekannter zu machen, bewirbt der Naturpark die Führungen und Veranstal-tungen im Jahresprogramm, im monatlichen Newsletter und auf der eigenen Webseite, aber auch bei BayernTourNatur, in der Tagespresse, in Magazinen und Faltblättern sowie bei touristi-schen Partnern. Hieraus hat sich u.a. Ende 2013 die Kooperati-on mit dem Hotel Franziskushöhe in Lohr ergeben. Nach Gesprächen mit der Hoteldirektion haben mehrere Naturpark-führer frei buchbare Führungen speziell für die Bedürfnisse des Hotels und seiner Gäste zusammengestellt. Ein Vorbild für ähnliche Kooperationen im Naturpark, die Kunden und Anbieter einfacher zusammenbringen.

Auch die Qualitätssicherung bei den Führungsangeboten ist eine zentrale Aufgabe. Wie schon in den Vorjahren haben wir mit der Arbeitsgemeinschaft der Natur- und Landschaftsfüh-rer und externen Referenten eine Reihe von Fortbildungen angeboten. Gemäß den Vorgaben des Landes- und Bundesver-bands der Umweltbildungseinrichtungen muss jeder zertifizier-te Naturparkführer jährlich eine mindestens 6-stündige Fort- bildung vorweisen. Die Naturparkmitarbeiter verwalten die Fortbildungsbelege und erinnern ggf. an noch fehlende Nachweise. Zurzeit ungeklärt ist, wie die ebenfalls geforderten Hospitationen bei Führungen organisiert werden sollen. Hierfür soll von der Naturschutz-Akademie in Laufen noch ein Vorschlag erarbeitet werden.

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Naturpark-InfozentrumDer Naturpark betreibt im Gemündener Huttenschloss ein kleines Besucherzentrum mit Dauerausstellung. Die Betreu-ung teilen sich Mitarbeiter des Naturparks und Ehrenamtli-che des Gemündener Film-Photo-Ton Museumsvereins. Da ein Großteil der Besucher während der Radfahr- und Wander-saison in den wärmeren Jahreszeiten kommt, haben wir 2013 den Schwerpunkt der Öffnungszeiten in den Zeitraum März bis Oktober verlagert und im Winter nur an den Wochenen-den geöffnet. Angemeldete Gruppen erhalten natürlich auch außerhalb der Öffnungszeiten Zugang zu der Ausstellung.

Das Angebot des Besucherzentrums wird seit Ende 2013 mit einem neuen Faltblatt beworben, was zu einer verstärkten Nachfrage geführt hat. Besonders Schulklassen, die im Schul-landheim Schaippach zu Gast sind, nutzen das Infozentrum gerne für einen Ausflug, oft in Kombination mit einer Füh-rung.

Kooperation mit BildungseinrichtungenAuch 2013 und 2014 haben der Naturpark und die Natur-parkführer vielerorts mit Schulen, Kindergärten sowie Volks-hochschulen kooperiert und Veranstaltungen und Führun-gen angeboten. Hervorzuheben ist die Partnerschaft mit der Naturpark-Spessart-Grundschule in Partenstein. Hier haben wir wieder die jährliche Projektwoche mitgestaltet, bei der knapp 100 Erst- bis Viertklässler unter Anleitung von Natur-parkmitarbeitern und externen Referenten die Natur rund um Partenstein näher gebracht bekamen. Unsere Praktikantin Dorothea Esper hat 2013 zudem die Kinder bei der Erstellung eines professionellen Berichtshefts unterstützt.

Sehr gut kam bei Schülern, Eltern und Lehrern auch die Wan-deraustellung „Wasser“ der Aktion „Trinkwasserschutz“ der Regierung von Unterfranken an. Die interaktive Ausstellung hatten wir für unsere Partnerschule organisiert, sie war von Ende Juni bis Anfang Juli 2014 in der Aula zu sehen.

Wie schon 2012 stieß auch in den letzten beiden Jahren das Wassererlebnishaus Rieneck auf extrem großes Interesse. Unsere Naturparkführer organsierten Dutzende von Führun-gen für Schulen, Kindergärten und sonstige Kindergruppen.

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Den Naturpark zum Anfassen gab es wieder an zahlreichen Info- und Messeständen. Naturparkmitarbeiter und Natur-parkführer waren mit Informations- und Aktionsständen auf zahlreichen Veranstaltungen vertreten, u.a. beim Tag der Offenen Tür der Forstschule Lohr im Juli 2013, beim Saale Musicum Gemünden, auf der Mainfrankenmesse Würzburg und dem Frammersbacher Holzmarkt im Oktober 2013, dem Weihnachtsmarkt in Rothenbuch (Dezember 2013), dem Schachblumenfest in Obersinn (2013 und 2014) und dem Goldbacher Familientag (Mai 2014). Naturparkmitarbeiter stellten zudem das Grünlandprojekt und die Vermarktungs-initiative Grünland Spessart unter anderem auf der MSP-Expo in Lohr und auf dem „Grünen Markt“ des AELF in Karlstadt vor.

Presse und ÖffentlichkeitsarbeitDank der zahlreichen Projekt- und Jubiläumsaktivitäten und der begleitenden Pressearbeit hat der Naturpark auch 2013 und 2014 wieder eine beachtliche Medienpräsenz erreicht.

Auf besonders großes Medieninteresse stießen die neuen Erlebnispfade in Waldaschaff und Frammersbach, die Aus-stellungen und Veranstaltungen anlässlich des Vereinsjubilä-ums sowie die Aktivitäten der beiden Gebietsbetreuer Chris-tian Salomon und Torsten Ruf. Auch die Wasserbüffel im Hafenlohrtal hatten wieder ihren festen Platz in der Bericht-erstattung, auch im Radio und Fernsehen. Und dem Wasser-erlebnishaus Rieneck wurden gleich mehrere umfangreiche Zeitungsartikel gewidmet.

Wie schon in den Vorjahren haben wir mit regelmäßigen Pressemitteilungen die Veranstaltungen der Naturparkführer beworben. Zudem konnten wir redaktionelle Beiträge zum Naturpark kostenlos in Magazinen und Sonderbeilagen plat-zieren, u.a. in der „Hörzu“ (Bild rechts), im Magazin „Grün erleben“ und im Frankfurter Stadtkurier.

Erfreulich war auch die gute Zusammenarbeit mit den Redak-tionen der Main-Post und des Main-Echos, zum Beispiel beim Projekt „Schule macht Zeitung“, bei der Erstellung einer Arti-kelserie zum Vereinsjubiläum und bei der Recherche nach his-torischem Bildmaterial für die Wanderausstellung „50 Jahre Naturpark Spessart e.V.“. Hierfür allen Beteiligten nochmals herzlichen Dank!

Fester Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit ist seit Mai 2013 der monatliche Naturpark-Newsletter, den wir per e-mail an unsere Mitglieder und an Interessierte versenden. Die inhaltliche Gestaltung erfolgt in Kooperation mit unse-rem Dachverband VDN.

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18Projektaktivitäten

Jahresprogramm und weitere Drucksachen2013 und 2014 haben wir gemeinsam mit dem Naturpark Hessischer Spessart wieder ein umfangreiches Jahrespro-gramm mit weit über 200 Führungen und Veranstaltungen herausgegeben. Das Jahresprogramm für 2015 befindet sich in der Vorbereitung. Die Programmhefte sind nach wie vor unsere wichtigsten Druckerzeugnisse und erreichen mit einer Auflage von 15.000 Stück ein breites Publikum.

Ende 2013 haben wir mehrere neue Faltblätter herausge-bracht. Eines präsentiert die Naturparkführer und gibt einen Überblick über die buchbaren Exkursions- und Führungs-angebote. Zwei weitere stellen das Naturpark-Besucherzen-trum in Gemünden und den Waldlehrpfad in Haibach vor. Die Herstellung der drei Faltblätter wurde von der Regierung von Unterfranken gefördert. 2014 erstellten wir ein Faltblatt zum neuen Feuchtwiesen-Erlebnispfad und zur Wasserbüf-felbeweidung im Hafenlohrtal. Das Faltblatt zum Grünland-projekt wurde neu aufgelegt. Und für die beiden Jubiläums-ausstellungen haben wir ebenfalls Faltblätter gedruckt.

Sehr gut angenommen werden auch die Wanderbroschüren mit lokalen Wandervorschlägen, die von inzwischen über einem Dutzend unserer Mitgliedskommunen in Kooperation mit dem Grafikstudio Hillerich und dem Naturpark erstellt werden.

Auch bei der Herstellung von Wanderkarten verschiedener Verlagshäuser ist der Naturpark beteiligt. Julian Bruhn kon-trolliert und korrigiert in Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Spessartbund und Archäologischem Spessartprojekt die Kartenentwürfe.

InternetseitenUnsere Homepage www.naturpark-spessart.de mit dem inte-grierten Tourenportal wird wie in den vergangenen Jahren sehr stark genutzt. 2014 besuchten durchschnittlich 1.400 Besucher täglich den Internetauftritt des Naturparks! Im Jahr 2012 waren es durchnittlich noch 800-1.000 Besucher. Um die Seite noch übersichtlicher zu machen, wurde in den letzten Monaten eine umfangreiche Neustrukturierung vor-genommen. Die Seiten müssen nun noch mit neuen Texten versehen werden, bevor sie freigeschaltet werden.

Dank der Förderung durch die Regierung von Unterfranken und der Werbeeinnahmen lagen 2013 und 2014 die jährli-chen Effektivkosten für die Homepage bei knapp 4.000,- €.

Der Internetauftritt www.gruenland-spessart.de wurde 2014 auf zwei separate Webseiten aufgeteilt. Gebietsbe-treuung und Vermarktungsinitiative erhalten zukünftig eigenständige Homepages (www.gruenlandprojekt.de und www.gruenland-spessart.de).

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Arbeitskreise und Gremien

AG Bayerischer Naturparke im Bayerischen Landkreistag

Forum Umweltbildung Unterfranken

Marketingverein Grünland Spessart e.V.

Netzwerk „Große Beutegreifer“ Bayern

Runder Tisch Jagd und Umwelt Lkr. AB

Steuerungsgruppe Grünland Spessart

Steuerungsgruppe LAG Main4Eck

Verband Deutscher Naturparke VDN

Arbeitsgruppe „LAG Spessart“

Naturschutzbeirat Landkreis Main-Spessart (Bild rechts)

des Kletterwalds in Heigenbrücken aufgegriffen. Daraufhin haben wir den Kontakt zur Stadt Stadtprozelten hergestellt, die einen geeigneten Standort bietet. Das Vorhaben befindet sich inzwischen in der Genehmigungsphase und wir würden uns freuen, wenn mit dem Baumwipfelpfad und Deutsch-lands längster „flying fox“-Seilrutsche bald eine neue Attrak-tion im Naturpark entstehen würde.

Eine direkte finanzielle Beteiligung des Naturparks an einem Baumwipfelpfad ist derzeit nicht vorgesehen, wir könnten jedoch flankierende Umweltbildungsmaßnahmen umset-zen.

Stellungnahmen als TÖB

Der Naturparkverein wird als Träger öffentlicher Belange im-mer wieder dazu aufgefordert, Stellung zu größeren Bauvorha-ben zu beziehen. Die Erarbeitung dieser Stellungnahmen ge-hört daher zum Tagesgeschäft der Naturparkmitarbeiter. Der Ausbau von Straßen und Bahnstrecken sowie die Diskussion um die Errichtung von Windkraftanlagen im Naturpark haben uns daher in den letzten Monaten immer wieder beschäftigt. Zur Nutzung der Windkraft haben der Naturparkvorstand und der Beirat 2013 ein eigenes Positionspapier verabschiedet.

Anstehende Projekte wie der Ausbau der Bahnlinien Hanau- Fulda-Würzburg und der geplante Bau von Stromtrassen zwi-schen Thüringen und Bayern, die unter Umständen das Sinn- und Saaletal tangieren, werden uns auch zukünftig fordern.

Gremien, Arbeitskreise & KooperationenNaturparkmitarbeiter haben sich auch 2013 und 2014 in zahl-reichen Gremien und Arbeitskreisen eingebracht, um Ideen auszutauschen, Impulse zu geben und um sich mit anderen Akteuren zu vernetzen.

Besonders die Bewerbungsaktivitäten für das europäische För-derprogramm LEADER und die Zusammenarbeit mit den kom-munalen Allianzen (ILEs) haben zu neuen Kontakten und einer Intensivierung der Kooperationen geführt, beispielsweise mit den Regionalmanagements der Landkreise. Auch im Rahmen der Zertifizierungsaktivitäten als Qualitätsregion „Wander-bares Deutschland“ und bei der Betreuung des Wanderwege-netzes konnten wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit dem Spessartbund und den Tourismusverbänden weiter ausbauen.

Es freut uns, dass Impulse und Ideen aus dem Naturpark von regionalen Kooperationspartnern aufgegriffen werden. Die Idee, einen Baumwipfelpfad als Besuchermagnet im Spes-sart zu installieren, wurde Ende 2012 von den Betreibern

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20Ausblick 2015

Zukünftige Aktivitäten Für das kommende Jahr 2015 planen wir u.a. folgende Aktivitäten:

Förderprogramm LEADER

Das Auswahl- und Anerkennungsverfahren für die zukünfti-gen Lokalen Aktionsgruppen (LAGen) soll seitens des Ministe-riums im Frühjahr abgeschlossen werden. Wir hoffen, dass der Antrag für die LAG „Spessart“ ohne größere Nachbesserungs-forderungen anerkannt wird. Bis dann das LAG-Management installiert werden kann, werden wir die LAG „Spessart“ wei-terhin organisatorisch und personell unterstützen. Eine Mit-gliedschaft bei der LAG und die Mitarbeit in den Gremien sind geplant.

Auch die derzeit laufende Entwicklung von Projekten und För-dermaßnahmen werden wir 2015 fortführen, und zwar für die LAG „Spessart“ und die LAG „Main4Eck“ gleichermaßen. Hier haben wir gemeinsam mit den Regionalmanagements und den LAG-Kollegen bereits mögliche Kooperationspro-jekte skizziert, z.B. im Themenfeld barrierefreie Freizeit- und Erholungsangebote oder bei der geplanten Aufwertung des Mainwanderwegs zwischen Würzburg und Aschaffenburg.

Gebietsbetreuung für Grünland im Spessart

Die halbe Stelle unserer beiden Gebietsbetreuer konnte dank eines Folgeantrags bei der Stiftung Naturschutzfonds bis März 2015 gesichert werden. Ab April 2015 soll das Gebiets-betreuermodell in Bayern weitergeführt werden, die genauen Modalitäten sind jedoch noch unklar. Aus Sicht unserer beiden Gebietsbetreuer und der Geschäftsführung wäre eine Aufsto-ckung der derzeit halben Personalstelle für beide Gebietsbe-

ausblIck 2015treuer auf eine volle Stelle sinnvoll und wünschenswert.

Lehr- und Erlebnispfade

Wie schon auf Seite 13 dargestellt, wollen wir 2015 mit der Realisierung des Naturerlebnispfads bei Wiesthal und des Streuobsterlebnispfads in Schöllkrippen beginnen.

Zwischen Gemünden und Bad Brückenau befindet sich das technische Denkmal „Strecke 46“, die ursprüngliche Trasse der Autobahn A7, die nie fertig gestellt wurde. Noch heute sind aufgeschüttete Erddämme, Einschnitte, 47 ausgeführte Bauwerke und die dazugehörigen Baunebeneinrichtungen zu sehen. Diese spannenden Relikte sollen für Besucher besser erschlossen werden. Gemeinsam mit den Anliegergemeinden und der Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte (AGAB) e.V. wollen wir dazu ein Konzept anstoßen. Möglicherweise kann das Vorhaben über LEADER gefördert werden.

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21Ausblick 2015

Beteiligung Landesgartenschau Alzenau

Der Naturpark Spessart e.V. wird sich auf der Landesgarten-schau Alzenau an einem Infopavillion des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beteiligen. Gemeinsam mit dem AELF Würzburg haben wir bereits erste Bausteine dafür entwi-ckelt, zum Beispiel ein Baumspiel, bei dem die Besucher aus Holzteilen einen ca. 1,5 hohen Baum bauen können. Diese Idee lehnt sich an das Geschicklichkeitsspiel „Arbos“ an. Mit dem betroffenen Spielautor wurde bereits eine Nutzungsvereinba-rung getroffen.

Für das offene Schulprogramm der Gartenschau werden unse-re Naturparkführer in unserem Auftrag bis zu 20 Führungen anbieten.

Infotafeln zur Besucherlenkung

Das in den letzten Jahren aufgebaute Netz von Informationsta-feln zur Besucherlenkung im Naturpark wird 2015 um weitere Standorte ergänzt werden (vergleiche Seite 8).

Drucksachen

Das Jahresprogramm 2015 wird rechtzeitig zu Jahresbeginn vorliegen, die Imagebroschüre des Naturparks soll im Frühjahr fertig gestellt werden. Geplant ist zudem die Herstellung eines Infofaltblatts für den Erlebnispfad in Waldaschaff und die Neu-auflage des Faltblatts zu den Naturpark-Entdeckerwesten. Ger-ne untertützen wir unsere Mitgliedskommunen bei der Erstel-lung von Wanderbroschüren mit lokalen Tourenvorschlägen als Ergänzung zu den Infotafeln zur Besucherlenkung.

Nachruf Der Naturpark Spessart trauert um seinen langjährigen Schatzmeis-ter Alfred Braun, welcher am 23. Juli 2014 im Alter von 57 Jahren überraschend verstarb.

Alfred Braun, langjähriger Mitarbeiter der Sparkasse Aschaffen-burg-Alzenau und Leiter der Sparkassenfiliale in Mainaschaff, hat den Naturparkverein seit Juni 2002 als Schatzmeister engagiert und kompetent unterstützt.

Er hinterlässt eine nur schwer zu füllende Lücke in unseren Reihen.

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22Vereinshaushalt 2013

vereInshaushalt 2013

Konto-Name Konto-Nr. Saldo zum 1.1.13 Saldo zum 31.12.13

Vereinsvermögenskonto 57505 22.356,30 € 19.652,53 €

Bücher-Konto 8567836 72,40 € -5,70 €

Tagesgeldkonto 10015220 12.040,53 € 50,59 €

Summe Eigenkapital Naturparkverein 34.469,23 € 19.697,42 €

Maßnahmen-Konto 73528 11.647,02 € 6.479,00 €

Feuchtwiesenpfad-Konto 85951 107.637,79 € 288,90 €

Grünland-Konto 5160833 1.207,01 € 7.527,51 €

Summe Durchlaufkonten 120.491,82 € 14.295,41 €

Die oben abgebildete Tabelle zeigt die Salden und Umsätze der verschiedenen Vereinskonten im Haushaltsjahr 2013. Hierin sind auch reine Durchlaufposten wie z.B. die kommunalen Umlagen für die Pflege und Kontrolle der Wanderwege sowie Gelder für Förderprojekte enthalten. Die ausschließlich dem Vereinsvermögenshaushalt zuzurechnenden Positionen sind auf Seite 23 dargestellt.

Die dem Vereinsvermögen anzulastenden Ausgaben beliefen sich auf insgesamt 234.049,68 € und liegen damit ca. 20.899,68 € über dem Haushaltsansatz. Gründe hierfür sind:• Kostenmehrungen beim festangestellten Personal in Höhe

von knapp 9.000,-€ aufgrund von Tarifanpassungen und tariflich bedingten Nachzahlungen für 2012 (O.Kaiser)

• die Maßnahme „Panoramakarte“ mit einem Eigenanteil von 3.940,33 €, die nicht im Haushaltsansatz enthalten war (einstimmiger Beschluss des Vorstands am 07.03.2012)

• Hohe Zahlungen für die Künstlersozialkasse• Kosten für neuen Dienstwagen

Die dem Vereinsvermögen anzurechnenden Einnahmen lagen bei 221.952,23 € und damit 14.747,23 € über dem Haushalts-

Haushaltsansatz HH-Abschluss 2013

Einnahmen 207.205,00 € 221.952,23 €

Ausgaben -213.150,00 € -234.049,68 €

Abgleich -5.945,00 € -12.097,45 €

Insgesamt ergibt sich für das Vereinsvermögen ein Defizit von -12.097,45 € für das Haushaltsjahr 2013, veranschlagt war ein Defizit von -5.945,00 €. Das rechnerische Vereinsvermö-gen sinkt somit von 68.319,07 € (Stand zum 31.12.2012) auf 56.221,62 € zum Jahresende 2013. Ein Teil davon wurde zur Vorfinanzierung des Grünlandprojekts eingesetzt und wird Ende 2014 / Anfang 2015 an den Verein erstattet.

Beim Defizit muss berücksichtigt werden, dass noch Erstattun-gen für Personalkosten der Förderprojekte Feuchtwiesen-Erlebnispfad Frammersbach (ca. 6.000,- €) und Lehrpfad Waldaschaff (ca. 7.000,- €) ausstehen, die ebenfalls erst Ende 2014 ausgezahlt werden. Berücksichtigt man diese Beträge, so verringert sich das Haushaltsdefizit deutlich.

ansatz. Mehreinnahmen ergaben sich vor allem durch Erstattun-gen von Personalkosten und über Projektförderungen.

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23Vereinshaushalt 2013

Ausgaben 2013 Haushaltsansatz HH-Abschluss 2013festangestelltes Personal -125.000,00 € -133.964,04 €Personal mit Zeitverträgen, Bundesfreiwilligendienst -9.600,00 € -9.481,58 €Personalbuchhaltungs- und Nebenkosten -750,00 € -643,03 €Mieten -12.000,00 € -11.102,56 €Porto, Telefon, Internet -2.00,00 € -1.895,30 €Versicherungen, Mitgliedsbeiträge und KSA -3.200,00 € -4.606,96 €Sachkosten Büro und Erhalt Infozentrum -7.000,00 € -7.022,83 €Rechts- und Finanzberatungskosten, Grundsteuer -1.500,00 € -1.190,00 €Kontoführungsgebühren, Online-Banking -400,00 € -195,68 €Werbe- und Repräsentationskosten -2.500,00 € -3.758,60 €Dienstfahrzeug, sonstige Reisekosten -7.500,00 € -8.484,60 €Rücklage für Neuanschaffung PKW -4.000,00 € -4.000,00 €Basisprojekte (Hompage, Jahresprogramm, Drucksachen) -18.700,00 € -24.346,48 €Veranstaltungen (Messen, Ausstellungen, Infostände) -1.500,00 € -1.898,82 €sonstige Kleinprojekte -2.500,00 € -6.532,17 €Aufwändungen für Nachhaltigkeit Naturpark Wanderwege 2012 -9.000,00 € -8.927,03 €Eigenanteil Grünlandprojekt Spessart -6.000,00 € -6.000,00 €

Summe der Ausgaben -213.150,00 € -234.049,68 €

Einnahmen 2013 Haushaltsansatz HH-Abschluss 2013

Mitgliedsbeiträge Kommunen und Landkreis 121.500,00 € 121.287,60 €

Mitgliedsbeiträge sonstige Mitglieder 3.200,00 € 3.577,13 €

Verwaltungskostenpauschale 15.000,00 € 15.000,00 €

Einnahmen aus Internetshop (Buch-, Kartenverkauf ) 12.000,00 € 12.089,00 €

Geldauflagen 1.000,00 € 780,00 €

Erstattungen für festangestelltes Personal 33.000,00 € 37.826,46 €

Erstattungen für Mitarbeiter mit Zeitverträgen 6.000,00 € 5.200,00 €

Erstattung Miet- und Bürokosten 800,00 € 0,00 €

Erstattungen Reisekosten 0,00 € 156,10 €

Zuwendung durch Projektförderung und Erstattung 9.455,00 € 20.741,28 €

Einnahmen durch Werbung 5.000,00 € 4.402,40 €

Spenden und sonstige Einnahmen 250,00 € 892,26 €

Summe der Einnahmen 207.205,00 € 221.952,23 €

Page 24: Jahresbericht 2013 / 2014 - Naturpark Spessart · Projektplanung und -umsetzung, ... torsten-ruf@gmx.de ... bis März 2015 befristet und werden mit 85% vom Bayerischen

Geschäftsführender Vorstand1. Vorsitzender Landrat Thomas Schiebel, Landkreis Main-Spessart

2. Vorsitzender Bürgermeister Roland Bauer, Gemeinde Dammbach

Geschäftsführer Dr. Oliver Kaiser

Schatzmeister Alfred Braun (verstorben im Juli 2014, kommissarische

Kassenführung durch Geschäftsführer Dr. Oliver Kaiser

Schriftführer Bürgermeister Thomas Zöller, Gemeinde Mönchberg

Vereinsausschuss (erweiterter Vorstand)Oberbürgermeister Klaus Herzog, Stadt Aschaffenburg

Landrat Jens Marco Scherf, Landkreis Miltenberg

Landrat Prof. Dr. Ulrich Reuter, Landkreis Aschaffenburg

Bürgermeisterin Angelika Krebs, Gemeinde Kleinkahl

Bürgermeisterin Claudia Kappes, Stadt Stadtprozelten

Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder, Stadt Marktheidenfeld

Mitglieder des BeiratsFritz Dänner, Geschäftsführer Zweckverband Naturpark Hessischer Spessart

Joachim Kunkel, Forstlicher Berater des AELF

Christoph Langguth, Forstlicher Berater des AELF

Höhere Naturschutzbehörde, Regierung von Unterfranken

Wasserwirtschaftsverband Aschaffenburg

Bayerischer Bauernverband

Vertreter des Tourismusverbands Franken

Helmut Winter, Spessartbund e.V.

Jann Oetting, Bayerische Staatsforsten

KassenprüferBürgermeister Peter Franz, Markt Frammersbach

Bürgermeister Rüdiger Stenger, Gemeinde Heimbuchenthal

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