Upload
chrischona-international
View
220
Download
3
Embed Size (px)
DESCRIPTION
2014 hat Chrischona deutlich an Profil gewonnen – mit neuem Namen, neuen Leitbildern und den immer aktuellen Werten. Davon erzählt der erste Jahresbericht von Chrischona International.
Citation preview
Jahresbericht 2014
VORWORT
2
Jesus erleben.Menschen fördern.
Dem Nächsten dienen.
René WinklerDirektor Chrischona International
InhaltUnsere Werte: Vertrauen 4-5
Unsere Werte: Verantwortung 6-7
Unsere Werte: Verfügbarkeit 8-9
Unsere Werte: Voraussicht 10-11
Unsere Werte: Versöhnung 12-13
Finanzen: Bilanz 14-15
Finanzen: Erfolgsrechnung 16-17
Finanzbericht 18-19
Impressionen aus der Verbandsarbeit 20-23
3
Die Leitbild-Broschüre finden Sie im Internet unter chrischona.org/leitbild
LEITBILDERChrischona International
Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc)
Chrischona-Campus | Konferenzzentrum Basel
JESUS ERLEBEN.
MENSCHEN FÖRDERN.
DEM NÄCHSTEN DIENEN.
Vorwort2014 war ein bedeutendes Jahr für Chrischona. Ich denke an die Kampagne „Herzschlag – 42 Tage mit der Chrischona-Vision“, an der mittlerweile fast alle Chrischona-Gemeinden teilgenommen haben. Auf unserem Weg mit der Vision ist Ende 2014 ein weiterer Meilenstein hinzugekommen: Leitbilder für den Verband Chrischona International, für das Theologische Seminar St. Chrischona und für den Chrischona-Campus | Konferenzzentrum Basel. Ich denke auch an den Namenswechsel: Seit Mitte 2014 nennen wir uns nicht mehr „Pilgermission St. Chrischona“, sondern „Chrischona International“.
In den Leitbildern zeigen wir, wer wir sind, was wir tun – und wie wir es tun wollen. Letzteres beschrei-ben wir mit fünf Werten: Vertrauen, Verantwortung, Verfügbarkeit, Voraussicht und Versöhnung. Ihnen widmen wir den Schwerpunkt dieses Jahresbe-richtes. Wir bilden diesmal nicht die Vielfalt des Chrischona-Verbandes mit Geschichten aus den einzelnen Bereichen ab. Das im Februar erschiene-ne Jubiläums-Panorama zum 175. Geburtstag von Chrischona hat dies schon ausgezeichnet getan. Stattdessen blickt dieser Jahresbericht genauer auf die Werte, an denen wir uns bei unserer Arbeit orientieren wollen.
„Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.“
VERTRAUEN4
VERTRAUEN – weil das die Basis jeder Beziehung ist
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein bekanntes Sprich-
wort, das im Arbeitsalltag eines Zollbeamten sicher seine Be-
deutung hat. Auf jeden Fall erlebe ich dies so, wenn ich auf
meinem Arbeitsweg nach Chrischona in Rheinfelden über die
Grenze fahre. Nicht selten hält mich ein Zollbeamter an und
fragt mich, was ich denn für Waren mitführe und ob ich et-
was zu deklarieren hätte. Meine Antwort mit dem Hinweis auf
meinen Computer: „Nichts, nur Arbeit.“ Leicht irritiert kommt
postwendend die nächste Frage nach meinem Reiseziel – und
schon sind wir im Gespräch über Chrischona.
„Wir vertrauen unseren Mitarbeitern.“ Dies ist einer unserer
Führungsgrundsätze bei Chrischona International, weil das die
Basis jeder Beziehung ist. Damit verweigern wir uns dem Miss-
trauen und gehen vom Guten aus.
„Controlling“ für umsichtige Planung
In Finanzfragen ist unser Vertrauen immer wieder herausgefor-
dert. Wir haben in den vergangenen Jahren ein professionelles
„Controlling“ aufgebaut. Nicht, um alles „kontrollieren“ zu
können, sondern als wichtiges Steuerungsinstrument (to con-
trol = steuern). Das „Controlling“ gibt uns Transparenz über
sämtliche Ein- und Ausgaben und liefert unerlässliche Infor-
mationen für eine umsichtige Planung und Unternehmens-
führung. Damit haben wir unsere Ausgabenseite stets gut im
Griff. Es wäre oft einfacher, wenn dies auf der Einnahmenseite
auch so wäre.
Vertrauen wird herausgefordert
Etwas mehr als die Hälfte unserer Einnahmen können wir nicht
wirklich „kontrollieren“, da es sich um Spenden von Privat-
personen, Firmen und Gemeinden handelt. Rund ein Drittel
der erwirtschafteten Erträge ist direkt und teilweise indirekt
mit der Anzahl Studenten an unserem Theologischen Seminar
St. Chrischona verknüpft. Deshalb sind wir als Spendenwerk
immer wieder auf die grosszügige Unterstützung unserer treu-
en Spender angewiesen. Dabei sind drei Dinge entscheidend:
eine vorbildlich gelebte Haushalterschaft, eine glaubwürdige
Umsetzung getroffener Entscheidungen im Rahmen unseres
Auftrags sowie Vertrauen in unsere Arbeit. Dieses Vertrauen
ist gegenseitig.
Auch wir vertrauen unseren Spendern – wir vertrauen auf ihre
Treue, Solidarität und ihre Unterstützung unseres Auftrags.
Damit setzen wir letztlich unser Vertrauen auf Gott, auf seine
Versorgung durch eine grosse Anzahl von Menschen, die un-
sere Mission mittragen: Jesus erleben. Menschen fördern. Dem
Nächsten dienen. Und um dieses Ziel zu erreichen, würde ich
sagen: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!“
Walter Stauffacher
Geschäftsführer Chrischona International
VERTRAUEN
2014 bin ich dankbar …
… für 2‘464 Spender, davon 243 Erstspender.
… für 3,54 Millionen Franken, die durch Spenden und Legate eingegangen sind.
… für eine kompetente und motivierte Mitarbeiterschaft.
… für zufriedene Gäste, die gerne wiederkommen.
… für viele gelungene Veranstaltungen mit positiven Rückmeldungen.
VERANTWORTUNG – weil Gottes Auftragin den Händen von uns Menschen liegt
Verantwortung ist die Verpflichtung, für seine Handlungen
einzustehen und ihre Folgen zu tragen. So lautet eine mögli-
che Definition. Mit dem Begriff Verantwortung sind die beiden
Adjektive „verantwortlich“ und „verantwortungsvoll“ verbun-
den. „Verantwortlich“ betont das Verursachen und die daraus
folgende Haftung. Verantwortliches Handeln beinhaltet Um-
sicht und Überlegung: Der Verantwortliche bemüht sich, bei
seinem Handeln die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten
angemessen zu berücksichtigen. Der Ausdruck „verantwor-
tungsvoll“ enthält hingegen das Element des Höherwertigen
oder eines besonderen Schwierigkeitsgrades einer Verantwor-
tung, die übertragen wird. Der Träger einer verantwortungs-
vollen Aufgabe benötigt besondere Kompetenzen zu ihrer
Erfüllung.
Was heisst das ganz praktisch für mich?
Ich bin verantwortlich für das, was ich tue, sage und denke.
Ich bin vor Gott verantwortlich, aber auch nicht weniger vor
meinen Mitmenschen. Das bedeutet: Ich rede nicht vorschnell,
handle nicht unüberlegt und denke zuerst positiv von etwas
oder jemandem. Gelingt mir das nicht, bin ich bereit, zu mei-
nen Fehlern und meinem Versagen zu stehen, und ich bringe
den „Schaden“ wieder in Ordnung. In meinem Handeln erwei-
se ich mich als zuverlässig, was ich anfange, beende ich auch.
Ich bin verantwortlich für die Beziehungen, in denen ich stehe.
In meiner Familie, im beruflichen Umfeld und in der Gesell-
schaft. Kennen mich die Leute in meinem Dorf? Oder lebe ich
abgesondert und unnahbar für meine Umgebung? Ich möch-
te weitherzig, hilfsbereit und offen wahrgenommen werden.
Auch Jesus war mitten unter den Menschen und kannte ihre
Bedürfnisse.
Verantwortliche sind hungrig nach Informationen. Sie sind an
anderen Menschen interessiert und befassen sich nicht nur mit
eigenen Dingen. Verantwortliche nehmen Hilfe von anderen
gerne an. Sie wissen, dass wir einander brauchen und es un-
möglich ist, den Weg alleine zu gehen. Verantwortliche hören
gut hin, haben ein offenes Ohr für berechtigte Anliegen. Sie
sind ansprechbar und feinfühlig. Auch Jesus interessierte sich
für alle Menschen und nahm sie vorbehaltlos an.
Verantwortungsvolle Gemeinden engagieren sich in der Ge-
sellschaft. Sie nehmen ihre Verantwortung wahr, indem sie
Menschen aussenden in die Wirtschaft, die Politik und die Bil-
dung. Sie stehen für diese Menschen ein, unterstützen und
segnen sie.
All das gehört zum Auftrag von Chrischona International und
seinen Mitgliedern. Gestern, heute und in Zukunft. Denn
Chrischona gibt es, damit Menschen ermutigt und befähigt
werden!
Thomas Rudin
Präsident des Komitees (Mitgliederversammlung)
von Chrischona International
WORTLICH
2014 bin ich dankbar …
… für neue Menschen, die ich kennen- lernen durfte in meinem ersten Jahr als Komitee-Präsident.
… für viele gute und ermutigende Worte.
… für die vielen Menschen, die sich freiwillig und freudig für Chrischona engagieren.
„Ich bin vor Gott verantwortlich, aber
auch nicht weniger vor meinen Mitmenschen.“
WORTLICH
7
„Für Gott verfügbar zu sein, das ist Gottesdienst.“
FÜGBAR8
VERFÜGBAR – weil wir im Dienst für Gott für unseren Nächsten da sind
Zuerst sperrt sich da etwas in mir. Verfügbarkeit – ist das die
carte blanche, der Blankoscheck für andere, über mein Leben
zu bestimmen? Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch. Ich
will auch nicht immer verfügbar sein, so wie die Alten gesagt
haben: immer im Dienst. Wie sieht also Verfügbarkeit als posi-
tiver Wert bei mir selbst aus, der jenseits von masslosen Über-
forderungen auf der einen Seite und einer zu starken Abgren-
zungstendenz andererseits liegt, sondern aus meinem Herzen
kommt, einem Herzen, das für Gott leben will? Nach einer
längeren Krankheitsphase ist mir der Text aus Römer 12,1-2
zum Leitvers geworden: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder,
durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt
als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist.
Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ Verfügbarkeit kommt
hier in zweierlei Weise zum Ausdruck.
Verfügbar sein ist Gottesdienst – und Opfer
Dass ich mit meinem Leben für Gott verfügbar bin, ist Gottes-
dienst. Mein ganzes Leben, jede Sekunde und jeder Atemzug,
jede Handlung, ob privat oder dienstlich, ist ein Gottesdienst.
Mein Leben ist ein immerwährender Gottesdienst und soll von
Anbetung, Lobpreis und Gottes Nähe geprägt sein. Und Got-
tesdienst verstehe ich zuallererst so, dass Gott mir dient.
Verfügbarkeit ist aber auch Opfer. Ich möchte so leben, dass
ich mein Leben Gott als Opfer jeden Tag zur Verfügung stelle
– gerade auch mit meinen Begrenzungen und Schwächen und
aller Unvollkommenheit. Ich stelle mich Gott als Lebensfrag-
ment, wie ich es bin, zur Verfügung. Nicht mehr und nicht we-
niger möchte Gott von mir. Und was er daraus macht, ist seine
Sache. Ich stehe Gott einfach zur Verfügung – auch an Tagen,
an denen ich nur sagen kann: Ich kann nicht mehr. Deshalb
muss ich nicht ängstlich fragen: Ist das genug, ist meine Ver-
fügbarkeit ausreichend, sondern ich bin einfach da – für ihn.
Innerhalb dieser generellen Verfügbarkeit für ihn, entlässt mich
Gott aber nicht aus der Verantwortung. Es braucht immer wie-
der eigene Entscheidungen, mich den Menschen zuzuwenden,
mich ihnen zu widmen, für sie bewusst verfügbar zu sein. Es
braucht immer wieder auch die gegenteilige Entscheidung,
nicht verfügbar zu sein, um sich zu regenerieren, um mit sich
selbst und Gott allein zu sein, um Kräfte zu sammeln und um
das Wichtige zu tun.
So wird Verfügbarkeit zu einem – wie Paulus es schreibt – ver-
nünftigen Gottesdienst.
Dr. Horst Schaffenberger
Leiter Theologisches Seminar St. Chrischona
2014 bin ich dankbar …
… dass wir 20 tsc-Absolventen in ihren Dienst im Reich Gottes aussenden konnten.
… dass wir die Studienreform auf den Weg gebracht haben, die das tsc bis 2016 noch attraktiver macht.
… für die wertvolle Studiengemeinschaft mit unseren mehr als 100 Studenten auf dem Chrischona-Campus.
VORAUSSCHAUEND – weil wir die Zukunft mitgestalten
1. Juni 2014. Ein Jahr haben Geschäftsführer Walter Stauffa-
cher und ich auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet, haben vor-
ausschauend versucht, an alles zu denken. Nun ist es soweit,
der Geschäftsführer nimmt seine viermonatige Auszeit. Als
stellvertretender Geschäftsführer übernehme ich für diese Zeit
seine Verantwortung zusätzlich. Unsere vorsorglichen Mass-
nahmen haben sich gelohnt. Wir haben wirklich an alles ge-
dacht: von Unterschriften bis zu Terminen, von strategischen
Prozessen bis zum Budget 2015. Bis zum 7. Juli 2014.
Unbekannte Einflüsse von aussen
An diesem Tag erhalten wir ein Schreiben der Kontrollstelle des
Landes-Gesamtarbeitsvertrages des Gastgewerbes (L-GAV).
Kurz und knapp wird uns mitgeteilt, dass wir als ganze Orga-
nisation dem L-GAV unterstellt werden. Das hat weitreichende
und einschneidende Konsequenzen auf die Stundenerfassung,
Lohnbuchhaltung, Personaladministration und das Budget.
Praktisch überall werden uns neue Vorschriften aufgezwun-
gen. Und jetzt? Da stellt uns die Behörde einen Berg vor die
Aussicht. Spontan können wir da nicht hinübersehen.
Trotzdem weiter gehen
Gott hat Mose den Auftrag gegeben, Fakten zu schaffen.
Mose soll Kundschafter ins verheissene Land senden. „Findet
heraus, wie die Beschaffenheit des Landes ist“, steht in 4.
Mose 13,18. Das wollen auch wir tun und befassen uns vor-
ausblickend und umsichtig mit allen Details des L-GAV. Dabei
reflektieren wir alles immer wieder im Glauben und Gebet. Wir
investieren Zeit und Aufwand, um nicht wieder überrascht zu
werden. Wir suchen neue Wege, treffen vorsorgliche Mass-
nahmen, handeln strategisch. Zum Zeitpunkt, als ich diesen
Artikel schreibe, ist klar: Es hat sich gelohnt.
Vorausschauen als Aufgabe
Als Leiter Marketing & Kommunikation ist es meine Aufgabe,
vorausschauend zu denken und zu handeln, um die Zukunft
und Strategie der Geschäftsfelder von Chrischona Internatio-
nal zu gestalten. Das beginnt mit strategischen Überlegungen:
Welches Ziel haben wir, welchen Weg wählen wir? Wie kom-
munizieren wir, mit welchen Inhalten, wie sagen wir etwas? Es
betrifft auch unser Erscheinungsbild: Wie werden wir wahrge-
nommen? Aber auch unsere Kultur, die Werte, die wir leben
und an denen wir gemessen werden wollen. Vorausschauend
ist einer dieser Werte. Dabei verlieren wir unser Ziel, unsere
Mission nicht aus den Augen: Jesus erleben, Menschen för-
dern. Dem Nächsten dienen.
Wir wollen vorausschauen, heute etwas tun, was morgen
noch zählt. Und dabei können wir uns immer auf unseren
Herrn stützen und verlassen. Das macht zuversichtlich.
Roland Krähenbühl
Leiter Marketing & Kommunikation
2014 bin ich dankbar …
… dass viele Chrischona-Gemeinden das neue Webtool von Chrischona International nutzen.
… für die Leitbilder, die wir gemeinsam mit der Mitarbeiterschaft auf Chrischona erarbeitet haben.
… für den gelungenen Namenswechsel zu Chrischona International und die damit zusammenhängende Anpassung von Logo und Erscheinungsbild.
„Wir wollen voraus-schauen, heute etwas
tun, was morgen noch zählt.“
VORAUS11
„Wir brauchen und wollen
Versöhnung.“
VERSÖHNUNG
12
VERSÖHNUNG – weil Gott jeden Menschen unendlich liebt
Unvermeidbar
Differenzen, Unangemessenheit, Unachtsamkeit, Verletzun-
gen, Streit, Fehler, Versagen. Sie sind Teil unseres Alltags. Nicht
alle täglich, aber immer wieder mal. Sie sind letztlich nicht
vermeidbar. Auch beim besten Willen nicht.
Als Chrischonawerk haben wir eine lange Geschichte. Wir ha-
ben eine lange Liste guter Geschichten. Tatsächlich haben wir
2014 solche guten Geschichten aktiv gesammelt – Sie lesen sie
im Internet unter www.chrischona-geschichten.org. Schlechte
Geschichten haben wir nicht gesammelt. Aber die gibt es auch.
Ich höre immer wieder mal von Menschen, die mit Chrischona
und ihren Verantwortlichen schlechte Erfahrungen gemacht
haben. Geschichten, die sie manchmal auch nach Jahren oder
gar Jahrzehnten mit sich herumtragen. Geschichten, die von
der Brüchigkeit unseres Lebens und Dienens zeugen.
Gute Geschichten sind eine Quelle der Kraft und der Hoff-
nung. Schlechte Geschichten das Gegenteil. Sie belasten.
Beschränken. Saugen aus. Sie prägen das Herz und machen
unser Denken krumm.
Notwendig
Das Bösartige schlechter Geschichten frisst sich in unser Herz,
in unser Denken. Es frisst sich durch unser ganzes Leben – ja,
es frisst sich sogar durch unsere Beziehungen. Je länger, des-
to mehr. Je länger, desto nachhaltiger. Unfreiheit, Misstrauen,
Verleumdung, Angst nennt sich, was so krebsartig Raum greift.
Es ist notwendig, dass man diesen Früchten keine Zeit lässt zu
wachsen. Notwendig ist Vergebung. Sie entzieht dem Bösar-
tigen das Leben. Vergebung ist die Voraussetzung, dass das
Nachdenken und Reden über den Anderen wieder fruchtbar
wird. Aus Begegnungen kann neuer Frieden wachsen, ein ver-
söhntes Miteinander.
Gewollt
Wir als Verantwortliche von Chrischona haben uns vor einigen
Jahren zu fünf Werten verpflichtet. Versöhnung ist einer da-
von. Versöhnung ist unser Ziel. Und Versöhnung bleibt unser
Ziel, selbst wenn der Weg dazu auch mal weit ist. Wir wollen
Versöhnung wagen und Versöhnung ermöglichen.
Versöhnung hängt nicht davon ab, dass alle Beteiligten eine
übereinstimmende Sicht auf die schlechten Geschichten ha-
ben. Versöhnung bedingt auch nicht, dass alle Schuld objek-
tiv zugeordnet werden kann. Aber notwendig ist, dass man
erfahrene Schuld beim Namen nennt und sie dann weggibt.
Weggeben kann sie nur, wer sie bei sich hat.
Verbündet
Als Leitungsverantwortliche haben wir uns verbündet, damit
Versöhnung unser Ziel bleibt – auch dann, wenn die erfahre-
nen Brüche richtige Trümmerhaufen hinterlassen haben.
René Winkler
Direktor Chrischona International
VERSÖHNUNG
2014 bin ich dankbar …
… für die inspirierende Herzschlag-Kampagne mit unserer Vision.
… für eine intensive Vorbereitung auf den 175. Geburtstag von Chrischona im Jubiläumsjahr 2015 – die sich gelohnt hat.
… für viele bereichernde Begegnungen auf meinen Reisen im Chrischona-Verband und darüber hinaus.
Bilanz per 31. Dezember 2014
in CHF 1 000 2014 2013
AktivenFlüssige Mittel 3 508 2 556
Forderungen Leistungen 196 150
übrige Forderungen 163 187
Finanzanlagen kurzfristig 198 390
Warenvorräte 176 219
Aktive Rechnungsabgrenzungen 18 132
Umlaufvermögen 4 259 3 634
Mobilien 864 825
Immobilien 14 624 15 225
Bauland, bebaute Grundstücke 19 800 19 800
Landwirtschafts-Boden 107 106
Finanzanlagen langfristig 971 1 078
Arbeitgeber-Beitragsreserven 150 150
Anlagevermögen 36 516 37 184
Total Aktiven 40 775 40 818
14
in CHF 1 000 2014 2013
PassivenVerbindlichkeiten Leistungen 327 392
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 22 23
Passive Rechnungsabgrenzungen 793 594
Darlehen kurzfristig 1 570 1 289
Rückstellung kurzfristig 44 19
Kurzfristiges Fremdkapital 2 756 2 317
Darlehen langfristig 10 879 10 551
Rückstellungen langfristig – –
Langfristiges Fremdkapital 10 879 10 551
Total Fremdkapital 13 635 12 868
Fondskapital 23 22
OrganisationskapitalNeubewertungsreserven 4 579 4 579
Eigenkapital 23 349 23 712
Jahresergebnis 1 -811 -363
Total Organisationskapital 27 117 27 928
Total Passiven 40 775 40 818
15
in CHF 1 000 2014 Budget 2013
GesamtertragGaben 3 222 4 034 3 017
Legate 435 – 291
Gastgewerbliche Erträge 898 944 908
Mieterträge 814 763 876
Studienertrag 486 494 589
Zeitschriftenertrag 118 136 202
Sonstiger Ertrag 76 72 99
Gesamtertrag 6 049 6 443 5 982
Erfolgsrechnung 2014
16
Gaben
Legate
Gastgewerbliche Erträge
Mieterträge
Studienertrag
Zeitschriftenertrag
Sonstiger Ertrag
Material- und Dienstleistungsaufwand
Personalaufwand
Unterhaltsaufwand
Sachaufwand
Verwaltungsaufwand
übriger Betriebsaufwand
Abschreibungen
Grafik Gesamtertrag Grafik Betriebsaufwand
in CHF 1 000 2014 Budget 2013
BetriebsaufwandMaterial- und Dienstleistungsaufwand 473 545 450
Personalaufwand 4 358 4 685 4 291
Unterhaltsaufwand 160 175 160
Sachaufwand 568 620 595
Verwaltungsaufwand 480 427 433
übriger Betriebsaufwand 50 29 25
Abschreibungen 938 901 915
Betriebsaufwand 7 027 7 355 6 869
Betriebsergebnis (EBIT) -978 -912 -887
Ausserbetrieblicher Erfolg 168 341 524
Ergebnis ohne Fonds -810 -571 -363
Zuweisung Fondskapital -1 – -4
Verwendung Fondskapital – – 4
Total Veränderung Fondskapital -1 – –
Jahresergebnis 1 -811 -571 -363
Zuweisung Organisationskapital – – –
Verwendung Organisationskapital 811 – 363
Total Veränderung Organisationskapital 811 – 363
Jahresergebnis 2 – -571 –
17
18
Ist 2014
Budget 2014
Monatliche freie Spenden, Legate und
zweckgebundene Spenden für Projekte (in CHF 1‘000)
Die Grafik zeigt die Verteilung der Gaben auf die einzelnen Monate im Jahr.
Die Grafik zeigt den monatlich anwachsenden Spendenstand (rot) und Bedarf an Spenden (grün) in 2014.
Entwicklung der Spenden im Vergleich
zum Budget (in CHF 1‘000)
Spenden
2013
2014
19
Jahresrechnung 2014
Die Jahresrechnung 2014 ist formal noch die des „Vereins
Pilgermission St. Chrischona“. Seit Mitte 2014 nennen wir
uns „Chrischona International“, seit 20. Februar 2015 ist das
auch amtlich. Die Pilgermission St. Chrischona schliesst das
Geschäftsjahr 2014 mit einem Verlust von 811‘000 Schweizer
Franken ab. Das ist deutlich mehr als der im Budget 2014 er-
wartete Verlust von 571‘000 Franken. Der wichtigste Grund:
Es waren 812‘000 Franken weniger Spenden eingegangen als
erhofft und budgetiert. Dank Legaten in Höhe von 435‘000
Franken konnte der Rückstand auf das Spendenbudget verrin-
gert werden. Erfreulich ist, dass die Spenden gegenüber 2013
um 205‘000 Franken (7%) gestiegen sind, während die Anzahl
Spender etwa gleich blieb.
Die finanziellen Verpflichtungen konnten um 343‘000 Fran-
ken reduziert werden. Gleichzeitig verfügt Chrischona über
eine solide Liquiditätslage, sodass das Werk die angesteuerten
strategischen Veränderungen umsetzen kann – insbesondere
den Aufbau der neuen Studiengänge am Theologischen Se-
minar St. Chrischona (tsc). Das Leitungsteam (Vorstand) ist
zuversichtlich, dass die seit 2012 laufenden Massnahmen zur
Identifikationsförderung mit Chrischona International mittel-
fristig zum Erfolg führen werden. Anzeichen dafür sind unter
anderem die seit Herbst 2014 gestiegenen Studentenzahlen
und die vielen positiven Rückmeldungen zum 175. Jubiläum
im März 2015.
Das Theologische Seminar – eine wirtschaftliche
Ausbildung!
Beurteilt man ausnahmsweise die Ausbildung am tsc unter
ökonomischen Gesichtspunkten, stellt man Überraschendes
fest: Das Bundesamt für Statistik nennt in seiner Untersuchung
zu Finanzen der universitären Hochschulen 2013 Kosten von
46‘000 Franken für einen Theologiestudenten an einer staat-
lichen Hochschule. Dem gegenüber kostet ein Student am tsc
pro Jahr 13‘000 Franken, also gut dreieinhalb mal weniger
als an einer staatlichen Ausbildungsstätte! Damit ist erwiesen,
dass das Theologische Seminar St. Chrischona seinen Bildungs-
auftrag äusserst wirtschaftlich wahrnimmt. Oder anders ge-
sagt: Mit Ihren Spenden fürs tsc wird sparsam und wirkungs-
voll umgegangen!
Beurteilung der unabhängigen Revisoren
Die unabhängigen Revisoren der Unico Treuhand AG attes-
tierten Chrischona International in ihrem Revisionsbericht eine
ordnungsgemäss geführte Buchhaltung „mit überzeugend ef-
fizientem und wirksamem Mitteleinsatz“. Wie die Prüfer schrei-
ben, „vermittelt die Jahresrechnung für das am 31.12.2014
abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnis-
sen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
lage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht
dem schweizerischen Gesetz und den Statuten“. Die Revisoren
empfehlen die Rechnung zur Genehmigung. Am 9. Mai 2015
genehmigte das Komitee (Mitgliederversammlung) von Chri-
schona International die Rechnung einstimmig.
IMPRESSIONENaus der Verbandsarbeit von Chrischona International
Theologisches Seminar St. Chrischona – 20 gehen, 33 kommen20 Absolventen schlossen im Juni 2014 ihr Studium am Theologischen Seminar St. Chri-
schona (tsc) erfolgreich ab. Zwei Monate später fingen 33 neue Studenten am tsc an. Mehr als 100 Studenten beleben aktuell den Chrischona-Campus.
Strategie- und Schulungskonferenz SSK„Jesus erleben!“ – nicht umsonst fängt das „Mission State-
ment“ von Chrischona International damit an und geht weiter: Menschen fördern – dem Nächsten dienen. Die Gemeinschaft
mit Jesus ist für die rund 300 hauptamtlichen Mitarbeiter bei Chrischona der Ausgangspunkt ihres Dienstes. An der
Strategie- und Schulungskonferenz (SSK) 2014 konnten sie in Jesu Gegenwart verweilen, auf ihn hören, sich in seine Hand
fallen lassen.
Urlaubswoche „Bonheur“„Bonheur“ heisst seit 2014 die inspirierende Urlaubswoche im Sommer auf Chrischona.
Davor hiess sie Konferenz für geistliche Erneuerung und davor Heiligungskonferenz. Inspirierende Impulse und wohltuende Ge-
meinschaft zeichnen die Bonheur-Woche aus. Eine Urlaubswoche für alle Generationen.
Mehr unter chrischona.org/bonheur
20
100 Jahre Restaurant Waldrain2014 feierte das beliebte Restaurant auf dem Chrischona-Campus
seinen 100. Geburtstag.
Gemeinde-Besuchswochenende„Man spürt, dass hier gute Arbeit gemacht wird“, erklärte einer der 300 Besucher aus zwölf
Gemeinden. Beim Gemeinde-Besuchswochenende hatten sie Gelegenheit, den Chrischona-Campus zu erkunden und zu erleben.
Pilgermission wird zu Chrischona International
Im Juni 2014 war es soweit: Der Namenswechsel wurde kommuniziert. Das bringt auch Anpassun-
gen im Logo und Corporate Design mit sich.
175 Geschichten… sammelte Chrischona im Jahr 2014 – für das
175. Jubiläum in 2015. Eine beachtliche Zahl an Ge-schichten ist zusammengekommen. Sie lesen Sie unter
www.chrischona-geschichten.org
21
22
Inspirierende Theologen am tscIm Januar widmete sich der englische Theologe N. T. Wright
bei Studientagen am tsc zentralen Themen des Glaubens: dem „auferstandenen Jesus“ und „gekreuzigten Messias“. Im April
kam dann der deutsche Theologe Heinzpeter Hempelmann mit dem Thema „Mit Gott im Milieu“. Und im August stellte der
amerikanische Theologe Greg Boyd bei der summer school am tsc unsere unterschiedlichen Gottesbilder in Frage.
Nur mal kurz die Welt verändern… im Mai 2014 bei den Pastoren- und Mitarbeiterfrauentagen auf dem
Chrischona-Campus. Die nächsten finden 2016 statt.
tsc-Chor begeistert ZuhörerNicht nur bei Anlässen und Konzerten auf Chrischona, sondern auch ausserhalb, wie etwa im
Mai 2014 in Badenweiler.
Altes Eisen oder Schlüsselperson?Darum ging es beim Seniorentag im Mai 2014 – immer
auch eine gute Gelegenheit, alte Freunde zu treffen.
23
Kinderzeit am Segensort„Chrischona-Kinder“ – also alle, die als Kinder auf Chrischona gelebt
haben – waren im April 2014 eingeladen zu einem erstmaligen Treffen auf dem Chrischona-Campus. Ein Tag des Wiedersehens und der guten
Erinnerungen.
Herzschlag – 42 Tage mit der Chrischona Vision Im Frühjahr 2014 startete die Herzschlag-Kampagne in den Chrischo-na-Gemeinden. In Gottesdiensten, Kleingruppen und ganz persönlich
hörten die Teilnehmer auf die Bibeltexte Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9. Diese Wochen wirken bis heute nach.
Mehr dazu: chrischona.org/herzschlag
Konferenzzentrum mit neuem Auftritt
Chrischona-Webtool für Gemeinden Schon über 40 Gemeinden profitieren von dem
Web-Service von Chrischona International.
Jubilare feiern168 Jubilare feiern im November 2014 ein rundes Jubiläum ihrer Aussendungsfeier
auf St. Chrischona. Dazu gehört die Klasse der Bibelschülerinnen von 1964.
LEITBILDERChrischona International
Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc)
Chrischona-Campus | Konferenzzentrum Basel
JESUS ERLEBEN.
MENSCHEN FÖRDERN.
DEM NÄCHSTEN DIENEN.
Ende 2014: Das Leitbild von Chrischona International erscheint.
Chrischona International
Chrischonarain 200
4126 Bettingen bei Basel, Schweiz
Telefon +41 (0)61 64 64 111
Telefax +41 (0)61 64 64 277
www.chrischona.org
facebook.com/chrischona
chrischona.org/+
twitter.com/chrischona