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JAHRESBERICHT 2015 - OceanCareJAHRESBERICHT 2015 2 Inhalt Projekte 4 Meeresschutz Unterwasserlärm 4 Fischerei 9 Meeresverschmutzung 11 Schutzgebiete 13 Delphine Schutz der Delphine

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JAHRESBERICHT 2015

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Inhalt

Projekte 4

Meeresschutz

Unterwasserlärm 4

Fischerei 9

Meeresverschmutzung 11

Schutzgebiete 13

Delphine

Schutz der Delphine im Mittelmeer 14

Schutz der Delphine in Peru 17

Schutz der Delphine weltweit 18

Aktivitäten gegen die Gefangenhaltung von Delphinen 20

Aktivitäten gegen die Delphintreibjagd in Japan 21

Wale

Schritte gegen den Walfang 23

Schutz der Wale im Mittelmeer 27

Mönchsrobben 29

Manati 30

Eisbären 31

Haie 32

Strandungsnetzwerke 33

Umweltbildung 34

Publikationen 38

Netzwerke 40

Internationale Foren & Anerkennungen 42

Unterstützung 44

Geschäftsbericht 45

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Liebe Leserin, lieber Leser

Mit klopfendem Herzen und gespannter Aufmerksamkeit richten wir unser Augenmerk über den Atlantik nach New York Das Resultat der aktuellen Debatte in den Konferenzsälen des UNO-Hauptgebäudes wird historische Dimensionen erlangen Für die UNO Und für OceanCare

Im Fokus der Verhandlungen steht der grösste und sensibelste Lebensraum des Planeten: Die Hochsee umfasst alle Meeresgebiete ausserhalb der Küstenregionen Im bestehenden Seevölkerrecht, welches von den Vereinten Nationen 1982 verabschiedet wurde, haben ökonomische Ansprüche Lücken hinterlassen, die ökologische Gefährdungen nach sich ziehen Diese Lücken sollen nun durch ein neues Abkommen geschlossen werden; es ist rechtlich bindend und in dieser Dimension und Tragweite einmalig

Derzeit treten die Verhandlungen um das neue Hochseerechtsabkommen in ihre Schlussphase; auch OceanCare erhebt im UN-Konferenzsaal die Stimme: Wir haben als eine von wenigen regierungsunab-hängigen Organisationen die Chance, an dem grossen Projekt mitzuwirken Wir tun dies, indem wir den Entscheidungsträgern, den Delegierten der Regierungen sowie wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessenvertretern beratend zur Seite stehen – in offizieller Mission als UN-Sonderberater Diese Auszeichnung ist nicht nur Ehre und Anerkennung, sie bedeutet uns vor allem Motivation und Ver-pflichtung Wir beraten nicht nur, wir mahnen auch an und rufen die Gefahren in Erinnerung, die unsere Meere bedrohen: Überfischung, Verseuchung, Vermüllung, aber auch der genetische Ressourcen-Miss-brauch, die Lärmbelastung durch Schiffsmotoren, die tödliche Beschallung durch gigantische Sonaranlagen

Oft denke ich zurück an die Geburtsstunde von OceanCare Vor 27 Jahren, als eine kleine Gruppe von Tierschützern den geplanten Bau eines Delphinariums verhinderte, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, wohin das führen wird Damals, in Martigny, ging es um das Schicksal von ein paar Delphinen Heute, in New York, geht es um die Zukunft des Planeten

Unsere Stimme, die wir im Namen der Meeresbewohner erheben, wird weltweit gehört Deshalb gilt mein Dank all jenen, die das möglich machen – unseren Mitgliedern und Gönnern, den Stiftungen und nicht zuletzt dem OceanCare-Team: Eure Treue ist unsere Kraft!

Herzlich

Sigrid Lüber Präsidentin OceanCare

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Unterwasserlärm

Militärische Sonare, Druckluftkanonen und seismische Sondierungen der Erdölindustrie, Schiffsverkehr – die Lärmemissionen unter Wasser steigen und steigen Im Lebensraum Meer ist die Akustik für jedes Tier aber von grosser Bedeutung Unermüdlich engagiert sich OceanCare für verbindliche Regeln und Grenzwerte für lärmerzeugende Technologien und sorgt dafür, dass die Unterwasserlärm-Debatte in internationalen Gremien mit wissenschaftlichen Fakten unterstützt wird

■ Abkommen zum Schutz der Wale und Delphine im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und im angrenzenden Atlantikgebiet (ACCOBAMS): Am Treffen des ACCOBAMS-Wissenschaftskomitees präsentierte OceanCare einen Bericht, der auf wissenschaftlichen Daten basierend aufzeigt, dass der lärmempfindliche Cuvier-Schnabelwal und die stark gefährdete Mittelmeer-Mönchsrobbe vor Unterwasserlärm im Mittelmeer besser geschützt werden könnten OceanCare empfahl dem Gremium, ein Netzwerk von Schutzgebieten einzurichten, in welchen keine lärmintensiven Aktivitäten stattfinden dürfen Zudem stellte OceanCare die Studie «Overview of the Noise Hotspots in the ACCOBAMS Area» vor, welche erstmals eine geografische Übersicht über die in den letzten zehn Jahren vom Men-schen verursachten Unterwasserlärmquellen im Mittelmeer aufzeigt Mit Dr Silvia Frey, Leiterin Wissenschaft und Bildung bei OceanCare, als Co-Autorin konnten 280 Ölförderungs- und Windenergieprojekte in Küstennähe sowie in Offshore-Bereichen und 830 seismische Explorationsprojekte sowie Daten zum Schiffsverkehr recherchiert und in geografischen Übersichtskarten dargestellt werden Die Erhebung derartiger Informationen ist aufgrund des begrenzten Datenzugangs sowie der Intransparenz der Akteure bislang unvollständig Für 2016 ist ein ganzheitli-cherer Überblick in Arbeit

■ Konsultativtreffen zum UN-Seerechtsabkommen (UNICPOLOS): OceanCare nahm erneut am ICP (Informal Consultative Process) des UN-Seerechtsabkommens teil Zentrales Thema war die nachhaltige Entwicklung der

Meeresschutz

Projekte

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Ozeane In einer Stellungnahme unterstrich OceanCare, dass die Zukunft der Menschheit von den Meeren abhängt Gleichzeitig legte OceanCare dar, dass die Meere immer noch durch vom Menschen verursachte Gefahren wie Über-fischung, Lärm-, Plastik- und Schadstoffverschmutzung, Versauerung und Klimawandel unter grossem Druck sind

■ Europäische Union: Auch 2015 hat OceanCare in der Arbeitsgruppe für die Implementierung der neuen Meeres-strategie-Rahmenrichtlinie mitgearbeitet Im Fokus stand insbesondere eine Verringerung der Unterwasserlärm-verschmutzung, die entscheidend zu einem guten Zustand des Meeres beiträgt, sowie eine Strategie, wie ein solcher bis 2020 erreicht werden kann

■ Konvention für die Biologische Vielfalt (CBD): Der Beirat für wissenschaftliche, technische und technologische Beratungen (SBSTTA) hat OceanCare eingeladen, Massnahmen zur Vermeidung oder Verringerung des negativen Einflusses von Unterwasserlärm auf die marine Biodiversität vorzuschlagen In einem ausführlichen Briefing hat OceanCare die Wichtigkeit von Schutzgebieten unterstrichen, auf die Notwendigkeit von Umweltverträglich-keitsprüfungen für lärmverursachende Aktivitäten hingewiesen und vorgeschlagen, das Mittelmeer als Fallstu-die zu verwenden Diese Empfehlungen wurden nun vom SBSTTA in die Vorbereitung für die nächste Vertrags-staatenkonferenz miteinbezogen

■ Kampagne Silent Oceans: OceanCare konnte für Silent Oceans fünf neue Partner gewinnen Damit sind 26 Partnerorganisationen weltweit Teil der Koalition Gemeinsam setzen sich diese für mehr Ruhe in den Meeren ein Primäre Kommunikations- und Informationsinstrumente sind die Webseiten www silentoceans org (deutsch) und www silentoceans com (englisch) Verschiedene Printmedien haben 2015 kostenlos Füllerinserate zur Kampagne publiziert Durch das Engagement der Verlage konnte so alleine in Schweizer Medien ein Werbedruck von CHF 170 710 ausgelöst werden (siehe Seite 37) Herzlichen Dank!

■ Stellungnahme zu Öl- und Gas-Suche und -Förderung in der Nordsee: Dänemark und die Firma MAERSK planen, im dänischen Sektor der Nordsee nach Öl und Gas zu suchen Gemein-sam mit zwölf weiteren Umwelt- und Arten-schutz-Organisationen hat OceanCare Stellung zu diesen Plänen bezogen Die aufgezeigten Informationslücken müssen geschlossen und eine unabhängige Einschätzung der Auswirkungen der geplanten seismischen Aktivitäten, des Baus der Anlagen sowie der dabei eingesetzten technischen Geräte gemacht werden

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■ Protestaktion gegen Unterwasserlärm vor Kroatien: 2013 hatte OceanCare von den Ölförderplänen Kroatiens erfahren, welche unter anderem das Habitat des gefährdeten Schnabelwals tangieren, und 2014 eine nachdrückliche Protestaktion organisiert Im Februar 2015 übermittelte OceanCare der kroatischen Regierung zusammen mit 17 weiteren NGOs eine Stellungnahme, in welcher gefordert wurde, keine weiteren Ölförderungs- Aktivitäten zu genehmigen, ohne zuvor umfassende Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen Entgegen anderslautenden Versprechen vergab die kroatische Regierung Sondierungsaufträge an verschiedene Ölkonzerne, darunter auch an den österreichischen OMV Dies machte österreichische Umweltschutzgruppen auf die Proble-matik aufmerksam und die Silent Oceans-Koalition erhielt Verstärkung Die öffentlichen und politischen Proteste in Österreich und Kroatien nahmen in der Folge zu, was dazu führte, dass der OMV und auch die amerikanische Marathon Oil im Juli ihre Pläne zur Suche und Förderung von Öl in der kroatischen Adria mit sofortiger Wirkung ad acta gelegt haben Trotz dieses Erfolges kritisieren OceanCare und andere Umweltschutzorganisationen die Regie-rung Kroatiens, die offenbar weiterhin die öffentlichen Interessen ignoriert, um der Ölindustrie die Fortfüh-rung ihrer risikoreichen Vorhaben zu ermöglichen Dieses Thema wird OceanCare auch 2016 beschäftigen

■ Protestaktion gegen Unterwasserlärm vor den Balearen: Im Juni beugte sich die Ölindustrie endlich den mas-siven Bürgerprotesten und den Protesten der zivilgesellschaftlichen Gruppen, darunter auch die Alianza Mar Blava, Save Canarias und OceanCare Der britische Ölkonzern Cairn Energy zog seine vier Ölexplorationslizenz-Anfragen für den Golf von Valencia zurück

■ Protestaktion gegen Ölsuche und Öl- förderung vor den Kanarischen Inseln: OceanCare war im Januar Teil einer Delegati-on der «Save the Canaries»-Koalition, die sich mit hochrangigen Vertretern des Büros des Präsidenten des EU-Parlamentes in Brüssel traf Am Treffen wurde eine Petition überge-ben, die von mehr als 200 000 Menschen aus 197 Ländern unterzeichnet worden war und ein Verbot der Erdöl-Erschliessung in den Ge-wässern der kanarischen Inseln fordert Denn obschon Repsol seine Ölförderpläne vor den Kanaren aufgrund weitreichender Proteste gestoppt hat, verfügt das Unternehmen über eine Genehmigung, bis 2017 Öl in den Kana-ren zu erschliessen

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■ Protestaktion gegen Unterwasserlärm vor Santorin: Mönchsrobben sind die am stärksten gefährdete Meeres-säugerart Europas Der Gesamtbestand wird im Mittelmeer auf maximal 450 Tiere geschätzt Im September wur-de bekannt, dass ein US-amerikanisches Unternehmen plant, vor der griechischen Insel Santorin, und damit in-mitten des Verbreitungsgebietes der vom Aussterben bedrohten Robben, Schallkanonen einzusetzen, um die Bodenbeschaffenheit zu erforschen OceanCare hat die US Behörde, welche die entsprechende Genehmigung vergibt, vor den dramatischen Folgen für die Meeresbewohner gewarnt, und eine fachliche Stellungnahme dazu abgegeben Die Stellungnahme wurde durch eine Petition mit über 4300 Unterschriften unterstützt, der Projekt-entscheid wird 2016 erwartet

■ Protestaktion gegen seismische Tests vor Trinidad und Tobago, Karibik: OceanCare hatte 2014 an der Ver-nehmlassung zu den Richtlinien für seismische Untersuchungen in den Gewässern von Trinidad & Tobago mitge-wirkt Nachdem nun im Dezember ein Gericht darüber entscheiden sollte, ob für die Suche nach Öl und Gas grund-sätzlich ein unabhängiges Umweltverträglichkeitsgutachten erstellt werden muss oder nicht, wurde OceanCare erneut um Hilfe gebeten Wir haben nochmals die wichtigsten Punkte zusammengetragen und mit neuen Studien, die 2014 noch nicht vorlagen, ergänzt Aufgrund dieser Informationen wurde die Gerichtsverhandlung auf 2016 ver-schoben, ein Entscheid steht damit noch aus

■ Protestaktion gegen Unterwasserlärm auf den Malediven: Anfang 2015 wurde bekannt, dass 2014 auf den Malediven seismische Voruntersuchungen gemacht worden waren und weitere seismische Tests sowie Probeboh-rungen folgen sollten Eine Recherche von OceanCare ergab, dass die Regierung plant, die Malediven als Ölförder-land zu bewerben Die Zusage Indiens, bei der Förderung des Rohöls zu helfen, lag vor und ebenso jene von Sri Lanka und Singapur für das Raffinieren des Rohöls OceanCare konfrontiere die Regierung der Malediven zusammen mit 18 weiteren Tier- und Umweltschutzorganisationen in einer offiziellen Erklärung (Statement of Concern) mit den negativen Auswirkungen der geplanten Ölförderung Ausserdem lancierte OceanCare eine Protestaktion gegen diese Pläne Innert wenigen Wochen haben 10 200 Menschen auf www silentoceans org gegen den Lärm der Erdöl-suche protestiert und sich für den Schutz der Malediven als Tauchparadies und als Lebensraum von tausenden Meerestieren eingesetzt Am 29 April 2015, dem Internationalen Tag gegen Lärm, reiste Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare, nach Genf, um die Proteste der ständigen Vertretung der maledivischen Regierung an der UNO in Genf zu übergeben Diese verweigerte die direkte Annahme der Petition, weshalb sie dem Sekretariat der Commonwealth Staaten – zu denen auch die Malediven gehören – überreicht wurde

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■ Militärmanöver im Mittelmeer: In einem offenen Brief hat sich OceanCare an die Regierungen Chinas und Russlands sowie an die NATO gewandt und für die Einhaltung der Artenschutzbestim-mungen appelliert Anlass für den Appell waren militärische Manöver im Mittelmeer, die sich über sämtliche arten- und naturschutzrechtlichen Bestimmungen hinweggesetzt hatten

■ Rechtsvergleich mit der US Navy: Die gemeinsame Vernehmlassung mit unserer US-Partnerorga-nisation NRDC zu Militärmanövern ging 2015 in die zweite Runde: Nachdem NRDC Klage gegen die US Navy eingereicht hatte, lenkte diese im Rahmen eines Vergleichs ein und verzichtet in den kom-menden drei Jahren auf den Einsatz aktiver Sonarsysteme und explosiver Munition bei Manövern im Pazifik Dies betrifft die für Wale und Delphine wichtigen Lebensräume um die hawaiianischen Inseln Big Island, Maui und Molokai sowie die Nahrungsgründe der Blauwale und das Rückzugsgebiet der Schnabelwale vor Kalifornien

■ Protest gegen Offshore-Bohrungen vor Australien: Fast vier Jahre lang währte die Auseinander-setzung zwischen Kangaroo Island, einer kleinen ländlichen Gemeinde in Australien, die von OceanCare und den Partnern der Silent Oceans-Koalition unterstützt wird, und einer Gruppe globaler Ölindustrie- Giganten BP hatte eine Bewilligung für vier Probebohrungen mittels mobiler Plattformen vor der Küste Südaustraliens beantragt Dieses und drei weitere Vorhaben in derselben Region stiessen auf erbitterten Widerstand in der Bevölkerung, deren Sorge gleichermassen den Meerestieren und der Fischereiwirtschaft galt Im November lehnte die australische Sicherheits- und Umweltbehörde für Offshore-Bohrungen (NOPSEMA) nun die vorgelegten Pläne für die Öl- und Gas-Exploration ab

■ Militärsonare im Meeressäuger-Schutzgebiet vor Südfrankreich: OceanCare konnte den uner-laubten Einsatz von Militärsonaren im Schutzgebiet für Meeressäuger im nordwestlichen Mittelmeer während den letzten drei Jahren mehrere Male mittels Hydrophon-Aufnahmen dokumentieren und hat Beschwerde bei den zuständigen Behörden und Schutzabkommen eingelegt

■ Mares-Konferenz: Im Mai fand die Mares Konferenz in Barcelona statt OceanCare war erneut durch die renommierte Unterwasserlärmexpertin Dr Lindy Weilgart vertreten Sie brachte fundierte Überlegungen und Empfehlungen ein, wie die Auswirkungen des Lärms reduziert und die Meerestiere geschützt werden können

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Fischerei

OceanCare setzt alles daran, auf Missstände bei Fangquoten, das Einhalten geltender Fischereigesetze und Tier-schutzbestimmungen einzuwirken Nur so können sich die bis ans Limit befischten oder bereits erschöpften Fischbestände erholen Schon heute droht vielen Meerestieren, aber auch rund drei Milliarden Menschen, die auf Nahrung aus dem Meer angewiesen sind, der Hunger

■ Analyse des Einflusses von Fischfarmen auf die Verbreitung von Grossen Tümmlern in Griechenland: OceanCare hat 2015 die Forschungsdaten zur Verbreitung des Grossen Tümmlers im Golf von Korinth und im Golf von Evia (Griechenland) analysiert Die Resultate zeigen, dass die Präsenz von Fischfarmen eine zuverlässige Vorhersage für das Vorkommen des Grossen Tümmlers ermöglicht Durch die Futtergaben an die gezüchteten Fische werden freilebende Fische rund um die Fischfarmbecken angezogen, wodurch die Grossen Tümmler in deren Nähe rela-tiv gute Nahrungsbedingungen vorfinden Die Studienresultate haben Forscher von OceanCare an der Jahres-konferenz der European Cetacean Society in Malta präsentiert

■ Analyse der Fischerei im griechischen Golf von Amvrakikos und um die griechische Insel Kalamos: OceanCare hat eine Analyse der Interaktion zwischen der Küstenfischerei und Delphinen unterstützt, die auf Interviews mit 100 Fischern basierte Die Umfrageresultate zeigen, dass die Küstenfischerei aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs der Fangzahlen während der letzten 20 Jahre zu kämpfen hat Die Fischer der beiden untersuchten Regionen sehen unterschiedliche Gründe für den Rückgang der Fischbestände: Während im Golf von Amvraki-kos die zunehmende Umweltzerstörung insbesondere durch Überdüngung des Meeres als Ursache genannt wird, sehen die Fischer um Kalamos in der industriellen Ausbeutung der Fischereiressourcen und im mangeln-den Fischereimanagement das Problem Die Resultate der Analyse wurden im Wissenschaftsmagazin «Aquatic Conservation: Marine and Freshwater Ecosystems» publiziert

■ EU Fischereireform: Seit Anfang 2014 ist in der EU eine neue ge-meinsame Fischereipolitik in Kraft, die auf eine Erholung der Fischbe-stände abzielt Um die konsequente Umsetzung der Vorschriften zu ge-währleisten, hat Pew Charitable Trusts eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich auf die Beendigung der Überfischung in den nordwest-europäischen Gewässern konzentriert OceanCare unterstützt diese Kampagne

■ Petition zur Aufnahme der Crevetten in das Schweizer Tierschutz-gesetz: OceanCare hat gemeinsam mit 17 weiteren Organisationen die Petition von fair-fish unterstützt, die sich für die Aufnahme von in der Schweiz gezüchteten Crevetten in das Schweizer Tierschutzgesetz enga-

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giert Im September überreichte fair-fish die Petition mit 4026 Unterschriften dem Eidgenössischen Departe-ment des Innern (EDI) Mitte Oktober erreichte uns die positive Antwort des EDI: Das Bundesamt für Lebensmit-telsicherheit und Veterinärwesen wurde beauftragt, das Tierschutzgesetz 2016 so zu ändern, dass es alle Zehnfusskrebse – und damit auch Crevetten – abdeckt Ein schöner Erfolg und der Beweis, dass Petitionen Wir-kung zeigen

■ Petition für Transparenz bezüglich Folgekosten von Tierprodukten: OceanCare hat die Petition von Sentience Politics für die Offenlegung der Folgekosten des hohen Konsums von Tierprodukten unterstützt Die Petition soll Einfluss auf den Nachhaltigkeitsdiskurs der Schweizer Politik nehmen Diese versäumt es noch immer, die Bevöl-kerung im Kontext von Tierprodukten konsequent auf den Klimawandel, die globale Wasserknappheit, den Welt-hunger sowie das Tierwohl zu sensibilisieren Mit der Petition wird der Bund aufgefordert, bezüglich der Folge-kosten von Tierprodukten Stellung zu nehmen

■ Stellungnahme zur Verordnung über die Kontrolle der rechtmässigen Herkunft von importierten Fischerei-erzeugnissen: Die illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei) hält Vorgaben zu Fangquoten, Schonzeiten und -gebieten nicht ein und gilt daher als eine der grössten Gefahren für die Fischbestände Die Einfuhr von Erzeugnissen aus der IUU-Fischerei in die EU ist seit 2010 verboten Eine 2011 vom Parlament über-wiesene Motion will verhindern, dass die Schweiz zum alternativen Absatzmarkt für Erzeugnisse aus der IUU-Fischerei wird OceanCare hat 2015 zu dieser Verordnung Stellung bezogen, sie grundsätzlich begrüsst, je-doch unter anderem bemängelt, dass bei der Fangbescheinigung keinerlei Angaben zur jeweiligen Fangmethode vorgesehen waren – eine wichtige Information für den Handel und die Konsumenten

■ Importverbot für lebenden Hummer: Der Leidensweg von lebend verkauftem Hummer ist lang: Vor dem Import werden sie meist monatelang unter artfremden Bedingungen «gelagert» Transportiert werden Hummer ohne Wasser, aufrecht und in Styroporkisten Viele überleben diese Tortur nicht In der Auslage im Detailhandel werden sie dann auf Eis präsentiert, bevor sie schlussendlich lebendig gekocht werden Dabei ist es möglich, Hummer zu beziehen, der direkt nach dem Fang schonend mit Strom betäubt und getötet wurde Eine von den Kantonstierärzten erarbeitete Studie bestätigt, was fair-fish seit Jahren postuliert: Hummer lebend zu importieren ist massive Tierquälerei und gehört verboten Damit diese Qual endlich ein Ende hat, unterstützte OceanCare den Appell von fair-fish an Bundesrat Alain Berset

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Meeresverschmutzung

Die massive Plastikverschmutzung der Ozeane ist mittlerweile im öffentlichen Bewusstsein angekommen Aber nicht nur das sichtbare Plastik kann verheerende Auswirkungen auf Lebewesen haben, sondern auch seine winzigen Bruchstücke, sogenanntes Mikroplastik Dieses entsteht nicht nur durch Verwitterung aus grösseren Plastikabfäl-len, sondern findet sich beispielsweise auch in Kosmetikprodukten OceanCare setzt sich auf dem internationalen Parkett für die Erarbeitung wissenschaftlicher Fakten und die Umsetzung konkreter Massnahmen gegen den Plastikmüll und die allgemeine Meeresverschmutzung ein

■ Flyer zur Plastikvermüllung: Der zusammen mit dem Zürcher Tierschutz erstellte Informationsflyer über die Plastikverschmutzung der Ozeane wurde 2015 auf Griechisch übersetzt Damit liegt der Flyer bereits in sieben Sprachen vor und wird von lokalen Partnerorganisationen auf drei Kontinenten in der Umweltbildung eingesetzt

■ Umweltbildungskampagne zur Plastikverschmutzung in Griechenland: OceanCare lancierte gemeinsam mit der griechischen Partnerorganisation Archipelagos eine neue Kampagne, die in der Ägäis über die Problematik der Plastikverschmutzung informiert Verschiedene Akteure wie zum Beispiel Schulen, Schiffs-Charter und lokale Fischer-eigemeinschaften sollen in dieses noch junge Projekt involviert werden Die Kampagne ist erfolgreich angelaufen: Mit lokalen Schulen wurde bereits ein Beach Cleaning umgesetzt Jedoch konnten noch nicht alle geplanten Aktivitäten realisiert werden, da aufgrund der enormen Flüchtlingsströme humanitäre Einsätze der Projektverantwortlichen vor Ort nötig und selbstverständlich waren

■ Mikroplastik als gefährliches Erbe unserer Konsumgesellschaft: OceanCare hat 2015 ein Factsheet zum Thema Mikroplastik auf Deutsch und Englisch erarbeitet, um über die Problematik zu informieren Zudem hat sich OceanCare bereits 2014 der internationalen Kampagne «Beat the Microbead» angeschlossen, welche mittels Smartphone App den Konsumenten ermöglicht, Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik zu wählen 2015 wurde die App mit weiteren Produktinformationen für die Schweiz ergänzt

■ Informationsaustausch mit internationalen Akteuren aus Wissenschaft und Industrie: Zur Problematik der Plastikverschmutzung fanden 2015 verschiedene Konferenzen statt Die internationale Konferenz «In the Wake of Plastics» in Venedig diente dem Austausch von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen OceanCare wirkte dabei im Rahmen eines Workshops an der Ausarbeitung möglicher Massnahmen zur Reduktion von Plastikabfällen mit Dr Silvia Frey von OceanCare hielt im September zudem einen Vortrag an der ETH in Zürich über biologische Konse-quenzen von Mikroplastik in den Ozeanen und präsentierte im November an einer Multi-Stakeholder-Konferenz in Köln die Aktivitäten von OceanCare zur Verminderung dieser Umweltgefährdung

■ Mikroplastikprobenahmen vor Malta: OceanCare unterstützte in den vergangenen zwei Jahren die spanische Organisation KAI Marine bei der Durchführung eines Forschungs- und Schutzprojekts für Grosse Tümmler und Meeres-schildkröten in den Gewässern von Malta OceanCare ergänzte nun den Abschlussbericht des im Rahmen des EU-Life-Programms durchgeführten Projekts mit den Analyseresultaten der vor Ort erhobenen Mikroplastikproben

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■ Aufruf an CH-Kosmetikproduzenten: OceanCare hat jene Schweizer Kosmetikproduzenten, welche Mikroplastik in ihren Produkten verwenden, schriftlich aufgefordert, auf die Beimengung von Mikroplastik zu verzichten und durch natürliche Alternativen zu ersetzen Gewisse Produzenten haben den Ersatz bereits vollzogen, andere stellten diesen auf Ende 2015 in Aussicht OceanCare wird diesen Prozess weiterhin beobachten

■ Plastik-Stakeholder-Konferenz in Brüssel: OceanCare nahm an der Stakeholder-Konferenz «Eliminating Plastic and Microplastic Pollution – an Urgent Need» in Brüssel teil Gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern sowie Experten aus Industrie, Wissenschaft und Umweltschutz wurden konkrete Schritte zur Eliminierung der Plastikver-schmutzung erörtert Die ausgearbeiteten Massnahmenvorschläge wurden dem EU-Umweltkommissionsvorsitzenden unterbreitet

■ Sensibilisierung bezüglich Plastikverschmutzung in den Ozeanen: Auch 2015 war OceanCare an verschiedenen Veranstaltungen im In- und Ausland präsent und sensibilisierte Besucherinnen und Besucher bezüglich der Plastikver-schmutzung in den Ozeanen (Details siehe Seite 35)

■ Füllerinserate und Postkarten: OceanCare produzierte zwei Inseratvorlagen, welche zum Nachdenken über unseren Umgang mit Plastik anregen Die beiden Motive wurden zahlreichen Medien als Füllerinserate zur Verfügung gestellt und auf Postkarten für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit gedruckt Diverse Printmedien haben die Füllerinserate kostenlos abgedruckt Durch das Engagement der Verlage konnte alleine in den Schweizer Medien ein Werbedruck von CHF 747 030 ausgelöst werden (siehe auch Seite 37) Herzlichen Dank!

■ TV-Spot zur Plastikverschmutzung der Ozeane: OceanCare hat 2015 mit Material aus dem Video zur Plastik-verschmutzung einen 30-sekündigen Clip produziert, welcher in den durch Goldbach Media vermarkteten TV-Sendege-fässen platziert wird, wann immer es freie Sendeplätze gibt

■ veggiebags: Die wiederverwendbaren, schadstofffrei produzierten Polyestersäckchen für Früchte und Gemüse (3BBags) wurden im Herbst von den veggiebags abgelöst Diese sind noch praktischer und bieten zusätzlich ein seit-lich angebrachtes Etikett, welches das Anbringen von mehreren Preisetiketten erlaubt Über den OceanCare Online-Shop wurden 2015 in Sets insgesamt 4380 3BBags und 3200 veggiebags verkauft

■ Whaleguide App: 2015 hat OceanCare die Whaleguide App von Ralf Kiefner mit umfassenden Informationen zur Plastik- und Lärmverschmutzung in den Meeren bereichert Die App, welche viele wichtige Informationen für Walfreunde bietet, zeigt unsere Edutainment-Videos zu Plastikverschmutzung und Unterwasserlärm an prominenter Stelle

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Schutzgebiete

Die Antarktis ist eines der letzten Gebiete weltweit, das noch relativ unberührt ist Sie ist Heimat von über 10 000 Tierarten und wichtiges Nahrungsgebiet insbesondere für Bartenwale Der Mensch dringt jedoch immer mehr in dieses Habitat ein Die Antarktis ist eines von vielen Gebieten, in welchen sich OceanCare zusammen mit Partner-organisationen für die Einrichtung von Schutzzonen engagiert

■ Meeresschutzgebiet in der Antarktis: OceanCare setzt sich als Partnerin der Antarctic Ocean Alliance (AOA) für den Erhalt des einzigartigen Lebensraums in der Antarktis ein und fordert klar definierte Schutzzonen Die AOA hat sich auch 2015 am alljährlichen Meeting der Vertragsstaaten der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeres-schätze der Antarktis (CCAMLR) für die Ausweisung von Schutzzonen eingesetzt Leider konnten sich die Vertrags-staaten nicht einigen Im Gegensatz zu den Vorjahren stimmte jedoch hoffnungsvoll, dass einige Länder ihre Oppo-sition aufgaben und Schutzgebietsanträge in Zukunft bessere Chancen haben werden

■ UN-Arbeitsgruppe zum Schutz der Artenvielfalt in der Hochsee: Seit mehreren Jahren arbeitet OceanCare als Mitglied der High Seas Alliance in dieser Arbeitsgruppe mit und engagiert sich für Umsetzungsvereinbarungen zum Schutz der Artenvielfalt ausserhalb nationaler Gesetzgebungen 2015 ist ein Durchbruch gelungen: Die UNO-Generalversammlung hat die Entwicklung eines international rechtlich bindenden Instruments zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der marinen Artenvielfalt beschlossen Ein vorbereitendes Komitee wurde gebildet, das seine Arbeit 2016 aufnimmt, und OceanCare wurde zur Teilnahme an den Treffen dieses Komitees eingeladen

■ ACCOBAMS Wissenschaftsausschuss SC10: Im Oktober nahmen Dr Silvia Frey und Nicolas Entrup für OceanCare am 10 Meeting des Wissenschaftsausschusses von ACCOBAMS (Agreement on the Conservation of Cetaceans in the Black Sea, Mediterranean Sea and Contiguous Atlantic Area) teil Wie in den vergangenen Jahren hat OceanCare mehrere Schwerpunktthemen aufbereitet und zur Sprache gebracht, darunter Schutzgebiete für den gefährdeten Cuvier Schnabelwal und die vom Aussterben bedrohte Mittelmeer-Mönchsrobbe In den Schutzgebieten sollen Ruhezonen eingerichtet werden, in denen lärmintensive Aktivitäten verboten sind Die Begründung für diese Forderung wurde in einem aus-führlichen Briefing dargelegt

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Schutz der Delphine im Mittelmeer

Egal ob in den Gewässern um Griechenland, vor Malta, den Balearen oder in der Adria: OceanCare setzt sich im Mittelmeer für den Schutz und den Erhalt der verschiedenen Delphinarten ein, die teils vom Aussterben bedroht sind

■ Streifendelphine im Golf von Korinth: OceanCare untersucht seit fünf Jahren das Verhalten und den Populations-status der Delphine im Golf von Korinth Die bisherige Schätzung der Populationsgrösse der dort lebenden Streifen-delphine konnte 2015 nach oben korrigiert werden und beläuft sich aktuell auf rund 1 420 Tiere Die Resultate der neusten Analyse wurden an der Jahreskonferenz der European Cetacean Society präsentiert

■ Gewöhnlicher Delphin im Golf von Korinth: Der Gewöhnliche Delphin gilt im Mittelmeer als gefährdet Die Forschungsdaten zeigen, dass sich die Population im Golf aktuell nur auf rund 26 Tiere beläuft Demgegenüber hat sich die Gruppe von Tieren, welche aus der Paarung von Streifendelphinen mit Gewöhnlichen Delphinen hervorge-gangen sind – sogenannte Hybride –, vergrössert Diese Entwicklungen geben berechtigten Anlass zur Sorge, dass der Gewöhnliche Delphin im Golf von Korinth vom Aussterben bedroht ist OceanCare wird sich für eine entsprechende Klassierung in der Roten Liste der bedrohten Arten einsetzen, um dieser bedenklichen Situation offiziellen Status zu verleihen

■ Grosse Tümmler im Golf von Korinth: Die Population des Grossen Tümmlers im Golf von Korinth umfasst aktuell 62 Tiere OceanCare hat über die Jahre eine ausführliche Datengrundlage zur Nutzung des Golfs durch die Delphine und ihre Populationsgrössen erarbeitet Diese Erkenntnisse sind wichtig, um die Ausweisung sinnvoller Schutzzonen zu beantragen Auch wurden Fischereiaktivitäten sowie potentielle Verschmutzungsquellen, namentlich eine Aluminiumfabrik im Golf, dokumentiert Nun gilt es, die verschiedenen Einflüsse in Bezug auf das Wohlergehen der Delphine näher zu untersuchen

■ Studienzentrum in Galaxidi: Das von OceanCare gemeinsam mit Dolphin Biology and Conservation und der Texas A&M University eröffnete Studienzentrum in Galaxidi im Golf von Korinth führte 2015 sowohl Kurse für Studierende der Texas A&M University als auch einen wissenschaftlichen Workshop mit internationalen Delphinexperten durch Weitere Kurse sind in Planung

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■ Grosse Tümmler im Golf von Evia: Die ersten Resultate des Pionierprojekts im Golf von Evia konnten 2015 an der Konferenz der European Cetacean Society in Malta präsentiert werden Die anhand der Foto-Identifikationsda-tei dokumentierten Hautveränderungen bei Tieren im nördlichen Teil des Golfes sind Grundlage eines Berichts, den OceanCare 2016 bei den zuständigen Behörden einreichen wird, verbunden mit der Forderung nach Massnahmen zur Verminderung des Schadstoffeintrags durch die lokale Eisen-Nickel-Fabrik

■ Grosse Tümmler im Golf von Amvrakikos: OceanCare unterstützt seit 2001 das Monitoringprojekt für Grosse Tümmler im Golf von Amvrakikos 2015 wurden auf Beobachtungsfahrten während 54 Stunden auf See 37 Sichtun-gen von Grossen Tümmlern registriert Knapp 3000 qualitativ hochwertige Fotos ergänzen die bestehende Foto- Identifikationsdatenbank Diese Datenbank erlaubte unter anderem die langfristige Analyse der Entwicklung von Hautläsionen bei fast 30 Grossen Tümmlern Die Resultate dieser Untersuchung wurden 2015 im Wissenschaftsma-gazin «Journal of Experimental Biology and Ecology» veröffentlicht Zukünftig wird der Frage nachgegangen, welche Ursachen für die zunehmenden Hautläsionen verantwortlich sind

■ Inneres Ionisches Archipel (Kalamos): Auch im Gebiet um Kalamos wurden regelmässig Beobachtungsfahrten durchgeführt und neben Grossen Tümmlern einige wenige Sichtungen von Gewöhnlichen Delphinen registriert

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■ Delphinschutz in Malta: OceanCare unterstützte ein Forschungs- und Schutzprojekt der spanischen Forschungs-organisation KAI Marine zum Grossen Tümmler und der Unechten Karettschildkröte in den Gewässern um Malta, das im Rahmen des EU Life-Programms durchgeführt wurde 2015 konnten die Resultate an zwei Wissenschaftskonferen-zen vorgestellt werden, welche sowohl neue Daten zum Vorkommen des gefährdeten Gewöhnlichen Delphins als auch zur Habitatsnutzung durch verschiedene Delphinarten liefern

■ Delphin- und Meeresschildkrötenschutz in den Balearen: Die Gewässer um die Balearen bieten grösseren Meeresbewohnern ideale Bedingungen Es bestehen jedoch grosse Wissenslücken hinsichtlich der Verbreitung, Wanderrouten, Habitatsnutzung, Ökologie sowie Gefahren, denen die Tiere ausgesetzt sind OceanCare hat 2015 gemeinsam mit der spanischen Forschungsorganisation Alnitak ein neues Forschungs- und Schutzprojekt lanciert Erste Felddaten zeigen, dass neben dem im Mittelmeer wenig bekannten Rundkopf-Delphin auch Streifendelphine und Grosse Tümmler sowie Pottwale vorkommen Die Forschungswochen 2015 dienten dazu, die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen und die Grundlagen für die Ausarbeitung eines detaillierten Forschungsplans zu schaffen

■ Intervention in Bezug auf Schwimmen mit Delphinen im Schutzgebiet Pelagos: OceanCare informierte das ACCOBAMS-Wissenschaftskomitee im Oktober über kommerzielle Angebote zum Schwimmen mit Delphinen im Schutzgebiet im nordwestlichen Mittelmeer Derartige invasive Angebote widersprechen den Richtlinien für Wal- und Delphin-Beobachtungstouren von ACCOBAMS, die das Schwimmen mit Delphinen ausschliessen In der Folge verfasste das Wissenschaftskomitee eine Empfehlung zuhanden der ACCOBAMS-Mitgliedländer, die nahe-legt, die ACCOBAMS-Richtlinien in die nationale Gesetzgebung aufzunehmen und entsprechend umzusetzen

■ Internationaler Workshop zum Schutz des Gewöhnlichen Delphins: Gemeinsam mit Partnerorganisationen definierte OceanCare 2015 die Grundpfeiler für einen internationalen Workshop zum Schutz des gefährdeten Gewöhnlichen Delphins im Mittelmeer Der Workshop, der 2016 stattfindet, dient dazu, die bestehenden Daten zu sammeln und sie als Grundlage für einen aktualisierten Massnahmenplan und eine Neubewertung des Status zu nutzen Nur so kann der Schutz der vom Aussterben bedrohten Spezies mit mehr Nachdruck verfolgt werden

■ Grosse Tümmler im Norden der Adria: OceanCare unterstützte 2015 die slowenische Organisation Morigenos bei der Anschaffung von Forschungsausrüstungen (Kamera, Objektiv und Ferngläser) zur Weiterführung der pro-fessionellen Foto-Identifikationsstudie und Forschungsfahrten auf See Die Organisation dokumentiert seit 2001 die Populationsentwicklung von Grossen Tümmlern vor Slowenien

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Schutz der Delphine in Peru

Vor der Küste Perus liegt das fischreichste Meeresgebiet der Welt – 10% des globalen Fischfangs stammen von hier Ein Schlaraffenland auch für Beutegreifer wie zum Beispiel Delphine und Haie Trotz Jagdverbot sterben in Peru Jahr für Jahr bis zu 15 000 Delphine einen qualvollen Tod Das Delphinfleisch dient grösstenteils als Haiköder, landet aber auch auf dem illegalen Markt für den menschlichen Verzehr Auch die Haibestände in Perus Küstenregion sind mittlerweile dramatisch überfischt Vor diesem Hintergrund hat OceanCare 2015 das Engagement in Peru intensi-viert und setzt sich gegen die grösste illegale Delphinjagd der Welt ein

■ Diplomatische Aktion gegen die illegale Delphinjagd: OceanCare hat in Zusammenarbeit mit der peruanischen Organisation Mundo Azul den Kurzfilm «Peru’s Blood Red Ocean» produziert, der das Abschlachten der Delphine und Haie – heimlich gefilmt an Bord eines Haifischbootes – dokumentiert Mit Hilfe dieser Bilder hat sich OceanCare 2015 weltweit bei peruanischen Amtsträgern sowie bei relevanten Fischerei- und Artenschutz- abkommen für die Durchsetzung des geltenden Jagdverbots sowie für die Einführung eines Harpunenverbots in Peru stark gemacht

■ Druck auf die peruanische Regierung: OceanCare intensivierte den öffentlichen Druck auf die peruanische Regierung und rief dazu auf, mittels Protestkarten bei der peruanischen Botschaft in Bern zu intervenieren 2015 waren Tausende dieser Protestkarten im Umlauf Gemeinsam mit internationalen Tier- und Artenschutz- organisationen hat OceanCare im März zusätzlich einen Online-Protest an den Präsidenten von Peru lanciert

■ Video-Serie mit Hintergrundberichten: OceanCare unterstützte die Produktion einer Video-Serie mit Hinter-grundberichten, in welcher Stefan Austermühle, Präsident von Mundo Azul, einen aufrüttelnden und bislang unbe-kannten Einblick in seine Undercover-Reportage «Peru’s Blood Red Ocean» und die Situation vor Ort gibt

■ Kurzfilm an Filmfestivals: Dr Silvia Frey nahm zusammen mit dem Filmemacher Uli Pförtner am renommierten Naturfilmfestival in Eckernförde (Deutschland) teil, an welchem der Kurzfilm «Peru’s Blood Red Ocean» präsentiert wurde Die Dokumentation gewann einen Sonderpreis und wurde auch beim Filmfestival NaturVision in Ludwigs-burg gezeigt

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Schutz der Delphine weltweit

OceanCare setzt sich auf der ganzen Welt dafür ein, dass Delphine in ihrem natürlichen Lebensraum respektiert werden Gefährdete Populationen müssen bewahrt, Schutzmassnahmen umgesetzt und Aufklärungsarbeit geleis-tet werden

■ Problem Marine Bushmeat: Im Rahmen einer Studie zum Ausmass des illegalen Fangs von Delphinen zur Nahrungsbeschaffung in Afrika, Lateinamerika und Südostasien hat OceanCare das Thema auch in die Bonner Konvention (CMS) zum Schutz der wandernden Tierarten eingebracht Eine Zusammenarbeit mit dem Aquatic Mammal Committee wurde bereits eingeleitet

■ Vaquita-Delphine im Golf von Kalifornien: Vor der Küste Mexikos sind sowohl der vom Aussterben bedrohte Vaquita-Delphin wie auch der Totoaba, ein grosser Fisch, heimisch Beide Spezies – der Vaquita und der Totoaba – stehen unter Schutz, sind aber nach wie vor Opfer illegaler Fangaktivitäten OceanCare und andere Verbände haben die mexikanische Regierung wiederholt aufgefordert, die Kontrollen zu verschärfen und endlich konsequent gegen die Missachtung der Gesetze vorzugehen Im Juli lenkte der weltweite «Save the Vaquita Day» weitere Aufmerksamkeit auf die fast hoffnungslose Situation des kleinen Schweinswals Mit Erfolg: Im August gab Mexiko bekannt, welche schärferen Kontrollmassnahmen die Regierung beschlossen hat, und forderte auch andere Länder (v a die USA und China) auf, den illegalen Handel mit Totoaba zu bekämpfen Und im September sprach die mexikanische Umweltbehörde ein Jahresbudget 525 Mio Pesos (13 Millionen Franken), um gegen die illegale Toto-aba-Fischerei vorzugehen

■ Unterstützung Delphinschutz im Roten Meer: OceanCare unterstützt das Schutz- und Forschungsprojekt der Organisation Dolphin Watch Alliance in Hurghada (Ägypten) Die Delphinpopulation vor Ort wird durch die unregu-lierte Delphin-Tourismusindustrie akut bedroht Nebst Aufklärungsarbeit bei Touristen und Touranbietern wurden 2015 Forschungsresultate zum Schlafverhalten der Indopazifischen Tümmler im Roten Meer an der Jahreskonfe-renz der European Cetacean Society präsentiert Diese Daten bilden eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung eines Plans zur Regulierung der touristischen Aktivitäten

■ Schutz der Flussdelphine in Bangladesch: In den Flussläufen der Mangrovenwälder Bangladeschs lebt eine der wichtigsten Populationen des gefährdeten Ganges-Flussdelphins Obwohl Teile des Gebietes unter Schutz stehen, verenden nach wie vor viele der seltenen Tiere in Fischernetzen oder landen in Kochtöpfen OceanCare unterstützt das Bangladesh Cetacean Diversity Project dabei, die lokale Bevölkerung für den Schutz der Tiere zu sensibilisieren und Massnahmenpläne für einen verbesserten Schutz der Flussdelphine auszuarbeiten

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■ Evaluation des Delphin-Schwimmtourismus in Mauritius: Die kommerzielle Delphinbeobachtung auf Mauritius boomt Reiseveranstaltern und Reiseagenturen fehlt jedoch oft das Wissen für verantwortungsvolle Delphin- und Walbeobachtungstouren Um die sensiblen Tiere vor den steigenden negativen Einflüssen zu schützen, hat das Tourismusministerium 2013 ein entsprechendes Gesetz erlassen Manta Reisen und OceanCare haben 2015 ein gemeinsames Projekt lanciert, welches der Prüfung der bestehenden Praxis im Delphintourismus auf Mauritius dient Leider ergab die Untersuchung, dass die gesetzlichen Vorgaben in keiner Weise eingehalten werden und sowohl zugelassene als auch illegal agierende Touranbieter täglich die Tiere einkreisen und ihnen nachjagen, zur Unterhaltung unwissender Touristen Der von OceanCare erstellte Bericht dient dazu, das Angebot von Manta Reisen verantwortungsvoll zu gestalten OceanCare wird daraus Informationsmaterial erarbeiten, das durch den Reiseanbieter an die Reisenden verteilt und vor Ort bei lokalen Kooperationspartnern platziert wird Zudem wird sich OceanCare an die zuständigen Behörden wenden, um eine strikte Umsetzung der bestehenden gesetzlichen Grundlagen zu fordern

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Aktivitäten gegen die Gefangenhaltung von Delphinen

Immer mehr Studien und Menschen kommen zum Schluss, dass Delphine in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können und Delphinarien der Vergangenheit angehören sollten Auch zahlreiche Regierungsmitglieder welt-weit teilen diese Ansicht und setzen sich für entsprechende gesetzliche Regelungen ein Gleichwohl gibt es in der EU immer noch über 30 Delphinarien, weltweit sind es rund 200 OceanCare engagiert sich dafür, dass Delphine als freie Wildtiere respektiert werden

■ Einsatz für eine EU ohne Delphinarien: Im März wurde im EU-Parlament eine neue Koalition mit Namen Dolphinaria-Free Europe (DFE) lanciert, der 19 Organisationen aus zwölf Ländern angehören OceanCare ist im Organisationskomitee vertreten und koordiniert die Wissenschafts-Arbeitsgruppe Interventionen der Koalition führten 2015 bereits zu Erfolgen: Eine geplante TV-Show mit Delphinen in Portugal konnte noch in der Planung gestoppt werden und der Umweltminister in Polen sprach sich gegen den Bau eines Delphinariums aus Auch in der EU-Umweltkommission konnte eine Diskussion zu Delphinarien angestossen werden Zudem intervenierte die Koalition erfolgreich gegen ein Vorhaben der Regierung in Griechisch-Zypern, das geltende Importverbot für Wale und Delphine zu widerrufen

■ Kampagne «SOSdelfines»: Die Zahl der Delphinarien nimmt in EU-Ländern generell ab, nicht jedoch in Spanien OceanCare unterstützt deshalb seit Jahren die Kampagne SOSdelfines der spanischen Tierschutzorganisation FAADA SOSdelfines hat 2015 drei Kinderbücher über die Gefangenhaltung von Orcas, Delphinen und Belugas veröffentlicht, die in Schulen zur Umweltbildung eingesetzt werden Zudem deckte SOSdelfines in einem spanischen Delphinarium Trainingspraktiken auf, bei denen Delphine misshandelt wurden Das Vergehen gegen das Tierschutzgesetz wurde den verantwortlichen Behörden gemeldet, Untersuchungen wurden umgehend eingeleitet In einer Undercover- Recherche in 11 Delphinarien hat SOSdelfines den Bildungsgehalt der Delphin-Shows untersucht – ein Argument, das von Delphinarienbetreibern oft angeführt wird Das Resultat: Im Schnitt wurden nur 7,2% der Showzeit aufgewendet, um über die Delphinspezies, deren Biologie, natürlichen Lebensraum, Gefährdungen und Schutz zu informieren

■ Protest gegen Delphinimporte in Hawaii zu Militärzwecken: Die US Navy plante, Delphine nach Hawaii zu bringen und sie bei Militärübungen wie dem Aufspüren und Markieren von Unterwasserminen einzusetzen Trotz des Protests von rund 120 Organisationen – darunter auch OceanCare – wurde der Import von den Behörden gutgeheissen

■ Opposition gegen den Bau eines Delphinariums in Vietnam: OceanCare intervenierte im November gemein-sam mit 188 internationalen Schutzorganisationen gegen ein Vorhaben der Stadtverantwortlichen von Da Nang, ein Delphinarium zu bauen Gleichzeitig unterstützte OceanCare eine Online-Petition der Tierschutzorganisation Animals Asia, die sich gegen diese Pläne richtete

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■ Workshop zu Sea Pen Sanctuaries in San Francisco: Mit der Schliessung von Delphinarien stellt sich die Frage, was mit Tieren, die nicht mehr ausgewildert werden können, geschehen soll OceanCare teilt die Meinung von Exper-ten, dass Meereszonen abgetrennt und geschützt werden müssen, in denen die Tiere würdig – ohne Shows und Zuchtprogramme – leben können Im Dezember nahm OceanCare am ersten Workshop zu diesem Thema im Rahmen der Konferenz der Society for Marine Mammalogy teil Der Workshop stellte einen ersten wichtigen Schritt zur Umset-zung dieser Initiative in den USA und in Europa dar

■ Offener Brief für einen verbesserten und koordinierten Tierschutz innerhalb der EU: Innerhalb der EU existieren übergreifende Tierschutzgesetze und -regelungen, doch die Umsetzungskompetenzen der verschiedenen nationalen Behörden variieren beträchtlich Deshalb haben EU-Parlamentsmitglieder eine Deklaration eingereicht, welche die Etablierung einer zentralen Tierschutzstelle zur Verbesserung des Tierschutzstandards innerhalb der EU fordert OceanCare hat diesen wichtigen Vorstoss gemeinsam mit weiteren Organisationen in einem offenen Brief an führende EU-Kommissionsmitglieder unterstützt

Aktivitäten gegen die Delphintreibjagd in Japan

Von September bis Februar ziehen grosse Delphinschulen durch japanische Küstengewässer, werden von den Fischern aufgespürt und in der Bucht von Taiji zusammengetrieben Für die Fischer ist der Verkauf von Delphinen an die Delphinarienindustrie lukrativ: Bis zu 150 000 Schweizer Franken bekommen sie für ein Tier, das den Anforderungen der Kundschaft entspricht Der Rest der zusammengetriebenen Tiere, die sich nicht verkaufen lassen, wird getötet und landet in den Regalen japanischer Supermärkte Seit vielen Jahren übt OceanCare Kritik am grausamen Fang von Delphinen in freier Wildbahn in der Bucht von Taiji und setzt alle Hebel in Bewegung, um dem Treiben ein Ende zu bereiten

■ Suspendierung des Japanischen Verbands der Zoos und Aquarien durch den Weltzooverband: Auf Druck zahlreicher Aktivisten und Organisationen, darunter auch OceanCare, hat der Weltzooverband (WAZA) im April beschlossen, die Mitgliedschaft des Japanischen Verbands der Zoos und Aquarien ( JAZA) zu suspendieren Denn JAZA-Mitglieder beteiligten sich entgegen dem Ethikkodex des Weltzooverbandes an der Delphintreibjagd in Taiji Um dem Dachverband weiterhin angehören zu können, versprach JAZA im Mai, sich an den Kodex des Dachverbands zu halten und den Kauf von Delphinen aus Treibjagden einzustellen Als Reaktion kündigte das Taiji-Wal-Museum – Dreh-scheibe im Handel mit Delphinen aus der Treibjagd – seine Mitgliedschaft bei der JAZA und verlor damit den Schutz und die ( des Verbandes OceanCare begrüsst das Handeln von WAZA und den Entscheid der JAZA, auch wenn damit die Treibjagd in Japans Gewässern noch nicht beendet ist

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■ Dringender Appell an die Mitglieder der International Marine Animal Trainer’s Association (IMATA): Als Vertreter der Delphinarienindustrie sind Delphintrainer massgeblich an der Delphintreibjagd in Taiji beteiligt: Sie sind vor Ort während des Fangprozesses, nehmen die Auswahl der künftigen Showstars vor und begleiten den Transport der Tiere in die weit entfernten Delphinarien Anlässlich der Jahrestagung des Trainer-Verbandes IMATA auf den Bahamas hat OceanCare den dringenden Appell von Partnerorganisationen an IMATA mitunterzeichnet Darin wurde u a gefordert, dass IMATA sich von der Treibjagd distanziert, es den Mitgliedern verboten wird, im Treibjagd-Prozess involviert zu sein, und dass uneinsichtige Mitglieder aus dem Verband ausgeschlossen werden IMATA ging auf die Forderung bislang nicht ein

■ Unterstützung japanischer NGOs: OceanCare unterstützte auch 2015 die Aufklärungsarbeit ihrer japanischen Partnerorganisation Elsa Nature Conservancy und fördert damit den öffentlichen Diskurs innerhalb Japans rund um die Aktivitäten in Taiji

■ Präsenz von Cove Monitors in Taiji: Mit Unterstützung von OceanCare und anderen Organisationen waren der Schweizer Journalist Hans Peter Roth und die färöische Delphinschützerin Marna Frida Olsen als Beobachter im Oktober/November für 20 Tage vor Ort und berichteten für OceanCare regelmässig über das aktuelle Geschehen Dank solcher Präsenz bleibt die Grausamkeit der Delphintreibjagd im Fokus der Öffentlichkeit

■ Contemporary-Art-Aktion für die Delphine: Am 4 Dezember hat das Wiener Kampagnenbüro SHIFTING VALUES in Zusammenarbeit mit OceanCare eine Contemporary-Art-Aktion unter Mitwirkung von Ric O’Barry für die Delphine von Taiji auf dem Wiener Heldenplatz durchgeführt Die Aktion #StayWild, die ein künstlerisches Zeichen setzte, war ein Aufruf zum Dialog mit japanischen Entscheidungsträgern über die Einstellung der Delphin-treibjagd Vertreter der japanischen Botschaft hatten die Einladung zum Gespräch leider nicht angenommen

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Schritte gegen den Walfang

Meeressäuger befinden sich an der Spitze der marinen Nahrungskette Mit ihrem Körpervolumen und ihrer Langlebigkeit reichern sich über die Jahre grosse Mengen an Giftstoffen in ihrem Körperfleisch an Dies birgt nicht nur grosse Risiken für das Tier, sondern auch für den Menschen, wenn er Walfleisch verzehrt OceanCare ist bemüht, durch eine Senkung der Nachfrage den Walfang wirtschaftlich unattraktiv zu machen – ein Trend, der sich vielerorts be-reits abzeichnet Gleichwohl wurden vor den Färöer-Inseln, Island und Norwegen 2015 wieder mehr Wale getötet als im Jahr zuvor Und Japan kündete an, mehrere Hundert Zwergwale im Südpolarmeer «zu Forschungszwecken» erlegen zu wollen Der Walfang ist nicht nur ein Artenschutz-, sondern auch ein Tierschutzproblem: Eine bislang unter Verschluss gehaltene Studie weist erstmals nach, wie qualvoll die Harpunenjagd ist Leider geht OceanCare die Arbeit rund um den Walfang nicht aus – mit unverminderter Energie agieren wir auf allen Ebenen

■ Sensibilisierung für Schadstoffbelastungen im Walfleisch: OceanCare betreibt zusammen mit ihrer deutschen Partnerorganisation Pro Wildlife die Online-Bibliothek www toxic-menu org mit wissenschaftlichen Studien über die Schadstoffbelastung von Wal- und Delphinfleisch sowie die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit Mit einer Mailingaktion im August wurden die Webseite bekannt und die Studien zugänglich gemacht Dabei wurden nicht nur Gesundheitsbehörden, sondern auch Konsumentenschutzorganisationen und Reiseanbieter in Walfang-ländern wie Norwegen, Island oder Japan angeschrieben und über die Risiken von Walfleischkonsum aufgeklärt

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■ Färöer-Inseln: 2015 wurden auf den zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln 501 Grindwale und zwei Nördliche Entenwale getötet Dies ist beinahe eine Verzehnfachung im Vergleich zu den 53 getöteten Tieren im Vorjahr Dieser besorgniserregende Trend zeigt, wie komplex die Situation vor Ort ist Die Färöer scheinen nicht nur resistent gegen Kritik von aussen zu sein, sondern auf konfrontative Aktionen aus dem Ausland mit Massnahmen im Sinne von «Jetzt erst recht!» zu reagieren OceanCare konzentrierte sich deshalb 2015 darauf, die einheimischen Walfreunde zu unterstützen, um so die färöische Bevölkerung von innen zum Umdenken zu bewegen Mittels der Homepage www grindabod fo, die von OceanCare unterstützt wird, bringt die Färöerin Marna Frida Olsen in ihrer Landessprache die Schönheit und das Schützenswerte der Tiere zum Ausdruck Auch ermöglichte OceanCare einheimischen Walfanggegnern die Teilnahme an Symposien, die wichtige Plattformen für Networking bieten Zudem unterstützte OceanCare den Schweizer Journalisten Hans Peter Roth, der sich vor Ort einen Eindruck verschaffte, bestehende Beziehungen mit Einheimischen pflegte und wichtige neue Kontakte knüpfte 2015 wurden auf den semi-autonomen Färöer-Inseln politisch die Karten neu gemischt Im Zuge der Neuwahlen hat OceanCare zusammen mit 21 Partnerorganisationen in einem Brief an den neuen Premierminister ihre Besorgnis über die Grindwaljagd, das damit verbundene Tierleid und die Gesundheitsrisiken des Walfleischkonsums geäussert und um ein Treffen gebeten

■ Island: Unbeeindruckt vom internationalen Walfangmoratorium und dem CITES-Handelsverbot betreibt Island kommerziellen Walfang Dieses lukrative Geschäft wird von einem einflussreichen Geschäftsmann – Kristjan Loftsson – mit Unterstützung der Regierung vorangetrieben Seit der Wiederaufnahme des kommerziellen Wal-fangs im Jahre 2009 liess er etwa 600 Finnwale töten, 2015 hat sein Unternehmen 155 Finnwale sowie 29 Zwerg-wale erlegt Im Sommer liess Kristjan Loftsson 1700 Tonnen Finnwalfleisch per Schiff nach Japan transportieren Aufgrund des wachsenden Widerstandes europäischer Häfen, Frachtschiffe mit Walfleisch an Bord Zwischenstation machen zu lassen, musste Loftsson diesmal eine längere und teurere Route über Norwegen und Russland wählen Störend war auch die Tatsache, dass die technischen Gegebenheiten des Frachtschiffs nicht den Vorschriften der IMO (International Maritime Organization) für die Nordroute entsprachen Weil besagtes Schiff einer litauischen Firma gehört, hatte eine Koalition von neun Organisationen – darunter auch OceanCare – an den litauischen Premierminister appelliert, den Transport zu stoppen Leider ohne Erfolg

■ Konsumenten-Kampagne gegen den Kauf von Fischen aus Walfangländern: Anlässlich der Seafood Exposition Global/Seafood Processing Global Convention in Brüssel organisierte eine Koalition von NGOs, inklusive OceanCare, eine Online-Kampagne, in der sie Konsumenten baten, den Walfang nicht durch den Kauf von Fisch von Walfang-ländern zu fördern Die Wiederverkäufer wurden aufgefordert, ihre Seafood-Lieferanten zu überprüfen, um zu vermeiden, dass Fische von Individuen, Schiffen oder Firmen, die in den Walfang involviert sind, in den Verkauf gelangen Die Konferenz zog 30 000 Besucher aus 140 Ländern an

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■ Norwegen: Trotz des seit 30 Jahren bestehenden kommerziellen Walfangverbots dehnt Norwegen seinen Walfang weiter aus und tötete 2015 mehr geschützte Wale als Island und Japan zusammen: 736 Zwergwale SPAR Norwegen, der viertgrösste Nahrungsmittelhändler des Landes, fungiert hierbei als Speerspitze und verkauft Walfleisch in einem grossen Teil des norwegischen SPAR- und EuroSPAR-Netzes Der Bericht «Convenience Kills» verschiedener Organisationen zeigt eindrücklich die Walfleischverkäufe und Hintergründe auf Gemeinsam haben die Organisationen – darunter OceanCare – SPAR International und die nationalen SPAR Handelsketten dazu auf-gerufen, SPAR Norwegen und NorgesGruppen dazu zu bewegen, aus dem Geschäft mit Walfleisch auszusteigen Die SPAR Handels AG Schweiz zeigte sich resistent gegen Kritik Der Appell von OceanCare, Druck auf die walfleisch-verkaufenden Geschäftsstellen in Norwegen auszuüben, wies das Unternehmen zurück und war auch nicht offen für ein persönliches Treffen So hat OceanCare SPAR Schweiz mit einem offenen Brief über 5600 Unterschriften per Post zugestellt

■ Japans Walfang in der Antarktis: 2014 verurteilte der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag Japans Walfang in der Antarktis als nicht rechtmässig Zuerst hat Japan sich dem Gerichtsurteil gebeugt, doch Anfang Oktober teilte das Land der UNO mit, es werde den IGH-Entscheid nicht respektieren und plane mit einem neuen Forschungsprogramm über einen Zeitraum von 12 Jahren 333 Zwergwale im Südpolarmeer zu töten Gegen dieses Forschungsprogramm hat sich der IWC-Wissenschaftsausschuss ausgesprochen, ebenso Neuseeland und weitere 32 IWC-Mitgliedstaaten Auch aus Japan selber hagelte es Proteste: Erstmals haben sich 15 japanische Tier-, Arten- und Umweltschutzorganisationen zusammengeschlossen und in einer gemeinsamen Stellungnahme Japans Wal-fangpläne verurteilt OceanCare hat sich dieser Stellungnahme angeschlossen und übermittelte den Protest im Dezember dem japanischen Botschafter in Bern Knapp 500 Wissenschaftler aus der ganzen Welt, darunter Dr Silvia Frey von OceanCare, die sich auf die Anwendung nicht-tödlicher Forschungsmethoden und den Erhalt der biologischen Artenvielfalt spezialisiert haben, haben sich ebenfalls gegen Japans wissenschaftlichen Walfang gestellt Ausserdem haben sich 65 Tier- und Artenschutzorganisationen, darunter OceanCare, beim UN-Generalsekretär Ban Ki-moon gegen die kürzliche Vergabe eines begehrten nicht-ständigen Sitzes im UN-Sicherheitsrat an Japan ausgesprochen

■ Whale Watching: Im März 2015 hat OceanCare auf St Vincent und den Grenadinen erneut einen Workshop zum Thema «respektvolles Whale Watching» unterstützt Whale Watching ist eine wichtige Alternative zum Walfang, der auf Bequia, einer zu den Grenadinen gehörenden Insel, immer noch betrieben wird Der Anlass wurde auch genutzt, um die Einheimischen für die faszinierenden Tiere zu sensibilisieren, ökonomische Möglichkeiten des Whale Watching aufzuzeigen und darzustellen, dass der Ökotourismus weit mehr bietet als der Walfang

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Schutz der Wale im Mittelmeer

Nach 16 Jahren konnte OceanCare das Monitoringprojekt im Schutzgebiet für Meeressäuger in Südfrankreich 2015 erfolgreich abschliessen Im Gegenzug wurden neue Forschungs- und Schutzprojekte vor Sizilien und den Balearen gestartet OceanCare investiert viel Energie in den Schutz der Wale im Mittelmeer, definiert Massnahmen und fordert Behörden sowie Gremien zum Handeln auf Viele weitere Projekte zum Wohl der Wale finden sich auch im Kapitel Unterwasserlärm (siehe Seite 4-8)

■ Monitoringprojekt im Schutzgebiet für Meeressäuger in Südfrankreich: OceanCare hat auch 2015 wieder das Vorkommen von Walen und Delphinen im südfranzösischen Teil des Schutzgebietes Pelagos dokumentiert Während vier Wochen und über mehrere Hundert Kilometer auf Forschungsfahrten protokollierten insgesamt 24 Forschungsteilnehmende 21 Wal- und Delphinsichtungen Leider haben die französischen Behörden OceanCare 2015 keine Erlaubnis für den Einsatz des Hydrophons erteilt Dieses dient der akustischen Erkennung von Pottwalen und ist in der nicht-invasiven Walforschung etabliert OceanCare hat beim ACCOBAMS-Wissenschaftskomitee darüber Meldung erstattet Nach 16 Jahren Forschung hat OceanCare nun das Projekt in Südfrankreich abgeschlossen und führt die Datenerhebung um Sizilien weiter, wo Wale und Delphine noch wenig dokumentiert sind (siehe Pilotprojekt Sizilien) Im Schutzgebiet Pelagos hat OceanCare über die Jahre zu einem besseren Verständnis des Wal- und Delphinvorkommens beigetragen und die Sichtungsdaten über eine öffentlich zugängliche Datenbank frei verfügbar gemacht Die Analyse der Forschungsdaten wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen

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■ Pilotprojekt Sizilien: Im September hat OceanCare ein zweiwöchiges Pilotprojekt zur Erforschung der Verbreitung von Pottwalen an der Ostküste von Sizilien durchgeführt Hauptziel dabei war es, die Grundlagen für die Etablierung eines neuen Monitoringprojekts zu erarbeiten Trotz schlechten Wetterbedingungen konnten 13 Sichtungen von Streifendelphinen und 6 Sichtungen von Grossen Tümmlern verzeichnet werden Pottwale wurden keine gesichtet, was vermutlich auch mit der Präsenz von Militärschiffen im Rahmen eines Nato-Manövers vor Ort zusammenhing Nach dem Pilotprojekt wird OceanCare 2016 ein mehrjähriges Wal- und Delphin-Monitoringprojekt in Sizilien starten

■ Mikro- und Makroplastik: Im Rahmen einzelner Forschungsprojekte im Mittelmeer sammelte und entsorgte die Crew Plastikabfälle, die an der Wasseroberfläche trieben Zudem wurden Mikroplastikproben genommen sowie erstmals an der Wasseroberfläche treibende Makro-Plastikabfälle wie Flaschen und Fragmente gezählt und protokolliert Anhand verschiedener Zählungen können so die örtlichen Plastikansammlungen verglichen, quantifiziert und deren Entwicklung beobachtet werden

■ Untersuchung der Ernährungsgewohnheiten der Pottwale im Hellenischen Graben (Griechenland): OceanCare unterstützte ihre langjährige Partnerorganisation Pelagos Research Institute in Griechenland 2015 dabei, die Analyse der Mageninhalte von gestrandeten, verendeten Pottwalen zu untersuchen Die laufende Untersuchung wird neue Einblicke in das Nahrungsspektrum der Pottwale liefern

■ Untersuchung der Pottwalvorkommen in den Gewässern vor Menorca: Das Vorkommen von Pottwalen in den Gewässern um die Balearen ist bis heute noch wenig dokumentiert, obwohl bekannt ist, dass sich diese Meeresriesen saisonal dort aufhalten Im Rahmen eines von OceanCare gemeinsam mit der spanischen Forschungs-organisation Alnitak 2015 lancierten Forschungs- und Schutzprojekts für die grossen Wanderer – Delphine, Wale und Meeresschildkröten – wurden erste Daten gesammelt Zudem wurden die Grundlagen für eine Foto-Identifika-tionsdatenbank gelegt, die zu einem späteren Zeitpunkt mit weiteren Datenbanken im Mittelmeer verglichen werden kann, um das Wanderverhalten der Pottwale näher zu untersuchen Das Projekt konnte erfolgreich gestartet werden und wird im Laufe der Zeit mehr Einsichten in die Sozialstruktur und das ökologische Verhalten von Pottwalen generieren

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Mönchsrobben

OceanCare unterstützt seit mehreren Jahren die spanische Organisation CBD Habitat bei der Überwachung des Schutzgebietes für die gefährdete Mittelmeer-Mönchsrobbe in Mauretanien Die kontinuierlich steigenden Geburtenzahlen und die Zunahme der Population sind Ausdruck des Erfolgs dieses professionell organisierten Schutzprojektes Auch andernorts im Mittelmeer setzt sich OceanCare für diese seltene Spezies ein

■ Kontinuierliche Überwachung des Schutzgebietes in Mauretanien: Das Gebiet wurde auch im vergangenen Jahr von Rangern zu Land und zu Wasser überwacht, um illegale Fischereiaktivitäten und Störungen in den Aufzuchthöhlen zu verhindern Bisher gelang es, 150 erwachsene Tiere sowie knapp 40 Jungtiere mittels Fotos eindeutig zu identifizieren 2015 konnte eine weitere Bruthöhle mit Videokameras ausgerüstet werden Damit können nun die Vorgänge in allen Bruthöhlen während der Aufzuchtsaison mitver-folgt werden Zusätzlich wurden einmal pro Monat Strandsäuberungen durchgeführt, um angeschwemmten Müll, insbesondere Netzteile zu entfernen

■ Erfolg des Schutzprojekts im Status in der Roten Liste reflektiert: Auch 2015 setzte sich im mauretanischen Schutzgebiet der positive Trend der Geburtenrate mit 73 neu geborenen Jungtieren, im Vergleich zu 69 im Vorjahr, fort Dank der kontinuierlich positiven Populationsentwicklung seit 2006 konnte die Spezies 2015 in der Roten Liste der gefährdeten Arten von «vom Aussterben bedroht» auf «stark gefährdet» neu eingestuft werden

■ Pflege und Wieder-Auswilderung einer jungen Mittelmeer-Mönchsrobbe in Griechenland: Eine Jungrobbe wurde Ende 2014 verwaist, abgemagert, schwach und dehydriert auf der griechischen Insel Skopelos gefunden Sie vom Rettungsteam unserer griechischen Partnerorganisation Monachus monachus MOm in Pflege genommen und erhielt den Namen Adrianna Dank professioneller Betreuung konnte sich das Jungtier erholen, lernte zu jagen und konnte Mitte März 2015 in einem Schutzgebiet ausgewildert werden Ein temporär angebrachter Sender erlaubte es, Adriannas Fortschritte weiter zu beobachten Auch nachdem der Sender abgefallen war, wurde sie mehrmals gesichtet OceanCare hatte die Rehabilitierung finanziell unterstützt

■ Protestaktion gegen den Lärmangriff auf Mönchsrobben vor Santorin: OceanCare protestierte gegen ein geplantes seismisches Projekt des US-amerikanischen Forschungsinstituts Lamont-Doherty Earth Observatory vor Santorin, welches fatale Folgen für die Mönchsrobben haben könnte Mehr dazu auf Seite 7

■ Inneres Ionisches Archipel (Kalamos): Im Gebiet um Kalamos wurden im Rahmen eines durch OceanCare un-terstützten Delphinforschungsprojekts unserer Partnerorganisation Tethys die seltenen Mittelmeer-Mönchsrobben bei zwei kleinen Inseln vermehrt gesichtet Die Gegend wird aufgrund des kristallklaren Wassers und der zahlreichen Höhlen zunehmend von touristischen Booten besucht Künftig wird im Fokus stehen, die Tiere vor negativen Einflüssen wie Bootslärm oder der touristischen Nutzung der Aufzuchthöhlen zu schützen

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Obschon der Westafrikanische Manati seit 2013 Schutzstatus geniesst, werden die Tiere noch immer illegal bejagt, ihr Fleisch gehandelt und ihr Lebensraum zunehmend durch Plastikverschmutzung zerstört OceanCare unter-stützt die zuständigen Regierungsstellen bei der Umsetzung des Handelsverbots und dem gesetzlich verankerten Schutz der Manatis

■ Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung: OceanCare konzentrierte sich 2015 auf die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung und Reisender hinsichtlich der Gefährdungen der Manati In diesem Zusammenhang unter-stützte OceanCare die Produktion und Verbreitung eines Informationsflyers in Französisch und Portugiesisch zur Plastikverschmutzung der Ozeane in Guinea Bissau

■ Problem Marine Bushmeat: Zudem unterstützte OceanCare im Rahmen ihres Engagements zur Problematik von Marine Bushmeat (verbotener Fang auch für den menschlichen Verzehr) die Produktion eines Posters in Französisch und Englisch, welches über die Illegalität sowohl der Manati-Jagd als auch des Handels mit Manatipro-dukten informiert Dieses wird im kommenden Jahr in gesamt Westafrika an öffentlichen Orten wie Polizeistationen, Schulen, Gemeindehäusern und Zollstellen ausgehängt Im Rahmen einer Studie zum Ausmass des illegalen Fangs von Manati und Dugongs zur Nahrungsbeschaffung in Afrika, Lateinamerika und Südostasien hat OceanCare das Thema auch in die Bonner Konvention (CMS) zum Schutz der wandernden Tierarten eingebracht Eine Zusammenarbeit mit dem Aquatic Mammal Committee wurde bereits eingeleitet

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Eisbären

Der Eisbärenbestand wird weltweit auf maximal 25 000 Tiere geschätzt Eisbären sind in hohem Masse auf das Leben in der Arktis spezialisiert Die gefrorenen Eisdecken des Polarmeeres sind ihr Jagdrevier und ihre Kinder-stube Mit dem Abschmelzen des Packeises verlieren sie ihre Lebensgrundlage Bereits heute müssen die Tiere grosse Strecken im Meer schwimmen und haben oft Schwierigkeiten, an Beute zu kommen Es wurden Tiere fotografiert, die bis auf die Knochen abgemagert sind Damit aber nicht genug: Zusätzlich boomen die Trophäen-jagd auf Eisbären und der Handel mit Eisbärfellen Allein in Kanada werden jährlich mehr als 700 Eisbären ge-tötet Die meisten dieser Bären dienen keineswegs der Sicherung der Lebensgrundlage der Inuit

■ Artenschutzkonferenz CITES: Das Species Survival Network (SSN), bei welchem OceanCare seit 1997 Mit-glied ist, hat die US-Regierung aufgefordert, an der CITES-Konferenz 2016 erneut den Vorschlag einzubringen, den derzeit in Anhang II eingetragenen Eisbären im Anhang I zu listen und ihm damit den höchsten Schutzsta-tus zu gewähren Die Chance, dass die USA den Antrag einreichen, ist allerdings gering, da Eisbären 2015 von der CITES-Liste «Significant Trade» (bedeutender Handel) gelöscht wurden und ein Antrag damit wenig Hoffnung auf Erfolg hätte Trotzdem verfolgen wir unser Ziel weiter, dass die USA den dringend notwendigen Antrag 2016 einreichen wird

■ Protest gegen Trophäenjagd: OceanCare hat 2015 Aktionen von Partnerorganisationen gegen die Trophäen-jagd auf Eisbären und andere bedrohte Arten unterstützt und Abklärungen vorgenommen, um 2016 verstärkt gegen die verwerfliche Jagd vorgehen zu können

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190 der rund 460 Haiarten sind gefährdet Aktuell sind allein in Europa 40% der Hai- und Rochenarten vom Aus-sterben bedroht Das Artenschutzabkommen CITES schützt bislang jedoch weniger als zehn Arten, alle anderen sind Freiwild und werden rücksichtslos überfischt – dies, obwohl Haie von grosser Bedeutung für das marine Ökosystem sind Die Tiere enden in Haifischflossensuppen, auf Fischtheken, in Kosmetika und Heilmitteln Haifisch-fleisch wird auch hierzulande immer beliebter und wird unter Fantasienamen wie Schillerlocke, Königsaal, Seestör oder Steinlachs feilgeboten, um Konsumenten in die Irre zu führen OceanCare setzt sich dafür ein, dass diese fas-zinierenden Jäger der Weltmeere nicht aussterben

■ Schweizer Importverbot für Haifischflossen: Im Juni behandelte der Ständerat die Motion «Kein Import von Haifischflossen», zu welcher OceanCare die Hintergrundinformationen zusammentrug Sie wurde vom Nationalrat mit grosser Mehrheit angenommen und an den Ständerat überwiesen Dieser lehnte sie mit 22 zu 15 Stimmen und einer Stimmenthaltung ab Die Enttäuschung darüber kommunizierte OceanCare in einem Brief an den Ständerat Selbstverständlich verfolgen wir unser Ziel weiter

■ Transport von Haifischflossen per Flugzeug: Im Engagement gegen den Handel mit Haifischflossen hat sich OceanCare vor einigen Jahren einem Netzwerk von Organisationen angeschlossen, das Fluggesellschaften dafür gewinnt, keine Haifischflossen mehr zu transportieren 2014 haben 9 Fluggesellschaften ein solches Transportver-bot erlassen, 2015 stieg die Zahl auf 31 Hinzu kamen unter anderem American Airlines und das global tätige Logistikunternehmen United Parcel Service (UPS) Diese Erfolge sind von grosser Bedeutung, da der Handel mit Haifischflossen mehrheitlich auf dem Luftweg abgewickelt wird

■ Dokumentation von Hans Peter Roth: OceanCare unterstützte den Schweizer Journalisten Hans Peter Roth bei einer Dokumentation über den Handel mit Haifischflossen auf dem Hauptumschlagplatz in Hongkong

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Immer wieder geraten Wale, Delphine und andere Meerestiere in Not oder stranden Professionelle Strandungs-netzwerke helfen den Tieren zurück ins Wasser bzw befreien sie von Fischereigeräten oder Plastikabfall Sie kümmern sich aber auch um die Ursachenforschung bei toten Tieren

■ Strandungsnetzwerk in Grossbritannien England: Seit Jahren arbeitet OceanCare mit British Divers for Marine Life Rescue (BDMLR) zusammen Die Experten von BDMLR haben, basierend auf 17 Jahren Erfahrung, ein Erste-Hilfe-Set entwickelt und kontinuierlich verfeinert OceanCare unterstützte BDMLR 2015 dabei, 13 dieser Sets zusammenzustellen So haben BDMLR-Experten in ganz Grossbritannien Zugriff auf ein Erste-Hilfe-Set und gestrandeten Tieren kann möglichst rasch geholfen werden BDMLR war 2015 bei 410 Robbenrettungen und 54 Strandungen von Walen und Delphinen im Einsatz Die Organisation ist nicht nur in Grossbritannien/England aktiv, sondern führt weltweit Ausbildungs-Workshops für Strandungsnetzwerke durch und hilft bei schwierigen Einsätzen im Ausland So im August in Island: Über zwei Tage zog sich die Rettung eines auf offener See in Fi-scherleinen verfangenen Buckelwals hin Der Riese konnte schliesslich erfolgreich befreit werden

■ Strandungsnetzwerk in Spanien: OceanCare unterstützt seit 2012 die Organisation Equinac, die an der südspa-nischen Küste bei Almeria ein Strandungsnetzwerk betreibt Equinac verfügt über ein eigenes Veterinärteam und ein Netzwerk von freiwilligen Helfern Bei der Strandung eines Cuvier-Schnabelwals im Dezember, die nach Militär-manövern auftrat, konnten die Rettungshelfer leider nur noch den Tod des Tieres feststellen, jedoch entnahmen sie Gewebeproben des Innenohrs, um festzustellen, ob Unterwasserlärm die Ursache für die Strandung war Die Organisation betreibt zudem eine Pflegestation zur medizinischen Versorgung und späteren Wiederauswilderung verletzter Meeresschildkröten OceanCare half 2015 bei der Anschaffung eines neuen Pflegepools für diese Station

■ Strandungsnetzwerk in Peru: Auch 2015 unterstützte OceanCare die Partnerorganisation Fundación Ballena Azul in Peru dabei, Robben und andere Meerestiere zu retten, die sich in Plastikabfällen verfangen haben Dank der Unter-stützung von OceanCare ist es den Tierrettern möglich, sich mit guter Ausrüstung, einschliesslich Schneidwerkzeug, Rettungstragen, Schlauchbooten und medizinischem Material, professionell um Tiere in Not zu kümmern und neue freiwillige Rettungskräfte auszubilden Zudem engagiert sich die Organisation in der Umweltbildung, indem sie die lokale Bevölkerung über die Wale, Delphine und Robben vor der peruanischen Küste aufklärt

Strandungsnetzwerke

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Zusammenhänge zu verstehen und Hintergründe zu erfassen, wird in einer zunehmend komplexer werdenden Welt immer wichtiger OceanCare setzt sich deshalb auf verschiedenen Plattformen für Umweltbildung ein

■ Schulbesuche: OceanCare führte 2015 Schulbesuche in der Kreisschule Gäu in Neuendorf, Sekundarschule Schulhaus Ost in Suhr, Schule der Psychosomatisch- Psychiatrischen Therapiestation im Kinderspital Zürich, Primarschule Bifang in Olten und in der Primarschule Schulhaus Eidmatt in Wädenswil durch

■ Vorträge: OceanCare sprach bei folgenden Anlässen über den Schutz der Meere und ihrer Bewohner: Palü Hundeschu-lung Pontresina; Pro Natura Jugendtreff Einsiedeln; IBM Mitarbeiter-Sportclub-Segeln in Zürich; Martin Stiftung in Erlenbach; Seleger Sports Travel im Volkshaus Zürich; Daniel Swarovski Corp AG in Männedorf; WBK in Dübendorf; Dolphinity Festival in Teneriffa

■ Engagement an der Kinderuni Steyr (Österreich): OceanCare wurde eingeladen, an der Kinderuni Steyr Vor-lesungen und Workshops rund um das Thema Meer und Wale, ihre Biologie und Gefährdung zu halten Zahlreiche Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 16 Jahren lauschten den Vorträgen und untersuchten Plankton aus dem Meer unter dem Mikroskop Ausserdem wurde OceanCare eingeladen, an der Abendveranstaltung für Erwachsene einen Vortrag zum Thema Plastikverschmut-zung der Meere zu halten

■ Reisebranche: OceanCare beleuchtete mit verschiedenen Klassen angehender Reisefachleute der Internationalen Schule für Touristik (IST) in Zürich und der Ecole Internationa-le de Tourisme (EIT) in Lausanne kritische Aspekte des Wild-tiertourismus am Beispiel der Wale und Delphine Bei Manta Reisen führte OceanCare eine Informationspräsentation über den Schutz der Meere durch Ebenfalls in Kooperation mit

Manta Reisen organisierte OceanCare den zweiten Informa-tionsevent für Schweizer Reiseveranstalter im Volkshaus Zürich zum Thema «Meer Verantwortung im Tourismus: Tipps, Trends & Visionen» Im Anschluss an die Veranstaltung wurde der Dokumentarfilm «Planet Ocean» gezeigt

■ Begleitung von Semester- und Abschlussarbeiten: OceanCare begleitete 35 Studierende bei Semester- , Matura-, Diplom-, Bachelor-, Master- und Lehrabschlussarbeiten zu Themen wie Plastikvermüllung der Meere, Unterwasser-lärmverschmutzung, Walfang, Grossgönner-Fundraising, Überfischung, Nutzung von Social Media im Non-Profit-Sek-tor, Einfluss von CO2 auf das Ökosystem Meer, ethische Konflikte bei der Interaktion mit der Unterwasserwelt oder der Gefangenhaltung von Delphinen

■ Forschungsteilnahme und naturwissenschaftliche Praktika: An den OceanCare-Feldprojekten in Süd-frankreich, im griechischen Golf von Korinth und im Kooperationsprojekt in Menorca haben insgesamt 58 Forschungsinteressierte teilgenommen Sie haben bei der Beobachtungsarbeit mitgewirkt, Sichtungsdaten gesammelt, Identifikationsfotos von Delphinen erstellt, nach Meeresschildkröten Ausschau gehalten und sich gleichzeitig viel Wissen über den Lebensraum Meer ange-eignet Zudem nutzten wie im Vorjahr zwei Maturanden der Kantonsschule Olten das Angebot von OceanCare für eine meeresbiologische Praktikumswoche

■ Fachliche Begleitung von Dokumentarfilmvorfüh-rungen: OceanCare wurde 2015 zu vier Expertengesprächen bei öffentlichen Filmführungen eingeladen: nach dem Film «Revolution» im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche 2015 der Zürcher Hochschulen; nach dem Film «Blackfish» im Picadilly Kino in Zürich und im Crazy Cocktail in Klein-Winternheim (Deutschland); nach «Peru’s Blood Red Ocean» (siehe auch Seite 17) am GreenScreen Filmfestival in Eckernförde (Deutschland)

Umweltbildung

Sensibilisierung

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15. 01. – 19. 04. 2015 Ausstellung «Die letzten 300» im Meeresmuseum Stralsund (D): Die Umweltver-bände NABU, OceanCare, WDC und das Kleinwalschutz-abkommen ASCOBANS zeigten die künstlerischen Bei-träge zum Kreativwettbewerb «Die letzten 300» im deutschen Meeresmuseum Stralsund Mit der Ausstel-lung machten die Organisationen auf die kritische Lage des Ostseeschweinswals aufmerksam Nur noch wenige Hundert Tiere des einzigen in Deutschland heimischen Wals leben in der zentralen Ostsee Die deutsche Um-weltministerin Barbara Hendricks war Schirmherrin der Ausstellung

17.–25.01.2015 Boot-Messe Düsseldorf (D): Der deutsche Tauchreisenspezialist Aqua Active Agency AAA lud OceanCare anlässlich der weltweit grössten Wassersportmesse in Düsseldorf an ihren Messestand ein Dr Silvia Frey war vor Ort und beantwortete am Stand und im Podiumsgespräch Fragen zum Thema Plastikvermüllung

20.04.–08.06.2015 Cetacean Photo Exhibition, Oceanographic Museum (MC): Prinz Albert II von Mo-naco eröffnete im April eine Fotoausstellung in der Ga-lerie, die dem Oceanographic Museum of Monaco an-gegliedert ist Die Partner von ACCOBAMS wurden eingeladen, Fotobeiträge für die Ausstellung zu senden Ein spektakuläres Bild eines Streifendelphins von unse-rem wissenschaftlichen Mitarbeiter, Giovanni Bearzi, wurde ausgewählt und in der Ausstellung präsentiert

01.07.2015 Sponsorenschwimmen, Stadtzürcher See-überquerung: Im Juli fand die Stadtzürcher Seeüberque-rung Mythenquai-Tiefenbrunnen statt OceanCare war zum ersten Mal als exklusive Kooperationspartnerin mit einem Sponsorenschwimmen für bedrohte Delphine mit dabei Über 80 Sponsorenschwimmende legten bei perfekten Wetterbedingungen die 1,5 Kilometer lange Strecke zurück

16.08.2015 Sponsorenschwimmen, Seeüberquerung Männedorf-Wädenswil: Im August organisierte OceanCare im Rahmen der Seeüberquerung Männedorf- Wädenswil einen «Charity Swim» exklusiv für Mitarbeitende von Swarovski, die sich dem Schutz der bedrohten Delphine im Mittelmeer verschrieben haben Sieben Mitarbeitende sprangen bei Regen ins 24 Grad warme Wasser und meister-ten die 2,65 Kilometer lange Strecke

29.08.2015 Wassertag Solothurn: OceanCare nahm an diesem bunten Event rund um das Thema Wasser und den Schutz der Gewässer teil und erlaubte den Besu-chenden tiefere Einblicke in die Problematik der Plastik-verschmutzung der Ozeane

18.-21.09.2015 InterDive Messe Friedrichshafen (D): Der Tauch- und Erlebnisreisenspezialist WeDive Travel AG legte an seinem Messestand an der InterDive 2015 u a Flyer auf, um die Messebesucher im Namen von OceanCare auf das Thema der Plastikvermüllung aufmerksam zu machen

Porträtflyer OceanCare: 2015 wurde der Flyer «Was wir lieben, wollen wir auch schützen» neu aufgelegt Darin fin-det man alles Wissenswerte über die Arbeit und Erfolge von OceanCare seit der Gründung 1989

Veranstaltungen

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Porträtflyer OceanCare: 2015 wurde der Flyer «Was wir lieben, wollen wir auch schützen» neu aufgelegt Darin findet man alles Wissenswerte über die Arbeit und Erfolge von OceanCare seit der Gründung 1989

Flyer Plastikverschmutzung: Der Informationsflyer wur-de 2015 auf Griechisch übersetzt und liegt nun in sieben Sprachen vor (siehe auch Seite 11)

Flyer «Die letzten 300»: 2015 lancierten der NABU, OceanCare, WDC und das Kleinwalschutzabkommen ASCOBANS den Informations- und Sensibilisierungsflyer «Schützen Sie den Schweinswal! Die letzten 300», in dem die Organisationen auf die kritische Lage des vom Ausster-ben bedrohten Schweinswal in der zentralen Ostsee aufmerksam machen

Postkarten zur Plastikverschmutzung: Seit 2015 sind zwei Postkarten mit dem Slogan «Unersetzbar – Unzersetzbar» und «Natürliche Vielfalt – Menschliche Einfalt» im Umlauf, welche auf kreative Weise zum Nachdenken über unseren Umgang mit Plastik anregen und zur Sensibilisierung der Schweizer Öffentlichkeit beitragen

Protestkarten gegen die illegale Delphinjagd in Peru: 2015 waren Tausende dieser Protestkarten im Umlauf, mit denen bei der peruanischen Botschaft in Bern gegen die Delphinjagd in Peru interveniert wurde (siehe auch Seite 17)

Magazin «Wissen»: Das Magazin von OceanCare erschien zu den Themen Plastikverschmutzung und Pottwale im Mittelmeer Die Auflage betrug 23 000 (Wissen 1/15) beziehungsweise 13 000 Exemplare (Wissen 2/15)

Mailing «Fokus»: Vier Ausgaben des doppelseitigen Mailings erschienen zu den Themen Eisbärenjagd (Auflage 12 687), Grindwaljagd (Auflage 12 975), Schnabelwal (Auf-lage 12 576) und Delphinjagd Peru (Auflage 11 614)

www.oceancare.org: Die Webseite von OceanCare verzeichnete über 170 000 Seitenaufrufe

www.toxic-menu.org: OceanCare betreibt zusammen mit Pro Wildlife eine Online-Bibliothek mit Studien über die Schadstoffbelastung von Wal- und Delphinfleisch und die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit (siehe Seite 23)

www.suigin-iranai.jp: Der Betrieb der japanischen Web-seite zum Thema Schadstoffbelastung insbesondere durch Quecksilber von Wal- und Delphinfleisch wurde im November 2015 auf www toxic-menu org umgeleitet

e-news: In 16 Newslettern hat OceanCare 2015 über Projekte und Meilensteine informiert, zur Unterstützung von Petitionen oder zur Teilnahme an Veranstaltungen aufgerufen und dazu motiviert, den Meeresschutz zu unterstützen

Social Media: OceanCare nutzt Facebook, Twitter, Vimeo und YouTube Ende 2015 zählte die Community www facebook com/OceanCare org über 12 000 Fans

Google Adwords: Mit dem kostenlosen «Google Ad Grants»-Programm für gemeinnützige Organisationen konnte OceanCare 2015 6,4 Millionen Ad Impressions und über 64 000 Klicks im Wert von USD 97 000 generieren

blog.oceancare.org: Im Blog publizieren OceanCare sowie internationale Gastautoren laufend Erfahrungsbe-richte und Meinungen zum Schutz der Meeressäuger und berichten direkt von Konferenzen Der Blog verzeichnete 2015 über 9 000 Seitenaufrufe

shop.oceancare.org: Neu im Angebot 2015 sind die Tablet-Schutzhüllen tabSAILS aus gebrauchten Segeln Ausser-dem wurden die 3BBags durch die veggiebags ersetzt

Kommunikationsmittel

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DAS MAGAZIN VONWISSEN

PLASTIK STATT PLANKTON

IM MAGEN.OceanCare schützt die Meeresbewohner

vor giftigem Mikroplastik.

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Printmedien: 20 Minuten, Alpha Kadermarkt der Schweiz, aufbruch, Aquanaut, Badische Zeitung (D), Blick, Der Standard (A), fair-fish Info, Fundraiser Magazin (D), GETBI Lifestyle Magazin (D), Globetrotter-Magazin, Greenpeace- Magazin, Hotellerie Gastronomie Zeitung, Je pars, Jetzt, Journal Franz Weber, Kinderuni Steyr (A), Krax, Krone (A), Krone Bunt (A), Kyodo News ( JP), Links AG, Lonely Planet Traveller, Manta Magazin, Marina ch, Microplastic Conference EU, Migros Magazin, NaturLust (A), Nereus, Nova Institute, NL Footsteps, Onrail, persönlich, Schweizer Familie, Seesicht – Das Zürichsee-Magazin, Tages-Anzeiger, Tauchen (D), Taucher Revue, Tierwelt, Travel Inside, UBS Magazin, Unterwasser, Vivai Nachhaltigkeitsmagazin Migros, Wassertag Solothurn, WBK Weiterbildungskurse Dübendorf, wir eltern, Zofinger Nachrichten, Zolliker Bote

Elektronische Medien: Bayern 2 – Eins zu Eins (Der Talk) (D), ORF 1 (A), NDR (D), Radio 1, Radio FM4 (A), Radio Energy, Radio Live Channel, Radio SRF 1 (Rendez-vous), Radio SRF 4, Radio Zürisee, Schweizer Fernsehen SRF1, Veggieradio (D), w24 (A)

Online: aarauer-nachrichten ch, aargauerzeitung ch, apa-ots at, atlantis-magazin de, aquaactive de, bluewin ch, cafe-europe info, care-energy de, cleantech ch, derarbeitsmarkt ch, derstandard at, diepresse com, diewelt de, diveinside de, ecocare mv, eco-world de, eia-international org, Engagement Newsletter der UBS Community Affairs Switzerland, eu-umweltbuero at, fair-fish ch, fairunterwegs org, flatflutedivers de, fm4 orf at, footstep ch, frauenblog ch, globetrotter ch, globalenvironmentalsociety net, h-alter org, heute at, insidersegeln de, internet-zeitung blogspot ch, krone at, kurts ch, laerm ch, lenzburger-nachrichten ch, malediven-community com, manta ch, marina ch, meeresakrobaten de, minivannews com, moneycab com, msn com, nachrichten ch, natur de, naturschutz ch, ndr de, news ch, oberbadisches-volksblatt de, oceanamp org,

oekonews at, persoenlich com, primcom com, ratgeberTV com, restaurant ch, salzburg24 at, savejapandolphins org, Scharfsinn Newsletter, scharf-links de, seas-at-risk org, schattenblick de, scienceblogs de, seeüberquerung ch, seilers-werbeblog ch, shab ch, shiftingvalues org, sonnenseite com, srf ch, srv ch, swissinfo ch, tauchen de, taucher net, tieranwalt at, tiponline at, traveller-online at, umweltbundesamt de, utopia de, veggieradio de, vol at, w24 at, watson ch, wbk ch, welt de, weltderwunder de, zofinger-nachrichten ch

Gratisinserate Silent Oceans: 20 Minuten Basel/Luzern/Zürich, Atlantis Magazin für Divestyle (D), AZ Aargauer Zeitung, AZ Grenchner Tagblatt, AZ Limmattaler Zeitung, AZ Solothurner Zeitung, BZ Basellandschaftliche Zeitung, OT Oltner Tagblatt, Schweiz am Sonntag Nordwestschweiz, Wochenblatt Birseck/Dorneck, Zürcher Oberländer

Gratisinserate Plastikk: 20 Minuten Basel/Bern/D-CH/Luzern/St Gallen/Zürich/Vaud, Appenzeller Zeitung, AZ Aargauer Zeitung, AZ Grenchner Tagblatt, AZ Limmattaler Zeitung, AZ Solothurner Zeitung, Anzeiger Solothurn, BAZ Kompakt, Beobachter, Beobachter Natur, Blick am Abend Bern, BZ Basel-landschaftliche Zeitung, Der Rheintaler, Glattaler, Fundraiser Magazin, Migros Magazin, Miss Monney-penny, Ostschweiz am Sonntag, OT Oltner Tagblatt, St Galler Tagblatt St Gallen/Gossau, Tageswoche, Thurgauer Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Schweizer Familie, Welt der Tiere, Werdenberger & Obertoggen-burger, Wiggertaler Allgemeine Zeitung, Wiler Zeitung, Wochenblatt Birseck/Dorneck, WOZ Die Wochenzeitung, ZT Zofinger Tagblatt, Zürcher Oberländer

Medienberichte

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Fachartikel und Expertenberichte

Lüber S., Frey S., Prideaux M., Prideaux G. Creating «quiet zones» protecting Cuvier’s beaked whale and Medi-terranean monk seal critical habitat from anthropogenic noise in the Mediterranean Sea OceanCare, Wädenswil, Switzerland, 2015

Lüber S., Frey S., Prideaux M., Prideaux G. Protecting Cuvier’s beaked whale and Mediterranean monk seal critical habitat from anthropogenic noise in the Mediterranean Sea OceanCare, Wädenswil, Switzerland, 2015

Maglio A., Pavan G., Castellote M., Frey S. Overview of the noise hotspots in the ACCOBAMS Area A report pre-pared for the Agreement on the Conservation of Cetaceans in the Black Sea, Mediterranean Sea and Contiguous Atlantic Area (ACCOBAMS) OceanCare, Wädenswil, Switzerland, 2015

OceanCare Quadrennial UN ECOSOC Report. OceanCare, Wädenswil, Switzerland, 2015

The OceanCare Commitment to Millenium Development Goal 7: Supplementary Information to OceanCare’s Quadrennial Report to ECOSOC OceanCare, Wädenswil, Switzerland, 2015

Wissenschaftliche Publikationen (Artikel, Abstracts, Posterpräsentationen, Vorträge)

Bearzi G., Casale P., Margaritoulis D., Bonizzoni S., Santostasi N.L. Observation of a leatherback sea turtle Der-mochelys coriacea in the Gulf of Corinth, Greece Marine Turtle Newsletter 146:6-9 2015

Bonizzoni S., Eddy L., Würsig B., Bearzi G. Fish farm specialists: bottlenose dolphins in the Southern Evoikos Gulf, Greece Oral presentation at the 29th Annual Conference of the European Cetacean Society St Julians, Malta, 23-25 March 2015

Frey S. Rethinking (micro)plastics through powerful environmental education. Poster presentation at the International Conference on Microplastic in the Environment – Sources, impacts and solutions, Cologne, Germany, 23-24 November 2015

Frey S. Mikroplastik in den Ozeanen – Was bislang über Vorkommen und biologische Konsequenzen bekannt ist Vortrag an der 20 Jahrestagung SETAC GLB, Zürich, Schweiz, 7-10 September 2015

Frey S., Claro B., Sagarminaga R., Aguilar N., Tejedor A Sánchez S. Adding knowledge to the status of the endangered short-beaked common dolphin in the Central Mediterranean Sea Abstract presentation at the 27th International Congress for Conservation Biology, 4th European Congress for Conservation Biology, Montpellier, France, 2-6 August 2015

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Publikationen

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Gonzalvo J., Notarbartolo di Sciara G. All that glitters is not gold: high density of bottlenose dolphins in the Gulf of Ambracia (Greece) conceals their endangered status Poster presented at the 21st Biennial Society for Marine Mammalogy Conference, San Francisco, California, USA, 13-18 December 2015

Gonzalvo J., Giovos I., Moutopoulos D.K. Fishermen’s perceptions in support of sustainability of smallscale fisheries and dolphin conservation in two increasingly fragile coastal ecosystems in western Greece Aquatic Conservation: Marine and Freshwater Ecosystems, 25: 91–106, 2015

Gonzalvo J., Giovos I., Mazzariol S. Prevalence of epidermal conditions in common bottlenose dolphins (Tursiops truncatus) in the Gulf of Ambracia, western Greece Journal of Experimental Marine Biology and Ecology 463: 32–38 2015

Gonzalvo J., Vighi M., Salvador C., Aguilar A., Giovos I., Genov T., Borrell A. Diet of bottlenose dolphins (Tursiops truncatus) of the Gulf of Ambracia, Greece, through stable isotope analysis Proceedings of the 29th Annual Conference of the European Cetacean Society St Julians, Malta, 23-25 March 2015

Sánchez S., Claro B., Sagarminaga R., Tejedor A., Frey S., Aguilar N. Combining acoustic and visual survey data to study the distribution of dolphins in Maltese waters Proceedings of the 29th Annual Conference of the European Cetacean Society St Julians, Malta, 23-25 March 2015

Santostasi N.L., Bonizzoni S., Bearzi G. Optimizing abundance estimates of striped dolphins in the Gulf of Corinth, Greece Proceedings of the 29th Annual Conference of the European Cetacean Society St Julians, Malta, 23-25 March 2015

Santostasi N.L., Bearzi G., Bonizzoni S., Bosquez J., Da Silveira M., Marcum E., Piwetz S., Würsig B. Building a historic Texas bottlenose dolphin photo-identification catalog Presentation at the Southeast and Mid-Atlantic Marine Mammal Symposium (SEAMAMMS), Virginia Beach, Virginia, USA, 27-29 March 2015

Ziltener A., Wright A. J., Kreicker S. Sleeping behaviour in Indo-Pacific bottlenose dolphins (Tursiops aduncus) off Hurghada, northern Red Sea, Egypt Proceedings of the 29th Annual Conference of the European Cetacean Society St Julians, Malta, 23-25 March 2015

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Netzwerke

■ Antarctic Ocean Alliance: Seit 2013 ist OceanCare Mitglied der Allianz zum Schutz der Antarktisund setzt sich gemeinsam mit internationalen Umwelt- und Naturschutzorganisationen für dieSchaffung von Meeresschutzzonen ein www antarcticocean org

■ Beat the Microbead: OceanCare ist zusammen mit über 60 weiteren NGOs Teil der internatio-nalen Kampagne gegen Mikroplastik in Kosmetikprodukten www beatthemicrobead org

■ Cetacean Alliance: OceanCare ist Mitinitiantin der 2007 gegründeten Allianz zum Schutz derMeeressäuger Deren Mitglieder schützen die Artenvielfalt im Mittelmeer und arbeiten an der Re-duktion negativer menschlicher Einflüsse auf die Meeressäuger www cetaceanalliance org

■ Dolphinaria-Free Europe: OceanCare ist im Organisationskomitee der europäischen Koalitionvon NGOs, die sich für ein Ende der Gefangenhaltung von Delphinen in Europa stark machen www endcap eu

■ European Cetacean Society (ECS): Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 setzt sich die ECS für dieFörderung von wissenschaftlichen Studien über Meeressäuger ein In den meisten Ländern Euro-pas ist die ECS durch eine nationale Kontaktperson vertreten In der Schweiz ist dies Dr Silvia Frey,Leiterin Wissenschaft und Bildung bei OceanCare www europeancetaceansociety eu

■ Global Environmental Society (GES): OceanCare ist seit 2015 Mitglied der Global Environmen-tal Society, einem internationalen Netzwerk für Umweltanliegen, Innovation und Information GESfördert den Austausch von Ideen und Wissen unter gleichgesinnten Menschen weltweit und setztsich für ein nachhaltiges Leben ein www globalenvironmentalsociety net

■ High Seas Alliance: Seit 2011 ist OceanCare Mitglied der Allianz zum Schutz der Hochseeund setzt sich mit internationalen Organisationen für die Etablierung von Schutzzonen sowieeinen ökologischen Umgang mit Meeresgebieten ausserhalb nationaler Gesetzgebungen ein www highseasalliance org

■ IG STOPPP: OceanCare ist Mitglied der 2015 gegründeten Interessengemeinschaft Stop PlasticPollution Switzerland STOPPP engagiert sich gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch gegenUmweltverschmutzung durch Plastik und Mikroplastik in der Schweiz www stoppp org

■ International Ocean Noise Coalition: OceanCare ist Mitbegründerin und federführende Instanzder 2003 gegründeten internationalen Koalition gegen Unterwasserlärm, in der sich 150 internationa-le Organisationen für die Reduktion und Regulierung des Lärms in den Ozeanen engagieren www oceannoisecoalition org

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■ Seas At Risk: 2014 wurde OceanCare Mitglied der Allianz «Seas At Risk» für den Schutz und dieRestauration der marinen Umwelt www seas-at-risk org

■ Shark Alliance: OceanCare ist seit vielen Jahren Mitglied der Shark Alliance und kooperiert beiAktionen zum Schutz der Haie www sharkalliance org

■ Silent Oceans Coalition: Die internationale Koalition wurde 2002 von OceanCare gegründet,um eine breite Öffentlichkeit über den Unterwasserlärm zu informieren und dagegen zu mobilisie-ren Gemeinsam rufen inzwischen 26 Organisationen zum Online-Protest gegen kritische industri-elle und militärische Aktivitäten im Meer auf Sie sorgen in verschiedenen Ländern für medialeAufmerksamkeit und knüpfen wichtige Kontakte www silentoceans org, www silentoceans com

■ SOSdelfines: Seit 2013 setzt sich OceanCare im Rahmen der Koalition SOSdelfines gemeinsammit europäischen Tierschutzorganisationen für die öffentliche Aufklärung zur Situation von Delphi-nen in Gefangenschaft und für ein Ende von Delphinarien in Spanien ein www sosdelphine org

■ Species Survival Network (SSN): Seit 1997 ist OceanCare Mitglied des SSN, das sich für denSchutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten durch die Handelskonvention CITES einsetzt OceanCarelobbyiert in dieser Konvention und bei den Mitgliedstaaten auch für die Aufnahme von gefährde-ten Tierarten, beispielsweise von Hai und Eisbär, und ist Teil der Arbeitsgruppen zum Schutz derEisbären, der Wale und Delphine sowie der Fische www ssn org

■ Wildlife Migration Network: 2013 trat OceanCare dem Wildlife Migration Network bei, dasden Schutz von wandernden Tierarten in internationalen Prozessen koordiniert und fördert www wildmigration org

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Internationale Foren & Anerkennungen

■ UN-Sonderberaterstatus: Seit 2011 anerkennt der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen OceanCare als Organisation mit Sonderberaterstatus für Meeresfragen Der Status verleiht OceanCare das Recht, in UN-Gremien zu wichtigen Aspekten des Seerechts zu sprechen www un org/en/ecosoc/docs/2011/dec%202011 227 pdf

■ UNEP/UNEA: Im Dezember 2015 erhielt OceanCare die Akkreditierung für das UN-Umweltprogramm (United Nations Environment Programme, UNEP) sowie das Verwaltungsgremium UNEA (United Nations Environment Assembly) und untergeordnete Abkommen Das UN-Umweltprogramm ist die einzige Einrichtung der Vereinten Nationen, die sich aus-schliesslich mit der Umwelt befasst, und hält eine führende Rolle im globalen Umweltschutz inne www unep org

■ UNEP Global Partnership on Marine Litter (GPML): OceanCare ist Teil des weltweiten Netzwerks, das aus Regierungsstellen, NGOs, wissenschaftlichen Experten, privatwirtschaftlichen Interessenvertretern, Repräsentanten der Zivilbevölkerung und interessierten Individuen besteht Die GPML-Teilnehmer erarbeiten gemeinsam Lösungen mit dem Ziel, die Plastikverschmutzung im Meer zu reduzieren www unep org/gpa/gpml

■ ACCOBAMS: Seit 2004 ist OceanCare Partnerorganisation des Abkommens zum Schutz der Wale und Delphine im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und im angrenzenden Atlantikgebiet (ACCOBAMS) OceanCare nimmt an den Tagungen des Wissenschaftsausschusses teil, stellt ihr Fachwissen zur Verfügung, erarbeitet Expertisen und kooperiert eng beim Schutz bedrohter Arten sowie in Projekten gegen Unterwasserlärm und Überfischung www accobams org

■ ASCOBANS: Das regionale Artenschutzabkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee, im Nordost-atlantik und in der Irischen See (ASCOBANS) deckt ausser dem Pottwal alle in diesen Gebieten vorkommenden Zahn-walarten ab www ascobans org

■ CITES: Unter der Handelskonvention CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) versteht man das Washingtoner Artenschutzabkommen, das den internationalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten kontrolliert In diesem Gremium engagiert sich OceanCare für Handelsbeschränkungen oder -verbote zum Schutz von Meerestierarten generell, und insbesondere für Wale, Delphine, Manatis, Robben, Haie und Eisbären Dabei arbeitet OceanCare oft im Verbund mit dem Species Survival Network www cites org

■ CMS/Bonner Konvention: Die Bonner Konvention ist Bestandteil des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und widmet sich dem Schutz wandernder Tierarten OceanCare setzt sich innerhalb dieser Konvention für den Schutz der Meerestiere und ihres Lebensraums ein Ehrenamtlich fungiert OceanCare-Präsidentin Sigrid Lüber auch als Vize-Vorsitzende der gemeinsamen Unterwasserlärm-Arbeitsgruppe der drei Abkommen CMS, ACCOBAMS und ASCOBANS www cms int

■ EU-Kommission: OceanCare ist seit 2014 Mitglied der Arbeitsgruppe für die Implementierung der neuen Meeres-strategie-Rahmenrichtlinie (MSFD), nach der die europäischen Meeresanrainerstaaten verpflichtet sind, in ihren Regionen bis spätestens 2020 einen guten Zustand der Meereswelt (wieder-) herzustellen ec europa eu

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■ FAO/COFI: Unter dem Dach der International Ocean Noise Coalition hat OceanCare im Fischereikomitee (COFI) der Welternährungsorganisation (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) mitgewirkt, um sozioökonomische Untersuchungen über die Auswirkungen der Lärmverschmutzung der Meere auf Fischbestände und die Fischerei voranzubringen www fao org/cofi

■ IWC/Wissenschaftsausschuss: OceanCare setzt sich seit 1992 als einzige Schweizer NGO als Beobachterin an den Tagungen der Internationalen Walfangkommission (IWC) für den Schutz der Wale in den Weltmeeren ein OceanCare nimmt mit Experten an den Tagungen der IWC und des IWC-Wissenschaftsausschusses teil www iwc int

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OceanCare dankt für die wertvolle Unterstützung:

Anna Lisa Stiftung, Béatrice Ederer-Weber Stiftung, Dr. Elfride Backhaus Stiftung, Foundation for Friendship, Marianne Götti Stiftung, Ormella Stiftung, Stiftung Drittes Millenium, Valüna Stiftung, Veronika Crawford Stiftung, Walter & Inka Ehrbar Stiftung.

■ www.adcare.ch: Der Verein spielte die Online-Banner der Plastikkampagne für OceanCare kostenlos aus

■ www.aquaactive.de: Der deutsche Tauchreisenspezialist Aqua Active Agency AAA spendete den Erlös ihres Spendenma-rathons von EUR 4 400 an OceanCare

■ www.bucher-walt.ch: Für das Projekt zum Schutz der Delphine im Golf von Korinth stellte der Schweizer Spezialist für Bootszubehör kostenlos vier Schwimmwesten zur Verfügung

■ Quallen-Apéro: Christina Borner organisierte 2015 einen «Quallen-Apéro» Der durch den Verkauf der Objekte erzielte Erlös von CHF 3000 wurde vollumfänglich an OceanCare gespendet

■ www.floramare.com: Der Entwickler der Kosmetiklinie Flora Mare unterstützte diverse Projekte von OceanCare mittels Geld- und Sachspenden

■ www.footstep.ch: NF Footstep unterstützte OceanCare mit Artikeln im monatlichen Newsletter sowie jeweils mit einem Gratisinserat im Jahresprogrammheft

■ www.fairunterwegs.org: fairunterwegs unterstützte OceanCare mit Artikeln im monatlichen Newsletter

■ www.globetrotter.ch: Globetrotter Travel Service, der Experte für individuelles Reisen, unterstützte auch 2015 das Manati-Schutzprojekt mit CHF 5000, verwies auf OceanCare in ihrem Reiseplaner und teilte Beiträge von OceanCare in der Online-Community

■ www.google.com: Mit dem «Google Ad Grants»- Programm schenkte Google OceanCare Werbeanzeigen im Google-Suchnetzwerk

■ www.manta.ch: Manta Reisen hat OceanCare 2015 mit CHF 7000 unterstützt, unsere Botschaft in Inseraten in Tauchmagazinen integriert, unsere Flyer verteilt sowie Tier- und Meeresschutz-Kampagnen in der eigenen Online-Community geteilt

■ Plastik-Postkartenset: Sabine Bless schafft Analogien zwischen Plastikabfällen und schönen Elementen der Natur – entstanden ist ein 24-teiliges Postkartenset Einen Teil des Erlöses spendete sie an OceanCare

■ www.seeueberquerung.ch: An der Stadtzürcher Seeüberquerung wurden über CHF 18 000 für den Schutz der Delphine im Mittelmeer gesammelt Herzlichen Dank an den Verein Stadtzürcher Seeüberquerung als Veranstal-ter, an Swarovski, PartnerRe, Hotelplan und Goldbach Media, die ihre Mitarbeitenden als Sponsorenschwimmende grosszügig unterstützten sowie an alle Sponsorenschwim-menden, die zu diesem Erfolg beitrugen Swarovski sammelte zusätzlich an der Seeüberquerung Männedorf- Wädenswil in einem «Charity Swim» rund CHF 2 500 für die Delphine im Mittelmeer

■ www.ubs.com/community-ch: 2014 wurde OceanCare mit dem Projekt zur «Rettung von Meerestieren, die sich im Plastikmüll verfangen haben» für 12 Monate in das UBS-Spendenprogramm für Mitarbeitende aufgenommen Zwischen November 2014 und Oktober 2015 haben aktive und ehemalige Mitarbeitende von UBS das Projekt mit CHF 15 404 unterstützt Dank der Verdoppelung von UBS kommt schliesslich der stolze Betrag von insgesammt CHF 30 808 zusammen Im Namen der Meerestiere ein ganz grosses Dankeschön an die UBS und ihre Mitarbeitenden

■ www.wedive.ch: Der Schweizer Tauch- und Erlebnis-reisenspezialist WeDive Travel AG spendete den Erlös einer Lösli-Aktion von CHF 300 an OceanCare

Unterstützung

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Geschäftsbericht

Erfolgsrechnung 2015 2014

EINNAHMEN CHF % CHF %Mitgliederbeiträge 62 016 4 3% 88 439 4 9%Patenschaften 50 726 3 5% 45 698 2 5%Stiftungen 134 000 9 3% 0 0%Einnahmen Legate 10 000 0 7% 486 680 26 8%Einnahmen aus Projekten 397 692 27 7% 325 927 18 0%Einnahmen aus Öffentlichkeitsarbeit 746 004 51 9% 833 101 46 0%Einnahmen Online-Shop 37 680 2 6% 31 572 1 7% Übrige Erträge 546 0 0% 1 251 0 1%Total Einnahmen 1 438 664 100.0% 1 812 668 100.0% AUFWAND ProjektaufwandTier- und Artenschutz 229 490 15 9% 238 636 13 2%Meeresschutz 248 891 17 3% 280 555 15 5%Wal- und Delphinforschung 201 740 14 0% 171 538 9 5%Öffentlichkeits- & Kampagnenarbeit 420 204 29 2% 381 830 21 1%Umweltbildung 133 723 9 3% 123 305 6 8%Total Projektaufwand 1 234 048 85 7% 1 195 864 66 0% Rückstellung zweckgebundene Spenden – 0 0% 445 000 24 5%Verwaltungsaufwand 203 867 14 2% 168 136 9 3%Total Aufwand 1 437 915 99.9% 1 809 000 99.8%

BETRIEBSERGEBNIS 749 0.1% 3 668 0.2%

Ergebnis vor Zuweisung freie Projektreserven 749 0 1% 3 668 0 2%Zuweisung an freie Projektreserven -749 -0 1% -3 668 -0 2%Verbleibender Betrag nach Zuweisung – 0 0% – 0 0%

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Bilanz per 31. Dezember 2015 2014

AKTIVEN CHF % CHF %UmlaufvermögenFlüssige Mittel 1 018 503 97 7% 1 128 597 98 6%Übrige kurzfristige Forderungen 1 225 0 1% 3 203 0 3%Vorräte 3 001 0 3% 3 001 0 3%Anlagevermögen Beteiligung Antarctic Research Trust 1 0 0% 1 0 0%Sachanlagen und immaterielle Werte 19 673 1 9% 10 000 0 8%

Total Aktiven 1 042 403 100.0% 1 144 802 100.0%

PASSIVENkurzfristiges Fremdkapital Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 63 338 6 1% 30 377 2 7%Passive Rechnungsabgrenzungen – 0 0% 11 109 1 0%langfristiges FremdkapitalZweckgebundene Spenden (langfristig) 490 000 47 0% 565 000 49 3%Rückstellungen (langfristig) 120 000 11 5% 170 000 14 8%Total Fremdkapital 673 338 64.6% 776 486 67.8%Vereinsvermögen 1 1 2015 238 760 22 9% 238 760 20 9%Freie Projektreserven 129 556 12 4% 125 888 11 0%Zuweisung an freie Projektreserven 749 0 1% 3 668 0 3%Vereinsvermögen 31.12. 369 065 35.4% 368 316 32.2%

Total Passiven 1 042 403 100.0% 1 144 802 100.0%

ANHANG DER JAHRESRECHNUNG

BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEDie vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften des Schweizer Gesetzes, ins-besondere der Artikel über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obliga-tionenrechts (Art 957 bis 962) erstellt Die Rechnungslegung erfordert vom Vorstand Schätzun-gen und Beurteilungen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten im Zeitpunkt der Bilanzierung, aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen könnten Der Vorstand entschei-det dabei jeweils im eigenen Ermessen über die Ausnutzung der bestehenden gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzierungsspielräume Zum Wohle des Vereins können dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen über das be-triebswirtschaftlich benötigte Ausmass hinaus gebildet werden Die Bewertung der Beteiligun-gen erfolgt jeweils höchsten zum Anschaffungswert abzüglich angemessener Abschreibungen Die übrigen Aktiven und Passiven werden zum Nominal- respektive zum Marktwert bewertet KOMMENTAR ZUM JAHRESABSCHLUSSDer Verein OceanCare schliesst die Jahresrechnung 2015 mit einem positivem Betriebergebnis von CHF 749 ab Der Betrag wird den freien Projektreserven zugewiesen VERWALTUNGSKOSTENDie Verwaltungskosten sind (unter Ausschluss der ausserordentlichen Einnahme infolge Legate im 2014) um 35 TCHF oder 1 9% gestiegen Diese Mehrkosten entstanden im Wesentlichen durch den Umzug in neue Geschäftsräumlichkeiten

2015 2014Der Verwaltungsaufwand beträgt CHF 20 3 867 16 8 136 in % der Gesamtkosten (ohne Rückstellung) 14 2% 12 3%

Die Anzahl Vollzeitstellen lag unter 10 im Jahresdurchschnitt Angaben zum Verein OceanCare (Statuten, Zusammensetzung Vorstand etc ) finden Sie unter www oceancare org

RISIKOBEURTEILUNGUnser internes Risikomanagement umfasst operationelle Risiken sowie Finanzrisiken Die ope-rationellen Risiken beinhalten auch strategische und compliance Risiken Unter dem Aspekt Risiken werden auch die Möglichkeiten geprüft, welche die Zielerreichung des Vereins wesent-lich beeinflussen könnten Die jährlich in strukturierter Form identifizierten und beurteilten Risiken unterliegen dem Monitoring durch den Vereinsvorstand Die aus der Risikobeurteilung resultierenden präventiven und risikominimierenden Massnahmen gelten als integraler Bestandteil der Managementverantwortung

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGNach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung der Jahresrechnung durch den Ver-einsvorstand sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung beeinträchtigen könnten bzw an dieser Stelle offengelegt werden müssten

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Abtraxas Treuhand AG, Luziaweg 6, 8807 Freienbach/SZ, [email protected]

www.abtraxas.ch Tel. +41 (0)41 7 270 276

Mitglied von EXPERTsuisse – Schweizer Expertenverband für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand

Member of the Swiss Institute of Certified Accountans and Tax Consultants

An die Mitgliederversammlung des

Verein OceanCare, Wädenswil

Freienbach, 18. Februar 2016

Bericht der Revisionsstelle

Als Revisionsstelle habe ich die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) des

Vereins OceanCare für das am 31. Dezember 2015 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während meine Aufgabe darin besteht,

die Jahresrechnung zu prüfen. Ich bestätige, dass ich die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich

Zulassung und Unabhängigkeit erfülle.

Meine Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach

ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahres-

rechnung erkannt werden. Eine Eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen

und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der

beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betriebli-

chen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshand-

lungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestand-

teil dieser Revision.

Bei meiner Revision bin ich nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen ich schliessen müsste,

dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entsprechen.

Abtraxas Treuhand AG

Andreas Bommel Dipl. Wirtschaftsprüfer (Mandatsleiter)

Beilage:

– Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang, Seiten 4 und 4 )

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OceanCare dankt folgenden Partnerorganisationen und Institutionen für die erfolgreiche Zusammenarbeit:

Postfach 372, CH-8820 Wädenswil T +41 (0)44 780 66 88, F +41 (0)44 780 68 08

[email protected], www.oceancare.org PC 80-60947-3

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