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UNSER JAHR 2015 OLYMPIAZENTRUM VORARLBERG

Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

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Page 1: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

UNSER JAHR 2015OLYMPIAZENTRUM VORARLBERG

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DR. BERNADETTE MENNELSPORTLANDESRÄTIN

Der vorliegende Tätigkeitsbericht der Sportservice Vorarlberg GmbH bietet einen spannenden Überblick über die hochprofessionelle Arbeit und das außeror-dentliche Engagement für Vorarlbergs Sportlerinnen und Sportler. Die enorme Bandbreite an Leistungen beeindruckt immer wieder aufs Neue! Als Vorsitzende des Aufsichtsrats freut es mich sehr, dass das Unternehmen mit seinen fünf Grundwerten (Mut, Fleiß, Wille, Begeisterung und Entschlossen-heit) die Sportlerinnen und Sportler sowie sich selbst bedachtsam an die Spitze heranführt. Das lässt sich nicht nur an der ausgezeichneten Entwicklung des Vorarlberger Olympiazentrums in den letzten Jahren festmachen, sondern auch an der breiten Unterstüt-zung, die Vorarlberger Sportlerinnen und Sportler durch das Sportservice erhalten. Die Durchführung der Großveranstaltungen EYOF sowie die Teilnahme an den YOG waren zwei ganz besondere sportliche Höhepunkte für unsere heimischen Athletinnen und Athleten im Jahr 2015. Das Sportservice leistet eine unschätzbar wert- volle Unterstützung für den Vorarlberger Sport. Durch die vielen positiven Rückmeldungen, weiß ich, dass die Sportlerinnen und Sportler, die Trainerinnen und Trainer, aber auch die Verbände und Vereine das zur Verfügung gestellte Wissen sehr schätzen. Ich möchte mich ganz herzlich bei Geschäftsführer Sebastian Manhart und den engagierten Mitarbei-tern des Sportservice Vorarlberg für ihre wertvolle Arbeit und ihren außergewöhnlichen Einsatz in der Unterstützung und im Umgang mit den Anliegen der heimischen Athletinnen und Athleten bedanken. Ich blicke auf ein erfolgreiches Sportjahr 2015 zurück und wünsche viel Energie und Erfolg für die Heraus- forderungen des kommenden Jahres!

Sehr geehrte Damen und Herren!

Dr. Bernadette Mennel

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MAG. MICHAEL ZANGERL LEITER SPORTREFERAT

Das Land Vorarlberg bekennt sich klar zum Spitzen-sport. Unser Ziel ist es, unsere Nachwuchsathletinnen und -athleten in ihrer Entwicklung so zu unterstützen, dass ihnen der Sprung in die jeweiligen National- kader gelingt. Wir wollen unseren Spitzensportler- innen und -sportlern ein Umfeld schaffen, in dem sie sich bestmöglich ihrer Karriere widmen können. Uns ist es wichtig, dass sich unsere Sportler als Persön-lichkeiten entfalten könnnen und Vorbilder für die Jugend sind. Das Olympiazentrum Vorarlberg nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen unsere Sportlerinnen und Sportler höchst professionell, nach einem ganzheit-lichen Ansatz. Neben dem fachspezifischen Training sind die allgemeine Athletik, Sportmedizin, Physio-therapie, Sportwissenschaft, Sportpsychologie und Ernährung wesentliche Elemente auf dem Weg zu erfolgreichen Sportlerpersönlichkeiten. Ergebnis-se und sehr positive Rückmeldungen belegen die Qualität der Arbeit. Das Trainer- und Betreuungssystem sowie qualifizier-te Strukturen in den Verbänden bilden die Grund- lage für langfristige Erfolge. Das Olympiazentrum in Vorarlberg bietet dafür umfassende Leistungen an. Mit der Erfolgsgeschichte „Vorarlberg >>bewegt“ möchten wir möglichst viele Menschen zur regelmä-ßigen Bewegung motivieren. Ziel ist es, mindestens 2,5 Stunden Bewegung pro Woche bzw. bei Kindern 1 Stunde pro Tag zu erreichen. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dem Team des Olympiazentrums für sein bedingungsloses Engagement für den Sport zu danken. Ohne diesen Einsatz sind die Erfolge von heute und morgen nicht möglich.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Mag. Michael Zangerl

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MAG. SEBASTIAN MANHART, MBAGESCHÄFTSFÜHRER SPORTSERVICE VORARLBERG

2015. Ein Jahr, das Woche für Woche wieder extrem spannend war. Ein Jahr, in dem sich unsere Heraus-forderungen gewandelt und weiterentwickelt haben. Stand 2014 im Olympiazentrum durchaus auch noch im Zeichen der Restrukturierung und Reorganisation, lag der Fokus im abgelaufenen Jahr beinahe durch-wegs auf der Verbesserung, Optimierung und Wei-terentwicklung. Dabei ging es nicht nur um unsere eigene Leistungsqualität - wir haben auch sehr viel Zeit und Hirnschmalz vor allem zusammen mit dem Team des Sportreferats aber auch Vertretern unter-schiedlichster Aktivposten im Vorarlberger Sport in die Überarbeitung der Vorarlberger Sportstrategie investiert. Auch die darauf aufbauenden Konzepte für unsere Kernaufgabe, die Entwicklung des Vorar-lberger Spitzensports, haben bereits Einiges an Zeit beansprucht. Damit unmittelbar verbunden ist die absolut notwendige Schärfung unseres eigenen Pro-fils, unserer Aufgaben und Kernkompetenzen.

Die Herausforderung, Training, Wettkampf, Schul- oder Berufsausbildung und Berufseinstieg parallel zu bewältigen, ist enorm. Dabei ist jede Unterstützung wertvoll - und wir freuen uns, dass wir unseren Teil dazu beitragen können. Unsere Aufgabe ist es, den Sportlern, Trainern, Funktionären und Organisati-onen, die sich entwickeln wollen, Unterstützung zu bieten. Dafür arbeiten wir mit viel Herzblut jeden Tag.

Oft dürfen wir uns zusammen mit Sportlern über Er-folge freuen, auf die es letztlich ankommt: Der persön-liche Mehrkampfrekord von Turnerin Elisa Hämmerle, die sich auf dem Weg in Richtung Olympia-Qualifi-kation befindet. Die Erfolge von Matthias Brändle bei der Tour de France und der WM. Die Qualifikation von Paul Reitmayr als einziger Österreicher für die70.3-Ironman-WM. Oder die Silbermedaille von Bettina Plank bei den European Games in Baku. DerJunioren-Weltmeistertitel von Segler Benjamin Bild-stein (mit David Hussl) nach einer Schulterverletzung.

Oder die ersten Weltcuppunkte von Christian Hirsch-bühl beim Riesentorlauf in Sölden. Der Senkrechtstartim Weltcup von Skispringerin Eva Pinkelnig. Oder die WM-Spitzenplätze von Bergläuferin Sabine Reiner oder Kombinierer Sepp Schneider. Die Europa-cup-Qualifikation des SCR Altach oder der Meister- titel des HC Hard. Die Liste wäre noch sehr lange undwürde den Rahmen hier sprengen.

Öfters mussten wir aber auch das Gegenteil erleben.Verletzungen nötigten Turner Michael Fußenegger,Snowboarder Markus Schairer, Judoka Laurin Böhleroder die Skifahrerinnen Ariane Rädler und ElisabethKappaurer zu Zwangspausen. Spitzensportler wie Turner Marco Baldauf, Snowboarderin Susanne Moll,Triathlet Dominik Berger, Tennisspieler Martin Fischeroder die Alpinen Michelle Morik und Clemens Dornerbeendeten ihre Karrieren, die wir begleitet und unter-stützt hatten.

Alle unsere Aktivitäten und Entwicklungen haben zum Ziel, Erfolge zu ermöglichen. Egal ob es dabei um die neue Intensivausbildung „Instruktor Athletik-Fitness-Koordination“ geht, eine Intensivierung der Ernährungsdiagnostik einen verbesserten Zugang zu Radiologie-Leistungen für Kaderathleten, kleine Investitionen in unsere Geräteausstattung, oder um eine Geschichte, die wir im Rahmen unserer Serie „Menschen im Olympiazentrum“ erzählen durften. Die folgenden Seiten bieten nur einen kleinen Aus-zug aus der Unmenge an Ereignissen und Erlebnissenim vergangenen Jahr. Alle ermöglicht durch ein Team,das mit viel Herzblut und Kompetenz tagtäglich für die Weiterentwicklung des Vorarlberger Sports arbeitet. Dafür gilt jeder einzelnen Mitarbeiterin undjedem einzelnen Mitarbeiter mein ganz besondererDank!

Mag. Sebastian Manhart, MBA

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TÄTIGKEITSBERICHT2015

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1. Was hat sich im Olympiazentrum getan?

Weiterbildungen Mitarbeiter ............................................................................................................................. 9 Team Sportservice Vorarlberg: Wer ging und wer kam? ....................................................................... 11 Trayn - Trainingsplanung auf einem neuem Level ...................................................................................12 Kaderathleten 2015 ..............................................................................................................................................13 Olympiazentrum & Heeresleistungssportzentrum - alles unter einem Dach ...............................18 Investitionen in die Infrastruktur des Olympiazentrums .......................................................................19 Sportservice Spezial in den Vorarlberger Nachrichten .........................................................................20 2. Kennzahlen

Kennzahlen Ausbildung ....................................................................................................................................24 Kennzahlen Sportmedizin ................................................................................................................................26 Kennzahlen Sportwissenschaft & Training .................................................................................................28 Kennzahlen Physiotherapie & Massage ......................................................................................................30 Kennzahlen Hotel & Bistro ...............................................................................................................................32 Kennzahlen Sport- & Strukturmanagement ..............................................................................................34 Kennzahlen Kommunikation ...........................................................................................................................36

Kennzahlen Vorarlberg >>bewegt ................................................................................................................38

3. Ausbildungen

Das Ausbildungsangebot 2015 ........................................................................................................................41 Übungsleiter Zertifikatsfeier 2015 .................................................................................................................42 Abschluss Instruktorausbildung Athletik-Fitness-Koordination ........................................................43

4. Sportliches - Athleten und Mannschaften

Junioren WM Gold für Seglerduo Bildstein/Hussl ..................................................................................45 Matthias Brändle bei der Tour de France 2015 .........................................................................................46 Partner des Sportservice Vorarlberg ............................................................................................................47 1. Europa-Spiele in Baku ....................................................................................................................................50 Ein Fall für die Geschichtsbücher - Bettina Plank holt Silber in Baku ...............................................51 Europäisches Olympisches Sommer Jugendfestival (EYOF) in Tiflis .................................................52 Jahresüberblick Kooperationspartner SCR Altach ...................................................................................53 Paul Reitmayr - Ironman 70.3 ..........................................................................................................................56 31 Vorarlberger in ÖSV-Kadern ......................................................................................................................57 Sportliche Erfolge der Sportservice-Mitarbeiter .....................................................................................58 Snowboard Weltmeisterschaften 2015 ........................................................................................................60 Reha-Athleten 2015 ..............................................................................................................................................61 Christian Hirschbühl unterwegs Richtung Weltspitze ..........................................................................65

INHALTSVERZEICHNIS

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2015 - Das Jahr der Eva Pinkelnig ..................................................................................................................66 Zusammenarbeit mit dem Nationalteam der Turnerinnen..................................................................67 Sabine Reiner - Schritt für Schritt zum Vorzeigebeispiel......................................................................68 ALPLA HC Hard verteidigt Meistertitel ........................................................................................................69 Sepp Schneider bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Falun ...........................................70

5. Projekte

Menschen im Sportservice - Die Portrait Serie ........................................................................................72 Sommercamp Sportgymnasium Dornbirn .................................................................................................73 EHC Bregenzerwald - Sommertraining der Eiscracks ............................................................................74 Marc Sohm als Österreichischer Teamarzt in Baku .................................................................................75 Snowboardcross Weltcupkader ......................................................................................................................76 Anti-Doping Schulung für Kaderathleten ..................................................................................................77 Trainingslager Deutsches Ringer-Nationalteam ......................................................................................78 Das Olympiazentrum als Landeskompetenzzentrum der Schützen ................................................79 Die Weiterentwicklung des Projekts X-Men ..............................................................................................80 Sommer Athletiktraining Wintersportler .....................................................................................................81 Winter Athletiktraining Sommersportler ....................................................................................................84 6. Events

Erstes Netzwerktreffen Sportmedizin .........................................................................................................86 23. Juni - Der Olympic Day ..............................................................................................................................87

7. Vorarlberg >>bewegt

Kindermarathon Bregenz & Bludenz ............................................................................................................89 Bewegungstreffs 2015 ........................................................................................................................................90

8. Was sonst noch geschah

Zu Gast im Olympiazentrum ...........................................................................................................................92 Mitarbeiterevents .................................................................................................................................................93

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WAS HAT SICH IM OLYMPIAZENTRUM GETAN?

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Rebecca Bundschuh (Gesundheits- & Fitnessmanagement):

- Weiterbildung mit Abschluss Hochschulzertifikat in Sportbusiness Management, Steinbeis Hoch-schule Berlin in Kooperation mit dem Sportbusi-ness Campus München und der SpVgg Greuther Fürth (September 2014–September 2015)

Eva Wildauer (Gesundheits- & Fitnessmanagement):

- Sportsnutrition Conference 2015 Berlin (September 2015)- Weiterbildung Sporternährungswissenschaften an der Akademie für Sport und Management Salzburg (September 2015–Juni 2016)

Lukas Morscher (Gesundheits- & Fitnessmanagement):

- Executive Lehrgang Sportmanagement (Jänner 2014–Dezember 2015)

Marc Sohm (Sportmedizinisches Institut)

- Sportmedizin Kongress St. Christoph März 2015- Sportmedizin Tage Burgenland April 2015- Notarzt Refresher Traumatologie Bad Hofgastein April 2015- Schmerzzustände des Bewegungsapparates Dr. Tan Zürich- Sportmedizin Tage Salzburg September 2015

Tobias Weidinger (Sport- & Strukturmanagement)

- Weiterbildung im Bereich Teamcoaching (nach letztjährigem Abschluss zum Coach) an der Inter-coaching GmbH in Tübingen (März 2015)

Simon Nußbaumer (Sport- & Strukturmanagement)

- Master of Science in Mental Coaching an der Universität Salzburg (Herbst 2012-Frühling 2016)

Antje Peukert (Sportwissenschaft & Training)

- Tages-Fortbildung beim ZfASS in Zürich – Fortbildung zum Thema Sportwissenschaft und Biomechanik der Universität Zürich- Langhanteltrainerausbildung BSPA Innsbruck

- Ausbildung Olympic Lifts von spt-education in Salzburg

Kristian Krause (Sportwissenschaft & Training)

- Tages-Fortbildung beim ZfASS in Zürich – Fort-bildung zum Thema Sportwissenschaft und Bio-mechanik der Universität Zürich

Philipp Konnerth (Sportwissenschaft & Training)

- Olympic Coach Lehrgang ÖOC

Pepi Hirschbühl (Sportdirektor Ski alpin)

- Trainerfortbildung über Sensomotorik und Deh-nen beim Sportservice Vorarlberg – Veranstaltung VSV Trainerfortbildung (Juni 2015) - ÖSV Trainerakademie 2015 „Coaching und Leadership“ in St. Wolfgang (Juni 2015). Themen: „Erfolgreiche Führung – Neue Haltung und Metho-den“, „Best Practice: Spitzensport und Wirtschaft“, „Aspekte des systemischen Coachings“,„Kreativität und Kompetenzorientierung als Erfolgsfaktoren für Coaching und Leadership“,„Wirkungsvoller Um-gang mit unterschiedlichen Persönlichkeits- typen“,„Lernwunder Gehirn – Angewandte Gehirn-forschung im Training“

WEITERBILDUNGEN MITARBEITER

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Christoph Kraxner (Sportdirektor Ski nordisch)

- ÖSV Trainerakademie 2015 „Coaching und Leadership“ in St. Wolfgang (Juni 2015)- Teil 1 und 2 der speziellen Trainerausbildung Ski-sprunglauf an der BSPA Innsbruck (September/ November mit Fortführung im kommenden Früh-jahr/Sommer)

Holger Scheele (Landestrainer Judo)

- Jugendtrainerseminar DJB und Spitzentrainerse-minar (Internationale neue Techniken, DJB-Jugend-grundkampfkonzeption, Relevante Judotechniken Stand/Boden, Wettkampfanalysen WM/EM)Telemark (neue Trainingsmethoden z.B. Sling- Training)

Manuel Hofer(Physiotherapie & Massage)

- Olympic Coach Lehrgang ÖOC

Lubomir Matera (Landestrainer Turnen)

- Olympic Coach Lehrgang ÖOC

Bea Kresser(Massage)

- Heilmasseur Yoni Akademie Innsbruck(September 2015-Mai 2016)

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Landestrainer: Patrick Rusch – Holger Scheele

Patrick Rusch war fünf Jahre lang Landestrainer im Judo. Im Zuge des Projekts „Team 2020“ des Österreichischen Judoverbandes kristallisierte sich Patrick als neuer Cheftrainer der österreichischen Judo-Herren heraus und verließ das Olympiazen-trum deshalb im April. Sein Nachfolger ist Holger Scheele. Der an der Trainerakademie Köln ausge-bildete, staatlich geprüfte Diplomtrainer und Träger des 6. Dan war zuletzt 20 Jahre als Landestrainer und Ausbilder im Niedersächsischen Judoverband (NJV) bzw. beim Garbsener SC tätig.

Lehrlinge: Lukas Morscher - Laura Pircher

Lukas Morscher hat im Juli seine Lehrabschluss- prüfung gemacht, blieb dem Sportservice treu und hat zudem noch Projekte im Bereich Gesundheits- & Fitnessmanagement bei Vorarlberg >>bewegt übernommen. Laura Pircher hat Ende April ihre Lehre bei uns im Sportservice begonnen.

Bistro: Beáta Bálint Barna – Brigitte Juritsch/Renáta Dibusz

Beáta Bálint Barna hat uns im August verlassen und ging in Karenz. Ihre Stelle teilen sich seit Juni Brigit-te Juritsch (ehemalige Betreiberin des Schulkiosks im Gymnasium Schoren) und Renata Dibusz (ehe-mals im Restaurant Schmuggler in Lustenau tätig).

Vorarlberg >>Bewegt: Ursula Waheed-Hutter - Almedina Kaniza

Ursula Waheed-Hutter hat uns im Jänner in Rich-tung Amerika verlassen. Sie war verantwortlich für den Bereich „Bewegte Kindheit“. Übernommen hat den Bereich Almedina Kaniza, die nach ihrem

Studium „Training und Sport“ an der FH in Wiener Neustadt bereits ein Praktikum im Sportservice ge-macht hat.

Sportwissenschaft & Training: Johannes Sturn - Philipp Konnerth

Johannes P. Sturn war ganze sieben Jah-re im Sportservice als Athletiktrainer tätig.Er zählte bereits in den vergangenen Jah-ren im Show- und Choreographiebereich zu einem Mitglied der TEAM Agentur und stieg dort im Zuge der Umstrukturierung zur TEAM Agentur NEU als Gesellschafter ein. Mit Philipp Konnerth konnten wir im August die Position als Sportwissenschafter und Trainer hochwertig besetzen. Philipp absolvier-te zwei Studien (Sport- und Trainingswissenschaft in Berlin und Gesundheitsförderung & Therapie durch Sport und Sportmedizin in Mainz). Er war bereits als Athletiktrainer, Rehatrainer und Sporttherapeut in diversen deutschen Fußball-Nachwuchsleistungs-zentren und in der Eliteschule des Sports in Berlin tätig.

Ausbildung: Ines Leuprecht - Nicola Tyre

Ines Leuprecht war die letzten drei Jahre als Aus-bildungsverantwortliche im Sportservice und im Gesundheits- & Fitnessmanagement bei Vorarl-berg >>bewegt tätig. Im Oktober 2015 hat sie ih-ren Lebensmittelpunkt nach Graz verlegt. Nicola Tyre hat im Oktober den Bereich der Ausbildungen übernommen. Sie brachte neben ihrer unmittelbar relevanten Berufserfahrung im Australischen Segel-verband und im Britischen Radsportverband jede Menge an Input im Sinne von Internationalität und v.a. australischer Sportmentalität mit, was uns in un-serer Ausrichtung auf internationalen Spitzensport sehr gut tut.

TEAM SPORTSERVICE VORARLBERG:WER GING UND WER KAM?

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TRAYN - TRAININGSPLANUNGAUF EINEM NEUEN LEVEL

Um unsere Spitzensportathleten noch professio- neller betreuen zu können, haben wir uns in diesem Jahr für den Einsatz eines neuen Trainingsplanungs- und Dokumentationstools entschieden.

Das Programm Trayn ermöglicht es uns, vor allem im Kraft- und Athletikbereich eine für den Sportler anschauliche Planung und Dokumentation seiner Trainingseinheiten vorzunehmen. Das Programm der Firma Trayn bietet dem Trainer eine umfang- reiche Bibliothek an Übungen und ganzen Einheiten aus den Bereichen Kraft, Mobilität, Sprung, Wurf und Lauf, die natürlich auch durch eigene Übungen ständig erweitert werden kann. Aus der angeleg-ten Übungsbibliothek lassen sich so, schnell und einfach, individuelle Übungseinheiten zusammen-stellen. Über eine Kalenderfunktion können Trai-ningseinheiten, Wettkämpfe und allgemeine Termi-ne übersichtlich angelegt werden.

Die zahlreichen Funktionen ermöglichen unserem Trainerstab eine enge Zusammenarbeit mit den Athleten, auch während sie nicht im Haus sind – z.B. bei Trainingskursen wie den Schneekursen unserer Snowboarder. Die Athleten erhalten eine individuell angepasste Planung ihrer Krafttrainingseinheiten und können schon während der Einheit mittels ei-ner App für ihr Smartphone unseren Athletiktrai-nern ein Feedback zu den trainierten Gewichten und Sätzen geben, auch wenn der Trainer nicht selbst mit vor Ort sein kann.

Alles in allem ein weiterer Schritt Richtung Profes-sionalisierung und Individualisierung des Trainings unserer Kaderathleten. Derzeit wird das System erfolgreich in den Sportarten Snowboard, Ringen, Badminton und Rad eingesetzt. Das Team vom EHC Bregenzerwald Eishockey nutzt Trayn sehr intensiv für die gesamte Saisonplanung und als allgemeinen Terminkalender. So sind immer alle Athleten über Trainingszeiten- und Inhalte informiert. Als zusätz- liches Tool kann im Programm direkt über eine Chat-Funktion sowohl mit dem Trainer als auch mit anderen Athleten aus der Gruppe kommuniziert werden.

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KADERATHLETEN 2015 Stand 01.12.2015

Nachname Vorname Sportart KaderHämmerle Alessandro Snowboardcross Olympia A KaderMathies Lukas Snowboard Olympia A KaderMoll Susanne Snowboardcross Olympia A KaderSchairer Markus Snowboardcross Olympia A KaderBaldauf Elisabeth Badminton Olympia HoffnungBaldauf Dominik Langlauf Olympia HoffnungBaldauf Marco Kunstturnen Olympia HoffnungBargehr David Segeln Olympia HoffnungBerthold Frederic Ski Alpin Olympia HoffnungBildstein Benjamin Segeln Olympia HoffnungBrändle Matthias Rad Olympia HoffnungFischer Martin Tennis Olympia HoffnungFußenegger Michael Kunstturnen Olympia HoffnungGraf Bernhard Skicross Olympia HoffnungHämmerle Michael Snowboard Olympia HoffnungHämmerle Elisa Kunstturnen Olympia HoffnungHeinzelmaier Katrin Rodeln Olympia HoffnungKlien Christof Schießen Olympia HoffnungKnowle Julian Tennis Olympia HoffnungMähr Lukas Segeln Olympia HoffnungMathis Thomas Schießen Olympia HoffnungMathis Marcel Ski Alpin Olympia HoffnungObernosterer David Badminton Olympia HoffnungOswald Philipp Tennis Olympia HoffnungPaszek Tamira Tennis Olympia HoffnungPinkelnig Eva Skispringen Olympia HoffnungSchneider Sepp Nordische Kombination Olympia HoffnungSteu Thomas Rodeln Olympia HoffnungBerchtold Jasmin Langlauf Olympia TalenteAmann Melanie Rad Olympia TalenteBöhler Laurin Judo Olympia TalenteBraitsch Florian Kunstturnen Olympia TalenteDorner Clemens Ski Alpin Olympia TalenteFlax Thomas Tennis Olympia TalenteGrabher Julia Tennis Olympia TalenteGraf Mathias Ski Alpin Olympia TalenteHagspiel Elias Mountainbike Olympia TalenteHämmerle Luca Snowboardcross Olympia Talente

Olympische Sportarten Sommer und Winter 2015

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Jäger Patrick Rad Olympia TalenteJochum Oliva Kunstturnen Olympia TalenteKappaurer Elisabeth Ski Alpin Olympia TalenteKathan Dirk Kunstturnen Olympia TalenteKlinger Desiree Judo Olympia TalenteLais Janine Badminton Olympia TalenteLudescher Johannes Ringen Olympia TalenteMeier Daniel Ski Alpin Olympia TalenteNicolussi Kerstin Ski Alpin Olympia TalenteOrtlieb Nina Ski Alpin Olympia TalentePeter Dominic Ringen Olympia TalenteRädler Ariane Ski Alpin Olympia TalenteScheyer Christine Ski Alpin Olympia TalenteSchreiber Manuel Rad Olympia TalenteSchwab Mathias Kunstturnen Olympia TalenteStreitler Patrick Skispringen Olympia TalenteStrolz Johannes Ski Alpin Olympia TalenteTrappel Manuel Golf Olympia TalenteWalch Magnus Ski Alpin Olympia TalenteWauch Dennis Rad Olympia TalenteWauch Tobias Rad Olympia TalenteWeinl Nicole Rhythmische Gymnastik Olympia TalenteWohlgenannt Ulrich Skispringen Olympia TalenteZiesig Nathalie Badminton Olympia TalenteAmann Dominik Rad High PotentialBoric Victoria Snowboard High PotentialBreuss Noelle Rhytmische Gymnastik High PotentialFritz Pascal Ski Alpin High PotentialGanahl Sophia Snowboardcross High PotentialGiesinger Michael Badminton High PotentialGohm Amina Eiskunstlauf High PotentialGreber Johanna Ski Alpin High PotentialGreiter Michael Judo High PotentialHackl Noah Ski Alpin High PotentialHalbeisen David Ringen High PotentialHörmann Lukas Ringen High PotentialLiensberger Katharina Ski Alpin High PotentialLutter Celina Schwimmen High PotentialMetzler Erja Kunstturnen High Potential

KADERATHLETEN 2015

Hirschbühl Christian Ski Alpin Olympia TalenteHolzer Christine Snowboard Olympia Talente

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Nasheim Joelle Eiskunstlauf High PotentialNiederwieser Michelle Skin Aloin High PotentialPauger Leon Triathlon High PotentialPeter Dorina Ringen High PotentialPirker Belinda Leichtathletik High PotentialReiter Marie Leichtathletik High PotentialRinderer Bettina Leichtathletik High PotentialSchmid Pia Ski Alpin High PotentialSirbu Ceyda (Georgiana) Kunstturnen High PotentialTomasini Selina Kunstturnen High PotentialWager Tobias Tennis High PotentialZaisberger Verena Schießen High Potential

Müller Jonas Rodeln High Potential

Nicht-olympische Sportarten Sommer und Winter 2015

Nachname Vorname Sportart KaderBröll Markus Radball nicht olympisch A-KaderBader Martin Triathlon nicht olympisch IndividualkaderBerger Dominik Triathlon nicht olympisch IndividualkaderDeger Alper Karate Talentekader nicht olympischGeismayr Daniel Mountainbike nicht olympisch IndividualkaderGratzer Andre Karate Talentekader nicht olympischHuber Lorraine Freeride Ski nicht olympisch IndividualkaderInmann Günter Bahnengolf nicht olympisch A-KaderInnerhofer Patrick Skibergsteigen nicht olympisch IndividualkaderJehle Lara Bahnengolf Talentekader nicht olympischKöb Lukas Sportklettern nicht olympisch IndividualkaderLadurner Daniel Inlinedownhil nicht olympisch IndividualkaderMathis Adriana Kunstrad nicht olympisch A-KaderPlank Bettina Karate nicht olympisch A-KaderReiner Sabine Leichtathletik nicht olympisch IndividualkaderReitmayr Paul Triathlon nicht olympisch IndividualkaderRüf Philip Motocross nicht olympisch IndividualkaderSchnetzer Marcel Kunstrad Talentekader nicht olympischSchnetzer Patrick Radball nicht olympisch A-KaderSohm-Armellini Susanne Eisstocksport nicht olympisch A-KaderSpies Fabian Bahnengolf Talentekader nicht olympischSteurer Bianca Triathlon nicht olympisch IndividualkaderWallner Nadine Freeride Ski nicht olympisch IndividualkaderZugg Daniel Skibergsteigen nicht olympisch Individualkader

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IMPRESSIONENLEISTUNGSTESTS EHC BREGENZERWALD IM AUGUST 2015

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EHC BREGENZER-WALD

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OLYMPIAZENTRUM & HEERESLEISTUNGSSPORTZENTRUM - ALLES UNTER EINEM DACH

Seit Jahrzehnten unterstützt das Bundesheer den österreichischen Leistungssport und bietet in den insgesamt 10 Heeresleistungssportzentren (HLSZ) jährlich rund 300 Sportlerinnen und Sportlern eine soziale sowie finanzielle Basis für ihre sportliche und berufliche Karriere (Berufsförderung). Zu den Aufgabenfeldern der HLSZ zählen drei zentrale Fachbereiche:

• die militär-sportwissenschaftliche Forschung• die spezifische Aus- und Weiterbildung der

Kadersoldaten• die Leistungssport-Förderung Das HLSZ 09 in Dornbirn besteht seit 1983. Seit 2000 ist Offiziersstellvertreter Daniel Devigili (selbst ehemaliger Karate Weltmeister) für die Bundes-heer-Leistungssportler verantwortlich. 2007 er-folgte dann die Übersiedlung in das Landessport-zentrum in Dornbirn – eine Integration mit weiser Voraussicht. Somit sind das Olympiazentrum und das HLSZ unter einem Dach stationiert – einmalig in ganz Österreich. Auf engstem Raum bietet sich somit eine perfekte Symbiose zwischen den bei-den Zentren und für Vorarlbergs Athleten entsteht eine besonders effektive Möglichkeit optimale Trai-ningsbedingungen zu nutzen. Training und sonsti-ge Unterstützungsmaßnahmen wie Physiotherapie, Regeneration und sportgerechte Ernährung greifen perfekt ineinander.

„Das Leben als Heeressportler ist eine der wenigen Möglichkeiten, in Österreich wirklich professionell arbeiten zu können und sich voll auf den Sport konzentrieren zu können. Die Nähe zum Olympia- zentrum ist enorm wichtig. Somit kann Sportlern in perfekter Abstimmung und mit sehr kurzen Wegen ein Umfeld geboten werden, in dem sie sich optimal entwickeln können.”

Zugänge 2015:

• Eva Pinkelnig (Skispringen)• Ulrich Wohlgenannt (Skispringen)• Patrick Streitler (Skispringen)• Christine Holzer (Snowboardcross)• Desirée Klinger (Judo)• Christian Borgnaes (Ski alpin)• Smail Samardzic (Eishockey)• Alessandro Hämmerle (Snowboardcross)• Marcel Schnetzer (Kunstradfahren)• Marvin Greppmayr (Pistolenschießen)• Simon Mair (Pistolenschießen)

Abgänge 2015:

• Mathias Troy (Skispringen)• Kerstin Nicolussi (Ski alpin)• Roland Hörtnagl (Snowboardcross)• Michael Hämmerle (Snowboardcross)• Stefan Umjenovic (Fußball)

Mit Eva Pinkelnig, Sepp Schneider, Ulrich Wohl-genannt und Patrick Streitler wurde bei den in Dornbirn stationierten Heeressportlern eine enorm starke und weltcuperprobte Skisprung-Truppe gebildet.

EXPERTENKOMMENTAR DANIEL DEVIGILI, LEITER HEERESLEISTUNGSSPORTZENTRUM DORNBIRN

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INVESTITIONEN IN DIE INFRASTRUKTUR DES OLYMPIAZENTRUMS

Für die Sportinfrastruktur im Olympiazentrum gibt es eine glasklare Zielsetzung – eine Zielsetzung, die uns und das Land Vorarlberg laufend vor große He-rausforderungen stellt: Kernaufgabe ist es, unseren Spitzensportlern eine sportartübergreifende Trai-ningsinfrastruktur auf internationalem Niveau zur Verfügung stellen zu können. Gleichzeitig sind wir aber auch für manche Sportarten entweder die zen-trale (Schießsport, Kunstturnen, Rhythmische Gym-nastik) oder eine wesentliche Trainingsstätte (Kara-te, Versehrtensport) im Land. Derzeit nutzen zudem auch einige Vereine und Schulen unsere Anlagen.

In Summe führt das zu einer sehr dichten Nutzung unserer annähernd 19.000 qm an Sportflächen. Ab-nutzungserscheinungen sind da trotz bester Pflege und Wartung nicht verhinderbar – am Ende ihrer Lebensdauer sind daher laufend Dinge zu erset-zen oder ganze Bereiche zu sanieren. In aller Regel handelt es sich dabei um kleinere Positionen, die in Summe dann aber dennoch einen ordentlichen Aufwand ergeben. Ein so großes Gebäude befin-det sich letztlich immer in einem ständigen „Sanie-rungsrad“.

Punktuell sind dann neben kleineren Anschaf-fungen, wie es sie beispielsweise im vergangenen Jahr für die Kunstturnhalle gab, auch größere In-vestitionen nötig. Sportarten entwickeln sich in-ternational laufend und teilweise rasant weiter. So machte z. B. der neue Standard für die Konstruk-tion der Schwingböden für das Bodenturnen ei-nen Austausch Ende 2014 unumgänglich. Zu groß wäre sonst nicht nur die Einschränkung im Training, sondern vor allem auch die Verletzungsgefahr bei

Wettkämpfen auf internationalen Böden gewesen. Die neue Boden-Generation bringt wesentlich mehr Dynamik in die Sprünge – Salti und Schrauben ha-ben sich darauf deutlich verändert. Es hätte drama-tische Folgen, wenn der gleiche Energieeinsatz auf einem neuen Wettkampf-Boden beispielsweise bei einem Salto zu einer halben Rotation mehr führt als auf dem gewohnten Trainingsboden.

Die seit vielen Jahren größte Investition betrifft die Schießhalle. Die starke Entwicklung der Schützen im Nachwuchs- und Elitebereich hat die Überal-terung der Infrastruktur in den beiden Schießhal-len deutlich zutage treten lassen. Wettkämpfe ab Österreichischen Meisterschaften aufwärts werden immer auf elektronischen Schießanlagen mit ei-ner Messung bis auf Zehntelringe geschossen. Das Olympiazentrum konnte zwar teilweise schon elek-tronische Anlagen neben den mechanischen bieten – gemessen konnte aber immer nur auf ganze Rin-ge werden. Somit war ein zielgerichtetes Training nicht mehr möglich – auch Vergleichswettkämp-fe mit internationalen Gegnern waren nicht mehr durchführbar.

Großer Dank gilt hier dem Land Vorarlberg, das sich dazu entschieden hat nicht nur in neue Schießan-lagen, die gegen Jahresende in Betrieb genommen werden konnten, zu investieren sondern gleichzei-tig auch die Notausgangssituation zu verbessern und die Absaugungsanlage zu modernisieren. Zu-dem bekommen wir im Jahr 2016 die Möglichkeit, einige Geräte für die Sportmedizin, die Physiothe-rapie und die Sportwissenschaft anzuschaffen, um unsere Spitzensportler weiterhin zeitgemäß betreu-en zu können.

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SPORTSERVICE SPEZIAL IN DEN VORARLBERGER NACHRICHTEN

VORARLBERGERNACHRICHTEN

SAMSTAG/SONNTAG, 31. OKTOBER/1. NOVEMBER 2015

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Mehr Mut für neue WegeVorarlberg erfüllt noch im-mer nicht den einst erhobe-nen Anspruch „Sportland Nummer eins“ zu werden. Das zeigen auch die Ergeb-nisse der österreichischen Sportlerwahl. Zwei Damen, Bettina Plank (18.) und Susanne Armellini-Sohm (21.) unter den Top 22, bei den Herren schaff te es nur Handball-Teamspieler Ro-bert Weber in die Wertung. Bleiben als Aushängeschilder die Teams SCR Altach (14.) und HC Hard (21.) – nicht zu vergessen Ramazan Özcan als Mitglied der Siegermann-schaft Fußball-Nationalteam.

Eine Neuorientierung ist angebracht. Das zeigt die Da-tensammlung im heimischen Sportservice. Die bittere Er-kenntnis daraus: Vorarlbergs Nachwuchs ist top, nicht nur österreichweit. Der Schlüssel liegt an der Schnittstelle in den Erwachsenensport. Da liegt die Krux verborgen, denn: Zu viele heimische Ta-lente gehen dem Sport noch verloren.

Die Lösung? Ist durchaus vielschichtig. Aber neben einer schulischen Perspek-tive für die Athleten bzw. Athletinnen ist die fi nanziel-le Absicherung in Sportarten, in denen nicht so viel Geld verdient wird, das Um und Auf für Sport auf höchstem Niveau. Dazu bedarf es wohl eines Schnitts. Die Betreu-ung von 125 Kaderathleten ist für das Olympiazentrum kaum handelbar. Es braucht die Konzentration der Kräfte und das Bekenntnis der Lan-despolitik. Für den Spitzen-sport als echte Triebfeder für den im Ländle gut veranker-ten Breitensport. Und für neue, dringend benötigte Infrastruktur, von der ja auch die heimische Bauwirtschaft profi tieren kann.

Kommentar

ChristianAdam

[email protected], 05572/501-211

VN-INTERVIEW. Sebastian Manhart (40), Geschäftsführer Sportservice

Geschäftsführer Sebas-tian Manhart wünscht sich mehr Akzeptanz von den heimischen Sportlern.

DORNBIRN. (VN-akp) Sebasti-an Manhart im VN-Interview über den zu geringen Stellen-wert von Sportlern und Trai-nern in der österreichischen Gesellschaft, Spitzensport in Vorarlberg und seine Bilanz der letzten zweieinhalb Jah-re.

Was wurde seit Ihrem Eintritt 2013 bewegt?SEBASTIAN MANHART: Wir haben vieles neu strukturiert und Positionen neu besetzt. Das Arbeitsklima hat sich sehr gut entwickelt. Unsere Sportmedizin wurde als Ambulatorium nach dem Vorarlberger Krankenan-staltengesetz installiert und ist zu hundert Prozent hand-lungsfähig. Inhaltlich hat sich in der Trainerausbildung

viel getan. Hochqualifi zierte Trainer sind der Schlüssel für erfolgreichen Sport in Vorarlberg. Wir haben unter den Übungsleiter ein Einsteigerprodukt gestellt, und es gibt weiterführend die Instruktorausbildung. Wir wollen möglichst viele Ausbildungen bei uns in der Nähe anbieten.

Mit welchem Hintergrund?MANHART: Aufgrund des aktuellen Stellenwerts der Trainer. Sie bekommen viel zu wenig Anerkennung. Es ist doch genial, dass sich jemand um kein oder sehr wenig Geld um die Kin-der anderer kümmert. Die Wertschätzung sollte viel größer sein. Wenn ich da in die Schweiz hinüber schaue, treibt es mir Tränen in die Augen.

Warum?MANHART: Die Traineraus-bildung hat dort ein ganz anderes Standing als bei uns.

Als ausgebildeter Trainer hat man eine Studienbe-rechtigung, auch wenn man keine Matura hat. Das bietet Perspektiven. Aber das ist ein bundesweites Thema. In Österreich existiert das Berufsbild des Trainers nicht, jeder kann sich Trainer

nennen. Mein Wunsch an die Bundespolitik ist die Etablierung eines Berufsbil-des. Wenn die Traineraus-bildung ein Baustein in der berufl ichen Entwicklung ist, wäre der Anreiz viel größer, teurere und aufwendigere Ausbildungen zu machen. Und diese hochqualitative Ausbildung ist die Basis für den Spitzensport.

In Bezug auf das Sportkonzept 2009 bis 2015 – gibt es Spit-zensport in Vorarlberg?MANHART: Eine Erfolgsmes-sung ist nicht möglich. Der Zeitraum bis 2015 ist viel zu kurz, man muss es über 20 Jahre betrachten. Dennoch hat sich in den letzten sechs Jahren viel entwickelt. Ge-rade im Nachwuchs sind wir um einiges besser aufgestellt als vor einigen Jahren.

Welche Aufgaben stehen nun an?MANHART: Die jungen Athle-ten ganz hinaufzubringen,

ohne den dahinter nach-rückenden Nachwuchs zu vernachlässigen. Mit der Pu-bertät, dem Schulabschluss bzw. Heeressport und dem Studium gibt es einige Bruchstellen. Da verlieren wir zu viele. Nach meinem Bauchgefühl wollen sich die Österreicher immer ein zwei-tes Standbein schaff en. Bei unseren Rahmenbedingun-gen ist das nachvollziehbar.

Gibt es Lösungen?MANHART: Ein wesentlicher Faktor ist die Akzeptanz in der Wirtschaft. Ein Spitzen-sportler bringt ausgezeich-nete persönliche Qualitäten mit. Das Standing eines Sportlers in anderen Ländern ist viel besser als bei uns. Auch ohne Olympiasieg ist man jemand. Schon rein aufgrund dessen, was der Athlet an Persönlichkeit mit-bringt. Dazu braucht es das Hintergrundwissen, was ein Sportler alles in eine Karriere investiert, welche Eigen-schaften er besitzt.

Zum Beispiel?MANHART: Ich meine nicht nur Zielorientierung, Diszi-plin und Konsequenz. Ein Spitzensportler ist nie ein Einzelkämpfer, er ist ein gu-ter Organisator. Er hat immer ein Umfeld und ein Team um sich und muss dieses vielleicht sogar führen.

Was ist Ihr größtes Anliegen?MANHART: Die Akzeptanz von Sportlern und Trainern. Spit-zensport ist ein Beruf, kein Hobby. Ein Athlet richtet sein ganzes Leben danach aus, trainiert täglich hart, verzich-tet, überwindet Rückschläge. Er ordnet seinem Ziel alles unter, und doch fehlt ab und an das Glück für ein gutes Re-sultat. Manche abwertenden Kommentare über unsere Athleten ärgern mich.

„Spitzensport ist ein Beruf“

Sportservice-Geschäftsführer Sebastian Manhart .

Treff punkt der Vorarlberger SporteliteSportservice Vorarlberg vereint gebündeltes Fachwissen verschiede-ner Gebiete.DORNBIRN. (VN-akp) Das Sportservice ist eine wichtige Anlaufstelle für die Vorarl-berger Athleten. Die VN gibt einen Einblick in den Wir-kungsbereich.

1 HAUPTAUFGABE. Die Un-terstützung von Sportfach-verbänden in ihrer Entwick-lung durch Beratung und die Arbeit mit den Landestrai-nern. Dazu gehören Aus- und Fortbildungsgänge für Trai-ner, Funktionäre und Sport-manager. Das Sportservice-

Team hilft in der Entwicklung von Leistungsqualität, Füh-rung, Mentoring und Coa-ching.

2 SPORTLER. Die 124 Kader-athleten der Vorarlber-

ger Einzelspitzensportförde-rung erhalten großteils kostenfreie Leistungen. Sie können sich auf der Sportser-vice-Webseite präsentieren und erhalten ein Handbuch zur professionellen Nutzung von Social Media-Kanälen. Spitzensportmannschaften erfahren Unterstützung auf Kooperationsbasis.

3 SPEZIALISTEN. Ein Netz-werk an Spezialisten

sorgt für optimale Bedingun-gen für Sportler und Trainer. Insgesamt sind 41 Mitarbeiter beim Sportservice beschäf-tigt, letzte Neuzugänge wa-ren Athletiktrainer Philipp Konnerth und Nicola Tyre im Bereich Ausbildung.

4 OLYMPIAZENTRUM. Seit 2007 bzw. den Rezertifi -

zierungen 2009 und 2013 ist das Sportservice Vorarlberg neben Innsbruck, Salzburg, Linz und Klagenfurt eines von fünf Olympiazentren in Österreich. Durch internatio-nale und nationale Vernet-zung verbessert sich die Be-treuung von Olympia-Startern und -Kandidaten laufend.

5 BESONDERHEITEN. Die Sportmedizin verfügt

über ein eigenes Ambulatori-um, um Kaderathleten zu be-handeln. Es besteht ein gro-ßes Netzwerk mit vielen Spezialisten. Ein Alleinstel-lungsmerkmal ist die Traditi-onelle Chinesische Medizin. Die Ernährungsdiagnostik ist auf einem hohen Niveau.

6 PROJEKTE. Unter anderem Krafttraining für Kunst-

turner, Verbandskader-Rin-ger, Schwimmer und Triath-leten. Athletik-Projekt mit dem österreichischen Welt-cupkader der Snowboard-crosser mit Trainingsplänen und Ernährungsoptimierung.

Sportservice Vorarlberg. Die sechs Bereichsleiter und ihre Aufgaben

Simon Nussbaumer Sport-/StrukturmanagementDie Hauptaufgabe ist die Beratung und Unterstützung von Fachverbänden in ihrer Entwicklung im Spit-zensport. Dazu gehören auch die Landestrainer.

Sebastian Manhart Aus- und FortbildungenTrainer, Manager und Funktionäre profi tieren von Aus- und Fortbil-dungen. Zielsetzung ist eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung in diesem Bereich.

Eva Wildauer Gesundheit/FitnessIn Zusammenarbeit mit dem Sportreferat ver-antwortlich für Konzep-tion, Weiterentwicklung und Durchführung der Angebote von „Vorarl-berg bewegt“.

Antje PeuckertSportwissenschaft/TrainingDeckt die Trainings-beratung-, begleitung und -durchführung für die Vorarlberger Einzelsportler, Koopera-tionsmannschaften und Verbandskader ab.

Martin HämmerlePhysiotherapie und MassageBietet Reha-Möglichkei-ten, Massagen für die Regeneration, arbeitet präventiv und begleitet bei Verletzungen bis zur Wiedererlangung der Wettkampff ähigkeit.

Marc SohmSportmedizinisches InstitutDas Ambulatorium arbeitet eng mit der Physiotherapie und Trainingswissenschaft zusammen und greift auf ein großes Netzwerk an Spezialisten zurück.

Sportpsychologe Christian Uhl bietet Individualcoaching an.

Olympiazentrum, ehemaliges Landes-sportzentrum in Dornbirn» Zahlen und FaktenInternet: www.sportservice-v.atStandort: DornbirnGeschäftsführer: Sebastian ManhartMitarbeiter: 41

Die Landesinstitution ist in sechs Geschäfts-bereiche gegliedert und umfasst einen sportgerecht konzipierten Hotel- und Gastro-nomiebereich sowie Indoor-Sportanlagen.

Sportservice

Vorteil durch mentale StärkeDORNBIRN. Sportpsychologe Christian Uhl, bekannt für sei-ne Arbeit mit Olympiasiegern, ist auch für das Sportservice tätig. Er arbeitet mit Athleten und Trainern und ist in die Übungsleiter- sowie Eltern-ausbildung involviert. Das Olympiazentrum ist Kompe-tenzzentrum des Österreichi-schen Bundesnetzwerks für Sportpsychologie (ÖBS).

Der Teamgedanke dominiert und nimmt in der Arbeit beim Sportservice in Dornbirn eine zentrale

Funktion ein. 41 Mitarbeiter schauen dazu, dass Vor-arlbergs Spitzensportler ideale Trainingsvorausset-

zungen haben. Dafür muss am Olympia-Stützpunkt vielfach improvisiert werden. FOTOS: HARTINGER

41 Mitarbeiter kümmern sich um Vorarlbergs Spitzensportler

Page 21: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

KENNZAHLEN

Page 22: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

22

IMPRESSIONENFUSSBALLTENNIS TRAININGSGAST BEAT FEUZ

Page 23: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

23

BEAT FEUZ

Page 24: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTEN

AUSBILDUNG

Personen haben 2015 an unseren Aus- & Weiterbildungen teilgenommen

310

Im Jahr 2015 wurden 18 teils sehr umfangrei-che Ausbildungsgänge & Weiterbildungen vom Sportservice organisiert

18

der Übungsleiter Absolventen sind Frauen

47%

Unterrichtstunden umfasste die Instruktoraus-bildung „Atheltik-Fitness-Koordination“

96

Mit den heurigen Absolventen haben wir in den letzten sechs Jahren insgesamt 565 Übungsleiter ausgebildet

565

Page 25: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 26: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTENSPORTMEDIZIN

Im Sportmedizinischen Institut wurden dieses Jahr 2.000 Untersuchungen durchgeführt

2.000

Sportmedizinische Leistungsdiagnostiken mit oder ohne Spiro wurden gemacht

598

Ordinationen fanden statt

622

TCM-Behandlungen bei Kaderathleten oder Kooperationspartnern wurden durchgeführt

103

Es gab insgesamt 203 Sportklinische Untersuchungen

203

Page 27: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 28: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTEN

SPORTWISSENSCHAFT

& TRAINING

Mehr als 100 Trainingseinheiten wurden in diesem Jahr mit den Athleten des Sport-gymnasiums absolviert

100

Spieler der Teams unserer Kooperations-partner wurden in diesem Jahr bei Shuttleruns getestet

247

mal hüpften und rannten unsere Kaderath-leten diesen Sommer mit unseren Athletik-trainern den Karren hinauf, bzw. durch die Rappenlochschlucht

25

Stunden verbrachten unsere Sportwissen-schafter im Kraftraum

1.175

Durchschnittlich 10 Athleten des Sommer-Spitzensportkaders nahmen seit Oktober 3x wöchentlich am Athletiktraining teil

10

Page 29: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 30: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTENPHYSIOTHERAPIE

& MASSAGE

Physiotherapiestunden wurden im letzten Jahr mit den Kaderathleten und den Mann-schaftskooperationen durchgeführt

2.300

Stunden aktives Reha- und Reintegrations-training fanden statt

1.500

Athleten gehen im Schnitt pro Woche in der Abteilung Physiotherapie/Massage ein und aus

50

Im letzten Jahr wurden ca. 1.220 Massagen gemacht

1.220

Laut Martin Hämmerle wurden im letzten Jahr 45 Kuchen in seiner Abteilung gegessen. Wir sind der Meinung, dass es sich in Wahrheit um mindestens die doppelte Menge handelt

45

Page 31: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 32: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTENHOTEL & BISTRO

Ist das Geburtsdatum unseres diesjährigen „Bistro-Babys“ (Beáta Balint Barnas Sohn Bence)

12.09.2015

Sehr hochrangige Trainingsgruppen waren dieses Jahr auf Trainingslager im Olympia-zentrum: Das deutsche Ringer-Nationalteam, Das Österreichische Nationalteam der Fech-ter und das Snowboardcross Nationalteam Austria

3

Portionen Fleisch und 3.209 kg Salat speisten unsere Gäste im vergangenen Jahr

19.514

Semmeln wurden bei unserem Frühstückbuf-fet verputzt

10.181

Page 33: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 34: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTEN

SPORT- &

STRUKTURMANAGEMENT

Stunden wurden in die Strukturentwicklung mit den Fachverbänden investiert

500

Stunden wurden von den Landestrainern für die Aus-, Fort- und Weiterbildungen von Trai-nern, Eltern und Funktionären aufgebracht

750

Stunden flossen in die Trainingsplanung und Trainingssteuerung der Kaderathleten der Fachverbände

1.500

Unsere Landestrainer waren 11.000 Stunden für Wettkampf- und Trainingsbetreuung der Kaderathleten der Fachverbände im Einsatz

11.000

Flipchart Blöcke gingen im letzten Jahr bei den „Strukis“ drauf

666

Page 35: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 36: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTEN

KOMMUNIKATION

2015 besuchten 52.700 Nutzer unsere Websei-te. 66% davon waren neue Nutzer. Das größte Interesse haben die Nutzer an unserem Team, den Veranstaltungen und den News

52.700

Eva Pinkelnig und Christian Hirschbühl sind die 2 Spitzenreiter bei den angeklickten Ath-letenprofilen

2

Auf Facebook haben wir über 2.113 Fans, wo-mit wir immer noch an der Spitze der Öster-reichischen Olympiazentren liegen

2.113

1 Like auf unserem Instagram Profil hat uns dieses Jahr besonders gefreut: Das vom offi-ziellen Eurosport Account

1

11 Newsletter wurden dieses Jahr an 8.000 Personen versendet.

8.000

Page 37: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

VORARLBERGERNACHRICHTEN

SAMSTAG/SONNTAG, 31. OKTOBER/1. NOVEMBER 2015

C7

Mehr Mut für neue WegeVorarlberg erfüllt noch im-mer nicht den einst erhobe-nen Anspruch „Sportland Nummer eins“ zu werden. Das zeigen auch die Ergeb-nisse der österreichischen Sportlerwahl. Zwei Damen, Bettina Plank (18.) und Susanne Armellini-Sohm (21.) unter den Top 22, bei den Herren schaff te es nur Handball-Teamspieler Ro-bert Weber in die Wertung. Bleiben als Aushängeschilder die Teams SCR Altach (14.) und HC Hard (21.) – nicht zu vergessen Ramazan Özcan als Mitglied der Siegermann-schaft Fußball-Nationalteam.

Eine Neuorientierung ist angebracht. Das zeigt die Da-tensammlung im heimischen Sportservice. Die bittere Er-kenntnis daraus: Vorarlbergs Nachwuchs ist top, nicht nur österreichweit. Der Schlüssel liegt an der Schnittstelle in den Erwachsenensport. Da liegt die Krux verborgen, denn: Zu viele heimische Ta-lente gehen dem Sport noch verloren.

Die Lösung? Ist durchaus vielschichtig. Aber neben einer schulischen Perspek-tive für die Athleten bzw. Athletinnen ist die fi nanziel-le Absicherung in Sportarten, in denen nicht so viel Geld verdient wird, das Um und Auf für Sport auf höchstem Niveau. Dazu bedarf es wohl eines Schnitts. Die Betreu-ung von 125 Kaderathleten ist für das Olympiazentrum kaum handelbar. Es braucht die Konzentration der Kräfte und das Bekenntnis der Lan-despolitik. Für den Spitzen-sport als echte Triebfeder für den im Ländle gut veranker-ten Breitensport. Und für neue, dringend benötigte Infrastruktur, von der ja auch die heimische Bauwirtschaft profi tieren kann.

Kommentar

ChristianAdam

[email protected], 05572/501-211

VN-INTERVIEW. Sebastian Manhart (40), Geschäftsführer Sportservice

Geschäftsführer Sebas-tian Manhart wünscht sich mehr Akzeptanz von den heimischen Sportlern.

DORNBIRN. (VN-akp) Sebasti-an Manhart im VN-Interview über den zu geringen Stellen-wert von Sportlern und Trai-nern in der österreichischen Gesellschaft, Spitzensport in Vorarlberg und seine Bilanz der letzten zweieinhalb Jah-re.

Was wurde seit Ihrem Eintritt 2013 bewegt?SEBASTIAN MANHART: Wir haben vieles neu strukturiert und Positionen neu besetzt. Das Arbeitsklima hat sich sehr gut entwickelt. Unsere Sportmedizin wurde als Ambulatorium nach dem Vorarlberger Krankenan-staltengesetz installiert und ist zu hundert Prozent hand-lungsfähig. Inhaltlich hat sich in der Trainerausbildung

viel getan. Hochqualifi zierte Trainer sind der Schlüssel für erfolgreichen Sport in Vorarlberg. Wir haben unter den Übungsleiter ein Einsteigerprodukt gestellt, und es gibt weiterführend die Instruktorausbildung. Wir wollen möglichst viele Ausbildungen bei uns in der Nähe anbieten.

Mit welchem Hintergrund?MANHART: Aufgrund des aktuellen Stellenwerts der Trainer. Sie bekommen viel zu wenig Anerkennung. Es ist doch genial, dass sich jemand um kein oder sehr wenig Geld um die Kin-der anderer kümmert. Die Wertschätzung sollte viel größer sein. Wenn ich da in die Schweiz hinüber schaue, treibt es mir Tränen in die Augen.

Warum?MANHART: Die Traineraus-bildung hat dort ein ganz anderes Standing als bei uns.

Als ausgebildeter Trainer hat man eine Studienbe-rechtigung, auch wenn man keine Matura hat. Das bietet Perspektiven. Aber das ist ein bundesweites Thema. In Österreich existiert das Berufsbild des Trainers nicht, jeder kann sich Trainer

nennen. Mein Wunsch an die Bundespolitik ist die Etablierung eines Berufsbil-des. Wenn die Traineraus-bildung ein Baustein in der berufl ichen Entwicklung ist, wäre der Anreiz viel größer, teurere und aufwendigere Ausbildungen zu machen. Und diese hochqualitative Ausbildung ist die Basis für den Spitzensport.

In Bezug auf das Sportkonzept 2009 bis 2015 – gibt es Spit-zensport in Vorarlberg?MANHART: Eine Erfolgsmes-sung ist nicht möglich. Der Zeitraum bis 2015 ist viel zu kurz, man muss es über 20 Jahre betrachten. Dennoch hat sich in den letzten sechs Jahren viel entwickelt. Ge-rade im Nachwuchs sind wir um einiges besser aufgestellt als vor einigen Jahren.

Welche Aufgaben stehen nun an?MANHART: Die jungen Athle-ten ganz hinaufzubringen,

ohne den dahinter nach-rückenden Nachwuchs zu vernachlässigen. Mit der Pu-bertät, dem Schulabschluss bzw. Heeressport und dem Studium gibt es einige Bruchstellen. Da verlieren wir zu viele. Nach meinem Bauchgefühl wollen sich die Österreicher immer ein zwei-tes Standbein schaff en. Bei unseren Rahmenbedingun-gen ist das nachvollziehbar.

Gibt es Lösungen?MANHART: Ein wesentlicher Faktor ist die Akzeptanz in der Wirtschaft. Ein Spitzen-sportler bringt ausgezeich-nete persönliche Qualitäten mit. Das Standing eines Sportlers in anderen Ländern ist viel besser als bei uns. Auch ohne Olympiasieg ist man jemand. Schon rein aufgrund dessen, was der Athlet an Persönlichkeit mit-bringt. Dazu braucht es das Hintergrundwissen, was ein Sportler alles in eine Karriere investiert, welche Eigen-schaften er besitzt.

Zum Beispiel?MANHART: Ich meine nicht nur Zielorientierung, Diszi-plin und Konsequenz. Ein Spitzensportler ist nie ein Einzelkämpfer, er ist ein gu-ter Organisator. Er hat immer ein Umfeld und ein Team um sich und muss dieses vielleicht sogar führen.

Was ist Ihr größtes Anliegen?MANHART: Die Akzeptanz von Sportlern und Trainern. Spit-zensport ist ein Beruf, kein Hobby. Ein Athlet richtet sein ganzes Leben danach aus, trainiert täglich hart, verzich-tet, überwindet Rückschläge. Er ordnet seinem Ziel alles unter, und doch fehlt ab und an das Glück für ein gutes Re-sultat. Manche abwertenden Kommentare über unsere Athleten ärgern mich.

„Spitzensport ist ein Beruf“

Sportservice-Geschäftsführer Sebastian Manhart .

Treff punkt der Vorarlberger SporteliteSportservice Vorarlberg vereint gebündeltes Fachwissen verschiede-ner Gebiete.DORNBIRN. (VN-akp) Das Sportservice ist eine wichtige Anlaufstelle für die Vorarl-berger Athleten. Die VN gibt einen Einblick in den Wir-kungsbereich.

1 HAUPTAUFGABE. Die Un-terstützung von Sportfach-verbänden in ihrer Entwick-lung durch Beratung und die Arbeit mit den Landestrai-nern. Dazu gehören Aus- und Fortbildungsgänge für Trai-ner, Funktionäre und Sport-manager. Das Sportservice-

Team hilft in der Entwicklung von Leistungsqualität, Füh-rung, Mentoring und Coa-ching.

2 SPORTLER. Die 124 Kader-athleten der Vorarlber-

ger Einzelspitzensportförde-rung erhalten großteils kostenfreie Leistungen. Sie können sich auf der Sportser-vice-Webseite präsentieren und erhalten ein Handbuch zur professionellen Nutzung von Social Media-Kanälen. Spitzensportmannschaften erfahren Unterstützung auf Kooperationsbasis.

3 SPEZIALISTEN. Ein Netz-werk an Spezialisten

sorgt für optimale Bedingun-gen für Sportler und Trainer. Insgesamt sind 41 Mitarbeiter beim Sportservice beschäf-tigt, letzte Neuzugänge wa-ren Athletiktrainer Philipp Konnerth und Nicola Tyre im Bereich Ausbildung.

4 OLYMPIAZENTRUM. Seit 2007 bzw. den Rezertifi -

zierungen 2009 und 2013 ist das Sportservice Vorarlberg neben Innsbruck, Salzburg, Linz und Klagenfurt eines von fünf Olympiazentren in Österreich. Durch internatio-nale und nationale Vernet-zung verbessert sich die Be-treuung von Olympia-Startern und -Kandidaten laufend.

5 BESONDERHEITEN. Die Sportmedizin verfügt

über ein eigenes Ambulatori-um, um Kaderathleten zu be-handeln. Es besteht ein gro-ßes Netzwerk mit vielen Spezialisten. Ein Alleinstel-lungsmerkmal ist die Traditi-onelle Chinesische Medizin. Die Ernährungsdiagnostik ist auf einem hohen Niveau.

6 PROJEKTE. Unter anderem Krafttraining für Kunst-

turner, Verbandskader-Rin-ger, Schwimmer und Triath-leten. Athletik-Projekt mit dem österreichischen Welt-cupkader der Snowboard-crosser mit Trainingsplänen und Ernährungsoptimierung.

Sportservice Vorarlberg. Die sechs Bereichsleiter und ihre Aufgaben

Simon Nussbaumer Sport-/StrukturmanagementDie Hauptaufgabe ist die Beratung und Unterstützung von Fachverbänden in ihrer Entwicklung im Spit-zensport. Dazu gehören auch die Landestrainer.

Sebastian Manhart Aus- und FortbildungenTrainer, Manager und Funktionäre profi tieren von Aus- und Fortbil-dungen. Zielsetzung ist eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung in diesem Bereich.

Eva Wildauer Gesundheit/FitnessIn Zusammenarbeit mit dem Sportreferat ver-antwortlich für Konzep-tion, Weiterentwicklung und Durchführung der Angebote von „Vorarl-berg bewegt“.

Antje PeuckertSportwissenschaft/TrainingDeckt die Trainings-beratung-, begleitung und -durchführung für die Vorarlberger Einzelsportler, Koopera-tionsmannschaften und Verbandskader ab.

Martin HämmerlePhysiotherapie und MassageBietet Reha-Möglichkei-ten, Massagen für die Regeneration, arbeitet präventiv und begleitet bei Verletzungen bis zur Wiedererlangung der Wettkampff ähigkeit.

Marc SohmSportmedizinisches InstitutDas Ambulatorium arbeitet eng mit der Physiotherapie und Trainingswissenschaft zusammen und greift auf ein großes Netzwerk an Spezialisten zurück.

Sportpsychologe Christian Uhl bietet Individualcoaching an.

Olympiazentrum, ehemaliges Landes-sportzentrum in Dornbirn» Zahlen und FaktenInternet: www.sportservice-v.atStandort: DornbirnGeschäftsführer: Sebastian ManhartMitarbeiter: 41

Die Landesinstitution ist in sechs Geschäfts-bereiche gegliedert und umfasst einen sportgerecht konzipierten Hotel- und Gastro-nomiebereich sowie Indoor-Sportanlagen.

Sportservice

Vorteil durch mentale StärkeDORNBIRN. Sportpsychologe Christian Uhl, bekannt für sei-ne Arbeit mit Olympiasiegern, ist auch für das Sportservice tätig. Er arbeitet mit Athleten und Trainern und ist in die Übungsleiter- sowie Eltern-ausbildung involviert. Das Olympiazentrum ist Kompe-tenzzentrum des Österreichi-schen Bundesnetzwerks für Sportpsychologie (ÖBS).

Der Teamgedanke dominiert und nimmt in der Arbeit beim Sportservice in Dornbirn eine zentrale

Funktion ein. 41 Mitarbeiter schauen dazu, dass Vor-arlbergs Spitzensportler ideale Trainingsvorausset-

zungen haben. Dafür muss am Olympia-Stützpunkt vielfach improvisiert werden. FOTOS: HARTINGER

41 Mitarbeiter kümmern sich um Vorarlbergs Spitzensportler

Page 38: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

ZAHLEN & FAKTEN

VORARLBERG >>BEWEGT

Teilnehmer haben 2015 bei den Bewegungs-treffs mitgemacht

6.389

Kilometer wurden dabei von den Kindern zu-rück gelegt

3.334

Kinder haben beim Kindermarathon Bludenz mitgemacht und dabei 1.361 Km zurückgelegt

1.578

Kinder haben beim Kindermarathon Bregenz mitgemacht und dabei 2.744 Km zurückge-legt

2.271

Page 39: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg
Page 40: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

AUSBILDUNGEN

Page 41: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

41

DAS AUSBILDUNGSANGEBOT 2015

Neben dem Eckpfeiler Übungsleiterausbildung und der bereits 2014 neu eingeführten Ein-stiegsausbildung Übungsleiter-Assistent bot das Olympiazentrum auch 2015 eine ganze Reihe an Aus- & Fortbildungsveranstaltungen an, die sich für Trainer und Funktionäre mit unterschiedlich- sten Grundausbildungen eignen. Der Bogen spann-te sich dabei von Spezialthemen aus der Trainings-lehre und -methodik über Ernährung und Erste Hil-fe bis hin zu Haftungsfragen. Anfang Jahr begannen unsere Ausbildungen mit den wichtigsten Haftungsfragen für Trainer und Funktionäre. Wer haftet in welchen Situationen? Wer kann sich wie absichern? Was ist für wen be-sonders zu beachten? All diese wichtigen Fragen wurden von Rechtsanwalt Dr. Claus Brändle beant-wortet.

Im Juli fand erstmals die Übungsleiter Weiterbildung „Koordinationstraining in den Spielsportarten“ mit unserem Sportwissenschafter Kristian Krause statt.Wieder dabei war die Ausbildung zum Sling Trainer – ein Koordinationstraining, welches die Gesamt-leistung des Nerv-Muskelsystems während Bewe-gungen in Gelenk- und Segmentsystemen berück-sichtigt. Auch unser Ernährungsexperte Martin Rinderer wurde in unser Ausbildungsangebot integriert. Er referierte im Oktober zum Thema „Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist in meinem Darm daheim“ und im Dezember zum Thema „Ernährung und Krafttrai-ning“.

Mit gezieltem Fascientraining können Muskeln effektiver genutzt werden und sorgen somit dank

verbesserter Kraftübertragung für erhöhte Leis-tungsfähigkeit und Verletzungsvorbeugung. Das war der Inhalt des neuen Workshops „Fascien“, der im November mit Martin Hämmerle, Manuel Hofer und Philipp Konnerth stattfand.

Die drei zuletzt genannten Veranstaltungen, inklu-sive des Vortrags „Regeneration“ der im September von Martin Hämmerle und Manuel Hofer durchge-führt wurde, waren innerhalb kürzester Zeit ausge-bucht.

„Eine unserer zentralen Aufgaben sehen wir in der kontinuierlichen Unterstützung und Entwicklung der Trainer und Funktionäre im Land. Unser Netzwerk an internen und externen Experten ermöglicht es uns, ei-nen qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen Ausbildungs-Kalender anzubieten. Die vielen Kurse, die dieses Jahr ausgebucht waren, zeigen uns das Engagement und Interesse der Teilnehmer an einer kontinuierlichen Entwicklung und wir freuen uns, auch 2016 wieder neue Workshops anzubieten.“

EXPERTENKOMMENTAR NICOLA TYRE, AUS-& FORTBILDUNG

Page 42: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

42

ÜBUNGSLEITER ZERTIFIKATE 2015

Im Jahr 2015 hatten wir gleich zwei Übungsleiter Zertifikatsfeiern. Am 10.03.2015 fand im Sportser-vice Vorarlberg die Zertifikatsfeier für die Absol-ventinnen und Absolventen statt, die im Sommer und im Herbst 2014 die Übungsleiter-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Die Übungsleiter arbeiten überwiegend mit dem wichtigsten Klientel des Vereins – dem Nachwuchs.

„Eine fundierte Ausbildung und ein einheitliches Grundniveau der angehenden Übungsleiter im Nach-wuchsbereich liegen uns dabei besonders am Herzen. Basis des Übungsleiter-Ausbildungskonzepts sind die drei Säulen Persönlichkeitskompetenz, Fachkompe-tenz und Handlungskompetenz, durch die die Teil-nehmer befähigt und unterstützt werden, ihre eigene Coachingkompetenz zu entwickeln.“

Die Ausbildung umfasst fünf Module (62 Unter-richtseinheiten) in Theorie und Praxis:Coaching & Sportpsychologie, Trainings- & Bewe-gungslehre, Angewandte Physiologie, Pädagogik & Didaktik, Analyse & Reflexion. Weiters wird ein sport-artspezifisches Modul beim jeweiligen Fachverband oder ein polysportives (sportartübergreifendes) Modul absolviert. Auch ein Erste Hilfe-Grundkurs von 16 Stunden gehört dazu. LR Bernadette Mennel begrüßte die insgesamt 47 Absolventen der Kurse „Übungsleiter Intensiv“ und „Übungsleiter berufs-begleitend“. Sie zeigte sich begeistert über ihren Abschluss: „Als Sportlandesrätin liegt mir der hei-mische Sportnachwuchs besonders am Herzen und es ist mir wichtig, dass die jungen Menschen in Vo-

rarlberg vor allem auch im Sport bewusst gefördert und gefordert werden. Eine fundierte, vielseitige Ausbildung der Übungsleiterinnen und Übungslei-ter ist unerlässlich, um ein solides Grundniveau in den Vorarlberger Sportvereinen zu gewährleisten”, sagte die Landesrätin bei der Übergabe der Zerti-fikate.

Bevor die Zertifikate von LR Bernadette Mennel und Sportservice-Geschäftsführer Sebastian Manhart überreicht wurden, hielt Dr. Marc Sohm, Leiter des Sportmedizinischen Instituts, noch ein Impulsrefe-rat zum Thema „Traditionelle Chinesische Medizin & Spitzensport“.

Am 15.12.2015 fand die Zertifikatsfeier für den Übungsleiter-Intensivkurs und den berufsbeglei-tenden Übungsleiter Kurs statt, die beide dieses Jahr angeboten wurden. Ein Programmpunkt bei der Feier war unter anderem ein Impulsreferat von Kristian Krause zum Thema „Sportwissenschaftliche Betreuung des Snowboardcross Weltcup-Teams – Praxisbeispiel eines ganzheitlichen Betreuungssys-tems“.

EXPERTENKOMMENTAR NICOLA TYRE, AUS-& FORTBILDUNG

Page 43: Jahresbericht 2015 Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg

43

ABSCHLUSS DER INSTRUKTORAUSBILDUNG ATHLETIK-FITNESS-KOORDINATION

Ein sehr wesentliches Element der Vorarlberger Trainerausbildung konnte Mitte November erstmals abgeschlossen werden: Im Auftrag der Bundes-sportakademie Innsbruck entwickelte und führte das Team des Sportservice erstmals die Instrukto-rausbildung „Athletik-Fitness-Koordination“ durch.

Der Instruktor für Athletik-Fitness-Koordination ist eine ausgebildete und qualifizierte fachkundige Person, die befähigt ist, allgemeine und spezielle Trainingsformen, die besonders auf eine athletische Vorbereitung von Sportlern ausgerichtet sind, zu planen, organisieren und durchzuführen.

Olympiazentrums-Leiter Sebastian Manhart: „Ich freue mich unheimlich über den positiven Ab-schluss dieser Ausbildung, die die enorm wichtige Vertiefung unserer Übungsleiter-Ausbildung bil-det. Wir benötigen dringend gute Trainerinnen und Trainer in Vorarlberg - dafür ist diese Ausbildung perfekt geeignet. Riesigen Glückwunsch an die Ab-solventen - sie haben sich mit viel Einsatz erfolg-reich dieser Herausforderung gestellt!“. Die zweite Durchführung ist mit Beginn im Herbst 2016 fixiert.In sechs, über das beinahe komplette Jahr verteil-

ten Modulen arbeiteten die Neo-Instruktorinnen und Instruktoren die wesentlichen Inhalte für eine umfassende Athletik-Arbeit auf. Die Teilnehmer mussten ihr Wissen im Lauf des Jahres mehrfach unter Beweis stellen, bevor sie zur Abschlussprü-fung antreten konnten. Es mussten unter anderem vier Lab-Reports zu Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft, Koordination/Schnelligkeit verfasst werden und ein Lehrauftritt aus der eigenen Sportart als Video auf-gezeichnet werden. Die am 12. und 13.11. abgehalte-ne Abschlussprüfung bestand aus einer mündlichen Theorieprüfung und einem praktischen Lehrauftritt zu einem allgemeinen per Losverfahren zugeteilten Thema. Die 14 erfolgreichen Absolventen in alphabetischer Reihenfolge:

Christian Fitz (Eishockey), Daniel Fritz (Leichtathle-tik), Klaus Fröis (Ringen), Roman Greif (Leichtathle-tik), Mario Kammerlander (Ski nordisch), Alexander Längle (Ski alpin), Mario Noventa (BMX), Clemens Ostendorf (Triathlon), Sabine Reiner (Leichtathletik), Walter Spiegel (Ski alpin), Michael Tratter (Triathlon), Angelo Wagner (Schwimmen), Hannah Wiedemann (Kunstturnen), Roman Wiener (Judo).

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SPORTLICHESATHLETEN & MANNSCHAFTEN

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Das 49er-Duo Benjamin Bildstein und David Hussl darf sich seit August Junioren-Weltmeister nen-nen. Die Bilanz ist beeindruckend, der Vorsprung auf den Rest der Welt groß. Elf Punkte waren Benjamin Bildstein und David Hussl letztendlich vor den Italienern Ruggero/Cavalli, die drittplatzierten Briten Taylor/Batten waren bereits 20 Zähler hin-ten. Und das beim erst zweiten Regattaeinsatz nach Benjamin Bildsteins Schulter-Operation, die den Bregenzer vier Monate vom Wasser fern hielt. Die Sorge, dass die Konkurrenzfähigkeit unter der feh-lenden Praxis leiden könnte war umsonst. Das Duo, das seit 2013 am 49er Seite an Seite steht, feiert da-mit den größten Erfolg in ihrer Karriere. Benjamin Bildstein: „Wir haben bereits Silber und Bronze in der Tasche, klar wollten wir Gold, zumal es unsere letzte Junioren-Weltmeisterschaft war, aber meine lange Verletzungspause und die fehlen-de Regattapraxis hat uns schon Sorgen gemacht. Extrem geholfen hat uns rückblickend das Rio- Training mit Nico Delle Karth und Niko Resch und die super Arbeit der Trainer. Wir waren gut vorberei-tet und wurden vor Ort perfekt eingestellt.“

Noch einiges beeindruckender wird die Gold- Story, wenn man sich den heurigen Leidensweg von Benjamin Bildstein ansieht. Seine bereits mehr-fach luxierte linke Schulter wurde am 26.1.15 beim stürmischen Auftakt des Weltcups in Miami noch einmal massiv beschädigt. Nach der Rückkehr nach Österreich haben ihn die Experten des Sportservice Vorarlberg dazu „verdonnert”, eine klare Abklärung per MR-Arthrographie in Innsbruck vornehmen zu lassen. Die Diagnose: Riss des vorderen Labrums,

machte im Hinblick auf langfristig angesetzte Ent-wicklung mit Zielrichtung Olympia 2020 eine Ope-ration unumgänglich, die am 22.2. in Innsbruck durchgeführt wurde. Reha und Aufbautraining wurden im Sportservice unter Federführung von Martin Hämmerle durch-geführt. Ergänzend wurde dabei mit TCM/Akupunk-tur (Marc Sohm) und einer Ernährungsumstellung (Martin Rinderer) gearbeitet. Hilfreich war dabei sicherlich einerseits die „Leidensgemeinschaft” mit dem beinahe zeitgleich ebenfalls an der Schul-ter operierten Weltcup-Turner Michael Fußeneg-ger, sowie die Eigen-Erfahrung von Physio Martin Hämmerle, der 2014 selbst eine sehr ähnliche Schulterverletzung hatte. In der Reha wurde zudem das Ziel verfolgt, ein paar Kilo Masse aufzubauen. Am 11.6. waren die beiden dann erstmals wieder Skiff-Segeln am Bodensee, ab 21.6. feierten sie ihr Regatta-Comeback bei der Kieler Woche mit Ge-samtrang 4 und dem Wettfahrtsieg im Medal Race.

Goldwert ist (neben der professionellen Arbeit im Österreichischen Segelverband) das umfassende Umfeld, das nur eine Einrichtung wie ein Olympia-zentrum aufbauen kann. Neben den Trainingsmög-lichkeiten, der Physiotherapie, der medizinischen Versorgung und dem Ernährungscoaching werden die beiden sportpsychologisch von Christian Uhl betreut. Das Olympiazentrum ist ja Landeskom-petenzzentrum des Österreichischen Bundes für Sportpsychologie (ÖBS). Zudem sind die beiden als Heeresportler in Dornbirn stationiert - das HLSZ Dornbirn ist das einzige HLSZ, das in ein Olympia-zentrum integriert ist.

„Was die beiden jungen Herren noch besonders macht, ist der Umstand, dass sie von zwei Olympiazentren ge-meinsam betreut werden – das Olympiazentrum Cam-pus Sport Tirol Innsbruck und das Olympiazentrum Sportservice Vorarlberg unterstützen den Vorarlberger und den Tiroler in enger Abstimmung.“

JUNIOREN WM GOLD FÜR SEGLERDUO BILDSTEIN/HUSSL

EXPERTENKOMMENTAR SEBASTIAN MANHART, GESCHÄFTSFÜHRER

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Die Tour de France 2015 war die 102. Austragung des wichtigsten Etappenradrennens der Welt. Sie führte über 3.360 Kilometer und 21 Etappen durch die Niederlande, Belgien und Frankreich. Nach dem Start im niederländischen Utrecht am 4. Juli 2015 ist sie am 26. Juli traditionsgemäß auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris zu Ende gegangen.

Mitten drin bei diesem berühmtesten und für die Fahrer bedeutendsten Radrennen: Kaderathlet Matthias Brändle. Der Titel des Stunden-Weltrekordhalters im November 2014 war ihm nicht genug. Er erkämpfte sich einen der neun Startplätze seines Teams für die 102. Edition der Frankreich-Schleife. Das bedeutet – erster Vorarlberger bei der Tour de France seit 55 Jahren. 1960 war der damals ebenfalls 25-jährige Koblacher Wilfried Thaler am Start der 47. Tour de France. Matthias ist jedoch der erste Vorarlberger der Radsportgeschichte, der die Tour de France be-endet hat.

„Es war sehr hart, ich bin froh, dass ich die Berge bei dieser Hitze geschafft habe und stolz, dass ich die Tour fertig gefahren bin“, sagte der 25-Jährige aus dem IAM-Team. Die hohen Temperaturen machten ihm zu schaffen und waren der Grund, warum er sein Leistungsmaximum oft nicht erreichen konnte. Seinen Zustand bei der Hitze (teilweise 40 Grad) be-zeichnete er auch gerne mal als „Cooked like french pasta”.

Das Highlight war für Matthias definitiv der Prolog in Utrecht, als er Platz 7 belegte. Einen Schreck-moment gab es bei der dritten Etappe der Tour. Ein Massencrash in den rund 20 Fahrer verwickelt waren – darunter auch Matthias. Er überstand den Sturz Gott sei Dank ohne Verletzungen.

Beendet hat Matthias seine erste Tour de France auf dem 156. Platz. Auf der abschließenden Etap-pe nach Paris erreichte er als sehr guter Dreiund- zwanzigster das Ziel. „Es war ein unbeschreibliches Er-lebnis. Mit dem Start beim größten Radrennen der Welt ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“, so der Hohenemser.

„Die körperlichen Belastungen, die bei der Tour de France von den Fahrern abverlangt werden sind extrem. Nicht nur die Länge der Etappen, die vielen Höhenme-ter und die kurzen Regenerationszeiten sondern auch die in diesem Jahr besonders heißen Temperaturen stellten die Athleten vor eine harte Aufgabe. Matthias hat dank seiner beeindruckenden Leistung in diesem Jahr seine Premiere bei der TdF hervorragend gemeis-tert. Seine Konzentration liegt für 2016 vor allem auf dem Prolog beim Giro de Italia, wo er seine Einzelzeit-fahrleistung unter Beweis stellen will. Das Ziel ist es mit einer Leistung von mehr als 400 Watt durchzufahren.“

MATTHIAS BRÄNDLE BEI DER TOUR DE FRANCE 2015

EXPERTENKOMMENTAR ANTJE PEUCKERT, SPORTWISSENSCHAFT & TRAINING

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PARTNER DES SPORTSERVICE VORARLBERG

Wir bedanken uns bei unseren Partnern für die Zusammenarbeit und die Unterstützung im vergangenen Jahr.

Autohaus Niederhofer und UNIQA

Das Autohaus Niederhofer mit den beiden Niederlassungen in Lauterach und Feldkirch, unterstützt uns großzügig dabei, dass wir bei unseren vielen Dienstfahrten sicher ans Ziel und wieder zurück kommen. UNIQA Landes- direktion Vorarlberg sorgt dafür, dass unsere Autos auch gut versichert sind.

HEAD

Dieses Jahr entstand eine tolle Kooperation mit der HEAD Sport GmbH in Kennelbach, die un-sere Mitarbeiter mit Outfits ausgestattet haben.

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SCR ALTACH

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IMPRESSIONENLEISTUNGSTEST SCR ALTACH IM NOVEMBER 2015

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1. EUROPA-SPIELE IN BAKU

Asian Games, Commonwealth Games, Panam- Meisterschaften, etc. Was in anderen Kontinen-ten längst Usus ist, soll sich – geht es nach dem Europäischen Olympischen Comité – auch im „alten Kontinent“ zu einer festen Größe etablieren.

Österreich war bei den 1. Europa-Spielen in Baku/Aserbeidschan (12. – 28. Juni 2015) mit insgesamt 145 Athleten (72 Damen, 73 Herren) vertreten. An 17 Wettkampftagen und bei 253 Bewerben (in 16 olympischen und vier nicht-olympischen Diszipli-nen) waren knapp 6.000 Athleten aus 50 Nationen am Start. In nicht weniger als zwölf Sportarten ging es in Baku um die Olympia-Qualifikation für Rio 2016: In den Sportarten Schießen, Triathlon und Tischtennis gab es mit einem Sieg bei den Europa-Spielen auch einen Fix-Platz für Rio.

Auch sechs Vorarlberger Athleten waren in Baku: die Ringer Lukas Hörmann, Dominic Peter und Johannes Ludescher, Schütze Thomas Mathis, Ka-rate-Lady Bettina Plank und die Kunstturner Mat-thias Schwab und Marlies Männersdorfer (hat ih-ren Lebensmittelpunkt im Winter nach Vorarlberg verlegt und trainiert seither in Dornbirn). Genau genommen waren es aber viel mehr Vorarlber-ger, die eine entscheidende Rolle in Baku spielten. ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss sowie Generalsekre-tär Dr. Peter Mennel, unser Arzt Marc Sohm, der als Teamarzt fungierte, unser ehemaliger Judo Landes- trainer und derzeitiger Nationalteam-Trainer Patrick Rusch und Damen-Nationaltrainer im Kunstturnen Laurens van der Hout.

Das Highlight aus unserer Sicht: Karatekämp-ferin Bettina Plank gewann am ersten Tag der Europa-Spiele in der Kategorie bis 50 kg die Silbermedaille. Matthias Schwab beendete seinen Mehrkampf als zweitbester Österreicher mit starken 80,665 Punkten, Marlies Männersdorfer gelangen 45,465 Punkte!

„Unsere Athleten fühlten sich schon bei der Ankunft wie bei Olympia. Die Organisation, die Wettkampfstät-ten, die Eröffnungsfeier und die generelle Stimmung - das alles hat dazu geführt, dass vielen Athleten be-wusst wurde, dass sich das harte Training gelohnt um an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.“

EXPERTENKOMMENTAR KAI NÖSTER, LANDESTRAINER RINGEN

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EIN FALL FÜR DIE GESCHICHTSBÜCHER - BETTINA PLANK HOLT SILBER IN BAKU

„Es ist eine historische Medaille, die erste für Österreich bei Europaspielen – Bettina, wir sind stolz auf Dich”, betonte ÖOC-Präsident Karl Stoss bei der internen Medaillenfeier für Bettina Plank im Österreich-Quartier im Athletendorf. Als Belohnung gab’s für die 23-jährige Vorarlbergerin, die in Linz wohnt und trainiert, Philharmoniker-Goldmünzen im Wert von 2.500 Euro. „Ich merke erst jetzt, wie anstrengend der heutige Tag war, werde heute mit Sicherheit gut schlafen”, meinte Bettina. „Ich habe davon geträumt, eine Me-daille zu holen. Es ist schön, wenn sich deine Träu-me erfüllen.”

Bettina gewinnt am ersten Tag der Europa-Spie-le in Baku in der Kategorie bis 50 kg die Sil-bermedaille. Im Finale muss sich die 23-Jäh-rige der türkischen Weltranglisten-Ersten Serap Ozcelik knapp mit 0:1 geschlagen geben. „Ich war vorsichtiger als noch in der Vorrunde, eine Ak-tion hat den Ausschlag gegeben, wir haben gleich-zeitig angegriffen, ihr wurde der Punkt zugespro-chen. Aber ich bin sehr zufrieden mit Silber“, meinte die Vorarlbergerin. Schon in der Elimination Round (im Pool B) am Vor-mittag hatte sich Bettina der Türkin mit 0:3 geschla-gen geben müssen. „Da habe ich mehr riskiert. Die Vorrunde verlief für mich generell zäh. Ich war sehr nervös. Erst im Halbfinale hab‘ ich dann wirklich meinen Rhythmus gefunden.“

Bettina war als Gruppen-Zweite (nach zwei Sie-gen – jeweils 1:0 gegen Nurana Aliyeva/Aze und Monika Berulec/Kro bzw. einer Niederlage) in die Medaillen-Runde aufgestiegen.

Im Semifinale hatte sie sich gegen die Weltranglis-ten-Zweite Alexandra Recchia (Fra) mit 2:0 durch-gesetzt. Unter den 2.000 Zuschauern in der Halle waren u.a. IOC-Präsident Thomas Bach und Fürst Albert II von Monaco.

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EUROPÄISCHES OLYMPISCHES SOMMER-JUGENDFESTIVAL (EYOF) IN TIFLIS

Knapp vier Monate nach dem XII. Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestival (EYOF) in Vor-arlberg und Liechtenstein und nur kurz nach den ersten Europaspielen in Baku, stand auch schon die nächste große europäische Sportveranstaltung für Nachwuchssportler an. Das Europäische Olympi-sche Sommer-Jugendfestival ging vom 26. Juli bis 1. August in Tiflis, der größten Stadt Georgiens, über die Bühne.

Das ÖOC war mit insgesamt 45 österreichischen Athleten im Alter zwischen 13 und 17 Jahren vertre-ten, die in sechs Sportarten an den Start gingen. Das Programm umfasste neun Sportarten (Basketball, Handball, Judo, Leichtathletik, Radfahren, Schwim-men, Tennis, Turnen und Volleyball) und insgesamt 116 Medaillen-Entscheidungen.

Lubomir Matera über die Zeit in Tiflis: „Die Orga-nisation vor Ort war sehr professionell. Gerade für junge Sportler ist das sehr beeindruckend – das olympische Flair, die Unterbringung im Olympi-schen Dorf und der Austausch mit internationalen Top-Sportlern“.

Bei den Olympischen Spielen der Jugend, die seit 1991 im Zweijahres-Rhythmus in nicht-olympischen Jahren sowohl im Sommer, als auch im Winter statt-finden, war Vorarlberg mit fünf Sportlern in zwei Sparten vertreten: Die Turner Lara König (15 Jahre, TS Wolfurt), Tamara Stadelmann (14, TS Jahn Luste-nau), Lorenz Rüf (16, TS Wolfurt) und Fabio Sereinig (16, TS Dornbirn) und die Leichtathletin Isabel Posch (15, TS Lustenau). Als Betreuer waren Bianca Franzoi und Kunstturn-Landestrainer Lubomir Matera vor Ort.

Hervorzuheben sind die Leistungen von Tamara Stadelmann, Lorenz Rüf und Fabio Sereinig – die Turner schafften nur knapp das Finale nicht, er-reichten jedoch ein sehr erfolgreiches Mannschafts-ergebnis (bestes Ergebnis das ein österreichisches Junioren-Team je hatte).

„Meiner Meinung nach sind Veranstaltungen wie die EYOF enorm wichtig für Nachwuchstalente. Nicht nur was die Atmosphäre vor Ort betrifft, sondern auch die Erfahrung und die dadurch entstehende Motivation, die sie für spätere Wettkämpfe mitnehmen. Sie sehen was international läuft und das pusht sie in gewisser Weise noch mehr.“

EXPERTENKOMMENTAR BIANCA FRANZOI, KUNSTTURN-TRAINERIN

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JAHRESÜBERBLICK KOOPERATIONSPARTNER SCR ALTACH

Unsere umfangreichste Mannschafts-Kooperation war auch 2015 die mit dem Bundesligisten SCR Al-tach. Sie besteht bereits seit mehr als sechs Jahren und konnte ständig weiterentwickelt und ausge-baut werden.

Das Sportservice findet durch Martin Hämmerle seine Position im Trainer- und Betreuerteam des SCRA. Als Physiotherapeut und begleitender Ath-letik- und Individualtrainer koordiniert er zwischen dem Verein, der Mannschaft und dem Sportservice die verschiedenen Aufgaben.

Unter anderem wurden auch 2015 folgende Leis-tungen für den SCRA geplant, durchgeführt und analysiert:

• Medizinische Untersuchungen (Lizenz- und Kontrolluntersuchungen) – Team Sportmedizin

• Diverse Leistungstests (Ausdauertests, Sprint- und Sprungplattentests usw.) – Team Sportwis-senschaft

• Ergänzende Massagebehandlungen (Lymph-drainage usw.) – Bea Kresser

• Durchführung versch. Athletikeinheiten (Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination und Ausdauertraining, usw.) – Martin Hämmerle

• Physiotherapie und Reintegrationstraining – Martin Hämmerle

Die Physiotherapie bildet den größten Einsatzbe-reich und Zeitaufwand der Kooperation: Einerseits die Therapie im klassischen Sinne wie die Aufarbei-tung und Reha von Langzeitverletzten (z. B. Seiten-bandeinriss oder Knochenbruch) andererseits vor allem aber auch die ständige Betreuung (Martin Hämmerle nennt es gerne „Feuerwehr“) der Spie-ler mit ihren täglichen Blessuren und Problemen die während des normalen Trainingsalltags in einer Spiel- und Kontaktsportart immer wieder entstehen (Prellungen, Verstauchungen, Entzündungen, Ver-härtungen oder verschiedenen Problemen am Be-wegungsapparat).

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JAHRESÜBERBLICK KOOPERATIONSPARTNER SCR ALTACH

Ebenso begleitet Martin Hämmerle die Mannschaft als ergänzender Athletik- und Fitnesstrainer. Ziel ist es, in der Funktion als Physiotherapeut und di-rekt handelnder „Trainer“ die Erkenntnisse aus der täglichen Arbeit mit den Spielern „auf und neben der Liege“, sowie die Informationen der Spieler über Müdigkeit, Belastung usw., in die Trainings-planung mit dem Trainerstab einfließen zu lassen. Somit können Belastungen sensibler abgestimmt und ein kontinuierlicher, nachhaltiger Trainingspro-zess besser gesteuert und kontrolliert werden. Nur so können schwerwiegende Fehlentwicklungen und Probleme frühzeitig erkannt und optimiert werden. Ein Vorzeigebeispiel wäre diesbezüglich die indivi-duelle, selbständige Vor- und Nachbereitung der einzelnen Spieler vor bzw. nach den jeweiligen Trai-ningseinheiten.

Nach einer überaus erfolgreichen Saison 2013/14

mit dem Meistertitel in Österreichs zweithöchster Spielklasse und dem Aufstieg in die Österreichi-sche-Bundesliga, kann man auch über die erste Saison in der höchsten Spielklasse von einer Sensa-tions-Saison sprechen.

Nach einem erfolgreichen und spannenden Herbst und einer konzentrierten Vorbereitung auf das Frühjahr 2015, konnte sich die Mannschaft im Mai mit dem 3. Rang in der Tabelle für den Europacup qualifizieren! Darüber hinaus wurde mit 57 Punkten eine neue Punkt-Bestmarke eines Bundesliga-Auf-steigers aufgestellt. Es war die höchste Punktean-zahl, die der SCR Altach in seiner Bundesligage-schichte einfahren konnte.

Eine spannende Aufgabe für die neue Saison 2015/16. Eine ruhige, konzentrierte Vorbereitung inkl. Trainingslager im Montafon sollte die Basis für

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die neuen Herausforderungen liefern. Die anschlie-ßend zweite Saison des Bundesligisten war insofern spannend, da es sich neben den Europacup-Einsät-zen natürlich im Bundesliga-Alltag und dem ÖFB-Cup zu beweisen galt. Für die Mannschaft, den Betreuerstab aber auch für den ganzen Verein war diese neue Situation eine enorme Herausforderung. Die Tatsache, dass das eigene Stadion einen neuen Rasen erhalten sollte, die Heimstadion-Problema-tik für die Europacupspiele (Heimspiele Europacup wurden in Innsbruck ausgetragen) usw., erschwer-ten die professionelle Arbeit zusätzlich.

Gerade für die medizinische Abteilung, Physio- therapie und v.a. die Massageabteilung war besonders der August ein richtiger Knochenjob.

Ein paar Fakten und Daten:

• 24./25. Juli Auswärtsfahrt Grödig• 29./30. Juli EC Quali in Innsbruck• 01./02. Aug. Auswärtsfahrt Austria Wien• 5./6./7. Aug. EC Quali Rückspiel in

Guimaraies (PRT)• 9. Aug. Heimspiel Sturm Graz• 12. Aug. Heimspiel Mattersburg• 14./15. Aug. Auswärtsfahrt RedBull

Salzburg• 19./ 20. Aug. EC Quali in Innsbruck• 22. Aug. Heimspiel Admira• 26./27./28.Aug. EC Quali Rückspiel Lissabon• 29./30. Aug. Auswärtsfahrt WAC

Leider fehlte schlussendlich ein einziges Tor zur er-folgreichen Qualifikation für die Gruppenphase des Europacups. Die vielen Spiele, der unglaubliche lo-gistische Aufwand und die überdurchschnittlichen Reisestrapazen haben auch ihre Spuren hinterlas-sen, was vor allem in den Ergebnissen der Bundes-liga sichtbar wurde.

Wieder mit vollen Kräften nach vor-ne blickend, liegen Ende des Jahres 2015 bereits die nächsten Aufgaben wie Leistungs- standanalyse, Wintervorbereitungsplanung usw. im Fach.

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PAUL REITMAYR - IRONMAN 70.3

Im Juni 2015 konnte Triathlon-Kaderathlet Paul Reitmayr den Lohn für die harte Arbeit der letz-ten Jahre einstreichen: Er gewann als erster Österreicher einen IRONMAN 70.3!

„Der Rennverlauf war für mich perfekt. Solche extre-men Bedingungen kommen mir entgegen. Ich kann meine Leistungen bei Hitze genauso abrufen wie bei Kälte”, so Reitmayr nach seinem Sieg bei Tem-peraturen um die 35 Grad.

Drei Wochen nach seinem Sieg stand er erneut auf dem Podium - beim Ironman 70.3 in Norwegen er-reichte er Platz 3 - was zusätzlich die Qualifikation für die Heim-Weltmeisterschaften in Zell am See bedeutete. Dort startete er als einziger Österreichi-scher Profi und erreichte schlussendlich Platz 28. Das bedeutete zwar, dass Paul sein anvisiertes Top-20 Ergebnis nicht erreichen konnte, aber dennoch zufrieden auf das WM-Rennen zurückblickt.

„Nach vielen Jahren auf der Olympischen Distanz hat Paul 2014 den Schritt auf die Mitteldistanz gewagt. Dass diese Entscheidung die Richtige war, zeigte sich in die-sem Jahr. Paul konnte endlich sein Potential ausspielen und wurde mit sehr guten Platzierungen belohnt. Die Leistung bei der Weltmeisterschaft ist als sehr gut ein-zuschätzen, da sich dort die Weltspitze des Triathlons mit einer enormen Leistungsdichte trifft. Paul absol-viert einen Teil seiner Saisonvorbereitung mit einem intensiven Athletiktraining im Olympiazentrum, um in diesem Bereich noch Leistungsreserven rauszuholen.“

In Pescara/ITA galt es die Schwimmstrecke im Mit-telmeer zu absolvieren (1,9 Kilometer). Reitmayr kam als 3. aus dem Wasser. Auf der Radstrecke (90 Kilo-meter), die durch die Hügel der Abruzzenausläufer führte, dosierte er sein Tempo richtig und hielt den Anschluss zum Führungsduo, den Italienern Risti und Casadei. Mit dem schnellsten Halbmarathon - dem einzigen Halbmarathon unter 01:20 Stunden - holte sich der 30-Jährige den italienischen Lokal-matador Casadei und feierte seinen größten Erfolg auf der IRONMAN 70.3 Serie. Nach 4:05:08 Stunden überquerte er die Ziellinie.

EXPERTENKOMMENTAR ANTJE PEUCKERT, SPORTWISSENSCHAFT & TRAINING

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31 VORARLBERGER IN ÖSV-KADERN

Der Österreichische Schiverband (ÖSV) gab im Mai 2015 die Kadereinstufungen für die kommende Sai-son bekannt. In den Kadern finden sich nicht we-niger als 31 Vorarlberger Athleten und Athletinnen: • Ski alpin Herren (7): Frederic Berthold, Christian

Hirschbühl, Marcel Mathis, Daniel Meier, Johan-nes Strolz, Magnus Walch (alle B-Kader), Mathi-as Graf (C-Kader)

• Ski alpin Damen (7): Elisabeth Kappaurer, Kerstin Nicolussi, Nina Ortlieb, Ariane Rädler, Christine Scheyer (alle B-Kader), Katharina Liensberger, Pia Schmid (beide C-Kader)

• Langlauf (2): Dominik Baldauf (A-Kader), Jasmin Berchtold (C-Kader)

• Sprunglauf (4): Eva Pinkelnig (Nationalkader), Ulrich Wohlgenannt (A-Kader), Patrick Streitler (B-Kader), Felix Greber (C-Kader)

• Skicross (1): Bernhard Graf (B-Kader)• Nordische Kombination (1): Sepp Schneider

(A-Kader)• Snowboard (8): Alessandro Hämmerle, Lukas

Mathies, Markus Schairer, Susanne Moll (alle A-Kader), Christine Holzer, Luca Hämmerle, Michael Hämmerle (alle B-Kader), Sophia Ganahl (C-Kader)

• Behindertensport (1): Dietmar Dorn (A-Kader)

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SPORTLICHE ERFOLGE DER SPORTSERVICE-MITARBEITER

Im Olympiazentrum wird nicht nur AthletInnen, Mannschaften und Verbänden auf dem Weg zu ih-rem Erfolg geholfen, sondern Sport auch gelebt. Neben der individuellen Teilnahme von Mitarbeite-rInnen in unterschiedlichsten Sportarten gibt es ei-nen jährlichen Team-Fixpunkt: Die Teilnahme einer oder mehrerer Staffeln am Trans Vorarlberg Triath-lon.

Letztes Jahr konnten wir die 5er-Staffel bei ihrer Pre-mieren-Austragung gewinnen – heuer gingen wir mit zwei 3er-Staffeln an den Start. Bei klassischem „Trans-Wetter” (3 Grad und leichter Regen am Hoch-tannberg) war es für alle Starter ein echter Härtetest. Nachdem wir im Team eine „Schwimm-Schwäche” haben, mussten wir neben Antje Peuckert (Sport-wissenschaft), Martin Hämmerle (Physiotherapie) und Robert Lebar (Bistro) auf externe Unterstüt-zung zurückgreifen: Kaderathletin Celina Lutter und Weltcup-Bordercrosser Julian Lüftner halfen auf der Schwimm-Strecke aus, Gabi Marte als Läuferin. Die Zielsetzung „an die individuellen Leistungsgrenzen gehen” wurde perfekt erfüllt.

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Sebastian Manhart war auf dem Bike und auf Skiern unterwegs. Der Arlberg Giro und Rund Um Vorar-lberg wurden bestritten und außerdem stand das jährliche Duell mit HLSZ Leiter Daniel Devigili beim Weißen Ring an.

Beim diesjährigen Staufenlauf waren Martin Hämmerle und Robert Lebar dabei. Martin Hämmerle hat zudem noch den Sellaronda Ski-marathon bestritten, war beim VSTC (Vorarlberger Schitouren Cup) und beim DYNAFIT Wake-Up Trail-run in Friedrichshafen dabei und nahm gemeinsam mit Antje Peuckert bei der Lecher Mountaintrophy teil. Antje war heuer außerdem noch bei der Age Group Triathlon EM in Genf und beim Ironman 70.3 in Kraichgau dabei.

Beim 3-Länder-Marathon war dieses Jahr Nicola Tyre (Aus-& Fortbildungen) aus unserem Team da-bei. Sie rannte ihren ersten Halbmarathon.

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Anfang 2015 fand am Kreischberg und im Lachtal die FIS Freestyle Ski & Snowboard WM statt. Stark vertreten natürlich die österreichischen Snow-boardcrosser, die vom Olympiazentrum Vorarlberg betreut werden. Am Start waren unsere Kaderathle-ten Markus Schairer und Alessandro Hämmerle, der Kärntner Hanno Douschan und der in Vorarlberg trainierende Tiroler Julian Lüftner, der sich in der ÖSV-internen Qualifikation gegen Michael Häm-merle durchgesetzt hat. Bei den Damen haben Ka-derathletin Susanne Moll, die Niederösterreicherin-nen Maria Ramberger und Katharina Neussner die rot-weiß-roten Farben vertreten.

Markus Schairer musste auf seinen WM-Start nach dem starken 3. Rang in der Qualifikation verzich-ten - er hatte sich in der Qualifikation bei einem Sturz im Zielraum eine Kapselverletzung im linken Sprunggelenk und einen Bluterguss zugezogen. „Es ist extrem bitter, da ich super drauf war. Es waren ganz blöde Umstände, dass es mich aufgestellt hat. Der Zielraum war relativ steil und eisig. Zum Ab-bremsen ist es mit dem Snowboard auf einer Kante schwieriger als mit den Ski auf zwei Kanten”, so ein enttäuschter Markus Schairer.

SNOWBOARD WELTMEISTERSCHAFTEN 2015

Für etwas ungute Stimmung im Vorfeld bzw. für einen kleinen Dorn im Auge, sorgte die Tatsache, dass es für die SBX-Asse, ohne in der bisherigen Saison ein Weltcuprennen bestritten zu haben, auf einem sehr selektiven Kurs am Kreischberg gleich um WM-Edelmetall ging. Schlussendlich war es Allessandro „Izzy“ Hämmer-le, der eine grandiose Vorstellung lieferte: Rang 5 und Sieg im kleinen Finale. Während der stark be-setzte Achtelfinallauf ein beinharter Fight bis zum Schluss war, spazierte Izzy nach sehr guten Starts locker durch das Viertelfinale. Im Halbfinale klappte dann leider der Start nicht wie gewohnt – die Auf-holjagd wurde nur mehr mit dem 3. Rang in diesem Heat belohnt. Im kleinen Finale dominierte er dann wieder von Anfang an und feierte einen souveränen Laufsieg.

Auch für Lukas Mathies, der sich letztes Jahr den Gesamtweltcup Sieg holte, lief die WM Jahr nicht ganz nach seinen Vorstellungen. In der Disziplin Paralell-Riesentorlauf schaffte er es ins Achtelfinale und landete auf Platz 10.

Von Österreichs Herren im Parallel-Slalom waren drei in die K.O.-Entscheidung gekommen. Lukas als einziger Viertelfinalvertreter landete auf Rang 6.

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Ariane Rädler – Ski alpin

Ariane erlitt im Juni einen isolierten vorderen Kreuz-bandriss im linken Knie. Die erste Reha-Phase, in der vor allem die Schwellungsreduktion und der Erhalt der allgemeinen körperlichen Leistungsfä-higkeit im Vordergrund standen, verlief sehr gut. Durch Lymphdrainage, Physiotherapie und Massa-ge zeigte sich das Knie sowohl in Streckung als auch Beugung bald funktionsfähig und Ariane konnte nach 10 Wochen bereits gemeinsam mit Manuel Hofer mit einem gezielten Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining starten. Besonders wichtig dabei war es, möglichst bald die Balance zwischen rechtem und linkem Bein wieder zu finden. Sowohl Muskelmasse als auch Kapsel, Bänder, Sehnen und Menisken mussten den selben Belastungen beid-seitig wieder stand halten können. Ariane besitzt ein hervorragendes Auffassungsvermögen, arbeitet

REHA-ATHLETEN 2015

sehr konsequent und setzt ihr Training perfekt um. So war es möglich, bereits im November mit einem funktionstüchtigen Knie einen Trainingsblock um-zusetzen. Voraussichtlich wird Ariane Anfang 2016 ihre ersten Schneetage absolvieren und in den ÖSV zurückkehren.

Benjamin Bildstein – Segeln

Schulterluxation! Diese beunruhigende Diagno-se erreichte uns im Jänner von Benjamin Bildstein. Seine bereits mehrfach luxierte linke Schulter wur-de beim stürmischen Auftakt des Weltcups in Mi-ami noch einmal massiv beschädigt. Die Diagnose - Riss des vorderen Labrums - machte im Hinblick auf eine langfristig angesetzte Entwicklung mit dem Ziel Olympia 2020 eine Operation unumgänglich. Sie wurde im Februar in Innsbruck durchgeführt.

Dank einer perfekten Operation konnte Ben schon bald mit der konzentrierten Reha bei uns beginnen. Das gesamte Reha und Aufbautraining wurde unter der Leitung von Martin Hämmerle durchgeführt.

Ben empfand die Reha-Zeit als sehr zielführend: „Ich war hier im Olympiazentrum in Physiotherapie, habe hier mein Aufbautraining gemacht, mit Ernäh-rungsexperten gearbeitet, war in TCM-Behandlung und wir arbeiten zudem mit Sportpsychologen Christian Uhl zusammen. Der enorme Vorteil den ich im Sportservice hatte war, dass ich alles un-ter einem Dach hatte. Den Physiotherapeuten, die situationsbedingte Abstimmung der Ernährung, der TCM-Spezialist – das Zusammenspiel aller Maß- nahmen die man braucht, ist an einem Ort konzen-triert. Somit kann viel effizienter gearbeitet werden. Und das hat sich bezahlt gemacht. Was mir auch sehr gefallen hat, war die Motivation der Leute. Ich habe richtig gemerkt, wie das Interesse da war, dass meine Reha den bestmöglichen Outcome hat – nicht nur, „dass es wieder okay wird“. Das gan-ze Team, mit dem ich zusammengearbeitet habe – besonders mein Physio Martin Hämmerle – sind spürbar persönlich hinter mir gestanden.“

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Die Reha verlief durchwegs mit kleinen aber kon-tinuierlichen Schritten nach vorne! Neben den re-gelmäßigen Therapieeinheiten absolvierte Ben in dieser Zeit auch unzählige, angepasste Trainings-stunden für den „restlichen“ gesunden Körper.

„Verletzungen sind Chancen. Chancen und Zeit, die Ben bedingungslos nützte um Dysbalancen bzw. eventuelle Trainingsrückstände aufzuholen und Stär-ken auszubauen.“

Am 11.6. war das Duo Bildstein/Hussel erstmals wie-der Skiff-Segeln am Bodensee, ab 21.6. feierten sie ihr Regatta-Comeback bei der Kieler Woche mit Ge-samtrang 4 und dem Wettfahrtsieg im Medal Race. Als krönenden Höhenpunkt dieses durchwachse-nen Jahres dürfen sich die beiden zusätzlich Ju-nioren-Weltmeister nennen - sie holten bei den U-23-Titelkämpfen vor Flensburg die Goldmedaille.

REHA-ATHLETEN 2015

EXPERTENKOMMENTAR MARTIN HÄMMERLE, PHYSIOTHERAPIE

Michael Fußenegger – Kunstturnen

Schulterverletzungen nach einem operativen Ein-griff stellen für Physiotherapeuten eine besondere Herausforderung in der nachfolgenden Reha-Pha-se dar. Die hohen spezifischen Anforderungen im Kunstturnen erfordern 100% Hingabe, sowohl vom Physiotherapeut als auch vom Athleten. Mit dieser

Hingabe arbeitete Michael in den Monaten März bis September. Er hielt sich nicht nur detailliert an alle Trainingsvorgaben und ließ viele Schmerzen über sich ergehen, er optimierte auch seinen Lifes-tyle und setzte gezielte Ernährungstipps um. So ge-lang ein Wiedereinstieg in das Turntraining bereits im September.

Im November dann die Schock-Nachricht bei einem Trainingsunfall: Achillessehnenriss. Geschehen ist das Unglück beim Absprung zu einem Dreifachsal-to im Anschluß an einen Flickflack. „Ein super Jahr für mich”, sagt Michael sarkastisch und fügt hinzu „aber ich werde zurück kommen”. Auf diesem Weg wird er von unseren Physiotherapeuten und dem Sportmedizinischen Institut begleitet mit Therapie, Lymphdrainage, Chinesischer Kräutertherapie und Akupunktur.

Laurin Böhler – Judo

In einem Kampf mit einem auswertigen Trainings-partner riss sich Laurin Böhler, Judoka und Heeres-leistungssportler, das vordere Kreuzband im rechten Knie. Nach der Operation galt es, die Schwellung möglichst rasch zu reduzieren. Durch seine enor-me Muskelmasse kein leichtes Unterfangen, da hier schon beim normalen Gehen hohe Belastungen auf das Knie wirken. Durch ärztliche Rundumbetreu-ung, Lymphdrainage und Physiotherapie galt es, eine Schleimbeutelentzündung in den Griff zu be-kommen. Ab November konnte die Therapiebank bereits gegen verschiedene Trainingsgeräte ausge-tauscht werden. Laurin reiste bereits am 29.11. zu einem Konditionslehrgang nach Südafrika, um dort an seinen Grundlagen zu arbeiten.

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REHA ATHLETEN 2015

Goran Aleksic - Handball

Mannschaftssportler sind keine Einzelsportler. Sie sind es nicht gewohnt alleine zu trainieren, nutzen die Gruppendynamik um sich im Training und im Spiel an das Leistungslimit zu pushen. Sie dürfen sich nicht in den Vordergrund stellen, denn entschei-dend ist es immer ob das Team gewinnt und nicht ob der einzelne Athlet eine hervorragende Leistung gebracht hat. Wenn es jedoch dazu kommt, dass sich ein Mannschaftssportler eine langwierige Ver-letzung zugezogen hat, kann das Denken wie ein Einzelsportler von Vorteil sein. Unzählige Stunden alleine im Kraftraum, Ausdauereinheiten auf dem Er-gometer, Koordinationstraining mit Unterstützung von Ball und Wackelbrett und tägliche Therapie mit nur wenig sozialen Kontakten zur Mannschaft selbst, stellen hier besondere Herausforderungen dar. „Du musst denken wie ein Einzelsportler“ war wohl der am häufigsten in Gebrauch gestandene

Satz von Goran Aleksic, Handballtormann von Bre-genz Handball. Er erlitt eine Kreuzbandverletzung im rechten Knie in einem Meisterschaftsspiel. Das Denken wie ein Einzelsportler setzte er mit Bravour um. Er nützte jedes Training um an seiner Fitness zu arbeiten und wuchs über sich hinaus. Nur mit diesen Voraussetzungen war es möglich, den 2,02 Meter großen Serbe wieder zu alter Stärke zu brin-gen. Goran hat alles dafür getan, um wieder in den Handballsport zurückzukehren. Dies ist ihm auch perfekt gelungen.

Elisabeth Kappaurer

Beim Saisonauftakt in Sölden konnte Elisabeth Kap-paurer ihr Weltcup-Debut feiern (um nur 9 Hun-dertstel nicht für den 2. Durchgang qualifiziert). Wenige Tage später - beim zweiten FIS-Slalom auf der Diavolezza - geriet sie bei einem Einfädler in Rücklage, wurde aus dem Kurs katapultiert und ver-letzte sich dabei am rechten Knie. Knorpelabsplitte-rung im Knie war die Diagnose. Wir sind uns sicher, dass ihr Training über den Sommer im Bereich Kraft, Sensomotorik und Tiefenstabilisation sie vor einer noch schwereren Verletzung bewahrt hat.

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RÜCKTRITTE 2015

Marco Baldauf – Turnen

2003 gelang dem Dornbirner als erstem heimi-schen Athleten ein Medaillengewinn im Weltcup. Insgesamt gewann Marco fünf Weltcup-Medaillen. Er erreichte je drei Top Ten Plätze bei Europameis-terschaften, im Gesamtweltcup und 33 Staatsmeis-tertitel. Anfang März hat der Turn-Weltverband be-kannt gegeben, den Namen „Baldauf“ für eine am Reck „gesprungene ganze Drehung aus dem Adler-schwung in den Zwiegriff“ in das offizielle Regel-werk aufzunehmen, um so den Erfinder zu ehren.

den Einzel-Hauptbewerb des Grand Slam-Turniers in Frankreich und stand in Wimbledon sogar in der zweiten Hauptrunde. Bei seinem ersten Einsatz im Nationalteam sorgte Martin beim Daviscup in Israel für den entscheidenden Sieg, der den Aufstieg Ös-terreichs in die Weltgruppe bedeutete.

Dominik Berger – Triathlon

Dominik kann auf 3 Top Ten Platzierungen bei inter-nationalen Ironman-Wettkämpfen zurückblicken. Außerdem auf einen 55. Gesamtrang bei der Iron-man WM in Hawaii 2013. Seit 2014 ist er Teammana-ger des Skinfit Racingteams.

Clemens Dorner – Ski alpin

Clemens, der in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom zu Hause war, war im Sommer aus dem ÖSV-Kader ausgeschieden, obwohl er kurz zuvor den österrei-chischen Meistertitel im Super-G geholt hatte. Sei-nen international größten Erfolg feierte der 24-Jäh-rige mit einem Europacup-Sieg im Super-G auf der Reiteralm.

Martin Fischer – Tennis

Seine Karriere hat Martin im Jahr 2010 bis auf Platz 117 der Weltrangliste geführt. In diesem Jahr qua-lifizierte er sich als bisher einziger Vorarlberger für

Michelle Morik – Ski alpin

„Es ist sehr schwer mit dem aktiven Skisport auf-zuhören. Der Sport war und ist für mich stets das Wichtigste“, sagte Michelle nach Bekanntwerden ihres aktiven Karriereendes im alpinen Rennsport. Michelle musste sehr viele Tiefen durch gröbe-re Verletzungen einstecken. Zwei Kreuzbandrisse warfen sie mehrere Monate lang zurück, als sie mit Riesenschritten vor dem Weltcup-Debüt gestanden war.

Susanne Moll – Snowboard

Nach 12 Saisonen im Snowboardcross-Weltcup be-stritt Susi Moll im Dezember im Montafon ihr letz-tes Weltcuprennen. „Ich bin nicht mehr die wilde Henne von früher“ begründete sie ihren Rücktritt knapp und klar – sie will aber ihrer Sportart erhalten bleiben. Der Weg führt in die Betreuung der hoff-nungsvollen Talente im Europacup.

Ebenfalls zurückgetreten in diesem Jahr:Giorgi Sirbu (Kunstturnen), Nathalie Ziesig (Bad-minton), Dorina Peter (Ringen), Selina Tomasini (Kunstturnen), Vanessa Nachbaur (Rhythmische Gymnastik)

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CHRISTIAN HIRSCHBÜHL UNTERWEGS RICHTUNG WELTSPITZE

„Je näher es hin zur absoluten Weltspitze geht, desto gezielter muss ein Sportler sein Kraft- und Athletiktrai-ning absolvieren. Es braucht Trainingsreize, die den Sportler fordern, in dieser kurzen Zeit möglichst viel an Leistung aus sich heraus zu holen.“

Bei Wintersportlern spielt die Zeit noch eine beson-dere Rolle – da die Spanne zwischen Abschlusstrai-ning und Beginn des darauffolgenden Schneetrai-nings eigentlich sehr kurz ist, um darin eine gute Grundlage zu erarbeiten.

le Aufgabestellungen sowohl möglichst schnell als auch möglichst genau absolvieren musste. Weiters war wichtig, nach der überstanden Kreuzbandver-letzung skispezifisch an das Krafttraining heran zu gehen. Deshalb nutzte Christian verschiede Tools, um besonders die untere Rückenmuskulatur, die speziell im Riesentorlauf über Streckung und Rota-tionsbewegungen hohen Belastungen ausgesetzt ist, weiter zu stärken und auf ein höheres Level zu bringen.

Bis Ende April stand Christian Hirschbühl auf Skiern und holte sich zum Abschluss der Saison den Sl-alom-Staatsmeistertitel. Nach einer dreiwöchigen Regenerationsphase ging es dann schon mit dem Sommertraining los. Der erste Sommer, in dem er verletzungsfrei trainieren konnte. Und das haupt-sächlich gemeinsam mit Manuel Hofer. Nur drei Monate blieben ihnen, um nach überstandener Kreuzbandverletzung und einem erfolgreichen Winter an Kraft, Beweglichkeit, Koordination, Aus-dauer und Schnelligkeit zu arbeiten.

Es war ein Sommer, in dem Christian gemeinsam mit Manuel alles daran setzte, seine Schwächen in Stärken umzuwandeln. Sie nützten die Zeit dazu, neben einem Basis Kraftblock gezielt an koordi-nativen Fähigkeiten zu arbeiten. Hier war es be-sonders wichtig, die Sinneswahrnehmung über das Auge unter Ermüdung zu schulen. Es standen mehrere Trainingseinheiten auf dem Plan, in denen „Hirschi“ nach 45 Sekunden Hochbelastung visuel-

Die Tage, an denen man Christian nicht irgendwo im Olympiazentrum trainieren sah, kann man wohl an einer Hand abzählen. Unser ganzes Team wusste, was in ihm steckt und zu welchen Höchstleistungen er bei Saisonbeginn fähig ist. Er hat gleich beim ers-ten Rennen in Sölden mehr als aufgezeigt. Im ersten Durchgang raste er auf ramponierter Piste auf Rang 20. Abgeschlossen hat er das Rennen auf Platz 22 - gleichbedeutend mit den ersten Weltcuppunkten seiner Karriere.

EXPERTENKOMMENTAR, MANUEL HOFER PHYSIOTHERAPIE

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2015 - DAS JAHR DER EVA PINKELNIG

Das Sportjahr 2015 bzw. die Wintersaison 2014/15 war und ist für Eva Pinkelnig eine äußerst erfolg- und gleichzeitig lehrreiche Zeit, in der die 27-jähri-ge wahrscheinlich mehr erlebt hat als andere Profi-sportler in ihrer gesamten Karriere.

Innerhalb weniger Jahre konnte sich Eva vom Skisprung-Anfänger zum fixen Bestandteil der Österreichischen Damen Nationalmannschaft im Skisprung hocharbeiten. Sie absolvierte die kom-plette Weltcup-Saison, war in 12 Weltcupspringen zehnmal in den Top Ten und klassierte sich auch beim Höhepunkt der letzten Saison, der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Falun (SWE), als Achte in die absolute Weltspitze. Der 7. Rang im Gesamtweltcup zeigt die Konstanz von Eva sehr deutlich. Nicht um-sonst ist sie die Kaderathletin, deren Profil 2015 auf unserer Webseite das am meisten angeklickte war.

zeit seit August 2015 auch als Heeressport-Athletin fix im HLSZ in Dornbirn stationiert und absolviert hier ihre allgemeinen Trainingsprogramme.

Am 4. Dezember 2015 startete Eva in Lillehammer in die Weltcupsaison - und das gleich sehr erfolgreich mit dem 7. Platz.

Die Vorbereitung auf die heurige Saison verlief bis-her planmäßig. Nach der Wettkampfzeit im Früh-ling startete Eva nach kurzer Regeneration mit den Vorbereitungen im Olympiazentrum. Die Trainings-pläne werden vom Trainerteam des ÖSV National-teams erstellt und gemeinsam mit den Trainern des VSV und unseren Sportwissenschaftern und Trai-nern umgesetzt. Der Fokus im Frühling und Früh-sommer wurde auf die Verbesserung der Grundla-gen-, Kraft- und Schnelligkeitsausdauer gelegt, um eine breitest mögliche Basis für die Wettkampfsai-son zu gewährleisten.

Auf eigenen Wunsch ist Eva nach ihrer Grundwehr-

„Eva hat trotz ihrer Erfolge in dieser Saison das Maxi-mum ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit noch lange nicht erreicht. Gleichzeitig ist sie aufgrund ihres noch jungen Wettkampfalters hoch motiviert und legt eine Leistungsbereitschaft an den Tag, die nur bei wenigen Spitzenathletinnen zu finden ist.“

EXPERTENKOMMENTARCHRISTOPH KRAXNER, SPORTDIREKTOR SKI NORDISCH

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gebnis ihre Zielsetzung nicht ganz erreichten, war die WM in Glasgow absolut erfolgreich. Öster-reich erreichte in Glasgow im Wettbewerb der 24 besten Teams der Welt – für den man sich als Nr. 22 der WM 2014 qualifiziert hatte – den 23. Rang. Diese „Weltranglisten-Position” hat zur Folge, dass Österreich zwei Turnerinnen zum vorolympischen Test-Event nach Rio entsenden kann – diese beiden Plätze werden an Elisa Hämmerle und Lisa Ecker gehen.

Absolutes Highlight in Glasgow war der persönliche Mehrkampfrekord von Elisa Hämmerle - die Vorarl-bergerin erturnte als Beste des Teams 53,431 Punk-te.

Auch 2016 wird Manuel mit dem Team arbeiten und damit vor allem Elisa auf ihrem Weg nach Rio unter-stützen. Vorgesehen ist die Zusammenarbeit beim Test-Event in Rio und der EM in Bern.

ZUSAMMENARBEIT MIT DEM NATIONALTEAM DER TURNERINNEN

Im Juli fand in St. Etienne (FRA) das erste Trainings-lager des WM-Kaders der Kunstturnerinnen statt. Im Fokus stand die Vorbereitung auf die Welttitel-kämpfe Ende Oktober in Glasgow (UK).

Vorarlbergs Turnerinnen waren in St. Etienne stark vertreten. Elisa Hämmerle, Olivia Jochum, Erja Metzler, die in Dornbirn trainierende Marlies Männ-ersdorfer sowie die Tirolerin Jasmin Mader trainier-ten trotz enormer Hitze sehr intensiv und in guter Atmosphäre mit ihren französischen Kolleginnen.

Nationaltrainer Laurens Van der Hout resümierte zufrieden: „Im Vordergrund standen Technik- und Gymnastiktraining sowie vor allem die physische Vorbereitung auf den Herbst. Einmal mehr war ich vom Einsatz und dem Willen zum Durchbeißen sehr angetan. Wir blicken auf eine sehr gelungene Trai-ningswoche zurück.“

Im Betreuerstab der Turnerinnen war ein weiterer Vorarlberger - Physiotherapeut Manuel Hofer war neben der Physio-Betreuung auch für das Athle-tiktraining verantwortlich. Sebastian Manhart über die Zusammenarbeit: „Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, das der Österreichische Fachverband für Turnen dem Olympiazentrum Vorarlberg in Person von Sport-Physiotherapeut Manuel Hofer entge-gengebracht hat. Für uns war es sehr wichtig, die Arbeit, die wir das gesamte Jahr über mit den in Dornbirn trainierenden Spitzenturnerinnen leisten, auch in die unmittelbare Vorbereitung auf die WM in Glasgow zu verlängern.“

Auch wenn Österreichs Damen im Mannschaftser-

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SABINE REINER -SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM VORZEIGEBEISPIEL

Vorarlbergs Vorzeigeleichtathletin geht derzeit ei-nen unbeirrbaren Weg - in Richtung absolute Welt-spitze.

Wir erinnern uns kurz zurück: Massive körperliche Probleme, Knochenmarksödeme, Knochenbruch, Verletzungsanfälligkeit und immer wieder zerreis-sende Zwangspausen forderten bei Sabine noch vor zwei Jahren mehr Zeit für Therapie und Kopfzer-brechen als für einen nachhaltigen kontinuierlichen Trainings- und Wettkampfaufbau. Durch die damals beginnende Zusammenarbeit mit dem Sportser-vice (Koordination und Betreuung Training/Phy-siotherapie durch Martin Hämmerle) begann eine durchwegs neue, intensive und spannende Zeit für beide Seiten. Physiotherapie, Massagen (Bea Kres-ser), angepasste Ernährungsstrategien (Marc Sohm/Martin Rinderer), ergänzende TCM-Behandlungen (Marc Sohm) und die gemeinsame Entwicklung ei-ner passenden optimalen Trainingsstrategie bzw. eine Wettkampfplanung haben schlussendlich dazu geführt, dass Sabine seit ca. zwei Jahren nahezu be-schwerdefrei trainiert und sich Schritt für Schritt un-ter den Top-Bergläuferinnen dieser Welt etabliert.

Die beiden herausragenden Ergebnisse dieser Sai-son sind sicherlich der 8. Platz bei der Bergauf-Ber-gab Weltmeisterschaft in Wales (GB) und der 4. Platz bei der Berglauf-Europameisterschaft bzw. die damit verbundene Silbermedaille im Team in Porto Moniz (Madeira).

Einige weitere tolle Ergbnisse:

• September 2015: Sieg beim Hohenemser Stadtlauf

• September 2015: Trans Vorarlberg, Sieg in der Mixed Staffel

• September 2015: Karrenlauf, Sieg und Streckenrekord

• Juli 2015: Grossglockner Berglauf, 3. Platz• Juli 2015: Swiss Alpine K21; 3. Platz mit Sturz

und Verlaufen in Führung liegend• Juni 2015: Seefeld Mountainrun, 1. Platz• Juni 2015: VIZESTAATSMEISTERIN im Berglauf• Mai 2015: Bodensee Frauenlauf, 1. Platz• Mai 2015: Gamperney Berglauf, 1. Platz

Damenwertung• Mai 2015: Landesmeisterin 10 Km Straßenlauf,

Siegerin Damenwertung• Mai 2015: Landesmeisterin Berglauf beim Äl-

pelelauf, 1. Platz, Streckenrekord• Mai 2015: Schlossberglauf, 1. Platz Damenwer-

tung• April 2015: Mountain Trophy, 1. Platz

Damenwertung• April 2015: Bludenz Läuft 7 km: 1. Platz over all

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ALPLA HC HARD VERTEIDIGT MEISTERTITEL

Alter und neuer Champion in der Handball Liga Austria. Die „roten Teufel“ setzten sich im Mai im zweiten Finalspiel vor 2.000 Zuschauern bei Bregenz Handball mit 24:20 durch und holten sich damit den vierten Titel in Folge.

Trainer Markus Burger nach dem Spiel: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Bregenz war ein würdiger Gegner und hat uns alles abverlangt. Wir mussten vollen Einsatz bringen, um diesen Titel heute feiern zu können. Ich bin wahnsinnig stolz auf die ganze Mannschaft, alle Betreuer und den gesamten Ver-ein.“

Nach einer wohlverdienten Sommerpause starteten die Harder im Juli im Olympiazentrum Vorarlberg mit Krafteinheiten und Leistungstests in die Saison-vorbereitung.

Erster Saisonhöhepunkt war gleich Anfang Septem-ber das Qualifikationsturnier für die EHF Champions League. Das Team von Markus Burger musste sich im Finale des Qualifikationsturniers in Banja Luka dem norwegischen Meister Elverum geschlagen geben.

Was die derzeitige Saison betrifft hat sich wenig verschoben in der HLA Tabelle. Es wird wohl wieder ein Kopf an Kopf Rennen, das unsere beiden Ko-operationspartner Alpla HC Hard, Bregenz Handball und die HC Fivers aus Wien bestreiten werden.

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SEPP SCHNEIDER BEI DEN NORDISCHEN SKIWELTMEISTERSCHAFTEN IN FALUN

Sepp konnte aufgrund einer langwierigen Kniever-letzung und den damit verbundenen Reha Maßnah-men, die vorwiegend im Sportservice durchgeführt wurden, erst im Jänner 2015 die ersten internationa-len Wettkämpfe bestreiten.

Die positive Leistungsentwicklung im Jänner und Februar (5x Punkteränge im Weltcup) brachten Sepp die Qualifikation für die Nordische Skiwelt-meisterschaft in Falun (SWE), bei der er sich sehr gut präsentieren konnte und mit einem 13. Platz im Einzelbewerb von der Großschanze, sowie den Plätzen 5 und 7 (Teambewerb und Teamsprint) auf-zeigte. Die kurze, aber intensive Wettkampfsaison konnte Sepp als 37. im Gesamtweltcup abschließen und sich aufgrund seiner Leistungen für den ÖSV A-Kader qualifizieren.

Die Vorbereitung auf die kommende Saison konn-te Sepp wie geplant nach einer Trainingspause im April starten und entschied sich nach Umstellungen im ÖSV Trainerteam, wieder vermehrt mit dem ÖSV Kader zu trainieren. Als Athlet im HLSZ Dornbirn konnte er gleichzeitig die Ressourcen im Olympia-zentrum voll nutzen.

Leider wurde Sepp Anfang September von einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber) in der Vorbereitung zurückgeworfen, da dies eine beinahe zweimonatige Trainingspau-se bedeutete. Dank der sehr guten sportärztlichen, ernährungstechnischen und physiotherapeutischen Betreuung konnte Sepp Ende Oktober wieder in den regelmäßigen Trainingsbetrieb einsteigen.

„Wenn Sepp eine Vorbereitungssaison verletzungs- oder krankheitsfrei absolvieren kann, werden wir noch viel von ihm hören. In puncto Trainingsmoral und Ein-stellung gehört Sepp zu den Besten und hat wie kaum ein anderer Athlet ein Gefühl für seinen Körper und dessen Bedürfnisse.“

EXPERTENKOMMENTARCHRISTOPH KRAXNER, SPORTDIREKTOR SKI NORDISCH

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PROJEKTE

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MENSCHEN IM SPORTSERVICE - DIE PORTRAIT-SERIE

Das Olympiazentrum ist nicht nur die Heimstätte des Sportservice Vorarlberg, in der unsere direk-ten Mitarbeiter und auch Vorarlbergs bekannteste Top-Athleten ein und aus gehen. Täglich begegnet man hier auch Menschen, die nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, die aber eine zentrale Rol-le spielen, wenn es um den Sport und um Erfolge geht.

Wer sind diese Menschen? Was genau machen sie? Welche Geschichten haben sie zu erzählen? Was sind ihre sportlichen Highlights? Diesen und noch vielen weiteren Fragen wollten wir nachgehen und haben Interviews mit sehr interessanten Charakte-ren aus den unterschiedlichsten Bereichen gemacht. Die Storys wurden auf unsere Webseite gestellt und via Facebook kommuniziert. Die zahlreichen Mails und vor allem die sehr hohen Zugriffszahlen auf die Webseite sprachen für sich. Jede Woche wurden wir gefragt, wer denn nun als nächstes porträtiert wird.

Lustig, skurril, überraschend, spannend und in-teressant, so könnte man sie wohl am besten be-schreiben. Wer die Interviews noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen. Sie sind alle auf unserer Webseite in der Rubrik „News-Aktuel-les vom Sportservice“ zu finden. Es wird sicher eine Fortsetzung des Projektes geben. Schließlich läuft uns hier jeden Tag wieder jemand über den Weg, dessen Geschichte erzählenswert ist…

Portraits 2015:

• Daniel Devigili (Leiter HLSZ)• Martin Bernhard (Co-Trainer SCR Altach)• Thomas Haschberger (ORF-Moderator)• Stefan Jäger (Personal Coach)• Norbert Gwehenberger (Polizeisportverein,

Schützenbund)• Jürgen Reis (Profikletterer)• Gerhard Grafoner (Sportdirektor Karate

Vorarlberg)• Daniel Rexa (Trainer Kunstturnerinnen)• Bianca Franzoi (Trainerin Kunsturnerinnen)

„Die Idee für das Projekt entstand eigentlich in einem Gespräch zwischen Tür und Angel, zwischen Sebastian Manhart und mir. ‚Lass uns das mal versuchen‘, war die Aussage, die dort fiel. Damals ahnten wir noch nicht, welchen Erfolg und welch tolles Feedback das Projekt mit sich bringen wird.“

EXPERTENKOMMENTARNATALIE MARUGG, KOMMUNIKATION

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SOMMERCAMP SPORTGYMNASIUM DORNBIRN

Das Sommercamp, das dieses Jahr Anfang Septem-ber zum ersten Mal stattfand, ist ein neues Projekt, das von unseren Sportwissenschaftern in Zusam-menarbeit mit dem Sportgymnasium Dornbirn in-itiiert wurde.

Die drei Athletiktrainer des Olympiazentrums ver-brachten vor dem diesjährigen Schulstart intensi-ve Trainingseinheiten mit den insgesamt 20 neuen Sport-Gymnasiasten (Spitzensportzweig o3).

Im Fokus stand die Einführung in das Krafttraining zur Vorbereitung auf das Training im kommenden Schuljahr. Vorrangig ging es um ein richtiges Auf-wärmen und um einen ersten Kontakt mit dem Erlernen von korrekten Techniken im Krafttraining nach dem „Lernphasenmodell Langhanteltraining“. Außerdem wurden den Schülern die Grundübun-gen des Athletiktrainings näher gebracht und sie kamen erstmals in Berührung mit der Spitzensport-kultur im Olympiazentrum.

„Die Grundtechniken des Krafttrainings gilt es sicher zu beherrschen, um Fehlbelastungen im leistungsorien-tierten Athletiktraining zu vermeiden.“

EXPERTENKOMMENTAR KRISTIAN KRAUSE, SPORTWISSENSCHAFT & TRAINING

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EHC BREGENZERWALD - SOMMERTRAINING DER EISCRACKS

Die Spieler unseres Kooperationspartners EHC Bre-genzerwald stehen seit Anfang August wieder auf dem Eis. Im Sommer hat das Team intensive Trai-ningseinheiten im Olympiazentrum absolviert – unter der Leitung von Sportwissenschafterin Antje Peuckert. Antje: „Wir haben dieses Jahr das Sommertraining das erste Mal etwas umgestellt. Wir haben uns überlegt, wie wir den Spielern entgegenkommen können, sodass sie nicht immer alle zusammen trainieren müssen, sondern individueller trainieren können.“

Das Konzept wurde mittels einer Online-Trainings-plattform umgesetzt, auf der die entsprechenden Trainingspläne abgerufen werden können. So konn-ten vor allem die Ausdauer- und Krafttrainings indi-viduell gestaltet und selbstständig trainiert werden.

„Das Training mit Eishockeyspielern war für uns doch eine besondere Aufgabe. Die Spieler sehen sich im Winter jeden Tag, da bestand die Aufgabe für uns da-rin einen Weg zu finden, das Training individuell und abwechslungsreich zu gestalten, sodass auf die Stär-ken und Schwächen eines jeden Einzelnen eingegan-gen wird. Wir haben eine Trainingseinheit in der Wo-che, die gemeinsam als Mannschaft umgesetzt wird. Ich glaube mit der neuen Aufteilung haben wir eine gute Möglichkeit gefunden, dass die Mannschaft ge-meinsam trainiert und eben auch jeder sich die restli-chen Einheiten selbstständig einteilen kann.“

Eine weitere Herausforderung stellte die Simulation von gewissen Übungen dar, die normalerweise nur auf dem Eis möglich sind. Dass das nicht 100% um-setzbar ist, war klar. Aber es gelang mittels Sprung- und Laufübungen ein gutes Ganzkörpertraining zu erstellen, das auf die Anforderungen eines Eisho-ckeyspielers passt.

Antje Peuckert hält als Fazit zum Sommertraining fest: „Es waren sehr viele interessante Charaktere dabei, die viele gute Ideen miteingebracht haben. Da galt es einen Weg zu finden, die eingebrachten Ideen mit unseren Vorstellungen zu vereinen. Das ist uns sehr gut gelungen. Die Jungs, die über den Sommer mit uns trainierten, haben alle hart und gut mitgearbeitet. Es sind durchwegs alle super Charaktere und es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit ihnen zu arbeiten. Ich denke das zeichnet dieses Team aus“.

EXPERTENKOMMENTAR ANTJE PEUCKERT, SPORTWISSENSCHAT & TRAINING

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MARC SOHM ALS ÖSTERREICHISCHER TEAMARZT BAKU

Die Europaspiele in Baku gingen im Juni 2015 über die Bühne. Nicht nur bei den Athleten ging es rund, sondern auch in der Kommandozentrale des Ös-terreichischen Olympischen Comité. Wie bereits berichtet war dort der Anteil an Vorarlbergern sehr hoch. Mit dabei war unser Sportarzt Dr. Marc Sohm.

Marc fungierte als Teamarzt für das österreichische Team. „Die Zeit in Baku war intensiv und sehr span-nend. Es herrschte ein tolles olympisches Flair“, so der Leiter unseres Sportmedizinischen Instituts.“

Auf die Frage wie sich ein Tag vor Ort abgespielt hat und wie genau die medizinische Betreuung or-ganisiert war, erklärte Marc: „Mein Tag begann mit einem kurzen Frühstück in der Dining Hall. Danach war ich entweder vor Ort in den Wettkampfstätten eingeteilt oder ich hatte Dienst im Athletes Villa-ge, wo ich für die Athleten und auch die Betreuer da war. Egal ob es um eine Behandlung ging oder einfach um die Besprechung von medizinischen

Fragen. Wir hatten außerdem fixe gemeinsame Be-sprechungstermine mit dem Team der Physiothe-rapeuten, um uns mit ihnen abzustimmen und den Sportlern eine optimale Betreuung zu bieten. Die Tage waren oft lang, da die Sportler meist abends von Wettkämpfen zurück kamen und anschließend noch versorgt werden mussten“.

Vor Ort war Marc bei den Leichtathletik-Wettkämp-fen sowie beim Turmspringen, Beachvolleyball, Sambo, Badminton, Judo, Fechten und beim Schie-ßen im Einsatz.

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„Im Hochleistungsbereich bedarf es einer umfassenden Betreuung und individueller Interventionen auf trai-ningswissenschaftlicher und ernährungswissenschaft-licher Ebene, um weitere Leistungsentwicklungen zu generieren. Zudem gilt es, auf konzeptioneller Ebene die Basis für ein professionelles Training zu schaffen.“

Im Rahmen eines zweiten Trainingslagers wurde ne-ben der Wiederholung der umfangreichen Testbat-terie auch das „Sommer-Startgate“ am Gelände der Birkenwiese in einem Testlauf in Betrieb genommen. Durch diese infrastrukturelle Maßnahme werden deutliche Verbesserungen im Bereich des Starts, als eines der wesentlichen wettkampfentscheidenden Elemente des Snowboardcross Wettbewerbs, ange-strebt.

SNOWBOARDCROSS WELTCUPKADER

Nach dem Beginn unseres ÖOC-Projekts mit dem Weltcup-Auftakt der Saison 2014/15 (wie bereits im letzjährigen Tätigkeitsbericht erwähnt), ging das Projekt heuer in die zweite Saison. Basierend auf den Erfahrungswerten von letztem Jahr wurde die sportwissenschaftliche Betreuung des Welt-cup-Teams weiterentwickelt.

Auf konzeptioneller Ebene wurde aus Athleten- und Trainersicht eine Sportartanalyse mit leistungsrele-vanten Faktoren erstellt, sowie deren Zusammen-hänge und Wechselwirkungen analysiert.

Die trainingswissenschaftliche Betreuung umfasste eine detaillierte und individualisierte Trainingspla-nung. Ausgangspunkt hierfür war ein Kurz-Trai-ningslager samt Durchführung einer leistungsdia-gnostischer Testbatterie. Die getesteten Parameter wurden zuvor aus der Sportartanalyse und den bis-herigen Erfahrungen mit dem SBX-Team abgeleitet. Diese werden mit unterschiedlicher Dichte seither kontinuierlich überprüft und zur weiteren Trainings-steuerung eingesetzt. Dabei stellt eine (fast) wö-chentliche Sprungkraftdiagnostik mit und ohne Zu-satzlast die häufigste Testung dar. Es können somit u.a. Rückschlüsse auf die momentane Belastbarkeit bzw. den momentanen Erholungszustand geschlos-sen werden.

EXPERTENKOMMENTAR KRISTIAN KRAUSE, SPORTWISSENSCHAFT & TRAINING

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ANTI-DOPING SCHULUNG FÜR KADERATHLETEN

Mit Wirkung vom 1.1.2015 wurde das Anti-Doping-gesetz in Österreich geändert – im Wesentlichen um den Anforderungen der WADA gerecht zu wer-den. Die NADA Austria hat dementsprechend auch ihr Handbuch für Leistungssportler angepasst. Als Athlet ist es extrem wichtig, alle Rechte und Pflichten zu kennen – positive Tests aus Versehen oder Nichtwissen sind recht einfach zu vermeiden. Mit diesem Hintergrund fand im April eine Anti-Do-ping Schulung im Olympiazentrum statt. Die Veran-staltung war exklusiv für Kaderathleten der Vorarl-berger Einzelspitzensportförderung. Der ärztliche Leiter unseres Sportmedizinischen In-stituts, Dr. Marc Sohm, veranschaulichte den Ath-leten die Informationsmöglichkeiten zur Feststel-lung, ob ein Medikament erlaubt ist oder nicht. Er schilderte den Ablauf einer Kontrolle und klärte die Sportler über ihre wichtigsten Rechte und Pflich-ten auf. Weiters wurden Fälle von medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUE - Therapeutic Use Excemption) und Ausnahmesituationen bei Akutbe-handlungen besprochen.

„Auch das Thema Ernährung wurde unter die Lupe genommen. Inwiefern spielen Nahrungsergänzungs-mittel eine Rolle und welche Vorsicht ist bei Nahrungs-mitteln im Ausland geboten? Dieser Aspekt darf nicht vernachlässigt werden.“

Für die Athleten war es ein sehr interessanter Abend, von dem sie einige Informationen mit-nehmen konnten. „Je weiter man im Spitzensport kommt, desto wichtiger werden die Antidoping-Re-geln. Gerade deshalb ist es für uns besonders wich-tig Unterstützung vom Olympiazentrum zu diesem Thema zu erhalten“, so Segler David Bargehr.

Unter den Teilnehmern waren Sportler wie das Seglerduo Benjamin Bildstein und David Hussl so-wie David Bargehr, Radsportler Patrick und Marcel Schnetzer sowie Tobias und Dennis Wauch, Ringer Dominic Peter und Johannes Ludescher, Eiskunst-läuferin Amina Gohm, Bahnengolfer Günter Inmann und Skifahrer Christian Hirschbühl.

EXPERTENKOMMENTAR MARC SOHM, SPORTMEDIZINISCHES INSTITUT

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TRAININGSLAGER DEUTSCHES RINGER-NATIONALTEAM

Im Februar fand ein zehntägiges Trainingslager mit hochrangiger Besetzung im Olympiazentrum statt. Das deutsche Nationalteam der Ringer (Grie-chisch-Römisch und Freistil) gastierte bei uns. Die insgesamt 20 Athleten kamen direkt vom Weltcup im Iran nach Dornbirn. Darunter bekannte Namen, Aushängeschilder des deutschen Ringsports und Olympiateilnehmer wie Frank Stäbler oder Nick Ma-tuhin. Gemeinsam mit den jeweiligen Bundestrainern, Funktions- und Koordinationstrainern und Masseu-ren des deutschen Ringerbundes konzentrierten sich die Athleten eine Woche lang auf Konditions- und Ausdauertraining. Auch ein Sportwissenschaf-ter reiste mit an, um die Werte der Athleten stetig zu überwachen. Im Fokus stand auch eine Sportart, die für Ringer völlig neu ist: Langlaufen. Unser Landestrainer Kai Nöster organisierte für die Gruppe einen Skating-kurs in Sulzberg. Eine komplett neue Erfahrung für alle Beteiligten. Neben den Ausflügen auf die Loipe standen Ausdauerläufe an der Ache, Mattentraining in Götzis und Klaus, Zirkeltraining in der Ballsport-halle, Spinning, die Arbeit im Kraftraum und Vieles mehr auf dem Programm.

Das gesamte deutsche Team zeigte sich begeistert über das Olympiazentrum und das, was die Umge-bung hier zu bieten hat: „Wir haben hier perfekte Bedingungen vorgefunden und wie man sich um uns kümmert ist einmalig. So eine tolle Rundumbe-treuung wie hier im Haus gibt es nicht oft“, sind sich Lothar Ruch (Funktionstrainer), der Betreuerstab und die Athleten einig.

„Auch die Vorarlberger Ringerszene profitiert sehr vom Besuch des deutschen Teams. Die Herren stehen mir beim Training zur Verfügung. Ich freue mich, dass die Erfahrung, die Kompetenz und das Wissen dieser Ath-leten in unser Kadertraining mit einfließt. Auch unsere Jugend durfte ihre Vorbilder kennenlernen. Das bringt natürlich eine enorme Motivation für meine Athleten mit sich.“

Auch für uns war der Besuch etwas Besonderes. Einem 2,10 Meter großen und über 130 kg schwe-ren Ringer in der Kraftkammer gegenüber zu ste-hen, war für so manch anderen Athleten im Haus doch recht ungewöhnlich. „Nick Matuhin hält sich oben an der Klimmzugstange fest und steht wäh-renddessen mit den Beinen am Boden. Wenn ich da oben hänge und los lasse - falle ich drei Sekunden“, scherzt Kai Nöster.

EXPERTENKOMMENTARKAI NÖSTER, LANDESTRAINER RINGEN

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DAS OLYMPIAZENTRUM ALS LANDESKOMPETENZZENTRUM DER SCHÜTZEN

Der Vorarlberger Schießsport, mit über 2.600 akti-ven Mitgliedern, hat eine lange Tradition und mit Hubert Hammerer (Gold in Rom 1960) und Wolfram Waibel (Silber und Bronze in Atlanta 1996) auch zwei Olympiamedaillengewinner hervorgebracht. In den letzten Jahren kam es zu wichtigen und um-fangreichen strukturellen Weiterentwicklungen im Verband die mit der Anstellung des Landestrainers Wolfram Waibel ihren Höhepunkt erreichten. Die Nachwuchs- und Kaderarbeit wurde verstärkt und die Erfolge stellen sich auf einer immer breiteren Basis ein. Auf diesen Entwicklungen aufbauend wur-de vom Schützenbund und Strukturmanager Tobias Weidinger ein langfristiges Nachwuchskonzept mit ambitionierten Zielen erarbeitet.

Ein Ziel dieses Nachwuchskonzeptes des Vorarl-berger Schützenbundes ist es, weitere Nachwuch-sathleten in die Kaderstruktur zu bekommen und in Folge eine leistungsfähige Kaderspitze zu etab-lieren. Ein Schlüsselfaktor dafür wäre, optimale Trai-ningsmöglichkeiten für den Nachwuchs und für die Kadersportler zu schaffen. Die veraltete technische Ausstattung der Schießstände verhindert jedoch seit geraumer Zeit ein zielgerichtetes und zeitge-mäßes Training. Im nationalen und internationalen Schießsport wird nur noch in Zehntelringen gewer-tet. Die Ausstattung im Olympiazentrum erlaubt derzeit hingegen nur eine Auswertung von ganzen Ringen. Das wird sich jedoch bald ändern. Der Um-bau des 10m/25m und 50m Schießstandes beginnt

mit Ende des Jahres 2015 und wird voraussichtlich im Jänner 2016 fertiggestellt. Im Zuge dieser Um-bauarbeiten wird auch ein Notausgang installiert damit die Anlage auch in Zukunft für internationale und nationale Wettkämpfe und Trainingslager von vielen Schützen benutzt werden kann.

Der Vorarlberger Schützenbund sieht den Standort Dornbirn als sein zentrales Nachwuchsleistungs- und Kompetenzzentrum in Vorarlberg, an dessen Spitze Cheftrainer und Olympiamedaillengewinner Wolfram Waibel steht. Der Verband wird durch eine zeitgemäße Anlage in seinem Kompetenzzentrum einen großen Impuls Richtung Vereine, Funktionäre, Trainer und Sportler setzen.

„Durch die Anbindung an die Infrastruktur im Olympiazentrum und dessen Fachabteilungen, Sport-wissenschaft & Training, Aus- und Weiterbildung, Medizin, Physiotherapie, Massage, Sport- und Struk-turmanagement, ergeben sich für die Nachwuchska-dersportler und Spitzenathleten perfekte Betreuungs-bedingungen auch außerhalb der Schießanlagen.“

EXPERTENKOMMENTAR WOLFRAM WAIBEL, LANDESTRAINER SCHÜTZEN

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DIE WEITERENTWICKLUNG DES PROJEKTS X-MEN

Einen wesentlichen Eckpfeiler der Professionalisie-rung der Strukturen, die im Sportkonzept veran-kert sind, bilden die beim Sportservice angestellten Cheftrainer/Sportdirektoren. Sie sind maßgeblich an der Weiterentwicklung der Verbände und Verei-ne beteiligt und haben in ihrer Rolle eine große Ver-antwortung. Die Weiterentwicklung ihrer Coaching-kompetenz ist somit ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Unter dem Namen X-Men läuft wie letztes Jahr schon berichtet ein internes Projekt im Olympia-zentrum. Anhand eines individuellen Profilings der Landestrainer, das auf diversen psychologischen Testbatterien beruht, wurde eine detaillierte Persön-lichkeitsanalyse durchgeführt. Daraus ergab sich ein übersichtliches Bild der Persönlichkeitsstruktur der Landestrainer worauf weitere Schritte aufgebaut wurden. In regelmäßigen Gruppencoachings wer-den übergeordnete Themen, die teilweise aus den Ergebnissen des Profilings stammen, in der großen Runde behandelt und diskutiert. In der Gruppe flie-ßen verschiedenste Ansichten zusammen wovon jeder Landestrainer persönlich profitieren kann. Die Erkenntnisse aus diesen Runden können direkt in die Trainingsarbeit umgesetzt werden.

In einem weiteren Schritt finden Einzelsitzungen zwischen Sportpsychologe Christian Uhl und den Landestrainern statt. In diesen wird an persönliche Themen, basierend auf den individuellen Profilings, gearbeitet. Die Lösungsansätze führen zu einer Weiterentwicklung der individuellen Coachingkom-petenzen der Landestrainer und in Folge zu einer Verbesserung der Vorarlberger Spitzensportkultur.

Folgende Landestrainer sind Teil des Projektes: Christoph Kraxner (Ski nordisch), Wolfram Waibel (Schützen), Kai Nöster (Ringen), Pepi Hirschbühl (Ski alpin), Sven Benning (Leichtathletik) und Lubo-mir Matera (Kunstturnen Männer).

„Unsere Landestrainer sind ein zentraler Erfolgsfaktor in der Professionalisierung der Sportarten. Sie haben eine große Verantwortung gegenüber Athleten, Eltern, Funktionären und anderen Trainern wahrzunehmen. Das verlangt nach einer optimal ausgeprägten Füh-rungs- und Coachingkompetenz. Das X-Men-Projekt ist ein wichtiger Schritt in dieser Entwicklung!“

EXPERTENKOMMENTAR SIMON NUSSBAUMER, SPORT-& STRUKTURMANAGEMENT

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SOMMER ATHLETIKTRAINING WINTERSPORTLER

Mit Beginn der Vorbereitungsphase im Mai starte-ten insbesondere das Snowboard-Nationalteam in eine Kraft- und Athletiktrainingsphase bei uns im Olympiazentrum. Auch die Athleten aus den Be-reichen Ski alpin und Ski nordisch nahmen an den Einheiten teil.

Im Mittelpunkt der 2x wöchentlich stattfindenden Einheiten standen die Verbesserung der allgemei-nen Athletik, der Kraft, der Stabilität sowie der Mo-bilität. Unter der Leitung von Kristian Krause arbei-teten die Athleten hart an ihrer Form und schwitzten im Sommer bei zahlreichen Athletikeinheiten gemeinsam um die Wette.

Ein abwechslungsreiches Programm aus Sprüngen und Würfen, Elementen aus dem Lauf- und Hür-den-ABC sowie viele hochintensive Intervallbelas-tungen ergänzten das spezifische Maximalkraft-training, was an den anderen Tagen durchgeführt wurde. Vor allem Julian Lüftner, Gino und Izzy Häm-merle, Susi Moll und Christine Holzer nahmen sehr regelmäßig an den angebotenen Einheiten teil und konnten ihre Leistungen in vielen athletischen Be-reichen enorm verbessern.

Im Verlauf der Periode kam es zu weiteren inhalt-lichen Schwerpunkten, wie der Verbesserung der Belastungstoleranz im Ausdauerbereich, sowie das Setzen gezielter sensomotorischer Reize nach hochintensiven Ausdauerbelastungen. Dafür absol-vierten die Athleten viele Lauf- und Sprungeinhei-ten mit unserem Athletiktrainer Philipp Konnerth in

der Rappenlochschlucht, der Alplochschlucht und rund um den Karren. Durch das vielseitig variable Programm konnten alle Athleten nunmehr erfolg-reich in die neue Wintersaison starten und die im Sommer hart erarbeitete Athletik im Schnee bereits erfolgreich testen.

„Schnelligkeit/Schnellkraft, Koordination, Stabilität und Laktatpuffertoleranz sind zentrale Elemente des ath-letischen Anforderungsprofils der Wintersportler und somit neben dem Krafttraining wesentlicher Bestand-teil des Sommertrainings.“

EXPERTENKOMMENTAR KRISTIAN KRAUSE, SPORTWISSENSCHAFT & TRAINING

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KADERTRAINING

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IMPRESSIONENATHLETIKTRAINING WINTERSPORTLER IM SOMMER 2015

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WINTER-ATHLETIKTRAINING SOMMERSPORTLER

Nach der langen Sommersaison unserer Radsport-ler, Triathleten und Läufer haben unsere Athletik-trainer im Oktober mit den Athleten den Aufbau für die neue Saison gestartet. Der Zeitraum von Okto-ber bis zum Ende des Jahres eignet sich besonders gut, um sportartunspezifisch an der Kraft, der Sta-bilität und Mobilität zu arbeiten. Bereiche, die durch das sehr umfangreiche sportartspezifische Training unter der Saison häufig etwas zu kurz kommen. Aus diesem Grund bieten wir dieses Jahr erstmals unter der Leitung von Athletiktrainer Philipp Konnerth 3x in der Woche für Athleten wie Matthias Brändle, Sa-bine Reiner, Daniel Geismayr, Martin Bader, Bianca Steurer und Paul Reitmayr ein gemeinsames Athle-tiktraining an.

Montags liegt der Schwerpunkt auf der Verbesse-rung der Mobilität und Beweglichkeit. Eine optima-le Einheit um nach den häufig längeren Einheiten an den Wochenenden, den ganzen Körper zu bewegen und die Mobilität wieder herzustellen bzw. zu ver-bessern. Mittwochs und freitags steht hingegen ein intensiveres Training mit den Schwerpunkten Kraft und Stabilität auf dem Programm.

Ein Ziel ist es, den Athleten eine saubere Technik beim Training mit der Langhantel zu lernen und dabei die sportartspezifische Muskulatur zu kräfti-gen, bei gleichzeitiger Verbesserung der gesamten Rumpfstabilität und Mobilität vor allem im Hüft- und Schulterbereich. Die Athleten schätzen insbesondere das gemeinsa-me geleitete Training. Durch die Gruppe und das abwechslungsreiche Programm sind sie motiviert Trainingsinhalte zu absolvieren, die sonst im Einzel-training oft zu kurz kommen. Bevor es dann zu Be-ginn des neuen Jahres für viele Athleten schon wie-der in diverse Trainingslager Richtung Süden geht, heißt es also noch weiter fleißig an der allgemeinen Athletik weiterzuarbeiten, damit die Grundlage für die neue Saison entsprechend erfolgreich gelegt werden kann.

„Die zielgerichtete und strukturierte Kombination aus Mobilität, Stabilität und Kraft kann dabei helfen, die Muskeleffizienz zu steigern und somit die Leistungsfä-higkeit verbessern. Ergo: Mit der Kraft kommt auch die Geschwindigkeit.“

EXPERTENKOMMENTAR PHILIPP KONNERTH, SPORTWISSENSCHAFT & TRAINING

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EVENTS

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Im September fand im Autohaus Niederhofer das erste Netzwerktreffen der Sportmedizin des Olympiazentrums statt. Seit Februar 2014 betreiben wir ein Sportmedizi-nisches Institut als Ambulatorium nach dem Vor-arlberger Krankenanstaltengesetz. Der klare Fokus liegt auf der Betreuung von Spitzensportlern vor-wiegend aus Einzelsportarten aber auch von ausge-wählten Kooperationsmannschaften aus der 1. und 2. Bundesliga. Das Ziel dabei ist es, Athletinnen und Athleten ein disziplinenübergreifendes, individuel-les Umfeld zur Verfügung zu stellen, in dem sie sich optimal entwickeln können.

Wie zwei dieser Leistungsangebote, die Traditio-nelle Chinesische Medizin und die Psycho-Neuro Immunologie, vom Olympiazentrum in der Athle-tenbetreuung eingesetzt werden, wurde einem aus-gewählten Netzwerk an Ärzten in Form von kurzen Impulsreferaten vorgestellt. Referiert haben unser Sportarzt Marc Sohm und Martin Rinderer (Ernäh-rungsdiagnostik & PNI). Unter den interessierten Gästen waren Dr. Brigit-te Albrecht, Dr. Ramin Bayat, Dr. Matthias Dietlein, Dr. Michael Fink (Teamarzt Alpla HC Hard), Perso-nal Coach Stefan Jäger, Dr. Heinz Jussel, Dr. Die-ter Moosmann, Dr. Rudolf Rüscher, Dr. Christoph Schenkenbach, Dr. Ali Sensoy, Dr. Heimo Ehrle, Dr. Bernhard Piringer und Dr. Herbert Vonbank. Außer-dem Sebastian Manhart (Geschäftsführer Sportser-vice Vorarlberg), Natalie Marugg (Kommunikation

Sportservice Vorarlberg), die Landestrainer Ski alpin und Ringen Pepi Hirschbühl und Kai Nöster, Sport-wissenschafterin Dr. Antje Peuckert und der Sport-direktor von Karate Vorarlberg, Gerhard Grafoner.

„Die Referate lieferten die Diskussionsgrundlage für einen intensiven Austausch der niedergelassenen Sportmediziner mit dem Expertennetzwerk des Olym-piazentrums. Eine wesentliche Anforderung an das medizinische Umfeld von Spitzensportlern bei Verlet-zung ist die rasche Diagnose und ein rascher Behand-lungsbeginn. Durch die Zusammenarbeit mit Spezia-listen aus den verschiedenen Disziplinen können wir den Athleten diesbezüglich die optimale Betreuung bieten.“

ERSTES NETZWERKTREFFEN SPORTMEDIZIN

EXPERTENKOMMENTAR MARC SOHM, SPORTMEDIZINISCHES INSTITUT

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Um der Geburt der modernen Olympischen Spie-le zu gedenken, hat das Internationale Olympische Comité den Olympic Day eingeführt, der jährlich weltweit am 23. Juni gefeiert wird. Das Sportser-vice Vorarlberg hat dieses Jahr den Olympic Day in Dornbirn organisiert.

„Der Sinn dieses Feiertages ist es, die olympischen Werte zu vermitteln. Verbunden mit der olympischen Idee sind verschiedene Werte und Ideale wie etwa das Streben nach Höchstleistungen, der Leistungsvergleich im Wettkampf, das Ideal der Freundschaft und der Völ-kerverständigung sowie der Fairplay-Gedanke.“

Sport-Landesrätin Dr. Bernadette Mennel unter-strich mit ihrem Besuch den hohen Stellenwert der olympischen Bewegung und des Olympic Day. Jedes Jahr feiern tausende Menschen rund um den Globus den Olympic Day und erinnern damit an den Gründungstag des Internationalen Olym-pischen Comité (IOC). Als internationaler Tag der Begegnung soll der Olympic Day gemäß den drei Schwerpunkten „Move“ (Bewegen), „Learn“ (Lernen) und „Discover“ (Entdecken) Menschen aller Alters-gruppen die zentralen olympischen Werte – Exzel-lenz, Freundschaft und Respekt – vermitteln.

23. JUNI - DER OLYMPIC DAY

Im Olympiazentrum Vorarlberg wurde ein Sporte-vent für acht Schulklassen (3./4. Klasse Mittelschu-le) organisiert. Rund 160 Schüler mussten mit ihren Klassen sowohl körperlich herausfordernde Aufga-ben als auch Denkaufgaben lösen. Die körperliche Herausforderung bestand darin, dass die Schüler acht Stationen bewältigen mussten - die von den jeweiligen Landestrainern organisiert wurden. An jeder Station war zudem ein Top-Athlet als Mo-tivator dabei, wie z.B. die Judokas Laurin Böhler und Desirée Klinger, Turner Michael Fußenegger, Sprin-terin Bettina Rinderer oder der ehemalige Skisprin-ger Matthias Troy. Ein kleines Highlight gab es bei Wolfram Waibel an der Schützen-Station. Er brach-te seine zwei Olympia-Medaillen mit (Silber Luftge-wehr und Bronze Kleinkaliber, Atlanta 1996). Die Schüler konnten an jeder Station Informationen sammeln, die im Anschluss Teil des Olympischen Quiz waren. Die Gesamtsieger durften tolle Preise, die vom ÖOC zur Verfügung gestellt wurden, mit nach Hause nehmen.

EXPERTENKOMMENTAR NATALIE MARUGG, KOMMUNIKATION

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VORARLBERG >>BEWEGT

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KINDERMARATHON IN BREGENZ & BLUDENZ

Die Vorarlberg >>bewegt Kindermarathons in Bre-genz und Bludenz wurden 2015 zum siebten mal veranstaltet und haben sich zu einer gigantischen Veranstaltung entwickelt. Kinder zu bewegen, un-ter dem Motto „Rennen statt Pennen“, ist das ur-sprüngliche Anliegen – weg von der Couch hin zur Bewegung.

Die unterschiedlichen Bewerbe mit verschiedenen Streckenlängen durch die Bludenzer Innenstadt bzw. im Bregenzer Stadion machten die Kinderma-rathons einmal mehr zu einem Erlebnis für alle Teil-nehmer. Neben den Läufen wurde auch dieses Jahr zudem mit dem Funpark (Bewegungsstationen wie Hüpfburgen oder Dosenwerfen) für Unterhaltung gesorgt.

2015 waren 4.050 Kinder bei den Kindermarathons mit dabei. Dank der engagierten Eltern, Lehrer, Kin-dergartenpädagogen und Begleiter erlebten die Kinder dort einen Tag voller Spaß und Emotionen, welche sie noch lange begleiten sollen. In Verbin-dung mit der Messe des 3-Länder-Marathons, wur-de heuer die Startnummernausgabe des Bregenzer Kindermarathons erstmals ins Festspielhaus verlegt.

„Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, welcher enorm wichtig für eine gesunde Entwicklung ist. Leider können/dürfen sie diesen immer seltener ausleben – die Kindermarathons machen eindrücklich sichtbar wie viel Spaß Kinder an der Bewegung haben! Die strahlenden Kinderaugen sind unvergesslich!“

EXPERTENKOMMENTAR EVA WILDAUER, GESUNDHEITS-& FITNESSMANAGEMENT

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BEWEGUNGSTREFFS 2015

Die Vorarlberg >>bewegt Bewegungstreffs wurden 2009 ins Leben gerufen, um mehr Vorarlberger zur Bewegung zu animieren und ihnen gleichzeitig zu zeigen, wie einfach es sein kann. Schuhe an und los geht’s!

Unter professioneller Leitung mit Gleichgesinnten Bewegung am eigenen Körper zu erleben wirkt nachhaltiger als es nur zu predigen. Bei den Be-wegungstreffs konnten die Teilnehmer auch dieses Jahr wieder wählen zwischen Laufen und Nordic Walking. Es wurden wieder verschiedene Leistungs-gruppen angeboten und somit hat jeder seine pas-sende Gruppe gefunden – vom Einsteiger bis zum Fortgeschrittenen.

Die Trainer wurden vorab von Vorarlberg >>bewegt ausgebildet um die Teilnehmer zu unterstützen und zu motivieren. Gestartet wurde mit einigen weni-gen Standorten, die sich bis 2015 auf elf Standor-te (Hard, Bregenz, Lustenau, Egg, Bezau, Rankweil, Dornbirn, Feldkirch, Hohenems, Bludenz, Schruns) erhöht hatten.

Die Bewegungstreffs haben sich so bewährt, dass Vorarlberg >>bewegt sie 2015 auch erstmals in den kalten Monaten angeboten hat - mit einer neuen

Aktion „>>bewegt durch den Winter“. Hier wurde erstmal mit fünf Standorten gestartet (Altach, Lus-tenau, Hard, Rankweil, Bezau) welche mit knapp 400 Teilnehmern pro Woche sichtlich gut angenommen wurden.

„Ich finde die Bewegungstreffs sind DER Zugang zu mehr Gesundheitsbewusstsein, nicht nur weil dadurch viele Vorarlberger einen einfachen Einstieg in die Be-wegung finden, sondern weiter gedacht - wer sich bewegt, interessiert sich im Allgemeinen mehr für das Thema Gesundheit, Ernährung und Co.“

EXPERTENKOMMENTAR REBECCA BUNDSCHUH, GESUNDHEITS- & FITNESSMANAGEMENT

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WAS SONST NOCH GESCHAH

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ZU GAST IM OLYMPIAZENTRUM

Wenn wir es an die große Glocke gehängt hätten, wären wohl diverse weibliche Athletinnen für ein Extratraining ins Olympiazentrum gekommen und die gesamte weibliche Besatzung des Sportservice Team hätte ihren Arbeitsplatz wohl gerne in den Kraftraum verlegt. Mitte April war nämlich Ski-Ass Aksel Lund Svindal im Rahmen eines Video Drehs für seinen Sponsor Head bei uns im Olympiazent-rum. Das Filmteam fand unsere Location sehr pas-send für die Athletik-Szenen, die mit dem Norwe-ger bei uns gedreht wurden.

Anfang November hatten wir hohen politischen Be-such. Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Gerald Klug kam für einen Lokalaugenschein ins Olympiazentrum, speiste im Bistro, erhielt Ein-blicke in die Infrastruktur, die Organisation und die Abläufe im Haus. Zudem lernte er die Athleten des HLSZ kennen und trainierte sogar selbst mit, beim gerade stattfindenden Athletiktraining unserer Aus-dauersportler. „Wenn wir im österreichischen Spit-zensport erfolgreich sein wollen, müssen wir un-sere Athletinnen und Athleten in ihrer Entwicklung durchgängig unterstützen – von ihren Leistungs-sportanfängen bis an die Spitze. In Dornbirn bietet das Olympiazentrum gemeinsam mit dem Heeres-sportzentrum eine umfassende Betreuung für un-sere Nachwuchstalente im Verein genauso wie für unsere Olympiateilnehmer. Hier wird professionelle Arbeit geleistet, davon konnte ich mich heute per-sönlich überzeugen“, zeigte sich der Sportminister zufrieden.

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Im April stattete ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss dem Olympiazentrum Vorarlberg eine Stippvisite ab, ehe er im ORF Landesstudio Vorarlberg einen Vortrag hielt. Beim Rundgang und Austausch mit Geschäfts-führer Sebastian Manhart überzeugte er sich von der Leistungsfähigkeit des Olympiazentrums und zeigte sich von der Bedeutung der eng vernetzten Arbeit dieser Zentren überzeugt.

Olympiasieger, Sieger der Vierschanzenturnee, Weltmeister, 15 Weltcup Siege. Die Liste an Erfol-gen, die Ernst Vettori in seiner aktiven Karriere als Skispringer erreicht hat, ist lang und beachtlich. Er war im Oktober zu einem informativen Austausch und zur Besichtigung des Olympiazentrums bei uns.

ÖSV Sportdirektor Hans Pum traf sich Anfang De-zember mit Sebastian Mahart zum Meinungsaus-tausch und zur Besichtigung des Olympiazentrums.

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MITARBEITEREVENTS

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BREGENZHANDBALL

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IMPRESSIONENTRAININGSAUFTAKT BREGENZ HANDBALL

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IMPRESSUMUNSER JAHR 2015

Sportservice Vorarlberg GmbHHöchsterstraße 826850 DornbirnÖsterreich

FN: 320257 t Landesgericht FeldkirchUID: ATU64613305Geschäftsführung: Mag. Sebastian Manhart, MBA

Alle verwendeten Begriffe, Bezeichnungen und Informationen, die in diesem Bericht verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Tel.: + 43 5572 24465Mail: [email protected]: www.sportservice-v.atSocial Media: www.facebook.com/SportserviceVorarlbergwww.instagram.com/sportservice_vorarlberg

Konzeption, Redaktion, Text und Bild:Natalie Marugg & Sebastian ManhartGrafik: Lukas MorscherDruck: Jochum Druck GmbH & CO KG