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Jahresbericht 2016

Jahresbericht 2016...Thomas Felmy Dr. Marie-Luise Sparka Jörg Frohmaier († 17.03.2017) Clemens von Schwanenflügel Matthias Deppe Peter Haasler (adaptiertes Mitglied) Geschäftsstelle

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  • Jahresbericht 2016

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.2

    Impressum

    HerausgeberGemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V. (GTS Hamburg)

    Mittelweg 14720148 Hamburg

    E-Mail [email protected] www.treuhandstelle-hh.de

    GeschäftsführerMatthias Zaiser

    Redaktion & KonzeptEva Neuls undNicole Lütke

    Design & LayoutInitia Medien und Verlag UGEva Neuls und Sebastian Tramsen

    Fotos Till Brömme (S. 1, 2, 6, 24), Carola Kröpke (S. 3-5),Eva Neuls (S. 7)Fotos von Projekten/Vereinen (S. 14-23)

    DruckMHD Druck und Service GmbH29320 Hermannsburg

  • www.treuhandstelle-hh.de 3

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    alles ist ein Geben und ein Nehmen. Dabei sollte es nicht um ein ausgewogenes Verhältnis gehen, sondern vielmehr um die Möglich-keiten, die sich durch das Geben eröffnen. Insbesondere, wenn wir betrachten, woher Gelder und Vermögen kommen. Viele Menschen der Nachkriegsgenerationen der alten Bundesrepublik sind zu Wohl-stand gekommen und alt geworden. Sie geben ihren Besitz weiter: Ein Vermögenstransfer, wie er so noch nicht stattgefunden hat: 250 Milliarden Euro Jahr für Jahr. 2,5 Billionen Euro in einem Jahrzehnt. Das Land verändert sich: Eine Erbengesellschaft entsteht.

    Diese Transformation der Werte unserer Gesellschaft von einer Ge-neration auf die nächste gilt es wach und aufmerksam zu beglei-ten. Immer wieder sollte es Kernaufgabe und Ziel der Treuhandstelle sein, diese Prozesse zu inspirieren, damit neue Ideen und Möglich-keiten in die Welt gelangen. Damit das Alte sich nicht wie selbstver-ständlich forttradiert, sondern der Wechsel von einem zum anderen – dieser kurze Moment der Freiheit genutzt wird, damit Neues in die Welt getragen wird.

    Wir erleben mit unserer Arbeit bei der GTS Hamburg, dass Altruis-mus keine Utopie ist, sondern eine Bereicherung für beide Seiten darstellt. Wenn dem Geld durch das gemeinnützige Schenken die Macht genommen wird, entsteht ein humanistisches, dem Men-schen zugewandtes warmes, herzliches, umweltfreundliches Bild – schlicht: freies Geld für schöpferische Prozesse, für die die sieben Treuhandbereiche stehen.

    Wir wünschen mit diesem Jahresbericht einen guten Einblick in un-sere Arbeit und freuen uns darauf, mit Ihnen weiterhin an diesen Zukunftsimpulsen zu arbeiten.

    Mit herzlichen Grüßen

    Matthias ZaiserGeschäftsführer der Gemeinnützigen Treuhandstelle Hamburg e. V.

    Die Chance des Schenkens

    InhaltDie GTS Hamburg Wer wir sind 4Was uns bewegt 5Was wir bewegen 5

    Die Bank fürs Schenken 6–7

    Die GTS Hamburg in ZahlenEinführung 8Entwicklung des Vermögens 9Bilanz (Aktiva) 10Bilanz (Passiva) 11

    Zuwendungsliste 12

    Anlage zum Jahresabschluss 13

    Projektberichte GTS Solidargemeinschaft Behindertentestament 14„Mittel und Wege“ Studienfonds 15Werkgemeinschaft e.V. 16Eurythmieprojekt Zwergnase 17Hofkinder e. V. 18Entwicklungsforum Bangladesh e. V. 19Hamburger Netzwerk Grund-einkommen 20„WirGarten Lüneburg“ 21„MenschMusik Hamburg“ 22Bauckhof Stütensen 23

    Ansprechpartner/Bürozeiten 24

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.4

    Wer wir sind

    VorstandStephan MayClaudine Nierth Carol Stockmar

    TreuhandratDirk GrahTille Barkhoff Martin Lehnert Thomas Felmy Dr. Marie-Luise Sparka Jörg Frohmaier († 17.03.2017)Clemens von SchwanenflügelMatthias DeppePeter Haasler (adaptiertes Mitglied)

    GeschäftsstelleMatthias ZaiserKarin Loeding

    Der Treuhandrat, von links: Peter Haasler, Clemens von Schwanenflügel, Dr. Marie-Luise Sparka, Jörg Frohmeier, Martin Lehnert, Tille Barkhoff, Thomas Felmy, Dirk Grah. Nicht abgebildet: Matthias Deppe.

    Die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg

    Die GTS Hamburg ist ein gemeinnütziger Verein, der von über 120 Mitgliedsorganisationen und Initiativen im norddeutschen Raum partnerschaftlich getragen wird. Jedes Mitglied zeichnet sich durch Engagement im Rahmen der sieben Treuhandbereiche aus.

    Gegründet wurde die GTS Hamburg im Jahr 1984 als Wahrnehmungs- und Gestaltungsorgan der heutigen GLS Treuhand in Bochum für den norddeutschen Raum. Die Kooperationspartner der GTS Hamburg sind neben den Mitgliedseinrichtungen die GLS Treuhand in Bochum sowie die GLS Bank in Hamburg und die Neuguss GmbH mit ihrer Tochterfirma Stockmar GmbH & Co. KG in Kaltenkirchen.

    Hinzu kommen wichtige Netzwerkpartner, um regionale oder thema-tisch verknüpfte Projekte aufzugreifen, zu begleiten und in größe-rem Rahmen zu unterstützen. Dazu zählen auch eine Vielzahl von norddeutschen und anthroposophischen Stiftungen, Kontakte in die Politik, zu Unternehmern sowie zu Privatpersonen, die das Anliegen der GTS Hamburg mittragen.

    In der Geschäftsstelle im Mittelweg 147 wird das Tagesgeschäft der GTS Hamburg bearbeitet. Karin Loeding ist verantwortlich für die Vermögensverwaltung, führt die Buchhaltung und betreut viele Stif-ter und Antragsteller. Matthias Zaiser sorgt für die Öffentlichkeits- arbeit, das lebendige Netzwerk der GTS Hamburg sowie für die Bera-tung und Betreuung der Mitglieder.

    Die GTS Hamburg wird getragen von Menschen, denen der Kultur- impuls der Anthroposophie ein zentrales Anliegen ist. Ihr stehen ein Vorstand und ein Treuhandrat vor. Der Vorstand entscheidet über die Mittelvergabe, der Treuhandrat überwacht als Aufsichtsorgan die strategische Entwicklung und setzt den Vorstand ein. Der Treuhand-rat besteht derzeit aus acht Personen, die von Mitgliedseinrichtungen gewählt wurden.

  • www.treuhandstelle-hh.de 5

    Was uns bewegt

    Das Ziel der GTS Hamburg ist es, Ideen und Impulse mit finanziellen Mitteln zusammenzubringen: Menschen mit Vermögen mit Menschen und ihren Initiativen zu verbinden. Es gibt verschiedene Entwicklun-gen in unserer Zeit, die negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Gemeinschaftsbildung haben. Dazu zählen zunehmendes Stresspotenzial, Leistungsdenken und das Streben nach materiellen Werten. Hier sind ganzheitliche Lösungsansätze gefragt, die Mut und Gestaltungswillen des Einzelnen voraussetzen.

    „Der deutlichste Impuls der GTS Hamburg ist: Du bist nicht allein, du bekommst Hilfe und Unterstützung“, betont Claudine Nierth, Vor-standsmitglied, „wir helfen Prozesse anzuschieben, oft sind es nur kleine Beträge, die benötigt werden, damit eine Idee realisiert wer-den kann.“ Das bedeutet, dass die GTS Hamburg Gelder sammelt, verwaltet und an Menschen, Institutionen, Initiativen und Projekte weitergibt, die zukunftsweisende Ziele verfolgen. Die Fördermittel werden immer mit Blick auf den Ursprungsimpuls vergeben. Gemäß einer auf humanistischen Grundlagen gestalteten, schöpferischen Welt, soll der sinnvolle Umgang mit Geld entwickelt und vorange-bracht werden.

    Die GTS Hamburg engagiert sich überwiegend in Hamburg und dem norddeutschen Raum. Wir wollen mit unserer Arbeit in besonderem Maß Verantwortung übernehmen für die sozialen, kulturellen und ökologischen Lebensgrundlagen unseres Planeten und zukünftiger Generationen.

    Was wir bewegen

    Die GTS Hamburg bemüht sich um finanzielle Mittel, um die genann-ten Impulse weiterzuführen. Sie nimmt Gelder in Form von Spenden, Schenkungen, Stiftungen, Erbschaften oder Darlehen entgegen oder beteiligt sich an Unternehmen. Die Gelder werden treuhänderisch verwaltet und an entsprechende innovative Initiativen oder Projekte in verschiedenen Formen vergeben.

    Eine wichtige Aufgabe der GTS Hamburg liegt daher in der Begleitung

    • der Vermögenden in Fragen des Schenkens und Stiftens von Erb-schaftsangelegenheiten und Testamenten. Hierfür besteht die Möglichkeit, selbstständige und unselbstständige Stiftungen für Förderer zu gestalten oder zweckgebunden Mittel weiterzuleiten.

    • der Mitglieder und zukunftsweisender Initiativen mit finanziellem Bedarf.

    Alle Akteure können zudem bei wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Fragen unser umfassendes Beratungsangebot in An-spruch nehmen. Uns stehen erfahrene Experten zur Seite. Dazu zählen Rechtsanwälte, Wirtschaftsberater sowie Praktiker aus verschiedenen verantwortlichen Positionen in den einzelnen Geschäftsbereichen der Bildungs-, Sozial-, Kreativ- und Landwirtschaft.

    Seit über 35 Jahren ist die GTS Hamburg Impulsgeber für eine Viel-zahl gesellschaftlicher Neuerungen im norddeutschen Raum und weltweit.

    Die Treuhandbereiche

    Kultur und Kunst

    Bildung

    Heilpädagogik

    Medizin und Therapie

    Landwirtschaft

    Soziale Dreigliederung

    Alternativer Umgang mit Geld

    Vorstand und Geschäftsstelle, von links: Carol Stockmar, Karin Loeding, Stephan May, Claudine Nierth, Matthias Zaiser

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.6

    Im Gespräch mit Stephan May: Ein Blick zurück – die Entstehung der GTS Hamburg

    Der heutige Verein „Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e.V.“ wurde im Jahr 1978 mit dem Namen „Mittelweg 147 e.V.“ von Hellmut Hannesen und einigen anderen Persönlichkeiten gegründet. „Zweck des Vereins war seinerzeit vor allem die Unterhaltung einer anthropo-sophischen Arbeits- und Begegnungsstätte im Haus Mittelweg 147“, erinnert sich Vorstandsmitglied Stephan May an die Anfänge. Hell-mut Hannesen hatte eine Zeit bei der GLS-Bank und Treuhandstelle in Bochum verbracht und dort mitgearbeitet.

    In dieser Zeit war eine Erbschaft bei der Treuhandstelle Bochum angefallen, zu der auch das Haus im Mittelweg gehörte. Eigentlich sollte das Haus verkauft und der Erlös im Sinne des Testamentes verwendet werden. Hellmut Hannesen setzte sich jedoch dafür ein, dass das Haus nicht veräußert wurde, zog mit seiner Familie und sei-nem Rechtsanwaltsbüro selbst dort ein und entwickelte es zu einem lebendigen Zentrum mit vielfältigen Arbeitskreisen, Studentengrup-pen, Veranstaltungen, einer „Mensa“ und Wohnraum insbesondere für Studenten.

    Es war Hellmut Hannesen auch immer ein wichtiges Anliegen, in Hamburg eine Bank „für Leihen und Schenken“ nach dem Vorbild der GLS-Gemeinschaftsbank aufzubauen. Als unermüdlicher Netzwerker gründete er unter anderem die „Arbeitsgemeinschaft für Bankwesen und Sozialgestaltung“, in der auch viele Menschen aus der Alterna-tivbewegung mitwirkten und die zeitweise als Kontaktstelle der GLS-Bank firmierte. Die Gründung einer Filiale der GLS-Bank oder einer eigenständigen Bank war jedoch lange nicht möglich.

    Eine größere Erbschaft mit einer Zweckbindung für die anthroposo-phische Heilpädagogik in Schleswig-Holstein gab im Jahr 1984 dann

    Die Bank fürs Schenken

  • www.treuhandstelle-hh.de 7

    Stephan May

    den Anlass, die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg zu gründen. Die Satzung und der Name des Vereins Mittelweg 147 e.V. wurden dazu geändert. Die GTS Bochum unterstützte das Vorhaben, indem sie der Gemeinnützigen Treuhandstelle Hamburg eine Unterneh-mensbeteiligung übertrug, die für laufende Einnahmen zur Deckung der Kosten der Geschäftsstelle sorgte. Auch das Eigentum an dem Haus Mittelweg 147 wurde den Hamburgern übertragen. Die Ge-schäfte wurden von Burkhardt Zirkel, später von Helmut Böddeling geführt.

    Im Jahr 1993 übernahm dann Dirk Grah die Geschäftsführung der Treuhandstelle und zugleich der „Regionalstelle der GLS-Bank“, die sich im weiteren Verlauf zu der Hamburger Filiale der GLS entwickelte.

    Nach dem Vorbild der GTS in Bochum unterstützte die Treuhandstel-le in ihrer Anfangszeit entsprechend der Zweckbindung der Erb-schaft vor allem heilpädagogische Projekte. Nachdem weitere Ver-mächtnisse und Schenkungen folgten, konnte die Fördertätigkeit auf vielfältigste gemeinnützige Zwecke ausgedehnt werden. Eine große Schenkung erhielt die GTS für Zwecke der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, die später zur Gründung der Stiftung „Aktion Kul-turland“ führte. Studenten anthroposophischer Ausbildungsstätten gründeten den Studienfonds „Mittel und Wege“ innerhalb der Treu-handstelle.

    Stephan May ist seit 1981 bei der GTS Hamburg tätig, schon als Student hatte er ein Zimmer unter dem Dach der GTS bewohnt. „Ich kannte die GLS-Bank aus meiner Lehrzeit im Büro von Rechtsan-walt Wilhelm-Ernst Barkhoff in Bochum. Die Ideen von Barkhoff zur Verwirklichung des anthroposophischen Sozialimpulses haben mich immer begeistert“, so May. Als Rechtsanwalt berät er vor allem ge-meinnützige Einrichtungen und Institutionen.

    Die Arbeit bei der GTS Hamburg sei so spannend, weil sie sich immer wieder wandelt. „Man lernt viele Menschen mit neuen Impulsen für Einrichtungen, Initiativen und Projekte kennen.“ Dabei kämen häu-fig Projekte in den Genuss einer Förderung, die keine anderweiti-ge finanzielle Unterstützung bekommen. Die GTS Hamburg hilft und fördert aber auch Studenten bestimmter Fachrichtungen, die zum Beispiel kein BAföG bekommen.

    Die Treuhandstelle sei über die Jahre deutlich gewachsen, das fi-nanzielle Volumen sei heute viel höher als in den Anfangszeiten. „Wir verstehen uns als Bank fürs Schenken. Wir sind die Vermittler, um Projekte und Schenkende zusammenzubringen.“ Dazu brauche es von allen Seiten großes Vertrauen. „Viele Schenker möchten öffent-lich gar nicht in Erscheinung treten. Sie kennen die Projekte zum Bei-spiel nur von Berichten und bleiben lieber im Hintergrund.“

    Die GTS Hamburg sieht ihren Auftrag auch darin, die Einrichtungen, Initiativen und Projekte zu vernetzen und in Veranstaltungen zu ver-schiedenen Themen zu informieren – zum Beispiel über Grundein-kommen, Gemeinwohl-Ökonomie oder den anthroposophischen Sozialimpuls.

    Für die Zukunft plant die GTS Hamburg eine neue Stiftung: die „Zu-kunftsstiftung Kunst und Kultur“. Mit dieser Themenstiftung sollen Schenker angesprochen werden, die ihre Mittel für diesen besonde-ren Förderzweck einsetzen möchten.

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.8

    Mit den Finanzmitteln, die der GTS im Jahr 2016 zugeflossen sind, konnten 48 Institutionen und Projektanfragen mit ei-ner entsprechenden Förderung bedacht werden. Dadurch wurden besondere und zukunftsweisende Projekte, Ausbildungs-gänge, Menschen und Orte der Begeg-nung gefördert (siehe ausführliche Projekt-beschreibungen auf den Seiten 16 bis 23). An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Förderungen ermöglicht haben!

    Beiträge, Spenden und ErbschaftenZusammengenommen sind Beiträge, Spenden und Vermögenszuwendungen in Höhe von rund 190.000 € eingegangen. Grundsätzlich stammen Vermögensspen-den und Erbschaften im Jahresvergleich aus unterschiedlichen Quellen. Im Jahr 2016 sind die Eingänge in erster Linie auf Zuwendungen von Privatpersonen für Pro-jekte in der Flüchtlingshilfe zurückzuführen und auf die Auflösung eines Vereines, des-sen Restvermögen an die GTS übertragen wurde.

    Zuwendungen für gemeinnützige InitiativenDer größte Teil der Zuwendungen erfolgte aus freien Mitteln, sowie treuhänderischen Mitteln bei denen die Förderentscheidung in Zusammenarbeit mit Stifterinnen und Stiftern geschah. Aus freien, ohne Auflagen versehenen Mitteln konnten 2016 84.150 € vergeben werden. Hinzu kamen nochmals 55.110 € Zuwendungen aus Sonderver-mögen der Gemeinnützigen Treuhandstel-le, die zweckgebunden vergeben werden, sowie von einer Privatperson 100.000 € als zweckgebundene Zuwendung für die Flüchtlingshilfe. Somit konnte in Summe ein Betrag von über 239.260 € vergeben werden. Die Entscheidungen darüber wur-den im Vorstand und in Rücksprache mit den Stiftern gefällt. Im Anschluss an den Finanzbericht ist aufgeführt, an welche Zuwendungsempfänger Finanzmittel ver-geben wurden (siehe Seite 12). Dort kann eingesehen werden, an wen und in welche Bereiche die Zuwendungen geflossen sind. Die Förderungen erstrecken sich grund-sätzlich über die sieben Tätigkeitsfelder der Treuhandstelle. In diesem Jahr mit einem Schwerpunkt in der Flüchtlingshilfe und der Heilpädagogik/Sozialtherapie, Kunst und Kultur sowie der Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe.

    Vermögensanlage der Treuhandstelle und Vermögenserträge durch gebundene Ver-mögenSeit Jahren verfolgt die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg das Ziel, das Ver-mögen als „Mission Investing“ innerhalb der eigenen Mitgliedseinrichtungen diver-sifiziert und abgesichert anzulegen. In die-sem Sinne wurden nach umfassender Ana-lyse auch dieses Jahr wieder Darlehen an Mitgliedseinrichtungen zu einem modera-ten Zinssatz vergeben. Es wurden im Jahr 2016 aus Darlehen und Finanzanlagen Zin-sen in Höhe von 41.500 € eingenommen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr ei-nen Rückgang um 7.000 €. Des Weiteren wurden Vermögenserträge durch Immo-bilien von 120.000 € durch ein Gebäude in der Isestraße und 10.800 € durch den Mittelweg 147 sowie durch Unternehmens-beteiligungen rund 30.000 € erzielt. Nach Auszug der GLS Bank fielen im Jahr 2016 dabei nochmalig 43.190 € Sanierungskos-ten in der Immobilie im Mittelweg 147 an, die dort den Ertrag deutlich schmälerten.

    Freie RücklagenNeben den treuhänderisch verwalteten Mit-teln (gebundene Vermögenswerte) verfügt die Treuhandstelle über freie Rücklagen, die im Wesentlichen aus Überschüssen aus freiem Vermögen resultieren. Diese stehen im Zusammenhang mit einer stillen Beteili-gung bei der Firma Stockmar GmbH & Co KG sowie der Immobilie am Mittelweg 147.Aus den Erträgen der freien Rücklagen und einer einprozentigen Umlage für die Vermö-gensverwaltung deckt die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg vollständig ihren Personal- und Sachaufwand. Das heißt, dass jede freie Spende oder Vermögens-übertragung an die Gemeinnützige Treu-handstelle Hamburg gemeinnützigen Vor-haben Dritter zu Gute kommen kann.

    Operative Tätigkeit der GTSNeben der finanziellen Förderung gemein-nütziger Vorhaben betreibt die GTS Ham-burg eigene gemeinnützige Tätigkeiten, die sich in der Zuwendungssumme nicht ausdrücken. Hierzu gehört die wirtschaft-liche und rechtliche Beratung von Mit-gliedseinrichtungen sowie die Begleitung von Projekten und Initiativen, die nahe am Ursprungsimpuls der Treuhandstelle und ihrem Wirkungskreis im norddeutschen Raum stehen.

    Die GTS Hamburg in Zahlen

  • www.treuhandstelle-hh.de 9

    Entwicklung des Vermögens zum 31. Dezember 2016

    Entwicklung des gebundenen Vermögens1. Zuwendungen zu Sondervermögen gab es im Jahr

    2016 keine.

    2. Der Widerruf betrifft eine bedingte Schenkung, für das Rückzahlungen in Höhe einer 2 %-Verzinsung verein-bart wurden.

    3. Zweckgebundene Zuwendungen wurden in Höhe von 150.000 € alleine von einer Privatperson eingenommen.

    4. Neben Erträgen aus der stillen Beteiligung bei der Firma Stockmar (siehe Punkt 2. Entwicklung freies Ver-mögen) bekommt die Treuhandstelle derzeit jährliche Zuwendung von der Neuguss GmbH für ihre Projekt- arbeit und operative Tätigkeiten im Bereich Anderer Umgang mit Geld und alternativer Eigentums- und Unternehmensformen.

    5. Die Vermögenserträge resultieren aus dem Überschuss einer Immobilienverwaltung (Isestraße) sowie aus Zins- erträgen diverser Sondervermögen. Durch „Mission Investing“ und zum Teil zinsfreien Geldanlagen konnte eine Verzinsung von 1,8 % erzielt werden.

    6. Verwaltungskosten (und Übertrag für eigene Projekte) sind Umlagen, die vom gebundenen Vermögen ins freie Vermögen gebucht und dort unter Punkt Vermögens-verwaltung als Einnahmen ausgewiesen werden.

    7. Verwaltungskosten des Studienfonds Mittel und Wege.

    8. Gesamtbetrag, der im Jahr 2016 an Förderung für gemeinnützige Projekte und förderwürdige Menschen vergeben wurde.

    9. Studienhilfe an Studierende anthroposophischer Stu-dieneinrichtungen im norddeutschen Raum.

    10. Aufgrund erhaltener zweckgebundener Zuwendun-gen, die noch nicht alle vergeben wurden, erhöhte sich das Sondervermögen im laufenden Jahr deutlich um 83.537,25 €.

    Freies Vermögen 2016 2015

    1. Beiträge und Spenden 46.933,07 29.175

    2. Seminare 2.441,12 0

    3. Vermögensverwaltung 58.632,83 83.506

    4. Hausverwaltung Mittelweg 147 10.854,66 - 86.481

    5. „Hinweis“ - 4.600,36 - 8.006

    6. Kosten der Geschäftsstelle einschließlich eigener Projekte

    - 138.002,69 - 139.919

    7. Einstellung in die Rücklagen gemäß § 58 Nr. 7 a) AO

    0,00 0

    8. Veränderung des freien Vermögens - 23.741,37 - 121.726

    Gebundenes Vereinsvermögen 2016 2015

    1. Zuwendung zu Sondervermögen 0,00 0

    2. Widerruf bedingter Zuwendungen - 4.800,00 - 7.087

    - 4.800,00

    3. Erhaltene zweckgeb. Zuwendungen 160.505,07 3.733

    4. Zuwendung Neuguss 35.000,00 35.000

    5. Vermögenserträge 165.846,50 171.938

    6. Übertrag für eigene Projekte 0 - 25.000,00

    7. Verwaltungskosten (Umlage) - 27.877,00 - 27.868

    8. Verwaltungskosten Mittel und Wege - 5.877,29 - 4.428

    9. Zuwendungen an Einrichtungen - 236.730,00 - 227.913

    10. Stipendienzuwendungen - 2.530,02 - 4.010

    11. Veränderung der Sondervermögen 83.537,26 - 85.636

    Kommentierte Betrachtung der Entwicklung des freien Vermögens 1. Beiträge der Mitgliedseinrichtungen und freie Spenden

    ins Vermögen und für Projekte.

    2. Seminare zum Laientestamentsvollstrecker wurden von der Initiative Behindertentestament konzipiert und durchgeführt.

    3. Vermögensverwaltung beinhaltet die Erträge aus der Beteiligung bei der Firma Stockmar GmbH & Co KG sowie eine Verwaltungsumlage von 1 % auf das ge-bundene und treuhänderisch verwaltete Vermögen.

    4. Die Hausverwaltung umfasst das Gebäude Mittelweg 147 in Hamburg. Es wurden auch im Jahr 2016 zahl- reiche Instandhaltungen durchgeführt.

    5. Der Hinweis ist ein monatlich erscheinendes Anzeigen-blatt mit Veranstaltungskalender. Es wird von der GTS herausgegeben.

    6. Diese Kosten umfassen alle Verwaltungs-, Beratungs- und Projektentwicklungskosten der Geschäftsstelle.

    7. Rücklagen wurden im Jahr 2016 keine gebildet.

    8. Die Entwicklung des freien Vermögens weist aufgrund der hohen Instandhaltungskosten im Jahr 2016 einen Verlust über 23.741,37 € aus.

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.10

    Bilanz

    AKTIVA

    Kommentierte Bilanz der Gemeinnützigen Treuhandstelle Hamburg e.V. zum 31. Dezember 2016

    I. Eigene Vermögenswerte 2016 2015

    1. Gebundene Vermögenswerte

    Grundstück, Gebäude, Anbau 191.852,57 197.589

    Mittelweg 147 (Ausbauten) 5.437,11 6.818

    Büroausstattung 10.462,34 7.133

    2. Liquide Vermögenswerte

    Banken, Postgiro, Kasse, Festgelder 6.213,00 24.166

    sonstige Vermögensgegenstände 0,00 0

    Zwischensumme 213.965,02 235.706

    II. Vermögenswerte aufgrund von Schenkungen mit Auflagen

    2016 2015

    1. Gebundene Vermögenswerte

    Sachanlagen (Gebäude) 1,00 1

    Finanzanlagen 1.010.042,52 1.055.247

    Darlehen an Mitgliedsorganisationen 1.049.939,89 1.092.787

    Studiendarlehen 385.258,67 377.843

    2. Liquide Vermögenswerte

    Banken, Festgelder 379.446,59 232.246

    Bilanzsumme 3.038.653,69 2.993.830

    Nachrichtlich: fremde, treuhänderisch verwaltete Vermögenswerte

    Bankguthaben 29.731,01 45.015

    Darlehensforderungen 29.654,93 29.655

    Summe 59.385,94 74.670,14

    I. Freie Vermögenswerte1. Die gebundenen Vermögenswerte werden weiterhin

    so abgeschrieben, dass sich der Wert gegenüber dem Vorjahr leicht verringerte. Dabei geht es um die Im-mobilie im Mittelweg 147 sowie die Büroausstattung der Geschäftsstelle. Es wird kumuliert ein Wert von 207.752,02 ausgewiesen.

    2. Die liquiden Mittel wurden zum Stichtag auf den Gi-rokonten der Treuhandstelle bei der GLS Bank geführt.

    NACHRICHTLICHTreuhänderisch verwaltete Vermögenswerte und unselb-ständige Stiftungen

    Betrifft vor allem das Vermögen der unselbständigen Güldenholm Stiftung, das treuhänderisch verwaltet wird.

    II. Gebundene Vermögenswerte1. Ein aufgrund einer Erbschaft auf die GTS übertragenes

    Gebäude wird lediglich mit einem „Erinnerungswert“ geführt.

    2. Die Finanzanlagen umfassen Darlehen an einer Woh-nungsbaugemeinschaft für sozialen Wohnungsbau in Berlin, Genossenschaftsanteile bei der GLS Gemein-schaftsbank sowie weitere Anlageprodukte der GLS Bank im Bildungs- und Sozialsektor. Darlehen an Mitgliedsorganisationen verfolgen das Ziel, das Vermögen auch als „Mission Investing“ inner-halb der eigenen Mitgliedseinrichtungen diversifiziert und abgesichert anzulegen. Studiendarlehen sind die Mittel des Studienfonds Mittel und Wege, die an Studierende der anthroposo-phischen Studieneinrichtungen in Hamburg vergeben wurden.

    3. Die liquiden Vermögenswerte liegen auf Giro- und Festgeldkonten der GLS Bank. Sie dienen zur kurz- und mittelfristigen Absicherung und bei eventuellen Rückforderungen von bedingten Schenkungen.

  • www.treuhandstelle-hh.de 11

    I. Freies Vereinsvermögen 2016 2015

    1. Vereinsvermögen

    Stand 1.1. -67.293,61 54.432

    Veränderung -23.741,37 -121.726

    Rücklagen gem. § 58 Nr. 7 a) AO 200.000,00 200.000

    2. Verbindlichkeiten

    sonstige Verbindlichkeiten 102.000,00 100.000

    3. Rückstellungen 3.000,00 3.000

    Zwischensumme 213.965,02 235.706

    II. Gebundenes Vereinsvermögen 2016 2015

    1. Sondervermögen aus Zuwendungen von Todes wegen

    1.697.660,23 1.601.921

    2. Schenkungen mit Widerrufsvorbehalt und Auflagen

    634.392,42 656.701

    3. Stipendienfonds 401.557,79 391.452

    III. Darlehen mit Auflagen 91.078,23 108.050

    Bilanzsumme 3.038.653,69 2.993.830

    Bilanz

    PASSIVA

    I. Freies Vereinsvermögen1. Vom ausgewiesenen Vereinsvermögen wird der Jahres-

    verlust von 2016 abgezogen. Zusätzlich stehen Rück-lagen über 200 T€ zur Verfügung, die nicht kurzfristig ausgegeben werden müssen, sondern ins Vermögen eingegangen sind und zur mittel- und langfristigen Sicherung des Vereines beitragen.

    2. Unter Verbindlichkeiten wird ein Betrag gegenüber einem Sondervermögen ausgewiesen.

    3. Rückstellungen wurden wie jedes Jahr für die Erstel-lung des Jahresabschlusses gebildet.

    II. Gebundenes Vereinsvermögen

    1. Hierbei handelt es sich um insgesamt sechs Sonder-vermögen, die als Erbschaften in das Vermögen der GTS eingegangen sind.

    2. Sind Zuwendungen – bedingte Schenkungen – von Personen, die vor ihrem Tode möglicherweise noch ganz oder in Teilbeträgen zurückgefordert werden können, oder für bestimmte Zwecke zu verwenden sind.

    3. Entspricht im Wesentlichen dem Betrag des Studien-fonds Mittel und Wege.

    III. Darlehen mit AuflagenDarlehen mit Auflagen sind Gelder, über die die Treu-handstelle nach Rücksprache mit den Darlehensgebern verfügen darf. Aus ihnen werden zum Teil auch Projektzu-wendungen vergeben. Sie variieren von Jahr zu Jahr. Sie sind der Treuhandstelle zinslos zur Verfügung gestellt.

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.12

    Kunst und Kultur

    TONALI Gemeinnützige GmbH, Hamburg: Musik-Wettbewerb www.tonali.de

    Kairos-EurythmieausbildungKapstadt: Förderung der laufenden Arbeit www.cfce.org.za/cfce

    BHH SozialkontorTheater ohne Grenzenwww.bhh-sozialkontor.de

    Gesundheit

    Bucherstellung über die Entste-hung der Heileurythmie von Lasse Wennerschou

    Sozialtherapie, Pflege

    Soziale Projekte Circus UbuntuFörderung einer Aufführung auf der grünen Woche in Berlinwww.ubuntu.de

    Tobias HausAlten- und Pflegeheim gGmbHMusik und Kunst im Gartenwww.tobias-haus.de

    Stiftung Leben Arbeiten Förderung der allgemeinen [email protected]

    Hermann Jülich Werkgem.Fotografie-Workshop für Men-schen mit BehinderungInklusionszufall, ein Kooperati-onsprojekt der Werkgemeinschaft und der Hochschule für Künste im Sozialen (Bericht S. 16)www.werkgemeinschaften.de

    Lebens- und Arbeitsgemeinschaft FranziskusHolz für Tische für die Mensawww.franziskus.net

    Gesellschaft/ Soziale Dreigliederung

    NetzWirkung e.V.Multiperspektivität: Ankommen in Hamburg, ein kamerunisch-deut-sches Austauschprojekt www.netzwirkung.com

    Hamburger Netzwerk Grundein-kommen (Bericht S. 20)www.grundeinkommen-hamburg.de

    Mehr DemokratieVolksinitiative Schleswig-Holstein stoppt CETA, Rettet den Volksent-scheid www.mehr-demokratie.de

    Bildung

    Seminar für WaldorfpädagogikAusbildung von Studentenwww.waldorfseminar.de

    Rudolf Steiner Schule BergstedtÜbernahme von Schulgeldausfallwww.steinerschule-bergstedt.de

    Freie Waldorfschule GeraLandbaupraktikum im Wörmewww.waldorfschule-gera.de

    Bäuerliche Bildung Ausbildungsbeihilfe, Übernahme Kurkosten www.bauckhof.de

    academie creaTaTHochschule für Künstler im Sozia-len, Förderung des interreligiösen Dialogs www.academie-creatat.de

    Integrales-Forum-BerlinKonferenzteilnahme an der IntegralTheory Conference, ü/ Dachstif-tung für individuelles Schenken ü/ GLS Bank

    MenschMusik Hamburg e.V.Förderung der laufenden Arbeit(Bericht S. 22)www.menschmusik.de

    Makista e.V.Unterstützung des Projektes: Kinderrechte-Schulenwww.makista.de

    Landwirtschaft, Umwelt

    Hofkinder e.V. Nahrendorf Bauwagen, Freiräume für Kinder-träume (Bericht S. 18)www.hofkinder.de

    Bäuerliche Bildung Ausbildungsbeihilfe, Übernahme Kurkosten (Bericht S. 23)www.bauckhof.de

    Bäuerliche Bildung und KulturOktobertagungwww.demeter-im-norden.de

    „WirGarten Lüneburg“GemüseGenossenschaft(Bericht S. 21)www.wirgarten.com

    Menschen in Not, Studenten

    Refugio Bremen e.V.Flüchtlingshilfewww.refugio-bremen.de

    Mittel & WegeFörderung von Studenten und Stu-dentinnen des Priesterseminars, der Kunstschule, Eurythmie und Musik [email protected]

    Förderungen von verschiedenen Eurythmieprojekten und Euryth-mieausbildungen

    • Eurythmieausbildung im Rudolf Steiner Haus

    • Eurythmieprojekt „Zwerg Nase“ (Bericht S. 17)

    • Eurythmie Projekt Waldorf Semi-nar, Ginko-Stiftung

    • Hierachienspruch• Mysteriendramen• Tanz dein Leben „What moves

    You“

    ZuwendungslisteDie Zuwendungsliste enthält alle Zuwendungen aus dem Jahr 2016, die die GTS Hamburg vergeben hat. Die Zuwendungen sind sechs der sieben Treuhandbereichen zugeordnet. Eine klare Einordnung ist allerdings nicht immer möglich, da sich die Projekte und Initiativen teilweise über verschiedene Themengebiete erstrecken.

  • www.treuhandstelle-hh.de 13

    Anlage zum Jahresabschluss 2016 2016 2015

    Zuwendungen für gemeinnützige und mildtätige Zwecke insgesamt, davon für

    239.260,02 231.923,35

    Heilpädagogik/Sozialtherapie 26.750,00 48.113,35

    Kunst und Kultur 32.080,00 40.650,00

    Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz 13.000,00 3.500,00

    Bildung 43.300,00 56.510,00

    Gesundheit, Medizin 500,00 8.000,00

    Soziale Dreigliederung 18.500,00 14.150,00

    Menschen in Not 105.130,02 61.000,00

    Summe 239.260,02 231.923,35

    Weitere Angaben Anzahl 2016 Anzahl 2015

    Darlehen an gemeinnützige Einrichtungen, davon drei im Rahmen treuhänderischer Verwaltung

    17 23

    Studiendarlehen 106 132

    Mitglieder Anzahl 2016 Anzahl 2015

    Gemeinnützige Einrichtungen 129 126

    Natürliche Personen 12 12

    Förderung von Ausbildungen

    Waldorferzieher/in und Waldor-flehrer/innen, Heilpädagoge/päd-agogin

    VzFdWDP Bad Segeberg und Umgebung e.V.Verandaanbau an den Bauwagenwww.waldorfkindergarten-sege-berg.de

    Förderungen im Rudolf Steiner Haus

    • Vorgarten-Neugestaltung• Entwicklungsforum Bangladesh

    e. V. (Bericht S. 19)• Vorträge im Rudolf Steiner Hauswww.rudolf-steiner-haus.de

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.14

    GTS Solidargemeinschaft Behindertentestament

    Die GTS Solidargemeinschaft „Behindertentestament“ hat das An-liegen, Menschen mit Behinderung nach dem Tod der Eltern einen Freund zur Seite zu stellen, der sich darum kümmert, dass alle seine Bedürfnisse, die nicht durch Regelsätze der Sozialsysteme abge-deckt werden, weiterhin erfüllt werden.

    InformationsveranstaltungenViele Eltern fragen sich, wer sich um all‘ das kümmert, was ihr An-gehöriger mit Behinderung braucht, wenn sie selbst einmal über die Schwelle des Todes gegangen sind oder den bisherigen Beglei-tungsdienst an diesem Menschen aus anderen Gründen nicht mehr leisten können. Durch das Behindertentestament und die Einsetzung eines Testamentsvollstreckers („Ziemlich beste Freunde“) ist es mög-lich, eine lebenslange Begleitung sicherzustellen. Zu diesem Thema führen wir Informationsveranstaltungen zusammen mit der Kanzlei Hohage, May & Partner im norddeutschen Raum durch.

    Ausbildung zum TestamentsvollstreckerVerbleibende Angehörige trauen sich die Testamentsvollstreckung oft nicht zu, da sie keine Fehler machen wollen und ihnen das The-ma kompliziert erscheint. Die GTS bietet Angehörigen Kurse an, in denen sie auf die Aufgabe des Testamentsvollstreckers vorbereitet werden. Wenn sich kein Angehöriger oder Freund findet, kann die GTS die Aufgabe der Testamentsvollstreckung und Begleitung eines Angehörigen mit Behinderung via unseres Pools an einen geschulten und zuverlässigen Testamentsvollstrecker vermitteln. Wenn sich kein Angehöriger für die Vollstreckung des Testaments findet, so kann die GTS dies treuhänderisch übernehmen.

    Zusammenarbeit mit Einrichtungen / ProjektentwicklungUm Ideen und Lösungen rund um das Thema zu entwickeln, arbeiten wir mit zahlreichen sozialen Einrichtungen im norddeutschen Raum zusammen. In dieser Zusammenarbeit werden zukünftige Heraus-forderungen dargestellt, besprochen und Lösungen entwickelt. Dies kann beispielsweise durch die Entwicklung von Zusatzangeboten geschehen, die via Vermögen aus Behindertentestaments finanziert werden. Ein anderes Beispiel ist die Entwicklung von Wohnformen, um Wohnen im Alter für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.

    FundraisingViele der Vorhaben werden finanzielle Anstrengungen nötig machen. Daher helfen Zustiftungen und Schenkungen zugunsten der Solidar-gemeinschaft, um einerseits die Arbeit der Solidargemeinschaft zu ermöglichen und andererseits eine vollständige Teilhabe von Men-schen mit Behinderung Wirklichkeit werden zu lassen.

    Lebenslange BegleitungDie „Initiative Behindertentestament“• leistet Information und Koordination• entwickelt mit Partnereinrichtungen

    passende Angebote• sucht bei Bedarf einen Testamentsvoll-

    strecker • berät in Fragen des Umgangs mit Ver-

    mögen zur Unterstützung von Projek-ten und Einrichtungen (freie Spenden, Nachlässe)

    • verbindet Betroffene miteinander • und deckt individuelle Bedürfnisse,

    zum Beispiel sorgt sie für:• den Erhalt einer ansprechenden

    Betreuungssituation über Sozialhilfe- niveau

    • Therapien, die nicht von den Kassen bezahlt werden

    • angemessene Kleidung • Urlaubs- und Freizeitangebote• kulturelle, sportliche, spaßige

    Gruppen- und andere individuelle Zusatzleistungen

    Treuhänderischer Begleiter (Testamentsvollstrecker)• kann jede natürliche oder juristische

    Person werden• sollte nah am Begünstigten sein • sollte eine Grundschulung z.B. durch

    die GTS erhalten haben• stellt sicher, dass der „letzte Wille“

    durch das Behindertentestament voll-zogen wird

    Rechtlicher Betreuer: Lebens- begleiter und Kümmerer• wird durch das Betreuungsgericht auf

    Antrag oder von Amtswegen für einen definierten Aufgabenbereich bestellt

    • kann im Behindertentestament festge-legt und bestimmt werden

    • überprüft, ob alle Bedürfnisse des Begünstigten durch die Partner erfüllt werden

    • ist „ziemlich bester Freund“ in allen anderen Lebensfragen

    Wir begleiten und beraten Sie gern. Senden Sie eine E-Mail, um einen Ter-min mit uns zu vereinbaren.

    Benjamin Kohlhase Koordinator „Solidargemeinschaft Be-hindertentestament“ [email protected]

  • www.treuhandstelle-hh.de 15

    Mehr Informationenmittelundwege-studienfonds.de

    „Die heutigen ,Nebenfächer‘ sollten die Hauptbeschäftigung aller Kinder sein. Dann würden sie erfüllte Men-schen, die zu allem fähig sind. Denn alles andere kommt dann von allein.“

    Arno Stern, Pädagogikforscher

    Kunst in die Welt tragen„Mittel und Wege“ unterstützt Studenten

    Gegenwärtig werden Studiengänge, Ausbildungsformen und Lern- inhalte auf die Interessen des Marktes ausgerichtet. Was der Ju-gend beigebracht wird, orientiert sich an der Konkurrenzfähigkeit am Markt. Was vorherrscht, ist eine Konkurrenzkultur, in der wenige Teilnehmer zu Gewinnern und viele zu Verlierern werden. Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer.

    Der studentisch verwaltete Studienfonds „Mittel und Wege“ un-terstützt Studenten der vier anthroposophisch orientierten Aus-bildungseinrichtungen Hamburgs: MenschMusik Hamburg, Alfred Schnittke Akademie International, Kunstakademie Hamburg und das Priesterseminar. Die Förderung von Ausbildungen und Studiengän-gen mit anthroposophischem Hintergrund ist ein ausgemachter För-derbereich der GTS. Unser Fonds vergibt zinslose Darlehen von bis zu 80 Prozent der Studiengebühren. In der Zukunft soll ein Teil dieser Darlehen zu Schenkungen umgewandelt werden.

    Der Fond „Mittel und Wege“ übernimmt die Verantwortung, Studenten zu fördern, die einen sozialen und künstlerischen Impuls in die Welt tra-gen und somit kulturschaffend sind. Der Fokus liegt hier auf einer Kultur des Miteinanders als Gegentendenz zum allgegenwärtigen Marktdruck. Kunst ist ein erprobtes Mittel des gesellschaftlichen Wandels. Sie schult sowohl Eigenwahrnehmung als auch Selbsterkenntnis, fördert sozialen Zusammenhalt und empathische Fremdwahrnehmung. Kunst wirkt be-wusstseins- und gemeinschaftsbildend. Aus diesen Gründen bedarf es der Förderung von künstlerischen Bildungseinrichtungen.

    „Mittel & Wege“ dient als Schnittstelle zwischen den oben genann-ten Institutionen. Wir organisieren gemeinsame Veranstaltungen und künstlerische Aktivitäten. Darüber hinaus umfasst unsere Ver-netzungsarbeit Kontakte zu Initiativen, die sich um neue Lösungs-ansätze für aktuelle gesellschaftliche Fragen bemühen. Zu diesen Initiativen gehört beispielsweise das Netzwerk Bedingungsloses Grundeinkommen Hamburg.

    Im vergangenen Jahr haben wir es geschafft, neue Darlehensnehmer zu fördern, einen „Mittel & Wege-Newsletter“ ins Leben gerufen, den Kontakt zu ehemaligen Darlehensnehmern gestärkt, eine Vollversamm-lung mit Studenten aus allen geförderten Einrichtungen organisiert und eine große Spendenaktion gestartet. Vom 10. bis 15. Juli 2017 wird im Rudolf Steiner Haus eine Ausstellung unter dem Thema „Farbwelten und Klangzauber“ zu sehen sein. In dieser Ausstellung geht es um die Vernetzung der Institutionen untereinander. Es werden Werke der Studenten gezeigt und es wird eine gemeinsame Finnissage mit den Abschlusskonzerten der Studenten von MenschMusik geben.

  • 16

    Fotoworkshop für Menschen mit Behinderung

    Der einzelne Mensch steht im Vordergrund: Bei einem Portrait geht es darum, den Menschen ins rechte Licht zu rücken und den indivi-duellen Charakter hervorzuheben. Ein gutes Portrait spiegelt Aus-druck, Stimmung und Wesen des Menschen wider.

    Das Ziel dieses Fotoworkshops ist es, ein bewusstes Portrait von sich selbst oder einer anderen Person zu fotografieren. Durch die praktische Arbeit erlernten die Teilnehmer den einfachen Umgang mit der Kamera. Durch das immer wiederkehrende Aufbauen des Portrait-Sets zu Beginn der Stunde entwickelt sich eine selbstver-ständliche Routine und ein angenehmes Miteinander.

    Zunächst fotografierten sich die Teilnehmer gegenseitig. Dabei wa-ren die Wege der Kontaktaufnahme sehr unterschiedlich. Die Wahl der Worte war sehr wichtig. Auch kleine Berührungen halfen, den anderen kennenzulernen. Ein Portrait zu fotografieren bedeutet im-mer, in Kontakt zu kommen. Entweder mit dem zu fotografierenden Gegenüber oder beim Selbstportrait auf eine besondere Art mit sich selbst: Mit Hilfe des Selbstauslösers und dem sofortigen Blick auf den Computerbildschirm, auf dem das Bild angezeigt wird, erhalten die Teilnehmer umgehend eine Resonanz zu sich selbst.

    Abwechselnd nahmen die Teilnehmer die Rolle des Modells und des Fotografen ein. Das förderte ihren Blick auf andere Menschen und den Umgang miteinander. Es stärkt auf besondere Weise auch das Selbstbild. Wie wirke ich auf Andere? Wie sehe ich mich? Und wie möchte ich sein? Durch das Spiel mit Mimik, Gestik und Kör-persprache entsteht Resonanz, in der Person selbst und in ihrem Gegenüber. Diese Erfahrung kann etwas sehr Heilsames und Ver-bindendes haben.

    Stetig wuchs das Vertrauen der Teilnehmer in ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Technik. Auch das Gefühl für Licht und Schatten, Sichtbares und Verborgenes wurde stärker. Es entstanden Begeg-nungen mit dem „eigenen Schatten“ und eine Wahrnehmung von Abstraktion auf einer anderen Ebene.

    Mehr Informationenwww.werkgemeinschaften.de

    Das Portrait, das DU und das ICH

  • www.treuhandstelle-hh.de 17

    Märchen „Zwerg Nase“ als Bühnenprojekt

    Das Märchen „Zwerg Nase“ von Wilhelm Hauff ist in einem Euryth-mieabschluss der 12. Klasse durch die Zusammenarbeit zweier Eurythmielehrerinnen entstanden. Es hat sich zu einem Kleinbühnen-projekt verwandelt. Vor allem die Figur des „Zwerg Nase“ wurde vom Publikum sehr freudig aufgenommen.

    Olivia Pisani hat unter der Regie von Bettina Grube die verschiede-nen Rollen des Märchens ausgearbeitet und in einem Soloprogramm auch die Stimme des Erzählers übernommen.

    Jakob, der junge Sohn einer Gemüsehändlerin, begegnet einer alten Hexe. Sie verzaubert ihn mehrmals, aber am Ende kann er ihr ent-kommen. Jakob muss lange Irrwege durchlaufen, bevor er wieder zu seiner Familie zurückfinden kann. Die größte Verwandlung, die ihm widerfährt, ist die Verlängerung seiner Nase; sein Hals und sein Körper sind jedoch kürzer geworden. Plötzlich ist er zum Zwerg ge-worden. Er wird nicht mehr erkannt, sondern verspottet. Eine Gans, die selbst verzaubert worden ist, wird seine Rettung sein, weil in ihrer Weisheit die Geheimnisse der Entzauberung von „Zwerg Nase“ ver-borgen sind.

    Der kleine Zwerg zieht die Sympathie aller Zuschauer auf sich, weil er mit seiner Naivität versucht, durch‘s Leben zu kommen. Seine Be-gegnung mit der Gans hat dem Projekt eine poetische Perspektive gegeben. So ist das Bedürfnis entstanden, die Erzählung mit Musik zu begleiten. Auch die Entscheidung, mit dem Violoncello zu arbei-ten, hat die Poesie des Märchens noch verstärkt.

    Für die Premiere waren im Rudolf Steiner Haus die beiden Räume im Fünf- und Sechseck vorbereitet; mit Hockern und Kissen in den ers-ten Reihen für die Kinder und Stuhlreihen für die Erwachsenen. Das Bühnenbild bestand aus einem Hocker und einem Topf mit Löffel. Die Erzählkunst von Olivia Pisani mit eurythmisch stilisierter Darstellung aller Charaktere erhielt vom Publikum einen guten Zuspruch. Die Kin-der schauten gebannt zu und waren bezaubert von den szenischen und musikalischen Stimmungsbildern. Die Erwachsenen konnten mit viel Freude in die teils humorvolle Geschichte einsteigen.

    Weitere Aufführungen sind in Planung. Da das Märchen weder Büh-nenbild noch eine besondere Beleuchtung braucht, kann es mit we-nig Aufwand in größeren Räumen und kleinen Sälen gespielt werden (maximal 100 Zuschauer; die Spielfläche sollte mindestens 5 x 4 Me-ter groß sein). Das Stück dauert 50 Minuten und ist für Kinder ab 7 Jahren geeignet.

    Kleiner Zwerg ganz groß

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.18

    Der Waldkindergarten beim Demeterhof Tangsehl in der Göhrde (Wendland)

    In einem lichten Waldstück neben einem Feld und von alten Eichen umringt, ist der Platz der Hofkinder. 15 Kinder und zwei Erzieherin-nen sind bei Wind und Wetter zu jeder Jahreszeit draußen unterwegs und gestalten miteinander den Vormittag. An die Waldorfpädagogik angelehnte Strukturen bieten einen schützenden Rahmen für Freiheit unter freiem Himmel.

    Lieder, Geschichten und abwechslungsreiche Reigen führen durch das Jahr, das hier mit allen Sinnen erlebt werden kann. Durch die unmittelbare Nähe zum Demeterhof Tangsehl können die Kinder ak-tiv am Leben und Treiben auf dem Bauernhof teilnehmen. Tiere und Pflanzen, das Säen und Ernten und die Kreisläufe des Waldes, des Jahres und des Lebens sind hier allgegenwärtig. Die Kleinen können eine intensive Beziehung zu den Pflanzen und Tieren entwickeln, in Wald, Wiese, Bach und auf dem Hof. Durch die sie umgebende Na-tur – die Elemente Erde, Wasser, Luft und Licht im Zusammenklang mit Pflanze, Tier und Mensch – werden Freude und Begeisterung geweckt.

    Wie das Leben selbst, ist auch der Kindergarten immer in Bewegung. Da es außer einem wunderbaren Bauwagen für Regentage kein fes-tes Dach über dem Kopf gibt, müssen die Räume immer wieder neu erschaffen werden. Mal entsteht ein Waldhaus, eine Höhle, ein Tipi oder im Winter ein Iglu. Es wird erbaut, erkundet, in Beschlag ge-nommen und auch wieder verwandelt. Die liebevollen und doch fes-ten Strukturen und die innere Haltung der Erzieherinnen bieten genug Sicherheit, dass alles andere in Bewegung bleiben kann. Sie sind feste, schützende Mauern deren Innenraum immer wieder von den Kindern neu gefüllt und belebt wird.

    Im direkten kontinuierlichen Kontakt mit der Natur, den Tieren und den arbeitenden Menschen auf dem Hof üben die Kinder Umsichtig-keit und Rücksicht, erleben Vertrauen und Mut in die eigenen Fähig-keiten, aber auch ihre persönlichen Grenzen. Vertrautheit heißt sich „zu Hause“ fühlen, woraus auch später die Verantwortung wächst.

    Träger des Waldkindergartens ist der gemeinnützige Hofkinder e. V. Im letzten Jahr ist es gelungen, genügend Spenden für einen neuen Bauwagen zusammenzutragen, unter anderem von der gemeinnüt-zigen Treuhandstelle Hamburg e. V. Er ist bereits gebaut, eingeweiht und begleitet die Kinder jetzt warm und trocken durch den Winter.

    Freiräume für Kinderträume

    Mehr Informationen und Terminewww.hofkinder.com

  • www.treuhandstelle-hh.de 19

    Mehr Informationen und Terminewww.entwicklungsforum-bangladesh.org

    Kontakte und Sensibilität fördernEntwicklungsforum Bangladesh e. V. will informieren und Kooperationen fördern

    Bangladesch liegt in Südasien und gilt als Entwicklungsland. Das Land steht vor großen umweltbedingten, ökonomischen, gesell-schaftlichen und politischen Herausforderungen.

    Ermutigend ist, dass die Menschen in Bangladesch sich zunehmend engagieren, um die Herausforderungen zu meistern und die Entwick-lung des Landes voranzutreiben. Bangladesch wird aber weiterhin Unterstützung und Kooperation benötigen, um die großen Proble-me und Aufgaben bewältigen zu können. Das Entwicklungsforum Bangladesh e. V. ist ein Forum für Information und Gedankenaus-tausch – vor allem für Menschen, deren Interesse und Engagement der Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Religion und der Weiterentwick-lung von Entwicklungsländern, vor allem auch Bangladesch gelten.

    Schwerpunkt der Aktivitäten ist es, Seminare über Entwicklungsfra-gen zu Entwicklungsländern und als Beispiel Bangladesch zu ver-anstalten, um neue Initiativen und Kooperationen sowie Kontakte zwischen Menschen und Fachleuten zu fördern. Dabei sollen Inte-ressierte vor allem für die Lage in Entwicklungsländern sensibilisiert werden. Außerdem führt der Verein Entwicklungsprojekte in Bangla-desch und versucht, durch Öffentlichkeitsarbeit und Informations-austausch das Thema in die deutsche Gesellschaft zu tragen.

    Das Entwicklungsforum Bangladesh e. V. hat verschiedene Semina-re, Workshops, Projekte und Kulturveranstaltungen zu entwicklungs-politischen Themen durchgeführt – beispielsweise von der soziopoli-tischen und ökonomischen Lage in Bangladesch bis zu den Themen Megastädte und Landflucht. Die durch Seminare, Workshops und Projekte gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen führen zu einem vertieften Austausch des bengalischen und deutschen Publikums.

    Eine Auswahl der Themen:- Islam und Demokratie - Globalisierung und Bangladesch- Die Halbierung der Armut in den Entwicklungsländern - Umwelt und Entwicklung in den Entwicklungsländern - Bangladesch: Land und Menschen, Geschichte und Kultur- Demokratie und Fundamentalismus- Kredit für Taslima (Theaterstück)- Muhammad Yunus und die Grameen Bank - Mensch, Klima und Umwelt

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.20

    Soziale Sicherheit ohne Wachstum?Konferenz der Bewegungen für ein Bedingungs-loses Grundeinkommen und Degrowth

    Über 200 Teilnehmende aus 12 Ländern kamen in die Katholische Akademie Hamburg, um Schnittmengen zwischen der Bewegung für ein Bedingungsloses Grundeinkommen und der wachstumskri-tischen Degrowth-Bewegung auszuloten. Zur Eröffnung am 19. Mai sprach Edward Skidelsky (Univ. Exeter) über philosophische Bezüge des Grundeinkommens in europäischer Tradition. Ulrich Brand (Univ. Wien) formulierte offene Fragestellungen an den Schnittstellen zwi-schen der Idee des Grundeinkommens und der Degrowth-Bewegung. Beide Vorträge wurden in einer Fishbowl-Debatte mit dem Publikum kritisch hinterfragt.

    Am zweiten Tag führten Ronald Blaschke in die Idee des Grund-einkommens und Matthias Schmelzer in die Ziele der Degrowth- Bewegung ein. Parallele Diskussionsgruppen mit zwölf Beiträgen beleuchteten Schnittmengen in den Bereichen Zeitsouveränität so-wie alternative bzw. solidarische Ökonomie. Im Zentrum standen der Wandel der (Erwerbs-)Arbeit, Perspektiven der Care-Ökonomie und Verbindungen zwischen Bedingungslosem Grundeinkommen und dem Wandel der Lebensstile oder der Gemeinwohlökonomie. Hin-terfragt wurde zudem, wie weit die instrumentalistische soziale Logik des gegenwärtigen Wirtschaftens sowie die fixierte Verknüpfung von Geld und Arbeit mit Hilfe eines Grundeinkommens überwunden wer-den können. Projektideen und gemeinsame Transformationsansätze beider Bewegungen wurden in einem OpenSpace gesammelt und in rund 20 Arbeitsgruppen konkretisiert. Diese umfassten Querschnitts-themen wie „Kunst, Musik und Bildung“ oder „Netzwerken“, Projekte wie „Das Gesellschafts-Spiel“ oder „Familie und Grundeinkommen“ und politsche Vorschläge wie eine Öko-Dividende oder ein bedin-gungsloses Sabbatical.

    Zum Abschluss stellte Anna Pinnow aus Sicht der Degrowth-Bewegung fest, dass das Grundeinkommen den Einzelnen die Angst vor einem sozialökologischen Wandel nehme. Für die Grundeinkommens-Bewe-gung sei klar geworden, so Ulrich Schachtschneider, dass das Grund-einkommen nicht nur die persönliche Freiheit stärke, sondern auch eine Gesellschaft jenseits des Wachstums stütze, weil alternative Arbeits- und Lebensweisen leichter möglich würden. Als Partner der Konferenz war das Gängeviertel ein Ort der informellen Begegnung sowie zugleich des Miterlebens eines solidarischen Lebens und Wirtschaftens.

    Mehr Informationenwww.ubi-degrowth.eu/de

  • www.treuhandstelle-hh.de 21

    Gemüseversorgung in Bürgerhand„WirGarten Lüneburg“ gegründet

    Er ist die erste GemüseGenossenschaft in Norddeutschland, der „WirGarten Lüneburg“. Zwei Jahre lang haben die Initiatoren, Matti Pannenbäcker und Richard Kaatz die Gründung der Genossenschaft vorbereitet. Das Ziel: eine eigene Gemüseversorgung in Bürgerhand aufzubauen. Dafür wurde eine Genossenschaft gegründet, die Land pachtet, um die Mitglieder der Genossenschaft das ganze Jahr mit einer bunten Gemüse-Vielfalt aus dem eigenen „WirGarten“ zu ver-sorgen.

    Interessierte Menschen und Firmen können Mitglieder der Genos-senschaft werden, indem sie Genossenschaftsanteile für 100 bzw. 1.000 Euro als Anteile für die Dauer ihrer Mitgliedschaft einlegen. Alle Mitglieder schließen einen einjährigen Erntevertrag ab, mit dem sie sich das ganze Jahr über frisches Gemüse aus dem WirGarten freu-en können. Im Gegenzug zahlen die Mitglieder, entsprechend ihres Ernteanteils, einen monatlichen Bruttopreis zwischen 30 und 75 Euro pro Person. Das Gemüse wird wöchentlich an zentrale Abholorte im Stadtgebiet geliefert, an denen die Mitglieder ihre Ernteanteile abho-len und passende Kochrezepte zur Saison erhalten. Selbstverständ-lich können die Mitglieder ihren „WirGarten“ besuchen, freiwillig mit-arbeiten und an Events wie der Kartoffelernte oder Gartenführungen teilnehmen.

    Im „WirGarten Lüneburg“ werden nach Kriterien der biologischen Landwirtschaft über 30 verschiedene Gemüsekulturen und Kräuter angebaut. Es werden weder chemische Pflanzenschutzmittel noch Kunstdünger eingesetzt, Gentechnik ist natürlich ebenso tabu. Der „WirGarten Lüneburg“ arbeitet mit einer sechsjährigen Fruchtfolge und Gründüngung auf einem Drittel der Gesamtfläche. Als Handels-dünger wird zertifizierter Bio-Wirtschaftskompost aus entsprechend zertifizierten Kompostierungswerken verwendet, um langfristig die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen.

    Es werden Blühstreifen angelegt und auf kleinteilig strukturierte An-bauflächen angebaut, um die Biodiversität zu fördern und Natur-schutz in den Anbau zu integrieren. Die Gemüsepflanzen werden zum größten Teil in samenfesten Sorten auf dem Betrieb selbst an-gezogen.

    Das erste Gemüse der Genossenschaft „WirGarten Lüneburg“ kann voraussichtlich im Frühling 2018 geerntet werden.

    Mehr Informationenwww.wirgarten.com

  • Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e. V.22

    Mehr Informationenwww.menschmusik.de

    Studium bei „MenschMusik Hamburg“

    Neben dem musikalischen Grundstudienjahr liegt der Schwerpunkt auf der künstlerisch-pädagogischen Ausbildung. Im Sinne von – „Nicht ein Studium, dein Studium!“ – geht es darum, die Studienin-halte und auch den Studienverlauf aus den individuellen Zielen und Möglichkeiten des Studenten zu entwickeln – immer bezogen auf die spezifischen Erfordernisse des angestrebten Berufsfeldes. Das Ziel: Den Künstler im Menschen und den Menschen im Musiker zur Ent-faltung zu bringen. Der Student wird vom Teilnehmer zum Mitgestal-ter und schließlich zum eigenverantwortlichen Unternehmer seiner eigenen Ausbildung. Studieren unter diesen Bedingungen erfordert Mut – Neues auszuprobieren, zum Improvisieren und zum Arbeiten in Projekten. Zugleich bildet sich bei den Schülern eine neue Hörkultur, in der sich das Hören von Musik und das Sich-Selbst-Hören begeg-nen – beide werden Inspirationsquelle eigener Initiativen.

    Musikalisches Grundstudienjahr- ein Jahr lang ganz in die Musik eintauchen- als Orientierungsjahr: Ist die Musik mein Beruf?- zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung

    Instrumentalpädagogik- dreijährige Berufsausbildung, BAföG-anerkannt- praxisnah, projektbezogen, individuell gestaltbar- Ziel: der Instrumentallehrer, der als Künstler auf der Bühne und als

    Kulturunternehmer im Leben stehen kann

    Elementare Musikpädagogik – Musik im Sozialen- vierjährige Berufsausbildung- experimentell, prozessorientiert, praxisnah- Menschenbildung durch Musik

    Gesang- vierjährige Berufsausbildung zum Sänger, Gesangspädagogen, Ge-

    sangstherapeuten- Arbeit auf der Basis der „Schule der Stimmenthüllung“- individuelle Entwicklung von Atmung, Klang und Lautbildung

    BewerbungVita, Foto, Motivationsschreiben

    Aufnahmetermine: 23. Mai, 9. und 27. Juni 2017Aufnahmeprüfung, Vorspiel/Vorsingen, Mündliche Prüfung in Musik-theorie und Hörfähigkeit, Motivationsgespräch

    Studienbeginn: 25. September 2017

    Nicht ein Studium, dein Studium!

  • www.treuhandstelle-hh.de 23

    Für Menschen da seinAusbildung zum Heilerziehungspfleger

    Die Sozialtherapeutische Gemeinschaft Bauckhof Stütensen bietet verschiedene Ausbildungrichtungen für junge Menschen an. Der Au-genmerk liegt dabei auf die antroposophische Ausbildung:• Freie Ausbildung zur/zum Heilerziehungspfleger/in• Freie Ausbildung zur/zum biologisch-dynamischer Landwirt/in• Freie Ausbildung zur/zum biologisch-dynamischer Gärtner/in

    Zur Zeit ist es so, dass es zu wenig ausgebildete Heilerziehungspfle-ger gibt: „Für uns ist diese Ausbilung wichtig und eine gute Mög-lichkeit dem Fachkräftemangel im sozialtherapeutischen und heil-pädagogischen Bereich entgegen zu wirken. Damit leisten wir auch einen Beitrag, dass die Ausbildungsstätte, das Niels-Stensen-Haus in Worpswede, erhalten bleibt“, erläutert Reiner von Kamen.

    Durch die Förderung der Treunhandstelle Hamburg ist es möglich, ei-nem Familienvater die Ausbildung bei vollem Gehalt zu ermöglichen. Mit der Ausbildung zum Gärtner in einem ökologisch wirtschaften-den Betrieb und seinem großen Interesse an der pädagogischenAr-beit ist er eine große Bereicherung für die Sozialtherapeutische Ge-meinschaft.

    Die Ausbildung findet berufsbegleitend einmal wöchentlich im Ni-els-Stensen-Haus in Worpswede statt. Zweimal im Jahr gibt es ein einwöchiges Blockseminar, die Anerkennung der Ausbildung ist mit einer abschließenden Prüfung verbunden.

    1. Ausbildungsjahr:Pädagogik, Kommunikation, Anthroposophie, Pflege, Rechtskunde, Berufskunde

    2. AusbildungsjahrPflege, Anthroposophische Heilpädagogik, Methodik/Didaktik der Heilerziehungspflege, Psychologie, Jahresarbeit (Facharbeit zu selbst gewähltem Thema)

    3. AusbildungsjahrAnthroposophie, Methodik/Didaktik der Heilerziehungspflege, Psy-chiatrie, Traumapädagogik, Pflege, Sexualpädagogik, Prüfungsvor-bereitung

    Mehr Informationenwww.bauckhof.de/de/bauckhof-stuetensen

  • Ansprechpartner und Geschäftszeitender Gemeinnützigen Treuhandstelle Hamburg e. V.

    Karin Loeding 040 [email protected]

    Bürozeiten:dienstags von 9 bis 17 Uhr

    Matthias Zaiser040 [email protected]

    Bürozeiten:dienstags und donnerstagsvon 9 bis 17 Uhr