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2013/14 Jahresbericht

Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

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Wir stellen neue Angebote vor, wie "Gesund im Beruf", "Berufskompass Chemie", "Lange Nacht der Industrie" und Chemie³. Ebenso präsentieren wir das neue Handbuch "Arbeitsverhältnisse in der chemischen Industrie" und zeigen die Fortbildungen des Verbandes der chemischen Industrie (VCI).

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Page 1: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

2013/14Jahresbericht

Page 2: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014
Page 3: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

Editorial

Gesund im Beruf (GiB)

Lebensphasen mit der Chemie

#Chemie2014

„Nicht laut, aber zielführend.“ Ein Kommentar zu den

Tarifverhandlungen von Torsten Dittmer

Antworten auf (fast) alle Fragen

Gesicht zeigen! Ein Kommentar

von Dr. Harald Schaub

Konjunktur 2013 / 14

Die Verbände im Überblick

Die Vielfalt der Chemie …

Auf der Tagesordnung: Für bessere

Standortbedingungen

Chemie³ – gemeinsam für die Branche

Zwischen Energieeffizienz und Betreiberpflichten

Berufskompass Chemie

Für einen spannenden naturwissenschaftlichen

Unterricht: Arbeitsblätter zur Unterrichtsgestaltung

Ein begehrtes Angebot: Das duale Studium in der

rheinland-pfälzischen Chemie

Lange Nacht der Industrie

Vorstände

Sozialpolitischer Beirat

Impressum

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Tarif- und Sozialpolitik

Wirtschaftliche Entwicklung

Wirtschafts- und Umweltpolitik

Chemieverbände

Bildung

Kommunikation

Inhaltsübersicht

Page 4: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

Die Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Die Chemieverbände Rheinland-Pfalz sind eine Gemeinschaft des Arbeit-

geberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz e.V. und des Verbandes der

Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. Sie vertreten

die sozial- und wirtschaftspolitischen Interessen ihrer Mitgliedsunter-

nehmen. So bieten sie ihren Mitgliedern beispielsweise Rechtsberatung

und -beistand in arbeitsrechtlichen Fragen an und positionieren die

chemische Industrie gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Behörden.

Mitglieder sind rund 180 Unternehmen der chemischen Industrie sowie

der Kunststoff, Kautschuk und Mineralöl verarbeitenden Industrie und

chemienahe Dienstleister.

Die Chemieverbände bieten ihre Leistungen ausschließlich ihren Mitglieds-

unternehmen an.

Die Chemieverbände in den Sozialen Netzwerken:

Google+: www.chemie-rp.de/googleplus

Kurznachrichten: www.twitter.com/chemie_rp

Videos: www.youtube.com/chemierp

Dokumentationen: www.slideshare.net/chemie_rp

Bilder: www.flickr.com/chemie_rp

Broschüren: www.issuu.com/chemie_rp

Page 5: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

5Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Innovationen treiben uns an und machen uns besser – das

beweist die chemische Industrie nicht erst seit dem letzten

Jahr. Schon aus unserer Entstehungsgeschichte heraus wird

deutlich, dass wir immer wieder durch kreative Stoffumwand-

lung neue Produkte entwickeln. Begonnen haben wir in

Rheinland-Pfalz mit Weinstein und Steinkohlenteer – beides

Abfallprodukte ihrer Zeit. Seit der Entwicklung der Chemie als

eigenständige Industrie erkämpfen sich die Unternehmen mit

innovativen Produktideen einen wertvollen Vorsprung auf

einem heiß umkämpften Weltmarkt.

Die Ergebnisse finden Sie nicht nur in Haushalten, im Auto und

in Baumärkten. Smartphone, Elektromobilität, Erneuerbare

Energien – all das ist ohne Chemie nicht denkbar. Im Fokus des

Endkunden sind wir dennoch selten – denn wir stehen mit

unseren Technologien hinter häufig bekannten Marken. Damit

haben wir uns arrangiert. Wir wollen weiter unseren Beitrag

leisten und zu fairen Bedingungen forschen und produzieren.

Für diese Fairness sorgen wir in unseren Betrieben, denn damit

tragen wir unseren Teil zum Wohlstand bei. Wer bei uns

arbeitet, der erlebt eine Branche, die sich um die Mitarbeiter

kümmert. Das zeigen die Beiträge zur Gesunderhaltung und

lebensphasenorientierten Arbeitszeit. Aber auch unsere

EditorialAusbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für die Beschäf-

tigten in der Chemie sind beispielhaft. Letztlich setzen wir uns

auch für einen aktiven Umweltschutz ein – durch stetige

Prozessoptimierung, nachhaltige Ressourcenschonung und

andere Umweltschutzmaßnahmen.

Diese drei Dimensionen – Ökologie, Ökonomie und Soziales –

haben wir mit unserer Initiative Chemie³ aufgegriffen. Hier

sind wir eine Marke, die nahezu konkurrenzlos ist. Diese

Marke werden wir in den kommenden Monaten und Jahren

weiter ausbauen. Den Weg dahin wollen wir gemeinsam mit

unseren Mitgliedsunternehmen gehen, indem wir praktische

Beispiele aus dem betrieblichen Alltag zeigen. Damit wollen

wir als Chemiebranche unsere Beiträge und auch unsere

Bedürfnisse in der Öffentlichkeit sichtbarer machen.

Denn die Innovationen unserer Branche sind nicht selbstver-

ständlich. Dafür brauchen wir als Betriebe faire Standortbedin-

gungen. Wie eine bezahlbare Energieversorgung. Und gerade

in der Debatte zur Finanzierung der erneuerbaren Energien

werden wir in eine Ecke gestellt, in die wir nicht gehören.

Denn fast alle unserer Mitgliedsunternehmen zahlen die volle

EEG-Umlage. Die wenigen Betriebe, die davon ausgenommen

sind, haben dies auch bitter nötig. Nur so können sie den

Standort halten. Die Alternativen werden gerne überhört, weil

sie keinem gefallen.

Innovationen treiben uns an und der Kurs der Chemie ist klar

eingestellt. Unser Kompass führt uns zu einem nachhaltigen

Wirtschaften, mit sicheren Arbeitsplätzen und Produkten, die

den Menschen im Land dienen. Unsere Betriebe sind bereit,

trotz heftigem Gegenwind aus der Politik.

Page 6: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

6 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Tarif- und Sozialpolitik

Gesund im Beruf (GiB)

Die Broschüre „Gesund

im Beruf“ ist als

Druckexemplar beim

Arbeitgeberverband

erhältlich. Zusätzlich

steht ein PDF unter

http://issuu.com/

chemie_rp

zur Verfügung.

Auf einen Blick

Unternehmens sein, einem Produktionsbetrieb mit rund 200

Beschäftigten. Er ist unzufrieden mit den Aktionen und

Angeboten, die das Unternehmen bereits in Sachen Gesund-

heit anbietet: mit einer Krankenkasse veranstaltete der Betrieb

einen Gesundheitsaktionstag, seit kurzem gibt es wöchentlich

einen Obsttag in der Kantine, Gutscheine für das örtliche

Sportstudio sollen die Fitness stärken.

Die Angebote werden nur mäßig genutzt und es stellt sich die

Frage, ob die angebotenen Maßnahmen auch tatsächlich

etwas bewirken. Mit anderen Worten: Werden diejenigen

erreicht, auf die die Maßnahmen zielen?

Genau hier setzt „Gesund im Beruf“ (GiB) an. GiB ist eine

Initiative vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen, die

überzeugt sind, dass die präventive Gesundheitsförderung zum

langfristigen betrieblichen Erfolg

beiträgt. GiB ist eine Initiative,

die zu bestehenden Gesund-

heitskonzepten im Unternehmen

passt und betriebsspezifisch

umgesetzt wird. Und vor allem:

GiB ist keine Gießkanne mit

denselben Angeboten für alle,

sondern ein Präventionskonzept

zur individuellen Vorsorge.

Ausgangspunkt und Zielrichtung

zugleich ist die Gesundheit der Beschäftigten. GiB kommt also

von der medizinischen Seite. Darauf baut diese Idee auf.

Sprechen Sie uns an.

Weiter heißt es, dass jeder Einzelne selbst verantwortlich für

seine Gesundheit und Leistungsfähig-

keit sei, aber ergänzende Angebote ge-

macht werden, die „zur Verbesserung

des Gesundheitsbewusstseins, zur Er-

haltung der körperlichen Fitness (…)

oder zur Früherkennung chronischer

Krankheiten“ dienen. Darin eingeschlos-

sen sind ausdrücklich präventive Maß-

nahmen.

Wie sieht es in der betrieblichen Praxis

aus? Hier hält das Thema „Betriebliche Gesundheitsförderung“

immer stärker Einzug. In manchen Betrieben verbunden mit

Zweifeln bei der Umsetzung. Kennzeichnend mag eine

Bemerkung des Geschäftsführers eines mittelständischen

„Prävention im Betrieb hat Vorteile für Beschäftigte und Unternehmen. Sie führt zu geringeren Gesundheits-risiken, geringerer Arbeits-unfähigkeit und niedrigeren Kosten durch Ausfalltage.“Dr. Maximilian Kern, Geschäftsführer im Arbeitgeberverband

Speziell für seine Mitgliedsunternehmen bietet der Arbeitgeberverband mit GiB

ein Projekt zur Gesundheitsprävention an. Es orientiert sich am tatsächlichen

Bedarf in den Betrieben und an den individuellen Therapiezielen für die

jeweiligen Mitarbeiter.

Praktikable Gesundheitsförderung für kleine und mittlere Unternehmen

Die chemische Industrie ist eine Branche, die bekannt ist für ihre innovative Tarifpolitik. Als

besonders zukunftsweisend gilt der Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“. Darin

empfehlen die Tarifvertragsparteien im Abschnitt zur betrieblichen Gesundheitsförderung

„durch gezielte Maßnahmen das Gesundheitsbewusstsein der Arbeitnehmer zu schärfen und

Hilfestellungen zu bieten“.

Page 7: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

7Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Lebensphasen mit der Chemie

Gesamtbetriebsrat wurde die Hilfe vereinbart. Gemeinsam entscheiden auch

die Betriebspartner über die Anträge – schnell und unbürokratisch.

Michelin will das Know-how der älteren Mitarbeiter erhalten

Die Reifenproduktion ist kein einfaches Geschäft. Ältere Arbeitnehmer haben

viel wertvolles Know-how gesammelt, brauchen aber unter Umständen kör-

perliche Entlastung. Ermöglicht wird

dies durch ergonomische Arbeitsplät-

ze. Daneben gibt es das „FlexiPlus-

Konto“, welches den Beschäftigten in

Absprache Freistellungszeiten ermög-

licht. Genutzt werden kann das Konto

dann für die Pflege der Angehörigen

oder die Kinderbetreuung. Denkbar ist

aber auch, dass sich die Mitarbeiter

„Verschnaufpausen“ ansparen und

beispielsweise kurz vor der Rente nur

noch drei statt fünf Tage die Woche

arbeiten. Angespart werden kann mit Überstunden, Urlaubstagen und Zula-

genzahlungen, die in das Langzeitkonto eingebracht werden. Vom Arbeitge-

ber gibt es jedes Jahr weitere 500 Euro dazu. Denn von dem Langzeitkonto

profitiert auch Michelin: So kann das Wissen und die Erfahrung der älteren

Mitarbeiter länger dem Betrieb erhalten bleiben.

Die Demografieanalyse in den Mitgliedsunternehmen hat schnell deutlich

gemacht, wohin die Reise geht – das Durchschnittsalter der Beschäftigten

wird von derzeit 43 Jahren weiter ansteigen. Damit verbunden sind neue

Fragestellungen an die Arbeitsgestaltung und die Vereinbarkeit von Beruf

und Familie. Die Handlungsfelder für die Betriebe reichen von der Optimie-

rung der Arbeitsplätze über Gesundheitsfragen bis hin zur Pflege von

Angehörigen. Mit dem Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“

haben Arbeitgeber und Gewerkschaft der Chemie einen gemeinsamen

wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan.

Renolit hilft seinen Mitarbeitern mit einem Pflege-Fonds

Älter werdende Mitarbeiter bedeuten auch älter werdende Eltern. Diese

können im Alter auf Hilfe angewiesen sein. Für immer mehr Mitarbeiter

bedeutet die Pflege neben dem Beruf eine doppelte Belastung. Und das über

eine lange Zeit. Der Folien-Hersteller Renolit in Worms hilft seinen

bundesweit 1.900

Mitarbeitern. Sie können

auf Wunsch bis zu zwölf

Monate lang die

Wochenarbeitszeit

um maximal 50 Prozent

reduzieren. Damit in

dieser Zeit das Einkom-

men nicht so stark sinkt

wie die Arbeitszeit,

stockt das Unternehmen

das Restgehalt um bis zu 30 Prozent auf. Das Geld kommt aus einem dafür

geschaffenen Pflege-Fonds. Er setzt sich zusammen aus Geldern des

Demo-II-Fonds und weiteren 50 Euro vom Unternehmen. 100 Euro fließen so

jährlich pro Mitarbeiter in den separaten Fonds. Zusammen mit dem

„Ich denke, das war eine herausragende Sache, die man damals geschaffen hat, um den demogra-fischen Wandel in den Unternehmen zu gestal-ten.“Wilfried Gutzler, Renolit

„Wir brauchen alle unsere Mitarbeiter. Um die älteren Mitarbeiter länger im Betrieb zu halten, wollen wir das Arbeitsumfeld indi- viduell organisieren.“ Peter Kubitscheck, Personalleiter Michelin

Mit dem 2008 geschlossenen Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“

haben die Sozialpartner den Demografiefonds geschaffen. In diesen zahlen die

Arbeitgeber pro Beschäftigten zunächst 300 Euro pro Jahr ein. Der Betrag

steigt mit den Tariferhöhungen. 2012 kamen nochmal 200 Euro für den Fonds II

hinzu.

Zum Tarifvertrag

Der 2008 abgeschlossene Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit

und Demografie“ wurde 2012 durch die Sozialpartner

erweitert. Der Schwerpunkt liegt auf ergänzenden

Instrumenten zur Gestaltung lebensphasenorientierter

Arbeitszeit. Damit verbunden war ein zusätzlicher

Demografiebeitrag, der in einen Fonds eingeflossen ist.

Michelin und Renolit zeigen, wie sie diese Gelder

einsetzen.

Page 8: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

8 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Die Tarifverhandlungen für die chemische Industrie endeten Anfang Februar. Nach neun regionalen

Debatten und zwei Verhandlungen auf Bundesebene einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf

eine Entgelterhöhung von 3,7 Prozent mit einer Laufzeit von 14 Monaten. Eine harte Tarifrunde war es,

in der beide Seiten sehr um die Einigung gerungen haben.

#Chemie2014

Die Vorbereitung jeder Tarifrunde wird maßgeblich vom wirt-

schaftlichen Umfeld beeinflusst. Dazu gehören die aktuelle Lage

in den Unternehmen, statistische Erhebungen, aber auch Prog-

nosen der Wirtschaftsinstitute. Die Bedingungen waren aus der

Sicht der Arbeitgeber keineswegs

positiv: Die deutsche Chemiepro-

duktion war zwischen 2007 und

2012 um drei Prozent abgesunken.

Das entstandene Defizit konnte

auch der Anstieg von 1,5 Prozent

zwischen 2012 und 2013 nicht aus-

gleichen. Sinkende Verkaufspreise kamen erschwerend hinzu.

So mussten Ende 2013 viele Betriebe in Rheinland-Pfalz ein

Umsatzminus verkraften.

Aufgrund des hohen Exportanteils von fast 70 Prozent war die

rezessive wirtschaftliche Entwicklung in Europa, insbesondere

in den südeuropäischen Ländern, in der Diskussion von großer

Bedeutung. Dem Rückgang beim Umsatz standen gestiegene

Rohstoffpreise und Energiepreise gegenüber. Zuversichtlich wa-

ren die Tarifpartner bei der Verlängerung des Tarifvertrages „Zu-

kunft durch Ausbildung“, klar auseinander lagen sie bei der

Frage der unbefristeten Übernahme von Auszubildenden.

In der Übernahmefrage haben sich Arbeitgeber und Gewerk-

schaft auf eine intelligente Lösung verständigt: Die unterneh-

merische Freiheit bleibt erhalten. Die Branche setzt auf

Eigenverantwortung statt Übernahmezwang. So können die

Sozialpartner der Chemie die gemeinsame Erfolgsstory in

Sachen Ausbildung fortschreiben.

Dies bedeutet, dass der Ende 2013 ausgelaufene Tarifvertrag

„Zukunft durch Ausbildung“ weiterentwickelt wurde zum

Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“.

Hier werden auch die Programme „Start in den Beruf“ und

„StartPlus“ für nicht ausbildungsreife junge Erwachsene sowie

der Wegweiser „Berufskompass Chemie“ integriert. Beide

Verhandlungspartner bekennen sich weiterhin zum erfolgreichen

Grundsatz „Ausbildung geht vor Übernahme“. In der Chemie gibt

es auch zukünftig keinen Übernahmezwang. Auf Verbandsebene

wird die regionale Übernahmesituation unter anderem Thema

des „Runden Tisches für Arbeitsmarktfragen“ sein.

Tarif- und Sozialpolitik – Jahresrückblick 25.06.2013 Mitgliederversammlung,Mainz

05.09.2013 Berufskompass Chemie, Frankenthal

06.12.2013 Forum Personalwirtschaft, Frankenthal

„Ohne den flexiblen Mix bei der Kostenbelastung wäre ein Abschluss nicht möglich gewesen. Zudem hat sich Rheinland-Pfalz klar gegen eine Übernah-me positioniert.“ Hans-Carsten Hansen, Verhandlungsführer der Arbeitgeber auf Bundesebene und stellvertretender Vorstandsvorsit-zender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Als am 2. Dezember 2013 die regionalen Tarifverhandlungen in Frankenthal begannen, saß mit Francesco Grioli ein neuer Verhandlungs-

führer für die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Tisch. Grioli war kurz zuvor als neuer Landesbezirksleiter für

Rheinland-Pfalz und das Saarland gewählt worden. Vor seiner Wahl war er Vorstandssekretär beim Hauptvorstand der IG BCE in

Hannover. Sein Themenfeld war dort unter anderem die Tarifpolitik.

Ist Ihnen die Raute in der Überschrift aufgefallen? Kommunikationsplattformen wie Twitter und Facebook nutzen diese Zeichen-Wort-

Kombination als sogenannten Hashtag. Damit können Meldungen zum gleichen Thema schneller gefunden werden.

Auf einen Blick

Video zur Wirtschaftsdebatteauf YouTube ansehen

Page 9: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

9Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

19.–20.02.2014 Grundlagen des Arbeitsrechts,St. Goar

03.06.2014 Fairnessdebatte – Chemie.Impulse RP,Mainz

4.–05.06. 2014 Zukunftsorientierte Personalentwicklung, Bad Dürkheim

Ein Kommentar zu den Tarifverhandlungen von Torsten Dittmer

Die Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie werden von den

Vertretern der Medien insgesamt als sehr leise wahrgenommen. Insbeson-

dere im Vergleich zu anderen Branchen. Doch auch in der Chemie wird hart

um jeden zehntel Prozentpunkt und jede Formulierung im Tarifvertrag

verhandelt. Der Arbeitgeberverband leistet hier eine Arbeit, die oft als

selbstverständlich angesehen wird. Und genau hier will ich ansetzen. Denn

auch in diesem Jahr wurde wieder ein Ergebnis ausgehandelt, das auf

beiden Seiten der Tarifparteien neben Zustimmung auch Kritiken hervorgeru-

fen hat. Dies erfahre ich aus Gesprächen mit anderen Geschäftsführern, das

berichten aber auch Vertreter der IG BCE.

Derartige Kritik ist erwartungsgemäß. Denn ein Kompromiss bedeutet

immer, dass es auch unzufriedene Stimmen gibt. Wichtig ist mir aber das

Gesamtbild: Unsere Unternehmen stehen im harten, globalen Wettbewerb.

Die Löhne sind ein wichtiger Kostenfaktor. Und die Tariferhöhungen haben

direkten Einfluss darauf, wie wettbewerbsfähig wir bleiben. Mehrausgaben

belasten uns – aber vergessen dürfen wir dabei nicht, dass wir als

Arbeitgeber auch einen gesellschaftlichen Auftrag haben. Dazu gehören

angemessene Entgelte. Zudem gewinnt ein Unternehmen mit attraktiven

Löhnen gute Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Ein Argument, dass die

Gewerkschaft auch für ihre Interessen nutzt. Diese muss jedoch auf der

anderen Seite aufpassen, dass sie durch zu hohe Lohnforderungen und

Abschlüsse die Unternehmen nicht aus dem Arbeitgeberverband treibt.

Für uns als Mitgliedsunternehmen ist ein starker Arbeitgeberverband als

Tarifpartner der Gewerkschaft wichtig: So besteht zum Beispiel in der

chemischen Industrie Friedenspflicht während der Verhandlungen und damit

kein individuelles Streikrecht in den Betrieben. Ein Vorteil, der in anderen

europäischen Ländern nicht existiert und uns einen Standortvorteil gibt: Es

gibt den Geschäftsführern die notwendige Planungssicherheit. Die

Alternative, sich auf die Verhandlungsebene der einzelnen Standorte zu

begeben, kann teuer werden, wenn es an Einsicht beim Verhandlungspart-

ner mangelt. Erst jüngst wurden solche Szenarien in einem großen Werk

unseres Mutterkonzerns deutlich. Löhne, die historisch begründet hier

deutlich über dem nationalen Durchschnitt lagen, wurden neben den

Altersvorsorgesystemen in Frage gestellt. Das führte letztlich zu einer

Auseinandersetzung mit Streik. So etwas wäre in unseren verbandsangehö-

rigen deutschen Standorten nicht passiert.

Was bedeutet das für uns in Rheinland-Pfalz? Um das richtige Maß zu

finden, ist für den Arbeitgeberverband Chemie die Einbindung aller

Mitgliedsunternehmen wichtig: Von der klassischen Chemie bis hin zur

Kunststoffverarbeitenden Industrie. Von Betrieben mit 25 bis hin zu 35.000

Beschäftigten. Auf Bundesebene haben wir mit den Unternehmensbeispie-

len von Michelin in Bad Kreuznach und Ineos Paraform in Mainz die

wirtschaftliche Lage sehr gut deutlich machen können. Gut und wichtig finde

ich, dass wir beim Abschluss auch flexible Lösungen gefunden haben, die

Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Situationen mittragen können.

Mein Fazit: Wir haben uns in die Verhandlungen eingebracht und schätzen

die Vorteile, die uns der Verband bietet.

„Nicht laut, aber zielführend.“

Torsten Dittmer, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer

INEOS Paraform GmbH & Co. KG, Mainz

Page 10: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

10 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Das Handbuch für Personaler bietet zahlreiche Arbeitshilfen und

Vorlagen aus der Praxis für den betrieblichen Alltag. Das Buch ist in

diesem Jahr neu erschienen und sollte in keinem Personalbüro

fehlen.

Tarif- und Sozialpolitik

Unter Federführung des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC)

erarbeitet eine Arbeitsgruppe aus Juristen von Mitgliedsunternehmen und

-verbänden Arbeitshilfen aus der Praxis für die Praxis. Das erste Handbuch,

ein Kompendium arbeitsvertraglicher Klauseln mit Erläuterungen und

Praxisempfehlungen („Handbuch Arbeitsvertragsgestaltung in der chemi-

schen Industrie“), ist inzwischen schon in der dritten Auflage erschienen.

Mit dieser Broschüre bietet der Arbeitgeberverband eine gute Arbeitshilfe

für die Unternehmen.

So sieht es auch Elisabeth Pilz, Leiterin Human

Resources bei Freudenberg Filtration Technolo-

gies in Kaiserslautern, die vor knapp zwei Jahren

aus einer anderen Branche in die Chemie wech-

selte. „Bislang habe ich kein Handbuch mit Bran-

chenbezug kennengelernt und war gerade als

‚Neueinsteiger’ in die chemische Industrie sehr

positiv überrascht, ein solches Nachschlagewerk

vorzufinden. Für jemanden, der sich erst in einen Tarifvertrag einarbeiten

muss, ist eine solche Arbeitshilfe sehr wertvoll. Langes Suchen im Tariftext

blieb mir so manches Mal erspart“, sagt sie.

Animiert von der positiven Aufnahme des Handbuchs „Arbeitsvertragsge-

staltung“ hat die Arbeitsgruppe des BAVC inzwischen ein zweites Handbuch

herausgegeben: „Das Arbeitsverhältnis in der chemischen Industrie“. Dieses

behandelt in fünf Abschnitten auf rund 450 Seiten praxisrelevante Themen

zur Anbahnung, Durchführung und Beendigung von Arbeitsverhältnissen

sowie Besonderheiten der Berufsausbildung, jeweils mit Blick auf die

tariflichen und branchenspezifischen Besonderheiten in der Chemie. Es

beinhaltet Musterschreiben und -texte für alle Bereiche des Arbeitsverhält-

nisses.

Aktuelle Fragestellungen kompakt beantwortet

Neben Dr. Annette Mroß und Dr. Hubert Bloesinger aus der Verbandsge-

schäftsstelle gehört auch Boris Wein, Leiter Arbeitsrecht bei Boehringer

Ingelheim, zum 14-köpfigen Autorenteam. Er

schätzt den intensiven und kritischen Austausch

von Unternehmenspraktikern und Verbandsjuris-

ten aus der chemischen Industrie. „Wir kennen

die akuten Fragestellungen aus unserer täglichen

Arbeit in den Unternehmen. Eine Arbeitshilfe, die

diese Fragen unter Berücksichtigung der

tariflichen Regelungen sowie der Betriebspraxis

in der chemischen Industrie beantwortet, ist eine wichtige Unterstützung

der Personaler vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen. Diese,

glaube ich, ist uns sehr gut gelungen“, so Wein.

Boris Wein ist gespannt auf die Reaktionen der Nutzer:

„Wir denken, dass dieses Handbuch eine große Hilfe für Praktiker bietet. Es sollte auf keinem Schreibtisch eines Personalers fehlen.“

Antworten auf (fast) alle Fragen

Page 11: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

11Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Dass die Chemie stimmt, ist eine Redensart, die bis ins ausgehende

18. Jahrhundert zurückreicht. Sie bezieht sich auf Stoffe, die sich

harmonisch miteinander verbinden und ist in unseren Sprachge-

brauch eingegangen. Doch wie steht es um die Verbindung der

chemischen Industrie und der Gesellschaft? Diese Verbindung ist

nicht immer harmonisch. Und ich finde, dass wir da was tun sollten.

Wir brauchen ein aufgeklärteres Verständnis von dieser Naturwis-

senschaft.

Gesicht zeigen!

Bereits im Juni letzten Jahres habe ich mich anlässlich meiner Wahl als

Vorstandsvorsitzender besorgt über das Ansehen der chemischen Industrie

in der Gesellschaft gezeigt. Es sind die Botschaften aus dem Alltag, die

langfristig unser Image beeinflussen. Die Schlagworte ähneln sich:

„Farbenfrohe Eier ohne Chemie“ oder „Essig statt Chemiekeule“. Und auf

einem Online-Portal stand ein Beitrag unter dem Titel „Schlechte Chemie im

Mund“. Diese Liste lässt sich weiter fortsetzen, ich denke aber, dass klar ist,

worauf ich hinaus will. In unserer Alltagssprache ist die Chemie nur positiv

belegt, wenn die „Chemie stimmt“. Die Errungenschaften der Chemie, die

unseren Alltag bestimmen und bereichern, werden nicht oder sehr selten

wahrgenommen.

Das Verständnis von Chemie in den Köpfen der Menschen entspricht oft

noch dem Bild der „Schwerindustrie“ der 70er. Da müssen wir ran und

etwas tun. Wir haben schon vor einiger Zeit erkannt, dass wir uns öffnen

und mehr kommunizieren müssen. Wir haben gelernt, dass wir im Dialog

punkten, wenn wir uns von der Chemie-Sprache lösen, die nur Insider

verstehen. Wir wollen konkret werden, denn die Chemie bietet gut bezahlte

Arbeitsplätze, hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards, Vereinbarkeit von

Beruf und Familie, Berufsorientierung für die Auszubildenden, eine tariflich

vereinbarte Altersvorsorge, Lösungen zur Demografie und Lebensarbeitszeit,

wichtige Beiträge für Ressourceneffizienz und die Energiewende sowie

Lösungen für unsere sich schnell wandelnde Welt.

Wir sind uns dabei unserer Verantwortung für Natur und Mensch bewusst.

Wir produzieren umweltfreundlich und sozial nachhaltig. Die Führung in

unseren Unternehmen und die Qualität der Zusammenarbeit zwischen

Mitarbeitern, Führungskräften und Sozialpartnern sind in den letzten

Jahrzehnten sehr gereift. Durch unsere Gewinne können wir in die

Standorte investieren und den Menschen sichere Arbeitsplätze bieten.

Wenn Sie so wollen: Die Chemie ist heute umfassend sozial und mensch-

lich. Ein Chemie-Unternehmen ist heute ein „Prosperum Sociale“.

Dies darzustellen und deutlich zu machen, ist ein wichtiges Vorhaben

unserer Branche. Und die Chemie hat dafür einen wichtigen Schritt getan:

Wir wollen als Chemie ein aufmerksamer Gesprächspartner sein, der zuhört

und versteht und die Chance bekommt, aufzuklären und zu informieren. Die

Plattform dazu ist die Initiative Chemie3. In diesem Jahresbericht finden Sie

einen Beitrag dazu auf Seite 18.

Diese Initiative ist nicht nur etwas Besonderes, weil Arbeitgeberverband,

Gewerkschaft und Wirtschaftsverband der Chemie gemeinsam etwas

bewegen. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass in unserem

Nachhaltigkeitsverständnis die drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und

Soziales gleichberechtigt vertreten sind.

Dazu möchten wir mit den Menschen ins Gespräch kommen. Ihnen zuhören,

sie verstehen und dann handeln. Machen Sie mit.

Dr. Harald Schaub, Vorstandsvorsitzender und Mitglied der Geschäftsführung

Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim

Ein Kommentar von Dr. Harald Schaub

Page 12: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

12 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Wirtschaftliche Entwicklung

Konjunktur 2013 / 14

Die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz hat das wechsel-

hafte Jahr 2013 mit einem starken letzten Quartal beendet.

Gab es in den ersten neun Monaten noch ein deutliches Minus

von 1,6 Prozent beim Umsatz, so stiegen im letzten Quartal die

Produktion um 5,5 Prozent und der Umsatz um 5,0 Prozent an.

Zu einem Umsatzplus am Jahresende reichte es jedoch nicht.

Insgesamt lag der Umsatz mit 28 Milliarden Euro rund

0,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die umsatzstärkste

Branche in Rheinland-Pfalz konnte damit kein Wachstum

aufweisen. Es war vielmehr ein Schritt zur Seite. Rheinland-

Pfalz entwickelte sich damit unter dem Bundesdurchschnitt,

der ein Plus von 2,2 Prozent aufweisen kann. Der Umsatz-

rückgang in der rheinland-pfälzischen Chemie ist maßgeblich

auf die rückläufigen Preise und die negativen Währungseffekte

zurückzuführen. So sank der Erzeugerpreisindex im Jahres-

mittel um 11 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Während das Inlandsgeschäft eine leicht positive Entwicklung

zeigte, gab das Auslandsgeschäft weiter nach. Da der

Export-Umsatz einen unverändert hohen Anteil von 69 Prozent

am Gesamtumsatz hat, wirken sich hier die negativen

Entwicklungen deutlicher aus, als es durch die Stärkung des

Inlandsgeschäfts geschieht.

Neben dem Umsatzrückgang konnten die Betriebe nur auf

einem vergleichsweise geringen Absatz hoffen. Der Produkti-

onsindex stieg 2013 um rund 1 Prozent gegenüber dem

Vorjahreszeitraum. Hier zeigt sich eine Verlaufskurve, die

dem Bild eines Sägeblattes gleicht.

Beschäftigung steigt

Anders hingegen entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen:

Die Chemiebetriebe stellten verstärkt Personal ein. Einen

sprunghaften Anstieg gab es zwischen August und September.

Am Jahresende waren in der chemischen Industrie 45.891

Menschen beschäftigt. Das sind 1,1 Prozent mehr Beschäftigte

als im Vergleichszeitraum. Dazu trug auch die positive

Ausbildungsbilanz bei. 2013 wurden 1.501 Lehrstellen

angeboten. Das ist ein neuer Höchststand seit 2009. Darunter

fielen 1.114 Stellen auf die klassische Ausbildung, 115 Plätze

für das duale Studium und 272 Stellen entfielen auf Förder-

maßahmen wie StartPlus.

Pharma mit sinkenden Umsätzen

Die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie haben 2013

mit Herausforderungen gekämpft. Insgesamt sank der Umsatz

im Geschäftsjahr um 2 Prozent auf rund 4 Milliarden Euro.

Auch die Produktion ging zurück – um insgesamt 6,7 Prozent.

Das starke letzte Quartal der klassischen Chemie konnten die

pharmazeutischen Betriebe nicht für sich verbuchen. Im gleichen

Umsatz in 2013 / 14 im Jahresverlauf (in Mio. Euro)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep

2013 2014

Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr

2.000

2.100

2.200

2.300

2.400

2.500

2.600

2.700

Page 13: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

13Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Zeitraum stieg die Zahl der Beschäftigten an. Im Dezember 2013

waren 11.402 Menschen in der pharmazeutischen Industrie

beschäftigt. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren im Minus

Dem allgemeinen Umsatzminus konnten sich auch die Betriebe

der Gummi- und Kunststoffwarenhersteller nicht entziehen. Der

Umsatz sank 2013 gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent – trotz

eines starken vierten Quartals. Von der negativen Entwicklung

waren der Inlands- und Auslandsumsatz gleichermaßen

betroffen. Dennoch stiegen die Beschäftigtenzahlen um 1,3

Prozent.

Starker Start in 2014In das neue Jahr startete die Chemiewirtschaft sehr positiv: So

verbuchte im ersten Quartal 2014 die Branche ein Umsatzplus

von 9,8 Prozent gegenüber dem vierten Quartal des abgelaufe-

nen Jahres. Auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies

ein Plus von 6 Prozent.

Die bisherigen Zahlen im ersten Quartal 2014 zeigen eine

stärkere Auslandsnachfrage. Ob sich dies verstetigt, bleibt

abzuwarten. Eine Befragung unter den Mitgliedsunternehmen

im Mai 2014 ergab, dass 94 Prozent der Unternehmer

grundsätzlich eine positive Geschäftserwartung haben. Als

größte Risiken für die Unternehmen wurden Energiekosten,

Arbeitskosten sowie Probleme in der Abnehmerbranche

angegeben. Die steigenden Kosten in den Betrieben können oft

nicht weitergegeben werden und drücken auf die Margen.

Besonders die Ausgestaltung der EEG-Reform und die damit

verbundenen Kosten sorgen für Unsicherheiten.

Bei der Besetzung von Ausbildungsstellen sehen die Betriebe

zunehmend das Problem der Besetzung von technischen

Berufen und Berufen mit Schichtarbeit. Diesem Mangel steht

ein Überfluss an Bewerbern für kaufmännische Berufe

entgegen. Insgesamt spüren die Betriebe, dass die industriel-

len Berufsbilder zugunsten der Dienstleistungsberufe an

Attraktivität verlieren.

Beschäftigung in 2013 / 14 im Jahresverlauf (Chemische Industrie)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep

2013 2014

Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr

45.000

45.200

45.400

45.600

45.800

46.000

46.200

46.400

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr

50

60

70

80

90

100

110

120

2013 2014

Produktion in 2013 / 14 im Jahresverlauf (Indexwert)

Page 14: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

• Abschluss von Tarifverträgen

• Information und Beratung der Mitgliedsunternehmen in arbeits-

und sozialrechtlichen Belangen

• Rechtsbeistand vor Arbeits- und Sozialgerichten

• Darstellen und Vertreten der tarif- und sozialpolitischen Belange

der chemischen Industrie gegenüber Öffentlichkeit, Politik und

Behörden

• Förderung der Aus- und Weiterbildung

• Darstellen und Vertreten der wirtschaftspolitischen Belange

der chemischen Industrie gegenüber Öffentlichkeit, Politik und

Behörden

• Information der Mitgliedsunternehmen

• Beratung der Behörden bei der Umwelt- und Produktgesetz-

gebung und deren Auswirkungen auf die chemische Industrie

• Fördern der Kontakte von Unternehmen mit Behörden und Politik

• Förderung naturwissenschaftlicher Bildung

• Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. (BAVC), Wiesbaden

• Landesvereinigung der Unternehmerverbände (LVU), Mainz

• Darüber: Mitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit-

geberverbände (BDA), Berlin

• Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), Frankfurt/ Main

• Darüber: Mitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

e.V. (BDI), Berlin

• Mitgliedsunternehmen: 130

• Beschäftigte: 67.396

• Mitgliedsunternehmen: 103

• Beschäftigte: 46.113

• Vorsitzender: Dr. Harald Schaub, Chemische Fabrik Budenheim KG • Vorsitzender: Dr. Harald Schaub, Chemische Fabrik Budenheim KG

• Hauptgeschäftsführer: Dr. Bernd Vogler

• Geschäftsführer: Dr. Hubert Bloesinger, Dr. Maximilian Kern

• Hauptgeschäftsführer: Dr. Bernd Vogler

• Geschäftsführer: Dr. Hubert Lendle

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

Aufgaben und Leistungen Aufgaben und Leistungen

Mitgliedschaft in Verbänden Mitgliedschaft in Verbänden

Kennzahlen (April 2014) Kennzahlen (April 2014)

Vorstand (2013 – 2015) Vorstand (2013 – 2015)

Geschäftsführung Geschäftsführung

Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

14

Chemieverbände

Page 15: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

15Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

… zeigt sich auch in unserer Mitgliedschaft. So bunt wie die Logos sind auch die Unternehmen in unseren Verbänden

in der Betriebsgröße und bei den Produkten. Gemeinsam haben sie sich für die Chemieverbände Rheinland-Pfalz

entschieden. Dafür sagen wir „Danke“.

Die Vielfalt der Chemie …

Die Chemie st immt

KOHLENSÄURE

Page 16: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

16 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Wirtschafts- und Umweltpolitik

Befreiung von der EEG-Umlage ist kein Privileg

Am 27. Juni dieses Jahres verabschiedete der Bundestag die EEG-Novelle.

Damit sollte die Kostenspirale beim Strompreis zumindest gebremst werden.

Die Begrenzungen im Ausbaupfad für die Erneuerbaren Energien (EE) sowie

ein Ausschreibungsmodell zur besseren Marktintegration sollen verhindern,

dass die Umlage durch den ungesteuerten Ausbau der EE immer weiter

steigt. Nach äußerst intensiven Diskussionen

in Mainz, Berlin und Brüssel gibt es weiterhin

eine Ausgleichsregelung für die energieinten-

siven Betriebe – allerdings zu verschärften Be-

dingungen und höheren Kosten. Eigenstrom-

produzenten werden auch zukünftig nicht mit

der EEG-Umlage belastet – sofern es um beste-

hende Anlagen geht. Neuanlagen zahlen die

Umlage anteilig. Das zerschlägt die Pläne von

Unternehmen, die in diese effiziente Technolo-

gie investieren wollten. Und kurz vor dem Be-

schluss im Bundestag gab es nochmals einen

inakzeptablen Seitenhieb aus Brüssel: Die Befreiung für Eigenstromerzeuger

soll uneingeschränkt nur bis 2016 gelten.

Vor den Folgen einer Kostenexplosion für die gesamte Wertschöpfungskette

der Industrieproduktion hatten die Chemieverbände immer eindringlich

gewarnt. Vertreter der Verbände hatten sich mit Politikern und der

Geschäftsleitung der Mitgliedsunternehmen zusammengesetzt, um die

wirtschaftliche Brisanz des Strompreises und die Notwendigkeit einer

Entlastung zu zeigen. Wichtig war dabei der Bezug zum praktischen

Betriebsalltag im Werk: Wie wird der Strom beschafft? Welche Kosten

kommen auf den Betrieb zu? In welchem konzerninternen Wettbewerb

muss der deutsche Standort bestehen? Besonders bei gleichen

Produktionslinien wurden die enormen Kostendifferenzen zwischen

Deutschland, Frankreich und auch den USA

deutlich. Neben den Strompreisen war die

Eigenstromerzeugung ein zentrales Thema.

Denn die Chemie handelt im Sinne der

Energiewende und der Umwelt, wenn im

Werk Abwärme genutzt wird, um Strom zu

produzieren.

Auch zukünftig kann nicht von einem Vorteil

für die Industrie gesprochen werden. Denn

weiterhin zahlen die meisten Betriebe die volle

EEG-Umlage. Daher begrüßte Dr. Bernd Vogler,

Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände, das Versprechen des Wirt-

schaftsministers Sigmar Gabriel (SPD), den Strompreis bis 2017 stabil zu

halten: „Wir nehmen ihn beim Wort. Die rheinland-pfälzische Chemie muss

wegen des hohen Exportanteils von knapp 70 Prozent die Kosten im Blick

behalten. Stabile Energiepreise sind absolut notwendig, um international

wettbewerbsfähig zu bleiben.“

„Der Strompreis ist für sehr viele unserer Mitgliedsunter-nehmen ein ganz wesentlicher Standortfaktor – und die große Unsicherheit ist Gift für Inve-stitionen. Wir drängen darauf, dass endlich wieder langfri-stige Planbarkeit einkehrt.“ Dr. Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Quer durch die Öffentlichkeit und die Parteien wird die Energiewende und deren

Finanzierung diskutiert. Aktuell wird die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes

(EEG) heftig diskutiert. Ohne massiven Widerspruch aus der Chemie wäre es um ein

Haar zu einer Kostenexplosion für energieintensive Betriebe gekommen. Doch auch

über das EEG hinaus gibt es weitere politische Themen, in denen sich die Chemiever-

bände für die Mitgliedsunternehmen engagieren. Immer mit dem gleichen Ziel:

Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Chemie im Land zu schaffen.

Auf der Tagesordnung: Für bessere Standortbedingungen

Page 17: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

17Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Für bewährte Instrumente der Arbeitsteilung

Die Ansprüche an die Unternehmen nach Wirtschaftlichkeit und Flexibilität

steigen. Unsere Industrie ist stark arbeitsteilig aufgestellt und flexible

Beschäftigungsformen, wie Zeitarbeitsverhältnisse oder die Übertragung

von Aufgaben durch Werkverträge, sind dabei bewährte und unentbehrliche

Instrumente. Doch laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung soll die

Überlassung von Arbeitnehmern auf 18 Monate beschränkt werden und

nach spätestens neun Monaten das Arbeitsentgelt des Zeitarbeitnehmers

an das eines Stammbeschäftigten angeglichen werden. Auch die Werkver-

träge sollen genauer betrachtet werden. Dazu hatte sich die Regierung

bereits 2013 vorgenommen, die Überwachung bei der Finanzkontrolle

Schwarzarbeit (FKS) zu konzentrieren und die Kriterien zu verschärfen. Dies

würde dazu führen, dass bestehende Werkverträge unter Umständen

unzulässig werden könnten.

Auch hier halten die Chemieverbände entgegen, dass Werkverträge ein seit

Jahrzehnten bewährtes Instrument im Geschäftsverkehr und für Handwerk

und Dienstleister eine übliche Vertragsform sind. Echte Werkverträge und

auch sinnvolle Arbeitnehmerüberlassung dürfen durch vereinzelten

Missbrauch nicht in Misskredit gebracht werden. Denn in den weitaus

meisten Fällen werden Werkverträge unter fairen und legalen Bedingungen

eingesetzt. Und auch der Einsatz von Zeitarbeit hat wesentlich zur positiven

Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland beigetragen.

Landesklimaschutzgesetz für Rheinland-Pfalz wird abgelehnt

Im Februar dieses Jahres brachte die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/Die

Grünen ein Klimaschutzgesetz ein, welches für die Landesverwaltung

verbindliche Klimaschutzziele festlegt. Das Gesetz gibt verbindliche

Reduktionsziele vor: die Treibhausgasemissionen sollen bis zum Jahr 2020

um mindestens 40 Prozent gegenüber den Werten des Jahres 1990 gesenkt

werden. Bis zum Jahr 2050 strebt die Landesregierung Klimaneutralität an,

mindestens jedoch eine Reduktion um 90 Prozent.

Die Chemieverbände appellieren an die Politik, das Vorhaben nicht

weiterzuverfolgen. Wenig hilfreich ist zudem eine Verschärfung der

nationalen Ziele (angestrebte Klimaneutralität bis 2050), da diese Vorgaben

nicht kostenoptimal erreicht werden und Landeshaushalt und Wirtschaft

unnötig belasten. Dies kann eine Behinderung der weiteren wirtschaftlichen

Entwicklung des Landes bedeuten. Die Chemieverbände empfehlen, dass

sich Rheinland-Pfalz auf die Unterstützung der nationalen Ziele und der

EU-Vorgaben durch angemessene Beiträge konzentriert. Allgemeine

Klimaschutzziele kann das Land auch ohne ein spezielles Landesgesetz

beschließen. Diese Unterstützungsmaßnahmen sollten dann an die

strukturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten im Land angepasst sein.

Verkehrsinfrastruktur ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

Die chemische Industrie ist innovativ und hochkomplex. Das gilt auch für die

Liefer- und Wertschöpfungsketten. Im Fokus steht dabei die zunehmende

Anforderung an die Logistik. Allein 2012 wurden bundesweit 226 Millionen

Tonnen chemischer Erzeugnisse transportiert. Für Unsicherheiten bei den

Unternehmen sorgen daher fehlende Investitionen: Straßen in Rheinland-

Pfalz sind löchrig, Brücken fehlen, sind baufällig und zum Teil gesperrt,

Kanäle und Schleusen nicht betriebsfähig und Bahntrassen überlastet. Das

trifft die Betriebe an einem neuralgischen Punkt in der Funktions- und

Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wertschöpfungskette.

In den politischen Gesprächen fordern die Vertreter der Chemieverbände

daher, dass die Verkehrsinfrastruktur in einem leistungsfähigen Zustand

erhalten werden muss. Langfristig muss die Politik den Ausbau aller

Verkehrsträger vorantreiben – und zwar entsprechend

des Sanierungsbedarfes und Verkehrsaufkommens.

Zudem müssen Engpässe beseitigt werden. Das betrifft

Seehäfen, Autobahnen sowie Güterverkehrskorridore.

Steuererhöhungen für den Erhalt und Ausbau der

Infrastruktur lehnen die Chemieverbände ab. Es sind

ausreichend staatliche Mittel vorhanden, wenn die

Prioritäten richtig gesetzt werden.Gespräche zum EEG bei Grace in Worms

v.l.n.r. Horst Schebsrat, MdB Marcus Held (SPD), Stephen Addison, Dr. Bernd Vogler

Videobotschaft der Sozialpartner auf YouTube anschauen

Page 18: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

18 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Rubriktitel

Nachhaltig zum Erfolg

In vielen unserer Mitgliedsunternehmen wird nachhaltiges Wirtschaften

bereits erfolgreich praktiziert. Zwischen Koblenz und Ludwigshafen, Worms

und Pirmasens verbinden die Unternehmen der chemischen Industrie den

wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Gerechtigkeit und ökologischer

Verantwortung. In einem ersten Branchenbericht haben die Allianzpartner

bereits dargelegt, welche Beiträge die chemische Industrie für mehr

Nachhaltigkeit leistet. Darüber hinaus wollen wir den gesellschaftlichen

Dialog weiter stärken und Beispiele aus unseren Mitgliedsunternehmen

öffentlich kommunizieren. Zwei davon zeigen wir kurz auf.

Nachwachsende Trinkgefäße

Eine besonders nachhaltige Lösung für

Trinkbecher hat das Unternehmen

Huhtamaki Foodservice Germany in Alf

entwickelt. BioWare heißt das Zauber-

wort und das Konzept ist ganz einfach:

Für die Produktion wird auf nachwach-

sende Materialien aus der Natur zu-

rückgegriffen. So entstehen zum Beispiel Kaltgetränkebecher aus Ingeo®

Polymilchsäure (PLA), einem Bio-Rohkunststoff, der durch die Weiterverarbei-

tung von pflanzlicher Stärke gewonnen wird. Dadurch spart das Unternehmen

endliche fossile Ressourcen ein. Auch bei der Herstellung des Becher-Roh-

stoffs PLA werden im Hinblick auf einen nachhaltigen Produktkreislauf 52

Prozent Energie und 60 Prozent Treibhausgase eingespart*. Neben den Biopo-

lymer-Bechern, zum Beispiel für ein eiskaltes Bier beim nächsten Fußball-

spiel, produziert Huhtamaki weitere BioWare-Artikel: Teller, Schalen und Ta-

bletts beispielsweise, die aus nachhaltig angebauten Rohstoffen entstehen und

für die Grillparty eine ressourcenschonende Geschirralternative darstellen.

Mehr Effizienz für weniger Abfall

Pionierarbeit für mehr Nachhaltigkeit hat das Familienunternehmen Werner

& Mertz bereits 2012 mit dem Start der „Initiative Frosch“ angestoßen.

Damit sollen neue Lösungen für

den Schutz der Umwelt vorange-

bracht werden. Den Auftakt bildete

die Recyclat-Initiatve: Mit neuen

und besseren Sortiertechnologien

soll ein höherer Anteil an

recyceltem PET-Kunststoff aus dem

Sammelsystem „Gelber Sack“

gewonnen werden. Inzwischen

bestehen die glasklaren Flaschen

der Marke „Frosch“ zu über 80 Prozent aus PET-Recyclat.

Nachhaltigkeit bedeutet für Werner & Mertz aber auch gesellschaftliches

Engagement: So erhalten nicht nur die Tafeln als gemeinnütziger Verein in

Deutschland regelmäßig Sachspenden. Das Mainzer Unternehmen

unterstützt auch seit Jahren Initiativen des Naturschutzbundes Deutschland.

Leistungen und Lösungen zeigen

Der Startschuss ist gefallen. Unter dem Dach von Chemie³ wollen wir

gemeinsam nachhaltig handeln, darüber kommunizieren und den Dialog

führen. Unsere Mitgliedsunternehmen ermuntern wir, sich aktiv an der Initia-

tive Chemie³ zu beteiligen und ihre guten Beispiele zur Nachhaltigkeit an

uns zu senden. Die Mitarbeiter der Chemiebetriebe sowie alle Menschen

aus Politik und Gesellschaft sind zum Dialog herzlich eingeladen.

Chemie³ – gemeinsam für die BrancheDie Chemiearbeitgeber, die Gewerkschaft und der Wirtschaftsverband machen sich in einer

gemeinsamen Allianz für eine nachhaltige Entwicklung in der Chemie stark. Damit verbunden

ist der Anspruch, sich mehr in den öffentlichen und politischen Dialog einzubringen. Ökonomie,

Ökologie und Soziales stehen gleichberechtigt nebeneinander. In unseren Mitgliedsunterneh-

men gibt es dazu gute Beispiele - und die wollen wir zeigen.

*im Vergleich zu Polystyrol, Quelle: NatureWorks LLC und www.lca.plasticseurope.org

Die Branchenleitlinien und den Branchenbericht zur Initiative finden Sie im

Internet unter www.chemiehochdrei.de

Im ersten Quartal 2015 bieten die Chemieverbände Rheinland-Pfalz gemeinsam

mit den Kollegen aus Baden-Württemberg eine Regionalveranstaltung zu

Chemie³ an. Ansprechpartner ist Dr. Hubert Lendle.

Zum Weiterlesen

Wirtschafts- und Umweltpolitik

Page 19: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

19Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Ein Weg zu mehr Energieeffizienz

Schon lange investiert die Branche in den effizienten Einsatz von Energie und

Ressourcen in der Chemieproduktion. Dass die Chemiebetriebe die Energieef-

fizienz auch bei steigender Produktion optimieren, machte der VCI immer

wieder in der Öffentlichkeit klar. Nun stoßen die technischen Möglichkeiten an

ihre Grenzen. Dennoch setzen die Vorgaben aus Berlin und Brüssel weitere

umfangreiche Reduzierungen des Energieverbrauchs voraus. Doch auch ohne

gesetzliche Vorgaben durchforsten die Chemieunternehmen ihren Betrieb

kontinuierlich nach Energie-Fressern. Wer dabei systematisch vorgeht, ist

nicht weit entfernt von einem betriebsumfassenden Energiemanagementsys-

tem (EMS). Genau hier setzte der VCI mit seinem Seminar „Mehr Energieeffizi-

enz im Unternehmen“ an. Denn ein EMS ist die gesetzliche Voraussetzung für

den Energiesteuerspitzenausgleich für energieintensive Unternehmen.

Für die Veranstaltung holte der VCI Referenten aus Betrieben, die Erfahrungen

mit einem EMS haben, und die Ansprechpartner aus Wirtschafts- und

Umweltministerium. Eingeladen hatten auch die Landesverbände Baden-

Württemberg, Hessen und Saarland. Die Teilnehmer frischten ihr Wissen über

die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen auf, nahmen Ideen für

die betriebliche Umsetzung mit und sammelten wertvolle Information über

behördliche Fördermaßnahmen.

Haftungsfragen für Geschäftsführer & Co

Produkte, Arbeitssicherheit, Transport – nur drei Bereiche, deren gesetzliche

Vorschriften zur Verantwortung von Unternehmensleitern gehören. Es ist ihre

übergeordnete Pflicht, eine ordnungsgemäße Geschäftsführung sicherzustel-

len. Im gesamten Unternehmen. Unmöglich, alles selbst zu überblicken. Und

doch: Im Schadensfall drohen dem Vorstand, Geschäftsführer, Gesellschafter

oder Inhaber haftungsrechtliche Konsequenzen. Um es noch deutlicher zu

sagen: Geschäftsleiter haften im schlimmsten Fall persönlich. Dabei ist es

unerheblich, ob es sich um Verstöße im strafrechtlichen, zivilrechtlichen oder

öffentlich-rechtlichen Bereich handelt. Man tut also gut daran, sich vorher zu

informieren.

Deswegen hat der VCI seine Mitglieder zum Tagesseminar „Organhaftung und

Delegation von Betreiberpflichten“ eingeladen. Knapp 80 Teilnehmer nahmen

die Gelegenheit wahr, das Wichtigste über Betreiberpflichten, Haftungsfragen

und vor allem über das Instrument der Pflichtenübertragung zu erfahren. Die

Zwischen Energieeffizienz und Betreiberpflichten

Eine Leistung des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) für seine Mitglieder sind

Fortbildungen zu aktuellen Themen wie der Energieeffizienz im Unternehmen. Auch die

Haftungsrisiken von Geschäftsleitern und die Delegation von Pflichten wurden angesichts der

wachsenden Pflichtenhefte für Unternehmen in einem Tagesseminar eingehend behandelt.

Die Dokumentation festgehalten mit mehr Informationen zum Thema finden Sie

online unter http://bit.ly/fg-energieeffizienz2013. Unter www.spice3.eu

erfahren Sie mehr über die Förderung der Energieeffizienz in Betrieben. SPICE³

wird vom europäischen Chemieverband CEFIC koordiniert. Ansprechpartner

für die Umsetzung in Deutschland ist der VCI Bundesverband. Neben dem

Erfahrungsaustausch unter Anwendern können Sie sich auf den neuesten

Stand der Entwicklungen halten. Schauen Sie doch mal rein!

Weitere Informationen

Das Seminar „Organhaftung und Delegation von Betreiberpflichten“ wurde

zusammen mit dem baden-württembergischen Landesverband und dem

Bundesverband organisiert. Lesen Sie die Zusammenfassung online in der

Dokumentation festgehalten unter: http://bit.ly/fg-organhaftung

Die Seminarunterlagen finden Sie auf der VCI-Homepage im Mitglieder-

Bereich (Login erforderlich) unter: http://bit.ly/organhaftung

Zum Weiterlesen

Stimmen der Teilnehmer

„Perfekte Veranstaltung!“

„Bitte die Vorträge auch online

stellen.“

„Noch mehr Berichte aus der

technischen Praxis.“

Wie die Teilnehmer Spice3 fanden

37,0 %53,0 %

10,0 %

k.A.gutsehr gut

eingeladenen Experten wie Rechtsanwalt Dr. Markus Wintterle diskutierten

Grundsätzliches und Einzelfälle gleichermaßen. Neben dem Referenten für

Rechtsbelange hatte der VCI auch einen Geschäftsleiter aus einem Mitglieds-

unternehmen eingeladen, der die Umsetzung von Pflichtenorganisation und

Delegation in der Praxis vorstellte.

Fazit der Veranstaltung: Eine konzentrierte Zusammenfassung aller Rechtsbe-

lange sowie praktikable Vorschläge zur Organisation und Übertragung der

zahlreichen Pflichten.

Page 20: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

20 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

RubriktitelBildung – Jahresrückblick

Der Berufskompass Chemie hat genau diesen Zweck. Er soll

attraktive Perspektiven für Berufseinsteiger in der Chemie-

Branche bieten. Angesprochen werden Beschäftigte in den

ersten drei Jahren nach ihrem erfolgreichen Abschluss einer

Berufsausbildung oder eines dualen Studiums.

Orientierung erhalten Berufsanfänger auf zwei Wegen: Einmal

in Form eines Informationsportals unter www.berufskompass-

chemie.de; einer Plattform, die von der Chemie-Stiftung

Sozialpartner-Akademie (CSSA) angeboten wird. Dort sind

unter anderem Leitfragen hinterlegt, die eine persönliche

Standortbestimmung erlauben. Informationen zu Fördermög-

lichkeiten und Entwicklungschancen runden das Angebot ab.

Zum anderen gab es Orientierung in Form einer Präsenzveran-

staltung. Die Chemie-Sozialpartner in Rheinland-Pfalz luden zur

Informationsveranstaltung „Berufskompass Chemie“ am 5.

September 2013 in Frankenthal ein. Über 50 Berufseinsteiger

und Personaler aus der Mitgliedschaft informierten sich vor Ort

über Qualifikationswege in der beruflichen Weiterentwicklung.

Vier junge Menschen aus Mitgliedsunternehmen berichteten

über ihre eigenen Wege, die sie gerade beschreiten und

sprachen über ihre Ziele und Motive. Dieser anschauliche

Austausch von Interessierten, die noch dabei sind, ihre Pläne

zu entwerfen, mit Menschen, die sich bereits auf dem Weg der

Umsetzung befinden oder ihren Traum schon umgesetzt haben,

beleuchtete Höhen und Tiefen einer beruflichen Weiterbildung

ganz praxisnah.

Dieses neue Angebot bietet nicht nur wertvolle Informationen

und Orientierung für Berufseinsteiger, die sich einmal

weiterentwickeln möchten. Es ist auch eine Chance für die

Arbeitgeber mit ihren Talenten den beruflichen Weg ein Stück

gemeinsam zu gehen. Der Berufskompass Chemie trägt damit

ausdrücklich zum betrieblichen Talentmanagement und der

Mitarbeiterbindung bei.

Die nächste Veranstaltung „Berufskompass Chemie“ ist für

2015 geplant.

Die Broschüre

„Berufskompass

Chemie“ ist als

Druckexemplar beim

Arbeitgeberverband

erhältlich. Online finden

Sie die Broschüre unter

http://bit.ly/berufskom-

pass_chemie.

Auf einen Blick

Auch nach der Ausbildung geht der Berufsweg weiter. Die Weiterbildung der Beschäftigten

ist in vielen Unternehmen in der Chemiebranche selbstverständlich. Die Vielfalt an Angeboten

wird aber besonders für junge Menschen schnell zum Irrgarten. Um den richtigen Weg zu

finden, bieten die Chemie-Sozialpartner eine Orientierungshilfe an.

Berufskompass Chemie

05.09.2013 Von der Wandfarbe bis zum Nagel-lack – Ein Einblick in die Welt der Lacke und Farben, Koblenz

01.10.2013 Moderner Pflanzenbau – ausgewähl-te Aspekte von Energiegewinnung bis Apfelverkostung, Rheinbach

05.11.2013 Unternehmensbesuch bei Freudenberg Vliesstoffe SE & Co. KG, Kaiserslautern

Page 21: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

21Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Haben Sie schon einmal …

… Salzlösung, Cola und destilliertes Wasser

übereinander geschichtet?

… den Schwerpunkt eines selbstgebastelten

Schmetterlings so geschickt platziert,

dass der Falter auf einer Bleistiftspitze

schwebt?

… den Pollen im Honig unter dem Mikroskop

untersucht?

Diese und 185 weitere Versuchsanleitungen zu

den Fächern Chemie, Physik/Technik und Biologie

stehen Schulen nun in überarbeiteter Form zur

Verfügung. Herausgeber sind die BASF SE und

die Chemieverbände Rheinland-Pfalz.

Warum eine Überarbeitung?

Weil auch Arbeitsblätter in die Jahre kommen.

Nach zehn Jahren wird die Experimente-Samm-

lung nun überarbeitet.

• Einige Experimente entfallen, weil die

Ausgangsstoffe schwer zu beschaffen sind.

• Das Kapitel „Grundregeln beim Experimentie-

ren“ wird ergänzt.

• Die neuen Gefahrenpiktogramme, Einstufungen

und Kennzeichnungen der Chemikalien nach

CLP (Regulation on Classification, Labelling and

Packaging of Substances and Mixtures) werden

aufgenommen.

• Die Blätter erhalten ein modernes, frisches Layout.

Die überarbeiteten Arbeitsblätter stehen ab

Sommer 2014 als Online-Version auf den Websei-

ten der BASF und der Chemieverbände zum

Download bereit. Auch ein Buchdruck ist geplant;

er folgt nach Abschluss der CLP-Umstellung.

2000-2003 Lehrer von zehn Gymnasien aus der Metropolregion Rhein-Neckar erstellen Arbeitsblätter für Schülerversuche mit Unterstützung der BASF

Dezember 2004 Die Chemieverbände layouten die Arbeitsblätter und stellen sie als Buch allen weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz zur Verfügung, Erstauflage 1.500 Stück

Zwei Folgeauflagen erscheinen, es beteiligen sich andere Landesverbände und die Firmen Boehringer Ingelheim, Merck in Darmstadt und Roche Diagnostics in Mannheim

ab 2006Das Pädagogische Landesinstitut in Speyer integriert die Arbeitsblätter in seinen Weiterbildungslehrgang für fachfremd unterrichtende Chemie- und Physiklehrer

August 2010Der VCI-Bundesverband meldet 45.096 Zugriffe auf die Online-Version in den vorangegangenen beiden Jahren

Die Arbeitsblätter sind eine Erfolgsgeschichte:

25.-26.03.2014 EinBlick in die Wirtschaft, Lahnstein und Boppard

08.05.2014 Mathematik und Naturwissenschaften in der Grundschule, Pirmasens

27.06.2014 Körperpflege und Waschmittel, Maria Laach

Für einen spannenden naturwissenschaftlichen Unterricht: Arbeitsblätter zur Unterrichtsgestaltung

ARBEITSGEMEINSCHAFTEN

CHEMIE BIOLOGIE PHYSIK/TECHNIK ARBEITSGEMEINSCHAFTEN CHEMIE BIOLOGIE PHYSIK/TECHNIK

ARBEITSGEMEINSCHAFTEN CHEMIE BIOLOGIE PHYSIK/TECHNIK

ARBEITSGEMEINSCHAFTEN CHEMIE BIOLOGIE PHYSIK/TECHNIK „Schöne Sammlung von

Experimenten, sehr gut als Ideenpool zu verwenden. Bei den Experimenten kann man sicher sein, dass sie funktionieren. Es handelt sich überwiegend um ein-fache, auch von Fachfrem-den gut durchführbare Experimente.“Heike Nickel, Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, Neustadt/Weinstraße

Page 22: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

Ein begehrtes Angebot: Das duale Studium in der rheinland-pfälzischen Chemie

22 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Bildung

Alles begann mit der mit Abstand häufigsten Frage, die die Besucher des

Messestandes der Chemieverbände auf der Ausbildungsmesse Sprungbrett

in Ludwigshafen stellten: Bieten Sie ein duales Studium an? Diese Frage

gab Anstoß für eine umfassende Mitgliederumfrage des Arbeitgeberverban-

des zum dualen Studium.

Das Wichtigste zum Mitnehmen

Das Ergebnis ist ein Informationsflyer zum dualen Studium in der rheinland-

pfälzischen Chemie. Rechtzeitig zur Wiederholung der Ausbildungsmesse

2013 gedruckt, gibt der Flyer Auskunft über das vielfältige Studienangebot

der rheinland-pfälzischen Chemie. Die Chemiebetriebe, die Studiengänge

und Studienorte sowie die Vorteile eines dualen Studiums in der Che-

miebranche sind dort in kompakter Form zusammengefasst. Doch nicht nur

Ausbildungsmessen sind eine Gelegenheit, um mit dem potenziellen

Chemie-Nachwuchs in direkten Kontakt zu kommen.

Da sein, wo die Zielgruppe ist

Die Mehrheit der Jugendlichen sucht online nach Informationen. Laut der

JIM-Studie (Jugend, Information, Multi-Media, 2012) nutzen 82 Prozent der

12- bis 19-Jährigen Online-Suchmaschinen für Recherchen. Das gilt auch für

das Thema Ausbildung und Studium. Daher haben die Chemieverbände den

Ausbildungsblog www.chemie-azubi.de um das duale Studium erweitert.

Ein vollständiger Überblick über alle dualen Studiengänge

Alle dualen Studiengänge der Chemiebetriebe, alle Hochschulpartner, alle

Studieninhalte und Abschlüsse sind mit einem Klick erreichbar. Verlinkungen

führen zu weiterführenden Informationen der Betriebe oder Hochschulen.

Personalverantwortliche sprechen über Jobaussichten und Erwartungen an

die Bewerber. Auch Studierende erzählen von ihren Projekten oder

Auslandssemestern. So vermitteln sie ein authentisches Bild von der Vielfalt

der Chemiebranche. Gleichzeitig können sie Ideengeber für die Schüler sein,

die sich noch nicht entschieden haben. Für diese bietet der Blog einen

vollständigen Überblick über die Vorteile, aber auch die Herausforderungen

eines dualen Studiums. Und nicht zuletzt macht der Blog auf Spezialisierun-

gen wie zum Beispiel Kunststofftechnik aufmerksam.

Die Flyer können bei Tobias Göpel, [email protected], bestellt

werden. Das ist auch die richtige Adresse, wenn Sie ein Thema rund um

Ausbildung & duales Studium auf dem Blog vermissen. Übrigens können

AGV-Mitglieder ihre freien Studien- und Ausbildungsplätze auf der Webseite

www.elementare-vielfalt.de kostenlos einstellen und für eine bundesweite

Reichweite sorgen.

Auf einen Blick

Immer mehr Schulabsolventen entscheiden sich für ein duales Studium. Die Zauberformel setzt sich aus einer Kombination aus

beruflicher und akademischer Ausbildung zusammen. Über 900 duale Studiengänge gibt es mittlerweile in Deutschland. Knapp 20

davon bietet die rheinland-pfälzische Chemie an. Um ihr Angebot auf dem Arbeitgebermarkt zu positionieren, ist das duale

Studium in den Fokus des Nachwuchsmarketings der Chemieverbände gerückt.

Page 23: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

23Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Die wichtigsten Umfrageergebnisse auf einen BlickDie Chemiebetriebe bieten ein attraktives Angebot an dualen Studiengängen. Erstmals wurde dieses

Angebot umfassend erfragt. Die Infografik zeigt die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick.

Insgesamt studieren 285 junge Menschen in der rheinland-pfälzischen Chemie

116 duale Studienplätze wurden2012/2013 angeboten

• Chemie

• Informationstechnik (IT)

• International Business

Administration & Information

Technology

• Wirtschaftsinformatik

• Wirtschaftsingenieurwesen

• Industrial Engineering

• Elektroingenieurwesen, -technik

• Chemietechnik

• Prozesstechnik

• Holz- und Kunststofftechnik

• Industriemechanik

(Maschinenbau)

• Project Engineering

(Mechatronik)

• Betriebswirtschaftslehre

• Business Administration

• Wirtschaftswissenschaften

(VWA)

• Industrie BWL

• International Business

• International Business

Administration (IBA)

Angebotene Studiengänge Besetzte Studienplätze

Die beliebtesten Studiengänge

Übernahmechancen nach dem Abschluss

Art der Abschlüsse

MINT Wirtschaft

Bachelor of Engineering

Kombinierte Abschlüsse aus

Bachelor und

IHK-, VWA-Abschlüssen

Bachelor of Arts

Bachelor of Science

Übernahme ist geplant

Übernahme nach Bedarf

6% bleiben vakant (absolut 7 Plätze)

94 % der angebotenen Plätze wurden besetzt

12 3

Elektrotechnik,

-ingenieurwesen

Wirtschafts-

informatik &

Industrie BWL

Wirtschafts-

wissenschaft (VWL)

6,0 %

94,0 %

Studiengänge mit Besetzungsproblemen

Wirtschafts-

informatikKunststoff-

technikMaschinen-

bau

Mechatronik

40 % der befragten Unternehmen planen einen Ausbau des Angebots

34,0 %24,0 %

23,0 %19,0 %

Page 24: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

24

Solche Einblicke bekommt man nicht jeden Tag: Die

„Lange Nacht der Industrie“ in der Pfalz bot im Novem-

ber letzten Jahres erstmals die Möglichkeit, hinter die

Kulissen von zwölf Unternehmen zu schauen. Mit Evonik,

Renolit und Grace beteiligten sich drei Chemieunterneh-

men an der erfolgreichen Premiere. Sie nutzten den

neuen Kanal zur Arbeitgeberkommunikation.

Lange Nacht der Industrie

„Vielen Menschen ist nicht bekannt, was sich hinter den Werkstoren der Unternehmen an spannenden Pro-duktionsprozessen abspielt und wo vielleicht attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze warten. Die ‚Lan-ge Nacht der Industrie‘ bietet die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, von der beide Seiten profitieren.“ Staatsminister Alexander Schweitzer

Kurz nach 17.30 Uhr waren die voll besetzten Busse in

Ludwigshafen und Kaiserslautern zu ihren Touren gestartet.

Jede Tour wurde von zwei Bussen bedient, die jeweils im

Wechsel die zwei Unternehmen ansteuerten. Auf insgesamt

sechs Touren fuhren die Fahrzeuge durch die Nacht. Auf den

Sitzplätzen herrschte eine gespannte und neugierige

Stimmung. Gegen 18:00 Uhr soll die erste Betriebsbesichti-

gung beginnen. Was wird die Besucher wohl erwarten?

Erstmals hatten die Industriebetriebe in der Pfalz und Worms

zur „Langen Nacht der Industrie“ eingeladen und ihre

Werkstore geöffnet. Mittelständler und Weltkonzerne

präsentierten sich als Arbeitgeber und Nachbar. Sie zeigten,

wie sie in der Region verwurzelt sind und stellten sich den

Fragen der interessierten Besucher.

Eine bunte Mischung

Die insgesamt 500 Teilnehmer erlebten an diesem Abend

spannende Einblicke in die Forschung und Produktion der

Unternehmen. Mit dabei waren Schüler und Studierende,

sowie Erwachsene und ältere

Semester. Eine bunte Mischung,

die so gewollt war. Denn neben

den Betriebsbesichtigungen gab

es auch Informationen zu

Ausbildung und Studium. Dass es

ein erfolgreiches Format ist,

zeigten die Rückmeldungen: 73

Prozent der Besucher wollen die

Industrienacht weiterempfehlen.

Auch die Organisatoren der

Veranstaltung, die Chemieverbän-

de Rheinland-Pfalz, Pfalzmetall

und die IHK für die Pfalz, freuten sich über die gelungene

Premiere. „Unsere Unternehmen gehören zu den Städten und

Orten im Land. Und so, wie man sich eine gute Nachbarschaft

wünscht, suchen wir das Gespräch und laden Sie ein, uns zu

besuchen“, begrüßte Dr. Harald Schaub, Vorsitzender der

Chemieverbände, die Teilnehmer am Startplatz in Ludwigsha-

fen. Damit sprach er auch im Namen seiner Amtskollegen

Johannes Heger (Pfalzmetall) und Willi Kuhn (IHK).

Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Kommunikation

Page 25: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

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Erhitzen, Walzen, Schneiden

Heiße Kunststoffmasse und kilometerlange Folienbänder – im

Werk des Folienherstellers Renolit gab es einiges zu

bestaunen. Insgesamt 83 Besucher hatten an der Tour

teilgenommen. Anhand von Rohstoffproben und Zwischenpro-

dukten zeigten Mitarbeiter des Unternehmens den Weg vom

Kunststoffpulver zur fertigen Folie. Beim Anblick der riesigen

rotierenden Walzen und massiven Anlagen bekamen die

Besucher einen ganz neuen Blick auf alltägliche Produkte wie

etwa Laminat. Im Anschluss standen Mitarbeiter und

Auszubildende für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Michael Kundel, Vorstandsvorsitzender der Renolit, zieht ein

positives Fazit aus der Veranstaltung: „Die ‚Lange Nacht der

Industrie’ war für uns eine tolle Erfahrung. Es ist schön zu

sehen, dass das Interesse an Renolit als Unternehmen und

Arbeitgeber so groß ist. Ich glaube, wir konnten unseren

Besuchern ein gutes Programm bieten.“

Beeindruckende Dimensionen und Komplexität

Auf das nächtliche Werksgelände ging es auch bei Evonik,

einem führenden Unternehmen der Spezialchemie. Hier

werden Ausgangsstoffe für Farben und Lacke sowie Plexiglas,

dem bekannten Kunststoff, hergestellt. Mit einer Werksrund-

fahrt gab Dr. Matthias Müller, verantwortlich für die Standort-

kommunikation, den Besuchern einen Überblick über die

komplexen Anlagen. Was schließlich im Werk passiert, zeigte

Evonik in einer Halle mit Infoständen. Hier konnten die

Besucher in ein Spezialfahrzeug der Werksfeuerwehr

einsteigen, sich einen Emissionsmesswagen erklären lassen

oder direkt mit den Verantwortlichen über die Abwasserreini-

gung sprechen. Großes Interesse hatten die Besucher an dem

ausgestellten Fahrzeug Lotus Elise, dessen Plexiglasteile und

Karosserie ohne die Produkte aus Worms nicht möglich wären.

Produkte für den Alltag

Als der Bus vor die Tore des Chemieunternehmens Grace rollte,

fühlten sich einige Besucher an ein Raumschiff erinnert. Die

langen Rohrleitungen und deren Beleuch-

tung, die weit in die dunkle Nacht strahlten,

zeigten ihre Wirkung. Das Werk in Worms ist

der weltweit größte Produktionsstandort des

Konzerns. Er beliefert viele Branchen mit Vor-

produkten. Ob Zahnpasta, Speiseöl, Fenster-

rahmen oder Autoreifen – viele Besucher

waren erstaunt, als sie erfuhren, in welchen

Produkten des Alltags ein Stück Grace steckt.

Zudem wurden Modelle von Reaktionsanla-

gen und die verschiedenen Bereiche des

Werkes vorgestellt. „Die Resonanz war toll,

die Stimmung gut und es waren jede Menge

Besucher da“, freute sich Stephen Addison, Geschäftsführer bei

Grace. Daher will das Unternehmen zusammen mit Evonik und

Renolit auch 2014 wieder mitmachen.

Gegen 22:00 Uhr mussten die Besucher die Werke wieder

verlassen und in die Busse einsteigen. Es ist spät geworden

und viele wollen noch bleiben. Doch für einige ist der

Heimweg lang. Eine Studenten-Gruppe will an diesem Abend

wieder nach Hause ins Saarland. Eine junge spanische Frau

fährt wieder nach Frankfurt am Main. Sie will sich nun

bewerben und ist zufrieden mit dem Abend. Alle haben neue

Erkenntnisse gewonnen und sehen die Industriebetriebe aus

anderen Blickwinkeln. Alle wollen wieder kommen und noch

mehr Betriebe in Rheinland-Pfalz erleben.

„Was für uns selbstver-ständlich ist, ist für viele andere faszinierend neu. Die Besucher waren begeistert von den gebotenen Einblicken – besonders dort, wo der Betrieb fassbar und verständlich wurde.“ Tobias Göpel, Pressesprecher der Chemieverbände

Die „Lange Nacht der Industrie“ ist für den 06. November 2014

geplant. Mehr Informationen zum Format gibt es online unter

www.langenachtderindustrie.de.

Zum Weiterlesen

Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Page 26: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

26 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V.

Vorstände

Vorstände 2013 – 2015

* Dr. Engelbert Günster, Vorsitzender der Ge-schäftsführung Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG Ingelheim, verließ den Vorstand mit seinem Wechsel in den Ruhestand im Januar 2014.

Dr. Harald Schaub (Vorsitzender)Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim

Cyrille Beau Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Bad Kreuznach

Torsten Dittmer INEOS Paraform GmbH & Co. KG, Mainz

Hans-Carsten Hansen (stv. Vorsitzender)BASF SE, Ludwigshafen am Rhein

Peter Jansen (Schatzmeister) P.A. Jansen GmbH & Co. KG, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Dr. Engelbert Günster *Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim

Dr. Friedrich Richter (stv. Vorsitzender) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Ludwigshafen

Stephen AddisonGrace Europe Holding GmbH,Worms

Joachim Müller-DamerauTrumpler GmbH & Co. KG,Worms

Page 27: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

27Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2013/14

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

Thomas Adam, Phil. Berger Lack- und chemische Fabrik, Grünstadt

Bernhard Biehler, Freudenberg Vliesstoffe SE & Co. KG, Kaiserslautern

Stefan Brückner, Raschig GmbH, Ludwigshafen

Dr. Brüne Cremer, BK Giulini GmbH, Ludwigshafen

Harald Düster, Sebapharma GmbH & Co. KG, Boppard

Stefanie Gabler, Werner & Mertz GmbH, Mainz

Verena Gaisbauer, AbbVie GmbH Co. & KG, Ludwigshafen

Günter Gläser, Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim

Christian Günthert, EVONIK Industries AG, Worms

Wilfried Gutzler, RENOLIT SE, Worms

Wolfgang Heidenreich, Kömmerling Chemische Fabrik GmbH, Pirmasens

Fredi Heiser, Thor GmbH, Speyer

Johannes Heyer, Clariant Masterbatches (Deutschland) GmbH, Lahnstein

Andrea Jakob, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim

Peter Kubitschek, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Bad Kreuznach

Dr. Hans Oberschulte, BASF SE, Ludwigshafen

Josef Regneri, Tarkett Holding GmbH, Konz

Peter Wolfgang Schmidt, Finzelberg GmbH & Co. KG, Andernach

Udo Schmitz, Philippine GmbH & Co. Techn. Kunststoffe KG, Lahnstein

Roman Simon, Grace Europe Holding GmbH, Worms

Jan Sönnichsen, Dauner Burgbrunnen Kohlensäure - Technische Gase Inhaber Jan Sönnichsen e.K., Daun

Wolfgang Teichmann, Gebr. Rhodius GmbH & Co. KG, Burgbrohl

Iris Willrich, Röchling Sustaplast KG, Lahnstein

Sozialpolitischer Beirat

Sozialpolitischer Beirat 2013 – 2015

Page 28: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

Impressum

Jahresbericht 2013/14

Herausgeber

Chemieverbände Rheinland-Pfalz und

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

Bahnhofstraße 48, 67059 Ludwigshafen

Postfach 21 07 69, 67007 Ludwigshafen

Telefon 06 21-5 20 56-0

Telefax 06 21-5 20 56-20

[email protected]

Redaktion

Tobias Göpel

Stefanie Lenze

Gestaltung

magenta kommunikation, design und

neue medien gmbh & co. kg, Mannheim

Bildnachweis

Marcel Hasübert, mh-foto.de

Torsten Dittmer

istockphoto.com

fotolia

Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA

Huhtamaki Foodservice Germany GmbH & Co. KG

Tobias Göpel

Daniel Roth

Arne Vollstedt

1. Auflage

700

Stand

Juli 2014

Hinweis auf Sprachform

Die Inhalte dieser Broschüre sprechen Frauen

und Männer gleichermaßen an. Zur besseren

Lesbarkeit wird in der Regel nur die männliche

Sprachform verwendet. Die Bezeichnungen

„Lehrer“, „Mitarbeiter“ o. ä. sind deshalb als

Bezeichnung für beide Geschlechter anzusehen.

Page 29: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014
Page 30: Jahresbericht Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2014

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Chemieverbände Rheinland-PfalzArbeitgeberverband ChemieRheinland-Pfalz e.V.

Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Bahnhofstraße 4867 059 Ludwigshafen