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2014/15 Jahresbericht

Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

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Der Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz umfasst Themen zur Tarif-und Sozialpolitik, wirtschaftlichen Entwicklung der Branche, der Wirtschafts- und Umweltpolitik sowie der Bildung und Kommunikation. Lesen Sie unter anderem Beiträge zu Compliance in der Chemie, den Pharma-Dialog in Rheinland-Pfalz sowie dem neuen Format Chemie.ImpulseRP.

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Page 1: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

2014/15Jahresbericht

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Page 3: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Editorial

Stoppsignal aus Rheinland-Pfalz

Bilder und Schlagzeilen zur Tarifverhandlung

Ein Blick von außen

Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens

Compliance in der Chemie

Compliance im internationalen Geschäftsverkehr –

Ein Aufruf von Stephen Addison

Konjunktur 2014/15

Die Verbände im Überblick

Chemie³ – die „Marke“ der Branche

Welche Wertschätzung erfährt Wirtschaft?

500

Im Dialog: Die Pharmaindustrie in Rheinland-Pfalz

REACH 2018

Neues Format: Chemie.ImpulseRP

Chemikanten im Verbund: eine Ausbildung –

viele Unternehmen

Seminarprogramm mit Persönlichkeit

Festgehalten in Text und Bild

Es bleibt immer etwas hängen

Vorstände

Sozialpolitischer Beirat

Mitarbeiter der Verbände

Impressum

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Tarif- und Sozialpolitik

Wirtschaftliche Entwicklung

Wirtschafts- und Umweltpolitik

Chemieverbände

Bildung

Kommunikation

Inhaltsübersicht

Page 4: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Die Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Die Chemieverbände Rheinland-Pfalz sind eine Gemeinschaft des Arbeit-

geberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz e.V. und des Verbandes der

Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. Sie vertreten

die sozial- und wirtschaftspolitischen Interessen ihrer Mitgliedsunter-

nehmen. So bieten sie ihren Mitgliedern beispielsweise Rechtsberatung

und -beistand in arbeitsrechtlichen Fragen an und positionieren die

chemische Industrie gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Behörden.

Mitglieder sind rund 180 Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen

Industrie sowie der Kunststoff, Kautschuk und Mineralöl verarbeitenden

Industrie und chemienahe Dienstleister.

Die Chemieverbände bieten ihre Leistungen ausschließlich ihren Mitglieds-

unternehmen an.

www.chemie-rp.de

Die Chemieverbände in den Sozialen Netzwerken:

Google+: www.chemie-rp.de/googleplus

Kurznachrichten: www.twitter.com/chemie_rp

Videos: www.youtube.com/chemierp

Dokumentationen: www.slideshare.net/chemie_rp

Bilder: www.flickr.com/chemie_rp

Broschüren: www.issuu.com/chemie_rp

Blog: www.dahinter-stehen-wir.de

Page 5: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

5Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

das Jahr 2015 ist turbulent gestartet. Für die Chemieindustrie

begannen die Tarifverhandlungen, die dieses Mal besonders

hart waren. Die Presse stellte ganz offen die Frage, wie belast-

bar die Sozialpartnerschaft der Chemiebranche ist. Wir haben

gezeigt: Sie ist belastbar. Denn am Ende haben wir eine gute

Einigung erzielt. Diese Einigung war möglich, weil große,

mittlere und kleine Betriebe als Arbeitgeber zusammenstanden

– auch, als der Druck stieg.

Unsere Verbundenheit ist unsere große Stärke, die wir weiter

brauchen. Auch, wenn es um das Ansehen der Industrie in der

Öffentlichkeit geht. Noch immer dreht sich vieles um das

Verteilen des Wohlstandes in unserem Land. Dass maßgeblich

die Wirtschaft den Wohlstand erwirtschaftet, wird in der

Öffentlichkeit und in den Medien oft übergangen.

Umso wichtiger ist es, in den Dialog zu treten und aufzuklären.

Vor allem, um die Bedürfnisse und Anliegen der Wirtschaft

zu kommunizieren und damit Vorbehalte abzubauen. Dies tun

wir im „Dialog Industrieentwicklung“ mit der rheinland-

pfälzischen Landesregierung. Auch im „Pharma-Dialog“ führen

wir Gespräche und werben um mehr Verständnis für die

Belange der Industrie. Dank der Beispiele aus den Mitglieds-

unternehmen konnten wir die Landesregierung für die beengen-

den Regularien sensibilisieren. Und wir konnten das beacht-

liche innovative Potential unserer Branchen verdeutlichen. Die

Leistungen der Pharmaunternehmen waren auch ein Schwer-

punkt unserer Jahrespressekonferenz im letzten Jahr.

EditorialUm die verzerrte Vorstellung von der Wirtschaft gerade zu

rücken, muss man sich der Diskussion stellen. Wie auf der

neuen Dialogveranstaltung „Chemie.ImpulseRP“. Zur Premiere

haben wir die Gerechtigkeitsfrage gestellt. Antworten für

soziale und finanzielle Gerechtigkeit sowie für Bildungsgerech-

tigkeit haben wir in den Mitgliedsunternehmen gefunden.

Solche positiven Beispiele zahlen auf das „Konto Wertschät-

zung“ ein.

Unternehmen sind eingebettet in den Alltag der Menschen.

Wenn sie verstehen, was Unternehmen tun und welchen

Beitrag Unternehmen zum Wohlstand leisten, können Interes-

senkonflikte sachlicher diskutiert werden. Wie wichtige

Debatten mit emotionalen und ideologischen Argumenten

gebremst werden, zeigt nicht nur das Beispiel TTIP. Um die

Reputation bei Rechtsstreitigkeiten geht es auch bei der

„Litigation PR“. Ein weiterer Schutzschild für Unternehmen ist

Compliance. Ein Thema, das auch die Chemieverbände

umgesetzt haben.

Zu informieren, zu beraten und zu vernetzen – das begreifen

wir als wichtige Aufgaben der Chemieverbände. Unser Netz-

werk kommt auch bei der gemeinsamen Nachwuchssicherung

der Chemikanten, dem wichtigsten Ausbildungsberuf der

Branche, zum Tragen. „Eine Ausbildung – viele Unternehmen“

lautet das Prinzip des Ausbildungsverbunds, auf den ich Sie in

diesem Jahresbericht hinweisen möchte.

Die Chemieverbände – das ist die Gemeinschaft der Mitglieds-

unternehmen. Ich bin fest überzeugt, dass wir in dieser

Gemeinschaft auch zukünftige Herausforderungen meistern

können. Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und

Engagement.

Bernd Vogler

Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Page 6: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Tarif- und Sozialpolitik

„Der Tarifabschluss ging stark an die Schmerzgrenze der Unternehmen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass mit dem gefundenen Kompromiss beide Seiten ihre Fähigkeit bewiesen haben, auch schwierige Situationen mit Vernunft zu bewältigen.“ Hans-Carsten Hansen, Verhandlungsführer der Arbeitgeber auf Bundesebene und stellvertretender Vorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Auftragseingängen war von einem Minus gekennzeichnet.

Im Jahresvergleich ging die Nachfrage nach Erzeugnissen

der Chemie um 4,4 Prozent gegenüber 2013 zurück. Daher

betonten die Arbeitgeber, dass die Verteilungsspielräume

sehr klein seien. Denn bei vorsichtig

optimistischer Prognose könnte die

Chemie 2015 bundesweit 1,5 Prozent

mehr Produktion erreichen. Und an

dieser Entwicklung sollte sich auch die

Erhöhung der Tariflöhne orientieren.

Trotz der verhärteten Fronten zu Beginn der

bundesweiten Verhandlungen und der signali-

sierten Streikbereitschaft der IG BCE sind beide

Tarifparteien zu einem respektablen und schwer

erkämpften Ergebnis gekommen. Beide

Verhandlungsführer überzeugten durch Ruhe und

Besonnenheit. Merkmale der Chemie-Sozialpart-

ner, die nun wieder im Fokus stehen werden, um

Themen wie die Energiewende und die Initiative Chemie3

gemeinsam anzupacken.

In diesem Jahr waren die Tarifver-

handlungen in der chemischen In-

dustrie anders als in der Vergangen-

heit. So sehr, dass zwischenzeitlich

die Medien über die Strapazierfähig-

keit der Chemie-Sozialpartnerschaft

spekulierten. Am Ende gab es eine

Einigung. Und die Brücke zwischen

den Sozialpartnern ist weiterhin

stark und belastbar.

Hart waren die drei Verhandlungsrunden

in der Chemie und in vielfacher Hinsicht

anders als in den letzten Jahren. Das be-

kamen nicht nur die Mitglieder der Tarif-

kommission zu spüren. Auch vor den Toren

der Betriebe fanden Aktionen statt. Und

eine der größten Demonstrationen seitens

der Arbeitnehmer gab es in Ludwigshafen am

Rhein – so sollen laut Industriegewerkschaft Berg-

bau, Chemie, Energie (IG BCE) über 18.000 Menschen dem

Aufruf zur Kundgebung gefolgt sein.

Am Anfang standen die Forderungen: 4,8 Prozent mehr Tariflohn und 60 Euro

mehr für die Auszubildenden. Hinzu kam die Drei- bis Vier-Tage-Woche ab

dem 60. Lebensjahr und der qualitative Ausbau des Demografiefonds. Aus

der Sicht der Unternehmen waren mit diesem Forderungspaket viel zu hohe

Erwartungen an die wirtschaftlichen Zuwächse in der Branche verbunden.

Das klare Stoppsignal wurde daher in der Debatte in Frankenthal gesetzt.

Hier diskutierten im Januar die Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeit-

nehmer sehr intensiv über die wirtschaftliche Lage. Aus Sicht der Arbeitge-

ber war diese ernüchternd: Die Produktion in der rheinland-pfälzischen

Chemie ging in den ersten neun Monaten 2014 um 2,8 Prozent und in der

pharmazeutischen Industrie um 6,7 Prozent zurück. Auch die Lage bei den

6 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

STOPPSIGNAL AUS

RHEINLAND-PFALZ

Page 7: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

7Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Bilder und Schlagzeilen zur Tarifverhandlung

Tarifstreit in der Chemie beigelegtMannheimer Morgen

Tarifabschluss für 550.000 Menschen nach zähem Ringen in trockenen TüchernRheinpfalz

Zwischen Kampfansage und EinigungswillenRheinpfalz

SpannungsgeladenRheinische Post

Chemie: Streik mit überraschender Einigung verhindertRheinpfalz

Hartes Ringenchemie.de

Länger als gewohntMorgenweb

Streikt der Musterknabe?Handelsblatt

Scharfe Wortgefechte vor der Chemie-TarifrundeRheinische Post

Page 8: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

8 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Auch die Arbeitgeberverbände suchen qualifizierten Nachwuchs.

Eine Möglichkeit, diesen zu finden, bietet das Geschäftsführer-

Nachwuchsprogramm (GFN) der Bundesvereinigung der deutschen

Arbeitgeberverbände. Einen persönlichen Einblick gibt Dominic

Wallenstein. Er war als Trainee von Januar bis April 2015 beim

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz.

Ein Blick von außen

Die Arbeit in den Verbänden hat mich von Beginn an interessiert. Ich verbinde damit vielfältige Auf-

gaben für unterschiedliche Unternehmen. Den Einstieg über das GFN-Programm fand ich besonders

spannend. Denn es gibt nicht nur einen Mentor. Vielmehr war ich für jeweils drei bis sechs Monate bei

verschiedenen Arbeitgeberverbänden tätig. So kam ich im Januar für vier Monate nach Ludwigshafen

zum Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz.

Nach einer herzlichen Begrüßung und einer „knackigen“ Einführung in die Chemiebranche wurde ich

schnell in die Rechtsberatung einbezogen. Vier Monate sind keine lange Zeit, und mein Ziel war es,

viel zu lernen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Daher fand ich es gut, dass ich nach kurzer Zeit

eigene Fälle bearbeitet habe. Die tägliche Arbeit hat, neben dem Entwurf von Schriftsätzen, vor allem

aus der arbeitsrechtlichen Beratung der Mitgliedsunternehmen bestanden. Die Vielzahl an tariflichen

und arbeitsrechtlichen Regelungswerken stellte eine gewisse Herausforderung dar, ließ die Arbeit aber

auch nie langweilig werden. Geholfen haben mir die Fachgespräche mit den Kollegen, da ich daraus

geeignete Lösungsansätze entwickeln konnte.

Bereits nach kurzer Zeit hatte ich meine „Stammkunden“. Durch angenehme und gleichzeitig effektive

Gespräche mit einzelnen Personalleitern hat sich ein reger Austausch entwickelt, der oft Probleme

verhindert hat, bevor sie entstanden. Die Chemie kam mir mit der ihr eigenen Branchenkultur sehr

entgegen. Denn die Problemprävention ist auch in meiner Arbeit das vorrangige Ziel.

Profitiert hat durch meine Arbeit auch der Verband. Bei der Weiterentwicklung der internen Organisa-

tion brachte ich meine Erfahrung ein, die ich bei anderen Arbeitgeberverbänden gesammelt hatte. Ein

schöner Abschluss meiner Zeit beim Arbeitgeberverband waren die Personalleiterrunden, bei denen ich

über aktuelle Gesetzesänderungen referierte. Die Zusammenarbeit auf dieser Ebene halte ich für sehr

sinnvoll und werde diese Erfahrung mit in meine berufliche Zukunft nehmen.

Tarif- und Sozialpolitik 16.07.2015 Mitgliederversammlung,Mainz

22. – 23.09.2014 Leben und Arbeit in Balance,St. Goar

11. – 12.12.2014 Grundlagen der Rhetorik,Bad Dürkheim

Geboren 1984 in Rinteln, absolvierte Dominic Wallenstein das Studium der Rechtswissenschaften an der Philipps Universität Marburg und in Bielefeld. Daneben war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Bundestagsabgeordneten tätig. Seit dem 01. Mai 2015 ist er als Jurist im Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg tätig.

Kurzvita

Page 9: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

9Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

In dieser Ausgangssituation ist der Beratungsbedarf groß,

da es verschiedene Wege gibt: zum Beispiel die Korrektur der

Eingruppierungen, Absenkung der Löhne, Kürzungen von

Zulagen und Jahresleistungen, Erhöhung der Arbeitszeit oder

auch das Auslaufenlassen von befristeten Arbeitsverträgen.

In einem Erstgespräch zwischen den Betriebsparteien wird mit

Unterstützung der Juristen des Arbeitgeberverbandes der

Sachverhalt sondiert. Dazu gehört auch, dass mögliche Alter-

nativen zu Personalmaßnahmen gesucht und ausgeschöpft

werden. Für die weiteren Schritte werden Ansprechpartner

im Betrieb und eine Zeitschiene festgelegt.

28.01.2015 Wirtschaftsdebatte,Frankenthal

12.03.2015 Litigation PR,Grünstadt-Asselheim

08. – 09.06. 2015 Die Arbeit mit jungen Erwachsenen,St. Goar

Litigation PR ist die pro- zessbegleitende Öffent- lichkeitsarbeit eines Unternehmens, zur Stärkung der Reputation. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 25 in diesem Jahresbericht.

Zum Thema

Betriebliche Restrukturierungen können für eine zukunftsfähige Positionierung am Markt not-wendig sein.

Optionen ausschöpfen – von Erfahrungen profitieren

Danach werden mögliche „Stellschrauben“ identifiziert,

um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen und dabei

Entlassungen weitestgehend zu vermeiden. Das sind Öffnungs-

klauseln, firmenbezogene Verbandstarifverträge, Standort-

sicherungsgarantien, betriebliche Bündnisse, Interessenaus-

gleich sowie Sozialpläne und Betriebsübergänge. In den

Verhandlungen mit Betriebsrat und auch der Gewerkschaft

unterstützen die Juristen darüber hinaus mit ihren Erfahrungen

aus anderen Unternehmen. Auf Wunsch beraten die Vertreter

des Verbandes auch bei der Kommunikation an Mitarbeiter

und Presse, um Schäden an der Reputation des Unternehmens

zu vermeiden.

So profitieren die Unternehmen von dem Spezialwissen im

Arbeitgeberverband über verschiedene Unternehmensgrößen

hinweg. Ziel ist es immer, Lösungen zu entwickeln, um den

Standort in Rheinland-Pfalz zu erhalten.

Europa verliert als Chemiemarkt weiter an Gewicht. Bis 2035 wird der europäische Marktanteil nur noch

13 Prozent betragen. Belastend wirken auch die zunehmenden Regulierungen in Europa und die damit verbun-

denen Kosten. Das geht aus einer im Mai 2015 veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Roland

Berger hervor. Die Unternehmen sind laufend gefordert, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Das kann

bedeuten, dass neben anderen Maßnahmen auch eine Senkung der Personalkosten unumgänglich ist.

Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens

Page 10: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

10 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Tarif- und Sozialpolitik

Compliance hat für die Betriebe bereits zunehmend

an Bedeutung gewonnen. Dies betrifft auch die sie

unterstützenden Verbände. Die Chemieverbände

Rheinland-Pfalz gehören zu den Pionieren, die auf

Landesebene ein eigenständiges Compliance-System

aufgesetzt haben.

Das Thema Compliance hat die exportorientierte Chemie auf

breiter Basis erreicht. Nicht nur im amerikanischen Markt ist

es üblich, dass der Geschäftspartner vollkommene Einsicht in

das bestehende Compliance-System durch „Audit-Klauseln“

oder „Unterwerfungs- und Integritätsklauseln“ fordert. Auch

aus diesem Grund herrschen in der chemischen Industrie bereits sehr hohe

Compliance-Standards. Nichts anderes kann in der Folge für die Verbände

gelten, die diese Unternehmen vertreten.

Geschaffen wurde eine schlanke Compliance-Organisation, welche die

bestehenden Ressourcen optimal nutzt. Durch Einzelgespräche mit den Mit-

arbeitern wurde eruiert, welche typischen Problemfelder sich in der täg-

lichen Arbeit mit Vertretern der Unternehmen, der Politik und Dritten ergeben

können, um hier sowohl Risiken aufzuzeigen als auch Hilfestellung zu

bieten. Die daraus entwickelten Verhaltensleitlinien mit konkreten

Beispielen geben Rahmenvorgaben für ein rechtssicheres Verhalten.

Besonderes Augenmerk gilt dem Kartellrecht

Aufgegriffen wurde auch eines der wichtigsten Compliance-Themenfelder

der Verbandsarbeit: das Kartellrecht. Vorrangig in den Gremien der Verbände

begegnen sich die Vertreter unserer Mitgliedsunternehmen, die im Markt

Wettbewerber sein können. Daher sind die Verbandstreffen unter Wahrung

des Wettbewerbsschutzes durchzuführen und Kartellrechtsverstöße

konsequent zu unterbinden. Um allen Beteiligten die Handhabung zu

erleichtern, fasst ein Sitzungsflyer mit „Do‘s and Don‘ts“ die wichtigsten

Kriterien einer beanstandungsfreien Sitzung zusammen.

Compliance ist gelebte Praxis

Vertrauen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine funktionierende

Verbandsarbeit. Der Schutz von Betriebsgeheimnissen der Mitglieder ist

deshalb ein ernstes Anliegen. Das Handeln eines jeden Mitarbeiters, der mit

personenbezogenen Daten zu tun hat, richtet sich nach den Grundsätzen

des Datenschutzes. Ergänzend wurde ein externer Datenschutzbeauftragter

bestellt, um eine Kollision zwischen den Anzeigepflichten des Bundesdaten-

schutzgesetzes und den Interessen des Verbandes zu verhindern.

Aus der Pionierarbeit der Chemieverbände wurde Routine. Und es ist selbst-

verständlich, dass die Mitarbeiter der Chemieverbände ihre tägliche Arbeit

weiterhin auf mögliche Konflikte hin überprüfen und so Compliance leben.

„Die Regelungen des Verbandes der Chemischen Industrie in Frankfurt waren Vorbild für unsere Compliance-Organisation.“Armin Fladung, Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz

Compliance in der Chemie

Ich berate unsere Mitgliedsunternehmen

Armin Fladung

Telefon: 0621 520 56 29E-Mail: [email protected]

Page 11: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

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Compliance im internationalen Geschäftsverkehr

Lächelnd setzt sich Stephen Addison an den Tisch. Vor ihm steht ein Becher

mit dampfendem Kaffee. Der Geschäftsführer bei Grace nimmt sich Zeit für

das Interview. Und das hat seinen Grund. „Compliance ist nichts, was man

nebenbei macht“, sagte er. Denn es sei wichtig für das Unternehmen und

die Mitarbeiter. Besonders bei international tätigen Unternehmen wie Grace.

Der Mutterkonzern hat seinen Sitz in den USA. Hinzu kommen Niederlassun-

gen in verschiedenen Ländern der Welt. In Worms ist der größte Standort

Europas. Von hier aus werden viele Geschäfte geführt und auch überwacht.

„Die Wirtschaft ist global. Weltweit kaufen und verkaufen die Unternehmen

ihre Produkte. Wer von außen die wirtschaftlichen Verflechtungen betrachtet

hat das Gefühl, dass alles wie selbstverständlich so reibungslos läuft“, sagt

Addison. Aber so ist es nicht. Denn der Geschäftsmann hat die Erfahrung

gemacht, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Ländern gibt.

Welche Auswirkungen das haben kann, zeigt er an einem Beispiel auf. Wenn

im Rahmen einer Finanzierung oder einer Ausschreibung der Mitarbeiter

einen Fehler macht, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Dies sorgt für

Unruhe im Betrieb.

Bei möglichen Verstößen gegen das Gesetz prüft der Staatsanwalt den

Sachverhalt. Im Fokus steht dann nicht nur der Mitarbeiter, sondern auch die

Geschäftsführung. Haftungsfragen werden geklärt und Strafzahlungen drohen.

Hinzu kommen die Berichte in den Medien und die Irritationen bei den

Geschäftspartnern. „Die Reputation des Unternehmens wird beschädigt.

Das kann zur Auflösung von Kundenbeziehungen führen und im schlimmsten

Fall zur Gefahr für das Unternehmen werden“, betont er.

Addison bedauert, dass der Grad der Professionalisierung von Compliance-

Maßnahmen in den Unternehmen schwankt. Zudem bleibt zu oft die kon-

sequente Umsetzung eines Compliance Management Systems (CMS) auf

halber Strecke stehen. Er nimmt einen letzten Schluck Kaffee und appelliert:

„Die Unternehmer sollten sich die Zeit nehmen, um Compliance-Regeln

auszuarbeiten und im Betrieb zu verankern. Denn gerade einheitliche Stan-

dards schaffen Vertrauen. Die Geschäftspartner können sich daran orien-

tieren und so in Ruhe wirtschaften.“

Stephen Addison

Mitglied der Vorstände der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

und Geschäftsführer Grace Europe Holding, Worms

Ein Aufruf von Stephen Addison

Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Page 12: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

12 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Wirtschaftliche Entwicklung

Konjunktur 2014 / 15

Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2014 war geprägt von einer sehr zwiespäl-

tigen Situation in der chemischen und pharmazeutischen Industrie mit einem

unklaren Bild bei den Ursachen. Anlass zur Euphorie geben die Wirtschafts-

zahlen nicht, denn sowohl innenpolitische als auch geopolitische Entwick-

lungen führen zu anhaltenden Unsicherheiten im Geschäft der Unternehmen.

Chemie: Talfahrt nach starkem Jahresauftakt

Die klassische Chemie beendete das Jahr 2014 mit einem Umsatzplus von

2,1 Prozent. Nach Angaben des statistischen Landesamtes erwirtschaftete

die rheinland-pfälzische Chemie insgesamt 28,6 Milliarden Euro. Nach

einem Umsatzminus im vorangegangenen Jahr ist dies eine positive Ent-

wicklung für die Betriebe. Das Gesamtergebnis wurde maßgeblich von der

positiven Entwicklung (4 Prozent) im Auslandsgeschäft getragen. Das

Inlandsgeschäft (-2 Prozent) gab hingegen nach.

Auffallend ist der Abwärtstrend der Umsatzentwicklung im Jahresverlauf.

Nach einem starken ersten Quartal gingen die folgenden Quartalsumsätze

wie Treppenstufen abwärts.

Gleichermaßen rückläufig waren Aufträge und Produktion. Im Jahresdurch-

schnitt gingen die Aufträge 2014 gegenüber dem Vorjahr um rund vier

Prozentpunkte zurück. Der Produktionsindex ist 2014 um 3,2 Prozentpunkte

gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Eine Aufwärtsentwicklung erlebte die Beschäftigung. Die Chemieunterneh-

men haben wieder Personal eingestellt – im Jahresschnitt rund 1,5 Prozent

mehr. Ende Dezember 2014 waren in der chemischen Industrie 46.113

Menschen beschäftigt. Ein Blick auf die Monatszahlen macht aber auch

deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung Einfluss auf den Kurvenver-

lauf genommen hat. Nach einem starken Aufbau bis zum Sommer, nehmen

seit September 2014 die Beschäftigtenzahlen ab.

Eine solide Ausbildungsbilanz konnten die Ausbildungsbetriebe vorweisen,

die im Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz organisiert sind. Ins-

gesamt wurden 1.468 Ausbildungsplätze angeboten. Das sind 33 Plätze

mehr, als der Tarifvertrag vorgibt. Davon entfallen 1.074 auf die klassische

Ausbildung, 96 auf ein Duales Studium und 298 auf besondere Fördermaß-

nahmen, wie die von den Tarifpartnern betriebenen Start-Programme für

noch nicht ausbildungsreife Jugendliche.

Pharmaindustrie deutlich im Minus

Ein starkes Minus zeigen die Umsätze der Pharmaindustrie in Rheinland-

Pfalz. Laut den Zahlen des statistischen Landesamtes erreichten die

Pharmaunternehmen einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro. Das sind 3,5

Prozent weniger als noch im Vorjahr. Ein Grund sind die gravierenden

Veränderungen, denen die Unternehmen unterliegen: Das Wettbewerbs-

und Marktumfeld verändert sich, die Anforderungen an Forschung und

Entwicklung, aber auch die Zulassungserfordernisse und behördliche

Vorgaben nehmen stark zu. Gleichzeitig werden die Produktpreise nach

unten angepasst. Begründet ist dies unter anderem mit dem Obama Care

Act. Auch in Deutschland zeigt die Gesundheitspolitik mit Preismoratorien,

Zwangsrabatten und früher Zusatznutzenbewertung ihre Wirkung auf die

Umsatz der Chemie 2014/15 im Jahresverlauf (in Mio. Euro)(+ 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr)

Umsatz der Chemie 2014 (in Mio. Euro)

Q1 Q2 Q3 Q4

6.200

6.400

6.600

6.800

7.000

7.200

7.600

7.400

7.800

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep

2014 2015

Okt Nov Dez Jan

2.000

2.100

2.200

2.300

2.400

2.500

2.600

2.700

Page 13: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

13Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Unternehmen. Preisvorgaben für einzelne Produkte liegen teilweise unter

den Herstellungskosten. Dieses Gesamtumfeld hat bereits Sparmaßnahmen

bei den Sach- und Personalkosten ausgelöst.

Gummiwarenhersteller und Kunststoff verarbeitende Betriebe entwickeln sich ins leichte Plus

Ein Blick in die Sparte der Gummiwarenhersteller und Kunststoff verarbeiten-

den Industrie (KVI) zeigt im Vergleich zu den Vorjahren eine durchaus erfreuliche

Entwicklung. Zwar liegt der Umsatz mit 0,2 Prozent nur leicht im Plus – aller-

dings waren die Vorjahre von Umsatzrückgängen mit -1 Prozent und -2,9 Prozent

gekennzeichnet. Insgesamt stieg damit der Umsatz auf 1,9 Milliarden Euro

an. Im Durchschnitt stiegen die Beschäftigtenzahlen um 1,6 Prozentpunkte.

Ende Dezember 2014 arbeiteten in den Betrieben 22.500 Beschäftigte.

Offene Stellen in der Schichtarbeit

Bei der Besetzung von Ausbildungsstellen haben die Betriebe zunehmend

ein Problem bei technischen Berufen und Berufen mit Schichtarbeit.

Diesem Mangel steht ein Überangebot an Bewerbern für kaufmännische

Berufe entgegen. Insgesamt spüren die Betriebe, dass die industriellen

Berufsbilder zugunsten der Dienstleistungsberufe an Attraktivität verlieren.

Produktion in 2014 / 15 im Jahresverlauf (Indexwert: 2010 = 100; -3,2 % im Vergleich zum Vorjahr)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan

115

2014 201580

85

90

95

100

105

110

Beschäftigung Chemie in 2014 (absolut; +1,5 % mehr im Vergleich zum Vorjahr)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan

47.000

2014 201545.000

45.200

45.400

45.600

45.800

46.000

46.200

46.400

46.600

46.800

Umsatz 2014 im verarbeitenden Gewerbe in Rheinland-Pfalz (in Mio. Euro)

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000

Chemische Industrie 28.637

Kraftwagen und -teile 11.174

Metallerzeugnisse, Metallbearbeitung 7.518

Maschinenbau 7.935

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 4.822

Herstellung von Nahrungs- und Futtermittel 4.120

Pharmazeutische Industrie 3.880

Papier-, Pappe und Waren daraus 2.984

Elektrotechnik / DV-Geräte 2.450

Glasgewerbe, Keramik 2.706

Holzgewerbe 1.072

Page 14: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

• Abschluss von Tarifverträgen

• Information und Beratung der Mitgliedsunternehmen in arbeits-

und sozialrechtlichen Belangen

• Rechtsbeistand vor Arbeits- und Sozialgerichten

• Darstellen und Vertreten der tarif- und sozialpolitischen Belange

der chemisch-pharmazeutischen Industrie gegenüber Öffentlich-

keit, Politik und Behörden

• Förderung der Aus- und Weiterbildung

• Darstellen und Vertreten der wirtschaftspolitischen Belange

der chemisch-pharmazeutischen Industrie gegenüber Öffentlich-

keit, Politik und Behörden

• Information der Mitgliedsunternehmen

• Beratung der Behörden bei der Umwelt- und Produktgesetz-

gebung und deren Auswirkungen auf die chemische Industrie

• Fördern der Kontakte von Unternehmen mit Behörden und Politik

• Förderung naturwissenschaftlicher Bildung

• Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. (BAVC), Wiesbaden

• Landesvereinigung der Unternehmerverbände (LVU), Mainz

• Darüber: Mitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit-

geberverbände (BDA), Berlin

• Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), Frankfurt/ Main

• Darüber: Mitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

e.V. (BDI), Berlin

• Mitgliedsunternehmen: 132

• Beschäftigte: 68.472

• Mitgliedsunternehmen: 104

• Beschäftigte: 46.806

• Dr. Harald Schaub, Chemische Fabrik Budenheim KG • Dr. Harald Schaub, Chemische Fabrik Budenheim KG

• Hauptgeschäftsführer: Dr. Bernd Vogler

• Geschäftsführer: Dr. Hubert Bloesinger, Dr. Maximilian Kern

• Hauptgeschäftsführer: Dr. Bernd Vogler

• Geschäftsführer: Dr. Hubert Lendle

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

Aufgaben und Leistungen Aufgaben und Leistungen

Mitgliedschaft in Verbänden Mitgliedschaft in Verbänden

Kennzahlen (31.12.2014) Kennzahlen (31.12.2014)

Vorsitzender des Vorstandes Vorsitzender des Vorstandes

Geschäftsführung Geschäftsführung

Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

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Chemieverbände

Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Page 15: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Chemie³ – die „Marke“ der BrancheDer Kern der Initiative Chemie3 sind die Leitlinien zur Nachhaltigkeit. Sie dienen der Branche

als Leitbild und unterstützen Unternehmen und Beschäftigte dabei, ihre Beiträge zur

Nachhaltigkeit auszubauen. Ein wichtiges Instrument ist der Nachhaltigkeitscheck, der

speziell auf den Mittelstand zugeschnitten ist. Er zeigt die Stärken im Betrieb und hilft den

Unternehmen, sich zukunftsfähig aufzustellen.

Die Industrie hat sich gewandelt. Nachhaltiges Wirtschaften

ist ein fester Bestandteil unserer Branche geworden. Im

Wesentlichen geht es um das langfristige Denken zum Wohle

von Umwelt, Mensch und Wirtschaft. Und die Unternehmen

profitieren ganz klar von diesem Wandel: Im Kampf um die

Herzen neuer Mitarbeiter und im Wettbewerb der Kundenbe-

ziehungen. Entscheidend ist, dass sich die Unternehmen

fortlaufend mit Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen ausei-

nandersetzen und nach eigenen Möglichkeiten an ihrer Weiter-

entwicklung arbeiten. Der Nachhaltigkeitscheck ist das

Instrument zur Analyse des eigenen Betriebes.

Der Nachhaltigkeitscheck besteht aus zwei Schritten. Zunächst

erfolgt eine Analyse des Unternehmens in den 31 möglichen

Handlungsfeldern, wie zum Beispiel „Ressourceneffizienz“ oder

„nachbarschaftliche Verantwortung“. Anschließend werden

diese in einem Workshop bewertet. Der Aufwand für das

Unternehmen beträgt zwischen fünf bis 15 Arbeitstage. Die

Erfahrung aus dem Pilotprojekt zeigt, dass die Begleitung durch

einen externen Experten sehr empfehlenswert ist.

Im Rahmen eines Pilotprojektes haben zwölf Unternehmen den

Check durchgeführt. Ihr Fazit: Das Instrument ist praxistauglich

und hilft, sich systematisch dem Thema Nachhaltigkeit zu nähern.

Es zeigt konkret auf, wo sich die Unternehmen verbessern

können. Die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen

steigt und die Erwartungshaltungen der Kunden werden besser

verstanden. Zudem hilft der Check, die knappen Ressourcen

auf wichtige Projekte zu konzentrieren.

Nach der Pilotphase steht der Check nun allen Mitgliedsunter-

nehmen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz zur Verfügung.

Melden Sie sich an und machen Sie Chemie³ auch zu Ihrer

„Marke“.

Die Unternehmen erhalten vom Verband konkrete Instru-mente wie Leitfäden oder über-tragbare Best-Practice-Beispiele.

15Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Hier können Sie sich informieren, registrieren und austauschen:

www.chemiehoch3.de

Informationen im Web

Page 16: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

16 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Wirtschafts- und Umweltpolitik

Die deutsche Wirtschaft ist keine Ökonomie-Maschine, die wie ein Motor

konstant läuft und Erfolge produziert. Vielmehr geht es um Unternehmer.

Menschen, die Entscheidungen treffen und damit auch Risiken eingehen.

Das ist nicht nur eine Kopfsache, auch das Bauchgefühl muss stimmen.

Und die Unternehmer reagieren auf politische Rahmenbedingungen und die

gesellschaftliche Stimmung. Doch die Wertschätzung gegenüber der

Wirtschaft scheint sich derzeit vor allem auf den mit ihr verbundenen

Wohlstand zu konzentrieren. Wir haben uns bequem darin eingerichtet und

gehen selbstverständlich davon aus, dass der wirtschaftliche Erfolg ewig

währt. Wie gefährlich sattes Anspruchsdenken ist, wollen nur Wenige wahr-

haben. Mit unseren 70 Prozent Exportanteil sind wir auf Top-Produkte und

Top-Innovationen angewiesen. Wenn wir dies ersetzen durch Zukunftsangst

und Vorbehalte vor Neuem, dann wird der Industriestandort Deutschland

nicht mehr den gewohnten Wohlstand halten können.

Welche Wertschätzung erfährt Wirtschaft?

Wir leben im Wohlstand. Das ist gut so,

denn es wird gerne verteilt. Dass die Wirt-

schaft hinter diesem Wohlstand steht, wird

viel zu oft übergangen. Stattdessen gibt es

emotionale Diskussionen zu TTIP, Proteste

gegen Stromleitungen und neue Technolo-

gien, und letztlich immer wieder Rufe nach

noch mehr Regulierung.

Bienen bringen den Honig. Die Wirtschaft

bringt den Wohlstand. Doch die Wert-

schätzung durch die Gesellschaft fällt sehr

unterschiedlich aus.

Page 17: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

17Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Chancen und Risiken sachlich abwägen

Ein Beispiel dafür, wie Wirtschaft in der Gesellschaft missverstanden wird,

zeigt sich eindrücklich an der aktuellen Diskussion zu TTIP. Die Verhandlungen

zwischen der EU und den USA für ein gemeinsames Freihandelsabkommen

werden zunehmend emotional diskutiert. Auffallend ist, dass viele Menschen

gar nicht wissen, was ein Freihandelsabkommen ist. So geraten berechtigte

Kritik und Spekulationen durcheinander. Es wird ein Szenario gezeichnet, bei

dem die Qualität der Produkte und Arbeitslöhne in Europa leiden. Vergessen

werden in diesem Szenario unter anderem die Grundprinzipien der WTO

(World Trade Organisation) und des GATT (General Agreement on Tariffs and

Trade). Diese regeln auch, wann ein Freihandelsabkommen erlaubt ist und

wann nicht. Eine weitere große Befürchtung ist die Senkung der Schutzstan-

dards. Doch gerade in Deutschland werden mühsam geschaffene Schutz-

standards nicht einfach abgeschafft. Die mit TTIP angestrebte regulatorische

Kooperation bedeutet ein langsames Angleichen der unterschiedlichen

Regulierungen in den USA und der EU, da die Bedürfnisse auf beiden Seiten

des Verhandlungstisches gleichermaßen hoch sind.

Sachliche Diskussion mit der Bevölkerung

Die sachliche Auseinandersetzung über die Bedürfnisse der Wirtschaft

ist auch das Ziel der Chemieverbände im „Dialog Industrieentwicklung“

mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Maßgeblich bringen wir

die Standpunkte von Chemie und Pharma in den Dialog ein. Andererseits

haben wir ein offenes Ohr für Bedenken anderer Teilnehmer. Gemeinsam ist

allen Beteiligten das Verständnis, dass nur wirtschaftlich erfolgreiche

Unternehmen Wohlstand und Wachstum im Land ermöglichen. So können

Arbeitsplätze und soziale Standards geschaffen und erhalten werden.

Die Gespräche zeigen, dass die Politik grundsätzlich den Wert der Industrie

im Land anerkennt. Betrachtet man aber ganz nüchtern die Gesetze und

Gesetzesinitiativen auf EU-, Bundes-, aber auch auf Landesebene, dann

kann man sich tatsächlich fragen, wo der Rückenwind für die Wirtschaft

bleibt.

Festzuhalten bleibt, dass TTIP die Chance für einen starken Wirtschafts-standort Europa bietet. Berechtigte Kritik muss ernst genommen werden – in einer sachlichen Diskussion.

Wir glauben, dass dies auch etwas mit dem Verständnis von Wirtschaft

in der Bevölkerung zu tun hat. Deshalb richten wir die Kommunikation der

Chemieverbände Rheinland-Pfalz darauf aus. Die chemische Industrie ist,

gemessen am Umsatz, die größte Branche im Verarbeitenden Gewerbe

in Rheinland-Pfalz. Und das soll auch zukünftig so bleiben. Dazu benötigen

wir ein Umfeld, das die Wirtschaft wertschätzt. Die aktuellen Debatten

zeigen, dass es dazu notwendig ist, der Bevölkerung unsere Bedürfnisse

besser zu erläutern. Wir wollen die Akzeptanz gegenüber Industrie und

neuen Technologien erhöhen und die wirtschaftlichen Zusammenhänge aus

unserer Sicht darstellen. Dieses Ziel erreichen wir in der Gemeinschaft der

Mitgliedsunternehmen auch durch eine dialogorientierte Kommunikation.

Von Verständnis und Wertschätzung für Wirtschaft und Industrie in der

Breite sind wir noch weit entfernt. Wir werden aber nicht nachlassen, an

diesem dicken Brett zu bohren, weil wir überzeugt sind, dass letztlich alle

davon profitieren.

• Mindestlohn

• Rente mit 63

• Mütterrente

• Unsichere und teure Energie- und Klimaschutzpolitik (u.a. EEG,

Eigenstrom 2017, fehlende Trassen)

• Drohende Verteuerung im Emissionshandel

• Pflicht zum Energieaudit

• Geschlechterquote

• Mehr Ansprüche auf flexible Arbeitszeiten:

– Pflegezeit, Familienpflegezeit, Teilzeit mit Rückkehrrecht

– Elternzeit/Elterngeld plus ausgeweitet

• Regulierungsvorschläge „Flexible Übergänge in den Ruhestand“

• Drohende weitere Flexibilitätseinschränkungen für Zeitarbeit und

Werkverträge

• Änderung der Arbeitsstättenverordnung

• Beschäftigten-Datenschutz, EU-Datenschutz-GrundVO

• Neuregelung zur Erbschaftssteuer

• Gesundheitspolitik: u.a. restriktive Nutzenbewertung; „vierte Hürde“

• Infrastruktur

• Entgeltgleichheitsgesetz

• Restriktionen und Vorbehalte bei neuen Technologien

• Positiv: Tarifeinheit

• Transparenzgesetz

• Keine steuerliche F+E-Förderung

• Keine steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung

• Keine breite Unterstützung vom Freihandelsabkommen TTIP

• Kein spürbarer Bürokratieabbau

• ...

Gesetze und Initiativen: Wo bleibt die Wirtschaft?

Page 18: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

RubriktitelWirtschafts- und Umweltpolitik

Bereits Anfang Dezember des letzten Jahres wurde die Vereinbarung

unterzeichnet. Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen geht die

Bundesregierung davon aus, dass die Einsparungen bei der Primärener-

gie 75 Petajoule betragen werden. Das entspricht dem Energiever-

brauch der Landeshauptstadt Mainz in rund vier Jahren.

Angesichts der Vielfältigkeit der Unternehmen setzen die Partner der

Initiative auf die unternehmerische Selbstverantwortung. Der Verband

der Chemischen Industrie plant, mindestens ein Netzwerk pro

Landesverband zu schaffen. Durch den freiwilligen und zielgerichteten

Erfahrungsaustausch der Unternehmen erhalten die Beteiligten einen

Mehrwert. Denn Effizienzsteigerung bedeutet auch, Kosten zu reduzie-

ren. Zudem lohnt sich das Netzwerk für die Unternehmen, die

in diesem Jahr neu unter die Energieaudit-Pflicht fallen. Denn dadurch

lassen sich Potentiale für mehr Energieeffizienz im Betrieb leichter

entdecken, Synergieeffekte nutzen und Audits kostengünstiger durch-

führen. Diese Vorteile haben Unternehmen der Chemie bereits vorher

genutzt und sich Netzwerken angeschlossen, wie den Lernenden

Energieeffizienz-Netzwerken (LEEN). Diese zählen auch zur Vereinba-

rung, wenn sie nach dem 03.12.2014 geschaffen wurden oder erstmals

nach diesem Datum die Kriterien erfüllen.

• Ein Netzwerk besteht mindestens fünf bis 15 Unternehmen für zwei

bis drei Jahre

• Die einzelnen Unternehmen führen Energieaudits durch, um Maßnah-

men zur Effizienzsteigerung in den Unternehmen abzuleiten

• Die Veröffentlichung der Bestandsaufnahme, der Maßnahmen sowie

des Einsparzieles sind nicht verpflichtend

• Ein Moderator des Netzwerkes oder ein qualifizierter Energieberater

legt mit dem Netzwerk ein gemeinsames Einsparziel fest. Dies ergibt

sich aus der Summe der individuellen Ziele der Unternehmen

Die Vereinbarung sieht folgendes vor:

… Netzwerke für Energieeffizienz sollen bis 2020 in Deutschland

umgesetzt werden. Das vereinbarten die Bundesministerien für

Wirtschaft und für Umwelt mit der deutschen Wirtschaft. Gemein-

sames Ziel ist die Steigerung der Energieeffizienz in den Unterneh-

men. Auch der Verband der Chemischen Industrie trägt diese

freiwillige Initiative mit und ruft zur Teilnahme auf.

Ab Frühjahr 2016 wird ein unabhängiges wissenschaftliches Institut

im Auftrag der Bundesregierung die Erfolge prüfen. Dies geschieht

einmal im Jahr durch eine anonymisierte Erhebung. Es werden die

Anzahl der Energieeffizienz-Netzwerke und deren gesamten Energie-

einsparungen erfasst. Ebenso werden die vermiedenen Treibhaus-

gas-Emissionen in Stichproben geprüft. Ein Steuerungskreis bewertet

den Bericht und empfiehlt eine Änderung der Initiative, wenn die

Zielerreichung gefährdet ist.

18 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Page 19: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15 19

Im Dialog: Die Pharmaindustrie in Rheinland-Pfalz

Hochinnovativ und spezialisiert auf die Erforschung und Entwicklung

unverzichtbarer Arzneimittel, leisten die Pharmaunternehmen in Rheinland-

Pfalz einen wichtigen Beitrag zur Therapie der großen Volkskrankheiten.

Darüber hinaus sind sie ein wesentlicher Treiber der deutschen Wirtschaft,

denn die Gesundheitswirtschaft leistet einen Beitrag zur Bruttowertschöp-

fung in Höhe von 10,2 Prozent der Gesamtwirtschaft. Gesetzgeberische

Initiativen und die Preisvorgaben der Krankenkassen engen die Betriebe aller-

dings in erheblichem Maße ein. Darüber hinaus hat die Pharmaindustrie

ein Image- und Akzeptanzproblem in der gesellschaftlichen Wahrnehmung.

Viele Gründe also, um das Gespräch mit Politik und Öffentlichkeit zu führen.

Um der Pharmasparte eine Stimme zu geben, gründeten die Chemieverbände

mit der Landesregierung im November 2013 einen rheinland-pfälzischen

Pharmadialog. Auch Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler,

seit November 2014 im Amt, schrieb sich diesen auf ihre Fahnen. Am

30. Januar 2015 trafen sich die Vertreter der rheinland-pfälzischen Pharma-

unternehmen, der IG BCE und der Chemieverbände Rheinland-Pfalz mit der

Ministerin zum „Pharma-Dialog 2015“. Anhand anschaulicher Beispiele aus

den Unternehmen diskutierten sie verschiedene Themen: Die Auswirkungen

des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) auf die Markteinfüh-

rung von Innovationen in Deutschland, die Notwendigkeit einer steuerlichen

Forschungsförderung, die Schwierigkeiten der Unternehmen, Venture Capital

einzuwerben und die großen Hürden, im internationalen Wettbewerb hoch-

spezialisierte Fachkräfte für Forschung und Entwicklung nach Rheinland-

Pfalz zu holen.

Auf einen Blick

Der Pharmadialog wird jährlich stattfinden. Um die Zusammenarbeit zu

verstetigen und nach außen sichtbar zu machen, gründete die Runde die

Initiative „Pharma in Rheinland-Pfalz“. Eine erste Arbeitsgruppe wird

schwerpunktmäßig die Themen „regulatorische Rahmenbedingungen zur

Erforschung neuer Arzneimittel, Preisbildungsmechanismen bei Arzneimit-

teln sowie Image und Akzeptanz der Pharmaindustrie“ bearbeiten.

Auf der Jahrespressekonferenz im November 2014 stellten die Chemiever-

bände die Innovationskraft der pharmazeutischen Industrie der Presse vor.

Anschauliche Exponate wie ein Inhalator, der unabhängig vom Atemzug

und ohne Treibgas funktioniert, oder Medikamentenpflaster, bei denen der

Wirkstoff über die Haut aufgenommen wird, zeigten den Journalisten den

Nutzen der Innovationen. Die interessierte Diskussion zeigte: dieses Thema

hat auch das persönliche Interesse der Journalisten getroffen. Ein Grund

mehr, weiterhin im Gespräch zu bleiben.

18. November 2014: Jahrespressekonferenz der Chemieverbände mit einem „Spartenbericht Pharma“30. Januar 2015: Pharma-Dialog mit der rheinland- pfälzischen Gesundheitsministerin, Gründung der Initiative „Pharma in Rheinland-Pfalz“17. Juni 2015: Parlamentarischer Abend im Landtag in Mainz

Pharmatermine in Rheinland-Pfalz

Page 20: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

REACH 2018

Prüfen SieIhr Portfolio

Reach 2018 ist näher als Sie glauben. Es gibt daher gute Gründe,

dass Unternehmen jetzt beginnen, sich darauf vorzubereiten. Besonders

mittelständische Unternehmen stehen vor mehreren Herausforderungen:

Die Registrierung von Stoffen und die Erstellung der Sicherheitsdatenblätter

muss umgesetzt werden. Zudem hat das Zulassungsverfahren den

Mittelstand stärker erreicht, als erwartet.

Mehr Informationen unter

http://echa.europa.eu/reach-2018/know-your-portfolio

www.chemie-rp.de/reach2018

Erstellen Sie IhrRegistrierungsdossier

mit IUCLID

Reichen Sie IhrRegistrierungsdossier ein

Ermitteln Sieschädliche Wirkungen

und beurteilen Siedie Risiken

65

4

Halten Sie IhreRegisterierung auf

dem neuesten Stand

7

Stimmen Sie sich mit IhrenMitregistranten ab

2Ermitteln Sie IhreMitregistranten

3

1

Starten Sie die Registrierung jetzt. Diese sieben Schritte helfen

Ihnen zum Ziel.

20 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Wirtschafts- und Umweltpolitik

Page 21: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

21Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Wie gerecht ist Deutschland? Die Antwort ist schwierig, sind

doch die Perspektiven auf das Thema immer abhängig von der

eigenen Biografie oder persönlichen Überzeugungen. Häufig

jedoch wird die Wirtschaft, werden die Unternehmen kritisiert.

Auch die Chemiebranche ist davon betroffen. Dass aber nicht

alles schlecht ist, sondern vieles sehr gut, zeigten die Chemie.

ImpulseRP Anfang Juni 2014 in Mainz.

An diesem Abend ging es um Wohlstand und Fairness. Gut 80

Gäste waren auf Einladung von Dr. Harald Schaub, Vorstands-

vorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, in das

Kurfürstliche Schloss gekommen. Den Kern der Veranstaltung

bildete die Diskussion des damaligen rheinland-pfälzischen

Staatsministers Alexander Schweitzer (SPD) mit dem Wirt-

schaftsprofessor Dr. Michael Hüther. Ergänzend stellten in

kurzen Videosequenzen drei Betriebe der Chemie ihren Beitrag

für mehr Gerechtigkeit vor. Hier ging es auch darum, das ver-

zerrte Bild der Wirtschaft etwas gerader zu rücken.

Die politische Kommunikation der Chemieverbände Rheinland-Pfalz wurde um einen

weiteren Baustein erweitert. Mit der neuen Veranstaltungsreihe geben wir Impulse für den

Dialog. Dabei werden Themen aufgegriffen, die für die Gesellschaft relevant sind und zu der

die Chemie-Branche etwas beiträgt. Im letzten Jahr haben wir uns der Frage zur sozialen

Gerechtigkeit in Deutschland gestellt.

Neues Format: Chemie.ImpulseRP

„Für mich war die Veranstaltung sehr gelungen. Vor allem die kontroversen Auseinanderset-zungen in der Diskussionsrunde empfand ich als sehr wertvoll.“ Teilnehmerstimme

Der Dialog mit dem Publikum ist wichtig.

Die Chemie.ImpulseRP

finden in diesem Jahr am 12. Oktober statt.

Wussten Sie schon ...

Die rege Beteiligung der Besucher an der Debatte sowie die

Fortführung des Dialoges im anschließenden Stehempfang

zeigten, dass die Veranstaltung einen Nerv getroffen hatte.

Denn alle Gäste waren sich auf dem Weg nach Hause einig:

Wir brauchen viele Sichtweisen auf ein Thema, nur dann

haben wir etwas gewonnen. Mit der Veranstaltungsreihe

werden wir auch weiterhin Impulse geben, um Lagerdenken

aufzulösen und den Dialog zu führen.

Page 22: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

22 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Der Chemikant ist der mit Abstand am meisten ausgebildete Beruf in

der chemischen Industrie. Doch nicht jedes Unternehmen ist in der

Lage, die Ausbildung allein zu stemmen. Es lohnen sich Kooperati-

onen mit anderen Unternehmen.

Chemikanten im Verbund: eine Ausbildung – viele Unternehmen

Chemikanten steuern und überwachen komplexe chemische

Herstellungsprozesse. Sie werden an vielen Stellen in der

Produktion dringend benötigt. Kann der Betrieb die Ausbildung

nicht allein durchführen, bleiben nur wenige Lösungen.

So können fertig ausgebildete Chemikanten eingestellt werden.

Jedoch wird die Rekrutierung zunehmend schwieriger. Ein

bewährter Weg ist die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben

in einem sogenannten Ausbildungsverbund.

Der Chemikantenverbund hat Tradition

Ein Blick zurück auf den 10. Oktober 1979: Fünf Chemieunter-

nehmen aus Ludwigshafen, Frankenthal und Worms gründeten

mit Unterstützung des Arbeitgeberverbands Chemie einen Ver-

bund zur gemeinsamen Ausbildung von Chemiefacharbeitern.

Der Chemiefacharbeiter nannte sich bald danach Chemikant.

Aus den ursprünglich fünf Gründungsunternehmen ist über die

Jahre hinweg eine Gemeinschaft von momentan zwölf Unter-

nehmen geworden.

Von der Gemeinschaft profitieren

Das Besondere an der Ausbildung zum Chemikanten im Verbund

lässt sich treffend beschreiben mit dem Slogan: eine Aus-

bildung – viele Unternehmen. Die Auszubildenden haben einen

Stammbetrieb, zu dem sie gehören und mit dem sie ihren

Ausbildungsvertrag geschlossen haben. Ausgebildet werden

die jungen Menschen jedoch in verschiedenen Unternehmen.

Diese bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein und tragen zu

einer abwechslungsreichen Ausbildungszeit bei. So kann es

sein, dass die „Wartungstechnik“ in Ludwigshafen absolviert

wird, der Ausbildungsabschnitt „thermische Trennverfahren“

hingegen in Speyer. Dadurch lernen die Auszubildenden von

den Erfahrungen der verschiedenen Ausbilder. Der Blick über

den Tellerrand ist ein wesentlicher Mehrwert des Verbundes.

Die Betriebe wiederum profitieren von gemeinsam genutzten

Werkstätten und Laboren, aber auch von dem Wissen der

Verbundpartner. Am Ausbildungsende stehen erfahrene Fach-

kräfte, die bereits unterschiedliche Betriebe und Arbeitsbedin-

gungen kennengelernt haben. Zudem reduziert sich der finanzielle

Aufwand für den einzelnen Betrieb. So wird die Ausbildung

zum Chemikanten für die Betriebe überhaupt erst ermöglicht.

... den Verbund gibt es seit 36 Jahren

... über 380 Auszubil- dende seit 1980

... zwölf Unternehmen beteiligt

... Betriebe aus Ludwigshafen, Speyer, Worms, Pirmasens und Kaiserslautern

Wussten Sie schon ...

„Der Chemikantenverbund ist eine Besonderheit in der Ausbildung, die wir gerne unterstützen.“Maximilian Kern, Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz

10.07.2014 Ökonomische Bildung in der Schule,Budenheim

15.10.2014 Mehr Energieeffizienz im Unternehmen,Stuttgart

18.11.2014 Sicheres Experimentieren im Unterricht, Maria Laach

Bildung

Page 23: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

23Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Seminarprogramm 2015 AGV Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

34

Weiterbildung

Referent

Cornelius Geiger ist Ent-

wickler von Unternehmens-

planspielen und Simulationen.

Er macht so das Projekt-

management erlebbar.

Termine und Ort

06.– 07. Oktober 2015,

PK Parkhotel Kurhaus,

Bad Kreuznach

30. November –

01. Dezember 2015,

Hotel Klostermühle,

Münchweiler

Zum Weiterlesen

Eine Zusammenfassung des

Seminars finden Sie als PDF

unter http://bit.ly/projekt-

management2015.

Projektmanagement praktisch erlebt

Das Seminar vermittelt die Grundlagen des professionellen Projektmanage-

ments. Die Teilnehmer erfahren, welche Faktoren den Projekterfolg beein-

flussen. Sie lernen Methoden, Instrumente und Systeme des Projektmanage-

ments kennen.

Das Seminar basiert auf einem strukturierten Projektmanagement-Rahmen

über den gesamten Ablauf des Projekts. Die Teilnehmer erarbeiten und erleben

Projektmanagement anhand eines komplexeren kleineren Projekts, das den

Aufbau einer Anlage zum Ziel hat.

Inhalt

Grundlagen des Projektmanagements

Projektdefinition

Projektplanung

Projekte durchführen und steuern

Erwartungen der Beteiligten

Projektabschluss

Wirtschaftlichkeits- und Risikobetrachtungen

Kommunikation im Projekt

Teambildung im Projekt

Angesprochen sind

Führungskräfte und

Mitarbeiter, die in naher

Zukunft eine Projekt-

verantwortung übertra-

gen bekommen bzw. in

Projekten mitarbeiten.

Seminarheft_Hj_2_2015.indd 34

16.04.15 17:23

Im letzten Jahr ist viel im Bereich der Weiterbildung passiert.

Neue Themen und Referenten bereicherten das Seminarpro-

gramm. Aber auch optisch hat sich einiges getan. Porträts zu

Referenten und Bewertungen durch Teilnehmer geben den

Heften mehr Persönlichkeit.

Mehr Bilder, mehr Eindrücke, mehr Meinungen

Seit 2015 erscheint das Programmheft in einem

neuen Gewand. „Wir wollten die Lebendigkeit

der Seminare in das Heft übertragen“, erklärt

Maximilian Kern. „Gleichzeitig nutzen wir die Ge-

legenheit, auch auf besondere Veranstaltungen

aufmerksam zu machen.“ Das sind „Specials“

wie Rhetorikkurse für Auszubildende. Oder exklu-

sive Management-Trainings, wie das Repräsen-

tieren und stilvolle Auftreten im Geschäftsleben.

Nicht nur Teilnehmer kommen zu Wort und

bewerten die Seminare. Auch die Referenten

stellen sich in kleinen Porträts vor. Mit redaktio-

nellen Beiträgen fokussieren wir uns auf inte-

ressante Aspekte aus den Seminaren. Wie

beispielsweise die Selbstcoaching-Tipps von

Sandra Kuhn-Kranick. Das Programmheft ist im

Verband kostenlos erhältlich.

Online anmelden

Wer die Homepage der Chemieverbände aufge-

rufen hat, dem ist das neue Design des Web-

auftritts aufgefallen. Aber nicht nur die Optik ist

neu. Auch die Anmeldung für die Seminare des

Arbeitgeberverbandes wurde vereinfacht.

Zeitgleich mit dem Versand der Hefte sind die

Seminare im Mitgliederbereich online. Nach dem

Login können so die Seminardetails durchgelesen

und die Teilnehmer schnell und unkompliziert

angemeldet werden.

Selbstverständlich stehen auch weiterhin die

Anmeldungen per E-Mail und Fax zur Verfügung.

Seminarprogramm mit Persönlichkeit

„Unser Ziel ist es, den Anmeldeprozess zu vereinfachen und auf das Fax zu verzichten.“Maximilian Kern, Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz

So funktioniert das Anmelden

Online1. Einloggen im Mitgliederbereich unter

www.chemie-rp.de

2. Seminar auswählen

3. Daten der Teilnehmer eingeben und

anmelden

E-Mail1. Seminar aussuchen

2. E-Mail an [email protected]

senden. Bitte geben Sie in der E-Mail

immer den Titel der Veranstaltung in

der Betreffzeile sowie den Termin und

vollständigen Personennamen an.

Seminare 2015

Programm für das 2. Halbjahr

06. – 07.02.2015 Kinder entdecken Mathematik,Münchweiler

11.03.2015 EinBlick in die Wirtschaft,Bingen

18.11.2014 Sicheres Experimentieren im Unterricht, Maria Laach

24.04.2015 Umwelt, Produkte, Technik Ausschuss,Frankenthal

Page 24: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

24 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Kommunikation

Festgehalten in Text und Bild

Schon seit Jahren werden ausgewählte Veranstaltungen

und Seminare in Text und Bild begleitet. Die Dokumentation

„festgehalten“ fasst auf vier Seiten die Schlüsselinhalte

zusammen. Neben der gedruckten Version stellen wir die

Exemplare auch online zur Verfügung. Die jüngsten und die

meistgelesenen Erscheinungen stellen wir kurz vor.

Arbeitgeberkommunikation

Die Spielregeln auf dem Arbeitsmarkt ändern sich. Es sind

jetzt die Unternehmen, die sich bei qualifizierten Kandidaten

bewerben (müssen). Wie man mit einfachen Mitteln eine

Kommunikationsstrategie aufbaut, fasst dieses festgehalten

zusammen. Es geht unter anderem um den Aufbau einer

Arbeitgebermarke sowie um typische „Bewerbungsfehler“

und wie man sie vermeidet.

Sicher und erfolgreich verhandeln

Niemand führt gerne schwierige Verhandlungen. Und doch

kommt man im Arbeitsleben nicht daran vorbei. In unan-

genehmen Situationen gleich die Waffen zu zücken oder zu

strecken, ist wenig sinnvoll. Stattdessen sollte man sich ein

gutes Rüstzeug zulegen. In 10 Lektionen verrät das festge-

halten, wie man seine Verhandlungskompetenz verbessert.

Mehr Energieeffizienz im Unternehmen

Für die chemische Industrie ist Energieeffizienz ein maß-

geblicher Baustein zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit

und damit traditionell von Bedeutung. Die Entwicklungen der

letzten Jahre, wie steigende Strompreise und die politischen

Rahmenbedingungen der Energiewende, führen bei vielen

Betrieben zu weiterführenden Aktivitäten zur Energieeffizienz.

Dieses festgehalten fasst den Spezial-Workshop für Fachleute

zusammen.

English for HR personnel

Ein festgehalten über das Englischtraining für Personal-

verantwortliche. Die wichtigsten Vokabeln zu den Themen

„recruitment and selection“ sowie „safety“ sind ebenso

zusammengefasst, wie praktische Formulierungen für

Meetings. Lesenswert ist auch das motivierende Interview

mit Englisch-Trainer David Wilson.

Arbeitgeberkommunikation

Die Spielregeln auf dem Arbeitsmarkt ändern sich. Die Unternehmen werden zu-

nehmend zu Bewerbern um qualifizierte Fachkräfte. Wie Bewerbungsfehler ver-

mieden werden und auch mit einfachen Mitteln eine gute Kommunikationsstra-

tegie aufgebaut werden kann, waren zentrale Themen im Seminar des

Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz.

Um Menschen zu begeistern und in das Unternehmen zu holen, sollte eine starke

Arbeitgebermarke aufgebaut werden. Denn bekannte Instrumente, wie die Stellen-

anzeige in der Zeitung, haben ihr Alleinstellungsmerkmal zugunsten vieler anderer

Kanäle verloren. Glaubwürdige Kommunikation und der offene Dialog werden von

den Menschen eingefordert. Doch nur wenige Betriebe haben eine Kommunika-

tionsabteilung. Vielfach übernehmen Personalfachleute die Arbeitgeberkommuni-

kation neben dem täglichen Geschäft. Daher ist es Zeit für Hilfestellungen.

Tobias Göpel | Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Arbeitgeberkommunikation fängt bei den eigenen

Mitarbeitern an und macht diese zu Botschaftern.

INHALT

Der Fachkräftemangel – Mythos

oder Realität?

Attraktive Arbeitgeber – ohne Schminke

Die Mitarbeiter sind Markenbotschafter

Mit Strategie zum Ziel

Betriebe haben vielfältige Themen

Wir arbeiten für Menschen

festgehalten

Die Veranstaltungen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

12 | 2014

festgehalten

Die Veranstaltungen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Sicher und erfolgreich verhandeln

EDITORIAL

Niemand führt gerne schwierige Gespräche. Und doch kommt man im

Arbeitsleben nicht daran vorbei. Mal geht es um schwierige Geschäfts-

verhandlungen und mal um verschiedene Interessen von Kollegen, die in

Einklang gebracht werden müssen. In unangenehmen Verhandlungen

gleich die Waffen zu zücken (oder zu strecken), ist wenig sinnvoll. Statt-

dessen sollte man sich ein gutes Rüstzeug zulegen. Wie bereite ich das

Gespräch strategisch vor? Wie verteidige ich meine Position? Wie gelan-

ge ich zu einem guten Ergebnis – für alle?

Dabei geht es um Verhandlungskompetenz. Also die Fähigkeit, seine Ziele

zu erreichen und dabei die Interessen des Gegenübers zu berücksichtigen.

Das macht für den Kommunikationstrainer Jürgen Burberg eine erfolg-

reiche Verhandlung aus. Den Teilnehmern des Seminars »Sicher und erfolg-

reich verhandeln«, das der Arbeitgeberverband Chemie anbot, gab er prak-

tische Konzepte an die Hand.

Stefanie Lenze | Chemieverbände Rheinland-Pfalz

INHALT

>> Das Gespräch eröffnen

Eine angenehme Kommunikations-

situation herstellen

>> Das Gespräch leiten

Denkstrategien für die Vorbereitung

und Gesprächsführung

>> Im Gespräch bleiben

Vom Umgang mit schwierigen

Gesprächspartnern

>> Nachgefragt

Diskutieren, verhandeln, besprechen: In Gesprächen seine Ziele

zu verfolgen und zu guten Ergebnissen kommen, ist eine Kunst.

>>

Mehr Energieeffizienz im Unternehmen

Für die chemische Industrie ist Energieeffizienz ein maßgeblicher Baustein zum Erhalt der Wett-

bewerbsfähigkeit und damit traditionell von hoher Bedeutung. Auch die Entwicklungen der letzten

Jahre, wie steigende Strompreise und die politischen Rahmenbedingungen der Energiewende in

Deutschland, führen bei vielen Betrieben zu weiterführenden Aktivitäten zur Energieeffizienz.

Der Verband der chemischen Industrie (VCI) unterstützt seine Mitgliedsunternehmen.

Beispielweise durch fachliche Expertise und Bildung von Netzwerken im Rahmen des euro-

paweiten Projektes SPiCE³ (Sectoral Platform in Chemicals Energy Efficiency Excellence).

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz von kleinen und mittelständischen

Unternehmen der chemischen Industrie in den 13 teilnehmenden Ländern zu fördern. Hierzu

gehören auch technische Beratung und regionale Workshops zum Thema Energieeffizienz.

Konkrete Hinweise und Informationen dazu gab es auf einer gemeinsamen Veranstaltung der

VCI Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Eine Zusammenfassung des Spezial-Workshops für die Fachleute in den Betrieben lesen Sie

in der vorliegenden Dokumentation „festgehalten“.

Tobias Göpel | Chemieverbände Rheinland-Pfalz

Genaue Analysen helfen, Energielecks

in den Betrieben zu finden

INHALT

Energiewende ist eine Gemein-

schaftsaufgabe

Der politische Rahmen

7 Tipps für mehr Energieeffizienz

1. Eigenstromerzeugung

2. Elektrische Effizienzantriebe

und Pumpen

3. Kälteerzeugung

4. Wärmeerzeugung

5. Wärmerückgewinnung

6. Druckluft

7. Beleuchtung

festgehalten11 | 2014

Die Veranstaltungen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

English for HR personnel

This festgehalten is written in English. Why? Because it is a summary of an English

training that the employer association organized for the HR personnel of its member

companies. For this training, the employer association invited a trainer who not only

had a lot of experience in courses for business personnel, but also was familiar with

the German chemical industry and its characteristics.

Right from the start English was the language of choice. Naturally also during the

breaks. Thanks to this the attendees very quickly began to speak fluently and gained

more and more confidence. And ultimately this was the goal of this workshop.

The training offered plenty of opportunities for practice, role play and team work. The

course participants learned the important terms for their HR work, including vocabulary

for legal and safety issues. More over the attendees trained their presentation skills,

e.g. as they presented a profile of their employer. In this festgehalten, we sum up the

main topics discussed and the most common phrases presented.

Stefanie Lenze | Chemieverbände Rheinland-Pfalz

English in business is indispensable.

How good are your English skills?

INHALT

How to do a safety walk

Recuitment and selection

Meetings

Germanys social system

nachgefragt

festgehalten

Die Veranstaltungen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz

12 | 2014

Auf http://de.slideshare.net/chemie_rp stehen die festgehalten online zur Verfügung.

Dies sind die meistgelesenen „festgehalten“:

Meistgelesene Exemplare

Die richtigen Mitarbeiter finden und binden (743 Ansichten)

Psychische Erkrankungen(751 Ansichten)

Organhaftung und Pflichtendelegation (795 Ansichten)

Einblick in die Wirtschaft(2.422 Ansichten)

(Slideshare-Statistik, Stand 28. Mai 2015)

Wenn Sie die Dokumen- tation „festgehalten“ als gedruckte Version erhal- ten wollen, senden Sie uns bitte eine Nachricht mit der Lieferadresse an [email protected].

Werden Sie Empfänger

Page 25: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Der Rheinland Chemie GmbH* stehen Umstrukturierungen

bevor. Unter anderem soll ein Geschäftsbereich an einen

anderen Standort wandern und Stellen abgebaut werden. Es

gibt einen Sozialplan und Übernahmeangebote. Ein Teil der

Belegschaft protestiert, einige Mitarbeiter klagen. Ihre Anwälte

informieren die Presse. „Rheinland Chemie baut ab“, „Unsichere

Zukunft bei Rheinland Chemie“ lauten die Schlagzeilen. Die

ersten Lieferanten fragen nach, Kunden sind irritiert. Und jetzt?

Wer vor Gericht steht, steht auch am Medienpranger

„Bei Rechtsstreitigkeiten führt man zwei Verfahren: Eines

im Gerichtssaal und eines im Gerichtssaal der öffentlichen

Meinung,“ erklärt Susanne Kleiner. Sie ist auf strategische

Kommunikation im Rechtsstreit spezialisiert. Für die Chemie-

verbände Rheinland-Pfalz war sie Referentin des Seminars

Litigation PR.

Litigation PR ist die prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit

von Unternehmen oder Personen, die im Kreuzfeuer der Kritik

stehen. Kaum etwas zieht die journalistische und öffentliche

Neugierde so an, wie ein Konflikt. Allzu leicht lassen sich

Geschichten von „Underdogs“ gegen die übermächtige Wirt-

schaft schreiben. Beispiele wie die Prozesse um „Wetterfrosch“

Jörg Kachelmann oder den ehemaligen Bundespräsidenten

Christian Wulff zeigen, dass eine mediale Vorverurteilung nicht

gerade Seltenheitswert hat. Das Risiko Reputationsverlust gilt

natürlich auch für Unternehmen. Denn: „Auch wenn man Recht

bekommt, kann man im Gerichtssaal der öffentlichen Meinung

verloren haben“, weiß Susanne Kleiner.

Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

* Dabei handelt es sich um ein fiktives Unternehmen.

Wer nicht schnell reagiert, verliert jegliche Deutungshoheit

Was bedeutet das nun für die Rheinland Chemie? Eine schnelle

Reaktion ist entscheidend, sonst verliert man jegliche Deutungs-

hoheit. Das ist die Aufgabe der Litigation PR: sie kann die

Position der Gegenpartei entkräften und die Schwarz-Weiß-

Bilder der Medien aufbrechen. Indem sie die Sachlage erklärt

und juristische Argumente „übersetzt“. Ihr Ziel ist eine

chancengleiche Berichterstattung. Und dafür muss man auf

die Presse zugehen.

Dennoch zielt Litigation PR auf eine möglichst geringe mediale

Aufmerksamkeit. Litigation PR ist leise. Schließlich will sie die

Reputation der Beteiligten schützen. Wie man dennoch wirksam

und vor allem im Einklang mit der juristischen Argumentations-

linie des Anwalts kommuniziert, zeigte das Seminar.

Es bleibt immer etwas

hängen

„Semper aliquid haeret“ – es bleibt immer etwas hängen.

Auch bei juristischen Streitigkeiten, die ihren Weg in die Medien

gefunden haben. In Zeiten von Social Media ist es einfacher

geworden, dass besonders emotional geführte Auseinandersetzungen im Betrieb ihren Weg in die

Presse finden. Das kann auch Einfluss auf den Verlauf der Verhandlungen vor Gericht haben. Umso

wichtiger, im Streitfall richtig zu kommunizieren.

Mehr über Litigation PR lesen Sie im festgehalten unter http://de.slideshare.net/chemie_rp. Die Chemiever-bände Rheinland-Pfalz bieten regelmäßig Trainings zur professionellen Kommunika-tion an. Beispiele sind das Rhetorik-Training, Seminare zur Krisenkommunikation oder dem Umgang mit den Sozialen Medien.

Zum Weiterlesen ...

„Jedes Unternehmen kann von einer Auseinandersetzung betroffen werden, die vor Gericht ausgetragen wird. Im Seminar wurde verständlich vermittelt, wie und zu welchem Zeitpunkt die Öffentlichkeitsarbeit angemessen reagieren kann, um Schaden abzuwen-den. Ich denke, jeder Unternehmens-pressesprecher sollte sich mit diesem Thema auseinandersetzen.“

Ulrike Dalheimer, Michelin Reifenwerke

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26 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Vorstände

Vorstände 2013 – 2015

* Dr. Engelbert Günster, Vorsitzender der Ge-schäftsführung Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG Ingelheim, verließ den Vorstand mit seinem Wechsel in den Ruhestand im Januar 2014.

Dr. Harald Schaub (Vorsitzender)Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim

Cyrille Beau Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Bad Kreuznach

Torsten Dittmer INEOS Paraform GmbH & Co. KG, Mainz

Hans-Carsten Hansen (stv. Vorsitzender)BASF SE, Ludwigshafen am Rhein

Peter Jansen (Schatzmeister) P.A. Jansen GmbH & Co. KG, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Dr. Engelbert Günster *Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim

Dr. Friedrich Richter (stv. Vorsitzender) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Ludwigshafen

Stephen AddisonGrace Europe Holding GmbH,Worms

Joachim Müller-DamerauTrumpler GmbH & Co. KG,Worms

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27Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

Thomas Adam, Phil. Berger Lack- und chemische Fabrik, Grünstadt

Bernhard Biehler, Freudenberg Vliesstoffe SE & Co. KG, Kaiserslautern

Stefan Brückner, Raschig GmbH, Ludwigshafen

Dr. Brüne Cremer, ICL Holding Germany, Ludwigshafen

Harald Düster, Sebapharma GmbH & Co. KG, Boppard

Stefanie Gabler, Werner & Mertz GmbH, Mainz

Verena Gaisbauer, AbbVie GmbH Co. & KG, Ludwigshafen

Günter Gläser*, Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim

Christian Günthert, EVONIK Industries AG, Worms

Wilfried Gutzler, RENOLIT SE, Worms

Wolfgang Heidenreich, Kömmerling Chemische Fabrik GmbH, Pirmasens

Fredi Heiser, Thor GmbH, Speyer

Johannes Heyer, Clariant Masterbatches (Deutschland) GmbH, Lahnstein

Andrea Jakob, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim

Peter Kubitschek, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Bad Kreuznach

Dr. Hans Oberschulte, BASF SE, Ludwigshafen

Josef Regneri, Tarkett Holding GmbH, Konz

Peter Wolfgang Schmidt, Finzelberg GmbH & Co. KG, Andernach

Udo Schmitz, Philippine GmbH & Co. Techn. Kunststoffe KG, Lahnstein

Roman Simon, Grace Europe Holding GmbH, Worms

Jan Sönnichsen, Dauner Burgbrunnen Kohlensäure - Technische Gase, Inhaber Jan Sönnichsen e.K., Daun

Wolfgang Teichmann, Gebr. Rhodius GmbH & Co. KG, Burgbrohl

Iris Willrich, Röchling Sustaplast KG, Lahnstein

Sozialpolitischer Beirat

Sozialpolitischer Beirat 2013 – 2015

Information zur Wahl der Vorstände und des sozialpolitischen Beirats

* Günter Gläser, Personalleiter der Chemischen Fabrik Budenheim KG, verließ den Sozialpolitischen Beirat mit seinem Wechsel in den Ruhestand im September 2014.

Zur Mitgliederversammlung am 16. Juni 2015 wurden die Vorstände und der

Sozialpolitische Beirat neu gewählt. Die sich daraus ergebenen personellen

Veränderungen entnehmen Sie bitte der Webseite http://www.chemie-rp.de.

Page 28: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

28 Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Mitarbeiter der Verbände

Chemieverbände Rheinland-Pfalz

VCI, BPI - Landesverband der chemischen Industrie, Landesverband der pharmazeutischen Industrie

Dr. Hubert Lendle Technik und Umwelt, Recht

Geschäftsführer VCI

Telefon 06 21- 5 20 56-26

Telefax 06 21- 5 20 56-726

E-Mail [email protected]

Dr. Christine von Landenberg Bildungspolitik, Gesundheitspolitik

stv. Geschäftsführerin BPI

Telefon 06 21- 5 20 56-24

Telefax 06 21- 5 20 56-724

E-Mail [email protected]

Dr. Bernd Vogler Hauptgeschäftsführung

Hauptgeschäftsführer AGV/ VCI

Telefon 06 21- 5 20 56-21

Telefax 06 21- 5 20 56-721

E-Mail [email protected]

Dr. Maximilian Kern Bildung, Personalentwicklung

Geschäftsführer AGV

Telefon 06 21- 5 20 56-35

Telefax 06 21- 5 20 56-735

E-Mail [email protected]

Jutta Tippmann Assistenz des HGF

Telefon 06 21- 5 20 56-22

Telefax 06 21- 5 20 56-722

E-Mail [email protected]

Elke Wieczorek Zentrale

Telefon 06 21- 5 20 56-0

Telefax 06 21- 5 20 56-20

E-Mail [email protected]

AGV - Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz

Dr. Hubert Bloesinger Rechtsberatung, Prozessvertretung

Geschäftsführer AGV

Telefon 06 21- 5 20 56-34

Telefax 06 21- 5 20 56-734

E-Mail [email protected]

RA Alexander PaulyRechtsberatung, Prozessvertretung

Telefon 06 21- 5 20 56-33

Telefax 06 21- 5 20 56-733

E-Mail [email protected]

Patrick Stein Rechtsberatung, Prozessvertretung

Telefon 0621-5 20 56 -23

Telefax 0621-5 20 56 -723

E-Mail [email protected]

Sibylle Thomer Assistenz

Mitarbeiter der Verbände

Sibylle Thomer verließ den Verband mit Ihrem Wechsel in den Ruhestand im April 2015.

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29Chemieverbände Rheinland-Pfalz Jahresbericht 2014/15

Chemieverbände Rheinland-Pfalz

VCI, BPI - Landesverband der chemischen Industrie, Landesverband der pharmazeutischen Industrie

Stefanie Lenze Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon 06 21- 5 20 56-32

Telefax 06 21- 5 20 56-732

E-Mail [email protected]

Alexandra Lorenz-Krückel Assistenz

Telefon 06 21- 5 20 56-25

Telefax 06 21- 5 20 56-725

E-Mail [email protected]

Tobias Göpel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon 06 21- 5 20 56-27

Telefax 06 21- 5 20 56-727

E-Mail [email protected]

Ute BeuchlenRechnungswesen, Personalverwaltung

Telefon 06 21- 5 20 56-36

Telefax 06 21- 5 20 56-736

E-Mail [email protected]

AGV - Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz

RA Dr. Annette Mroß Rechtsberatung, Prozessvertretung

Telefon 06 21- 5 20 56-45

Telefax 06 21- 5 20 56-745

E-Mail [email protected]

RA Armin Fladung Rechtsberatung, Prozessvertretung

Telefon 06 21- 5 20 56-29

Telefax 06 21- 5 20 56-729

E-Mail [email protected]

Page 30: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015

Impressum

Jahresbericht 2014/15

HerausgeberChemieverbände Rheinland-Pfalz

als Dachmarke von

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V.

Verband der Chemischen Industrie e.V.,

Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Bahnhofstraße 48, 67059 Ludwigshafen

Postfach 21 07 69, 67007 Ludwigshafen

Telefon 06 21-5 20 56-0

Telefax 06 21-5 20 56-20

[email protected]

RedaktionTobias Göpel

Stefanie Lenze

Gestaltungmagenta kommunikation, design und

neue medien gmbh & co. kg, Mannheim

BildnachweisMarcel Hasübert, mh-foto.de

Torsten Dittmer

istockphoto.com

fotolia

Tobias Göpel

Arne Vollstedt

Stephen Addison

1. Auflage700

StandJuni 2015

Hinweis auf SprachformDie Inhalte dieser Broschüre sprechen Frauen

und Männer gleichermaßen an. Zur besseren

Lesbarkeit wird in der Regel nur die männliche

Sprachform verwendet. Die Bezeichnungen

„Lehrer“, „Mitarbeiter“ o. ä. sind deshalb als

Bezeichnung für beide Geschlechter anzusehen.

Page 31: Jahresbericht der Chemieverbände Rheinland-Pfalz 2015
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Postfach 21 07 6967007 Ludwigshafen

Chemieverbände Rheinland-PfalzArbeitgeberverband ChemieRheinland-Pfalz e.V.

Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Bahnhofstraße 4867 059 Ludwigshafen