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Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Vorwort: Generation X, Y und Z .................................................................................. 2
1. Veranstaltungskalender 2014 ................................................................................. 5
2. Personeller Bereich ................................................................................................ 7
3. Jugendhausbeirat ................................................................................................... 9
4. Internationaler Jugendaustausch 2014 ................................................................ 10
5. Helfer und Kooperationspartner ............................................................................ 12
6. Finanzen ............................................................................................................... 13
7. Einbruch ............................................................................................................... 14
8. Abriss oder Sanierung .......................................................................................... 16
9. Ferienprogramm ................................................................................................... 17
10. Bandproberaum im OASIS ................................................................................. 18
11. Containergelände am Hopfenweg....................................................................... 20
12. Nähworkshop ...................................................................................................... 21
13. Kinder und Jugendaktivwochen .......................................................................... 22
13.1 Fossiliensteinbruch Blumberg ........................................................................... 22
13.2 Bogenbau ......................................................................................................... 23
14. Kindertheater im Jugendhaus ............................................................................. 24
15. Mädchennacht .................................................................................................... 25
16. Schulsozialarbeit ................................................................................................ 26
16.1 Neues in der Schulsozialpädagogik .................................................................. 26
16.2 Regelmäßige Tätigkeiten in den Ganztagsklassen ........................................... 26
16.3 Sonstige Angebote der Schulsozialpädagogik .................................................. 28
16.4 Zusammenarbeit mit der Schule ....................................................................... 30
16. FSJ Kultur ........................................................................................................... 30
Matthias Zöllmer
Tilman Brunke
Sonja Gärtner
Ute Zajitschek
Stephanie Lippert
Karin Keller
Stephanie Rifkin
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Vorwort: Generation X, Y und Z
Was sich hinter diesem Code verbirgt, ist zumindest Soziologen klar: er dient zur
chronologischen Kategorisierung von Bevölkerungsteilen, die Teenager genannt
werden, also jungen Menschen zwischen 13 und 19 Jahren. [Anm.: Diese
Bezeichnungen werden der Zielgruppe ausschließlich von über sie forschenden oder
schreibenden Erwachsenen zugewiesen.] Wir wollen uns an dieser Stelle
hauptsächlich und kurz der Generation Z oder auch C widmen. C steht für
Connected und wenn auch recht verallgemeinernd, so fasst es doch ganz gut die
Kernattributierung der Generation Z zusammen. Um alle zugeschriebenen Attribute
unter einen Hut zu bringen, erschaffen wir an dieser Stelle Michelle: Sie ist 16 Jahre
alt und will vielleicht mal Produktdesign studieren, wenn sie das G8 hinter sich
gebracht hat. Michelle ist oft ziemlich gestresst, und weiß, dass sie wahrscheinlich
erst mal ein paar Gratispraktika machen darf bevor sie sich einen Job aussuchen
kann, der ihr halbwegs zusagt. Generation Z gilt als die am besten ausgebildete
Generation überhaupt. Ihre Aussichten auf einen Job sind trotzdem recht ungewiss
und dass sie diesen ersten Job nicht ihr Leben lang machen wird, ist Michelle bereits
jetzt sonnenklar. Michelle wächst in einer Zeit auf, in der beinahe jedes Jahr von
einer neuen Krise gesprochen wird; die aktuellste wird von manchen der ihr eher
fernen Medien als Griechenlandkrise bezeichnet. Eine irgendwie omnipräsente
Finanzkrise schwingt bei allen vergangenen und zukünftigen Krisen sowieso mit. Und
dass die Erde immer wärmer wird, ist inzwischen auch so gut wie unbestritten.
Michelle ist natürlich als Digital Native (digitaler Ureinwohner) geboren worden und
hat ein digitales Primärgerät (z.B. Smartphone), das sie 24 Stunden am Tag online
hält - zuhause, unterwegs, in der Schule und im Job. Sie nutzt es, um Musik zu
downloaden und aufzunehmen, zum Filme schauen und drehen, und um viele
andere Netzinhalt zu nutzen. Natürlich auch, um den Kontakt zu halten mit der
Familie, den Freunden und einem immer größer werden Kreis an Bekannten. Ihre
Wohnung ist ausgestattet mit WLAN Technologie, die ihr Downloadraten von 100
MBps (Megabyte pro Sekunde) ermöglicht. Ihre Eltern sind geschieden und leben in
verschiedenen Städten und ihr Bruder/Schwester ist derzeit im Ausland. Sie steht
ihrer Familie nahe, ist jedoch selten in direktem Kontakt mit ihr. Sie bevorzugt eine
virtuelle Verbindung auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig via Sprache, Text, Video,
Daten – separat oder alles zeitgleich. Ihre Eltern haben sich damit abgefunden, dass
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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sie Teil ihres virtuellen Lebens sind. Manchmal findet Michelle sogar selbst, dass sie
zu sehr digital vernetzt ist. Neulich hat sie vergessen das location feature
(Ortungsfunktion) am Primärgerät auszuschalten und so konnte ihre Mutter sehen,
dass sie in der Stadt war ohne sie zu besuchen. - Und so fort.
Michelles ganzes Leben ist digital ausgerichtet. Dabei ist sie absoluter Realist und
Materialist.
Es gibt kein Science Fiction Produkt der letzten Jahre oder Jahrzehnte, das nur
annähernd den Umfang und die Geschwindigkeit der totalen digitalen Vernetzung für
unsere Zeit vorausgesagt hätte. Nicht einmal die abgefahrensten Sci-Fi Rollenspiele
konnten damit Schritt halten, auch wenn sie angeblich im Jahre 2075 spielen. Die
Generation Z befindet sich also bereits in der Zukunft, während der ganze
gesellschaftliche Rest ihr noch stolpernd hinterher definiert. Und das schafft bei den
älteren Generationen Angst oder zumindest eine Ungewissheit. Das geht sogar so
weit, dass die größten DAX Unternehmen sich Beratung von Jugendlichen holen, da
sie völlig ratlos vor einem Absatzmarkt von morgen stehen, der sie vor lauter Rätsel
stellt. Neuere Studien besagen, dass die Generation Z kaum noch den Führerschein
machen will und somit auch später mal keine Autos kaufen wird. Da käme die
deutsche Wirtschaft arg ins Stottern. Kurz zurück zu Michelle: Wenn sie später
einmal im Job von ihrem Vorgesetzten mit einer ihr wichtigen Idee nicht ernst
genommen wird, so könnte es passieren, dass sie eine der Crowdfunding-
Plattformen wie Kickstarter (s. Wikipedia, sofern genug Empfang oder WLan im
Ratssaal vorhanden) nutzt und sich nach genauem Einhalten der gesetzlichen
Kündigungsfrist, mit ihrer Idee selbstständig macht, um sich daraufhin von einem
großen Konzern aufkaufen zu lassen.
Phillip Riederle (reale Person), inzwischen 21 Jahre alt, war noch nicht mal dem
Abitur entronnen, da erzählt er bereits milliardenschweren Konzernlenkern, was den
Unterschied zwischen seiner und ihrer Generation ausmacht. Und vor allem, wie die
Markstrategen und Personalplaner mit den Vertretern seiner Generation umzugehen
haben. Er nennt die Top 3 der Dinge, die seiner Elterngeneration für ein erfülltes
Berufsleben am wichtigsten waren:
1. Geld verdienen
2. Status erreichen
3. Über Macht verfügen
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Bei der Generation Z seien diese Wünsche inzwischen auf die letzten Plätze einer
Liste von inzwischen 15 Wünschen verbannt worden.
Die Top 3 der Generation Z:
1. Purpose (Sinnhaftigkeit des Jobs)
2. Selbstverwirklichung
3. Eine passende Organisationsform
Statussymbole haben kaum noch Konjunktur, so Riederle, und der Wunsch vom
großen Auto ist längst passé.
Man kann den jungen Mann in seiner Beraterfunktion sehen wie man möchte, ihn
ernst nehmen, wie es anscheinend die Wirtschaftsmächtigen unseres Landes gerade
tun oder ihn als jungen, privilegierten Wichtigtuer abstempeln. Aber er ist durchaus
als eines der Sprachrohre einer neuen Generation zu sehen und in einem seiner
Abschlussworte sagt er: „Begebt Euch auf Augenhöhe und habt keine Angst vor uns.“
Am Fortbildungsangebot der Kinder- und Jugendarbeit, an Informations-
veranstaltungen und am gesellschaftlich spürbaren Impetus kann man ablesen, wie
ratlos wir eigentlich sind: Einerseits sollen wir die jungen Menschen von den
Bildschirmen wegholen, ihnen wieder das Baumhausbauen in freier Wildbahn nahe
bringen, obwohl das auch in älteren Generationen nur die allerwenigsten getan
haben, und gleichzeitig sollen wir uns in den gleichen digitalen Welten tummeln wie
es unsere Zielgruppen tut, und dort pädagogisch walten, und zwar so, dass es nicht
allzu bemüht rüber kommt. Ein Vorhaben, dass fast immer zum Scheitern verurteil ist.
Beispiel Facebook: während es inzwischen alle Generationen von A bis Y geschafft
haben, sich dort mit einem Profil zu exhibitionieren, ist Generation Z schon längst
weiter und verurteilt Facebook in seiner jetzigen Form zum Aussterben, wenn sie zu
anderen, weniger „fordernden“ Internetmedien überwechselt.
Eventuell müssen wir nochmal zwei Schritte zurück treten und uns ohne
Kontaktscheu auf Augenhöhe begeben und vor allem Zuhören, auch wenn wir nicht
gleich alles verstehen können, was unsere lieben kleinen digitalen Aliens zu sagen
haben.
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1. Veranstaltungskalender 2014
Januar 23.01.
Kids Club
Februar 14.02.
Tischtennisturnier
20.02.
Kids Club
März 20.03.
Kindertheater: Petterson & Findus
27.03.
Kids Club
28. bis 30.03.
Skifreizeit
April 26./27.04.
Jugendhaus auf dem Stadtfest
Mai 9.05.
Konzert: Torrential Rain, Saint Astray, Dislocated Theory
Juni 10. bis 14.06
Bogenbau-Workshop
Juli
30.06. bis 3.07.
Spielmobil
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August 03.08. – 10.08.
Internationaler Jugendaustausch
in Riolo Terme/Italien
30.07. – 12.09.
Ferienprogramm
Oktober 1.10.
Auftakt zum regelmäßigen Workshop DIY –
Do it yourself
2.10.
Einweihung Proberaum
13.10.
Infoabend „Smartphones & Cybermobbing“
17.10.
Kartoffelfeuer am Containergelände
24.10.
Konzert „Nacht der Nyx“
November 5.11.
DIY – Do it yourself
13.11.
Auftakt Nähworkshop
14.11.
Konzert: Darkness over the OASIS
14.11.
Jugendhausbeirat trifft sich das 1. Mal
18.11.
Mädchennacht
21.11.
Guitar Hero Turnier
27.11.
Nähworkshop
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Dezember 2.12.
Kindertheater „Michel aus Lönneberga“
3.12.
DIY – Do it yourself
6./7.12.
Weihnachtsmarkt
11.12.
Nähworkshop
15.12.
Lebendiger Adventskalender am
Containergelände
17.12.
DIY – Do it yourself
19.12.
Weihnachtsfeier im Jugendhaus
2. Personeller Bereich
Hier gab es ausnahmsweise keine großen Veränderungen bei der Stellenbesetzung.
Als Nachfolgerin für unseren Freiwilligen des FSJ Kultur Fabian Martin, kam im
September Stephanie Rifkin und unterstützt uns vor allem bei der
Konzertorganisation, als auch im Bereich Kreatives und dem Schülercafé. (Mehr
dazu im Kapitel FSJ Kultur)
Über mehrere Treffen hinweg haben wir im Team eine Mediation durchgeführt und
inzwischen abgeschlossen. Notwendig wurde sie durch die vielen personellen
Wechsel in den vergangenen Jahren. Zudem profitiert das Team von den
aufgezeigten allgemeinen Konfliktlösungsstrategien. Dies hat allen Beteiligten
einiges an Energie abverlangt und so schätzen wir uns recht glücklich, dass wir das
Alltagsgeschäft, als auch die größeren Events wie das Ferienprogramm im Sommer
zur Zufriedenheit der Kinder und Jugendlichen abschließen konnten.
An die Mediation schloss sich eine Organisationsentwicklung in Kurzform an. D.h. es
wurde eine Gesamtaufstellung der Arbeitsprozesse im Bereich der Kinder- und
Jugendarbeit gemacht, danach die Zuständigkeiten geklärt und klar umrissene
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Verantwortungsbereiche mit einem Hauptverantwortlichen und einem Vertreter
aufgestellt. Neben dem messbaren Output, einer tabellarischen Übersicht der
diversen Arbeitsbereiche und die jeweiligen Zuständigkeiten, ist der eigentliche
Entstehungsprozess mit den dazugehörigen informellen Absprachen und
Diskussionen im Team, ein wichtiger Bestandteil. Erst so können beispielsweise
Überschneidungen in den über die Jahre gewachsenen Aufgabenbereichen erkannt
werden und die Bereiche nach ihrer Zielgerichtetheit auf unsere Zielgruppen
abgeklopft werden.
Die detaillierte Gesamtaufstellung der einzelnen Arbeitsprozesse ist für das interne
Qualitätsmanagement bestimmt, wohingegen die Übersicht der Arbeits- und
Verantwortungsbereiche an Herrn Stünzendörfer übergeben werden, um die
wechselseitige Kommunikation mit dem Rathaus zu vereinfachen. Die für die
Öffentlichkeit und unsere Zielgruppen relevanten Ergebnisse werden in einer Art
Organigramm bzw. Personalaufstellung auf der Homepage erscheinen.
Im Laufe des Jahres wird das Konzept der Kinder- und Jugendarbeit auf Relevanz
überprüft und wo nötig geändert bzw. ergänzt.
Aufgrund der vielen o.g. Sonderteamsitzungen und Organisationsprozesse blieb
oftmals wenig Zeit für einen intensiveren Dialog zwischen der Teamleitung und den
Mitarbeitern, nunmehr alljährlich Mitarbeitergespräche geführt werden. In der
Vergangenheit wurden Absprachen zwischen den Mitarbeitern im wöchentlichen
Team getroffen, da sich die Fülle der zu besprechenden Tagesordnungspunkte
aufgrund der neuen Arbeitsfelder stark erhöht hat, blieb nur noch wenig Raum für
diese wichtigen Absprachen. Im Mitarbeitergespräch ist beispielsweise Raum für den
Ausdruck des persönlichen Befindens im Team, positiv wie negativ wahrgenommene
Aspekte der Arbeit insgesamt, das Verhältnis zum Vorgesetzten, das gemeinsame
Reflektieren über den jeweiligen Arbeitsbereich des Mitarbeiters, sowie ein
gemeinsamer Ausblick in die Zukunft, der beruflichen, persönlichen Entwicklung und
Fortbildung. Alle Gespräche zeigten, dass diese Form der institutionalisierten
Kommunikation dringend notwendig war und sehr zur Verbesserung der
Kommunikation im Team und zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem beiträgt.
Inhaltlich wurden in jedem Gespräch Verbesserungsvorschläge erarbeitet und die
Umsetzung neuer Schwerpunkte der Jugend- und vor allem Kinderarbeit ins Auge
gefasst. (Hier ist die pädagogische Arbeit mit Kindern gemeint.)
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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3. Jugendhausbeirat
Seit der konstituierenden Sitzung am 14.11. hat das Jugendhaus wieder einen
Jugendhausbeirat, der sich aus Schülern der Mittelschule, dem Gymnasium und der
Realschule Zirndorf zusammensetzt. Der Kontakt zu den entsprechenden
Jugendlichen wurde über unser zunehmend Angebots-, oder Motto-bezogenes
Arbeiten im Jugendhaus gefördert, welcher anstelle oder während des Offenen
Betriebs durchgeführt wurde. Ein großer Kern der Mitglieder besteht aus
Jugendlichen, die das Jugendhaus über den Film- und Medienworkshop
kennengelernt haben. Der Jugendhausbeirat setzt sich aus neun Jugendlichen
zwischen 14 und 16 Jahren zusammen. Dies ist ein weiteres, klares Indiz für den
Generationswechsel, der momentan in unserem Jugendhaus stattfindet und
gefördert wurde.
Unser pädagogisches Nahziel ist eine langsame Heranführung an eine
Mitbestimmung in Angelegenheiten der Jugendarbeit im bisherigen Rahmen, sowie
eine partielle Selbstverwaltung von Räumen im Jugendhaus und einem eigenen
Budget nach einem angemessenen Probezeitraum von ca. einem Jahr. Die
Notwendigkeit einer langsamen Steigerung der Verantwortung des
Jugendhausbeirates wurde innerhalb der ersten Wochen und Monaten schnell
deutlich, da die Mitglieder aufgrund ihres Alters noch vollkommen nachvollziehbare
Defizite in der nötigen Übersicht und Konzentrationsspanne aufwiesen. Dies gestaltet
die tatsächlich konstruktive Phase in den Beiratssitzungen teilweise relativ kurz und
begrenzt.
Oberste Priorität während der Arbeit mit den Jugendlichen des Beirates ist es aktuell,
die erfrischende Motivation der Jugendlichen, sich innerhalb des Hauses zu
verwirklichen, nicht direkt im Keim mit Pflichten und Arbeitsaufträgen zu ersticken.
Deshalb entwickeln wir außerdem zurzeit ein paar Spaß-basierte und Team-
bildenden Ausflüge für und mit dem Jugendhausbeirat.
Die konkreten Pläne für den Jugendhausbeirat sehen vor, diesen massiv bei der
Renovierung und farblichen Neugestaltung der Jugendhausräume und der Planung
der Angebote für Ferienprogramm, Jugendaustausch und Freitags-Angebote
einzubeziehen. Ferner werden dem Beirat eine eigene Emailadresse und ein eigener
Bereich auf der Jugendhaus-Homepage eingerichtet, um sich selbstständig um
Angelegenheiten zu kümmern, die ihn betreffen. Auch die Satzung für den Beirat
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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wird momentan in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen ausformuliert und
ausgearbeitet. Es wurden bereits zwei Sprecher gewählt, um den Beirat nach außen
zu vertreten.
4. Internationaler Jugendaustausch 2014
Der internationale Jugendaustausch fand, nachdem er zuletzt 2013 in Deutschland
abgehalten wurde, 2014 wieder in Riolo Terme/ Italien statt. Im Gegensatz zum
Vorjahr bestand dieses Jahr sehr reges Interesse an der Teilnahme, weshalb der
Austausch weit im Vorfeld mit 16 Jugendlichen aus Oberasbach ausgebucht war.
Doch nicht nur das generell erhöhte Interesse der Teilnahme zeichneten die Aktion in
diesem Jahr aus, sondern auch die exzellente Konstellation der Altersklassen bei
den Oberasbacher Jugendlichen, um eine ordentliche Ablöse der Clique zu
gewährleisten, die aufgrund des Erreichens der Volljährigkeit im Jahre 2014 zum
letzten Mal vertreten sein wird. So setzte sich der ältere Teil der Oberasbacher
Jugendlichen aus drei jeweils 17 und 18-Jährigen zusammen, während der Rest aus
fünf 13 Jährigen, drei 14 Jährigen und jeweils einem 15 und 16 Jährigen Teilnehmer
und Teilnehmerinnen bestand.
Das Zeltlager befand sich auf dem örtlichen Sportplatz, welcher mit einem
überdachten Aufenthaltsraum und einer Küche ausgestattet war. Bedauerlicherweise
wurde während sich der langjährige Verantwortliche der Italiener, Giuseppe Samori,
im Urlaub befand, das seit Wochen bekannte und den Jugendlichen auch
zugetragene Programm des Austausches noch einmal abgeändert. Es ist zu
vermuten, dass dies Aufgrund einer Kostenersparnis zustande kam, da die
Organisatoren der Gruppe aus Riolo Terme jedes Jahr aufs Neue mit knappen
Mitteln auskommen müssen. So wichen verschiedene von den jugendlichen heiß
erwartete Ausflüge, wie der Besuch eines Aquaparks oder dem Bad in einer Quelle,
unspektakuläreren Tageszielen, welche zum Leiden der Teilnehmer stets mit einer
ausgiebigen Wanderung verbunden war. Auch wenn sich wenig überraschend die
Freude über die Planänderungen in Grenzen hielt, war die Stimmung stets mehr als
positiv. Immerhin standen auch etliche Highlights auf der Liste. Der Besuch des Luna
Parks, mit seinen Achterbahnen, Geisterbahnen und Spielangeboten war für alle
Jugendliche die beliebteste Aktion des Austausches, dicht gefolgt von einem
kompletten Tag an und im Meer.
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Die Kontaktaufnahme unter den Teilnehmern, erfolgte in diesem Jahr vom ersten
Moment ohne Beobachtungsphase. Dies lag eben der Ausgangssituation zugrunde,
einen guten Mix an bereits geschlossenen Bekanntschaften und neuen Gesichtern
an Bord gehabt zu haben. Im Vergleich zu der Fahrt nach Frankreich vor 3 Jahren,
auf welcher die Phase der Nationen-internen Grüppchenbildung bis zum vorletzten
Tag andauerte, ließen sich die neuen, jungen Teilnehmer aller drei Länder von
Anfang an mitreißen untereinander Kontakt zu suchen. So wurde Englisch relativ
schnell zumindest in geselliger Runde verwendet und darauf geachtet, dass niemand
aus einem Gespräch ausgeschlossen wurde.
Wie auch die Arbeit im Jugendhaus, stand der Austausch klar im Zeichen einer
Wachablöse und damit verbundenen "Generationswechsels". An dem letzten Abend
der Fahrt, durfte die komplette Gruppe einem großen Abendessen mit allen Familien
der Kommunalverwaltung von Castelbolognese teilnehmen. Hier wurden die
Organisatoren und Betreuer beschenkt und geehrt, ebenso wie die langjährigsten
jugendlichen Teilnehmer. Dieser wirklich schöne Abschluss des Austausches
stimmte, auch wenn es zunächst meist Freudentränen waren die vergossen wurden,
auch schon auf das große Abschied nehmen ein, wo die Tränendrüsen erneut
strapaziert wurden. Da diese Fahrt für viele der älteren Jugendlichen aller 3 Länder
die letzte sein wird, wurde jeder Moment bis zum Ausrücken der Busse genutzt, um
noch einmal schöne Worte auszutauschen und gemeinsame Fotos zu machen.
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Während der Heimreise wurden in anonymen kurzen Evaluationsbögen noch einmal
die Eindrücke der Teilnehmer gesammelt. Der abschließende Kanon der
Jugendlichen war es, definitiv gerne im kommenden Jahr wieder teilnehmen zu
wollen.
5. Helfer und Kooperationspartner
Für 2014 gilt besondere Dank Alex Burprich und Kelvin Keppner für den
Fotoworkshop und Alex Support bei Konzerten und Veranstaltungen.
Ulla Lippmann für ihre stets erfrischende und bereichernde Kooperation mit ihrer
BUND-Jugend, jetzt noch mehr durch die wirklich erfreuliche gemeinsame Nutzung
des neuen Containergeländes.
Weiterer besonderer Dank gilt Nancy Gallego-Rico für ihre Tanzkurse im
Jugendhaus, die stets gut besucht sind. Dank auch dafür, dass sich die Jugendarbeit
rühmen kann, eine professionelle Choreographin im Haus zu haben die auch noch in
der pädagogischen Einzelfallhilfe gute Arbeit leistet wenn ihre Schützlinge
beispielsweise in der Schule ihre Probleme haben. Mit ihrem kompromisslosen
Temperament, das sie stets für ihre Kids einsetzt, hat sie schon so manche Brücke
zu uns ins Team geschlagen.
Ein ganz spezieller Dank geht an die Mitglieder unseres neu gegründeten
Jugendhausbeirats. Danke für das Vertrauen in die ausgelegten Köder, danke dass
ihr angebissen habt, und danke, dass ihr unsere und inzwischen auch eure Arbeit
dadurch ungemein bereichert und ganz neue Aspekte in die überwiegend
angebotsorientierte Jugendarbeit bringt. Wir freuen uns ungemein, euch beim noch
größer werden im Jugendhaus begleiten und unterstützen zu dürfen.
Prädikat besonders wertvoll erhält auch der Bogenbaukurs mit Jürgen Binder in den
Osterferien, der seine komplette ehrenamtliche Manpower in den fünftägigen Kurs
steckte, die monatelange Vorbereitungszeit und sein persönliches Arbeitsmaterial
und – Geräte nicht zu vergessen. Das Material für die einzelnen Bögen und Pfeile
erhielten wir zum Vorzugspreis und Jürgen bekam unterm Schnitt ein Buch als
Honorar.
Die Kooperation mit der VHS für den Vortrag für Eltern des Parabol zum Thema
Smartphones war sehr konstruktiv und wird fortgesetzt werden. Die anderweitige
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Raumnutzung durch die VHS im Jugendhaus musste leider eingeschränkt werden,
aufgrund der neuen Brandschutzbestimmungen in der Teestube im 1. OG.
Dank auch allen Vereinen mit denen wir vor allem im Ferienprogramm gemeinsame
Sache machen. (s. zur Danksagung das Kapitel Ferienprogramm)
Lisa Scheuble sorgt nach wie vor für viele, begeisterte Kinder beim Töpfern und tut
dies ehrenamtlich und mit viel Begeisterung. Für 2015 ist inzwischen ein „Mutti-
Töpfern“ geplant.
6. Finanzen
Einer der größten Herausforderungen für das Team war der Sparzwang der letzten
Jahre. Viele überfällige Anschaffungen wurden verschoben, unter der die Qualität der
Kinder- und Jugendarbeit erheblich litt. Gespart wurde an den Lebensmitteln fürs
Schülercafé, an einer anständigen Beleuchtung im Haus, an einer neuen
Spielkonsole, an der Instandsetzung der Schüler-PCS, an Spiel- und
Jonglierequipment und an der Ausstattung des Büros. Der Musikbereich, die
Filmwerkstatt, die inzwischen eigenständige Erlebnispädagogik waren als neu zu
unterhaltende Aufgabengebiete hinzugekommen und mussten mit Ressourcen
versehen werden. Der vom Bauhof übernommene Innenhof und das reaktivierte
Containergelände mussten hergerichtet werden und der Unterhalt des Busses und
die Reparatur des Töpferofens nötigten auch weitere Mittel ab. Die inzwischen
beschlossene Erhöhung des Haushalts für 2015 schafft eine lang überfällige
Entspannung und lässt uns wieder vernünftig planen. Die personelle Aufteilung der
Finanzverwaltung im Jugendhaus war optimal und auch neuere Absprachen mit der
Kämmerei erlauben es uns nun, einen ständigen Überblick zu behalten und die Mittel
frühzeitig und projektgebunden einzuplanen.
Die Finanzplanung für 2015 sieht beispielsweise vor:
- eine neue Leinwand im Hauptraum für Spielevents und Vorträge
- eine deutliche Verbesserung der Lebensmittelqualität im Schülercafé
- eine zuverlässige Verwaltungssoftware für das Ferienprogramm
- Renovierung der Räume im Jugendhaus
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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- Neugestaltung des Innenhofs
- Instandsetzung des Containergeländes am Hopfenweg
7. Einbruch
Insgesamt waren es zwei Einbrüche, während unserer Betriebsferien vom
19.12.2014 bis 7.1.2015:
1. Einbruch: ca. 22. - 25.12.2014
2. Einbruch: ca. 25.12.2014 - 7.1.2015
Die Polizei war zweimal vor Ort, ebenso die Spurensicherung der Kripo Fürth. Die
Feuerwehr hat das Fenster von Einbruch 1 verschalt.
Vermuteter Hergang Einbruch 1:
- Ein Fenster im PC-Raum eingeschlagen, Einstieg.
- insg. vier Innentüren eingetreten. Je nach Tür entweder Glasscheibe defekt,
Türblatt herausgebrochen oder Türrahmen herausgebrochen.
- Schubladen aufgerissen, alles durchwühlt.
- gestohlen: 1 Laptop neuerer Bauart, 1 Beamer älterer Bauart, 1 Fotokamera, 1
externe Festplatte.
- Schlüssel für den VW Bus gestohlen . (Rechnung für Schlosswechsel steht noch
aus).
Einbruch 2:
- Fenster ganz hinten rechts eingeschlagen, Einstieg.
- Tresor angeflext und verschoben.
- Wii-Konsole gestohlen.
Alle Wertgegenstände wie Laptop, Beamer, Kamera, Festplatte und Konsole waren
im Tresorraum eingeschlossen, da im Tresor selber nicht ausreichend Platz herrscht.
Die Schlösser des Buses mussten ersetzt werden. Hier steht noch die Rechnung
aus.
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Alle Quittungen sowie Fotos wurden an die Versicherung weitergereicht. Die
Spurensicherung nahm Fingerabdrücke und DNA-Spuren auf. Die Einbrüche seien
nicht professionell durchgeführt worden und einen möglichen Täterverdacht haben
weder die Polizei noch wir.
Der Schreiner hatte die beiden Fenster in der Front zum Parkplatz recht schnell
ersetzt. Auf die vier Türen warten wir bis heute noch und können weder Tresorraum,
TV- und Aufenthaltsraum, noch Büro absperren. Im Rahmen der Kommunikation kam
man überein, doch eine einfache Diebstahlhemmnis einzubauen und Rollos für zwei
der Fenster zu installieren.
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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8. Abriss oder Sanierung
Was seit Jahren als vages Zukunftsszenario in den Köpfen dräut, wird nun
zumindest greifbarer. Wir stehen dem Ganzen mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Einerseits ist das Haus wirklich schon sehr alt und man spürt das an den bis zu zehn
Grad Temperaturunterschied innerhalb des Hauses, an der maroden Bausubstanz,
was ein fachgerechtes Festdübeln nur mit Vergipsen und ein wenig Abenteuerlust
möglich macht, und nicht zu vergessen an den steinalten Wasserleitungen und dem
Flickwerk der diversen Stromkreisläufe. Zudem muss auch ein Jugendhaus im
vorurbanen Raum ein Mindestmaß an optischer Attraktivität für die Zielgruppen
bieten, was in der Vergangenheit sowohl durch einen Gebäudebestandsschutz an
der Fassade und einem Investitionsstop für größere, bauliche Maßnahmen, wie zB
die Erneuerung der Fußböden nicht möglich war.
Aber wir haben nun mal auch sehr großzügig bemessene Räumlichkeiten, haben
den Innenhof, der im Sommer zu begeistern weiß mit Grillabenden und Open Airs.
Und, auch wenn das erstmal wenig ökologisch klingt, wir haben eine relativ gute
Durchlüftung des Gebäudes aufgrund der alten Gebäudehülle und keinen hermetisch
weil billig abgedämmten Neubau mit Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit als
Begleiter am Arbeitsplatz. Ob im Gebäude Asbest verbaut wurde, wagte ich noch gar
nicht zu fragen. Es soll hier gar nicht weiter rumgemault werden. Es war in der
Vergangenheit jedenfalls nicht immer leicht, den Spagat hinzubekommen, zwischen
`das darf nichts mehr kosten, weil in unbestimmter Zeit abgerissen wird` und `aber
ein sinnvoller Rahmen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen muss trotzdem
gewährleistet werden`.
Wie auch immer die Lösung letztendlich aussehen wird, eins ist uns wichtig: Wir
wollen mitreden und unsere Erfahrung aus 30 Jahren Kinder- und Jugendarbeit mit
einbringen. (Hier ist natürlich Herr Hable großzügig mit einberechnet worden.) Zudem
besteht ja inzwischen auch ein Jugendhausbeirat, der, wenn auch noch nicht ganz
flügge, seine Vorstellungen von einer sinnvollen Raumgestaltung für junge
Menschen mit einbringen wollen wird.
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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9. Ferienprogramm
Für die Planung der Angebote im Jahr 2014 haben wir in Teambesprechungen die
vergangenen Ferienprogramme reflektiert und anhand der Teilnehmerzahlen und des
Feedbacks einiger Kinder und Eltern das Ferienprogramm für 2014 geplant.
Am diesjährigen Ferienprogramm haben 292 Kinder teilgenommen. Insgesamt gab
es 70 Aktivitäten, Workshops, Fahrten und Veranstaltungen, von denen die
Kreativangebote von Michael Gessner, der Einsteigerworkshop Nähen, das Labyrinth
im Maisfeld und die Abendführungen im Tiergarten am beliebtesten waren.
Ein sehr gutes Feedback gab es außerdem für die Aktion „ Leben in der Wildnis“, die
unser FSJler (Freiwilliges Soziales Jahr) Fabian Martin geplant und durchgeführt hat.
Schmerzlich vermisst wurde das Angebot Wakeboarden & Wasserski fahren am
Steinberger See, das wir in diesem Jahr das erste Mal seit einigen Jahren nicht im
Programm hatten.
Die Kanufreizeit, die wir seit einigen Jahren in Kooperation mit Kollegen aus dem
Landkreis organisieren, wurde auch in diesem Jahr wieder gut von den Kindern
angenommen und als positiv bewertet.
Wir hatten uns die vergangenen Ferienprogramme vorgenommen, analysiert und das
Angebot für 2014 neu gestrickt. Die organisatorische Vorbereitung war 2014 gut
und die Abläufe funktionierten. Ein großes Manko war jedoch unsere
Verwaltungssoftware für das Ferienprogramm, mit der die Teilnehmer erfasst werden,
das Angebotsprogramm verwaltet wird und eigentlich die Abrechnung mit den Eltern
geregelt werden sollte. Da das Programm noch nicht SEPA-fähig war und im Vorjahr
ein Datenleck beim Hersteller für Probleme sorgte, haben wir uns entschieden, den
Anbieter für die Software zu wechseln. Inzwischen sind wir beim bewährten
Programm der VHS gelandet, wodurch allein der Finanzdatentransfer mit der
Kämmerei problemloser klappen sollte.
Obwohl wir natürlich nicht alle Aktionen ohne die Hilfe von Honorarkräften, speziell
ausgebildeten Referenten oder Vereinen bewerkstelligen können, haben wir
vermehrt versucht, unsere eigenen Interessen und Fähigkeiten in die Organisation
und Durchführung von Angeboten einfließen zu lassen, wodurch Honorarkosten
eingespart werden konnten. Auch in diesem Jahr bekamen wir wieder tolle
Unterstützung von verschiedenen Vereinen bekommen. So haben sich wieder die
Abteilungen Tennis und Basketball des TSV Altenbergs, der Kanuverein sowie die
Jahresbericht der Städtischen Jugendarbeit 2014
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Bunten Hunde an unserem Programm beteiligt. Ulla Lippmann vom Bund
Naturschutz hat eine zweitägige Aktion zur Neugestaltung unseres Geländes am
Hopfenweg organisiert und durchgeführt.
Bedanken wollen wir uns außerdem recht herzlich bei den Kolleginnen aus dem
Rathaus, die sich bereit erklärt haben bei der Citybound-Aktion mitzumachen, bei
den Eltern, die uns als Begleitpersonen unterstützt haben und natürlich bei den
Firmen und Privatpersonen, die unser Ferienprogramm durch eine Geld- oder
Sachspende unterstützt haben.
Für dieses Jahr ist das Team der Jugendarbeit auch schon wieder fleißig am Planen
und Organisieren, um das Ferienprogramm wieder genauso attraktiv für Kinder und
Jugendliche zu machen, wie in den Jahren zuvor.
10. Bandproberaum im OASIS
Der Proberaum konnte 2014, nach diversen Rückschlägen endlich fertig gestellt
werden. Wir konnten bei dem Ausbau des Raumes auf die Hilfe der Jugendlichen
zählen, und auch das Personal, vor Allem Herr Zöllmer griff stets tatkräftig zu.
Zusammen mit der FSJlerin des Jugendhauses wurde ein Mietvertrag entworfen,
welcher zwischen minderjährigen und volljährigen Nutzern bezüglich der Miethöhe
unterscheidet. So müssen Bands und Musiker unter 18 Jahren 20€ pro Monat für
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eine Probe-Session die Woche zahlen, und Volljährige 35€. Mit Hilfe dieser geringen
Gebühr können Verschleißerscheinungen und Beschädigungen, wie zum Beispiel die
Schlagzeug Felle, ersetzt werden. Es wird allerdings darauf geachtet, dass unser
Leih-Equipment in erster Linie denjenigen Jugendlichen zur Verfügung steht, die
nicht über eigene Instrumente verfügen. Andernfalls müssen Verschleißteile selber
mitgebracht werden.
Die Ausstattung beinhaltet nun unter anderem das angesprochene komplette
Schlagzeug, drei gespendete E-Gitarren sowie diverse Mikrofon-Ständer und Kabel.
Für die Proben kann die Gesangsanlage des Jugendhauses verwendet werden,
welche ansonsten für Konzerte im Hauptraum genutzt wird. An den eigentlichen
Proberaum angeschlossen ist sowohl ein Aufenthaltsraum, sowie verschließbare
Schränke für Equipment oder Lehrmaterial. Die Nutzung ist auch außerhalb der
Öffnungszeiten des Jugendhauses möglich und erwünscht. Wir möchten hiermit vor
allem jugendliche Bands ansprechen, um ihnen Raum für musikalisches Schaffen zu
bieten. Dieses kann längerfristig angelegt sein, z.B. im Falle einer festen Band, oder
auch von Gruppen genutzt werden, die für bestimmte Konzerte extra
Übungseinheiten einlegen möchten. So wurde der Raum beispielsweise bereits von
Teilen der Schulband des Gymnasiums genutzt.
Bezüglich der regelmäßigen Vermietung sehen wir uns, nachdem uns im vergangen
Jahr ein Wasserschaden in diesem Bereich des Gebäudes Monate gekostet hat,
aktuell bedauerlicherweise erneut Komplikationen ausgesetzt. Durch den Einbruch
und die damit verbundene Zerstörung mehrerer Türen innerhalb des Gebäudes, ist
es uns momentan nicht möglich den Raum außerhalb der Öffnungszeiten zur
Verfügung zu stellen. Daraus resultierend kann das Büro nach wie vor nicht von den
übrigen Räumlichkeiten verschlossen werden und ein unbeaufsichtigter Aufenthalt
innerhalb des Gebäudes wäre zu fahrlässig.
In der Zwischenzeit planen wir eine größer angelegte Maßnahme, um junge Musiker,
egal welchen Genres, zu ermutigen sich in unseren Räumlichkeiten an der
Musikerschaffung zu versuchen. Der Plan sieht vor, in Zusammenarbeit mit den
Schulen Oberasbachs einen Wettbewerb zu veranstalten, der nicht wie gewohnt
bereits etablierten Bands oder Kapellen zu Gute kommt, sondern auf genau die
Jugendlichen ausgelegt ist, welche die Gründung oder Musikerschaffung erst noch
vor sich haben.
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11. Containergelände am Hopfenweg
Nachdem das Gelände der Jugendarbeit am Hopfenweg im Jahr 2012 mitsamt den
beiden morschen Bauwagen aufgegeben werden musste, stellte die Stadt ein
anderes – nicht weit entferntes Grundstück zur Verfügung. Darauf fand ein
ausrangierter Container des Bauhofes sein neues Zuhause.
Im Jahr 2014 wurde dann richtig Hand angelegt: nach einigem hin und her wurde der
letztendliche Standort und die Ausrichtung des Containers festgelegt. Danach gab es
einen ersten „Frühjahrsputz“, einiges an Unkraut und störenden Büschen wurde
entfernt, mit Spitzhacken wurde versucht den eisenharten Boden urbar zu machen.
Fazit: ein gepflegtes Rasengrundstück mit Blumenrabatten wird hier wohl nicht
entstehen. Zum Glück ist das aber gar nicht der Anspruch unserer Kinder und
Jugendlichen – und unserer erst recht nicht. Zusammen mit Ulla Lippmann und
Kindern vom Bund Naturschutz, die das Gelände auch regelmäßig nutzen wurde
richtig gewerkelt und es entstand eine Feuerstelle.
Im August wurde dann im Rahmen des Ferienprogrammes unter dem Motto „Green
Beginning“ eine über zwei Tage angelegte Pflanzaktion gestartet. Wieder kamen
Spitzhacken und Schaufeln zum Einsatz, um Hopfen, Clematispflanzen und allerlei
Büsche und Beerensträucher zu setzen. Um den gewünschten Apfelbaum zu
pflanzen, musste allerdings der Bauhof mit dem Bagger anrücken, da war mit reiner
Muskelkraft nicht weiterzukommen. Unser Plan, den Container mit Hopfen und
Kletterpflanzen bedeckt zu verschönern, scheiterte allerdings an der Qualität des
Bodens, wie wir nun, einige Monate später feststellen müssen. Obwohl regelmäßig
gegossen und liebevoll gestützt…
Ein Dank geht an dieser Stelle an Ulla Lippmann, ohne deren fachkundige Hilfe
unser Ergebnis noch sehr viel trauriger geworden wäre und auch an die vielen lieben
Menschen vom Kleingartenverein am Hopfenweg, die uns sehr freundlich
empfangen, mit Wohlwollen beäugt und mit Wasser versorgt haben!
Überlebt und vermehrt haben sich die zahlreich gepflanzten Sukkulenten, u.a. auch
auf dem Dach des Containers.
Plan B zur Verschönerung der Außenfassade unseres orange-rostigen „Monsters“:
Zusammen mit zwei professionellen Graffiti-Künstlern werden Jugendliche aus
Oberasbach und dem Landkreis im Rahmen der Kinder und Jugendaktivtage den
Container in den Pfingstferien besprühen.
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Fraglich ist immer noch, wie das Problem dauerhaft an eine Stromquelle zu kommen
zu lösen ist und wie die Bodenqualität wenigstens etwas zu verbessern ist.
Wir bleiben dran und optimistisch!
12. Nähworkshop
Seit dem Jahr 2013 wurden Nähworkshops in das Ferienprogramm aufgenommen
und von Ute Zajitschek und Stephanie Lippert durchgeführt. Die Resonanz auf
dieses Angebot hat uns alle überrascht, die Kurse waren vielfach überbucht und wir
mussten etlichen Kindern eine Absage erteilen. Auf das nächste Ferienprogramm zu
verweisen war für die enttäuschten Kinder natürlich kein Trost, zusätzliche Kurse
noch im Ferienprogramm mitaufzunehmen für uns nicht machbar. Als 2014 das
Interesse ebenso groß war wie im Vorjahr und immer mehr Kinder und Eltern auf uns
zukamen mit der Bitte, doch auch außerhalb der Ferien Workshops anzubieten,
starteten wir im Herbst 2014 mit einem zwei-wöchentlichen Angebot.
Jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat rattern von 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr
im Jugendhaus die Nähmaschinen. Für das Oasis wurden zwei Maschinen
angeschafft; bislang hat sich dies als ausreichend erwiesen, da ein Großteil der
Teilnehmerinnen inzwischen im Besitz einer eigenen Maschine ist. Rund zehn
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Teilnehmerinnen können wir mittlerweile zum festen Kern unseres Kurses zählen.
Mehr zu bedienen ist auch fast nicht möglich, zumal neben dem Fertigen eines
Werkstückes auch kleine Tipps und Kniffe vermittelt werden und auf das individuelle
Tempo der Kinder Rücksicht genommen wird.
Für uns ist es besonders schön zu sehen, dass sich zu den Mädchen die zwischen
neun und zwölf Jahren alt sind, seit einiger Zeit auch zwei „ehemalige“ Jugendliche
von knapp zwanzig Jahren gesellen. Manchmal nur um ein paar Ratschläge zu
erhalten oder die neuesten Fortschritte zu präsentieren, in letzter Zeit kam es aber
auch vor, dass sie helfend zur Hand gingen.
Angefangen mit kleinen, einfachen Nähprojekten und etwas Maschinenkunde,
wagten wir uns an erste Versuche mit Reißverschlüssen und das erste individuelle
Kleidungsstück geht bald in Fertigung.
13. Kinder und Jugendaktivwochen
13.1 Fossiliensteinbruch Blumberg
Am 14. April 2014 erkundeten wir das erste Mal den Fossiliensteinbruch Blumenberg
im Altmühltal. „Der Hobbysteinbruch ist das ideale Terrain für Hobby-Paläontologen
und Fossilien-Schatzsucher“, so wurde geworben. Und unsere Erwartungen wurden
im vollen Umfang erfüllt. Der Fossiliensteinbruch liegt oberhalb von Eichstätt auf dem
Blumenberg mit Ausblick auf Eichstätt, die Willibaldsburg und das Altmühltal.
Nachdem wir mit unserer Gruppe von zwanzig Kindern am Eichstätter Bahnhof
angekommen waren, brachte uns ein Bus zum Hof der Familie Berger, die schon in
langer Tradition Steinplatten in der Region abbauen und verarbeiten. Dort befindet
sich das angegliederte Museum, mit vielen im Steinbruch gefundenen Exponaten.
Nach der Besichtigung dieser und einem kleinen Film über den Steinbruch, den
Abbau und die Verarbeitung, wanderten wir zum etwa einen Kilometer entfernten
Hobbysteinbruch. Dort wird man von einem Allosaurus in Lebensgröße begrüßt: er ist
14 Meter lang und 4,5 Meter hoch.
Bei dem kleinen Kiosk liehen wir uns die benötigten Werkzeuge und bekamen eine
Einweisung wie die Kalksteinplatten zu spalten sind. Vor 150 Millionen Jahren war
dieser Berg Teil einer Meereslandschaft mit einer großen Tier- und Pflanzenvielfalt.
Starben diese Lebewesen, wurden sie von Kalkschlamm bedeckt und versteinerten.
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Mit der Zeit verschwand das Meer, aus seinen Korallenriffen wurden Felsen und
Kalkstein. In ihrem Inneren blieben die Fossilien bis heute erhalten. Und die wollten
wir finden!
Trotz des wirklich rauen Wetters an diesem Tag (zeitweise hagelte es) waren wir alle,
Groß und Klein im Schatzsuche-Fieber und hämmerten wohl Tonnen von
Kalksteinplatten auseinander. Wir fanden kleine Urzeitkrebse und Schnecken und
wunderschön glitzernde Gebilde (der Kioskbesitzer erklärte uns, es handle sich dabei
um versteinerte Exkremente – egal!) und schleppten Rucksackweise unsere
Fundstücke mit nach Hause.
Völlig abgekämpft und wirklich dreckig, konnten wir nur ein Fazit ziehen:
wir kommen wieder und suchen nach einem versteinerten Urvogel!
13.2 Bogenbau
Jürgen Binder, passionierter Bogenbauer und Vater eines „unserer“ Jugendlichen aus
der Schulsozialarbeit bereicherte die Kinder- und Jugendaktivwochen dieses Jahr
ungemein mit seinem Workshop. Sechs Kinder zwischen 11 und 16 Jahren konnten
in vier Tagen ihren eigenen Vollholzbogen bauen. Dabei stand ihnen ein grob
abgehobeltes Kantholz aus Hickory zur Verfügung. Da kein anständiger Bogen dem
anderen gleicht, wurden die Teilnehmer zunächst einmal vermessen, ihre
Gesamtgröße und Armlänge genommen, ihre Auszugskraft getestet und erst dann
rückte man dem Rohling mit Bleistift und Lineal zu Leibe. Schritt drei war die
Grobbearbeitung mit der Raspel, um erstmal überschüssiges Material weg zu
nehmen und erst nach stundenlangem, schweiß- und bluttreibendem Geraspel
konnte man an das Feintuning denken und zu Feile und Schleifpapier greifen. Herr
Binder nahm sich mit seiner unerschöpflichen Geduld und Ruhe für jedes Kind die
Zeit, die es brauchte um alle Arbeitsschritte zu verstehen und möglichst selbstständig
am eigenen Bogen nachvollziehen zu können. Soweit die Bögen ihre Form
annahmen und sich die Wurfarme und der Griffbereich zur Zufriedenheit Jürgens
heraus schälten, ging man zum Tillern über. Auf einer eigens dafür selbstgebauten
Vorrichtung wird der unfertige Bogen bereits mit der selbst geflochtenen Sehne
vorgespannt, mit Argusaugen der Kurvenverlauf des Bogenrückens beobachtet, die
Unebenheiten und Kanten markiert, der Bogen abmontiert und zurück geht’s an die
Werkbank. Hier ist inzwischen der Ziehhobel im Einsatz der mit einem
Spandickenbegrenzer über das Holz gezogen wird und somit eine gleichmäßige und
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kurvenschöne Bearbeitung ermöglicht. Dann wieder zum Tillern, spannen,
beobachten, markieren, zur Werkbank, Hobeln und Schleifen usw. Wessen Bögen
bereits den kritischen Blicken Jürgens standhielten, konnte sich an die Pfeilfertigung
machen, Federn trimmen, Spitzen drehen und sich den Handschutz aus Leder
schneiden und vernähen. Nach vier Tagen harten Schuftens, immerhin mindestens
sechs Stunden, hatte jeder seinen auf den Leib geschnitzten Bogen, drei Pfeile und
einen Handschutz im Gepäck, mit dem es dann auf einen sogenannten 3D
Bogenparcours bei Abenberg ging. Hierbei handelt es sich um ein weitläufiges
Waldareal, in dem in festgelegten Schusskorridoren auf Gummiviecher geschossen
wird. Und wir waren erstaunt, alle fünf Tage mit einbezogen, wie passioniert und
zielgerichtet die Kinder und Jugendlichen ihren formvollendeten Bogen gefertigt
hatten und schlussendlich ihre Pfeile in so manche seilzügige Wildsau versenkten.
Damit die Kids Ihre Bögen auch unter sicherer Anleitung nutzen können, hat Jürgen,
der selbst in zwei Vereinen aktiv ist, die Juniormitgliedschaft in einem Verein, z.B.
den Feld- und Jagdbogenschützen in Oberasbach wärmstens empfohlen.
14. Kindertheater im Jugendhaus
Die Theatervorstellungen für Kinder im Oasis sind schon seit vielen Jahren Tradition.
Zweimal im Jahr, immer im Frühjahr und im Herbst, veranstalten die Jugendhäuser
im Landkreis Fürth in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Jugendarbeit eine
Theaterreise. Dabei suchen alle Beteiligten die Theaterstücke aus, die dann in allen
Jugendhäusern gezeigt werden.
Am Donnerstag, den 20. März 2014 war Jörg Bretschneider mit dem Dresdner
Figurentheater am Nachmittag mit dem Petterson und Findus Theaterstück „Ein
Feuerwerk für den Fuchs“ im Oasis zu Gast. Es waren 16 Kinder zu Besuch, die viel
Spaß bei der Vorstellung hatten.
Am Dienstag, den 2. Dezember 2014 haben wir das Haus für Kinder Mutter Teresa
ins Jugendhaus eingeladen. Das Figurentheater Pantaleon bereitete mit dem
Kinderbuchklassiker „Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren 58 Kindern mit
ihren Erzieherinnen einen tollen Theatervormittag.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es meistens sehr schwierig ist, die
Kinder mit ihren Eltern am Nachmittag ins Jugendhaus zu einer Theatervorstellung
zu locken. Woran das liegt ist nicht sicher zu sagen. Zum einen haben die meisten
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Kinder an den Nachmittagen ein volles Freizeitprogramm, zum anderen liegt es
vielleicht auch manchmal an den Stücken. Gerade wenn ein Theaterstück nicht so
bekannt ist, kommen wenige Besucher ins Oasis.
Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Vorstellungen in Zukunft nur noch
vormittags anzubieten und dazu die Kindergärten in Oberasbach abwechselnd
einzuladen. So sind uns viele kleine Gäste sicher und es kommen auch Kinder in den
Genuss des Theaters, die vielleicht mit ihren Eltern kein Theater besuchen würden.
15. Mädchennacht
Die Mädchennacht gehört nun schon seit einigen Jahren zu den etablierten
Veranstaltungen im Jahresplan der offenen Jugendarbeit in Oberasbach. An der
diesjährigen Mädchennacht, die in der Nacht zum Buß – und Bettag stattfand,
haben zwölf Mädchen im Alter von 9 bis 13 Jahren teilgenommen. Als Begrüßung
standen für die Teilnehmerinnen Knabbereien und Gemüsesticks mit Dip bereit. Im
Anschluss hatten die Mädchen ein wenig Zeit das Haus zu erkunden und sich
gegenseitig und die Betreuerinnen kennenzulernen. Um 19 Uhr stand ein Wen- Do
Workshop mit Meno Metz von Aura e. V. aus Nürnberg auf dem Programm. Aura e.
V. ist ein Verein, der Frauen und Mädchen dazu befähigen soll, sich vor
unterschiedlichen Formen von Gewalt zu schützen und ihr Sicherheitsgefühl zu
stärken. Wen-Do ist ein Selbstbehauptungs - und Selbstverteidigungstraining für
Mädchen. Meno und der Workshop kamen bei den Mädchen sehr gut an, alle waren
total motiviert bei der Sache. Im Anschluss gab es die Möglichkeit mit Ute
Schlüsselanhänger zu nähen und mit Stephanie Schmuck und Figuren aus Fimo zu
formen. Danach gab es selbstgemachte Pizza. Nachdem die Pizza aufgegessen war
und bei den meisten Mädchen die Müdigkeit die Oberhand gewann, starteten wir
den Film und die Mädchen kuschelten sich in ihre Schlafsäcke. Am nächsten
Morgen wurden die müden aber zufriedenen Mädchen nach dem gemeinsamen
Frühstück von ihren Eltern abgeholt.
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16. Schulsozialarbeit
16.1 Neues in der Schulsozialpädagogik
Im fünften Jahr ihres Bestehens war die Schulsozialpädagogik an der Pestalozzi-
Mittelschule eine ausgewogene Mischung aus festgelegten Tätigkeitsbereichen und
wiederkehrenden Veranstaltungen, aber auch neuen Angeboten und Projekten.
Im Oktober 2013 übergab Frau Gärtner die Leitung des Jugendhauses an Herrn
Zöllmer und übernahm die meisten seiner Aufgaben im Rahmen der
Schulsozialpädagogik.
Die Aufteilung der verschiedenen Arbeitsbereiche hat sich gut bewährt. Frau Keller
hatte ihren Tätigkeitsbereich weiterhin hauptsächlich direkt an der Schule, Frau
Gärtner und Herr Zöllmer weiteten die Angebote für Kleingruppen und einzelne
Schüler außerhalb der Schule aus. Die Veranstaltungen fanden größtenteils im
Jugendhaus statt, aber auch in der näheren Umgebung. Diese Regelung soll im
nächsten Schuljahr beibehalten und ggf. noch ausgebaut werden. Dabei ist auch
eine Einbindung der Schüler in das Schülercafé im Jugendhaus geplant.
Einzelfallhilfe und -beratung von Schülern und Eltern blieb ein ständiges Angebot von
allen Mitarbeitern, sowohl in der Schule, als auch im Jugendhaus.
Der Arbeitskreis Ganztagsbetreuung (im Rahmen der Jugendhilfeplanung des
Kreisjugendamts Fürth zur Fortschreibung des Jugendhilfeplans), bei dem Frau
Keller seit Februar 2013 regelmäßig mitarbeitete, konnte seine Arbeit erfolgreich im
Dezember 2013 beenden und seine erarbeiteten Empfehlungen weitergeben.
Seit Mai 2014 beteiligen sich Frau Keller, Frau Gärtner und Herr Zöllmer an den
Arbeitskreisen der Bildungsregion Landkreis Fürth zusammen mit schulischen und
außerschulischen Kooperationspartnern. Ziel ist es, die Vernetzung der
verschiedenen Dienste zu verbessern, sich über Projekte auszutauschen, und
gemeinsame Ziele für die Bildungsregion zu erarbeiten.
16.2 Regelmäßige Tätigkeiten in den Ganztagsklassen
Auch in diesem Jahr begleiteten die beiden Sozialpädagogen die zwei
Ganztagsklassen.
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Sie übernahmen dreimal pro Woche die Studierzeiten in der 5g und 6g, Frau Keller
nahm viermal pro Woche gemeinsam mit verschiedenen Lehrern am Mittagessen
teil. Sie arbeitete auch wieder im Projekt „Salto“ (zur Verbesserung der
Klassengemeinschaft und des Lernens) in der 5g zusammen mit Frau Blum und Frau
Eberlein mit. Wie bisher fanden neben den zwei Schulstunden pro Woche auch
mehrere Projekttage (u.a. wieder zum Thema „Lernen lernen“) und ein gemeinsames
Frühstück statt.
Die Soziale Gruppenarbeit ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil der vielfältigen
Angebote der Pestalozzi-Mittelschule geworden.
Zusammen mit dem Erlebnispädagogen Christoph van Kempen fanden 27
Gruppenstunden statt, davon vier Tagesaktionen (Höhlenwanderung,
Klettersteigbegehung in der Hersbrucker Schweiz, Schlauchbootfahrt auf der
Rednitz, GPS-Orien-tierungslauf) und zum Abschluss ein Zeltwochenende mit
Bootsfahrt auf der Isar.
Bei den Gruppenangeboten für die acht Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis
12 Jahren standen wieder erlebnispädagogische Aktivitäten im Vordergrund: Rad
fahren, Abseilen, Bouldern, Schwimmen, uvm.
Während der Gruppenstunden konnten die Teilnehmer den Umgang mit anderen
lernen, ihre Konfliktfähigkeit verbessern und ihr Selbstvertrauen steigern.
Elterngespräche (Hausbesuche) fanden wieder zu Beginn und Ende der Sozialen
Gruppenarbeit statt; mit einigen Eltern auch öfter.
Zwei der Teilnehmer beendeten die Maßnahme bereits vorzeitig. Im einen Fall wegen
unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten der Eltern, im anderen aufgrund eines
Schulwechsels. Auch am Abschlusswochenende waren nicht alle verbliebenen
Kinder dabei. Für die 3 teilnehmenden Jungs war es jedoch ein tolles Erlebnis.
Für das nächste Schuljahr sind bereits 8 Anmeldungen eingegangen, so dass im
Oktober mit der neuen Gruppe begonnen werden kann.
Herr Zöllmer unterstützte Frau Blum in der 5g und bot am Donnerstagnachmittag für
eine wechselnde Kleingruppe Grünholz-Schnitzen an.
Die enge Zusammenarbeit der beiden Sozialpädagogen mit den Lehrerinnen und
Lehrern der beiden Ganztagsklassen war für die individuelle Betreuung der Schüler
eine große Unterstützung.
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Frau Tschuri kümmerte sich in gewohnter Weise und alle Belange der
Mittagsverpflegung. Alle anfallenden Aufgaben erledigte sie vorausschauend und mit
großer Sorgfalt und Zuverlässigkeit.
16.3 Sonstige Angebote der Schulsozialpädagogik
Für die 5. und die beiden 6. Klassen konnten in 8-wöchigem Wechsel wieder 3 bzw.
5 AGs am Nachmittag angeboten werden.
Frau Keller leitete die AG Töpfern, Herr Zöllmer die AG Sport, wo er unterstützt von
Fabian Martin, dem FSJler des Jugendhauses abhängig von den Jahreszeiten,
Badminton, Ultimate Frisbee, und Slackline anbot. Mit alternativen
Unterrichtskonzepten wurden die Schüler motiviert eigene Regeln für die Spiele
aufzustellen und Schiedsrichter aus den eigenen Reihen zu wählen. Beim Erlernen
der verschiedenen Schlagtechniken standen Partizipation und Kooperation im
Vordergrund.
Frau Gärtner leitete mit Herrn Brunke im Jugendhaus die AG Medien, Kreatives und
Erlebnis, wobei sich Herr Brunke aufgrund seiner Kenntnisse mehr um den
Medienbereich kümmerte. Hier hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit
in die Kunst des Filmemachens einzusteigen: gemeinsame Entscheidung für ein
Filmgenre, Erarbeiten der Inhalte, Drehort und Requisiten auswählen, sich eine Rolle
ausdenken und sie mit „Leben“ füllen.
Mit Frau Gärtner konnten die Kinder ihre Fähigkeiten im Freien testen. Anhand einer
gestellten Aufgabe, die nur gemeinsam lösbar war, konnten die Kinder nicht nur ihre
kreativen und körperlichen Fähigkeiten ausprobieren und verbessern, sondern auch
ihre Kooperationsbereitschaft stärken, Hemmungen abbauen und ihre Grenzen
ausloten und erkennen.
Daneben übernahm Frau Gärtner einmal pro Woche zusammen mit Herrn Vogel die
Berufsvorbereitung in den 8. und 9. Klassen. Hier wurden gemeinsam mit den
Schülern Bewerbungsschreiben erstellt und Bewerbungsgespräche geprobt.
Im neuen Schuljahr soll dieses Angebot im Jugendhaus stattfinden und um die
Möglichkeit von Videoaufzeichnungen erweitert werden.
Im Rahmen der Werteerziehung gestalteten Frau Gärtner und Frau Keller für alle
Klassen jeweils zwei Unterrichtsstunden zum Thema Höflichkeit.
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Das neue Jahr stand im Zeichen des Lesens. Ziel ist es bei den Schülern eine
Steigerung der Lesekompetenz zu erreichen. Auftakt bildete eine Lesewoche Anfang
Februar. Hier arbeitete Frau Keller beim Pappmaché-Workshop unter der Leitung von
Christiane Altzweig, einer Künstlerin aus Fürth, mit und bastelte mit den Schülerinnen
und Schülern Leseratten. Außerdem beteiligte sie sich mit „Max und Moritz“ von
Wilhelm Busch beim Vorlesen.
In den letzten beiden Schulwochen nahm Frau Keller an einem weiteren Projekt mit
der Pappmaché Künstlerin teil. Passend zum neuen Schulprofil: „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“ gestaltete die Klasse M 7 verschiedenste, fast
lebensgroße Figuren, die im Schulhaus aufgestellt werden sollen.
Die Schülercoaches konnte Frau Keller während ihrer Treffen wieder mit
Informationen über die betreuten Schülerinnen und Schüler und pädagogischer
Beratung unterstützen. Unter der Leitung von Frau Paulus wurde hier einmal im
Monat den Coaches ein Forum geboten, um sich auszutauschen und Fragen zum
Coaching, Rechtliches und Persönliches zu erörtern.
Zweimal pro Woche betreute Frau Keller die Nacharbeit und außerdem zwei Schüler
bei den Hausaufgaben.
Beim Benefizlauf Anfang Mai übernahm Frau Keller den Auf- und Abbau und die
Betreuung der Musikanlage. Der Erlös der Veranstaltung ging zu gleichen Teilen an
die Pestalozzi-Mittelschule und ein Schulprojekt in Indien.
Am Schuljahresende begleitete Frau Keller die Klasse 6a in den Hochseilgarten
nach Weiherhof.
Die Teilnahme am ersten Elternsprechtag, dem gemeinsamen Schulfrühstück und
der Abschlussfeier der 9. Klassen ergänzte das umfangreiche Aufgabengebiet der
Sozialpädagogen.
Daneben waren sie ein ständiger Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler.
Streitschlichtung und Hilfe bei schulischen und häuslichen Schwierigkeiten waren
dabei häufige Themen. Die Teilnahme an Elterngesprächen, Austausch mit
Schulpsychologin, Erziehungsbeiständen oder Allgemeinem Sozialdienst trug zudem
zur Unterstützung der Schüler bei.
Auch für einige Eltern waren die Sozialpädagogen ein ständiger und verlässlicher
Ansprechpartner und Vermittler.
Frau Gärtner unterstützte einen Schüler der 9. Klasse in schulischen Belangen und
bei der Vorbereitung auf den Qualifizierenden Hauptschulabschluss.
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16.4 Zusammenarbeit mit der Schule
Die Schulsozialpädagogik ist mittlerweile fester Bestandteil der Pestalozzi-Mittel-
schule und mit ihren vielfältigen Aufgabenbereichen vollständig in die Arbeit
integriert.
Es besteht jederzeit die Möglichkeit an allen Projekten und Veranstaltungen der
Schule mitzuarbeiten, aber auch eigene Ideen und Angebote einzubringen.
Die Teilnahme an den Lehrerkonferenzen und der Steuergruppe bringt einen
zusätzlichen Einblick in die Probleme und Aufgaben der Schule.
Ein regelmäßiger Austausch mit den Lehrern und der Schulleitung unterstützte und
erleichterte die individuelle und gezielte Betreuung der Schülerinnen und Schüler.
Die Zusammenarbeit war stets von Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung
geprägt.
16. FSJ Kultur
Als dritte und erste weibliche FSJlerin im Jugendhaus Oasis begann mein freiwilliges
soziales Jahr Kultur im September 2014, wo ich ins Ferienprogramm eingebunden
wurde.
Da ein Jugendhaus in der offenen Jugendarbeit sehr abwechslungsreich im
Tätigkeitsbereich jedes einzelnen ist, ist kein Tag wie der andere und man muss sich
jeden Tag auf neue Ereignisse und Aufgaben einstellen. So gehören zu meinen
regelmäßigen Aufgaben:
- Planung und Durchführung des Schülercafés
- Getränkebestellungen sowie deren Ordnung
- Design von Flyern, Postern, Essenplänen etc.
- Planung und Durchführung von Musikveranstaltungen im Jugendhaus
- Planung und Durchführung von Workshops sowie Programmpunkte im
Sommerferienprogramm
- Kinder und Jugendliche im offenen Treff betreuen und auf unsere Angebote
aufmerksam machen
Da ich nicht neu im Bereich der Jugendkultur tätig bin, war mir bereits von Anfang an
klar, welches Projekt ich ihm Rahmen meines FSJ Kultur in Angriff nehmen möchte:
Musikveranstaltungen im subkulturellen Bereich (Rock, Metal, Gothic, Punk). Diese
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laufen bereits seit November 2014 und finden regen Anklang unter den Jugendlichen
in der Region. Als Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist ein Benefiz-Open-Air im
Juni geplant. Sofern es weiterhin in meinem Möglichkeitsbereich liegt, werde ich
auch die Konzerte nach meiner FSJ Zeit im Jugendhaus fortführen.
Neben den täglich anfallenden Tätigkeiten im Jugendhaus, besuche ich auch gerne
Fortbildungen und Tagungen, da ich auch später weiterhin im Bereich der offenen
Jugendarbeit tätig sein möchte und so viele Eindrücke und Erfahrungen wie möglich
mitnehmen möchte.
Andere Projekte, welche sich in den Musikbereich miteingliedern sind zum Beispiel
unser Proberaum, den ich zusammen mit Herrn Brunke betreue und verwalte, so wie
unser Newcomer Förderprojekt, welches im März starten soll, um
Nachwuchsmusikern mit professioneller und pädagogischer Betreuung unsererseits
eine Plattform für den Einstieg ins Musikbusiness zu ermöglichen.